3. Projektorganisation - TU Dresden · P ro f. Uw e A ß m an n, S o f t w a r em a na ge m en t 3...
Transcript of 3. Projektorganisation - TU Dresden · P ro f. Uw e A ß m an n, S o f t w a r em a na ge m en t 3...
Softwaremanagement, © Prof. Uwe Aßmann 1
3. Projektorganisation
1. Personalmanagement1. Faktor Mensch2. Personaleinstellung3. Projektleiter4. Projektteam
2. Aufbauorganisation1. Projektorganisationsformen
1. Staborganisation2. Stab-Linien-Organisation3. Matrixorganisation4. Projektorganisation
2. Projektgremien
Prof. Dr. rer. nat. Uwe AßmannLehrstuhl Softwaretechnologie
Fakultät InformatikTU Dresden
Version 08-0.1, März 26, 2008
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
2
► [8 Hansel] Hansel, J., Lomnitz, G.: Projektleiter-Praxis; Springer Verlag 1993 ► [9 Kellner] Kellner, H.: Projekte konfliktfrei führen, Hanser-Verlag 2000► [10 Mayr] Mayr, H.: Projekt Engineering – Ingenieurmäßige
Softwareentwicklung in Projektgruppen; Fachbuchverlag Leipzig 2001► [Peter] Laurence J. Peter, Raymond Hull. Das Peter-Prinzip – oder die
Hierarchie der Unfähigen. rororo 1995
Referenzierte Literatur
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
3
Projektorganisation [DIN69901]:
„Gesamtheit der Organisationseinheiten sowie der aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen zur Abwicklung eines bestimmten Vorhabens oder Projekts.“
Definition Projektorganisation
► Projektorganisation ist auf Grund der wechselnden Anforderungen an ein Unternehmen notwendig.
■ Diese sind als Projekt leichter zu bewältigen (zu wiederholen) als mit herkömmlichen Organisationsformen des Unternehmens.
■ In traditionellen Organisationsformen . sind Unternehmen strikt hierarchisch gegliedert.
Die in feste Gruppen bzw. Abteilungen zusammengefassten Entwickler lösen fest umrissene Aufgaben (Systemprogrammierung, Daten-bankanbindung, Anwendungsprogrammierung usw.).
■ zeichnen sich durch strikt hierarchische Kommunikationswege und . starke Abhängigkeiten aus, die schlecht für die Umsetzung ständig neuer Anforderungen
geeignet sind.
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
5
1.1 Faktor MenschFacetten von Mitarbeitern
► Projekte, die erfolgreich sind oder scheitern, werden immer von Menschen abhängig sein
► Der Mensch zeichnet sich durch unterschiedliche Merkmale aus:■ Fachliche Fähigkeiten■ Persönlichkeit■ Kultureller Hintergrund■ Wünsche■ Persönliche Ziele (Motivation)
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
6
Typen von Personen
► Security type: desire for security. Does not like to decide. Requires leading. Does not like risks.
► Independence type: Individualist, creative, likes risk and responsibility, works independently
► Good/insufficiant motivation ► Introvert/extrovert► Able to be critisized/ unable► High/low competence► Different kinds of competence
■ task competence: technical competence■ process competence: psycho-social.emotional intelligence, unsystematic processes
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
7
Quelle: Deutsche Informatik-Akademie
Funktionen der Projektleitung
► Klärung der Zielvorgaben und Randbedingungen des Projektes;► Festlegung projektinterner Zielvorgaben,► Festlegung von Entwicklungsprioritäten,► Delegation von Aufgaben; Vergabe von Teilaufträgen,► Entscheidung über Lösungsalternativen,► Entscheidung über Freigabe von Planungen und Ergebnissen► Information des Managements,► Außenvertretung des Projektes
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
8
► Mangelnde Kommunikation ■ mit Kunden■ mit Kollegen■ mit Vorgesetzten■ mit Stakeholdern
► Unklare Kommunikationswege
► Der Kunde als Feindbild► Mangelnde Motivation
■ Zielkonflikte■ Mit der Dauer des Projekts sinkt die
Motivation► Projektdurchführung
■ Endlose Meetings■ Unrealistische Ziele
Quelle: [6, S. 111]
Menschliche Probleme
► Projektüberwachung■ Zu viel Kontrolle■ Zu wenig Kontrolle
► Private Probleme■ Liebeskummer■ Familienprobleme
► Komplexe■ Minderwertigkeit■ Selbstüberschätzung
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
9
► Vertrauen in Mitarbeiter setzen und ihnen erlauben, in ihrem Verantwor-tungsbereich eigene Entscheidungen zu treffen
■ Eigene Gestaltbarkeit von Berichten und Dokumentationen■ Terminfestlegung im Team und Korrektur unrealistischer, fremdbe-stimmter
Termine■ Gute Mischung von bilateralen Gesprächen, Workshops und Events zum
Entwickeln positiver Teaminitiativen► Organisation von Events, Mailaustausch, Meetings und Projektfrühstück zur
Entwicklung und Verbesserung der zwischenmenschlichen Kommunikation► Umverteilung nicht projektrelevanter Tätigkeiten innerhalb des Projekt-teams
bzw. an externe Mitarbeiter► Verantwortlichkeit für Qualitätsarbeit stärken
■ Kostenreduktion darf nicht zu Qualitätsminderung führen
Quelle: DeMarco, T., Lister, T.: Peopleware; Dorset House 1987
Setzen auf Faktor Mensch
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
11
Staffing
► Project leaders must hire the best people.■ Quality principle: less but more experienced people are better for critical tasks■ Test the people you hire (Praktikum, Exam, ...)
► They must train and educate their people.■ Education principle: Educating people is rewarded in the future.
► They must find a slot for their people where they are best.
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
12
The Peter-Principle
► [Peter/Hull]► In politics► In management► Don't worry about yourself:
■ People have different skills■ People grow with their tasks
In a hierarchy, every competent person is advanced until she reaches her first level of incompetence
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
13
Measures Against the Peter-Principle
► Principle of silent sublimation ■ Pseudo-advancement to a position which is undangerous or unproductive
► Arabesque principle■ Pseudo-advancement to another position in a remote part of the building or
another town■ Handing out a new title, but without rise in salary
► Strategic Arabesque: found a new strategic group■ Pseudo-advancement to the leader of the group■ Stop the group after a year
► Peter defense■ Denying advancements (problematic)
► Creative lazyness■ Behave such that you are not advanced■ Create the rumour that you are already incompetent
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
15
Vorstufen:
● Gruppensprecher– keine besonderen Kompetenzen– Keine besondere Verantwortung
(„Primus inter pares“)
● Gruppenkoordinator– effektive Gestaltung der Arbeit– Anordnungsbefugnis über Arbeitsverteilung
● Gruppenleiter– Vorgesetzter der Projektgruppe– trägt Verfahrensverantwortung– für die sachliche Aufgabenlösung ist die Gruppe
insgesamt verantwortlich
Besonderheit: Einfluss-Management
Projektleiter - Ausprägungen
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
16
[Hansel, S. 6]
Vier Dimensionen der ganzheitlich-orientierten Projektleitung
FachlicheSteuerung
AdministrativeSteuerung
StrukturelleVoraus-setzungen
Führungs-verhalten(Psycho-sozialer Teil)
Ganzheitliche Projektleitung
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
17
Grundlegende Anforderungen an den ProjektleiterUnterscheidung nach
Component Model Composition Technique
Composition Language
Soziale Kompetenz:KommunikationsfähigkeitAutorität
Fachliche Eignung:berufliche Qualifikationnachweisbare FachkompetenzProjektmanagementausbildung Erfahrung
Führungsqualifikation:Führungsstärke und –erfahrungEntscheidungsfreudeRisikobereitschaft
[5, S. 166]
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
18
● Projektplanung– Ablauf, Meilensteine– Schnittstellen– Aufwandsschätzung– Terminplanung
● Projektdurchführung– Personalführung, -motivation– Lösung von Konflikten– Dokumentation– Außenvertretung
● Projektsteuerung und -kontrolle– Zielorientierung– Berichtswesen– Zeitiges Erkennen von Abweichungen– Steuerung
● Beenden des Projektes– Abschlussbericht– Übergabe des Softwareproduktes– Abschlussbewertung der Mitarbeiter
[Kellner, S. 5 ]
Fachl. Aufgaben des Projektleiters
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
19
Verantwortung trägt die persönliche Verantwortung für dieErreichung der Projektziele
- Erfüllung der Sachziele- Einhaltung der Terminziele- Einhaltung der Kostenziele
Kompetenz muss mit ausreichenden Rechten und Befugnissenausgestattet werden:- projektbezogenes Entscheidungs-, Weisungs- und Überwachungsrecht- Verfügungsrecht über Projektbudget- Delegationsrecht von Aufgaben- Zugriffsrecht auf alle für die Projektdurch- führung notwendigen Informationen- Mitsprache bei Zielvorgabe und Verträgen- Mitarbeiterprofil, Arbeitsmittel bestimmen
- ! Mein Führungsstil
Verantwortung und Rechte des Projektleiters
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
20
angemessene Anwendung der Prozesstechnologie:- Unterscheidung von Anforderungen, Nachforderungen und Nachbesserungen- Strukturierung der Produkte und Projekte- Aufwandsschätzung nach Arbeitspaketen- Phasenentscheidungen mit persönlicher Verantwortung- Integration von Werkzeugen- Ausnutzung von Spezialwissen durch Arbeitsteilung
in Ergebnissen denken
steuern, nicht verwalten
Projektführung wichtiger als technische Arbeit
Arbeit delegieren
Prinzipien der Projektführung
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
21
Selbst-Verwirk-lichung
SozialeGeltungStatus
Zugehörigkeitund
Gemeinschaft
Sicherheits-bedürfnisse
PhysiologischeBedürfnisse
Erfolgserlebnisse,Leistung, Gestaltung,
Arbeitsinhalt,Herausforderung,Vollenden eines identifizierbarenGanzen, Autonomie
Routinearbeit,
Sinnlose Aufgaben,
Unterforderung
Feedback,Anerkennung, Lob,sichere + gerechte
Beurteilung Kritik, Ig
noranz.
Demontage
Kontakt + Kommunikation +
Kooperation,Führungsstil,
BetriebsklimaMangelnde Information
und Kommunikation,
Autoritäres
Führungsverhalten
Arbeitsplatz- und
Statussicherheit,
Kontinuität,eindeutige
Organisationsstrukturen
Unklarheit,
Permanente
Umorganisation,
Personalabbau
Gerechtes Einkommen,
ergonomisch korrekter
ArbeitsplatzÜberbelastung,
Stress,
Unterbezahlung
Motivatoren Demotivatoren
Bedürfnispyramide nach Maslow
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
22
◆ Ziele: - Überwachung der Leistungsentwicklung- konkrete Leistungsziele für den nächsten Zeitraum- Aufbau von Planungszielen, Aktionsprogrammen und Schulungsmaßnahmen- Einhaltung unternehmensweiter Grundsätze und Richtlinien bezügl. Personal-, Lohn- und Gehaltspolitik
◆ Schritte: - Durchsicht der Zielvorgaben (mit Vorges.) lt. Leistungsplanung*
(Basis: Selbsteinschätzung)
- Besprechung (Leistung, Stärken, Schwächen, Arbeitseinsatz,
künftige Ziele)
- Verhandlung (möglichst geringe Meinungsverschiedenheiten)
- Endbearbeitung
* zur Leistungsplanung: - Stellenanforderungen- „Allg. Leistungsanforderungen“ (3 - 5)- besondere Ziele
Quelle: Hannan, J.: Management der Systementwicklung
Beurteilung der Projektleiter
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
24
Directing and Leadership
► Project leaders have to achieve their goals.■ They need authority and trust.■ Motivation: “Motivation is the key to self-exploitation.”
► Leadership: Employees follow a leader that gives them the opportunity to realize their own goals.
► Central question: How do I motivate my group members for excellence?
■ Answer has to do with how people are.
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
25
Management Styles
► Directing: tight leading, precise instructions ► Coaching: Explanation of decisions, support► Supporting: Support, in so far that manager takes responsibility for decisions► Delegating: Problem and responsibility are delegated to group member
■ Autoritative leadership style ■ Cooperative leadership: The human is in focus. Leadership by argument and
convincing.► Adapt your style to the type of employee:
■ Security type: less delegating, more supporting■ Independence type: Use delegation, otherwise the employee is not satisfied
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
26
Atmosphere in the Project
I. Relations between team members are extremely important, to achieve something on a technical bases
II. Employees must identify with the company and the projectIII. Private activities, resp. social activities in the company are important
– Mobbing is contraproductiveIV. Management with timely information create trust
– Constructive critisism– More reward that blame– Let the employees participate in decisions
V. Staffing must take the social skills into account
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
28
Management Pattern:Junctims► Give something for getting something
► “I want a cigarette from you”► “Yes, but... only if you give me a chewing gum”
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
29
Management Pattern: Let the Unmotivated Propose► If you have a person in your group who is not motivated well► Ask him about how he will solve the problem, and expect an answer from him► If he gives an answer, commit him to it
■ And track his commitment► Usually, he will be much more motivated later on
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
30
Management AntipatternResource-Responsibility-Load Mismatch ► Distribute insufficient resources, but full responsibility
■ Frustration■ Overwork
► Distribute insufficient responsibility but full load■ No decision power, but all the work
► Distribute insufficient load, but full resources■ Create boredom
Resources Responsibility
Load
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
31
Def.: „Ein Team besteht aus mindestens zwei Personen, die an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, wobei jede Person eine definierte Verantwortung und definierte Aufgaben hat, die voneinander abhängig sind.“ [Humphrey 2000]
Faktoren, die das Verhalten des Menschen beeinflussen:
Mensch
FähigkeitenEinstellungen
Bedürfnisse Erwartungen
Reize
Arbeits- bedingungen
Verhaltens- bereitschaft (Beweggründe,Motive)
Quelle: [4, S. 156]
1.5 Projektteam
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
32
Leistungs-resultate
EngagementKollektiveArbeitsergebnisse
PersönlicheEntwicklung
Fähi
gkei
ten
Verantw
ortung
-Problem- lösend-Fachl./ Funktional-Inter- perso-nell
-gegen- seitig-Wenige Mitglieder-Individuell
-präzise Ziele-gemeinsamer Arbeitsansatz
-bedeutungsvoller Zweck
[ 3, S. 177 ]
Teamgrundsätze
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
33
Engagement
Erfahrun g
Wis
sens
pote
ntia
l
Kompetenz
TEAM
fachl./funkt.Sachkenntnis
Um
gang
miteinander E
ntsc
heid
ung/
Pro
blem
lösu
ng
[ 3 S. 182 ]
Sich ergänzende Fähigkeiten im Team
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
34
► Natürliche Teams:■ Arbeitsgruppen, deren Mitglieder eine gemeinsame Funktion haben ausgerichtet
auf einen Gegenstand haben► Dream-Team
■ Team, in dem sich Eigenschaften der Teammitglieder ergänzen (Möglichkeit des Ersetzens von Teammitgliedern)
► Multifunktionale Teams■ bestehen aus Mitgliedern verschiedener Funktionen und Organisations-einheiten.
Funktionsübergreifend für mehrere Gegenstände zusammengesetzt► Harmonie-Team
■ harmonisches Zusammenwirken der Teammitglieder (vgl. Chor), wo jeder gut singt, sich aber keiner solistisch heraushebt
► Ad hoc-/Projekt-Teams■ Auswahl der Mitglieder aufgrund ihrer Fähigkeiten, auch Einbindung externer
Spezialisten ist möglichQuelle: [ 3, S. 179 ]
Teamarten
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
35
Konfrontations-phase
(Storming)
Organisations-phase
(Norming)
Arbeitsphase(Performing)
Abtastphase(Forming)
NeueTeammitglieder Aufgabenänderung
Kein Konsens
[ 6 S. 121 ]
Phasen der Teamarbeit
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
36
1 2 3 5 10 20
Teamgröße
Gefahr vonDenk- undVorgehens-fehlern
[ 3 S. 181 ]
Gefahr von Denk- und Vorgehensfehlern in Abhängigkeit von der Teamgröße
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
37
EinstellungIst von Misstrauen
beherrscht
Gemeinsames ZielWird aus den Augen
verloren
KommunikationLässt nach oder ist
unaufrichtig
WahrnehmungIst verzerrt oder
polarisiert
[5, S. 217]
Merkmale bevorstehender Konflikte
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
39
Dazu gehören:– Institutionen– Rollen– Softwareentwicklungsspezifische Organisationsformen
Einzelkämpfer – Gruppe – Programmierheer Projektgruppe Hierarchische Teamorganisation Chefprogrammiererteam
– Leistungserhöhung einer Organisationseinheit Motivation Produktivität
„Die Aufbauorganisation beschreibt die Strukturen eines Systems, also den Systemaufbau bestehend aus den Organisationsstrukturen der Organisationslehre.“
Definition Aufbauorganisation
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
40
Quelle: [ Mayr, S. 66 ]
Infrastruktur Bildung/Wissen Öffentl.arbeit Führung Entwicklung Kontrolle
Organisation
Auftragnehmer
Projektträger
Auftraggeber
Projekt
Projektaufsicht
Projektleiter
Systembetreuer
Werkzeugkoord.
Sicherh.beauftr.
Bildungskoord.
Rechts-Experte
...-Experte
PR-Verant-wortlicher
Projektführer
Archivar
Dokumentkoord.
SW-Ingenieur
Test-Suite-Verant.
(Pilot)-Anwender
Qualitätssicherer
Standard-Überwacher
Organigramm einer Projektgruppe
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
41
Projektleiter ist technischer, wirtschaftlicher und sozialer Verantwort-licher der Projektgruppe
Anforderungsanalyst ist verantwortlich für die Anforderungs- und Systemanalyse Testverantwortlicher testet das System im Cleanroom-Verfahren Systembetreuer Hardware-, Systemsoftwarebetreuer und Koordinator der
Releasepolitik (Updates) Werkzeugkoordinator Übersicht über verwendbare Werkzeuge, CASE-Auswahl,
Installation Sicherheitsbeauftragter Datenschutz, Zugangsschutz, Datensicherung, Erarbeitung
von Notfall- und Katastrophenplan Bildungskoordinator Information über (Ausbildungs- und) Weiterbildungsmög-
lichkeiten, Weiterbildungsplan, Organisation von Bildungs-veranstaltungen
Experte Einbringung projektnotwendigen, externen Experten-wissens (z. B. rechtliche Gegebenheiten).
PR-Verantwortlicher Vorgaben für die Dokumentgestaltung, Unterstützung von Präsentation und Dokumentation, Organisation der Zusammenarbeit AG und AN
Projektführer administrativer (stellvertretender) Projektleiter, Projekt-manager
Quelle: [ Mayr, S. 66 ]
Stellenbeschreibung einiger Rollen
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
42
1. Projektspezifische Definition der Pro- jektfunktionen
2. Übertragung der Pro- jektfunktionen inkl. Kompetenz und Ver- antwortung auf Auf- gabenträger
3. Einbettung des Pro- jektes in die vorhan- dene Organisation
Projektleitung
Projektplanung u.-überwachung
Systemplanung u.-überwachung
Systement-wicklung
Systemintegrationund -test
Konfigurations-management
Qualitäts-sicherung
Personen
Projektstellen- Linienstellen- Stabstellen- Temporäre Stellen
Gremien
Projektfunktionen Aufgabenträger Allg. Organisationsformen
Projekte in derLinienorganisation
Matrix-Projektorgani-sation
ReineProjektorganisation
Quelle: Deutsche Informatik-Akademie
Aufbauorganisation
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
43
Projektleitung
Projektplanung und-überwachung
Systemplanung und-überwachung
Systementwicklung
Systemintegration
Konfigurations-management
Qualitätssicherung
• Personalfragen• Organisation• Außenverhältnis• Steuerung
• Requirements• Produktstruktur• Systementwurf• Entwicklungsprozess
• Systemmontage• Testvorbereitung• Systemtest• Fehlerdiagnose
• Q-Standard• Q-Planung• QS-Planung• Q-Kontrolle
• Operative Planung• Berichtswesen• Auftragsvergabe• Administration
• Komp.-Spezifikation• Coding• Komp.-Test• Dokumentation
• Konfig.-Planung• Produktbibliothek• Meldewesen• Konfig.-Kontrolle
Quelle: Deutsche Informatik-Akademie
Aufbauorganisation: Projektfunktionen
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
44
Maßnahme klein mittel großProjektgröße
1. Ernennung eines verantwortlichen Projektleiters + + + + + +
2. Projektspezifische Festlegung der Projektfunktionen: + + + + + Projektplanung und -überwachung, Systemplanung, Systementwicklung, Systemintegration und -test, Konfigurationsmanagement, Qualitätssicherung
3. Übertragung der Projektfunktionen auf + + + + + Aufgabenträger
4. Festlegung der Aufgaben, Kompetenz und Verant- wortung für - Projektstäbe - Projektgremien • Projektbesprechung • Change Control Board
- + +
+ + +
+ + +
- nicht notwendignach Bedarf
+ notwendig+ + unbedingt notwendig
Quelle: Deutsche Informatik-Akademie
Aufbauorganisation: Checkliste
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
45
Aufbauorganisation
► An organisation determines frame and rules for■ Collaboration■ Responsibilities■ Instructional rights
► Principle of the early responsibility: Assign full responsibility as soon as possible to a single person
► Principle of triple delegation: ■ Together with the responsibility delegate■ Authority (decision rights) and■ Resources (money; instructional rights)
► Parity principle: the responsibility of the individual should not transceed the authority.
► Interface principle: An organisation is less efficient the more organizational interfaces it has.
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
46
AufgabenAuftrag-geber
Projekt-leiter
Teilprojekt-leiter
Entwick-lung
Projekt-planung
System-planung
Qualitäts-sicherung
...
--
Erstellen Projekt-strukturplan- Gesamtprojekt- Teilprojekt
Definition vonArbeitspaketen- Gesamtprojekt- Teilprojekt
Vergabe projekt-Interner Aufträge
Vergabe vonArbeitspaketen inTeilprojekten
Realisierung derArbeitspakete
U E,V M A M M U E,V A M M M
E,V M A ME,V A M
E,V,A M M
U E,V,A U
U E,V,A A U U M
E = Entscheidung,Freigabe A = AusführungV = Verantwortung M = Mitwirkung U = Unterrichtung
Quelle: Deutsche Informatik-Akademie
Funktionsdiagramm
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
48
◗ Projekte in der - Projekt innerhalb einer LinienstelleLinienorganisation - Keine/wenige übergreifende Aufgaben;
geringe organisatorische Verknüpfungen- Projektleiter ist zumeist Abteilungsleiter- Anwendung: Isolierte kleine Projekte oder Teilprojekte
◗ Matrix- - zweidimensionale Org.form, in der Projekt in Zusammenarbeit Projektorganisation mehrerer Linienstellen(Spalten) und Stellen(Teilprojekte=Zeilen)b.w.
- Laborübergreifende Aufgaben;starke organisatorische Verknüpfungen
- Projektleiter ist: Leiter einer Linienstelle oder Mitarbeiteraußerhalb der beteiligten Linienstellen
- Anwendung: Mittlere und große Projekte
◗ Reine - Projekt in einer selbständigen, speziell dafür einge- Projektorganisation richteten Organisationseinheit, die aus einer oder
mehreren temporären Projektstellen besteht- Klare abgrenzbare Aufgaben steigern Konzentration der
Mitarbeiter; geringe organisatorische Verknüpfungen- Projektleiter ist zugleich Leiter der Organisationseinheit- Anwendung: Kleine, mittlere und große Projekte;
häufig bei Projekten mit erheblichem Risiko
Allgemeine Organisationsformen
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
49
Unternehmen
Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung
Mitarbeiter
Linienorganisation
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
50
Linienorganisation (2)
► Vorteile: ■ Eindeutige Zuordnung der
Mitarbeiter■ Klare Regelung der
Fachverantwortung und Weisungsbefugnis
■ Keine Wiedereingliederung nötig■ Informations- und
Kommunikationswege eindeutig abgegrenzt
► Nachteile:■ Informations- und
Kommunikationswege bei größeren Unternehmen umständlich
■ Informationen bleiben „hängen“■ Unflexibel bei Veränderungen
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
51
Unternehmen
Projektleiter
FachabteilungSchaden
FachabteilungBetrieb
FachabteilungLogistik
FachabteilungRechnungswesen
[ 1, S. 107 ]
Stab-Linien-(Projekt)organisation
Synonym: Einfluss-Projektorganisation
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
52
Stab-Linien-(Projekt)organisation (2)
► Vorteile■ geringe organisatorische
Änderungen■ flexibler Personaleinsatz■ Mitarbeiter können in parallelen
Projekten tätig sein■ keine Wiedereingliederung■ kostengünstig
► Nachteile■ Kompetenzschwierigkeiten■ geringe Identifikation der Mitarbeiter■ Dezentralisierung■ Kontrolle der Arbeit■ Rolle und Befugnisse des
Projektleiters gering
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
53
Quellen: [1, S. 103], [6, S. 72]
Geschäftsführung
FachabteilungA
FachabteilungB
FachabteilungC
Projekt (PL) 1
Projekt (PL)2
Projekt (PL) n
Funktionsbezogene Anweisungen
Projekt-bezogene
Anweisungen
Matrix-Projektorganisation
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
54
Vorteile : - optimale Kapazitätsauslastung (flexibler Mitarbeitereinsatz) - Mitarbeiter können parallel in Projekten mitarbeiten - Zuständigkeit ist klar geregelt - geringe organisatorische Umstellung, keine Wiedereingliederung - Spezialwissen von Mitarbeitern
Nachteile: - Weisungskonflikte „Niemand kann zwei Herren dienen“ - hoher Kommunikationsaufwand - durch geteilte Kompetenzen Verunsicherung der Mitarbeiter
Matrix-Projektorganisation (2)
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
55
Projektleiter
Mitarbeiter Abteilung Az.B. Analytiker
Mitarbeiter Abteilung Bz.B. Designer
Mitarbeiter Abteilung Cz.B. Programmierer
Mitarbeiter Abteilung Dz.B. QS-Verantw.
Reine Projektorganisation
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
56
Vorteile: - eindeutige Weisungsbefugnis - Arbeitsleistung der Mitarbeiter höher (Konzentration auf das Projekt) - hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Projekt - Entscheidungen können schnell getroffen werden
- in der Regel kürzere Projektlaufzeiten
Nachteile: - hohe Kosten der Projektgruppenbildung - Wiedereingliederung nach Projektabschluss problematischer
- starke Ressourcenbindung - Gefahr der Spezialisierung - evtl. Abkapselung gegenüber anderen Projektgruppen
Reine Projektorganisation (2)
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
57
Kriterien Stab-Linien-Projekt Matrix-Projekt Reine Projektorg.
Bedeutung für das Unternehmen
gering groß sehr groß
Größe des Projektes klein oder mehrere groß sehr groß
Risiko in bezug aufdie Zielerreichung
gering mittel hoch
Technologieanspruch normal hoch neu
Projektdauer kurz mittel/lang lang
Komplexitätsgrad gering mittel hoch
Bedürfnis nachzentraler Steuerung
gering groß sehr groß
Mitarbeitereinsatz oft nebenamtlich Teilzeit permanent
Anforderungen an dieProjektleiter-Persönlichkeit
hohe Anforderungenan die Persönlichkeit
hochqualifizierterProjektleiter mitguten Methoden-kenntnissen
hochqualifizierterProjektleiter mit gutenMethoden- und Fach-kenntnissen
[ 1, S. 110 ]
Auswahl der Projektorganisation
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
58
[ 6 S. 175 ]
Phase Organisationsform
Definition L-PO:Es ist noch unsicher, ob es zu einer Beauftragung kommt.
Entwurf M-PO:Interdisziplinäres Team für überschaubaren Zeitraum benötigt.
Realisierung R-PO:Erprobung Das Projekt ist so bedeutend geworden, dass eine eigene
Organisationsform angebracht erscheint.
Einsatz S-PO:Wartung und Support sollen von den einzelnen zuständigenStellen erbracht werden.
L- PO: Stab-/LinienorganisationM-PO: MatrixorganisationR-PO: Reine ProjektorganisationS-PO: Projektmanager in der Stammorganisation
Wechsel der Organisationsformen
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
59
[ 6 S. 176 ]
Niedrige Überbereichlichkeit
Sehr kleine Projekte
MittlereProjekte
Sehr großeProjekte
S-POL-PO
M-PO R-PO
Mittlere Überbereichlichkeit L-PO M-PO R-PO
Große Überbereichlichkeit L-PO M-PO R-PO
kleine Projekte,kurze Laufzeit
mittlere Projekte,mittlere Laufzeit
große Projekte,lange Laufzeit
Organisationsformen in Abh. von Projektgröße und Grad der -überschneidung
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
61
Projektgremien werden entsprechend vorgegebener Hierarchiestufen dazu gebildet, um zur Information, Abstimmung, Problemlösung und Entscheidung bestimmter Aufgabenträger in einem Projekt beizutragen
Grundsatz ● So wenig wie möglich● Klare Spielregeln - Ablauf - Entscheidung - Protokoll
Klären ● Ziel● Besetzung● Kompetenz● Verantwortung● Rhythmus● Spielregeln
Beispiele ● Projektbesprechung● Change Control Board (CCB)● Beratungsausschuss● Entscheidungsausschuss (management board)
Deutsche Informatik-Akademie
Def.:
Gremien
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
62
Lenkungsausschuss (steering committee): im Regelfall das oberste GremiumMitglieder können sein Gesamtprojektleiter, eventuell ein Leiter des Auftragnehmers, der Projektleiter, Vertreter der Geschäftsleitung …
Aufgaben: - Wichtige strategische Entscheidungen- Finanzielle Fragen oder schwerwiegende organisatorische
Probleme - Projektfortschritt und Risiken auf hohem Niveau
Entscheidungsausschuss (project management board): - wenn Geschäftsleitung nicht in den Lenkungsausschuss eingebunden ist - trägt die unternehmerische Verantwortung
Fachausschuss: - bei kompliziertem fachlichen Hintergrund - fachliche Beratung der Projektgruppe - keine Weisungsbefugnis
[ 6, S. 177 ]
Gremien (2)
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
63
Projektleiter
Projektgruppe
Lenkungs-auschuss
Fach-auschuss
Planungs-teams
[ 4, S. 55 ]
Entscheidungs-auschuss
Zusammenarbeit mit möglichen Projektgremien
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
64
Entscheidungs-ausschuss
Lenkungs-ausschuss
Projekt-steuerungsrunde
Projekt-meetings
Geschäftsführung Geschäftsführung
Gesamt-PL Gesamt-PL
PL-Projektleiter PL-Projektleiter
Teil-PL Teil-PL Team
AN AG
[ 6, S. 177 ]
Projektgremien
Prof
. Uw
e A
ßman
n, S
oftw
arem
anag
emen
t
65
1. Gesamtstrategie berücksichtigenProjekte für Erreichen der wichtigsten Unternehmensziele bearbeiten --> Priorität!
2. Überschaubar gestaltenmit Zwischenzielen und Meilensteinen --> Projektfortschritt und Termine überprüfen
3. Consulting-Partner auswählenDienstleister soll hervorragende Kenntnisse der IT und über Branche des AG besitzen
4. Teams zusammenstellenalle notwendigen Spezialisten auch externe Berater in Team einbeziehen
5. Alle Mitarbeiter früh einbeziehen vom Knowhow der Kollegen profitieren und auf Mehrbelastung & Risiken hinweisen
6. Klare Ziele vorgebenpräzise Vorgaben basierend auf IST und klares SOLL (keine schwammigen Begriffe)
7. Generalstabsmäßig umfassend planenauf Basis moderner Standards und ausreichender (EDV-)Ressourcen
8. Flexibel und konsequent seinkonsequente Zielverfolgung auch bei Abweichungen vom geplanten Lösungsansatz
9. Regelmäßig prüfen und testenProjektfortschritt gegenüber Auftraggebern (AG) nachweisen
Quelle: FAZ Nr. 197 vom 26.08.2003
9 Regeln für erfolgreiche IT-Projekte