30 Jahre Beratung und Unterstützung Welt-Aids-Tag Hilfe ... · Welt-Aids-Tag 2015 Kampagne...

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:info # 3 2015 Das Magazin der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. 30 Jahre Beratung und Unterstützung Welt-Aids-Tag Hilfe für Flüchtlinge

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:info # 3 2015 Das Magazin der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.

30 Jahre Beratung und UnterstützungWelt-Aids-TagHilfe für Flüchtlinge

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:info #3 2015 Magazin der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. Herausgeber: AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. (V.i.S.d.P.), Gemeinnütziger Verein, Mitglied der Deutschen AIDS-Hilfe e. V., der Aidshilfe NRW e. V., des Deutschen Pari tätischen Wohlfahrtsverbandes und der Deutschen Leberhilfe e. V.Redaktion: Yvonne HochtrittTexte | Quellenangaben: ascsmaroc.e-monsite.com · Dorothee Achenbach · Auswärtiges Amt · Klaus Bleymehl · Johannes Brans BürgerStiftung Düsseldorf · BZgA · Jürgen Dörr · Peter von der Forst · Marco Grober · Heike Gröper · Yvonne Hochtritt Rufin Kenfack-Sofack · Käthe Köstlich · Kerstin Kollenberg · Lutz Middelberg · Annette Rau · Julia Sanchez-Jochum · Nicole Thrandorf Wikipedia · www.dah.de Fotos | Grafiken: Dorothee Achenbach · AHD-Archiv · ASCS · Marcus Brammertz · BürgerStiftung Düsseldorf · DAH · Peter von der Forst Heike Gröper · Henry's · Herzenslust · Yvonne Hochtritt · Kunst und Kollegen · Lupo/pixelio.de · Phoenix-Sauna · Café Bar Piranha Querverlag · Annette Rau · SG-design/fotolia.com · Klaus-Dieter WeberMit freundlicher Genehmigung und Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)Titelbild: Marcus Brammertz – Solibär 2015 Layout: Julia Sanchez-JochumRedaktionsadresse: AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V., Johannes-Weyer-Straße 1, 40225 Düsseldorf, [email protected]: wirmachendruck.deAuflage: 1.500 Exemplare Der Bezug der Zeitung ist kostenlos. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Stellungnahmen kann keine Haftung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre Anzeige im :info zu veröffentlichen, schicken wir Ihnen unsere Mediadaten gerne zu, Anfragen unter Telefon 0211/7 70 95-40.Diese Ausgabe wurde unterstützt von Heartbreaker, Förderkreis der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. und wir-machen-druck.de

Inhalt | Impressum

Editorial 3

:info aktuell Interview mit Rufin Kenfack-Sofack, Kerstin Kollenberg und Nicole Thrandorf airberlin streicht Help & Fly 2015 · „Düsseldorf setzt ein Zeichen“

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Leute Leute Jubiläum · Gratulation · Macht‘s gut! Verstärkung im Team Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit

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Welt-Aids-Tag 2015 Kampagne „Positiv zusammen leben!“ · HIV und Aids im Überblick Bärenstark für die AIDS-Hilfe · Die Rote Schleife · Unterstützer gesucht "Positiv verbunden sein" · Spendenaufruf · Programm zum Welt-Aids-Tag 2015

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30 Jahre AHD Psychologische Beratung · Weibliche Aspekte der HIV-Infektion · Kommentar · Gedicht Kümmerlinge · Nur ein Wort: Weitermachen! · 30 Jahre Drogenarbeit Betreuung HIV-positiver Häftlinge · Interview mit Michael P. Interview mit Pfarrer Reiner Spiegel

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Projekte und Gruppen Versorgung und Betreuung von Menschen mit HIV und Aids · Selbsthilfe Leben mit HIV – Reiseerfahrungen · 20 Jahre Herzenslust · Kommentar Käthe Köstlich

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Termine Heartwork 2015 · Tunte Lauf! 31

med:info Gesundheits versorgung für Flüchtlinge · Test nach 6 Wochen 32

Rückblick Ausflug Kümmerlinge · Sommerfest · Ehrenamtsmesse Düsseldorf 33

Angebote | Kontakt 35

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0 002 509 008 bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank Düsseldorf, BLZ 300 606 01.

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Online spenden unter www.duesseldorf.aidshilfe.de

das Thema Flüchtlinge und Migranten sowie ihre Versorgung ist seit Monaten ein Topthema in Deutschland. Die AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. stellt sich diesem Themenkomplex schon seit vielen Jahren, denn natürlich haben nach Deutschland eingewanderte Menschen Fragen zu den Themen HIV, sexuell übertragbare Erkrankungen,

deutsches Gesundheitswesen, ... und brauchen Antworten.In den letzten Jahren haben wir deshalb großen Wert darauf gelegt, kultursensible und zugehende Projekte für Migranten auf- und auszubauen:n Wir gehen sowohl im Internet und praktisch vor Ort auf

Männer mit Migrationshintergrund zu, die Sex mit Männern haben und sich nicht als homosexuell definieren. Sie kommen oft aus sehr konservativ religiös geprägten Familien. Das Eingeständnis, homosexuell zu sein, würde sehr wahrscheinlich zur vollständigen Ausgrenzung aus ihrer Familie führen.

n In der Düsseldorfer Community der Menschen aus Sub-sahara-Afrika sind wir ebenfalls vor Ort in Sachen Auf-klärung und Beratung unterwegs, denn die Menschen, die aus dem südlichen Afrika stammen, kommen aus Ländern, in denen HIV sehr viel stärker verbreitet ist als hierzulande.

Liebe Leserinnen und Leser!n In der Uniklinik Düsseldorf bieten wir eine spezielle

Sprechstunde für Menschen mit Migrationshintergrund an.

n Die Situation der neu ankommenden Flüchtlinge spielt in unserer Arbeit eine wichtige Rolle: In Kooperation mit anderen Institutionen planen wir Veranstaltungen in Erstaufnahmestellen und Asylbewerberheimen zum Thema "Bildung und Gesundheit".

n Oft haben gerade Migranten einen geringen Wissens-stand zum Thema HIV. Deshalb kommt es oft vor, dass Menschen mit Migrationshintergrund erst sehr lange nach ihrer HIV-Infektion auch die Diagnose erhalten und bereits im Vollbild Aids sind. Unser Psychologe steht dann als Krisenhelfer zur Verfügung und hilft in inten-siven und einfühlsamen Beratungsgesprächen, wieder Tritt zu finden.

Zum diesjährigen Welt-Aids-Tag haben wir wieder ein um-fassendes Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. Ich freue mich, Sie auf einer der vielen Veranstaltungen begrüßen zu können!

Mit herzlichen GrüßenPeter von der Forst

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oft sehr schwierig und es muss mit Vorsicht gehandelt werden. Denn wir müssen unsere Klienten schützen und Diskretion gewähren. Ich werde während meiner Besuche oft einfach nur beobachtet, einige versuchen dann herauszufinden, inwiefern ich ihnen helfen könnte. In solchen Situationen ziehe ich mich immer mit der Person zurück, damit sie nicht gleich geoutet wird.

So kam ich bereits ins Gespräch mit einigen Betroffenen. Aber wir werden auch von der Uni-Klinik oder Arztpraxen angespro-chen, die Infizierte betreuen. Wenn die Patienten einverstanden sind, erhalten wir dann die Kontaktdaten. Manchmal wird aber auch ein Termin mit uns direkt empfohlen. Regelmäßig und nach Vereinbarung gibt es eine Sprechstunde in der Uni-Klinik.

A-M: Wo liegen die Schwierigkeiten? Kerstin: In vielen Herkunftsländern ist Aids ein Tabu-Thema – es führt zu Ausgrenzung, manchmal zum Verstoß aus der Dorf-gemeinschaft. Daher gibt es eine große Angst, sich zu offenbaren.

A-M: Steigt die Zahl der Hilfesuchenden? Einschließlich der-jenigen, die sich hier infizieren, ist die Anzahl der neu fest-gestellten Infektionen bei Menschen aus Ländern südlich der Sahara 2014 von 10 auf 15 Prozent gestiegen. Kerstin: Wir rechnen damit, dass mehr Menschen Hilfe bei uns suchen, auch bei Kindern ist mit höheren Zahlen zu rechnen.

A-M: Nicole, Du bist eigentlich für Drogenabhängige und Sub-stituierte zuständig. Was ist deine Aufgabe? Nicole: Kerstin und ich wurden von unserer eigentlichen Arbeit freigestellt, um mit einem kleinen Stundenkontingent die Betreu-ung der ankommenden, geflüchteten Menschen zu unterstützen. Der Paritätische Düsseldorf hatte angefragt, ob die AIDS-Hilfe

Die hohe Zahl von Flüchtlingen stellt eine enorme Herausforde-rung auch für das Hilfe- und Gesundheitssystem dar. Der Bedarf an Beratung und Unterstützung steigt.

Was bedeutet die aktuelle Entwicklung für die Arbeit der AIDS-Hilfe? Wie erreicht man die ankommenden Menschen?

Kerstin Kollenberg, Nicole Thrandorf und Rufin Kenfack arbeiten als Sozialarbeiter hauptamtlich bei der AIDS-Hilfe Düsseldorf und befassen sich mit dem Thema Flüchtlinge und Migranten.

AIDS-Hilfe-Magazin (A-M): Kerstin, welche Aufgaben kann die AIDS-Hilfe übernehmen? Kerstin: Es gibt für uns zwei wichtige Felder: Zum einen die Prävention. Die Mehrzahl der HIV-Infektionen bei Migranten wird hier in Deutschland erworben. Daher ist Aufklärung sehr wichtig. Zum anderen die Beratung und Unterstützung bereits Infizierter.

A-M: Wie kommt der Kontakt zustande und wie erreicht man die Menschen? Kerstin: Ich bin bei der AIDS-Hilfe für HIV-positive Frauen und ihre Familien zuständig. Kontakt entsteht z. B., wenn bei einer Schwangeren bei der medizinischen Untersuchung festgestellt wird, dass sie positiv ist. Wir werden dann von den behandelnden Ärzten eingeschaltet. Wir helfen, sich im Gesundheitssystem zurecht zu finden, helfen bei der Verarbeitung.

Rufin: Ich bin bei der AIDS-Hilfe für Migrantinnen und Migranten zuständig. Ich besuche oft Asylheime, darunter auch Erst-aufnahmeeinrichtungen. Das Angebot ist dabei hauptsächlich präventiv. Kontakt zu HIV-Betroffenen ist in diesen Einrichtungen

Im Gespräch mit ...... drei Hauptamtlichen der AIDS-Hilfe Düsseldorf (AHD):Kerstin Kollenberg, Rufin Kenfack-Sofack und Nicole Thrandorf

... über die ankommenden Flüchtlinge in Düsseldorf und den zukünftigen Unterstützungs- und Beratungsbedarf der AIDS-Hilfe Düsseldorf.

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:info #3 2015 5Text: Dorothee Achenbach · Fotos: Peter von der Forst, Heike Gröper, Dorothee Achenbach privat

Kerstin: In manchen afrikanischen Sprachen heißt Aids übersetzt "Das, woran man stirbt". Wenn man eine solche Diagnose einem Menschen mitteilen muss, während er mit hunderten Anderen in einer Turnhalle sitzt, kann man sich die Dimension vorstellen. Aber die Behörden müssen es dem Betroffenen kommunizieren.

A-M: Sind Projekte in Planung? Rufin: Geplant sind Veranstaltungen in Erstaufnahmestellen und Asylantenheimen zum Thema "Bildung und Gesundheit". Das soll die Hemmschwelle nehmen vor dem Thema Aids. Dort kann man in Kooperationen mit anderen Institutionen unter anderem etwas über unser Bildungs- und Schulsystem erfahren, aber eben auch über HIV und Ansteckungsgefahren. Das ist ein guter Weg, die Menschen abzuholen.

Der AIDS-Hilfe Düsseldorf ist es wichtig, sich der gesellschaft-lichen Verantwortung zu stellen und Flüchtlinge zu unterstützen.

A-M: Dabei ganz viel Erfolg und Danke für das Gespräch!

Düsseldorf sowie andere Wohlfahrtsverbände die Arbeit der Diakonie, AWO und Caritas am Fernbusbahnhof ehrenamtlich unterstützen können. Am Bahnhof geht es uns nicht um die Verbreitung von HIV-Präventionsbotschaften oder ähnliches. Wir möchten willkommen heißen, Hilfestellung bieten. Wir holen die Menschen vom Bahnsteig ab, versorgen sie mit dem Nötig-sten, informieren sie über ihre weitere Fahrt. Die AIDS-Hilfe sieht die Flüchtlingsarbeit als gesamtgesellschaftliches Thema und übernimmt Verantwortung.

A-M: Wie viele Menschen kommen hier an? Nicole: Jeden 2. Tag kommen am Düsseldorfer Flughafen in ein bis drei Zügen abends und nachts ca. 500-1.000 Flüchtlinge an. Die meisten Ankommenden wurden bereits in Österreich erst-versorgt, haben in der Regel Kleidung und Schuhe erhalten. In den Augen vieler Menschen kann man jedoch die Spuren des Erlebten sehen. Kaum jemand verlässt freiwillig seine Heimat, seine Angehörigen. Die Menschen sind vor Krieg und Terror geflüchtet, hatten Todesangst. Nun stehen sie vor dem Unge-wissen. Mich berühren diese Einzelschicksale sehr.

A-M: Gibt es Beispiele? Nicole: Gemeinsam mit einem ehrenamtlichen Sprachmittler habe ich einen syrischen Mann betreut. Dieser hat zwei seiner Söhne im Krieg verloren, musste seine Frau und Tochter in seinem Heimatland zurück lassen, um mit seinem 15jährigen Sohn vor dem Tod zu flüchten. Am Salzburger Bahnhof, in einer unüber-sichtlichen Situation, hat er seinen Sohn verloren. Es dauerte drei Tage, bis wir ihn wieder gefunden hatten. Ich glaube, die meisten Menschen verarbeiten diese traumatischen Erlebnisse nie.

A-M: Wie erfolgt die Verständigung? Kerstin: Mit Sprachvermittlern, die in Gesundheitsthemen geschult sind. Die meisten Flüchtlinge kommen zur Zeit aus Syrien und dem Irak, die meisten können etwas Englisch. Doch bei HIV ist es uns wichtig, dass alle Informationen auch wirklich verstan-den werden – um den Behandlungserfolg sicher zu stellen und um die Weitergabe der Infektion verhindern zu helfen. Da benö-tigen wir Übersetzer. Die gibt es auch für Sprachen wie Twi oder Kisuaheli.

A-M: Wie erlebt ihr die ankommenden Menschen? Rufin: Sie haben ein großes Interesse, sich zu integrieren, möchten dem Sozialsystem nicht zur Last fallen. Die allermeisten möchten zurück in die Heimat, wenn die Lage wieder sicher ist. Wenn jemand HIV-positiv ist, weiß er aber auch, dass hier die Chancen behandelt zu werden und zu überleben ungemein größer sind.

Anlässlich des 30jährigen Bestehens der AIDS-Hilfe Düsseldorf führte die promo-vierte Kunsthistorikerin und freie Jour-nalistin Dr. Dorothee Achenbach ein Interview mit drei Hauptamtlichen der Beratungsstelle.

AIDS-Hilfe DüsseldorfRufin Kenfack SofackBeratung für Migrantinnen & MigrantenInterkulturelle PräventionTelefon 0211/7 70 [email protected]

AIDS-Hilfe DüsseldorfKerstin KollenbergBeratung für Frauen Telefon: 0211/7 70 [email protected]

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airberlin streicht Help & Fly 2015

Leider wurde, trotz der in 2014 gemachten Zusage, eine beliebte Düsseldorfer Veranstaltung gestrichen. Eine Benefizveranstal-tung, die mit viel Engagement und Herzblut zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf organisiert und durchgeführt wurde: „Help & Fly“. Der Benefiz-Rundflug der airberlin mit Bodenparty am Düsseldorfer Flughafen anlässlich des Welt-Aids-Tages.

Uwe Kattwinkel, Senior Vice President Communications airberlin hat der AIDS-Hilfe Düsseldorf schriftlich mitgeteilt, „dass man sich schweren Herzens zu der Absage gezwungen sah“. Weiter schrieb Kattwinkel: „airberlin befindet sich in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld und muss ihren Sparkurs fort-setzen. Sobald wir wieder eine Möglichkeit zur Unterstützung und Fortsetzung einer Zusammenarbeit sehen, melden wir uns umgehend.“

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Damit endet nun leider erneut für 2015 die Erfolgsgeschichte eines besonderen Events, das über 16 Jahre lang sympathisch und fantasievoll mitgeholfen hat, Sympathie und Akzeptanz für Menschen mit HIV und Aids zu schaffen. Bereits 2013 musste aus Spargründen „Help & Fly“ aussetzen. 2014 fand der beliebte Rundflug der airberlin für den guten Zweck wieder statt.

„Help & Fly“ ist zuallererst ein Erfolg engagierter Mitarbeiter, damals noch der LTU, die es geschafft haben, ihre Solidarität und ihr Mitgefühl für HIV-Betroffene in Form einer genialen Benefiz-Idee zu verwirklichen. Dieser Kern ist bis heute ungebrochen: Bis 2014 haben sich alle teilnehmenden airberlin Kollegen und Kolleg-innen ehrenamtlich für „Help & Fly“ und die AIDS-Hilfe engagiert!

Der Flughafen, viele Unternehmen, namhafte Künstler und die Gäste haben „Help & Fly“ unterstützt und dadurch zu einer sehr erfolgreichen Benefizveranstaltung gemacht. Fast 700.000 Euro sind in den 16 Jahren für wichtige Aids-Projekte zusammen-gekommen.

Natürlich trifft die Absage die AIDS-Hilfe hart. Die Beratungs-stelle hofft sehr, dass es „Help & Fly“ 2016 wieder geben wird und airberlin erneut im „Boot“ für Männer, Frauen und Kinder mit HIV und Aids sein wird.

Wer die Arbeit der AIDS-Hilfe Düsseldorf unterstützen möchte, spendet bitte auf das Konto 0002509008 bei der Apobank Düsseldorf, BLZ 30060601, IBAN DE30 3006 0601 0002 5090 08. Vielen Dank!

Die BürgerStiftung Düsseldorf unterstützt mit zahlreichen Düsseldorfer Unternehmen und Bürgern gleichermaßen Flücht-linge, Wohnungslose und sozial benachteiligte Menschen in unserer Stadt und ruft dazu auf, zum Weihnachtsfest für Flücht-linge, Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen in Düssel-dorf zu spenden. Höhepunkt der Aktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen!“ ist der 16. Dezember 2015 um 17.00 Uhr! Dann wird Düsseldorf gemein-sam ein weltweit bekanntes Weihnachtslied in fünf verschiedenen

Sprachen singen: Das Lied wird im Rahmen der Weihnachtsfeiern in den Flüchtlingsunterkünften, Obdachlosenheimen sowie Stadtteilzentren der Wohlfahrts verbände gesungen, im Düssel-dorfer Rathaus und möglichst auch in allen Unternehmen, die sich an der Spendenaktion beteiligen. Die AIDS-Hilfe Düsseldorf unterstützt diese tolle Aktion und setzt, gemeinsam mit vielen Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Bürgern ein Zeichen für Düsseldorf. Weitere Infos unter www.duesseldorf-setzt-ein-zeichen.de

Wir bedanken uns herzlich bei: Dr. Dorothee Achenbach, Gérard A. Goodrow, Dr. Gregor Jansen, Isabelle von Rundstedt

www.heartbreaker-duesseldorf.de

HEART WORK

Die Kunstauktion zugunsten von Menschen

mit HIV und Aids

14 | 12 | 2015K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

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Wir bedanken uns herzlich bei: Dr. Dorothee Achenbach, Gérard A. Goodrow, Dr. Gregor Jansen, Isabelle von Rundstedt

www.heartbreaker-duesseldorf.de

HEART WORK

Die Kunstauktion zugunsten von Menschen

mit HIV und Aids

14 | 12 | 2015K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

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Wir gratulieren Helmut Kiolbassa, dem Dipl. Sozialpädagogen und Youthworker der AIDS-Hilfe Düsseldorf herzlich zu seinem 25jährigen Dienstjubiläum! Vielen Dank für deinen unermüd-lichen Einsatz für Menschen mit HIV und Aids.

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum

Wir gratulieren

Verstärkung im Team Fundraising und Öffentlich-keitsarbeit

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Macht‘s gut!Seit 1. Oktober ist das Pflege- und Hauswirtschaftsteam von Care24 zum Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Düsseldorf gewechselt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, alles Gute und viel Erfolg. Wir sehen uns …

Mein Name ist Annette Rau und ich unterstütze seit dem 15. Sep-tember das Team im Bereich Ehrenamt, Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit an vier Tagen in der Woche (insgesamt 20 Wochenstunden).

Wer bin ich, was habe ich bis dato gemacht? Nach einer Aus-bildung und meinem Studium der Germanistik/Medien-

wissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf habe ich immer mit Kommunikation zu tun gehabt: sei es zu Beginn in der Werbung, dann auf Unternehmensseite und die vergangenen acht Jahre in einem Büro für Corporate Publishing, in dem ich als Projekt manager diverse Magazine für die unter-schiedlichsten Unternehmen betreut habe.

Nach einem Sabbatical war es mein großer Wunsch, für eine Non-Profit-Organisation zu arbeiten und wieder „näher am Menschen“ zu sein. So bin ich sehr glücklich, ab sofort die Themen und Anliegen der AIDS-Hilfe Düsseldorf in die Öffent-lichkeit tragen zu können – gemeinsam mit so vielen engagierten und erfahrenen Mitstreitern.

Und privat? Obwohl aus dem „Schwabenländle“, lebe ich seit vielen Jahren mit meinem Mann und meiner Tochter in Düssel-dorf. Ich gehe super gern in Ausstellungen, ins Kino und Ballett, aber brauche am Wochenende auch ganz viel Natur und Bewe-gung (Wandern, Ski- und Snowboard).

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Euch!

Der Düsseldorfer Ratsherr Udo Figge ist Schützenkönig des Bilker Sebastianer Schützervereins geworden. Erstmals hat ein Schützen könig offiziell seinen Lebenspartner Dirk Jehle als Prinz-gemahl zur Krönung mitgebracht. Dies wurde von den Gästen und der Bilker Schützenbruderschaft bejubelt. Wir freuen uns mit dem Schützenkönigspaar!

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ZgA In Deutschland leben ungefähr 80.000 Menschen mit HIV. Dank

moderner Medikamente haben die meisten von ihnen eine fast normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten und ihre Freizeit gestalten wie andere auch. Man kann also heute in der Regel mit HIV gut leben – aber nicht mit Diskriminierung, die leider noch immer vorkommt. Hinter dem Rücken der Betrof-fenen wird getuschelt, mancher Zahnarzt verweigert die Behand-lung, in einigen Fällen ist sogar der Arbeitsplatz in Gefahr. Diese Zurückweisung und die Angst davor wiegen heute für viele schwerer als die gesundheitlichen Folgen der Infektion.

Die Kampagne zum Welt-Aids-Tag 2015Die Ursache für Diskriminierung sind neben Vorurteilen häufig unbegründete Ängste vor einer Ansteckung. Diese Ängste greift die diesjährige Gemeinschafts-Kampagne zum Welt-Aids-Tag auf und fragt: „Was wäre, wenn der Mensch Dir gegenüber HIV hätte? Was würdest Du tun?“

„Positiv zusammen leben“ wird auch in diesem Jahr von der Bundes zentrale für gesundheitliche Aufklärung in Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung umgesetzt.

In den kommenden Wochen werden neue Motive auf zahlreichen Plakatflächen, in Zeitschriften und Magazinen zu sehen sein und natürlich startet die Kampagne auch im Netz auf:www.welt-aids-tag.de, www.facebook.com/WeltAidsTag und www.twitter.com/weltaidstag_de

Welt-Aids-Tag 2015: Gemeinschafts-Kampagne „Positiv zusammen leben!“

Welt-Aids-Tag 2015

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orstGestiegene Lebenserwartung

Große Fortschritte der medizinischen Therapie haben den Verlauf der HIV-Infektion nachhaltig verändert: Inzwischen existieren Medikamente, die den Ausbruch von Aids sehr viele Jahre ver-hindern können. Besonders wenn die medizinische Therapie früh einsetzt und gut anschlägt, können sehr viele Betroffene ein fast gesundes Leben führen. Die Lebenserwartung ist etwa so hoch wie die der nicht von HIV Betroffenen.

Weltweites ArmutsgefälleAuf breiter Ebene stehen diese effektiven Behandlungsmöglich-keiten nur in den reichen Industrieländern mit hochentwickelten Gesundheits- und Sozialsystemen zur Verfügung. Nur 10 Millionen von 26 Millionen Menschen bekommen die HIV-Medikamente, die sie benötigen! Hierzulande sind besonders Menschen ohne Papiere von den Möglichkeiten der effektiven HIV-Therapie ausgeschlossen.

Mitten im Leben: Menschen mit HIV und AidsFür eine große Zahl HIV-Infizierter gestaltet sich das Leben nicht anders als für die meisten anderen Menschen auch. Experten schätzen, dass in Deutschland zwei Drittel aller Menschen mit HIV arbeiten: Mit HIV kann man übrigens in jedem Beruf tätig sein!

Das Leben von Sexualität hat sich für Menschen mit HIV erheb-lich verbessert: Wenn aufgrund einer erfolgreichen medizini-schen Therapie die Virusmenge im Blut dauerhaft unter der sogenannten Nachweisgrenze bleibt, ist eine Ansteckung des Partners mit HIV auf sexuellem Wege sehr unwahrscheinlich, der Schutz ist mindestens so gut wie bei der Kondombenutzung! Inzwischen können Frauen mit Hilfe der HIV-Medikamente gesunde Kinder zur Welt bringen, sogar eine natürliche Geburt ist möglich.

Einen wesentlichen Unterschied zu Nichtinfizierten macht das Wissen um den Virus im Körper, um die Möglichkeit, irgendwann zu erkranken aus. Es ist für viele Betroffene ein immer wieder zu führender Kampf, sich nicht von Angst und Ungewissheit domi-nieren zu lassen. Wenn die Verantwortung und Sorge für eigene Kinder hinzukommt, ist dies zusätzlich bedrückend. Belastend für viele Menschen mit HIV ist auch das Wissen um die Möglich-keit, durch sexuelle Kontakte den HI-Virus weiterzugeben. Das erschwert Partnerschaften und führt in vielen Fällen dazu, dass Beziehungen zerbrechen oder aus der Angst heraus, sich oder den anderen zu gefährden, gar nicht erst eingegangen werden. Eine große Rolle für viele Menschen mit HIV spielt die Angst vor Diskriminierung.

Wenn HIV zu spät erkannt wird – „Late Presenter“Je später die HIV-Diagnose gestellt wird, umso schlechter sind die Chancen, von den heutigen Behandlungsmöglichkeiten zu profitieren. Durch HIV im Körper verursachte Schäden sind dann nicht mehr rückgängig zu machen, die Lebenserwartung kann deutlich verkürzt sein. Ein wichtiger Grund, dass Menschen sich nicht rechtzeitig testen lassen, liegt in der Tabuisierung von Sexualität, die nicht der heterosexuellen Ehenorm entspricht, der Angst vor Diskriminierung und in mangelnden Zugangsmög-lichkeiten zum Gesundheitssystem, was besonders Flüchtlinge und Menschen ohne Papiere betrifft.

Vollbild AidsNach dem fünfzigsten Lebensjahr und nach vielen Jahren medi-zinischer Therapie leidet eine zunehmende Gruppe von HIV-Infizierten unter den teilweise sehr beeinträchtigenden Neben-wirkungen der Medikamente und ersten Begleiterkrankungen und benötigt eine umfassende Betreuung. Für Patienten mit gegen die Medikamente resistenten Virenstämmen oder für jene, die ihre Medikamentenkombinationen mehrfach z.B. wegen unerwünschter Wirkungen wechseln mussten, gibt es schließlich keine effizienten Behandlungsmöglichkeiten mehr. Die Men-schen, bei denen die Erkrankung Aids ausgebrochen ist, leiden oft unter sehr unangenehmen Begleiterkrankungen, die körper-lich und seelisch belastend oder sogar zerstörerisch wirken. Neben das Aussehen stark verändernden Fettumverteilungs-störungen sind dann Krebserkrankungen und neurologische Veränderungen häufige Bestandteile der Aids-Erkrankung.

Aids und ArmutViele aidskranke Menschen, die nicht mehr arbeiten können und früh verrentet wurden, kommen mit ihrer Rente, der Sozialhilfe oder anderen staatlichen Versorgungsleistungen nicht aus und sind daher von Armut bedroht. Die seit 2006 eingeführten Zuzahlungen im Gesundheitswesen, die Verteuerung von Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen des täglichen Gebrauchs führen zur materiellen Überforderung gerade von Menschen, die als chronisch und schwer Erkrankte leben müssen. Deshalb wird auch der aus Spenden finanzierte Hilfsfonds der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. so stark nachgefragt, dass die zur Verfügung stehenden Gelder bei weitem nicht ausreichen.

Negativ bleiben – sich schützen!Das HI-Virus schädigt die Gesundheit schwerwiegend und macht das Leben gewiss nicht leichter. Es lohnt sich, HIV-negativ zu bleiben!n Kondome schützen sehr gut vor HIV und auch einigen anderen

sexuell übertragbaren Infektionen.n Bei Drogengebrauch ist Safer Use, d.h. die Benutzung eines

sauberen Spritzbestecks angesagt.n Nach einem Infektionsrisiko unbedingt auf HIV testen lassen!

HIV und Aids im Überblick

Welt-Aids-Tag 2015

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Wer Fragen hat, ist herzlich eingeladen, sich kostenlos und anonym beraten zu lassen. Telefon 0211-19411 oder online www.aidshilfe-beratung.de

Das beste Mittel gegen Aids: AufklärungEin sehr wichtiger Grund für die im internationalen Vergleich niedrigen Neuinfektionszahlen ist die in Deutschland seit vielen Jahren konsequent durchgehaltene Linie, Aids-Aufklärung möglichst umfassend und auf die Bedürfnisse der Zielgruppen

zugeschnitten anzubieten und gleichzeitig gegen die Diskrimi-nierung der von HIV und Aids Betroffenen anzugehen.

In Düsseldorf bietet die AIDS-Hilfe Düsseldorf unter Beteiligung von HIV-Betroffenen für unterschiedliche Zielgruppen Präven-tion und Aufklärung an: für Jugendliche, für Männer, die Sex mit Männern haben, für Drogengebraucher, Beschaffungsprosti-tuierte, für Stricher, für Multiplikatoren wie Lehrer, Kranken-pfleger, psychosoziale Berufsgruppen, Ordnungsdienste, Polizei etc..

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Bärenstark für die AIDS-HilfeEine beliebte Heartbreaker-Spendenaktion ist in jedem Jahr die Kampagne „Bärenstark für die AIDS-Hilfe“ zum Welt-Aids-Tag. In einer limitierten Auflage werden die Solidaritätsbärchen für 6 Euro verkauft. Ein schönes Geschenk für Klein und Groß, zu

Nikolaus, Weihnachten oder auch einfach nur so. Jeder Bär ist ca. 13 cm groß, kuschelweich und bei 30° C waschbar. Seit 2009 trägt der Bär das Öko-CE Zeichen, womit bestätigt wird, dass er aus umweltverträglichem Material und selbstverständlich garan-tiert ohne den Einsatz von Kinderarbeit hergestellt wurde. Wichtig für Sammler: Auch der Solibär 2015 unterscheidet sich erneut von seinen Vorgängern und präsentiert sich in flauschi-gem schwarzgrauem Fell und blauer Weste.

Für Neueinsteiger in der Teddysammelwelt bietet Heartbreaker verschiedene „Bärenauslesen“ für je 15 Euro an. Drei Teddys aus vergangenen Jahren in einer schönen Umverpackung bilden ein tolles Geschenk für jeden Anlass. Darüber hinaus dienen sie auch noch einem guten Zweck.

Bestellungen bei Andrea Peters unter Telefon 0211/77095-40 oder per Email an [email protected]. Versand gegen Rechnung und Versandkosten.

Während der Öffnungs-zeiten ist der Solibär auch am Empfang der AIDS-Hilfe erhältlich.

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Unter dem Motto „Positiv verbun-den sein“ engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich in Projekten der Düsseldorfer AIDS-Hilfe. Am 28.11. und dem 1.12. – dem Welt-Aids-Tag – wird das

Engagement im Stadtbild Düsseldorfs sichtbar. Viele ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter der AIDS-Hilfe Düsseldorf sind in den Stadtteilen unterwegs, verteilen rote Schleifen, sammeln Spen-den und verkaufen Solibären. Die Erlöse fließen direkt in Aids-Projekte, die sich maßgeblich durch Spenden finanzieren. Alle Spenden sammler tragen gut sichtbar einen Ausweis und haben darüber hinaus noch ein offizielles Papier der AIDS-Hilfe bei sich, welches sie legitimiert.

Der zentrale Stand der AIDS-Hilfe wird vor der beliebten Shopping-mall Sevens auf der Königsallee 56 aufgebaut. Am 28.11. (von 11 bis 17 Uhr) und am 1.12. (von 12 bis 18 Uhr) warten dort viele kleine Teddys auf ein neues Zuhause. Auch Prominente und Politiker sind dabei, um die Aktion zu unterstützen. Schauen Sie doch mal vorbei.

Wir danken dem Centermanagement des Sevens, allen Samm-lern und Spendern für ihre Unterstützung!

Welt-Aids-Tag 2015

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Die Rote Schleife Sie ist das prägnante Zeichen des Welt-Aids-Tags. Schön, alarmierend, offen und schick. Die Rote Schleife, englisch: red ribbon, auch als „Aids-Schleife“ bekannt. Sie ist weltweit das Symbol der Solidarität, für Mitmenschlich-keit mit HIV-Infizierten und Aidskranken. Die Farbe Rot hat dabei mehrere Bedeutun-gen: Sie steht zum einen für die Liebe und das Blut, zum anderen hat Rot eine Signal-

Rote Schleifen für Düssel-dorf: Unterstützer gesucht

Dieser Aufruf geht an alle Menschen und Unternehmen, die die Anliegen von Menschen mit HIV und Aids unterstützen möch-ten. Anlässlich des 28. Welt-Aids-Tags am 1. Dezember 2015 ruft die AIDS-Hilfe Düsseldorf zu Aktionen für den guten Zweck auf. Verteilen Sie Rote Schleifen und sammeln Spenden bei Ihren Freunden, Kollegen und Nachbarn. Oder machen Sie bei unserer zentralen Aktion in der Düsseldorfer Innenstadt mit. Machen Sie einen Infostand in Ihrer Firma, Ihrer Apotheke oder Ihrer Schule.Dekorieren Sie Ihr Ladenfenster. Verkaufen Sie an Ihrem Empfang Solibären oder verschenken Sie die kleinen Teddys als Nikolaus-geschenk oder Weihnachtspräsent an Ihre Kunden. Schneiden Sie in Ihrem Haar-Salon für den guten Zweck, verkaufen Sie Kuchen in Ihrem Lokal oder spenden Sie vom Eintritt zu Ihrer Party einen Teil für die AIDS-Hilfe.Die Möglichkeiten, Solidarität mit Betroffenen zu zeigen, zum Ausdruck zu bringen, dass Menschen mit HIV und Aids nicht ausgegrenzt werden, sondern Teil unserer Gesellschaft sind, sind vielfältig. Seien Sie kreativ. Wir stellen Ihnen gerne Plakate, Info-material, Schleifen, Teddys, Spendendosen und mehr zur Verfü-gung. Vielen Dank für Ihre Unterstützung im Kampf gegen Aids! Bitte wenden Sie sich bei Interesse an Heike Gröper, 0211/77095-42 oder [email protected]

wirkung als Warnung vor den Gefahren von Aids und den damit verbundenen sozialen Problemen, vor allem der Ausgrenzung und Stigmatisierung. Die Rote Schleife wurde Anfang der 80er Jahre von dem New Yorker Frank Moore und der New Yorker Künstlergruppe Visual Aids als Reaktion auf die ersten bekannt-gewordenen Aids-Todesfälle geschaffen.

Machen Sie mit: Tragen Sie ein red ribbon als Zeichen der Solida-rität! Sie ist in der AIDS-Hilfe Düsseldorf (Johannes-Weyer-Str. 1, Düsseldorf) erhältlich.

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"Positiv verbunden sein"

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Niemand erkrankt und stirbt mehr an Aids – wäre das nicht eine tolle Vorstellung? Dies ist eine Utopie, werden Sie sagen. Das stimmt, aber wir können ihr uns nähern, wenn wir daran arbeiten, dass sich möglichst wenige Menschen mit HIV anstecken. Und wenn sie sich doch anstecken, schnell zum HIV-Test gehen, damit im Falle eines HIV-positiven Testergebnisses die Möglichkeiten der modernen antiretroviralen Therapie genutzt werden können, um den Ausbruch der Krankheit Aids zu verhindern.

In Deutschland wird ein Drittel aller HIV-Neudiagnosen erst im fortgeschrittenen Stadium von Aids gestellt, über 500 Menschen sterben jährlich an Aids, immer mehr Menschen wissen nicht, dass sie HIV-infiziert sind.

Für viele Menschen ist es auch heute noch eine große Schwierigkeit, über Sexualität offen sprechen zu können – besonders, wenn diese nicht in den normierten und allgemein akzeptierten Bahnen verläuft. Schwul sein, Partnerwechsel und Seitensprünge, das Nutzen sexueller Dienstleistungen, mit Sexarbeit Geld verdienen – all das sind Zuschreibungen und Verhaltensweisen, die für viele Menschen tabu sind, und die immer noch oft und schnell in eine negative gesellschaftliche Ecke gestellt werden. Alte und überzo-gene Vorstellungen von der Infektiosität HIV-Infizierter sind noch in vielen Köpfen. Sie führen zu ausgrenzenden Reaktionen HIV-Positiven gegenüber, von denen übrigens die meisten Stigmatisierungserfahrungen aufgrund ihrer HIV-Infektion gemacht haben. Bei Menschen mit Migrationshintergrund kommen häufig erschwerend fehlende Sprachkenntnisse, Unkenntnis des deutschen Gesundheitswesens oder fehlende Papiere hinzu.

Aus Angst vor Ausgrenzung und Stigmatisierung verdrängen Menschen ihr HIV-Risiko, gehen nicht zum HIV-Test und nicht in medi-zinische Behandlung. Sie verpassen damit die Chance auf ein längeres Leben und infizieren unwissentlich andere Menschen mit HIV. Diskriminierung macht krank und sorgt für die weitere Verbreitung von HIV! Dagegen können wir etwas tun:

Unsere Aufklärungs- und Präventionsarbeit hilft, Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV und Menschen mit unterschiedlichen Lebensstilen abzubauen und Betroffene zu ermutigen, sich ihrer HIV-Infektion zu stellen. Die Stadt Düsseldorf wird auf unsere Ini tiative hin ein diskriminierungsfreies Arbeits- und Bewerbungsumfeld für Menschen mit HIV schaffen und setzt so ein wichtiges Signal für andere Arbeitgeber in unserer Region!

Wir gehen auf Menschen mit Migrationshintergrund zu und unterstützen sie, in ihrer Community aufzuklären. In Erstaufnahme-stellen von Flüchtlingen sind wir ebenfalls präsent und klären beispielsweise unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge zum Thema Schutz vor einer HIV-Infektion auf.

Die öffentliche Förderung für unsere Arbeit reicht aber nicht aus:Spenden Sie für unsere Präventions- und Antidiskriminierungsarbeit – helfen Sie mit, der Utopie näher zu kommen!Vielen Dank!

Ihr Peter von der ForstGeschäftsführer

Liebe Leserinnen und Leser!

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Programm zum Welt-Aids-Tag 20151. Dezember 2015: Der 28. Welt-Aids-Tag wird umrahmt von einem vielfältigen Veranstal-tungsprogramm, das von der AIDS-Hilfe Düssel dorf und Kooperationspartnern vor-bereitet wurde. Thomas Geisel, Oberbürger-meister der Stadt Düsseldorf, hat die Schirm-herrschaft über die Veranstaltungen und Aktionen in Düsseldorf übernommen. Unter dem Motto „Positiv verbunden sein“ möchten die einzelnen Veranstaltungen unter anderem für Sympathie und einen „normalen“ Umgang

mit Menschen mit HIV und Aids werben und auf die nach wie vor bestehenden Risiken einer Infektion mit dem HI-Virus aufmerksam machen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Aids-Forschung bedeuten für viele HIV-Positive und an Aids Erkrankte Hoffnung auf eine Verlänge-rung und Verbesserung ihrer Lebensqualität. Trotzdem wird Aids auch in Zukunft ein aktu-elles Thema bleiben. In Düsseldorf infizieren sich nach wie vor Menschen mit dem HI-Virus.

19.30 Uhr – Lesung ›Haus voller Wolken‹ Mit dem Autor Jan Stressenreuter. Mit "Haus voller Wolken" beweist Stressenreuter erneut, warum er zu den wichtigsten zeitgenössischen schwulen Autoren gehört. Mit berührenden Bildern, einer einfühlsamen, schnörkellosen Sprache und leisem Humor wagt er sich an das Thema Alzheimer, dem in Zukunft immer mehr Beachtung geschenkt werden wird, auch von schwulen Männern. In Zusammenarbeit mit Herzenslust Düsseldorf.

19.00 bis 21.00 Uhr – ›Der Trauer Ausdruck geben‹Meditative Tänze der Trauer und des Trostes. Zum Gedenken an Aids-Verstorbene. Leitung Jürgen Dörr. Anmeldung bitte bis 20. November unter 0211/77095-20 oder an [email protected].

20.00 bis 23.00 Uhr – ›Benefiz-Straßenbahnfahrt‹ Die AIDS-Hilfe Düsseldorf lädt zu einer vergnüglichen Fahrt durch Düsseldorf ein. Mit dabei: Käthe Köstlich, Nina Nussig, Max Weyers und das Akustik-Duo Léger. Alle Erlöse kommen Aids-Projekten zugute. Restkarten bei der AIDS-Hilfe Düssel dorf erhältlich. Bestellung unter 0211/77095-30 und [email protected] freundlicher Unterstützung der Rheinbahn und der Brauerei Im Füchschen

11.00 bis 17.00 Uhr – ›Spendensammel-Aktion‹ zugunsten von Menschen mit HIV und Aids in den Düsseldorfer Stadtteilen und der Innenstadt

11.00 bis 17.00 Uhr – ›Bärenstark‹ zugunsten von Menschen mit HIV und AidsAuf der Königsallee werben Düsseldorfer Prominente und Politiker für Sympathie, Toleranz und Solidarität gegenüber Männern, Frauen und Kindern mit HIV und Aids, verteilen rote Schleifen und verkaufen Solibären für den guten Zweck. Mit freundlicher Unterstützung des Sevens.

Special-Drink im kwadrat zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V.www.kwadratgmbh.com

18. NovemberCafé Bar Piranha

Bilker Allee 110 Düsseldorf-Bilk

Eintritt frei

27. NovemberAIDS-Hilfe Düsseldorf e.V.

Johannes-Weyer-Str. 1 Düsseldorf-Bilk

Teilnahme kostenlos

Einstieg an der BastionstraßeDüsseldorf-Carlstadt

25 Euro pro Person(inkl. Begrüßungsdrink)

28. November Sevens

Königsallee 56Düsseldorf-Stadtmitte

29. November bis 1. Dezember

Welt-Aids-Tagkwadrat

Blücher Str. 51Düsseldorf-Pempelfort

Welt-Aids-Tag 2015

Wir laden Sie herzlich ein, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen und dadurch unsere Arbeit gegen Aids zu unterstützen.

Spendenprojekt im Dezember ›Plastiktüte – Nein, danke‹Die Süd-Apotheke spendet für jede von ihren Kunden nicht genutzte Plastiktüte 5 Cent an die AIDS-Hilfe Düsseldorf und ruft zu Spenden zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf auf.Süd-Apotheke, Himmelgeister Straße 106, Düsseldorf-Bilk

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Aktualisierte Aktionen und Termine unter www.duesseldorf.aidshilfe.de19.00 Uhr – Ökumenische Andacht anlässlich 30 Jahre AIDS-Hilfe DüsseldorfNach der Andacht gemütliches Beisammensein im Loft-Café der AIDS-Hilfe Düsseldorf (Johannes-Weyer-Str. 1)Mitwirkende: Nicola Stricker (ESG), Timo Volke (altkatholische Gemeinde) und Wolfgang Czaja (Ev. Diakon). Vorbereitet von der Gottesdienstgruppe der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V.

12.00 bis 18.00 Uhr – ›Spendensammel-Aktion‹ zugunsten von Menschen mit HIV und Aids in den Düsseldorfer Stadtteilen und der Innenstadt

12.00 bis 18.00 Uhr – ›Bärenstark‹ zugunsten von Menschen mit HIV und AidsAuf der Königsallee werben Düsseldorfer Prominente und Politiker für Sympathie, Toleranz und Solidarität gegenüber Männern, Frauen und Kindern mit HIV und Aids, verteilen rote Schleifen und verkaufen Solibären für den guten Zweck. Mit freundlicher Unterstützung des Sevens.

19.00 Uhr – ›Crazy Monday goes Christmas‹Käthe Köstlich, Wanda Kay und Dennis Harder bieten den Gästen eine Crazy Show. Lassen Sie sich überraschen, es wird weihnachtlich! Tombola zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf, Eintritt inklusive Drei-Gänge-Menü. Einlass ab 18 Uhr. Kartenverkauf im Bistro.

19.00 Uhr – ›Benefiz-Whirlpoolparty für Männer‹Tombola zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.

12.00 bis 14.00 Uhr – Gottesdienst mit der Gemeinde ›La Rencontre de Dieu‹ Positiv verbunden sein mit von HIV und Aids betroffenen Menschen in Afrika und weltweit. Ein Gottesdienst mit der Gemeinde “La Rencontre de Dieu” (französische Gemeinde von New Life Church Düsseldorf). Der Gottesdienst will ein Zeichen setzen für Hoffnung, Zuversicht und Heilung. Verantwortlich: Minister Simon NkossiMitwirkende: Rufin Kenfack, Jürgen Dörr (AIDS-Hilfe Düsseldorf), Pfarrer i.R. Gerhard Gericke

19.00 bis 21.00 Uhr – ›Auch Schwule werden älter …‹ Informationsveranstaltung über Möglichkeiten und Chancen als schwuler Mann auch im Alter in einem diskriminierungsfreien und akzeptierenden Umfeld leben und wohnen zu können. Leitung: Georg Roth (rubicon Köln e. V.), Koordinator: Schwule Seniorenarbeit NRW

23.00 Uhr – ›Henry‘s‹ Die neue Party von duesselboy.deMit DJ Pop o´lectric und Barbara Vogue. Eintritt bis 24 Uhr 5 Euro, danach 7 Euro pro Person.Davon geht jeder erste Euro an die AIDS-Hilfe Düsseldorf.

20.00 Uhr – Benefiz-Kunstauktion ›HEARTWORK‹ im K21, der Kunstsammlung NRW Es werden ca. 50 Arbeiten zeitgenössischer Künstler durch das Auktionshaus Christie’s zugunsten HEARTBREAKER, Förderkreis der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. versteigert. Einlass ab 17 Uhr nur mit gesonderter Einladung. Mehr Infos unter www.heartbreaker-duesseldorf.de

21.00 Uhr – ›Benefiz-Weihnachts-Karaoke-Singen‹ Die Special-Karaoke-Party zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf

1. Dezember Welt-Aids-Tag

Evangelische Studierenden- Gemeinde Düsseldorf (ESG)

Johannes-Weyer-Str. 7Düsseldorf-Bilk

SevensKönigsallee 56

Düsseldorf-Stadtmitte

Deans BistroErkrather Straße 30

Düsseldorf-Oberbilk24,90 Euro pro Person

Phoenix Sauna DüsseldorfPlatanenstr. 11a

Düsseldorf-Flingern

6. DezemberLa Rencontre de Dieu

Albertstraße 83 (Kellerraum)Düsseldorf-Flingern

9. DezemberAWO „zentrum plus“

Siegstraße 2Düsseldorf-Unterbilk

11. DezemberQueenz

Charlottenstr. 62Düsseldorf-Stadmitte

14. DezemberK21, Kunstsammlung NRW

Ständehausstr. 1Düsseldorf-Friedrichstadt

19. DezemberCafé-Bar Piranha

Bilker Allee 110Düsseldorf-Bilk

AUSVERKAUFT

16 :info #3 2015

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ehl„Rühren Sie da bloß nicht dran, wer weiß, wie lange der noch hat

… es ist schon viel, wenn der sein Sterben akzeptieren kann.“ ... „Arbeiten Sie auf keinen Fall aufdeckend, das wirft der Ihnen nachher alles vor die Füße …“ Das hörte der junge, unerfahrene Psychologe, der ich damals war, durchs Telefon von einer erfah-renen Psychotherapeutin, die schon mit einigen AIDS-Kranken gearbeitet hatte.

Ich war neu hier, die AIDS-Hilfe Düsseldorf war schon 5 Jahre alt und ich hatte bald herausgefunden, dass ich mich auf diese Dame wohl besser nicht verlassen sollte. Obwohl so viel von Sterben und Tod die Rede war, hatte ich das Gefühl selten woan-ders so viel Lebendigkeit und sprühende Energie gesehen zu haben wie hier in der AIDS-Hilfe.

Ich sollte mich um eine seit 1989 bestehende Positivengruppe kümmern und um eine ehrenamtliche Telefonberatergruppe, das war alles, was man mir beim Einstellungsgespräch gesagt hatte. Ach … und natürlich auch um alle, die mit einer Krise herein schneiten oder in einer Krise zuhause oder im Krankenhaus meinen Beistand brauchten.

Ich hatte schon zwei Vorgänger gehabt, auch Psychologen, auch wie ich vom Arbeitsamt bezahlt, weil arbeitsuchend gemeldet und alle befristet, auf Zeit, so wie ich. Ich hatte von meiner Vor-gängerin eine Reststelle übernommen: Psychologe für drei Monate in der AIDS-Hilfe. Das passte! Ich hatte genauso keine Zeit zu verlieren wie meine Klienten. Es sollte weitergehen mit der Stelle sagte man mir, aber so genau wüsste man es auch nicht. Meine Situation passte ideal zu denen, die zu mir kamen: Keiner wusste so konkret was passieren würde: Leben, wie lange, krank werden wie, sterben wann wie, wie viel Zeit bleibt noch, Tanzen auf dem Vulkan oder schon mal im Sarg probeliegen?

Die Lösung des Rätsels konnte nur in der Richtung liegen aus der ungewissen Zeit etwas zu machen und miteinander in intensive Beziehung zu treten. Die Positivengruppe bestand aus vielen schwulen oder bisexuellen Männern. Es waren mindestens zwanzig, aber zum Glück waren nicht immer alle gleichzeitig da, so dass ich meine Aufmerksamkeit meist nur auf zehn richten musste. Das Treffen war für alle offen, immer freitags von 16 bis 20 Uhr. Danach wurde immer noch gemeinsam gekocht oder man ging zusammen essen. Fast jede Woche kam ein neuer Posi-tiver in die Gruppe, oft den Kopf schon unter dem Arm tragend.

Es war ergreifend zu sehen, wie engagiert und solidarisch die Fitten in der Gruppe sich der Hilfsbedürftigen annahmen, wie schnell ein Obdachloser in der Wohnung eines Gruppenmitglieds unterkam. Man sprach sich ganz kurzfristig miteinander ab, wie man einen Menschen in Not auch mal ohne Bürokratie und Professionelle rund um die Uhr versorgen und betreuen konnte. Das funktionierte damals wie von Geisterhand.

Heute würde ich sagen, es funktionierte, weil jeder morgen

in die gleiche Situation hätte kommen können und man eine Notgemeinschaft gebildet hatte.

Selbsthilfe und ehrenamtliche Arbeit waren damals die Schwerpunkte der AIDS-Hilfe Arbeit. Die Hauptamtlichen waren quasi die Unterstützer und Koordinierer dieser engagierten, unentgeltlich Tätigen. Wir hatten zwei ehrenamtliche Betreuer-gruppen, die mit bestehenden Sozialstationen Kranke zuhause betreuten (ambulantes Versorgungsmodell von 1987 bis 1992). Bei Bedarf rund um die Uhr und sehr engagiert und liebevoll. Die Pflegeversicherung war noch nicht erfunden und professionelle Anbieter hatten oft Berührungsängste den Patienten gegenüber.

Natürlich gehörte mein Herz bald auch den Drogengebrauchern, die HIV in sich trugen. Einige fanden den Weg zu mir, wollten angesichts des HIV-Themas ihr Leben nochmal rumreißen, anders weiterleben, nicht nur dauerdicht aus dieser Welt schwanken. Uns kam entgegen, dass wir seit 1987 ebenfalls für fünf Jahre das Methadon-Programm in NRW als Studienprojekt für HIV-Infi-zierte installiert bekamen. Das Projekt war einerseits sehr umstritten, eine Droge durch die andere zu ersetzen, doch erschien es auch als eine willkommene Entspannung und Ent-kriminalisierung für viele Drogengebraucher. Bei manchen war es sogar so begehrt, dass sie sich bemühten noch schnell HIV-positiv zu werden, damit sie die Ersatzdroge bekamen.

Gruppen waren damals der HitBald hatten wir angeleitete Gruppen für jede Art von Betroffe-nen. Neben der Frauengruppe gab es auch eine Gruppe für Ange-hörige, eine für Schwule, eine für Hinterbliebene, eine für Hete-ros, eine für Bluter, eine für Drogengebraucher. Es gab natürlich auch eine Beratergruppe und zwei Betreuergruppen, die sich ehrenamtlich um Rat- und Hilfesuchende kümmerten. Es war die Zeit der Selbstfindung in Gruppen. So sehr es tabuisiert war am Arbeitsplatz oder in der privaten Umgebung über das Thema HIV zu sprechen (besonders wenn man selbst der Betroffene war), so stark brannte der Wunsch dies ungehemmt und offen in der Gruppe der Schicksalsgleichen tun zu dürfen.

Die Gruppe war für viele der einzige Ort, an dem sie sich mal Luft machen konnten, wo sie aber auch erfuhren, dass sie nicht alleine waren, dass es anderen auch so ging wie ihnen. Das Leben unter dem Damoklesschwert machte viele auch besonders mutig, kühn und beherzt.

In Safer Sex-Workshops lernte man mit AIDS wieder Sex zu haben, ohne andere zu gefährden oder immer wieder von einem schlechten Gewissen geplagt zu sein. In unzähligen Trauersemi-naren und Sterbemeditationen konnte man sich in der Phantasie dem drohenden Schicksal annähern. Damals flossen viele Tränen. Aber es wurde auch oftmals herzlich und gern gelacht.

Psychologische Beratung

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

:info #3 2015 17

Die zentrale Frage in jeder Gruppe war: Wann sagst Du einem neuen Partner, dass Du HIV hast? Gibt es einen idealen Zeitpunkt dafür? Es gab nie eine allgemeingültige Antwort darauf. Jeder musste es selbst herausfinden.n Wir dachten damals in spätestens zehn Jahren wäre ein Impf-

stoff da, AIDS geheilt.n Niemand glaubte in jener Zeit, dass es vorstellbar wäre, dass

eine HIV-infizierte Frau ein gesundes Kind bekommen könnte oder überhaupt schwanger werden dürfte.

n Wer wollte und konnte, bekam sofort die Erwerbsunfähig-keitsrente.

n Wir hatten jede Woche eine Trauerfeier.

Viele lernten trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der vielen Trauerfälle in der Umgebung ihr eigenes Leben wieder in die Hand zu nehmen und aktiv und stark dem Schicksal HIV ent-gegen zu treten. Man kann sagen: Einige lernten durch HIV und AIDS wieder zu leben.

Für viele meiner Klienten war damals das Jahr 2000 der magi-sche Begriff. Sie hatten die fixe Idee, dieses Jahr wollten sie unbe-dingt noch erreichen. Manche planten die Zeit danach schon gar nicht mehr als Lebenszeit ein. Das Jahr 2000 und dann weg!

Viele erlebten das Jahr 2000 nicht mehr, aber dennoch hatten es einige geschafft noch sehr lebendig zu werden vor dem Ster-ben. Es war für mich überwältigend miterleben zu dürfen, wie erfolgreich es viele schafften, trotz der ungewissen Bedrohung durch AIDS das Leben intensiv und mutig zu leben. So lange es ging. Und dann oft furchtlos und tapfer sich mit dem Tod zu arrangieren. Ich habe von diesen Menschen unendlich viel gelernt und bin ihnen für all das sehr dankbar!

Vom Spurt auf die MittelstreckeAb 1996 kamen die neuen Proteasehemmer, eine neue, dritte Wirkstoffgruppe, die die HIV-Therapie erstmals wirklich stark und wirksam machte. Anfangs waren viele noch skeptisch, doch bald zeigte sich, dass die Sterblichkeitsrate deutlich zurück ging und viele Kranke sich erheblich kräftiger und gesünder fühlten als in den vergangenen Zeiten. In den ersten Jahren gab es zwar viele Probleme mit Herzinfarkten und Blutfetten, auch dicke Bäuche und Storchenbeine hatten einige, eingefallene Gesichter oder Büffelnacken hatten andere. Das war zwar auch schlimm, aber man lebte weiter, das Wüten des Virus war gebremst. Zwar zu einem hohen Preis der äußeren Stigmatisierung, aber man lebte weiter und es schien schon damals so, dass es nun wohl länger gut gehen könnte.

Ab den 2000er Jahren kamen dann immer wieder bessere neue Medikamente, die Anzahl der Tabletten wurde reduziert und auch die Nebenwirkungen wurden weniger. Das Gefühl, nun wirklich für viele Jahre das Leben wieder vorstellbar zu machen,

planen zu können, alt werden zu können, verwandelte den größten Teil der Krankheit: Aus AIDS wurde Aids. Aus "tödlich verlaufend" wurde "chronisch infiziert". Aus abgezählten, mickrigen Monaten wurden lange Jahre bis hin zum "normal alt werden".

Auch heute sterben noch Menschen an den Folgen von Aids. Nach meiner eigenen Zählung ist es aber nur noch ein Zehntel im Vergleich zu früher. Also konkret z.B. nur noch fünf statt früher fünfzig im Jahr. Heute sterben Menschen vor allem daran, dass sie nicht auf ihren Körper achten, zu spät oder gar nicht zum Arzt gehen oder nie einen HIV-Test machen, obwohl sie hand-feste Risiken eingegangen waren. Oftmals fehlt es aber auch den Hausärzten am Wissen um die Leitsymptome einer HIV-Infektion.

Leider ist mit der besseren Behandelbarkeit auch eine gewisse Sorglosigkeit eingetreten. Seit 2007 wissen wir, dass Menschen unter erfolgreicher HIV-Therapie für andere Menschen nicht mehr ansteckend sind, wenn sie regelmäßig ihren Arzt aufsuchen und mindestens ein halbes Jahr unter der Virusnachweisgrenze liegen. Manche vereinfachen diese Erkenntnis so, dass sie sagen: "Da brauche ich keine Kondome mehr und wenn es mich erwischt, dann nehme ich halt die HIV-Therapie. Die ist ja auch gut verträglich heute."

So schlimm und lähmend die frühere Angst bei dem "alten AIDS" oft war, so fatal ist die Kurzschlüssigkeit des "neuen Aids", dass das alles harmlos sei, wenn man heute HIV hat.

Leider erleben wir immer noch viel Diskriminierung und Vorbe-halte gegenüber den Infizierten. Oft ist es sogar so, dass Menschen, die sich heute noch infizieren, deutlich weniger Ver-ständnis und Unterstützung begegnet als früher.

Aids und HIV droht die Banalisierung: Vom ehemaligen welt-weiten Bedrohungsszenario zum harmlosen chronischen Infekt. Immerhin ist Aids noch nicht heilbar. Bisher funktioniert nur die Verlangsamung des Infekts und dadurch der Gewinn an Zeit. Doch halt, so weit sind wir noch nicht! Die Zahlen steigen wieder leicht an und wer weiß, wie sich die Infektionszahlen zukünftig entwickeln werden. Die Zunahme an Migration wird sicherlich auch hier Effekte zeigen.

Ob wir noch zur Langstrecke kommen? Mal sehen, wir werden noch gebraucht …

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

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DAHBeim Kelleraufräumen hat ein Ehrenamtlicher mehrere alte Aus-

gaben des :infos gefunden und mitgebracht. Und so lese ich nun einen Artikel über „Heteros und HIV/Aids“, geschrieben 1992 von Uschi, und denke über Wandel und Veränderung nach.

Uschi schildert manches, das uns auch heute vertraut erscheint. Die beschriebene Unwilligkeit von Männern zur Kondombenut-zung gibt es noch immer, ebenso Frauen, die blind verliebt sind. Romantische Liebe, die Sehnsucht nach Verschmelzung und nicht gelernter Selbstschutz gehören auch heute zu den Infektions-risiken für Frauen. Der Anteil der Frauen mit HIV hat sich bei etwa 19 % eingependelt, der von Uschi beschriebene drastische Anstieg der Infektionszahlen ist glücklicherweise so nicht eingetreten.

Frauen mit HIV: versteckt – vereinzelt – verdrängt

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass bereits 1992 im :info frauen spezifische Aspekte der HIV-Infektion beleuchtet wurden. Zu der Zeit waren positive Frauen in den Aidshilfen nur eine kleine Minderheit. Einige mutige Frauen kämpften bundesweit als Vorreiterinnen dafür, Themen von Frauen mit HIV sichtbar zu machen. „Wir sind da – weiblich & positiv“ lautete der Titel eines der ersten Plakate, und die Situation von Frauen wurde mit den Worten „versteckt – vereinzelt – verdrängt“ beschrieben. Die Frage „Dürfen positive Frauen Kinder kriegen“ wurde sogar in den Medien diskutiert und führte zu heute kaum noch vorstell-baren Kontroversen.

Situation in DüsseldorfIn Düsseldorf engagierten sich ebenfalls schon früh Frauen für Frauen. Es gab eine Gesprächsgruppe für Frauen mit HIV, per-sönliche und telefonische Beratungen und Öffentlichkeitsarbeit – alles ehrenamtlich und mit viel Herzblut geleistet. 1992 stellte dann die AIDS-Hilfe Düsseldorf die erste hauptamtliche Kraft für die Arbeit für und mit positiven Frauen ein. Die Entscheidung hat sich aus meiner Sicht bewährt, denn die Erfahrung zeigt, dass Frauen verstärkt diejenigen Aidshilfen nutzen, die sie als frauen-

freundlich wahrnehmen. Von den Menschen, die heute die AIDS-Hilfe Düsseldorf aufsuchen, liegt der Anteil der Frauen bei etwa 30 % und damit höher als epidemiologisch zu erwarten ist.

„Den Jahren Leben geben“Mit der Einführung der Kombinationstherapie in 1996 kam die Aussicht auf eine längere Lebensperspektive. Während zuvor positive Frauen zu Schwangerschaftsabbrüchen und sogar Steri-lisationen gedrängt wurden, traten nun Themen wie Kinder-wunsch, Familie, aber auch Trauer über im jetzigen Licht falsch erscheinende Entscheidungen in den Vordergrund. Das eigene Leben erschien wieder gestaltbar.Als weitere Folge war für viele Frauen eine Berufstätigkeit oder eine Ausbildung denkbar – als Alternative zur Frühverrentung. Jedoch ist die Kombitherapie kein Zaubertrunk: Frauen haben auch weiterhin durchaus gesundheitlichen Einschränkungen und der zunehmende Druck in der Arbeitswelt ruft Versagens- und Versorgungsängste hervor.

Gerade Frauen erhalten überdurchschnittlich oft erst spät und mit eingeschränkter Gesundheit ihre HIV-Diagnose, obwohl sie in ärztlicher Behandlung sind. Die Gründe können darin liegen, dass Frauen nicht mit HIV-Risiken in Verbindung gebracht und deshalb Marker-Erkrankungen nicht als solche wahrgenommen und getestet werden. Sterben und Tod stehen dennoch heute nicht mehr so im Fokus. HIV ist eine chronische Krankheit gewor-den und die Heraus forderung liegt darin, ein zufriedenstellendes Leben mit HIV und auch mit den Einschränkungen durch HIV zu führen. Jetzt, wo HIV nicht mehr automatisch eine sehr verkürzte Lebenserwartung bedeutet, treten andere Themen in den Vor-dergrund und stellen neue Anforderungen an die Arbeit der AIDS-Hilfe.

Diskriminierung hat fast jede positive Frau erlebtAuch weiterhin ist HIV mit realen Diskriminierungserfahrungen und mit Angst vor Diskriminierung verbunden. Mit der Diagnose

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf – weibliche Aspekte der HIV-Infektion

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

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HIV machen viele Frauen erstmalig die Erfahrung, einer gesell-schaftlichen Randgruppe zugeordnet zu werden. Das „Geheimnis-management“ – wer bekommt wann welche Informationen – nimmt auch heute noch viel Energie in Anspruch. Noch größere Anstrengungen sind erforderlich, um durch absolute Geheim-haltung die eigenen Kinder vor Anfeindungen zu schützen.

Durch die wissenschaftliche Erkenntnis von 2007, dass Menschen mit erfolgreicher HIV-Therapie unter bestimmten Voraussetzun-gen nicht mehr ansteckend sind, ist Sexualität und Partnerschaft für viele Frauen etwas einfacher geworden. Für viele bleibt den-noch ein Rest Angst. Eine junge Frau sagte mal: „Den Kopf kriege ich nie ganz frei“. Auch von dem Gefühl des „nicht-zuhause-sein-im-eigenen-Körper“ berichten Frauen nach wie vor.

Schweigen macht krankHIV ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe: Es gilt, die Bedin-gungen so zu gestalten, dass das Leben mit HIV von Einzelnen und Gruppen besser zu bewältigen ist. Um Einfluss auf gesell-schaftliche und politische Rahmenbedingungen nehmen zu können, hat sich die AIDS-Hilfe Düsseldorf schon früh lokal, landes- und bundesweit vernetzt. Auch heute geht es darum, für Frauen kompetente und diskriminierungsfreie Versorgung sicher-zustellen, für die Belange von Frauen mit HIV zu sensibilisieren und sich in (gesundheits-)politische Fragestellungen einzumischen.

Bei allen Veränderungen ist eines geblieben: Die HIV-Infektion von Frauen wird noch immer als eine besondere Erkrankung wahrgenommen – mit allen Folgen. „Schweigen macht krank, noch ehe der Virus zur Krankheit führt“ heißt es auch heute noch gültig in dem Plakat „Wir sind da – weiblich & positiv“.

Und solange dies die gesellschaftliche Realität ist, wird die Arbeit der AIDS-Hilfe nicht überflüssig.

Glaubt nicht, es betrifft euch nicht!Ich weiß nicht, ob das Folgende zu sehr „erhobener Zeigefinger“ ist. Es ist meine persönliche Geschichte:

„Ich geh´mit dir ins Bett, weil ich verrückt nach dir bin.“ Diese Entscheidung hat 1988 mein Leben grundlegend verändert. Auch ich war dumm genug zu glauben, HIV sei ein Problem der Homosexuellen. Die Diagnose kam mit einem Chromosomen-test wegen Kinderwunsch telefonisch nach Hause und war ein Todesurteil. Damals gab es keine Option, das Virus in Schach zu halten. Die Überlebensrate lag bei ca. 3 Jahren. Kaum einer unse-rer Freunde oder Familie wusste es. Wir lebten in einer kleinen Stadt, in der ärztliche Kontrolle oder Versorgung (indirekt) abge-lehnt wurde. Auch gerne Aidskranke genannt und immer an die Uniklinik geschickt. Sieben schöne Jahre, trotz der Belastungen, waren ein Geschenk. Dann wurde mein Partner krank, und man hat alles für ihn getan. Meine große Liebe verstarb 1997. Das ist jetzt fast 20 Jahre her, denn ich bekam später Tabletten, die das Virus in Schach halten konnten, aber die furchtbare Neben-wirkungen hatten. Immer noch sind Einsamkeit, Isolation und Ablehnung, ob selbst gewählt oder von außen, gelebte Situation.

Also, all ihr süßen Homos, Heteros und was auch immer, passt auf euch auf und glaubt nicht, es betrifft euch nicht. Das Virus kann direkt oder indirekt euer Leben zerstören.Make Love not „Neuinfektion“!

16.09.1985ich habe angst.

ich bin wütend, ich zittere und würge.verdammt noch mal, ich fühle mich alleine

in meiner gefühlsduselei.

meine gedanken kreisen um meine krankheit und dem unbändigen gefühl der angst,

das wieder in mein leben eingebrochen ist.

die angst ergreift mich jeden tag mehr und ich erlebe sie jeden tag direkter.

ich versuche, meine gefühle zu bezwingen und habe dabei schweissausbrüche

und weine daheraus und alles dreht sich.

ihr wisst ja nicht, wie weh es tut, wenn ich meinenkörper spüre, und sehe, wie ich mich verändert habe

in den letzten wochen.(Autor unbekannt)

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

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Das Auftreten von Aids war eine große Bedrohung. 1985 grün-dete sich die AIDS-Hilfe Düsseldorf, und die Notwendigkeit, Menschen in Krankheit und Sterben beizustehen, gehörte von Beginn an zu den vordringlichen Aufgaben. Viele Positive, Zuge-hörige und Engagierte waren ehrenamtlich und mit großem Einsatz bereit, diese Aufgaben zu übernehmen.

Aus dem Bedürfnis der Helferinnen und Helfer, sich auszutau-schen und fortzubilden, entstand 1986 die erste „Betreuer-gruppe“, später kam eine zweite dazu. 1988 wurden etwa 20 Personen in unterschiedlichen Krankheitsstadien unterstützt. Die Hilfeleistung war schon damals kostenlos, anonym und ver-schwiegen. Sie war auf kranke Menschen ausgerichtet, die neben Verständnis einfach auch ganz praktische Hilfe im Alltag benö-tigten – Krankenpflege, putzen, kochen, Sterbebegleitung.

Mit der verbesserten Behandelbarkeit der Infektion haben sich die Themen von Menschen mit HIV verändert und damit auch die ehrenamtliche Unterstützung. Das Leben mit HIV steht im Vordergrund.

Aus den „Betreuern“ sind mittlerweile Wegbegleiter geworden, die in schwierigen Lebensabschnitten zur Seite stehen. Hier in Düsseldorf nennen wir sie „Kümmerlinge“. Die ehrenamtlich arbeitende Gruppe besteht zur Zeit aus vier Frauen und vier Männern, die aufgrund ihrer Verschiedenheit auch den unter-schiedlichsten Anliegen gerecht werden können. Das Wortspiel „Kümmerlinge“ beinhaltet Qualitäten wie das „sich kümmern“, Verlässlichkeit und Übernahme von Verantwortung. Die seeli-schen und sozialen Folgen der HIV-Infektion, z.B. Isolation, Ein-samkeit oder Diskriminierung, sind durch einen verschwiegenen und vorurteilsfreien „Kümmerling“ an der Seite leichter zu ertra-gen oder auch zu verändern.

Nachgefragt wird heute Unterstützung im Alltagsleben. Die Kümmerlinge nehmen sich Zeit für regelmäßige Besuche, auch im Gefängnis oder Krankenhaus, für Spaziergänge und Gesprä-che. Auch Spezialanfragen, wie z.B. das Ordnen von Unterlagen oder Hilfe bei der Wohnungssuche sind möglich.

Aus der Frage „Kann ich auch so einen Kümmerling haben?“ entsteht oft ein persönlicher Kontakt, der für beide bereichernd ist.

„Kann ich auch so einen Kümmerling haben?“Ehrenamtliche Betreuung und Begleitung seit 1985

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

Bene� z-Weihnachts-Karaoke

19. Dezember ab 21.00 UhrCafé Bar Piranha, Bilker Allee 110

Ein lustiger Abend mit Dirk und Dirk für alle Karaoke-Freunde und die, die es werden wollen.

Zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf.

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k „Immer die Ausländer. Wieso immer spezielle Projekte für Mig-rantinnen und Migranten, wenn es um Krankheit geht?...“ (über-setzt). So lautet eine der Frage, die wir in den letzten Jahren immer wieder gestellt bekamen.

Die AIDS-Hilfe Düsseldorf unterstützt und berät als nicht-staatliche Organisation Menschen mit HIV, Aids, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Darüber hinaus entwickelt die AIDS-Hilfe Düsseldorf Projekte und Angebote besonders für jene Gruppen, die gesundheitlichen Risiken durch HIV/Aids, Hepatitis und andere sexuell übertragbare Erkrankun-gen ausgesetzt sind. Dazu gehören Drogengebraucherinnen und Drogengebraucher, Menschen in Haft, Männer, die Sex mit Män-nern haben und eben auch Migrantinnen und Migranten.

Migranten sind in Deutschland überproportional von HIV betrof-fen. Viele Menschen kostet es eine große Überwindung, den Weg zur AIDS-Hilfe zu gehen. Innerhalb der Communities ist die Angst groß, ausgeschlossen und stigmatisiert zu werden. Neben der Stigmatisierung innerhalb der eigenen Kulturkreise machen weitere Faktoren wie die Sprache, die Religion, der Aufenthalts-titel und die bürokratischen Wege des Gesundheits systems den Weg zur AIDS-Hilfe noch schwieriger.

Heute werden einige Communities von Gesundheits- und Sozialwissenschaftlern als „schwer erreichbar“ bezeichnet. Des-halb gehören der Zugang zu den Communities und die gerechte Versorgung von Migranten ebenfalls zu den wichtigsten Auf-gaben der AIDS-Hilfe Düsseldorf.

Ein zielgruppenspezifisches Angebot für und mit Migranten ließ aus mehreren Gründen leider lang auf sich warten. Erst 21 Jahre nach Gründung wurde in der AIDS-Hilfe Düsseldorf im Jahr 2006 ein eigenständiger Bereich ins Leben gerufen. Das Angebot wurde „ Transkulturelle HIV- und Aids-Arbeit“ getauft. Damit sollten Migranten und schwerpunktmäßig Menschen aus Sub-sahara-Afrika mehrsprachig beraten und unterstützt werden. In diesem Jahr nahmen insgesamt 96 Klientinnen und Klienten mit Migrationshintergrund (überwiegend Frauen) die Angebote der AIDS-Hilfe in Anspruch. Damals ging es bei Gesprächen überwie-gend um finanzielle Notsituationen, Aufenthalts- und sozial-rechtliche Fragen und um Schwangerschaft. Die Angst vor Stig-matisierung oder die Traumata, die viele auf dem Weg nach Deutschland erlebt hatten, machte es fast unmöglich, mit uns über ihre mögliche Infektion zu reden. Auch finanzielle Eng pässe und die zu bürokratische sowie nicht ausreichende Unterstüt-zung der Politik begrenzte eine Erweiterung unserer Angebote.

Heute, 30 Jahre nach Gründung der AIDS-Hilfe Düsseldorf und neun Jahre nach Gründung des Arbeitsbereichs Migration sieht die Situation anders aus. Heute ist die Stelle mit einem Berater, ebenfalls mit Migrationshintergrund, voll besetzt. Auch ein

Berater für schwule und bisexuelle Männer mit Migrations-hintergrund ist heute in der AIDS-Hilfe tätig. Die zielgruppen-spezifische Präventionsarbeit stellt seitdem auch einen sehr wichtigen Bestandteil des Bereichs Migration dar.

Bei den Anfragen und Gesprächen geht es heute tatsächlich auch um Aufklärung, Leben mit der Infektion, Therapie, Partner-schaft, Outing, Schwangerschaft sowie aufenthalts- bis sozial-rechtliche Fragen. Leider stellt sich die Angst vor Stigmatisierung wie vor neun Jahren weiterhin als eine der größten Sorgen unserer Klienten dar.

Eine weitere, zwar sehr langsame aber trotzdem zu vermerkende positive Entwicklung in diesem Bereich ist die Tatsache, dass immer mehr Migranten sich ehrenamtlich und auch professionell in diesem Bereich engagieren. Die AIDS-Hilfe beschäftigt neben den beiden hauptamtlichen Beratern und Experten nun auch zwei Honorarkräfte, die selbst aus den Communities sind.

Heute bestehen die Aufgaben der AIDS-Hilfe Düsseldorf aus: n Beratung, Unterstützung und Betreuung von bereits infizier-

ten Menschen mit Migrationshintergrund: Die Beratungsan-gebote sind dreisprachig und bei weiteren Sprachen werden ausgebildete Sprach- und Kulturmittler eingesetzt. Einige unserer Beratungen finden nach Absprache außerhalb der AIDS-Hilfe statt. Auch in der Uniklinik Düsseldorf findet eine Sprechstunde statt.

n Zielgruppenspezifischer Prävention direkt in den Communi-ties: Durch aufsuchende Arbeit in den Afroshops, Kirchen-gemeinden, in Jugend-, Frauen- und Männergruppen und auch in Asyleinrichtungen.

n Partizipativer Arbeit: Um den Zugang zu den unterschied-lichen Communities zu ermöglichen oder erleichtern, versu-chen wir seit drei Jahren Multiplikatoren insbesondere aus Subsahara-Afrika zu gewinnen und auszubilden, damit die Prävention in den Communities nachhaltig erfolgen kann.

Auch wenn der Zugang zu bestimmten Communities immer eine große Herausforderung darstellt und die Zahlen immer noch zu hoch sind, ist es trotzdem erfreulich festzustellen, dass sich die Versorgung von Migranten mit HIV und Aids in unserer Stadt um einiges verbessert hat und welche bedeutende Rolle die AIDS-Hilfe dabei gespielt hat und weiterhin spielt. Auch die aktive Vor-Ort-Präventionsarbeit und die erfolgreiche Partizipation dürfen wir hier nicht vergessen.

Wie ein Politiker aus Kamerun einmal sagte: „Un seul Mot: Continuer!“ – auf Deutsch „Nur ein Wort: Weitermachen!“.

Nur ein Wort: Weitermachen!

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

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fAnnamaria Erdmann und Nicole Thrandorf sind verantwortlich für die psychosoziale Beratung von HIV-positiven Substituierten sowie Menschen mit Drogenerfahrung. Um einen Großteil der Betroffenen zu erreichen, findet diese Arbeit nicht ausschließlich in unseren Räumlichkeiten statt. Neben den fest installierten Präventionsangeboten (Streetwork, mobile Anlaufstelle, Früh-stück für Menschen mit Drogenerfahrung) wurde eine wöchent-liche Sprechstunde (dienstags von 12.30 bis 14.00 Uhr) im szene-nahen Kontaktladen Café Kola der Drogenhilfe Düsseldorf eingerichtet.

Ein Vor-Ort-Beratungsangebot in der Drogenhilfe ist für die Mitarbeiterinnen der AIDS-Hilfe Düsseldorf von besonderer Bedeutung. In Phasen akuter Rückfälligkeit kommt es häufig zum Kontaktabbruch zwischen Klientinnen, Klienten und Beraterin. Durch den Beschaffungsdruck etc. gelingt es vielen Menschen nicht mehr, Termine wahrzunehmen bzw. Kontakt zu halten. Die szenenahen Räumlichkeiten und die niederschwelligen Zugänge zum Hilfesystem der Drogenhilfe bieten den Mitarbei-terinnen der AIDS-Hilfe die Möglichkeit, die Beziehung zu Men-schen gerade in prekären Lebenssituationen aufrecht zu halten. Die Sprechstunde in der Drogenhilfe Düsseldorf ist somit ein wichtiger Baustein der Beratung schwerstabhängiger Drogen-konsumenten.

Auch bietet es Menschen, die HIV-positiv sind und über keinerlei Kontakte zur AIDS-Hilfe verfügen, die Möglichkeit, die Mitarbei-terinnen der AIDS-Hilfe kennen zu lernen und anzusprechen. Intravenöse Drogengebraucher haben ein erhöhtes HIV- und Hepatitis-Risiko. Ein Blick auf Änderungen und vor allem Erwei-terungen des Aufgabenbereiches in den letzten 30 Jahren ver-deutlicht den Wandel der Zeit, aber auch den seit den Anfängen bestehenden Präventionsgedanken: Schon 1985 gelingt es den noch ehrenamtlichen Mitarbeitern der AIDS-Hilfe Düsseldorf, Kontakt zur Drogenszene aufzunehmen, erste Betroffene errei-chen die Büroräume am Oberbilker Markt.

1987 findet die AIDS-Hilfe Düsseldorf neue Räumlichkeiten am Worringer Platz. Der szenenahe Ort wird von der Klientel gut angenommen, Kontakte zur Zielgruppe steigen. Durch Projekt-mittel ist es nun möglich, hauptamtliche Mitarbeiter einzustel-len und die soziale Arbeit spezifischer zu gestalten. Safer-Use-Präventionsbotschaften müssen dringend verteilt werden, ein Mitarbeiter ist nun verantwortlich für das Aufsuchen der Sze-neorte. Gebrauchtes Spritzbesteck etc. wird häufig an andere Konsumenten weiter gegeben. Hier gilt es, Wissen über HIV, Aids sowie Übertragungswege zu transportieren.

Über Projektmittel gelingt es ebenfalls, mobile psychosoziale Beratung und Begleitung anzubieten. Zudem wird ein Mitarbei-

ter eingestellt, der sich ausschließlich auf die Beratung von Drogengebrauchern spezialisiert. Steriles Spritzbesteck wird verteilt.

Die 2011 bis 2015 vom Robert Koch-Institut durchgeführte Erhe-bung (DRUCK-Studie) zeigt auch heute noch Lücken in der Prä-vention und Versorgung von Drogengebrauchern. Auffällig ist, dass trotz der hohen Hepatitis-Raten innerhalb der Szene und der Kostenübernahme der Kassen, die Impfquote Hepatitis A und B auch 2015 sehr gering ist. Auch wurden Wissenslücken in Bezug auf Übertragung und Prävention bezüglich Hepatitis-Infektionen festgestellt.

In Kooperation mit dem Gesundheitsamt und der Drogenhilfe Düsseldorf wurde Ende 2012 die Impfkampagne „Gelbe Tage“ eingerichtet, die auch 2015 wichtiger Bestandteil des Präven tionsangebotes ist. Drogen konsumierenden Menschen ist es nun möglich, sich in den medizinischen Räumen der Drogenhilfe Düsseldorf auf Wunsch testen und impfen zu lassen.

Eng an den Arbeitsbereich gekoppelt ist seit den Anfängen der AIDS-Hilfe Düsseldorf die hauptamtliche sowie ehrenamtliche aufsuchende Tätigkeit HIV-positiver Inhaftierter. Diese sind meist wegen kleineren Beschaffungsdelikten inhaftiert. Die regelmäßige Sprechstunde findet allerdings auch im Jahre 2015 immer noch ohne Spritzenvergabe bzw. Spritzentausch statt.

30 Jahre akzeptierende Drogenarbeit, 30 Jahre Vermittlung von Präventionsbotschaften, 30 Jahre Gremienarbeit.Seit 30 Jahren kämpft die AIDS-Hilfe Düsseldorf nun gegen die Kriminalisierung der Sucht. Denn auch die hohen HIV- und Hepa-titisquoten innerhalb der Szene würden wohl sinken, wären die Bedingungen innerhalb der JVA – gesetzlich verankert – nicht unsafe. Dennoch wird auch weiterhin, trotz des natürlich statt-findenden Konsums in Haft, die Vergabe von sterilem Spritz-besteck untersagt. Dies scheint jedoch eine entscheidende Ur sache für die hohen Ansteckungsraten zu sein, auch in Düssel dorf.

Die AIDS-Hilfe Düsseldorf fordert ein Umdenken! Nicht erst in den nächsten 30 Jahren.

30 Jahre Drogenarbeit

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

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r Bereits seit den 80er Jahren engagiert sich die AIDS-Hilfe Düssel-dorf (AHD) in der Beratung und Begleitung von Inhaftierten der JVA Düsseldorf, die von HIV/Aids betroffen sind. Wurde dies zunächst meist ehrenamtlich geleistet, so konnte die Arbeit ab 2001 in den Bereich des hauptamtlichen Beratungsteams über-nommen werden.

Seit April 2013 arbeite ich jede Woche mindestens einen Tag im Gefängnis. Was mich da erwartete, wusste ich nicht, hatte ich doch bis dahin keine Haftanstalt von innen gesehen.

Die Justizvollzugsanstalt Düsseldorf – das sind 850 Häftlinge in 16 Hafthäusern, 350 Bedienstete, ca. 100 externe Mitarbeiter und rund 70 ehrenamtliche Betreuer. Einerseits ein mittelstän-disches Unternehmen, andererseits eine eigene Welt mit eigenen Regeln, ein Mikrokosmos, ein im wahrsten Sinne geschlossenes System.

Wenn ich einen Häftling aus der Zelle in mein Büro und wieder zurück bringe, so bedeutet das 24 Türen auf- und abschließen. Und das mehrmals am Tag. Der Umgang mit dem Thema HIV ist in der JVA immer noch sehr tabuisiert. An der Tür meines Büros steht nur mein Name und meine Beratungszeit, aber kein Hin-weis auf die AIDS-Hilfe. In den Hafthäusern hängen Hinweise, bei Fragen zu HIV/Aids möge man sich an Pfarrer Spiegel wenden (katholischer Gefängnisseelsorger und mein Ansprechpartner). Die Anfragen werden dann an mich weiter gegeben, eine direkte Kontaktaufnahme zu mir als AIDS-Hilfe-Mitarbeiter scheint jedoch zu heikel.

HIV-positive Inhaftierte sind nach wie von bestimmten Tätigkei-ten wie Haus- oder Küchenarbeit ausgeschlossen. Die Anstalts-leitung befürchtet, dass z.B. Häftlinge die Essensannahme von HIV-Positiven verweigern könnten. Man will keine Störungen im Vollzugsablauf.

Vor kurzem erzählte mir ein HIV-positiver Häftling, der allein in einer Zwei-Mann-Zelle untergebracht ist: „Ein Häftling, der zu mir auf die Zelle sollte, sagte daraufhin ,Zu dem gehe ich nicht auf die Zelle, da holt man sich ja die Seuche‘.“ Viele sind daher darauf bedacht, dass ihre Infektion nicht bekannt wird, weil sie Repressionen durch Mitgefangene befürchten. Doch inzwischen gibt es auch selbstbewusste HIV-positive Häftlinge: „Ich laufe nicht mit einem Etikett herum, aber wenn ich gefragt werde, ob ich HIV-positiv bin, dann stehe ich dazu, und wenn der andere damit ein Problem hat, dann ist das seine Sache.“

In der JVA befinden sich ca. 8-20 Häftlinge, deren HIV-Infektion bekannt ist. Es handelt sich fast ausschließlich um Drogen-gebraucher, die auf Grund von „Beschaffungskriminalität“

inhaftiert sind und viele haben langjährige Hafterfahrung. Etwa die Hälfte von ihnen befindet sich in der JVA im Substitutions-programm.

Im Rahmen meiner Tätigkeit in der JVA biete ich den HIV-positi-ven Häftlingen Beratung in Einzelgesprächen und ein Gruppen-angebot an. In der Regel ergibt sich aus der Krisenintervention ein gesamtgesundheitlicher Aspekt, der die Drogenabhängigkeit sowie die bei 90% der Klienten vorhandene Koinfektion mit Hepatitis C einschließt. Die Hilfsangebote der AHD sollen die Angebote der JVA ergänzen und unterstützen. Während die Hauptaufgabe des Vollzugs darin besteht, die Gefangenen zu einem Leben in sozialer Verantwortung und ohne weitere Straf-taten zu befähigen, erweitert die AHD das übergeordnete Ziel um die Befähigung, ein Leben in Gesundheit während und nach der Haft führen zu können.

Im Einzelnen richten sich die Ziele nach den jeweiligen Problem-lagen:n Information und Aufklärungn Gesundheitsförderungn Wiederherstellung, Wahrung und Erweiterung der persön-

lichen Entfaltungsmöglichkeitenn Weckung, Förderung und Stabilisierung von Selbsthilfe-

potenzialenn Psychische Verarbeitung und praktische Bewältigung der

durch die Infektion und Suchterkrankung veränderten Lebenssituation unter besonderer Berücksichtigung der Haft-situation

n Schaffung und Wahrung der materiellen Lebensgrundlagen, insbesondere im Hinblick auf die Entlassung

n Ausbau bzw. Erhalt des persönlichen sozialen Netzwerkesn Strukturierung des Alltagsn Teilnahme am gesellschaftlichen Leben

Ziele der Gruppenarbeit sind:n Herstellung von Kontakt zu infizierten Gefangenenn Ermöglichung von Austauschn Zugang zu Informationen zu HIV und Aidsn Klärung haftinterner Fragen und Schwierigkeiten insbeson-

dere in der Zusammenarbeit mit dem medizinischen Dienstn Motivierung zur Bearbeitung der Suchtproblematikn Üben von Kommunikationsregeln und sozialer Kompetenzn Ablenkung vom „Knastalltag“

Aus der Betreuung in der JVA ergeben sich natürlich auch Nach-Betreuungsbedarfe. Besonders die Existenzsicherung, der Erhalt/die Schaffung von eigenem Wohnraum und die Ermöglichung des Zugangs zu medizinischer Versorgung stellen hier zentrale Schwerpunkte dar.

Hinter Gittern: Die Betreuung HIV-positiver Häftlinge in der JVA Düsseldorf

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

24 :info #3 2015

Jürgen: Wissen andere Häftlinge, dass Du HIV-positiv bist? Gab es Reaktionen darauf?Michael: Ich denke schon. Ich bekomme ja jeden Tag zusätzlich Milch und Obst. Da wird dann untereinander schon drüber gesprochen. Richtig blöd angemacht worden bin ich noch nicht. Aber es wird schon hinter einem getuschelt. Einmal kam ein Häftling und fragte: „Liegt der Aids-Micha hier?“

Jürgen: Was hat sich im Umgang mit HIV in der JVA geändert oder müsste sich noch ändern?Michael: Ich kann heute mit jedem Umschluss machen. Früher musste der andere immer schriftlich sein Einverständnis geben, wenn ich mit ihm Umschluss machen wollte. Das finde ich schon sehr gut. Was ich nicht gut finde, dass wir z.B. bei der Essensver-gabe nicht mitarbeiten dürfen. Auch müssten die Häftlinge besser informiert werden. Viele haben immer noch die Vorstel-lung von Aids und Seuche. Die meisten Bediensteten sind acht-samer geworden, in dem Sinne, dass andere nicht erfahren, dass ich HIV-positiv bin. Es sagt keiner, „der Mitarbeiter der AIDS-Hilfe will Sie sprechen.“ Wenn Du kommst, wird nur gesagt, „Es ist Besuch für Sie da.“ Was ich sehr schade finde, dass die Essens-Pakete für die HIV-Positiven abgeschafft wurden.

Jürgen: Michael, hast Du Ziele oder Wünsche für Dein weiteres Leben?Michael: Wenn ich wieder draußen bin, möchte ich nur in Ruhe leben können. Meine eigenen vier Wände haben, wenn es auch nur ein Zimmer ist. Noch mal eine Arbeit zu finden, z.B. ein Halb-tagsjob, wäre sehr schön. Wünsche habe ich keine.

Jürgen: Michael, wann und unter welchen Umständen hast Du erfahren, dass Du HIV-positiv bist?Michael: Ich weiß es seit 2003. Ich wurde damals in die Ulmer Höhe, der alten JVA in Düsseldorf, eingeliefert. Beim Gesund-heitscheck fragte man mich, ob ein HIV-Test gemacht werden dürfe. Ich habe zugestimmt. Mir war klar, dass ich nicht immer vorsichtig war und ein Risiko bestand. Dennoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass der Test positiv war.

Jürgen: Wie ist man in der JVA damit umgegangen? Hat man Dir Unterstützung angeboten?Michael: Ja, sie waren auch sehr sensibel im Umgang mit mir. Sofort kam Pfarrer Spiegel und brachte mir Informationsbro-schüren. Er hat dann auch den Kontakt zur AIDS-Hilfe vermittelt.

Jürgen: Wie war dann die weitere medizinische Versorgung?Michael: Ich bin dann in das Justizvollzugskrankenhaus Frönden-berg gebracht worden. Nach der Untersuchung meinte man aber, ich bräuchte noch keine Medikamente zu nehmen, da die Werte noch gut seien. Medikamente nehme ich erst seit 2006.

Jürgen: Michael, Du hast ja eine langjährige Haft- und Drogen-erfahrung. Willst Du etwas dazu sagen?Michael: Ja, ich war so 15/16, da bin ich das erste Mal in den Jugendstrafvollzug gekommen. Zusammengerechnet habe ich in meinem Leben bisher rund 18 Jahre in Haft verbracht. Seit mehr als 20 Jahren bin ich „auf Droge“. Ich habe es einmal geschafft sieben Monate clean zu sein, das war die längste Zeit. Auch in Haft habe ich immer wieder Drogen genommen.

Jürgen: Du hast ja gerade das Thema Haft und Drogen ange-sprochen. Die Deutsche AIDS-Hilfe setzt sich ja für die Vergabe von sterilen Spritzen für Drogenkonsumenten in Haft ein. Wie siehst Du das?Michael: Das halte ich für sehr sinnvoll. Es ist doch bekannt, dass sich Häftlinge eine Spritze teilen und gemeinsam benutzen. Auch wird im Knast mit Spritzen gehandelt.

Im Gespräch mit ...... Michael P., 45, HIV-positiv, Drogengebraucher, in Haft.Das Interview führte AIDS-Hilfe Mitarbeiter Jürgen Dörr.

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

Draußen in Ruhe leben können

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HIV-Infektion bekannt wird und sich auch nicht trauen, es jemandem zu erzählen, weil es dann weitergegeben werden könnte. Die meisten der Bediensteten hier gehen eher locker damit um.

Jürgen: Was muss nach Ihrer Meinung noch getan werden, dass auch hier HIV mehr als eine chronische Erkrankung gesehen wird?Pfarrer Spiegel: Ich glaube, dass es sich auch hier in diese Rich-tung entwickeln wird. Doch wird Aufklärung, gerade was den neuesten Stand der Therapiemöglichkeiten betrifft, nach wie vor wichtig sein.

Jürgen: Herr Spiegel, gab es einen konkreten Anlass, sich beson-ders für die HIV-positiven Häftlinge einzusetzen?Pfarrer Spiegel: Grundsätzlich habe ich hier immer die jenigen im Blick, denen es besonders schlecht geht. Durch meinen Freund und Kollegen Josef Prinz, der in der AHD tätig war, kam der Kon-takt zur AIDS-Hilfe zustande und seit 1986 waren in Absprache mit der AHD rund 33 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in der Betreuung der HIV-positiven Häftlingen tätig.

Jürgen: Die 80er Jahre waren ja – was HIV/Aids betrifft – geprägt von Hysterie und Panik. Wie war das in der JVA?Pfarrer Spiegel: Alle hatten Angst vor den Aidskranken. Die Unterscheidung zwischen HIV und Aids gab es ja damals noch nicht. „Man darf die nicht anfassen“, hieß es. Was für mich nie ein Thema war, ich habe immer deutlich gemacht, dass normaler Körperkontakt, wie jemand die Hand geben, kein Über-tragungsweg ist.

Es wurden dann von der AIDS-Hilfe Info-Veranstaltungen für Inhaftierte und Bedienstete durchgeführt. Am Anfang hatten wir in der JVA eine große Anzahl Bluter und schwule Männer. Die Drogen gebraucher kamen erst in den 90er Jahren. Hier war es auch eine große Leistung der AHD, der damals weit verbreiteten Homophobie entgegenzuwirken, so dass sich die Stimmung gegen Schwule doch gewandelt hat. Auch habe ich von Anfang an Kondome verteilt, obwohl das damals noch verboten war.

Jürgen: Bis 2011 war es in den NRW-Haftanstalten noch so, dass sich beim Umschluss die HIV-positiven Häftlinge outen mussten. Ist HIV-positiv-sein in Haft immer noch ein Stigma?Pfarrer Spiegel: Formal gilt das immer noch. Es läuft dann aber mehr als Verträglichkeitsüberprüfung, was nichts mit HIV zu tun hat. Die HIV-Positiven dürfen ja auch untereinander Umschluss machen, dafür gibt es die sogenannten weißen Umschlusskarten. Die Bediensteten sprechen dann vom „weißen Umschluss“, damit niemand als HIV-positiv geoutet wird. Ich denke, dass viele HIV-Positive hier in Haft Angst vor Ablehnung haben, wenn ihre

Im Gespräch mit ...... Pfarrer Reiner Spiegel. Er ist seit 31 Jahren als katholischer Gefängnis-Seelsorger in der JVA Düsseldorf tätig.Das Interview führte AIDS-Hilfe Mitarbeiter Jürgen Dörr.

30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf

Alle hatten Angst vor Aidskranken

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Projekte und Gruppen

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30 Jahre Versorgung und Betreuung von Menschen mit HIV und Aids in Düsseldorf1985 bis 1990In den ersten Jahren der Aidsepidemie war die Versorgungs-situation für Aidskranke sehr schlecht. Um diesem Miss- und Notstand zu begegnen, gründeten in Berlin schwule Männer 1987 mit HIV e.V. den ersten Spezialpflegedienst. Ein solches Projekt war damals wahrscheinlich nur in Westberlin möglich, weil dort in den Anfangsjahren der Epidemie die Zahl der Erkrank-ten und Sterbenden besonders hoch war. Der Verein stand Modell für viele Initiativen und Einrichtungen, die sich in der Folge bundesweit gründeten.

In Düsseldorf entstanden – durch die AIDS-Hilfe koordiniert – Betreuungsgruppen, die die Pflege der Betroffenen zu Hause organisierten. Wichtig waren insbesondere seelsorgerische und psychologische Begleitungen und 24-Stunden-Einsätze, etwa im Rahmen der Sterbebegleitung. Geprägt war diese Zeit durch ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement und Solidarität. Häufig musste improvisiert werden, um die Betreuungen sicher-zustellen. Eine geeignete Infrastruktur in Kliniken oder Pflege-einrichtungen für Aidskranke gab es nicht. Hospize waren weit-gehend unbekannt. Gleichzeitig führte das Auftreten von Aids in Politik und Verwaltung zu einem tiefen Erschrecken vor einer möglicherweise nicht eindämmbaren Katastrophe. Daraus folg-ten zum einen Berührungsängste mit Ausgrenzung und Diskri-minierung, zum anderen jedoch auch eine hohe politische Hand-lungs- und Ausgabenbereitschaft.

Das von Rita Süssmuth (1985 bis 1988 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit) aufgelegte Bundesmodell programm „Ausbau ambulanter Hilfen für Aids-kranke im Rahmen von Sozialstationen“ und eine Fehlbedarfs-finanzierung halfen in den ersten Jahren die entstehenden Projekte zu finanzieren. Auf Basis dieser Förderung entstand auch ein ambulantes Versorgungsmodell in Nordrhein-Westfalen. In den Städten Köln, Düsseldorf und Bonn begann ein "kooperatives Versorgungsmodell", das im Gesundheitsministerium entwickelt wurde. Menschen mit Aids sollten in Zukunft in ihren eigenen Wohnungen betreut werden. Eine umfassende medizinische und psychosoziale Versorgung sollte den Patienten das Verbleiben in der eigenen Wohnung ermöglichen und die notwendigen Krankenhausaufenthalte deutlich vermindern.

Außerdem wurde daran gedacht, für Positive, Kranke und ihre Freunde, die nicht alleine wohnen wollten, Wohngemeinschaften einzurichten. Die ambulanten Versorgungen und psychosozialen Betreuungen leisteten die AIDS-Hilfen und die vorhandenen Sozialstationen. Durch diese Zusammenarbeit der Sozialstatio-nen und AIDS-Hilfen mit den örtlichen Gesundheitsämtern, den Sozialämtern, den Krankenkassen und den niedergelassenen Ärzten wurde eine Versorgungsstruktur geschaffen, die den

Bedürfnissen der Kranken gerecht wurde. Auch im Bereich der Weiterbildung des Personals haben die beteiligten Einrichtungen zusammengearbeitet.

Anfang der 90er Jahre erfolgte in Düsseldorf der Übergang der Versorgung vom Modellstatus in die Regelversorgung. Es ent-stand bei der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. der Ambulante Pflege-dienst mit einer leitenden Krankenschwester.

1990 bis 2005Zunächst als „Schwulenseuche“ tituliert, infizierten sich in der Folge auch Drogenabhängige mit HIV. Bei der Pflege, Betreuung und Begleitung von Betroffenen zeigte sich vermehrt die Not-wendigkeit, auch auf die speziellen Probleme von Suchtkranken und psychisch Kranken einzugehen. Häufig lebten die Menschen in einem nicht mehr intakten sozialen Umfeld, da Partner ver-storben waren und/oder sich Familie und Freunde abgewendet hatten. Viele HIV-Infizierte und Aidskranke litten unter trauma-tisch wirkenden Diskriminierungserlebnissen, die zu Vereinsa-mung, Isolation und Depressionen führten. Hinzu kam ein hohes Maß an Armut durch eine fehlende oder eingeschränkte soziale Absicherung (Berufsunfähigkeit, geringer Rentenanspruch).

In die Versorgung durch die AIDS-Hilfe Düsseldorf wurden zuneh-mend Sozialarbeiter und Sozialpädagogen mit eingebunden, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Durch den vorhandenen Behindertenstatus der Betroffenen bestand ein gesetzlicher Leistungsanspruch auf Leistungen des Ambulant Betreuten Wohnens. Auf dieser Grundlage konnten psycho-soziale Betreuung und Begleitung angeboten werden. Zudem wurde Hilfestellung zur Aufrechterhaltung von sozialen Bezie-hungen und bei der Tagesstrukturierung geleistet. Zentral war auch die Unterstützung bei rechtlichen, behördlichen und finan-ziellen Angelegenheiten.

Der Ambulante Pflegedienst übernahm die Hilfestellung bei Verrichtungen des alltäglichen Lebens, die medizinisch-somati-sche Versorgung und die Schwerstpflege und ambulante Inten-sivpflege. Dabei war das Zusammenwirken von Pflege und Sozialarbeit in dieser Zeit von größter Bedeutung. Finanziert wurden die Leistungen durch örtliche und überörtliche Sozial-hilfeträger.

Mitte der 90er Jahre entwickelten sich die Dienste – auch bedingt durch die Einführung der Pflegeversicherung – weiter. Dabei stiegen auch die wirtschaftlichen Risiken in der Leistungserstel-lung. 1996 wurden der Ambulante Pflegedienst und das Ambu-lant Betreute Wohnen aus der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. ausge-gründet und firmierten fortan unter „Ambulanter Dienst der AHD gGmbH“.

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Projekte und Gruppen

Ab 1996 veränderte sich die Versorgung von Menschen mit HIV und Aids grundlegend. Wesentlich hierfür war die Entwicklung der „hochaktiven antiretroviralen Therapie“ (HAART). Durch die Kombinationstherapie war es gelungen, die Lebenserwartung und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern. In der Folge war bei den Hilfestellung in der Versorgung nicht mehr die Sterbebegleitung im Fokus, sondern die Lebensbeglei-tung und Lebensgestaltung. Aus der tödlichen Bedrohung wurde eine chronische und behandelbare Erkrankung.

Durch die enormen Erfolge in der Therapie wurden die Betroffe-nen – mit Ausnahme der ärztlichen Versorgung – immer unab-hängiger von Versorgungssystemen. Dieses führte dazu, dass bundesweit HIV-spezialisierte Pflegedienste schlossen.

In Düsseldorf führte diese Entwicklung zu der Entscheidung, neben HIV-Patienten/Klienten andere Personengruppen zu ver-sorgen. Der Schwerpunkt lag ab Ende der 90er Jahre neben HIV auf der Versorgung von sozial benachteiligten, suchtkranken, psychisch kranken und schwerstkranken Menschen. Der Bereich der Wohnungslosenhilfe wurde aufgebaut. 2002 wurde die Gesellschaft „Ambulanter Dienst der AHD gGmbH“ in „Care24 PflegeService gGmbH“ unbenannt.

Der Förderkreis „A.I.D.S. – Alle Im Dienste Solidarisch“ hatte die Versorgung der Menschen mit HIV und Aids schon in den ver-gangenen Jahren finanziell unterstützt. Im Jahr 2002 wurde das Wohnprojekt für Menschen mit HIV und Aids von Care24 eröff-net. Dieses Projekt hätte ohne A.I.D.S. nicht realisiert werden können. Auch in den Folgejahren unterstützte A.I.D.S Betroffene und auch den Betrieb von Care24. Das Ambulant Betreute Woh-nen wurde mit Erfolg ausgebaut.

2005 bis 2015Die HIV-spezifische Pflegeinfrastruktur nahm an Bedeutung weiter ab. Die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingun-gen erschwerten die Erbringung von ambulanten Pflegeleistun-gen bei Schwerst- und Betreuungsbedürftigen. Die Leistungen waren und sind nicht ausreichend finanziert. Dieses traf und trifft insbesondere die Menschen, die chronisch und mehrfach erkrankt sind. Wegen der weiterhin schwierigen Rahmenbedin-gungen für die Versorgung dieser Patienten/Klienten war und ist die wirtschaftliche Situation bei Care24 angespannt.

Dieses galt und gilt für alle Pflegedienste, Care24 ist jedoch besonders betroffen, da sich Care24 bezogen auf Düsseldorf mit einer Konzentration dieser Personengruppen in der Versorgung konfrontiert sieht.

In den letzten zehn Jahren sind die Problemlagen der Patienten und Klienten vielschichtiger geworden. Dabei steht die HIV-Infektion häufig neben anderen gesundheitlichen, aber auch sozialen Problemen. Die Gestaltung und Koordinierung der ambulanten Versorgung wird dadurch komplex und sehr auf-wendig.

Folgende Faktoren kennzeichnen die Lebensumstände der Patienten und Klienten:n ein geringer sozioökonomischer Status mit der Abhängigkeit

von staatlichen Transferleistungen,n Mehrfacherkrankungen [HIV-assoziierte-Erkrankungen (z.B.

Demenz, neurologische Erkrankungen), Depressionen, psy-chiatrische Erkrankungen, Erkrankungen in Folge langjährigen Drogenmissbrauches (z.B. Leberzirrhose), Herz-Kreislaufer-krankungen, onkologische Erkrankungen, Wundheilungsstö-rungen, etc.],

n ein nicht intaktes soziales Umfeld [z.B. mit der Folge von Vereinsamung, Isolation],

n traumatisch wirkende Diskriminierungserlebnisse [HIV-Infektion, individueller Lebensstil],

n die Zunahme altersbedingter Einschränkungen bzw. Erkran-kungen [Osteoporose, Arthrose, Alzheimer, Demenz, Alters-schwerhörigkeit, Rheuma, Arthritis, etc.].

Die medizinischen Behandlungserfolge bei Menschen mit HIV führten in den letzten Jahren dazu, dass immer weniger Betrof-fene in den Pflegedienst von Care24 aufgenommen werden mussten. Häufig war zudem der Aufnahmegrund nicht primär die HIV-Infektion oder Aidserkrankung, sondern eine Sucht- und/oder psychiatrische Erkrankung.

Die Mitgliederversammlung der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. hat in Folge dieser Entwicklung einen Teilbetriebsübergang des Ambulanten Pflegedienstes an den ASB Düsseldorf beschlossen. Die AIDS-Hilfe Düsseldorf wird zukünftig mit dem ASB Regional-verband Düsseldorf und anderen externen Pflegediensten eng kooperieren – z.B. im Rahmen von gemeinsamen Fortbildungen – um die pflegerische Versorgung von HIV-Betroffenen mit einer hohen fachspezifischen Qualität sicher zu stellen.

Care24 bleibt bestehen und wird auch in Zukunft Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit körperlicher Behinderung/chronischer Erkrankung, Menschen mit einer seelischen Behin-derung sowie Menschen mit einer chronischen Abhängigkeits-erkrankung anbieten. Auch die Hilfen für wohnungslose Men-schen und die psychosoziale Beratung für Menschen mit chronischen Erkrankungen werden weiterhin angeboten.

28 :info #3 2015

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gWie kaum eine andere Erkrankung zuvor hat Aids die von ihr bedrohten Menschen und Bevölkerungsgruppen mobilisiert, für die eigenen Belange aktiv zu werden und die Gesundheitsbehör-den zum Handeln aufzufordern.

Bis heute ist Selbsthilfe – zusammen mit dem ehrenamtlichen Engagement und der professionellen Arbeit – eine der drei Säulen der AIDS-Hilfe Düsseldorf. Das Anliegen von Selbsthilfe ist sowohl die Veränderung der eigenen persönlichen Lebensum-stände als auch das Einwirken auf soziale und politische Gegeben-heiten.

Selbsthilfe ist wichtig, n um sich auszutauschen,n weil geteilte Probleme kleinere Probleme sind,n um andere kennenzulernen, denen es genauso gehtn und um Veränderungen zu bewirken.

In der AIDS-Hilfe Düsseldorf treffen sich Gruppen zu verschie-denen Themen. Manche Gruppen richten sich an Menschen mit HIV, einige werden von auch Menschen ohne HIV besucht. Das eigene Thema ist nicht dabei? Gerne helfen wir bei der Ver-wirklichung von Ideen oder der Gründung einer neuen Gruppe.

Familienbrunch für Familien mit HIVFamilien mit HIV haben im Alltag oft niemanden für den Aus-tausch. Das gilt z.B. in Bezug auf Partnerschaft und Kindererzie-hung und besonders bei HIV-betroffenen Kindern. Beim gemein-samen Brunch können wir Eltern uns über die spezifische Probleme austauschen. Die Kinder werden in der Zeit qualifiziert betreut. Diskretion ist selbstverständlich! Termin: jeweils am letzten Samstag der ungeraden Monate im Loft-Café der AIDS-Hilfe DüsseldorfKontakt: [email protected] oder Kerstin Kollenberg, Telefon 0211/770 95-21

Frauengruppe für AfrikanerinnenWir sind eine Gruppe von Afrikanerinnen. Wir stammen aus der gleichen Kultur, haben ähnliche Erfahrungen und Probleme und tauschen uns über unser Leben aus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Gesundheitsthemen. Frauen auch aus anderen Kulturen sind herzlich eingeladen. Bei Bedarf wird gedolmetscht.Termin: einmal im Monat samstags in der AIDS-Hilfe DüsseldorfKontakt: Comfort, Telefon 0157/300 605 76

KreativgruppeBasteln und Handarbeit für JedermannWir würden uns freuen, euch in unserer Runde begrüßen zu dür-fen. Kommt doch einfach mal unverbindlich vorbei, Material haben wir meist vorrätig.

Selbsthilfe

Projekte und Gruppen

Termin: montags von 17 bis 19 Uhr in der AIDS-Hilfe Düsseldorf (kleiner Gruppen raum)Kontakt: Jürgen, Telefon 0176/782 294 77 oder [email protected]

Positiv älter werden – 50plusHIVGeleitete Gesprächsgruppe Die Gruppe richtet sich HIV-positive schwule Männer über fünf-zig. Thematisiert werden die Vorstellungen vom älter werden, Umgang mit HIV, Ängsten und Befürchtungen, aber auch die Möglichkeiten, gemeinsam „positiv älter zu werden“. Das Ziel der Gruppe ist es, sich weiter zu vernetzen, um auch ein eigenes Wohnprojekt realisieren zu können.Kontakt: Jürgen Dörr, Telefon 0211/770 95-20

Sonntagscafé mit SpielenachmittagWir wollen den Sonntagnachmittag in angenehmer Gesellschaft verbringen und über alle Themen, die uns beschäftigen, sprechen. Es gibt Kaffee und Kuchen, und nach Lust und Laune spielen wir Gesellschaftsspiele, gehen spazieren oder machen andere Dinge. Das Café ist offen für Menschen mit und ohne HIV. Komm vorbei, triff nette Leute! Termin: sonntags in den geraden Kalenderwochen ab 15 Uhr im Loft-Café der AIDS-Hilfe DüsseldorfKontakt: Werner, Telefon 0176/509 422 65

SportHIVStressfreier Sport für Männer mit HIV/Aids unter der Leitung eines Diplom-Sportlehrers. Das Bewegungsprogramm stärkt Kreislauf und Muskulatur, stabilisiert die Abwehrkräfte, verbes-sert Leistungsfähigkeit und Koordination.Termin: montags von 20 bis 22 Uhr (nicht in den Schulferien!), Turnhalle Luisenstr. 73. Einmalige Anmeldegebühr

Trans*gruppeSeit 2011 ist die Selbsthilfeinitiative für Trans*menschen in den Räumen der AIDS-Hilfe Düsseldorf beheimatet. Im Rahmen der Selbsthilfe hat sich die Trans*SHG als festes Angebot für die Düssel dorfer Strukturen für Trans*menschen etablieren können und wird weiterhin logistisch und auf Wunsch inhaltlich von der AIDS-Hilfe Düsseldorf begleitet. Selbsthilfegruppe für trans-sexuelle Menschen und Freunde. Termin: jeden zweiten Mittwoch im Monat im Loft-Café der AIDS-Hilfe DüsseldorfKontakt: [email protected] oder [email protected]äche erbeten.

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Leben mit HIV – Reiseerfahrungen

Reisen aus privaten oder beruflichen Gründen sind für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihrer Lebensqualität. Für Menschen mit HIV und Aids können Reisen mit Unsicherheit verbunden sein, da einige Länder diskriminierende Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen erlassen haben.

Aktuelle Informationen zu den Einreisebedingungen für viele Länder gibt der „Schnellfinder“ der Deutschen AIDS-Hilfe unter www.aidshilfe.de

Unser Frühstücksgast Hartmut reist jeden Winter nach Agadir in Marokko. Dort gibt es keine Einreisebeschränkungen für Menschen mit HIV/Aids. Für das :info schildert Hartmut seine Erfahrungen in Agadir. „Im Jahr 2007 habe ich in Agadir zufällig die „Association Sud Contre le Sida“ (Vereinigung Süd gegen Aids) entdeckt.“ Auf einem Plakat konnte Hartmut sehen, dass die ASCS bereits damals ihr 20-jähriges Bestehen feierte! „Seitdem habe ich die „Association Sud Contre le Sida“ fast jedesmal, wenn ich mal wieder in Agadir war, besucht. Die Organisation ist eher ein vom Königreich unterstütztes Institut und kein Verein, so wie wir das kennen. Anonymität wird garantiert und der HIV-Schnell-test ist kostenlos, auch für Ausländer.“

Die ASCS ist sehr aktiv in der Prävention. Für „Risikogruppen“ werden Präventions- und Testangebote durchgeführt. Zu den definierten „Risikogruppen“ zählen in Marokko Seeleute, LKW-Fahrer, Sexarbeiter und Dorfbewohner, die fern der Städte leben. Auch Touristen sollen zur Durchführung von HIV-Tests ermuntert werden. Die Betreuung von Menschen mit HIV ist ebenfalls durch ASCS möglich.

Ca. 30.000 HIV-Infektionen wurden 2010 für Marokko gemeldet. 0,1 % der erwachsenen Bevölkerung und ca. 2 % der Sexarbeite-rinnen waren HIV-positiv. Das Gesundheitswesen ist im Vergleich zu einigen afrikanischen Staaten gut entwickelt. Die medizini-sche Versorgung der Stadtbevölkerung ist allerdings wesentlich besser als die der Landbevölkerung.

Sie können auch gerne unsere Frühstücksangebote besuchen:

Dienstagsfrühstück für Menschen mit HIV und ihre ZugehörigenTermin: jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr gibt es ein leckeres und gesundes Frühstück im Loft-Café

Donnerstagsfrühstück für Menschen mit DrogenerfahrungTermin: jeden Donnerstag von 11 bis 13 Uhr gibt es im Loft-Café ein leckeres Frühstück, außerdem Tipps und Tricks zu Safer Use

Selbsthilfe und Selbstvertretung, auch für Zugehörige, sind auch landes- und bundesweit möglich!

Informationen finden sich unter www.aidshilfe.de/mitmachen/selbsthilfe

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Mittwoch, 18. November, 19.30 UhrCafé Bar PiranhaBilker Allee 110 , 40217 Düsseldorf

Eintritt frei!

Haus voller Wolken

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Jan Stressenreuterliest aus

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vVor 20 Jahren entstand die Idee, HIV-Prävention wieder mit mehr Lebensfreude und Lust am Sex zu verbinden, und zwar unter Beteiligung vieler schwuler Männer aus ganz NRW.

Herzenslust war geboren, eine großartige Idee, die Lust, Herz und Verstand verbindet. Seit 20 Jahren thematisiert, informiert und berät Herzenslust, wenn es um schwules Leben, schwulen Sex, um schwule Gesundheit und Leben mit HIV geht. Herzens-lust strukturiert und organisiert die Präventionsarbeit für Schwule und Männer, die Sex mit Männern haben. Unzählige Akteure in ganz NRW waren und sind daran beteiligt. Zum 20jährigen Jubi-

läum entstand eine Wanderausstellung, die bereits im Rahmen des Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses in Düsseldorf gezeigt wurde. Am Mittwoch, den 2. Dezember ist die Aidshilfe

20 Jahre Herzenslust – Ausstellung „Herzenslust und ich“NRW traditionell im Düsseldorfer Landtag anwesend. Die Aus-stellung „Herzenslust und ich“ wird dort ebenfalls gezeigt. Sie kann rund um diesen Termin im Landtag besucht werden. Die genauen Daten werden auf der Homepage und Facebook-Seite der AIDS-Hilfe Düsseldorf veröffentlicht. Eine schöne Gelegen-heit, den nordrhein-westfälischen Landtag zu besuchen und sich die Ausstellung anzuschauen. Die Dokumentation zur Ausstellung ist in der AIDS-Hilfe Düsseldorf erhältlich.

Käthe Köstlich zur Eröffnungsveranstaltung von Herzenslust im Kölner Gloria Theater 1995

„Ich erinnere mich sehr gerne an die erste Veranstaltung im Gloria in Köln. Ich habe damals das Event moderiert. Es waren unter anderen auch Dirk Bach und Claus Vincon dabei. Als ich sagte „Guten Abend mein Name ist Käthe Köstlich aus Düssel-dorf!“ wurde ich ausgebuht. Na Gott sei Dank passiert das heute nicht mehr. Sonst

hätte ich wohl damals schon alles an den Nagel gehangen und könnte jetzt nicht auf 29 Jahre Bühne und viele Jahre Ehrenamt zurück sehen. Es ist mir immer eine Freude tolle Aktionen wie den Welt-Aids-Tag oder Help & Fly zu unterstützen. Ich gratuliere Herzens lust zu 20 Jahren erfolgreicher Präventionsarbeit im ganzen Land NRW und natürlich auch in meinem Düssel dorf!“ Käthe Köstlich

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche Adventszeit, fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch in 2016!

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n Traditionell veranstaltet Heartbreaker anlässlich des Welt-Aids-Tages eine Kunstauktion in der Kunstsammlung Nord-rhein-Westfalen. Die Einnahmen werden

jedes Jahr Projekten für Menschen mit HIV und Aids zur Verfü-gung gestellt. Insbesondere das AIDS-Hilfe Projekt „Frauen und ihre Familien“ liegt Heartbreaker am Herzen.

Nun steht Heartwork erneut in den Startlöchern. Nach den großen Erfolgen in den letzten Jahren wird es am Montag, den 14. Dezember 2015 zum dreizehnten Mal eine Benefiz-Kunst-auktion im K21 Ständehaus der Kunstsammlung NRW geben.

Dieses Jahr haben sich für die Akquise von Kunstwerken und zur Bewerbung der Auktion vier Personen zusammengetan. Es han-delt sich dabei um Isabelle von Rundstedt, Dr. Gregor Jansen, Gérard A. Goodrow und natürlich Dr. Dorothee Achenbach. Für alle ist es eine Herzensangelegenheit, und gemeinsam möchten sie Heartwork zu etwas Besonderem machen. Echte Heartbreaker eben. Der Förderkreis ist sehr gerührt von diesem Engagement.

In diesem Jahr besteht die AIDS-Hilfe Düsseldorf seit 30 Jahren. Ein Anlass zurück zu blicken, aber auch deutlich zu machen, dass Männer, Frauen und Kinder mit HIV und Aids nach wie vor Unter-stützung und Hilfe benötigen. Heartbreaker plant einen Ausbau seiner Förderung, sobald es die Einnahmen der Kunstauktion zulassen.

Im Mittelpunkt der Benefiz-Veranstaltung steht die Kunstauk-tion, welche von Arno Verkade und seinem CHRISTIE‘S-Team provisionsfrei durchgeführt wird. Ab Mitte November gibt es eine virtuelle Vorbesichtigung auf www.heartbreaker-duessel-dorf.de. Es werden ca. 50 Arbeiten zeitgenössischer Künstler versteigert. Zugesagt haben unter anderem Candida Höfer, Holger Kurt Jäger, Stephan Kaluza, Mischa Kuball, Hermann-Josef Kuhna, Ingolf Timpner und Walter Vogel. Alle Einnahmen fließen ohne Abzug in die Heartbreaker-Spendenprojekte.

Die Moderation übernimmt erneut Bettina Böttinger. Für das leibliche Wohl sorgen Kofler & Kompanie mit Unterstützung der Brauerei Im Füchschen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Künstlern und Unterstützern.Weitere Informationen auf www.heartbreaker-duesseldorf.de

Mehr Unterstützung für die Benefizkunstauktion Heartwork zugunsten Menschen mit HIV und Aids

Termine

Tunte Lauf!

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ritt Seit 1996 heißt es am Karnevalssamstag in Düsseldorf: „Auf die

Stöckel, fertig, los!“. Männer in Frauenkleidern laufen für den guten Zweck um die Wette. Zunächst Open Air auf der Königs-allee. Seit 2012 findet der Tunte Lauf! in der Nachtresidenz unter Regie der KG Regenbogen statt.

Die Veranstaltung am Karnevalssamstag ist jedes Jahr ausver-kauft. Und das Tolle ist: Alle Erlöse spendet die KG Regenbogen an die AIDS-Hilfe Düsseldorf. So kamen in der Vergangenheit viele tausend Euro an Spenden für Aids-Projekte zusammen. Viele Teilnehmer geben auf der Bühne in der Nachtresidenz ihr Bestes. Sie tanzen, singen und performen. Sie „kämpfen“ in ver-schiedenen Durchgängen um die Siegerschärpe des Tunte Lauf! Eine Jury bestehend aus Andreas Mauska, Hoppeditz Tom Bauer, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und wechselnden Gästen sorgt für viel Spaß und wählt die Siegerin. Moderator Rüdiger Meyer behält in jeder Situation den Überblick und kündigt zwischendurch viele Gäste an. Dazu gehören natürlich das aktuelle Prinzenpaar, die fidelen Sandhasen und viele beliebte Künstler aus dem Karneval.

Die AIDS-Hilfe Düsseldorf möchte sich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern der KG Regenbogen bedanken. Vielen herzlichen

Dank, dass Ihr beim Spaß an der Freude nicht vergesst, Männer, Frauen und Kinder mit HIV und Aids zu unterstützen.

Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Tunte Lauf! am 6. Februar 2016. Beginn 16.11 Uhr, Eintritt 14 Euro. Mehr Infos und Tickets auf www.kg-regenbogen.de

HEART WORK

32 :info #3 2015

„#Refugees welcome – wir sind dabei!“ – unter diesem Titel setzt sich die Deutsche AIDS-Hilfe ab sofort verstärkt für die Menschen rechte von Flüchtlingen mit und ohne HIV ein. Das Menschenrecht auf Gesundheit verlangt nach einer erheblichen Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Dazu sagt Ulf Hentschke-Kristal vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe: „Wir alle stehen in diesen Tagen vor der Herausforderung, schutz-bedürftige Menschen würdig zu empfangen. Wir sind überzeugt: Deutschland kann das! Die wachsende Hilfs bereitschaft wollen wir mittragen. Hass, Rassismus und Gewalt treten wir entschie-den entgegen.“

Aidshilfen immer stärker gefordertDie Deutsche AIDS-Hilfe und ihre Mitgliedsorganisationen machen seit vielen Jahren HIV-Prävention für Flüchtlinge, beraten und unterstützen HIV-positive Migrantinnen und Migranten. Dabei sind vor allem die Aidshilfen vor Ort immer stärker gefordert. Denn mit der Zahl der Flüchtlinge insgesamt ist auch die Zahl der HIV-positiven Asylsuchenden gestiegen (wobei es dazu keine Statistik gibt). Die meisten stammen aus dem südlichen Afrika, wo HIV besonders häufig ist. Andere kommen aus Ländern wie Russland oder der Ukraine, aus Syrien oder dem Iran. Darunter sind auch Männer, die Sex mit Männern haben und dafür in ihren Herkunftsländern verfolgt werden.

Eine humanitäre Katastrophe mitten in DeutschlandEine angemessene Versorgung der Flüchtlinge ist zurzeit nicht gewährleistet. Dazu DAH-Vorstand Hentschke-Kristal: „Flücht-linge haben ein Recht auf Test-Angebote sowie unkomplizierten

Bessere Gesundheits versorgung für Flüchtlinge

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Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs WochenQ

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e30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das diagnostische Fenster. Frühere Gewissheit ist eine Erleichterung und kann zum Test motivieren. Die Regel galt mehr als drei Jahr-zehnte: Nach einem HIV-Risiko musste man zwölf Wochen Un-gewissheit aushalten, bevor der HIV-Test eine Infektion sicher ausschließen konnte. Das hat sich nun geändert. Die heute üb-lichen Labortests liefern schon nach sechs Wochen zuverlässige Ergebnisse. Die zuständigen Fachgesellschaften haben die neue Frist in einer gemeinsamen Stellungnahme festgeschrieben. Auch die europäischen Testleitlinien wurden bereits entspre-chend geändert. Dazu sagt Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen AIDS-Hilfe: „Eine gute Nachricht: Mit modernen HIV-Tests hat man früher Gewissheit. Das ist für viele Menschen eine Erleichterung und kann zum Test motivieren."

Zugang zu einer vollwertigen Beratung und Behandlung – denn davon hängen ihr Leben und ihre Gesundheit ab. Helfende Orga-nisationen müssen dringend die nötigen Ressourcen erhalten. Sonst droht eine humanitäre Katastrophe – mitten in einem der reichsten Länder der Welt.“ Zwar ist nur ein kleiner Teil der Flücht-linge HIV-positiv, die Helfer innen und Helfer stehen jedoch vor immensen Herausforderungen. Da HIV in vielen Herkunfts-ländern ein Tabu ist und HIV-Positive dort massiv ausgegrenzt werden, haben die Menschen meist große Angst, sich zu offen-baren. Anderen ist nicht bekannt, dass man Aids heute mit Medi-kamenten verhindern kann. Und wieder andere wissen nicht einmal, dass sie infiziert sind. HIV ist zudem nicht ihr einziges Problem: Die Menschen haben ihre Existenz und ihre Heimat verloren, viele sind durch Kriegs- und Fluchterlebnisse sowie sexuelle Gewalt traumatisiert.

Lebensbedrohliche Erkrankungen verhindernDiese Menschen landen nun in überfüllten Massenunterkünften. Ihnen steht nur eine medizinische Notfallversorgung zu, eine angemessene psychologische Unterstützung fehlt meist. Manche finden zudem nicht den Weg in HIV-kompetente Einrichtungen, weil sie nicht in Großstädten untergebracht sind und Arztbesuche nach dem Asylbewerberleistungsgesetz vom Sozialamt geneh-migt werden müssen. Nicht selten hält Angst vor Stigmatisierung Menschen davon ab, sich testen, beraten und behandeln zu lassen. Im schlimmsten Fall erkranken Flüchtlinge aus diesen Gründen an Aids – obwohl dies heute vermeidbar ist.Mehr Informationen gibt die Deutsche AIDS-Hilfe ab sofort unter www.magazin.hiv aus.

Verbessertes Testverfahren ermöglicht früheren TestDie Verkürzung des sogenannten diagnostischen Fensters geht auf verbesserte Testverfahren zurück. Früher dauerte es bis zu drei Monate, bis ein HIV-Test Antikörper gegen das Virus nach-weisen konnte – und auf diesem Umweg die Infektion. Heute kommen in aller Regel HIV-Antikörper-Tests der vierten Genera-tion zum Einsatz. Sie sind empfindlicher und weisen Antikörper früher und sicherer nach. Zusätzlich suchen sie im Blut nach einem Virusbestandteil, dem Protein p24. Hat sich jemand infi-ziert, ist p24 nach ungefähr zwei bis drei Wochen nachweisbar (vorübergehend, denn es wird dann durch Antikörper gebunden).Eine HIV-Infektion lässt sich dementsprechend mit den Kombi-nationstests oft schon nach zwei bis vier Wochen feststellen. Da aber die Infektion individuell verschieden verlaufen kann, sind p24 und Antikörper in seltenen Fällen erst etwas später nach-weisbar. Sicher ausschließen kann man eine Infektion darum erst nach sechs Wochen.

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Rückblick

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Beim Ausflug der Kümmerlinge hieß es „Auf nach Bonn“„Auf nach Bonn“ hieß es am 19. Oktober beim zehnten Ausflug, den die Kümmerlinge (die Begleitergruppe der AHD) organisiert hatten. Im Zug nach Bonn gab es zwar viel Gedränge, aber gute Stimmung. Und wie immer wurden wir mit einem kleinen Sekt bzw. Orangensaft begrüßt. Und für den kleinen Hunger gab es ein "Fresspaketchen".

Angekommen in der Bundesstadt begrüßte uns der Stadtführer und führte uns als erstes an einen sehr untouristischen, für uns aber sehr wichtigen Ort: den Sitz der AIDS-Stiftung, die seit Jah-ren auch die Kümmerlingsausflüge finanziell erst möglich macht. Wir schickten unseren mentalen Dank in das schlichte Büroge-bäude und wendeten uns der Altsstadt zu. Schnell begegneten wir auf dem Münsterplatz dem größten Sohn der Stadt. Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Ihm wurde schon bald nach seinem Tod hier ein großes Denkmal gesetzt. Vorbei an dem Sterntor, das einen Eindruck der ehemaligen mittel-alterlichen Stadtbefestigung vermittelte, folgten wir der Stern-gasse mit ihren schönen Häusern bis wir vor Beethovens Geburtshaus standen. Pilgerstätte für Musikliebhaber vieler Nationen.

Prunkstück der Stadt ist das Alte Rathaus auf dem Marktplatz. Ein Kölner Erzbischof hatte es im Rokoko-Stil bauen lassen, um die Stadt zu verschönern. Es hat funktioniert. Als Bonn Haupt-stadt war, konnte es viele illustre Besucher begrüßen. Historische Ansprachen gab es hier, wie die von Charles de Gaulles und Gor-batschow. Am Rhein angekommen, schifften wir auf ein Linien-schiff rheinaufwärts ein. Es ging aber nur nach Bad Godesberg, vorbei an dem alten Regierungsviertel und mit Blick auf das Sieben gebirge und den Drachenfels. Wie bestellt, regnete es nur in dieser halben Stunde etwas (und als wir wieder in Düsseldorf ankamen). Was für ein Glück.

Prachtvolle Villen begleiteten unseren Weg zur U-Bahn, die uns ins Haus der Geschichte brachte. Das Haus der Geschichte lockt nicht nur mit freiem Eintritt, sondern insbesondere mit der phanta sievollen und anschaulichen Darstellung der deutschen Nachkriegsgeschichte. Alltagsgegenstände und historische Devotionalien bildeten einen spannenden Kontrast. Realistisch nachgestellte Szenen trafen sich mit ausführlichen Informationen.

Der Stadtführer wollte dann noch unbedingt das alte Residenz-schloss zeigen, wo früher die Kölner Erzbischöfe prunkten und feierten. Erschreckte uns aber vorher mit der Mitteilung, die Führung würde noch zwei Stunden dauern. Und dass ein Aufsatz über den Ausflug abzuliefern wäre. Machte es dann aber mit einer lustigen Anekdote wieder gut. Nach Auflösung des Kur-fürstentums Köln wurde das Schloss unter Preußen Universität. Nicht nur Heinrich Heine studierte hier, auch Gerhard Schröder, und, und. Die Hofgartenwiese davor wurde durch die großen Demos Anfang der 80er bekannt.

Ein Blick in den Haribo-Shop durfte nicht fehlen. Schließlich ist Bonn Bestandteil des Firmennamens (HArry RIegel BOnn). Nicht zufällig war im "Begrüßungspaket" auch eine Packung Colorado. Das in unmittelbarer Nähe liegende Werk ist leider nicht zu besichtigen.

Wieder angekommen auf dem Münsterplatz gab es noch in gemütlicher Runde unter dem strengen Blick von Beethoven einen schönen Kaffee/Kakao. Dann fehlte nur noch die Rückfahrt nach Düsseldorf, um einen "Guten Tag" abzuschließen.

Wir bedanken uns bei der Deutschen AIDS-Stiftung für die Unterstützung!

Wir möchten Euch herzlich zu unserer Nikolausparty am Donnerstag, den 10. Dezember 2015 von 18.00 bis 22.00 Uhr in die AIDS-Hilfe Düsseldorf einladen.

Kontakt: Kerstin Kollenberg, Telefon 0211/[email protected]

Wir freuen uns über Beiträge für das Buffet!

Einladung zur Nikolausparty

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Rückblick

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Am Samstag, den 19. September war die AIDS-Hilfe Düsseldorf und ihr Förderkreis Heartbreaker mit einem Stand auf der 1. Ehrenamtsmesse der Stadt Düsseldorf auf dem Schadowplatz vertreten.Hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter informierten die Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger von 12 bis 19 Uhr über die verschiedenen Möglichkeiten des Ehrenamts in der AIDS-Hilfe

Am Samstag, den 22. August 2015 fand das beliebte Hinterhof-Sommerfest der AIDS-Hilfe Düsseldorf unter dem Motto "30 Jahre gel(i)ebte Vielfalt" statt.

Und das Wetter spielte – nach den vergangenen, verregneten Festen im Loft-Café – endlich mal wieder mit sommerlichen, heißen Temperaturen und viel Sonnenschein mit. Und so waren auch viele Besucher zugegen.

und bei Heartbreaker. Insgesamt 87 Vereine und Verbände aus den Bereichen Soziales, Kinder + Jugend, Umwelt, Sport + Kultur, Netzwerke und Senioren + Pflege präsentierten sich nicht nur auf dem Schadowplatz sondern auch im Haus der Universität.Das Wetter war gut und wir konnten einige neue Kontakte knüpfen.

Wir danken der Stadt Düsseldorf für die gute Organisation der Messe und unseren Ehrenamtlichen für ihren Einsatz.

Gregor Müller (Albert-Schweitzer-Apotheke) spendete die Grill-würstchen, es gab ein leckeres und üppiges Buffet – zubereitet von den Ehrenamtlichen Cobers und Saverio, ergänzt durch viele weitere Essensspenden der zahlreichen Gäste.

Das Motto spiegelte sich in der wunderschönen Deko der Kreativ-Gruppe wider. Überall hingen überdimensionale bunte Herzen und kleine süße Blumensträuße – von Blumen Matthes gespen-det – verzierten die Tische. Nach dem Fest durften die Blumen als kleine Erinnerung an eine schöne Feier mit nach Hause genommen werden.

Aventem stellte die tolle Musikanlage zur Verfügung und die Brauerei Füchschen sorgte für erfrischendes Bier. Durstalarm spendete weitere Getränke und Equipment, Josef Hinkel die Brötchen – die Unterstützung war wieder groß.

Es war ein bunt gemischtes Miteinander von Freunden, Klienten, Kooperationspartner und Mitgliedern der AIDS-Hilfe Düsseldorf. Wir freuen uns schon auf unser nächstes Sommerfest.Ein herzliches Dankeschön an alle fleißigen Helfer, Unterstützer, Essensspender, die kreativen Bastler und an die Arbeitsgruppe Sommerfest!

Erste Ehrenamtsmesse in Düsseldorf

Sommerfest in der AIDS-Hilfe Düsseldorf

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Angebote | Kontakt

Gruppen

Trans*-Gruppe (für transsexuelle Menschen & Freunde) Kontakt: Tom, [email protected] und Larissa, [email protected]

Positiv älter werden 50plusHIV Netzwerk der AIDS-Hilfe Düsseldorf für HIV-positive schwule Männer über 50 Kontakt: Jürgen Dörr Telefon 02 11/7 70 95-20 [email protected]

Offene Treffs

Frühstück für HIV-positive Menschen Jeden Dienstag von 10.00 bis 12.00 Uhr Frühstück für Menschen mit HIV und Aids und ihren Freunden im Loft-Café der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. Unkostenbeitrag: 1,50 Euro

Das Frühstück findet am 29.12.15 und am 5.1.16 nicht statt. Das „Frühstücksjahr“ endet mit einem Weihnachtsfrühstück am 22.12.15 und beginnt dann wieder am 12.1.2016.

Frühstück für Menschen mit Drogenerfahrung Jeden Donnerstag von 11.00 bis 13.00 Uhr Kostenloses und leckeres Frühstück Loft-Café der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.

Das Frühstück findet am 24.12. und am 31.12.15 nicht statt.

Und sonst …

You're welcome – Mashallah! Beratung für schwule und bisexuelle Männer mit Migrationshintergrund. 1.,3. und 5. Donnerstag im Monat, 17.00 - 19.00 Uhr Kontakt: Robert Sulomar, Telefon 02 11/7 70 95-31

SportHIV (nicht in den Schulferien!) Jeden Montag von 20.00 bis 22.00 Uhr. Stressfreier Sport für Männer mit HIV und Aids. Turnschuhe nicht vergessen! Turnhalle Luisenstraße 73 Einmalige Anmeldegebühr Gayrobic (nicht in den Schulferien!) Aerobic-Gruppe für schwule Männer. Kontakt: Dietmar, Telefon 02 11/49 210 68 und www.gayrobic-duesseldorf.de Sporthalle Hauptschule Charlottenstr. 110/Eingang Klosterstr.

Sonntagskaffee mit SpielenachmittagAlle zwei Wochen um 15.00 UhrNächsten Termine: 15. und 29. November, 13. und 27. Dezember, 10. und 24. Januar 2016Kontakt: Werner, Tel. 0176/50 94 22 65

Kreativ-Gruppe »Basteln und Handarbeit für Jedermann« Montags von 17.00 bis 19.00 Uhr in der ersten Etage der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. Leitung: Jürgen Glasmacher Kontakt: [email protected] Telefon: 0176/78 22 94 77

Gottesdienst-Gruppe »God, HIV and friends« Die Gruppe bereitet pro Jahr 3 bis 4 Gottesdienste vor Kontakt: Ulrich Kleist Telefon: 0175/38 48 491

Kontakt AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. Telefon 02 11/7 70 95-0 Fax 02 11/7 70 95-27 [email protected] www.duesseldorf.aidshilfe.de

Care24 PflegeService gGmbH Telefon 02 11/90 09 72-0 Fax 02 11/90 09 72-99 [email protected] www.care24-pflegeservice.de

Ambulant Betreutes Wohnen Bernadette von Loë, Telefon 02 11/90 09 72-80 Wohnungslosenprojekt Dagmar Franke, Telefon 0176/18 00 97 22 Katrin Leber, Telefon 0176/18 00 97 23

HEARTBREAKER, Förderkreis der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. Telefon 02 11/7 70 95-40 Fax 02 11/7 70 95-45 [email protected] www.heartbreaker-duesseldorf.de

PULS – schwul-lesbische Jugendarbeit Düsseldorf e. V. (SLJD) Corneliusstr. 28, 40215 Düsseldorf, Telefon 02 11/210 94 852 [email protected] www.puls-duesseldorf.de

SchLAu Düsseldorf Johannes-Weyer-Str. 1, 40225 Düsseldorf (Trägerschaft SLJD) Telefon 02 11/7 70 95-32 [email protected] www.schlau-duesseldorf.com

Schwules Überfall Telefon Telefon 02 11/1 92 28 Montag: 18.00 bis 20.00 Uhr Donnerstag: 14.00 bis 16.00 Uhr

Beratungs- und Untersuchungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen (STI), HIV-Prävention, -Beratung und Test, Hilfen für Betroffene des Gesundheitsamtes Düsseldorf Kölner Straße 180, 40227 Düsseldorf, Telefon 02 11/8 99 26 63 HIV-Test anonym und kostenlos

Öffnungszeiten und Beratung Montag bis Donnerstag: 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr Freitag: 10.00 bis 13.00 Uhr Weitere Termine nach Vereinbarung

Telefon-Beratung 02 11/1 94 11, bundesweit 018033/1 94 11 Online-Beratung www.duesseldorf.aidshilfe.de www.aidshilfe-beratung.de

AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V., Johannes-Weyer-Str. 1, 40225 Düsseldorf

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