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5.–10. Klasse

Russland – Gastgeber der Fußball-WM 2018Geschichte – Klima – Bodenschätze – Landwirtschaft

Heinz Strauf

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1Russland – Gastgeber der Fußball-WM 2018© Persen Verlag

In diesem Jahr findet die Fußball-WM in Russland statt. Mithilfe dieses Arbeitsblattes sollst du dich ein wenig über den Gastgeber informieren.

Bearbeite die Aufgaben und kontrolliere die Landkarten-Aufgaben mit einem Atlas.

u Zeichne auf einer Russlandkarte die Grenzen rot nach und trage die Nachbarstaaten ein.

v Trage folgende Millionenstädte als rote Punkte in eine stumme Landkarte ein und benenne sie.

Moskau (12,23 Mio.), St. Petersburg (5,28 Mio.), Nowosibirsk (1,6 Mio.), Jekaterinburg (1,46 Mio.), Nischni Nowgorod (1,26 Mio.), Kasan (1,23 Mio.),

Tscheljabinsk (1,2 Mio.), Omsk (1,18 Mio.), Samara (1,17 Mio.), Rostow (1,13 Mio.)

w Benenne in einer stummen Landkarte die folgenden Flüsse.

Wolga (3.530 km), Lena (4.294 km), Irtysch (4.248 km), Ob (3.650 km), Amur (2.824 km), Jenissei (3.487 km)

x Vergleiche die Länge der russischen Flüsse aus Aufgabe 3 mit der des Rheins (1.233 km).

y Male die folgenden Meere in einer stummen Landkarte blau aus und benenne sie.

Ostsee, Nordpolarmeer, Schwarzes Meer, Kaspisches Meer

U Zeichne folgende Gebirge in einer stummen Landkarte braun ein und benenne sie.

Ural, Kaukasus, Altai

V Suche von den bei Aufgabe 6 genannten Gebirgen den jeweils höchsten Berg.

W Russland ist mit 17.075.400 km2 das flächenmäßig größte Land der Erde. Vergleiche die Größe mit der von Deutschland. Berechne Russlands Ost-West-Ausdehnung und verglei-che diese mit der Nord-Süd-Ausdehnung von Deutschland.

X Informiere dich, wie viele Zeitzonen es in Russland gibt. Wenn es bei uns 12:00 Uhr ist, wie spät ist es dann in Moskau, in Jekaterinburg und in Wladiwostok?

Topografie Russlands


Persönlichkeiten und Ereignisse

In dieser Zeitleiste findest du wichtige Ereignisse der russischen Geschichte sowie Daten und Namen von bekannten russischen Persönlichkeiten.

1672–1725 Zar Peter der Große1729–1796 Zarin Katharina die Große1812 Russlandfeldzug Napoleons1821–1881 Fjodor Michailowitsch Dostojewski1840–1893 Peter Iljitsch Tschaikowsky1870–1924 Wladimir Iljitsch Lenin1878–1953 Josef Stalin1891–1953 Sergej Prokofjew25.10.–07.11.1917 Oktoberrevolution1918–2008 Alexander Issajewitsch Solschenizyn* 1931 Michail Sergejewitsch Gorbatschow04.–11.04.1945 Konferenz von Jalta04.10.1957 Sputnik 112.04.1961 Erster Kosmonaut Juri Gagarin26.12.1991 Auflösung der Sowjetunion

u Schreibe zu fünf dieser Ereignisse/Personen einen erklärenden Satz.

v Wenn dich ein Ereignis oder eine Persönlichkeit besonders interessiert, so kannst du dies auch ausführlicher beschreiben. Du kannst, je nach Interesse, ein kurzes Referat halten, eine PowerPoint-Präsentation oder ein Plakat entwerfen und vorstellen.


Von der Sowjetunion zu Russland

Eine der großen geschichtlichen Veränderungen hat es am Ende des vorigen Jahrhunderts gegeben. Im Jahr 1985 wurde Michail Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU (Kommu-nistische Partei der Sowjetunion). Er strebte eine Verände-rung der politischen und gesellschaftlichen Situation an, die durch die Begriffe „Perestroika“ (Umgestaltung der Gesell-schaft) und „Glasnost“ (Freiheit und Offenheit) charakterisiert sind. Für die bis dahin geltenden Regeln war es fast undenk-bar, dass z. B. die staatliche Kontrolle der Medien, der Kunst und der Kultur gelockert wurde. Auch wurde versucht, markt-wirtschaftliche Aspekte in die bisherige Planwirtschaft einzu-bringen.

Im westlichen Ausland wurden diese Reformbedingungen begrüßt, in der Sowjetunion stießen sie aber auf erhebliche Widerstände. Ein Anliegen Gorbatschows war, den Vielvöl-kerstaat zu stabilisieren, doch genau das Gegenteil trat ein. Unter den oben genannten Voraussetzungen sahen nun eine Reihe von Völkern, die sich durch die Russifizierung über Jahrzehnte benachteiligt gefühlt hatten, eine Chance für ihre Unabhängigkeit. So erklärten 1990 zunächst die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ihre Unabhängigkeit, weitere Staaten folgten bald.

1991 gewannen radikale Reformer die Oberhand. Der Präsident der RSFSR (Russische Sozialisti-sche Föderative Sowjetrepublik), Boris Jelzin, erreichte im gleichen Jahr, dass sich elf Teilstaaten zur „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ (GUS) zusammenschlossen. Diese Gemeinschaft erklärte dann die Sowjetunion für aufgelöst; Gorbatschow trat daraufhin als Präsident der Sowjetunion zu-rück.

u Male die folgenden Staaten in einer Landkarte farbig aus. Kontrolliere mit einem Atlas.

Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Ukraine, Georgien, Kasachstan, Usbekistan, Aserbaidschan, Turkmenistan, Armenien, Tadschikistan, Kirgisistan, Republik Moldau.

v Verfasse einen kurzen Steckbrief für eines dieser Länder.

w Kannst du dir vorstellen, welche wirtschaftlichen Probleme in den nun unabhängigen Staaten auftraten? Versuche, dies kurz zu erklären.


Russland ist mit über 17 Mio. km2 der flächengrößte Staat der Erde, und damit etwa doppelt so groß wie Australien. Aufgrund seiner enormen Ausdehnung in der Nord-Süd-Richtung findet man in dem Gebiet des Landes vier Klimazonen.

Die arktische Zone ist durch lange, kalte Winter und kurze, kühle Sommer ge-prägt. Dort herrscht eine Kältewüste. Es gibt nur sehr wenig Vegetation.

In der Tundra gibt es bereits Vegetation, Bäume kommen aber nicht vor. Hier gibt es Halbsträucher und Moose. Eine landwirtschaftliche Nutzung dieser Zone ist aufgrund des Klimas nicht möglich.

Die Zone des borealen Nadelwaldes erstreckt sich in Russland in einem 1.000–2.000 km breiten Streifen, den man auch Taiga nennt. Sie verläuft nördlich der Linie St. Petersburg – Ufa – Irkutsk – Sachalin. Im Winter können die Temperaturen stark unter den Gefrierpunkt fallen.

Südlich anschließend gibt es den sommergrünen Laub- und Mischwald.

Nur an der Schwarzmeerküste gibt es einen Bereich, den man der subtropischen Klimazone zurech-nen kann. Hier herrschen im Durchschnitt um die 20° C, was viele Touristen als sehr angenehm emp-finden. Dieser Teil ist geprägt von Hartlaubwäldern und einer großen Artenvielfalt.

Hier findest du Klimaangaben von drei russischen Städten und zum Vergleich die Angaben von Köln.

u Zeichne dazu die entsprechenden Klimadiagramme.

v Vergleiche das Klima einer russischen Stadt mit dem von Köln.

w Ordne die russischen Städte je einer der vier Klimazonen zu. Begründe deine Entschei-dung.

Sotschi

°C 5,9 6,5 8,3 12,1 16,1 19,9 22,7 22,6 19,6 15,1 11,6 7,9

mm 185 117 116 113 90 100 93 112 134 133 177 203

Dickson

°C -26,8 -26,4 -23,5 -17,9 -8,9 0,1 4,3 4,6 1,1 -8,4 -18,7 -23,0

mm 33 27 23 21 18 28 37 42 42 29 22 29

Tobolsk

°C -18,9 -17,0 -8,1 1,6 9,3 15,8 18,8 14,8 9,0 0,4 -8,4 -15,2

mm 23 18 15 25 41 60 61 71 44 40 33 23

Köln

°C 2,4 2,7 5,9 8,9 13,6 16,2 18,3 17,9 14,2 10,1 5,7 3,6

mm 60 47 63 51 73 88 86 65 69 62 63 71

Klima


Bodenschätze

Russland ist ein riesiges Land, das reich an Bodenschätzen ist, vor allem im asiatischen Teil des Landes. Hier gibt es hohe Vorkommen an Erdgas, Erdöl, Steinkohle und Braunkohle, sodass Russ-land den eigenen Energiebedarf selbst decken kann. Allein in Westsibirien liegen 70 % der Erdgas-vorkommen, allerdings sind viele Anlagen heute veraltet und die Wege zu den Industriezentren sind sehr weit.

Da auch erhebliche Vorkommen an Eisenerz vorhanden sind, gibt es einige große Standorte der Ei-sen- und Stahlindustrie, z. B. am Ural (bei der Oblast Swerdlowsk und Tscheljabinsk), Irkutsk und um Kursk und Belgorod (sog. KMA = Kursker Magnetanomalie). Die Standorte haben den Vorteil, dass sie über eigene Rohstoffe verfügen und niedrige Energie- sowie Personalkosten haben.

Im Überblick hier einige Angaben über die weltweite Stellung Russlands bei den Rohstoffen.

Erdgas Platz 1 (vor dem Iran und Katar)

Erdöl Platz 2 (hinter Saudi-Arabien)

Braunkohle Platz 2

Steinkohle Platz 3 (hinter den USA und China)

Eisenerz Platz 5

Bauxit Platz 8

Nickel Platz 1

Platin Platz 2

Wolfram Platz 2

Diamanten Platz 1 (vor Botswana)

u Deutschland bezieht ca. ein Drittel seines Gasbedarfs aus Russland, weitere 30 % aus Norwegen. Nimm Stellung zu diesen Zahlen.

v Streit gibt es um den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland durch die Ostsee nach Deutschland. Informiere dich über dieses Projekt und berichte kurz über die daraus möglicherweise entstehenden Probleme.

w Trage die folgenden Rohstoffvorkommen/Industriezentren Russlands in eine Landkarte ein. Kontrolliere mit einem Atlas.

Kohle (schwarze Quadrate) 1 Kusnezkbecken (Kemerowo) 2 Kansk-Atschinsker Becken

Erdöl (grüne Dreiecke) 3 Ural-Wolga-Gebiet (Orenburg, Samotlor-Feld) 4 Astrachan

Eisen- und Stahlindustrie (blaue Kreise) 5 Swerdlowsk 6 Tscheljabinsk 7 Kursk/Belgorod (KMA)

Erdgas (rote Kreise) 8 Westsibirisches Becken (Yamburg)

x Aus einigen Ländern sind dir bestimmte Marken bekannt. Welche russischen Marken kennst du?


Landwirtschaft

Aufgrund der Größe des Landes entfallen ca. 10 % aller Ackerflächen der Erde auf Russland. Mehr als drei Viertel der Saatflächen liegen im mittleren Wolgaland, dem Nordkaukasus, dem Uralgebiet und Westsibirien; diese Bereiche fasst man oft unter dem Begriff „Agrardreieck“ zusammen. Große landwirtschaftlich genutzte Flächen der ehemaligen Sowjetunion liegen z. B. in den heutigen Staats-gebieten der Ukraine, von Kasachstan und Weißrussland.

Russland ist zurzeit der weltweit größte Exporteur von Wei-zen, bis in die 90er Jahre hinein galt Russland als die „Korn-kammer“ Europas. Das Schwarzerdegebiet ist das größte der Welt. Außer Weizen werden hier hauptsächlich Zucker-rüben, Sonnenblumen, Kartoffeln und Flachs angebaut.

Die landwirtschaftliche Produktion teilt sich wie folgt auf: ca. 40 % fallen auf den Ackerbau, ca. 60 % auf die Vieh-zucht. In der Viehzucht ist man auf die Fleisch-, Milch- und Wollproduktion spezialisiert. Die Binnenfischerei liefert mit dem Stör den noch immer begehrten Kaviar.

Große Probleme in der russischen Landwirtschaft gab es in den 90er Jahren durch die Umstrukturie-rung der Betriebe von den staatlichen Kollektiven in private Betriebe. Mehrere Millionen Hektar bis-her genutzter Ackerfläche blieben brach. Die Produktion ging fast um die Hälfte zurück, auch die Zahl der Beschäftigten ist stark rückläufig. Durch diesen Umstrukturierungsprozess ging der Bestand an Schweinen und Geflügel um fast 50 % zurück, sodass Russland einen Teil seiner Lebensmittel ein-führen musste. Ziel ist es aber weiterhin, von Importen unabhängig zu werden.

u Schraffiere die hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Gebiete in einer Landkarte. Kontrolliere mit einem Atlas.

v Erstelle mit diesen Angaben ein Säulendiagramm zur Weizenproduktion in der EU, China, Indien, Russland und den USA.

Weizenproduktion 2016 in Mio. t

EU China Indien Russland USA

144,0 123,9 87,0 72,5 62,9

w Nimm Stellung zu diesen beiden Zeitungsausschnitten.

Kuhimport

Der französische Konzern Danone investiert in Russland in die Landwirtschaft. 5.000 holländi-sche und deutsche Kühe werden auf eine Farm nahe Tjumen in Sibirien verfrachtet. Gemeinsam mit dem lokalen Produzenten Damate will Danone den höheren Milchpreisen entgegentreten.

Die Milchproduktion wurde im Mai aufgenommen, im September sollen alle Tiere eingetroffen sein. Der Milchpreisanstieg ist eine Folge des Milchimportverbots von Wladimir Putin von 2014 als Reaktion auf EU-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt.

Monopolkapitalismus

Auf den Getreidemeeren der Schwarzerde kreuzen Mähdrescher. Russlands führende Agrarkon-zerne vereinnahmen immer mehr der 123 Millionen Hektar Ackerland. Die Ländereien der Firma „Prodimeks“ sind inzwischen mit 790.000 Hektar dreimal so groß wie das Saarland. Ihre Konkur-renten „Rusagro“ und „Miratorg“ besitzen jeweils um die 650.000 Hektar. Diese Fläche vermehrt man nach den Spielregeln des russischen Monopolkapitalismus: Die neuen Agrarfürsten expan-dieren auf Teufel komm raus, unter Ausnutzung möglichst enger Kontakte zur Staatsmacht.


Lösungen

Topografie Russlands

x Die genannten russischen Flüsse sind alle bedeu-tend länger als der Rhein. Die Wolga z. B. ist ca. drei-mal so lang wie der Rhein, die Lena oder der Irtysch fast viermal so lang.

U Ural: Narodnaja (1.895 m); Kaukasus: Elbrus (5.642 m); Altai: Belucha (4.506 m)

W Deutschland hat eine Fläche von 357.385 km2; Russ-land ist damit fast 50-mal so groß.

Die Ost-West-Ausdehnung Russlands beträgt etwa 9.000 km; die Nord-Süd-Ausdehnung Deutschlands beläuft sich auf etwa 900 km.

X Es gibt in Russland 11 Zeitzonen. Wenn es in Berlin 12:00 Uhr ist, ist es in Moskau 13:00 Uhr, in Jekate-rinburg 15:00 Uhr und in Wladiwostok bereits 20:00 Uhr.

Persönlichkeiten und Ereignisse

u Hier sind willkürlich fünf Ereignisse/Personen ausge-wählt.

Peter Iljitsch Tschaikowsky: Ein berühmter Kom-ponist, der von 1840 bis 1893 lebte. Bekannte Werke sind z. B. der Nussknacker, Eugen Onegin und auch verschiedene Sinfonien.

Wladimir Iljitsch Lenin: Er hieß eigentlich Wladimir Iljitsch Uljanow, studierte Jura in St. Petersburg, wurde Anwalt. Wegen politischer Tätigkeit wurde er nach Sibirien verbannt. Dort entwickelte er nach den Lehren von Marx und Engels sein revolutionäres Programm.

Juri Gagarin: Ein russischer Offizier und Astronaut, der am 12.04.1961 als erster Mensch die Erde in ei-ner Wostok-Raumkapsel umkreiste. Er starb bei ei-nem Flugzeugabsturz.

Russlandfeldzug Napoleons: Im Jahr 1812 zog Napoleon trotz des russisch-französischen Bündnis-ses nach Russland. Seine Große Armee überschritt ohne Kriegserklärung den Njemen; die russische Strategie der Verteidigung nutzte die Weite des Lan-des aus. Napoleon besetzte am 14.09.1812 Moskau, allerdings zog sich die Armee schon im Oktober zu-rück: mangelnde Versorgung, Kälte, Scheitern der Friedensverhandlungen, Widerstand der russischen Bevölkerung.

Jalta-Konferenz (auch Krim-Konferenz): Im Feb-ruar 1945 trafen sich F. D. Roosevelt, J. Stalin und W. Churchill in Jalta und einigten sich u. a. über die Gründung der Vereinten Nationen, die polnische Ostgrenze und Entschädigung Polens durch die deutschen Ostgebiete (Oder-Neiße-Linie), Grund-züge der alliierten Besatzungspolitik, Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen.

Von der Sowjetunion zu Russland

v Beispielhaft wird hier Kirgisistan betrachtet.

Kirgisistan (oft liest man auch die Bezeichnung Kirgi-sien oder Kirgistan) ist ein relativ neuer Staat, der im Jahr 1991 im Rahmen der Auflösung der Sowjet-union seine Unabhängigkeit erklärte. Es liegt in Zen-tralasien an der Seidenstraße, der alten Handels-route zwischen China und der Mittelmeerregion.

Die Hauptstadt in diesem Land, das fast auf der ge-samten Fläche über 1.000 m hoch liegt, ist Bischkek, früher Frunse. Der höchste Berg Kirgisistans (und des Tian Shans) ist der Dschengisch Tschokusu mit 7.439 m.

Im Tian-Shan-Gebirge, das die alte Karawanen-straße umgibt und die Landschaft beherrscht, leben Schneeleoparden, Luchse und Marco-Polo-Schafe. Im Süden, an der Grenze zu Usbekistan, liegt die jahrtausendealte Stadt Osch, deren großer, geschäf-tiger Basar einst zu den Handelsplätzen der Seiden-straße gehörte. Andere Zeugnisse aus der Vergan-genheit sind z. B. in Orten wie Karakol oder der Kara-wanserei von Tash Rabat zu finden.

Kirgisistan ist eines der ärmsten Länder der ehemali-gen Sowjetunion mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von ca. 1.118,00 US-Dollar (ca. 1.014,13 ¤)1. Die politische Entwicklung seit der Unabhängigkeits-erklärung ist wechselhaft. Nach der sogenannten Tulpenrevolution im Jahr 2005 musste der damalige Präsident Kurmanbek Bakijew nach Russland flie-hen. Nachdem die Rechte des Parlaments zunächst gestärkt wurden, wurden diese durch verschiedene Verfassungsänderungen zugunsten der Macht des Präsidenten wieder revidiert.

w Vor der Unabhängigkeit waren alle diese Staaten in der Sowjetunion eingebunden; es war ein Wirt-schaftssystem, in dem jeder seinen Anteil am Gan-zen beitrug. Das eine Land verfügte über Boden-schätze (z. B. Kupfer in Kasachstan), Textilindustrie (z. B. in Kirgisistan), ein anderes hatte eine blühende Landwirtschaft (z. B. die Ukraine). Nach der Auflö-sung der Sowjetunion musste nun jedes Land auf eigenen Beinen stehen, neue Partner suchen; es fehlten auf der einen Seite die Lieferanten, auf der anderen die Abnehmer. Das Geflecht der Geschäfts-beziehungen zwischen den unabhängigen Staaten musste sich neu bilden.

1 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/415127/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-pro-kopf-in-kirgisistan/


Lösungen

Klima

u

v In dem Diagramm von Köln fällt auf, dass die Tempe-raturkurve verhältnismäßig flach verläuft; die Unter-schiede zwischen Sommer und Winter sind nicht sehr groß. Auch die Niederschläge sind sehr gleich-mäßig über die Monate verteilt und sind auch etwa gleich hoch mit nur geringen Abweichungen.

Vergleichsbeispiel Tobolsk: Im Vergleich dazu sind die Temperaturunterschiede in Tobolsk sehr groß, von –15°C bis fast 20°C; auch die Niederschläge sind unterschiedlich hoch: geringe Niederschläge in den Wintermonaten, höhere Niederschläge in den Sommermonaten.

w Sotschi – Die Stadt liegt in der subtropischen Zone; die Niederschläge sind in den Wintermonaten hoch, die Temperaturen fallen im Winter nicht an den Ge-frierpunkt, im Sommer liegen sie um 20°C.

Dickson – Die Hafenstadt liegt in der arktischen Zone; es gibt lange, sehr kalte Winter und nur kurze, kühle Sommer.

Tobolsk – Diese Stadt östlich des Urals liegt in der Zone des borealen Nadelwaldes; die Temperaturen liegen im Winter weit unter dem Gefrierpunkt, errei-chen im Sommer keine 20°C; die Niederschläge sind in den Sommermonaten am höchsten.


Lösungen

Bodenschätze

u Vielfach wird dies als eine Abhängigkeit von Russ-land bezeichnet, die aufgrund der politischen Lage nicht ohne Probleme zu sehen ist. Andererseits ver-fügt Russland über riesige Vorkommen an Erdgas und ist deshalb ein solider Handelspartner. Russ-land ist auch auf den Handel mit Erdgas angewie-sen, um so zu Devisen zu kommen.

v Diese Erdgasleitung (auch Ostseepipeline genannt) wurde im Jahr 2011 eingeweiht. Sie ist eine Unter-wasserpipeline, sie gehört einem Konsortium aus russischen, deutschen und niederländischen Firmen und transportiert Erdgas aus dem Erdgasfeld Ju-schno-Russkoje nach Deutschland und die Nieder-lande. Im Rahmen ihrer Planung gab es in verschie-dener Hinsicht Bedenken. Ökologisch sah man die Gefahr der Verschmutzung der Ostsee; auch wurde befürchtet, dass man auf Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg stoßen könnte.

Politisch ist das Projekt Nord Stream 2 ebenfalls um-stritten. Bisher wurden die Pipelines über Land ge-führt; dadurch konnten die betroffenen Länder (z. B. Polen und die Ukraine) Durchleitungsgebühren erhe-ben. Diese Einnahmequelle entfällt nun in erhebli-chem Maße. Umstritten ist auch, ob Deutschland sich durch die Lieferung russischen Erdgases nicht in eine Abhängigkeit von Russland begibt und Russ-land seine Monopolstellung ausnutzen wird. Für Deutschland hat die Pipeline den Vorteil, dass die Lieferungen über lange Fristen vertraglich gesichert sind und es entfallen Transitländer, die für Unsicher-heit sorgen könnten.

Umstritten ist die Rolle des ehemaligen Bundeskanz-lers Gerhard Schröder, der Leiter des Verwaltungs-rates der Nord Stream AG ist.

x Es gibt so gut wie keine russischen Markennamen, die in Deutschland präsent sind, vielleicht noch GAZ-PROM, als Trikot-Sponsor von Schalke 04 bekannt.

Landwirtschaft

v Weizenproduktion 2016 in Mio. t

w Der erste Zeitungsausschnitt zeigt die Verflechtung der internationalen Firmen. Um im russischen Markt weiter konkurrenzfähig zu bleiben, investiert Danone in eine Farm in Sibirien, um dort unabhängig von dem Importverbot produzieren zu können.

Die Zahlen in dem zweiten Zeitungsausschnitt doku-mentieren die gewaltigen Ausmaße des Landes. Die Flächen landwirtschaftlicher Betriebe haben hier Größenordnungen eines deutschen Bundeslandes bzw. sogar seiner dreifachen Fläche. Der Artikel macht aber auch deutlich, dass die neuen Betriebe in der Hand nur weniger Eigentümer oder Konzerne sind.

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Bildquellen:

Kopfzeile: Russlandflagge: gemeinfrei, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Flag_of_Russia.svg,S. 1: Gebirge: JiSign – Fotolia.comS. 2: Zar Peter der Große: gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Inconnu_d%27apr%C3%A8s_J.-M._Nattier,_

Portrait_de_Pierre_Ier_(mus%C3%A9e_de_l%E2%80%99Ermitage).jpg; Schwanensee: MGA73bot2, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Swan_Lake_at_the_Alexandrinsky_Theatre.jpg?uselang=de

S. 3: Michail Gorbatschow: Michael Schilling, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Michail-Gorbatschow.jpg; Notizzettel: Nataly Meenen

S. 4: Baikalsee: https://pixabay.com/de/sibirien-baikalsee-zugefrorenen-see-3229154/; borealer Nadelwald: Vadim tLS Andrianov, https://de.wikipedia.org/wiki/Sibirien#/media/File:Vasyugan.jpg

S. 5: Gasflamme: gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gas_flame.jpgS. 6: Weizenähre: © ArsVerbiBildarchiv – Fotolia.comS. 8: Klimadiagramme: http://www.klimadiagramme.de/;

Karte Nord Stream 2: Samuel Bailey, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nordstream.png

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