300jahre

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300 Jahre MITTWOCH, 25. SEPTEMBER 2013 JUBILÄUMSBEILAGE ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG

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300Jahre

MITTWOCH, 25. SEPTEMBER 2013 JUBILÄUMSBEILAGE ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG

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Grußworte zu 300 Jahre Pfälzischer MerkurProminente Glückwünsche Seiten II - VI

Trotz Unkenrufen: Die Zeitung lebt:Professor Dr. Heinz-Werner Nienstedtschreibt über die Entwicklung der Medien-landschaft Seite VII

Zweibrücker ZeitungsgeschichteVon den Anfängen des Pressewesens bisheute Seiten VIII - XII

Der Merkur nach dem 2. Weltkrieg:Merkur Druck, alte Weggefährten, Berichtezu Top-Ereignissen Seiten XII - XV

Zeitung wird es immer geben: Das Merkur-Führungstrio über die Zukunftder Tageszeitung Seite XXI

Die Redaktion: Das Herz des Merkur Von früh bis spät in die Nacht sorgt dasTeam des Pfälzischen Merkur täglich für ak-tuelle Berichterstattung Seiten XXII u. XIII

Werbung im Wandel der Zeit:Im Dienste des Kunden unterwegs - die Me-diaberater Seiten XXIV u. XXV

Der Pfälzische Merkur auf einen Blick:Grafik des Verlagshauses Seiten XXVI und XXVII

Ein starkes Trio: Die Chefetage des Pfälzi-schen Merkur Seite XXVIII

Tolle Produkte in der Merkur-Einkaufswelt:Das Pressezentrum des Pfälzischen Merkurstellt sich vor Seite XXIX

Das ABC des Journalismus: Von A wie An-druck bis Z wie Zusteller Seite XXX

So funktioniert die Druckerei der SZ, in derauch der Pfälzische Merkur gedruckt wird:Druckhaus-Grafik Seite XXXI

Ein Stück Identität der Demokratie: Zahl-reiche Gratulanten zum 300. Geburtstag desPfälzischen Merkur – darüber hinaus Mer-kur-Aktionen im Jubiläumsjahr Seite XIII

Hintergründe: Ehemalige Merkurianer wieHeinz Weinkauf und Gustl Altherr schrei-ben über ihre Zeit beim Merkur, außerdemGeschichten über Hartmut Sutter, DietmarNiedermeier, Sigrid Gesser-Müller und Ed-gar Steiger Seiten XXXIV bis XXXIX

Mit Stift und Pinsel gegen Missstände:Karikaturen nehmen gesellschaftliche undpolitische Ereignisse aufs Korn Seite XXXX

INHALT.......................................................................................................

Was war da los?“Diese Überschrifthabe ich imPfälzischen

Merkur gelesen, und sie hatmich neugierig gemacht. DieRedaktion lädt damit imJubiläumsjahr 2013 zu einemSchlagzeilen-Quiz ein. Lesersollen raten, an welchem Tagdas „Rüben-Sonett“ Aufmacherim Lokalteil war. Oder wann die„Hinrichtung des RaubmördersHirtz“ Zweibrücken bewegte.

Was war da los? In dieserFrage steckt alles, was eine guteRegionalzeitung ausmacht.Denn so sehr sich der PfälzischeMerkur, so sehr sich Stadt undUmland in den vergangenen 300Jahren auch gewandelt haben,eines ist doch geblieben: dasInteresse der Menschen fürNachrichten aus ihrer Region.

Die Lokalzeitung berichtetüber Politik und Kultur,Wirtschaft und Sport, Klatschund Tratsch aus derNachbarschaft – und stiftetdadurch ein Wir-Gefühl. Nachwie vor ist sie ein bedeutendesForum der kommunalenÖffentlichkeit, wenn sieDebatten anstößt und Impulsefür eine lebendige Demokratiegibt.

Der Pfälzische Merkur ist eineder ältesten TageszeitungenDeutschlands. Er steht fürTradition – und muss sichzugleich immer wieder neu

behaupten. Wir alle erleben esmit: Die Medienwelt entwickeltsich rasant weiter; das Internetund neue digitale Formateverändern das Leseverhalten.

Dennoch bin ich überzeugt,dass lokalerQualitätsjournalismus Zukunfthat. Sein wichtigstes Kapitaldarf er allerdings nichtverspielen: Glaubwürdigkeit.Journalisten müssen ihre Zeit inWorte fassen undSeismographen sozialerVeränderungen sein.

Deshalb möchte ich dieRedakteure und freienMitarbeiter ermuntern:Überraschen Sie Ihre Leser!Seien Sie unabhängig undkritisch! Bilden Sie Vielfalt ab!

Aber nicht nur dieJournalisten und Verleger, wiralle sind gefragt, als Bürger:Professioneller Journalismussollte uns etwas wert sein. Dennwir brauchen ihn, um uns eineMeinung zu bilden und uns zuorientieren, in der Westpfalzund der Welt.

Ich gratuliere dem PfälzischenMerkur zu seinem rundenGeburtstag – und wünsche ihm,dass er diese eine, sounscheinbare Frage auch inZukunft beantworten wird: Waswar da los?

Jochim Gauck,Bundespräsident

Lokaler Journalismus hat eine Zukunft

4. Juni 1717: Großloge der Freimaurer in London gegründet

Nachhaltigkeit zum ersten Malwissenschaftliches Thema

1713: H. v. Carlowitz veröffentlicht „Sylvicultura oeconomica“

Der Beginn des Merkurin Zweibrücken

1713: „Zeitungsextract“ von Georg Nicolai

Auch meine täglichePresse-Lektüre

Klein – aber fein! Sokönnte die Devise derältestenrheinland-pfälzischen

und zweitältesten deutschenZeitung lauten: Der PfälzischeMerkur in Zweibrücken kann indiesem Jahr auf sein300-jähriges Bestehenzurückblicken. Ein stolzesJubiläum für eine Tageszeitung,zu dem ich gerne und herzlichgratuliere.

Als „Urvater“ des PfälzischenMerkur wurde am 26. Januar1713 ein „ZweibrückerZeitungsblatt“ nachgewiesen,das damals noch alsWochenzeitung erschien undmontags gedruckt wurde. In denzurückliegenden dreiJahrhunderten kann dieZeitung, die seit 1888 den Titel„Pfälzischer Merkur“ hat, aufeine lange Tradition undGeschichte zurückblicken,überstand mehrere Kriege undwirtschaftlich schwierige Zeiten.Heute gehört der PfälzischeMerkur als 100-prozentigeTochter zur SaarbrückerZeitung, die seit Jahresbeginnmehrheitlich zur MediengruppeRheinische Post gehört. DerPfälzische Merkur darf – miteiner Auflage von knapp 7600Exemplaren – sicher als einekleine Zeitung bezeichnet

werden, die aber zu einem„großen Haus“ gehört.

Regionale Zeitungen wie derPfälzische Merkur mit seinenbeiden Lokalteilen „ZweibrückerZeitung“ und „HomburgerNachrichten“ sind für diepublizistische Vielfalt inunserem Land unentbehrlich.Für die meisten Menschen sindsie die wichtigsteInformationsquelle des Tages,vor allem um Nachrichten undauch unterhaltsameInformationen aus derunmittelbaren Umgebung zuerhalten. Der Pfälzische Merkurgehört übrigens auch zu meinertäglichen Presse-Lektüre.

Ich gratuliere dem Verlagherzlich zu diesem besonderen„Geburtstag“ und wünsche demUnternehmen sowie seinenMitarbeiterinnen undMitarbeitern eine gute Zukunft.

Malu Dreyer,Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz

Eine Zeitung mitunverwechselbarem Profil

Der erste „PfälzischeMerkur“ erschien 1713in der damaligenHerzogstadt

Zweibrücken. Damit ist er nachder Hildesheimer AllgemeinenZeitung die zweitälteste heutenoch erscheinende TageszeitungDeutschlands. Seit 300 Jahrenkönnen sich die Leserinnen undLeser des „Pfälzischen Merkurs“auf zuverlässige Informationenaus ihrer Heimat verlassen. Zudiesem außergewöhnlichenJubiläum gratuliere ich sehrherzlich.

Trotz der Zunahme derdigitalen Medien werdenregelmäßige und aktuelleInformationen über Politik,Gesellschaft, Kultur undWissenschaft in denPrintmedien weiterhingebraucht. Denn je komplexersich unsere Gesellschaftentwickelt, umso mehr bleibt sieauf demokratischen Bürgersinn,öffentlichen Meinungsstreit undkritischen Journalismusangewiesen. Wer könnte diesbesser - sozusagen Schwarz aufWeiß - vermitteln als unsereTages- oder Wochenzeitungen?In Berichten, Reportagen,Interviews oder Leitartikelninformieren die Printmedienihre Leser möglichst umfassendund genau. Auch der „Pfälzische

Merkur“ leistet als Tageszeitungeinen wichtigen Beitrag zurumfänglichen Information derMenschen in unserer Region.Fundierte Recherchen, einepräzise Berichterstattung undinsbesondere einunverwechselbares regionalesProfil gehören zumMarkenzeichen des „PfälzischenMerkurs“. Neben einerausgewogenen globalenBerichterstattung bietet der„Pfälzische Merkur“ seinenLeserinnen und Lesernumfassende Informationen überlokale Veranstaltungen, dasVereinsleben vor Ort undregionale Sportereignisse.

Mit seiner ausführlichenBerichterstattung ist der„Pfälzische Merkur“ damals wieheute nah an seinen Lesern. Erist für die Menschen imSaarpfalz-Kreis ein wichtigesInformationsmedium undbereichert die saarländischeMedienlandschaft. Deshalb binich sicher, dass die treueLeserschaft den „PfälzischenMerkur“ auch in Zukunft nichtmissen möchte und wünscheihm weiterhin noch vieleerfolgreiche Jahre.

Annegret Kramp-Karrenbauer,Ministerpräsidentin des Saarlandes

Aufklärung: Das Bürgertum emanzipiert sich

IMPRESSUM

SONDERVERÖFFENTLICHUNG DES PFÄLZISCHEN MERKUR

VOM 25. SEPTEMBER 2013

CHEFEDAKTIONMichael Klein

REDAKTIONElisabeth Beduhn (verant.), Martin Baus, Falk Enderle,

Charlotte Glück-Christmann,Svenja Kissel, Sabine Koerth, Norbert Rech, Fritz Schäfer,

Udo Steigner, Heinz Weinkauf, Grafiken: Andro Hiegel, Jan Hilt

GESCHÄFTSFÜHRUNGThomas Deicke, Christian Maron

ANZEIGEN REGIONALAlexander Grimmer

ANZEIGEN NATIONALPatrick Strerath

LAYOUT UND PRODUKTIONComplete Media Services (CMS)

VERLAG UND DRUCKSaarbrücker Zeitung

Verlag und Druckerei GmbH66103 Saarbrücken

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Zum besonderenJubiläum desPfälzischen Merkurgratuliere ich sehr

herzlich. Die Rheinische PostMediengruppe – gegründet imJahr 1946 dank der Lizenz derbritischen Militärregierung imRheinland – ist sehr stolz, eineZeitung mit solcher Tradition inihren Reihen zu haben.

300 Jahre Pfälzischer Merkur– was für eine Zeitspanne!

Das Jahr 1713: mit demFrieden von Utrecht geht derspanische Erbfolgekrieg zuEnde. In Preußen übernimmtKönig Friedrich Wilhelm I., derSoldatenkönig, die Macht. Derfranzösische Schriftsteller undPhilosoph Diderot wird geborenund der Pfälzische Merkurgegründet.

Viel Neues kam in denJahrzehnten, jedoch vieles ohneBestand – der Pfälzische Merkurhat Bestand und Beständigkeit.

Der Grund liegt meinesErachtens auf der Hand. Zuallen Zeiten haben dieMenschen ein Bedürfnis nachInformation, nach Einordnungund Orientierung. Dies gilt fürdie großen und kleinenZusammenhänge im Leben.Dem Pfälzischen Merkur ist esgelungen, über die Jahrhunderteein Spiegel der Zeit zu sein, ein

relevanter und verlässlicherPartner der Leserinnen undLeser. Die Nähe zur Leserschaftund die Verbundenheit zurRegion hat die Zeitung aufherausragende Weise verknüpftmit stets aktuellerBerichterstattung. Den Wandelder Zeit hat der PfälzischeMerkur mit Mut und Augenmaßglänzend gestaltet.

Seit Anfang des Jahres 2013gehört nun der PfälzischerMerkur, über den SaarbrückerZeitungsverlag, zur RheinischenPost Mediengruppe. Durchdiesen Zusammenschluss isteine der größten regionalenZeitungs- undMedienunternehmen in

Deutschland entstanden. Ineinem breit aufgestelltenMedienhaus mit digitalenProdukten, TV- undHörfunksendern, Fachmedienund Anzeigenblättern sowieBeteiligungen im In- undAusland ist der Austauschuntereinander und der Einblickin die unterschiedlichenMedien, ihrenHerausforderungen undChancen ein wichtiger Schrittzum gemeinsamen Erfolg. Wirfreuen uns auf die weitereZusammenarbeit mit Ihnen undIhren Kollegen.

Auf seinem stabilenFundament kann der PfälzischeMerkur mit Selbstbewusstseinund großer Zuversicht in dieZukunft schauen. DemPfälzischen Merkur, denMitarbeiterinnen undMitarbeitern, den Leserinnenund Lesern sowie denGeschäftspartnern wünsche icheine glückhafte Zeit.

Ad multos annos!

Dr. Karl Hans Arnold,Vorsitzender derGeschäftsführung derRheinischen Post Mediengruppe, Aufsichtsratsvorsitzender derSaarbrücker Zeitung Verlag undDruckerei GmbH

Herzlichen Glückwunsch!

Deutschland ist einZeitungsland.Nirgendwo in Europawerden mehr

Zeitungen verlegt. Rund 45,5Millionen Menschen lesen inDeutschland täglich Zeitung.Eine davon ist der PfälzischeMerkur: Seit 300 Jahren ist derPfälzische Merkur wesentlicherTeil der Region Saar-Pfalz undversorgt die Menschen mitaktuellen Informationen. Damitist der Merkur die zweitältesteheute erscheinendeTageszeitung in Deutschlandund darauf sind wir in derMediengruppe stolz!

Grundlagen des Erfolgs sinddiese Kontinuität, die aktuelleBerichterstattung und einestarke Verwurzelung in derRegion. Über 20.000 Menschenlesen den „PM“ imVerbreitungsgebiet, das dieWestpfalz und das östlicheSaarland umfasst, regelmäßig.Die Leserinnen und Leserkönnen darauf vertrauen, dass„ihr PM“ auch in einer Zeitschneller VeränderungOrientierungshilfe gibt - „aufallen Kanälen“, sowohl digitalals auch in gedruckter Form.

Rund 85 Prozent derZeitungsleser in Deutschlandlesen Zeitungen vor allem, umsich über lokales Geschehen zu

informieren. Das Team desPfälzischen Merkurs hat es inden letzten Jahren geschafft,seine Reichweite deutlich zuverbessern. Das ist das Zeicheneines guten und attraktivenLokaljournalismus.

Unverzichtbar für dietopaktuelle Berichterstattung istein später Redaktionsschluss:Heute wird der „PM“ von derRedaktion bis 24 Uhraktualisiert und die Ereignissedes Tages mit relevantenHintergrundinformationen zumgesellschaftlichen, politischenund kulturellen Leben imVerbreitungsgebiet angereichert.

Der Erfolg des „PM“ wäre

ohne die Unterstützung und dieTreue unserer Leserinnen undLeser sowie unserer Kundennicht möglich. Dafür bedankeich mich sehr herzlich. Wirfreuen uns über den Austauschmit Ihnen, er ist eineBereicherung und bringt unsnäher.

Ein besonderer Dank giltunseren Mitarbeiterinnen undMitarbeitern, die in derVergangenheit zum Erfolg desPfälzischen Merkur beitragenhaben und all denen, die sichheute täglich für den Verlagengagieren.

Ich wünsche dem PfälzischenMerkur für die Zukunft allesGute sowie unseren Leserinnenund Lesern weiterhin vielFreude bei der täglichenZeitungslektüre!

Dr. Joachim Meinhold,Vorsitzender der Geschäftsführung Saarbrücker Zeitung Verlag undDruckerei GmbH für dieMediengruppe (SaarbrückerZeitung, Trierischer Volksfreund,Pfälzischer Merkur, LausitzerRundschau, SaarländischeWochenspiegel Verlagsgesellschaftund euroscript)

Eine starke Zeitung, ein stolzes Jubiläum

Superstars der Musik heißenHaydn, Mozart und Beethoven

1750: Klassik wird en vogue in Deutschland

Der Repräsentant des geistigen Deutschland

28. August 1749: Johann Wolfgang von Goethe wird geboren

Diderot und d’Alembertveröffentlichen Encyclopédie

1747 bis 1766: Das ganze Weltwissen in einem Buch

300Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

300 Jahre Berichterstattung am Puls der Zeit, die Sie mit Lesernähe und Tradition verbinden. Wir gratulieren!

Herzliche Grüße aus Düsseldorf.

Pfälzischer MerkurJahre

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Gewitterstürmewerden weniger gefährlich

1752: Benjamin Franklin entwickelt den Blitzableiter

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Der Pfälzische Merkurfeiert in diesem Jahrsein 300-jährigesBestehen. Zu diesem

außergewöhnlichen Jubiläumdarf ich meine herzlichenGlückwünsche aussprechen.

Der Blick in die Tageszeitunggehört für Viele zu den erstenTätigkeiten am Morgen. Auchim digitalen Zeitalter, in demSmartphone und Tablet-PC denAlltag zu beherrschen scheinen,ist vielen Menschen der Blick indie Zeitung wichtig. DenTageszeitungen, und ganzbesonders den Lokalzeitungen,wurden schon oft schwierigeZeiten vorausgesagt. Dies hatsich zum Glück nichtbewahrheitet. Im Laufe der Zeit,seit Gründung im Jahre 1713,haben sich viele Gegebenheitenverändert. In seinem langenLeben hat sich der PfälzischeMerkur daher immer wiederverändert und versucht, sich fürseine Leser zu verbessern. Das300. Erscheinungsjahr ist derbeste Beweis dafür, dass diesesVorhaben gelungen ist.

Für den Pfälzischen Merkur,der den westlichen Teil desLandkreises Südwestpfalzabdeckt und dabei einzigartigzum Informationsfluss über dieKreis- und Landesgrenzenhinweg beiträgt, gehört es zumSelbstverständnis, demAnspruch der Leserinnen und

Lesern auf bestmögliche Weisezu genügen. Dabei steht eineobjektive Berichterstattungimmer im Vordergrund. DerLeser möchte wissen, was inseiner Heimatregion vor sichgeht. Diese Herausforderungbewältigt der Pfälzische MerkurTag für Tag aufs Neue.

Ich wünsche dem PfälzischenMerkur auch für die Zukunfteine lebendige Verbindung mit

seinen Leserinnen und Lesern,um weiterhin konstruktiverBegleiter der gesellschaftlichenEntwicklung unserer Region zusein.

Hans Jörg DuppréLandrat des Landkreises Südwestpfalz

Lebendige Verbindung mit den Lesern

Dreihundert JahrePfälzischer Merkur,300 JahreZeitungstradition, 300

Jahre Engagement für freieMeinungsäußerung. EinJubiläum, zu dem ich dem PMin Zweibrücken auf dasHerzlichste gratulieren möchte.

Als vor 300 Jahren die ersteAusgabe der Vorgängerzeitungdes heutigen PfälzischenMerkurs erschien, warTageszeitung keineSelbstverständlichkeit. Es wardas erste und einzige Medium,um den Freiheitsgedanken, dersich damals entwickelte, zutransportieren. Freiheit,Gleichheit und Brüderlichkeitwaren Forderungen, derenUmsetzung noch lange auf sichwarten ließ.

Gerade im Vormärz war dieTageszeitung in unserer Regioneines der wichtigsten Zahnrädereiner gerade entstehendendemokratischen Maschinerie.Dieser Bedeutung soll und musssich eine Zeitung bewusst sein.Dies ist umso wichtiger, da inder heutigen Zeit dieMedienlandschaft stark imWandel begriffen ist, Aktualitätimmer mehr von Fernsehen,Radio, Internet und sozialenNetzwerken definiert wird.

Aber gerade wenn man miteiner Tageszeitung nicht mehrmit anderen Medien in Sachen

Aktualität mithalten kann, ist esumso wichtiger, mit einer gutenRecherche auch dieHintergründe zu beleuchten,Zusammenhänge darzustellenund letztendlich auch Stellungzu beziehen – wie dies einst dieVorkämpfer unserer Demokratievor bald 300 Jahren in ihrenMedien taten.

Und genau da schließt sich derReigen und ich bin mir sicher,

dass der Pfälzische Merkur auchnoch einige Jahre undJahrzehnte weiterhin einwichtiger Bote in unsererRegion sein wird. Ein Botewichtiger Nachrichten,aufklärender Hintergründe undklarer Stellungnahmen.

In diesem Sinne wünsche ichdem Verlag für das Jubiläumund die nachfolgenden Jahrealles Gute.

Clemens Lindemann,Landrat des Saarpfalz-Kreises

Ein wichtiger Bote in unserer Region

John Hill schreibt unterPseudonym „The Inspector“1751: Erste Kolumne im London Adviser erschienen

Dorothea Christiane Erxlebenist ab sofort Frau Doktor

6. Mai 1756: Erste deutsche Ärztin promoviert

www.saarbruecker-zeitung.de

Die gratuliert

Herzlichen Glückwunsch!300 Jahre Pfälzischer Merkur. Die Saarbrücker Zeitung gratuliert!

Das Medienhaus www.saarbruecker-zeitung.de

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Bereits 300 Jahre alt istder erste Hinweis aufeine ZweibrückerZeitung. 1713 hieß sie

Zeitungs-Extrakt.Nachfolgeblätter sindentstanden und im späten 19.Jahrhundert, nachdem dasDeutsche Reich gegründetwurde, erhielt auch dieZweibrücker Zeitung denNamen „Pfälzischer Merkur“.Deshalb sehen sich die heutigen„Merkurianer“ als Nachfolgervon Georg Nicolai, der dasZeitungs-Extrakt erstellt hat,und feiern heute 300-jährigesBestehen. Damit ist der„Pfälzische Merkur“ diezweitälteste ZeitungDeutschlands.

Das Jubiläum ist ein Grund,stolz zu sein. Eine Zeitung mitsolch einer Geschichte hat einenwesentlichen Betrag zurgesellschaftlichen Entwicklunggeleistet. Und der „PfälzischeMerkur“ ist ein wichtigerMosaikstein in der Entwicklungund Weiterentwicklung derDemokratie. Denn ohnefundierte Informationen derBürgerinnen und Bürgern kannein freiheitlich-demokratischesSystem nicht funktionieren.

Früher wurden die Briefe nochper Post zugestellt und mitHand geschrieben. Heute geht

alles elektronisch. DieInformationstechnik und dasInternet haben auch denUmgang mit der Zeitunggeändert. Das gedruckteZeitungsprodukt kämpft umseine Stellung. Da sich vieleberufen sehen, ihre Meinungdurch die Medien zu verbreiten,ist es umso wichtiger, Zeitungenmit Qualität zu haben, die demLeser geprüfte Informationengeordnet und strukturiertweitergeben. Hier lag und hierliegt immer noch die Stärkeeiner Tageszeitung. Internet,Radio und Fernsehen sind die

schnelleren Medien. Doch derVorteil der Tageszeitung sind dieAnalyse und die ausführlichereHintergrunddarstellung einesThemas. Deshalb sehe ich denPfälzischen Merkur auf demWeg in eine weitere langeExistenz.

Ich wünsche im Namen derBürgerinnen und Bürger derRedaktion des „PfälzischenMerkur“ auf dieser Strecke eineglückliche Hand.

Kurt Pirmann,Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken

Wichtiger Mosaikstein in der Entwicklung der Demokratie

Sehr geehrte Leserinnenund Leser desPfälzischen Merkur.

Seit 1713 informiertder Pfälzische Merkur uns überalle wichtigen Themen in derRegion. Das ist eine sehr langeZeit, gerade unter dem Aspekt,dass sich vor 300 Jahren dieTechnik, die heutzutageselbstverständlich für dieNachrichtenübermittlung ist,noch deutlich schwierigergestaltete. Umso schöner ist es,dass dieses Medium - als eineder ältesten Zeitungen in ganzDeutschland - über diegesamten Jahrhunderte bisheute besteht. Ein Dank gilt hierauch rückblickend denVerantwortlichen, die diesePublikation am Leben erhaltenund zu dem gemacht haben, wassie heute ist. Dieses Jubiläum istzu Recht ein Grund, stolz aufdas Erreichte zu sein undausgiebig zu feiern.

Insgesamt sind die Medien inunserer Gesellschaft ein sehrwichtiges Instrument. Siekommentieren, sie kritisieren,aber vor allem informieren siedie Bürger über alles, was in denGemeinden, Städten, Ländernund auch weltweit passiert. Undder Pfälzische Merkur lässt sichimmer spannende Themeneinfallen. So gefallen mir

momentan die Reihe zumJubiläum, „300 Jahre – 300Köpfe“ sowie die Portraits der50 bedeutendsten Saarpfälzerbesonders gut.

Auch wenn der PfälzischeMerkur in Zweibrückenangesiedelt ist, wird er von denBürgerinnen und Bürgern inHomburg breitflächig genutzt,denn er schließt ja auch dieBerichterstattung über diegesamte Region mit ein. Auchdie Stadt Homburg engagiertsich dafür, dass die Einwohnerinformiert bleiben. Erst vorkurzem haben wir im Rahmeneiner Lesepatenschaft der

Grundschule in Einöd einAbonnement dieser Zeitunggesponsert, damit die Kinder andas Lesen herangeführt werdenkönnen.

Ich wünsche dem PfälzischenMerkur, seinen Machern undMitarbeitern, ein erfolgreichesJubiläumsjahr, zahlreicheaufmerksame Leserinnen undLeser, viel Freude bei ihrerArbeit und für die Zukunft allesGute!

Karlheinz Schöner,Oberbürgermeister der Stadt Homburg

Spannende Themen im Pfälzischen Merkur

Kleine Eiszeit erreicht ihren Höhepunkt

1500 bis 1850: In Europa herrscht eine Periode kühlen Klimas

Schiffe können ab sofort besser navigieren

1759: John Harrison erfindet den Chronometer

In Europa beginnt die Industrielle Revolution

Um 1770: Bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen

Herzlichen Glückwunsch!300 Jahre Pfälzischer Merkur!

Wir gratulieren unseren Pfälzer Kollegen. Bleibt so bunt und interessant wie ihr seid.

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Dreihundert JahrePfälzischer Merkur, einunglaublichesJubiläum, das für

Kontinuität und Stabilität stehtund für den Mut, in einer Zeitsteter Herausforderungen undsich verändernder medialerRahmenbedingungen Neues zuwagen.

Die Zeitung hat Zukunft,davon sind wir überzeugt. Vielesverändert sich zwar in unseremLeben, eines aber nicht: dasBedürfnis nach Information,nach Klarheit und Orientierung,nach verlässlichen Fakten undverständlicher Deutung – auchweil mehr und mehrNachrichten ungefiltert auf unseinströmen. Unsere Aufgabe istes, diese nach Kriterien derRelevanz auszuwählen, sie inZusammenhänge einzuordnen,zu interpretieren und dasGeschehene zu bewerten, sodass der Leser amFrühstückstisch alles hat, was erwissen muss. Dabei informierenwir über das, was unsereLeserinnen und Leser wirklichinteressiert, nämlich das Lebenzuhause. Produziert vonJournalisten, die ganz nah dransind und in motivierten Teamszusammenarbeiten.

Der Pfälzische Merkur fühltsich auf besondere Art undWeise mit der Regionverbunden. Täglich sind wirdraußen bei den Menschen, umihre Geschichten zu erfahrenund sie auf diesem Wegedarüber zu informieren, was zu

Hause los ist. Darüber hinausbieten wir in unseremPressezentrum regionaleProduke an, die zeigen, was dieStadt Zweibrücken und ihreVororte an Besonderem undKöstlichem zu bieten haben.

In unserer Jubiläumsausgabe„300 Jahre Pfälzische Merkur“wollen wir Sie nun teilhabenlassen an der Geschichteunserer Zeitung, ohne, wie esunsere Art ist, dasWeltgeschehen aus den Augenzu verlieren. Lesen Sie von

ehemaligen Weggefährten aberauch denen, die heute für Siejeden Tag Zeitung machen.

Haben Sie Spaß beim Lesen,heute und in den kommendenJahren,

herzlichst

Thomas Deicke, GeschäftsführerChristian Maron, GeschäftsführerMichael Klein, Chefredakteur

Immer ganz nah dran an den Lesern

Die beiden Geschäftsführer Christian Maron und Thomas Deicke sowieChefredakteur Michael Klein (von links). FOTO: IRIS MAURER

Deutschland ist einZeitungsland. Tag fürTag erreichen 329Zeitungen mit 1528

lokalen Ausgaben in einerAuflage von 17,5 MillionenExemplaren ihre Leser. Dies isteine publizistische Leistung, dienur in wenigen Staaten der Erdeerreicht wird. Was aber nochwichtiger ist: Unsere Zeitungenwerden nicht nur gekauft, siewerden auch gelesen. Wirwissen aus Untersuchungen,dass sich zwei Drittel der über14-jährigen Deutschenregelmäßig aus der gedrucktenZeitung informieren. Für dieLektüre wenden sie im Schnitteine gute halbe Stunde auf, dieÄlteren etwas mehr, dieJüngeren weniger. Hinzukommt ein stetig wachsendesOnline- und Mobil-Angebot derVerlage, das fast 30 MillionenNutzer erreicht.

Die meisten unsererZeitungen verstehen sich alslokale und regionale Blätter, diesich in der Berichterstattung vorallem auf das unmittelbareLebensumfeld ihrer Leserkonzentrieren. Sie sind mit derRegion und ihren Bewohnerneng verbunden. Gleichwohl sindsie auch unverzichtbare Mittlerdes Weltgeschehens; täglichliefern sie Nachrichten,Hintergrundberichte undInterpretationen zu wichtigenEreignissen und Entwicklungen.

Als „Stimme der Heimat“ undzugleich als „Echo der Welt“haben viele Zeitungen in

unserem Land eine langeTradition. Zu ihnen zählt auchder „Pfälzische Merkur“, der indiesen Tagen voller Stolz aufsein 300-jähriges Bestehenzurückblicken kann. Für dieLeser ist die lokale Zeitung seitjeher mehr als einInformationsmedium; sieschätzen „ihre“ Zeitunggleichsam als Kompass, derihnen Orientierung bietet ineiner Welt, die auch im Lokalenimmer komplexer wird.

Die Medienlandschaft hat sichin den zurückliegenden dreiJahrzehnten stark verändert.Hörfunk und Fernsehenverfügen über zahllosezusätzliche Sendeplätze; immerneue Zeitschriften kommen aufden Markt; dank Internet und

der zunehmenden Einrichtungvon Online- und mobilenServices gibt es praktisch täglichweitere Medienangebote. DieZeitungsverlage haben dieseVeränderungen imMediengefüge immer alsHerausforderung und Chancebetrachtet. Mit Innovationen inallen Bereichen rüsten sie sichfür den verschärftenWettbewerb um ihr Publikum,das ja längst nicht mehr alleinaus Lesern der gedrucktenZeitung besteht.

Kurz: Auch in wirtschaftlichschwierigen Zeiten wie diesenwerden die Zeitungen dank derihnen eigenen Stärken ihre Rolleals wichtigesInformationsmedium undgroßer Werbeträger behaupten.Zum Jubiläum des „PfälzischenMerkurs“ übermittle ichpersönlich und im Namen desBundesverbands DeutscherZeitungsverleger herzlicheGrüße. Den Mitarbeitern inRedaktion und Verlag wünscheich, dass der Erfolg ihrespublizistischen Engagementsweiterhin durch die Treue derLeser in Zweibrücken undUmgebung bestätigt wird.

Helmut Heinen,Präsident BundesverbandDeutscher Zeitungsverleger

Ein Kompass zurOrientierung in der Welt

James Cook erkundetper Schiff den Erdball

1770er Jahre: Erste Erdumrundung auf See

Die Neue Welt sagt sich von der alten los

4. Juli 1776: Amerikanische Unabhängigkeitserklärung

Ethnische Gruppe in Afrikagründet eigene Nation

Um 1781: Zulus in Südafrika sind 1500 Mitglieder stark

„Mit dem Merkurverbindet mich diemorgendliche gute

und aktuelleInformation über

alles Wichtige in der Welt,

vor allem überZweibrücken und die

Großregion.“

Willi Kestel, Präsident des

Oberlandesgerichtes der Pfalz

„300 Jahre am Marktzu bestehen ist ein

Zeichen vonhervorragender

Qualität. Ich wünsche dem

Pfälzischen Merkur,dass er diese Tradition

fortsetzt.“

Werner Brennemann,Geschäftsführer

Stadtwerke Zweibrücken

„Mit dem PfälzischenMerkur verbinde ich

Tradition und gelebtenJournalismus,

der volksnah und inder Region verwurzeltist. Ich wünsche mir,

dass dies auch inZukunft so bleibt.

Denn das ist die StärkeIhrer Zeitung.“

Roland Zadra,Hotelier und Fasanerie-Chef

Pfälzischer Merkur 300 JahreZeitungsgeschichteWestpfalz

Wir gratulieren!

300 Jahre Pfälzischer Merkur

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Die unabhängige Wirtschaftskanzlei

Wir gratulieren zu 300 Jahren professioneller Berichterstattung. Auch für die nächsten

drei Jahrhunderte wünschen wir viel Erfolg!

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Keinem Produkt wirdheute von Journalistenso oft das Sterbennachgesagt wie der

Zeitung. Aber wie soll man esdann verstehen, dass der be-rühmte Investor Warren Buffetsich ein Imperium von Lokalzei-tungen kauft, wie, dass Jeff Bezos,der Gründer und Chef von Ama-zon die Washington Post erwirbt?Und das die WAZ Gruppe die Re-gionalzeitungen des Axel Sprin-ger Verlags zu einem hohen Kauf-preis abnimmt? Alle sind lang-fristig denkende Investoren. Sieglauben an ein langes weiteresLeben der Zeitungen und das zuRecht.

Seit 1609 sind Zeitungen Teildes öffentlichen Lebens. Seit 1713auch in Zweibrücken. Sie stellenÖffentlichkeit her, sie ordnenund berichten, analysieren undkommentieren das aktuelle Ge-schehen. Kein Thema ist ausge-nommen. Und sie tun das täglich,einige wöchentlich.

Die Zeitungen haben sich überdie Zeit und mit der Zeit und mitden Bedürfnissen ih-rer Leser gewandelt.Neue Themenfelderwurden in den Vor-dergrund gerückt, dasErscheinungsbild denjeweiligen ästheti-schen Bedürfnissenangepasst. Neue Tech-nologien wurden ein-gesetzt um aktueller,schneller, farbiger zuwerden und hohe Auflagenzahlenfrüh am Morgen an die Leser ver-teilen zu können. Und in den letz-ten 15 Jahren war es die Digitali-sierung, die es den Zeitungen er-möglichte, ihre journalistischenInhalte auch über das stationäreund mobile Internet zu verbrei-ten. Mit ihren Printproduktenund ihren Online-Angeboten zu-sammengenommen erreichendie Zeitungen in Deutschlandmehr Leser denn je. Und gleich-zeitig: Nie haben die Leser inDeutschland so viel Geld für den

Erwerb von Zeitungen ausgege-ben wie 2013. Die Vertriebsum-sätze verzeichneten 2012 mit dreiMilliarden Euro einen Rekord-stand.

Eine Studie für die regionalenZeitungen in Rheinland Pfalz unddem Saarland stellte jüngst Sze-narien für die Auflagenentwick-lung der Zeitungen bis zum Jahr2025 auf. Sie prognostizierte alswahrscheinlichstes Ergebnis,dass die verkauften Auflagen derZeitungen in diesem Gebiet wei-terhin mit im Durchschnitt umleicht unter zwei Prozent proJahr sinken, nicht aber radikaleinbrechen werden. Eine Ent-wicklung, die für die Erlöse imLesermarkt weitgehend Stabili-tät verspricht. Wie viele der Zei-tungsausgaben über diesen lan-gen Zeitraum hinweg in Formvon Print und wie viele in digita-ler Form erworben und gelesenwerden, das konnte allerdingsauch diese Studie nicht beant-worten. Jedoch: Ein sterbendesMedium? Sterben sieht andersaus. Gleichzeitig untersuchte dieStudie die Einstellung der Leserzu diesen Zeitungen durch einerepräsentative Umfrage. Dabei

konnte Positives er-mittelt werden. DieTreue der Abonnen-ten zu ihrer Zeitungwar ausgesprochenhoch. Gemessenwurde dies auf einerSkala von eins biszehn. Der durch-schnittliche Treue-wert betrug 8.7Punkte. 57 Prozent

der Leser erwiesen sich als über-durchschnittlich treu und warengleichzeitig überdurchschnittlichzufrieden mit ihrer Zeitung. EinMesswert, der weit über dem dermeisten Konsumgütern liegt.Diese positive Bindung der Leseran ihr Blatt ist einer der Ursa-chen, warum Zeitungen trotz deswachsenden medialen Angebotesimmer noch eine solch starkeRolle in der Bevölkerung spielen.So erreichen die regionalenAbonnement-Zeitungen 2013täglich immer noch 51 Prozent

der Bevölkerung über 14 Jahren.Zusammen mit den überregiona-len Zeitungen und den Boule-vardzeitungen sind es gar 65 Pro-zent. Für sie spielen Zeitungeneine entscheidende Rolle bei derInformation über das aktuelleGeschehen. Fragt man danach,wo sich die Men-schen in Deutsch-land am gestrigenTag über das ak-tuelle Gescheheninformiert haben,so steht natürlichdas Fernsehenganz vorn. DieZeitung dient die-sem Zweck aller-dings fast dreimalmehr Menschenals das Internet.Wenn es um daslokale Geschehengeht, steht dieZeitung gar ganzvorn. Die regiona-le Tageszeitungist hier zu Landefür knapp die Hälfte der Men-schen über 14 Jahren hierfür dasMedium der Wahl, das Internetfür nur zehn Prozent.

Dies wird sich mit der Zeit än-dern. Internet, Smartphones undTablet Computer bestimmen zu-nehmend die Mediennutzung.Kein anderes Medium ermög-licht es zwar, Lesern und Nutzernihren Überblick über das aktuelleGeschehen so schnell und effi-zient zu vermitteln wie die Zei-tung. Dazu noch auf Themen zustoßen, nach denen man nie ge-sucht hätte, die aber plötzlich fes-seln, sobald man auf sie stößt.Wer aber hätte vor einigen Jah-ren noch gedacht, dass heuteauch lange Texte und auch Filmund Fernsehen über einen klei-nen Smartphone-Bildschirmkonsumiert werden?

Diesen Mediennutzungswan-del zu begleiten und zu gestalten,wird eine wirklich spannendeAufgabe für die Zeitungen blei-ben. Bereits heute verbreiten sieJournalismus auf allen Kanälen.Es muss und wird jedoch neueAngebotsformen geben, die dieMöglichkeiten der neuen Ver-breitungsformen noch weiter er-schließen. Die Dynamik neuerTechnologien in der digitalenWelt ist enorm. Sie ermöglichenes, Inhalte in völlig neuer Formzu präsentieren – auf den jeweili-gen Nutzer hin zugeschnitten,seinen aktuellen Interessen undseinem Aufenthaltsort entspre-chend, wenn er es so will. Und sieerlauben es, den Leser Teil desErstellens und Verbreitens vonNachrichten werden zu lassen. Soermöglichen die neuen Technolo-gien es gerade auch den Lokal-und Regionalzeitungen, ihrerFunktion noch besser gerecht zuwerden, Plattform der Öffent-lichkeit für ihre Stadt zu sein.

Wie in vielen anderen Bran-chen stellt die Digitalisierung al-lerdings auch eine Herausforde-

rung dar, neue Geschäftsmodellezu entwickeln. Die Abwanderungeines großen Teils der Rubrikan-zeigen ins Internet und dort zuanderen Anbietern haben sie be-reits verkraften müssen. Dienoch stabilen lokalen Geschäfts-anzeigen nicht anderen Anbie-

tern im Internet zuüberlassen, wird ei-ne der zukünftigenAufgaben sein. Beirückgängigen Print-auflagen wird auchdas Angebot von In-halten im Internetnicht mehr kosten-frei darzustellensein. Kostet dochdie journalistischeErstellung einer gu-ten Story für das In-ternet gleich vielwie für die Zeitung.Journalismus kos-tet Geld und es istfair, wenn der Leserdies auch mit Geldhonoriert.

Kern ihres Leistungsangeboteswird, unabhängig von den einge-setzten Technologien, guterJournalismus bleiben. Anders alsin anderen Ländern, insbesonde-re den USA, haben die deutschenZeitungen weiterhin in Journa-listen investiert. Waren 1993noch 12 878 Redakteure bei denZeitungen beschäftigt, so sind esheute 13 268. Für sie gibt es einenStrukturwandel, und der wirdnoch verstärkt werden müssen:Multimediales Arbeiten und dieFähigkeit, mit neuen Technolo-gien umzugehen, gehört anders

als früher zu den Aufgaben derJournalisten. Dies wird insbeson-dere auch wichtig sein, um mehrjüngere Leser für die Zeitung zugewinnen. Das Printprodukt istihnen fremd geworden. Errei-chen regionale Tageszeitungentäglich über die Hälfte der überVierzigjährigen, so sind es nur 26Prozent der 14- bis 19-Jährigenund 32 Prozent der 20- bis 29-Jährigen. Die gedruckte Zeitungwird zu einem Medium der Älte-ren, und es ist vorhersehbar, dasssich dies noch verstärken wird.Den Jüngeren mit Informationendorthin zu folgen, wo sie sich auf-halten, also ins Netz, ist die eineAufgabe. Sie mit den Themen undden Arten ihrer Präsentation zuerreichen, die ihren Lebenswel-ten entsprechen, die andere.

Grundlegend scheint aber auchzu sein, das Interesse an der Civi-tas, am öffentlichen Geschehenzu wecken und zu fördern. Sozeigte eine Studie des Institutsfür Demoskopie aus Allensbach,dass das Interesse an den The-mengebieten Politik, Wirtschaft,

Wissenschaft, Kunst und Kultursowie Natur und Umweltschutzallein zwischen den Jahren 2000und 2013 bei den 14- bis 29-Jäh-rigen um 13 Prozent zurückging.Nur bei den Jahrgängen über 45blieb es weitgehend stabil oderwuchs sogar.

Dieser Abwendung des Interes-ses der Jüngeren an den zentra-len Themen unserer Gesellschaftentgegenzuwirken, wird auch ei-ne öffentliche Aufgabe der Zei-tung sein. Sie wird es allerdingskaum allein schaffen. Hierzumuss Familie, Schule und dualeAusbildung das Entscheidendebeitragen. Das dies im Zusam-menwirken mit Zeitungen bessergelingen kann, zeigen Initiativenwie Zeitung in der Schule undZeitung im Betrieb. Tests beleg-ten, dass zum Abschluss solcherProjekte das Wissen um das aktu-elle Geschehen in der Welt undim Nahen bei den Jugendlichensignifikant gestiegen war. DieZeitungen sind eben nützlich fürjeden Leser aber auch wichtig fürdie Zukunft unserer Gesellschaft.

Trotz Unkenrufen: Die Zeitung lebtProfessor Dr. Heinz-Werner Nienstedt schreibt über die Entwicklung der Medienlandschaft

Von Professor Dr. Heinz-Werner Nienstedt

Nie haben die Leser in Deutschland so viel Geld für Zeitungen ausgege-ben wie 2013. FOTO: DPA

ZUR PERSON. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Prof. Dr. Heinz-Werner Nienstedt ist seit 2002Inhaber des Lehrstuhls Medienwirtschaft ander Johannes Gutenberg-Universität, Mainzund leitet den Master-Studiengang Medienma-nagement. Er ist zudem Geschäftsführer undGesellschafter der N.I.C.E Media ConsultGmbH, die in Kooperation mit der Manage-mentberatung 2hm, Mainz, Medienunterneh-men berät. Schwerpunkte sind CRM und Posi-tionierung im Anzeigen- und Vertriebsmarkt,Digitale Transformation, Pricing, insbesondereauch für Paid Content, nutzergetriebenes Pro-

duktdesign, Kundenzufriedenheits- und Loyalitätsstudien. Zu-vor war der gelernte Volkswirt und Ökonometriker fast 20 Jah-re in führenden Positionen im Medienmanagement bei derBertelsmann AG und der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrincktätig, zuletzt als Vorsitzender der Geschäftsführung der Ver-lagsgruppe Handelsblatt und Mitglied der Geschäftsführungder Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. red

Heinz-WernerNienstedt

„Zeitung, einsterbendesMedium?

Sterben siehtanders aus.“

„MultimedialesArbeiten und die

Fähigkeit, mit neuen

Technologienumzugehen,

gehört anders alsfrüher zu denAufgaben derJournalisten.“

Freiheitsliebende Jugend feiert Friedrich Schiller

1781: „Die Räuber“ sind vollendet

Die ersten beiden Ballonfahrer gehen in die Luft

21. November 1783: de Rozier und d’Arlandes starten in Paris

Strafgefangene legen Grundstein für Kolonisation

26. Januar 1788: Briten beginnen Besiedlung Australiens

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Page 8: 300jahre

S E I T E V I I I N R . 2 2 3 M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Johannes Gutenberg, Erfinder des Buchdrucks, betrachtet eine gedruckte Seite an seiner ersten Druckpresse. RISCHGITZ/GETTY IMAGES

Zweibrücken blickt trotzseiner katastrophalenZerstörung vom 14.März 1945 voller Stolz

auf eine große Geschichte. Nichtdurch Kriege und Eroberungen,sondern durch Toleranz, Aufklä-rung und Kunstförderung schrie-ben sich Zweibrücker Herzögeaus dem Hause Wittelsbach insBuch der Geschichte. Die in derzweiten Hälfte des 18. Jahrhun-derts mit fürstlichem Privileg ge-gründeten Druckereien verbrei-teten aufklärerisches Schrifttum,das in anderen Territorien nichtgedruckt werden durfte, in ganzEuropa. Die Fürsten legten damit– ohne die Folgen für sich selbstzu übersehen – die Grundlage fürdie Französische Revolution, dieden Demokratisierungsprozessin Europa einleitete. In der Stadt,in der bereits seit den 1690er Jah-ren Zeitungen gedruckt wurden,wurde der Kampf um die Presse-freiheit, die eine wesentlicheSäule der Demokratie darstellt,besonders heftig gefochten. DieGründung der ersten deutschenPressegewerkschaft, des „Deut-

schen Vaterlandsvereins zur Un-terstützung der freien Presse“(kurz: Pressverein), am 29.Janu-ar 1832 im Zweibrücker StadtteilBubenhausen war ein Meilen-stein auf dem Weg zur Demokra-tisierung Deutschlands. In Zwei-brücken druckten Georg Ritterund Jakob Friedrich Rost im Um-feld des vom „Pressverein“ initi-ierten Hambacher Festes (1832)die politischen Schriften der libe-ralen Bewegung. Nicht umsonst

würdigt die in Trägerschaft vonder Stadt Zweibrücken und derSiebenpfeiffer-Stiftung stehendeDauerausstellung „Schau!PlatzFreiheit“ im Stadtmuseum dieRegion Homburg/Zweibrückenals eine Wiege der Demokratie.Prominenter Zeuge ist der Dich-ter Heinrich Heine, der bereits1840 schrieb: „Zweibrücken wardas Bethlehem, wo die junge Frei-heit, der Heiland, in der Wiege lagund welterlösend greinte.“

Eine großeZeitungsgeschichteAufklärerisches Schriftentum für ganz Europa

Von Dr. Charlotte Glück-Christmann

Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg (geboren um 1400 in Mainz,wo er am 3. Februar 1468 auch gestorben ist), gilt als Erfinder des mo-dernen Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern (Mobilletterndruck)und der Druckerpresse. Die Verwendung von beweglichen Lettern ab1450 revolutionierte die herkömmlichen Methoden der Buchproduk-tion und löste in Europa eine Medienrevolution aus. Gutenbergs Buch-druck breitete sich schnell in Europa und später in der ganzen Welt ausund wird als ein Schlüsselelement der Renaissance betrachtet. Insbe-sondere sein Hauptwerk, die Gutenberg-Bibel, zwischen 1452 und 1454entstanden, wird allgemein für ihre hohe ästhetische und technischeQualität gerühmt. FOTO: PMA

ZUR PERSON. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

CharlotteGlück-Christ-mann wur-de in Kai-serslau-tern gebo-ren. SiestudierteGermanis-tik und Ge-

schichte, in Geschichtepromovierte sie. Seit 1993ist sie in Zweibrücken fürdas Stadtarchiv und dasStadtmuseum verantwort-lich. Ihr Steckenpferd istzweifellos die saarpfälzi-sche Geschichte und dieRegionalgeschichte. Zahl-reiche Bücher hat sie indiesem Bereich schon ver-öffentlicht. cms

CharlotteGlück-Christmann

Das Volk plündert die Palästeund erstürmt die Bastille

1789 bis 1799: Zeit der Französischen Revolution

Goethe und Schiller schließen Freundschaft

1790er Jahre: Weimarer Klassik beherrscht die Literatur

Erste Verfassung Europasin Polen verabschiedet

3. Mai 1791: Vertragsunterzeichnung im Königsschloss

„Von 300 Jahren„Pfälzischer Merkur“

stehen für dieFachhochschule

Kaiserslautern rund20 Jahre für eine

aktuelle, ausgewogeneund faire

Berichterstattung ausLehre und Forschung

an unsererHochschule.“

Prof. Dr. Konrad Wolf, Präsident der

FH Kaiserslautern

„Seit Eröffnung derThe Style Outlets

blicken wir auf eineerfolgreiche

Zusammenarbeitzurück. Wir schätzen

den PfälzischenMerkur sehr für seineinformative, regionaleBerichterstattung und

freuen uns mit ihm auf die nächsten

300 Jahre!“Ralf Steinebrunner,

Center-Management, The Style Outlets

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Gepfälzt uns

PFÄLZISCHER MERKUR – 300 JAHRE JUNG. WIR GRATULIEREN HERZLICH!

Page 9: 300jahre

M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3 N R . 2 2 3 S E I T E I X300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Der Begriff „Zeitung“entwickelte sich im 14.Jahrhundert im Rhein-land aus dem Wort „zi-

dunge“, das für „Nachricht/Neuigkeit“ stand. Die ersten Zei-tungen waren Briefe von Kauf-leuten, die neben privaten undgeschäftlichen Nachrichten auchüber Politik und Wissenschaftberichteten – Informationen, dievon großem Wert für die Geschäf-te der Handelshäuser sein konn-ten. Diese Kaufmannsbriefe wa-ren noch handgeschrieben.

Die Grundlage für die heute miteiner Zeitung fest verbundeneMassenverbreitung legte erst dieErfindung des Buchdrucks mitaus Blei gegossenen, beweglichenBuchstaben (Lettern) durch denMainzer Johannes Gutenberg inder Mitte des 15. Jahrhunderts.Gutenbergs Erfindung revolutio-nierte die Geisteswelt, dennDruckschriften konnten nun ingroßer Auflage, viel schneller undbilliger hergestellt werden. Bil-dung und Information wurde sofür größere Bevölkerungsgrup-pen zugänglich, der Demokrati-sierungsprozess konnte begin-nen.

In der Frühzeit des Druckswurden tausende Flugschriftenmit religiösem oder/und politi-schem Inhalt veröffentlicht. Danur ein kleiner Teil der Bevölke-rung alphabetisiert war, dientenIllustrationen (Holzschnitte) da-zu, die Botschaft der Flugschriftzu verbreiten. In Zweibrücken istum 1488 zum ersten Mal ein Dru-cker belegt. Die Stadt teilt sich al-so in der Pfalz nur mit Speyer denRuhm des Inkunabelndruckes.Inkunabeln oder Wiegendruckenennt man alle Drucke, die vordem Jahre 1501 mit beweglichenLettern gedruckt wurden. Sie ha-ben noch viele Kennzeichen ei-ner Handschrift. ZweibrückensInkunabelndrucker hieß JörgGessler, von ihm sind vier Druckeerhalten, leider kein einziger da-von in Zweibrücken oder zumin-dest der Pfalz. Bereits Gesslerdruckte nicht nur Gebete, son-dern auch Flugschriften überspektakuläre Themen. Sein Fräu-lein von Britannien war eine or-dentliche Skandalgeschichte undwürde heute wohl in der Regen-bogenpresse erscheinen.

Flugschriftendruck

Obwohl der Flugschriften-druck wesentlich zur Kirchenkri-tik beitrug und das HerzogtumPfalz-Zweibrücken sich bereitsab 1523 für die reformatorischeBewegung öffnete, dauerte esnach Jörg Gessler ein ganzesJahrhundert bis 1595 Herzog Jo-hann I. ein neues ZweibrückerDruckereiprojekt zur Unterstüt-zung seiner reformierten Religi-onspolitik in Angriff nahm. Theo-logische Schriften konnten soverbreitet werden. Der Protes-tantismus mit seinem Anspruch,dass jeder Christ selbst die Bibellesen sollte, trug bekanntlich we-sentlich zum Ausbau des Schul-wesens bei, was im HerzogtumPfalz-Zweibrücken im Vergleichzu katholischen Territorien zu ei-ner hohen Alphabetisierungs-quote führte. Bereits 1574 – unddamit früher als alle anderen Ter-ritorien – verordnete Herzog Jo-hann I. die Schulpflicht für Jun-gen und Mädchen – was, auchwenn sicher viele Kinder bzw. El-tern sich dieser Pflicht entziehenkonnten, die Einführung einerallgemeinen Schulpflicht bedeu-tete.

Seit 1488 waren immer wiederbedeutende Druckereien in Zwei-brücken ansässig. Sowohl aufdem Gebiet des Buch- als auch

des Zeitungsdrucks wurde hierDruckgeschichte geschrieben.

Die erste Zweibrücker Zeitung:Ein erster „Zeitungsextract“, alsoein Auszug aus anderen Zeitun-gen, der in Zweibrücken von demDrucker Adam Zeller (belegt inZW 1693-1705) herausgegebenwurde, wird in einem Brief vom26. Januar 1713 von Georg Nicolaian die herzogliche Rentkammererwähnt. Johannes Schöndorfdatiert in seinem Standardwerkzur Zweibrücker Druckgeschich-te (1995) diese erste ZweibrückerZeitung sehr einleuchtend auf dieJahre zwischen 1693 und 1697.

Mindestens 316 Jahre alt

Die älteste Zweibrücker Zeitung,von der leider kein Exemplar er-halten ist, ist also mindestens 316Jahre alt. In dieser Zeit war Zwei-brücken von den Franzosen be-setzt und an das französischePostwesen angeschlossen. So ge-langten mit der Postkutsche re-gelmäßig Zeitungen, die seit demersten regelmäßigen Zeitungs-druck 1605 in Straßburg zuneh-mend erschienen, in die Stadt.Aus ihnen konnte Adam ZellerNachrichten übernehmen und zueinem Zeitungsextrakt zusam-menstellen.

Durch den Herrschaftswechselan die Schweden (1697) wurdeder Postkutschenverkehr dannfür einige Jahre unterbrochen

und erst langsam wieder aufge-baut. Der Druck von Zeitungsex-trakten wurde von Zellers Nach-folger Georg Nicolai, der seitHerbst 1705 in Zweibrücken an-sässig war, jeweils montags fort-gesetzt, dann jedoch 1713 man-gels Abonnenten mit fürstlicherZustimmung eingestellt.

Die kontinuierliche Zeitungs-geschichte beginnt in Zweibrü-cken vor 250 Jahren, als 1763 derHofbuchdrucker Pierre Hallanzyein erstes Anzeigenblatt heraus-gab. Von seinem „WochentlichZweybrücker Frag= und Kund-schafts=Blatt“ läuft eine Traditi-onslinie über das von wechseln-den Druckereien (Pierre Hallan-zy, Baur & Comp., Georg Ritter,August Kranzbühler) unter un-terschiedlichen Namen heraus-gegebene Zweibrücker Wochen-blatt zur ersten modernen Tages-zeitung, der „Zweibrücker Zei-tung“, die 1871-1927 bei Kranz-bühler gedruckt wurde und dannvom Pfälzischen Merkur über-nommen wurde.

Der Pfälzische Merkur, der be-reits seit 1888, also bereits 125Jahre, unter dem Titel „Pfälzi-scher Merkur“ die Stadt Zweibrü-cken und ihre Umgebung mit denneuesten Nachrichten versorgt,kann also stolz auf eine 250-jäh-rige, nur durch den Nationalso-zialismus unterbrochene Ge-schichte zurückschauen.

Mit Kaufmannsbriefen fing alles anDie Anfänge des Pressewesens in Deutschland - 1488: Erster Drucker in Zweibrücken belegt

Den ersten Hinweis auf einen Buchdrucker in Zweibrücken enthält das Bruderschaftsbuch von Kloster Wörschweiler. FOTO: STADTARCHIV

Die kontinuierliche Zeitungsgeschichte beginnt in Zweibrücken, als1763 der Hofbuchdrucker Pierre Hallanzy ein erstes Anzeigenblatt he-rausgab. Von diesem Blatt führt eine kontinuierliche Linie zum Pfälzi-schen Merkur. FOTOS: STADTARCHIV ZWEIBRÜCKEN

Von Dr. Charlotte Glück-Christmann

„Zauberflöte“ im WienerFreihaustheater uraufgeführt

1791: Mozarts Werk feiert außergewöhnliche Erfolge

Eine Seuche verliert durchForschung ihren Schrecken

1796: Arzt entwickelt Impfstoff gegen die Pocken

Erster Fallschirmspringerspringt aus einem Ballon

22. Oktober 1797: André-Jacques Garnerin beweist Mut

„Als gebürtigerHomburger, der vieleJahre in Zweibrückengelebt und gearbeitet

hat, schätze ich amMerkur vor allem den

regionalen Teil fürHomburg undZweibrücken.

Ich möchte ihn nichtmissen.

Und ich bin sehrdankbar für die guteZusammenarbeit mitdem PM, als ich noch

Dekan war.“ Dieter Oberkircher,

früherer Dekan in Zweibrücken

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Page 10: 300jahre

S E I T E X N R . 2 2 3 M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

84; Journal de littérature francoi-se et étrangère, 1785-87) demBürgertum der Zeit geistige Nah-rung boten. Die erste deutsch-sprachige, überregionale politi-sche Zeitung in der Stadt war die„Zweibrücker Zeitung“, die vondem Trippstadter PfarrersohnLudwig Philipp Hahn herausge-geben wurde. Archivalisch belegtist sie nur für die Zeit 1786-88.Für eine Weiterführung bis 1793spricht aber eine Textstelle beidem damals in Hof/Oberfrankenlebenden Dichter Jean Paul: „…der Postdiener brachte mir die

durch zwei mit fürstlichem Privi-leg gegründete französischspra-chige Druckereien eine europa-weite Wahrnehmung. Sie druck-ten auch aufklärerisches Schrift-tum ab, das in den Nachbarterri-torien nicht veröffentlicht wer-den durfte.

Die Fürsten legten damit – oh-ne die Folgen für sich selbst zuübersehen – die Grundlage fürdie Französische Revolution, dieden Demokratisierungsprozessin Europa einleitete. Dass die Zei-tungen in französischer Spracheihre Leserschaft in Zweibrückenfanden, veranschaulicht den ho-hen Bildungsgrad der Bevölke-rung in der frankophil geprägtenResidenzstadt.

Die ab 3. Mai 1770 von derL’Imprimerie Ducale herausge-gebene „Gazette des Deux-

Kranzbühlers ab 1871 er-scheinende„Zweibrü-cker Zeitung“ gilt zwarim Gegensatz zum rei-

nen Anzeigenblatt als erste Ta-geszeitung im modernen Sinn,d.h. mit politischem Leitartikel,Nachrichten, Bekanntmachun-gen und Anzeigen versehene Zei-tung, sie war aber längst nicht dieerste politische Zeitung in Zwei-brücken. Sowohl im Zeitalter derAufklärung, in der zweiten Hälftedes 18. Jahrhunderts, als auch imVormärz, in den Jahren um 1832,schrieb Zweibrücken Zeitungsge-schichte.

In den Jahrzehnten vor derfranzösischen Revolution erlebtedas Zweibrücker Zeitungswesen Ponts“, war ab 1786 die erste

linksrheinische politische Tages-zeitung. Die 1793 eingestellteZeitung hatte Abonnenten inLondon, Paris, Wien und Rom.Dass mit Benjamin Franklin so-gar ein Vertreter der amerikani-schen Unabhängigkeitsbewegungdiese Zeitung abonniert hatte,verdeutlicht die Rolle, die Zwei-brücken im Zeitalter der Aufklä-rung in Europa spielte. Dazu tru-gen auch die verschiedenen fran-zösischsprachigen Kultur-, Lite-ratur- und Musikzeitschriftenbei, mit der die L’Imprimerie Du-cale (Gazette Universelle deLittérature aux Deux-Ponts,1770-80; Journal de Musique,1773; Annales politiques, civileset littéraires du 18ième Siècle,1777-83; L’Observateur Francoisà Londres ou lettres sur L’Angle-terre, 1773) sowie die DruckereiSanson & Cie (Journal de littéra-ture et choix de musique, 1783-

Zweibrücker Zeitung; die aberdiesesmal wider ihre Gewohnheitnicht sonderlich interessierte,sondern blos (entsinn’ ich michrecht) eine todte Nomenklaturvon Guillotinierten und von zer-gliederten polnischen Provinzenauftischte.“ (aus: Jean Paul (1763-1825), Das Kampaner Tal oderüber die Unsterblichkeit der See-le, 1797).

Die reiche Druckereien-Land-schaft Zweibrückens ging mitdem Herzogtum unter.

Die französischen Besatzungs-truppen, die die linksrheinische

Pfalz 1793 erobert und an diefranzösische Republik angeglie-dert hatten, beschlagnahmten1794 alle Zweibrücker Drucker-pressen und transportierten sieaus der Stadt. Nur die beiden klei-nen deutschen Druckereienkehrten Jahre später nach Zwei-brücken zurück. Die NachfahrenPierre Hallanzys in fünf Genera-tionen und die Nachfolger derehemaligen Hahn’schen Drucke-rei (Ritter/Kranzbühler) be-stimmten zu einem wesentlichenTeil das Druckereigewerbe im 19.und auch noch im 20. Jahr-

Das Zeitungswesen der AufklärungszeitWeiterentwicklung vom Anzeigenblatt zum wichtigen Informationsmedium mit politischen Leitartikeln, Nachrichten und mehr

Von Dr. Charlotte Glück-Christmann

Die ab 3. Mai 1770 von der L’Imprimerie Ducale herausgegebene „Gazette des Deux-Ponts“ war ab 1786 dieerste linksrheinische politische Tageszeitung in französischer Sprache. FOTOS: STADTARCHIV ZWEIBRÜCKEN

Die erste deutschsprachige, überregionale politische Zeitung in derStadt war die „Zweibrücker Zeitung“. Herausgeber war Ludwig PhilippHahn.

Christian IV. hat das Druckerei-und Zeitungswesen in Zweibrü-cken befördert.

Letzter Vertreter der Romantikerblickt das Licht der Welt13. Dezember 1797: Heinrich Heine wird geboren

Alexander von Humboldtbricht zu Forschungsreise auf1799: Mitbegründer der Geografie fährt nach Amerika

Glücksritter wollen sich ihre Zukunft vergolden

1799: Erster dokumentierter Goldrausch in North Carolina

„Ein Lebenohne Saunaist möglich,aber nicht

erstrebenswert!“

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Seit 300 Jahren begleitet der Pfälzische Merkur stets aktuell die Entwicklung der Fasanerie von der Maison de plaisance der Wittelsbacher und des

Polenkönigs bis zum Romantik Hotel Landschloss Fasanerie und dem Naherholungsgebiet der

Zweibrücker Bevölkerung.

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Page 11: 300jahre

M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3 N R . 2 2 3 S E I T E X I300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Nach dem UntergangNapoleons entschiedder Wiener Kongress,den Anschluss der

linksrheinischen Pfalz an das Kö-nigreich Bayern. Zweibrückenwurde wenige Monate nach derRegierungsübernahme (1816)Sitz des Kgl. Bayerischen Appel-lationsgerichtes für die Pfalz.Dies ist ursächlich dafür verant-wortlich, dass sich Zweibrückenim Vormärz, der Zeit vor der Re-volution 1848/49, zu einem Zen-trum der Freiheitsbewegung ent-wickelte. Hier waren führendeJuristen tätig, die es sich zur Auf-gabe machten, die in der französi-schen Zeit (1793-1814) errunge-

nen Freiheiten, die sog. „rheini-schen Institutionen“, gegen Ein-griffe der bayerischen Regierungzu verteidigten. Der bayerischeKönig Max Joseph hatte bei sei-ner Regierungsübernahme in derPfalz den Code Civil, das von Na-poleon geschaffene bürgerlicheGesetzbuch, in dem die in derfranzösischen Revolution errun-genen Bürgerechte festgeschrie-ben waren, und das fortschrittli-che, französische Gerichtswesen(öffentliches, mündliches Ver-fahren, Geschworenengerichte,Friedensrichter, Staatsanwalt-schaften u.a.) garantiert. Die Ver-

teidigung der bestehenden (!) Ge-setze führte zu einer großen Aus-einandersetzung mit der bayeri-schen Regierung, die im Hamba-cher Fest von 1832 gipfelte, dasheute als großer Auftakt derdeutschen Demokratiebewegunggilt.

Am 29. Januar 1932 wurde inBubenhausen auf Initiative vonPhilipp Jakob Siebenpfeiffer, Jo-hann Georg August Wirth undFriedrich Schüler der „DeutscheVaterlandsverein zur Unterstüt-zung der freien Presse“ gegrün-det, einer der wichtigsten Mei-lensteine auf dem Weg zur Demo-

kratie in Deutschland.Vom sog. „Pressverein“wurde das Ham-bacher Festvorbereitet,jene ein-drucksvolleDemonst-ration von30 000 Bür-gern für Ein-heit und Frei-heit der deut-schen Staa-ten. DieZwei-brückerDruckerGeorg Rit-ter und JakobFriedrich Rost,die trotz per-sönlicher Re-pressalien diepolitischenSchriften derliberalen Be-wegung imVormärzdruckten, tru-gen wesent-lich dazu bei,dass Zweibrü-cken einenfes-

tenPlatzin derdeut-schen De-mokratie-geschichtefand.

Die von JakobFriedrich Rost he-rausgegebene Zei-tung „ZweibrückerAllgemeiner Anzeiger“wurde ab Mai 1832 offi-zielles Publikationsorgandes Pressvereins. Ab 1. Juli1832 wurde das Blatt in „Zwei-brücker Zeitung“ umbenannt.Da der Pressverein Filialen inganz Europa hatte, wurde seineZeitung überregional wahrge-nommen und wurde zum Sprach-rohr der liberalen Bewegung. Siebegründete Zweibrückens Ruf alsZentrum der Freiheitsbewegung,eine Meinung, die auch der Dich-ter Heinrich Heine in Paris teilte.Er schrieb rückblickend 1840:„Zweibrücken war das Bethle-hem, wo die junge Freiheit, derHeiland, in der Wiege lag undwelterlösend greinte.“ Die Re-daktionsarbeit lag vor allem beidem Juristen Daniel LudwigFriedrich Pistor aus Bergzabern

und dem Zweibrücker Theologie-studenten Georg Eifler. Wegen

Versto- ßes gegendie Zen-sur wurdedie Zei-tung im-mer wie-der wo-chenlangverboten.

JakobFriedrichRost büßtesein Enga-gementmit insge-

samtzehn

Mo-

na-ten Ge-fäng- nisstrafeund dem zeitwei-sen Verlust seinerKonzession.

Georg Ritter(1795-1854) be-trieb im Vormärz die wichtigsteBuchdruckerei in der Pfalz undgalt deutschlandweit als einer derbesten seiner Branche. Durch sei-ne Kartenwerke und naturwis-senschaftlichen Darstellungen

konnte der hervorragende Ruf,den sich Zweibrücken in der Her-zogszeit als Druckereistandorterworben hatte, noch einmal füreinige Jahrzehnte aufleben. Diewichtigsten finanziellen Säulenseiner erfolgreichen Druckereiwaren das „Zweibrücker Wo-chenblatt“ und das ab 1823 vondem Katholiken Ritter in elf sehrhohen Auflagen gedruckte „Ge-sangbuch zum gottesdienstlichenGebrauche für protestantisch-evangelische Christen“.

Georg Ritter spielte eine he-rausragende Rolle bei der pub-lizistischen Vorbereitung derPressvereinsgründung und derOrganisation des HambacherFestes. Er druckte Philipp JakobSiebenpfeiffers Zeitschrift„Rheinbayern“ und den Jahrgang1831 seines „Boten aus dem Wes-ten“. Johann Georg Wirths Zei-tung „Deutsche Tribüne“ er-

schien im ersten Vierteljahr1832 immer

dann beiRitter,wenn

dessenHomburger

Presse durchdie Polizeiversiegelt war.

Nach dem end-gültigen Verbot der Tribünewurde ihr Gedankengut durchsechs fortlaufende Flugschrif-

ten verbreitet, die ebenfalls vonRitter gedruckt wurden.

Georg Ritter wurde wegenDruckens und Verbreitens

anonymer Schriftenund Beleidigung

der Zollbehördezweimal zu

mehre-renTagen

Gefäng-nis verur-

teilt. Im Unter-schied zu Jakob Fried-

rich Rost wurde er nicht imHauptverfahren gegen die Teil-

nehmer am Hambacher Fest an-geklagt. DerAnklageaktund danachder Prozess-bericht sindbei ihm imDruck er-schienen.

Das Ölge-mälde, auf

dem er mit seiner Frau Barbaraabgebildet ist, hängt im Zweibrü-cker Stadtmuseum. Die Zweibrü-cker Ritterstraße trägt seinen Na-men.

Der Kampf um diePressefreiheit im Vormärz

Zweibrücken schreibt Geschichte: Gründung des Pressvereins

Von Charlotte Glück-Christmann

Georg Ritter, einer der bestenDrucker in Deutschland, unter-stützte mit persönlichem Einsatzdie liberale Bewegung.

Der Kampf der Liberalen richtetesich gegen die Pressezensur, diesich in dieser Zeitung deutlichzeigt.

Siebenpfeiffer war einer der Ini-tiatoren des Hambacher Festes.

Napoleons Truppen entdeckenStein von Rosette im Nildelta

1799: „Stele“ hilft bei Übersetzung ägyptischer Hieroglyphen

Frankreich führt Gesetzbuch mit Bürgerrechten ein

21. März 1804: Napoleon veröffentlicht „Code civil“

Nordwestdeutsche Staaten werden zum Rheinbund

1806: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation endet

„Westpfalz undSaarpfalz-Kreis sind

seit Gründung derPfalzwerke eng

verbunden. Auch denPfälzischen Merkurund die Pfalzwerkeverbindet weit mehr

als eineNamensähnlichkeit.

Der Merkur hat unsereGeschichte stets mit

verfolgt undkommentiert. Diese

gemeinsameGeschichte verbindet.“

René Chassein,Vorstandsmitglied der Pfalzwerke AG

„Jahrhunderte alteZeitungen werden im

LBZ/BibliothecaBipontina dem

Publikum zugänglichgemacht. Tradition

und Geschichte sind sofür mich von

besonderer Bedeutung.Im Pfälzischen Merkur

haben beide, nebendem modernen

kritischenJournalismus und

stetem Blick auf unsereStadt, ihren Platz:

Deshalb schätze ichihn sehr.“

Sigrid Hubert-Reichling, Leiterin

der Bibliotheca Bipontina

„Ich schätze amMerkur die

außerordentlich guteZusammenarbeit mit

den Mitarbeitern. Eine gute Einrichtung

ist derSportstammtisch,

bei dem sehr wichtigeThemen behandelt

werden. Nicht verzichten

möchte ich auf dieInformationen aus der

NachbarstadtHomburg.“

Otto Graßhoff, Vorsitzender

der VTZ

Auf Kniehebelpressen der Fir-ma Dingler druckte die liberaleBewegung ihre Flugblätter undZeitungen. Ein Exemplar stehtheute im Zweibrücker Stadt-museum. FOTO: STADTMUSEUM

Was war, bleibt bestehen.Seit 1970 in Homburg.

Page 12: 300jahre

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Wie auch heute wur-de die regionale Ta-gespresse im Kai-serreich von kon-

kurrierenden Zeitungen be-herrscht, die damals tendenziellein unterschiedliches Lesermi-lieu bedienten.

Zeitgleich mit der Gründungdes Kaiserreichs 1871 wandelteAugust Kranzbühler sein erfolg-reiches „Zweibrücker Wochen-blatt“ in einen „modernen“, vorallem durch die Anzeigenkundenfinanzierten, Generalanzeigerum. Die Zeitung, die den traditi-onsreichen Namen „ZweibrückerZeitung“ (1871-1927) aufgriff,sollte mit politischer Berichter-stattung, Bekanntmachungen,Unterhaltung und Anzeigen einemöglichst große Leserschaft an-sprechen, entsprach mit ihrer po-litischen Berichterstattung abereher dem Geschmack des protes-tantischen, kaiserlich-preußischausgerichteten gehobenen Bür-gertum.

Die „Zweibrücker Zeitung“konkurrierte mit dem von derZweibrücker Druckerei GmbH

gedruckten „Pfälzischen Mer-kur“, der 1888 aus Hallanzys„Zweibrücker Anzeiger“ hervor-gegangen war. Dieser betonte et-was mehr die Zugehörigkeit zuBayern und war überwiegend imKleinbürgertum und in derHandwerkerschaft verbreitet.Letztendlich siegte im Wettren-nen der beiden Zeitungen derMerkur. Nachdem er schon 1889Reiselts „Neues ZweibrückerTagblatt“ übernommen hatte,kaufte er 1927 auch Kranzbühlers„Zweibrücker Zeitung“. LangeFreude am Ausschalten der Kon-kurrenz hatte der Merkur jedochnicht. Mit der Machtergreifungder Nationalsozialisten beganndie Gleichschaltung der Presse,der auch der Pfälzische Merkur1935 zum Opfer fiel.

Die katholische Minderheit un-ter der Zweibrücker Bevölkerungwurde im ersten Drittel des 20.Jahrhunderts durch die - Neu-

gründung der „ZweibrückerVolkszeitung“ (1903-1936) be-dient, der Nachfolgerin der„Zweibrücker Nachrichten fürStadt und Land“, die AugustSchuler bereits 1872-78 heraus-gegeben hatte. Hinter ihr standenbekannte Zweibrücker Persön-lichkeiten wie Alexander und Ru-dolf Engesser sowie der katholi-sche Stadtpfarrer von Heilig

Kreuz, Martin Jäger, der unterdem Pseudonym Fritz Claus alsHeimatdichter und „Sänger desPfälzerwaldes“ bekannt wurde.Die Zweibrücker Volkszeitungwurde nur bis zum Ende des Ers-ten Weltkriegs in Zweibrückengedruckt, danach erschien sie alsKopfblatt des in Kaiserslauternherausgegebenen „Pfälzer Volks-boten“ (ab 1925: „Pfälzer Tag-

blatt“), dem Presseorgan derBayerischen Volkspartei. Ende1938 fiel auch sie der Gleichschal-tung zum Opfer.

Alle drei Tageszeitungen hat-ten ein reiches Angebot an regel-mäßig erscheinenden Beilagen,mit denen sie den Unterhaltungs-und Wissensbedürfnissen ihrerLeserschaft Rechnung trugen.

Pressevielfalt in Kaiserzeit und Weimarer RepublikDrei Tageszeitungen dominieren den Markt und bedienen eine unterschiedliche Leserschaft

Gleichschaltung der Presse im Dritten Reich

Nach der Machtüber-nahme der National-sozialisten, 1933, wur-de unter Federführung

von Propagandaminister JosephGoebbels die Zeitungslandschaftder Weimarer Republik nach undnach „gleichgeschaltet“, d.h. diePressevielfalt zugunsten der Par-teizeitungen systematisch ver-nichtet.

In der Pfalz baute Gauleiter Jo-sef Bürckel ein NS-Presseimpe-rium um die Parteizeitung „NSZRheinfront“ auf. Er brachte seineZeitungen mit Genehmigung Hit-lers in die „Josef-Bürckel-Stif-tung“ ein, über deren Erträge erfrei verfügen konnte.

Bereits vor 1933 hatte der Na-

tionalsozialist Gerhard Kuhn alsTreuhänder eines staatlichen„Unterstützungsfonds für dienotleitende Grenzlandpresse“den „Pfälzischen Merkur“ (1931)sowie zwei weitere bürgerlichepfälzische Tageszeitungen(„Dürkheimer Tageblatt“ und„Neustadter Bürgerzeitung“, bei-de 1932) aufgekauft.

Die Familie Hallanzy schiedaus dem Unternehmen aus, das in„Zweibrücker Druckerei GmbH“umbenannt wurde. Kuhn brachteseine drei Zeitungen in die Bür-ckel-Stiftung ein. Er wurde Ver-lagsdirektor der „NSZ Rhein-front“ sowie Presse-Beauftragterder NSDAP der Pfalz.

Ab 26.Oktober 1935 ersetzte

Kuhn den traditionsreichen„Pfälzischen Merkur“ durch dieparteieigene „Neue Abendzei-tung (NAZ)“, etwas später danndurch die „NSZRheinfront“.

Die Lokalredaktion für Zwei-brücken und Homburg blieb inZweibrücken. Nach der Angliede-rung Lothringens Ende 1940wurde die „NSZRheinfront“ in„NSZWestmark“ umbenannt.

Neben dieser Tageszeitung gabdie NSDAP-Kreisleitung imZweiten Weltkrieg die Zweimo-natsschrift „Rund um de Exe“ he-raus. Im Untertitel als „Zweibrü-cker Heimatbrief“ bezeichnet,war das Blatt an die evakuiertenZweibrücker und die Soldaten ander Front gerichtet.

Dr. Charlotte Glück-Christmann

Der Wiederaufbau der Zeitungslandschaft nach 1945

Die französische Mili-tärregierung vertrautedem politisch unbelas-teten Rudolf Engesser,

früher Redakteur der „Zweibrü-cker Volkszeitung“, die Redakti-on des in Kaiserslautern gedruck-ten „Zweibrücker Mitteilungs-blattes“ an. Es erschien von Au-gust bis Oktober 1945 einmal inder Woche und wurde danndurch die ebenfalls aus Kaisers-lautern kommende „PfälzischeVolkszeitung“ ersetzt. Diese wur-de dann ab Mai 1947 von der be-reits im August 1945 in Neustadtgegründeten Zeitung „Die Rhein-pfalz“ abgelöst. Rudolf Engesserzeichnete für die Redaktion desLokalteils „Zweibrücker Neueste

Nachrichten“ verantwortlich. Der „Pfälzische Merkur“ konn-

te erst wieder erscheinen, als mitder Gründung der Bundesrepub-lik die restriktiven Pressebestim-mungen der französischen Mili-tärregierung nach und nach gelo-ckert wurden und die Lizenz-pflicht entfiel. Das ZweibrückerTraditionsblatt erschien ab 1.Juli1950 im „Verlag der ZweibrückerDruckerei und Verlagsgesell-schaft“, der schon 1941 von WilliBartz und Fritz Scipio gegründetworden war. Gedruckt wurde derMerkur nur in den Jahren 1952-1954 in der verlagseigenen Dru-ckerei, es folgten als DruckorteLandau und Saarbrücken. 1954endete der traditionsreiche

Druck von Tageszeitungen inZweibrücken. Mit dem Verkaufdes „Pfälzischen Merkurs“ an denVerlag der „Saarbrücker Zeitung“endete 1980 die Geschichte derselbständigen Zweibrücker Zei-tungen.

Heute konkurrieren die beidenTageszeitungen „PfälzischerMerkur“ und „Die Rheinpfalz“mit ihren Lokalteilen in einemKopf an Kopf Rennen (mit jeweilsca. 7500 verkauften Zeitungen imzweiten Quartal 2013) um dieGunst der Leserschaft. Nicht we-nige Bürger nutzen diese im Ver-gleich zu anderen Regionen privi-legierte Informationssituation,in dem sie beide Zeitungen abon-niert haben.

Der Pfälzische Merkur war eher bayrisch-katholisch orientiert. FOTOS: STADTARCHIV

Die Volkszeitung bediente das katholische Milieu. Protestantisch preußisch, kaiserlich - die Zweibrücker Zeitung.

Ritters Schwiegersohn AugustKranzbühler brachte mit der Zwei-brücker Zeitung ab 1871 die erstemoderne Tageszeitung heraus.

Französischer Kaiser wird nachSankt Helena verbannt

18. Juni 1815: Napoleon verliert Schlacht bei Waterloo

Vulkanausbruch lässt Europa im Sommer zu Eis erstarren

1816: Temperaturen unter null Grad Celsius in Deutschland

Karl Drais stellt sein Laufrad der Öffentlichkeit vor

1817: Draisine ist das erste lenkbare Fahrrad

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Wir gratulieren dem Pfälzischen Merkurzum 300-jährigen Jubiläum

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Page 13: 300jahre

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1973: Schriftsetzer Helmut Rohrbacher in der Mettage beim Zeitungsseitenumbruch. Schriftsetzer Dietmar Niedermeier an der Abzieh-presse mit Maschinensatz.

Meinhard Mangold mit einer Beilage des PM von 1980: Sie dokumen-tierte den Beginn des neuen Zeitalters des Fotosatzes. FOTO: ELB

Liegt es an Morgentha-lers Wundermaschine,dass der Besucherschon im Foyer der Fir-

ma Merkur-Druck diesen ganzbesonderen Hauch der Schwar-zen Kunst verspürt? Bestimmt,denn die alte Linotype-Setzma-schine ist Baujahr 1936 und einechtes Schmuckstück, das demEingangsbereich seine Atmo-sphäre schenkt. Von 1950 bis1980 leistete sie die Produktionim Pfälzischen Merkur – insge-

samt 500 Millionen Buchsta-ben, die im Umfang 17000 kom-pakten Zeitungsseiten entspre-chen. Von 1952 bis 54 wurde dieZeitung sogar hier gedruckt, da-nach in Landau, bis zur Über-nahme des Pfälzischen Merkurdurch die Saarbrücker Zeitung.Seit 1973 wird die Zeitung inSaarbrücken gedruckt.“ 1992dann verließ der Zeitungsverlag„Zweibrücker Druckerei undVerlags GmbH das Gebäude inder Luitpoldstraße an den heu-

tigen Standort in der Haupt-straße 66.

Die Merkur Druck WerleGmbH geht zurück auf die 1742gründete Peter Hallancy’scheDruckerei. 1888 benannte die-ser einen Vorläufer des PM inseinen heutigen Namen umund zog mit dem PfälzischenMerkur in die Luitpoldstraße.Nach dem Zweiten Weltkriegführte die damalige Zweibrü-cker Druck- und Verlagsgesell-schaft der bekannte Zweibrü-cker Publizist und Verleger desPfälzischen Merkur, GüntherBartz. Von 1978 an war KurtWerle Betriebsleiter und Pro-kurist der Merkur Druck Bartz.1983 hat er die Druckerei unterdem Namen Merkur DruckWerle GmbH übernommen.

„Die Firma Merkur Druck isteiner der ältesten Industriebe-triebe in Rheinland-Pfalz“, sagtKurt Werle. Ein hoch differen-ziertes Regelwerk galt es frühereinmal zu befolgen. Heute gehtdas Wissen um die SchwarzeKunst mehr und mehr verloren.Doch Kurt Werle ist noch einMeister seines Fachs. Der Berufdes Schriftsetzers unterlag im20. Jahrhundert durch die zu-nehmende Technisierung zahl-reichen Veränderungen. DerArbeitsplatz am Setzkastenwurde Vergangenheit. Nochheute besitzt die Druckereizahlreiche Schätze. EinenDruckbogen Notgeld etwa, wieer aus der Maschine heraus-kam. Pro Schein war diesesNotgeld der Stadt Zweibrückenaus dem Jahr 1923 50 MillionenMark wert. In der Bibliothekder Druckerei steht eine kom-plette Handsetzerei mit Blei-satz und Druckstöcken, bei-spielsweise Wappen und Spezi-al-Nummerierungen. Außer-dem zeigt der Meister die altenMaschinen, die es in fast keinerDruckerei sonst mehr gibt. red

Merkur-Druck in der LuitpoldstraßeEin wichtiger Wegbegleiter des Pfälzischen Merkur

Die Merkurbelegschaft feierte im Janaur 1972 den 40. Geburtstag von Wolfgang Welle (ganz vorne). Vordem erst kurz zuvor errichteten Verlagsgebäude hatten sie sich zum Gruppenfoto aufgestellt: stehend vonlinks: Waltraud Sdorra, Ulla Liethen, Hannelore Feß, Antonia Dümmler, Walter Rinner, Frl. Scherer, HansSchmidt , Stefan Quack, Walter Ambos, Wolfgang Heller, Helmut Rohrbacher, Armin Kaiser, Alfred Schmeiß,Wilfried Reischmann, Manfred Petry und Thomas Lübbe. Knieend von links: Dieter Sprengard, MeinhardMangold, Roswitha Küntzler, Dieter Wolf , Gerd Frey, Dietmar Niedermeier, Geburtstagskind Wolfgang Wel-le und Wilfried Vogel. FOTOS: ARCHIV WERLE DRUCK

Maschinensetzerei mit vier Zweibrücker Linotype-Bleisetzmaschinen:von vorne Maschinensetzer Eminhard Mangold, dahinter Wilfried Vo-gel, Wolfgang Welle und Gerhard Kraus. FOTO: ARCHIV WERLE DRUCK

Letztes Werk Beethovens ist eineZäsur in der Musikgeschichte

1824: „Ode an die Freude“ vollendet

In der Musik wird esab sofort romantisch

1830: Brahms, Wagner und Verdi – die größten Komponisten

Dampflokomotiven ab sofort imPersonen- und Güterverkehr

1835: Erste Eisenbahnlinie nimmt Betrieb auf

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Tor, Tor, Tor!4. Juli 1954: Deutschland wird zum ersten Mal Fußball-Weltmeister

Eindeutig viel zu wenigPlatz hatte jene Ausga-be des Pfälzischen Mer-kur vom 5. Juli 1954, in

der über den Sieg der deutschenFußball-Nationalmannschaft beider Weltmeisterschaft in derSchweiz berichtet wurde. Nochnie hatte König Fußball einen sol-chen Triumph gefeiert wie andiesem 4. Juli, als Deutschlandim Endspiel gegen Ungarn zumersten Mal den Weltmeistertitelerrang. Die Mannschaft von Trai-ner Sepp Herberger, zu der alleinfünf Spieler des 1. FC Kaiserslau-tern gehörten, hatte das Teamvon Ungarn im Finale mit 3:2 be-siegt. Als es nach neun Minuten2:0 für die Ungarn stand, hattenviele schon die Köpfe hängen las-sen. Nach Spielschluss gab es fürdie unzähligen Besucher in denGastwirtschaften und Hotels, diedort das Spiel verfolgt hatten,kein Halten mehr. Viele liefen aufdie Straße und prosteten mitBierflaschen, Sektgläsern und an-deren Getränken, die sie geradein der Hand hatten, völlig frem-den Leuten zu. „Viele fielen sichin die Arme“, berichtete auch derMerkur über die euphorischeStimmung in Zweibrücken.

Teils musste nach den Übertra-gungen durch Funk und Fernse-hen die Polizei eingreifen, um dieFahrbahn wenigstens für denNotfall freizuhalten. Auf denBahnhöfen wurden Sonderdiens-te für die vorbeifahrenden Zügeimprovisiert. Das Ergebnis standauf schwarzen Tafeln. AlsDeutschland noch im Rückstandlag, waren teilweise einige neut-rale Signalflaggen auf Halbmastgesetzt.

Politische Nachrichten gerie-ten angesichts dieses überra-schenden Erfolgs für einige Tageins Abseits, zu groß war die Freu-

de. Hatte in der Ausgabe am Wo-chenende vor dem Finale nochein Bild der „ersten pilotenlosenBomber vom Typ Matador B 61“,die auf dem amerikanischenFlugplatz in Bitburg ausgesuch-ten Journalisten vorgeführt wor-den waren, die Titelseite be-herrscht, so stand an diesemMontag die „Zweibrücker Zei-tung – Generalanzeiger der West-pfalz – Organ des Grenzlandes –Unabhängige Heimatpresse“ (soder Titelzug der Zeitung) ganz imZeichen des Triumphs von Bern.Die Prototypen der heutigenDrohnen waren uninteressant

geworden, mitten auf der Seiteprangte ein Foto der Siegerelf umSpielführer Fritz Walter, das vordem Anpfiff „geschossen“ wor-den war. Zwei weitere Aufnah-men zeigten Zuschauer vor öf-fentlichen TV-Apparaten und Ra-dios, die beim dritten und ent-scheidenden Tor von HelmutRahn enthusiastisch in Jubel aus-brachen. „Während des gesamtenSpiels ruhte in vielen Orten derVerkehr. Die meisten Straßen wa-ren wie ausgestorben. Viele Ein-wohner hatten ihre Rundfunkge-räte an die offenen Fenster ge-stellt.“

Dass der britische Premiermi-nister Winston Churchill seinenUSA-Besuch beendet und mit der„Queen Elizabeth“ den Heimwegangetreten habe, war der Aufma-cher auf der zweiten Seite. Dortstand auch zu lesen, dass die fünfdeutschen Angeklagten im„Struthof-Prozeß“ von Frank-reich nach Deutschland abge-schoben worden seien – sie wa-ren wegen ihrer Verbrechen indem Konzentrationslager, das dieNazis in den Vogesen unterhaltenhatten, zu unterschiedlichenStrafen verurteilt worden.

Aber es gab auch Lokalnach-richten – so zum Beispiel, dassmit sofortiger Wirkung der Bade-betrieb „an der Schließ“ in Zwei-brücken verboten wurde. Was-serproben, die dem Schwarzbachentnommen worden waren, hat-ten gezeigt, dass das erfrischendeNass des Schwarzbachs in hohemMaße verunreinigt war und derAufenthalt im Wasser hohe Risi-ken für die Gesundheit mit sichbrachte. „Das Bad bleibt jedochweiterhin als Luft-, Licht-, Son-nen- und Brausebad geöffnet“,wurde seitens der Stadtverwal-tung bekannt gemacht. Und auchder Bau eines Wasserbeckenswurde sofort angekündigt; essollte den Wasserratten binnenJahresfrist zur Verfügung stehen.Im Anzeigenteil schließlich wur-den speziell die Bauern der Regi-on angesprochen: Sie solltenzwecks gleichzeitiger Bekämp-fung des Kartoffelkäfers und derKrautfäule auf „Kupfer-Aktiv-Gesarol“ setzen – es handelte sichdabei um das berüchtigte GiftDDT.

Und das Autohaus „Reinhard &Friedrich“ inserierte zwei Ge-brauchte der Marke „Borgward“,die erst wenige Kilometer aufdem Tacho hatten. bau

Die Lauterer Fritz Walter – mit WM-Pokal – und Horst Eckel werden imBerner Wankdorfstadion von deutschen Fans nach dem 3:2-Final-Sieggegen Ungarn auf Schultern vom Platz getragen. FOTO: DPA

Der Merkur titelt: „Armstrong und Aldrin auf dem Mond“

20. Juli 1969: Stillstand beim Saar-Pfalz-Kanal

In Zweibrücken feierte dieArbeiterwohlfahrt ihr 50-jähriges Bestehen, in We-benheim wurde das tradi-

tionelle Bauernfest veranstaltet,die Ixheimer „Liedertafel“ feiertein den Birkhausen ihr Waldfest,und in Mauschbach wurde FritzStähly in seine vierte Amtszeit alsBürgermeister gewählt. Wäh-renddessen betraten die erstenMenschen den Erdtrabanten.

„Armstrong und Aldrin auf demMond“ titelte der Merkur am 21.Juli 1969, nachdem die Fähre si-cher gelandet war und Neil Arm-strong seinen berühmten Satz„nur ein kleiner Schritt für einenMenschen, aber ein riesigerSchritt für die Menschheit“ ge-sagt hatte. „Mit der Landung aufdem Mond ist den Amerikanerneine der bisher größten techni-schen Leistungen der Mensch-heit gelungen“, hieß es im Leitar-tikel auf der Titelseite. Der Autorwar außer sich vor Begeisterung:„Bereits in absehbarer Zeit wirdeine Mondlandung eine konven-tionelle Sache sein – wie ein Flugüber den Atlantik“, meinte er.

Gleichwohl gab es auch Skepsis,insbesondere was die sichereRückkehr von Apollo 11 anbe-langte. „Heute 18.55 Uhr Ent-scheidung über Erfolg oder Kata-strophe – dann wird der Auf-stiegsmotor gezündet.“ Dessen1587 Kilogramm Schubkraft wa-ren zwar schon im Weltraum,aber noch nie auf der Mondober-fläche erprobt worden. „Für NeilArmstrong und Edwin Aldrinwürde es keine Rettung geben,wenn sie nicht zurückstartenkönnen. Übrigens gibt es an Bordweder Giftpillen noch andereSelbstmordmittel für den Not-fall“. Wie hinlänglich bekannt,nahm diese erste Mondfahrt aberein glückliches Ende. Während

also die Raumfahrt vor einemneuen Zeitalter stand, trat ein an-deres Großprojekt in der West-pfalz auf der Stelle: Der „Saar-Pfalz-Kanal“ und seine zügigeRealisierung stand im Mittel-punkt eines Treffens der wirt-schaftlichen Spitzenverbände derBundesländer Rheinland-Pfalzund Saarland. Die Wasserstra-ßenverbindung von der Saar zumRhein, die bereits seit den1920er-Jahren in der Diskussionwar, sei dringend erforderlich,betonten Industrie-, Handels-und Handwerkslobby, um die ho-hen Frachtkosten der pfälzischenund saarländischen Industrie zureduzieren.

Das Vereinsregister wurde umden Verein „Zwei Brücken aufden drei Säulen“ in Zweibrückenergänzt, wobei in der amtlichenBekanntmachung der offizielleZweck der Organisation nicht ge-nannt wurde. Und souverän sieg-te der Belgier Eddy Merckx beider Tour de France. Mit 18 Minu-ten Vorsprung hielt der 24-jähri-ge Radsportler den Zweitplat-zierten auf Distanz. bau

Neil Armstrong betritt als ersterMensch den Mond. FOTO: DPA

Charles Goodyear fertigtHandschuhe aus Kautschuk an

1839: Erfinder entdeckt Eigenschaften von Gummi

Jugendarbeit in Fabriken wird verboten

1839: Staat greift erstmals regulierend ins Arbeitsleben ein

Erstes Prepaid-System im Briefversand eingeführt

1. Mai 1840: Briefmarken kleben auf britischen Briefen

,

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Page 15: 300jahre

M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3 N R . 2 2 3 S E I T E X V300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Die Olympischen Spielein München begeister-ten als frohes und bun-tes Fest die Massen, die

deutsche Mannschaft überrasch-te mit dem Gewinn zahlreicherGoldmedaillen wie etwa jener

von Ulrike Meyfahrt, die imHochsprung 1,92 Meter schaffte –und dann fand alle Freude eingrausames Ende. „Olympia imKugelhagel“, „Araber zerstörtenFrieden“, „IOK lässt Spiele unter-brechen“, „Trauerfeier für Israe-lis heute im Stadion“, „Journalis-ten machen sich auf eine langeNacht gefaßt“, lautete die Über-

schriften der Berichte, die natür-lich die Titelseite beherrschten.Ein arabisches Terrorkommandowar ins Olympische Dorf einge-drungen, um Mitglieder der is-raelischen Mannschaft als Gei-seln zu nehmen und ihre Forde-rungen durchzusetzen. Das völligunkoordinierte und unprofessio-nelle Verhalten der deutschenBehörden und der Politiker spitz-te sich zur Katastrophe zu: Derstümperhafte Versuch, die Gei-seln auf dem Flugfeld von Fürs-tenfeldbruck zu befreien, endetein einem Blutbad.

Während die Schlagzeilen an-derenorts von den sich über-schlagenden Ereignissen be-herrscht waren, konnte der Re-gionalteil des „Merkur“ wohlnicht mehr rechtzeitig reagierenund veröffentlichte einen Stim-mungsbericht aus der Feder vonRenate Zwick. Die Zweibrückerinschilderte ihre Eindrücke ausMünchen. „Hätten Sie Lust, michheute bei einem Bummel durchdas Olympische Dorf zu beglei-ten. Natürlich nur mit den Augeneiner Olympia-Hostess. BeimVerlassen der U-Bahn-Endstati-on Olympiazentrum in RichtungOlympisches Dorf sieht manschon eine dichte Menschen-menge, die sich vor der von Bewa-chern in olympiablauer Uniformabgeschirmten Sperre drängeln.Teils hoffen sie, noch ‚irgendwie’in das Olympische Dorf zu gelan-gen, teils begnügen sie sich damit,das Treiben im Olympiadorf vonweitem zu beobachten, teils war-ten sie auf die Sportler, um sienach dem Verlassen der Sperresogleich zu umringen und um Au-

togramme zu bitten“, leitete sieihren Bericht ein, der angesichtsder grausamen Ereignisse wie auseiner anderen Welt erscheint.

Tiefes Entsetzen beherrschteinsgesamt die Szenerie in Zwei-brücken. Die Fahnen wehten aufallen öffentlichen Gebäuden aufHalbmast. In Lokalen, Fabrikenund auf der Straße waren das ein-zige Gesprächsthema die un-glaublichen Vorfälle vom Vortagund der letzten Nacht in Fürsten-feldbruck.

„Zur Zeit, als aus dem Olympia-stadion die Trauerfeier übertra-gen wurde, waren die Straßen fastso leer wie bei der Eröffnungsfei-er“, hieß es in dem Artikel vonMerkur-Mitarbeiter Walter Rin-

ner. Bei einer Umfrage unter Pas-santen aller Altersstufen zeigtesich aber, dass die Entscheidung,die Spiele weiterlaufen zu lassenund nicht unter dem Eindruckdes Attentats abzubrechen, uni-sono geteilt wurde.

Doch auch das alltägliche Le-ben ging weiter, und so wurdebeispielsweise darüber berichtet,dass der Campingplatz einigeVerbesserungen erfahren habe.Auch die neue Minigolf-Anlagewerde gut angenommen und seimithin Ursache dafür, dass dieÜbernachtungszahlen wiedersteigen. Beim Betriebsfest derdeutschen Bediensteten auf demKreuzberg war die Misswahl derHöhepunkt. Um den Titel einer

„Miß Kreuzberg“ bewarben sichacht Kandidatinnen, unter denenHannelore Grübner als Siegerinhervorging. Ansonsten sorgteneine Tombola, bei der es eine Rei-se nach Paris zu gewinnen gab,und ein Truthahnschießen fürhinreichend Kurzweil unter derBelegschaft.

Der „Zielkauf“-Supermarkt amKaplaneihof in Einöd warb mitallerhand Sonderangeboten:Schlachtfrische Koteletts gab esbeispielsweise für 3,28 Mark jePfund, während „Kaba der Plan-tagentrank“ in der 800-Gramm-Familiendose“ für 4,48 Mark of-feriert wurde. Das Vollwaschmit-tel „Schwanweiß“ war für 3,95DM im Dreikilopaket zu haben.

Das Attentat von München überschattet Olympia5. September 1972: Die Fahnen wehten auch in Zweibrücken auf allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast

München 1972: Elf israelische Sportler starben bei der Geiselnahme durch palästinensische Terroristen. FOTO: AP

Von Merkur-Mitarbeiter Martin Baus

Studenten und Bürger begehrengegen die Herrschenden auf

1848: Märzrevolution in Deutschland

Arbeiter aller Länder sollensich künftig vereinigen

1848: Marx und Engels verfassen Kommunistisches Manifest

Lebensmittel bleiben deutlichlänger haltbar

1864: Louis Pasteur entwickelt Pasteurisierungsverfahren

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Herzlichen GlückwunschPfälzischer Merkur.Alles richtig gemacht.300 Jahre Tradition bedeutet 300 Jahre Modernität.

Die Rhein-Zeitung und ihre Heimatausgaben, führende Zeitung imnördlichen Rheinland-Pfalz, gratuliert dem Pfälzischen Merkur herzlichzum großartigen Jubiläum. Wir freuen uns auf weitere multimedialeund journalistische Jahrzehnte mit unseren Partnern der Saarbrücker Zeitungsgruppe.

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Es sollten vier Tage insLand ziehen, ehe über-haupt bekannt wurde,was sich in der Ukraine

ereignet hatte. Am 26. April wares im Kernkraftwerk Tscherno-byl zum Super-GAU gekommen,aber die sowjetischen Behördenhielten die Nachricht von derKernschmelze solange zurück,bis sie definitiv nicht mehr zuverheimlichen war. „Tscherno-byl: Der Name eines Ortes in derUkraine wird zum Symbol derbislang schwersten Katastrophein der friedlichen Nutzung derKernenergie“, hieß es auf der Ti-telseite des Pfälzischen Merkuram 30. April 1986.

Während die sowjetischen Stel-len noch beschönigend von einer„Havarie“ sprachen, wurde auchin Deutschland auf die Beruhi-gungs- und Verschleierungsstra-tegie gesetzt. Es sei höchst un-wahrscheinlich, so ließen „Ex-perten“ wissen, dass es in Süd-westdeutschland zu Beeinträch-tigungen durch die ausgetreteneRadioaktivität kommen werde.Der Wetterdienst in Offenbachteilte mit, dass über radioaktiveKonzentrationen nichts bekanntsei.

Doch es kam alles anders: AmMaifeiertag wehte der Ostwind

die radioaktiven Wolken aus derUkraine über die Bundesrepublikhinweg, ein Gewitter am Abenddes gleichen Tages ließ den Fall-Out auf der Erde niedergehen.Ein neues Wort hielt Einzug:„Becquerel“ lautete es, und es gaban, wie hoch die radioaktive Be-lastung von Boden, Wasser undLebensmitteln war. Auf demMarkt und in den Geschäftenstanden nicht mehr nur die Prei-se und die Herkunft der Saison-ware, sondern auch ihre Belas-tung durch Jod und Cäsium. Vordem Verzehr von Frischmilchwurde gewarnt – nur wenn die

Jod-131-Werte unter 500Becquerel liegen, durfte sie vonden Molkereien noch vertriebenwerden. Die Vermarktung vonSalat und Spinat wurde flächen-deckend verboten. Während sodas tatsächliche Ausmaß der Ka-tastrophe erst in gezielter Sala-mitaktik scheibchenweise ansLicht kam, änderte sich das all-tägliche Leben schlagartig: Kin-dern wurde es untersagt, im Frei-en spielen, und insbesondereSpielplätze und Sandkästen wur-den zu Tabuzonen.

Das alles war noch nicht be-kannt, als OberbürgermeisterWerner von Blon vor dem Stadt-rat drei von dessen Mitgliederneine besondere Ehrung zuteilwerden ließ: August Dahler undOtto Schehl (beide CDU) sowieHeinz Heller (SPD) wurden mitder Stadtplakette in Bronze aus-gezeichnet. Eine von der FDP-Fraktion eingebrachte Resoluti-on wurde angenommen, in dererneut und mit Nachdruck eine„Kriechspur“ für die MörsbacherStraße gefordert wurde. Einenbesonders dicken Brocken fischteMichael Sümmler aus dem ver-einseigenen Weiher des Angel-sportvereins: Er hatte einen 13Pfund schweren Karpfen am Ha-ken.

Tödliche Strahlenverseuchen Lebensmittel

26. April 1986: Tschernobyl-Katastrophe ändert das Leben schlagartig

Blick auf den zerstörten Reaktor inTschernobyl. FOTO: SR

Schlag auf Schlag: DieMauer in Deutschlandbricht auf“ prangte in derWochenendausgabe des

11./12. November 1989 auf derTitelseite des Merkur. Am Abenddes 9. November war der EiserneVorhang gefallen. „In der DDR,der Bundesrepublik und in Ber-lin überschlagen sich die Ereig-nisse. Kurz nach der Meldung,daß die DDR weitere Grenzüber-gänge öffnet, wurde von Ost-Berlin damit begonnen, Bre-schen für die neuen Ostübergän-ge in die Mauer zu schlagen. EineMenschenmenge von rund 500West-Berlinern begann damit, inSpandau die Mauer einzurei-ßen“, hieß es im Aufmacher wei-ter.

Ein großformatiges Foto zeigteMenschen, die auf der Mauer mitdem Brandenburger Tor als Ku-lisse tanzten, ein weiteres zeigteeinen „Mauerspecht“, der mitdem Pickel auf das verhassteSymbol einschlug. Mehrere Son-derseiten berichteten über dieSituation und fingen in Bilderndie Freudenstimmung ein. Zwei-brückens OberbürgermeisterWerner von Blon bezeichneteden 9. November 1989 als einhistorisches Ereignis, „denn dieGrenzen, die Jahrzehnte ge-

schlossen waren, öffneten sich –die Mauer wird durchlässig“. DieHoffnung sei gestiegen, dass dasVerhältnis der beiden deutschenStaaten sich künftig so gestalte,„wie es sich gehört“, meinte vonBlon. Den DDR-Bürgern, die ih-rer Heimat den Rücken gekehrthaben, gelte es „bei uns“ Aufnah-memöglichkeiten zu bieten. InZweibrücken habe man jeden-falls schon entsprechende Vor-bereitungen getroffen. So seienvon der Bundeswehr mehr als200 Betten bereitgestellt wor-den, zehn Wohnungen seien aus

dem privaten Bereich für eineeventuelle Unterbringung ge-meldet und auch in der Hilgard-schule sollten 60 bis 80 Plätzegeschaffen werden. „Und es istSorge getragen, dass die Organeder Hilfsdienste kurzfristig inAktion treten können“, erläuter-te der Rathauschef zufrieden.

Der Stadtrat hatte freilichauch noch andere, eher unspek-takuläre Entscheidungen zutreffen. Um die Finanznot derStadt zu bekämpfen, wurde dieGewerbesteuer von bisher 370auf nun 390 vom Hundert abge-segnet. Die Festschreibung derEntschädigungen für die Frak-tionen im Stadtrat auf 126 DMpro Kopf wurde beschlossen,während die Erhöhung derPachtentgelte für landwirt-schaftliche Flächen abgelehntwurde. Im Badeparadies stelltedas Wellenbad im Außenbereichwitterungs- und saisonbedingtden Betrieb ein, während nun-mehr der mit 40 Grad gut geheiz-te Whirlpool zum Gemein-schaftserlebnis unter freiemHimmel einlud. Und das Jugend-rotkreuz machte mit einem be-sonderen Service auf sich auf-merksam: Wer Bedarf hatte,konnte sich einen Babysitter en-gagieren.

Merkur: „Die Mauer inDeutschland bricht auf“

9. November 1989: Die Wiedervereinigung – Zweibrücken vorbereitet

Trabbi-Kolonne: Berlin feiert denFall der Mauer. FOTO: DPA

Lincoln und die Nordstaaten setzen Sklaverei ein Ende

1865: Sezessionskrieg in den USA endet

Generator wandelt Bewegung inelektrische Energie um

1867: W. Siemens veröffentlich Erfindung der Dynamomaschine

Prozess zur Produktion von Milchpulver erfunden

9. April 1872: Samuel Percy erhält Patent in den USA

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Angst und lähmendesEntsetzen“ stand in di-cken weißen Lettern ineinen schwarzen Balken

eingelassen am Mittwoch, 12.September, ganz oben auf der Ti-telseite des Pfälzischen Merkur.Das Bild der Türme des WorldTrade Centers, in die hinein zweiVerkehrsflugzeuge gezielt ge-lenkt worden waren und danebendas Porträt des amerikanischenPräsidenten George W. Bush mitverschlossenen Augen – der Ter-roranschlag des 11. September inNew York beherrschte die Be-richterstattung weltweit. „JetztKrieg?“ lautete die bange Über-schrift des Kommentars, wäh-rend daneben darüber informiertwurde, dass auf der RamsteinerUS-Airbase die verschärfte Si-cherheitsstufe „Delta“ ausgeru-fen worden sei.

Auf mehreren Seiten wurde ineinem „PM-Spezial“ in Bild undText über die Vorfälle berichtet,erschütternde Fotos zeigten dieHochhäuser und die Trümmerihres Einsturzes von Qualmwol-ken umgeben. Augenzeugen, vomSchicksal, Erschöpfung und derAngst gezeichnet.

Im Regionalteil schilderte dieZweibrücker Studentin Birge Oh-ler, die sich zur Zeit der Terror-angriffe in New York aufhielt, wassie als Augenzeugin vor Ort erleb-

te. „Als wir an die Ecke Broad-way/Broomstreet kommen, se-hen wir es am Horizont. Im nörd-lichen Tower des WTC klafft einegroße Wunde, ein Loch in derspiegelnden Fensterfassade. Esbrennt und dicker schwarzerRauch steigt in den Himmel,zieht in den Osten, RichtungBrooklyn. Wir stehen und schau-en in den Himmel. Die unterenFenster des WTC blinken in derSonne, Staub flirrt in der Luft, sil-berne Partikel fliegen. Es siehtaus wie eine Geburtstagsfeier.Wir stehen und schauen. Plötz-lich ein Knall. Eine orange-schwarze Wolke explodiert in derMitte des zweiten Turmes. Ein

Japaner rennt schreiend weg.Wir anderen stehen fasziniertund geschockt“, schreibt sie ihreErlebnisse in einer Mail (so derMerkur) an ihren Vater WolfgangOhler. Der Bericht der Zweibrü-cker Augenzeugin endet mit demWorten: „Papa, es fällt mir immernoch schwer, den Dienstag zuordnen und zu begreifen“.

An jenem Tag war auch zu le-sen, dass schon in den Siedlungender Steinzeit Menschlichkeit einegroße Rolle gespielt habe. Jüngs-te Forschungsergebnisse ausSüdfrankreich hatten erbracht,dass die Vorfahren des Menschensich schon vor mehreren TausendJahren um Kranke und Schwache

gekümmert haben.In Zweibrücken selbst werden

auf die Schnelle mehrere Ge-denkgottesdienste angekündigt,so in der Alexanderskirche, in derkatholischen Kirche HeiligKreuz, in der Matthäuskirche inRimschweiler, in der Friedens-kirche in Ixheim und in der Die-terich-Bonhoeffer-Kirche inOberauerbach.

Unter dem Eindruck der Ereig-nisse in den USA wurden die Ska-te-Night und das für den folgen-den Sonntag im Rosengarten ge-plante Konzert ebenso abgesagtwie der Betriebsausflug der Ver-bandsgemeinde Zweibrücken-Land.

Still, betroffen, sorgenvoll undentsetzt wurde das Extra-Blattdes „Pfälzischen Merkur“ aufge-nommen, das in der Innenstadtverteilt wurde. Innerhalb kürzes-ter Zeit war die Ausgabe vergrif-fen. „Überall waren Kopfschüt-teln und Hilflosigkeit angesichtsdieser Bilder des Grauens zu er-kennen. Die Leser haben die In-formationen zu dem Terror-An-schlag auf die USA verschlun-gen“, wurde über die Resonanzdes Sonderdrucks berichtet. Tagsdarauf sorgte die Ankündigungvon US-Präsident Bush, im Ge-genangriff „ganze Staaten auszu-schalten“, für noch größeres Ent-setzen.

Der Einsturz der westlichen Welt Der 11. September 2001: Anschlag auf World Trade Center – „Angst und lähmendes Entsetzen“

Die Welt traute ihren Augen nicht, als das World Trade Center einemAnschlag zum Opfer fiel. FOTO: BULLS

Apparat überträgt Stimme in einen angrenzenden Raum

1876: Alexander Graham Bell erfindet das Telefon

Philosoph gilt als unverstandenund dem Wahn verfallen

1883: Nietzsche schreibt Teil 1 von „Also sprach Zarathustra“

Patent-Motorwagen unternimmtöffentliche Probefahrt

1886: Carl Benz baut Automobil mit Verbrennungsmotor

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Nach wenigen Schrittenvon hier kommen wirzum wiedererstande-nen Schloß des Her-

zogs Gustav Samuel Leopold. DieSprengbomben des 14. März 1945hatten es zerfetzt und fast bis zurUnkenntlichkeit verstümmelt.Von den neu erbauten Häuserzei-len dem Auge des Passantenschamhaft verborgen, schien dieRuine dem endgültigen Verfallpreisgegeben. Das Gewissen ge-schichtsverbundener Bürgerwollte keine Ruhe geben, aberdem Problem der Restaurierunghaftete der Anschein der Unlös-barkeit an. Der einzig möglicheAusweg drohte im Abbruch derletzten Reste zu münden“: Zeilenwie diese sind es, die belegen,dass Günther Bartz nicht nur einsensibler Beobachter des aktuel-len Geschehens in „seiner Stadt“Zweibrücken war, sondern auchein kritischer Begleiter der Ent-wicklung speziell in der Nach-kriegszeit. Er ließ einerseits kei-ne Zweifel darüber aufkommen,dass seine Sympathie der Stadt,ihrer Geschichte und ihren Be-wohnern galt, andererseitsscheute er sich nicht, ganz selbst-bewusst da Widerspruch zu erhe-ben, wo er Fehlentscheidungenerkannte, selbst wenn sie mit

übergroßer Mehrheit getroffenworden waren. Von dieser Eigen-schaft gekennzeichnet ist auchdas Buch „Zweibrücken – FrüheKunde – Herzogliche Zeiten –Heute“, das in seiner Prägnanzund Kürze, aber auch in seinemStil die vielleicht beste Schilde-rung der städtischen Geschichtejenseits wissenschaftlicher Dar-legungen ist. 1965 gab GüntherBartz Interessierten diesen un-terhaltsamen wie fundierten Al-manach zur Zweibrücker Vergan-genheit an die Hand und nochheute vermag die Lektüre desknapp 100-seitigen Werkes zufesseln.

Phase des Wirtschaftswunders

Mit dieser Hingabe prägte Gün-ther Bartz in der Nachkriegszeitund in der Phase des Wirtschafts-wunders auch den PfälzischenMerkur. „Zeitung machen“ warihm, der am 18. März 1924 inZweibrücken geboren wurde,quasi in die Wiege gelegt. Sein Va-ter Willi Bartz war seit seinerkaufmännischen AusbildungMitarbeiter bei der ZweibrückerDruckerei Hallanzy, die seit 1888den Merkur herausgab. 1942 mel-dete er sich freiwillig in denKrieg, wo er zunächst im besetz-ten Frankreich zum Einsatz kam.Im Mai 1945 geriet er in amerika-nische Kriegsgefangenschaft, ausder er gegen Ende des gleichen

Jahres zurückkehrte. Als am 1. Juli 1950 nach 15-jäh-

riger Zwangspause der PfälzischeMerkur wieder erscheinen konn-te, so war dies in erster Linie denAnstrengungen von Vater undSohn Bartz zu verdanken. Nachder Gründung der Bundesrepub-lik waren die bis dahin restrikti-ven Vorgaben des Besatzungssta-tuts abgemildert worden: Die so-genannten Altverlegerzeitungendurften wieder gedruckt werden,sofern ihre Herausgeber politischals unbelastet galten. Im Fall desPfälzischen Merkur waren diesWilli Bartz und Fritz Scipio. Gün-ther Bartz wurde als Verlagsleitereingestellt. „Wir starteten am 1.Juli 1950 und sechs Wochen spä-ter verfluchten wir unseren unse-ligen Entschluss“, blickte Bartzzwei Jahrzehnte später auf dieheikle Anfangsphase zurück. Wasfolgte, war gleichwohl eine Er-folgsstory par excellence, wie Jo-hannes Schöndorf in seinerBartz-Biographie skizziert –„nach einer für die damaligenUmstände typischen Durststre-cke“ sei er als „eine der markan-ten Persönlichkeiten im öffentli-chen Leben Zweibrückens undals einer der profilierten Zei-tungsverleger der Region“ her-vorgetreten. Zunehmend schärf-te er das Profil seiner Zeitung,übernahm nach dem Tod seinesVaters 1964 die restlichen Anteile

an der Verlagsgesellschaft undwurde nun GeschäftsführenderGesellschafter. Acht Jahre später,1972, wurde Günther Bartz zumVorsitzenden des Verbandes derZeitungsverleger von Rheinland-Pfalz und Saarland gewählt, zu-dem wurde er in das ErweitertePräsidium des BundesverbandesDeutscher Zeitungsverleger be-rufen.

Seine Karikaturen

Aber nicht nur im Managementhielt Bartz das Zepter in derHand, der Zeitung drückte er ins-besondere mit seinen Karikatu-ren den unverwechselbarenStempel auf. In der wöchentlicherscheinenden „Schwarzen Sei-te“ nahm er aktuelle Themen inKarikaturen aufs Korn, die er mitkantigen, humorvollen und bis-weilen selbstironischen Textenversah. Als nur ein Beispiel dazusei die Seite vom 16. Dezember1952 genannt, die auf den schnee-reichen Winter Bezug nahm unddie unter dem Titel „Viel Schneeauf der Höh“ allerlei wetterbe-dingte Unbill zum Thema hatte.Unter dem schwungvollen Kürzel„GB“ war dann als „das beste Bildder Woche“ ein völlig weißesFenster mit der Unterschrift„Zwei Schimmel im Schneegestö-ber“ abgebildet.

Ähnlich in der Aufmachung er-schienen von 1954 bis 1977 zu Sil-

vester Bartz’ Jahresrückblicke“,die im kalendarischen Rasterzwölf liebevoll-bissige Kommen-tare zu den politischen Ereignis-se zeigten.

1977 wurde Günther Bartz vomdamaligen BundespräsidentenWalter Scheel mit dem Bundes-verdienstkreuz am Band geehrt;im folgenden Jahr, am 29. August1978, starb Günther Bartz inBonn nach kurzer Krankheit inseinem 55. Lebensjahr. „Ob imBeruf, für das eigene Haus oderim Verband, ob als Zeichner oderFestredner – er tat es mit Begeis-terung. Er konnte diese Freudeauch auf andere übertragen,

konnte anregen und Aufgabenleicht machen“, hieß es in demNachruf, der zwei Tage später inseiner Zeitung erschien.

Eine posthume Würdigung derbesonderen Art widerfuhr ihm2005: Das Deutsche Zeitungsmu-seum im saarländischen Wadgas-sen zeigte seine Karikaturen ineiner Ausstellung, die von derZweibrücker KulturgutstiftungGehrlein-Fuchs realisiert wordenwar. „Mit leichter Hand … undspitzer Feder“ lautete der Titeldes Katalogs, der dieses bedeu-tende Kapitel Zweibrücker Zei-tungsgeschichte anschaulich zu-sammenfasst.

Zeitung machen in die Wiege gelegtIm Gedenken an Günther Bartz (1924 bis 1978): Verleger, Autor und Karikaturist

Günther Bartz im April 1972. FOTO: ARCHIV/WERLE DRUCK

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29. Juli 1890: Vincent van Gogh stirbt in Frankreich

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Bei uns Steigners handeltes sich um eine richtige,Zeitungsfamilie’. Auchmein Großvater Ludwig

Steigner war schon begeisterterJournalist. Er war von 1935 bis1939 Chefredakteur der Saarbrü-cker Zeitung und ist später in derKriegsgefangenschaft gestorben.

Mein Vater Georg trat in des-sen Fußstapfen. Er war maßgeb-lich am Aufbau des PfälzischenMerkur nach dem Zweiten Welt-krieg beteiligt. Von der erstenAusgabe am 1. Juli 1950 bis zuseinem Ausscheiden 1992 hat erdie Zeitung geprägt wie kein an-derer. Über 25 Jahre hinweg warer, ein gebürtige Vorderpfälzer,der 1995 gestorben ist, auch Re-daktionsleiter.

Verhaftung

Die Aufbauzeit, so erzählte eruns, sei gerade in der Grenzregi-on sehr bewegend gewesen. Beieiner Veranstaltung zur Wieder-angliederung des Saarlandes andie Bundesrepublik Deutschlandwurde mein Vater sogar verhaf-tet, weil er diese in vielen Kom-mentaren gefordert hatte. Daswar bei einer Veranstaltung imHomburger Saalbau, bei der Mi-nisterpräsident Johannes Hoff-mann gesprochen hatte. Hoff-

mann war gegen die Vereinigunggewesen. Als ich nach der Rededes Ministerpräsidenten seinen

Bericht in einer Telefonzelleübermitteln wollte, wurde er vonPolizeibeamten daran gehindert.

Jahre später erhielt die FamilieSteigner sogar eine Morddro-hung. Das war in den siebzigerJahren, als in Zweibrücken dieTerrorgruppe „Black Panther“aktiv war.

Aufbruchstimmung

Mein Vater muss beim Merkureine richtige Aufbruchstimmungerlebt haben. Damals habe eine,kreative Auseinandersetzung’mit der Konkurrenz stattgefun-den, hat er mal erzählt. Dass dieZeitung erst so spät am Abend inSaarbrücken gedruckt wird, istwohl auch damals schon einwichtiger Vorteil gegenüber an-deren Zeitungen in der Regiongewesen. Als besonderen Erfolghat mein Vater immer gewertet,dass es gelungen ist, die redaktio-nelle Eigenständigkeit zu behal-ten. Meine Eltern haben sich beider Saarbrücker Zeitung kennengelernt. Meine Mutter MarianneVoigt hat dort viele Jahre als Re-dakteurin gearbeitet.

Und auch ich bin der Zeitungs-tradition treu geblieben: Von1992 bis 1997 war ich beim Mer-kur in der Lokalredaktion amMarktplatz als Redakteur be-schäftigt gewesen und dort fürdie Bereiche Kultur und Hom-burg zuständig. Heute arbeite ichals Pressesprecher in der Presse-stelle der Kreisverwaltung Saar-pfalz in Homburg.

Eine echte JournalistenfamilieUdo Steigner erinnert sich an die Erzählungen seines Vaters Georg

Georg Steigner war maßgeblich am Aufbau des Pfälzischen Merkurnach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt. FOTO: PRIVAT

Von Udo Steigner

Bissiger Roman legt Grundsteinfür Dracula-Mythos

1897: Bram Stoker veröffentlicht sein berühmtestes Werk

Tragischer Tod einerMärchenkönigin am Genfer See

1898: Anarchist tötet österreichische Kaiserin Elisabeth

Brüder erobern mitselbstgebautem Apparat die Lüfte

17. Dezember 1903: Erster Flug von Wilbur und Orville Wright

„Als älteste Zeitungder Pfalz ist der

Pfälzische Merkur einwichtiges Instrumentder Demokratie unddaher unverzichtbar.

Darüber hinaus trägter zur Identität der

Menschen bei,insbesondere wenn

die Berichte die Regionbetreffen. Und das

verbindet ihn mit demBezirksverband Pfalz,

der die Region mitseinem ‚pfälzischen

Parlament’, demBezirkstag Pfalz,zusammenhält.“

Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstages

der Pfalz

Page 20: 300jahre

S E I T E X X N R . 2 2 3 M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Für viele war der am 26.Februar 1929 geboreneRieschweilerer WalterRinner„de Merkur“. Seit

1951 schrieb er unter dem Kürzel„ri“ für seine Zeitung und 1959wurde er ständiger freier Mitar-beiter. Er berichtete bis Ende der90er Jahre über Menschen undEreignisse, über Ratssitzungenoder Vereinsveranstaltungen undvor allem über Sport. Auch überdie SG Rieschweiler, bei der erEhrenmitglied war. Danebenstand er für den KarnevalvereinZweibrücken in der Bütt undbeim Sängerkreis war er Presse-referent. Dafür erhielt er unteranderem die Ehrennadel desLandes.

Zu jeder Tag- und notfalls auchNachtstunde war Rinner unter-wegs, um die neuesten Ereignissetaufrisch in der Redaktion abzu-liefern.

Er hatte in Rieschweiler undBayreuth die Schule besucht, gingdann später in Zweibrücken beiMetallern in die Lehre. Doch dasgefiel dem jungen Mann ganz undgar nicht. So begann er 1950 fürdie Pirmasenser Zeitung zuschreiben, Sportberichte vor al-lem. 1951 kam der „PfälzischeMerkur“ hinzu. Immer häufiger,immer intensiver. Dann, 1959,wurde er ständiger freier Mitar-beiter. „Wo auch immer was loswar, tauchte ich auf“, berichteteer später.

Bayreuth blieb er immer ver-bunden. Dort lernte er seine spä-tere Frau Eleonore kennen undimmer wieder führte sie ihr Wegan Wagners Festspielhaus vorbei.„Wie der Zufall es will“, erzählteRinner einmal, „ohne Westwall-bau hätte ich wahrscheinlich vonBayreuth kaum gehört und ichhätte viel verloren, wie ich heute

weiß“. Walter Rinner schrieb üb-rigens nicht nur. Mit der Pola-roidkamera ging er auf Bilderjagdund hielt Denkwürdiges für dieNachwelt fest. Kein leichter Job.Denn damals steckte die Techniknoch in den Kinderschuhen. Wares draußen zu kalt, wurden dieBilder zu dunkel, war es zu heiß,wurden sie zu hell.

Doch der Humor verließ ihn beikeinem Wetter. Wie auch: WalterRinner war mehr als 40 Jahrelang aktiver Karnevalist; erst inder Club-Gemeinschaft Hasen-steig am Hasensteig, dann beimKarneval-Verein Zweibrücken,wo er 25 Jahre im Vorstand saßund später Ehrenmitglied wurde.Die Bütt ließ ihn all die Jahrenicht los, Groß und Klein nahm eraufs kritische humoristischeKorn. Doch Rinner war nicht nurKarnevalist. Der umtriebigeJournalist war auch privat stetsunterwegs. Sänger beim Männer-gesangverein Rieschweiler war erebenfalls viele Jahre lang,Schriftführer dazu. ÜberhauptSchriftführer: Er bekam die kilo-schwere bronzene August-Be-cker-Medienpreisstatue vomPfälzischen Sängerbund verlie-hen für 35 Jahre von insgesamt37 Jahren Kreispressewarttätig-keit. Außerdem war er im Turn-verein Rieschweiler Ehrenmit-glied und in der SG Rieschweilerebenfalls, auch dort schwang erden Kugelschreiber als Presse-mann.

Bei den roten Teufeln saß er aufdem Betze, mit den Zweibrü-ckern in der Regionalliga und mitden Homburgern in der Bundes-liga. Rinner schrieb auch für denRundfunk.

2008 verstarb der langjährigeWegbegleiter des PfälzischenMerkur.

Immer am Puls der ZeitWalter Rinner arbeitete 40 Jahre lang beim Pfälzischen Merkur

Walter Rinner in seinem Metier. FOTO: PMA

Seine Fotos erzählendie Geschichte der Stadt

Fritz Fleischer arbeitetebeinahe vier Jahrzehnteals Fotojournalist inZweibrücken., viele Jah-

re davon auch für den PfälzischenMerkur. Dadurch prägte er dasBild von der Stadt und noch mehrden Blick auf den ZweibrückerSport wie kaum ein Zweiter.

Seine Laufbahn als Fotograf be-gann er in einer für Zweibrückenaufregenden Zeit. Damals war dieStadt der Standort von Truppenaus den USA, Kanada, Frankreichund Deutschland. Es gab vieleProjekte zum Wiederaufbau derStadt und der Zweibrücker Sporterlebte einen seiner Höhepunktemit dem TSC, durch den Zwei-brücken im deutschen Fußball alszweitklassig galt. Es war zweifel-los eine interessante Umgebungfür einen jungen Journalisten,

der gerade seine ersten Schritteversuchte und er konnte durchseine Tätigkeit als Journalist mitden interessantesten Persönlich-keiten Zweibrückens in Kontakttreten. Diese Begegnungen unddie wichtigen sportlichen Ereig-nisse dieser Zeit sind von ihm mitder Kamera festgehalten worden,Zeitzeugnisse, die heute für dieStadt von unschätzbarem Wertsind.

Über viele Jahrzehnte journa-listischer Arbeit sammelte sichschließlich eine ganze Menge Fo-tos an, die an eine außergewöhn-liche Epoche des ZweibrückerSports erinnern.

Fritz Fleischers Fotos erzählenvermutlich mehr von der Ge-schichte der Stadt und ihren gro-ßen Momenten als viele Ge-schichtsbücher es je könnten. sw

Fritz Fleischer (links) hatte immer Spaß bei seiner Arbeit.

Bader-Meinhoff-Prozess: Junschke und Grundmann waren in Zweibrü-cken inhaftiert und im Hungerstreik. Das Foto schoss Fritz Fleischer, alsdie Inhaftierten ins Krankenhaus gebracht wurden. FOTOS: F. FLEISCHER

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1905: Grundzüge von Einsteins Relativitätstheorie veröffentlicht

Radiostation in Kalifornien sendetmit 14 Watt Leistung1909: Erste Radiosendungen in den USA

Josef Schmidt vereinfachtindisches Brettspiel „Pachisi“1910: „Mensch ärgere dich nicht“ wird zum Spiele-Erfolg

„Der PfälzischeMerkur bietet einen

Blick auf dasGeschehen über Kreis-

und Landesgrenzenhinweg. Darüber

hinaus sorgt er dafür,dass sich die Menschen

in der Region auchausführlich über dieDörfer informieren

können.“Berthold Martin,

Bürgermeister derVerbandesgemeinde

Wallhalben

„Der PfälzischeMerkur ist eine

aktuelle und zeitnaheTageszeitung.

Besonders schätze ichdie Berichterstattungüber die Gemeinden.Beispielhaft sind hierdie Dorfspaziergängeund die Serie ,Ich lebe

gerne in’. Es findenaber auch stets die

kleinen Vereine hierGehör.“

Jürgen Gundacker, Bürgermeister

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Page 21: 300jahre

M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3 N R . 2 2 3 S E I T E X X I300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Es ist schon etwas Beson-deres, wenn eine kleine,regionale Zeitung wieder Pfälzische Merkur

in eher unruhigen Zeiten ihr 300-jähriges Bestehen feiert. MitRecht kann man dem PM ein gu-tes Maß an Kontinuität und Sta-bilität zuschreiben, aber auchden Mut, in einer Zeit steter He-rausforderungen und sich verän-dernder medialer Rahmenbedin-gungen Neues zu wagen. Im Ge-spräch mit Merkur-MitarbeiterinElisabeth Beduhn erzählen dieGeschäftsführer Thomas Deickeund Christian Maron sowie Mer-kur-Chefredakteur MichaelKlein über Zeitungsproduktionheute, über Herausforderungenund die Zukunft.

„Eine kleine Zeitung ist uner-lässlich für die Menschen, alleinschon wegen ihrer regionalenKompetenz“, unterstreichtChristian Maron die Daseins-funktion einer regionalen Tages-zeitung. „Es gibt kein Medium,das so regional und so objektivberichtet“, betont er. „Das nenntman positiv gemeintes Weltver-

ständnis“, ergänzt Michael Klein.„Wir liefern Hintergründe, dieGeschichte hinter der Geschich-te, die kein anderes Medium der-art präzise zu leisten imstandeist“, sagt er, „und dabei sind wirimmer ganz nah dran an unserenLesern. Einen guten Job habenwir am Ende dann gemacht, wennes unseren Journalisten gelingt,aus der Fülle an Nachrichten dasWichtige vom Unwichtigen zutrennen und komprimiert aufzu-bereiten, damit unsere Lesermorgens am Frühstückstisch um-fassend informiert sind.“

Maron: „Was natürlich deutlichfür den Vorteil eines gedrucktenMediums spricht. Zeitung lesenkann ich wann, wo und wie ichwill. Das läuft heute ganz andersab als früher bei unseren Großel-tern, die sich stundenlang mit derZeitung verweilt haben, weil siepraktisch ihre einzige Informati-onsquelle war. Längst hat die Zei-tung Konkurrenz bekommen, dieMedienvielfalt ist enorm, dochdas ist auch gut so. Medien ergän-zen sich, eröffnen mir Auswahl-möglichkeiten“, sagt der Ge-schäftsführer. „Da stellt sich dochdie spannende Frage, ob man Zei-tungsleser clustern kann, und na-türlich kann man das“, sagt Klein.„Wie alt ist der Durchschnittsle-ser, welchem Beruf geht er nach,welchen soziologischen Hinter-grund hat er? Alles Dinge, die seinLeseverhalten beeinflussen unddamit letztendlich auch unserenJob. Du kannst heute einen Zei-tungsleser nur halten oder ge-

winnen, wenn du seinen Lebens-und Berufszyklus widerspiegelst.Große Themen für eine regionaleZeitung sind heute zum Beispieleine serviceorientierte Bericht-erstattung und alles, was mit Be-ruf, Familie, Kind und Weiterbil-dung zu tun hat. Du musst dichals Zeitung nicht mit der großenweiten Welt befassen, was nichtheißt, dass wir die nicht im Blatthaben. Unser Mehrwert auch ge-genüber anderen Medien undden großen Anbietern im Inter-net aber ist das Lokale, über daswir tiefgründig und emotionalberichten.“

„Darin liegt aber auch die He-rausforderung“, ergänzt Christi-an Maron. „Natürlich gibt esnicht ,den’ Durchschnittsleser,das wäre einfach. Da haben wirzum Beispiel die 25-jährige Stu-dentin, den 30-jährigen Unter-nehmer, den 45-jährigen Famili-envater und die 80-jährige Rent-nerin. Wir haben nämlich nichtwie das Fernsehen etwa unter-schiedliche Sendezeiten für un-terschiedliche Fernsehzuschau-er. Wir machen ein Produkt, dasjeden Tag ein Mal geliefert wirdund in dem sich unsere Leserwiederfinden sollen.“

Michael Klein: „Doch zumGlück produzieren wir ja einegroße Zeitung und bedienen vieleverschiedene Themen. Da kannsich jeder das aussuchen, was ihninteressiert. Was mir nicht ge-fällt, brauche ich auch nicht zu le-sen. Das ist das Gute einer Zei-tung. Man kann auswählen – wo-mit wir wieder beim Nutzen einerRegionalzeitung wären: Im Ideal-fall sind die Leser informiert,können mitreden, etwas lernen –auch wenn der Bildungscharak-ter nicht unser primäres Haupt-ziel ist – und erhalten obendreinnoch Serviceinformationen.“

„Da muss ich einhaken“, unter-bricht ihn Maron. „Ich glaubeschon, dass Zeitung im Bildungs-bereich einen großen Beitrag leis-ten kann. Die Zeitung ist wiekaum ein anderes Medium geeig-net, die Allgemeinbildung zustärken und gilt als das Mediummit den größten Vertrauens- undImagewerten.“ Klein: „Klar, dahast du natürlich absolut recht.Zeitung ist aber auch Unterhal-tung, macht Freude, befriedetNeugierde, vor allem was in mei-ner Stadt und Nachbarschaft losist. Das ist unser täglicher Erfolg,auch wenn wir ja fast nie ein di-rektes Feedback bekommen.

Deshalb freut es mich, dass wirkürzlich den ersten Leserbeiratgegründet haben“, so MichaelKlein. „Acht Leser, die sich spon-tan zum Mitmachen entschlos-sen haben. Abonnenten undNichtabonnenten, Zeitungsleserund E-Paper-User, und das Schö-

ne ist, jeder hat eine andere Er-wartungshaltung, unterschiedli-ches Anspruchsdenken. Was dereine klasse findet, geht für denanderen gar nicht und umge-kehrt.“ Maron: „Deshalb istes für eine Zeitung auch sowichtig, mit dem Zeit-geist zu gehen,schließlich wollenwir auch jüngerenLesern gerechtwerden.“

Klein: „Ichglaubenicht,dasssichdieZei-tungso mirnichts, dirnichts demZeitgeistbeugt, sie spie-gelt ihn vielmehrwider, denn auch dieMenschen, die Zeitungmachen, verändern sich.Ein 25-jähriger Redakteurgeht ganz anders an Themenran. Seine Vita, Lebensperspek-tive und persönlichen Erfahrun-gen fließen ganz automatisch indie Zeitung ein und verändernsie. Die Zeitung ist in den letztenJahren bunter geworden, Fotos,die Aufmachung, auch die Inhal-te. Und genau das macht diese Ar-beit so spannend.“

„Dabei darf man nicht verges-sen, dass Redakteure auch eineextrem hohe Wächterfunktionhaben“, verdeutlicht ThomasDeicke. „Sie müssen entscheiden,was relevant und interessant istfür den Leser. Wie gewichte ich,was kommt auf Seite 1, was fälltraus und das jeden Tag aufs Neue.Zum Glück haben wir in Deutsch-land eine sehr freie und offeneMedienstruktur. Trotzdem hatjeder einzelne ein hohes Maß anVerantwortung dem Leser undauch allen anderen gegenüber“,erläutert er. „Das ist auch immerdie Frage, die mir Schüler imRahmen unsere Projektes ,Zei-tung macht Schule’ stellen“, er-gänzt der Chefredakteur: ,Waskommt eigentlich in die Zei-tung?’. Natürlich können nichtalle Themen, die wir aussuchen,für alle interessant sein. Relevanzist für uns die Summe der Mel-dungen, die am Ende in ihrer Plu-ralität Leseanreize bieten. Auchdeshalb finde ich Zeitungmachennach 28 Jahren im Beruf nochimmer sehr aufregend.“

Das kann Christian Maron nurunterstreichen: „Die Zeitungs-produktion umfasst ja nicht nurdas Redaktionelle, sondern auchden Vertrieb, den Kontakt mitGeschäftspartner und Anzeigen-kunden. Auch das ist sehr span-nend.“ Die Zeitung hat Zukunft,davon ist das Führungstrio festüberzeugt. „An die Abschaffungder Zeitung glaube ich keine Se-kunde, das wird nicht passieren“,verdeutlicht Michael Klein. „Wirmüssen nur jeden Tag zeigen,dass wir nah am Leser und denMenschen sind. Dazu gehört esimmer, kreativ zu sein und neueProdukte zu entwickeln.“

„Der PM hatin den letzten dreiJahren ei- nen Weg einge-schlagen, der, wie ich finde, sehrgut ist. Er ist noch nicht am Zielangekommen, aber diesen Wegsollten wir weitergehen“, betontDeicke. Einige Projekte wie „Ichlebe gern in“, „Unser Dorf hat vie-

leGe-

sichter“sowie einige

Sonderbeilagenseien im Verbrei-

tungsgebiet des PMerfolgreich realisiert

worden. „Daran werden wiranknüpfen.“

Maron: „Und was man nichtvergessend darf: Die regionaleTageszeitung ist ein Ankerpunktfür die lokale Wirtschaft. Nach-weislich ist die Zeitung ein Medi-um, in dem sich die lokale Wirt-schaft wiederfindet und deshalbfür Anzeigenkunden in diesemBereich nach wie vor attraktivist“, weiß der Geschäftsführerund fügt hinzu: „Der Begriff Zei-tung hat für mich nichts mit demTrägermedium zu tun. Wir ver-

kaufen Informationund kein bedrucktes

Papier. Was nicht hei-ßen soll, dass wir das Pa-

pier einstellen wollen. Print-seitig werden wir wohl Leser

verlieren, gleichzeitig aber inno-vative Online-Produkte anbieten,mit denen wir alte und neue Le-ser begeistern wollen.“ Die dreikönnen natürlich nicht sagen,wie Zeitung in zehn Jahren aus-sehen und der Leser Informatio-nen rezipieren wird. Was sie abersagen können ist, dass es die Zei-tung weiterhin geben wird, inwelcher Form auch immer. Mi-chael Klein: „Das sich verändern-de Mediennutzungsverhaltenkönnen wir nicht beeinflussen.Wir sind aber, wenn es soweit ist,flexibel und kreativ aufgestellt,um den neuen Ansprüchen ge-recht zu werden.“

„Zeitung wird es immer geben“

Das Merkur-Führungstrio über die Zukunft der Tageszeitung

Von Merkur-MitarbeiterinElisabeth Beduhn

Thomas Deicke

ChristianMaron

MichaelKlein

Passagierschiff rammt Eisberg vor Neufundland

15. April 1912: Die „Titanic“ sinkt

Der Panamakanal wird eröffnet

15. August 1914: Paketboot Ascona macht den Anfang

Attentat von Sarajevo: Beginn des 1. Weltkrieges

28. Juni 1914: Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand

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S E I T E X X I I N R . 2 2 3 M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Von Maßweiler bis Rein-heim, von Lambsbornbis Niedergailbach wirdder Pfälzische Merkur

gelesen. Die Tageszeitung für dieSaarpfalz hat ihren Sitz in derHerzogstadt Zweibrücken, sie er-scheint im Raum Zweibrücken,Zweibrücken-Land sowie imSaarland in Teilen des Saarpfalz-Kreises (Homburg, Bexbach,Blieskastel, Kirkel und Gers-heim). Mit einer verkauften Auf-lage von 7706 Exemplaren (IVWvom 8.11.2012: 2. Quartal 2012)erreicht der Merkur täglich etwa20 000 Leser. 1713 gegründet ge-hört der PM, der in diesem Jahrseinen 300. Geburtstag feiert, zuden ältesten Tageszeitungen inDeutschland.

Im Verlagshaus des PfälzischenMerkur, zentral gelegen in derZweibrücker Fußgängerzone,sind die Geschäftsführung, dasService-Center als Anlaufstelle

für die Kunden, eine eigene An-zeigenabteilung sowie die Man-tel-, Lokal-, und Sportredaktionuntergebracht. In diesen Berei-chen arbeiten insgesamt rund 20

Mitarbeiter. Zudem hat das Jour-nalistenbüro CMS seine Büros imPM-Verlagshaus, deren Mitarbei-ter den Merkur insbesondere beider Erstellung etwa von Sonder-beilagen unterstützen.

Durch den Wandel der Gesell-schaft, die Neuen Medien undimmer modernere, schnellereKommunikationswege verän-dern sich auch das Bild der unddie Anforderungen an die Tages-zeitung. Regionale Nachrichten,Service und die Nähe zum Leserwerden beim Merkur groß ge-schrieben. Anzeigen, Vertriebund Redaktion arbeiten beimMerkur Hand in Hand, um dieHerausforderungen gemeinsamzu meistern.

Insgesamt sind zehn Merkur-mitarbeiter in den Redaktionenan der täglichen Produktion be-teiligt, um die Seiten mit Nach-richten und Beiträgen aus Politik,

Wirtschaft, Sport, aus Vereinenund mit ausführlicher Lokalbe-richterstattung zu füllen.

Die Redaktion erwacht mor-gens um acht Uhr langsam zumLeben. Mit einer Themenkonfe-renz zwischen Chefredakteur Mi-chael Klein und Lokalchef JanAlthoff sowie Absprachen mit derSpiegelleitstelle in Saarbrückenund der Anzeigenabteilung be-ginnt der Arbeitstag. Zu den ers-ten Schritten am Morgen gehörtzudem das Sichten der Konkur-renz. Hatten sie dieselben The-men, andere oder womöglich so-gar bessere Neuigkeiten? Wie ge-hen wir damit um?

Althoff selbst hat Jura studiertund das Examen abgeschlossen.Nach seinem Volontariat arbeite-te er erst eineinhalb Jahre alsfreier Mitarbeiter für die Saar-brücker Zeitung in Neunkirchen.Seit 2007 gehört der begeisterte

Hobbymusiker zur Mannschaftdes Pfälzischen Merkur. Nach-dem der langjährige RedakteurGustl Altherr 2009 in Rente ging,hat er die Leitung der Lokalre-daktion übernommen. „Ichschreibe am liebsten selbst Ge-schichten“, sagt Althoff, der aberdazu nur noch selten komme.Gerne erinnert er sich an einEhepaar zurück, das vor zweiJahren nach einen halben Jahr-hundert nach Zweibrücken kam,um sich hier auf die Suche nachSpuren ihrer Jugend zu machen,wo auch ihre Liebe entflammte.Die beiden Amerikaner hatten1961 in der Rosenstadt sogar ge-heiratet.

Die Redakteure – Lutz Fröh-lich, Mathias Schneck, Eric Kol-ling, Gerrit Dauelsberg, SvenjaKissel, Werner Kipper – sind imLokalen als Reporter unterwegs,nehmen Termine wahr, recher-chieren und füllen die Seiten mitLeben. Immer auf der Suche nachden neuesten Nachrichten ausder Stadt und dem Umland, nachdem, was den Leser bewegt. Siewechseln sich zudem mit dem lo-kalen Spätdienst ab, der aktuelleTexte und Nachrichten bis zumRedaktionsschluss einpflegt, be-vor sie den Weg ins Druckhausfinden. Sportredakteur WernerKipper ist übrigens ein alter Ha-se, der seit 1985 beim Merkur ar-beitet. Zuerst als „Springer“ fürdie Bereiche Homburg und Blies-kastel eingesetzt, ist er seit 1998für den Sport zuständig. „Das warbei meiner Bewerbung eigentlichvon Anfang an mein Wunsch ge-

wesen“, sagt der Breitfurter, derin den fast 30 Jahren die Ent-wicklung von der Schreibmaschi-ne bis hin zum Computer erlebthat. Besonders gerne erinnert ersich an das Trainingslager derFußball-Nationalmannschaft imWestpfalzstadion zurück. Beein-druckend sei auch die Entwick-lung des Leichtathletikzentrumsgewesen, mit dessen langjährigenVorsitzenden Dieter Gruber er ei-ne sehr gutes Verhältnis hatte.

Seine Erfahrungen gibt der 62-Jährige an seine Kollegin SvenjaKissel, die im Anschluss an ihrVolontariat als Redakteurin beimMerkur geblieben ist, weiter. Un-terstützt werden die Lokal- undSportredaktion von einer ganzenReihe freier Mitarbeiter. Dazugehören die FotojournalistenJörg Jacobi und Marco Wille,Fritz Schäfer und Norbert Rech,Margarete und Peter Fromann,Norbert Schwarz …. Und neuer-dings auch Student Martin Wit-tenmeier, der nach seinem Mas-terabschluss ein Volontariat ma-chen möchte.Am frühen Nach-mittag, wenn die Mantelredak-teure, Rainer Ulm und ManuelGörtz, ihren Dienst beginnen,nimmt das Treiben in der Redak-tion zu. Manuel Görtz begann üb-rigens als freier Gerichtsreporterbeim Merkur. Im Rückblickbleibt ihm vor allem der 11. Sep-tember 2001 in Erinnerung. DieAnschläge auf das World TradeCenter habe erst gar nicht wahr-nehmen wollen, als er die erstenBilder im Fernsehen sah. NachMinuten des ungläubigen Entset-zens habe dann in der Redaktiongroße Betriebsamkeit geherrscht.Schließlich überschlugen sich inden folgenden Stunden die Ereig-nisse. Wer für den überregiona-len Teil arbeitetet muss mitÜberraschungen – auch zu späterStunde – rechnen.

Die Redaktion: Das Herz des MerkurVon früh bis spät in die Nacht sorgt das Team des Pfälzischen Merkur täglich für aktuelle Berichterstattung

Von Svenja Kissel und Norbert Rech (PM)

Jan Althoff. FOTO: MARCO WILLESvenja Kissel. FOTO: MARCO WILLE

Eric Kolling. FOTO: ELISABETH BEDUHN

Lutz Fröhlich. FOTO: ELB

Umsatzsteuer in Deutschlandliegt bei 0,5 Prozent

1918: In Deutschland wird die Mehrwertsteuer eingeführt

19. Verfassungszusatz in den USA verabschiedet

1920: Wahlrecht für Frauen wird eingeführt

Reichsamt experimentiert mit der Mattscheibe

1926: Erste Gehversuche des deutschen Fernsehens

Der Pfälzische Merkur hat mit 300 Jahren die Reife erlangt, die ihn unverwechselbar macht. Frisch, fruchtig und manchmal auch etwas herb mundet er immer gut.

Der Trierische Volksfreund gratuliert recht herzlich.

nur besser!Manche Dinge werden nicht älter,

Er gehört zum Leben

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Page 23: 300jahre

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Der Frühdienst übernimmt dieLandespolitik-Seite, die RegionSüdwest und die überregionaleKultur, die teils aus eigenen Bei-trägen, teils aus Agenturtextenzusammengestellt werden. Beiden restlichen Mantelseiten die-nen die der SZ dem PM alsGrundgerüst.

Saarländische Themen, die kei-nen überregionalen Charakterhaben, werden durch rheinland-pfälzische oder überregionaleausgetauscht. Der „späte Mantel“

nimmt sich der Titelseite an. DieAuswahl von Seitenfoto, Aufma-cher und den wichtigsten aktuel-len Nachrichten aus aller Welt,die der Leser am nächsten Tag alserste wahrnimmt, liegt in seinerHand.

Besonderer Service: Nebendem umfangreichen ZweibrückerLokalteil bietet der Merkur sei-nen Lesern aus dem saarländi-schen Teil des Verbreitungsge-bietes das Neueste aus Homburg,Bexbach, Kirkel, Blieskastel und

Gersheim. Die Inhalte werdenaus den Homburger und St. Ing-berter Lokalausgaben der Saar-brücker Zeitung zusammenge-tragen.

Während das Treiben vor demVerlagshaus in der Fußgängerzo-ne nachlässt, in der Stadt Ruheeinkehrt, geht es in den Redakti-onsräumen noch hoch her. Derlokale Spätdienst hat noch alleHände voll zu tun. Aktuelle Bei-träge aus Sport, Kommunalpoli-tik und Kultur werden an denentsprechenden Stellen einge-fügt, Artikel redigiert und die Sei-ten schließlich Korrektur gele-sen.

Um 23.50 Uhr dann ist es ge-schafft – Mit dem Redaktions-schluss werden die letzten Seitenbelichtet und somit für denDruck freigegeben. TopaktuelleNachrichten wurden eingepflegtund liegen bereits am nächstenMorgen beim Leser in ihremMerkur auf dem Frühstückstisch.Durch den späten Redaktions-schluss hat der PM einen klarenVorteil gegenüber dem Mitbe-werber.

Erst nach Mitternacht erlö-

schen die Lichter im Verlagshaus– es kehrt Ruhe ein. Nach mehrals 15 Stunden endet der Arbeits-tag für die Redaktion.

Neben dem aktuellen Tagesge-schäft schafft der PM seinen Le-sern einen hohen Mehrwertdurch Sonderseiten, wöchentli-che Beilagen sowie spezielle Zu-satzprodukte.

So finden sich montags Unter-nehmer im „Schaufenster“ wie-der, dienstags erscheint die Cam-pus-Seite, seit November habendie Leser freitags die Beilage„Merkur.erleben“ in ihrer Zei-tung, ein Wochenmagazin für dieWestpfalz, das ein Plus an Infor-mationen, Unterhaltsamem undVeranstaltungstipps über dasVerbreitungsgebiet des Pfälzi-schen Merkur hinaus bietet.

Durch Serien – wie „Unser Dorfhat viele Gesichter“ – stärkt der

Merkur seine Bindung zum Leserund schafft Identifikation mir derRegion. Neben dem Mehrwert

bieten diese Produkte auch eininteressantes Anzeigenumfeldfür Werbekunden.

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Mathias Schneck. FOTO: MWRainer Ulm. FOTO: ELB

Werner Kipper. FOTO: MARCO WILLE

Gerrit Dauelsberg. FOTO: ELB

Nonstop-Flug von New Yorküber den Atlantik ist geglückt

21. Mai 1927: Charles Lindbergh landet in Paris

Schwarzer Sonntag lässt Anleger verzweifeln

1929: Weltwirtschaftskrise beginnt an der Wall Street

Weichen für kommendesComputerzeitalter sind gestellt

1941: Konrad Zuse nimmt Z3-Rechner in Betrieb

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Die Gesichter von Joa-chim Naumann undUlla Liethen sind inZweibrücken und Um-

gebung bestens bekannt. Seit fastzehn Jahren sind die beiden Me-diaberater im Auftrag des Pfälzi-schen Merkur bei Gastronomenund Optikern, bei Handwerkernund Apotheken, Einzelhändlernund Institutionen; kurz bei Inse-renten vor Ort, um sie bei ihrenWerbemaßnahmen zu unterstüt-zen. Jeder der beiden hat ein fes-tes Verkaufsgebiet und damitauch einen festen Kundenstamm.

Ulla Liethen ist schon seit mehrals 40 Jahren dabei. Vor knappdrei Jahren, anlässlich des Her-

zogsjubiläums in Zweibrücken,wurde ihr daher die Ehre zuteil,dass sie offiziell gegautscht wur-de, so wie es früher Brauch warnach Abschluss der Gesellenprü-fung zum Drucker oder Setzer.Angefangen hat Ulla Liethen alsblutjunges Mädchen im Vertrieb.Damals hatte der Pfälzische Mer-kur seinen Sitz noch in der Luit-poldstraße. Sie kümmerte sich imVertrieb um die Abrechnung mitden Zeitungsausträgern sowieum die Neu- und die Abbestellun-gen. Nach einer Umschulungwechselte sie in die Technik, warmit der Erfassung von Texten,der Seitenmontage und der Satz-herstellung betraut. 1993 zog derMerkur in die heutigen Räume indie Fußgängerzone um, und UllaLiethen begann im Service zu ar-

beiten. Ähnlich wie früher imVertrieb, kümmerte sie sich umAb- und Neubestellungen, nunkam auch noch die Anzeigenan-nahme hinzu. Nebenbei war sieals Sportfotografin unterwegsund lieferte von allen Fußball-plätzen der Region Bilder in dieRedaktion. Dass es ihr gerade derFußball angetan hatte, ist nichtweiter verwunderlich: Sie selbsthat zwei Jahre beim FC Oberau-erbach Fußball gespielt, zu einerZeit, als der Damenfußball beiweitem nicht so populär war wieheute. Inzwischen hat sie dasrunde Leder gegen Vespa und E-Bike eingetauscht; ist in ihremSommerurlaub gerade um denBodensee geradelt und besuchtihre Kunden bei schönem Wetterauch mal mit der Vespa. Ihr Kol-

lege, Joachim Naumann hat beider Saarbrücker Zeitung Kauf-mann im Zeitungs- und Zeit-schriftenverlag gelernt und warim Anschluss bei der Anzeigen-abteilung für Anzeigenberech-nung, -expedition und Reklama-tionen verantwortlich. Damalswaren die Abläufe im Anzeigen-geschäft komplett andere als heu-te. „Ich habe alle eingehendenManuskripte erhalten, die Grö-ßen ausgerechnet, alles händischin eine Liste eingetragen, danachalles zusammenge-rechnet und so habeich dann ermittelt, wieviel Platz die Anzeigenauf den Seiten einnah-men. Diese Informa-tionen wurden dannan die Technik weiter-gegeben.“

Um Korrekturenoder Änderungswün-sche bei Anzeigendurchzugehen, fuhrendie Verkaufsberaternoch zu jedem einzel-nen Kunden hin. Spä-ter machte das Fax denpersönlichen Gangzwecks Korrekturab-wicklung obsolet undheute wird das ganzeProcedere von der An-zeigengestaltung biszur Erscheinung in der Zeitungper E-Mail und über ein Redak-tionssystem abgewickelt. Um et-waige Reklamationen der Anzei-genkunden kümmerte sich Joa-chim Naumann in seinen Anfän-gen alleine, heutzutage macht dasjeder Mediaberater für seineKunden selbst.

Es folgten Stationen als Leitertelefonische Anzeigenannahmeund als Mediaberater in Saar-

louis. Seit 2004 ist der passio-nierte Radfahrer jetzt beim Pfäl-zischen Merkur. Hier gefällt esihm am besten, sagt er. „Ich habetäglich Kontakt zu anderen Men-schen. Außerdem können wirkreativ sein und neue Produkteentwickeln, um somit für denKunden das Beste herauszuho-len“. Die Mediaberater sind näm-lich alles andere als reine Anzei-genverkäufer. Sie entwerfen fürihre Kunden auch Anzeigen, ma-chen sie auf besondere Aktionen

aufmerksam und beraten, wel-ches Anzeigen- oder PR-Formatdas für den Kunden geeignetsteist. Ein aktuelles Beispiel hierfürwar die vierteilige Baustellenzei-tung, die im Rahmen der Fußgän-gerzonensanierung erschienenist. Die Geschäftsleute fürchtetenEinschränkungen durch die Bau-maßnahmen. In der Baustellen-zeitung konnten sie sich in einemredaktionellen Umfeld präsen-

tieren, das zum einen über denlaufenden Stand der Bauarbeiteninformierte und den Händlernzum anderen die Möglichkeit gab,sich im Zuge der Berichterstat-tung entsprechend zu präsentie-ren.

Mit der Entwicklung des Inter-nets und neuer technologischerMöglichkeiten ist auch die An-zahl der Angebote gewachsen, aufwelche Weise sich Händler,Handwerker und Institutionenim Pfälzischen Merkur präsen-

tieren können. Sehrgerne verlängern Kun-den beispielsweise ihrePrintanzeige onlineauf: www.pfaelzischer-merkur.de. Und werder Zeitung einen Pros-pekt beilegt, kann die-sen auch online stellen.Außer mit einer klassi-schen Anzeige kannman sich auch mit ei-nem Bericht auf derSchaufensterseite prä-sentieren oder in ei-nem der über das ganzeJahr verteilten Kollek-tive; im Familienmaga-zin oder in einem derbranchenspezifischenFormate wie „Gartenim Frühjahr/Herbst“über „Alles rund ums

Auto“ bis zu „Erfolgreich in…“,bei dem sich Unternehmen oderInstitutionen gleich in drei Fol-gen vorstellen können. Es gibtnahezu unendlich viele Möglich-keiten, im Pfälzischen Merkur fürsich zu werben.

Am besten, man fragt einfachbei Ulla Liethen oder JoachimNaumann nach. Telefon:(0 63 32) 80 00 33 oder -34.

Werbung im Wandel der Zeit Im Dienste des Kunden unterwegs – die Mediaberater

Von Merkur-MitarbeiterinSabine Koerth

Die beiden Mediaberater Joachim Naumann und Ulla Liethen. FOTO: ELB

„Ich habe täglich Kontakt zu anderen Menschen. Außerdem können wir

kreativ sein und neue Produkte entwickeln

um somit für den Kunden das Beste herauszuholen.“

Joachim Naumann,Mediaberater

Pfälzischer Merkur

Die USA treten in den 2. Weltkrieg ein

7. Dezember 1941: Japanischer Angriff auf Pearl Harbor

Atomares Inferno vernichtetHiroshima und Nagasaki

6. /9. August 1945: USA werfen Atombomben über Japan ab

Gräueltaten des Nazi-Regimes vor der Welt offengelegt

1945: Alliierte Streitkräfte befreien Auschwitz

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Page 25: 300jahre

M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3 N R . 2 2 3 S E I T E X X V300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Ihre Ausbildung hat sie beieiner Tochterfirma derSaarbrücker Zeitung ge-macht, das ist noch gar

nicht lange her, gerade mal an-derthalb Jahre. Und SabrinaLienhard hat dafür sogar eineAuszeichnung erhalten, sie wardie beste von 20 Auszubildendenihres Jahrgangs im Saarland. Vielwichtiger sei es gewesen, direktnach der Ausbildung als Kauffraufür Dialogmarketing bei der Saar-brücker Media Verkaufsgesell-schaft (SMVG), einer hundert-prozentigen Tochterfirma derSaarbrücker Zeitung, einen Jobgefunden zu haben, erklärt Lien-hard – beim Pfälzischen Merkur.

„Ich hatte darüber nur Gutesgehört“, sagt sie, deshalb sei sienach Zweibrücken gegangen undgeblieben. „Was mich an der Aus-bildung gereizt hat, war der stän-dige Kontakt mit Menschen. DerAusbildungsberuf ist neu und ichhabe ihn in einem großen Unter-nehmen absolviert – da hat manalle Möglichkeiten“, blickt sie aufdie Anfänge ihrer Berufswahl zu-

rück. Diese hat sie nun in ein Bü-ro im Erdgeschoss des PM-Pres-sezentrums in der ZweibrückerInnenstadt geführt, hier unter-stützt sie das Vertriebsteam derZeitung. In ihren Aufgabenbe-reich fallen vor allem Sonderthe-men, also Anzeigenstrecken, ge-paart mit redaktionellem Text,das Einplanen dieser Themen indie Seiten, Absprachen mit demLayout und dem Druckhaus. „Au-ßerdem prüfe ich Rechnungen,bin Anlaufstelle für Reklamatio-nen und Ersatzanzeigen.“ Wennes also mal Unstimmigkeitengibt, sind diese kein Problem fürdie charmante 24-Jährige. Dasmoderne Dialogmarketing ist,wie der Name schon sagt, ganzauf die Beziehungen zwischendem Verlag und dem Anzeigen-kunden zugeschnitten.

Seit November 2012 unter-stützt sie auch den telefonischenDialog, denn seitdem ist sie Me-dia Sales Trainee. Was bedeutetdas? „Es ist eine Weiterbildung,ich kann damit auch in den Au-ßendienst.“ Und da möchte siehin, raus zum Kunden, nicht nurper Telefon mit ihm kommuni-zieren, sondern persönlich. 2014

ist diese Zusatzqualifikation miteiner Projektarbeit abgeschlos-sen. „Ist aber noch lange hin“,sagt sie lächelnd. Job und Weiter-bildung und Zeit für die Freizeit,das ist sicher nicht immer einfachunter einen Hut zu bringen.Denn zu Hause in Stiring-Wendelwartet ihr Lebensgefährte nebstneuerdings Mina und Evi, zweikleinen Hauskätzchen, und diebeanspruchen auch Zeit. Aber esfunktioniert, sagt sie. Die Frei-zeit, die Wochenenden verbringtsie dafür gerne in ihrer alten Hei-mat Saarlouis, geht mit Freundenaus, ins Kino, etwas Leckeres es-sen oder liest ein gutes Buch – da-mit sie Montagmorgen wiederganz für die Zweibrücker Kundenda sein kann.

Unterstützt werden die Media-berater übrigens seit vielen Jah-ren von Jutta Göritz. Die 42-Jäh-rige übernimmt die telefonischeAkquise, gestaltet Anzeigenent-würfe nach den Vorgaben desKunden und hilft in vielen ande-ren bereich des Anzeigenver-kaufs. Die zweifache Mutter ge-hört seit über 25 Jahren zumTeam. Ihre Freizeit verbringt sieam Liebsten mit ihrer Familie.

„An meinem Job gefällt mirder Kontakt mit Menschen“

Sabrina Lienhard gehört seit eineinhalb Jahren zum Merkur-Team

Von Merkur-MitarbeiterFalk Enderle

Sabrina Lienhard (rechts) mit ihrer Kollegin Jutta Göritz. FOTO: ELB

„Mit dem PfälzischenMerkur verbinde icheine vertrauensvolle

und engeZusammenarbeit. Ich gratuliere derZeitung zu ihrembeeindruckenden

Jubiläum.“Frank E. Banowitz,GeschäftsführerNardini-Klinikum

Britisches Mandat in Palästinageht zu Ende

14. Mai 1948: Staat Israel wird ausgerufen

Wissenschaftler enthüllenstrukturellen Bauplan des Lebens

1953: Watson und Crick beschreiben erstmals die DNA

Hündin Laika umkreist die Erdebei Sputnik-2-Mission

3. November 1957: Erstes Lebewesen im Weltall

„Schon in meinemElternhaus

wurde der PfälzischeMerkur gelesen.

Deshalb verbinde ichmit dieser Zeitung

auch viele Kindheits-erinnerungen.“

Annelie Faber-Wegener,Bürgermeisterin Blieskastel

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Wir gratulieren dem Pfälzischen Merkurzu seinem Jubiläum

herzlich und wünschen auch die nächsten 300 Jahre viel Erfolg.

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Die Führungsriege desPfälzischen Merkurvor Ort bilden Ge-schäftsführer Christi-

an Maron und Chefredakteur Mi-chael Klein. Dieser ist 50 Jahrealt und seit 1. Januar 2008 desPM. Nach seinem Volontariat ar-beitete der Niederbexbacher inder Sportredaktion der Saarbrü-cker Zeitung. Von 1996 bis 2001war er Leiter der Homburger undvon 2001 bis 2003 Leiter derNeunkirchener Lokalredaktion.

Danach war das bekennendeMitglied des FC Bayern Münchenals Regionalchef für das östlicheVerbreitungsgebiet der SZ zu-ständig. 2007 war er zunächst alsstellvertretender Chefredakteur

zum Merkur gewechselt. Kleinmag gerne gutes Essen, ist einemedlen Tropfen Wein nicht abge-neigt und hat die Lust auf Kreuz-fahrten entdeckt.

Christian Maron ist 30 Jahrealt. Er wurde in Wiesbaden gebo-ren und ist seit März Geschäfts-führer des Merkur. Das Zeitungs-geschäft ist für Christian Maronkein neues Metier. In Düsseldorfarbeitete er sechs Jahre bei derRheinischen Post, zuletzt als Ver-triebsleiter der RP DirektKomGmbH.

Beim PM agiert der Diplom-Medienwirt, anders als seine Vor-gänger, direkt von den Verlags-räumen in Zweibrücken aus. „Da-durch können die Zusammenar-

beit und Abläufe optimiert wer-den“, erklärt Maron. Durch diePräsenz vor Ort habe der operati-ve Geschäftsführer zudem besse-re Möglichkeiten, aktiv in denMarkt einzugreifen, rauszuge-hen, mit Partnern und Kunden inKontakt zu treten. Als Multipli-kator kann Maron den Weg desPM weiter positiv gestalten. Ma-ron hat an der Johannes-Guten-berg-Universität in Mainz denDiplomstudiengang Medienma-nagement absolviert. Der Hesseist Anhänger des FußballclubsEintracht Frankfurt. In seinerFreizeit liest er gerne.

Assistentin der Geschäftsfüh-rung und Chefredaktion ist RuthRusch. In Absprache mit demVertriebsmarketing plant und or-ganisiert sie beim Merkur Marke-tingaktionen. Auch organisatori-sche Aufgaben im Verlagshausübernimmt die Assistentin seitnun mehr als drei Jahren. Sie ko-ordiniert Termine für die Redak-tion, übernimmt die Vor- undNachbereitung von Sitzungenund Projekten.

Allgemeine Verwaltungsaufga-ben, Korrespondenzen und anfal-lende Sekretariatsaufgaben lie-gen in ihrer Hand. Ruth Rusch ar-beitet zudem eng mit der Redak-tion, aber auch dem Service zu-sammen. Durch die Assistenz er-scheinen die in dem Verlagshausohnehin kurzen Wege häufignoch kürzer. ski/nob

Ein starkes TrioGeschäftsführung und Chefredaktion des Pfälzischen Merkur

Michael Klein, Christian Maron und Ruth Rusch. FOTO: ELISABETH BEDUHN

Eine kleine Pille tritt gegen den Storch an

18. August 1860: Antibabypille kommt auf den Markt

John F. Kennedy stellt fest: „Ich bin ein Berliner“

26. Juni 1963: Ansprache des US-Präsidenten in Berlin

De Gaulle und Adenauer unterzeichnen Elysée-Vertrag

22. Januar 1963: Versöhnung beginnt mit einer Unterschrift

„Ich lese gerne denPfälzer Merkur, da er

im Lokalteilumfassende

Informationen ausunserer Region bietet.

Außerdem freue ichmich als bekennender

FCK-Fan auchregelmäßig im

Sportteil auf dieBerichte über die

Roten Teufel.“

Thomas Leis, Bürgermeister Bexbach

„Mit dem PfälzischenMerkur verbinde ich

vor allem eines:Bodenständigkeit. Ausmeiner Sicht ist das inZeiten eines praktisch

unbegrenztenInformations-

angebotes das größteKompliment, das maneiner Zeitung machenkann, denn es beweist,

dass man über dasberichtet, was die

Menschen in unsererHeimat bewegt.“

Alexander Rubeck,Bürgermeister

in Gersheim

„300 Jahre PM, das sind sympathische,

relevante und lokaleNachrichten aus der

Saarpfalz. Der Merkurblickt Tag für Tag überden Tellerrand, für die

Menschen unsererRegion. Denn als Echo

der Welt bringt erThemen auf den Punktund trägt als Stimme

der Heimat zurjournalistischenBandbreite derSaarpfalz bei.“

Christian Weber, Unternehmensleitung

Karlsberg

Page 29: 300jahre

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Tolle Produkte gibt es im Merkur-Presse-Zentrum. Astrid Ott und Christine Kunter. FOTOS: ELB/MW

Das Pressezentrum desPfälzischen Merkur inder Hauptstraße 66 isteine tolle Anlaufstelle

für unsere Leser und Nichtleser.Egal, ob Sie Fragen zu IhremAbonnement haben, eine Anzeigeaufgeben möchten oder sich imKartenvorverkauf ein Ticket si-chern möchten, mit ChristineKunter, Birgit Freyler und AstridOtt stehen den Kunden des Pfäl-zischen Merkur kompetente An-sprechpartner zur Seite.

Im Bereich der Klein- und Fa-milienanzeigen übernehmen siesowohl die Beratung als auch dieGestaltung. Darüber hinaus un-terstützen sie die Mediaberaterbei der Erfassung der gewerbli-chen Anzeigen. Es werden Anzei-genentwürfe an den Kundenübermittelt, Korrekturwünscheentgegengenommen und die ter-mingerechte Erfassung, Bereit-stellung und Übermittlung an dieTechnik gewährleistet. Im Leser-service nehmen die Mitarbeite-rinnen Neubestellung von Abon-nements, Ab- und Umbestellun-gen sowie Reklamationen derAbonnenten entgegen und pfle-gen den Datenbestand beiAdress- und Namensänderun-gen.

Der Service sei in Zweibrückenaber auch eine Art Wegweiser.„Viele Leute fragen uns, wenn sie

etwas in der Stadt nicht finden“,sagt Birgit Freyler, die auch somanchen Tipp für Ratsuchendeparat hat. Nicht nur ältere Men-schen würden auch ein nettes Ge-spräch schätzen. Die Drei sehensich auch als Anlaufstelle für dieRedaktion. „Die meisten Besu-cher kommen zuerst zu uns“, sagtFreyler.

Die Merkur-Einkaufswelt bie-tet darüber hinaus eine ganzeReihe hübscher Geschenkideen.Seit neuestem führen wir zumBeispiel Zweibrücker Produkte,insbesondere den Rosenwein,

Rosen-Secco, den Gestütsweinsowie süßen Rosenhonig in ver-schiedenen Geschmacksrichtun-gen.

Ebenfalls neu sind die Zwei-brücken T-Shirts. Diese gibt es inden Größen S bis XL, in grün,schwarz und weiß und mit ver-schiedenen Aufdrucken: „I loveZW“, „Ich bin Zweebrigger – Bes-ser geht’s nicht“ und „Zweebrig-ger“. Ein T-Shirt kostet 15,95 Eu-ro (Merkur-Card-Rabatt: 5 Pro-zent). Eine ganze Reihe tollerBuchideen, hübsche Eulen alsAccessoire und die lustige Zei-

tungsente in allen Größen dürfenebenfalls nicht fehlen.

Wer seinen Liebsten eine be-sondere Freude machen möchte,der schenkt ihnen vielleicht eineTitelseite des Pfälzischen Mer-kur. Diese kann vom Tag der Ge-burt sein, dem Hochzeitstag odervon einem anderen Wunschda-tum. Die Reproduktion kostet fürMerkur-Leser 12 Euro, ansonsten15 Euro. elb/nob

� Der Service ist montags bis frei-tags von 8.30 bis 12.30 Uhr undvon 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet.

Tolle Produkte in derMerkur-Einkaufswelt

Das Pressezentrum des Pfälzischen Merkur stellt sich vor

Christine Schmidt (links) informiert sich bei Birgit Freyler über das viel-fältige Ticketangebot. FOTO: PMA

Rauchen gefährdet die Gesundheit

1964: Erste Warnungen vor den Auswirkungen von Zigaretten

Kleiner Schritt für Armstrong, eingroßer für die Menschheit

1969: Der erste Mensch betritt einen anderen Himmelskörper

An vier Sonntagen bleibt die Autobahn leer

25. November 1973: Ölkrise führt zu Fahrverboten

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Eyecatcher („Blickfang“): Be-sonders auffällige Gestaltungdurch Grafik oder Foto, die dasAuge des Lesers auf sich ziehtund damit Interesse an einem Ar-tikel oder einer Anzeige in die-sem Umfeld weckt.

Feature: Ein Feature setzt ver-schiedene journalistische Mittelein, um ein Thema in ein bildhaf-tes, lesenswertes und kurzweili-ges Stück zu verwandeln. Im Ge-gensatz zur klassischen Reporta-ge bewertet das Feature mit denMitteln der Kommentierung. Da-neben wird häufig zwischen all-gemeingültigen Passagen unddem Schicksal eines herausgeho-benen Zeitgenossen hin- undhergeschaltet.

Glosse: Die Glosse ist ein satiri-scher, spöttischer Artikel, der einEreignis sarkastisch oder iro-nisch kommentiert.

Hurenkind: Ausdruck aus derSetzersprache, bezeichnet dieEndzeile eines Absatzes, die alserste Zeile in einer neuen Spalteoben steht und daher nicht bün-dig mit dem Zeilenende ab-schließt. Das Gegenteil dazu istder Schusterjunge, ebenfalls einBegriff aus der Setzersprache. Er

Andruck: Probedruck, der derPrüfung des Drucks dient. Beimersten Anfahren der Maschinenverschwinden fast 600 fertig ge-falzte Zeitungen im Altpapier –die so genannte Makulatur. Erstdann ist die Druckerei richtig ein-gerichtet, sind die Sättigung derFarben und die Passgenauigkeitder Druckplatten optimiert.

Buch: Tageszeitungen bestehenin der Regel aus mehreren gefal-teten Doppelseiten. Ein Buch istein solcher Teil, der von einer ge-falteten Doppelseite umschlos-sen wird, wie zum Beispiel Saar-land, Sport und Lokales.

Cicero: Cicero bezeichnet dieMaßeinheit für die Größe einerSchrift: 1 Cicero sind zwölf Punk-te, was bei einem Großbuchsta-ben einer Höhe von 4,5 Millime-tern entspricht.

Deadline: der englische Fach-ausdruck für den Redaktions-schluss. Das heißt der spätesteTermin, an dem noch ein überra-schendes Ereignis in die Ausgabefür den nächsten Tag aufgenom-men werden kann. Nach der De-adline startet die Rotationsdru-ckerei mit dem Druck.

bezeichnet die erste Zeile einesAbsatzes – häufig eingerückt –,die als letzte Zeile in einer Spaltesteht. Hurenkinder und Schus-terjungen sollten beim Setzenvermieden werden, denn sie se-hen nicht ansprechend aus.

Impressum: Die presserechtlichvorgeschriebene Rubrik in jederZeitung, in der die für den Inhaltjeweils rechtlich verantwortli-chen Personen, die Anschrift desVerlags und die Herausgeber ge-nannt werden.

Journalist: Oberbegriff für Re-dakteure, Reporter und Fotogra-fen. In dem Wort steckt der fran-zösische Begriff „jour“, aufDeutsch „Tag“. Es weist daraufhin, dass Journalisten über dasTagesgeschehen schreiben.

Kommentar: Ein Kommentarnimmt zu bestimmten Ereignis-sen und Vorgängen aus Sicht desKommentators Stellung.

Lokalausgaben: In den Lokal-ausgaben wird über Ereignisseaus einem räumlich begrenztenBereich berichtet. Die Lokalaus-gaben sind das Herzstück jederRegionalzeitung, denn hier wer-

den sehr viele Lebensbereichedes Lesers abgebildet.

Mantel: In der Zeitungsspra-che ist der Mantel kein Klei-dungsstück aus Stoff, sondernvielmehr eine Hülle aus Papier.Er ummantelt die einzelnen Lo-kalteile.

Nachricht: Die Nachricht ist ei-ne tatsachenbetonende journa-listische Darstellungsform undbildet das Fundament der Arbeitaller Tageszeitungen. In der Re-gel handeln Nachrichten von Ge-schehnissen. Ganz im Gegensatzzur Reportage, die oft Menschli-ches in den Vordergrund stellt,herrschen in der Nachricht Zah-len und Fakten vor.

Offset-Druck: Flachdruckver-fahren, das mit Metallplatten ar-beitet, die farbanziehend bezie-hungsweise farbabstoßend be-schichtet sind. Das Druckbildwird über eine Gummiwalze aufdas Papier übertragen. DiesesVerfahren ist bei Zeitungen dasgängigste.

Pressefreiheit: Wie die Mei-nungsfreiheit für jeden Bürger inder Bundesrepublik Deutschland

garantiert ist, sichert Artikel 5des Grundgesetzes auch die Pres-sefreiheit als Grundrecht in derDemokratie, das eine objektiveund neutrale Berichterstattungohne Zensur gewährleistet.

Rheinisches Format: Zeitungs-format 510 mm x 350 mm – dasFormat der SZ. In Deutschlandebenfalls gängig sind das BerlinerFormat (470 mm x 315 mm) unddas Nordische Format (570 mm x400 mm). Die Formate wurden1973 mit der Deutschen Indust-rienorm (DIN) festgelegt. Davorgab es rund 60 verschiedene Zei-tungsformate in Deutschland.

Spalten: Um das Lesen zu er-leichtern, unterteilen die Print-medien die Zeitungsseiten inSpalten, wobei die Anzahl derSpalten in Abhängigkeit vom je-weiligen Format variieren kann.Die Saarbrücker Zeitung verwen-det im redaktionellen Teil derZeitung sechs, im Anzeigenteilsieben Spalten.

Titelseite: Die Titelseite istnicht nur die wichtigste Seite ei-ner Zeitung, sondern auch ihrSchaufenster. Sie enthält eineAuswahl der wichtigsten nationa-len und regionalen Nachrichtendes Tages.

Umbruch: optische Gestaltungeiner kompletten Zeitungsseite(geschieht heute am Computer).

Verbreitungsgebiet: Der geo-grafische Raum, in dem die ver-schiedenen Lokalausgaben einerZeitung gelesen werden. Das Ver-breitungsgebiet der SaarbrückerZeitung deckt das ganze Saarlandab.

Zusteller: Das letzte und einbesonders wichtiges Glied in derVertriebskette. Die Zusteller sor-gen dafür, dass die Zeitung jedenMorgen pünktlich zu den Lesernkommt.

Das ABC des JournalismusVon A wie Andruck bis Z wie Zusteller

Ein Schriftsetzer brauchte in früheren Zeiten den Setzkasten mit Blei-buchstaben. FOTO: PM-ARCHIV

Vom Garagen-Bastler zum Chef eines Weltkonzerns

1975: Bill Gates gründet Microsoft

Die Nasa schickt Sonden in den tiefen Weltraum

5. September 1977: Voyager-Mission gestartet

Befruchtung außerhalb desmenschlichen Körpers

25. Juli 1978: Erstes Retortenbaby wird geboren

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Was sind Wechseljahrsbeschwerden?Das Klimakterium bezeichnet die Jahre der hormonellen Um-stellung vor und nach der letzten Monatsblutung. Besser bekannt ist diese Phase als Wechseljahre. In dieser Zeit verändern sich die Konzentrationen der Geschlechtshormone, vor allem von Östrogenen und Follikel stimulierendem Hormon (FSH).

Dieses Hormon-Ungleichgewicht kann typische Wechseljahrs-beschwerden hervorrufen. Dazu gehören vor allem Hitze-wallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Nervosität. Auch ein Rückgang des Lust-empfindens sowie ein Abbau der Scheidenhaut mit ent-sprechender Trockenheit der Scheide sind häufig.

Die Wechseljahre an sich stellen natürlich keine Erkrankung dar und werden individuell auch unterschiedlich empfunden. Viele Frauen haben damit gar keine und nur wenig Probleme.Für manche Frauen sind die Symptome des allmählichen Hormon-verlustes aber durchaus belastend. Sie leiden so stark unter den Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Befindens, dass eine Behandlung nötig wird.

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Aktion „Frauengesundheit im Fokus“ vom 07.10. bis 19.10.2013

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Während die meistenMenschen nochschlafen, sind dieAusträger des Pfäl-

zischen Merkur schon lange aufden Straßen der Region unter-wegs. Schließlich sollen die Leserdas druckfrische Blatt rechtzeitigauf ihren Frühstückstisch haben.

Und das klappt fast immer. Der56-jährige Willy Wolf ist jedenMorgen in der Galgenbergsied-lung mit seinem Rolly auf Tourum den Merkur zuzustellen. Zuseinem Bereich gehört auch dieSauerbruchstraße und die Him-melsbergstraße. Derzeit hat erauch die Vertretung in einem Teilvon Bubenhausen übernommen.„Ich brauche gut vier Stunden fürdie Zustellung der weit über 200Exemplare“, sagt Wolf. Da derMerkur erst gegen halb vier Uhrgeliefert werde, müsse er sichschon sputen, damit es zu keinenReklamationen kommt. Wie rei-bungslos etwas funktioniert, fällteben manchmal erst auf, wenndie Ausnahme eintritt. Doch dieist selten, wie Willy Wolf berich-tet.

Der klassische Einstieg zumZeitungsausträger ist der, dass je-mand ein verlässliches Zusatzsa-lär verdienen möchte. Das kannjede Frau oder jeder Mann über18 Jahre (wegen der Arbeitszeitin der Nacht), eine Hausfrau ge-nauso wie ein Rentner oder einStudent sein. Beim Merkur gibtes recht viele Zustellerinnen undZusteller, die diesen Job bereits30 oder gar 40 Jahre ausüben, wiees bei Wolf auch der Fall ist: „Esmacht mir sehr viel Spaß. Auchwenn es natürlich auch Nachteilegibt. Ich müsste lügen, wenn ichbehaupte, dass es mir Freudemacht, bei strömenden Regen

auszutragen. Für diese Fälle habeich eine wasserdichte Jacke undeine Kappe. Am Schlimmsten istes im Winter bei Schnee oderEis“. Davon kann auch die Käsho-ferin Ursula Neu ein Lied singen.Schließlich sind Wetterkapriolenauf der Sickinger Höhe nichtsUngewöhnliches. Aber sie lässtsich von dem Schmuddelwetterdie gute Laune nicht verderben.Mit einer regenabweisenden Ja-cke und extra festen Schuhenausgestattet, kämpft sie sich imWinter durch die Straßen desDorfes: „Man ist in Bewegung,dann ist einem gar nicht so kalt.“Natürlich ist auch sie wenig be-geistert, wenn die Kleidung nachkurzer Zeit durchgeweicht ist.Doch die Abwehrkräfte gegen Er-kältungen würden steigen: „Eshält gesund, bei jedem Wetterdraußen zu sein.“ Auch bei ihr istes die Ausnahme, dass ihre Zei-tungen nach sechs Uhr bei denLesern ankommen. Einmal sei siegestürzt. Die meisten Leser hät-ten aber vollstes Verständnis da-für, wenn die Zeitung in einemsolchen Fall mal nicht pünktlichauf dem Tisch läge. Für ihre Ar-beit im Winter wünschen sich dieAusträger, dass nicht nur dieGehwege freigeräumt sind, son-dern auch die Hauseingänge undHofzufahrten. Denn sie müssenoft Zickzack laufen und sichdurch teilweise ein Meter hoheSchneeberge kämpfen, wenn sie

über die Straße wollen. Das Er-gebnis: Nach wenigen Minutenist die Hose bis zu den Kniennass.

Auch mehr Namensschilder anBriefkästen und deutlich sichtba-re Hausnummern würden ihreArbeit erleichtern, vor allem,wenn sie einen Kollegen vertre-ten müssen. Am schlimmstenaber sind die Praktiken von Wer-beausträgern der Konkurrenz,die ihre Blätter nur ein Stück inden Briefkasten oder in die Zei-tungsröhre stecken, so dassnichts anderes Platz findet. Dieanderen Zeitungen so zur Seitezu schieben, damit der Merkurunbeschadet beim Leser landet,kostet die Austräger nicht nurZeit, sondern auch Nerven. nob

Verlässlichkeit steht an erster StelleDie Zusteller des Pfälzischen Merkur sind früh auf den Beinen

Das Team auf einen Blick. Es fehlen natürlich ein paar. FOTOS: MW

Zustellerin Ursula Neu hat immer gute Laune.

Ganz Deutschland dreht zwei Mal im Jahr an der Uhr

1980: Sommerzeit wird eingeführt

HIV-Immunschwäche wird erstmals diagnostiziert

1. Dezember 1981: Aids als Krankheit anerkannt

Radioaktive Wolke bedroht auch Deutschland

26. April 1986: Unfall im AKW Tschernobyl

„Wir lesen seit über 40 Jahren den

Merkur. Ich schätze dessen

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Zusammenarbeit mitder Sportredaktion.“

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Ein katastrophales Ende eines Raketenstarts

28. Januar 1986: Shuttle „Challenger“ explodiert

Checkpoint Charlie: Schlagbäume gehen hoch1989: Nach 28 Jahren fällt die Berliner Mauer

World Wide Web revolutioniert die Kommunikation

1989: Das Internet wird für alle zugänglich

Der Präsident des Eu-ropäischen Parla-mentes, MartinSchulz (SPD), hatte

es am 4. Februar eilig, nachZweibrücken zu kommen –wollte er doch rechtzeitig beimNeujahrsempfang „300 JahrePfälzischer Merkur“ sein. Dortangekommen, freute sich derFestredner, im Schloss dieMainzer MinisterpräsidentinMalu Dreyer (SPD) und rund350 geladene Vertreter aus Poli-tik, Wirtschaft und öffentli-chem Leben zu treffen, darun-ter auch der stellvertretendeVorsitzende der CDU-Land-tagsfraktion in Rheinland-Pfalz,Christian Baldauf. Der Pfälzi-sche Merkur ist ein Tochterblattder Saarbrücker Zeitung.

Merkur-Chefredakteur Mi-chael Klein erinnerte an den 26.

Januar 1713. Auf diesen Tag da-tiert ein Brief des Druckers Ge-org Nicolai an König Karl XII.von Schweden. Das Dokumentist der erste historisch gesicher-te Beleg für die Geschichte desPfälzischen Merkurs.

Auch SZ-GeschäftsführerJoachim Meinhold und SZ-Chefredakteur Peter StefanHerbst waren beim Empfang zuEhren des Traditionsblattes da-bei. Der Merkur erschien be-reits 48 Jahre vor der Saarbrü-cker Zeitung. „Wir freuen uns,mit dem Pfälzischen Merkur ei-ne agile und innovative Zeitungzu haben, die als ‚wendiges Bei-boot’ schneller und effektiveragiert als viele große Verlags-Mutterschiffe“, sagte Meinholdbei dem Festakt. Als Lokalzei-tung garantiere sie den Lesern„engen lokalen Bezug und Ver-

netzung im eigenen Umfeld“.EU-ParlamentspräsidentSchulz würdigte die Bedeutungder zweitältesten bis heute er-scheinenden Zeitung inDeutschland: „Diese Zeitung istein bedeutendes Stück derIdentität der deutschen Demo-

kratie. Sie ist durch alle Höhenund Tiefen der Geschichte derPfalz, des Bundeslandes und un-seres deutschen Volkes konti-nuierlich präsent gewesen, un-ter ganz unterschiedlichen poli-tischen, ökonomischen und kul-turellen Bedingungen.“ DerPfälzische Merkur sei „ein StückHistorie unseres Landes“, diezur Identitätsbildung beitrage.

Die Journalisten stündenheute vor „enormen Herausfor-derungen“, bemerkte Schulz.Dem wachsenden Aktualitäts-druck, „der Beschleunigungkann sich kein Medienhaus ent-ziehen“, zumal wirtschaftlicherDruck hinzukomme. „Es zwingtSie zu Highspeed-Journalismus,wenn eine Agenturmeldung vonsechs Uhr morgens am Abendschon Makulatur ist“, so Schulz.

Ein Stück Identität der DemokratieZahlreiche Gratulanten beim 300. Geburtstag des Pfälzischen Merkur

Prominenter Besuch beim Mer-kur-Neujahrsempfang: MartinSchulz und Malu Dreyer. FOTO:

PM/VOJ

300 Jahre – 300 Köpfe

Das erste Baby des Jahres 2013 im Zweibrücker Land hieß Elma.Sie wurde an Neujahr um 2.27 Uhr im Evangelischen KrankenhausZweibrücken geboren. Vater Marco Euler war bei der Geburt da-bei. „Klar war ich nervös. Das ist aber wohl jeder“, erklärt der 33-jährige Contwiger. Eigentlich war die Geburt für den 6. Januar ge-plant. Doch bei Mutter Sarah Euler (ebenfalls 33) setzten an Sil-vester die Wehen ein. Mit El-ma Euler startete der Pfälzi-sche Merkur in seinem Jubilä-umsjahr am 2. Januar eineneue Serie, in der 300 Zwei-brücker und andere Saarpfäl-zer Bürger porträtiert werden.

NOB/FOTO: NORBERT RECH

Was war da los? Das Schlagzeilen-QuizVon wann ist diese Überschrift? Und welche Geschichte verbirgt sich dahinter?

Dreihundert Jahre PM– in dieser Zeit habenwir Millionen Artikelgedruckt, aus Zwei-

brücken, Deutschland und allerWelt. Jede Woche veröffentli-chen wir im Jubiläumsjahr einehistorische Schlagzeile – ratenSie mit, aus welchem Jahr siestammt, und um was genau esin dem Artikel ging. Unter allenTeilnehmern verlosen wir amEnde eine Geschenkekarte von„Zweibrücken The Style Out-lets“ im Wert von 300 Euro.

1:0 Trauerspiel wann ist dieser Artikel in der 300-jährigen Merkur-Geschichte wohl erschienen? FOTO: LF

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Machen Sie mit beiunserer Jubilä-umsjahr-Aktion„In 300 Fotos um

die Welt“. Zu gewinnen gibt esdabei Reisegutscheine im Wertvon drei Mal 300 Euro.

Schicken Sie uns einfach einUrlaubsfoto, auf dem auch„Pfälzischer Merkur“ auftaucht(die Zeitung, eine Merkur-Tas-se unser von www.pfaelzischer-merkur.de/urlaubsfotos herun-tergeladenes Aktionslogo mitWeltkugel etc.), an: [email protected] (mit Name, Ur-

laubsort und Handynummerdes Teilnehmers). Wir freuenuns auch über schöne Fotos vonihrem Urlaub daheim „auf Bal-konien“.

Die Fotos erscheinen teils di-rekt im Pfälzischen Merkur, aufder Merkur-Online- und derFacebook-Seite unter www.fa-cebook.com/pfaelzischermer-kur.

Im Herbst drucken wir dannalle Einsendungen noch einmalin einer eigenen Beilage ab.Einsendeschluss für die Fotosist der 12. Oktober. red

Familie Bartone schickte Urlaubs-grüße von der Insel Spiekeroog.

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läumsjahr selbst be-deutende Saarpfälzervorschlagen und eige-ne Texte einbringen:per E-Mail an [email protected], perPost an PfälzischerMerkur, Hauptstraße 66,66482 Zweibrücken; Postfach

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Nein, es war kein Tagwie jeder andere, der 1.Juli 1950. Ganz im Ge-genteil. Jener Samstag

war der glücklichste Tag nachdem Abitur, ein Tag, der die Wei-chen stellte für ein ganzes mehrals vierzig Jahre währendes Be-rufsleben.

Zwei Millionen Arbeitslosegab’s damals in der noch sehr jun-gen Bundesrepublik – und ichhatte einen Arbeitsplatz, Aus-sichten auf den Traumberuf, eineStelle als Volontär in einer Tages-redaktion, in der Redaktion desPfälzischen Merkur!

Viele Wochen zuvor, als zu-nächst noch nur gesprächsweisebekannt geworden war, dass derPfälzische Merkur zum 1. Juli1950 wiedererscheinen sollte,hatte ich nach einem Bewer-bungsgespräch die Zusage be-kommen, zum 1. Juli als Volontäreingestellt zu werden.

Ein Jahr voller Absagen undEnttäuschungen lag hinter mir –und so traute ich auch dieser Zu-sage nicht ganz. Erst als ich am 1.Juli in der Redaktion stand, mirsogar ein Schreibtisch – es warnur ein Schreibtischchen – zuge-wiesen wurde, war ich überzeugt:Diesmal klappt’s. Und es hat ge-klappt.

Ich musste mich am Riemen

reißen, wie man so sagt. Der Chefder Redaktion war Peter Loth, eingestandener Zeitungsmann,pfalzweit bekannt, damals schonüber das Pensionsalter hinaus.Aber er war noch ehrgeiziger alsein Junger, wollte noch einmal ei-ne Zeitung aufbauen helfen. Undda war Georg Steigner, nur zweiJahre älter als ich, aber er hatteschon Erfahrung als Rundfunk -und Zeitungsjournalist. Undsonntags und zwischendurchauch in der Woche kam Otto Hol-zer, ebenfalls ein bewährter Re-dakteur, der für den Sport verant-wortlich war.

Als Redaktionsvolontär mussteman alles machen – und diekleinste Redaktion konnte zurgroßen Schule des praktischenJournalismus werden. Da inter-viewte man vormittags eine ame-rikanische Geigenvirtuosin, saßnachmittags in der Generalver-sammlung der Ziegenzüchterund musste abends über eineSchauspielaufführung berichten.Bis es soweit war, dauerte es zwareine Weile, die aber so lange ei-gentlich gar nicht war. Denn Pe-ter Loth setzte auf die Praxis, undich wollte schreiben, schreibenund Erfahrungen sammeln.

Und so war ich denn auch be-reits in der Nr. 2 des „PfälzischenMerkur“ vertreten – mit meinerersten Auftragsarbeit, einem Be-richt über das Gastspiel eines Li-liputanerzirkus auf dem Kleinen

Exe, und mit einer Lokalspitze,einer jener inzwischen schon ein-mal in Vergessenheit geratenenund nun wider in Mode gekom-menen Plaudereien an der Spitzeder ersten Spalte der ersten Lo-kalseite. „Am Goetheplatz“ standdarüber.

Am Tag darauf hatte ich bereitsmeine erste Reportage im Blatt –stolz wie nur jemand sein kann,der sich zum ersten Mal mit mehr

als hundert Zeilen gedruckt sieht.Peter Loth hatte mich gefragt, obich eine Reportage schreibenkönne. Ich antwortete ihm, dassich so etwas zwar noch nie ge-macht hätte, aber ich würd’s haltprobieren.

Und dann fragte er weiter, obich radfahren könne und ein Radhätte. Ich hatte eins. „Allo, dannfahre se no Mittelbach un noHengstbach un mache e Repor-

taasch iwer die Kerscheernt“,lautete der Befehl. Als Tipp gab ermir noch mit: „Was se wisse wolleun wisse misse, erfahre se ambeschte beim Borjemeeschter unbeim Lehrer“.

Da stand ich nun mit meinenTalenten, gondelte per Fahrrad –verlange das mal heute einer voneinem Volontär! – nach Mittel-bach und Hengstbach, die damalsfür ihren Kirschenanbau weithin

bekannt waren, wobei selbst dasRheinland, Württemberg undBayern zu den Absatzgebietenzählten.

Peter Loth bekam seine Repor-tage – und ich das erste Lob vomChef. „Sauwer!“, sagte er nur, unddas wollte bei ihm sehr viel hei-ßen. Erst lange Zeit später ver-traute er mir an, dass das meine„Aufnahmeprüfung“ gewesen sei.

Im Nachhinein muss ich zuge-ben, dass die von Peter Loth prak-tizierte Vogel-friss-oder-stirbt-Methode eine gute Schule war, daman dadurch aus der Praxis fürdie Praxis viel gelernt hat, auchwenn ich später mit meinen Vo-lontären etwas behutsamer andie Sache heranging.

Immerhin, ich hatte nun beiLoth ein Stein im Brett – sicher-lich auch deshalb, weil ich steno-grafieren konnte, für ihn einewichtige Grundlage jeder journa-listischen Arbeit. Es blieb ihm er-spart, die Zeit des elektronischenNotizbuchs zu erleben – er wärean der journalistischen Zukunftverzweifelt.

Die Redaktion war damals einvielleicht dreißig Quadratmetergroßer Raum. Es gab zweiSchreibtische, einen für denChef, den anderen für den älterenKollegen Georg Steigner. Fürmich hatte man einen womöglichnoch aus Vorkriegszeiten stam-menden Schreibmaschinentischzurechtgebastelt.

„Die kleinste Redaktion wurde zur großen Schule“ Der frühere Merkur-Redakteur Heinz Weinkauf schreibt über seine Anfänge als junger Volontär

Heinz Weinkauf an seinem Merkur-Schreibtisch. FOTO: PMA

Von Heinz Weinkauf

Die Republikchefs ratifizierenUntergang des Sowjetreichs

1991: Die UdSSR hört auf zu existieren

Erstmals sind farbige Politiker an der Regierung beteiligt

1993: Apartheid endet in Südafrika

Geklontes Schaf aus Schottlandbei bester Gesundheit5. Juli 1996: Schaf Dolly wird „hergestellt“

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01.10

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Mein Tischchen stand hinter derTür – es war wacklig, aber dieSchreibmaschine, die daraufstand, hielt es aus. Sportredak-teur Otto Holzer hatte gar keinenfesten Platz, er saß an einem run-den Tisch, der ebenfalls noch inder Redaktion stand, oder sonstirgendwo im Haus, wo gerade einSchreibtisch frei war.

Man schrieb Juli 1950. Die Le-

bensmittelkarten und Bezugs-scheine waren erst ein paar Mo-nate zuvor verschwunden, esfehlte überall noch am Nötigsten.Auch am Merkur-Dach – wenn’sstark regnete, tropfte das Wasserin die Redaktion.

Als Papier für die Manuskriptewurden die freien Rückseiten vonDrucksachen verwendet, und alleDienstgänge wurden per pedes

zurückgelegt. Als ich an einemSamstag zur Jubilarfeier vonLanz (heute John Deere) ge-schickt wurde, ging ich wie’s üb-lich war, zu Fuß. Wir wohnten da-mals auf den Wacken und bis fastzum Kaplaneihof war’s ein ganzschöner Weg. Niemand fand et-was dabei. Auch die Fasanerie, dieVersammlungsorte und Veran-staltungsstätten in den einzelnenStadtteilen, wurden auf Schus-ters Rappen erreicht.

Wenn’s später in den Landkreisging und Vertriebsleiter OttoBayer nicht selbst das Fahrzeugbrauchte, durfte ich mit einerNSU-Quick losbrummen – nachheutigen Begriffen eine Art Mo-ped. Und noch viel später, als ichlängst schon von Peter Loth zumRedakteur geschlagen wordenwar – mit der Redaktionsschere,versteht sich, stand wenn’s hoch-kam, auch einmal ein Auto zurVerfügung.

Geld war damals eben auchknapp – und aus dem Blickwinkeldes Verlegers gesehen, war dieRedaktion ja nur ein notwendigesÜbel. Ohne sie konnte man zwarkeine Zeitung machen – aber siekostete Geld. Wer Geld brachte,waren die Anzeigenabteilung undder Vertrieb. Diese Sicht der Din-ge färbte so ein bisschen auf dasAnsehen ab, das die einzelnenAbteilungen in den Augen derGeschäftsführung genossen.

Der Deutsche Journalistenver-band war erst im Dezember 1949neu gegründet worden. Noch wa-ren keine Tarife zwischen DJVund dem Verband der Zeitungs-verleger ausgehandelt. Wie sollteman einen Volontär bezahlen?

Willy Bartz, zusammen mit

Fritz Scipio Geschäftsführer undEigentümer der ZweibrückerDruckerei und Verlag GmbH, dieden Pfälzischen Merkur heraus-brachte, bot mir zehn Pfennig proDruckzeile an. Mir blieb garnichts anderes übrig, als zuzu-stimmen. Ich hatte zwar keineAhnung, wie man einen Schreib-maschinentext in Druckzeilenumrechnet und sah den Tag sehrfern, an dem ich einmal hundertMark verdienen könnte. Das wä-ren ja tausend Zeilen …!

Mit wahrem Buchhalterfleißnotierte ich im ersten Monat jedevon mir gedruckte Zeile. Die gro-ße Überraschung am Juli-Ende:3000 Druckzeilen! Das war derhelle Wahnsinn – 300 DM, unddas im Sommer 1950! Was kostetdie Welt, ich kaufe sie!

Stolz und überzeugt, für mei-nen Fleiß beim obersten BossLob zu ernten, ging ich mit mei-ner Abrechnung am 31. Juli zuWilly Bartz. Der guckte mich nuran – beinahe strafend – und sagtezu seinem für die Kasse verant-wortlichen Buchhalter: „Das dogeht nit, de nägschte Monatschreibt’r finftausend Zeile. Ge-wen se’m hunnert Mark!“ Ge-haltsverhandlungen anno 1950!

Und wenn mein Salär auch soklein war wie mein Schreibtisch,wenn bei Regen auch eine kleineZinkbütte neben meinemSchreibtischchen stand, in die esmunter durchs Dach tröpfelte,wenn die Arbeitswoche auch sie-ben Tage und immer mehr alsfünfzig Stunden hatte, man warauf eine eigenartige Weise glück-lich – weil man schrieb, weil manZeitung machte, weil man (we-nigstens damals noch) Kreativi-

tät leben und erleben konnte.Das heißt jedoch nicht, dass alle

die zeit- oder betriebsbedingtenWidrigkeiten billigend in Kaufgenommen wurden, oh nein – dawurde gemault, geschimpft, ge-flucht, man regte sich auf und är-

gerte sich, aber immer wieder ob-siegte die „schwarzweiße Magie“,als die Friedrich Sieburg das Zei-tungsmachen einmal apostro-phiert hatte, weil man ihr ebenmit Haut und Haaren verfallenwar.

Die ersten Bilder von der Mars- Oberfläche

4. Juli 1997: Pathfinder-Roboter landet auf dem Planeten

Immer und überall erreichbarmit dem Mobiltelefon

2001: Handys erreichen den Massenmarkt

Erschütternde Berichtevon Ground Zero

11. September 2001: Attentat auf das World Trade Center

„Der PfälzischeMerkur bringt für

mich besteInformationen aus der

Heimatstadt meinerFrau. Damit sind wir

auch hinter der Grenzevorzüglich auf demlaufenden, was inZweibrücken so

passiert.“

Frank John, Bürgermeister in Kirkel

„Es ist eine sehr gutgemachte Zeitung, bei

der die Dörfer gutvertreten sind. Ich

schätze aber vor allemdie ausführlichenBerichte über dieFachhochschule

Zweibrücken, die sonstnirgends zu finden

sind.“Anita Schäfer,

CDU-Bundestagsabgeordnete

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Der Pfälzische Merkurist nicht nur als zweit-älteste TageszeitungDeutschlands etwas

Besonderes, sondern auch biolo-gisch betrachtet: Die „Tochter“ ist48 Jahre älter als ihre „Mutter“,die Saarbrücker Zeitung, zu derder Merkur gehört. Darauf wurdebereits beim Neujahrsempfangvom Vorsitzenden der SZ-Ge-schäftsführung, Dr. JoachimMeinhold, hingewiesen.

300 Jahre hat der Merkur nunalso auf dem Buckel. Er hat es alsKind des Barock geschafft, dieStürme der Zeit nicht nur zuüberleben, sondern auch zu mu-tieren – vom aus heutiger Sichteher unscheinbaren Blatt zur ge-standenen, in der Region hochangesehenen Tageszeitung.

Rund 20 Jahre dieser langenGeschichte durfte ich diese Zei-tung inhaltlich und optisch mit-gestalten. Und ausgerechnet indiese relativ kurze Zeitspannefiel eine stürmische, eine epocha-le Entwicklung im Zeitungswe-sen. Als ich 1990 von einer Wo-chenzeitung in die PM-Redakti-on am Homburger Marktplatzwechselte, um von dort für denMerkur über das lokale Gesche-hen in Homburg, Bexbach undKirkel zu berichten, wurde imVerlagshaus in der Zweibrücker

Luitpoldstraße gerade der Wech-sel vom Blei- zum Fotosatz voll-zogen. Texte tippte man noch indie Schreibmaschine und faxtesie dann ins Haupthaus, wo sie imFotosatz für den Seitenumbrucherfasst wurden. Auf Normbogenskizzierte Seitenlayouts holte inHomburg am späten Nachmittagein Kurier ab, um sie nach Zwei-brücken zu bringen – zusammenmit den Anzeigenmanuskripten,für die die Sekretärinnen verant-wortlich zeichneten.

Dann, kurz vor meinem Wech-sel ins Zweibrücker Verlagshaus,

erfolgte die Umschulung auf denComputer, was zunächst Vor-und Nachteile mit sich brachte.Mit 55 hat man schon einigeStartschwierigkeiten ins Compu-terzeitalter – zumindest ich hattesie. Doch mit der Zeit machte esrichtig Spaß, denn nun konnte je-der Redakteur „seine“ Seiteselbst gestalten, bis hin zur Aus-wahl der Fotos und deren Zu-schnitt. Da waren die in jungenJahren absolvierten drei Trimes-ter an der Meisterschule in Saar-brücken von Vorteil, in deneninsbesondere typografisches Ge-

stalten auf dem Lehrplan gestan-den hatte. Und als mir schließlichdie Planung der Lokalseitenübertragen wurde, kam mir dassehr gelegen. Den Seiten tagtäg-lich ein neues, interessantes Aus-sehen zu geben, war wenige Jahrevor dem Ausscheiden aus demBerufsleben nochmals ein Ab-schnitt, an den ich gerne zurück-denke. Aber auch der journalisti-sche Part hat Spaß gemacht. Manging kritisch, aber fair miteinan-der um: Journalisten wie Politi-ker. Daran erinnerte HomburgsEx-Oberbürgermeister ReinerUlmcke nochmals bei meinemAusscheiden.

Es waren spannende Jahre, indenen Politiker in Zweibrückensich für das Designer-Outlet-Center entschieden, wogegenman sich in Homburg sogar juris-tisch wehrte, weil man das Aus alsEinkaufsstadt befürchtete. Hom-burger Gegenwicht sollte die so-genannte „Forums-Bebauung“sein – zumindest sahen das derdamalige OB und seine Partei-freunde so. Die Sozialdemokra-ten sahen darin wiederum eineGefahr für den Einzelhandel inder Innenstadt. Die Meinungengingen quer durch die Bevölke-rung und auch durch den Kreisder Journalisten. Entsprechendfielen die Kommentare aus! Dawar plötzlich der OB mein „Geg-ner“. Doch wir gingen, wie schonerwähnt, fair miteinander um.

„Es waren spannende Jahre“Der frühere Merkur-Redakteur Gustl Altherr berichtet über sein Leben als Journalist

Von Merkur-RedakteurGustl Altherr

Gustl Altherr bei der morgendlichen Zeitungslektüre. FOTO: PMA

„Der Kontakt zu den Lesern war mir immer wichtig“

Sigrid Geßner-Müller, Prokuristin beim Merkur

Noch heute denktSigrid Geßner-Müller gerne anihre Zeit beim

Pfälzischen Merkur zu-rück. Über 40 Jahre hat dieEinöderin für die Zeitungwichtige Aufgaben über-nommen. „Zum Merkurkam ich durch eine Be-kannte“, erinnert sich dieausgebildete Steuergehilfin, dieals 19-Jährige nach einer Einar-beitungszeit von nur zwei Mona-ten gleich die Personal- und Fi-nanzbuchhaltung übernahm.„Damals haben hier noch 40 bis45 Personen gearbeitet“, erinnertsich die Rentnerin an die Zeit inder Luitpoldstraße, wo das Blatt,das der Familie Bartz gehörte,seinen Sitz hatte. Von 1971 biszum Ende ihrer Tätigkeit im Jahr2006 wurde Geßner-Müller Ein-zelprokura übertragen.

Nach dem Tod von GüntherBartz 1978 war sie sogar rund dreiJahre Verlagsleiterin. „Der Mer-kur ist immer als Mannschaftaufgetreten. Verlag und Redakti-on haben stets eng zusammenge-arbeitet“, unterstreicht die frü-here Mitarbeiterin, die sich gutan den Verkauf der Zeitung anden Holtzbrinck-Verlag erinnernkann.

„Die erste Hälfte der Anteilehat dieser schon 1973 übernom-men“, so Geßner-Müller. Dierestlichen verkauften die Erben

nach dem Tod des Verle-gers.

Die frühere Prokuris-tin bezeichnet ihre Jahrebeim Merkur als sehrspannend. Vor allem seider Kontakt zu den Le-sern und Anzeigenkun-den intensiv gepflegtworden. Als Beispielenennt sie die Frühjahrs-

wanderungen, an denen teilweiseüber 4000 Menschen teilgenom-men haben.

„Die Verpflegung mit Erbsen-suppe hat die Bundeswehr über-nommen“, erzählt Geßner-Mül-ler. Es folgten Kegelabende, die inZusammenarbeit mit Arno Leh-nen organisiert wurden. Mit derVerbandsgemeinde sei auch dieGrenzlandwanderung – das be-liebte Volksradfahren – initiiertworden, das bis heute in der Re-gion sehr beliebt ist.

Riesenandrang habe auch beiden vielen Aktionen mit demSaarländischen Rundfunk ge-herrscht. Bei einer solchen habesie auch Hermann Gmeiner, denfrüheren Vorsitzenden der Hilfs-organisation SOS Kinderdörferkennengelernt. Diese Begegnunghabe sie tief beeindruckt. Vor al-lem aber schätzte Geßner-Müllerdie tolle Zusammenarbeit mit ih-ren Kollegen, mit denen sie sichauch heute noch gerne trifft, umin Erinnerungen an die „gute alteZeit“ zu schwelgen. nob

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Die Jünger Gutenbergs prägten Hartmut Sutter

Noch in seinem Ruhe-stand bereicherteMerkur-RedakteurHartmut Sutter bis

2008 mit seiner freitäglichen Ko-lumne „Merk-würdig“ die Dis-kussion in der Stadt. Der gelernteSchriftsetzer, weshalb sich Sutterimmer noch als „Jünger Guten-bergs“ bezeichnet, wechselte1970 in die Redaktion des Pfälzi-schen Merkur.

Über drei Jahrzehnte war er inder Stadt ein Gesicht des Merkurund das Kürzel „hsu“ eine Stim-me des Merkur. Vor allem seinehistorischen Kenntnisse, seinWissen über das Vereinslebenund seine Einschätzung der lo-kalpolitischen Situation waren inall den Jahren bei der Redaktion,

den Lesern und Vereinen stetsgefragt. So referierte der langjäh-rige Sportredakteur bei vielenVereinsjubiläen als Festrednerund auch bei der Erstellung vonFestschriften half er den Verei-nen mit seinem Wissen.

Der 1945 in Leverkusen gebo-rene betont, dass er ein „Auer-bacher Bub“ ist. Zweibrücken, ge-nauer Niederauerbach, ist seineHeimat. Dabei liegt ihm dasSchicksal des SVN Zweibrückenstets am Herzen.

Mit den blauen Sitzplätzen imWestpfalzstadion nimmt eineForderung von Hartmut Sutterlangsam Gestalt an. Bereits seitden frühen 1980er Jahren forder-te „hsu“ regelmäßig eine Tribünefür das Zweibrücker Stadion. sf

Diese Firma war allerEinsatz wert“, erinnertsich Dietmar Nieder-meier heute an seine

ehemalige Arbeitsstelle, die ervergangenes Jahr nach genau 46Jahren und acht Monaten alsChef vom Dienst verlassen hatund in den verdienten Ruhestandging.

Im Herzen werde er immerMerkurianer bleiben, sagt Nie-dermeier. Alles fing 1966 an, di-rekt beim Pfälzischen Merkur,mit einer Lehre als Schriftsetzerin der Zweibrücker Druckerei-und Verlagsgesellschaft. Ein paarJahre später wechselte er in dieZeitungsproduktion, den Anzei-gensatz und den Umbruch. SeitJanuar 1973 zeichnete er dannverantwortlich für den gesamtenArbeitsablauf, also das technischgeprägte Tagesgeschäft: Zeitplä-ne, die Text- und Anzeigenpro-duktion.

Dann änderte sich das Hand-werkszeug, Bleisatz wurde vomFotosatz verdrängt, ein neuesZeitalter in der Zeitungsproduk-tion stand an, auch im Berufsall-tag von Dietmar Niedermeier.„Wir stellten um auf neue Syste-me, auch das Anzeigensystem“,Namen wie AM Internationalwurden ihm geläufig, ab 1990 dasSystem Epics 2020, das Redakti-onssystem Cicero, für das er dieProjektleitung und die kompletteUmstellung des Betriebs über-

nahm. 1997 war er dann in derRedaktion zuständig für Layout-fragen und die technischen Mög-lichkeiten des Redaktionssys-tems, übertrug die Seiten an dieDruckerei per Datenleitung, ab

2001 betreute er als Chef vomDienst den erneuten Wechsel desRedaktionssystems hin zum heu-tigen CCI-NewsDesk inklusivealler Schulungen.

„Es war eine tolle Zeit“, erin-

nert sich Niedermeier, der fürsein Engagement die Urkunde als„Ehren-Merkurianer“ erhielt.„Und Merkurianer, das werde ichimmer bleiben“, versichert Nie-dermeier. cms

Im Herzen immer MerkurianerDietmar Niedermeier war bis 2012 Chef vom Dienst

Juni 1997: Um das anspruchsvolle Layout kümmerten sich neben Dietmar Niedermeier (sitzend) die dreiRedaktionstechniker Winfried Vogel, Gerhard Krauß und Dieter Ackermann (von links). FOTO: PM

Katrina verwüstet große Teilevon New Orleans

2005: Hurrikan in den USA fordert zahlreiche Todesopfer

Deutschland wählt weibliche Regierungschefin

2005: Angela Merkel wird deutsche Kanzlerin

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Hartmut Sutter (vorne) mit seinen Kollegen. FOTO: PMA

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entspannter und schritt gleichzum Nebenraum. Wie einenTheatervorhang zog sie die Schie-betür feierlich zurück, wobeiganz langsam der Schreibmaschi-nenartist sichtbar wurde. „Das istder Herr Sutter, der kriegt IhreManuskripte auf den Tisch,macht Überschriften drüber undkürzt da, wo es ihm gerade passt“,stellte sie den Redakteur an sei-nem Schreibtisch vor. „HartmutSutter, in der Zeitung hsu, um ge-nau zu sein, sonorte er in Bassund verabschiedete schließlichmeinen Begleiter Hardo Strobelnach drei Jahren freier Mitarbeitins Theologiestudium nach Hei-delberg.

Das alles spielte sich am 3. No-vember 1980 ab, einem Montag,und von nun an war die Hombur-ger Merkur-Redaktion meine fasttägliche Anlaufstation. Sie befandsich damals noch in der Zweibrü-cker Straße, schräg gegenüberdem Saalbau. In einem stattli-chen Haus, dessen Fensterge-wände besonders schön ins Augestachen. Meine auf einer altenReiseschreibmaschine getipptenTexte übergab ich in der RegelMaju Schröder, ein kleinesSchwätzchen gehörte mit ihrebenso dazu wie der Austauschmit Hartmut Sutter. Stets warihm daran gelegen, die Ankündi-gungen über die Versammlungdes Rassegeflügelzuchtvereins,den Frauennachmittag oder die

Herrin über den Tresen schon et-was entgegensetzen und mir we-nigstens eine kleine Portion Res-pekt verschaffen.„Da könnte jajeder kommen“, meinte sie so wi-derborstig wie argwöhnisch.

Wieder bimmelte es über derTür, nun kam mein Begleiter,Hardo Strobel, herein und be-grüßte die Empfangsdame mitfreundlichem Handschlag. „Tag,Frau Schröder“, sagte er. Ohne ei-ne Antwort abzuwarten, wandteer sich dann mir zu. „Das ist alsomein Nachfolger, den ich ihnenversprochen habe. Hat geradeAbitur gemacht“. Bei Frau Schrö-der fiel der Groschen – ich war jaangekündigt worden, erinnertesie sich nun, als freier Mitarbeiteroder wie es damals hieß, „Lokal-berichterstatter“ für Altstadt. Lo-kalberichterstatter gab es in je-dem Ort, sie fungierten alsSchnittstelle zwischen Vereinen,Gemeinde, Kommunalpolitik,Kirche und was es sonst noch sogab.

Schreibmaschinenartist

„Berichterstatter“ sorgten dafür,dass alles, was im Ort geschahoder erst noch geschehen sollte,auf Spaltenpapier in die Schreib-maschine getippt wurde undmöglichst schnell im „Pfälzi-schen Merkur“ erschien. „Schrö-der“, sagte sie zu mir, „MajuSchröder, und auf gute Zusam-menarbeit!“, gab sie sich nun viel

Die Holztür knarztebeim Öffnen nicht we-nig, aber das Geräusch,das von schon lange

versäumter Ölung her rührte,wurde gleich von Gebimmelübertönt, das auch schon in dieJahre gekommen war. Aus Kino-filmen, die in den 50er-Jahrenentstanden waren, hatte ich sol-che Töne im Ohr und verband siemit Szenen, in denen jemand ge-mütlich einen Laden betrat undsodann eine freundliche Verkäu-ferin auf der Bildfläche erschien.Eine solche tauchte zwar nichtauf, dafür aber eine kleine, abersehr bestimmte ältere Dame, dienach kurzem Gruß ein nicht min-der resolutes „Sie wünschen?“hinterherschob, das nicht etwamit einem Frage-, sondern viel-mehr mit einem Ausrufezeichenversehen schien. „Guten Tag“, er-widerte ich eher verwirrt als ver-schüchtert, stellte mich auf dieLage ein und erwiderte in nichtminder forschem Tonfall: „Ichbin ihr neuer Mitarbeiter“, ohnevor lauter, lauter daran zu den-ken, mich namentlich vorzustel-len.

Es war später Nachmittag, eherAbend schon, und nicht unbe-dingt die Zeit, um mit einem neu-en Job anzufangen, das war mirschon klar. Aber ich wollte der

Gesangstunde möglichst „zeit-nah“ im Blatt unterzubringen –obwohl es das Wort damals nochgar nicht gab. Lange blieb die Ge-schäftsstelle nicht mehr an dieserStelle, bald folgte der Umzug anden Marktplatz, wo nun in derMitte der historischen Häuser-zeile auf der Seite zum Schloss-berg hin eine neue Adresse bezo-gen wurde.

Maju Schröder saß vorne imLaden, nahm Anzeigen entgegenund verkaufte Kochbücher, die„Einmannredaktion“ befand sichhinter einer Glaswand. Irgend-wann hieß es, dass „hsu“ bald„fest“ in die Redaktion nachZweibrücken wechseln würde. Sokam es denn auch. Für ihn kamIna Lambach – ihr folgte bereitskurze Zeit später Heino Bern-

hardt aus dem St. Wendeler Land.„Unter ihm“ gab es bisweilen ei-nen „Jour fixe“ morgens um elfim unweiten Ratskeller, wo dieHomburger Journaille dann jeneaktuellen Themen durchgehe-chelt wurden, die tags daraufdann in der Zeitung standen.„Heino“ wechselte dann nachRheinfelden zum badischen„Südkurier“.

Werner Kipper und Gustl Alt-herr waren die nächsten Redak-teure, die ich in Homburg mitmeinen Manuskripten bedachte.Ein paar Jahre noch wurde nachwie vor auf Papier geliefert, per-sönlich oder via Briefkasten,dann fanden Computer Verbrei-tung und die Zeit der beschriebe-nen Blätter mit 40 Zeilen aufSpaltenbreite mit etwa 40 An-schlägen hatte ein Ende. Ob es dieneue Kommunikationstechnikwar, die mithin den Ausschlaggab, dass die kleine, aber feineHomburger Merkur-Redaktion„dicht“ gemacht wurde?

Maju Schröder hat den Umzugaus der Zweibrücker Straße anden Marktplatz noch mitge-macht. Mit dem 1. Juli 1989 wur-de sie dann in den verdienten Ru-hestand verabschiedet. Und ichweiß noch ganz genau, wie ichwenige Monate später, an einemsonnigen Oktobertag 1989, aufihre Todesanzeige im Merkur ge-starrt habe. Ich konnte es nichtfassen.

„Lokalberichterstatter“ für Altstadt Merkur-Mitarbeiter Martin Baus erinnert sich an die Zeit, als der Merkur noch in Homburg eine Redaktion hatte

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Von Merkur-Mitarbeiter Martin Baus

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Dabeisein, ohne dazu zugehören“, dieses Zitatvon Robert Lembkewar – auf Papier ge-

schrieben und an die Schreibma-schine geklebt – die Richtschnur,die Maxime, das Prinzip. Undwenn Edgar Steiger heute auf sei-ne Zeit als Redakteur beim Pfäl-zischen Merkur zurückschaut,dann findet er auch im Nachhi-nein, dass dieser Leitsatz nichtsvon seiner Gültigkeit verlorenhat. Ganz gleich, ob er ein Inter-view mit dem viel späteren Lite-raturnobelpreisträger GünterGrass geführt, über eine Stadt-ratssitzung geschrieben oderüber eine Vereinsversammlungberichtet hat, stets war ihm darangelegen, möglichst nahe am Ge-schehen zu sein – als eher un-scheinbarer Beobachter, nicht alsAkteur.

Diese Regel hatte bisweilenaber auch kuriose Konsequen-zen: Bei der Aufführung des„Etappenhasen“ von Willy Millo-witsch in der Festhalle wurdenzwei Katzen gebraucht – EdgarSteiger fuhr schnell nach Hauseund verhalf zwei seiner Tiere sozu kurzzeitigem Bühnenruhm.Die Opernsängerin IngeborgHallstein kutschierte er im winzi-gen Fiat ins Hotel, dann wurdeauch noch der Pianist eingeladen

und es ging weiter zur Festhalle,der große Hut der Virtuosin wur-de irgendwo zwischen Blech undErsatzrad dazwischen ge-quetscht. „Auf ein Gespräch mitder Schauspielerin Heidi Brühlmusste ich so lange warten, bissie ihr Bier getrunken hatte, alsJoy Fleming in Niederauerbachaufgetreten ist, habe ich auf ihrenSohn aufgepasst. Und Curd Jür-gens hat mir erzählt, dass er fürsieben Pfennig Zeilenhonorar füreine Berliner Zeitung geschrie-ben hat.“

Den „Wunsch, zur Zeitung zugehen“, hatte das1940 in Buben-hausen geboreneZweibrücker „Ei-gengewächs“schon früh. EdgarSteiger beganndeshalb Schrift-setzer zu lernen,1954 war das, beider DruckereiGölzer & Nicklas.Aber das „selberSchreiben“ wur-de bald zu seinerPassion, was beieiner wöchentli-chen Arbeitszeit von 48 Stundenund regelmäßiger Samstagsar-beit gar nicht so einfach war.Kurzgeschichten, Krimis, kleineEssays aus seiner Feder wurdenzuerst im „Pfälzer Tageblatt“ ab-gedruckt, das in Landau erschien.

„Dort wurde auch der Merkur ge-druckt, und irgendwann habe ichdann damit angefangen, auchdem Merkur meine Texte zu schi-cken“. Die wurden veröffentlicht,und bald wurde er gezielt zu Ver-anstaltungen geschickt, um darü-ber zu berichten.

Dann kam der 11. November1973: Im Clubheim des Karneval-vereins wurde er von GüntherBartz, dem Merkur-Verleger, zurSeite genommen und gebeten,doch einmal in der Redaktionvorbeizuschauen. „Und dannkam die Frage, ob ich mein Hobby

nicht zum Berufmachen wolle“.Günther Bartz seiein großartigerMensch gewesenund ein nichtminder großarti-ger Chef. „Er hatfür den freien Zu-gang zum Berufdes Journalistenplädiert, und erhat diesenGrundsatz auchgelebt. Nicht dasStudium, nichtdas Volontariat

waren für ihn entscheidend, son-dern die Berufung.“ Und so wur-de Edgar Steiger denn Redakteur,Mitglied einer Redaktion, in dersich die „Richtigen“ gefundenhatten – zusammen mit GüntherBartz, Georg Steigner, Hartmut

Sutter, Walter Rinner und HansSchuler (als „Elef“ in Zweibrü-cken bekannt und speziell für denSport zuständig) sei ein einmali-ges Team beisammen gewesen.„Nicht zu vergessen die Fotogra-fen Herbert Bayer und HorstGrittner sowie die vielen zuver-lässigen freien Mitarbeiter – eswar einfach eine tolle Zeit“. DerSatz von Gerd Bucerius, wonachman nur mit einem „Kreis vonHalbverrückten vernünftig Zei-tung machen kann“, habe na-mentlich auf die damalige Mer-kur-Redaktion zugetroffen.

Aber Zeitung machen, das warauch die Begegnung mit denMenschen „draußen“, und zwarauf Augenhöhe. „Ein Gang durchdie Hauptstraße in Zweibrückenhat mindestens zwei Stunden ge-dauert. An allen Ecken sei manangesprochen worden. Und dasgehörte natürlich auch zur Ar-beit. So sind die Themen gekom-men, die Neuigkeiten, die ande-ren Blickwinkel. Als Zeitung wa-ren wir mittendrin im Gesche-hen“. Und dann, nach 500 Jah-ren, kam das Ende des „Bleizeit-alters“ und der Lettern, Compu-ter wurden zum neuen Werkzeugder Zeitungsmacher. Das sei kei-ne einfache Zeit gewesen, selbstwenn die Schriftsetzerei zuvor,die Arbeit der Metteure, auchkein Zuckerschlecken war. „Je-nen Artikel, bei dem die zweizei-lige Überschrift letztmalig mit

Bleilettern gesetzt worden war,habe ich als Zeitzeugnis der Bib-liotheca Bipontina überlassen“,skizziert er.

Das Ende kam 1997, aus freienStücken habe er seinen Beruf auf-gegeben. Seitdem macht Edgar

Steiger freiberuflich „Beratungfür Öffentlichkeitsarbeit“, immernoch, immer noch mit Herzblut.Sein Fazit: „Ich hatte eine sehrgute Zeit, und Journalist ist fürmich nach wie vor der schönstealler Berufe.“

„Einer der schönsten Berufe“Edgar Steiger über seine Zeit als Redakteur des Pfälzischen Merkur

Von Merkur-MitarbeiterMartin Baus

Edgar Steiger, von Günther Bartz skizziert. FOTO: BAUS

„Ein Gang durch die

Hauptstraßein Zweibrückenhat mindestenszwei Stunden

gedauert.“Edgar Steiger

220 000 Tote und eine völlig verwüstete Hauptstadt

2010: Schweres Erdbeben auf Haiti

Lautstarke Proteste in nordafrikanischen Staaten

5. Januar 2011: Der Arabische Frühling beginnt

Berufsarmee sucht ab sofort freiwillige Rekruten

März 2011: Die Wehrpflicht in Deutschland wird ausgesetzt

Page 40: 300jahre

S E I T E X L N R . 2 2 3 M I T T W O C H , 2 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 3300 JAHRE PFÄLZISCHER MERKUR

Karikaturen sind ko-misch überzeichneteDarstellungen vonMenschen, Zuständen

oder Ereignissen. Der Begriff lei-tet sich von dem italienischenVerb „caricare“ ab, was überladenoder übertreiben bedeutet.

Heute gilt die Karikatur alsjournalistische Darstellungs-form. Vorläufer im künstleri-schen Bereich sind bereits in derAntike und im Mittelalter in gro-tesken Darstellungen von Figu-

ren und Szenen zu finden. Imspäten 16. Jahrhundert wird dieKarikatur als Genre begründet,als erstmals in Italien die grotes-ke Malerei in der Porträtkunstangewandt wurde: Auf radikaleWeise wurden menschliche Miss-bildungen in der bildlichen Dar-stellung verzerrt wiedergegeben.Häufig arbeiten Karikaturen mitReduzierungen, konzentrierensich auf besondere Merkmale desDargestellten und stellen diesedeutlich heraus.

Im 17. und 18. Jahrhundertbreitete sich die Kunstform derKarikatur in Europa aus. Zuneh-

mend wurden auch gesellschaft-liche und politische Ereignisseund Zustände kritisch themati-siert. Diese Tendenz intensivier-te sich mit den gesellschaftlichenund politischen Umwälzungendes 19. Jahrhunderts. Die Karika-tur dient spätestens seit dem 20.Jahrhundert in erster Linie inden Zeitungen als satirisches Ve-hikel und Ventil der Kritik anPersonen, besonders an den poli-tischen Machthabern, und derKommentierung von Ereignis-sen. Karikaturen dienen der Mei-nungsbildung und fordern denLeser aktiv zur Rezeption auf.

Erforderlich für das Verständ-nis einer Karikatur ist der Kon-text. Dies macht es oft schwierig,ältere Karikaturen noch zu ver-stehen. Bei den Lesern besondersbeliebt sind die Personenkarika-turen, wenn Politiker in groberÜberzeichnung ihrer jeweiligencharakteristischen äußerlichenMerkmale abgebildet werden,häufig kombiniert mit einer Text-zeile, die das Verständnis mit be-einflusst. Letztlich sind Karika-turen immer auch ein Ausdruckder herrschenden Pressefreiheit,da in ihnen die Machthaber ver-spottet werden dürfen.

Mit Stift und Pinsel gegen MissständeKarikaturen nehmen gesellschaftliche und politische Ereignisse aufs Korn

Von Merkur-MitarbeiterChristian Göbel

Das Labyrinth des US-Präsidenten Bill Clinton. KARIKATUR: PAULMICHL

Felix Baumgartner springt aus 38 Kilometern Höhe

14. Oktober 2012: Aus der Stratosphäre zurück zur Erde

FC Bayern München holt das Triple

25. Mai 2013 : Champions-League-Finale in Wembley

Auf 40 Seiten:„300 Jahre Pfälzischer Merkur“

25. September 2013: PM veröffentlicht Jubiläumsausgabe

Als möglich aber unwahrscheinlich gilt, dass der Castor-Transport überHomburg nach Zweibrücken umgeleitet wird. Dieser Satz kam nicht nurwegen eines fehlenden Kommas so nicht ins Blatt. Zumindest nochnicht beim letzten Transport Ende November – da fehlten nämlich nochdie Bahngleise. KARIKATUR: ANDRO HIEGEL

Karikatur von Meinhard Mangold, der in seiner Zeit als Schriftsetzerbeim PM öfter mal zur Feder greifen durfte. Die geballte Opposition... KARIKATUR: STUTTMANN

Stadtrat beschließt: Innenstadt wird mit größtem Adventskranz derWelt vergrößert. KARIKATUR: ANDRO HIEGEL Trauerarbeit nach der WM 2006 in Berlin. KARIKATUR: RULLE

Nach dem Vereinigungsparteitag der West- und Ost-SPD im Septem-ber 1990 bringt der PM diese Karikatur. Die SPD-Vorsitzenden Wolf-gang Thierse (Ost) und Hans-Jochen Vogel (West) werden von Alt-kanzler Willy Brandt getraut. Im Hintergrund besiegt SPD-Kanzlerkan-didat Oskar Lafontaine den Kanzler-Drachen Kohl. FOTO: PM/ARCHIV

„Herzlichen Glückwunsch!“Wir gratulieren zu 300 Jahren Pfälzischer Merkur

und danken für die angenehme Zusammenarbeit.