330 0029 177526 Apotheke und Marketing 44 · Die Inkubationszeit einer Malaria tropica bei einem...

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Pharmazie Unverändert gilt, dass Malaria eine der wichtigsten im- portierten Tropenkrankheiten in Deutschland ist. Sie kommt nicht nur häufig vor, sondern ist auch lebensbe- drohlich. Entsprechend wichtig sind eine fròhzeitige Diagnose und die rasch einsetzende Therapie bzw. noch besser: eine effiziente Prophylaxe. rreger der Malaria sind Protozoen der Gattu t t ng Plasmodium. Un ter den vi er humanpath ogenen Plasmodienarten kommt Plasmodium fa lciparum, dem Erreger der Malaria tropica, die größte Bedeutu t t ng zu. Die Malaria tropica (engl.: fa lciparum malaria) ist fü r die meisten T o T T desfä lle verantw t t ortlich. Die Malaria terti ana wird durch P . P P vi vax und seltener durch P . P P ovale verursacht. P . P P malariae, der Erreger der Malaria quarta- na, ist eng verw r r andt oder identi sch mit P . P P brasilianum bei Neu- weltaff e n. In letzter Zeit wu rden zunehmend Fallberichte über schwere, in Einzelfä llen auch tödliche V e V V rläufe bei P . P P -vi vax-In- fe kt i onen veröff e ntlicht. Die Entw t t ickl ung der Plasmodien verläuft in der Òberträger- mücke (A ( ( n opheles) als sexu x x eller Zy Z Z k l us. Im Menschen verläuft sie dagegen als asexu x x elle V e V V rmehrung in zw z z ei konseku ti ven Generati onszy z z k l en: der erste in Leberzellen als Gewebsschi- zogonie, der zw z z eite in repeti ti ven V e V V rmehrungszy z z k l en in Ery r r - th rozy z z t en als Blutschizogonie, die ausschließlich fü r die Yichtiges Yissen zu Therapie und Prophylaxe Zer t i f i zi er t e For t bi l dung Ma l a r i a Unter springermedizin.de/eAkademie können Leser von APOTHEKE + MARKETING Fortbil- dungspunkte sammeln: dazu einfach online die Fragen zu dem folgenden, praxisrelevanten Beitrag beantworten. Detaillierte Hinweise zur – kostenlosen – Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung finden Sie auf Seite 6, in den Fragebogen einlesen können Sie sich auf Seite 5. 1 apot heke + mar ket i ng - - - 09- 2015

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Pharmazie

nverändert gilt, dass Malaria eine der i htigsten importierten Tropenkrankheiten in euts hland ist. iekommt ni ht nur häufig vor, sondern ist au h lebensbedrohli h. Entspre hend i htig sind eine fr hzeitige

iagnose und die ras h einsetzende Therapie bz .no h besser eine effiziente Proph laxe.

Erreger der Malaria sind Protozoen der Gattutut ng Plasmodium.UnUnU ter den viviv er humanpaththt ogenen Plasmodienarten kommtPlasmodium fafaf lciparum, dem Erreger der Malaria tropica, diegrößte Bedeututut ng zu. Die Malaria tropica (engl.: fafaf lciparummalaria) ist füfüf r die meisten ToToT desfäfäf lle verantwtwt ortlich.

Die Malaria tertitit ana wird durch P.P.P viviv vax und seltener durchP.P.P ovale verursacht.P.P.P malariae,der Erreger der Malaria uarta-na, ist eng verwrwr andt oder identitit sch mit P.P.P brasilianum bei Neu-weltafffff efef n. In letzter Zeit wuwuw rden zunehmend Fallberichte überschwere, in Einzelfäfäf llen auch tödliche VeVeV rläufefef bei P.P.P-viviv vax-In-fefef ktktk itit onen veröfffff efef ntlicht.Die Entwtwt icklklk ung der Plasmodien verläuftftf in der berträger-mücke (A(A( nAnA opheles) als sexuxux eller ZyZyZ kyky lklk us. Im Menschen verläuftftfsie dagegen als asexuxux elle VeVeV rmehrung in zwzwz ei konsekukuk titit venGeneratitit onszyzyz kyky lklk en: der erste in Leberzellen als Gewebsschi-zogonie, der zwzwz eite in repetitit titit ven VeVeV rmehrungszyzyz kyky lklk en in Eryryr -ththt rozyzyz tyty en als Blutschizogonie, die ausschließlich füfüf r die

ichtiges issen zu Therapie und Prophylaxe

Zertrtr ifiziertrtr e Fortrtr bildungMalaria

Unter springermedizin.de/eAkademie können Leser von APOTHEKE + MARKETING Fortbil-dungspunkte sammeln: dazu einfach online die Fragen zu dem folgenden, praxisrelevanten Beitragbeantworten. Detaillierte Hinweise zur – kostenlosen – Teilnahme an der zertifizierten Fortbildungfinden Sie auf Seite 6, in den Fragebogen einlesen können Sie sich auf Seite 5.

RI FÜHRT E T EIT CIRC I I E R HEITSF E PR HR

o kommt Malaria vor

Häufigkeit in Deutschland

> K rperli her ntersu hungsbefund Körpertemperatur; Herzfre-uenz und Blutdruck; Atemfre uenz; Bewusstseinszustand

> abor erte rotes und weißes Blutbild, Thrombozytenzahl; Blutzucker;Kreatinin, Transaminasen, Bilirubin, Elektrolyte; bei P. falciparum undP. knowlesi uantifizierung der Parasiten (Parasitämie) als prozentualerAnteil der infizierten Erythrozyten an der Gesamt-Erythrozytenzahl

> Apparative ntersu hung EKG

ntersuchungsprogramm zur estlegung der Krankheitsschwere

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KrKrK ankhkhk eitserscheinungen verantwtwt ortlich ist. Bei P.P.P viviv vax undP.P.P ovale gehen nicht alle Merozoiten spezififif sche (T(T( oToT chter)Zel-len,die bei der asexuxux ellen VeVeV rmehrung entstehen diesen WeWeW g.Einige persistitit eren als HyHyH pypy nozoiten (Zell-RuRuR hestadium) inder Leber und können später zu RüRüR ckfkfk äfäf llen füfüf hren.

ie akt elle ageIn Südostasien, besonders häufifif g in Sarawak und Sabah(M(M( alayaya sia), wuwuw rde in den letzten Jahren beobachtet, dass einenatütüt rlicherwrwr eise bei Javava anerafffff efef n und anderen Makaken vor-kommende Plasmodienart auch beim Menschen zu Erkrkrk an-kukuk ngen füfüf hrt: P.P.P knknk owlesi. Da die VeVeV rdopplung der eryryr tyty htht rozyzyz -tären Formen nur circa 24 Stutut nden dauert, werden schnell ho-he Parasitendichten im Blut erreicht. Dadurch ist diese Mala-riaart genauso gefäfäf hrlich wie eine Malaria tropica. ToToT desfäfäf lle,auch bei ToToT uristen,wuwuw rden berichtet.P.P.P knknk owlesi ist mikrkrk osko-pisch nicht von den anderen Plasmodien zu difffff efef renzieren. Essollte daher eine Spezies-Identitit fifif zierung mittels Polymymy erase-Kettenreaktktk itit on (PCR)R)R angestrebt werden.VoVoV r KuKuK rzem haben genetitit sche UnUnU tersuchungen zudem erge-ben, dass P.P.P ovale aus zwzwz ei verschiedenen Spezies besteht, diejetzt als P.P.P ovale curtitit si und als P.P.P ovale wallikeri bezeichnet wer-den. Diese ArArA ten weisen unterschiedliche Präpatenzzeiten auf.f.fMöglicherwrwr eise füfüf hrt P.P.P ovale wallikeri zu einer stärker ausge-prägten Thrombozyzyz tyty openie in der klklk inischen Praxis ist diesaber irrelevant.

o kommt Malaria vorHeutzutage füfüf hrt die Malaria weltwtwt eitimmer noch zu geschätzten 584000 ToToT -des- und 198 Millionen KrKrK ankhkhk eitsfäfäf llenpro Jahr vorwrwr iegend bei KiKiK ndern imsubsaharischen AfAfA rfrf ika (W(W( HWHW O-Daten2013). AuAuA s dem tropischen AfAfA rfrf ika wer-den auch die meisten Fälle nachDeutschland importitit ert. AuAuA sgedehnteMalariagebiete gibt es daneben in Brasi-

lien und benachbarten Ländern Südamerikas. Seltener ist dieMalaria in Mittelamerika. In Haititit und den angrenzenden Ge-bieten der Dominikanischen Republik tritt sie in einem einzi-gen isolierten Gebiet in der sonst malariafrfrf eien KaKaK ribik auf.f.f ImVoVoV rderen Orient fifif ndet sich die Malaria nur sporadisch. Mala-riagebiete erstrecken sich aber von Pakikik stan über China bisSüdostasien. In Ozeanien sind vorwrwr iegend Papua-Neugugug inea,die Salomoninseln und VaVaV nuatutut betrofffff efef n.

Häufigkeit in DeutschlandZur Häufifif gkeit der importitit erten Malaria bei Reisendenund Migranten gibt es gugug te Daten aus internatitit onalen Survrvr eil-lance-Netzwzwz erken, z.B. dem GeoSentitit nel-Netzwzwz erk. Insge-samt rechnet man mit etwtwt a 250000 Fällen und 250 ToToT desfäfäf llenjährlich in Industrieländern. Neben ToToT uristen und beruflflf ichim AuAuA sland tätitit gen Personen erkrkrk anken häufifif g auch Migran-ten nach einem Heimatutut rlaub (V(V( FVFV R,viviv sititit ng frfrf iends and relatitit -ves) mehr als 50 Prozent der Malariafäfäf lle in Deutschlandbetrefffff efef n diese „VFVFV Rs“. Etwtwt a 5 Prozent der importitit ertenMalariafäfäf lle in Deutschland sind eine Malaria tropica. DerenLetalität liegt bei 0,5 bis 1 Prozent. Risikofafaf ktktk oren füfüf r tödlicheVeVeV rläufefef sind insbesondere eine verzögerte Diagnostitit k undhöheres Lebensalter.AkAkA tktk utut elle AuAuA swertutut ngen im GeoSentitit nel-Netzwzwz erk und imeuropäischen TeTeT il dieses Netzwzwz erkes (EuroTrTrT avava NvNv et)t)t haben

R E I ER I S BS H RISCHE FRI ER R E RI

> K rperli her ntersu hungsbefund Körpertemperatur; Herzfre-uenz und Blutdruck; Atemfre uenz; Bewusstseinszustand

> abor erte rotes und weißes Blutbild, Thrombozytenzahl; Blutzucker;Kreatinin, Transaminasen, Bilirubin, Elektrolyte; bei P. falciparum undP. knowlesi uantifizierung der Parasiten (Parasitämie) als prozentualerAnteil der infizierten Erythrozyten an der Gesamt-Erythrozytenzahl

> Apparative ntersu hung EKG

ntersuchungsprogramm zur estlegung der Krankheitsschwere

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Pharmazie

bestätitit gt, dass Malaria weiterhin eine der häufifif gsten impor-titit erten Erkrkrk ankukuk ngen ist. Das Risiko ist bei aus Zentral- undWeWeW stafrfrf ika kommenden Personen am größten.

athomechanism sDer Paththt omechanismus ist bei der Malaria tropica gugug t unter-sucht. P.P.P fafaf lciparum lagert eigene Proteine in die Membran be-fafaf llener Eryryr tyty htht rozyzyz tyty en ein, mit denen diese an Endoththt elzellenbinden (Se uestrierung)g)g . Rezeptoren sind z.B. ICAMAMA -1 imGehirn, Chondroititit n-Sulfafaf t A in der Plazenta sowie CD36und der endoththt eliale Protein-C-Rezeptor in viviv elen anderenOrganen. Dadurch kommt es zu FuFuF nktktk itit onsstörungen des Ge-fäfäf ßendoththt els und zu Mikrkrk ozirkukuk latitit onsstörungen.Es resultitit erteine erhöhte Freisetzung von ZyZyZ tyty okikik nen (z.B. von TuTuT mor-Ne-krkrk ose-Faktktk or). Hinzu kommen eine verminderte Defofof rmier-barkeit und ein Zerfafaf ll befafaf llener Eryryr tyty htht rozyzyz tyty en. Folgen sindAnAnA ämie, Ischämie, Immunreaktktk itit onen und Speichervrvr orgängedes retitit kukuk lohistozyzyz tyty ären Systems, bei zerebraler Malaria auchStörungen der Bluththt irnschranke.Die aktktk utut elle Diskukuk ssion zur Paththt ophyhyh siologie der Malariatropica geht v.v.v a. darum, ob ÄhÄhÄ nlichkeiten zur Sepsis bestehenbzwzwz .w.w wo die UnUnU terschiede liegen. Grundsätzlich kann man da-von ausgehen, dass verschiedene TrTrT igger füfüf r ZyZyZ tyty okikik nbildungund -frfrf eisetzung (LPS, gram-posititit ve ToToT xine, Pilztoxine odereben Malariatoxin) unterschiedliche Profifif le, KoKoK nzentratitit onenund KiKiK netitit ken der ZyZyZ tyty okikik ne hervrvr orrufefef n.

linik er MalariaDie Inkukuk batitit onszeit der Malaria tropica liegt meist zwzwz ischensechs und 30 TaTaT gen, selten bei bis zu etwtwt a 120 TaTaT gen. Bei Mig-ranten, die in ihrer KiKiK ndheit häufifif ger eine Malaria überlebtund eine TeTeT ilimmunität erwrwr orben haben, kann die P.P.P-fafaf lcipa-rum-Infefef ktktk itit on zunächst asymymy ptomatitit sch verlaufefef n und erstnach Jahren manifefef st werden, ggf.f.f können also Screening-UnUnU -tersuchungen sinnvnvn oll sein. Eine Malaria tertitit ana kann aucherstmalig nach einer mehrmonatitit gen Latenz manifefef st werdenund dann zu difffff efef renzialdiagnostitit schen Problemen füfüf hren.

Symymy ptome aller Malariafofof rmen sind plötzlich auftftf retendesFieber,r,r Schüttelfrfrf ost sowie KoKoK pf-f-f und Gliederschmerzenalso unspezififif sche Symymy ptome. Durch Synyny chronisatitit on des Pa-rasitenzyzyz kyky lklk us können bei der Malaria tertitit ana die Fieberschübealle 48 Stutut nden, bei der Malaria uartana alle 2 Stutut nden auf-f-ftreten. Der Fiebervrvr erlauf bei der Malaria tropica ist dagegenunregelmäßig. Nicht selten tritt bei einer Malaria tropica auchDurchfafaf ll auf.f.f Blässe durch AnAnA ämie, Spleno- oder Hepatome-galie sind anfäfäf nglich meist noch nicht nachweisbar. TyTyT pypy ischeLaborbefufuf nde sind Thrombozyzyz tyty openie, HyHyH pypy erbilirubinämieund LDH-Erhöhung. CRP,P,P BSG und Procalcitonin könnenmäßig erhöht sein. Die Leukozyzyz tyty en sind eher im niedrigen Be-reich; bei hoher Leukozyzyz tyty ose ist an baktktk erielle Begleititit nfefef ktktk itit o-nen zu denken.Bei der Malaria trtrt opica können rasch lebensbedrohliche KoKoK m-plikatitit onen auftftf rtrt eten: meist zerebrale VeVeV rlaufsfsf fofof rmen mit Be-wuwuw sstseinsstörungen, renale VeVeV rlaufsfsf fofof rmen mit akukuk tem NiNiN e-renvnvn ersagen oder pulmonale VeVeV rlaufsfsf fofof rmen mit ARARA DS (A(A( cAcA uteRespiratoryryr Distrtrt ess Synyny drome), seltener MyMyM okardititit s. Diehäufifif gste KoKoK mplikatitit on bei Reisenden ist die zerebrale Malaria.

Sie manifefef stitit ert sich meist als difffff ufuf seEnzephalopaththt ie mit unterschiedlichtitit efefef m KoKoK ma. Sie kükük ndigt sich durchVeVeV rlangsamung, Benommenheit, Des-orientitit erththt eit und Somnolenz an. Neu-rologische Residualzustände sind beierwrwr achsenen Reisenden selten (im Ge-gensatz zu KiKiK ndern in Malariagebieten,die oftftf kogngng ititit ve Defefef ktktk e, Lernschwiwiw e-rigkeiten und Sprachprobleme sowiwiw eEpilepsie zurückbkbk ehalten).

iagnostisches oorgehenGrundlage der Diagnostik ist unverän-dert der direkte mikrkrk oskopische Erre-gernachweis im Blut. Die Real-time-PCR hat zwzwz ar eine höhere Sensitiviviv tät,steht aber meist nicht zur VeVeV rfüfüf gung.

TYPISCH: FIEBERSCHÜBE

Aktuelle Situation--Aktuelle Situation--

> euts hland Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher MedizinischerFachgesellschaften (AWMF): Malaria, Diagnostik und Therapie. Regis-ternummer 042 - 001. Zuletzt aktualisiert 10.9.2014 (www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/042-001.html)

> Europa Askling HH, Bruneel F, Burchard G et al. European Society forClinical Microbiology and Infectious Diseases Study Group on ClinicalParasitology. Management of imported malaria in Europe. Malar J. 2012Sep 1 ;11:328 (www.malariajournal.com/content/11/1/328)

> panien Mu oz J, Rojo-Marcos G, Ram rez-Olivencia G et al. Diagno-stico y tratamiento de la malaria importada en Espa a: recomendacionesdel Grupo de Trabajo de Malaria de la Sociedad Espa ola de MedicinaTropical y Salud Internacional (SEMTSI). Enferm Infecc Microbiol Clin.2014 Mar 20.

Länderspezifische Leitlinien zum Management der Malaria

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Wirkstoff Prophylaxe Therapie ebenwirkung/ inweise

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Nach der Diagnose einer Malaria muss der Schweregrad derErkrankung ermittelt werdenAnhand dieser Befunde mussfestgelegt werden, ob die Malaria als bedrohlich oder sogar le-bensbedrohlich anzusehen ist und ob der Patient auf eine In-tensivstation verlegt werden muss.Aktuelle Situation-- Es werden weiterhin viele Studien zuMalaria-Schnelltests publiziert. Diese beruhen auf dem im-munologischen Nachweis von Plasmodien-Antigenen mittelsmonoklonaler Antikörper auf Papierstreifen und weisen einedem Dicken Tropfen vergleichbare Sensitivität und Spezifitätauf dies gilt allerdings nur für P. falciparum. Es zeigt sich,dass in Einzelfällen falsch-negative Testausfälle trotz hoherParasitenzahl im Blut möglich sind, z. B. durch ein Prozonen-Phänomen (Präzipitationshemmung).

herapieDas Management sollte sich an den deutschen oder europäi-schen Leitlinien orientieren. Zur antiparasitären Therapieder unkomplizierten Malaria tropica stehen Atova uon-Proguanil (Malarone®) sowie die Artemisinin-Kombinations-präparate Artemether/Lumefantrin (Riamet®) und Dihydro-artemisinin/Pipera uin (Eurartesim®) zur Verfügung. Beikomplizierter Malaria tropica muss auf einer Intensivstationmit i. v. Artesunat oder Chinin parenteral behandelt werden.

Auch bei Malaria tertiana,Malaria uartana und beiP.-knowlesi-Malaria kön-nen Artemisinin-Kombi-nationspräparate eingesetztwerden.Aktuelle Situation--Artemisinin-Resistenzen breiten sich in Südostasien aus, neu-erdings auch in Myanmar an der Grenze zu Indien. Dies mussbei der Therapie von Patienten, die aus Asien einreisen, beach-tet werden.

roph la eZur regelmäßigen Prophylaxe sind geeignet und gleich wirk-sam: Atova uon/Proguanil und Doxycyclin.In Ausnahmefällen kann auch Prima uin (off-label) verschrie-ben werden. Zur notfallmäßigen Selbstbehandlung sind geeig-net: Atova uon/Proguanil, Artemether/Lumefantrin und Di-hydroartemisinin/Pipera uin letzteres allerdings nur, wenneine Tc-Zeit-Verlängerung ausgeschlossen ist.Einzelheiten, insbesondere länderspezifische Empfehlungen,können der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Tro-penmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) entnom-men werden (www.dtg.org).

Wichtige inweise zu Malaria-Medikamenten

Wirkstoff Prophylaxe Therapie ebenwirkung/ inweise

rtemether me antrin nicht geeignet a 5 kg l initial nach hweitere l

ann 2 tgl e l an ag 2 n insgesamt 2 l

er a ngsst r ngen op schmerzenn chwin elontrain ikation ei atienten mit c-erl nger ng n nter herapie mit

starken n ktoren on innahme mit einer Mahlzeit o er Milch

hloro in 2 l 00 mg pro Woche eier 5 kg 50 mg Woche

eginnen 1 Woche or is Wochen nach enthalt im

Malariage iet

l ann h nach herapie eginnsowie nach 2 n he 00 mg

gastrointestinale eschwer enppetitlosigkeit is s eeintr chtig n-

gen chla losigkeit c- erl nger ngim nzerka t mit a sreichenFl ssigkeit einnehmen

o c clin 100 mga 90 kg 200 mg egin-nen 1-2 age or is Wochennach enthalt im Malariage iet

a erhal on om inations ehan -l ngen nicht geeignet

phototo ische eaktionen on elichte-ten a tarealen er a ngsst r ngene erwerterh h ngen ei Fra en a chaginalm kosen ontrain ikationen

a in er nter chwangere til-len e innahme nicht mit Milchpro k-ten n m glichst z r Mahlzeit

Me lo in 1 l pro Woche 1- Wochen oris Wochen nach enthalt im

Malariage iet

initial l nach - h weitere 2 ln ei er 0 kg nach weiteren- h 1 l

elkeit r rechen weiche t hle o eriarrh n a chschmerzen W

a ch im ps cho- egetati en ereichselten als epileptische n lle n ps -chotische mptome m gl orsicht

ei atienten mit rreg ngsleit ngsst -r ngen am erzen

ih roartemisininipera intetraphosphat

nicht geeignet a kg l als inmal osis an a einan er olgen en agen

a 5 kg e l

-Monitoring n tig wg c- erl n-ger ng

innahme n chtern mit Wasser z r e-weils gleichen hrzeit h stan orn nach ahr ngsa nahme

elle e tsche esellscha t r ropenme izin

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Aktuelle Situation-- Aktuell unterscheiden sich die Malaria-prophylaxe-Empfehlungen der DTG für 2015 nicht wesent-lich von den Empfehlungen der letzten Jahre (aktuelle Länder-karte der DTG: www.dtg.org). Kleinere Änderungen betref-fen: Gewichtsadaptation bei der Prophylaxe mit Doxycyclin(200mg/d bei > 90 kg KG); Hinweis auf Medikamente, dienicht zur Prophylaxe geeignet sind; Hinweis auf sehr verein-zelte Malaria-tertiana-Fälle in Ägypten.

Fazit1. Malaria wird häufig importiert, undman kann an ihr innerhalb kurzer Zeitsterben.2. Da die Klinik uncharakteristisch ist,sollte bei jedem Patienten mit unklaremFieber nach Auslandsaufenthalten ge-fragt und ggf. an einen Arzt zur soforti-gen parasitologischen Diagnostik ver-wiesen werden.3. Migranten aus Afrika, die auf Heimat-urlaub fahren, haben ein besonders ho-hes Malariarisiko.4. Die wichtigsten Komplikationen derMalaria tropica sind: Enzephalopathie,

akutes Nierenversagen, ARDS.5. Wesentliche Schutzmaßnahmen vor Malaria bestehen in derVermeidung von Insektenstichen (Expositionsprophylaxe)und der medikamentösen Prophylaxe.

Korrespondierender Autor: Prof. Dr. med. Gerd-Dieter Burchard,Institut für interdisziplinäre Medizin, HamburgKontakt: [email protected]

> Bewusstseinseintrübung, zerebraler Krampfanfall> respiratorische Insuffizienz, unregelmäßige Atmung, Hypoxie> Hypoglykämie (BZ < 40 mg/dl)> Schocksymptomatik> Spontanblutungen> Azidose (base excess > -8 mmol/l), Hyperkaliämie (> 5,5 mmol/l)> schwere Anämie (Hb < 6 g/dl)> Niereninsuffizienz (Ausscheidung < 400 ml/24 h und/oder

Kreatinin > 2,5 mg/dl bzw. im Verlauf rasch ansteigende Kreatininwerte)> Hyperparasitämie (≥ 4% der Erythrozyten von Plasmodien befallen)

Kriterien für einen bedrohlichen Verlauf einer Malaria

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Mit wie vielen Todesfällen durch eine importierte Malariarechnet man pro Jahr in Industrieländern?

10 5000250 20 0001000

Welche Aussage zum Pathomechanismus der Malariatropica ist falsch?

Befallene Erythrozyten binden an Endothelzellen.Durch Sequestrierung kommt es zu Funktionsstörungenu. a. des Gefäßendothels.Plasmodium falciparum lagert seine Proteine in dieMembran befallener Erythrozyten ein.Es kommt zu einer erhöhten Deformierbarkeit derErythrozyten.Bei zerebraler Malaria wird die Bluthirnschranke gestört.

Welche Aussage zur aktuellen Lage stimmt so nicht?Malaria führt weltweit zu knapp 200 MillionenKrankheitsfällen.In Brasilien gibt es ausgedehnte Malariagebiete.Im vorderen Orient findet sich Malaria nur sporadisch.Die Karibik gilt bis auf Haiti/Dom. Rep. als malariafrei.Die meisten Krankheitsfälle betreffen Erwachsene imsubsaharischen Afrika.

Die Inkubationszeit einer Malaria tropica bei einem nichtimmunen deutschen Reiserückkehrer aus den Tropenbeträgt:

wenige Stundenein bis fünf Tage6 bis 120 Tageimmer mehr als 30 Tage7 Tage bis zu mehreren Jahren

Ein so genannter „Malariaschnelltest“ …beruht auf dem immunologischen Nachweis vonProteinen, also Antigenen, die von Plasmodienfreigesetzt werden, im Serum.beruht auf dem immunologischen Nachweis vonAntikörpern gegen Plasmodien-spezifische Antigeneim Serum.beruht auf dem Nachweis von Antigen-Antikörper-Komplexen im Serum.beruht auf dem molekularbiologischen Nachweis vonPlasmodien-spezifischer DNS im Blut.ist eine mikroskopische Untersuchung des Nativblutesauf Plasmodien.

Was ist falsch? Typische klinische Befunde bei Kindernmit Malaria sind:

plötzlich auftretendes FieberVerstopfungBlässekognitive DefekteKopf- und Gliederschmerzen

Was ist falsch? Zur weiteren Diagnostik der Krankheits-schwere bei nachgewiesener Malaria sind u. a. nötig:

Untersuchung von Atemfrequenz, Blutdruck,Bewusstseinszustandrotes und weißes BlutbildQuantifizierung der ParasitenEKGEEG

Was ist richtig? Zur Therapie der komplizierten Malariatropica stehen zur Verfügung:

ArtesunatAtovaquon/ProguanilDoxycyclinMefloquinDihydroartemisinin

Einige Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen sind sowohlzur Malariaprophylaxe als auch zur Therapie geeignet.Welche Substanz(-kombi) gehört nicht dazu?

ChloroquinDoxycyclin (z.Therapie nur in Kombination)Atovaquon/ProguanilArtemether/LumefantrinMefloquin

Welcher Beratungshinweis zur Anwendung einesAntimalariamittels ist so nicht richtig?

Dihydroartemisinin/Piperaquin sollte nüchtern mit dreiStunden Abstand zur Nahrungsaufnahme eingenommenwerden.Atovaquon/Proguanil sollte nüchtern im Laufe des Tageseingenommen werden.Doxycyclin darf nicht zusammen mit Milchprodukteneingenommen werden.Die Einnahme von Artemether/Lumefantrin zusammen mitMilchprodukten ist günstig.Chloroquin sollte unzerkaut mit reichlich Flüssigkeiteingenommen werden.

Malaria – wichtiges Wissen

Welcher Patient würde am ehesten von einem Kalziumscoring profitieren?

☐ 82 Jahre, männlich, atypische Brust-schmerzen

☐ 65 Jahre, weiblich, linksthorakale Schmer-zen, hohe Prätestwahrscheinlichkeit

☐ 27 Jahre, männlich, atypische Brust-schmerzen, keine Risikofaktoren

☐ 52 Jahre, männlich, asymptomatisch, in-termediäres KHKRisiko

☐ 55 Jahre, männlich, geplante Verlaufs-kontrolle bei Zustand nach RIVA-Stenting

Welche Untersuchung könnte am ehesten zur Therapieentscheidung bei Patienten mit intermediären Koronarstenosen beitragen?

☐ cCTA ☐ Fahrradergometrie ☐ Echokardiographie ☐ MRT-Perfusion ☐ MRT-Koronarangiographie

Bei welchen Patienten ist die MRT-Korona-rangiographie eine Alternative zur Herzka-theteruntersuchung bzw. zur cCTA?

☐ Patienten zur Stentevaluierung ☐ Patienten mit Verdacht auf Koronar- anomalien

☐ Patienten mit akutem Koronarsyndrom ☐ Patienten, die aufgrund kardialer Dekom-pensation nicht einer Herzkatheterunter-suchung unterzogen werden können

☐ Patienten mit STEMI

Diese zerti�zierte Fortbildung ist 12 Monateauf springermedizin.de/eakademie verfügbar. Dort erfahren Sie auch den genauen Teilnahme-schluss. Nach Ablauf des Zerti�zierungszeit-raums können Sie diese Fortbildung und den Fragebogen weitere 24 Monate nutzen.

Welche nichtinvasive Modalität kann Auf-schluss auf das Vorhandensein früher KHK-Stadien geben und bietet zudem eine hohe prognostische Aussagekraft?

☐ Fahrradergometrie ☐ Ruhe-EKG ☐ Kalziumscoring ☐ MR-Late-Enhancement ☐ Stressecho

Wie viele Zeilen sollte ein Multi-Slice-CT (MSCT) im klinischen Gebrauch mind. be-sitzen, um eine ausreichende und robuste Bildqualität zu erreichen?

☐ 2 ☐ 4 ☐ 16 ☐ 64 ☐ 128

Was ist die besondere Stärke der koro-naren CT-Angiographie?

☐ Sie ist besonders für Patienten mit ho-hen Herzfrequenzen geeignet.

☐ Sie sollte v.a. bei geringen Stentdurch-messern als Verlaufskontrolle verwandt werden.

☐ Sie hat eine hohe Sensitivität zum Aus-schluss einer KHK. Sie kann auch ohne Kontrastmittel durchgeführt werden.

☐ Sie hat im Durchschnitt eine Strahlungs-dosis < 1 mSV.

Wann ist mit keiner Einschränkung der Bildqualität bei der CT-Koronarangiogra-phie zu rechnen?

☐ Patienten mit Zustand nach Stentim-plantationen

☐ Patienten mit hoher Koronarkalklast ☐ Patienten mit Arrhythmien ☐ Patienten mit best. Bradykardie ☐ Adipöse Patienten

Bei welchem Patienten kann anhand einer Kardio-MRTUntersuchung am sinnvollsten die weitere Therapie bestimmt werden?

☐ 60-jährige Patientin mit akutem Myo-kardinfarkt

☐ 35-jähriger Patient ohne Beschwerden, aber mit hohem Risikoprofil

☐ 70-jähriger Patient mit folgendem Er-gebnis der Koronarangiographie: ver-schlossene rechte Kranzarterie, höhergradige RIVA-Stenose und mittel-gradige Stenose des RCX

☐ Beschwerdefreier Patient mit Zustand nach Stentimplantation vor 7 Mon.

☐ 65-jähriger Patient, der mit Brustschmerz in die Notaufnahme kommt, dort ein norma-les EKG, aber leicht erhöhtes Troponin zeigt

Mit welcher Strahlendosis ist unter opti-malen Bedingungen und unter Verwen-dung von Strahlung reduzierenden Techniken bei einer kardialen CT-Angio-graphie zu rechnen?

☐ < 1 mSV ☐ 1–6 mSVw ☐ 6–10 mSV ☐ 10–16 mSV ☐ 16–30 mShV

Mithilfe welcher Methode lassen sich auch kleinste subendokardiale Myokardinfarkte diagnostizieren?

☐ CT ☐ MRT-Perfusion ☐ MRT-Late-Enhancement ☐ Ergometrie ☐ Echokardiographie

7Magazin Master Springer

CME-Fragebogen

Beitragstitel

springermedizin.de/eAkademie

5 apotheke + marketing --- 09-2015 apotheke + marketing --- 09-2015 6

Page 6: 330 0029 177526 Apotheke und Marketing 44 · Die Inkubationszeit einer Malaria tropica bei einem nicht immunen deutschen Reiserückkehrer aus den Tropen beträgt: wenige Stunden ein

Mit wie vielen Todesfällen durch eine importierte Malariarechnet man pro Jahr in Industrieländern?

10 5000250 20 0001000

Welche Aussage zum Pathomechanismus der Malariatropica ist falsch?

Befallene Erythrozyten binden an Endothelzellen.Durch Sequestrierung kommt es zu Funktionsstörungenu. a. des Gefäßendothels.Plasmodium falciparum lagert seine Proteine in dieMembran befallener Erythrozyten ein.Es kommt zu einer erhöhten Deformierbarkeit derErythrozyten.Bei zerebraler Malaria wird die Bluthirnschranke gestört.

Welche Aussage zur aktuellen Lage stimmt so nicht?Malaria führt weltweit zu knapp 200 MillionenKrankheitsfällen.In Brasilien gibt es ausgedehnte Malariagebiete.Im vorderen Orient findet sich Malaria nur sporadisch.Die Karibik gilt bis auf Haiti/Dom. Rep. als malariafrei.Die meisten Krankheitsfälle betreffen Erwachsene imsubsaharischen Afrika.

Die Inkubationszeit einer Malaria tropica bei einem nichtimmunen deutschen Reiserückkehrer aus den Tropenbeträgt:

wenige Stundenein bis fünf Tage6 bis 120 Tageimmer mehr als 30 Tage7 Tage bis zu mehreren Jahren

Ein so genannter „Malariaschnelltest“ …beruht auf dem immunologischen Nachweis vonProteinen, also Antigenen, die von Plasmodienfreigesetzt werden, im Serum.beruht auf dem immunologischen Nachweis vonAntikörpern gegen Plasmodien-spezifische Antigeneim Serum.beruht auf dem Nachweis von Antigen-Antikörper-Komplexen im Serum.beruht auf dem molekularbiologischen Nachweis vonPlasmodien-spezifischer DNS im Blut.ist eine mikroskopische Untersuchung des Nativblutesauf Plasmodien.

Was ist falsch? Typische klinische Befunde bei Kindernmit Malaria sind:

plötzlich auftretendes FieberVerstopfungBlässekognitive DefekteKopf- und Gliederschmerzen

Was ist falsch? Zur weiteren Diagnostik der Krankheits-schwere bei nachgewiesener Malaria sind u. a. nötig:

Untersuchung von Atemfrequenz, Blutdruck,Bewusstseinszustandrotes und weißes BlutbildQuantifizierung der ParasitenEKGEEG

Was ist richtig? Zur Therapie der komplizierten Malariatropica stehen zur Verfügung:

ArtesunatAtovaquon/ProguanilDoxycyclinMefloquinDihydroartemisinin

Einige Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen sind sowohlzur Malariaprophylaxe als auch zur Therapie geeignet.Welche Substanz(-kombi) gehört nicht dazu?

ChloroquinDoxycyclin (z.Therapie nur in Kombination)Atovaquon/ProguanilArtemether/LumefantrinMefloquin

Welcher Beratungshinweis zur Anwendung einesAntimalariamittels ist so nicht richtig?

Dihydroartemisinin/Piperaquin sollte nüchtern mit dreiStunden Abstand zur Nahrungsaufnahme eingenommenwerden.Atovaquon/Proguanil sollte nüchtern im Laufe des Tageseingenommen werden.Doxycyclin darf nicht zusammen mit Milchprodukteneingenommen werden.Die Einnahme von Artemether/Lumefantrin zusammen mitMilchprodukten ist günstig.Chloroquin sollte unzerkaut mit reichlich Flüssigkeiteingenommen werden.

Malaria – wichtiges Wissen

Welcher Patient würde am ehesten von einem Kalziumscoring profitieren?

☐ 82 Jahre, männlich, atypische Brust-schmerzen

☐ 65 Jahre, weiblich, linksthorakale Schmer-zen, hohe Prätestwahrscheinlichkeit

☐ 27 Jahre, männlich, atypische Brust-schmerzen, keine Risikofaktoren

☐ 52 Jahre, männlich, asymptomatisch, in-termediäres KHKRisiko

☐ 55 Jahre, männlich, geplante Verlaufs-kontrolle bei Zustand nach RIVA-Stenting

Welche Untersuchung könnte am ehesten zur Therapieentscheidung bei Patienten mit intermediären Koronarstenosen beitragen?

☐ cCTA ☐ Fahrradergometrie ☐ Echokardiographie ☐ MRT-Perfusion ☐ MRT-Koronarangiographie

Bei welchen Patienten ist die MRT-Korona-rangiographie eine Alternative zur Herzka-theteruntersuchung bzw. zur cCTA?

☐ Patienten zur Stentevaluierung ☐ Patienten mit Verdacht auf Koronar- anomalien

☐ Patienten mit akutem Koronarsyndrom ☐ Patienten, die aufgrund kardialer Dekom-pensation nicht einer Herzkatheterunter-suchung unterzogen werden können

☐ Patienten mit STEMI

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Welche nichtinvasive Modalität kann Auf-schluss auf das Vorhandensein früher KHK-Stadien geben und bietet zudem eine hohe prognostische Aussagekraft?

☐ Fahrradergometrie ☐ Ruhe-EKG ☐ Kalziumscoring ☐ MR-Late-Enhancement ☐ Stressecho

Wie viele Zeilen sollte ein Multi-Slice-CT (MSCT) im klinischen Gebrauch mind. be-sitzen, um eine ausreichende und robuste Bildqualität zu erreichen?

☐ 2 ☐ 4 ☐ 16 ☐ 64 ☐ 128

Was ist die besondere Stärke der koro-naren CT-Angiographie?

☐ Sie ist besonders für Patienten mit ho-hen Herzfrequenzen geeignet.

☐ Sie sollte v.a. bei geringen Stentdurch-messern als Verlaufskontrolle verwandt werden.

☐ Sie hat eine hohe Sensitivität zum Aus-schluss einer KHK. Sie kann auch ohne Kontrastmittel durchgeführt werden.

☐ Sie hat im Durchschnitt eine Strahlungs-dosis < 1 mSV.

Wann ist mit keiner Einschränkung der Bildqualität bei der CT-Koronarangiogra-phie zu rechnen?

☐ Patienten mit Zustand nach Stentim-plantationen

☐ Patienten mit hoher Koronarkalklast ☐ Patienten mit Arrhythmien ☐ Patienten mit best. Bradykardie ☐ Adipöse Patienten

Bei welchem Patienten kann anhand einer Kardio-MRTUntersuchung am sinnvollsten die weitere Therapie bestimmt werden?

☐ 60-jährige Patientin mit akutem Myo-kardinfarkt

☐ 35-jähriger Patient ohne Beschwerden, aber mit hohem Risikoprofil

☐ 70-jähriger Patient mit folgendem Er-gebnis der Koronarangiographie: ver-schlossene rechte Kranzarterie, höhergradige RIVA-Stenose und mittel-gradige Stenose des RCX

☐ Beschwerdefreier Patient mit Zustand nach Stentimplantation vor 7 Mon.

☐ 65-jähriger Patient, der mit Brustschmerz in die Notaufnahme kommt, dort ein norma-les EKG, aber leicht erhöhtes Troponin zeigt

Mit welcher Strahlendosis ist unter opti-malen Bedingungen und unter Verwen-dung von Strahlung reduzierenden Techniken bei einer kardialen CT-Angio-graphie zu rechnen?

☐ < 1 mSV ☐ 1–6 mSVw ☐ 6–10 mSV ☐ 10–16 mSV ☐ 16–30 mShV

Mithilfe welcher Methode lassen sich auch kleinste subendokardiale Myokardinfarkte diagnostizieren?

☐ CT ☐ MRT-Perfusion ☐ MRT-Late-Enhancement ☐ Ergometrie ☐ Echokardiographie

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