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Journal€ 3.– Das offizielle Magazin des Deutschen Fußball-Bundes 3/2007

www.dfb.de

WM-Titel imponierend verteidigt

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Liebe Freundedes Fußballs,

selten gab es für den Deutschen Fußball-Bund in seinernunmehr 107-jährigen Geschichte binnen kurzer Zeit soviele Ereignisse, über die wir uns freuen und die wir daherentsprechend feiern konnten. Der Höhepunkt war sicherder Gewinn der Frauen-Weltmeisterschaft in China.Erstmals in der Geschichte dieses FIFA-Turniers gelangunserer Nationalmannschaft das Kunststück, den Titelerfolgreich verteidigen zu können. Zudem hat sie durchihre überzeugenden Leistungen und attraktiven Fußballdie Sympathien vieler Fans gewonnen.

Allein die TV-Einschaltquote bei der Live-Übertragungdes Finales gegen Brasilien in Shanghai – bei einemMarktanteil von 50,5 Prozent schauten durchschnittlich9,05 Millionen und in der Spitze 11,53 Millionen Zuschaueran den Bildschirmen zu – ist dafür ein eindrucksvollerBeweis. Der begeisternde Empfang auf dem Frankfurter

Römerberg wird ebenfalls ein unvergessliches Erlebnisbleiben. Bei allem Stolz auf diesen tollen Triumph mussder Blick nun schnell nach vorne gehen, um den in jüngsterVergangenheit ohnehin stark gestiegenen Stellenwert desFrauenfußballs weiterhin zu steigern. Entscheidend wirddabei nicht nur sein, dass unsere Nationalmannschaft ihrevorzüglichen und souveränen Vorstellungen fortsetzt,sondern auch der Bundesliga-Alltag stärker als bisherdurch interessante Spiele bei den Fans und Medienvertre-tern in den Blickpunkt des Interesses rückt.

Persönlich besonders gefreut hat mich die Begrüßungunseres Teams durch Joachim Löw, Hans-Dieter Flick undMatthias Sammer bei der Ankunft auf dem FrankfurterFlughafen, denn damit haben sie dokumentiert, wie sie sich

mit den Erfolgen unsererFrauen identifizieren. Espasst in dieses Bild, dassJürgen Klinsmann ebenso

wie Oliver Bierhoff nach dem Finale zu den ersten Gratu-lanten zählten, die mir telefonisch ihre Glückwünsche analle übermittelten.

Ebenfalls von ihrer besten Seite gezeigt hat sich trotzerheblicher Personalprobleme unsere Männer-National-mannschaft nach der Sommerpause. Der Sieg im traditions-reichen Prestigeduell gegen England im neuen Wembley-Stadion war ein optimaler Saisonauftakt. Genausoimponierend waren die Auftritte in Cardiff gegen Walesund gegen Rumänien in Köln. Natürlich hoffen wir alle nun darauf, dass der noch fehlende eine Punkt zur Qualifi-kation für die EM-Endrunde 2008 so schnell wie möglichgeholt wird.

Zum sportlichen Rückblick auf die vergangenen Monategehört selbstverständlich außerdem eine Würdigung derLeistungen unserer U 19-Frauen und U 17-Junioren. Dasvon Maren Meinert trainierte Team sicherte sich in Islandden Europameisterschafts-Titel und qualifizierte sichdamit für die WM in Chile. Gelungen war der Einstand vonDFB-Trainer Heiko Herrlich, der die U 17 bei der WM inSüdkorea auf den dritten Platz hinter Welt- und Afrika-meister Nigeria sowie Europameister Spanien führte.Solche und andere Ergebnisse der deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften lassen nur einen Schluss zu: DieInvestitionen in eine gezielte Talentförderung machen sichdeutlich bemerkbar.

In diesem Sinne schauen wir optimistisch in die Zukunftund freuen uns bereits auf einen weiteren Höhepunkt:Wenige Tage nach dem DFB-Bundestag in Mainz entschei-det das FIFA-Exekutivkomitee am 30. Oktober 2007 inZürich über den Ausrichter der Frauen-WM 2011. Ein weite-rer Traum würde in Erfüllung gehen, wenn Deutschlandden Zuschlag erhält. Unser Versprechen gilt, dass wirunter dem Motto „Wiedersehen bei Freunden” wie beimSommermärchen 2006 mit Gästen aus aller Welt wiederTage in friedlich-fröhlicher Atmosphäre feiern wollen.

3DFB-Journal 3/2007

Editorial

Freude pur: Dr. Theo Zwanziger feiert mit Linda Bresonik,Sandra Smisek, Anja Mittag und Fatmire Bajramaj (von links)den Gewinn des WM-Titels.

Dr. Theo ZwanzigerPräsident des Deutschen Fußball-Bundes

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U 19-JuniorenAn Nuancen gescheitert 84

U 17-JuniorenTeamgeist als große Stärke 88

U 19-FrauenBelohnung für ein paar Prozent mehr Einsatz 94

DFB-Trainer Marco PezzaiuoliTeamplayer mit eigenen Ideen 96

Junioren-BundesligenGelungener Start 98

TurnierbörseDie Zukunft wird jetzt geplant 102

Internet-EckeBewegte Bilder bewegender Momente 106

fussball.deOnline-Ergebnisportal mit neuen Services 108

Paules WeltErfolg ist die beste Medizin 110

SchulfußballEin Ball kommt ins Rollen 112

Fußball für ÄltereAuch im Alter am Ball bleiben 114

50 Jahre BDFLStolz auf Trainer-Pioniertat 116

Aus den VerbändenHermann Korfmacher einstimmig wiedergewählt 120

NOFV-SportschulenBeneidenswerte „Herbergsväter“ 122

Fußball-KöpfeGünter Linn – ein Leben mit Pfiff 126

Vorschau und Impressum 130

EditorialDr. Theo Zwanziger 3

Frauen-NationalmannschaftDeutschland ist Weltmeisterin 6

Interview mit Simone Laudehr„Das ist der helle Wahnsinn“ 14

BilderbogenImpressionen aus Fernost 18

Frauen-WM 2011Wiedersehen bei Freunden 24

NationalmannschaftBeeindruckende Auftaktserie 26

ReportageErfolgsmixtur aus Löws Labor 34

Gespräch mit Oliver Bierhoff„Wir geben den Spielern ein tolles Umfeld“ 40

Treffpunkt mit Christian PanderSeine Story geht weiter 44

U 21-NationalmannschaftNoch Luft nach oben 48

Namen und NachrichtenDFB-Präsidium beschließt verstärkte Trainingskontrollen 52

DFB-Bundestag„Fußball ist Zukunft“ 54

DFB-PokalKleine Ursache – große Wirkung 58

BundesligaExperten auf dem Vormarsch 62

SchiedsrichterEin neuer Rekord 68

DFB-VereinswettbewerbDoppelpass für die Zukunft 72

Julius-Hirsch-PreisDie Würde des Menschen achten 74

Fan Club NationalmannschaftSuper-Erlebnis für einen besonderen Fan 76

Wie ich es seheMichael Gabriel: „Nicht wegschauen!“ 78

Fair ist mehrViele gute, neue Ideen 82

5DFB-Journal 3/2007

So sehen Weltmeisterinnenaus: Trainerin Silvia Neid(Mitte) mit Nadine Angerer(links) und Birgit Prinz un-mittelbar nach der Rückkehrin Frankfurt am Main.

Gelungener Einstand:Christian Pander erzielt beiseiner Länderspiel-Premiereden 2:1-Siegtreffer in England.

Großes Talent: Toni Kroos ließbei der U 17-Weltmeister-schaft in der Republik Koreasein Können erkennen.

Inhalt

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6 DFB-Journal 3/2007

Frauen-Nationalmannschaft

6 DFB-Journal 3/2007

DFB-Frauen gewinnen zum zweiten Mal

Deutschland

Zum zweiten Mal nach 2003 gewann

die Frauen-Nationalmannschaft des

Deutschen Fußball-Bundes den WM-

Titel. Beim Turnier in China setzte sich

das Team von Trainerin Silvia Neid in

beeindruckender Manier durch. In sechs

Spielen blieb die DFB-Auswahl ohne

Gegentor und imponierte durch ihre

mannschaftliche Geschlossenheit. Der

2:0-Erfolg im Finale über Brasilien in

Shanghai war dabei die Krönung eines

rundherum gelungenen WM-Auftritts.

DFB-Mitarbeiter Niels Barnhofer beglei-

tete die Frauen-Nationalmannschaft

in China.

Birgit Prinz präsentiert den Weltpokal.

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7DFB-Journal 3/2007

Einmalig!“ „Unglaublich!“ „Der helleWahnsinn!“ Die Spielerinnen derdeutschen Frauen-Nationalmann-schaft suchten nach Worten, um

ihr Empfinden auszudrücken. ImFreudentaumel nach dem Gewinn derWeltmeisterschaft durch den 2:0-Siegim Finale von Shanghai über Brasiliengingen ihnen jedoch emotionale Worteerst langsam über die Lippen. Dabeibedurfte es nicht unbedingt der Aus-sagen der Aktiven, um die Dimensiondes Erreichten zu dokumentieren.

Über 30.000 begeisterte Zuschauerim ausverkauften Hongkou-Stadionsparten nicht mit Applaus, um demneuen Weltmeister zu huldigen. InDeutschland fieberten durchschnittlichüber neun Millionen Fernseh-Zuschauermit, in der Spitze gar mehr als elf Mil-lionen. Vor Ort drückten DFB-General-sekretär Horst R. Schmidt, die Vize-

den WM-Titel

ist Weltmeisterin

Sandra Smisek versetzt die deutsche Bank in Feierlaune.

Silvia Neid und Ulrike Ballweghaben nicht nur bei den

WM-Volunteers einen positiven Eindruck hinterlassen.

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Frauen-Nationalmannschaft

8 DFB-Journal 3/2007

Präsidenten Rolf Hocke und Karl-JosefTanas, Hannelore Ratzeburg, die Vor-sitzende des DFB-Ausschusses fürFrauenfußball, sowie der ehemaligeDFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfel-der die Daumen. Auch Bundesinnen-minister Dr. Wolfgang Schäuble und derSportausschuss des Deutschen Bun-destages waren in Shanghai live dabei.

Wie sehr alle bei der Sache waren,verdeutlichte Dr. Theo Zwanziger.„Wenn ich das Private einmal ausklam-mern darf: Das war der schönste Tag inmeinem Leben“, erklärte der sichtlichergriffene DFB-Präsident nach demSchlusspfiff. Ihre Freude und Hochach-tung über den Erfolg der DFB-Frauenübermittelte Bundeskanzlerin Dr. AngelaMerkel in einem persönlichen Telefonatmit Silvia Neid. Glückwünsche gingenzudem von Bundespräsident Prof. Dr.Horst Köhler, Bundestrainer JoachimLöw, DFB-Sportdirektor MatthiasSammer und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff ein.

Die Gratulationen erreichten Spiele-rinnen und Trainerinnen noch fern der

Heimat in China. Was zu Hause abging,davon konnten sie sich dann nach derRückkehr beim Empfang im FrankfurterRömer ein Bild machen. Von der StadtFrankfurt eingeladen und vom hessi-schen Ministerpräsidenten Roland Kochund dem hessischen InnenministerVolker Bouffier im Kaisersaal empfangen,durften die WM-Heldinnen anschlie-ßend ein Bad in der Menge nehmen.Schätzungsweise 15.000 Fans warenauf den Römerberg gekommen undjubelten ihnen zu, als sie auf dem Balkondes Frankfurter Rathauses erschienen.Mit Sprechchören und Gesängen feier-ten sie die DFB-Auswahl frenetisch undschafften es damit, den Empfang nachder WM 2003 zu steigern.

Ob Fan oder Funktionär, sie alle eintedie Anerkennung für eine tolle Mann-schaftsleistung im gesamten Turnier.Schon beim Eröffnungsspiel gegenArgentinien stellten die DFB-Frauenunter Beweis, dass sie ein starkesKollektiv sind. Ein einheitliches, hohesNiveau in allen Mannschaftsteilenwurde zum Charakteristikum des vonTrainerin Silvia Neid geformten Teams.

Bei der ersten Partie der WM setztensie dort an, wo sie in der Qualifikationaufgehört hatten, in der die DFB-Aus-wahl acht Siege in acht Spielen ver-buchte und zwölf Torschützinnen für 31 Treffer auflistete. Sandra Smisek und Birgit Prinz mit je drei Treffern,Renate Lingor und Melanie Behringermit je zwei Toren und Kerstin Garefre-kes waren gegen Argentinien erfolg-reich. Dass am Ende gegen die Süd-amerikanerinnen ein 11:0-Rekordsieggefeiert werden konnte, hätte vorherniemand gedacht, doch es passte idealins Konzept. „Wir wollten gut ins Tur-nier starten und uns Selbstvertrauenfür die kommenden Aufgaben holen –das ist uns gelungen“, sagte Silvia Neidanschließend.

Wohl wissend, dass im zweitenGruppenspiel ein ganz anderes Kaliberauf die deutschen Frauen warten würde.England war für die amtierenden Welt-und Europameisterinnen ein Gegner,der wohl bekannt ist. Bereits vor derPartie warnte Silvia Neid: „Die Englän-derinnen haben sich enorm entwickelt.Sie haben unser System kopiert und

Melanie Behringer trug mit zwei Treffern gegen Argentinien zum guten Start bei.

Der Weg zum WM-Titel 2007Gruppe A

Deutschland – Argentinien 11:0 (5:0)Japan – England 2:2 (0:0)Argentinien – Japan 0:1 (0:0)England – Deutschland 0:0 (0:0)England – Argentinien 6:1 (2:0)Deutschland – Japan 2:0 (1:0)

1. Deutschland 3 2 1 0 13:0 72. England 3 1 2 0 8:3 53. Japan 3 1 1 1 3:4 44. Argentinien 3 0 0 3 1:18 0

Viertelfinale

Deutschland – Nordkorea 3:0 (1:0)USA – England 3:0 (0:0)Norwegen – China 1:0 (1:0)Brasilien – Australien 3:2 (2:1)

Halbfinale

Deutschland – Norwegen 3:0 (1:0)USA – Brasilien 0:4 (0:2)

Spiel um Platz 3

Norwegen – USA 1:4 (0:1)

Finale

Deutschland – Brasilien 2:0 (0:0)

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10 DFB-Journal 3/2007

Frauen-Nationalmannschaft

setzen es auch sehr gut um.“ Mit dieserEinschätzung sollte sie recht behalten.In einer taktisch auf höchstem Niveaustehenden Begegnung ertrotzten dieBritinnen einen Punkt. Keineswegs einRückschlag für die deutsche Mannschaft.Vielmehr war es ein erster Beleg dafür,dass die Mechanismen in der DFB-Aus-wahl funktionieren, dass die AufgabenMannschaftsteile übergreifend umge-setzt werden, zum Beispiel was das Mit-telfeld-Pressing angeht. Aber es unter-strich auch die vor der WM getroffeneAussage, dass die Weltspitze im Frau-enfußball weiter zusammengerückt ist.

Dessen ungeachtet hatte sich dasdeutsche Team eine sehr gute Aus-gangsposition für das Weiterkommengeschaffen. Vor dem abschließendenGruppenspiel gegen Japan führte dieDFB-Auswahl die Gruppe 1 an und hattees dank des überragenden Torverhält-nisses selbst in der Hand, die Viertel-final-Teilnahme perfekt zu machen.Deswegen wollten die Titelverteidige-rinnen schnell für klare Verhältnissesorgen. Im Dragon Stadium von Hang-zhou lief das Spiel auch nur in eineRichtung. Allerdings dauerte es einWeilchen, bis das erste Tor fiel. Wiedereinmal war es Birgit Prinz, die diedeutsche Mannschaft auf die Sieger-straße brachte. Clever verwandelte sienach einer Ecke von Renate Lingor. DieVorbereiterin selbst war es dann, diemit einem verwandelten Foulelfmeterin der 87. Minute die endgültige Ent-scheidung herbeiführte. Damit war derEinzug in die Runde der letzten Achtperfekt und die Qualifikation für dieOlympischen Spiele 2008 in Pekinggesichert. „Ich bin zufrieden mit derLeistung und froh, dass wir alsGruppenerster weitergekommen sind.Jetzt wartet ein schweres Spiel aufuns. Das wussten wir ja schon seit derAuslosung“, kommentierte Silvia Neid.

Denn als Viertelfinal-Gegner wurdedem Sieger der Gruppe 1 der Zweite derGruppe 2 zugeordnet. Und in der Gruppe 2standen mit den USA, Schweden, Nord-korea und Nigeria vier Mannschaften,die alle zum Favoritenkreis zählten.Letztlich setzten sich die USA vor Nord-korea durch. „Wir haben Respekt vorden Nordkoreanerinnen, aber keineAngst“, hieß der Tenor im deutschenLager nach Bekanntwerden des Gegners.Entsprechend konzentriert ging dieDFB-Auswahl dann in die Partie in Wuhan.Birgit Prinz bejubelt den wichtigen ersten Treffer im Halbfinale.

Renate Lingor hebt gegen Norwegen ab.

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11DFB-Journal 3/2007

Die Asiatinnen, die im vergangenen Jahrmit dem Gewinn der U 20-Weltmeister-schaft aufhorchen ließen, entpupptensich auch als der erwartet schwereGegner. Dennoch hatte das deutscheTeam die richtigen Gegenmittel. „Wirhaben die Tore genau zum richtigenZeitpunkt geschossen. Das erste vonKerstin Garefrekes kurz vor der Pause,das zweite von Renate Lingor direkt nacheiner Großchance der Nordkoreanerin-nen, als sie sehr stark aufspielten“,sagte Silvia Neid. Annike Krahn besei-tigte letzte Zweifel mit dem dritten Tor.

Anschließend gab es viel Lob füreine starke Gesamtleistung. „Ich binsehr glücklich. In der ersten Hälftewaren wir in der Abwehr sehr gutorganisiert, überhaupt haben wir einesehr geschlossene Mannschaftsleis-tung geboten. Ich muss mich bei mei-nen Spielerinnen bedanken, denn siewaren mental sehr stark“, so die DFB-Trainerin. Gleichzeitig schaute sieoptimistisch nach vorne: „Nordkoreawar für uns einer der Favoriten auf denTitel, wenn wir also gegen so eineMannschaft gewinnen, dann stimmtmich das schon optimistisch auf denweiteren Turnierverlauf.“

Leichtsinnig ließ sie das aber keines-wegs werden. Mit ungeminderterAkribie und Konzentration bereitete sieihr Team auf das Halbfinale gegenNorwegen vor. Ein Schlüsselelementdieser Vorbereitung sind die Videoana-lysen über den anstehenden Gegner,die das Trainergespann, zu dem dieAssistenz-Trainerinnen Ulrike Ballwegund Maren Meinert sowie Torwart-Trainer Michael Fuchs gehören, zusam-menschneiden. Bei diesen Besprechun-gen hängen die Spielerinnen an denLippen der Vortragenden. So auch vorder Partie gegen die Skandinavierinnen.Und wie sich auf dem Spielfeld zeigte,hatten die Übungsleiter wieder dierichtigen Hinweise parat gehabt. Undzwar solche, die konkret umgesetztwerden können. „Es macht einfachSpaß, mit der Mannschaft zu arbeiten“,sagt Silvia Neid, „wir haben selbstkriti-sche und intelligente Spielerinnen, dielernwillig und aufnahmefähig sind.“

So waren sie auf den Punkt hin topfit.Dabei zahlte sich sicherlich die intensiveVorbereitung aus. Seit dem 25. Juni 2007war das Team in wöchentlichen Lehr-gängen zusammen, stand bis zu fünf

An Ariane Hingst gab es in China kaum ein Vorbeikommen.

Martina Müller fliegt im Viertelfinale gegen Nordkorea heran.

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13DFB-Journal 3/2007

Frauen-Nationalmannschaft

Stunden täglich auf dem Trainingsplatz.Gegen Norwegen zahlt es sich aus. EinEigentor von Trine Rönning (42.) unddie Treffer von Kerstin Stegemann (72.)und Martina Müller (75.) ebneten denWeg ins Finale. „Ich bin sehr stolz aufmeine Mannschaft. Unsere Abwehr warwieder einmal der Schlüssel zum Erfolg.Wir haben Norwegen kaum Torchancenerlaubt. Wir haben einmal mehr bewie-sen, dass wir eine tolle Mannschaftsind. Wir sind ins Finale eingezogen,ohne ein einziges Gegentor kassiert zuhaben. Das ist absolut klasse“, freutesich Silvia Neid, deren Vertrag vorzeitigbis 2011 verlängert wird. „Die Trainerinhat mein vollstes Vertrauen“, erklärteDr. Theo Zwanziger, „ich wünsche mir,dass sie das Gesicht der WM 2011 wird.“

Und es sollte noch besser kommen.Nach der Gala Brasiliens beim 4:0 imzweiten Halbfinale gegen die USA sahenviele Experten den Weltpokal bereits inHänden der Südamerikanerinnen. Einvoreiliges Urteil. Denn erneut schlug

das bestens organisierte Kollektiv dieindividuelle Klasse. Dabei boten beideTeams ein Spiel, das einem WM-Finaleabsolut würdig war. Denn auf der einenSeite wirbelten Marta, Cristiane undDaniela, während auf der anderen Seiteeine Nadine Angerer das Spiel ihresLebens machte, eine Birgit Prinz sicheinmal mehr als Leader zeigte undansonsten ein Rädchen in das anderegriff. So löste die DFB-Auswahl manchekritische Situation, wobei Annike Krahnund Ariane Hingst im Abwehr-Zentrumvorzügliche Arbeit leisteten.

Aber die deutschen Frauen ergriffenauch selbst die Initiative, ließen sichnicht in die Passivität drängen, wusstenstets Akzente zu setzen. So gelang demamtierenden Weltmeister nach schönerVorarbeit von Sandra Smisek durchBirgit Prinz kurz nach der Pause derFührungstreffer. Was wütende Angriffeder Brasilianerinnen nach sich zog undNadine Angerer die Gelegenheit gab,sich als beste Torhüterin des Turniers

auszuzeichnen. Kurz bevor sie denRekord von Walter Zenga brach, der517 Minuten bei der Weltmeisterschaft1990 ohne Gegentor blieb, parierte siegar einen Foulelfmeter von Marta.Wenig später fischte sie einen Freistoßvon Daniela aus dem Winkel, so dasssie am Ende während der kompletten540 WM-Minuten keinen Treffer hin-nehmen musste. Und während sich diebrasilianischen Angreiferinnen an derdeutschen Abwehr die Zähne ausbis-sen, machte Simone Laudehr mit dem2:0 kurz vor Schluss alles klar.

Danach gab es kein Halten mehr. Als erste Mannschaft überhaupt schafftedie DFB-Auswahl das Kunststück, zweiMal in Folge die WM zu gewinnen. EinErfolg, der den Spielerinnen eine Prämievon 55.000 Euro und dem deutschenFrauenfußball hohes Ansehen ein-brachte – und der die Hoffnung schürt,dass die ohnehin positive Entwicklungdes Sports hierzulande weiter voran-getrieben werden kann.

Nadine Angerer war bei der WM nicht zu bezwingen.

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14 DFB-Journal 3/2007

Interview

Simone Laudehr, Gratulation zumGewinn der Weltmeisterschaft. Wiehaben Sie das Finale erlebt?

Das ist der helle Wahnsinn, dass wirden Titel geholt haben. Ich habe ein paarTage gebraucht, bis ich es fassen konnte.Im Finale war Brasilien der erwartetstarke Gegner. Aber wir haben es erneutgeschafft, in der Defensive sehr kom-pakt zu stehen. Gleichzeitig ist es unsgelungen, jeweils zum richtigen Zeit-punkt zu treffen. Dass wir uns auf einestarke Abwehr verlassen konnten und oftim entscheidenden Moment unsere Toreerzielt haben, hat uns mit zunehmenderDauer des Turniers ausgezeichnet.

Simone Laudehr ist bei der Weltmeister-schaft 2007 in China auf Anhieb in denBlickpunkt gerückt. Die 21 Jahre alteMittelfeldspielerin absolvierte in derVorbereitung ihren ersten Einsatz in derNationalmannschaft und ergatterte sichsofort einen Stammplatz. An der Seitevon Renate Lingor erwies sie sichgleichsam als Antreiberin und „Abfang-jägerin“. Wie sie den Titelgewinn erlebthat, schildert sie im Interview mit DFB-Mitarbeiter Niels Barnhofer.

Simone Laudehr lässtihrer Freude freien Lauf.

Die 21 Jahre alte Duisburgerin spielt dynamisch auf.

Simone Laudehr feiert als Neuling bei

„Das ist der

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15DFB-Journal 3/2007

Hand aufs Herz: Hätten Sie miteinem solchen Abschneiden vor derWM gerechnet?

Natürlich hatten wir gehofft, den Titelholen zu können und uns dies zum Zielgesteckt. Allerdings hatten wir uns aufdem Weg dorthin kleine Etappenzielegesetzt, weil wir wussten, dass es einschwerer Weg werden würde. Die Zu-versicht, es dennoch zu schaffen, ist dannvon Runde zu Runde gewachsen. Wirhaben als Mannschaft unheimlich gutfunktioniert, uns immer mehr gefunden.

Was war der Schlüssel zum Erfolg?

Ja, unser Teamgeist war der Schlüs-sel zum Erfolg. Es war eine für dieandere da. Auch das menschlicheMiteinander hat gestimmt. Außerdemhatten wir eine sehr gute Vorbereitung,seit Ende Juni haben wir uns vor allemeine sehr gute Fitness angeeignet.Spieltaktisch sind wir ebenfalls sehr guteingestellt worden. Die Trainer habenvor jedem Spiel eine DVD gezeigt, in dersie den Gegner exakt analysiert haben.

Wie zufrieden sind Sie mit IhrerRolle im Verlauf des Turniers?

Ich bin total happy und habe niedamit gerechnet, bei der WM in der

Startformation der DFB-Auswahl zustehen. Ich habe erst im Juli meinerstes Länderspiel gemacht, da konntees keiner erwarten, dass ich gleich soviel Einsatzzeit erhalten würde. Abermeine Nebenleute haben mir meineAufgabe auch leicht gemacht. Es isteine Ehre neben einer solchen Welt-klassespielerin wie Renate Lingor zuspielen.

Mit Ihnen, Melanie Behringer,Annike Krahn und Fatmire Bajramajhaben sehr junge Spielerinnen imVerlauf der WM auf sich aufmerksamgemacht. Was bedeutet das für dieZukunft des deutschen Frauenfuß-balls?

Es stimmt, dass wir gut gespielthaben. Von einem Generationswechselkann jetzt jedoch nicht die Rede sein. Inder Nationalmannschaft haben dieÄlteren das Sagen. Kann sein, dass sich

Simone Laudehr ist bei der WM obenauf.

der Frauen-Nationalmannschaft gleich den WM-Titel

helle Wahnsinn“

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16 DFB-Journal 3/2007

Interview

das irgendwann einmal ändern wird.Wir haben in Deutschland eine sehrgute Nachwuchsförderung. Da istPotenzial vorhanden. Welches, siehtman ja an den vielen Erfolgen unsererJuniorinnen-Teams. Trotzdem ist es eingroßer Sprung in die Frauen-National-mannschaft zu Weltklassespielerinnenwie Birgit Prinz, Kerstin Garefrekesoder Kerstin Stegemann.

Wie sind Sie denn in diesem illus-tren Kreis aufgenommen worden? Wieist Ihr Verhältnis zu diesen Stars?

Das sind alles sehr gute Fußballerin-nen, doch keine von ihnen nimmt sich

deswegen etwas heraus. Besser konnteich gar nicht aufgenommen werden.

Werden Sie bei der WM 2011 die Füh-rungsspielerin sein, die für die Integra-tion der jungen Spielerinnen sorgt?

Nur weil ich jetzt eine ordentliche WMgespielt habe, habe ich keine Garantie,

dass ich in vier Jahren wiederdabei bin. Dafür muss ich etwas

tun. Die Konkurrenz wird großsein. Wenn die WM 2011 nach

Deutschland vergeben werdensollte, wird es zudem so sein,

dass sich da auch die älte-ren Spielerin-nen darüberGedankenmachen, ob

sie bis dahin nicht weiterspielen sollen.Denn eine WM im eigenen Land isteben das Größte überhaupt.

Wenn die WM 2011 in Deutschlandausgerichtet werden sollte, holt dieDFB-Auswahl dann das Triple?

Das wäre natürlich ein Traum. Aberwer weiß das jetzt schon. Der Frauen-fußball entwickelt sich sehr gut. Da sindvier Jahre eine lange Zeit. Und wer weiß,wer dann zu den führenden Nationenzählt. Wir werden allerdings auf Grundunserer vielen Erfolge seit vielenJahren mit Sicherheit wieder zu denFavoriten zählen.

Glauben Sie, dass die WM 2011 inDeutschland stattfindet?

Da bin ich die falsche Ansprech-partnerin. Aber DFB-Präsident Dr. TheoZwanziger verbreitet Zuversicht, des-wegen bin ich auch ganz optimistisch.Es wäre überragend, wenn es klappenwürde.

Wie schnell hat Sie nach der WMder Alltag wieder eingeholt?

Wir hatten ja eine Woche nach demWM-Finale schon wieder das ersteBundesliga-Spiel. Insofern war derÜbergang fließend. Allerdings vergingdie Zeit nach der Rückkehr wie im Flug.Wir hatten sehr viele Termine, dasöffentliche Interesse ist beachtlich. Dasfing mit dem Empfang in Frankfurt amRömer an und ging in Duisburg weiter.Es herrscht schon ein ganz schönerTrubel.

Glauben Sie, dass der Bundesliganun mehr Aufmerksamkeit geschenktwerden wird – bei den Fans und in denMedien?

Die Nationalmannschaft ist mit die-sem Erfolg wieder einmal in Vorleis-tung getreten. Ich hoffe, dass wir dieBegeisterung in die Bundesliga mitneh-men können, künftig mehr Zuschauerkommen und die Berichterstattungumfangreicher wird. Gleichzeitig sinddie Vereine gefordert, die Bundesligaattraktiver zu gestalten. Ich bin jedochrecht zuversichtlich, dass es auch in die-sem Bereich Schritt für Schritt voran-gehen wird. Das Potenzial ist auf jedenFall noch lange nicht ausgereizt.

Simone Laudehr scheut keinen Zweikampf.

Die Mittelfeldspielerin kann technischeiniges bieten.

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18 DFB-Journal 3/2007

Bilderbogen Frauen-WM

„Projekt Titelverteidigung“Ohne Niederlage und ohne ein einzigesGegentor hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der WM in Chinaihren Titel von 2003 verteidigt.

Stillleben: Fatmire Bajramaj und AnjaMittag bejubeln den Finaleinzug.

Goldregen: Das „Projekt Titelverteidigung“ ist erfolgreich abgeschlossen.

Hebefigur: Annike Krahn und Sandra Smisek.

Geschafft: Birgit Prinz nach der Siegerehrung.

Besonderer Augenblick: Martina Müllernach ihrem Treffer gegen Norwegen.

Luftig: Simone Laudehr bejubelt ihrenEndspiel-Treffer zum 2:0.

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19DFB-Journal 3/2007

erfolgreich

Wasserspiele: Martina Müller, Ariane Hingstund Renate Lingor mit deutschen Fans.

Torgarant: Birgit Prinz ist die erfolg-reichste WM-Torschützin aller Zeiten.

Ratlos: Argentiniens Torfrau VaninaCorrea beim 0:11 gegen Deutschland.

Verdientes Lob: Die DFB-Frauen bedanken sich beim Publikum für eine tolle WM.

Lust und Frust: Die deutschen Frauen nach dem Finaleinzug gegen Norwegen.

Schlüsselszene: Nadine Angerer pariert im Finale den Elfmeter von Marta.

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20 DFB-Journal 3/2007

Bilderbogen Frauen-WM

Weltmeisterlicher EmpfangRund 26 Stunden nach dem Titelgewinn in China landete die deutsche Frauen-Nationalmannschaft wieder in der Heimat undwurde am Frankfurter Römer von rund 15.000 Fans begeistert empfangen.

Da ist das Ding: 15.000 Fans auf dem Römerberg bejubeln die Weltmeisterinnenund ihren Pokal.

Fanarbeit: Renate Lingor und diedeutsche Nationalmannschaft wurdenim Römer auch von den kleinstenAnhängern freudig erwartet.

Stimmgewaltig: Ausgelassen feiert die deutsche Frauen-Nationalmannschaft auf dem Römer-Balkon.

Große Ehre: Als Erste trug sichTrainerin Silvia Neid in das GoldeneBuch der Stadt Frankfurt ein.

Rückendeckung: Ariane Hingst, Birgit Prinz und Kerstin Stegemann genießen denEmpfang der Fans.

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22 DFB-Journal 3/2007

Bilderbogen Frauen-WM

Impressionen aus FernostThemen-Frisur: nur Fußball im und am Kopf.

Nachwuchshoffnungen: Die WM in China hatte auch viele junge Anhänger.

Farbenfroh: Auch die Eröffnungsfeier der WM stand ganz im Zeichen des runden Leders.

Stimmgewaltig: Die chinesischeSängerin Wei-Wei präsentierte bei derEröffnungsfeier den WM-Song.

Liebevoll: Rasenpflege made in China.

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23DFB-Journal 3/2007 23DFB-Journal 3/2007

Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in China war ein großer Erfolg. Die Stadienwaren gut besucht, die Stimmung prächtig und auch eine Vielzahl der Spiele zeigte,dass das Niveau des Frauenfußballs steigt.

Körpereinsatz: Trotz der Unterstützung ihrer Fans erreichten die chinesischen Frauen „nur“ das Viertelfinale der WM.

Sport und Kultur: Die beste Torhüterinder WM, Nadine Angerer, und ein

chinesischer Löwe aus Gold.

Traurig im Erfolg: Die Brasilianerin Marta kann sich nach dem Finale nicht so rechtdarüber freuen, dass sie als beste Spielerin der WM geehrt wurde.

Siegertanz: Silvia Neid und Dr. TheoZwanziger legten bei den Feierlichkeitennach dem Finale mitsamt WM-Pokal eineflotte Sohle aufs Parkett.

Kussecht: Die Engländerin Kelly Smithbei ihrer eigenen Art von Torjubel.

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24 DFB-Journal 3/2007

Frauen-WM 2011

Australien, Kanada, Peru oderDeutschland – in einem dieserLänder wird die Frauen-WM 2011stattfinden. Ursprünglich bemüh-

ten sich allein drei Kandidaten ausEuropa um das Fußball-Großereignis invier Jahren. Die Schweiz erklärte früh-zeitig ihren Verzicht, und im Augustgaben dann auch die Franzosen ihrenRückzug bekannt. Der DFB konntedamals nach der Nachricht aus Parisper Pressemitteilung folgende Meldungverkünden: „DFB einziger europäischerKandidat für Frauen-WM 2011“. Hinterdieser nüchternen Information stecktallerdings möglicherweise ein ganzentscheidender Schritt in RichtungZuschlag. Denn immer wieder hattendie DFB-Verantwortlichen zuvor betont,dass die deutschen Chancen dann opti-mal sind, wenn die Auseinandersetzungmit einem europäischen Mitbewerbervermieden werden kann. Diese Aus-gangsposition ist nun gegeben.

„Wir sind unseren Freunden desFranzösischen Fußball-Verbandes sehrdankbar für deren Zusage, die deut-sche Bewerbung um die Frauen-WM2011 unterstützen zu wollen. Nun hof-fen wir bei der Entscheidung über dieWM-Vergabe auf die geschlosseneUnterstützung durch die UEFA, auf dieinnerhalb des FIFA-Exekutivkomitees achtvon 24 Stimmen entfallen“, sagt folg-lich DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.Mit dem Französischen Fußball-Verbandwird derzeit an einer weitreichendenKooperationsvereinbarung gearbeitet.Dazu soll dem DFB-Bundestag am 25./26. Oktober 2007 in Mainz ein um-fangreicher Maßnahmenkatalog zurBeschlussfassung vorgelegt werden.

Im Klaren sind sich die von General-sekretär Horst R. Schmidt angeführten

handelnden Personen in der DFB-Zent-ralverwaltung jedoch darüber, dass dieVorbereitungen auf sportpolitischemParkett allein nicht ausreichen. „In einerBewerbung müssen wir vor allem mitschlagkräftigen Argumenten aufwarten,um zu überzeugen. Die Voraussetzungenfür den Zuschlag müssen hart erarbeitetwerden“, betont Schmidt, unter dessenFederführung bereits bei der Bewerbungfür die FIFA WM 2006 ein exakt 1.212 Sei-ten umfassendes Bewerbungs-Dossier

entwickelt worden war. „Ein solcheserstellen wir nun genauso für 2011 auf derGrundlage eines FIFA-Pflichtenhefts,das kaum unter den Anforderungen für2006 liegt. Der große Unterschied istnur, dass uns vergleichsweise viel wenigerZeit zur Verfügung stand als seinerzeit“,so der DFB-Generalsekretär weiter. DerEndspurt im Bewerbungs-Fahrplan hatlängst begonnen, denn am 15. Oktober2007 erwartet die FIFA die umfangrei-chen Unterlagen für die WM-Kandidatur.

Die große Begeisterung und tolle Stimmung der WM 2006 sollen aufs Neue geweckt werden

Wiedersehen bei FreundenDer Countdown läuft: Am 30. Oktober 2007 soll für den Deutschen Fußball-Bund eine neue Zeitrechnung beginnen. An diesem Tagnämlich wird FIFA-Präsident Joseph S. Blatter in Zürich nach der Abstimmung im FIFA-Exekutivkomitee den Ausrichter für dieFrauen-Weltmeisterschaft 2011 bekannt geben. Mit – so hofft man hierzulande – exakt den gleichen Worten, die dem DFB am 6. Juli 2000 die WM 2006 beschert hatten. „And the winner is ... Deutschland“, lautete damals der legendäre Satz von Blatter.DFB-Mitarbeiter Jens Grittner skizziert den aktuellen Stand der „Mission 2011“.

Die kompletten

Bewerbungs-

Unterlagen für

die Frauen-WM

2011 umfassen

rund 1.000

Seiten.

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25DFB-Journal 3/2007

Darin detailliert beschrieben undaufgelistet sind natürlich die zwölfBewerber-Städte und -Stadien – von A wie Augsburg bis W wie Wolfsburg.„Wie viele und welche Städte bei einempositiven FIFA-Votum für Deutschlandals Austragungsort ausgewählt wer-den, wäre dann mit dem Weltverbandnoch abzustimmen. Seitens des DFBkönnten wir uns für das Stadion inFrankfurt am Main eine zentrale Rollevorstellen. Ebenso könnte in Frankfurtmit dem Sitz des DFB das organisatori-sche Herz der WM 2011 schlagen. Alleweiteren Stadien sollten mit Blick aufeine regional möglichst ausgewogeneVerteilung benannt werden. Denn wieschon 2006 würden wir die WM-Spiele2011 über das ganze Land verteilenwollen,“ betont Schmidt. DFB-PräsidentDr. Theo Zwanziger ergänzt: „Ausge-hend von 16 Mannschaften fordert dieFIFA nur vier bis sechs Stadien. Wirbewerben uns mit zwölf Arenen, um soauch frühzeitig zu signalisieren, dasswir bereit wären für eine möglicheErweiterung des Teilnehmerfeldes auf24 Teams."

Darüber hinaus hinterlegt der DFBmit dem Bewerbungs-Dossier bereitsdetaillierte Konzepte zu Sicherheit,Akkreditierung, Ticketing, Finanzen,Versicherungen, Medieneinrich-tungen, Unterbringung, Transportund Verkehr sowie Informations-technologie. Zu den inklusive allerAnlagen und Pläne voraussichtlichrund 1.000 Seiten zählenden Unter-lagen gehören auch zwölf sogenannteRegierungsgarantien der zuständigenMinisterien und Institutionen. Diesebeinhalten neben einer allgemeinenWillkommenserklärung der Bundes-regierung unter anderem Zusagen für Visa-Angelegenheiten, Arbeits-genehmigungen, Zölle und Steuernsowie den Bank- und Devisenver-kehr.

„Wir werden der FIFA eine lücken-lose Bewerbung übergeben, an derwir nicht nur mit großem Engage-ment, sondern auch mit viel Enthu-siasmus arbeiten. Denn über diePflichtteile hinaus lassen wir in unserDossier außerdem auch Kür-Elemente

einfließen. So gehört Deutschland zuden Ländern, in denen der Frauen-fußball einen enormen Stellenwertund ein riesiges Potenzial hat – da-rauf weisen wir natürlich ausdrücklichhin. Wir sind daher sehr optimistisch,als Gastgeber der Frauen-WM 2011gekürt zu werden und die großeBegeisterung und tolle Stimmung von2006 wieder aufs Neue wecken zukönnen“, erklärt Dr. Theo Zwanziger.

Aus guten Gründen also wird imBewerbungslogo die Idee von der„Arena Deutschland“ aufgegriffen. In ganz Deutschland soll bei derFrauen-WM 2011 erneut eine superStadion-Atmosphäre herrschen. KeinWunder also, dass im Slogan dieEmotionalität des vergangenen WM-Mottos aufgegriffen wurde. „Wieder-sehen bei Freunden – Welcome back“,so lautet in deutscher und englischerVersion der Claim. In Anlehnung anden aus 2006 bekannten Slogan „DieWelt zu Gast bei Freunden – Time tomake friends“. Nach der WM ist vorder WM!

Elf Gründe für Deutschland beinhaltet das Bewerbungs-Dossier für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011.

11 Reasons

1 The land of women’s football

The German Women of theDFB – an international success story

The German National Team FIFA World Cup Champions 2003, 2007Runners-up at FIFA World Cup 1995 6 x UEFA European Champions (1989, 1991, 1995, 1997, 2001, 2005) 2 x Bronze Medalists at the OlympicGames (2000, 2004)

The German U 18 WomenFIFA World Champions (2004) 5 x UEFA European Champions (2000, 2001, 2002, 2006, 2007)

ved this feat in 1958 and 1962. While the German womenwill politely reject any comparison to such heroics, thefact is that their two successive wins in 2003 and 2007have put them at the top of the women’s game worldwi-de. On both occasions, more than twelve million viewersin Germany watched the final match live on TV inGermany, defying the considerable variance between thelocal kick-off times and peoples’ usual viewing habits.

The newly-crowned world champions also won theEuro-pean Championship in 2005, this after winning themuch-coveted trophy already in 2001, 1997, 1995, 1991and 1989.

The clubs of the women’s football division are a by-word for the quality of German women’s football, firstand foremost 1. FFC Frankfurt and 1. FFC TurbinePotsdam.

A unique success story: World Cup winners twice, European Champions six times

Although support for women’s football was includedin the articles of the German Football Association onlyin 1970, women's football in Germany is a unique suc-cess story.

Only one nation had ever won two FIFA World Cups insuccession: no other than the great Brazilian team achie-

11 good reasons for 2011

The German Football Association (DFB) is present-ing its bid to host the FIFA Women's World Cup 2011in the firm belief that there are many reasons whyGermany can stage another football festival afterwhat has become known – at least in Germany – asthe “2006 Summer Fairy Tale“.

Women's football speaks for itself. Our bid payshomage to the performance of the women'snational teams over the years who were always inthe running to win World Cup and EuropeanChampionship titles.

Germany is the land of women's football!

This is recognition which comes from abroad as well.Our sporting reputation is also reflected in the fact thatmany internationals are drawn to the Women'sBundesliga clubs and top German players set newtrends in leagues abroad. And the German inter-nationals in particular have an exemplary function asgirls' football is the DFB's segment with the highestgrowth.

The scene is already set. In summer 2006, the worldcelebrated a lavish football party in Germany.

And the DFB again would love to be a good host andgive the world a warm welcome.

Can it be done again? Germany and the Germansvery much think so. With its state-of-the-art infrastruc-ture, its vast media environment and its central loca-tion in the heart of Europe, this country is tailor-madefor staging this women's football showpiece event.

11 Reasons for Germany

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26 DFB-Journal 3/2007

Nationalmannschaft

Nur noch ein Punkt fehlt zum Erreichen der EM-Endrunde 2008

Beeindruckende AuftaktserieE

s ist lange her, dass ein Testspielder deutschen Nationalmann-schaft das Publikum zu Jubelstür-men hingerissen hat. Beim 3:1-Sieg

gegen Rumänien war es in der 82.Minute so weit: Der ehemalige KölnerLukas Podolski legte alle Entschlossen-heit und vielleicht auch alle Enttäu-schung der vergangenen Monate inseinen Schuss aus rund 20 Metern –und als der Ball schließlich mit allerMacht sein Ziel unter der Latte gefun-den hatte, war das Publikum völlig aus

2:1-Erfolg im neuen Wembley-Stadion gegen England, 2:0-Sieg in der EM-Qualifikationin Wales und als Zugabe ein 3:1 im Länderspiel gegen Rumänien in Köln: Die deutscheNationalmannschaft hat einen glänzenden Start in die EM-Saison hingelegt. Gerademit dem 2:0 gegen Wales im Millennium-Stadion von Cardiff hat das Team vonBundestrainer Joachim Löw seine ohnehin herausragende Ausgangsposition in derEM-Qualifikationsgruppe D deutlich verbessert und kann bereits in diesem Monat dieFahrkarte zur EURO 2008 in Österreich und der Schweiz lösen. Michael Horeni,Redakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und seit einigen Jahren ständigerBegleiter der DFB-Auswahl, beschreibt die aktuelle Erfolgsstory.

Lukas Podolski krönte seine gute Leistunggegen Rumänien mit einem fulminantenDistanzschuss zum 3:1-Endstand.

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27DFB-Journal 3/2007

dem Häuschen angesichts des Voll-treffers ihres großen Lokalmatadorsund Lieblings von gestern. Das Torbedeutete aber nicht nur einen schönenpersönlichen Erfolg für den lange ver-letzten Stürmer des FC Bayern Mün-chen – der Erfolg gegen die starkenRumänen krönte vor allem eine ganzerstaunliche Auftaktserie der DFB-Aus-wahl in der EM-Saison. Das 3:1 gegenein zuvor in 14 Länderspielen unbesieg-tes rumänisches Team bedeutete für dieMannschaft von Bundestrainer JoachimLöw schon den dritten Sieg im drittenSpiel unter erschwerten Bedingungen.

Den Anfang hatten die Deutschen miteinem historischen 2:1-Sieg gegen Eng-land in Wembley gemacht, womit denEngländern ausgerechnet in diesemPrestigeduell die erste Niederlage im

neuen, traditionsreichsten Fußballsta-dion der Welt zugefügt wurde. Es folgteein müheloser 2:0-Sieg in Wales in derEM-Qualifikation – und als ob es mit denguten Nachrichten nicht schon genuggewesen wäre, folgte vier Tage späterzusammen mit dem 3:1 gegen Rumänienauch noch die erfreuliche Botschaft,dass dem WM-Dritten in der EM-Quali-fikationsgruppe D wegen der Ergeb-nisse der Konkurrenz bei den verblei-benden Spielen in Irland und zu Hausegegen Tschechien, Zypern und Walesein einziger Punkt zur Qualifikation fürdie Endrunde 2008 in der Schweiz undÖsterreich genügt. Die gute Nachrichtvon den äußerst günstigen Perspek-tiven in der EM-Qualifikation traf just indem Moment ein, als die Fans in Kölndie deutschen Nationalspieler nach demSchlusspfiff hochleben ließen.

Zur Freude über die ständigenFortschritte seiner Mannschaft, jaseines gesamten, weit über 20 Spielergroßen Kaders gesellte sich beimBundestrainer unverkennbarer Stolz.„Bei uns gibt es eine unglaublicheEnergie im Team. Ich freue mich sehrüber die Siege gegen Wales undRumänien“, sagte Joachim Löw nachdem glänzend abgeschlossenenDoppelspieltag. Aber die Warnung vorzu viel Begeisterung nach dem fünftenSieg der DFB-Auswahl nacheinanderlieferte er gleich mit. „Wir sind nochnicht auf der Überholspur“, warnte derBundestrainer vor zu großer Selbstzu-friedenheit nach einem perfektenSaisonstart.

Die Partie in Cardiff geriet zeitweisezu einer Demonstration neuen deut-schen Fußball-Selbstbewusstseins, soungefährdet entledigte sich dieMannschaft der vermeintlich schwieri-gen und undankbaren Aufgabe auf derInsel. Nach sechs Minuten schonschloss Kapitän Miroslav Klose einenmit aller Leichtigkeit über ThomasHitzlsperger und Kevin Kuranyi vorge-tragenen Angriff mit einer Lässigkeitwie im Training ab. Mit dem Füh-rungstreffer, und vor allem der schwe-relosen Art seiner Entstehung, war derWeg zum siebten Sieg im achten EM-Qualifikationsspiel so früh wie seltenvorgezeichnet. Es folgte nach einerStunde Kloses zweites Tor zu einemhochverdienten 2:0-Erfolg, der auchleicht höher hätte ausfallen können,vielleicht sogar müssen.

Der Fußball-Lehrer in Löw blühteauf, nachdem seine immer wieder zupersonellen Veränderungen gezwun-gene Mannschaft in Cardiff rein garnichts von ihren taktischen und spiele-rischen Vorgaben abbringen konnte.Der kein bisschen zu Selbstlob neigen-de Bundestrainer ertappte sich jedochdabei, eine Begegnung gegen einendeutlich unterlegenen Gegner „viel-leicht zu positiv“ zu bewerten. „Wirsind wie Gewinner aufgetreten“, sagteJoachim Löw über die große Stärkeseines auf vielen Positionen und zumTeil erst sehr kurzfristig verändertenTeams.

Im Mittelfeld hatten die Deutschenauf fast das gesamte Stammpersonalverzichten müssen. Kapitän MichaelBallack fehlte gegen Wales ebenso

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28 DFB-Journal 3/2007

Nationalmannschaft

wegen einer Verletzung wie derBremer Torsten Frings, dazu mussteder Leverkusener Bernd Schneiderwegen einer Gelb-Sperre zuschauen.Zudem verletzte sich zwei Tage vor derPartie auch noch Philipp Lahm, auf denLöw im Mittelfeld so große Hoffnungengesetzt hatte. Nicht zuletzt, weil dergelernte Außenverteidiger seine Sacheschon beim 2:1 in Wembley auf derungewohnten defensiven Mittelfeld-position glänzend gemacht hatte.

Doch die zahlreichen Beschwernisseund Rückschläge änderten rein garnichts an der offensiven, auf Dominanzausgelegten Spielphilosophie derdeutschen Mannschaft. Im Mittelfeldübergab der Bundestrainer die Leitungan Bastian Schweinsteiger, der seineChance eindrucksvoll nutzte. Schwein-steiger kam auf über 110 Ballkontakte,ein famoser Wert. „Bastian hatte einengroßen Aktionsradius. Er war laufstark,er war präsent, er war willensstark, dasSpiel an sich zu reißen und die anderenSpieler einzusetzen“, sagte der Bun-destrainer über den technisch starkenund nach längerer Verletzungspausemental offenkundig gereiften Münch-ner, der mit seinen 23 Jahren undbereits 45 Länderspielen einen gewis-sen Führungsanspruch nicht verhehlt.

Doch nicht nur Schweinsteigermachte Löw an diesem für den deut-schen Fußball so angenehmen Spät-sommerabend große Freude. NebenSchweinsteiger zeigte außerdemThomas Hitzlsperger in der defensivenMittelfeldrolle seine Qualitäten – gemein- Miroslav Klose avancierte zum Matchwinner in Cardiff.

auf den Außenpositionen mit RobertoHilbert und Marcell Jansen ebenfallsungewohnt besetzt war.

„Für die kurze Zeit der Vorbereitunghat es perfekt funktioniert. Ich kannmich blind auf Thomas verlassen. Er istimmer anspielbar“, sagte Schweinstei-ger über seinen Partner. So ehrgeizigsie in die Zukunft schauen, Ansprüchefür die Gegenwart aber stellten dieGewinner Schweinsteiger und Hitzls-perger nicht. Beide versicherten, dasssie ihre neuen Rollen sofort wiederaufgeben und andere Aufgaben wahr-nehmen, wenn die verletzten Stamm-kräfte zurückkehren. „Ich weiß, dass diePosition irgendwann mal frei sein wirdfür mich, wir haben jedoch mit MichaelBallack und Torsten Frings derzeit zweiexzellente Spieler dafür. Es ist gar keinProblem, im Mittelfeld wieder nach außenzu gehen“, äußerte Schweinsteiger.

Nachdem der Bundestrainer gese-hen hatte, was seine vielen unerfahre-nen Spieler auf zum Teil auch nochungewohnten Positionen an Lerner-

sam verkörperten sie damit auch dasPotenzial, das in der deutschen Natio-nalmannschaft auch über die Europa-meisterschafts-Endrunde 2008 hinaussteckt. „Sie haben ihre Sache hervorra-gend gemacht“, lobte Löw die Achsemit Zukunft im Mittelfeld, das in Cardiff

Chancenlos war der walisische Torhüter Wayne Hennessey bei diesem Kopfball-Treffer von Miroslav Klose.

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Nationalmannschaft

folgen aus dem Training schnurstracksunter den Bedingungen einer EM-Qualifikations-Begegnung boten,mochte er seinen Stolz auf diesesebenso lernwillige wie erfolgshungrigeTeam gar nicht verbergen. „Wir habenheute einen großen Schritt gemacht.Ich bin absolut zufrieden mit demErgebnis. Wir haben stark begonnenund klasse Fußball gespielt“, sagte Löw.Die DFB-Auswahl ließ jedenfalls inCardiff dank ihrer taktischen undspielerischen Cleverness die Walisernicht ansatzweise dazu kommen, ihreStärken im Zweikampf auszuspielen.

„Wir wissen, was wir können“, sagteder Bundestrainer zur Langzeitwirkungeines Sieges, der die Mannschafttabellarisch schon mal zur Nummer 1 inEuropa gemacht hat. Außer Kroatien,das allerdings eine Begegnung mehrausgetragen hat, hat kein anderesTeam in der EM-Qualifikation mehrPunkte auf dem Konto und erfolgreicherdie bisherigen Aufgaben absolviert.Außerdem könnten sie sich immersicher sein, zu wissen, was auf demPlatz auf sie zukommt, sagte Löw. DieAnalysen von Spielbeobachter UrsSiegenthaler sind jedenfalls von enor-mem Wert für die DFB-Auswahl undihren Trainerstab, die gemeinsam ausden Informationen und Lösungsan-sätzen des Schweizers nun schon seit

Thomas Hitzlsperger zeigte im defensiven Mittelfeld – hier gegen den Waliser CarlRobinson – eine starke Leistung.

Qualifikationsgruppe D02.09.2006 Deutschland – Republik Irland 1:0 (0:0)06.09.2006 San Marino – Deutschland 0:13 (0:6)11.10.2006 Slowakei – Deutschland 1:4 (0:3)15.11.2006 Zypern – Deutschland 1:1 (1:1)24.03.2007 Tschech. Rep. – Deutschland 1:2 (0:1)02.06.2007 Deutschland – San Marino 6:0 (1:0)06.06.2007 Deutschland – Slowakei 2:1 (2:1)08.09.2007 Wales – Deutschland 0:2 (0:1)

1. Deutschland 8 7 1 0 31: 4 222. Tschechische Republik 9 6 2 1 19: 4 203. Republik Irland 9 4 2 3 14:11 144. Slowakei 9 3 1 5 20:20 105. Wales 8 3 1 4 13:13 106. Zypern 8 3 1 4 13:16 107. San Marino 9 0 0 9 1:43 0

13.10.2007 Republik Irland – Deutschland in Dublin17.10.2007 Deutschland – Tschech. Republik in München17.11.2007 Deutschland – Zypern in Hannover21.11.2007 Deutschland – Wales in Frankfurt am Main

Die jeweiligen Sieger und Tabellenzweiten der sieben Qua-lifikationsgruppen nehmen neben den Gastgebern Schweizund Österreich an der EURO 2008 teil. Bei Punktgleichheitnach Abschluss der Gruppenspiele entscheidet zunächst derdirekte Vergleich über die Platzierung in der Tabelle.

Monaten das Beste machen. Darüberhinaus stellte der Bundestrainer immerwieder hochzufrieden fest, „wie dieAutomatismen in der Mannschaft funk-tionieren“, selbst dann, wenn nur wenigZeit im Training bleibt. Sein Fazit: „Daransieht man, wie konzentriert sie arbeiten.“

Es zeigte sich sowohl gegen Walesals auch in Köln gegen Rumänien, dassdie Nationalmannschaft außerdemderzeit die glückliche Fähigkeit besitzt,genau jenen Spielern ganz persönlicheErfolgserlebnisse zu verschaffen, diesie gerade besonders gut gebrauchenkönnen. In Wales war Miroslav Klosenach genau einem Jahr wieder alsTorjäger erfolgreich. Zuletzt hatte er imNationaltrikot beim 13:0 im September2006 in San Marino getroffen. Mit

seinen Länderspiel-Treffern Nummer34 und 35 schob sich der 29 Jahre alteKapitänsvertreter von Michael Ballacksogar an Fritz Walter (33 Tore) und UlfKirsten (34) vorbei auf Platz acht derdeutschen Rangliste, den er sich nunmit Ballack teilt. Statistisch gesehenhat Klose damit nach dieser Partie injedem zweiten seiner 70 Länderspielegetroffen und damit eine exzellenteQuote vorzuweisen.

Klose untermauerte mit seinen bei-den Toren seinen geglückten Neu-anfang in dieser Saison nach denQuerelen in der vergangenen Rück-runde, die seinen Wechsel von Bremen nach München begleitet hat-ten. In der Bundesliga hatte er bis Ende September acht Treffer für die

Bastian Schweinsteigerübernahm in Wales erstmals die Chefrolle imdeutschen Mittelfeld.

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32 DFB-Journal 3/2007

Nationalmannschaft

Bayern erzielt. „Ich habe einen Schluss-strich gezogen. Es war besser für mich,das alles abzuhaken und mich auf dasWesentliche zu konzentrieren. Das istmir, glaube ich, gelungen. Wie man sieht,fühle ich mich sehr wohl in Münchenund bei der Nationalmannschaft“,meinte Klose nach dem Abpfiff inCardiff. Und zur aktuellen Situation desTeams machte der Kapitän deutlich:„Wir sind souverän Tabellenführer, somüssen wir weiterspielen. Wir bringenimmer wieder Talente in die Mann-schaft rein, die sich gut etablieren. Wirsind auf einem sehr guten Weg.“

In Köln spielten sich dann zwei derWM-Lieblinge in den Vordergrund, dieseit dem „Sommermärchen“ nichtmehr so ohne Weiteres die großeErfolgsstory fortsetzen konnten: LukasPodolski und David Odonkor. „FürLukas war es eine Erlösung“, sagte Löwüber den erst 22 Jahre alten Stürmer,der nach seinem Wechsel zum FC Bayernseine schwierigste Saison erlebte hatteund sich in dieser Spielzeit nach einerlangwierigen Verletzung erst langsamwieder in Richtung Stammpersonalherankämpfen musste. „Er hat langegebraucht, um wieder Fuß zu fassen.Aber wir haben immer an ihm festge-halten“, freute sich der Bundestrainerüber die Leistung des Torjägers, den ertrotz dessen Rückschläge ohne zuzögern nominiert hatte.

Ebenfalls schwere Zeiten nach derWM und seinem Wechsel nach Sevillahatte Odonkor erlebt. Zu den beidenLänderspielen gegen Wales und Rumä-

nien wurde er deshalb auch erst wegenweiterer Absagen kurzfristig nachnomi-niert. Ursprünglich sollte er nur dieFitnesstests vor dem Doppelspieltagabsolvieren. „David Odonkor tut dasTor enorm gut, er war lange verletztund hat sich hart rankämpfen müssen“,sagte Löw über den schnellsten Spielerin seinem Team, der den Führungstref-fer in der zweiten Halbzeit erzielt hatte,nachdem Bernd Schneider kurz vor derPause mit einem Kopfballtreffer nachschöner Vorarbeit von Schweinsteigerden Ausgleich markierte und damit das1:0 der Rumänen nach nur drei Minutendurch Goian wettmachte.

Löw hatte auch in dieser Partie dieDFB-Auswahl erheblich umgestellt. Erbeorderte Manuel Friedrich und RobertoHilbert in die Vierer-Abwehrkette,stellte Piotr Trochowski zu Schneidersowie Hitzlsperger und Schweinsteigerins Mittelfeld und er vertraute zurFreude des Publikums auf den „Urköl-ner“ Sturm mit Podolski und PatrickHelmes. Nach Startschwierigkeiten inder ersten Halbzeit steigerte sich dasTeam, aber große Sorgen hatte sich Löwgar nicht gemacht. „An eine Niederlagehabe ich eigentlich nie gedacht. Ichhatte frühzeitig den Eindruck, dass dieRumänen das Tempo nicht durchhaltenund wir die Mannschaft niederkämpfenkönnen. Am Ende war es imponierend,wie wir das gemacht haben“, urteilteder Bundestrainer selbstbewusst.

Doch auf solche Umstellungsaktio-nen im großen Rahmen wie gegenRumänien ist Joachim Löw mittlerweile

gewöhnt und vorbereitet. Schon beim2:1-Sieg in England trat er mit einemTeam an, das in der Öffentlichkeit als„Not-Elf“ oder „B-Mannschaft“bezeichnet wurde – das allerdings trotzder vielen Ausfälle das volle Vertrauendes Bundestrainers genoss. „Es gabwegen der vielen Verletzten einigeÜberlegungen. Am Ende haben wir unsentschlossen, aufgrund der Ausfällevon Klose, Podolski und Gomez nur miteiner Spitze zu spielen, was wir eigent-lich nicht so gerne machen“, begrün-dete Löw eine eher unerwartete Verän-derung im Angriff. Die spektakulärsteMaßnahme war jedoch sicherlich, dassPhilipp Lahm im zentralen defensivenMittelfeld in London auflief. Schonwährend der WM 2006 hatte der heutigeBundestrainer in der damaligen Rolledes Klinsmann-Assistenten erkannt,dass Lahm problemlos variabel einzu-setzen ist und unter anderem diePosition des „Sechsers“ übernehmenkann. Nun wurde diese Überlegung zurÜberraschung vieler Realität und Lahmbewies erneut seine Klasse. „Ich wolltemit ihm nach den Ausfällen von Ballackund Frings einen intelligenten Spielerins Mittelfeld stellen, der hinter Schnei-der und Trochowski den zweiten Ballabfängt und dann wieder klug nachvorne spielen kann“, freute sich Löwnach dem gelungenen Experiment undergänzte auch im Blick auf die Umstel-lung im Sturm: „Ich bin froh, dass wir inder Lage sind, mal ein anderes Systemzu spielen, wenn es nötig ist.“

In der großartigen Wembley-Atmosphäre gelang dem Team eben-

Mit einem prächtigenFernschuss gelang DebütantChristian Pander der 2:1-Siegtreffer im neuenWembley-Stadion.

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33DFB-Journal 3/2007

falls nach einer ersten Viertelstunde, inder es manchen deutschen Fans schonangst und bange wurde, sich in dieprestigeträchtige Partie hineinzuspie-len – und dies trotz eines frühenRückstands. Mit einer kaum erwartetenBallsicherheit und klugem Kombina-tionsspiel setzten die Deutschen denEngländern immer mehr zu. Die Toredurch Kevin Kuranyis schnelle Reaktionnach einem Torwartfehler und durcheinen prachtvollen Fernschuss desSchalker Debütanten Christian Pandernoch vor der Pause waren verdienterLohn einer erstaunlichen Leistungs-steigerung. In der zweiten Halbzeitdominierte die DFB-Auswahl zunächstweiterhin, ehe sie durch einige Unkon-zentriertheiten die Engländer zurückins Spiel brachte und damit zumindestzwischenzeitlich den Sieg gefährdete,der in Wembley natürlich viel mehrbedeutet als nur ein gewonnenes Spiel.

Das sah auch die Bundeskanzlerinso. Sie kam nach dem prestigeträchtigenErfolg in die Kabine, um den Spielernpersönlich zu gratulieren. „Das war einschöner Tag“, resümierte Dr. AngelaMerkel nach dem fünften deutschenSieg in Folge in Wembley: „Ich binnatürlich froh über das Ergebnis, aberjetzt warten auf die Mannschaft großeHerausforderungen. Deshalb muss manmit beiden Beinen auf der Erde blei-ben.“ Mit anderen Worten das Gleichesagte der Bundestrainer: „Ich bin sehrglücklich und stolz auf diese Mannschaft.Es gibt nicht so viele Orte wie das

Wembley-Stadion, wo man sich so sehrüber einen Sieg freut. Ich kann dasSpiel und den Erfolg jedoch richtigeinordnen. Ein Sieg in Wales würde mirmehr bedeuten.“

Darauf musste er nicht lange warten –und ebenso nicht auf die Zugabe gegenRumänien. In dieser Saison, so scheintes, glückt der deutschen National-mannschaft einfach alles. Joachim Löwblickt unterdessen in seiner Arbeitbereits weit über die Europameister-schafts-Endrunde 2008 hinaus: „Unsmuss es dauerhaft gelingen, pro Saisonfünf, sechs Spieler an das Team heran-zuführen. Das muss unser Ziel sein.“ Sowichtig der augenblickliche Erfolge füreinen Trainer ist, Löw denkt stets auchlangfristig und perspektivisch.

DFB und adidas setzenPartnerschaft bis 2018 fort

Der Deutsche Fußball-Bund und adidas haben inHerzogenaurach die langfristige Verlängerungihrer über 50 Jahre währenden erfolgreichenPartnerschaft bis 2018 bekannt gegeben. DieVertragsverlängerung ist Resultat einesVergleichs, den das angerufene Schiedsgerichtnach einer ausführlichen und intensivenVerhandlung beiden Parteien angeraten hatte.Im Rahmen dieses Vertrages bleibt adidas bisEnde 2018 offizieller Ausrüster des DFB und wirdauch weiterhin die komplette Spiel-, Trainings-und Freizeitbekleidung aller DFB-Auswahlmann-schaften stellen.

Zentraler Bestandteil der neuen Vereinbarung istdarüber hinaus, die weitere Entwicklung desFußballs in Deutschland auf allen Ebenennachhaltig zu unterstützen. Dazu zählen eineintensive Zusammenarbeit mit den Fußball-Landesverbänden, die Förderung desNachwuchses, die Kooperation bei zahlreichensozialen Projekten und das Engagement beimBau von Mini-Spielfeldern.

„Die Zusammenarbeit zwischen adidas und demDeutschen Fußball-Bund ist zweifelsohne etwasganz Besonderes. Es gibt in der Welt wohl nurwenige andere Beispiele dafür, wie intensiv underprobt ein Unternehmen und ein Verband überso eine lange Zeit zusammenarbeiten. Ich freuemich, dass mit dem neuen Vertrag eine derlängsten und erfolgreichsten Partnerschaften imSport ihre Fortsetzung findet“, sagte HerbertHainer, Vorstandsvorsitzender der adidas AG.DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger äußerte: „Der DFB freut sich auf die Fortsetzung derZusammenarbeit mit adidas. Im Rahmen dieserbewährten Partnerschaft sollen künftig nebenunseren Nationalmannschaften, die mit ihrensportlichen Leistungen immer im Blickpunkt derÖffentlichkeit stehen werden, auch neue sozialeProjekte und gesellschaftliche Initiativenunterstützt werden.“

Fortsetzung einer bewährten Partnerschaft: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger undadidas-Vorstandsvorsitzender Herbert Hainer gaben die Verlängerung der Zusammen-arbeit bis 2018 bekannt.

Kevin Kuranyi, Torschütze zum 1:1, war von den englischen Gegenspielern nicht zu halten.

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34 DFB-Journal 3/2007

Reportage

Die sportliche Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaft auf ein Länderspiel

Erfolgsmixtur aus Löws Labor

Der Raum „Augustin“ befindet sichganz am Ende des verwinkeltenGangs auf der ersten Etage desHotels „InterContinental“ in Köln,

dem Quartier der deutschen National-mannschaft vor dem Länderspiel ge-gen Rumänien. Kein Außenstehendergelangt hierhin in das Zentrum des

sorgfältig bewachten Funktionsbe-reichs der DFB-Auswahl. 11:45 Uhr ist es am Tag vor dem Anpfiff der Partie inder WM-Arena der rheinischen Metro-pole, als sich das Team mit seinemTrainerstab zu der vor jedem Länder-spiel wohl wichtigsten Zusammenkunfttrifft.

Die erstaunliche Erfolgsstrecke der deutschen Nationalmannschaft seit der WM 2006hat viele gute Gründe. Zu den wichtigsten zählt die sportliche Vorbereitung desTeams unter Bundestrainer Joachim Löw. Sie basiert auf einer sorgfältigen Aus-wertung der jüngsten Vergangenheit, einer exakten Analyse des Gegners durch UrsSiegenthaler und dem von Assistenztrainer Hansi Flick koordinierten Zusammenspielaller Spezialisten im Betreuerteam, wie DFB-Mitarbeiter Wolfgang Tobien in denTagen vor dem mit 3:1 gewonnenen Länderspiel gegen Rumänien beobachten konnte.

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35DFB-Journal 3/2007

Videositzung im Besprechungsraum –so lautet der Tagesordnungspunkt. Im„Augustin“ erreicht die Vorbereitungvor dem Aufeinandertreffen gegenRumänien ihren Höhepunkt in derletzten von drei Sitzungen, kumulierendie Beobachtungen, Erkenntnisse undMaßnahmen der vergangenen Tageund Wochen in der konkreten Einstim-mung der Nationalmannschaft auf dasSpiel.

Bundestrainer Joachim Löw nenntdie Mannschaftsaufstellung, die sichfür sein Team nach den vorausgegan-genen Trainingseindrücken und Einzel-gesprächen mit den Spielern ohnehinschon abgezeichnet hatte. Nun aberwerden die wichtigsten Aufgaben fürden bevorstehenden Härtetest gegeneines der besten und konstantestenNationalteams Europas kurz und präziseverteilt. Urs Siegenthaler, der Chef-scout, trägt seine Analyse über dierumänische Mannschaft vor, unterlegtseine Eindrücke in geraffter Form mitprägnanten Videosequenzen über diebedeutsamsten Stärken und Schwächenund präsentiert greifbare Lösungsan-sätze. Joachim Löw und sein AssistentHans-Dieter Flick erläutern an derMagnettafel die taktischen und spieleri-schen Konsequenzen, die daraus zuziehen sind.

In der Kürze liegt gerade hier dieWürze. Da zu viele Reize zur Abstump-fung führen, werden die Spieler beidieser Sitzung nicht mit Daten und

Informationen überschüttet. Knappfünf Minuten lang ist das Kurzvideoüber die Rumänen, in dessen Mittel-punkt deren offensiver SchlüsselspielerAdrian Mutu steht. Nicht einmal zehnMinuten beträgt die Zeitspanne, in derUrs Siegenthaler seine wichtigstenEindrücke vorträgt.

Ein Thema sind dabei die Aktionen,mit denen die Rumänen den Gegnermit ihrer Cleverness und Raffinesse zuzermürben und dessen Rhythmus mitallen erlaubten Mitteln zu brechenversuchen. Der Bundestrainer erläu-tert, wie darauf zu reagieren sei, dassdie Mannschaft sich nicht auf Diskus-sionen einzulassen habe und freut sichspäter nach dem Spiel: „Wir habengezeigt, dass wir darauf vorbereitetwaren, und haben die Provokationenins Leere laufen lassen.“

Hansi Flick betont bei der mit vielenkonkreten Verhaltensmaßnahmenangereicherten Mannschaftssitzung„dass wir nicht nur reagieren, sondernden Gegner im Gegenteil mit engerOrganisation zu Fehlern zwingen undihm unser Spiel aufdrängen wollen, umnach Ballgewinn möglichst schnellunser Vertikalspiel nach vorne zubringen“. 12:18 Uhr ist es, als dieSitzung endet. Wie zuvor schon bei denanderen Treffen ist es Joachim Löwund seinem Trainerstab bei diesem 33-minütigen Meeting gelungen, das Teamauf das avisierte Ziel einzustellen undeinzuschwören.

Klare Anweisungen: BundestrainerJoachim Löw mit David Odonkor, Patrick

Helmes, Simon Rolfes, Lukas Podolski,Gonzalo Castro und Bernd Schneider

(von links) auf dem Trainingsplatz.

Wertvolle Erkenntnisse: Hans-Dieter Flick, Joachim Löw und

Urs Siegenthaler (von links) beim Studiumeiner Spielszene vor der riesigen Video-Wall.

Wichtiger Bestandteil derLangzeitplanung: die Fitnesstests,

hier mit Per Mertesacker.

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36 DFB-Journal 3/2007

Reportage

Was an jenem Mittag im Raum „Au-gustin“ in aller Kürze und Deutlichkeitder Mannschaft vor- und aufgetragenwird, sind die Essenz und das Konzent-rat einer mehr als zwei Wochen andau-ernden durchdachten und durchplan-ten Detailarbeit zur Vorbereitung aufdieses Länderspiel. Die Begegnung mitRumänien ist bekanntlich der zweiteTeil eines Doppelspieltags nach demEM-Qualifikationsspiel in Wales vierTage zuvor als Auftakt. „Wie immerhaben wir uns darauf mit einerNachbetrachtung des vorausgegange-nen Spiels, in diesem Fall das Match inLondon gegen England, vorbereitetund danach beim direkten Zusammen-sein mit der Mannschaft die wichtigs-ten Erkenntnisse mitgeteilt“, sagt Löwund betont: „Als Hansi Flick, AndyKöpke und ich uns erstmals konkret mitRumänien befasst haben, war die Ana-lyse unseres eigenen Spiels in Englandebenso eine wichtige Arbeitsgrundlagewie die Eindrücke von Urs Siegenthaler,der die Rumänen zu diesem Zeitpunktschon zwei Mal live gesehen hatte.“

„Nichts bleibt dem Zufall überlassen.Dementsprechend groß ist der Betreu-

erstab. Der ganze Tag ist durchgeplant.“So beschreibt Torwart-Trainer AndreasKöpke am Beispiel des Duells gegenRumänien die Zeit zwischen der Ankunftam Sonntagmittag im Mannschaftsho-tel mit einer anschließenden Regenera-tionseinheit im Fitnessbereich und derAbreise am Donnerstagmorgen.

Mit der sportlichen Vorbereitung aufdieses Länderspiel direkt befasst sindneben Oliver Bierhoff, dem Managerder Nationalmannschaft, und den dreiTrainern Löw, Flick und Köpke sowiedem Analysten Siegenthaler die dreiMannschaftsärzte Prof. Dr. Tim Meyerals Internist, Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und Dr. Josef Schmitt alsOrthopäden, der Sportpsychologe Dr. Hans-Dieter Hermann, die Fitness-Trainer Oliver Schmidtlein und ShadForsythe sowie die PhysiotherapeutenAdolf Katzenmeier, Klaus Eder, Chris-tian Müller und Wolfgang Bunz.

Die Einsatzzeiten dieser Spezialistenund Experten werden akribisch geplantund koordiniert. Eine Aufgabe, dieHans-Dieter Flick übertragen ist. „Dieunverrückbaren Eckpunkte im Tages-

ablauf sind natürlich die abwechselndvon Hansi Flick und mir geleitetenTrainingseinheiten, die Mannschafts-sitzung und die Pressekonferenzen.Daneben aber gilt es, weitere Zeitfens-ter zu finden. Zum Beispiel für einjeweils einstündiges Meeting desTrainerstabs mit Urs Siegenthaler undmit Hans-Dieter Hermann oder einehalbe Stunde für die Auswertung derLeistungstests, die vier Tage vor demWales-Spiel auf dem Terminplan stan-den. Am Ende eines jeden Tages findetdazu eine kurze Besprechung mit denMedizinern statt über Spieler, dieverletzt oder angeschlagen sind oderam nächsten Tag geschont werdenmüssen“, sagt Löw mit einem großenKompliment an Flick: „Der Hansi regeltdas alles perfekt.“

Dreh- und Angelpunkt der Länder-spiel-Vorbereitung ist der Bespre-chungsraum der Mannschaft als unver-zichtbares Kommunikationszentrumdes gesamten Unternehmens. Dortist oft auch der Diplom-Psychologe Dr. Hans-Dieter Hermann anzutreffen.„Ich bin in die gesamte Vorbereitungmit einbezogen, nehme an den meis-

Experten für Körper und Seele: Diplom-Psychologe Dr. Hans-Dieter Hermann (links) und Internist Prof. Dr. Tim Meyer.

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38 DFB-Journal 3/2007

Reportage

ten Sitzungen teil und bin natürlichauch beim Training anwesend. Oft kannman gerade hierbei auch in psychi-scher Hinsicht erkennen, in welcherVerfassung einzelne Spieler sind.Daraus ergibt sich die Grundlage fürdie weitere Zusammenarbeit“, sagtder Mental-Coach aus Heidelberg undergänzt: „In der Regel treffe ich michmit Spielern individuell. Gruppen-maßnahmen sind die Ausnahme. Ichverstehe mich mit meinem Job alseiner, der im Zweifelsfall für andereTermine zurücktritt, da Training undwichtige sportliche Dinge klar imVordergrund stehen. Für mich ist esäußerst angenehm, in diesem Team zuarbeiten, und ich genieße die Wert-schätzung, die mir von Spielern undTrainern zuteil wird.“

Ebenfalls im Raum „Augustin“ trifftsich Andreas Köpke am Tag vor demSpiel mit Timo Hildebrand. Für das

Sorgfältige Auswertung aller Unterlagen: Joachim Löw und AssistenztrainerHans-Dieter Flick.

spielen und wird mit einem speziellenSchuss- und Beweglichkeitstrainingkörperlich zusätzlich gefordert.Wichtig ist, dass er 100-prozentigeingestimmt und eingestellt ist fürden Mittwoch. Er soll und muss sichwohlfühlen in seiner Rolle“, sagtKöpke.

Gleichzeitig betont der frühereNationaltorhüter und Europameistervon 1996: „Im Rahmen der von JogiLöw und vorher von Jürgen Klinsmannentwickelten Spielphilosophie habenwir auch ein modifiziertes und neu

Spiel gegen Rumänien ist er der Tor-wart Nummer 1. Die gemeinsame Aus-wertung der eigens erstellten Torhüter-DVD ist jetzt angesagt. „Darauf istunter anderem zu erkennen, wie dieRumänen ihre Eckbälle, Freistöße undElfmeter ausführen. Nachdem fest-stand, dass Jens Lehmann nicht spie-len wird und Robert Enke durch eineleichte Ellenbogenverletzung gehandi-capt ist, verschiebt sich der Schwer-punkt bei der Torhüter-Vorbereitungdiesmal eindeutig auf Timo Hildebrand.Mit ihm wird deshalb gezielt trainiert,er kann sich mit der Abwehr ein-

interpretiertes Torwartspiel entwickelt.Eine offensive Spielweise mit schnellenAbschlägen, raschem Umschalten mitder Absicht, fußballspezifisch besser zusein und die eigenen Spieler unverzüg-lich an den Ball zu bringen:“

Der Besprechungsraum mit seinemhochmodernen technischen Equipment,vor allem für die Auswertung undPräsentation der Siegenthaler-Studien,

Im Fokus der Torhüter-Vorbereitung:Timo Hildebrand, die Nummer 1 gegenRumänien, mit Torwart-TrainerAndreas Köpke.

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39DFB-Journal 3/2007

über Strategien und Innovationen oderdie Mannschaftsaufstellung nachzu-denken, zu überlegen, wie wir denmorgigen Tag gestalten oder jeneEinzelgespräche angehen, die nichtden technisch-taktischen Bereichbetreffen. Dies ist ein Brainstorming-Room, in dem wir uns beraten und,wenn es sein muss, auch kontroversdiskutieren, eine kreative Rückzugs-möglichkeit, bei der wir absolut nichtgestört und abgelenkt werden wollen“,erklärt Löw.

Der Trainerraum als kleine Denk-fabrik und Ideenschmiede, in dererdacht wird, was im Besprechungs-raum als Konstruktionsbüro danachweiterentwickelt sowie später auf demTrainingsplatz und selbstverständlichauch auf dem Spielfeld als Produktions-stätte umgesetzt werden soll. Insge-samt ein mobiles Laboratorium, in dem– ergänzt durch die mit dem Trainer-stab und Oliver Bierhoff mindestenseinmal wöchentlich durchgeführtenTelefonkonferenzen in der Zeit zwi-schen den Länderspielen – die Erfolgs-mixtur der Ära Löw zusammengestelltwird.

„Ich habe immer schon konzeptio-nell gearbeitet und weiß als frühererCheftrainer aus eigener Erfahrung, wasein Co-Trainer zur Unterstützung seinesChefs machen kann und machen muss.

Natürlich ist das bei der Nationalmann-schaft eine ganz andere Ebene. Miteiner perfekten Organisation, mitabsolut kompetenten Medizinern undFitnesscoaches und mit Urs Siegen-thaler, der ein überragender Analystist. Geprägt ist dies alles von einemtiefen Vertrauen von Jogi Löw zuseinen Mitarbeitern“, sagt Hansi Flickund ergänzt: „Jogi verlässt sich totalauf sein Team. Das macht uns allestark.“

Kein Zweifel, Joachim Löw ist dieFührungs- und Zentralfigur im ebensodetaillierten wie konkreten Vorberei-tungspuzzle der Nationalmannschaftvor einem Länderspiel. Ohne künstlichePointen und gewaltsame Schaueffektelebt er seinem Stab und seinenSpielern Verantwortungsgefühl undBerufsauffassung vor, demonstriert mitFleiß und großem Engagement, mitKompetenz und Kreativität ein ausge-sprochen seriöses Verhältnis zu seinemJob als Bundestrainer.

Als leidenschaftlicher Verfechtereines attraktiven Vorwärtsspiels befin-det sich der 47 Jahre alte Südbadenerauch während der sportlichen Vor-bereitung bei aller Konzentration aufdas Wesentliche in einer Offensive derNatürlichkeit und Freundlichkeit, weißdabei genau zu unterscheiden, wastatsächlicher Substanz in seinem Teamzu verdanken ist und bisweilen natür-lich dem Glück. Auf diese Weise gelingtes ihm, eine besondere Bereitschaftunter seinen Spielern zu erzeugen, dieselbst in bislang so oft veränderterFormation gewillt und immer häufigerin der Lage sind, alle taktischen undspielerischen Vorgaben umzusetzen.

Die „Operation Rumänien“ der DFB-Auswahl beweist eindrucksvoll: Selbstin der Vorbereitung auf ein Freund-schaftsspiel verhindert das „SystemLöw“ einen Spannungsabfall, dernormalerweise keiner Mannschafterspart bleibt, die zwischen zwei hohenAnforderungen in der EM-Qualifikationdie Gelegenheit für eine Atempause vorsich wähnt. Für viele Beobachter istJoachim Löw daher derjenige, an demsich die inzwischen erreichte Sonder-stellung der deutschen Nationalmann-schaft auf dem Weg zur EM 2008personell fixieren lässt. Der Raum „Au-gustin“ in Köln ist hierbei eine bemer-kenswerte Zwischenstation gewesen.

Gelungene Analyse der rumänischenMannschaft: DFB-Chefscout

Urs Siegenthaler und ChristoferClemens von MasterCoach.

Unverzichtbare Präsenz in derÖffentlichkeit: Joachim Löw auf demWeg zur Pressekonferenz.

ist als Herzstück der Vorbereitungfreilich nur der eine Part des zweiteili-gen Stellwerks, in dem die Weichen fürdas bevorstehende Länderspiel justiertwerden. Nicht minder bedeutsam istder Trainerraum, der diesmal in Kölnauf der Spieleretage im siebten Stockeingerichtet ist.

„Hierhin zieht sich der Trainerstabab und zu zurück, um in aller Ruhe

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40 DFB-Journal 3/2007

Reportage/Interview

70 Länderspiele haben Sie alsSpieler für die deutsche National-mannschaft bestritten, sind seit2004 nunmehr deren Manager. Wiehat sich die Vorbereitung auf einLänderspiel heutzutage verändert?

Eine wesentliche Veränderung ist,dass ich den Jour fixe eingeführt habeals wichtigen Bestandteil der organisa-torischen Vorbereitung. Dabei wird ineinem intensiven Gedankenaustauschdaran gearbeitet, die Abläufe in Berei-chen wie Marketing, Medien undGesamtorganisation vor einem Län-derspiel zu optimieren und neue Ideenzu entwickeln, wovon natürlich auchdie sportliche Vorbereitung nichtunberührt bleibt. Dort ist neu, dassHansi Flick als Co-Trainer den gesam-ten Scouting-Bereich verantwortet inenger Zusammenarbeit mit Urs Sie-genthaler. Durch die spezielle Video-Beobachtung und -Schulung ergibt sicheine viel intensivere Aufbereitung. Eswird nicht mehr nur, wie zu meiner Zeitals Stürmer, die 30-Minuten-Video-kassette abgespielt, vielmehr werden

Oliver Bierhoff über die veränderte

„Wir gebenDetailliert, prägnant und konkret. So beschreibt Oliver Bierhoff die wesentlichenInhalte der sportlichen Vorbereitung auf ein Länderspiel. Wie die DFB-Auswahl dabeiaußerdem die Verpflichtungen gegenüber den diversen Partnern erfüllt und wie diesportliche Leitung auch für den Fall eines gravierenden Rückschlags gewappnet ist,beschreibt der Manager der deutschen Nationalmannschaft im Interview mit Wolf-gang Tobien – und kündigt ein Handbuch speziell für jeden Spieler zur EM 2008 an.

Mit Freude bei der Sache: Vielschichtigist das Aufgabengebiet von National-

mannschafts-Manager Oliver Bierhoff.

Im Gespräch mit Jens Lehmann: Oliver Bierhoff pflegt den Kontakt zu denNationalspielern.

Das erfolgreiche und attraktive„System Bierhoff/Löw“ wird von

allen Seiten gelobt.

einzelne Spieler und Mannschafts-bereiche mit Kurzvideos ganz gezieltvorbereitet.

Täuscht der Eindruck, dass speziell dank Urs Siegenthaler dieBeschäftigung und Einstellung mitund zum jeweiligen Gegner eineandere, konkretere Qualität bekom-men hat?

Die Vorbereitung auf den Gegner istin der Tat weniger allgemein, sondernviel detaillierter und prägnanter gewor-den. Man versucht typische Aspekteder gegnerischen Stärken undSchwächen hervorzuheben, zu veran-

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41DFB-Journal 3/2007

Länderspiel-Vorbereitung des Nationalteams

den Spielern ein tolles Umfeld“Wir haben vertragliche Verpflich-

tungen gegenüber unseren Partnern.Optimal ist die Planung, dass wir sie inder Regel vor Freundschaftsspielenmindestens zwei Tage vor dem Anpfifferledigen. Die drei, vier Spots und Foto-Shootings im Hinblick auf große Tur-niere, dazu zählt auch der adidas-Drehin Köln vor dem Rumänien-Spiel, soll-ten an einem gesonderten, trainings-freien Tag gemacht werden. Das allesmuss optimal organisiert werden,damit der Zeitaufwand für die Spielerminimal ist.

Der Betreuer-Stab ist seit 2004erheblich größer geworden. Werkoordiniert deren Einsätze und fügtsie zu einem sinnvollen Ganzenzusammen?

Es liegt natürlich im Ermessen desCheftrainers, wie er seine Mitarbeitereinsetzt. Doch es ist eine klare Vorgabevon uns, dass wir den kompetentenSpezialisten in unserem Team als dieDienstleister für die Mannschaft denFreiraum geben, mit den Spielernselbstständig zu arbeiten. Es gibt jaTrainer, die sagen, alles läuft nur übermich und ich bin der einzige, der redet.Das ist bei uns ganz anders, ohne dassJogi Löws Führungsrolle dadurchbeeinträchtigt wird. So herrschen ausmeiner Sicht bei der Länderspiel-Vorbereitung optimale Arbeitsbe-dingungen.

Beinhaltet das viel gelobte, weilsehr erfolgreiche und attraktive„System Bierhoff/Löw“ auch einKrisenmanagement für den Fall einesgravierenden Rückschlags?

Wir haben vor der WM 2006 alleMöglichkeiten und Unwägbarkeitendurchdiskutiert. Generell muss manfeststellen, dass die Nationalmann-schaft heute auf einem ungemeinstabilen Fundament steht. Diese Basishat sie sich geschaffen, weil die sportli-che Leitung in sich absolut geschlossen

schaulichen und dementsprechend dasTraining abzustimmen.

Wie gestaltete sich zum Beispielvor dem jüngsten Länderspiel gegenRumänien in Köln Ihr spezieller Partan der sportlichen Vorbereitung?

Von Anfang an habe ich bei mei-ner Tätigkeit als Manager deutlichgemacht, dass die Trainer für diesportliche Vorbereitung verantwortlichsind. Da ich aber auch das Sprachrohrder Nationalmannschaft bin, denSpielern sehr nahe stehe und ihrenWeg begleite, bin ich natürlich in diesportlichen Diskussionen und Maßnah-

men mit einbezogen. So entsteht dasHandbuch, das wir im Büro National-mannschaft für jeden einzelnen Spielermit allen wichtigen Informationen fürdie EM 2008 erstellen, in engemAustausch mit den Trainern. Danebensind während der Länderspiel-Vorbereitung werbe- und marketing-technische Dinge sowie repräsentativeund karitative Auftritte wahrzunehmen.Ich versuche eben, alle Termine mög-lichst reibungslos unter einen Hut zubringen.

Nach welchem Grundsatz werdendie Werbetermine im Vorfeld einesLänderspiels abgewickelt?

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42 DFB-Journal 3/2007

Reportage/Interview

ist und sich auch so nach außen prä-sentiert. Und weil es dem Team gelun-gen ist, eine enge Verbindung zu sei-nen Fans herzustellen. Ich denke nur andas Riesenplakat beim Confed-Cup inLeipzig oder an die Art und Weise, wie

es sich am Finaltag der WM 2006 vonden Fans am Brandenburger Tor inBerlin verabschiedet hat. Dieses offen-sive Verhalten nicht nur auf dem Spiel-feld und vor allem die totale Geschlos-senheit der sportlichen Leitung mit den

drei Trainern und mir als Managerwerden uns, davon bin ich überzeugt,eine etwaige Krisensituation bewälti-gen lassen.

Wäre ein Spieler wie OliverBierhoff in einem solchen Sichtungs-und Betreuungssystem schon injüngeren Jahren und nicht erst alsfast 28-Jähriger Nationalspielergeworden?

Wenn ich ein solches System imVerein gehabt hätte, wäre ich vielleichtfrüher Nationalspieler geworden. DieFrage ist, ob ich mit meinen Leistungenals 24-Jähriger schon reif gewesen binfür die Nationalmannschaft. Fakt istganz sicher, dass wir wahnsinnig guteBedingungen für die jungen Spielergeschaffen haben, um in das National-team hineinzuwachsen. Wir gebenihnen, aber auch den älteren Spielern,ein tolles Umfeld. Ich wäre gerne unter diesen Bedingungen National-spieler gewesen. Unsere Spieler habenviele Freiräume, und bei der eigent-lichen Vorbereitung auf ein Länderspielgibt es weder Leerlauf noch Lange-weile.

Locker und souverän während einer Pressekonferenz: Oliver Bierhoff ist dasSprachrohr der Nationalmannschaft.

Wohlfühl-Atmosphäre: In der Players Lounge können sich die Spieler bestens entspannen.

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Schulferien 2008 Winter Ostern Himmelf./Pfingsten Sommer Herbst WeihnachtenNiedersachsen 31.01. – 01.02. 10.03.– 26.03. 02.05. / 13.05. 10.07. – 20.08. 13.10. – 25.10. 22.12. – 06.01.Nordrhein-Westfalen – 17.03. – 29.03. 13.05. 26.06. – 08.08. 29.09. – 11.10. 22.12. – 06.01.Rheinland-Pfalz – 12.03. – 28.03. – 23.06. – 01.08. 06.10. – 17.10. 22.12. – 07.01.Saarland 31.01. – 06.02. 17.03. – 29.03. – 30.06. – 09.08. 04.10. – 18.10. 19.12. – 03.01.Sachsen 04.02. – 15.02. 20.03. – 28.03. 02.05./10.05. – 13.05. 14.07. – 22.08. 20.10. – 30.10. 22.12. – 02.01.Sachsen-Anhalt 02.02. – 09.02. 17.03. – 20.03. 13.05. – 23.05. 10.07. – 22.08. 13.10. – 17.10. 22.12. – 05.01.Schleswig-Holstein – 20.03. – 05.04. – 21.07. – 30.08. 13.10. – 25.10. 22.12. – 07.01.Thüringen 04.02. – 09.02. 22.03. – 28.03. 13.05. – 16.05. 10.07. – 20.08. 13.10. – 24.10. 20.12. – 03.01.

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Wir sind ein Team: die deutsche Nationalmannschaft.Foto: picture-alliance/dpa

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Sicherer Rückhalt: Jens Lehmann dirigiert seine Abwehrspieler.Foto: Rauchensteiner/Augenklick

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Aktivposten: Kevin Kuranyi sorgt für mächtig Schwung.

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44 DFB-Journal 3/2007

Treffpunkt mit Christian Pander

Nienberge, ein kleiner Vorort vonMünster. Viele Studenten woh-nen hier, etwa zwei Kilometeraußerhalb der Stadt. Der Fußball

spielt nicht die allerwichtigste Rolle.Es gibt unter anderem ein kleinesTonstudio, in dem junge Künstler ihreMusik produzieren und mit deutschemHip-Hop Erfolge feiern. Die beidenGeschäftsführer des Studios kennensich schon seit über zehn Jahren,sind dicke Freunde aus ihrer gemein-samen Jugendzeit. Einer der beidenist der Fußball-Profi Christian Pander.„Mein Kumpel betreibt das Studio“,erklärt der Nationalspieler vonSchalke 04, „ich bin stiller Teilhaber.“

Die Musik, sagt Pander, ist für ihndas, was für andere Profis das Golf-spielen ist: „Mein Hobby – eine ArtAusgleich, um Spaß zu haben.“ Wennes die Zeit erlaubt, nimmt er unterdem Künstlernamen „Funky Pee“(Pee ist die englische Lautschrift für„P“ wie Pander) sogar auch eigeneLieder auf. Sein bekanntestes Stückist entstanden, als er zwischen dem 9. April 2005 und dem 5. November2006 wegen einer schweren Knie-verletzung um die Fortsetzung seinerKarriere als Fußballer bangen musste.

Es heißt „Meine Story“, und Panderhat darin „alles reflektiert, was mir in diesen 19 Monaten passiert ist.“Unter anderem heißt es in dem Lied:„Wer kämpft, kann gewinnen. Wernicht kämpft, nur verlieren.“

Christian Pander hat gekämpft.Und gewonnen.

Ortswechsel, von Nienberge imMünsterland nach Wembley in Eng-land. Dort hat Christian Pander am22. August 2007 nun „ein Stück vondem zurückbekommen“, was er inden 19 Monaten der Verletzungs-

pause entbehren musste. So empfin-det er selbst dieses unglaublich großeGlück, dass er bei seinem erstenoffiziellen Länderspiel gleich das Sieg-tor zum 2:1 gegen England schießenkonnte. Ein Traum-Debüt in Wembley,ein Höhepunkt der Karriere. „Dervorläufige Höhepunkt“, ergänztPander lächelnd, „denn nun möchteich Nationalspieler bleiben und bei einem großen Turnier dabei sein.“

Es war ein langer Anlauf bis nachWembley, denn zuvor hatte Pandersein Debüt in der Nationalmannschaftmehrfach wegen Verletzungen ver-

Mit seinem Tor zum 2:1-Sieg in Englandhat der Schalker Christian Pander einherausragendes Debüt in der deutschenNationalmannschaft gefeiert. Doch eswar ein langer Weg bis nach Wembley,dem vorläufigen Höhepunkt in derKarriere des 24-Jährigen. 19 Monatemusste Pander wegen einer schwerenKnieverletzung pausieren; über dieErlebnisse in dieser Zeit hat der„Hobby-Rapper“ sogar ein eigenes Liedgeschrieben und aufgenommen. ManfredHendriock, der für die „WestfälischeRundschau“ über Schalke 04 und diedeutsche Nationalmannschaft berichtet,traf sich mit Christian Pander.

Der „Hobby-Rapper“ feiert traumhaftes Nationalmannschafts-Debüt

Seine Story geht

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schieben müssen – das erste Mal im Dezember 2004 vor der Asien-Reise. Nun, beinahe drei Jahre später, nominierte ihn BundestrainerJoachim Löw kurzfristig für denLondon-Trip, nachdem Marcell Jansenverletzt absagen musste. Bereits zwei Tage vor dem Spiel teilte Löwdem Neuling mit, dass er zur Start-Formation gehören würde. DieReaktion von Pander entspricht sei-nem zurückhaltenden, vorsichtigenCharakter: „Im ersten Moment warich geschockt. Natürlich will manspielen, aber gerechnet hatte ichdamit nicht.“

Der Schalker ist eigentlich kein Typfür überschwängliche Emotionen.Wembley jedoch war schon „etwasanderes“. Zum Beispiel mit dem„Gänsehaut-Moment“, als 80.000Engländer die Nationalhymne sangen.Oder mit dem sportlichen Wechselbad:Erst konnte er vor dem gegnerischenFührungstor nicht das Zuspiel aufden Torschützen Frank Lampardverhindern. Dann traf Kevin Kuranyizum Ausgleich. Und schließlich, in der40. Minute, erzielte Pander selbst miteinem Weitschuss aus 22 Metern Ent-fernung das 2:1. Nüchtern beschreibter diese Szene, die seinen SchalkerTrainer Mirko Slomka daheim vor demFernseher begeistert in die Höhespringen ließ und eigentlich einemDavid Beckham zur Ehre gereichenwürde: „Ich wusste, dass ich nichtallzu weit weg vom Tor war, habehochgeschaut und gedacht: Das könnteklappen. Also habe ich draufgehalten.“

Nur wer kämpft, kann gewinnen.Christian Pander hat gekämpft – undgewonnen.

Inzwischen, mit dem zeitlichenAbstand von einigen Wochen, ist ihmbewusst geworden, was ihm da gelun-gen ist an diesem 22. August: ein Torfür die Ewigkeit. So wie DietmarHamann im Jahr 2000 den letztenTreffer im alten Stadion erzielte undfür einen unvergessenen Momentsorgte, so wird dieser erste deutscheTriumph im neuen Wembley auf ewigmit dem Namen Christian Panderverbunden sein. Zwar sagt er: „Ichweiß nicht, ob die Leute noch langedavon reden werden.“ Gleichzeitigräumt er ein: „Ich werde bestimmtimmer daran denken. Die ganzeVorgeschichte mit meiner Verletzung,die vielen Anläufe bis zu meinemersten Länderspiel, dann gleich meinerstes Tor, und das in Wembley gegen

in Wembley

weiter

Am Mischpult: Die Musik ist für Christian Pander neben demFußball die große Leidenschaft.

Den idealen Ausgleich findet der 24-jährige Abwehrspieler im kleinenTonstudio in Nienberge.

45DFB-Journal 3/2007

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46 DFB-Journal 3/2007

Treffpunkt mit Christian Pander

England: Da sind so viele Dingezusammengekommen, dass ich dassicher nie vergessen werde.“

Ortswechsel, zurück nach Schalke.Acht Tage vor dem Spiel in Londonhatte Pander seinen Vertrag beimdeutschen Vize-Meister bis zum 30. Juni 2011 verlängert, obwohl erzuvor Signale vernommen hatte, dasssogar Real Madrid ein Auge auf ihngeworfen hat. Die Königlichen ausSpanien wollten ihn beobachten;Kontakte hatte es gegeben – Ver-handlungen ließ er jedoch nicht zu.Für Pander war von Anfang an klar,dass er Schalke zum jetzigen Zeit-punkt nicht verlassen wird. Bemer-kenswert die Begründung des 24-Jährigen: Mit der Vertragsverlän-gerung wollte er seinem Verein auchdafür danken, dass man während derVerletzungspause stets zu ihmgestanden hatte. „Schalke hat mir ineiner schwierigen Zeit geholfen“,erklärt Pander: „Dann steht man auchein bisschen in der Schuld, wenn man ein Mensch ist, der sein Rückgratnicht irgendwo abgegeben hat.“

Vier Mal musste Christian Panderin diesen 19 Monaten am linken Knieoperiert werden – der vierte Eingriffim Sommer 2006 war für ihn eine Art „letzter Ausweg“: Im Fall eineserneuten Misserfolgs hätte er wohlseine junge Karriere beenden müssen.Dennoch verzichtete Schalke in die-sen eineinhalb Jahren der Ungewiss-heit darauf, einen anderen Spieler fürseine Position zu verpflichten. Statt-dessen hofften die Verantwortlichendarauf, dass das große Talent irgend-wann einmal auf den Platz zurück-kehrt. Wie vage diese Hoffnung bis-weilen war, beschreibt Pander selbst:„Mit Sicherheit können nicht allesagen, dass sie immer daran geglaubthaben. Wenn ich selbst manchmalnicht daran geglaubt habe – wiesollen Außenstehende das tun?“

Wer kämpft, kann gewinnen. Wernicht kämpft, nur verlieren. Zwischen-durch fiel es schwer.

Letzter Ortswechsel, von Wembleyund Schalke zurück nach Nienberge imMünsterland, wo Pander immer nochzu Hause ist. So kurios es klingt: ImRückblick ist Pander sogar „froh“, diese„Erfahrungen" in den 19 schwerenMonaten gesammelt zu haben. „Ichhabe in dieser Zeit sehr viel gelernt“,sagt der 24-Jährige nachdenklich underklärt: „Man merkt, für wen mandann wirklich interessant ist. Auf wenman zählen kann, und auf wen nicht.“Der gute Kumpel in dem Tonstudio inNienberge ist noch derselbe wie vorzehn Jahren. „Das Leben“, heißt es indem Lied von „Funky Pee“, „ist mehrals dicke Autos und Geld.“

Wenn es die Zeit erlaubt, nimmt der Nationalspieler unter demKünstlernamen „Funky Pee“ sogareigene Lieder auf.

Die Nationalmannschaft, Schalke 04 und die Musik waren Themen beimInterview-Termin von Christian Pander und Manfred Hendriock.

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48 DFB-Journal 3/2007

U 21-Nationalmannschaft

Die ersten drei Punkte gegen Nordirland zum Auftakt in der Europameisterschafts-Qualifikation 2009 eingefahren und bei EM-Gastgeber Schweden gewonnen – diedeutsche U 21-Nationalmannschaft erwischte einen optimalen Saisonstart. Zumin-dest auf dem Papier. „Auf dem Platz“, sagt DFB-Trainer Dieter Eilts, „gibt es nocheiniges zu verbessern.“ Jens Grittner, Mitarbeiter der DFB-Direktion Kommunikation,zeichnet einen aktuellen Lagebericht der U 21.

Fast ein Jahr lag zwischen derNiederlage gegen England in denPlay-off-Spielen für die EM-Endrunde 2007 und dem Sieg in

Nordirland. „Dies war kein verlorenesJahr, im Gegenteil,“ sagt Trainer DieterEilts und spielt dabei an auf dieTatsache, dass unmittelbar nach demScheitern gegen die Engländer konse-quent mit dem Aufbau einer neuen U 21 begonnen wurde. Dieter Eilts wei-ter: „Bei der Auswahl der Spieler hat-ten wir die Qual der Wahl.“ Insgesamt50 Akteure des U 21-Jahrgangs habenin dieser Phase den Dress mit demBundesadler übergestreift. Etwa 30spielen in den Planungen des DFB-Trainers weiterhin eine Rolle. „Ich binzuversichtlich, für die EM-Qualifikationeine schlagkräftige Mannschaft aufbie-

ten zu können. Voraussetzung aber ist,dass die Spieler ihr Potenzial ausschöp-fen und die Vorgaben umsetzen,“ hofftder Europameister von 1996.

Noch allerdings liegen Anspruch undWirklichkeit auseinander. Trotz der zweiSiege binnen fünf Tagen in Folge inNordirland (3:0) und anschließend inSchweden (2:1) schlägt Eilts in seinemsportlichen Resümee der September-Reise auch kritische Töne an: „Mit demStart in die Qualifikationsrunde für dasEM-Turnier 2009 sind wir natürlichzufrieden. Doch durch die nacktenZahlen lassen wir uns nicht blenden.Die Mannschaft kann viel besser spie-len. Von den vier Halbzeiten haben wirnur annähernd eine so gespielt, wie ichmir das vorstelle. Da ist Luft nach

oben,“ sagte der DFB-Trainer nach denbeiden Begegnungen in Lurgan undMalmö. Die Erwartungen in die Höhegeschraubt hat die U 21 selbst. Denninsbesondere in den ersten 30 Minutengegen das Drei-Kronen-Team hatte dieDFB-Auswahl, so Dieter Eilts bei derPressekonferenz nach dem Schweden-Spiel, „fast perfekten Fußball gezeigt,mit schnellen Kombinationen, vielLeidenschaft und Engagement“.

Tatsächlich blitzten gegen dieSkandinavier gleichermaßen Spielwitzund Kampfeswille auf. Besonders zuBeginn war der Gegner sichtlich verun-sichert, ja eingeschüchtert. EineErfahrung, die auch von der Mann-schaft registriert wurde. „DasSchweden-Spiel hat uns sicher ein

Erfolg versprechender Start in die

Noch Luft

Auf heftige Gegenwehr stieß diedeutsche U 21 gegen die

zweikampfstarken Nordiren – hierein Duell zwischen Mesut Özil und

Thomas Stewart.

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49DFB-Journal 3/2007

Stück vorangebracht, weil wir uns alsTeam präsentiert haben. Wenn wir diespielerische Linie der ersten Halbzeitüber die gesamte Distanz bringenkönnen, brauchen wir uns vor keinemGegner zu verstecken,“ sagt KapitänEugen Polanski.

Vor allem moralisch war gerade derErfolg in Schweden wichtig, sogargleich in dreifacher Hinsicht. Zum einengalt es, der Kritik entgegenzuwirken,die trotz des 3:0-Sieges in Nordirlandaufgekommen war. Zum anderen wollteman Selbstbewusstsein tanken für dasnächste wichtige Qualifikationsspiel am12. Oktober 2007 in Tel Aviv gegenIsrael. Also gegen den Gegner in derQualifikationsgruppe, den Eilts als„wohl härtesten Brocken“ bewertet.

Qualifikationsrunde zur U 21-Europameisterschaft 2009 in Schweden

nach oben

Qualifikationsgruppe 9

01.06.2007 Moldawien – Nordirland 0:1 (0:1)07.09.2007 Israel – Luxemburg 3:0 (2:0)07.09.2007 Nordirland – Deutschland 0:3 (0:0)11.09.2007 Moldawien – Israel 1:0 (0:0)12.09.2007 Luxemburg – Nordirland 1:2 (1:0)

1. Nordirland 3 2 0 1 3:4 62. Deutschland 1 1 0 0 3:0 33. Israel 2 1 0 1 3:1 34. Moldawien 2 1 0 1 1:1 35. Luxemburg 2 0 0 2 1:5 0

12.10.2007 Israel – Deutschlandin Tel Aviv

16.10.2007 Deutschland – Moldawien in Pirmasens

20.11.2007 Luxemburg – Deutschland25.03.2008 Deutschland – Luxemburg19.08.2008 Moldawien – Deutschland05.09.2008 Deutschland – Nordirland09.09.2008 Deutschland – Israel

Test-Länderspiel:

16.11.2007 Deutschland – Island in Trier

Mit einem 3:0-Erfolg inNordirland startete die U 21 in die EM-Qualifikation.

Schwedens Torhüter Johan Dahlin besaß beim 0:1 durch einen glänzend aufgelegten Rouwen Hennings keine Abwehrchance.

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50 DFB-Journal 3/2007

U 21-Nationalmannschaft

Und schließlich sollte ein Signal ausge-sendet werden, dass die DFB-Auswahlin zwei Jahren an gleicher Stelle wie-der zu Gast sein will. Als Teilnehmer ander U 21-Europameisterschaft.

„Obwohl wir in Schweden letztlicheine gute Visitenkarte abgegebenhaben, müssen wir noch viel arbeiten.Die einfachen Dinge im Fußball sindeminent wichtig. Dazu zählen Ballan-nahme und -mitnahme, das Freilaufen,aber auch der Wille, mehr Verantwor-tung zu übernehmen. Besonders fürden Mitspieler,“ sagt Dieter Eilts.Grundsätzlicher formuliert es MatthiasSammer: „Von einer deutschen Natio-nalmannschaft erwarte ich ein anderesAuftreten. Von der Körpersprache hermüssen die Spieler viel mehr Selbst-vertrauen und Dominanz ausstrahlen.“Einen Aspekt jedoch stellt der Sport-direktor des DFB immer wieder in denMittelpunkt: die Forderung nach einerSieger-Mentalität. Unmissverständlichmacht er klar: „Das Denken beim DFBist klar ergebnisorientiert. Von Natio-nalspielern erwarten wir den unbeding-ten Siegeswillen.“

Zugleich stellt Matthias Sammer denbesonderen Stellenwert des U 21-Teamsheraus: „Es ist nach der A-Mannschaftdie wichtigste DFB-Auswahl. Das mussjedem U 21-Nationalspieler bewusstsein. Damit müssen natürlich auchVerhaltensweisen einhergehen, auf

dem Platz und außerhalb des Spiel-felds. Ein Nationalspieler, egal welcherAltersklasse, muss Vorbild sein. Sport-lich wie charakterlich.“ Dass gerade dieU 21 eine wichtige und sensible Schnitt-stelle im Elite-Konstrukt des DFB ist,wird besonders deutlich an drei Funk-tionen und Personen, die innerhalbihrer spezifischen Aufgabenbereiche indie Arbeit mit der U 21 an verantwortli-cher Stelle eingebunden sind.

Dieter Eilts, der Trainer, trägt diesportliche Verantwortung. Sport-direktor Matthias Sammer bringt sichkonzeptionell ein, indem er in Abstim-mung mit dem Bundestrainer die sport-lichen Leitlinien formuliert und auf denNachwuchsbereich projiziert. Unteranderem für die Persönlichkeitsent-wicklung der Spieler sowie bestimmteVerhaltensregeln in Form eines „Kodex“ist Manager Oliver Bierhoff zuständig.

Bierhoff, Eilts, Sammer – als Spielersind sie auf dem Rasen von Wembley1996 Europameister geworden. Schondamals wollten alle drei den bedin-gungslosen Erfolg. Und auch jetzthaben die drei ehemaligen Profis,bezogen auf die U 21, wieder gemein-same sportliche Ziele: In den kommen-den Monaten wollen sie das Team zur Europameisterschaft in Schwedenführen und dann natürlich bei derEndrunde eine starke, ehrgeizigeMannschaft präsentieren.

Fotoshooting mit „Esprit“

Viel Spaß hatten die Spieler der U 21-National-mannschaft vor ihrem Abflug nach Belfast zumSpiel gegen Nordirland: Esprit, seit September2007 Mode-Ausstatter der U 21-National-mannschaft, arrangierte am DortmunderFlughafen ein Fotoshooting. „Dabei ging es unsdarum, die Spieler locker, spontan und unge-zwungen zu fotografieren“, erklärt SandraMassow, die Marketingleiterin von Esprit.

Im Rahmen einer langfristig angelegtenZusammenarbeit erhalten Spieler undBetreuer aus der jeweils aktuellen KollektionOutfits für offizielle Anlässe, Reisen undFreizeit. „Wir freuen uns über die Partner-schaft mit Esprit. Die Lifestyle-Marke passtsehr gut zu unserer U 21-Nationalmannschaft.Ich bin sicher, dass sich unsere Spieler in denlockeren und modischen Outfits sehr wohl-fühlen werden“, sagt Oliver Bierhoff, derManager der Nationalmannschaft.

Als engagierter Partner hat sich Esprit bereitsmit der Ausstattung der U 19-Nationalmann-schaft des DFB bei der Europameisterschaft imJuli 2007 in Österreich gezeigt, wo die deut-sche Mannschaft das Halbfinale erreichte.Auch die Spieler und Betreuer der U 17-Nationalmannschaft, die bei der FIFA U 17-Weltmeisterschaft den dritten Platz belegte,werden von Esprit ausgestattet.

Modisches Outfit: Chic gekleidet sind die U 21-Nationalspieler in den offiziellen Anzügen von Esprit.

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Interessante Talks bei „DFB live“

Die neue Veranstaltungsreihe „DFBlive“ – ein bunter Mix aus Gesprächs-runden, Einspielfilmen und Unterhal-tungselementen – fand großen Anklang.Interessante Talks gab es auf denStationen Kamen-Kaiserau, Mainz,Leipzig und Augsburg. Bei der viertenVeranstaltung im Kurhaustheater inAugsburg zählten BundestrainerJoachim Löw, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und der ehe-malige Nationalspieler Helmut Hallerzu den prominenten Gästen. Das Mottogab DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger,ebenso wie Horst R. Schmidt und Wolf-gang Niersbach bei den Veranstaltun-gen immer mit von der Partie, bei derBegrüßung aus: „Der Fußball stehtmitten in der Gesellschaft, deshalbwollen wir uns auch nicht einigeln!“

Zuvor machte „DFB live“ einen Haltin der Geburtsstadt des Deutschen Fuß-ball-Bundes. Im Leipziger „Da Capo“waren DFB-Trainerin Silvia Neid, DFB-Sportdirektor Matthias Sammer unddessen Vater Klaus Sammer sowie derfür die U 19-Nationalmannschaft ver-antwortliche Trainer Frank Engel Talk-gäste auf dem Podium. Als Gesprächs-partner war außerdem Sönke Wort-mann in die sächsische Metropolegekommen. Der Regisseur des erfolg-reichen WM-Films „Deutschland. EinSommermärchen“ erinnerte noch ein-

mal an die wunderschönen Erlebnissedes WM-Sommers 2006.

Einen echten „Zweitliga-Gipfel“ gabes bei „DFB live“ in der MainzerRheingoldhalle: Dieter Müller (Präsi-dent von Kickers Offenbach), JürgenKlopp (Trainer des 1. FSV Mainz 05),Christian Hock (Trainer des SV WehenWiesbaden), Philipp Laux (Mitglied desTrainerteams der TSG 1899 Hoffen-heim) und Michael Schjönberg(Sportdirektor des 1. FC Kaiserslautern)waren zu Gast. Der 54er-WeltmeisterHorst Eckel und DFB-Vizepräsident KarlSchmidt sprachen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt über diesozialen Aktivitäten des DeutschenFußball-Bundes und berichteten aus-führlich über die DFB-Stiftung EgidiusBraun und die Sepp-Herberger-Stiftungdes DFB. Aktuellen Fragen stellten sichan diesem Abend auch ZDF-IntendantMarkus Schächter und Günter Netzer,die die Berichterstattung von der EURO2008 in der Schweiz und Österreich „zueinem großen Fest machen wollen“.

Christian Sachs leitetBerliner „Büro des Sports“

Das Berliner Büro des DeutschenFußball-Bundes und des DeutschenOlympischen Sportbundes (DOSB)leitet zukünftig Christian Sachs. Der39-jährige Journalist wird ab dem 15. Oktober 2007 seine Arbeit aufneh-men. Zuvor war Sachs ab Juli 2005 als

stellvertretender Pressesprecher imBundesministerium des Innern für OttoSchily und Dr. Wolfgang Schäuble tätig.

Das gemeinsame Büro des DFB undDOSB wird komplettiert durch SibylleMeimberg-Putzhammer und BerndRoeder, der ebenfalls von Frankfurt amMain nach Berlin wechselt. Roeder warbis zur Gründung des DOSB alsJustiziar des Nationalen OlympischenKomitees für Deutschland tätig. Der50-Jährige arbeitet in seiner neuenFunktion ebenfalls dem DFB zu.

„Christian Sachs hat durch seineTätigkeit im Innenministerium dieStrukturen des politischen Berlinbestens kennen gelernt. Wir gewinnenmit ihm einen sehr erfahrenen Büro-leiter“, sagt DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper. „Für den deutschenSport ist es wichtig, in der Hauptstadtbestens vertreten zu sein. Dieses Vor-haben wird durch die Lösung des jetztneu installierten Berliner Büros und diepersonelle Besetzung bestens umge-setzt. Wir freuen uns auf die Zusam-menarbeit“, erklärt Horst R. Schmidt,Generalsekretär des Deutschen Fuß-ball-Bundes.

Die neuen Räumlichkeiten in derBehrenstraße 24, 10117 Berlin, wurdenbereits bezogen.

52 DFB-Journal 3/2007

Joachim Löw äußertesich bei „DFB live“ inAugsburg zu aktuellenFragen. Links DFB-Pressechef Harald Stenger.

Ab dem 15. Oktober 2007 wird ChristianSachs das Berliner „Büro des Sports“leiten.

Frauen-NationalmannschaftNamen und Nachrichten

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53DFB-Journal 3/2007

DFB-Präsidium beschließtverstärkte Trainingskontrollen

Das Präsidium des Deutschen Fuß-ball-Bundes hat beschlossen, dass dieim Rahmen des DFB-Anti-Doping-Sym-posiums am 25. Juli 2007 vorgeschla-genen Maßnahmen unter dem Motto„Aufklärung, Prävention, intelligenteund effiziente Kontrollen“ verstärkt undkonsequent umgesetzt werden sollen.

Eine weitreichende Entscheidung indiesem Zusammenhang ist, dass in Zu-kunft gemäß Vorschlag der NADA proJahr 480 Trainingskontrollen durchge-führt werden; in der NADA-Statistik fürdas Jahr 2006 wurden 87 Trainings-kontrollen im Fußball ausgewiesen. DFB,DFL und NADA werden bezüglich derAusweitung zeitnah ein gemeinsamesKonzept für die Durchführung von so-genannten „intelligenten Kontrollen“entwickeln. Dies beinhaltet, verstärkt inwettkampffreien Zeiten und damitdopingsensiblen Phasen die Trainings-und Zielkontrollen durchzuführen. DieKosten für die Kontrollen in den Lizenz-ligen werden gemäß Grundlagenvertragvom DFB verauslagt und von der DFLgetragen.

Unabhängig davon zahlt der DFBwie alle anderen Sportfachverbändeweiterhin einen jährlichen Solidarbei-trag an die NADA. Die Wettkampfkon-trollen, die vom DFB durchgeführt wer-den, sollen in der laufenden Saison umetwa ein Drittel erhöht werden. Seit derEinführung der Doping-Kontrollen inder Spielzeit 1988/1989 wurde dieAnzahl der Doping-Kontrollen ständigerhöht. Zuletzt wurden 964 Kontrollenin der Saison 2006/2007 vorgenommen,womit der DFB gemäß NADA-Angabenfür 2006 der deutsche Sportverband

ist, der mit Abstand die meisten Wett-kampfkontrollen durchgeführt hat. Inder NADA-Addition von Trainings- undWettkampfkontrollen nimmt der DFBden zweiten Platz in der Gesamtstatis-tik hinter dem Deutschen Leicht-athletik-Verband ein.

Kontrolliert wird mittlerweile in 16Spielklassen beziehungsweise Wettbe-werben, und zwar den Lizenz-, Regional-,Frauen- und Junioren-Bundesligensowie DFB- und Liga-Pokal. Mit Beginnder Spielzeit 2008/2009 werden dievom DFB eingesetzten Dopingkontroll-ärzte bei allen Vereinen der kontrollier-ten Klassen eine Info-Veranstaltungdurchführen, bei denen die Anti-Doping-Bestimmungen und der Ablauf derDoping-Kontrollen erläutert werden.

Bettina Wiegmann wirdDFB-Trainerin

Bettina Wiegmann gehört seit dem1. September 2007 dem Trainerstab desDeutschen Fußball-Bundes an. Die 36Jahre alte Euskirchenerin, die bisherals Verbandssportlehrerin im Fußball-Verband Mittelrhein arbeitete, unter-schrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag. „Wirfreuen uns, mit Bettina Wiegmann einekompetente Fachfrau, ehemalige Welt-klassespielerin und tolle Persönlichkeitals engagierte Mitarbeiterin für denNachwuchsfußball in Deutschlandgewonnen zu haben“, erklärte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.

Mit der Einstellung der Spielführerinder Weltmeister-Mannschaft von 2003will der DFB die Förderung im weibli-chen Nachwuchsbereich intensivieren.Bettina Wiegmann wird hauptverant-wortlich für die U 15-Nationalmann-schaft sein. Dazu wird sie, wie schon

seit 2004 als Honorartrainerin, weiter-hin als Assistenztrainerin von MarenMeinert die U 19- und U 20-National-mannschaft betreuen.

„Ich freue mich auf die neue Auf-gabe. Mit den Jugendteams des DFB zuarbeiten, ist eine schöne Herausfor-derung“, äußerte Bettina Wiegmann,die auf Vorschlag von Franz Becken-bauer beim Bundestag in Osnabrückam 23. Oktober 2004 zur ersten Ehren-spielführerin des DFB ernannt wurde,zu ihrem neuen Aufgabengebiet.

Den größten Erfolg im DFB-Dressfeierte Bettina Wiegmann 2003 mitdem Gewinn des Weltmeistertitels inden USA. Zuvor hatte die Mittelfeld-spielerin 1991, 1995, 1997 und 2001vier Mal den Europameistertitel mitden DFB-Frauen gewonnen. Auch amGewinn der Vize-Weltmeisterschaft1995 und der Bronze-Medaille bei denOlympischen Sommerspielen 2000 inSydney hatte Bettina Wiegmann maß-geblichen Anteil. Bereits während ihreraktiven Karriere verfolgte sie zielstrebigdie Laufbahn als Trainerin und erwarb2000 die Fußball-Lehrer-Lizenz.

Zukünftig werden pro Jahr 480 Trainingskontrollen durchgeführt.

Weltmeisterin Bettina Wiegmann wirdkünftig ihre große Erfahrung an den weibli-chen Nachwuchs beim DFB weitergeben.

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DFB-Bundestag

54 DFB-Journal 3/2007

Fußball ist Zukunft“. Unter diesemMotto steht der 39. ordentlicheBundestag in Mainz. Der schontraditionell „große Bahnhof“ mit

der Anwesenheit hochkarätiger Ehren-gäste bei der Zusammenkunft desdeutschen Fußball-Parlaments zeigt,dass die Zukunft des DFB vor allem aufeiner starken und erfolgreichen Ver-gangenheit basiert, in der die inzwi-schen fast 6,5 Millionen Mitgliederzählende deutsche Fußball-Familie sichals stabile und verlässliche Größe imsport- und gesellschaftspolitischennationalen Geschehen etabliert hat undim internationalen Bereich, insbeson-dere im europäischen Fußball, fest ver-ankert ist. Nachdem BundespräsidentProf. Dr. Horst Köhler vor drei Jahrenals erster Mann des Staates beim Bun-destag in Osnabrück die Festredegehalten hatte, wird diesmal Dr. Wolf-gang Schäuble, der für den Sportzuständige Bundesminister des Innern,

als Vertreter der Bundesregierung derhöchste politische Repräsentant sein. Höchst klangvoll sind dazu die Namender von der UEFA an den Rhein ent-sandten Vertreter: Michel Platini, der im Januar in Düsseldorf neu gewähltePräsident, gibt sich in Mainz ebenso die Ehre wie Gerhard Mayer-Vorfelder,der nach Platinis Amtsantritt zumUEFA-Vizepräsidenten berufen

Viel Prominenz zu Gast in Mainz

„Fußball ist Zukunft“Im September 2006 wurde Dr. Theo Zwan-ziger nach dem Ende der zwei Jahreamtierenden Doppelspitze mit GerhardMayer-Vorfelder beim außerordentlichenBundestag in Frankfurt zum alleinigenPräsidenten des Deutschen Fußball-Bun-des gewählt. 13 Monate später stellt sichder 62 Jahre alte Jurist aus Altendiezbeim 39. ordentlichen DFB-Bundestag am25./26. Oktober 2007 in Mainz zur Wieder-wahl. Nach einem Jahr beachtlicherErfolgsmeldungen wie der Mitgliederzu-wachs an die 6,5 Millionen-Grenze alsFolge der FIFA WM 2006, die eindrucksvolleSiegesserie der A-Nationalmannschaft aufihrem Weg zur EM 2008 und der umjubelteWM-Gewinn der Frauen-Nationalmann-schaft nach einer fantastischen Turnier-leistung als Höhepunkt. In Mainz werdenzudem verdienstvolle Führungskräfteverabschiedet, Präsidium und Vorstandteilweise neu strukturiert und nominiert,über 98 Anträge entschieden und der Wegweisende Fußball-Entwicklungsplan den257 Delegierten vorgelegt, wie DFB-Mitarbeiter Wolfgang Tobien in seinemAusblick auf die Zusammenkunft deshöchsten DFB-Gremiums zu berichten weiß.

In Mainz werden die verdienten Präsi-diums-Mitglieder Heinrich Schmidhuber,Engelbert Nelle, Karl-Josef Tanas und Karl Schmidt (von links) verabschiedet.

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55DFB-Journal 3/2007

wurde. Außerdem wird Dr. Thomas Bach,der Vizepräsident des InternationalenOlympischen Komitees und Präsidentdes Deutschen Olympischen Sportbun-des, bei der feierlichen Eröffnung desBundestags am Nachmittag des 25. Okto-ber im Staatstheater Mainz zu Gast sein.

Dem Festakt voraus gehen wird dererste Teil der Plenarsitzung im Kongress-Saal der Rheingoldhalle. ZahlreicheAnträge auf Änderungen der Satzungund der Ehrungsordnung gilt es zumAuftakt von den 257 stimmberechtig-ten Delegierten der 21 Landes- und fünfRegionalverbände, des Ligaverbandes

sowie der DFB-Präsidiums- und Vor-standsmitglieder zu diskutieren und zuverabschieden. Über die weiteren derinsgesamt 98 Anträge wird im drittenTeil der Plenarsitzung am Nachmittagdes 26. Oktober entschieden.

Es ist hinlänglich bekannt, welchhohen Stellenwert für Präsident Dr. TheoZwanziger die Aufgaben im sozial- undgesellschaftspolitischen Bereich, imFreizeit- und Breitensport haben. Diedemografische Entwicklung in einemLand, dessen Einwohner weniger, älter,weiblicher, internationaler und inetlichen Bevölkerungsschichten ärmer

werden, stellt vor allem den organisier-ten Fußball in Deutschland, speziell vordem Hintergrund des geänderten Frei-zeitverhaltens und beruflich bedingterWanderungsbewegungen, vor großeHerausforderungen. Der DFB und seineMitgliedsverbände reagieren darauf mitdem von Dr. Zwanziger initiierten undforcierten Fußball-Entwicklungsplan alsLeitfaden und Orientierungshilfe, der denDelegierten in Mainz vorliegen wird. Erbeinhaltet eine Reihe von Projekten, mitdenen der DFB seiner gesellschafts-politischen Verantwortung gerechtwerden will und seine Mitgliederstruk-tur vergrößern und verändern möchte.

„Wir wollen die über die WM 2006erreichte gesellschaftliche Bedeutungbewahren und, wenn möglich, weiterausbauen. Dies setzt ein klaresBekenntnis zu einem Werte orientier-ten Fußball voraus, der die Kraft unddie Popularität hat, Menschen allerSchichten und Altersklassen zu errei-chen, so dass der DFB und seine Mit-glieder die Möglichkeit haben, denKampf gegen rechtsextremistischeGewalt und fremdenfeindliche Ent-wicklungen mit aller Entschiedenheitzu führen“, sagt Dr. Zwanziger.

Nicht minder unmissverständlich istdas Bekenntnis des DFB-Präsidentenzum Leistungssport und zur sportli-chen Elite, an der Spitze die Frauen-und Männer-Nationalmannschaft alssportliches Aushängeschild undZugpferd des Verbandes. Die jüngstenErfolge des Frauen-Teams mit dem inChina in eindrucksvoller Manier vertei-

Der Festakt anlässlich des DFB-Bundestages findet im Mainzer Staatstheater statt,Schauplatz der Plenarsitzung ist die Rheingoldhalle (links).

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56 DFB-Journal 3/2007

digten WM-Titel wertet der DFB-Präsi-dent ebenso wie die souveränen Auf-tritte der A-Mannschaft unter Bundes-trainer Joachim Löw auf dem Weg zurEM 2008 und natürlich auch die positi-ven Vorstellungen der Junioren- undJuniorinnenteams des DeutschenFußball-Bundes als wertvolle Basis „fürdie Verwirklichung unserer Vorhabenin allen anderen Bereichen“. Gesell-schaftspolitisches Verantwortungs-bewusstsein und rückhaltlosesBekenntnis zu Elite und Leistungssportwerden denn auch die Kernpunkte inder Rede des DFB-Präsidenten wäh-rend des zweiten Teils der Plenar-sitzung am Vormittag des 26. Oktobersein. Entlastung des Präsidiums undVorstands sowie Neuwahlen stehendanach als weitere Programmpunkteauf der Tagesordnung.

Nach Ablauf der Antragsfrist stehtfest, dass Dr. Theo Zwanziger, vorge-schlagen von den Regional- und Lan-desverbänden sowie dem Ligaverband,der einzige Kandidat für das Amt desPräsidenten ist. Das Gleiche gilt fürHorst R. Schmidt für die Wahl desSchatzmeisters.

Horst R. Schmidt, der 1972 in diedamals 40 Mitarbeiter zählende DFB-Geschäftsstelle eintrat, scheidet nachErreichen der Altersgrenze als General-sekretär, zu dem er 1992 vom Präsi-dium berufen wurde, aus dem Dienstder heute mehr als 170 Mitarbeiterzählenden hauptamtlichen Zentral-verwaltung aus. „Er genießt in Deutsch-land sowie bei der FIFA und UEFAenorme Anerkennung und Wert-schätzung. Seine DFB-Amtszeit, insbe-sondere als Generalsekretär, ist eineErfolgsstory, die untrennbar mit sei-nem Namen verbunden ist und bleibt“,sagt Dr. Zwanziger.

Während die personelle Neuformie-rung des Direktoriums der Zentralver-waltung mit der beabsichtigten Beru-fung von Wolfgang Niersbach zumneuen Generalsekretär im Anschlussan den Bundestag abgeschlossen seinwird, steht bei der Plenarsitzung inMainz ein Antrag zur strukturellen unddamit auch personellen Erweiterung desDFB-Präsidiums zur Entscheidung an.So soll das Führungsgremium künftig16 Personen umfassen und dabei unteranderem neben dem Präsidenten undSchatzmeister weiterhin aus je einem 1.Vizepräsidenten für die Bereiche Profisund Amateure bestehen. Die Zahl derweiteren Vizepräsidenten soll dagegenvon sechs auf neun erhöht werden, wobeider Ligaverband künftig mit insgesamtvier statt bisher drei Mitgliedern imDFB-Präsidium vertreten sein wird.

Wegen der 2004 beim Bundestag inOsnabrück eingeführten Altersgrenzewerden etliche höchst verdienstvollePersönlichkeiten in Mainz aus denFührungsgremien des DFB verabschie-det. Im Präsidium gilt dies für Schatz-meister Heinrich Schmidhuber ebensowie für den langjährigen 1. Vizepräsi-denten Engelbert Nelle, zuständig fürAmateur-, Jugend- und Frauenfußball,für Karl Schmidt, den Vizepräsidentenfür sozial- und gesellschaftspolitischeFragen, und für Karl-Josef Tanas, denbisherigen Vizepräsidenten für Freizeit-und Breitensport. Aus dem gleichenGrund müssen Hermann Selbherr,Horst Hilpert, Rudi Krämer, JosefBowinkelmann und Richard Jacobs als Vorstandsmitglieder sowie der langjährige Vorsitzende des DFB-Bundesgerichts, Georg Adolf Schnarr,und der Vorsitzende der Revisions-stelle Dr. Friedel Gütt ersetzt werden.

Neu als Mitglieder ins Präsidium ein-ziehen könnten unter anderem OliverBierhoff, der Manager der deutschenNationalmannschaft, und DFB-Sport-direktor Matthias Sammer. Im AntragNr. 20 heißt es, dass „das Präsidiumeinen Vertreter der Nationalmann-schaft und der sportlichen Leitung desJugend- und Talentförderbereichs desDFB in das Präsidium berufen kann“. Eindeutlicher Hinweis, welche Bedeutungder Leistungssport für das diesjährigeMotto des DFB-Bundestags „Fußball istZukunft“ hat.

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanzigerstellt sich zur Wiederwahl.

Horst R. Schmidt scheidet nach Erreichen der Altersgrenze als hauptamtlicher DFB-Generalsekretär aus und kandidiert für das Amt des Schatzmeisters.

DFB-Bundestag

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DFB–Pokal

Der Vorschlag wurde schnell für gut be-funden. Eine Reportage über die Arbeitder ARD beim Live-Spiel der erstenRunde des DFB-Pokals, so die einhelligeMeinung in der Redaktionsbesprechungfür das neue DFB-Journal, ist eineinteressante Idee. Eine Geschichte darüber,wie es beim bayerischen Derby zwi-schen „David“ Wacker Burghausen und„Goliath“ FC Bayern München hinter denTV-Kulissen zugeht, wie viele Kameraswo im Einsatz sind und welche Arbeits-abläufe im rund 80 Mitarbeiter umfas-senden Stab des übertragendenBayerischen Rundfunks vor, währendund nach der Partie bewältigt werden.Aber manchmal kommt es eben andersals geplant. Eine klitzekleine Sicherungim Übertragungswagen sorgte dafür,dass sich die folgende Geschichte vonDFB-Mitarbeiter Stephan Brause nundoch nicht um die gesamte TV-Pro-duktion, sondern nur um spannende 15 Minuten vor und während der erstenHalbzeit der Verlängerung dreht. 15 reichlich hektische Minuten, die zeigen, dass selbst die beste Detail-planung bei Fernseh-Liveübertragungenmanchmal nichts hilft und es immer gut ist, einen ausgefeilten Notfallplanin der Schublade zu haben.

Durchgebrannte Sicherung

Kleine Ursache– großeU

nd plötzlich geht nichts mehr, garnichts. Den bis zu 10,11 MillionenZuschauern vor den Fernsehge-räten wird unmittelbar vor

Beginn der mit Spannung erwartetenVerlängerung sprichwörtlich schwarzvor Augen. Die komplette Übertra-gungstechnik des externen Dienst-leisters in der Wacker-Arena vonBurghausen ist von einer Sekunde aufdie andere zusammengebrochen undzunächst weiß niemand so recht,warum. Schnell macht die Vermutungdie Runde, dass – wie schon bei einemanderen Livespiel in Burghausen voreinigen Jahren – die Stromversorgungim Stadion den hohen Belastungendurch die TV-Technik nicht gewachsenwar und kurzerhand zusammenge-brochen ist. Doch weit gefehlt, denHeimverein, der den Stromkreis extrahatte absichern lassen, trifft keineSchuld, die elektronische Versorgung

im Stadion funktioniert einwandfrei,inklusive des Flutlichts. Also muss derFehler irgendwo anders liegen. Leichtgesagt, aber schwer gefunden, ange-sichts von mehreren Kilometern extrafür die Übertragung verlegter Kabel,18 eingesetzten Kameras und einemmit modernster Technik „vollgestopf-ten“ HDTV-Übertragungswagen. Eineschier unüberschaubare Zahl an mög-lichen Gründen für den elektroni-schen K.o.

Bis da der richtige gefunden ist,das kann dauern. Und deshalb exis-tiert bei jeder Fußball-Liveübertragungim „Ersten“ ein so genanntes Havarie-Konzept. „Ein ausgefeilter Plan, mitdem wir für einen Notfall, wie er inBurghausen passiert ist, immer bes-tens vorbereitet sind. Pannen passie-ren jedoch immer wieder und einehundertprozentige Sicherheit gibt es

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Wirkung im Fernsehbereich leider nicht“, er-klärt Christoph Netzel, Redaktions-leiter des Bayerischen Rundfunks fürdieses Spiel. Zwar sei man generellheilfroh, wenn dieser Plan in derSchublade bleiben kann, ebenso posi-tiv sei es aber auch, dass das Krisen-management in dem Moment, als esbenötigt worden war, perfekt funktio-niert habe. Unmittelbar nachdem imStadion nichts mehr ging, schaltetedie ARD in das so genannte Havarie-Studio in München um, um von dorteinen kurzen Trailer mit den schöns-ten Toren aller Zeiten einzuspielen.Bis dann nach fünf Minuten die Tech-niker im Stadion dank Akkubetriebwenigstens eine Führungskamerawieder zum Laufen bringen, so dasssich die Zuschauer an Fernsehbildern„erfreuen“ können, die sie aus denfrühen 80er-Jahren, zum Beispiel vonEuropapokalspielen deutscher Mann-

Ein Blick in den hochmodernen Übertragungswagen, in dem eine durchgebrannteSicherung für einen kurzzeitigen Bildausfall sorgte.

Der überragende Burghausener Torhüter Manuel Riemann war chancenlos beim Ausgleichstor zum 1:1 durch Miroslav Klose. Bayern München gewann dasdramatische Pokalspiel glücklich mit 4:3 im Elfmeterschießen.

Mit der Hintertorkamera werden in erster Linie spektakuläre Strafraumszenen eingefangen.

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60 DFB-Journal 3/2007

DFB–Pokal

schaften in Dnjepopetrowsk oderWladiwostok, noch bestens kennen.Großaufnahmen von nur einer Kameraund die verzerrte Stimme von Kom-mentator Gerd Gottlob, der, da natür-lich auch die komplette Tonübertra-gung nicht mehr funktioniert, die ersteHalbzeit der spannenden Verlänge-rung via „Havarie-Telefon“ kommen-tieren muss.

Im rund 16 Millionen teuren Übertra-gungswagen unter der Haupttribüneläuft derweil die fieberhafte Suchenach dem Grund für den Technik-Kollaps. Und nach gut 15 Minuten,pünktlich zum Beginn der zweiten Halb-zeit der Verlängerung, ist der Übeltä-ter dann doch tatsächlich gefunden –eine klitzekleine Sicherung ist durch-gebrannt und hat kurzerhand alleslahmgelegt. Kleine Ursache – großeWirkung. Ein Problem, das ein jederaus dem Haushalt kennt, und das, wennerst mal diagnostiziert, schnell beho-ben ist. „Eigentlich war die Sicherungmit 53 Ampere für den Stromkreis,der maximal mit 55 Ampere belastetwar, völlig ausreichend. Aber das warscheinbar höhere Gewalt, dagegenkann man nichts machen, auch wennwir das natürlich sehr bedauern“,meint Netzel später.

Also durchgebrannte Sicherungschnell rausgedreht, neue rein und

schon läuft die Übertragung wiederauf vollen Touren und – was für dieFernseh-Zuschauer besonders wichtigist – mit allen Kameras und „norma-lem“ Kommentar. Die zweite Halbzeitder Verlängerung und das spannendeElfmeterschießen, das dann derFavorit aus München für sich ent-scheidet, können die Fans daheim anden Bildschirmen bereits wieder ingewohnt perfekter Qualität genießen.Und sie bekommen nach Spielendenicht nur reichlich Analysen, sondernauch den Grund für den kurzzeitigen

Bildausfall exklusiv geliefert. Miteinem Augenzwinkern hält ModeratorWaldemar Hartmann die durchge-brannte Sicherung in die Kamera undentschuldigt sich noch einmal für diekleine „Panne“. Ein Zwischenfall, derzwar ärgerlich ist, aber dank derTatsache, dass in der ersten Halbzeitder Verlängerung auf dem Spielfeldnicht viel passierte und vor allemdank des bestens funktionierendenHavarieplans der ARD ohne großeSchlagzeilen in die Geschichte desDFB-Pokals eingeht.

18 Fernsehkameras fingen jede Szene von der Erstrunden-Begegnung zwischen Wacker Burghausen und Rekord-PokalsiegerBayern München ein.

ARD-Kommentator Waldemar Hartmann entschuldigte sich nach Spielende fürdie kleine Panne mit großer Wirkung.

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Die einen bezeichnen es als „Klinsmann-Löwsche-Innovations-Offensive“ (Kicker-Sportmagazin), die anderen nennen es das„Jürgen-Klinsmann-Virus“ (Sport Bild). Das gemeinsame Thema:Training und Trainer. Nie zuvor haben mehr Trainer und Fitmachermit den deutschen Profis gearbeitet als seit Beginn dieser Saison.

Selten zuvor strahlten bei der Nationalmannschaft getroffene Maßnahmen stärker aufdie Liga ab. Ein Bericht von Rainer Franzke, Chefreporter des „Kicker-Sportmagazin“.

62 DFB-Journal 3/2007

Bundesliga

Der Cheftrainer als Allroundtrainerhat ausgedient. Der „Chef“, wieSepp Herberger als Trainer derWeltmeister-Mannschaft von

1954 respektvoll genannt wurde, ist gutein halbes Jahrhundert später vorallem als Chefkoordinator eines Spe-

zialisten-Teams gefragt. Innerhalb vondrei Jahren wurde quasi die Trainings-welt revolutioniert.

War das ein Aufschrei, als JürgenKlinsmann vor dem Spiel gegen Brasi-lien am 8. September 2004 in Berlin

drei Fitness-Profis mit Mark Verstegenan der Spitze aus dem fernen Kalifor-nien einfliegen ließ und plötzlich nebenSprint- und Sprungkraftwerten auchBeweglichkeit und Geschicklichkeit derNationalspieler gecheckt wurden. DieNationalspieler bekamen hellgrüne

In der Bundesliga wurden seit der Ära Klinsmann die Trainerstäbe kontinuierlich vergrößert

Experten auf dem Vormarsch

Fitnesstrainer Riccardo Proietti (rechts)bei einem speziellen Sprungkrafttrainingder Bayern-Spieler Mark van Bommelund Valerien Ismael. CheftrainerOttmar Hitzfeld schaut interessiert zu.

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63DFB-Journal 3/2007

Gummibänder um die Waden gespannt,die erinnerten an die berühmten Bän-der des früheren Masseurs Erich Deuser,und wackelten, mehr oder weniger be-lustigt, in Hockstellung über den Trai-ningsplatz. „Durch die neuen Übungenwerden neue Reize gesetzt, alle warensehr neugierig, es hat toll geklappt“,registrierte Jürgen Klinsmann.

Die Bundesliga reagierte mit Argwohn.„Ich denke, im Bereich der Leistungs-diagnostik sind wir in der Bundesligaführend“, meinte Klaus Augenthaler,damals Trainer bei Bayer Leverkusen.

„Die Übungen waren nichts Revolutio-näres“, bemerkte Falko Götz, der injenen Tagen als Trainer von HerthaBSC das Klinsmann-Programm im Ber-liner Olympiastadion live verfolgte. Undsogar DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder meinte seinerzeit: „Die Frageist schon, ob wir immer Leute ausAmerika holen müssen. Wir haben inDeutschland sehr gute Spezialisten.“

DVDs, auf denen jeder Akteur mitseinen Stärken und Schwächen kon-frontiert wurde, waren fortan im Reise-gepäck der Nationalspieler. IndividuelleProgramme für Heimtraining zurVerbesserung von Koordination undSchnelligkeit gingen ihnen zu. Leis-tungstests wurden intensiviert, auchnach dem Motto: Vertrauen ist gut,Kontrolle ist besser. Mit Dr. Hans-DieterHermann stieß ein Sportpsychologezur Nationalmannschaft hinzu.

Der Argwohn im Kreis etablierterBundesligatrainer blieb. Trotz derbegeisternden Auftritte der National-mannschaft beim Confed-Cup im Som-mer 2005. Und vieles wurde erneut inFrage gestellt nach der 1:4-Niederlagein Italien am 1. März 2006 im Auftakt-spiel des WM-Jahres. Gerade Uli Hoeneß,der Manager des FC Bayern München,bis dato ein eher kritischer Beobachterder Innovationen bei der DFB-Auswahl,forderte jedoch just in dieser Phaseeinen „Schulterschluss für die National-mannschaft“ und sagte: „Man muss

jetzt den Weg geradeaus und konse-quent weitergehen und nicht umdre-hen. Sonst gibt es ein Chaos.“

Als sich Jürgen Klinsmann nach derphantastischen Weltmeisterschaft2006 vom Amt des Bundestrainersverabschiedete, gab er der Bundesligamit auf den Weg: „Ein zusätzlicherIndividualtrainer ist oft wichtiger alsein weiterer Spieler.“

Trainer, Assistent, Mannschaftsarzt,Masseur – so waren die Klubs derBundesliga nach deren Gründung imJahr 1963 über ein Vierteljahrhundertin der Regel aufgestellt. Als TeamchefFranz Beckenbauer 1987 Sepp Maier alsBundestorwarttrainer zur National-mannschaft holte, glich das schon einerkleinen Revolution. Fortan war einTorwarttrainer auch in der Bundesligain Mode. Die Einbindung weitererSpezialisten wie Fitness- und Mental-trainer bis hin zu Ernährungswissen-schaftlern in den Bundesliga-Vereinenwurde aber erst richtig ausgelöst durchdie Ära Klinsmann/Löw.

In dieser Saison kümmern sich beiden 36 Profiklubs über 200 Spezia-listen um die mehr als 800 Spieler. Dievielen Fachkräfte in den mit dem Profi-bereich verzahnten Leistungszentrender Lizenzvereine nicht eingerechnet,Experten wie zum Beispiel der frühereHockey-Bundestrainer Bernhard Petersals Direktor für Sport- und Nachwuchs-

Bernhard Peters, bei der TSG Hoffenheim Direktor für Sport-und Nachwuchsförderung, im Dialog

mit Cheftrainer Ralf Rangnick.

Schalkes Torwarttrainer Oliver Reck begutachtet die Übungen von Mathias Schober(links) und Ralf Fährmann.

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64 DFB-Journal 3/2007

Bundesliga

förderung beim Zweitliga-AufsteigerTSG Hoffenheim.

Bleiben wir beim Beispiel Hoffenheim:Das Kompetenzteam der TSG besetztauf dem Mannschaftsfoto die komplet-te mittlere Reihe: Cheftrainer RalfRangnick mit Co-Trainer Achim Sarstedt,Athletik-Trainer Rainer Schrey, Torwart-trainer Philipp Laux, SportpsychologeDr. Hans-Dieter Hermann, den Physio-therapeuten Simon Stadler, MichaelGrau und Peter Geigle sowie Mann-schaftsarzt Dr. Pieter Beks und HeinzSeyfert, Betreuer und Zeugwart.

In der Bundesliga sind aktuell 137Spezialisten fest im Einsatz. Allein dreiTorwarttrainer beim Rekordmeister FC Bayern München mit Sepp Maier,Walter Junghans und Bernd Dreher, diegeballte Erfahrung aus insgesamt 829Bundesliga-Begegnungen vermittelnkönnen. Beim FC Schalke 04 arbeitenan der Seite von Cheftrainer MirkoSlomka ebenfalls 13 Experten, wennman das „Königsblaue Unikum“, den 76 Jahre alten MannschaftsbetreuerCharly Neumann, in diesen Kreis einbe-zieht: Oliver Reck als Assistent undTorwarttrainer, Nestor El Maestro alsAssistent- und Techniktrainer, Dr. Chris-tos Papadopoulos als Reha-Trainer,Rouven Schirp als Konditionstrainer,Elliot Paes Alves Junior als Reha-Trainer, Dr. Bernd Brexendorf als Mann-schaftsarzt, die PhysiotherapeutenKarl-Heinz Ohland, Gregor Zieleznik,

Holger Genius, Ernährungswissenschaft-ler Christian Frank, Prof. Dr. JürgenFreiwald als Koordinator für Leistungs-diagnostik und Zeugwart Enrico Heil.

Nicht bei allen Klubs ist ein sogroßes Team an Experten direkt enga-giert. Doch alle Trainer setzen inzwi-schen verstärkt auf Individualisierungund kooperieren gegebenenfalls mitexternen Spezialisten. Eintracht Frank-furt mit dem Reha-Zentrum SPOREGan der Stadtgrenze zu Offenbach, woRudi Völler schon vor 20 Jahren seinAufbautraining nach Verletzungendurchzog. Werder Bremen kooperierteng mit dem Institut für Leistungs-diagnostik der Universität Paderbornund dem Bremer Psychologen WilfridSondag. Bayer Leverkusen pflegt einenintensiven Austausch mit dem DeutschenForschungszentrum für Leistungssportan der Sporthochschule in Köln.

Bundestrainer Joachim Löw erfreutdieser Aufbruch in der Liga und er ver-tritt die Auffassung, dass dies erst einAnfang sei: „Im Basketball gibt es Trainerfür Technik, Offensive und Defensive. In

Nationalspieler Torsten Frings und seineBremer Mannschaftskollegen befindensich unter Aufsicht von Co-TrainerWolfgang Rolff auf dem Prüfstand.

Besonderer Wert wird auf die medizini-sche Versorgung gelegt: David de Mel,Physiotherapeut von Hertha BSC Berlin,behandelt Arne Friedrich.

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England und Italien sind im Fußball seitvielen Jahren Spezialisten gang und gäbe.Das ist die Zukunft des Fußballs.“ Physisund Psyche, Technik und Taktik, Offensiveund Defensive – Spezialisten für jedenBereich bringen nach Auffassung von Löwden Fußball entscheidend weiter. Dabei,so der Bundestrainer, könne die Individua-lisierung in der Trainingsarbeit nicht frühgenug einsetzen, müsse schon im Bereichder B-Junioren praktiziert werden.

Die Liga hat sich auf den Weg ge-macht, der in anderen Nationen bereitsfrüher eingeschlagen worden ist, mitFitness-, Reha-, Mental-, Torwart-, Kon-ditions-, Athletik- und Techniktrainern,mit Psychologen und Leistungsdiag-nostikern, mit Bioenergetikern undErnähungswissenschaftlern in Stäbenmit 18 Experten wie zum Beispiel beimFC Chelsea, die der Größe des Spieler-kaders kaum nachstehen.

Einstimmig haben die Vertreter der 36 Lizenzvereineund Kapitalgesellschaften Dr. Reinhard Rauball am7. August 2007 in Berlin zum neuen Präsidenten desLigaverbandes gewählt. Der Präsident von BorussiaDortmund tritt die Nachfolge von LeverkusensGeschäftsführer Wolfgang Holzhäuser an, der nachdem Tod von Werner Hackmann am 27. Januar 2007die Geschäfte der Liga als Präsident kommissarischübernommen hatte. Werner Hackmann wurde aufder Generalversammlung der Liga posthum zumersten Ehrenpräsidenten des Ligaverbandes ernannt.

Wie Rauball wurden auch die weiteren zehn Mit-glieder des Ligaverbands-Vorstandes einstimmigfür drei Jahre gewählt. 1. Vizepräsident wurdePeter Peters, der Geschäftsführer des FC Schalke 04.Wolfgang Holzhäuser, der in der Ära von WernerHackmann diese Position innehatte, verzichteteauf eine Kandidatur. Zum 2. Vizepräsidenten wurdeals Vertreter der 2. Bundesliga Harald Strutz, derPräsident des 1. FSV Mainz 05, gewählt. Die Bundes-liga wird im Vorstand außerdem von Karl-HeinzRummenigge, Vorstands-Vorsitzender des FC Bayern

München, und Heribert Bruchhagen, Vorstands-Vorsitzender von Eintracht Frankfurt, repräsentiert.Die 2. Bundesliga wählte Michael Meier, Geschäfts-führer Sport des 1. FC Köln, und Andreas Rettig,Geschäftsführer des FC Augsburg, in den Vorstand.Im Zuge einer Strukturreform zogen nach einerSatzungsänderung die vier DFL-GeschäftsführerChristian Seifert, der Vorsitzende der Geschäfts-führung, Holger Hieronymus (Spielbetrieb), Chris-tian Müller (Finanzen und Lizenzierung) und TomBender (Marketing und Kommunikation) in den Vorstand ein. Das Quartett der Hauptamtlichenbesitzt im Vorstand allerdings nur zwei Stimmen.

Der sechsköpfige Aufsichtsrat der Liga ist nicht mehrin Personalunion mit den Mitgliedern des Vorstandesdes Ligaverbandes besetzt. Der Vorstand ist im Auf-sichtsrat lediglich durch den Präsidenten Dr. Rein-hard Rauball und den 1. Vizepräsidenten PeterPeters vertreten. Manfred Müller (GeschäftsführerMarketing und Management Werder Bremen) undKurt Gaugler (früherer Manager Wacker Burghausen)zogen einstimmig in den Aufsichtsrat ein. In dereinzigen geheimen Abstimmung bei allen Wahlendieser Generalversammlung setzten sich RolandKentsch (Finanzgeschäftsführer Arminia Bielefeld)und Dr. Heinrich Breit (Stellvertretender Vorsitzen-der und Schatzmeister des SC Freiburg) durch.

Dr. Reinhard Rauball neuer Präsident des Ligaverbandes

Unter Leitung von Dr. Raymond Best (rechts) und Physiotherapeut Gerhard Wörnabsolvieren die Stuttgarter Profis Thomas Hitzlsperger und Yildiray Bastürk einLauftraining.

Der neue Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball mit den Vizepräsidenten Peter Peters(links) und Harald Strutz (rechts).

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www.mercedes-benz.de/c-klasse

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Die neue C-Klasse. Probefahrt vereinbaren unter 08 00/80 55 000.

Manche fahren ihn nur deshalb nicht, weil sie ihn nie gefahren sind.

� Ein Mensch lässt sich nicht an

einem Wesenszug festmachen. Bei der

neuen C-Klasse ist es ebenso. Einerseits

agil und sportlich, andererseits kultiviert

und souverän. So viele verschiedene Eigen-

schaften vereint nur die neue C-Klasse.

Darum sollten Sie sich genügend Zeit

nehmen, sie ganz in Ruhe auf sich wirken

zu lassen. Es lohnt sich, denn Sie wer-

den ein Auto wie kein zweites erleben.

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68 DFB-Journal 3/2007

Schiedsrichter

Bereits acht Berufungen an den ersten beiden Spieltagen der Champions

Ein neuer Rekord

Deutsche Schiedsrichter sind sehrbegehrt, wenn es darum geht, interna-tionale Spiele zu leiten. Dabei ist imVorfeld schnelles Handeln gefragt.Thomas Roth, Redakteur beim „Kicker-Sportmagazin“, beschreibt im Detail,wie die Unparteiischen zu ihren vielfälti-gen Aufgaben kommen.

Obwohl die Saison 2007/2008noch relativ jung ist, haben diedeutschen Schiedsrichter bereitseinen neuen Rekord aufgestellt.

Nicht weniger als acht Berufungenerhielten sie für die ersten beidenDurchgänge der Champions Leaguesowie für die Hin- und Rückspiele derersten Runde im UEFA-Pokal. „Das gabes noch nie“, staunt selbst Volker Roth,der Vorsitzende des DFB-Schiedsrich-ter-Ausschusses. In gleicher Funktionwar der Unternehmer aus Salzgitterlange auch bei der UEFA tätig, seiteiner Umstrukturierung im Sommer ister eines von elf Mitgliedern der Kom-mission des europäischen Verbandes.Roth wertet die Tatsache, dass dieneue Bestmarke ohne ihn als Chefaufgestellt wurde, als letzten Beweisdafür, dass er nie die deutschen Unparteiischen bevorzugt hat.

Dies hat er auch bei Herbert Fandelnicht getan. Der gelernte Konzert-Pianist leitete das Finale der europäi-schen Königsklasse zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool imMai 2007. Dies erstaunte die Fach-welt auf den ersten Blick, war der 43-Jährige immerhin erst ein Jahrzuvor beim Endspiel des UEFA-Pokalszwischen dem FC Sevilla und dem FC Middlesbrough zum Einsatz gekom-men. Doch die Kommission entschiedmit großer Mehrheit, dass Fandel derRichtige für das wichtigste Ereignis desJahres auf europäischer Klub-Ebenesei und somit zum zweiten Mal inner-halb eines Jahres vor spektakulärerKulisse im Blickpunkt stand.

Wie kommen die Schiedsrichterüberhaupt zu internationalen Einsät-zen? Dafür gibt es prinzipiell zweiunterschiedliche Möglichkeiten. Han-delt es sich um Länderspiele, die imRahmen eines offiziellen Wettbewerbs

stattfinden oder Begegnungen imEuropapokal, dann teilen FIFA oderUEFA einen Unparteiischen ein. TreffenNationalmannschaften in Freund-schaftsspielen aufeinander oder wirdein Leiter für eine – meist als brisanteingestufte – Auseinandersetzung ineiner nationalen Liga gesucht, so bittetder zuständige Verband um „Amts-hilfe“.

Trifft beim DFB eine solche Anfrageein, so landet das Fax oder die E-Mailzunächst auf dem Schreibtisch vonMatthias Eiles. „20 bis 30 Bitten dieserArt“, so der Mitarbeiter der Schieds-richter-Abteilung, „gehen bei uns proSaison ein. Wenn wir auch nur einegeringe Chance sehen, dem Wunschentsprechen zu können, dann setzenwir das in die Realität um.“ Oft kommtdie Mitteilung sehr kurzfristig. Dannkann es zeitlich sehr knapp werden mitder Beschaffung eines Visums undlogistische Gründe, wie Terminproblemebeim Flug, können eine Abstellung

Michael Stark hat sich mit glänzendenLeistungen in der Bundesliga fürinternationale Aufgaben empfohlen.

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69DFB-Journal 3/2007

League und im UEFA-Pokal

ebenso verhindern wie die Tatsache,dass alle deutschen FIFA-Schiedsrichterbereits anderweitig verplant sind. Vondiesen gibt es übrigens zehn, das istweltweit die Höchstmarke. Seit derVereinigung von DFB und DFV im Jahr1990 besteht diese Zahl konstant,zuvor hatten die beiden deutschenVerbände je sieben Unparteiische beider FIFA im Einsatz.

„Wenn es nötig ist, schaffen wir es inweniger als 24 Stunden, einen Schieds-richter zu dem gewünschten Ort zubringen“, sagt Matthias Eiles. Manch-mal sind aber auch ihm Grenzengesetzt. So zum Beispiel, als derUkrainische Fußball-Verband einenLeiter für das Pokalfinale zwischenSchachtjor Donezk und Dynamo Kiewam 27. Mai 2007 dieses Jahres suchte.Tags zuvor fand das deutsche Pokal-endspiel in Berlin statt. Seit Jahrennutzt der DFB-Schiedsrichter-Aus-schuss diese Gelegenheit zu einemTreffen und einer Sitzung mit den Bun-

desliga-Schiedsrichtern. Die Absageder Einladung nach Kiew war die logi-sche Konsequenz.

Während in der DFB-Zentrale inFrankfurt am Main geeignete Reise-möglichkeiten gesucht werden, gehtder Vorgang an Volker Roth weiter.Diesem obliegt es nun zu prüfen, ob ereinen seiner Unparteiischen an demgewünschten Termin entbehren kann.„Ich kann zum Beispiel unter derWoche keinen schicken, der amSamstag oder Sonntag in derBundesliga vorgesehen ist“, sagt Roth.Setzen FIFA oder UEFA einen deut-schen Referee an, muss der DFB diebeiden Assistenten und den ViertenOffiziellen verbandsintern nominieren.Bei der Anfrage eines nationalenVerbandes wird das komplette Teamvom DFB festgelegt. Allerdings gibt esin solchen Fällen häufig die – nichtverbindliche – Frage nach einem spezi-ellen Unparteiischen. So äußerte derenglische Verband explizit den Wunsch,

Routiniert leitete Herbert Fandel das diesjährige UEFA-Champions-League-Finale AC Mailand gegen

den FC Liverpool.

Immer auf Ballhöhe: FIFA-Schiedsrichter Dr. Markus Merk.

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70 DFB-Journal 3/2007

Schiedsrichter

Internationale Einsätze der deutschen Schiedsrichter A-Länderspiele Europapokalspiele

Dr. Felix Brych 0 1Herbert Fandel 24 48Manuel Gräfe 0 1Thorsten Kinhöfer 2 6Knut Kircher 5 12Dr. Markus Merk 49 76Florian Meyer 12 21Peter Sippel 0 15Wolfgang Stark 17 44Michael Weiner 10 14

Insgesamt 119 A-Länderspiele und 238 Partien im Europapokal haben die zehn deutschen FIFA-Schiedsrichterbisher geleitet. Dr. Felix Brych und Manuel Gräfe, beide erst seit Beginn dieses Jahres international im Einsatz,durften kürzlich ihr Debüt geben. Dr. Markus Merk, der Ende 2007 seine internationale Karriere beenden muss,weil er die Altersgrenze von 45 Jahren erreicht hat, steht unmittelbar vor seinem 50. Länderspiel.

Dr. Markus Merk für das Spiel gegenBrasilien zur Eröffnung des neuenWembley-Stadions am 1. Juni 2007 zubenennen. Diesem entsprach der DFB,und auch Merk selbst flog gerne nachLondon: „ Dies war eine ganz tolle undehrenvolle Aufgabe.“

Prinzipiell tut man beim DFB alles,um seinen Schiedsrichtern die Einsätzebei internationalen Aufgaben zuermöglichen. Volker Roth ist natürlichein Befürworter dieser Reisen: „Daswaren schon zu meiner Zeit interessanteund wichtige Aufgaben.“ Genausosehen es die Schiedsrichter selbst, sienehmen dafür sogar berufliche Nach-teile in Kauf. Wie Wolfgang Stark zumBeispiel. Der 37-Jährige hat seit zwei

Jahren seine Stunden bei der Spar-kasse Landshut um die Hälfte redu-ziert. Wie viele Unparteiische ist er auf einen verständnisvollen und ko-operativen Arbeitgeber angewiesen.„Mein beruflicher Werdegang istdadurch eingeschränkt“, so Wolf-gang Stark, „aber es funktioniert aufdiese Weise gut, Beruf, Schiedsrich-terei und die Familie miteinander zuverbinden.“

Spätestens seit 2001 weiß derBankkaufmann, dass Auslands-Einsätzeseine Leistungen auf dem Platz verbes-sern. Damals weilte er vier Wochen inJapan: „In der J-League gab es keinZurück, keinen Spieler, der beimNeuaufbau mal auf den Ball trat. Es

ging immer nur nach vorne, ständig hinund her. Ich war läuferisch unheimlichgefordert.“ Auf dieser Reise hat ergelernt, sich „taktisch“ zu bewegen:„Manchmal ist es besser, wenn mannicht so viel rennt und dafür bessersteht.“

44 Europapokal- und 17 A-Länder-spiele hat Wolfgang Stark bisher gelei-tet. Bei Markus Merk steht die Quotekurz vor dem altersbedingten Endeseiner internationalen Laufbahn am 31. Dezember dieses Jahres bei beein-druckenden 125 Einsätzen. „Es sindimmer wieder ‘Kracher’, zu denendeutsche Schiedsrichter geholt werden.Das ist eine Bestätigung unserer allerLeistungen“, sagt Stark zu Recht.

Seit Anfang dieses Jahres internationalim Einsatz: Manuel Gräfe und Dr. FelixBrych (oben rechts).

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72 DFB-Journal 3/2007

DFB-Vereinswettbewerb

Dieser Tage läuft der DFB-Vereinswettbewerb an. Mit dieser frisch konzipiertenKampagne unterstützt der Deutsche Fußball-Bund die teilnehmenden Klubs beim Um- und Ausbau für die Aufgaben der Zukunft. Beim Nachfolgemodell von „Klub 2006“, dem mit 5.000 mitspielenden Vereinen erfolgreichen Wettbewerb zurWeltmeisterschaft 2006 in Deutschland, warten erneut attraktive Preise auf dieengagierten Mitspieler. DFB-Internet-Redakteur Thomas Hackbarth berichtet, wieder Wettbewerb dazu beitragen kann, den eigenen Verein zukunftsfähiger zugestalten.

Der Startschuss fällt definitiv am 25. Oktober 2007. Dann könnensich Vereine beim DFB-Wettbe-werb anmelden. Über die Start-

seite von www.dfb.de gelangt manschnell und bequem zur Registrierung.DFB-Präsident Dr. Theo Zwanzigerbeschreibt den Grundgedanken derAktion: „Die Inhalte sollen dazu bei-tragen, die Arbeit unserer Vereinezukunftsfähiger zu gestalten. Hiersind die Bereiche Schulkooperation,Fußball für Ältere, Mädchenfußballsowie das DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichen von besonderer Bedeu-tung.“

Und so funktioniert es: Jeder Klubkann maximal zwölf Punkte erreichen.Drei Punkte bekommt ein Verein gut-geschrieben, wenn seine Mädchen-oder Frauenmannschaft am Liga-betrieb teilnimmt. Insgesamt sechsPunkte verbucht der Klub, der nebeneiner Mädchenmannschaft auch eineSchulkooperation betreibt – etwa inForm einer Arbeitsgemeinschaft odereines Schnuppertrainings. Weiteredrei Punkte gibt es für die Ausrich-tung eines Ü 40- oder Ü 50-Turniers.

Wer alle drei Kriterien erfüllt unddann noch einen Abnahmetag für dasDFB & McDonald’s Fußball-Abzeichenorganisiert, erreicht zwölf Zähler und

damit die volle Punktzahl. Das bedeu-tet „Goldcup“ und die große Chanceauf Eintrittskarten für ein Länderspieloder das DFB-Pokalfinale. Ab sechsgesammelten Punkten liegt das Ver-einslos im „Silvercup“ mit der Chanceauf Preise wie etwa eine Trainings-einheit mit DFB-Trainern, einenTrikotsatz oder eine Fahrt mit dem DFB-Bus.

Der Wettbewerb wird über dreiJahre bis ins WM-Jahr 2010 laufen,wobei immer im Sommer die Preisevergeben werden. Nach der jährli-chen Prämierung rutscht das Punkte-konto auf null, und jeder Verein kannsich neu anmelden und mitspielen.Attraktive Preise, ein leichter undSinn machender Spielmodus – dasMitmachen ist so einfach wie möglichund lohnt sich jedes Mal aufs Neue.„Wir möchten, dass wenig zusätzlicheArbeit auf die Ehrenamtlichen in denVereinen zukommt. Und die Teilnah-mebedingungen sind wirklich über-schaubar und leicht verständlich. Inden 21 Landesverbänden wird es festeAnsprechpartner geben und ein Info-Team wird die Aktion begleiten“, sagtTheo Zwanziger.

Im Idealfall dient der Wettbewerbals Auslöser zum anstehenden Aus-bau der Vereinsstruktur. Unter ande-

Im Oktober dieses Jahres startet auf www.dfb.de die Registrierung

Doppelpass für die Zukunft

Dem Aufruf des DFB-Wettbewerbs„Unser Verein macht mit!“ sollen

alle Klubs folgen.

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73DFB-Journal 3/2007

rem bedingt durch demografischeVeränderungen sollten alle Vereineein großes Interesse daran haben,Mädchen und ältere Fußballer/-innenneu anzusprechen oder weiter alsMitglied zu halten. Die Kooperationmit einer Schule ist ein weitererBeitrag zur Stabilisierung der eige-nen Nachwuchsarbeit. Zudem wirdgerade durch die Zusammenarbeitmit einer Schule das öffentlicheAnsehen des Klubs aufpoliert. DasDFB & McDonald’s Fußball-Abzeichenschließlich spornt die aktivenMitglieder an, Basistechniken wieKöpfen, Dribbeln, Passen fleißig zuüben.

Gründe genug also, beim DFB-Vereinswettbewerb mitzumachen. Abdem 25. Oktober 2007 ist die Online-Registrierung auf www.dfb.de freige-schaltet. Ein Flyer in 50.000-facherAuflage wird ebenfalls für die aktuelleInitiative werben. Neben Dr. TheoZwanziger kommen dabei vier weitereprominente DFB-Verantwortliche zuWort, die die Vorteile des Vereins-Wettbewerbs darstellen: Silvia Neid,Joachim Löw, Oliver Bierhoff undMatthias Sammer. Alle hoffen, dassdie Resonanz groß sein wird.

Mädchen- und Frauenfußball ist in:Gerade beim weiblichen Geschlecht

erfreut sich die Sportart Nummereins größter Beliebtheit.

Spaß für Jung und Alt beim„Turnier der Generationen“.

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74 DFB-Journal 3/2007

Julius-Hirsch-Preis

Mit der inzwischen drittenVerleihung des Julius-Hirsch-Preises will der DFB einZeichen für die Unverletz-

barkeit der Würde des Menschensetzen, in den Stadien und in derGesellschaft“, sagte DFB-PräsidentDr. Theo Zwanziger. Das Votum überdie Vergabe des Julius-Hirsch-Preises2007 fällte eine Jury, der unteranderem auch Charlotte Knobloch,die Vorsitzende des Zentralrats derJuden in Deutschland, angehört.

Beide Preisträger 2007 habenFußballturniere und Ausstellungenorganisiert, die im Zeichen einerintensiven Auseinandersetzung mit„Rassismus“, „Fremdenfeindlichkeit“und „Antisemitismus“ standen. DieJury beeindruckte, dass es denPreisträgern gelungen ist, die An-sprache in den Vereinsalltag einzu-binden und gerade Kinder undJugendliche zu sensibilisieren.

Dafür werden EichenkreuzNürnberg und TuS Plettenberg, diePreisträger 2007, am Nachmittag desLänderspiels Deutschland gegenTschechien am 17. Oktober inMünchens Jüdischem Gemeinde-zentrum ausgezeichnet.

Eichenkreuz Nürnberg hatte imFrühjahr 2007 eine Selbstverpflich-tung zu Antirassismus und Antise-mitismus initiiert, die auch vonNürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly unterzeichnet wurde.Im Schulterschluss mit anderen Nürn-berger Organisationen veranstalteteEichenkreuz darüber hinaus am 19. Juli 2007 den ersten Friedenslaufauf dem ehemaligen Reichspartei-tagsgelände, dessen Erlös die Eichen-kreuz-Verantwortlichen unter ande-rem an Friedensprojekte in Palästinaund Israel überwiesen. Bereits im Maihatten die Nürnberger den Street-Soccer-Cup 2007 ausgerichtet, beidem 1.100 Kinder und Jugendliche

aus 62 Herkunftsländern mitspielten.2008 wollen Peter Reuter, der Sport-referent von Eichenkreuz Nürnberg,und seine Mitstreiter gemeinsam mitweiteren Partnern ein europaweitesTurnier afrikanischer Flüchtlingeveranstalten.

Als zweiten Preisträger 2007 ehrtedie Jury den TuS Plettenberg, einenknapp 600 Mitglieder zählendenFußballverein mit vier Senioren- und14 Junioren-Mannschaften. DiePlettenberger B-Junioren hatten beieiner Fahrt nach Berlin ein Freund-schaftsspiel gegen Makkabi Berlinausgetragen und verschiedeneGedenkstätten – unter anderem dieGedenkstätte ermordeter Juden inEuropa, die Neue Wache und eineSynagoge – besucht. Diskussionen mitder Bundestagsabgeordneten DagmarFreitag und dem Makkabi-Vorsitzen-den Tuvia Schlesinger waren eben-falls Teil des Programms. Der Vereinsorgte dafür, dass bei der dem Fußballgewidmeten Ausstellung „Kicker,Kämpfer, Legenden“ mehrere Texteund Exponate über das Schicksal vonJulius Hirsch informierten. Schließlichveranstaltete der TuS Plettenberg imJuni das Turnier „Julius-Hirsch-Cup2007“.

Neben dem ehemaligen Bundesin-nenminister Otto Schily und CharlotteKnobloch sind zahlreiche bekannteEntscheidungsträger aus Sport undPolitik in der Jury des Julius-Hirsch-Preises vertreten, so etwa DFB-Präsi-dent Dr. Theo Zwanziger und Dr. ThomasBach, Präsident des Deutschen Olym-pischen Sportbundes. Auch die Aus-länderbeauftragte der Bundesregie-rung, Prof. Dr. Maria Böhmer, undOliver Bierhoff, der Teammanager derdeutschen Nationalmannschaft,gehören der Jury an.

Der Namensgeber des offiziellenDFB-Preises, Julius Hirsch, hatte inseiner aktiven Laufbahn zwei Mal die

Der Deutsche Fußball-Bund verleiht den mit 20.000 Euro dotierten Julius-Hirsch-Preis 2007 an Eichenkreuz Nürnberg, die Sportarbeit der Evangelischen JugendNürnberg, und an den TuS Plettenberg, einen Fußballverein aus dem Sauerland. Der DFB erinnert mit seinem Engagement an den in Auschwitz ermordeten deutsch-jüdischen Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch (1892–1943). DFB-Internet-RedakteurThomas Hackbarth berichtet über die Preisträger 2007.

DFB verleiht Julius-Hirsch-Preis an

Die Würde

Einer der Preisträger 2007: Die B-Jugend des TuS Plettenberg vor dem Freund-schaftsspiel gegen Makkabi Berlin.

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75DFB-Journal 3/2007

Deutsche Meisterschaft gewonnenund in sieben Länderspielen vier Toreerzielt. „Juller“, wie Julius Hirsch aufdem Fußballplatz gerufen wurde,erfuhr 1933 aus der Tageszeitung,dass sein Heimatverein Karlsruher FVbeschlossen hatte, jüdische Mitgliederauszuschließen. 1943 wurde er nachAuschwitz-Birkenau deportiert. Seinletztes Lebenszeichen schickte er anseine Tochter: eine Postkarte, abge-sandt am 3. März 1943.

„Wir möchten unsere gesellschaft-liche Position nutzen, um uns einzu-setzen für Freiheit, Toleranz undMenschlichkeit. Wir wenden unsentschieden gegen das Vergessen derNazidiktatur, gegen Rassismus undFremdenfeindlichkeit“, sagt TheoZwanziger. „Das Schicksal des JuliusHirsch darf nicht in Vergessenheitgeraten.“

Bisherige Preisträger2005 FC Bayern München

2006 Fan-Initiative „Dem Ball is’ egal, wer ihn tritt“Fan-Projekt Dortmund

2007 Eichenkreuz NürnbergTuS Plettenberg

Eichenkreuz Nürnberg und TuS Plettenberg

des Menschen achten

Den Julius-Hirsch-Preis 2005 nahm der Vorstands-Vorsitzende des FC Bayern München,

Karl-Heinz Rummenigge, entgegen.

Charlotte Knobloch (links) und Andreas Hirsch (rechts) mit den Preisträgern des

Julius-Hirsch-Preises 2006.

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76 DFB-Journal 3/2007

Fan Club Nationalmannschaft

Der DFB und Coca-Cola ehrten das 50.000. Mitglied

Super-Erlebnis für einen

Diesen Tag wird Lukas Winterschladennicht vergessen: Vor dem 3:1 imLänderspiel gegen Rumänien wurde der19-Jährige im WM-Stadion Köln als50.000. Mitglied im Fan Club Natio-nalmannschaft powered by Coca-Colageehrt. Was der Jubilar rund umsNationalteam an diesem Ehrentag alleserlebte, berichtet DFB-RedakteurChristian Müller.

FANFAN CCLUB LUBNATIONALMANNSCHAFTNATIONALMANNSCHAFT

POWERED BY

Oliver Bierhoff und Ines Rupprecht vom DFB-Partner Coca-Cola ehrten LukasWinterschladen als 50.000. Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft.

Weitere Informationen zum Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola gibt es im Internetunter www.fanclub.dfb.de und www.coca-cola-fussball.de oder unter der Hotline 0 18 05 / 33 23 26.

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77DFB-Journal 3/2007

Lukas Winterschladen war einfachder richtige Mann zur richtigenZeit am richtigen Ort: an seinemComputer. Bei seiner Online-

Anmeldung für den Fan Club Natio-nalmannschaft powered by Coca-Coladrückte er nämlich im richtigenMoment auf den Knopf und sichertesich so den Mitgliedsausweis mit derNummer 50.000. So viel Maßarbeitsollte belohnt werden: Für den 19-jährigen Freizeitfußballer ließen sichdie Verantwortlichen des Fan Clubeiniges einfallen – und so durfte er am12. September 2007 im Rahmen desTestländerspiels der deutschen Natio-nalmannschaft gegen die Rumänen inKöln an ganz besonderen Aktionenteilnehmen.

„Das Beste war wirklich“, fand derMittelfeldspieler des KreisligistenWahlscheider SV, „vor dem Anpfiffunten auf dem Rasen vor knapp45.000 Zuschauern von Oliver Bierhoffgeehrt zu werden.“ Der Manager derNationalmannschaft, zugleich Pate desFan Club, ließ es sich nicht nehmen,dem Jubilar ein Fan-Club-Shirt mitseinem Nachnamen und der Nummer50.000 zu überreichen. „Wir gratulie-ren Lukas und freuen uns, in ihm einengroßen Anhänger der Nationalmann-schaft zu haben“, erklärte Bierhoff, undstaunte: „50.000 Mitglieder, diese Zahlspricht eigentlich für sich.“

Mit dabei war auch Ines Rupprecht,bei Coca-Cola verantwortlich für denSportbereich und damit ebenfalls fürden Fan Club Nationalmannschaft.„Coca-Cola ist stolz darauf, seit derersten Stunde vor vier Jahren alsPartner dabei zu sein – und selbstver-ständlich auf die mittlerweile 50.000Mitglieder“, so Rupprecht. „Ich hoffeund denke, dass wir Lukas Winterschla-den hier in Köln einen tollen Tag mitfantastischen Momenten bereitenkonnten.“

In der Tat war alles, was der Borus-sia Dortmund-Fan in der Rheinmetro-pole erlebte, absolut unvergesslich für

ihn – und sogar in der Reihe der sobeliebten Fan-Club-Aktion „Fan-tasticMoments“ etwas ganz Spezielles. DennLukas Winterschladen wurde nicht nurgeehrt und mit dem „Welcome-Pack“des Fan Club beschenkt, der aus Cap,Schal, Pin und dem individuellen Polo-Shirt besteht. Der Lohmarer standzudem im und ums WM-Stadion alsHauptdarsteller und Ehrengast imMittelpunkt.

Zunächst avancierte er zur Haupt-figur im neuen Trailer des Fan ClubNationalmannschaft powered by Coca-Cola, wurde schon vor der Stadion-öffnung in der Südkurve und bei vielenanderen Einstellungen gefilmt.Schauspielerisches und fußballerischesTalent waren auch am Fan-Club-Busund im Fan-Treff-Zelt gefragt, wo der19-Jährige den Ball hoch hielt, auf dieTorwand schoss, Tischkicker spielteund „Glücksfee“ für ein Gewinnspielwar. Alles vor der Kamera, professionellund mit einigem Aufwand gedreht. „Eshat mich überrascht, wie viel Zeit einkurzer Trailer in Anspruch nimmt“,berichtete Winterschladen, der vonRegisseur und Kameramann gelobtwurde für seine Leistung und Ausdauerals Schauspieler.

Danach durfte Lukas dorthin, wosich sonst nur der engste Kreis derNationalmannschaft trifft – in dieKabine. Fast ehrfürchtig berührte erBastian Schweinsteigers Trikot unddurfte einige Blicke hinter die Kulissenwagen: „Dabei hat es mich beeindruckt,was an Planung und Organisation nötigist, damit alles so reibungslos läuft, wiees vor, während und nach einemLänderspiel von außen aussieht.“

Sein „super spannender, interessan-ter und toller Tag“ wurde mit demerfolgreichen Spiel, das er wieder inder Kurve mit Anfeuerungsrufen, Tor-jubel und Fan-Choreographien erlebte,zur „vollen Zufriedenheit“ abgerundet.Was den beim DFB für den Fan Clubzuständigen Michael Kirchner natür-lich auch freute – mehr noch: „Für unsist das nicht nur eine Zahl: Denn50.000 Mitglieder, das bedeutet, dassder Fan Club Nationalmannschaftpowered by Coca-Cola eine großeAkzeptanz bei den Fußball-Anhängernin Deutschland gefunden hat. Denerfolgreichen Weg wollen wir nunweitergehen.“

besonderen Fan

Einen spannenden Tag mit zahlreichenAttraktionen erlebte der 19-Jährige rundum das Länderspiel gegen Rumänien in Köln.

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78 DFB-Journal 3/2007

Wie ich es sehe

Fußball und Rassismus – leider istdas ein Begriffspaar, das in vielenKöpfen ähnlich selbstverständlichzusammengehört wie beispiels-

weise Tore und Gerd Müller. Betrachtetman die Berichterstattung in den Medien,scheint es, als würde der Fußball die-sem Phänomen nie effektiv begegnenkönnen. Dabei müsste aus meiner Pers-pektive die Situation deutlich differen-zierter und auch positiver dargestelltwerden.

Zuerst gilt es zu unterscheidenzwischen der Situation im für den stär-ker als Zuschauersport im Mittelpunktstehenden Profifußball, also von derBundesliga bis hin zu traditionsreichen

Vereinen in der 4. Liga, und der Situa-tion im Amateur- und Jugendfußball.Während im ersten Fall die Akteure, diemit rassistischen Parolen negativ auf-fallen, eher auf den Tribünen und inden Stadionkurven zu suchen sind,rücken an der Basis eher die Spieler,Schiedsrichter und die „Vereinsfamilie“in den Blickpunkt. Denn in der Kreis-liga A schauen eben neben denVorstandsmitgliedern, Familienange-hörigen, Freunden und Freundinnennicht mehr sehr viele zu.

Unbestritten, in den 80er-Jahrenwaren einige Stadionkurven mehrheit-lich rechts orientiert. Rassistische undantisemitische Beleidigungen gehörten

bedauerlicherweise zum Standard-Repertoire und zu wenige in der Fan-szene störten sich daran. Die aktuelleSituation ist jedoch mit der damaligenüberhaupt nicht mehr vergleichbar.Dies ist seit kurzem sogar wissen-schaftlich belegt. Sabine Behn undVictoria Schwenzer haben im Rahmender Studie „Zuschauerverhalten imProfifußball“ von Prof. Dr. Gunter A.Pilz, die im vergangenen Jahr veröf-

Michael Gabriel zu Fußball und Rassismus, die Folgen des Fan-Kongresses und den „Fall Weidenfeller“

Nicht wegschauen!Unter der Überschrift „Wie ich es sehe“ wird künftig in jedem DFB-Journal einBeitrag veröffentlicht, in dem eine bekannte Persönlichkeit seine Meinung zu einemaktuellen Fußball-Thema äußert. Den Auftakt macht heute Michael Gabriel, derLeiter der Koordinationsstelle Fan-Projekte. Sein Thema: „Rassismus und Diskrimi-nierung im Fußball“. Gabriel, der unter anderem der per DFB-Präsidiums-Beschlussvom 24. August 2007 in die Arbeit der DFB-Gremien überführten Task Force gegenGewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit angehörte, befasst sich in seinemBeitrag auch mit den Folgen des Fan-Kongresses in Leipzig.

Vehement setzt sich Michael Gabriel, der Leiter der Koordinationsstelle Fan-Projekte, gegen Rassismus undDiskriminierung im Fußball ein.

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79DFB-Journal 3/2007

fentlicht wurde, einen deutlichenRückgang von Rassismus und Antise-mitismus in den ersten beiden Ligenkonstatieren können.

Dies deckt sich auch mit den Beob-achtungen der 36 derzeit in Deutsch-land tätigen Fan-Projekte, die seit den80er-Jahren gemeinsam mit allen Fansfür eine offene, diskriminierungsfreieFankultur streiten. Im Übrigen waren esFangruppen, die zuerst begannen, sichgegen die Rassisten und Nazis in denStadien zu wehren. Beispielsweise dieFans von St. Pauli, die „Löwenfansgegen Rechts“ oder die FrankfurterFanzeitung „Fan geht vor“ mit ihrerAktion „United Colors of Bembeltown“.Diese Initiativen wurden von den loka-len Fan-Projekten unterstützt, in demWissen, dass es oftmals mehr Wirkunghat, wenn jemand mit denselbenFarben und derselben Leidenschaft imVerein oder eben auf den Rängen einedeutliche Position einnimmt.

Die ersten antirassistischen Fan-Initiativen gründeten sich Anfang der90er-Jahre, als Nazis in Rostock, Möllnoder Solingen massive Angriffe aufFlüchtlingsheime starteten und dabeisogar auf Unterstützung in Teilen derBevölkerung stießen. Mancherortsschauten die Bürger damals nicht malweg, sondern sogar mit Beifall zu, wiedie Wohnheime in Brand gestecktwurden. Dementsprechend bedurfte esgroßen persönlichen Muts, sich in derStadionkurve ungeschützt gegen eine

vermeintlich rechte Mehrheit zu stel-len. Leider wurden zu dieser Zeit dieFan-Initiativen viel zu oft alleine gelas-sen, manchmal sogar als Nestbe-schmutzer gesehen.

Damit ist ein zentrales Phänomen imKampf gegen Rassismus und Rechts-extremismus benannt. Denn überalldort, wo weggeschaut wird, wo sogetan wird, als bestünde kein Problemoder wo verharmlost wird, breitet sichdas schleichende Gift des Rechtsextre-mismus aus. Das gilt für alle gesell-schaftlichen Bereiche, nicht nur für den

Fußball. Deswegen waren die Äußerun-gen des Bürgermeisters von Mügeln,als dort acht Inder von 50 Deutschendurch den Ort gehetzt wurden, soerschreckend. Mügeln habe angeblichkein Problem mit Rechten, das wärenalles Auswärtige gewesen, so eineseiner Schutzbehauptungen. Er stehtmit dieser Verharmlosungsstrategieaber beileibe nicht allein, wie vieleBerichte aus anderen Gegenden in Ostund West belegen.

Im Gegensatz dazu stellt sich dieSituation im Fußball schon lange nicht

Deutlich war das Signal der Nationalmannschaften von Deutschland und Georgien vor dem Länderspiel in Rostock.

Bei der Aktion „Zeig´ dem Rassismus die Rote Karte!“ signalisierten 2006 dieZuschauer, dass Rassisten und Randalierer keinen Platz in den Fußball-Stadien haben.

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80 DFB-Journal 3/2007

Wie ich es sehe

mehr so negativ dar. In den Stadienwird nämlich nicht mehr weggeschaut.Die „echten“ Fans reagierten, wie bereitsbeschrieben, als Erste, sie wollten denRechten und Rassisten die Stimmungauf den Rängen und damit auch dasSpiel nicht kampflos überlassen. DerDFB und die Vereine folgten, sicher miteiniger Verzögerung, und vertratendiese Position ebenfalls mit Nachdruck.Der Zehn-Punkte-Plan gegen Rassis-mus, den der DFB unter der Verantwor-

tung des ehemaligen Sicherheits-beauftragten Dr. Alfred Sengle im Jahr2003 verabschiedete, der von Präsi-dent Dr. Theo Zwanziger im Rahmender Aufarbeitung der NS-Geschichtedes DFB initiierte Julius-Hirsch-Preis, indessen Rahmen bereits zwei Mal Fan-Projekte ausgezeichnet wurden, dererstmals in diesem Jahr ausgeschrie-bene Integrationspreis oder die Anti-Rassismus-Aktionen im Umfeld vonLänderspielen sind deutliche Signaledes Verbandes, dass er dem Kampfgegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeitund jede Form von Diskriminierungeinen hohen Stellenwert einräumt.

Das bedeutet in diesem Zusammen-hang auch, dass kein Unterschiedgemacht wird, ob beispielsweiseSchwarze, Schwule oder Frauen perfideen passant oder gezielt und massiv be-leidigt werden. Vor diesem Hintergrundwäre es sicher zu begrüßen gewesen,wenn im „Fall Weidenfeller/Asamoah“die Öffentlichkeit deutlich zur Kenntnisgenommen hätte, dass die Reduzierungdes Strafmaßes für den BVB-Torhüterseiner sofortigen Entschuldigung undseinem bisher untadeligen Verhaltengeschuldet war. Unter dem Strich stehtbei dieser Angelegenheit allerdingsauch die Erkenntnis und Tatsache, dassdas DFB-Sportgericht auf Antrag desKontrollausschusses in Einklang mitden FIFA-Regularien eine Sperre undGeldstrafe wegen diskriminierendenVerhaltens gegen ihn aussprach.

Natürlich gibt es mancherorts immernoch Probleme, sind Rassismus undDiskriminierung weiter präsent. Dochder Fußballsport, von der Bundesliga

bis zur F-Jugend, bietet die außerge-wöhnliche Chance, dass Menschenunterschiedlichster Herkunft miteinan-der spielen, sich so auf spielerische Artund Weise kennen und damit respektie-ren lernen.

Mit Dr. Theo Zwanziger steht einMann an der Spitze des DFB, der diesesPotenzial nutzen möchte und vor demHintergrund der gesellschaftlichenHerausforderungen, den Fußball selbst-bewusst und offensiv als zivilgesell-schaftliche Integrationskraft positio-niert. Damit ist der DFB vielen Vereineneine gute Orientierung, sich ebenfallsmit Nachdruck dieser Thematik zuzu-wenden, und den unabhängigen Fan-Initiativen eine große Unterstützung,weil diese sich nicht mehr isoliertfühlen. Dass den Fans nicht nur imKampf gegen Diskriminierungen vonSeiten des DFB eine höhere Wert-schätzung entgegengebracht wird,zeigt der Fan-Kongress in Leipzig, derjetzt schon greifbare Ergebnissegebracht hat. Der Dialog mit den Fanswurde in einer AG beim DFB institutio-nalisiert, und beim derzeit zentralenThema der Stadionverbote wird es mitBeginn des nächsten Jahres deutlichfanfreundlichere Richtlinien geben.

Als vielleicht wichtigstes Ergebnisdes Fan-Kongresses ist aber die erzielteÜberzeugung zu nennen, dass derKampf gegen Rassismus, Fremden-feindlichkeit und jede Form von Diskri-minierung nur gemeinsam gewonnenwerden kann. Denn wie heißt eineantirassistische Fan-Initiative ausGelsenkirchen so schön: „Dem Ball is’egal, wer ihn tritt!“

„Unsre Kurve – kein Platz für Rassismus“ – ein klares Bekenntnis der Fans des 1. FSV Mainz 05.

In einem Referenten-Leitfaden „Gewalt-

prävention“ wird der Umgang mit Kon-

flikten in C- bis A-Jugend-Mannschaften

geschildert.

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82 DFB-Journal 3/2007

Fair ist mehr

Am 3. August 1995 wurde die DFB-Arbeitsgruppe Fair Play unterdem Vorsitz des heutigen DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger

gegründet. Schon bald konnten ersteErgebnisse präsentiert werden. Aufdem DFB-Bundestag in Düsseldorfwurde im Oktober 1995 der Begriff„Fair Play“ in die Präambel der DFB-Satzung aufgenommen. Bald daraufberiefen alle Landesverbände einen

Fairplay-Beauftragten. Und im Juni1996 startete die DFB-Aktion „Fair istmehr“ in Zusammenarbeit mit denLandesverbänden. Die ersten Siegerdes Wettbewerbs wurden am 11. Okto-ber 1997 anlässlich des Länderspielszwischen Deutschland und Albanien inHannover ausgezeichnet.

Nur kurz wurde bei der Tagung inHennef am 21. und 22. September die-

ses Jahres zurückgeblickt. Denn dieAufmerksamkeit geht nach vorne.„Über 3.000 Meldungen aus allenLandesverbänden und Spielklassen hates seither gegeben. Im Rahmen vonLänderspielen wurden über 50 Bundes-sieger ausgezeichnet. Doch wir dürfenuns nicht ausruhen. Dieses Jubiläummuss genutzt werden, um die Aktionweiter voranzubringen“, sagte DFB-Vizepräsident Karl-Josef Tanas inseiner Begrüßung.

Teilnehmer waren die Fairplay-Beauf-tragten der Landesverbände sowieinternational anerkannte Experten wieder Fanforscher Prof. Dr. Gunter A. Pilzaus Hannover oder der MainzerSportwissenschaftler Prof. Dr. NorbertMüller. Prominentester Gast war FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel, der seit

Seit Beginn der Aktion „Fair ist mehr“ wurden über 50 Bundessieger ausgezeichnet

Viele gute, neue IdeenSeit zehn Jahren gibt es die Aktion „Fair ist mehr“. Die Auswahl der Bundessiegerund die Ehrung der Gewinner hat seitdem einen festen Platz im Terminkalender desDeutschen Fußball-Bundes. Bei einer Tagung in Hennef wurde kürzlich zurück undnach vorne geblickt, um auch künftig immer wieder auf faires und sportlichesVerhalten aufmerksam zu machen. Maximilian Geis, Mitarbeiter der DFB-DirektionKommunikation, berichtet über die Jubiläumsveranstaltung.

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2003 Schirmherr der Aktion ist. „Ichstelle mich gerne als Symbolfigur fürdie Aktion 'Fair ist mehr' zur Ver-fügung“, sagte Fandel in seinemVortrag. „Ich denke, dass gerade wirSchiedsrichter diese Botschaft hervor-ragend dokumentieren und in denBlickpunkt der Öffentlichkeit trans-portieren können“, so der Unpartei-ische, der sich immer Zeit nimmt, uman den Sitzungen der ArbeitsgruppeFair Play teilzunehmen und die Siegerdes Wettbewerbs auszuzeichnen.

Pünktlich zum Jubiläum hat nunNorbert Müller die DFB-Initiative mit derMainzer Sportwissenschaftlerin SandraHentz analysiert. Die Effektivität derAktion, die Preis-Vergabe-Kriterien unddie Beurteilung der fairen Gesten durchdie Jury wurden untersucht. „Es hatsich gezeigt, dass die Bedeutung vonFairplay für die Aktiven stark vomErfolgs- und Leistungsniveau abhängigist. Deswegen kommen die meistenMeldungen aus der Kreisliga und demNachwuchs-Bereich“, so der Wissen-

schaftler. Folgende Kernaussagen sinddas Ergebnis der Untersuchung:

Die Anzahl der Meldungen für denWettbewerb ist kontinuierlich gestie-gen.Die Bewertungskriterien der DFB-Jury waren nachvollziehbar, transpa-rent und wurden konsequent beibe-halten.In einigen Spielklassen – beispielswei-se der Kreisliga – wird grundsätzlichfairer gespielt, unabhängig von derZahl der Mannschaften in den einzel-nen Klassen.Die Inkaufnahme eines Nachteils beiden einzelnen Aktionen wurde als„beachtenswert“ eingestuft.

Ein Schwerpunkt der Beratungenvon Hennef war außerdem ein Vortragvon Hans-Joachim Elz, dem Presse-sprecher der Stiftung Deutsche Sport-hilfe, zur Marketing-Kampagne „DiePrinzipien des Sports stärken unserLand“. Ein weiteres Ziel der Tagung, inden Landesverbänden Ideen und

Anregungen für eigene Fairplay-Projekte zu wecken, wurde ebenfallsausführlich erörtert. Vier Landesver-bände stellten eigene Fairplay-Pro-jekte vor, um eine Diskussionsgrund-lage zu schaffen. Danach begabensich die Teilnehmer in Arbeitsgruppenund tauschten dort ihr Wissen undihre Erfahrungen aus.

Mit den gewonnenen Erkenntnissengeht der Deutsche Fußball-Bundbestärkt in die nächste Stufe seinesFairplay-Engagements. „Fairness istein unverzichtbarer Bestandteil desSports im Allgemeinen und damitauch des Fußballs. Vereine besitzensoziale Kompetenz. Daraus erwächstdie Verantwortung, die ethischenWerte des Spiels nicht kurzfristigemErfolg zu opfern. DFB sowie dieRegional- und Landesverbände müs-sen immer wieder aufs Neue daraufachten, der ethischen Seite des sport-lichen Alltags einen hohen Stellenwerteinzuräumen“, sagt DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.

Die Teilnehmer der Tagung „10 Jahre Fair ist mehr“ in Hennef.

DFB-Vizepräsident Karl-Josef Tanas dankte FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel für sein Engagement.

Prof. Dr. Norbert Müller (links) und Prof. Dr. Gunter A. Pilz (rechts) diskutierten mit einem Bundessieger.

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84 DFB-Journal 3/2007

U 19-Junioren

Den Zettel hält er bereits fest inder Hand. Genauestens hat U 19-Trainer Frank Engel aufge-zeichnet, wie er sich das Spiel

seiner Mannschaft in der Verlänge-rung vorstellt, wie seiner Meinungnach der Defensiv-Riegel der spiele-risch eher durchschnittlichen Griechendoch noch entscheidend zu knackenist. Aber dann passiert es. WenigeSekunden vor dem Abpfiff ein fatalerFehlpass im Mittelfeld, ein völligungefährlicher Schuss der Griechenaus 40 Metern wird zum Eckballabgefälscht und das Unheil nimmtseinen Lauf. Eine Ecke des bestenGriechen, des erst 17 Jahre altenSotirios Ninis, schätzen TorhüterMartin Männel und die gesamtedeutsche Abwehr falsch ein und so

kann Andreas Lampropoulos unbe-drängt einköpfen. Die Entscheidungist gefallen in einem Spiel, in das diedeutsche Mannschaft als klarerFavorit gegangen war. „Es ist einesportliche Tragödie, dass wir diegroße Chance auf das Finale und denTitelgewinn nicht genutzt und gegeneinen Gegner verloren haben, derspielerisch sicher nicht unsere Klassehatte. Wir sind an Nuancen und anuns selbst gescheitert. Das muss sichdas Team vorwerfen lassen“, hadert

der deutsche Trainer noch Wochennach dem Turnier.

Vor allem in der Defensive fehltees der deutschen Mannschaft gegendie hoch motivierten Griechen an dernötigen Stabilität. Was sicher unteranderem auch daran lag, dass BenediktHöwedes und Daniel Schwaab ange-schlagen in die Partie gegangen waren.Ein wenig schien es allerdings auchso, als fühle sich der ein oder anderedeutsche Nachwuchsspieler des Jahr-

Überraschend kommt es nicht. Es hatsich irgendwie angedeutet. Den Schock,über das Gegentor in allerletzterSpielminute, kann diese Tatsache den-noch nicht lindern. Eckball, Kopfball,Tor, Anstoß und Abpfiff – 3:2 fürGriechenland, das Aus der deutschen U 19-Nationalmannschaft im Halbfinaleder Europameisterschaft in Oberöster-reich ist perfekt, der Traum vom erstenTitel in dieser Altersklasse nach über20 Jahren ziemlich abrupt beendet. Unddas, obwohl die Auswahl von TrainerFrank Engel auf Grund ihrer ansehnli-chen Leistungen in der Vorrunde vonnicht wenigen zum Turnierfavoritenerklärt worden war. Stephan Brause,Mitarbeiter der Direktion Kommuni-kation, berichtet, warum aus dem an-gestrebten Europameister-Titel nichtswurde.

Halbfinal-Aus in letzter Minute

An Nuancen gescheitertIn der Defensive zeigteGriechenland eine starkeLeistung – hier ein Zweikampfzwischen Sebastian Tyrala undVasilis Apostolopoulos.

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gangs 1988 durch die guten Kritiken, diees nach den Vorrundenspielen gegenRussland (3:2), Serbien (3:2) und vorallem Frankreich (1:1) aufgrund deroffensiven und modernen Spielweisegegeben hatte, bereits zu sicher aufdem Weg zum Europameistertitel.„Überall wurde nach unserer gutenVorrunde ja bereits darüber geredetund geschrieben, dass eigentlich nurDeutschland diese EM gewinnen kann.Gut möglich, dass sich das bei demein oder anderen im Kopf festgesetzt

hat und einige in Gedanken schon imFinale waren“, sagt Engel. Ähnlichsah es DFB-Sportdirektor MatthiasSammer, der das Halbfinale in Steyrvor Ort verfolgte: „In diesem Spiel hatsicher nicht die spielerisch bessereMannschaft gewonnen, sondern diemit deutlich mehr Herz und Leiden-schaft. Wir haben wirklich zahlreichegute Jungs in diesem Jahrgang, aberder ein oder andere wird in ZukunftProbleme bekommen, wenn er seineEinstellung nicht ändert.“

Alles in allem ist Frank Engel jedochmit dem Erreichten in Österreichdurchaus zufrieden, obwohl die leicht-fertig vertane Titelchance natürlichschmerzt: „Wir haben uns unter diebesten vier Mannschaften Europasgespielt und sind spieltechnisch sehrstark aufgetreten. Ich denke, dasssich unsere Leistungen in der Vor-runde, vor allem gegen Frankreichund Serbien, durchaus sehen lassenkonnten.“ Besonders die erste Halb-zeit gegen Frankreich war eine der

Während die Griechen denFinaleinzug feiern, ist

Kim Falkenberg am Boden zerstört.

Der Neu-Hamburger Jerome Boateng im Halbfinale gegen Griechenland.

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86 DFB-Journal 3/2007

U 19-Junioren

besten Leistungen einer deutschenJugendmannschaft in den vergange-nen Jahren. Aber um ein Turnier wiedie Europameisterschaft zu gewin-nen, bedarf es eben auch einer gewis-sen Konstanz und die ließen einigeSpieler in Oberösterreich im Halb-finale vermissen. „Aber Fußball isteben ein Tagesgeschäft und manmuss permanent sein Leistungspo-tenzial abrufen. Das ist einigenAkteuren nicht gelungen und ausdieser Tatsache müssen sie die richti-gen Lehren ziehen“, so Engel.

Trotzdem ist Frank Engel davonüberzeugt, dass der deutsche Nach-wuchs in Zukunft weiterhin in dereuropäischen Spitze mitmischen undsicherlich irgendwann auch wiederinternationale Titel gewinnen wird.„Das Umfeld in den Jugendnational-mannschaften des DFB ist mittlerweilenahezu perfekt, das hat die Europa-meisterschaft gezeigt. ZahlreicheDinge wurden dem A-Team angepasstund haben bei den Nachwuchsspie-lern positive Reaktionen hervorgeru-fen“, äußert Engel.

So kümmerte sich ein Betreuerstabvon zwölf Personen um die Mann-schaft, inklusive zweier Physiothera-peuten, eines Scouts und eines eige-nen Fitnesstrainers. Hinzu kam in derVorbereitung und vor dem Halbfinalenoch die Unterstützung eines Psycho-logen. Zum ganz großen Wurf hat estrotzdem nicht gereicht. Zumindestnoch nicht...

Treffsicher: Max Kruse erzielte bei der EM in Österreich zwei Tore

für die deutsche U 19.

Steffen Freund neuer Assistenztrainer der U 20

Steffen Freund gehört seit dem 1. September 2007 demTrainerstab des Deutschen Fußball-Bundes an. Der 37Jahre alte ehemalige Nationalspieler arbeitet zunächstauf Honorarbasis als Assistent von U 20-NationaltrainerFrank Engel. „Ich freue mich auf diese Aufgabe und binüberzeugt, dass ich an der Seite eines so erfahrenenMannes wie Frank Engel eine Menge für meine weitereLaufbahn als Trainer lernen kann“, sagt Freund, der1996 den EM-Titel mit der deutschen Nationalmann-schaft in England gewann sowie mit Borussia DortmundChampions-League-Sieger 1997 und zwei Mal DeutscherMeister wurde.

Nach dem Ende seiner aktiven Zeit als Spieler vor dreiJahren gründete der 21-fache Nationalspieler eineSportmanagement-Agentur, die sich vor allem mit denThemen Vereinsberatung und -entwicklung befasst, undwar als Fernsehexperte unter anderem bei der WM 2006

im Einsatz. Zudem sammelte Freund, der in naher Zukunft auch den Fußball-Lehrer-Lehrgang absol-vieren will, beim ESV Lok Elstal erste Erfahrungen als Trainer im Nachwuchsbereich.

„Dadurch, dass ich viele Spiele in der Bundesliga und in der englischen Premier League absolvierthabe, bin ich ja noch lange kein guter Coach. Deshalb möchte ich den Trainerjob von der Pike auflernen. Dafür bietet sich mir als Assistent von Frank Engel bei der U 20 eine hervorragende Möglichkeit, die ich sehr gerne annehme“, sagt Freund, der beim Länderspiel gegen Österreich am 5. September 2007 in Kaufbeuren (0:1) sein Debüt als Assistenztrainer gab.

Schon vor der Premiere von Steffen Freund als Trainer hatte sich Frank Engel auf die Zusammenar-beit mit dem ehemaligen Profi, der in der Bundesliga für den FC Schalke 04, Borussia Dortmund undden 1. FC Kaiserslautern sowie in England für Tottenham Hotspur und Leicester City aktiv war, riesiggefreut: „Ich habe Steffen Freund schon vor vielen Jahren für die Jugendnationalmannschaft der DDRempfohlen und seine Entwicklung seither immer verfolgt. Nach seiner großen Karriere als Spieler willer nun den Trainerberuf erlernen und ich freue mich, ihm bei seinem Einstieg behilflich zu sein.“

Europameister Steffen Freundlernt bei der U 20 das Trainer-handwerk.

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88 DFB-Journal 3/2007

U 17-Junioren

Es war ein beeindruckender, un-vergesslicher Moment. WenigeMinuten nach dem Finale derWeltmeisterschaft lagen die

Akteure von Verlierer Spanien ent-täuscht auf dem Rasen. WeltmeisterNigeria taumelte erschöpft, aberüberglücklich nach dem 3:0-Erfolg imElfmeterschießen durch das WM-Stadion von Seoul. Die deutscheMannschaft, wenige Stunden zuvordurch ein 2:1 über Ghana auf dendritten Podiumsrang geklettert,bahnte sich ihren Weg zur Sieger-

ehrung. Plötzlich hielt der DFB-Nach-wuchs inne und entrollte ein zehnMeter langes Transparent mit derAufschrift „Kamsahamnida! Thankyou Korea! (Danke Korea!)”. DieZuschauer auf den Tribünen jubeltenden deutschen Spielern lautstark zu.

Wie so oft bei dieser Weltmeister-schaft hatte das DFB-Team mitKreativität und Ideenreichtum alleüberrascht. Auf wie neben dem Spiel-feld hatte Heiko Herrlichs Auswahl„den deutschen Fußball hervorragend

vertreten“, wie DFB-SportdirektorMatthias Sammer anerkennend resü-mierte. Und Franz Beckenbauer, der die Siegerehrung als Mitglied desFIFA-Exekutivkomitees begleitete,brachte gegenüber der deutschenMannschaft „Respekt für die gezeigtenLeistungen“ zum Ausdruck. DFB-Trainer Bernd Stöber, der für die FIFAin der Technical Study Group die WManalysierte, zog als Fazit: „UnserTeam hat von allen Experten großesLob erhalten, weil wir starke Kombi-nationen gezeigt haben und dabei

Mit dem dritten Platz bei der FIFA U 17-Weltmeisterschaft 2007 in der Republik Korea haben die deutsche Mannschaft und ihrTrainer Heiko Herrlich die beste WM-Platzierung seit dem Finaleinzug 1985 erreicht. Mit Toni Kroos stellte der Nachwuchs desDeutschen Fußball-Bundes sogar den besten Spieler des Turniers. Bei der Siegerehrung zollte Franz Beckenbauer dem deutschenTeam hohes Lob. Maximilian Geis, Mitarbeiter der Direktion Kommunikation, hat die DFB-Auswahl in Südkorea begleitet.

Heiko Herrlichs Mannschaft erreicht bei der WM die beste Platzierung seit 22 Jahren

Teamgeist als große Stärke

Die deutsche Mannschaft und Franz Beckenbauer bedanken sich für die Gastfreundschaft in Korea.

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89DFB-Journal 3/2007

torgefährlich waren. Außerdemerstaunten die technischen Fähig-keiten, vor allem der Offensivspieler.“

Dass sich Ästhetik und Effizienz imFußball nicht ausschließen müssen,hatte die DFB-Auswahl während desTurniers hinreichend bewiesen. 20 Treffer erzielten die „Jungs“ vonHeiko Herrlich und das waren diemeisten Tore aller WM-Teilnehmer.Eine Reminiszenz an die Laufbahndes Bundesliga-Torschützenkönigsvon 1995, wie viele Beobachter mein-ten? „Nein“, antwortet Herrlichbestimmt, „meine Philosophie heißt,dass man Wert auf die Defensivelegen muss, um der Kreativität imAngriff Raum und Zeit geben zukönnen. Deshalb haben wir zunächstan unserer Grundordnung gearbeitetund darauf unser Angriffsspiel auf-gebaut.“

Neben dieser funktionierendenSpielidee trug eine weitere Auf-fälligkeit zum erfolgreichen deutschenAbschneiden bei: der gute Teamgeist.„Alle Mannschaften in diesem Turnierwaren stark“, befand Yemi Tella, der

Teambuilding im Hochseilgartenin Heidelberg.

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90 DFB-Journal 3/2007

U 17-Junioren

Trainer des Weltmeisters Nigeria,„aber in Sachen Teamwork machteden Deutschen keiner was vor“. Infünf Phasen hatte Heiko Herrlich seinTeam auf die Herausforderung Koreavorbereitet. Eine Phase beinhalteteein Trainingslager unter der Über-schrift „Teambuilding“ in Heidelberg.„Ich bin überzeugt davon, dass sichdie Maßnahmen, die wir mit unseremTeam in der Vorbereitung konzeptio-niert und durchgeführt haben, auchausgezahlt haben“, so Herrlich, derdas Lob nicht für sich alleine bean-sprucht: „Ich kann mich nur bei mei-nem Trainer- und Betreuerstab für diehervorragende Arbeit und Unter-stützung bedanken. Vom Assistenz-,Torwart- und Fitnesstrainer über diemedizinische Abteilung und denPsychologen bis zum Koch und derAdministration: Alle haben ihren Teildazu beigetragen und sich optimalmit unserem gemeinsamen Zielidentifiziert, so dass unser Team sichauf die Arbeit auf dem Platz kon-zentrieren und dort die bestmöglicheLeistung abrufen konnte.“

Großer Jubel nach dem erstenWM-Erfolg gegen Kolumbien.

Videoanalyse im Mannschaftsbusbeim Umzug nach Goyang City.

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92 DFB-Journal 3/2007

U 17-Junioren

Es waren daher letztlich nur Nuan-cen, die ein noch besseres Ergebnisder deutschen Mannschaft verhinder-ten. Entscheidend war die 1:3-Nieder-lage gegen Nigeria im Halbfinale, beider Torwart René Vollath bereits inder Anfangsviertelstunde zwei Bällepassieren lassen musste. Dabei hatteder Afrikameister enormen Respektvor Deutschland. Trainer Tella hattedie Außenpositionen doppelt besetzt,um das gefährliche Flügelspiel derDFB-Auswahl zu unterbinden unddafür zwei seiner Offensivkräfte ge-opfert. Zudem bewegte sich MacauleyChrisantus, der Torschützenkönig undeine der auffälligsten Figuren derWM, vermehrt im Mittelfeld, um dieKreise von Toni Kroos zu stören.

Diese Vorsicht Nigerias war nichtunbegründet: Toni Kroos (FC BayernMünchen), Kapitän und Spielmacherder Mannschaft, stellte mit seinenMittelfeldkollegen Sebastian Rudy(VfB Stuttgart) und Kevin Wolze(Bolton Wanderers) das Herz desdeutschen Spiels dar. Fünf Treffererzielte er selbst, fünf weitere leiteteer direkt ein. Deutschland zeigte, wievon Heiko Herrlich gefordert, auf derBasis einer kompakten Grundordnungein variantenreiches Offensivspiel mitToni Kroos, der für die Überraschungs-momente und den kleinen Unter-schied in mancher Partie sorgte. Dawar es nur folgerichtig, dass der 17-Jährige von den akkreditiertenJournalisten als bester Spieler desTurniers mit dem „Goldenen Ball“ausgezeichnet wurde. Der bronzeneSchuh als drittbester Torschütze warfür das große Talent des FC Bayern

München noch eine Zugabe. „OttmarHitzfeld wird sich darauf freuen, Dichwieder in München zu haben undweiter fördern zu können“, hatteFranz Beckenbauer dem deutschenKapitän bei der Siegerehrung mit aufden Weg gegeben.

„Diese Auszeichnungen sind einenette Anerkennung für meine Leis-tungen und die des gesamten Teams“,bezog Kroos nach der Siegerehrungseine Mitspieler ein, „trotzdem würdeich diese Trophäen gerne gegen denWeltpokal eintauschen.“ Mit dieserEinstellung pflichtete Toni Kroosseinem Trainer Heiko Herrlich bei. DerChampions-League-Sieger von 1997

Große Enttäuschung nach der Halbfinalnieder-

lage gegen Nigeria.

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hatte seinem Team zwar eine Sieger-mentalität vermittelt und Deutschlandnach dem fünften Platz bei der EMsensationell ins Halbfinale geführt.Trotzdem fiel seine Bilanz differen-ziert aus: „Der dritte Platz ist alsErfolg zu werten, aber es war unserZiel, das Finale zu bestreiten undWeltmeister zu werden. Das habenwir nicht geschafft. Nigeria hat unsim Halbfinale die Grenzen aufgezeigt.Daraus werden wir lernen müssen.“Im kommenden Jahr, wenn Herrlich denJahrgang 1990 als U 18 betreut, wirddie DFB-Auswahl dazu ausreichendGelegenheit bekommen. Um dann alsU 19 wieder für beeindruckende, un-vergessliche Momente zu sorgen.

Der Spielplan der FIFA U 17-Weltmeisterschaft 2007Vorrunden-Gruppe F

20.08.2007 Kolumbien – Deutschland 3:3 (1:2)

23.08.2007 Ghana – Deutschland 2:3 (0:3)

26.08.2007 Deutschland – Trinidad und Tobago 5:0 (4:0)

Tabelle

1. Deutschland 3 2 1 0 11: 5 72. Ghana 3 2 0 1 8: 5 63. Kolumbien 3 1 1 1 9: 5 44. Trinidad und Tobago 3 0 0 3 1:14 0

Achtelfinale

30.08.2007 Deutschland – USA 2:1 (0:0)

Viertelfinale

02.09.2007 England – Deutschland 1:4 (0:0)

Halbfinale

06.09.2007 Nigeria – Deutschland 3:1 (2:1)

Spiel um Platz drei

09.09.2007 Ghana – Deutschland 1:2 (0:1)

Sebastian Rudy erzielt die Führungim Viertelfinale gegen England.

Franz Beckenbauer zeichnete Toni Kroos als besten Spieler der WM aus.

Bum-Kun Cha begrüßte das DFB-Team im Finalstadion von Seoul.

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94 DFB-Journal 3/2007

U 19-Frauen

Das ließ sich der UEFA-Präsidentnicht nehmen. Michel Platini warextra nach Reykjavik gereist, umden Siegerinnen der U 19-Europa-

meisterschaft den Pokal zu überrei-chen. „Er hat uns und der Traineringratuliert und gesagt, dass wir würdigeEuropameisterinnen sind“, erklärteNadine Keßler, die als Spielführerin dieTrophäe aus den Händen des französi-schen Fußball-Idols in Empfang nahm.

Mit 2:0 nach Verlängerung siegtendie U 19-Frauen gegen England undgewannen damit zum fünften Malnach 2000, 2001, 2002 und 2006 dieEuropameisterschaft. „Das fühlt sicheinfach richtig gut an“, sagte Maren

Meinert wenige Minuten nach dem Fina-le, „da macht es keinen Unterschied,ob man zum ersten oder zweiten Maleinen Titel gewinnt. Ich habe demTeam vor der Verlängerung gesagt:Wir müssen uns jetzt dafür belohnen,wie wir die Begegnung und das Tur-nier bestritten haben.“ Nathalie Bock(107.) und Monique Kerschowski (118.)erzielten in der zweiten Hälfte derVerlängerung die Treffer zu einemquasi historischen Triumph. Denn zumersten Mal wurden keine Mannschaf-ten für die zweite Quali-Runde ge-setzt, die DFB-Auswahl musste sichbereits in der ersten Runde der Quali-fikation gegen vier Gegner durchset-zen.

So war das Team vor dem Aufeinan-dertreffen mit England bereits gegenFrankreich (4:2 nach Verlängerung),Island (4:2), Norwegen (2:0), Dänemark(1:0), Schottland (3:0), Ungarn (6:0),Schweden (4:1), Österreich (5:1), Geor-gien (18:0) und Mazedonien (7:0) erfolg-reich. Vom ersten Spiel der Qualifika-tion bis zum EM-Finale blieben diedeutschen Frauen also unbesiegt – undtrotzten damit erfolgreich der steigen-den Qualität in Europas Frauenfußball.

„Vielleicht ist dieser Erfolg auch dieBelohnung dafür, dass wir immer einpaar Prozent mehr in Vorbereitung undBetreuung der Mannschaften investie-ren als andere Nationen“, erklärt Heike

Die Dominanz ist überwältigend: Bei der zehnten Auflage der U 19-Europameisterschaft der Frauen in Island sicherte sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes zum fünften Mal den Titel. Maren Meinert und ihrem Team gelang damit dieVerteidigung des im Vorjahr gewonnenen Pokals. UEFA-Präsident Michel Platini überreichte den EM-Pokal, und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger empfing die U 19-Frauen nach der Rückkehr direkt am Frankfurter Flughafen. DFB-Mitarbeiter MaximilianGeis berichtet über Fußball und Feierlichkeiten.

Maren Meinerts U 19-Frauen verteidigen den EM-Titel

Belohnung für ein paarProzent mehr Einsatz

Michel Platini überreichte Nadine Keßler den EM-Pokal.

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95DFB-Journal 3/2007

Ullrich, Leiterin der Abteilung Frauen-und Mädchenfußball beim DFB, undfügt hinzu, „hier zahlt sich aus, dasssich der DFB und vor allem PräsidentDr. Theo Zwanziger seit Jahren zumFrauen- und Mädchenfußball bekennenund mit einem Budget ausstatten, dases uns ermöglicht, auch in diesemBereich professionell zu arbeiten.“

Dass Dr. Theo Zwanziger ein Freundund Förderer des Frauen- und Mäd-chenfußballs ist, zeigte sich wiedereinmal bei der Ankunft der U 19-Frauenin Deutschland. Der DFB-Präsidentstand persönlich am Gate 23, als NadineKeßler und Maren Meinert mit dem EM-Pokal als erste aus dem Flugzeugkamen. „Ich gratuliere Euch im Namendes DFB ganz herzlich, Ihr habt dendeutschen Fußball toll vertreten“, sagteDr. Zwanziger bei der Ankunft derEuropameisterinnen. „Wir sind stolz aufden großartigen Erfolg. Es ist schwierig,Europameister zu werden – und nochschwieriger, den Titel zu verteidigen.Eure Leistungen machen außerdemgroße Hoffnungen im Hinblick auf dieWM 2011, die dann vielleicht in Deutsch-land stattfindet und bei der eventuelldie ein oder andere von Euch auf demPlatz stehen wird.“

Gäbe es eine Rangliste für die Euro-pameister der U 19-Frauen, das bisherfünf Mal erfolgreiche deutsche Teamwäre dem Rest Europas weit enteilt.Russland (2005), Spanien (2004),Frankreich (2003), Schweden (1999)und Dänemark (1998) haben jeweils

einmal den Titel gewonnen. Statistischgesehen steht der Pokal also alle zweiJahre in der Vitrine der DFB-Zentral-verwaltung in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise.

Übrigens: Bei den U 20-Weltmeis-terschaften konnten die DFB-Frauenbei bisher drei Auflagen einmal 2004

in Thailand den WM-Pokal in Händenhalten. Um die Statistik der Weltmeis-terschaften den Europameisterschaftenanzupassen, braucht es somit einenErfolg bei der WM im Dezember 2008in Chile. Die Teilnahme daran hatMaren Meinerts Mannschaft mit demerfolgreichen Abschneiden in Islandbereits geschafft...

Dr. Theo Zwanziger empfing die U 19-Frauen am Frankfurter Flughafen.

Nathalie Bock erzielte die Führung in der Verlängerung des Endspiels.

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96 DFB-Journal 3/2007

DFB-Trainer

Bis zum August 2007 war er eingroßer Unbekannter. Erstmalstauchte der Name „MarcoPezzaiuoli“ in der breiten Fußball-

Öffentlichkeit auf, als BundestrainerJoachim Löw nach dem „Sommer-märchen“ einen Assistenztrainersuchte. Der gebürtige Mannheimergehörte zu den Kandidaten, über diespekuliert wurde.

„Das war eine interessante Zeit undich habe mich natürlich geehrt gefühlt.Ich habe diese Angelegenheit zwarnicht überbewertet, aber für mich wares äußerst positiv und eine Bestätigungder geleisteten Arbeit, in diesemZusammenhang genannt zu werden“,sagt Pezzaiuoli. „Mein Ziel war aberohnehin die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Deswegen bin ich aus Südkoreazurückgekehrt.“ Schnell wird klar, dassMarco Pezzaiuoli einen interessantenWerdegang durchlaufen hat.

Begonnen hat seine Trainer-Lauf-bahn in Mannheim. Als Spielführer der A-Junioren sprang er für den B-Junioren-Trainer ein. BeispielsweiseÜmit Davala, der ehemalige türkischeNationalspieler von Werder Bremen,wurde durch ihn gefördert. Der SV 98Schwetzingen war – ebenfalls noch als aktiver Spieler – seine nächsteTrainerstation in der Nachwuchsar-beit. Michael Piwowarski, der Jugend-koordinator des BundesligistenKarlsruher SC, erkannte das Talent desdamals 20-Jährigen und der KSC stellte ihn ein.

Marco Pezzaiuoli bietet sich im DFB-Trainerstab eine tolle Chance

Teamplayer mit eigenen IdeenSeit dem 1. Juli 2007 gehört MarcoPezzaiuoli dem Trainerstab des DFB an.Der 38 Jahre alte Fußball-Lehrer betreutdie U 16-Nationalmannschaft desDeutschen Fußball-Bundes. MaximilianGeis porträtiert den Neuzugang im DFB-Trainerstab.

Marco Pezzaiuoli ist seit über 18 Jahren im Trainerbereich tätig.

In der Ära des Bundesliga-TrainersWinfried Schäfer wurde Pezzaiuoli beiden Badenern Trainer der B- und A-Junioren, später auch Trainer derAmateurmannschaft. Er stellte dasBindeglied zwischen dem Nachwuchs-und dem Profi-Bereich dar. „Ich arbei-tete als Nachwuchskoordinator für

Amateure und Jugend und wurdeunter Rainer Ulrich Co-Trainer unsererProfi-Mannschaft. Unsere Aufgabe war es, Nachwuchsspieler durch indivi-duelles Training schnell an den Profi-Bereich heranzuführen“, so Pezzaiuoli,der dem KSC insgesamt 14 Jahre treublieb.

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97DFB-Journal 3/2007

Als Südkoreas Fußball-Idol Bum-KunCha 2002 einen Assistenztrainer beiden Suwon Samsung Blue Wings suchte,fiel seine Wahl nach mehrerenEmpfehlungen auf Pezzaiuoli. „DieEindrücke der WM 2002 waren nochfrisch. Im Vergleich zu Europa gab esnatürlich einige Unterschiede in derKultur. Sportlich herrschten in Suwonabsolut professionelle Bedingungen.Der Klub ist das Bayern MünchenKoreas: Wir hatten ein Trainingszent-rum mit Schlafmöglichkeiten undGanztagsbetreuung für die Spieler“,erzählt Pezzaiuoli. Pokale für dieKoreanische Meisterschaft, die Asien-Meisterschaft und der Super-Cupwanderten in den Trophäenschrank derBlue Wings. „Dem Trainerberuf wird inSüdkorea enormer Respekt entgegen-gebracht. Trotz toller Erlebnisse undeinem breiten Spektrum an Wissen undErfahrung, das ich mir aneignen konnte,ist der Kontakt nach Deutschland nieabgerissen“, erinnert sich Pezzaiuoli.

So kehrte er 2006 zurück, um seineKenntnisse mit der Ausbildung zumFußball-Lehrer abzurunden. „Im Laufdes Lehrgangs hat Matthias Sammer

mir das Angebot unterbreitet, als DFB-Trainer zu arbeiten. Diese Aufgabe isteine so tolle Chance, dass meineEntscheidung sehr bald feststand“,berichtet Pezzaiuoli heute. Mit derPhilosophie des DFB-Sportdirektorsstimmt er überein. Besonders derPersönlichkeitsentwicklung und derIndividualität im technischen und tak-tischen Bereich misst Marco Pezzaiuolihohe Bedeutung zu: „Ich möchte dieSpieler in diesem weiten Feld intensivbegleiten und habe einige eigene Ideendazu. Dieser persönliche Kontaktneben Spiel- und Trainingsbesuchen istauch durch die neuen Medien sehr gutmöglich.“

Detailarbeit ist das Credo von MarcoPezzaiuoli. So soll bereits im Trainingmit Videoanalysen gearbeitet werden.Darüber hinaus macht er deutlich:„Außerdem sollen die Jungs auf ihreErnährung achten, Stabilisations-training machen und sich grundsätzlichauf die psychischen und physischenAnforderungen des professionellenFußballs vorbereiten. Man muss auchvermitteln, dass ein guter Schulab-schluss unabhängig von der sportli-chen Karriere wichtig ist. So haben wirkürzlich zwei Spieler wegen Schular-beiten vom Training freigestellt.“

Diese Zielsetzung lebt MarcoPezzaiuoli vor, denn er selbst ist immerneugierig und aufgeschlossen. „Wannimmer es die Zeit ermöglicht, lese ichein Buch oder bilde mich fort. Derzeitfrische ich meine Sprachkenntnisse auf,lerne nach Deutsch, Italienisch, Eng-lisch, Spanisch und Koreanisch nochFranzösisch.“ Man darf gespannt sein,wie der verheiratete Vater eines 16Monate alten Sohnes seine Vorstel-lungen von Fußball an die Nachwuchs-hoffnungen des DFB vermittelt.

Seit 1. Juli 2007 gehört der Mannheimerzum DFB-Trainerstab.

Pezzaiuoli wird die U 16-National-mannschaft betreuen.

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98 DFB-Journal 3/2007

Junioren-Bundesligen

B-Junioren-Bundesliga als neue Spielklasse auf Topniveau

Gelungener Start

Die A-Junioren-Bundesliga bestehtmittlerweile vier Jahre. Dochschon seit geraumer Zeit hat siedie mit ihrer Gründung verknüpf-

ten hohen Erwartungen erfüllt. DieVereine, die Landes- und Regional-verbände des DFB und besonders dieTalente profitieren von der strukturel-len Veränderung im Spielbetrieb derJunioren. Nicht nur die Meisterschafts-Begegnungen, sondern auch die End-runde im Titelkampf haben eindeutiggezeigt, dass eine Konzentration aufdie drei Staffeln Nord/Nordost, Süd/Südwest und West der richtige Weg warund Potenzial für die Leistungsent-wicklung der Junioren bietet. Insofernist die Einführung einer B-Junioren-Bundesliga die logische Konsequenz,denn auch die jüngeren Talente sollenebenfalls frühzeitig eine optimale För-derung auf höchster Ebene erfahren.

„Bei der A-Junioren-Bundesliga hatsich die Nachwuchsförderung aufhohem Wettbewerbsniveau als geeig-nete Maßnahme erwiesen, die talen-tierten jugendlichen Fußballer nochintensiver auf die Anforderungen imSeniorenbereich vorzubereiten. Analogdazu soll diese Leistungskonzentrationnun auch bei den B-Junioren erreichtwerden. Die neue Liga ist ein weitererwichtiger Baustein, die Elite zu för-dern“, erklärte Dr. Theo Zwanziger.

Den ersten Spieltag der B-Junioren-Bundesliga eröffnete der DFB-Präsidentin Essen. Gemeinsam mit dem stellver-tretenden Vorsitzenden des DFB-

Der 19. August 2007 wird alswichtiges Datum in die Ge-schichte des DFB-Jugend-

fußballs eingehen. In der neu gegründe-ten B-Junioren-Bundesliga fand dererste Spieltag statt. Neben den A-Juni-oren ist nun auch eine Meisterschaft fürU 17-Mannschaften auf Topniveau unterFederführung des Deutschen Fußball-Bundes geschaffen worden. Die Spiel-leiter Daniel Feld und Tobias Wolf ausder DFB-Jugendabteilung berichten überden Start und die aktuellen Entwick-lungen in den Junioren-Bundesligen.

Jugendausschusses, Peter Frymuth,übergab er den Spielführern des FC Schalke 04 und von Rot-Weiss Essenvor dem Anpfiff einen Wimpel zurErinnerung an diese Partie. Gleichzeitigentsandte der DFB am Premierentaghochrangige Vertreter in alle anderenStadien, um jeder der 42 Mannschafteneinen Wimpel zu überreichen.

Bei einer anschließenden Pressekon-ferenz in Essen mit Dr. Theo Zwanziger,Andreas Winkler (Nachwuchs-Koordina-

tor Rot-Weiss Essen) und Bodo Menze(Leiter des Nachwuchsleistungszent-rum von Schalke 04) wurde von Ver-einsseite nochmals ein klares Votumfür die Einführung einer neuen Ligaabgegeben. „Mit der Einführung der B-Junioren-Bundesliga haben sich dieRahmenbedingungen erheblich verbes-sert“, äußerte beispielsweise Winkler.

Bei den DFB-Trainern der Junioren-Nationalmannschaften wird die Einfüh-rung der neuen Liga ebenfalls als

Mit Volldampf starteten die Spieler vonSchalke 04 und Rot-Weiss Essen in dieerste Saison der B-Junioren-Bundesliga.

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99DFB-Journal 3/2007

Peter Frymuth neuer Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses

Der DFB-Jugendausschuss bekommt einen neuen Vor-sitzenden. Nach neun Jahren kandidierte Dr. Hans-DieterDrewitz (Haßloch) beim Bundesjugendtag nicht mehr fürdieses Amt. Als seinen Nachfolger wählten die Delegiertenden Düsseldorfer Peter Frymuth. Der Jugendobmann desFußball-Verbandes Niederrhein gehört dem DFB-Jugend-ausschuss bereits seit neun Jahren an. Formal muss seineWahl noch durch den DFB-Bundestag bestätigt werden.

Neben Dr. Drewitz scheiden auch die bisherigen MitgliederEberhard Bernatzki (Berlin), Heinz-Herbert Kreh (Haßfurt)und Wolfgang Waßmund (Buchholz/Nordheide) aus demGremium aus. Als neue Jugendausschuss-Mitgliederwählten die Delegierten die Stuttgarterin DagmarSchütter, Manfred Deister (Gütersloh) und Karl-HeinzWilhelm (Höchberg/Bayern).

Neben den Personalentscheidungen lagen den Dele-gierten einige wichtige Anträge zur Neustrukturierungder Arbeit im Nachwuchsbereich vor. So stimmte derBundesjugendtag zu, den Schulfußballausschuss zuGunsten einer Schulfußballkommission aufzulösen, derzukünftig neben den gewählten Vertretern derRegionalverbände auch externe Fachleute, zum Beispielaus den Kultusministerien, angehören. Dadurch soll dieZusammenarbeit des DFB mit Ministerien undSchulämtern intensiviert und die Kommunikationverbessert werden.

Ablehnend reagierten die Mitglieder des Bundesjugend-tages auf den Vorschlag, den Mädchenfußballausschussaufzulösen und statt dessen in einen gemeinsamenFrauen- und Mädchenausschuss zu integrieren. In ihrerStellungnahme an den DFB-Bundestag unterstrichen dieDelegierten ihre Auffassung, dass sich die bisherigenStrukturen zur Förderung des Mädchenfußballs bewährthaben. Der Mädchenfußball sei fester Bestandteil derJugendarbeit des DFB, Jungen und Mädchen solltenweiterhin eine Einheit bilden – eine definitiveEntscheidung bleibt dem DFB-Bundestag vorbehalten.

Dagegen empfahl der Bundesjugendtag dem Bundestag,nach einer Übergangsfrist den Vereinen der neuen 3. Ligadie Führung eines Nachwuchsleistungszentrums zur Pflichtzu machen. Der Bedeutung der Spielklasse entsprechendmüssen die Vereine ihren Beitrag zur besseren undintensiveren Ausbildung junger Talente leisten.Einen speziellen Wimpel erhielten die beiden Mannschaftskapitäne im Essener

Georg-Melches-Stadion von Dr. Theo Zwanziger und Peter Frymuth (rechts).

Dr. Hans-Dieter Drewitz wurde als Vor-sitzender des DFB-Jugendausschussesverabschiedet.

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100 DFB-Journal 3/2007

Junioren-Bundesligen

sinnvolle und logische Konsequenzerachtet. „Es ist sehr erfreulich, dass esneben der A-Junioren-Bundesliga seitder Saison 2007/2008 auch eine B-Junioren-Bundesliga gibt. Die Einfüh-rung einer bundesweiten Klasse hateine Leistungskonzentration zur Folge,von der die jungen Spieler profitierenwerden“, freute sich Horst Hrubesch.

Zur Einführung der B-Junioren-Bundesliga hat der DFB ein Sonderheftaufgelegt, das den Vereinen, den Lan-des- und Regionalverbänden sowie derPresse zur Verfügung gestellt wordenist und unter www.dfb.de im BereichPublikationen/Download heruntergela-den werden kann. Hier sind detaillierteInformationen zu jedem Verein wiebeispielsweise die Kaderliste aufge-führt oder aktuelle Informationen zuden Bundesligen sowie Rückblicke auf

die Endspiele um die DeutschenJunioren-Meisterschaften und denDFB-Junioren-Vereinspokal zu finden.

Der Aufbau der B-Junioren-Bundes-liga entspricht der seit vier Spielzeitenbewährten Struktur der A-Junioren. Inden drei Staffeln Nord/Nordost, Süd/Südwest und West spielen jeweils 14Mannschaften und somit um die Quali-fikation zur Endrunde um die DeutscheMeisterschaft. In diesem Jahr wird sichzudem der Zweitplatzierte der StaffelSüd/Südwest dafür direkt qualifizieren.Zukünftig wird eine Leistungstabellebeziehungsweise ein Punktesystemdarüber entscheiden, welche Staffelden vierten Teilnehmer stellen darf.

Die A-Junioren-Bundesliga gehtnach der Gründung im Jahr 2003bereits in die fünfte Saison. Zieht man

Bilanz, so ist festzustellen, dass dieJunioren-Bundesliga eine optimaleVorbereitung für den Senioren-bereich ist. Spieler wie Serdar Tasci(VfB Stuttgart), Manuel Neuer (FC Schalke 04), Lukas Podolski(FC Bayern München) oder René Adler(Bayer 04 Leverkusen) haben allesamtin der A-Junioren-Bundesliga gespieltund sich in der Bundesliga inzwischeneinen Namen gemacht. Diese und vieleandere Beispiele belegen eindeutig,dass die bestehende Struktur der B-und A-Junioren-Bundesliga eine idealePlattform darstellt für spätere Anfor-derungen.

Auch die Zuschauer haben mittler-weile die Besonderheit des Spitzen-fußballs im Juniorenbereich erkannt. Indiesem Sommer kamen 22.500Zuschauer zum Finale um die DeutscheMeisterschaft der A-Junioren zwischenBayer 04 Leverkusen und dem FC Bayern München in die voll besetzteBayArena. Dabei besiegte die Bayer-Mannschaft von Thomas Hörster die U 19 des FC Bayern München mit 2:1nach Verlängerung. Ein wunderbarerRahmen, ein spannendes Spiel undeine grandiose Stimmung ließen jedenZuschauer die Faszination Jugend-fußball erleben. Ebenfalls äußerstattraktiv war das B-Jugend-Finale, dasdas von Stefan Beckenbauer trainierteBayern München vor 7.000 Zuschauernim Stadion „Rote Erde“ bei BorussiaDortmund mit 1:0 gewann.

Um dieser Entwicklung weiterhinRechnung zu tragen, wurde als Kommu-nikations-Instrument eine Junioren-Info eingeführt, die die Vereine, Landes-und Regionalverbände und auch diePresse monatlich mit aktuellen Projek-ten und statistischen Angaben für denJuniorenbereich und deren Bundes-ligen versorgt. Ein Schwerpunkt ist der-zeit beispielsweise ein Doping-Präven-tionsprogramm für Spieler, Trainer undVerantwortliche der Vereine. Hier gehtes besonders darum, die Jugendlichenausreichend über diese Thematik zuinformieren und sie optimal auf mögli-che Gefahren vorzubereiten. Die DFB-Dopingkontrollärzte referieren beijedem Verein der A-und B-Junioren-Bundesliga unter anderem über dietheoretische Durchführung einerDoping-Probe, die Anti-Doping-Richtlinien oder auch die Rechte undPflichten der Spieler.

Überschwänglicher Jubel bei den Spielern des Deutschen A-Junioren-Meisters 2007:Bayer 04 Leverkusen.

Mit einem 1:0-Endspielsieg über Borussia Dortmund sicherten sich die B-Juniorendes FC Bayern München die Deutsche Meisterschaft 2007.

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102 DFB-Journal 3/2007

Turnierbörse

DEUTSCHLANDTuS 1882 AsbachG- bis A-Jugend13. bis 15. Juni 2008Manfred HouckBornstraße 657632 Kescheid0 26 85 / 98 88 [email protected]

SpVgg. BärenkellerA-Jugend5. und 6. Juli 2008E- und D-Jugend12. Juli 2008Thomas PaschekHirblinger Straße 15686156 Augsburg01 76 / 22 22 33 [email protected]

SV 1919 Bedburdyck-GierathG- bis D-JugendC- und B-Juniorinnen12. und 13. Januar 2008Ralf ZimmermannKreuzstraße 2141363 Juechen0 21 81 / 70 68 [email protected]

FV Biberach/RissA-Jugend30. Dezember 2007Wolfgang HoehnHainbuchenstraße 988400 Biberach01 60 / 97 97 47 [email protected]

FV Biebrich 02F-Jugend und F-Juniorinnen13. und 14. Dezember 2008Hakan TutkunSalizestraße 165203 Wiesbaden01 74 / 9 74 85 [email protected]

BFV Hassia BingenF- und E-Jugend8. und 9. Dezember 2007Markus RehbeinElisabethenstraße 2855545 Bad Kreuznach01 51 / 12 88 62 [email protected]

TV 01 BohmteG- bis D-Jugend9. bis 12. Mai 2008Guido KrögerAm Hügel 1549163 Bohmte0 54 71 / 25 [email protected]

BSC BraunschweigF- bis A-Jugend1. Mai 2008Frank MengersenVor der Burg 138100 Braunschweig05 31 / 1 71 [email protected]

Die Zukunft wird jetzt geplant. Und diebietet viele Spielgelegenheiten für dieNachwuchsteams. Das Angebot fürJuniorinnen- und Juniorenmannschaftenist enorm. Wo überall gespielt wird, da-rüber gibt die „Turnierbörse der Jugend“Auskunft. Sie ist auch im Internet unterwww.dfb.de/dfb-info/juniorecke einzu-sehen. Wer zukünftig dort mit seinemTurnier erscheinen möchte, kann dieserreichen, indem er das entsprechendeFormular unter der angegebenenInternet-Adresse ausfüllt oder seineAngaben an folgende Adresse sendet:DFB-Direktion Kommunikation, Stichwort:Turnierbörse, Otto-Fleck-Schneise 6,60528 Frankfurt am Main.

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103DFB-Journal 3/2007

Bulacher SCG- bis D-Jugend1. und 2. März 2008Heiko BrathNeue-Anlage-Straße 29 a76135 Karlsruhe07 21 / 9 86 34 [email protected]

Delmenhorster TurnerbundE-Jugend 14. und 15. Juni 2008Michael ZollDüsternortstraße 22227755 Delmenhorst01 74 / 9 25 06 [email protected]

TSV Eintracht EggebekG- bis B-Jugend und D- bis B-Juniorinnen12. und 13. Juli 2008Peter SchiefelbeinHauptstraße 20 a24852 Eggebek01 70 / 3 45 78 [email protected]

FSV Erlangen-BruckD- bis B-Juniorinnen1. März 2008Michael LangHenkestraße 11291052 Erlangen01 71 / 2 85 62 35

Erler SV 08G- bis E-Jugend8. bis 10. August 2008Lutz BaudlerBurgmühlenhof 2545891 Gelsenkirchen02 09 / 78 57 [email protected]

SGV Freiberg/NeckarC-Jugend9. Februar 2008D-Jugend10. Februar 2008E-Jugend5. Januar sowie21. und 22. Juni 2008Wilfried HessEberhardstraße 5170736 Fellbach01 77 / 2 76 90 [email protected]

FSC GuxhagenC-Jugend12. und 13. Januar 2008D-Jugend9. und 10. Februar 2008Dieter ElsnerMittelgasse 1034302 Guxhagen0 56 65 / 92 23 [email protected]

Heidmühler FCG- bis A-Jugend sowie C- und B-Juniorinnen9. bis 12. Mai 2008Jürgen KulbatzkiBorkumer Straße 2126419 Schortens0 44 61 / 8 26 [email protected]

FC HonhardtA-Jugend10. und 11. Mai 2008Heinrich KraftSteinbacherstraße 874586 Frankenhardt-Honhardt0 79 59 / 3 [email protected]

Horremer SVA-Jugend10. November 2007G- bis C-Jugend14. und 15. Juni 2008Thomas KompaSchaevenstraße 4050171 Kerpen0 22 37 / 92 12 [email protected]

1. Kölner FC Sülz-KlettenbergF- bis D-Jugend21. und 22. Juni 2008Michael RätschZülpicher Straße 37350935 Köln01 63 / 8 66 69 78

TSV Schott MainzD-Jugend, 24. Mai 2008Wolfgang SchneiderKarlsbaderstraße 2355122 Mainz0 61 31 / 68 18 [email protected]

TSV MeimsheimG- bis B-Jugend12. bis 20. Juli 2008Alexander HerrmannPostfach74336 Brackenheim0 71 35 / 9 65 27 [email protected]

SV MetternichE-Jugend9. Februar und 22. Juni 2008G- und F-Jugend17. Februar und 14. Juni 2008D- und C-Juniorinnen1. März und 15. Juni 2008C-Jugend und B-Juniorinnen

2. März 2008B-Juniorinnen15. Juni 2008C-Jugend21. und 22. Juni 2008Manfred WeilerBergstraße 18 a53919 Weilerswist01 77 / 2 06 88 [email protected]

VfL MunderkingenF- und E-Jugend1. und 2. Dezember 2007C- bis A-Jugend sowie C- und B-Juniorinnen15. und 16. Dezember 2007Thomas KnezAlter Galgen 2489597 Munderkingen01 70 / 8 36 14 [email protected]

TV NellingenC- und A-Jugend5. Januar 2008B-Jugend26. Januar 2008D-Jugend, 10. Februar 2008Sven WrobelReuteweg 673760 Ostfildern01 76 / 21 62 87 [email protected]

SV NollingenB-Jugend27. Januar 2008Thomas HessRheinfelder Straße 5279639 Grenzach-Wyhlen0 76 24 / 89 90 [email protected]

Explosion der Freude: So sehen Sieger aus.Einsatz ist Trumpf:

Wer gewinnt dieses Laufduell?

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104 DFB-Journal 3/2007104 DFB-Journal 3/2007

TuS ObenstroheG- bis D-Jugend1. bis 4. Mai 2008Andreas FreiheitYorck-von-Wartenburg-Straße 1326316 Varel01 72 / 4 43 81 [email protected]

SpVgg. 90 OeldeA-Jugend5. Januar 2008Michael Gehre59302 Oelde01 71 / 8 33 38 [email protected]

SV Rot-Weiß PirmasensG- bis D-Jugend8. und 9. Dezember 2007Ralf FriedewaldAm Sommerwald 38 a66953 Pirmasens01 76 / 41 03 11 [email protected]

SuS ScheidingenE- bis B-Juniorinnen15. und 16. Dezember 2007Maik BüsserHubertus-Schützen-Straße 5159457 Werl0 29 28 / 83 98 [email protected]

1. FC Schweinfurt 1905D-Jugend12. Januar 2008Bernd LehferNeutorstraße 4797421 Schweinfurt0 97 21 / 73 00 [email protected]

TSV UntergruppenbachE- und D- sowie A-JugendB-Juniorinnen12. und 13. Januar 2008G- und F- sowie C- und B-Jugend19. und 20. Januar 2008Jürgen PfahlLilienweg 774199 Untergruppenbach0 71 31 / 97 00 [email protected]

SG UntertürkheimC- und B-Jugend10. bis 12. Mai 2008Hubert LeiserBeuthener Straße 570374 Stuttgart07 11 / 52 43 [email protected]

SSV Vingst 05G-Jugend, 22. Mai 2008F-Jugend, 24. Mai 2008E-Jugend, 25. Mai 2008D-Jugend, 31. Mai 2008C-Jugend, 1. Juni 2008Marcel BraunerZur alten Wassermühle 1650259 Pulheim01 62 / 9 11 44 [email protected]

VfL Eintracht Warden 1922F- und D-Jugend7. Juni 2008G- und E-Jugend8. Juni 2008Markus AltmannKimbernstraße 752477 Alsdorf0 24 04 / 6 10 [email protected]

Turnierbörse

Packendes Duell: Das Mädchenscheint in diesem Zweikampf dieNase vorn zu haben.

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105DFB-Journal 3/2007

TSV WeikersheimB-Jugend10. bis 12. Mai 2008Karl StirnkorbFasanenweg 1097990 Weikersheim0 79 34 / 87 [email protected]

TV WellingholzhausenA-Jugend4. bis 6. Januar 2008Dietrich GrünkemeierHubertusstraße 1049326 Melle01 73 / 1 62 28 [email protected]

TuS 1860 WickrathG- bis A-Jugend18. bis 25. Mai 2008Udo PaschDorthausen 150 b41179 Mönchengladbach0 21 61 / 20 75 [email protected]

1. FC WilmersdorfD-Jugend5. Januar 2008B-Jugend10. und 11. Mai 2008Andrea GierokSodener Straße 2614197 Berlin0 30 / 89 72 53 [email protected]

FC Rot-Weiß WolgastD-Jugend28. Juni 2008Jens JahnkeBeethovenstraße 817438 Wolgast01 73 / 7 98 73 [email protected]

FrankreichJeunesse Sportive Lafarge LimogesC- und B-Jugend24. und 25. Mai 2008J. S. Lafarge LimogesClaude Dagout3, Rue Philippe de Commines87000 LIMOGESFRANKREICH00 33 / 5 55 05 16 [email protected]

NIEDERLANDEGSBWD- bis B-Jugend22. und 23. März 2008Jan OttenFrankische Driehoek 285052 BM GOIRLENIEDERLANDE00 31 / 1 35 30 30 [email protected]

SVN/VossenbergG- und F-Jugend11. Mai 2008F- und E-Jugend17. Mai 2008D-Jugend24. Mai 2008C-Jugend25. Mai 2008Roger TheunissenMgr. Lemmensstraat 236373 BM LANDGRAAFNIEDERLANDE00 31 / 6 18 03 51 [email protected]

ÖSTERREICHUSV GabersdorfE- und D-Jugend10. und 11. Mai 2008Christian LuttenbergerGabersdorf 938424 GABERSDORFÖSTERREICH00 43 – 6 64 / 2 31 31 [email protected]

ISK InnsbruckF- bis B-Jugend9. bis 12. Mai 2008Uwe MorioIm Nassen Grund 667725 Breunigweiler0 63 57 / 9 60 [email protected]

SC Landskron, Magdalen, AdmiraC- und B-Jugend sowie D-Juniorinnen26. Dezember 2007E- und D-Jugend27. Dezember 2007D- und C-Jugend28. Dezember 2007F- und E-Jugend29. Dezember 2007G- und F-Jugend30. Dezember 2007Hubert SabitzerOssiacherstraße9523 VILLACH-LANDSKRONÖSTERREICH00 43 – 42 42 / 4 27 [email protected]

Magdalener SCF- bis C-Jugend und D-Juniorinnen10. bis 12. Mai 2008Ernst HoferSt. Magdalenerstraße 939524 VILLACH-ST. MAGDALENÖSTERREICH00 43 – 42 42 / 4 48 [email protected]

FC SchrunsE- bis B-Jugend23. bis 25. Mai 2008Uwe MorioIm Nassen Grund 667725 Breunigweiler0 63 57 / 9 60 [email protected]

SC St. StefanF- bis B-Jugend21. bis 24. März 2008Uwe MorioIm Nassen Grund 667725 Breunigweiler0 63 57 / 9 60 [email protected]

ASV WolfsbergE- bis A-Jugend9. bis 12. Mai 2008F- bis B-Jugend9. bis 13. Juli 2008Uwe MorioIm Nassen Grund 667725 Breunigweiler0 63 57 / 9 60 [email protected]

Viele Tore konnten die Zuschauer bei einem

Kleinfeld-Turnier auf dem Wangener Marktplatz

bestaunen.

Freude pur beidiesem kleinen

Mädchen.

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106 DFB-Journal 3/2007

Internet-Ecke

Wenn einer eine Reise tut, dannkann er was erzählen.“ Wenndieser Jemand dann nochzufällig das DFB-Maskottchen

„Paule“ ist, sind die Erzählungen garan-tiert auch sehr amüsant, informativund kurzweilig. So geschehen im Tage-buch des kleinen Adlers zur Frauenfuß-ball-Weltmeisterschaft 2007 aufwww.dfb.de. Die Erlebnisse und Ein-drücke von „Paule“ waren einer derHöhepunkte im WM-Sonderbereich aufder Homepage des Deutschen Fußball-Bundes. Seine Geschichten über dieSitten und Gebräuche der Chinesen,seine Erfahrungen und Erlebnissebegeisterten die User der DFB-Website.Diese Interpretation legen auf jeden Falldie Abrufzahlen der DFB-Seite nahe. Biszu 1.000 Klicks wurden bei den einzel-nen Beiträgen des kleinen Vogels gezählt.

Der Sonderbereich zur Frauen-WM 2007 lockte mit 13 interessanten Rubriken

Bewegte Bilder bewegenderDie Frauen-WM 2007 in China war in den vergangenen Wochen natürlich einer der Themen-Schwerpunkte auf der DFB-Website.Die User von www.dfb.de waren auf diesem Weg immer ganz dicht dran am deutschen Team. Michael Herz berichtet über dieOnline-Aktivitäten der DFB-Direktion Kommunikation.

DFB-Medienportal ist gestartet Vor dem Länderspiel der deutschen A-Natio-nalmannschaft in London gegen Englandwurde das neue Medienportal der DFB-Direk-tion Kommunikation online vorgestellt. Unterhttp://presse.dfb.de bietet der DFB den Medien-vertretern künftig etliche Service-Leistungenauf einen Blick. So können sich die Journalis-ten online für DFB-Veranstaltungen wieLänderspiele, die Pokalendspiele oder denDFB-Bundestag akkreditieren. Natürlich hältder neue Bereich auch umfassendes Infor-mationsmaterial für die Presse bereit. Egal obAdressenverzeichnisse, die Medienrichtlinienfür DFB-Pokalspiele oder Sonderpublikationenwie beispielsweise die Broschüre zur Frauen-WM oder zum Jubiläum „25 Jahre Frauen-Länderspiele“ – die DFB-Publikationen stehenals hochwertige PDF-Dateien zum Downloadbereit. Abgerundet wird das Angebot durchden Abonnementservice für die DFB-Presse-mitteilungen und den DFB-Newsletter.

So wissen wir nun, dass in chinesi-sche LKWs – und erscheinen sie nochso klein und zerbrechlich – mit etwasGeduld das gesamte Mannschafts-gepäck verstaut werden kann. Dass einchinesischer Koch durchaus auch einpaar deutsche Würstchen braten kannoder Renate Lingor und Sandra Smisekfür das chinesische Ohr wie LunnatieLinge’er und Sangdela Simisaike klin-gen. Den Zungenbrecher, der entsteht,wenn „Paule“ den Namen KerstinGarefrekes ins Chinesische übersetzt,möchten wir Ihnen an dieser Stelleersparen. Falls Sie die Neugier packt:Der Sonderbereich und vor allem das

Tagebuch inklusive der Auflösung sindimmer noch online.

Die Geschichten des DFB-Maskottchens sind allerdings nur eineder insgesamt 13 Rubriken, die imSonderbereich zur WM 2007 onlineangeboten wurden. In Anlehnung andas erfolgreiche Online-Videomagazin„ImTeam“ der A-Nationalmannschaftbot der Sonderbereich der Frauen-WMden Fans zum Beispiel ebenfalls attrak-tive „Videos“. Mit Hilfe der eingestell-ten Interviews, Hintergrundberichteund Spielzusammenfassungen konntensich die User des Videobereichs so ein

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107DFB-Journal 3/2007

Momente

Vereinswettbewerb – onlineinformieren Der Kreis der Adressaten ist ungewöhnlichgroß: Schließlich wendet sich der Vereins-wettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes analle deutschen Fußball-Vereine. Also sind fast26.000 Klubs, knapp 6,5 Millionen Mitgliederoder eben rund 40 Millionen Fußball-Interessierte in Deutschland angesprochen.Die Laufzeit ist ungewöhnlich lange: Fast dreiJahre wird der DFB-Vereinswettbewerb dauern.Und die Preise sind unglaublich attraktiv: Sogibt es unter anderem einen Besuch bei derNationalmannschaft für 50 Personen oder einTraining mit Bundestrainer Joachim Löw,seinem Assistenten Hansi Flick und DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke zu gewinnen. Soumfangreich der Wettbewerb ist, so kompaktbietet die Rubrik dazu dem User der DFB-Website www.dfb.de alle Informationen zurKampagne auf einen Blick. Mehr noch: Über dieDFB-Seite kann jeder Interessierte seinenVerein für den Wettbewerb anmelden. Einfachreinklicken und mitmachen!

umfassendes Bild der Abläufe vor Ortmachen. Zusätzlich bereichert wurdedas aktuelle Angebot durch kurze Film-Porträts von Birgit Prinz, RenateLingor, Anja Mittag, Kerstin Stegemannund Ariane Hingst, die vor der Welt-meisterschaft aufgezeichnet wurden.

Natürlich hielt der WM-Sonder-bereich auch die „Standardinforma-tionen“ für den User bereit. Nebeneiner News-Rubrik mit den aktuellenMeldungen rund um die Frauen-WMwaren dies der WM-Spielplan, die Spiel-Statistiken, die Porträts der Stadienund Städte, die Ergebnisse der WM-Qualifikation sowie Informationen zuden gegnerischen Teams und zur WM-Geschichte. Aufgelockert wurde allesdurch Unterhaltungselemente – bei-spielsweise durch die sehr beliebtenBildergalerien. Großen Anklang bei denAnhängern der Frauen-Nationalmann-schaft fand außerdem die Rubrik„Autogrammkarten zum Download“.So war bereits nach der WM-Vorrundeklar: Die Frauen-WM wird für den DFBein Erfolg – auf jeden Fall online.

Der Sonderbereich zur Frauen-WM 2007bot attraktive Videos und fand großen Anklang.

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108 DFB-Journal 3/2007

fussball.de

Ab sofort können Fußballfans auchunterwegs kinderleicht undkostenlos das Ergebnis ihresLieblingsklubs abfragen. Die Seite

www.fussball.de, eine gemeinsameUnternehmung des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Telekom AG,ist jetzt gratis von allen T-MobileHotSpots in Deutschland abrufbar.Über 8.000 öffentliche Internetzugängegibt es insgesamt im Land, vor allemauf Flughäfen, Bahnhöfen, in Hotels,Restaurants und Cafes. In Zukunftkönnen neue Einwahlpunkte im direk-ten Fußball-Umfeld geschaffen werden.Gregor Erkel, Executive Vice PresidentPersonal Social Networks der Deut-schen Telekom, dem Betreiber vonwww.fussball.de: „Fußball ist eine große

Leidenschaft. Ein richtiger Fan musseinfach sofort das Ergebnis wissen. Daskann er jetzt auch unterwegs - dankunseres neuen Service’, mit dem jederFan www.fussball.de über WLANkostenlos besuchen kann.“

Technisch funktioniert der neueService so: Man startet am HotSpot seinWLAN-fähiges Notebook und verbindetmit dem Netzwerk „T-Mobile_T-Com“,öffnet anschließend den Browser und gibtwww.fussball.de ein. Sofort kann derUser die Ergebnisse abrufen oder etwaden Live-Ticker verfolgen. Die kostenloseEinwahl am HotSpot komplettiert dasMobilangebot der www.fussball.de.Denn Fans können sich das aktuelleErgebnis ihres Teams auch als SMS-

Service abonnieren oder die Webseitemit ihrem Mobiltelefon aufrufen.

„Ohne den Einsatz von rund100.000 ehrenamtlichen Helfern wärenwir nicht in der Lage, die Spielan-setzungen und Ergebnisse so lückenlosbereitzustellen. Ihnen gilt immer unserherzlicher Dank“, sagt Kurt Gärtner,Geschäftsführer der DFB Medien.„Auch technisch bieten wir momentaneine reife Leistung. Am Wochenendewerden bis zu 80.000 Ergebnisse vonallen Punkten Deutschlands aus überdie passwortgeschützte DFBnet-Applikation eingestellt. Unsere Serverfür DFBnet und fussball.de müssenjeden Sonntag einem gewaltigenAnsturm standhalten.“

Hochbetrieb auf www.fussball.de - dasErgebnisportal des deutschen Fußballsklettert jede Woche auf neue Rekord-höhen. In allen Klassen, von der Kreis-klasse C bis in die Bundesliga, von derG-Jugend bis zu den Alt-Senioren undvon Niebüll in Schleswig-Holstein bisBerchtesgaden in Bayern, überall läuftder Spielbetrieb. An einem typischenHerbstwochenende werden auf Deutsch-lands Fußballplätzen etwa 80.000 Spieleausgetragen. Die Ergebnisse sind meistbereits eine Stunde nach dem Abpfiffauf www.fussball.de abrufbar. Nach 18 Uhr erreicht fussball.de nahezu einehundertprozentige Abdeckung. Der Lohn:mehr als 100 Millionen Abrufe pro Monat.Tendenz steigend. Doch das Online-Portal bietet weitaus mehr, wie ThomasHackbarth berichtet.

www.fussball.de ab sofort kostenlos von über 8.000 Hotspots abrufbar

Online-Ergebnisportal

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109DFB-Journal 3/2007

In der Community, dem anderengroßen und in dieser technischenAusprägung einzigartigen Angebot aufwww.fussball.de, haben die Macher derSeite ebenfalls eine Neuerung für dieFans. Ein Platzwart wurde eingestellt.Täglich wächst die Zahl von User-Kommentaren und Spielberichten,Fotos der Spiele und selbstgedrehtenKurzvideos auf www.fussball.de. DerPlatzwart soll den mittlerweile über30.000 registrierten Mitgliedern derCommunity helfen, den Überblick zubewahren oder selbst groß rauszu-kommen. Auf seiner Seite werden diebesten Fotos, Videos und Spielkom-mentare ausgestellt. Außerdemerscheint zwei Mal wöchentlich eineKolumne des Platzwarts zum aktuellen

Fußball-Geschehen. Dabeidreht sich nicht immeralles um die Bundesliga oderUEFA Champions League.Manchmal geht derPlatzwart auch inden BerlinerPreussenpark.

Viva Italia Am Wochenende war ich im Preussenpark inBerlin. Na, da war was los. Club Italia in derKreisklasse, aber über 2.000 Leute waren da.Die hatten Buden aufgebaut, da haste gedacht,du bist auf der Fanmeile bei der WM. Aber einsmuss man den Italienern lassen. Bei denen hatder Platzwart noch den Stellenwert, der ihmgebührt. Der ist da so ’ne Art „la Mama“ undkriegt immer den besten Platz. Oben auf derTribüne hat der Kollege seine eigens reservierteBude. Und damit auch der Allerblödeste daskapiert, wer da sitzt, haben die gleich einSchild „Reserviert für den Platzwart“ aufge-hängt. Weltmeisterlich!

Was die da an den Buden verkauft haben, warnatürlich ein bisschen gewöhnungsbedürftig.Da haben die auf dolle gemacht. An dem einenStand gab’s „Pasta“. Da bin ich natürlichneugierig geworden. Verkauft haben sie daaber nur Nudeln. Zum Glück hatten die aberauch ’ne Wurst auf´m Grill. Ein Sizilianer, deraussah wie Al Pacino in „Der Pate“, hat mirdann erklärt, dass das keine Thüringer sei,sondern einen „Saltschischtischti“ oder so. Da widerspricht man nicht. Geschmeckt hat’strotzdem. Mit den Getränken war das aber soeine Sache. Bierchen war noch okay. Aber ’nenFilterkaffee haben die nicht auf die Reihegekriegt. Und als ich versucht habe, einenFutschi zu bestellen, haben die mich ange-guckt, als ob ich ’ne Reise nach Japan buchenwill.

Promis waren auch da. Axel Kruse und derFredi Bobic. Denen ist der Erfolg der vergange-nen Tage auch ein bisschen zu Kopf gestie-gen. Die haben Weinchen getrunken. Aus so

Pullen, wie sie sonst der Schumi gekriegthat, wenn er ein Rennen gewonnen hatte.

Fehlt nur noch, dass die da mit ´nemSektflötchen am Spielfeldrand stehen. Da

hätte der Platzwart eigentlich eingrei-fen müssen. War aber

trotzdem ein schönerAusflug. Und meiner

Frau hat’s auchgefallen. Ach so,Italia hat 7:0

gewonnen.

Ich sag mal Tschööö mit ö.Euer Platzwart

mit neuen Services

Neue Idee: Zwei Mal wöchentlich schreibt der Platzwart eine Kolumne zum Fußball-Geschehen.

Wie hat mein Verein gespielt? Selbst auf der grünen Wiese könnenalle Ergebnisse auf www.fussball.de

abgerufen werden.

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110 DFB-Journal 3/2007

Paules Welt

Die muskuläre Pein ließ und lässtsich allerdings bestens ertragen.Denn egal, wo ich in den vergan-genen acht Wochen auch als DFB-

Maskottchen gewesen bin, überall hatteich reichlich Grund zur Freude. Die Fuß-baller und Fußballerinnen im schwarz-weißen Dress, deren größter Fan ich jabekanntlich bin, haben derzeit einfachdas, was man in Sportlerkreisen gerneeinen Lauf nennt.

Begonnen hat alles in Österreich, beider U 19-Europameisterschaft. Obwohl dasTeam von Frank Engel den angestrebten

Titel nicht gewonnen hat, zeigte es den-noch gute Leistungen und ist im Halb-finale denkbar knapp an Griechenlandgescheitert. Noch erfreulicher verliefdann mein nächster Abstecher ins Aus-land, nur einige Tage später. Auf Islandwurden die U 19-Frauen des DFB zumzweiten Mal in Folge Europameister, durchein 2:0 nach Verlängerung im Finalegegen England. Der erste, aber nichtletzte Titel, den ich auf meiner privatenWeltreise im Zeitraffer bejubeln durfte.

Zum Feiern blieb zunächst allerdingsnicht so viel Zeit, denn sozusagen un-

mittelbar nach der Siegerehrung standbereits der nächste Trip auf demProgramm. Nach einem Abstechernach Wales, wo die A-Mannschaft durchein 2:0 einen riesigen Schritt inRichtung Euro 2008 machte, und demstimmungsvollen Länderspiel in Kölngegen Rumänien hob ich ab zumnächsten Langstrecken-Flug. Die U 17-Junioren sorgten bei der WM inSüdkorea für Furore, und das wollte ichmir natürlich vor Ort anschauen. Alsorasch die Flügel gespreizt und schnellab nach Asien. Ist zwar ‘ne ganz schö-ne Strecke, hat sich aber gelohnt, denn

Des Maskottchens Muskelkater

Erfolg ist die beste Medizin

Oh Mann! Was tun mir die Flügel weh!Muskelkater nennt Ihr Menschen daswohl. Die vergangenen Wochen warenaber auch so was von anstrengend.Nach der, zumindest für mich fußballbe-geisterten Adler, etwas leidigen Som-merpause, über die ich mich ja schon inder letzten Ausgabe des DFB-Journalsein wenig beklagt habe, ging es gleichwieder mächtig rund. Wo ich überallgewesen bin. In Cardiff zum Beispiel, inSteyr, Linz, Cheonan, Changwon, Seoul,Reykjavik, Hangzhou, Tianjin und Shang-hai. In etwas mehr als zwei Monaten sindso über 50.000 Flugkilometer zusam-mengekommen. Sprich, ich habe mehrals einmal die ganze Welt umrundet undim Schnitt täglich über 1.000 Kilometerzurückgelegt. Kein Wunder, dass michderzeit jeder meiner eigentlich gut trai-nierten Muskeln ein bisschen schmerzt.Und irgendwie schade, dass es fürselbst fliegende Maskottchen keineBonusmeilen gibt. Da wäre ganz schönwas zusammengekommen... So sehen Sieger aus: „Paule“ im Kreis der Weltmeisterinnen.

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111DFB-Journal 3/2007

auch dort gab es reichlich Grund zufeiern. Dritter sind die Jungs vonTrainer Heiko Herrlich geworden, dasDFB-Team war auf die Minute topfit.

Doch das Beste stand mir nochbevor. In China, bei der Frauen-WM, binich im Endspurt meiner Welttournee

natürlich auch gewesen. Habe tagtäg-lich im Internet meine Impressionenaus dem Reich der Mitte geschildertund kräftigst die Daumen für das Teamvon Silvia Neid gedrückt. Es hat gehol-fen, denn die Mädels haben dochtatsächlich ihren Titel verteidigt, alserste Mannschaft der WM-Geschichte

Endlich Zeit zum Feiern: „Paule“ mitBirgit Prinz und Melanie Behringer aufdem Balkon des Frankfurter Römer.

überhaupt. Und nicht nur das, siehaben außerdem als erstes Team einTurnier ohne Gegentreffer überstan-den. Respekt!

Ihr könnt Euch vorstellen, wie stolzich bin und was für ein unglaublichesErlebnis es war, als wir zurück nachDeutschland gekommen sind. Von rund15.000 Fans sind wir am FrankfurterRömer empfangen worden und ichdurfte sogar mit raus auf diesenberühmten Balkon, auf dem schon soviele erfolgreiche Fußball-Mannschaftenbejubelt wurden. Dort habe ich mitBirgit Prinz, Nadine Angerer und allden anderen dann endlich ausgiebigfeiern können. Der reinste Wahnsinnwar das. Komisch, plötzlich habe ichgar nicht mehr gespürt, dass ich soviele Kilometer in den Flügeln habe.Erfolg ist eben doch die beste Medizin.Vor allem für malade Maskottchen-Muskeln.

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Schulfußball

Die Schule liefert die optimale Platt-form, um Jungen und Mädchenmit Behinderungen zu erreichen.Wir möchten über die Strahlkraft

des Fußballs diese Schülerinnen undSchüler in unsere Gesellschaft einbin-den,“ erklärt DFB-Präsident Dr. TheoZwanziger.

Am Anfang war es eine Idee zweierbegeisterter und leidenschaftlicher Fuß-baller, die den Ball ins Rollen brachten.

Mittlerweile spielen Günter Bechtold,Jugendtrainer des SC Neuburgweier(Baden) und Lothar Reisinger, Kon-rektor der Schule für Körperbehindertein Karlsbad, gekonnte „Doppelpässe“.Die Fußballbegeisterung ohne Barrierenin den Köpfen hat eine Eigendynamikentwickelt, von der beide Seiten profi-tieren. Die D-Junioren des SC Neuburg-weier kommen in die Schule, überneh-men eine Patenschaft mit einemKörperbehinderten und trainieren

engagiert mit ihm im „Tandem“. „Beiallen körperbehinderten Projekt-schülern sind Fortschritte unverkenn-bar – im Umgang mit dem Ball, beimVerständnis für Spielsituationen, beimBeachten von Spielregeln oder beimsozialen Umgang miteinander“, sagtLothar Reisinger. Die Jugendlichen ausdem Fußballverein sind in ihrer Funktionals Paten oder Co-Trainer gefordert,von gewohnten Bewertungsmusternabzurücken, kleine Fortschritte als

Fußball-Begeisterung ohne Barrieren in den Köpfen

Ein Ball kommt ins RollenEin Themenschwerpunkt der Schulfußball-Offensive des Deutschen Fußball-Bundes sind Kooperationen von Schulen undVereinen. Von einer ebenso ungewöhnlichen wie beispielhaften Zusammenarbeit zwischen einem Fußballverein und einer Schulefür Körperbehinderte berichtet Wolfgang Staab, beim DFB zuständiger Abteilungsleiter Schulfußball.

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bedeutsam und wertvoll zu erkennenund zu achten, sich auf eine ganzandere als die gewohnte Anforderungs-ebene einzustellen. Unterstützen undImpulse geben steht dabei ganz imVordergrund. Konkurrenz- und Wett-kampfaspekte, die normalerweise dasHandeln von Jugendlichen im Sportstark dominieren, sind in diesem Auf-gabenbereich eher unwichtig.

Auf eine gemeinsame Aktion freuensich die „Schüler-Trainer“ und Fuß-

baller der Schule ganz besonders.Der fußballerische Höhepunkt desSchul(sport)jahres ist die Abnahme desFußball-Abzeichens im „Tandem“ aufdem Sportgelände des SC Neuburg-weier. Die beiden „Väter“ des Koopera-tionsmodells modifizierten kurzerhanddie Stationen des „Kurzpass-Asses“oder des „Elferkönigs“ aus dem Fuß-ball-Abzeichen-Parcours für die Ziel-gruppe um, und so geht jeweils einZweierteam aus einem nicht-behinder-ten und behinderten Fußballer an den

Start. Die (sportliche) Begeisterung istriesig, der Gewinn an (sozialen)Kompetenzen und Erfahrungen fürbeide Seiten erstaunlich.

„In den drei Projektjahren sindFreundschaften zwischen Jugend-spielern und Jugendtrainern des SC Neuburgweier sowie Schülern,Betreuern und Lehrkräften der Karls-bader Körperbehindertenschule ent-standen, die auf beiden Seiten ein-drucksvolle Spuren hinterlassen undbesondere Akzente gesetzt haben“, sodie beiden „Macher“ Günter Bechtoldund Lothar Reisinger unisono.

Viele sprechen von und überIntegration: Beim SC Neuburgweierund an der Schule in Karlsbad wird seitdrei Jahren Integration gelebt. Einbeispielhaftes Modell, das hoffentlichbundesweit viele Nachahmer findenwird.

Gelebte Integration: im „Tandem“ zum Fußball-Abzeichen.

Strahlende Gesichter beim Highlight desSchul(fußball-)jahres bei den Schülern

der Schule für Körperbehinderte Karlsbadund ihren „Paten“ des SC Neuburgweier.

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Horst Eckel darf als Vorbild gelten.Noch heute ist der Weltmeistervon 1954, inzwischen 75 Jahrealt, für die regelmäßig bei Promi-

nentenspielen antretende Mannschaftvon Lotto Rheinland-Pfalz aktiv. „Fuß-ball für Ältere“ in Reinkultur und,nebenbei bemerkt, sogar weiterhin aufbeachtlichem Niveau.

Wenn der „Windhund“, wie derPfälzer während seiner Karriere aufGrund seiner läuferischen Qualitätengern genannt wurde, heutzutage seinKönnen auf den Fußballplätzen zeigt,dann kommt er der Idealvorstellungvon Dr. Theo Zwanziger schon sehrnahe. „Unser Ziel ist es, die Aktivenauch nach ihrem Karriereende beimFußball und im Verein zu halten“, sagt

Premiere des DFB-Ü 40-Cup in Berlin

Auch im Alter am Ball bleiben

Spektakuläre Aktionen konnten die Zuschauer im Endspiel des DFB-Ü 40-Cupzwischen den Sportfreunden Neukölln/Rudow und der SG Balve/Garbeck bestaunen.

Der DFB intensiviert seine Anstrengungen im Bereich „Fußball für Ältere“. Die Online-Umfrage zu dieser Thematik aufwww.dfb.de fand große Resonanz, und auch der erste DFB-Ü 40-Cup in Berlin war ein voller Erfolg. DFB-Redakteur ChristianMüller berichtet, wohin der Ball im Seniorenfußball in der Zukunft rollen soll.

Fußball für Ältere

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der DFB-Präsident. „Die demografischeEntwicklung lässt erwarten, dass dieMenschen immer länger Sport treiben –und das sollen sie am Besten alsFußballer im bekannten Umfeld.“

Um dafür optimale Rahmenbedin-gungen zu schaffen, hat der DeutscheFußball-Bund eine Online-Umfrage zumThema „Fußball für Ältere“ durchge-führt. Auf der Verbandswebsitewww.dfb.de konnten sich Interessiertedurch einen Fragebogen klicken, wel-chen der DFB in Zusammenarbeit mitder Universität Frankfurt am Mainentwickelt hatte. Demnächst werdenunter den Teilnehmern attraktivePreise verlost, unter anderem zweiKarten für ein Heimländerspiel derdeutschen Nationalmannschaft, einBall mit Unterschriften der National-spieler und ein von ihnen signiertesDFB-Trikot – womöglich einer von

mehreren Gründen für die überwälti-gende Resonanz der Aktion.

Denn insgesamt 6.191 Interessiertefüllten von Ende Juni bis Mitte Septem-ber den Online-Fragebogen auf derDFB-Homepage aus – also weit mehrals die gewünschten 2.500 und dieerhofften 5.000 Teilnehmer. „DieseZahl ist äußerst positiv und mehr alsausreichend für eine repräsentativeUmfrage“, erläutert der bei der Univer-sität Frankfurt zuständige ProjektleiterChristopher Heim, der die umfangreichenErgebnisse gemeinsam mit der Fach-abteilung beim DFB derzeit auswertet.

Der steht DFB-Direktor Willi Hink vor,der sich von der Umfrage wertvolleErkenntnisse erhofft, wie das Ziel zuerreichen ist, „im sogenannten Altherren-fußball mittel- bis langfristig einenRegelspielbetrieb für den gesamten

DFB-Bereich aufzubauen“. Bislang stelltsich der Seniorenfußball in Deutsch-land eher heterogen dar: Landesver-bände wie Hamburg, Bremen oderBerlin haben bereits einen gut funktio-nierenden Spielbetrieb, in anderenVerbänden werden Spielrunden oderFreundschafts-Begegnungen in Eigen-regie organisiert. Deshalb sagt Hink:„Wir wollen hier eine bundesweiteVereinheitlichung erreichen.“

Um dafür beste Voraussetzungen zuschaffen, wollte der DFB die Wünscheseiner Zielgruppe besser kennenler-nen. Eine Intention der Untersuchungwar daher, die Angebote von Vereinengezielt auf die Bedürfnisse derer abzu-stimmen, die nach dem Ende ihreraktiven Laufbahn im wettkampforien-tierten Spielbetrieb weiterhin aktiv seinwollen. Angesprochen waren hierbesonders jene Fußballer, die innerhalbder vergangenen beiden Jahre ausdem aktiven Wettkampfgeschehenausgestiegen sind oder planen, dies inden beiden kommenden Jahren zu tun.

Die verschiedenen Fragenkomplexezielten ebenso auf die Einteilung vonAltersklassen und Spieldauer ab wie aufdie Möglichkeiten von Sonderregeln,etwa dem Verbot von Grätschen, jasogar auf die Option, Kleinspielfelder zunutzen. Mögliche Angebote wie die„Altherren“-Spielrunden sind dabei ausDFB-Sicht ausdrücklich nicht als eineKonkurrenz des normalen Spielbetriebs,sondern als Ergänzung zu verstehen.

Aushängeschild dafür könnte inZukunft der DFB-Ü 40-Cup werden, derEnde September eine gelungenePremiere feierte. „Diese Veranstaltungwar ein Riesenerfolg“, urteilt BerndSchultz, der Präsident des im Bereich„Fußball für Ältere“ sehr engagiertenBerliner Fußball-Verbandes. Der BFV warfolglich auch Gastgeber des Turniers, fürdas sich insgesamt zehn Mannschaftenaus den fünf DFB-Regionalverbändenin Vorausscheidungen qualifizierthatten. Nach zwei ereignisreichenTagen, bei denen unter anderem einBesuch des Bundesliga-Spiels HerthaBSC Berlin gegen Borussia Dortmundauf dem Terminplan stand, gewann dasTeam der Sauerländer von der SGBalve/Garbeck im Berliner Olympiaparkdurch ein 5:4 nach Elfmeterschießengegen die Lokalmatadoren derSportfreunde Neukölln/Rudow.

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Die SG Balve/Garbeck sicherte sich den erstmals ausgetragenenDFB-Ü 40-Cup.

Horst Eckel macht es vor: Auch imhohen Alter ist der 54er-Weltmeisternoch am Ball.

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50 Jahre BDFL

Festakt zum 50-jährigen Bestehen mit

Stolz auf Der 9. September 1957 war ein historischer Tag: Damals trafen sich 129 lizenzierteTrainer in der Sportschule Duisburg-Wedau, um den Bund Deutscher Fußball-Lehrer(BDFL) zu gründen. Mittlerweile gehören dieser Institution fast 4.000 Mitglieder an.Das 50-jährige Bestehen feierte der Verband im Rahmen des Internationalen Trainer-Kongresses vom 23. bis 25. Juli 2007 in Nürnberg mit namhaften Gästen. BDFL-Pressereferent Horst Hülß berichtet über den Festakt und die Entwicklung desBundes Deutscher Fußball-Lehrer in den zurückliegenden 50 Jahren.

BDFL-Präsident Horst Zingraf hieß die Teilnehmer und Gäste desInternationalen Trainer-Kongressesherzlich willkommen.

Die anwesenden Gründungsmitgliederdes Bundes Deutscher Fußball-Lehrer(von links): Ferdinand Fabra, HorstStürze, Oswald Osadczuk, Heinz Lucas,Günter Hentschke und Willi Gerke.

Viel Beachtung fanden die Vorträge von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer.

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mitglieder Dettmar Cramer, FerdinandFabra, Willi Gerke, Günter Hentschke,Heinz Lucas, Oswald Osadczuk undHorst Stürze auf die Bühne bat undjedem zum Dank für die Gründung desBDFL und zur Erinnerung einen Ehren-teller überreichte.

Zurück zu den Anfängen: Im Jahr 1957erinnerten sich engagierte Trainer anÜberlegungen und Gedanken, die schon1920 bei der Gründung der DeutschenHochschule für Leibesübungen in Berlinvom damaligen Dozenten für Fußball,Richard Girulatis, mit Prof. Dr. OttoNerz, Sepp Herberger, Paul Oßwald undFritz Buchloh diskutiert wurden: dieBildung eines Verbandes von Fußball-Lehrern. Der Ausbruch des ZweitenWeltkriegs verhinderte zunächst diesesVorhaben. Mitte der 50er-Jahre drängteaber Georg Knöpfle immer wieder PaulOßwald, die entscheidenden Gesprächemit dem DFB und Bundestrainer SeppHerberger zu führen. Man erhielt auchbald die notwendige Unterstützung undZustimmung von dort.

Am 9. September 1957 erlebte dieSportschule Duisburg-Wedau die Grün-dungsversammlung von 129 lizenziertenFußball-Lehrern des Bundes DeutscherFußball-Lehrer. Nach eingehenderBeratung der Satzung, die einstimmigangenommen wurde, konnte der erstegeschäftsführende Vorstand gewähltwerden: Paul Oßwald (1. Vorsitzender),Herbert Widmayer (2. Vorsitzender)und Fritz Buchloh (Schatzmeister).Bestätigt wurden an diesem denkwürdi-gen Tag außerdem die Vorsitzendender fünf gebildeten Verbandsgruppen.

Auf der ganzen Welt gibt es keinenzweiten Berufsverband an lizenziertenFußball-Trainern mit ähnlicher Traditionund entsprechendem Stellenwert. DieMitgliederzahl hat sich in den vergan-genen Jahren und Jahrzehnten enormentwickelt. Heute gehören dem BDFLfast 4.000 Mitglieder an, davon 20 Pro-zent mit Fußball-Lehrer-Lizenz (UEFA-Pro-Lizenz), 80 Prozent sind A-Lizenz-Inhaber. Seit 2003 steht Präsident HorstZingraf an der Spitze. Er wird von denVizepräsidenten Felix Magath (Bundes-liga) und Lutz Hangartner (Amateure)sowie Schatzmeister Jürgen Pforrunterstützt.

Weitere Mitglieder im Präsidium sindDFB-Sportdirektor Matthias Sammer,DFB-Chefausbilder Erich Rutemöllerund Bundesgeschäftsführer Michael M.Meurer. Dem Bundesvorstand gehörenaußerdem die Vorsitzenden der mittler-weile acht Verbandsgruppen an. Dazukommen Thomas Schaaf und JürgenKlopp für die Bundesliga, Benno Möhl-mann und Rudi Bommer für die 2. Bun-desliga. Helmut Horsch vertritt dieVerbandssportlehrer. Zuständig für dieVerbandszeitschrift „BDFL-Journal“ istseit Ende 1995 Horst Hülß, der sich mitMichael Meurer in der Zusammenarbeitergänzt. International kann man denBDFL auch als Pionier in der Fußball-trainer-Fortbildung bezeichnen. AlsGründungsmitglied der Union Europä-ischer Fußball-Trainer (UEFT) trägt erseit 1980 in der Geschichte der euro-päischen Trainer-Ausbildung vonAnfang an Verantwortung.

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zahlreichen prominenten Gästen

Trainer-Pioniertat

Zweifellos krönte am frühen Abenddes 24. Juli 2007 der Festakt zum50-jährigen Bestehen des Berufs-verbandes Bund Deutscher Fußball-

Lehrer diesen Internationalen Trainer-Kongress, der im Congress CentrumNürnberg Ost von BDFL-Präsident HorstZingraf eröffnet wurde. Filmzusam-menschnitte von Trainerlegenden undAkrobatik von zwei „Freestyle-Ball-artisten“ stimmten auf die Höhepunkteein. Dettmar Cramer, Gründungsmit-glied und von 1963 bis 1967 auchVorsitzender des BDFL, FIFA-Trainer invielen Ländern und Ex-Bundesliga-Trai-ner, zog mit einem philosophisch tief-gründigen Diskurs alle in seinen Bann.

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanzigergratulierte herzlich zum 50-jährigenBestehen und würdigte das Wirken desBDFL. „Der deutsche Fußball kann stolzauf die Trainer-Persönlichkeiten sein,die er hervorgebracht hat“, betonte Dr. Zwanziger. Danach war es ein bewe-gender Augenblick, als Horst Zingrafdie anwesenden sieben Gründungs-

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50 Jahre BDFL

Der diesjährige InternationaleTrainer-Kongress fand im CongressCentrum Nürnberg Ost und im nahegelegenen WM-Stadion unter dem Motto„Individualisierung des Trainings – einwichtiger Baustein für die Entwicklungsportlicher Höchstleistungen“ statt.Rund 800 Trainer und 47 Gäste aus 24 Ländern bildeten einen prächtigenRahmen. Als BDFL-Präsident Horst

Zingraf die Teilnehmer und Ehrengästebegrüßte, konnte niemand ahnen, wasfür temperamentvolle Vorträge vonDFB-Sportdirektor Matthias Sammerfolgen sollten: „Der weite Weg zumErfolg – die neue Ausbildungskon-zeption und Eliteförderung des DFB“und „Ist Erfolg planbar? Initiativen zurLeistungsoptimierung im Bereich derDFB-Junioren-Nationalmannschaften“.

Leidenschaftlich wie als Spieler fandMatthias Sammer klare Worte, umseine Vorstellungen zu verdeutlichen.

Wie in den vergangenen Jahrenkonnten im weiteren Verlauf des Kon-gresses die Teilnehmer zwischen denangebotenen Parallelveranstaltungenüber fußballrelevante Themen wählen.Dr. Hans-Dieter Hermann, Sportpsycho-loge der Nationalmannschaft, sprachbeispielsweise über „Stressbewältigungfür Trainer im leistungsorientiertenFußball“. Am Abschlusstag referierteunter anderem Klaus Eder, Mitglied immedizinischen Team der Nationalmann-schaft, über die „Verletzungsprophy-laxe aus der Sicht des Sportphysio-therapeuten“.

Mit einer interessanten Podiums-diskussion endete dieser Trainer-Kongress. Unter der Leitung vonRainer Holzschuh, dem Chefredakteurder Sportfachzeitschrift „Kicker-Sportmagazin“, tauschten FelixMagath, Hans Meyer, Jürgen Klopp,Martin Bader und Andreas Rettig ihreMeinungen zum Thema „Trainer undManager – Architekten des sportlichenErfolgs“ aus.

Talente fördern: In der Nürnberger WM-Arena gab es Einblicke in die Praxisarbeit.

Podiumsdiskussion zum Abschluss des Kongresses mit (von links) Andreas Rettig, Martin Bader, Felix Magath, Rainer Holzschuh, Hans Meyer und Jürgen Klopp.

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Der Deutsche Fußball-Bund hat unter Feder-führung seines Sportdirektors Matthias Sammerund in Zusammenarbeit mit dem DFB-Trainerstaberstmals eine umfassende Ausbildungskonzeptionerarbeitet. Die 40-seitige Broschüre „Der weiteWeg zum Erfolg“, die auch an die im DFB gemelde-ten Vereine verteilt wurde, zeigt erstmals dieganzheitliche Struktur der Ausbildungsstufen imFußball – vom sportbegeisterten Anfänger bis zumerfolgreichen Nationalspieler. Das im Zeitraumeines Jahres erarbeitete Konzept hat Leitbild-funktion für die gesamte DFB-Trainerausbildung.Dem aktiven Trainer bietet die Broschüre praxis-nahe Orientierung für eine motivierendeFörderung und pädagogische Betreuung derjungen Talente.

Die DFB-Ausbildungskonzeption umfasst diebeiden großen Aufgaben des 6,5 MillionenMitglieder zählenden Verbandes, nämlich mit denDFB-Nationalmannschaften in der Spitze mitzuhal-ten, aber auch den Fußball in der Breite und inseiner gesamten gesellschaftlichen Vielfalt zufördern. „Wir wollen so viele junge Mädchen undJungen wie möglich für das Fußballspielenbegeistern und diese Motivation im Idealfalllebenslang konservieren“, sagt DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. „Zweitens verfolgen wir klareleistungssportliche Ziele und Aufgaben. Selbst-bewusst wollen wir mit unseren National- undbesten Vereinsmannschaften dauerhaft mit zurWeltspitze gehören oder sie sogar bestimmen.“

Bewusst werden in dieser DFB-Broschüre dieJüngsten angesprochen. „Wir müssen uns bereitsüber die spielerisch vermittelte Bewegungs-schulung bei unseren Jüngsten – in der Kita und inder Schule – Gedanken machen“, appelliert MatthiasSammer, an den häufig festzustellenden motori-schen Defiziten der Kinder spielerisch zu arbeiten,weil hier bereits die Weichen für die möglicheEntwicklung zum Nationalspieler gestellt werden.

Die Förderung der Persönlichkeit der Fußball-spielerin oder des Fußballspielers ist dabei diewichtigste Leitlinie für die tägliche Trainerarbeit.Wie von Bundestrainer Joachim Löw oft betont,sind Eigenverantwortung, Selbstkritik undLeistungswille die Voraussetzungen für einepositive fußballerische Entwicklung. Zudem rücktdie neue DFB-Ausbildungskonzeption die individu-elle Förderung in den Mittelpunkt. Der Fußball-trainer wird aufgefordert und ermutigt, jede

Spielerin und jeden Spieler sportlich zu begleitenund regelmäßig den individuellen Leistungsstandzu testen und zu analysieren.

In „Der weite Weg zum Erfolg“ definiert der DFBauch die von der A-Nationalmannschaft und denJunioren-Auswahlteams angestrebte Spielkultur.Unter der Fragestellung „Wohin wollen wir mitunserem Fußball?“ wird ein Modell präsentiert, beidem die Spielfreude im Mittelpunkt steht, ergänztvon vier weiteren Aspekten des deutschenFußballs: 1. Die Fähigkeit, auch unter großem

Druck des Gegners den Ball zu spielen (Technikenunter Druck); 2. Die physischen und psychischenFähigkeiten für ein tempoorientiertes Spiel (Fitness);3. Eine klare und offensiv ausgerichtete Spielphilo-sophie (Taktisches Konzept) und 4. Die sich ausLeidenschaft, Stärke, Konzentration, Disziplin undTeamgeist zusammensetzende mentale Grundlage(Siegeswille).

Die DFB-Ausbildungskonzeption ist im Bereich„Publikationen/Download“ auf www.dfb.de involler Länge hinterlegt.

In der Broschüre „Der weite Weg zum Erfolg“ hat der DFB erstmals eine umfassende Ausbildungskonzeption erarbeitet.

DFB veröffentlicht erste umfassende Ausbildungskonzeption

„Der weite Weg zum Erfolg“

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Mittelrhein:Internet-Service fürFVM-Mitglieder

Die Mitglieder des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM)können sich seit einiger Zeit

über den Stadion-Guide, eine wesent-liche Neuerung im Bereich Internet,freuen.

Mit dem neuen Stadion-Guide hatdas lästige Suchen eines Fußballplatzesbei Auswärtsspielen ein Ende: Denn derFVM hat unter www.fvm.de einen sogenannten „Sportplatzfinder“ veröffent-licht. Mit diesem System können Inte-ressierte alle Sportplätze im Verbands-gebiet des FVM – von der Kreisliga biszur Bundesliga – per Suchfunktionausfindig machen und sich die Route

vom Ausgangsort zum gewünschtenSportplatz berechnen und ausdruckenlassen. Einmalig wird das Modul durchdie Verbindung der vereinseigenenDatenbank mit dem Programm „GoogleMaps“, mit dem man sich per Satelli-tenbild ein realitätsnahes Bild vomSportplatz machen kann.

Die Kernangaben zu Adresse undAnfahrt sind bereits eingepflegt, dieVereine können Detailangaben zuihrem Sportgelände ergänzen: Wiehoch sind die Eintrittspreise? Wie vieleZuschauer fasst das Stadion? Gibt esüberdachte Tribünen oder eineWürstchenbude? Außerdem könnenBilder der Sportanlage hochgeladenoder interessante Zusatzangabeneingetragen werden. Einloggen zurErgänzung dieser Angaben können sichdie Vereine mit der vom Ergebnisdienstdes DFBnet bekannten Vereinskennung.

Ellen Bertke

Westfalen: Hermann Korfmachereinstimmig wiedergewählt

Auf dem Verbandstag desFußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW)

in Olpe-Sondern, der unter dem Motto„Verband – Kreise – Vereine...gemein-sam ein starkes Westfalen“ stand,wurde FLVW-Präsident HermannKorfmacher von den Delegierten fürdie nächsten drei Jahre einstimmig dasVertrauen ausgesprochen.

In seiner Rede machte Korfmacherdifferenzierte Aussagen unter anderemzu folgenden Themen: die Verbands-strukturreform, die Herausforderungendes gesellschaftlichen Wandels mit denAuswirkungen auf den Sport, diefinanzielle Situation des Verbandes, dieinzwischen herausragende Stellung desSportCentrums Kamen-Kaiserau in derdeutschen Sportschul-Landschaft, dieSpielklassen-Strukturreform und dieBedeutung des Bereichs Qualifizierung.

Nachdem der Beirat des FLVW derneuen Verbandsstruktur seine Zustim-mung gegeben hat, erfolgte durchWahlen auf dem Verbandstag dernächste Schritt zur Umsetzung einermodernen, zeitgemäßen und effizien-ten Struktur. Grundlage der Struktur istdie vom Beirat verabschiedete Satzung.

Karl-Heinz Trockel

Das neue FLVW-Präsidium (von links): Vizepräsident Jugend Manfred Deister,Vizepräsident Fußball Siegfried Hirche, Vizepräsident Freizeit- und Breitensport KlausJahn, Präsident Hermann Korfmacher, Vizepräsident Finanzen Benno Ittermann,Vizepräsident Leichtathletik Hans-G. Schulz und Direktor Carsten Jaksch-Nink.

Alle Informationen zur gesuchtenSportanlage auf einen Blick, wie hier am Beispiel von Fortuna Bonn.

Aus den Verbänden

Wichtigste Neuerungen:

1. Verkleinerung des Verbandstages ab 2010(Delegiertenzahl).

2. Neue Verbandsorgane sind neben demVerbandstag künftig der Verwaltungsrat, dasPräsidium und die Ständige Konferenz.

3. Das geschäftsführende Präsidium existiertkünftig genau wie der alte Verbands-Beiratnicht mehr.

4. Das Präsidium ist auf sieben Mitglieder(Präsident und fünf Vizepräsidenten)reduziert, wobei künftig der hauptamtlicheDirektor stimmberechtigtes Mitglied desPräsidiums ist.

5. Es gibt nur noch sechs Satzungs-Ausschüsse,daneben können Kommissionen undArbeitskreise berufen werden.

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Bayern:Jugendliche Meisterspielerattraktiv geehrt

Das schönste Erlebnis derSchulferien – da waren sichrund 10.000 Fußballer/innenaus Schwaben von den D- bis

F-Junioren einig – war der Aktionstagdes Bayerischen Fußball-Verbandes(BFV) im Legoland Günzburg.

Schwabens BezirksvorsitzenderVolker Wedel und Bezirks-JugendleiterFritz Glück hatten mit etwa 40 Helferndie Idee von BFV-Präsident Dr. RainerKoch, Meisterehrungen einmal in einempublikumswirksamen Rahmen durchzu-führen, in glänzender Manier umgesetzt.

Es herrschte bei den jungen Fuß-ballern großer Jubel, als sie in derArena im Beisein ihrer stolzen Elternund Jugendbetreuer die Urkunden inEmpfang nehmen durften. 219 Vereineaus den drei schwäbischen Kreisenwaren vertreten, das Management desErlebnisparks stand voll zur Veran-staltung und hat bereits angekündigt,eine Neuauflage im kommenden Jahrzu unterstützen. Die Sparkasse Günz-burg-Krumbach mit ihrem sportfreudi-gen Vorstandsvorsitzenden WalterPache war mit dabei, wie auch der FC Augsburg, der die Profis Lars Müllerund Sven Neuhaus zur gefragtenAutogrammstunde abgestellt hatte.Der Fußball-Nachwuchs gestaltete nachLust und Laune „seinen Tag“.

Armin Klughammer

Schleswig-Holstein:Hans-Ludwig Meyerneuer Präsident

Im Mittelpunkt des Verbands-tages des Schleswig-Holstei-nischen Fußballverbandes(SHFV) in Neumünster stan-

den die Verabschiedung von PräsidentErdmann Fischer und SchatzmeisterHans-Hermann Sütel sowie Neuwahlen.In ihre Amtszeit fiel vor allem die Struk-turreform des Verbandes sowohl inspieltechnischer als auch in strukturel-ler Hinsicht. Neben Erdmann Fischerund Hans-Hermann Sütel schied mitdem langjährigen Beauftragten für Frei-zeit- und Breitensport, Günter Schmidt,eine weitere langjährige Persönlichkeitaus dem SHFV-Vorstand aus.

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanzigerwürdigte in seiner Rede vor allem daslangjährige Engagement von ErdmannFischer auf Landesverbands- undRegionalebene.

Für den Generationswechsel im Vor-stand präsentierte der SHFV vorrangigbekannte und bewährte Gesichter. Derehemalige Vizepräsident Hans-LudwigMeyer wurde mit überwältigenderMehrheit zum neuen Präsidentengewählt. Neuer Vizepräsident wurdeGerhard Schröder, der in Doppelfunk-tion auch weiterhin als Verbands-Lehr-wart tätig sein wird. Der bisherige

Beauftragte für Kommunikation,Reinhard Gusner, wurde zum Schatz-meister, Manfred Hipp zum Beauf-tragten für Kommunikation und FabianThiesen zum Beauftragten für Freizeit-und Breitensport gewählt, währendRegine Schweim als Verbands-Jugend-Obfrau bestätigt wurde. Wiedergewähltin den Vorstand wurden Hans-RainerHansen (Verbands-Spielausschuss-Obmann der Herren), Egon Biere(Verbands-SchiedsrichterObmann),Sabine Mammitzsch (Verbands-Frauen-Referentin), Uwe Bachmann (Ehren-amts-Beauftragter), Eberhard Münch(Beisitzer für sozial-politische Angele-genheiten) und Volker Marten (Ver-bandsgerichts-Vorsitzender).

Eine besondere Ehrung wurdeErdmann Fischer zuteil: Er wurde vonden Delegierten zum Ehrenpräsidentendes SHFV gewählt.

Sein Nachfolger Hans-Ludwig Meyerumriss in seiner Antrittsrede dieSchwerpunkte der zukünftigenVerbandsarbeit in Schleswig-Holstein:„Wir müssen den Schwung der WM2006 für die Zukunft nutzen. Dazuzählen für mich neben der Diskussionüber neue Spielformen und derSicherung der Finanzierung der Sport-organisationen die Themen Integration,Gewaltprävention, Qualifizierung sowielangfristige Motivation für das Ehren-amt, um die Tradition des Fußballsportsals Sportart Nummer 1 zu erhalten.“

Reinhard Gusner

Tausende jugendliche Meisterspielerwurden im Legoland Günzburg geehrt.

Hans-Ludwig Meyer (links) gratulierte seinem Vorgänger Erdmann Fischer, der zumEhrenpräsidenten des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes ernannt wurde.

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NOFV-Sportschulen

Pelé, Franz Beckenbauer, Zinedine Zidane, Regina Halmich und Stefan Kretzschmar in den Gästebüchern

Beneidenswerte „Herbergsväter“

Welcher „Hausherr“ einer Sport-schule kann schon auf so eineFülle an prominenten Namen inseinem Gästebuch verweisen?

Das liest sich wie ein „Who’s who“: Pelé,Franz Beckenbauer, Zinedine Zidane,Otto Rehhagel, Michael Ballack... Allefanden bei ihren unterschiedlichenAuftritten zwischen ConfederationsCup 2005 und Weltmeisterschaft 2006erstklassige Bedingungen in der sächsi-schen Metropole Leipzig vor. AndréKühn, der Leiter der Egidius-Braun-Sportschule im Nordosten der Stadt,sagt: „Unser Plus ist die Nähe zumZentralstadion. Ohne die WM-Arenahätten wir die Stars nie zu Gesichtbekommen.“

Egidius Braun – seit September 2001trägt die Sportschule in Leipzig den

Namen des Ehrenpräsidenten desDeutschen Fußball-Bundes. Der ehema-lige DFB-Präsident hatte sich nach derWende früh für Leipzig als Spielort derWM 2006 und für den Erhalt der Sport-schule eingesetzt. Prunkstück bei denSportstätten: die größte Kunstrasen-halle Deutschlands mit einer Flächevon 90 mal 60 Metern. Darüber hinausstehen für die Fußballer zwei Rasen-plätze und ein Kunstrasenplatz mitFlutlicht zur Verfügung. Tennisspielernwerden zwei Felder und eine Halle mitvier Plätzen angeboten.

Nicht ganz so nobel wie die Sport-stätten sind die Unterkünfte. Aberimmerhin: Die fünf Appartementssowie die 17 Einzel- und 22 Doppel-zimmer „haben schon gefühltes Drei-Sterne-Niveau“, wie André Kühn ver-

rät. Seit Juni 2005 steht außerdem aufdem acht Hektar großen Gelände derEgidius-Braun-Sportschule ein neuesmodernes Haus mit 22 Betten, vorran-gig für Kinder und Jugendliche.

Im Tagungszentrum mit einerKapazität für 120 Personen trifft manin Abständen dann jene, die künftigausbilden wollen. Jüngst drückten dieEx-Nationalspieler Steffen Freund undOlaf Marschall die Schulbank, erwarbenihre B-Lizenz als Trainer. „Zwei Kumpel-typen, überhaupt nicht abgehoben“,erinnert sich André Kühn und denktsich wohl: Wie recht hatte doch der alteGoethe? „Mein Leipzig lob’ ich mir! Esbildet seine Leute.“

Wer gehobenen Komfort und einbeschauliches Ambiente sucht, solltedie nicht weniger traditionsreicheLandessportschule Bad Blankenburgaufsuchen – nur runde 50 Kilometervom kulturhistorisch interessantenStädtedreieck Erfurt/Weimar/Jenaentfernt. Die Werbe-Broschüre hebthervor: „Das Schwarzatal ist eine derreizvollsten Gegenden Thüringens.

Im dritten Teil der Serie über die Sportschulen der Landesverbände des

Deutschen Fußball-Bundes berichtet der freie Journalist Gottfried Weise über

sechs unterschiedliche Einrichtungen des Nordostdeutschen Fußballverbandes

(NOFV): Leipzig, Bad Blankenburg, Osterburg, Cottbus, Berlin und Parchim.

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Direkt am Eingang des Tals befindetsich das weitläufige, parkähnlicheGelände der Landessportschule.“Rainer Milkoreit, Präsident des Thürin-ger Fußball-Verbandes und Leiter derSportschule in Personalunion, sagtnicht ohne Stolz: „Von dieser Idylle isterst einmal fast jeder Gast überwäl-tigt.“

Die Sportschule Bad Blankenburghat allerdings mehr als eine faszinie-rende Naturkulisse zu bieten. 102Zimmer im Hotelbereich verfügen überbeachtlichen Komfort, sind unteranderem mit Sat-TV und teilweiseWireless Lan ausgestattet. 2006 wurdedas „Thüringer Haus“ offiziell in dieKategorie „Drei Sterne Superior“ ein-gestuft. So war es dann im Juni diesesJahres für den georgischen Vize-Meister Dinamo Tiflis eine gute undwillkommene Adresse, zuvor schon warHans Meyer mit seinen Profiteams ausGladbach und Nürnberg hier zu Gast.

Kein Wunder, denn auch die Sport-stätten befinden sich auf Topniveau:Fünf Rasenplätze – einer mit Flutlicht –und ein Kunstrasenfeld stehen ebenso

zur Verfügung wie Hallen mit jeweilsvier beziehungsweise zwei Feldern.

Zum Gesamtangebot gehören nachprofessionellem Training, Tagungs-stress oder ausgedehnter Wanderungaußerdem ein Besuch in der Saunaoder im Dampfbad sowie ein erfri-schender Drink im „Champions Pub“.

Inmitten der Altmark, am Rande derStadt Osterburg, befindet sich dieLandessportschule von Sachsen-Anhalt. Welchen Anspruch hat dieSportschule Osterburg, die 2001 eröff-net wurde und 60 Zimmer bietet?Herbert Doepke, Mitarbeiter im BereichMarketing, stellt klar: „Wir sind für alleoffen, für Sportvereine genauso wie fürSeminargruppen oder Schulklassen.“

Die Attraktion im vielfältigen Sport-stättenangebot seit Juni 2006 ist das

Schwimmbad am Fuchsbau mit fünf 25-Meter-Bahnen. Einmalig an derSportschule Osterburg ist die sport-medizinische beziehungsweise diag-nostische Betreuung mit individuellenBelastungsprofilen.

Neben Box-Weltmeisterin ReginaHalmich und Handball-Legende StefanKretzschmar fühlten sich zuletzt dieOberliga-Fußballer vom Halleschen FCin der Landessportschule Osterburgsehr wohl und schwärmten im Gäste-buch vom „Superservice“ und „nahezuoptimalen Rahmenbedingungen“.

Einen gänzlich anderen Charakterhat die Lausitzer Sportschule imVerbandsleistungszentrum Cottbus.Michael Hillmann, der Geschäftsführerdes Fußball-Landesverbandes Branden-burg, betont: „Wir sind keine öffentli-che, sondern eine Schule der Talent-

Die Egidius-Braun-Sportschule inLeipzig bietet Sportlern und Gästen

vielfältige Möglichkeiten.

Die Landessportschule BadBlankenburg liegt am Eingang des

romantischen Schwarzatals.

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NOFV-Sportschulen

förderung.“ Im Klartext: Die LausitzerSportschule ist integrierender Bestand-teil eines gut funktionierenden Netz-werks von Schule, Verein und Verband.Am 15. September 2006 wurde sie imBeisein von DFB-Präsident Dr. TheoZwanziger und DFB-SportdirektorMatthias Sammer als erste „Eliteschuledes Fußballs“ in Deutschland ausge-zeichnet. Gegenwärtig drücken die U 19-Spieler Martin Männel und ArneFeick die Schulbank der LausitzerSportschule. Da die Bewerberzahldreimal so groß ist wie die derzeitigeKapazität, ist ein zweites „Haus derAthleten“ für die Saison 2008/2009geplant.

In der Nähe der einst berühmtenAvus-Rennstrecke befindet sich dasLeistungszentrum „Richard Genthe“des Berliner Fußball-Verbandes. Das„grüne Paradies“ mit seinen über6.000 Quadratmetern im BezirkZehlendorf/Wannsee ist nur 15 Auto-minuten vom Flughafen Tegel entfernt.Die Sportschule, direkt am Wassergelegen und von Wald umgeben,beherbergte im modernen Anbau mit22 Zimmern schon manch prominen-ten Gast. So wurden 2004 die einstigenBremer Stars Micoud und Ailton vordem DFB-Pokalgewinn per Jagdhorngeweckt. Doch Claudio Goldstein, derLeiter der Sportschule am KleinenWannsee, sieht den Aufenthalt einerBundesliga-Mannschaft heute „schonauf Grund der Kapazitäten eher alseine Ausnahme“. Deshalb macht erdeutlich: „Wir verstehen uns zuerst alsSportschule mit Lehrgangsbetrieb.“Dazu gehört zum Beispiel das DFB-Stützpunkttraining. Das Stadion amWannsee mit Natur- und Kunstrasensowie einer Halle – 42 mal 18 Meter –bietet dafür optimale Bedingungen.

Klein, aber fein – das trifft aufParchim zu. Umgeben von Wald, direktam Wockersee, rund 40 Kilometersüdöstlich von Schwerin, befindet sichdie Sportschule des Landesfußball-verbandes Mecklenburg-Vorpommern.Ein Hobbyangler auf dem Steg vor derTerrasse – nicht selten kann man diesesBild aus der Suite oder einem derkomfortabel ausgestatteten 23 Zimmerdes modernen Motels beobachten. UweKanter, Leiter der Sportschule, weiß umseine Trümpfe: „Das sind eindeutig dieIdylle und moderne Trainingsstättenvor der Tür.“

In der Landessportschule Osterburg, die 2001 ihrer Bestimmung übergebenwurde, gibt es optimale Trainingsmöglichkeiten.

Die Lausitzer Sportschule unter der Leitung von Wolfgang Neubert (Zweiter vonrechts) wurde im vergangenen Jahr von Matthias Sammer, Dr. Hans-GeorgMoldenhauer und Dr. Theo Zwanziger als erste „Eliteschule des Fußballs“ inDeutschland ausgezeichnet.

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Das Motel der Sportschule Parchim direkt am Wockersee ist eingebettet in die idyllische mecklenburgische Landschaft.

Das Landesleistungszentrum „Richard Genthe“ des Berliner Fußball-Verbandesbefindet sich im Bezirk Zehlendorf/Wannsee.

Bestens aufgestellt ist „Pütt“, wieParchim auf plattdeutsch genannt wird,wenn der DFB-Nachwuchs einen Mixvon intensivem Training und erholsamerEntspannung sucht. Horst Hrubesch,Klaus Sammer und Bernd Stöber – siealle übten schon mit „ihren Jungs“ imStadion am See und auf den vier Trai-ningsfeldern. Auch das DFB-Fußball-

Camp, von der Egidius-Braun-Stiftunginitiiert, hat in der Sportschule Parchimschon Tradition. Uwe Kanter muss nichtdie Trommel rühren: „Im Prinzip sindwir ein Jahr im Voraus ausgebucht.Stammkunden sind Nachwuchsteamsaus dem Hamburger Raum, aus Nien-dorf, Bahrenfelde oder Norderstedt.“Beneidenswerter „Herbergsvater“!

Kontaktadressen

Sportschule Egidius Braun

Abtnaundorfer Straße 4704347 LeipzigTelefon 03 41 / 24 44 60E-Mail: [email protected]

Landessportschule Bad Blankenburg

Wirbacher Straße 1007422 Bad BlankenburgTelefon 03 67 41 / 6 20E-Mail: [email protected]

Landessportschule Osterburg

Arendseer Straße 439606 OsterburgTelefon 0 39 37 / 2 50 60E-Mail: [email protected]

Verbandsleistungszentrum Cottbus

Dresdener Straße 1803050 CottbusTelefon 03 55 / 4 31 02 20E-Mail: [email protected]

Sportschule Parchim

Voigtsdorfer Weg 1819370 ParchimTelefon 0 38 71 / 60 43 02E-Mail: [email protected]

Landesleistungszentrum Richard Genthe

Am kleinen Wannsee 1414109 BerlinTelefon 030 / 8 06 90 30E-Mail: [email protected]

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Fußball-Köpfe

Dieses Blau. So intensiv strahlen dieseAugen, so voller Leben scheinensie, dass man gar nicht glaubenmag, dass dieser Mann 72 Jahre

alt ist. Und wenn Günter Linn dann übersein Liebstes spricht, dann scheint diesesohnehin kräftige Blau an Intensität nocheinmal zuzunehmen. Das Liebste, dasist für den Altendiezer der Fußball imAllgemeinen und das Schiedsrichter-

Wesen im Besonderen. Linn war bis zurvergangenen Saison als Mitglied im DFB-Schiedsrichter-Ausschuss für das Beob-achtungs-Wesen zuständig. „Ich habe michschon früh um die Lehrarbeit gekümmert“,sagt er. „Meine Erfahrungen weiterzu-geben, das ist mein großes Anliegen.“

Bis zur vergangenen Saison war esLinns Aufgabe, für die je neun Bundes-

Günter Linn ist als Schiedsrichter vor und hinter den Kulissen aktiv

Ein Leben mit Pfiff

Von seinem Platz hat Günter Linn einen Rundumblick auf das Geschehen im Stadion.

Die Fußball-Regeln kennt er aus dem Eff-eff: Die Rede ist von Günter Linn, einemSchiedsrichter-Beobachter des Deut-schen Fußball-Bundes. Der 72-Jährige hatsich dem Schiedsrichter-Wesen ver-schrieben. Doch nach dem DFB-Bundes-tag beendet er seine Tätigkeit als Beob-achter der Unparteiischen in der höchstendeutschen Spielklasse. Der freie Journa-list Andreas Kötter hat Günter Linn wäh-rend des Bundesliga-Spiels Schalke 04gegen Hertha BSC Berlin begleitet.

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liga- und Zweitliga-, die 18 Regionalliga-und die Junioren-Bundesliga-Begeg-nungen die Schiedsrichter-Beobachterzuzuteilen. Seit fast 50 Jahren ist Linndem Schiedsrichter-Wesen verbunden.Da darf man durchaus feststellen, dassder Fußball die zentrale Rolle im Lebendes ehemaligen Post-Beamten gespielthat und immer noch spielt.

Wie am letzten September-Wochen-ende beim Aufeinandertreffen zwischenSchalke 04 und Hertha BSC Berlin, woer selbst als Schiedsrichter-Beobachterim Einsatz war. Wenn das Wort vom„Kind der Bundesliga“ auf jemandenzutrifft, dann ganz sicher auch auf Linn.Schließlich war er vor Ort, als Bundes-

liga-Geschichte geschrieben wurde. Alsdas erste Bundesligator überhaupt fiel,das 1:0 in der ersten Minute für Dortmundin Bremen, am 23. August 1963, war erals Assistent dabei. Knapp 20 Jahrespäter, am 29. Mai 1982, endete mit derPartie Nürnberg gegen Dortmund seineaktive Zeit als Schiedsrichter. 128 Malhatte Linn in der Zwischenzeit in derhöchsten deutschen Spielklasse gepfiffen.

Und auch international war der fürsein Durchsetzungsvermögen bekannteUnparteiische gefragt, leitete er dochzwischen 1979 und 1982 als FIFA-Schiedsrichter drei Länderspiele sowiedrei Begegnungen im Europapokal. Nurein Jahr später startete dann bereitsseine Laufbahn als Schiedsrichter-Beobachter des DFB.

„Meine Frau hat sich über die Jahrehinweg daran gewöhnt, dass ich amWochenende häufig unterwegs bin“,sagt Linn, gibt allerdings zu: „Sicherhätte sie sich gewünscht, dass ich mehrZeit zu Hause verbracht hätte.“ EinWunsch, der vielleicht bald in Erfüllunggeht. „Nach dem DFB-Bundestag EndeOktober höre ich als Schiedsrichter-Beobachter in der Bundesliga auf,“ sagter und man hört heraus, dass ihn dieses

fixe Datum für seinen ganz persönli-chen Abpfiff ein wenig bedrückt.

Ein Nostalgiker ist er trotzdem nicht.„Obwohl das Einzige, das sich nichtverändert hat, die Tatsache ist, dass zueinem Fußballspiel noch immer ein Ball,22 Spieler, ein Schiedsrichter und seineAssistenten gehören, hat sich doch überdie Jahre vieles zum Besseren gewandelt“,sagt er. „Unsere Stadien sind fantas-tisch, der Service für die Zuschauer istum ein Vielfaches besser als früher. Aberes geht natürlich auch um viel mehr Geldund die Medienpräsenz hat in einerWeise zugenommen, wie man das nievermutet hätte.“ Ob einer wie er sich daheute als Schiedsrichter noch zurecht-finden würde? „Wenn die Konditionvorhanden wäre, dann hätte ich keineBedenken“, lautet seine Antwort undtatsächlich macht Linn den Eindruckein Mann zu sein, der stets weiß, was zutun ist. Später, nach Abpfiff des Duellsin der Arena auf Schalke, wird er dasnoch unter Beweis stellen.

Schon vor dem Spiel besucht Linndie Schiedsrichter-Kabine, wechselt einpaar Worte mit den vier Unparteiischenund begleitet sie auch bei der Inspektiondes Rasens. Und weil zu seinem Job-

Vor Spielbeginn begleitet Linn die Unparteiischen bei der Inspektion des Platzes.

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Fußball-Köpfe

Profil als Schiedsrichter-Beobachterauch administrative Dinge gehören,von denen sich Schiedsrichter undAssistenten vor der Partie nicht vonder eigentlichen Aufgabe ablenkenlassen sollen. „Wenn es beispielsweiseProbleme mit der Unterscheidbarkeitder Trikots gibt, dann kläre ich das mitden Vereinen“, nennt Linn ein Beispiel.

Überhaupt ist sein Verhältnis zu denmeisten Schiedsrichtern eher kamerad-schaftlich, vielleicht sogar väterlich. Linnsieht sich als Partner der Unparteiischenund die sehen ihn auch so, wie Dr. FelixBrych, der Referee an diesem Freitag-abend, ohne Wenn und Aber kundtut.„Es hilft bei der Konzentration, wennGünter uns vor dem Anpfiff den Rückenfrei hält“, sagt Brych. Nicht nur vor demSpiel. Gerade nach dem Abpfiff ist LinnFreund und Helfer, ohne deshalb jedochFehler bei der Nachbereitung nichtanzusprechen. So bespricht er mit demQuartett mittels Videoaufzeichnung dieSpielleitung und bereitet den Schieds-richter auch auf die Fragen der Medienvor. An diesem Abend bleiben größereAufregungen aber aus. Schalke besiegtHertha durch einen Elfmeter desBrasilianers Rafinha verdient mit 1:0.„Ein ganz klarer Elfmeter“, bestätigtLinn. „Und es war auch richtig, lediglichdie Gelbe Karte zu zeigen. Rot wäre fürdieses Foul eine zu harte Strafe gewesen.“

Linn, der wie jede Woche und wiejeder Schiedsrichter-Beobachter aufeinem Vordruck alle Facetten der Leis-

tung des Unparteiischen (Regelanwen-dung, Persönlichkeit, Zusammenarbeitmit den Assistenten und so weiter)vermerkt hat, ist mit Brych zufrieden.„In einer Begegnung mit normalenAnforderungen haben er und seineAssistenten eine sehr gute Leistunggeboten “, lautet Linns Fazit. Besondersschätzt er an Brych, „dass er das Spiellaufen lässt, nicht jeden Körperkontaktabpfeift und so den Spielfluss unter-stützt.“ Für Brych und seine Kollegenist die Arbeit auf Schalke mit demVideo-Studium in der Kabine beendet.

Für Linn geht es weiter. Er muss zuHause einen Bewertungsbogen ausfül-

len. Doch Linn liebt seine Arbeit, selbstwenn außer Spesen nichts bleibt. „Esmacht Spaß und ist wahnsinnig interes-sant“, sagt er. Kein Wunder, dass einegehörige Portion Wehmut dabei ist,wenn er künftig nicht mehr als Schieds-richter-Beobachter in der Bundesligaaktiv ist.

Ganz verzichten muss der Fußballaber auch in Zukunft nicht auf GünterLinn. Als Schiedsrichter-Obmann desRegional-Verbandes Südwest wird erdem Fußball noch einige Jahre erhal-ten bleiben. „Damit nicht mit einem Malalles vorbei ist“, sagt er und seine Augenstrahlen wieder ganz besonders hell.

Punkt 20:30 Uhr: Die Bundesliga-Begegnung zwischen Schalke 04 und Hertha BSC Berlin beginnt.

Mittels Video-Aufzeichnung bespricht Günter Linn nach Spielende mit dem Schiedsrichter-Team die wichtigsten Szenen.

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Im letzten Quartal dieses Jahres ist fürdie Nationalmannschaft eine Vielzahlan Terminen angesagt. Es geht sozu-sagen Schlag auf Schlag. Vom 13. Ok-

tober bis 21. November 2007 stehen ge-gen Irland, Tschechien, Zypern und Walesdie entscheidenden Begegnungen in der

Qualifikation zur EURO 2008 in Öster-reich und der Schweiz auf dem Pro-gramm. Die Ausgangsposition für dasTeam von Bundestrainer Joachim Löwist glänzend, denn aus den ausstehendenvier Spielen wird nur noch ein Punkt fürdas Erreichen der EM-Endrunde benötigt.

Die Auslosung für die Endrunde derEURO 2008 findet am 2. Dezember2007 in Luzern statt. Bereits eineWoche zuvor – exakt am 25. Novem-ber 2007 – wird weltweit die WM 2010in Südafrika ins Blickfeld rücken. InDurban steigt die Auslosung der WM-Qualifikationsgruppen und dabeiwird nicht nur die Frage beantwortet,gegen wen der dreimalige WeltmeisterDeutschland in der Qualifikation zurWM-Endrunde 2010 antreten wird.

Unter besonderen Vorzeichen stehtdas nächste EM-Qualifikationsspielder U 21-Nationalmannschaft. InIsrael geht es beim vermeintlichstärksten Gruppengegner nicht nurum wichtige Punkte. Der Besuch derHolocaust-Gedenkstätte Yad Vashemdurch eine DFB-Delegation ist eben-falls von herausragender Bedeutung.Über all diese Themen wird die nächsteAusgabe des DFB-Journals 4/2007,die zum Jahreswechsel erscheinenwird, in aller Ausführlichkeit berichten.

Ein weiterer Schwerpunkt ist einRückblick auf den DFB-Bundestag inMainz, auf dem wichtige Weichen fürdie Zukunft des deutschen Fußballsgestellt werden.

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Vorschau

Impressum:

DFB-Journal - 19. Jahrgang - Ausgabe 3/2007

Herausgeber:

Deutscher Fußball-Bund (DFB)Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt/MainTelefon 069/6788-0, www.dfb.de

Verantwortlich für den Inhalt:

Harald Stenger

Redaktionelle Koordination:

Niels Barnhofer, Thomas Dohren, Klaus Koltzenburg

Layout:

Ruschke und Partner GmbH, Graphic Design

Technische Gesamtherstellung, Vertrieb und Anzeigenverwaltung:

Ruschke und Partner GmbH, Print Consult,Hohemarkstraße 20, 61440 Oberursel/Ts.Telefon 06171/ 693-0

Abonnenten-Betreuung:

DFB-Journal Leserservice, Ruschke und Partner GmbH,Postfach 2041, 61410 Oberursel/Ts.

Mitarbeiter in dieser Ausgabe:

Stephan Brause, Daniel Feld, Rainer Franzke, MichaelGabriel, Maximilian Geis, Jens Grittner, ThomasHackbarth, Manfred Hendriock, Michael Herz,Michael Horeni, Horst Hülß, Andreas Kötter, SaschaLeichner, Christian Müller, Thomas Roth, WolfgangStaab, Wolfgang Tobien, Gottfried Weise, Tobias Wolf

Bildernachweis:

Baumann, BDFL, Bongarts/Getty Images, DeutschePresse-Agentur, firo, GES, imago, Bernhard Kunz,Hans Rauchensteiner, Reuters, Witters

Das DFB-Journal erscheint vierteljährlich. Die Bezugsgebühren für ein Abonnement betragenjährlich 12 Euro einschließlich Zustellgebühr.Für unverlangt eingesandte Manuskripte undFotos wird keine Haftung übernommen.

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nichtunbedingt die Meinung des DFB und der Redaktiondes DFB-Journals wieder.

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Journal

DFB-Journal 4/2007

Mit einem Sieg gegen Wales – hier eineSzene aus dem Hinspiel mit ChristophMetzelder und Freddy Eastwood - sollin Frankfurt am Main das Länderspiel-Jahr 2007 abgeschlossen werden.

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