4. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT „ERLEBE SOL” · Franz Waxman (1906–1967)2,3 Carmen-Fantasie (11’)...

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Werke von Schumann, Kapustin, Mozart, Dvor ˇák, Waxman und Bazzini Irina Vaterl, Klavier, Mario Häring, Klavier Rennosuke Fukuda, Violine Werke von Schumann, Kapustin, Mozart, Dvor ˇák, Waxman und Bazzini Irina Vaterl, Klavier, Mario Häring, Klavier Rennosuke Fukuda, Violine 4. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT „ERLEBE SOL” Sonntag, 19. November 2017, 11:00 Uhr Rathaussaal Vaduz

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  • Werke von Schumann, Kapustin, Mozart, Dvořák, Waxman und Bazzini

    Irina Vaterl, Klavier, Mario Häring, KlavierRennosuke Fukuda, Violine

    Werke von Schumann, Kapustin,Mozart, Dvořák, Waxman und Bazzini

    Irina Vaterl, Klavier, Mario Häring, KlavierRennosuke Fukuda, Violine

    4. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

    „ERLEBE SOL”Sonntag, 19. November 2017, 11:00 Uhr

    Rathaussaal Vaduz

  • 2 Programmänderungvorbehalten

    IMPRESSUM

    STIFTUNG Sinfonieorchester LiechtensteinZollstrasse 2, FL-9490 Vaduz

    Stiftungsrat:Dr. Ernst Walch, Präsident

    Michael Gattenhof, VizepräsidentWilliam Maxfield, Vertreter des Freundeskreises

    Rachel Wieser, Vertreterin des Orchestervorstandes

    Orchestervorstand:Szilárd Szigeti, Konzertmeister

    Rachel Wieser, Vertreterin der hohen StreicherMarkus Schmitz, Vertreter der tiefen Streicher

    Adrian Buzac, Vertreter der Holzbläser samt HarfeWolfgang Bilgeri, Vertreter der Blechbläser samt Schlagwerk

    Geschäftsstelle des Sinfonieorchesters Liechtenstein:Alemannenstrasse 23, FL-9485 Nendeln

    Intendant: Dražen Domjanić

    Künstlerisches Betriebsbüro: Florian Thierbach

    Tel.: 00423 262 63 51 • Fax: 00423 262 63 54

    [email protected] • www.sinfonieorchester.li

    Konzeption und Realisation: DraDoVision Est., Nendelnwww.dradovision.com

    Lektorat: Uta Pastowski, M. A.

    Druck: Gutenberg AG, Schaan

    © 2017 Sinfonieorchester Liechtenstein

  • PROGRAMM

    Robert Schumann (1810–1856)1

    Faschingsschwank aus Wien, op. 26 (24’)

    I. Allegro. Sehr lebhaftII. Romanze. Ziemlich langsamIII. ScherzinoIV. Intermezzo. Mit grösster EnergieV. Finale. Höchst lebhaft

    Nikolai Kapustin (*1937)2

    Acht Konzertetüden für Klavier, op. 40 (7’)

    Nr. 1: Prelude in C-DurNr. 7: Intermezzo in Des-DurNr. 8: Finale in F-Dur

    Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) / Fazil Say (*1970)2

    Rondo alla turca (Türkischer Marsch) (2’)

    Antonín Dvořák (1841–1904)1, 2

    Slawische Tänze für Klavier zu vier Händen, op. 46 (8’)

    Nr. 1 in C-Dur (Presto)Nr. 8 in g-Moll (Presto)

    Franz Waxman (1906–1967)2, 3

    Carmen-Fantasie (11’)

    Antonio Bazzini (1818–1897)2, 3

    Scherzo fantastique, op. 25 („La Ronde des Lutins“ – „Tanz der Kobolde“) (5’)

    3

    Irina Vaterl1, KlavierMario Häring2, KlavierRennosuke Fukuda3, Violine

  • Zum Programm

    Eine poetische Kraft solle Kunstwie Leben gleichermassen durch-dringen und zu einer höheren Ein-heit verschmelzen. Diese Maximeder Romantik hat Robert Schu-mann verinnerlicht. So finden sichvielfach biographische Bezüge inseinen Stücken, die er zudem ger-ne mit Zitaten und Querverweisenuntereinander und mit den Werkenanderer verknüpfte. Manche künst-lerische Aussage scheint gegendie prosaischen Zumutungen desAlltags gerichtet. Gerade der „Fa-schingsschwank aus Wien“ ist –entgegen dem suggestiven Titel –nicht aus einer fröhlichen Feier-laune entstanden. SchumannsOpus 26 ist eine bittere Reaktionauf gescheiterte Bemühungen.Am 18. Geburtstag von ClaraWieck, dem 13. September 1837,hatte Robert Schumann bei ihremVater formell um ihre Hand an-gehalten. Heimlich verlobt hattensich die beiden Liebenden bereitszwei Jahre zuvor. Friedrich Wieckverbat sich zum wiederholten Maleunter Schmähungen und Verleum-dungen die Verbindung seinerTochter mit seinem einstigen Meis-terschüler. Eine geplante Wien-Tournee mit seiner Tochter kamihm deshalb gelegen, um sie vonihrem Liebhaber fernzuhalten.Schon im Oktober brachen sieauf. In der Donaumetropole feierteClara Wieck wahre Triumphe. Dasverwöhnte Publikum lag der Pia-nistin zu Füssen und bejubelteihre Kompositionen. Das in jederHinsicht erfolgreiche achtmonatigeGastspiel gipfelte in der Ernen-nung zur „K. K. Kammervirtuo-sin“.

    Kein Wunder, dass Clara gernemit ihrem Robert in der Habsbur-gerresidenz bleiben wollte, wosie so hofiert wurde. Sie empfahlSchumann, die Redaktion seiner –heute noch existierenden – „Neu-en Zeitschrift für Musik“ von Leip-zig nach Wien zu verlegen, umdort eine gemeinsame Zukunftfür sie beide aufzubauen. VonSeptember 1838 bis April 1839bemühte sich Schumann vergeb-lich, in Wien Fuss zu fassen. Ervermisste „ganze Menschen, dieden Shakespeare und Jean Paulverstehen“. Dafür lernte er beiSchuberts Bruder unbekannteSchubert-Manuskripte kennen, dieihn stark beeinflussen sollten.Schliesslich beendete die Metter-nich’sche Zensurbehörde diefruchtlosen Bemühungen durchdie Verweigerung der Niederlas-sung. Auch künstlerisch scheiterteSchumann. Nachdem er ein Jahr-zehnt lang praktisch nur fürs Kla-vier komponiert hatte, gelang esihm nicht, Orchestermusik zuschreiben. Erst nach der Heiratmit Clara 1840 glückten ihm Or-chester- und Kammermusikwer-ke.All diese frustrierenden Erfahrun-gen entluden sich im „Faschings-schwank aus Wien“ – geschicktgetarnt in einem karnevaleskenSpiel mit Masken. Wie seine lite-rarischen Vorbilder E. T. A. Hoff-mann und Jean Paul erzeugteSchumann den romantischen Hu-mor durch abrupte Gegensätzeund ausdrucksstarke Ambivalenz.Es sei eine „grosse romantischeSonate“, erklärte der Komponist.Aber wie es sich für die Fastnachtgehört, steht darin die Welt Kopf:Es beginnt mit einem Rondo und

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    endet in der Hauptsatz-Form –also in der Umkehrung zu einerordentlichen Wiener Sonate. Denzahlreichen Philistern, die ihm dasLeben schwer machten, blies Schu-mann im Eröffnungs-Allegro mitder „Marseillaise“ den Marsch.In der beschwingten Verkleidungeines 3/4-Takts besiegt die vonMetternich verbotene republika-nische Hymne den altbackenen„Grossvatertanz“, mit dem Schu-mann wiederholt den philiströsenZeitgeist karikiert hat. So entgingder Zensur – die auch Musikaliendurchleuchtete – der Spott undder „Faschingsschwank“ konntenach weiteren Verfeinerungen1841 sogar in Wien gedruckt wer-den.

    Auch Nikolai Kapustin hat Zensurkennengelernt. Am 22. November2017 feiert er seinen 80. Geburts-tag. Er ist noch in der Zeit derstalinistischen Repression aufge-wachsen. „Aber ich hatte Glück“,bekennt der im heutigen Kriegs-gebiet von Donezk in der Ukrainegeborene Kapustin. „In den 1950erJahren, während der ‚Tauwetter-Periode‘ unter Chruschtschow, hatdas Konservatorium, an dem ichbis 1961 Klavier studierte, einenWandel hin zur Modernität undeine Orientierung auf die ameri-kanische Kultur vollzogen.“ Damalswurde auch der Jazz in der Sow-jetunion salonfähig. Denn wieChruschtschow dem amerikani-schen Präsidenten Eisenhower er-klärt haben soll, handle es sich sogut wie um eine sowjetische Er-findung. So sei ja George Gershwinder Sohn ukrainischer Auswande-rer.Mit Gershwin wird Nikolai Kapustin

    inzwischen gerne verglichen. Nichtwegen der gemeinsamen geo-graphischen Wurzeln, sondernwegen ihrer speziellen Verbindungvon Jazz und Klassik. Bereits alsKapustin als Jugendlicher zumStudieren nach Moskau zog, be-tätigte er sich als Jazzpianist. Spä-ter tourte er elf Jahre mit BigBands durch die Sowjetunion.Aber eigentlich sieht sich Kapustindurch und durch als klassischenPianisten, aus derselben Talent-schmiede hervorgegangen wieVladimir Horowitz: „Meine Schuleist die russische Schule, aber mei-ne Kompositionen entspringender amerikanischen Kultur. Mankann Dinge von überall her neh-men, aber man muss sie in die ei-gene Tradition integrieren.“Aus diesem Amalgam sind mitt-lerweile über 160 Werke entstan-den. Sie alle fussen auf dem rei-chen Formenkanon der europäi-schen Musiktradition. Das Voka-bular stammt aus dem Jazz in sei-ner ganzen Breite. Die „Acht Kon-zertetüden, op. 40“ aus dem Jahr1984 beziehen sich formal auf diegrossen virtuosen Konzertetüdenvon Schumann und Liszt bis Rach-maninow und Skrjabin. Das Pre-lude zieht ohne Aufwärmen imAllegro assai davon – mit hals-brecherischen Läufen à la Chopin,die vertrackten Synkopen alsSprungbrett benutzend. Mit ihrenentwaffnend melodischen Passa-gen bildet die Nr. 7 ein entspann-tes Intermezzo im locker schlen-dernden Allegretto. Dahinter ver-birgt sich allerdings ein kompliziertverschachtelter Klaviersatz. Im Fi-nale rauschen nochmals die typi-schen Akkordprogressionen derbekannten Jazz-Standards im Pres-

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    tissimo vorbei. Doch immer wennman glaubt, einen Melodiefetzenzu erhaschen, verschwindet erhinter dem Schleier aus stupenderVirtuosität.

    Wie Nikolai Kapustin ist auch FazilSay ein brillanter Pianist mit Hangzur Grenzüberschreitung. Charak-teristisch für den 1970 in Ankarageborenen Say ist die Doppelrolleals international gefragter Pianistund als Komponist. In beidemverschmilzt immer wieder seingrosses Interesse an Jazz und Im-provisation mit seiner klassischenBasis. Damit dürfte Say einigesmit Wolfgang Amadeus Mozartgemeinsam haben. Erst mit 18Jahren soll Mozart begonnen ha-ben, seine Klaviermusik systema-tisch aufzuschreiben. Er konnteja mit seinem phänomenalen Ge-dächtnis alles jederzeit abrufen.Mit seiner Improvisationsgabe va-riierte er die Stücke nach Lustund Laune. In diesem Sinne hatFazil Say 1993 den legendären„Türkischen Marsch“ – das „Rondoalla turca“ aus Mozarts Klavierso-nate in A-Dur, KV 331 – spielerischmit Fiorituren aus dem Jazz ge-schmückt. Synkopen und BlueNotes bringen die Hörgewohn-heiten unversehens ins Wanken.Mit dem Schlussrondo aus seinerKlaviersonate, KV 331, ist Mozartnicht nur ein Hit für Warteschleifenund Natel-Klingeltöne geglückt.Mit den Anklängen an die Janit-scharenmusik des osmanischenHeeres bediente er im Jahr 1783geschickt die grassierende „Tür-kenmode“ – durchaus im Sinneeines Marketing-Gags.

    100 Jahre später hatten sich zwardie Moden geändert, verkaufs-fördernde Effekte waren aber im-mer noch gefragt. Für den BerlinerVerleger Fritz Simrock standendiese möglicherweise im Vorder-grund, als er im März 1878 anAntonín Dvořák nach Prag schrieb:„… ob Sie nicht Lust hätten, mireine Anzahl böhmische und mäh-rische Tänze für Klavier zu vierHänden – in der Art wie die un-garischen von Brahms – zu schrei-ben …?“ Wenige Monate zuvorhatte Johannes Brahms diesen36-jährigen, noch völlig unbe-kannten tschechischen Musikerdem Verleger empfohlen, nichtohne auf dessen prekäre wirt-schaftliche Lage hinzuweisen. Sim-rock bestellte, was der Marktwünschte: „Ich meine nicht, dasses wörtlich Tänze sein sollen zumTanzen. Wohl etwas leichter, je-doch nicht kinderleicht, brillantund effektvoll, wechselnd in derStimmung und in der Farbe, wech-selnd in der Empfindung und nichtzu kurz … Und zwar von Verwen-dung Ihnen passend dünkendernationaler Originalmelodien durch-flossen von Ihrer eigenen Erfin-dung und damit verknüpft.“ ZumSchluss empfahl der Verleger nocheinen gut vermarktbaren Titel:„Slawische Tänze“.Dvořáks Opus 46 wurde ein Ver-kaufshit. Der Komponist erhieltfür die Erstausgabe zwar kein Ho-norar, wurde aber schlagartig be-rühmt. Noch im selben Jahr brach-te Simrock eine Orchesterfassungauf den Markt. Daran verdienteDvořák bereits 300 Mark. Die de-taillierten Wünsche der Bestellungenthalten bereits das Rezept fürden Welterfolg Dvořáks. Nur in

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    einem hielt er sich nicht an dieVorgabe: Er verwendete keineoriginalen Volksweisen. Er kom-ponierte ausnahmslos neu, stütztesich dabei allerdings auf tradiertefolkloristische Modelle. In den„Slawischen Tänzen“ Nr. 1 undNr. 8 ist es der Furiant, ein schnel-ler böhmischer Tanz voller Feuer.Seine Kraft zieht er aus der cha-rakteristischen Hemiolenbildung.Dabei wird innerhalb des 3/4-Takts der Schwerpunkt verscho-ben, so dass das Metrum zwischen3/4- und 2/4-Takt schwankt.

    Während Dvořák auf dem Höhe-punkt seines Ruhms nach NewYork gebeten wurde, landete FranzWaxman eher gezwungenermas-sen in Hollywood. Am Heiligabend1906 in Oberschlesien geboren,absolvierte Waxman auf Wunschdes Vaters zunächst eine Bank-lehre. Sein Musikstudium in Dres-den und Berlin finanzierte er alsPianist in Nachtclubs und Varietés.1930 sollte seine Band einen klei-nen Auftritt im Film „Der blaueEngel“ mit Marlene Dietrich be-streiten. Schlussendlich instrumen-tierte Waxman die komplette Film-musik und blieb bei den UFA-Filmstudios. Doch der erste Filmmit seiner eigenen Partitur – FritzLangs „Liliom“ – musste 1933/34bereits in Paris gedreht werden.Waxman folgte dem Regisseurnach Hollywood, wo er zu einemder profiliertesten Filmmusikkom-ponisten avancierte. Mit seinerMGM-Fanfare schuf er 1936 dasakustische Signet des Konzerns.Der elegant-flüssige spätromanti-sche Stil, den er mit anderenEmigranten nach Hollywoodbrachte, eignete sich ideal für die

    grossen Gefühle der Melodramen,die dort produziert wurden. Seinmelodisches Gespür paarte sichmit dramatischem Geschick, aus-drucksstarker Harmonik und far-benreicher Instrumentation. In die-se üppige Klangsprache vermoch-te er aber auch atonale Elementeund Jazzidiome zu integrieren.Das alles paart sich mit exzellenterVirtuosität in seiner „Carmen-Fan-tasie“. Waxman hat sie für eineSchlüsselszene im Film „Humo-resque“ erdacht. Der Film drehtsich um einen Jungen, der mitseiner Geige nicht nur die Bühneerobert, sondern auch eine un-glücklich verheiratete Dame. Fürdie Tonspur soll der 26-jährigeIsaac Stern 25.000 US-Dollar er-halten haben. Bei Nahaufnahmendes Geigenspiels sind im Filmauch Sterns Hände im Bild. Nochehe der Film 1947 in die Kinoskam, sah ihn Jascha Heifetz undbat Waxman um eine Konzertfas-sung dieser schillernden Para-phrase über Bizets Oper.Genauso ein Paradestück für hals-brecherische Fingerakrobatik ist„La Ronde des Lutins“. AntonioBazzini hat sich dieses geigerischeKabinettstück auf den Leib ge-schneidert und lässt dabei dieKobolde in einem gespenstischenReigen durch die Nacht wirbeln.Es war Paganini, der den 1818 inBrescia geborenen Kirchenmusikerzu einer solistischen Karriere er-munterte. Rasch avancierte Bazzinizu einem der führenden Geigerin Europa, das er auf jahrelangenTourneen durchreiste. In Wienwurde er als einer der ersten So-listen zu den neu gegründetenPhilharmonischen Konzerten ein-geladen. „Als Spieler nun insbe-

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    sondere rangiert er gewiss zu dengrössten der Gegenwart“, be-geisterte sich Robert Schumann1843 für ihn. Erst 1864 kehrte erwieder nach Brescia zurück, umab 1873 Kompositionslehrer – undab 1882 Direktor – des MailänderKonservatoriums zu werden. Hierzählten etwa Pietro Mascagni undGiacomo Puccini zu seinen Schü-lern.Das „Scherzo fantastique“, op. 25,entstammt der ersten Schaffens-phase Bazzinis, in der er in kon-zertanten Werken vor allem sein

    atemberaubendes Können prä-sentierte. 1847 komponiert, wurdees fünf Jahre später in Paris ge-druckt. Seither verblüffen damitdie Geiger mit fliegendem Wech-sel von Flageoletts und Pizzicatoaus allen Lagen. Nach seiner Rück-kehr nach Brescia konzentrierteer sich auf Kammermusik und Or-chesterwerke. Dabei übernahmer vor allem Einflüsse aus Deutsch-land, etwa von Mendelssohn undLiszt.

    Hartwig Wolf

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    Irina VaterlKlavier

    Irina Vaterl wurde 1991 in Graz geboren. Mit sieben Jahren erhieltsie ihren ersten Klavierunterricht bei Gerlinde Hörmann an der Mu-sikschule Köflach, und mit 12 Jahren wechselte sie zu Loudmila Satzan die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, wo sieauch von Alexandr Satz unterrichtet wurde. Seit 2009 studiert siebei Milana Chernyavska und schloss im März 2014 ihr Bachelorstu-dium im Fach Klavier (Konzertfach) mit einstimmiger Auszeichnungab. Im März 2015 folgte der Bachelorabschluss für Klavierpädago-gik mit einstimmiger Auszeichnung und im Juni 2017 der Master-abschluss im Fach Klavier (Konzertfach), ebenfalls mit einstimmigerAuszeichnung. Ihre Bachelorarbeit über die französische Kompo-nistin Louise Farrenc wurde mit dem Genderpreis der Universitätfür Musik und darstellende Kunst Graz ausgezeichnet. Irina Vaterlstudiert seit ihrem 12. Lebensjahr zudem Querflöte bei Nils ThiloKrämer an der Universität für Musik und darstellende Kunst Grazund schloss im Oktober 2013 ihr Bachelorstudium sowie im Juni2015 ihr Pädagogikstudium für Querflöte mit Auszeichnung ab.Wichtige musikalische Impulse erhielt Irina Vaterl bei Meisterkursenmit renommierten Professoren, darunter J. Rouvier, S. Pochekin,B. Glemser, M. Voskresensky, F. Gottlieb, B. Berezovsky und R. Da-libaltayan. Sie ist ausserdem Stipendiatin der Internationalen Mu-sikakademie in Liechtenstein und nimmt dort regelmässig an denIntensiv-Wochen und Aktivitäten der Akademie teil.Die junge Pianistin ist Preisträgerin zahlreicher nationaler und in-ternationaler Wettbewerbe. Von 2000 bis 2009 gewann sie beiallen österreichischen Landes- und Bundeswettbewerben des Jugend-musikwettbewerbs „Prima la Musica“ (Solo und Kammermusik)erste Preise. Nachdem sie den renommierten Wettbewerb „Roma2008“ sowohl als Solistin als auch auf zwei Klavieren mit ihrerSchwester Silvia gewann, wurde das Preisträgerkonzert live im ita-lienischen Fernsehen übertragen; es folgten zahlreiche Auftritte inItalien, u. a. in Triest, beim Festival Internazionale di Mezza Estatein Tagliacozzo, in der österreichischen Botschaft sowie im Aussen-ministerium in Rom. Als jüngstes Finalisten-Duo bei der „Interna-tional Piano Competition San Marino 2010“ erregten Irina undSilvia Vaterl die Aufmerksamkeit renommierter Pianisten, woraufhinzahlreiche Einladungen auf internationaler Ebene folgten. 2011 er-reichten sie den 1. Platz bei der „XVII. International Schubert Com-petition“ in Tschechien und den 3.  Platz beim internationalenKlavierwettbewerb „12th Concours Grieg” in Oslo. Irina Vaterl istausserdem Preisträgerin internationaler Solo-Wettbewerbe. ImMärz 2011 erhielt sie den 2. Platz beim Wettbewerb „DonostiaHiria – Ciudad de San Sebastián“ in Spanien. Im Mai 2012 gewannsie den internationalen Wettbewerb „Petar Konjovic” in Belgradund wurde mit einem Sonderpreis für die beste Interpretation einesWerkes von Frédéric Chopin ausgezeichnet. Im selben Monat ge-

  • wann sie den 1.  Preis beim internationalen Klavierwettbewerb „Vietri sul Mare” in Salerno. 2013 wurde sie mit dem 1. Preis beim in-ternationalen Musikwettbewerb „Gianluca Campochiaro” in Sizi-lien ausgezeichnet. 2014 gewann sie jeweils den 1. Preis bei der„International Competition Young Virtuoso” in Zagreb und beiminternationalen Klavierwettbewerb „Lia Tortora“ in Città della Pievesowie jeweils den 2. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb„Città di Treviso” in Treviso, beim „Concours International de Pianod’Ile de France” in Maisons-Laffitte und beim internationalen Kla-vierwettbewerb „Città di Caraglio“. 2016 gewann sie jeweils den1. Preis beim internationalen Wettbewerb „Premio Contea“ in Tre-viso und beim internationalen Klavierwettbewerb „Gran Klavier –Ciudad de Alcalà“ in Madrid. Beim internationalen Musikwettbe-werb „Antonio Salieri“ in Legnago wurde Irina Vaterl mit demHauptpreis aller Instrumente prämiert und erhielt eine Einladung,als Solistin mit dem Orchester „I Virtuosi Italiani“ aufzutreten. ImApril 2017 folgte sie dieser Einladung als Solistin mit Mozarts Kla-vierkonzert in d-Moll, KV 466, im Teatro Ristori/Verona und im Tea-tro Salieri/Legnago. Ausserdem wurde sie mit dem Sonderpreis fürdas beste romantische Werk ausgezeichnet. Im Juni 2017 gewannIrina Vaterl den 1. Preis beim Wettbewerb „Città di Padova“ inPadua (Italien). Mit der vollen Punktzahl war sie absolute Gewin-nerin über alle Instrumente und Kategorien des Wettbewerbs underhielt zahlreiche Konzerteinladungen in der kommenden Saison.Auch als Flötistin ist sie Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe.Neben den Wettbewerben konzertierte Irina Vaterl bereits bei zahl-reichen Veranstaltungen, u. a. Redoute der Kunstuniversität Graz,Internationales Jugendmusikfestival Classics in Styria, Classics inthe City im Grazer Landhaushof, in Deutschlandsberg im Rahmendes Klavierfrühlings sowie Konzerte in Deutschland, England, Ita-lien, Kroatien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz, Serbien, Slowe-nien, Spanien, Tschechien, Ungarn und Zypern. 2009 gestaltete siegemeinsam mit ihrer Schwester Silvia die Abschlussmatinee derEggenberger Schlosskonzerte in Graz, wo sie 2010 auch das Ab-schlusskonzert spielte, das im ORF übertragen wurde – ein Höhe-punkt ihrer regionalen Konzerttätigkeit. Zahlreiche Fernseh- undRadioauftritte, zuletzt bei „Kultur Spezial“ und bei „Ö1 Intrada“,folgten. Im Februar 2012 trat Irina Vaterl erstmals beim FESTIVALNEXT GENERATION in Bad Ragaz auf. Gemeinsam mit ihrerSchwester Silvia spielt sie auch vierhändig bzw. auf zwei Klavieren.Als Schauspielerin und Pianistin spielte sie im Juni 2010 eindrucksvolldie Rolle der Clara Schumann auf der Hauptbühne der Grazer Oper.Die junge Pianistin ist Preisträgerin des Martha Debelli Stipendien-wettbewerbs der Universität für Musik und darstellende Kunst Grazsowie der Hildegard Maschmann-Stiftung zur Förderung jungerKonzertpianistinnen und Konzertpianisten. Im Januar 2015 wurdeIrina Vaterl der „Living Culture Art Award“ überreicht, ein Kultur-preis der Zeitschrift „Living Culture“ für besondere Verdienste imBereich der Kunst.

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    Mario Häring Klavier

    Mario Häring wurde im November 1989 in Hannover geboren undwuchs in Berlin auf. Aus einer deutsch-japanischen Musikerfamiliestammend, machte er bereits im Alter von drei Jahren erste Erfah-rungen auf der Geige und am Klavier und erhielt 1994 seinen erstenKlavierunterricht. Noch vor seinem Abitur studierte er als Jungstu-dent bei Prof. Fabio Bidini am Julius-Stern-Institut der Universitätder Künste Berlin sowie an der Hochschule für Musik, Theater undMedien Hannover bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling. Bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling und Prof. Lars Vogt absolvierte Mario Häringauch den Bachelor-Studiengang Klavier. Seit 2014 belegt er einenMaster-Studiengang für Klavier an der Hochschule für Musik, Thea-ter und Medien Hannover.Musikalische Impulse erhielt der junge Pianist bereits bei zahlreichenMeisterkursen, unter anderem bei Paul Badura-Skoda, Pascal De-voyon, Anatol Ugorski, Walter Blankenheim und András Schiff. Aus-serdem ist er seit 2011 Stipendiat der Internationalen Musik-akademie in Liechtenstein und nimmt dort an den Intensiv-Wochenteil. Zudem ist er Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben undder Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung.Seit 1995 gewann Mario Häring sowohl im solistischen wie auch imkammermusikalischen Bereich zahlreiche erste Preise. Nach seinemOrchesterdebüt in der Berliner Philharmonie mit den Berliner Sym-phonikern im Jahr 2003 folgten weitere Konzerte mit Orchester, dieihn u. a. in die Philharmonie Konstanz, ins Tokyo Metropolitan Thea-tre, ins Tokyo Bunka Kaikan und sechs weitere Male in die BerlinerPhilharmonie führten.Seine Konzerttätigkeit führt ihn ausserdem immer wieder in renom-mierte Säle wie das Konzerthaus Berlin, die Laeiszhalle Hamburg unddie Suntory Hall in Tokyo. Er war zu Gast bei bedeutenden Festivalswie dem Braunschweig Classix Festival, den Schwetzinger Festspie-len, dem Internationalen Steinway Festival, dem Schleswig-HolsteinMusik Festival, dem Lucerne Festival „Ark Nova“ in Matsushima,dem Kissinger Sommer, dem Kammermusikfestival Spannungen inHeimbach und dem FESTIVAL NEXT GENERATION Bad Ragaz. ImFrühjahr 2017 war er der erste „Intendant in Residence“ beim neugegründeten Festival :alpenarte im österreichischen Schwarzenberg.Konzertengagements liessen ihn bereits in China, Finnland, Grie-chenland, Italien, Japan, Liechtenstein, Luxemburg, Namibia, Öster-reich, in der Schweiz, in Spanien und in den USA auftreten.Neben Engagements mit Orchestern und als Solist widmet sichMario Häring auch leidenschaftlich der Kammermusik. Die Begeis-terung dafür teilt er unter anderem mit dem Geiger Noé Inui, mitdem er die ICMA-nominierte CD „Identity“ veröffentlichte.Seine Vielseitigkeit stellt Mario Häring auch auf seiner Debüt-CD „Rus-sian Moments“ unter Beweis, auf der er ausdrucksstarke Interpreta-tionen von Werken Rachmaninows, Prokofjews und Kapustins liefert.

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    Rennosuke Fukuda Violine

    Der 1999 geborene japanische Geiger RennosukeFukuda wurde von „The Violin Channel“ als einGeiger beschrieben, „der sich schnell einen inter-nationalen Ruf als junger Virtuose mit herausra-gendem Potential aufgebaut hat“. Seinen erstenGeigenunterricht erhielt er im Alter von drei Jah-ren. Zu seinen Lehrern zählen Sonoko Kono, ChihiriKudo und Machie Oguri. Derzeit studiert er beiPavel Vernikov in Sion (Schweiz).Rennosuke Fukuda gewann bereits mehrere inter-nationale Wettbewerbe. 2013 erreichte er beim„15.  Internationalen Wettbewerb für Violine“ inKloster Schöntal (Deutschland) die Höchstpunkt-zahl in seiner Altersgruppe und wurde mit dem„Reinhold Würth Förderpreis“ sowie mit dem Son-derpreis „Virtuos“ für die beste Interpretation derfrei gewählten virtuosen Komposition ausgezeich-net. 2014 gewann er die „Junior Division“ der „Ye-hudi Menuhin International Violin Competition forYoung Violinists“ in Austin (Texas) in den USA, wasihm die Ehre verschaffte, mit dem Cleveland Or-chestra aufzutreten. 2017 erhielt er den 1. Preisbeim 33.  internationalen Wettbewerb „ValsesiaMusica“ (Italien).Der junge Geiger trat bereits mit verschiedenenrenommierten Orchestern auf, u. a. mit dem OsakaPhilharmonic Orchestra, dem Hiroshima SymphonyOrchestra, dem Kansai Philharmonic Orchestraund dem Okayama Philharmonic Orchestra, und erspielte unter der Leitung berühmter Dirigentenwie Giancarlo Guerrero, Kazuki Yamada und Sei-kyo Kim. Ausserdem ist er regelmässig zu Gastbeim FESTIVAL NEXT GENERATION Bad Ragaz inder Schweiz.

  • KONZERTSAISON 2018

    [email protected] • Tel. 00423 262 63 51

    Werke vonBeethoven,Mozart und MendelssohnBartholdy

    Werke vonBeethoven,Mozart undMendelssohnBartholdy

    Magali Mosnier, QuerflöteXavier de Maistre, HarfeStefan Sanderling, Dirigent

    Magali Mosnier, QuerflöteXavier de Maistre, HarfeStefan Sanderling, Dirigent

    1. ABO-SINFONIEKONZERT

    „SOL im SAL”Dienstag, 30. Januar 2018, 20:00 Uhr

    SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

    Mittwoch, 31. Januar 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

    Werke vonBeethoven,Mozart undSchumann

    Werke vonBeethoven,Mozart undSchumann

    2. ABO-SINFONIEKONZERT

    „SOL im SAL”Dienstag, 8. Mai 2018, 20:00 Uhr

    SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

    Mittwoch, 9. Mai 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

    Veronika Eberle, ViolineNils Mönkemeyer, Viola

    Stefan Sanderling, Dirigent

    Veronika Eberle, ViolineNils Mönkemeyer, Viola

    Stefan Sanderling, Dirigent

    Werke von Brahms, Beethovenund Mozart

    Werke von Brahms, Beethovenund Mozart

    Ferhan & Ferzan Önder, KlavierduoStefan Sanderling, Dirigent

    Ferhan & Ferzan Önder, KlavierduoStefan Sanderling, Dirigent

    3. ABO-SINFONIEKONZERT

    „SOL im SAL”Dienstag, 20. November 2018, 20:00 Uhr

    SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

    Mittwoch, 21. November 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

    Werke von Pérez de Albéniz, Guridi,Albéniz, Soler, Granados, Tárrega

    und de Falla

    Xavier de Maistre, Harfe

    Werke von Pérez de Albéniz, Guridi,Albéniz, Soler, Granados, Tárrega

    und de Falla

    Xavier de Maistre, Harfe

    1. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

    „ERLEBE SOL”Sonntag, 28. Januar 2018, 11:00 Uhr

    Rathaussaal Vaduz

    Werke von van Eyck, J. S. Bach,Telemann, Bigaglia, Debussy,

    C. Ph. E. Bach und Vivaldi

    Lucie Horsch, BlockflötenBruno Hurtado Gosalvez, Barockcello

    Max Volbers, Cembalo

    Werke von van Eyck, J. S. Bach,Telemann, Bigaglia, Debussy,

    C. Ph. E. Bach und Vivaldi

    Lucie Horsch, BlockflötenBruno Hurtado Gosalvez, Barockcello

    Max Volbers, Cembalo

    4. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

    „ERLEBE SOL”Sonntag, 2. Dezember 2018, 11:00 Uhr

    Rathaussaal Vaduz

    Werke von Albéniz, Tárrega,Castelnuovo-Tedesco, Boccherini

    und Dyens

    Petrit Çeku, Gitarre • Sara Domjanić, ViolineFabiola Tedesco, Violine • Isidora Timotijević, Viola

    Marie Spaemann, Violoncello

    Werke von Albéniz, Tárrega,Castelnuovo-Tedesco, Boccherini

    und Dyens

    Petrit Çeku, Gitarre • Sara Domjanić, ViolineFabiola Tedesco, Violine • Isidora Timotijević, Viola

    Marie Spaemann, Violoncello

    2. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

    „ERLEBE SOL”Sonntag, 4. März 2018, 11:00 Uhr

    Rathaussaal Vaduz

    Werke von Händel, Pierné,Debussy, Ligeti, Satie, Gershwin

    und Piazzolla

    Ardemus Quartet: Lisa Wyss, SopransaxophonLovro Merčep, Altsaxophon

    Jenita Veurink, TenorsaxophonYo-yo Su, Baritonsaxophon

    Werke von Händel, Pierné,Debussy, Ligeti, Satie, Gershwin

    und Piazzolla

    Ardemus Quartet: Lisa Wyss, SopransaxophonLovro Merčep, Altsaxophon

    Jenita Veurink, TenorsaxophonYo-yo Su, Baritonsaxophon

    3. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

    „ERLEBE SOL”Sonntag, 14. Oktober 2018, 11:00 Uhr

    Rathaussaal Vaduz

    Werke vonMozart und BeethovenWerke vonMozart und Beethoven

    Fabiola Tedesco, ViolineStefan Sanderling, DirigentFabiola Tedesco, ViolineStefan Sanderling, Dirigent

    FREUNDESKREIS-KONZERT

    Dienstag, 25. September 2018, 20:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan