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Akut 2/2012 Forum für Kommunikation und Kooperation Neurochirurgische Frühreha im Wandel der Zeit Department ZNS; Clemenshospital Editorial Sehr geehrte Leserinnen und Leser, unser Kommunikati- onsmedium „Akut“ hat sich inzwischen zu einem festen Be- standteil in unseren Häusern entwickelt. Es hat sich gezeigt, dass die The- men aus unseren beiden Kliniken die breite Mehrheit anzusprechen scheint - 0 % Abbestellungen und ein stetig wachsender Verteiler sprechen für sich. Darüber freuen wir uns sehr und bedanken uns bei Ihnen für Ihr Interesse! Auch heute können wir Ihnen wie- der ein breites Spektrum an Neuig- keiten bieten. Aber lesen Sie selbst! Übrigens: Wenn Sie über ein be- stimmtes Thema mehr wissen möchten – egal, ob es in einer un- serer Ausgaben berücksichtigt wur- de oder nicht, wenden Sie sich bitte gerne jederzeit an die Kolle- gen der entsprechenden Fachabtei- lungen. Ihr Stefan Kentrup Geschäftsführer Clemenshospital und Raphaelsklinik 4 | AKUT Impressum: Clemenshospital GmbH, Düesbergweg 124, 48153 Münster. Raphaelsklinik Münster GmbH, Loerstraße 23, 48143 Münster ViSdP: Stefan Kentrup; Redaktion: Sonja Buske; Auflage: 1500 Stck., Erscheinungsweise vierteljährig. Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 18.05.2012 Wenn Sie Tipps, Hinweise oder Verbesserungsvorschläge haben oder die „Akut“ nicht mehr erhalten möchten, schicken Sie bitte eine E-Mail an [email protected] Stellte man sich unter dem Begriff der „Neurochirurgischen Frühreha“ in der Vergangenheit vor allem junge Patienten mit schweren neurologischen Beeinträch- tigungen nach Schädelhirntrauma vor, so sieht man heute, dass der Wandel in der Alterspyramide sowie in den Rahmenbe- dingungen der Medizin im Krankenhaus auch an diesem Teilbereich nicht spurlos vorbeigegangen ist. Die vermehrte Operation von greisen Pa- tienten an komplexen Pathologien sowie die Notwendigkeit kürzerer Liegedauer bei Minimierung postoperativer Komplikationen all- gemein erfordert eine aufwändigere und intensivere Nachbehandlung, die im üblichen Setting einer neu- rochirurgischen Kli- nik nicht zu leisten ist. Dadurch änderte sich das Spektrum der Krankheitsbilder, bei denen heute Aneu- rysmen und Angiome sowie v. a. ausge- dehnte Tumoren dominieren, gleichermaßen finden sich vermehrt schwere spinale Pathologien nach kom- plexen Wirbelsäuleninstrumentationen. Bei alledem haben wir Neurochirurgen die Behandlung von Patienten mit schweren Schädelhirntraumen nicht aus den Augen verloren, bei denen eine aggressivere Chirurgie, ein verbessertes intensivmedi- zinisches Monitoring sowie eben der un- verzügliche Beginn einer Frührehabilitati- on zu deutlich besseren funktionellen Er- gebnissen führten, wenngleich trotzdem noch knapp die Hälfte der Patienten ler- nen muss, mit einem bleibenden neurolo- gischen Defizit sowie einer teils schwierigen sozialen Reintegration zu le- ben. Frührehabilitation bedeutet aber auch „voneinander lernen“: Die längere Be- treuung eines Patienten sowie das Erleben der Bedeutung funktioneller Einschrän- kungen für die Lebensqualität hat uns er- möglicht, unseren Blick für präoperativ schon bestehende Syndrome zu schärfen und OP-Indikationen zu stellen, die nicht nur an einem anatomischen Ziel, sondern an „Lebensqualität“ orientiert sind. Im positiven Sinne erreichen wir heute „Heilungen“ bei riesigen Tumoren, deren Behandlung in der Vergangenheit als un- möglich betrachtet wurde. Auch hat sich der Outcome nach Subarachnoidalblu- tungen teils deutlich gebessert. Andererseits müssen wir sehen, dass ein ungünstiges soziales Umfeld alle vorheri- gen Bemühungen zunichte machen kann, so dass trotz guter Fortschritte die erlang- ten Funktionen vom Betroffenen in sei- nem späteren Umfeld nicht ausreichend umgesetzt werden können. Insofern haben sich die therapeutischen Instrumente des Konzeptes der Frühreha in unserem Alltag unverzichtbar etabliert. Wie bei allen relativ neuen Behandlungs- formen zeigt sich aber auch hier jen- seits anfänglicher Euphorie eine Ver- sachlichung von Möglichkeiten und Grenzen. Dr. Bernd Hoffmann Oberarzt Leiter des Departments für neuro- chirurgisch-neurotraumatologische Frührehabilitation (ZNS) Schilddrüsenzentrum zertifiziert Allgemein- und Viszeralchirurgie, Raphaelsklinik Die Behandlung von Patienten mit Er- krankungen der Schilddrüse stellt seit vie- len Jahren einen Schwerpunkt der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklini- kums Münster (Prof. Otmar Schober) und der Klinik für Allgemein- und Viszeralchir- urgie der Raphaelsklinik dar. Zur Verbes- serung der Behandlung von Schilddrüsenpatienten wurde vor zwei Jahren das „Schilddrüsenzentrum Mün- ster“ gegründet. Aktuell wurde das Zen- trum durch die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie zertifiziert und als Kompetenz- zentrum für Schilddrüsen- und Neben- schilddrüsenchirurgie anerkannt. In enger interdisziplinärer Zusammenar- beit mit der Inneren Medizin/Endokrinolo- gie sowie der Radiologie und Nuklear- medizin der Raphaelsklinik, der Patholo- gie des UKM, der Strahlentherapie des Clemenshospitals, der Praxis HNO Mün- sterland und spezialisierten nuklearmedi- zinischen Facharztpraxen (Radiologische und Nuklearmedizinische Gemeinschafts- praxis Münster; Nuklearmedizinische Ge- meinschaftspraxis Dr. Sabine Schröder & Prof. Hartmut Lerch, Coesfeld/Dülmen) wird für Patienten mit Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse nach kompetenter Diagnose und Besprechung die weitere Behandlung festgelegt. Auch heute stellt die Behandlung der Kal- ten Schilddrüsenknoten eine Herausfor- derung dar. Während nicht alle Befunde operiert werden müssen, gelingt bei vie- len Patienten trotz verfeinerter Untersu- chungsmethoden eine definitive Unterscheidung von gut- und bösartigen Befunden ohne Eingriff nicht. Diesen Pa- tienten wird letztlich oft die Operation empfohlen, um eine definitive histologi- sche Klärung zu ermöglichen. Die Zertifi- zierung durch die Dt. Gesellschaft für Chirurgie legte besonderes Augenmerk auf die Durchführung der Operationen, sowie die Ergebnisse und Komplikationen. Besonders positiv bewertet wurde die deutlich unter 1% liegende Rate an Stimmbandlähmungen und die niedrige Rate symptomatischer Hypocalcämien. Dieses wird ermöglicht durch den Einsatz von Lupenbrillen, der Verwendung des Neuromonitorings, der regelhaften Dar- stellung des N. laryngeus recurrens und der Nebenschilddrüsen sowie der routine- mäßigen postoperativen Bestimmung des Parathormons und HNO-Kontrollen. Be- sonders herausgehoben wurde die Ver- fügbarkeit von minimal invasiven Video-assistierten Operationsverfahren in der Schilddrüsen- und Nebenschilddrü- senchirurgie. Im Falle eines bösartigen Befundes, der bei ca. 10-15% der Kalten Knoten zu er- warten ist, erfolgt die direkte Weiterbe- treuung der Patienten in der Klinik für Nuklearmedizin des UKM, wo eine um- fassende und langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Radioiod-Therapie von Schilddrüsenkarzinomen sowie ganz be- sonders auch der langjfristig erforderli- chen Nachsorge vorhanden ist. Kontakt: Telefon 0251.5007-1010 [email protected] Prof. Dr. Dr. med. Matthias Hoffmann Chefarzt Alllgemein- und Viszeralchirurgie n CLEMENSHOSPITAL Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Scherer 0251.976-2301 Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. Sulkowski 0251.976-2351 Thoraxchirurgie Prof. Dr. Feindt 0251.976-2381 Unfallchirurgie, Orthopädie, Handchirurgie und Sportmedizin Prof. Dr. Rieger 0251.976-2391 Neurochirurgie Prof. Dr. Schick 0251.976-2401 Frührehabilitation (Department ZNS) Dr. Hoffmann 0251.976-5211 Innere Medizin I Prof. Dr. Baumgart 0251.976-2451 Innere Medizin II/Pneumologie Prof. Dr. Steppling 0251.976-2501 Innere Medizin III/Hämatologie und Onkologie Dr. Lerchenmüller/Dr. Wehmeyer 0251.976-2651 Frauenklinik Prof. Dr. Muhs 0251.976-2551 Kinder- und Jugendmedizin PD Dr. Debus/Dr. Hülskamp 0251.976-2601 Radiologie und Strahlentherapie Prof. Dr. Fischedick 0251.976-2651 Ambulante Pflege Herr Hemelt 0251.976-4070 Kurzzeitpflege Frau Philipp 0251.976-4080 n RAPHAELSKLINIK Anästhesie und Intensivmedizin Dr. Mertes 0251.5007-2371 Allgemein- und Viszeralchirurgie Prof. Dr. Dr. Hoffmann 0251.5007-2321 Sektion Proktologie Dr. Allemeyer 0251.5007-4141 HNO Praxis Dr. Eikenbusch/Dr. Hermann 0251.56399 Praxis Dr. Schwering 02501.3009 Medizinische Klinik I Prof. Dr. Spieker 0251.5007-2311 Medizinische Klinik II – Gastroenterologie Priv.-Doz. Dr. Peitz 0251.5007-2313 Medizinische Klinik III – Hämatologie & Onkologie Dres. Kratz-Albers, Timmer 0251.5007-4232 Neurologie Dres. Elbrächter, Rickert & Enck 0251.5007-2550 Radiologie und Nuklearmedizin M. Pützler 0251.5007-2381 Unfall- und Orthopädische Chirurgie Prof. Dr. Möllenhoff 0251.5007-2331 Sektion Schulter- und Ellenbogenchirurgie Prof. Dr. Steinbeck, Dr. Witt 0251.539596-0 Urologie Dres. Cohausz, Otto, Palizban & Gronau 0251.44146 Palliative Care Einheit Dr. Theisen 0251.5007-4118 Ambulante Pflege Frau Strätker 0251.5007-2007 Kurzzeitpflege Frau Stegemann 0251.5007-2010 Qualität und Kompetenz im Zeichen der Barmherzigkeit. Dr. Bernd Hoffmann () V V Schilddrüsenzentrum Münster Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, Auditor Prof. Dr. J. Schumann und Dr. Jörg Teklote, Koordinator des Zentrums.

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Akut2/2012

Forum für Kommunikation und Kooperation

Neurochirurgische Frühreha im Wandel der ZeitDepartment ZNS; Clemenshospital

Editorial

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

unser Kommunikati-onsmedium „Akut“hat sich inzwischen zueinem festen Be-standteil in unserenHäusern entwickelt.

Es hat sich gezeigt, dass die The-men aus unseren beiden Klinikendie breite Mehrheit anzusprechenscheint - 0 % Abbestellungen undein stetig wachsender Verteilersprechen für sich. Darüber freuenwir uns sehr und bedanken uns beiIhnen für Ihr Interesse!

Auch heute können wir Ihnen wie-der ein breites Spektrum an Neuig-keiten bieten. Aber lesen Sie selbst!Übrigens: Wenn Sie über ein be-stimmtes Thema mehr wissenmöchten – egal, ob es in einer un-serer Ausgaben berücksichtigt wur-de oder nicht, wenden Sie sichbitte gerne jederzeit an die Kolle-gen der entsprechenden Fachabtei-lungen.

Ihr

Stefan KentrupGeschäftsführer Clemenshospital und Raphaelsklinik

4 | AKUT

Impressum: Clemenshospital GmbH, Düesbergweg 124, 48153 Münster. Raphaelsklinik Münster GmbH, Loerstraße 23, 48143 Münster ViSdP: Stefan Kentrup; Redaktion: Sonja Buske; Auflage: 1500 Stck., Erscheinungsweise vierteljährig. Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 18.05.2012 Wenn Sie Tipps, Hinweise oder Verbesserungsvorschläge haben oder die „Akut“ nicht mehr erhalten möchten, schicken Sie bitte eine E-Mail an [email protected]

Stellte man sich unter dem Begriff der„Neurochirurgischen Frühreha“ in derVergangenheit vor allem junge Patientenmit schweren neurologischen Beeinträch-tigungen nach Schädelhirntrauma vor, sosieht man heute, dass der Wandel in derAlterspyramide sowie in den Rahmenbe-dingungen der Medizin im Krankenhausauch an diesem Teilbereich nicht spurlosvorbeigegangen ist. Die vermehrte Operation von greisen Pa-tienten an komplexen Pathologien sowiedie Notwendigkeit kürzerer Liegedauer

bei MinimierungpostoperativerKomplikationen all-gemein erforderteine aufwändigereund intensivereNachbehandlung,die im üblichenSetting einer neu-rochirurgischen Kli-nik nicht zu leistenist.

Dadurch änderte sich das Spektrum derKrankheitsbilder, bei denen heute Aneu-rysmen und Angiome sowie v. a. ausge-dehnte Tumoren dominieren,gleichermaßen finden sich vermehrtschwere spinale Pathologien nach kom-plexen Wirbelsäuleninstrumentationen.

Bei alledem haben wir Neurochirurgen dieBehandlung von Patienten mit schwerenSchädelhirntraumen nicht aus den Augenverloren, bei denen eine aggressivereChirurgie, ein verbessertes intensivmedi-zinisches Monitoring sowie eben der un-

verzügliche Beginn einer Frührehabilitati-on zu deutlich besseren funktionellen Er-gebnissen führten, wenngleich trotzdemnoch knapp die Hälfte der Patienten ler-nen muss, mit einem bleibenden neurolo-gischen Defizit sowie einer teilsschwierigen sozialen Reintegration zu le-ben.

Frührehabilitation bedeutet aber auch„voneinander lernen“: Die längere Be-treuung eines Patienten sowie das Erlebender Bedeutung funktioneller Einschrän-kungen für die Lebensqualität hat uns er-möglicht, unseren Blick für präoperativschon bestehende Syndrome zu schärfenund OP-Indikationen zu stellen, die nichtnur an einem anatomischen Ziel, sondernan „Lebensqualität“ orientiert sind.

Im positiven Sinne erreichen wir heute„Heilungen“ bei riesigen Tumoren, derenBehandlung in der Vergangenheit als un-möglich betrachtet wurde. Auch hat sichder Outcome nach Subarachnoidalblu-tungen teils deutlich gebessert.

Andererseits müssen wir sehen, dass einungünstiges soziales Umfeld alle vorheri-gen Bemühungen zunichte machen kann,so dass trotz guter Fortschritte die erlang-ten Funktionen vom Betroffenen in sei-nem späteren Umfeld nicht ausreichendumgesetzt werden können.

Insofern haben sich die therapeutischenInstrumente des Konzeptes der Frührehain unserem Alltag unverzichtbar etabliert.Wie bei allen relativ neuen Behandlungs-

formen zeigt sich aber auch hier jen-seits anfänglicher Euphorie eine Ver-sachlichung von Möglichkeiten undGrenzen.

Dr. Bernd HoffmannOberarztLeiter des Departments für neuro-chirurgisch-neurotraumatologischeFrührehabilitation (ZNS)

SchilddrüsenzentrumzertifiziertAllgemein- und Viszeralchirurgie, Raphaelsklinik

Die Behandlung von Patienten mit Er-krankungen der Schilddrüse stellt seit vie-len Jahren einen Schwerpunkt der Klinikfür Nuklearmedizin des Universitätsklini-kums Münster (Prof. Otmar Schober) undder Klinik für Allgemein- und Viszeralchir-urgie der Raphaelsklinik dar. Zur Verbes-serung der Behandlung vonSchilddrüsenpatienten wurde vor zweiJahren das „Schilddrüsenzentrum Mün-ster“ gegründet. Aktuell wurde das Zen-trum durch die Deutsche Gesellschaft fürChirurgie zertifiziert und als Kompetenz-zentrum für Schilddrüsen- und Neben-schilddrüsenchirurgie anerkannt. In enger interdisziplinärer Zusammenar-beit mit der Inneren Medizin/Endokrinolo-gie sowie der Radiologie und Nuklear-medizin der Raphaelsklinik, der Patholo-gie des UKM, der Strahlentherapie desClemenshospitals, der Praxis HNO Mün-sterland und spezialisierten nuklearmedi-zinischen Facharztpraxen (Radiologischeund Nuklearmedizinische Gemeinschafts-praxis Münster; Nuklearmedizinische Ge-meinschaftspraxis Dr. Sabine Schröder &Prof. Hartmut Lerch, Coesfeld/Dülmen)wird für Patienten mit Erkrankungen derSchilddrüse und Nebenschilddrüse nachkompetenter Diagnose und Besprechungdie weitere Behandlung festgelegt.

Auch heute stellt die Behandlung der Kal-ten Schilddrüsenknoten eine Herausfor-derung dar. Während nicht alle Befundeoperiert werden müssen, gelingt bei vie-len Patienten trotz verfeinerter Untersu-chungsmethoden eine definitiveUnterscheidung von gut- und bösartigenBefunden ohne Eingriff nicht. Diesen Pa-

tienten wird letztlich oft die Operationempfohlen, um eine definitive histologi-sche Klärung zu ermöglichen. Die Zertifi-zierung durch die Dt. Gesellschaft fürChirurgie legte besonderes Augenmerkauf die Durchführung der Operationen,sowie die Ergebnisse und Komplikationen.Besonders positiv bewertet wurde diedeutlich unter 1% liegende Rate anStimmbandlähmungen und die niedrigeRate symptomatischer Hypocalcämien.Dieses wird ermöglicht durch den Einsatzvon Lupenbrillen, der Verwendung desNeuromonitorings, der regelhaften Dar-stellung des N. laryngeus recurrens undder Nebenschilddrüsen sowie der routine-mäßigen postoperativen Bestimmung desParathormons und HNO-Kontrollen. Be-sonders herausgehoben wurde die Ver-fügbarkeit von minimal invasivenVideo-assistierten Operationsverfahren inder Schilddrüsen- und Nebenschilddrü-senchirurgie.

Im Falle eines bösartigen Befundes, derbei ca. 10-15% der Kalten Knoten zu er-warten ist, erfolgt die direkte Weiterbe-treuung der Patienten in der Klinik fürNuklearmedizin des UKM, wo eine um-fassende und langjährige Erfahrung in derDiagnostik und Radioiod-Therapie vonSchilddrüsenkarzinomen sowie ganz be-sonders auch der langjfristig erforderli-chen Nachsorge vorhanden ist.

Kontakt: Telefon [email protected]

Prof. Dr. Dr. med. Matthias HoffmannChefarzt Alllgemein- und Viszeralchirurgie

n CLEMENSHOSPITALAnästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Scherer 0251.976-2301Allgemein-, Viszeral- und GefäßchirurgieProf. Dr. Sulkowski 0251.976-2351Thoraxchirurgie Prof. Dr. Feindt 0251.976-2381Unfallchirurgie, Orthopädie, Handchirurgieund SportmedizinProf. Dr. Rieger 0251.976-2391NeurochirurgieProf. Dr. Schick 0251.976-2401Frührehabilitation (Department ZNS)Dr. Hoffmann 0251.976-5211Innere Medizin IProf. Dr. Baumgart 0251.976-2451Innere Medizin II/PneumologieProf. Dr. Steppling 0251.976-2501Innere Medizin III/Hämatologie und OnkologieDr. Lerchenmüller/Dr. Wehmeyer 0251.976-2651Frauenklinik Prof. Dr. Muhs 0251.976-2551Kinder- und JugendmedizinPD Dr. Debus/Dr. Hülskamp 0251.976-2601Radiologie und StrahlentherapieProf. Dr. Fischedick 0251.976-2651Ambulante PflegeHerr Hemelt 0251.976-4070KurzzeitpflegeFrau Philipp 0251.976-4080

n RAPHAELSKLINIKAnästhesie und IntensivmedizinDr. Mertes 0251.5007-2371Allgemein- und ViszeralchirurgieProf. Dr. Dr. Hoffmann 0251.5007-2321Sektion ProktologieDr. Allemeyer 0251.5007-4141HNOPraxis Dr. Eikenbusch/Dr. Hermann 0251.56399Praxis Dr. Schwering 02501.3009 Medizinische Klinik IProf. Dr. Spieker 0251.5007-2311Medizinische Klinik II – GastroenterologiePriv.-Doz. Dr. Peitz 0251.5007-2313Medizinische Klinik III – Hämatologie &OnkologieDres. Kratz-Albers, Timmer 0251.5007-4232NeurologieDres. Elbrächter, Rickert & Enck 0251.5007-2550Radiologie und NuklearmedizinM. Pützler 0251.5007-2381Unfall- und Orthopädische Chirurgie Prof. Dr. Möllenhoff 0251.5007-2331Sektion Schulter- und EllenbogenchirurgieProf. Dr. Steinbeck, Dr. Witt 0251.539596-0Urologie Dres. Cohausz, Otto, Palizban & Gronau 0251.44146Palliative Care EinheitDr. Theisen 0251.5007-4118Ambulante PflegeFrau Strätker 0251.5007-2007KurzzeitpflegeFrau Stegemann 0251.5007-2010

Qualität und Kompetenz im Zeichen der Barmherzigkeit.

Dr. Bernd Hoffmann

( )VVSchilddrüsenzentrumMünster

Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, Auditor Prof. Dr. J. Schumann und Dr. Jörg Teklote, Koordinator des Zentrums.

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Neue Chest-Pain-Unit (CPU)Medizinische Klinik I, Raphaelsklinik

Akuter Brustschmerz ist eines der häufig-sten Symptome, mit dem Patienten in einKrankenhaus eingeliefert werden. Dahin-ter können sich schwere lebensbedrohli-che Erkrankungen wie z. B. ein akuterMyokardinfarkt, eine Lungenembolie odereine akute Dissektion der Aorta verber-gen. Besonders wichtig für die Patientenist deshalb eine schnelle und sichere Dia-gnose. Herz-Kreislauf-Erkrankungen stel-len mit über 300.000 Todesfällen pro Jahrimmer noch die häufigste Todesursache inDeutschland dar. Die Chest-Pain-Unit (CPU) bietet ein um-fassendes Versorgungskonzept bei Pa-tienten mit neu aufgetretenemBrustschmerz. Durch eine standardisierteDiagnostik und Therapie, die sich strengnach nationalen und internationalen Leit-linien richtet, wird eine optimale medizi-nische Versorgung der Patientengewährleistet. Für diese Einrichtungengab es bisher keine Qualitätsstandards,sodass die Deutsche Gesellschaft für Kar-diologie (DGK) Kriterien zum Betrieb vonCPUs erstellt hat und nach diesen Klinikenund Krankenhäuser zertifiziert, um eineneinheitlichen Standard einzuführen.„Chest Pain Unit – DGK zertifiziert“ istmittlerweile eine eingetragene Marke, diediesen Standard hervorhebt.

In der Raphaelsklinik wurde nun dieChest-Pain-Unit nach diesen strengenVorgaben geprüft und erfolgreich ausge-zeichnet und stellt somit als erstes Kran-kenhaus in der Innenstadt von Münstereinen wichtigen zentralen Versorgungs-schwerpunkt für Patienten mit akutemBrustschmerz dar. Eingebunden ist dabeidie CPU der Raphaelsklinik in das Versor-gungskonzept des Rettungsdienstes derStadt Münster bei der Behandlung vonPatienten mit einem akuten Myokardin-farkt.

In einer Kooperation der münsterschenKrankenhäuser mit einer 24-Stunden-Herzkatheter-Bereitschaft (Raphaelsklinik,Franziskus-Hospital, UKM) und der Be-rufsfeuerwehr Münster wurde bereits2007 das „Kardionetzwerk-Münster“ ge-gründet, um durch ein einheitliches Qua-litätsmanagement eine rasche Versorgungdes Herzinfarktpatienten in Münster zugewährleisten. So ist selbstverständlich dieCPU der Raphaelsklinik an 365 Tagen imJahr „rund um die Uhr“ für Notfallpatien-ten mit akutem Brustschmerz aufnahme-bereit.

Wenn eine Herzerkrankung als Ursachedes Brustschmerzes ausgeschlossen wer-den konnte und sich z. B. eine Erkrankungder Aorta, eine Lungenembolie oder Er-krankungen des Ösophagus/Magen alsUrsache herausstellt, kann diesen Patien-ten durch die in der CPU der Raphaelskli-nik eng verzahnten Fachabteilungen mitz. B. 24-h-Bereitschaft für Angio-CT-Un-tersuchungen (Abteilung für Radiologieund Nuklearmedizin) und 24-h-Endosko-piebereitschaft (Medizinische Klinik II, Ga-stroenterologie) schnellstmöglich undhoch kompetent geholfen werden. Sollten lebensbedrohliche Erkrankungenwährend dieser kompakten Diagnostikausgeschlossen werden können und z. B.muskuloskelettale Beschwerden den aku-ten Brustschmerz erklären, kann der Pa-tient eventuell direkt aus der CPU in dieweitere ambulante Behandlung entlassenwerden. Somit können unnötige stationä-

re Aufenthalte vermieden und die Struk-turen in der Klinik effektiver genutzt wer-den.Doch auch bei größtmöglicher Versor-gungsqualität im Krankenhaus ist vor al-lem eines wichtig: Patienten mit plötzlichauftretenden oder immer wiederkehren-den Brustschmerzen müssen sich schnellin ärztliche Behandlung begeben und soll-ten ohne Zeitverzögerung den entspre-chenden Kliniken mit einer CPU zugeführtwerden. Hierzu hat die Raphaelsklinik be-reits seit 2007 eine separate Notfall-Tele-fonnummer eingerichtet: Unter0251.5007-1111 kann zu jeder Zeit einArzt der CPU erreicht werden, um einenPatient mit akutem Brustschmerz anzu-melden oder um eventuell das weitereVorgehen kollegial zu besprechen.

Dr. Frank LiederLeitender Arzt der Chest-Pain-Unit (CPU)

Neue Darmkrebs-Therapie zeigt gute ErgebnisseKlinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Clemenshospital

Seit zwei Jahren ist das HIPEC-Verfahrenim Clemenshospital im Einsatz und wirkönnen eine positive Bilanz ziehen: Alle25 Patienten haben die Prozedur überlebtund das Krankenhaus auf eigenen Beinenverlassen. Zwischenzeitlich sind sechs Pa-tienten an ihrem fortgeschrittenen Tu-morleiden verstorben. Rund die Hälfteder Überlebenden ist zurzeit tumorfrei.

Bei dem Verfahren, dessen Abkürzung fürden etwas sperrigen Begriff hyperthermeintraperitoneale Chemoperfusion steht,handelt es sich um eine Therapie, bei dereine auf etwa 42 Grad erwärmte Flüssig-keit während der Operation in den Bauch-raum eingebracht wird, nachdem vorheralle sichtbaren Tumoranteile entfernt bzw.maximal reduziert wurden. Die Flüssigkeitenthält abhängig vom Primärtumor Me-dikamente, die Krebsmetastasen abtöten.Angewendet wird das sehr aufwändigeVerfahren bei Patienten, deren Krebser-krankung, meist Darmkrebs im fortge-schrittenen Stadium, Metastasen in denBauchraum gestreut hat, aber keine wei-tergehenden Fernmetastasen aufweist.Die Auswahl der Patienten muss sehr ge-nau und auf der Grundlage präziser Un-tersuchungsergebnisse wie Computer-tomografie oder Magnetresonanztomo-grafie erfolgen. Auf jeden operierten Pa-tienten kommt ein abgelehnter.

Zurzeit ist das Clemenshospital noch daseinzige Krankenhaus im Münsterland,welches HIPEC anbietet. Ein aktueller Ar-tikel im Deutschen Ärzteblatt zeigt aberdie zunehmende Akzeptanz der Methodebesonders für den Dickdarmkrebs. „Wir

gehen davon aus, dass sich zum Wohleder Patienten bald weitere Kliniken an-schließen werden“, erläutert Oberarzt TimWessels, der zusammen mit mir die HI-PEC-Sprechstunde betreibt.

Im Verlauf des Jahres wird unser Team mitFörderung der Deutschen Krebshilfe undrund zehn anderen Kliniken in Deutsch-land eine Studie beginnen, die klären soll,ob HIPEC auch beim fortgeschrittenenMagenkrebs die Therapieergebnisse ver-bessern kann. Zusätzlich werden alle Pa-tienten im Deutschen HIPEC-Registererfasst, um die Wertigkeit der Methodeweiter zu untermauern. Die Arbeiten zurHIPEC-Therapie am Clemenshospital ha-ben mittlerweile auch bereits internatio-

nal Beachtung gefunden. Für den MonatJuli hat sich eine Ärztedelegation aus In-donesien angekündigt, um aus ersterHand Informationen zu dieser innovativenTherapie zu erhalten.

Prof. Dr. Udo SulkowskiChefarzt Allgemein-, Viszeral- undGefäßchirurgie

Das HIPEC-Gerät im Einsatz während einer Darmkrebs-Operation im Clemenshospital.

Glücklich über die Zertifizierung der Chest-Pain-Unit (v. l.): Prof. Dr. Claus Spieker, Dieter Nonnhoff (pflegerischerLeiter der ZiA), Patient Jürgen Eißing und Dr. Frank Lieder.

Vor der eigentlichen HIPEC sind oft ausgedehnte Operationen im Bauchraum, wiehier die Entfernung eines großen Tumors (Gewicht 1,5 kg), notwendig.

Der große Unterbauchtumor nach der Entfernung aus dem Bauchraum.

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