4. Definitonen Der Sprache.ppt; Die Drei Ebenen Der Sprache

7/23/2019 4. Definitonen Der Sprache.ppt; Die Drei Ebenen Der Sprache

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2.3.5. Defnitionen der

Sprache

Es gibt unzählige Versuche diemenschliche Sprache zu defnieren.

Im Folgenden ird eine !eihe "on#ntorten au$ die Frage %&as istSprache'( ange$)hrt. Sie sollen nichtnur den *egri+ selbst, sondern auch dieissenscha$tliche -ethode des

Defnierens erlären hel$en/



2.3.5. Defnitionen derSprache

Defnitionen des Begris “Sprache” 0. Die Sprache ist ein &erzeug des Denens

und 1andelns. 2. Die Sprache ist die unmittelbare &irlicheitdes edanens.-ar4 3. Die Sprache ist die emeinsameit der

6u7erungen, die in einer Sprachgemeinscha$tgemacht erden 8nnen.

9. Die Sprache ist eine -enge "oneohnheiten. *loomfeld 5. Die Sprache ist eine -enge "on Sätzen

endlicher :änge aus einer endlichen -enge"on Elementen. ;homs<




Sprache =. Die Sprache ist das primäre S<stem "on

>eichen. ?. Die Sprache ist ein on"entionelles

S<stem "on >eichen. @. Die Sprache ist ein S<stem "on !egeln. A. Die Sprache ist ein Brimärode aus

>eichen"orrat und Combinationsregeln. 0. Die Sprache ist ein -ittel der

Verständigung. 00. Die Sprache ist das ichtigste

Communiationsmittel.




Sprache 02. Die Sprache ist eine Form sozialen

1andelns.

03. Die Sprache ist das grundlegenste-ittel der 1andlungssteuerung.

09. Die Sprache ist soohlStruturs<stem als auch geregelte

1andlungs$orm. 05. Die Sprache ist s<mbolische

Interation.




Sprache Die Defnitionen sind inhaltlich e nach ihren Criterien in = ruppen

geordnet/ Die ruppen I und IV betonen den unktionalen #spet, der die

Sprache als ein %&erzeug( dem Denen ps<chologisch bz. derVerständigung ommuniati" unter oder zuordnet.

Die ruppen II und III gehen "on den Teilen des Ganzen denElementen, *estandteilen aus G mengentheoretisch. Dabei zeigt II einadditi"es Vorgehen, das der behavioristischen -ethode entspricht,ährend ruppe III den S<stemcharater der Sprache her"orhebt, asder strukturalistischen -ethode eigen ist.

ruppe V zeigt eine Heuorientierung au$ den 1andlungsbegri+,sozusagen eine &eiterenticlung "on IV unter intentionalem #spet.

ruppe VI schlie7lich "ersucht, die #ussagen "on III und IVV zuresmieren.

Dabei erscheinen "om heutigen Standpunt aus I und II als zu eng oderzu speziell. #uch III bis V bleiben noch einseitig. Die Defnitionen in VIscheinen der omple4en Erscheinung %Sprache( am ehesten gerechtzu erden.




Sprache !ethodisch"ormal ergeben sich 2

1auptunterschiede mit 9 Criterien/

zischen Defnitionen, die mehr "on der#orm %&ie ist J'( oder mehr "on der#unktion %&ozu dient J'( einesegenstandes ausgehen, und

zischen Defnitionen, die den

egenstand als Summe seiner Teile au+assen %&oraus besteht J'(, undsolchen, die ihn einem $berbegri unterordnen %&ozu geh8rt J'(.




Sprache -an 8nnte "ersuchen, alle esichtspunte in

einer Defnition zusammenzu$assen. Dies )rde edoch recht un)bersichtlich erden. -an muss

sich auch dar)ber lar erden, ozu eineDefnition eeils dienen soll, d.h. obVollständigeit $)r den eeiligen >ec)berhaupt "erlangt ird.

Schlie7lich bringt ede neue )bergrei$ende&issenscha$tsmethode oder Gtheorie ie z.*. der

*eha"iorismus oder der Struturalismus auchneue Defnitionen mit sich. Ein :inguist ird die*em)hungen der Vergangenheit ber)csichtigen,aber die letzte Defnition "on Sprache ist sichernoch nicht gegeben. ross, 0AA/220.




Sprache >usammen$assend 8nnen ir edoch

behaupten, dass trotz der Viel$alt anDefnitionen )ber Sprache sich zei1auptrichtungen abzeichnen, die sich

edoch nicht gegenseitig auschlie7en. Ke nach dem die Erenntnis leitenden

Interesse ann Sprache betrachteterden als

ein Zeichensystem eine Form sozialen Handelns.



2.3.=. Die drei Ebenen derSprache

Der Sprachissenscha$tler Eugenio;oseriu eist darau$ hin ;oseriu,

0A@@/ 25, dass bei derDisussion )ber das &esen derSprache drei %benen

angenommen erden m)ssen/ dieuniverselle, die individuelle unddie historische.



2.3.=. Die drei Ebenen der

Sprache Die Sprache ist eine universelle menschliche

Lätigeit, die zar individuell "erirlicht ird, aberstets nach historisch bestimmten Lechnien%Sprachen(. In der Lat sprechen alle normalen underachsenen -enschenM in geissem Sinne sprechensie sogar i mm e r das egenteil zum Sprechen istdas Schweigen, das nur in *eziehung zum SprechenbegreiNich ird nämlich als Onoch nicht sprechenPoder Onicht mehr sprechenP. Kedes sprechendeSubet spricht indi"iduell sogar im DialogM denn die

Sprache ist eine Lätigeit, die im %;hor( er$olgt. Qndschlie7lich tritt die Sprache immer als historischbestimmt au$, nämlich als %Einzelsprache( Deutsch,!umänisch, Englisch us.M ein Sprechen, das nichteine Sprache sprechen ist , gibt es daher nicht.




Sprache In der Sprache 8nnen demnach

drei Ebenen unterschieden

erden/ die uni"erselle die historische die indi"iduelle.




Sprache &enn ir z.*. sagen, dass ein Cind noch nicht

sprechen ann, dann meinen ir damit nicht, dasses noch nicht Deutsch oder eine andere Sprachespricht, sondern dass es "on der allgemeinenFähigeit des Sprechens noch einen ebrauchmacht/ Das hei7t, ir beziehen uns dabei au$ dieuni"erselle Ebene. &ir haben es eben$alls mit deruni"ersellen Ebene zu tun, enn ir h8ren, ie ineinem Hebenzimmer gesprochen ird, dasesprochene aber nicht "erstehen und auch nicht

identifzieren 8nnen, er da spricht. #u$ dieserEbene bemeren ie nur einige %s<mptomatische(#spete der SpracheM da ir die sprachlichen*edeutungen als solche aber noch nicht "erstehen,8nnten ir zu $alschen Einschätzungen gelangen.




Sprache &ir 8nnten, enn ir eder die Sprache noch den

;harater des Sprechenden ennen, ein lautes, aberherzliches espräch $)r einen Streit halten. Ebenso8nnten ir, enn ir ein espräch in einer $remdenSprache h8ren, au$ der uni"ersellen Ebene denEindruc geinnen, dass hier ein Streitgesprächabläu$t, ährend es sich m8glichereise nur umeine prosodische Eigenart dieser Sprache handeltas "ielen !umänen so scheint, enn sie deutschsprechen h8ren. &enn ir dagegen meren, dass

die Sprache 4 gesprochen ird, dann haben ir diehistorische Ebene erannt, d.h. das Sprechen ineiner bestimmten Lechni. Qnd enn ir unsschlie7lich sagen/ Da spricht doch Hans, dann habenir auch die indi"iduelle Sprachebene identifziert




Sprache Diese "on ;oseriu getro+enen Qnterscheidungen erden im

&eiteren in der "on Saussure ausgearbeiteten #bgrenzung besprochen.

Eine !eihe "on *eispielen soll dabei als #usgangspunt dienen/

a Eine Hachbarin sagt zu ihrem Hachbarn/ % Stellen Sie sich"or, der Bro$essor "on nebenan, der neben Deutsch nochItalienisch, Spanisch, Franz8sisch, Englisch und ein bisschen!umänisch spricht, hat die Sprache "erloren.(

Der angesprochene Hachbar ann nun zur)c$ragen as auchimmer, nur eines ann er nicht $ragen/ %Welche Sprache hat er"erloren'(

b Er spricht Deutsch. In diesem Satz 8nnte man %Deutsch( ersetzen durch/ Er spricht eine Sprachezei Sprachen. Das ist "on der Horm der deutschen egenartssprache

absolut gedect.




Sprache Commen ir zu dem Bro$essor aus dem *eispiel

a zur)c, dem es die Sprache "erschlagen hat. In dem Satz/ Das "erschlägt mir die Sprache. ann ich %die Sprache( nicht ersetzen durch die

Satzglieder, die im *eispiel b stehen/ RDas "erschlägt mir eine/zwei Sprachen. Qn$ormen, d.h. nicht "on der Horm der

Sprache gedecte Formen erden mit einem"orgesetzten Sternchen geennzeichnet.

&as ann aus diesen *eispielen geschlossenerden'




Sprache In unterschiedlichen Conte4ten ist das gleiche

sprachliche >eichen eingeählt orden/ %DieSprache(M dabei stellte sich heraus, dass in einem

bestimmten Conte4t, nur eine bestimmte%*edeutung( "on %Sprache( eingeählt erdendar$, andern$alls ird die Horm "erletzt. Es gibteindeutige &ahlbeschränungen. #us denange$)hrten *eispielen ann abgeleitet erden,dass das sprachliche >eichen %Sprache(mindestens zei *edeutungen hat, dass esdoppeldeutig ist. Ein doppeldeutiges sprachliches>eichen ist aber $)r eine issenscha$tliche#rgumentation unbrauchbar.



2.3.=. Die drei Ebenen derSprache Damit ist die Hotendigeit nachgeiesen, den *egri+

SpracheT nunmehr eiter zu di+erenzieren. Von einem eiteren *eispiel aus ist diese Di+erenzierung zu

leisten.

Den deutschen Satz/ c Claus spricht Englisch. ann ich au$ zeierlei #rt und &eise ins Englische )bertragen/ c.a Claus speas English. c.b Claus is speaing English. 1ierbei besteht ein ichtiger Qnterschied zischen den Sätzen

c.a und c.b/ Satz c.a ann so au$ge$asst erden, dass Claus imstande ist,Englisch zu sprechen, eil er die >eichen und !egeln derenglischen Sprache ennt.

Satz c.b muss eindeutig so au$ge$asst erden, dass Claus im-oment Englisch spricht, dass er im Sprach"ollzug steht.




Diese -8glicheit haben ir imDeutschen nicht, ir 8nnen nur

sagen/ Claus spricht gerade Englisch. Uder/ Er ist gerade dabei, Englisch zu

sprechen.



2.3.=. Die drei Ebenen derSprache #us den *eispielen ist ersichtlich, dass Sprache

au$ dreierlei #rt und &eise au$ge$asst erdenmuss/

0 als Sprachbesitz historische Ebene #ls Sprachbesitz eines Sprechers, zugleich aber

auch als das soziale ebilde, das a eine Sprachedarstellt, ein ebilde aus >eichen und !egeln zurVern)p$ung dieser >eichen.

Sprache als pers8nlicher Sprachbesitz einerseitsund soziales ebilde einer nat)rlichenEinzelsprache andererseits ird belegt durch die*eispiele b und c. a.




2 Sprachvollzug indi"iduelle Ebene Sprache muss au$ge$asst erden in

Di+erenzierung zu dieser unter *eispiel aund c. a au$gelisteten *edeutung alsSprachvollzug, als Sprechakt einesIndi"iduums, das nat)rlich den Sprachbesitz

und die E4istenz einer Einzelsprache"oraussetzt. Sprache in diesem Sinne istdoumentiert im *eispiel c.b.




3 Sprech&higkeit uni"erselle Ebene Sprache muss au$ge$asst erden als

Sprech$ähigeit, als #rtiulations$ähigeit,die den *esitz und das intateFuntionieren der Sprechorgane"oraussetzt, ie es in *eispiel a belegt

ist. Diese Sprech$ähigeit ann ingeisser &eise als biologisch onditioniertangesehen erden.




Diese lare #u$teilung des *egi+esSpracheT, der drei$ache *edeutung trägt,hat de Saussure in seinem %;ours deslinguistiue gWnWrale(, 0A0=, der indeutscher Xbersetzung als %rund$ragender allgemeinen Sprachissenscha$t( erst0A30 erschien, geleistet.

de Saussure prägt $)r die *egri+e $olgende$ranz8sischsprachige Di+erenzierungen,die emeinbesitz der :inguisti geordensind/



2.3.=. Die drei Ebenen derSprache langue 0. Das Sprachs<stem, das in unseren *eispielen

b und c.a angesprochen ist, ird als langue

bezeichnet. Damit ist das S<stem einer nat)rlichenEinzelsprache, das Soziale an der Sprache, dies<stematische -enge "on sozialgebundenenCon"entionen und In"arianten, die ederSprachäu7erung zugrunde liegen, bezeichnet.

De Saussure nennt die langue eine %ait social(soziale Latsache.

Die langue ist damit das "erbindlicheHormens<stem einer nat)rlichen Einzelsprache.




parole 2. In #bhebung zur langue steht bei de

Saussure die parole. Qnter parole "ersteht de Saussure die#tualisierung des S<stems in deronreten !ede, im Sprechat, der

enteder in gesprochener odergeschriebenen Form erscheinen ann.-it parole bezeichnet de Saussure das>u$ällige, die Varianten der Sprache.




langage

3. Schlie7lich ist "on langue und parole noch die biologischeSprech$ähigeit des -enschenabzuheben, die de Saussure als die

acult! de langage bezeichnet.




Es hat nicht an Versuchen ge$ehlt, die$ranz8sischen *egri+e langue, parole und

langage in das Deutsche zu )bertragen.erade $)r die deutsche Sprache ist dasaber hochproblematisch. Desegen ist esauch in der deutschen :inguistidurchgesetzt orden, sich deminternationalen ebrauch anzuschlie7enund "on langue, parole, und langage zusprechen.

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