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4. ICOM CECA Austria Conference > Heraus mit der Sprache < zum österreichischen Museumstag 2019 Leitung: Wencke Maderbacher, ICOM CECA Austria National Correspondent, ICOM CECA European Coordinator Programm & Organisation: Wencke Maderbacher, Ana Daldon, Sandra Kobel ICOM CECA Austria in Kooperation mit ICOM Österreich, Museumsbund Österreich,

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4. ICOM CECA AustriaConference > Heraus mit derSprache <zum österreichischen Museumstag 2019 Leitung: Wencke Maderbacher, ICOM CECA Austria National Correspondent,ICOM CECA European CoordinatorProgramm & Organisation: Wencke Maderbacher, Ana Daldon, Sandra KobelICOM CECA Austria in Kooperation mit ICOM Österreich, MuseumsbundÖsterreich,

Österreichischem Verband der KulturvermittlerInnen & Salzburg Museum

Talk « Sprache(n) der erfolgreichen Kulturvermittlung»Ist die Kulturvermittlung das Sprachrohr des Museums? Werbestimmt worüber, wie und mit wem gesprochen wird? Werspricht und wer ist unerhört? Hat die Kulturvermittlung vonsich Reden gemacht?Martin Hochleitner (Salzburg Museum)Elke Kellner (ICOM Österreich)Wencke Maderbacher (ICOM CECA Austria)Sandra Malez (Österreichischer Verband derKulturvermittlerInnen)Moderation: Ingrid Weydemann VORTRÄGE Wofür lohnt es sich zu kämpfen?Mag.a Eva Meran MAS, Teamleitung Diskussionsforum undKulturvermittlung, Haus der Geschichte ÖsterreichKontakt: [email protected]: https://www.hdgoe.at/ausstellungDer „Abschluss“ der Eröffnungsausstellung des hdgö wurdelange diskutiert, schließlich überzeugte eine Idee aus derVermittlung: Im Sinne des zentralen Ausstellungsthemaswollten wir die eigene Rolle in einer demokratischenGesellschaft thematisieren und reflektieren: Was bedeutet es,in einer Demokratie zu leben? Wie verstehe ich meinePosition? Wofür bringe ich mich ein?Die BesucherInnen sind eingeladen, ihre Antwort auf dieFrage „Wofür lohnt es sich zu kämpfen?“ zu hinterlassen. EinTapeGraffitti auf der dafür vorgesehenen Wandfläche deutetRäume gesellschaftlicher Auseinandersetzung an. Die Mengeund Bandbreite der Antworten ist enorm und gibt Einblick inunterschiedliche Prioritäten, Wünsche, Hoffnungen undEinstellungen. Im Zuge des Beitrages werden Idee, Nutzung,eine erste Auswertung sowie Rückmeldungen vorgestellt. Undes werden verschiedene Fragen aufgeworfen: Wer kommt zuWort, wer nicht? Wo sind die Grenzen des Sagbaren, werentscheidet das und wie? Und wie geht man mit den

abertausenden Haftnotizen in weiterer Folge um? Nonverbale Kulturvermittlung im Museum ArbeitsweltMartin Hagmayr, Mitarbeiter der Abteilung für Vermittlung,Museum Arbeitswelt SteyrKontakt: [email protected]: https://museum-steyr.at/ausstellung-2/arbeit_ist_unsichtbar/ Wie kann Kulturvermittlung aussehen, wenn Sprache alsMedium soweit wie möglich reduziert und andereVermittlungsmethoden in den Vordergrund gestellt werden?Ist das überhaupt möglich? Wo liegen Vorteile und was gehtverloren? Zu diesen Fragen konnten seit dem Frühjahr 2018im Museum Arbeitswelt erste Erfahrungswerte gesammeltwerden. Für die neue barrierefreie Ausstellung ARBEIT ISTUNSICHTBAR wurden eigene Programme entwickelt, diezum Ziel haben die teilweise komplexen Inhalte mit einemminimalen Einsatz von Sprache zu vermitteln. Möglich wirddas über eine Stärkung von nonverbalen Elementen. TaktileObjekte, multisensorische Stationen und methodischeZugänge aus dem Bereich der „Pädagogik der Stille“ sollenInhalte und Konzepte begreifbar machen.Über die Einbindung aller Sinne und der vorhandenenErfahrungsräume werden die BesucherInnen direktangesprochen, egal über welches Vorwissen oderSprachvermögen sie verfügen. So soll das Museum zu einemfür alle verständlichen Ort werden. ALBERTINA KuKon – mit Kunst Konflikten begegnenInes Groß-Weikhart, Leitung Kunstvermittlung undTourismus, ALBERTINA WienKontakt: [email protected]: https://www.albertina.at/besuch/programm/volksschule-hort-kukon/# Nachhaltigkeit, Impact, Wirksamkeit,… sind vielstrapazierteBegriffe, wenn es um die Vermarktung und/oder garLegitimation von Kunstvermittlung geht. Der Anspruch, eineVermittlungsaktivität solle direkten Einfluss auf das täglicheLeben der Besucher_innen haben und zu einer Verbesserungdes Alltags der Teilnehmenden beitragen, bleibt jedoch oft ein

Wunsch. Nicht so bei KuKon. Dieses Programm transferiert Inhalte, dieim Museum erfahren wurden, tatsächlich in die Lebensrealitätder Besucher_innen.Konflikte in der Schule sind kräfteraubend und kosten Zeit.Ein wichtiges Instrument in der Konfliktbegegnung ist die„richtige“ Kommunikation. Kommunikation ist auch dieKernkompetenz der Kunstvermittlung der ALBERTINA undso wird in diesem Programm das Kunstgespräch vor denWerken in einer Ausstellung mit einemKommunikationstraining kombiniert. Ausgehend vonpersönlichen Erfahrungen aus dem Alltag der Teilnehmendenentwickelt sich ein individueller Diskurs im Dialog zwischenKunstvermittler_in und Teilnehmer_innen.

Inklusion als LeitmotivStefania Pitscheider Soraperra, Direktorin, FrauenmuseumHittisauKontakt: [email protected]: www.frauenmuseum.at …. Wer spricht? Geschlechterrollen in der Steinzeit kritisch hinterfragt.Jasmin Hangartner, Freie Mitarbeiterin NaturhistorischesMuseum WienKontakt: [email protected] Das Führungskonzept „Männer die sammeln, Frauen die jagen- Geschlechterrollen in der Steinzeit und heute“ versucht imNHM Wien unterrepräsentierten Gruppen, wie z. B. Frauenund Kindern eine Stimme zu geben. Im Dialog mitSchüler*innen und mit Hands-on Objekten wird in der

Führung ein Verständnis für archäologische Quellenerarbeitet. Zudem wird das Medium der Lebensbilderanalysiert. Dabei wird die ungleiche Verteilung von Alters-und Geschlechtergruppen in der Ausstellung durch dieSchüler*innen sichtbar gemacht. Durch diese Visualisierungwird die unausgewogene Repräsentation verschiedenerAkteur*innen bildlich zur Sprache gebracht. Die Führungzeigt dadurch auf wie sehr wir uns bei der Interpretation vonVergangenheit von Alltagsvorstellungen beeinflussen lassenund dadurch bestimmte Alters- und Geschlechtergruppennicht einmal „zur Sprache kommen“. Dass auch in dervermeintlich neutralen Wissenschaft nicht alle zu Wortkommen, wird anhand eines Rollenspiels, bei dem sich dieSchüler*innen in verschiedene Standpunkte hineinversetzenkönnen, geübt.

Eingetütet, ausgepackt und ausgestellt –Beziehungsreich (ein)sammeln, ausstellen und kommunizieren mit einermehrsprachigen Tüte.Astrid Wegner M.A., Museums für Kunst undKulturgeschichte, Dortmund.Kontakt: [email protected] zum Projekt/Thema:https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/mkk/mein_dortmund/index.html Das Teilhabe-, Ausstellungs- und Sammel-Projekt „MeinDortmund“ bittet alle um ein Objekt, in dem sie ihrenpersönlichen Bezug zur Stadt dokumentiert sehen. Gesuchtwerden dreidimensionale Gegenstände, Bewegtbilder, Bilder,Lieder, Texte, die diese Beziehung ausdrücken.Die Tüten, auf denen das Leitmotiv in 20 Sprachen gedrucktist, liegen an 30 Orten zur Abholung bereit. DieEinreichungen werden als Leihgabe oder Schenkung in derTüte (bei Übergröße geht es auch ohne) mit ausgefülltemFragebogen, der den Tüten beiliegt, zur Verfügung gestellt.Die Angaben auf den Fragebögen bilden dieObjektbeschriftungen. Nach der Erfassung werdenThemenschwerpunkte und Kategorien gebildet. Ein Teil derObjekte wird in eigenen Sonderausstellungsbereichen gezeigt.Einzelne Exponate oder Objektgruppen werden temporär indie bestehende Dauerausstellung integriert.Alle können Teil einer Ausstellung sein und hör-, les- undsichtbar werden. Dieses Verfahren ist als längerfristigesWerkzeug angelegt.

ICOM CECA Austria ReportNeues ICOM CECA Board 2019 – 2022Marie-Clarté O’Neill – PresidentAnne-Marie Émond – Secretary and TreasurerWencke Maderbacher - Regional Coordinator EuropeSilvana M. Lovay - Regional Coordinator for Latin Americaand CaribbeanAsmah Alias - Regional Coordinator for AsiaNelly Abboud - Regional Coordinator for Middle East andMaghreb & Coordinator Social MediaJeanine Pollard - Regional Coordinator North America &Coordinator for Young Members Grant.Rosa María Hervás Avilés - Coordinator for ResearchŽeljka Jelavic - Conference CoordinatorStéphanie Wintzerith - Coordinator for the publication ICOMEducationAngela Manders - Website Coordinator CECA Stellungnahme zum Entwurf derMuseumsdefinition International CECA Conference 2020 in Leuven,Belgien 12. – 18. Oktober 2020Thema: Co-Creation – Co-EducationCall for Papers kommt baldInternationale Arbeitsgruppen:

Research & Publication - Rosa María Hervás AvilésWorking Conditions – Wencke Maderbacher

Untersuchung der Verbesserung der digitaleninternationalen Zusammenarbeit Social Media - Neue Facebook Seite “ICOM CECA Europe“ Institut für Kulturkonzepte - Round TablePersonalentwicklung #4 29.11.2018Anerkennung durch Anstellung: Personalentwicklung inwirtschaftlich schwierigen Zeiten 4. Symposium Kulturvermittlung St. Pölten – What if25.01.2019Workshop: Wirkungsmacht Kulturvermittlung

Wencke Maderbacher, ICOM CECA

Julia Kornhäusel, Forum Kulturvermittlung KünstlerhausCECA Ideenkonferenz Albertina 13.06.2019Arbeitstreffen zu Anstellungsverhältnissen & Verträgen in derKulturvermittlung

Generalversammlung Österreichischer Verband derKulturvermittlerInnenhttp://www.kulturvermittlerinnen.at/Salzburger ErklärungÖsterreich, Deutschland, Schweiz – Gemeinsam für Qualitätin der Kulturvermittlung im Museum Bildung und die Vermittlung von Kunst, Kultur, Natur,Technik sowie historischem Erbe sind zentraleKernaufgaben der Museumsarbeit, um die gesellschaftlicheRelevanz und Wirkung von Museen undAusstellungsinhalten zu stärken. Die Kulturvermittlung trägtmaßgeblich zum Erfolg der Institutionenbei.Der Österreichische Verband der KulturvermittlerInnen, derBundesverband Museumspädagogik e.V.(Deutschland) und Mediamus (Schweizerische Verband derFachleute für Bildung und Vermittlung)arbeiten künftig eng zusammen, um die Qualität derKulturvermittlung in Museen zu steuern, zusichern und weiterzuentwickeln.Die drei Länderverbände gehen davon aus, dassKultureinrichtungen wie Museen die Grundrechteihrer BesucherInnen respektieren, dass die Kulturvermittlungin der Gesellschaft und in der Institution zentral verankert undvon Beginn an in Denk- und Arbeitsprozesse eingebunden istund dass die Kulturvermittlung die inhaltliche Ausrichtungdes Museums wesentlich mitgestaltet.

Offene Stunde Neue Wege der Kulturvermittlung in Freilichtmuseen am Beispiel vom MuseumTiroler BauernhöfeDr. Thomas Bertagnolli, Kustos, Museum Tiroler Bauernhöfe,KramsachKontakt: [email protected]: https://www.museum-tb.at/freilichtmuseum/#c1237 DAS FREILICHTMUSEUM Tiroler Bauernhöfe bietet mit 37

historischen Gebäuden spannende Einblicke in die TirolerVergangenheit. In Zusammenarbeit mit der Agentur AtelierBrückner wurde ein individuelles Vermittlungssystem fürFreilichtmuseen erstellt:1) Video-Installationen beleben die Räume, begehbarePavillons eröffnen neue Ausblicke und Schautafeln gebeneinen Einblick in die Geschichte der Höfe.2) Hör- und Videostationen: erzählte Tiroler Sagen,spielerische Lehrpfade und Mitmachstationen3) Eine Audio-App ergänzt das Vermittlungssystem. InZusammenarbeit mit dem Büro „einverstanden“ aus Wien undAndreas Wolf, Ö1, entstand eine Audiokommunikation, diedie historischen Inhalte als Ergänzung zu den bestehendenInformationen erläutert.Alle Installationen sind in Deutsch, Englisch und Französischverfügbar. Durch die vielfältigen Vermittlungsweisen werdenalle Interessensgruppen angesprochen. Wichtig bei derErstellung der Videobotschaften war die „Darstellung derRealität abseits der Idylle“, die beim bloßen Betrachten derBauwerke entstehen kann. „Poetisch – literarisch – anders“ oder „Der Venus eine Aura geben“Mag. Dr. Brigitta Schmid, MSc, Commissioner forInternational Cooperation & Science Editor, NHM WIenKontakt: [email protected] poetischen Führungen sind…

maßgeschneiderte, selbst verfasste lyrische bzw.literarische Texte

ein sprachlicher Flirt mit kulturhistorischenKostbarkeiten

Plattform für eine intensive Auseinandersetzung mitausgewählten Objekten

Basis für die spannendsten Diskussionen informativ, aber zugleich total emotional untrennbar mit den Objekten verknüpft und im Museum

verortet eine ganz spezielle Kommunikationsebene ein Vermittlungsinstrument, das mir immer wieder

Sternstunden beschert 4 Programmschienen:

Poetischer Streifzug durch die Schausammlung des NHMWien

Literarische Blitzlichter in der Prähistorischen Abteilung Märchenstunde für Erwachsene Poetische Führung zu den Sonderausstellungen Krieg

und Peace

NextGenLab – Sprache(n) im pädagogischen MakingMag.a Theresa Unger, Kulturvermittlerin & WissenschaftlicheMitarbeiterin NextGenLab, Technisches Museum Wien mitÖsterreichischer MediathekKontakt: [email protected]: www.technischesmuseum.at/ausstellung/techlab Im neuen techLAB des TMW – einem musealen Makerspace– stehen nicht das Sehen und Hören im Mittelpunkt, sonderndas Selbermachen: Kreatives Arbeiten mit digitalenFertigungstechnologien initiiert selbstgesteuerte Lernprozesse.Um dafür einen Rahmen zu schaffen, muss die Vermittlungzwischen verschiedenen Sprachen und Sprachebenennavigieren: jugend- und gendergerechte Sprache; digitaleSprachen und technische Fachausdrücke; gesprochene,geschriebene und audiovisuelle Sprachen – Sprache dieIdentifikation schafft und Sprache die zu Techniknutzungermächtigt. Das Forschungsprojekt „NextGenLab“, dass dasTMW gemeinsam mit Moves und Lekton durchführt,untersucht was so ein musealer Makerspace dazu beitragenkann, um Jugendliche – und vor allem auch junge Frauen –für digitale Fertigungstechnologien zu begeistern und so auchzur Berufsorientierung beizutragen. In diesem Kontextwerden auf Basis des pädagogischen Makingsunterschiedliche Vermittlungskonzepte sowie eine Online-Plattform entwickelt. IZMP - The TalkLena Violetta Leitner, Leitung, Integrationszentrum fürMigrierte Pflanzen (IZMP)Kontakt: [email protected]: www.izmp.eu Was wäre, wenn ein Integrationszentrum fremde Pflanzen mitSprach- und Verhaltenskursen beschallen würde? Wenn manIntegrationswerte durch Widerstandsmessungen definierenwürde? Und was wäre, wenn die Widerstandswerte über dasBleiberecht entscheiden würden?Das Integrationszentrum für Migrierte Pflanzen (IZMP) ist einfiktives Zentrum, das seine wissenschaftlichen Forschungen präsentiert. Billig importierte Pflanzenstehen invasiven Arten gegenüber. Invasive Neophyten sind jene Pflanzen, die seit 1492 in einanderes Land gelangten. Sie gelten auch nach Jahrhunderten als fremd und sind hauptsächlich dafürbekannt, heimische Arten zu verdrängen. Im Labor werden sie mit Sprachkursen beschallt, die

Integrationsfähigkeit wird anhand von Widerstandsmessungen bewertet.Wenn wir vonPflanzen und Natur sprechen, sprechen wir auch immer von uns Menschen und oft sind

Definitionen zwischen Mensch und Natur austauschbar. Wie definieren wir, was„natürlich“ ist und was „fremd“?

Buchvorstellung: Museum der Vermittlung.Kulturvermittlung in Geschichte und Gegenwart.Mag Angelika Doppelbauer, MA, kulturbegeistert –Ausstellungen, Vermittlung, VeranstaltungenKontakt: [email protected]: www.kulturbegeistert.at Museum der Vermittlung ist eine kurze und übersichtlicheEinführung in die Kulturvermittlung als Beruf mit einemhistorischen Überblick über die Entwicklung der Professionsowie einer aktuellen Bestandsaufnahme der Theoriebildung,Forschungsschwerpunkte und des Berufsbildes.Das Buch beschäftigt sich mit Kulturvermittlung als Beruf.Der Text zeichnet die Geschichte des Arbeitsgebietes nachund versucht, diese in Relation zur Entwicklung derInstitution Museum und ihrer Rolle in der Gesellschaft zusetzen. Er beschreibt, wie es zu den unterschiedlichenBezeichnungen von Museumspädagogik bisKulturvermittlung kam und widmet sich inhaltlichenTendenzen und Strömungen im Feld. Die Arbeit befasst sichmit der Etablierung einer eigenständigen wissenschaftlichenTheorie für das Fach der Kulturvermittlung sowie denvorherrschenden Forschungsschwerpunkten und dokumentiertden Prozess der Formulierung eines Berufsbildes. Einreichungen Sprachbewusste Vermittlung im NHM WienAgnes Mair, NHM WienKontakt: [email protected]

Keine Schulklasse ist wie die andere: 25 Schüler*innen mitunterschiedlichen Erfahrungen, oft unterschiedlichem Alter,unterschiedlichen Interessen und unterschiedlichenSprachkenntnissen – 50 Minuten bis 3 Stunden habenVermittler*innen Zeit, die Schüler*innen kennen zu lernen,ihnen Wege durch das Museum zu zeigen und mit ihnen insGespräch zu kommen. Im NHM Wien haben wir uns dafürentschieden, dieser Vielfalt in den Klassen mit Methoden ausdem sprachbewussten Unterricht zu begegnen und somöglichst alle Schüler*innen zu erreichen. SprachbewussterUnterricht steht für „unterschiedliche Unterrichtskonzepte, die

Sprache bewusst als Mittel des Denkens und Kommunizierenseinsetzen, um fachliches und sprachliches Lernen zuverknüpfen.“ *Wir konzipieren Programme neu, probieren neue Materialienaus und suchen neue Zugänge zu den Objekten – so soll sichaus der Kombination von Methoden ausWissenschaftskommunikation und sprachbewusstemUnterricht sprachbewusste Vermittlung im Museumentwickeln.* https://www.mercator-institut-sprachfoerderung.de/de/themenportal/thema/sprachsensibler-unterricht (aufgerufen am 5. 9.2019) Mehr Sprach(en)sensibilität und -bewusstheit in wissenschaftlichen MuseenTamara Ali, Universität Wien, Deutsch als Fremd- undZweitsprache-Masterarbeitsforschung zur „SprachsensiblenVermittlung“ im Naturhistorischen Museum Wien (NHM)Kontakt: [email protected] Museen sind jene mit exaktem Fachwissen,die weniger subjektiv erschlossen werden können. Besondersdann, wenn es um komplexere Inhalte inVermittlungssituationen geht, ist es entscheidend, ob dievermittelnde Person die verwendeten Worte und Begriffebewusst und sensibel einsetzen kann, um alle Teilnehmendengleichermaßen zu erreichen. Ich erforschte eine sprachlichangepasste Führung im NHM namens „Ein Tag im Wald“mithilfe eines selbstgestalteten Beobachtungsbogens undwertete die Sprachverwendung der Vermittler_innen aus. Diesprachlichen und vermittlungsstrategischen Ergebnisse ausmeiner Masterarbeitsforschung im Bereich Deutsch alsZweitsprache (DaZ) zeigen, dass die Bewusstmachung vonSprache der erste Schritt zum Abbauen von Barrieren ist.Darüber hinaus wird geklärt, was unter „sprachsensiblerVermittlung“ zu verstehen ist, wie sie in der Praxis umgesetztwerden kann und wie sie aus der kritischen DaZ-Perspektivebewertet wird.

LALI – Language and Literacy Learning through ArtStand 129 in Kooperation mit dem Bank Austria Kunstforum WienMag.a Veronika Hackl, MA, Projektkoordination,BA Stephanie Sentall, Kunstvermittlung,Mag.a Gabriela Weissenegger, Vermittlung von Deutsch alsZweitspracheKontakt: [email protected]

[email protected] / [email protected] /

[email protected]: www.lali-project.eu Das Projekt LALI – Language and Literacy Learning ThroughArt ist ein Erasmus+ gefördertes Projekt mit zweijährigerLaufzeit (2018-2020). Es verbindet Ansätze derKulturvermittlung mit der Erweiterung von Sprach-, Lese-,und Schreibkompetenz von Erwachsenen mit besonderemFokus auf non-formalem Lernen. In Wien wurden die eigensentwickelten Materialien in einem Pilotprojekt in Kooperationmit dem Bank Austria Kunstforum getestet und gemeinsammit der Zielgruppe erprobt, erweitert und verbessert. EinSchwerpunkt von LALI liegt zudem auf der Vertiefung vonKompetenzen der Vermittler*innen im Umgang mit diversenZielgruppen.Das LALI- Konsortium besteht aus Kultur- undBildungseinrichtungen aus Frankreich, Finnland, Österreichund Ungarn. Das Team vom Stand 129, einer Einrichtung derCaritas Wien, leitet das Projekt in Österreich. Als periphererKunst- und Kulturraum ist die Zielgruppenorientierungwesentlicher Bestandteil und Expertise vom Stand 129. Stimmenvielfalt: Mitsprache am Beispiel der Ausstellung „Zwischen denKriegen. Oberösterreich 1918-1938“Mag.a Sandra Kratochwill, Kulturvermittlerin, OÖLandesmuseumKontakt: [email protected] Sprechen lassen im MuseumFür die Ausstellung „Zwischen den Kriegen. Oberösterreich1918 – 1938“ war eine zentrale Fragestellung,unterschiedliche Stimmen – nicht nur die desAusstellungsteams - zu Wort kommen zu lassen.Stimmen von JugendlichenSchulklassen wurden eingeladen, im Vorfeld Beiträge zuerarbeiten, die sich mit Themen der Ausstellung beschäftigen.Im Sinne des forschenden Lernens standen den SchülerInnenautobiografische Quellen zur Verfügung, um sich mit der Zeitum 1918 auseinanderzusetzen und die Themen kreativaufzubereiten. Die Ergebnisse wurden in die Ausstellungintegriert.Stimmen von StudierendenIn Zusammenarbeit mit Studierenden der Johannes KeplerUniversität wurden Themen aus der Zwischenkriegszeit, dieunsere Gesellschaft bis heute beschäftigen, definiert undinteraktiv aufbereitet. Im Denkraum - einem Arbeitsraum der

Ausstellung – ermöglichen die erstellten Themenboxen denBesucherInnen epochenübergreifende Vergleiche anzustellen.Die Materialien liefern keine Antworten, sondern werfenFragen auf, die zur Diskussion einladen. Mondgespräche & #MyMuseum online – Digitales PublizierenKunstmeile KremsLinks:www.kunstmeile.at/de/service/kulturvermittlung/kunstvermittlung-auf-der-kunstmeile-kremswww.kunstmeile.at/de/mondgespraechewww.lgnoe.at/de/museum/news/mymuseum-online-das-schwammerl Durch Projekte wie die Mondgespräche und #MyMuseum –digitales Publizieren wird Kulturvermittlung alsWissenskuratierung im Museumsraum (onsite + online)verankert. Die Stimme der Besuchenden ist hör- und sichtbarund tritt neben jene der Künstler/innen und Kurator/innen.Damit wird das Museum als sozialer (Lern-)Raum verankert,in dem Wissen offen und aus verschiedenen Perspektivenausverhandelt wird.

Mondgespräche - Karikaturmuseum Krems, KunsthalleKrems | Frühjahr 2019Kinder aus dem Kindergarten Stein–Göttweigerhof setztensich mit dem Team des Karikaturmuseums und der Kunsthallemit dem Mond auseinander. Die Begegnung und der Diskursin einer nicht hierarchischen Kommunikationssituation warenzentral: Kurator, Direktor, Kinder interagierten auf einerEbene. Die Videos sind in den Ausstellungen Wettlauf zumMond und Ticket to the Moon zu sehen sowie online aufkunstmeile.at. #MyMuseum online – Digitales Publizieren - LandesgalerieNiederösterreich | Vermittlungsangebot für SchulenDie Teilnehmenden verfassen einen Beitrag zu einem Werk inder Landesgalerie. Der Beitrag wird auf dem Blog desMuseums veröffentlicht. Die Texte und Bilder geben einenneuen Blick auf die Arbeiten frei und stehen als Ergänzungzur Stimme der Kurator/innen allen Besucher/innen zurVerfügung. Wessen Geschichte?Haus der Geschichte ÖsterreichKontakt: [email protected]

Link: https://www.hdgoe.at/wessen-geschichteIm Rahmen von „KulturTransfair“ arbeitete das hdgö übereinen längeren Zeitraum mit einer Gruppe Jugendlicherzusammen, die aktuell einen Deutschkurs bei Interface inWien absolvieren. Uns war es ein Anliegen über Fragen nachGeschichtsschreibung, über die Verflechtung „großer“ und„kleiner“ Geschichte und schließlich auch über die eigenenGeschichten der Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.Es fanden fünf Treffen statt mit unterschiedlichenSchwerpunkten. Nach dem Kennenlernen bei Interface kamendie Jugendlichen ins hdgö, um sich mit der Ausstellung„Aufbruch ins Ungewisse – Österreich seit 1918“auseinanderzusetzen – es wurden Biografien, die in derAusstellung sichtbar sind, herausgegriffen und diskutiert. Inden zwei letzten Nachmittagen ging es um die eigenenGeschichten und um die Beziehungen zu Orten in der Stadt,die mit der Fotokünstlerin Maryam Mohammadi besucht undfotografisch festgehalten wurden. Zum Abschluss wurden dieFotoarbeiten im Vermittlungsraum zwei Wochen lang alskleine Ausstellung gezeigt. Die Sprache im RauschMag. Manuela Gruber, Leitung Kunst- und Kulturvermittlung, OÖ KulturquartierKontakt: [email protected]: www.sinnesrausch.at, http://www.ok-centrum.at/de/kunstvermittlung/mission-statement/

Unsere Kunstvermittlung war im Bereich der Erwachsenenführungen an ein Publikum gewohnt, dasssich für zeitgenössische Kunst von sich aus interessierte, die Erweiterung der Zielgruppe (bisher nichtan zeitg. Kunst Interessierte) mit dem Format „Höhenrausch“ hat diese Voraussetzung geändert.Wie vermitteln wir unsere eigene Faszination der oft schwer anzueignenden Kunst an das neuePublikum und welche Rolle spielt hier die gesprochene Sprache?Bei Führungen gibt es eine feingradige Abstufung in der Anwendung von Umgangs- undSchriftsprache. Das Gesprochene transportiert nicht nur sachliche Inhalte, auch das Gesprächsklimawird darüber kommuniziert. Schriftsprache ist selten Alltagssprache und von vielen kaum gesprochen.

Die Resonanz unserer BesucherInnen fließt in die Gestaltungneuer Projekte mit ein. Die Vermittlung ist in derAusstellungsentwicklung von Anfang an involviert. Wie dieAusstellung (ohne Führung) zu den BesucherInnen „spricht“,wird von uns mit gestaltet. Dabei spielen dieAusstellungstexte eine enorme Rolle. Sie sind im Laufe derJahre kürzer und verständlicher geworden. Jetzt erzählen wir! Besonderheiten der Kulturvermittlung für an Demenzerkrankte Personen. Ein Erfahrungsbericht des Museum Arbeitswelt.Martin Hagmayr & Philip Templ, Mitarbeiter der Abteilungfür Vermittlung, Museum Arbeitswelt SteyrLink: https://museum-steyr.at/kulturvermittlung_barrierefrei/ Die Kulturvermittlung des Museum Arbeitswelt hatgemeinsam mit dem Tageszentrum Lichtblick der Volkshilfe

Steyr im Jahr 2019 ein Pilotprojekt zum Thema Demenz-Vermittlung gestartet. Fünf an Demenz erkrankte Personenaus Steyr und Umgebung haben im Rahmen einerSpezialführung das Museum besucht. Hierbei standen nichtdie Inhalte der Ausstellung und die Wissensvermittlung imVordergrund sondern das Wecken von Erinnerungen überunterschiedliche Reize.Die Mitarbeiter der Kulturvermittlung lernten die Personenvorab im Tageszentrum kennen und erfuhren etwas über diejeweiligen Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen.Aufbauend auf diesen Informationen konnten personalisierteVermittlungsmaterialien vorbereitet werden, sowieAnknüpfungspunkte in der Ausstellung gesucht werden. Überdie individuell gesetzten Trigger wurden viele Erinnerungengeweckt und die BesucherInnen zum Erzählen animiert. Dieersten Erfahrungen waren so positiv, dass das Projektfortgesetzt werden soll.2