4-Seasons Herbst 2012

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1 Reise Ausgabe 35 2,50 Euro Das Kundenmagazin von Globetrotter Ausrüstung HERBST 2012

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1 Reise

Ausgabe 352,50 Euro

Das Kundenmagazin von Globetrotter Ausrüstung

Herbst 2012

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Martin, die App ist schön geworden – aber wozu ein Produktscanner, der nur in den Filialen funktioniert? Ist mal kein Berater greifbar, bekommst du damit im Laden alle Infos zum Produkt, sogar die Kundenbewer-tungen. Das ist echter Mehrwert. Oder du benutzt die App als Lieferservice für sperrige Ware: Statt ein Paddel zu kaufen und durch die Stadt zu tragen, bestellst du es noch im Laden online und bekommst es als Paket.

Welche Attraktionen bietet die App noch? Kernfunktion ist natürlich der Smartphone-optimierte Onlineshop. Dazu gibt’s tolle Fotos, importierbare Termin e, News oder auch 4-Seasons als Download.

Was ist deine Lieblingsfunktion? Die Funktion »Orte«, die alle Events und 4-Seasons-Artikel und -Filme zeigt, die mit meiner Umgebung zu tun haben – oder mit meinem nächsten Urlaubsziel. Du verreist quasi mit dem Finger und holst dir An regungen. Wir stellen auch die Filialen vor, inklusiv e virtuellem Besuch und Routenplaner. Wer nicht geortet werden will, kann das natürlich abschalten.

Wie ist das erste Feedback der Kunden?Ziemlich gut, viele haben lange auf die App gewartet. Klar gibt’s auch Kritiker, die kleinere Bugs nicht tolerie-ren. Via Facebook haben wir vor der Veröffentlichung eine Testversion angeboten, was rege genutzt wurde. Dank dieser Testkunden sind wir schon beim zweiten Update. Die Kinderkrankheiten sind überstanden. Wir freuen uns über das Nutzen der Funktion »Lob & Tadel« und beantworten jedes Feedback, versprochen!

Outdoor ist auch Flucht aus dem Alltag. Brauche ich unbedingt eine Shopping-App fürs Zelt? Der Trend geht zum mobilen Surfen und Bestellen, viele Kunden erwarten eine erstklassige App. Aber auch Gelegenheitssurfer profitieren: Stell dir vor, unter wegs bricht das Zeltgestänge – und du kannst sofort Ersatz bestellen und an die nächste Packstation oder Jugendherberg e an der Strecke liefern lassen.

Direkt ins Zelt liefert Globetrotter nicht? Noch nicht. Wir müssen uns ja was aufheben fürs nächste Update der App ;-)

»Ins Zelt liefern wir (noch) nicht«Globetrotter Ausrüstung auf allen Kanälen: Die neue iPhone-App bietet einen integrierten Online-Shop, einen Produktscanner, geodatierte Infos und einiges mehr. 4-Seasons sprach mit Martin Haag, der die hauseigene eRedaktion leitet und auch die App konzipiert hat.

Martin Haag

Gratis im App Store: die neue Globetrotter-iPhone-App. Alle Infos dazu unter globetrotter.de/mobil.

4 Globetrotter inside

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Buckskin Gulch, USA.Mehr zu den Slot Canyons Utahs ab Seite 96.Titelfoto: James Kay, jameskay.com

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Träume leben: Sieben Monate AfrikaPer Rad von Kapstadt nach Kairo.

AktuellNeues aus der Globetrotter-Welt.

Projekte: Go climb a Sea Stack!Felsturm-Klettern an Schottlands Küste.

Reisetipp: Pfälzer WaldpfadWandern im endlosen Grün.

Reise: Best of MecklenburgTour mit Rad, Kanu und Trekkingschuh.

Gute KartenEvents für Inhaber der GlobetrotterCard.

Hersteller: HillebergUnterwegs mit Schwedens Zeltpapst.

State of the Art: Salomon XA ProDer Referenzschuh fürs Trailrunning.

Ausrüstungsberatung: ManasluWas man für einen 8000er braucht.

Fünf SterneLieblingsprodukte der Globetrotter-Kunden.

Reise: Lake DistrictEnglands Outdoor-Region als Familienziel.

Kollege: Philipp ClodiusKonvertiert zum Globetrotter.

Traumtour: Slot Canyons in UtahEine magische Welt aus Licht und Fels.

Hin und wegHerbst-Highlights für Globetrotter.

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InhaltHerbst 2012

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1 Reise

Ausgabe 352,50 Euro

Das Kundenmagazin von Globetrotter Ausrüstung

HERBST 2012

4-SeaSonS ist die Kundenzeitschrift von Globetrotter Ausrüstung.

4-SeaSonS erscheint vierteljährlich zur Quartalsmitte.

4-SeaSonS wird an aktive Kunden mit GlobetrotterCard kostenlos verschickt und ist in den Globetrotter-Filialen erhältlich (so lange der Vorrat reicht).

Die kostenlose Kundenkarte (GlobetrotterCard) können Sie in allen Filialen oder online beantragen: www.globetrotter.de/kundenkarte

alle auSgaben von 4-SeaSonS gibt´s kostenlos auch auf dem iPad (Apple App Store) und als PDF: www.4-Seasons.de/heftarchiv

leSeRSeRvICeAdressänderung, Heft fehlt etc.: Tel. 040/67966-179

HeRauSgebeRGlobetrotter Ausrüstung, Denart & Lechhart GmbH Bargkoppelstieg 10–1422145 Hamburg

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dRuCkauflage 2. Quartal 2012412.358 Stück

RedaktIon & konzeptRedaktionsbüro Glocker & Neumann Provinostraße 52, D-86150 Augsburg Tel. 0821/42 07 84 0 Fax 0821/42 07 84 20 [email protected]

RedaktIonSteamStephan Glocker (Chefredakteur), Ingo Wilhelm, Ingo Hübner, Philip Baues, Michael Neumann, Julian Rohn, Cindy Ruch, Manuel Arnu, Michèle Knaup. Korrekturen: Kristin Bamberg, Claudia Meyer, Lars Dammann

mItaRbeIt an dIeSeR auSgabe James Kay, Martin Haag, Fabian Nawrath, Tim Starck, Bettina Flitner, Bernd Großer, Stephan Meurisch, Dr. Tomas Jelinek, Michael Hancock, Ralf Gantzhorn, Diana Haas, Niels und Lars Hoffmann, Moritz Becher, Frédéric Crétinon, Andreas Petz, Alix von Melle, Monika Mai, Gerald Hänel, Philipp Clodius, Sina Muster

gRafIk & pRoduktIonB612 GmbH, Werner Bauer, Jan MaierTübinger Str. 77-1 70178 Stuttgart [email protected]

anzeIgen & koopeRatIonen 4-Seasons Marketing Sarah JentschTel. 0821/42 07 84 12 Fax 0821/42 07 84 20 [email protected]

dRuCk Stark Druck GmbH + Co. KG, Pforzheim

4-SeaSonS Im InteRnetwww.4-Seasons.de

Unsere Druckerei und das Papier von 4-Seasons sind FSC-zertifiziert.

Impressum

Inhalt6

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Mehr Informationen zur Meru Kollektion und der Erstbesteigung unter thenorthface.com

EXPEDITION:SHARK’S FINMERU, GARWHAL HIMALAYA Mugs Stump’s Versuch, die Shark’s Fin

zu besteigen, scheiterte an einem Lawinenabgang

JUNI / Starker Schneefall zwang das Team dazu, vier Tage in der Wand zu verweilen. Am 18. Tag gelang es ihnen, bis 100 Meter unter den Gipfel zu steigen – aber nicht weiter. Nach zwei Tagen Abstieg waren sie wieder in Sicherheit.

OKTOBER / Conrad Anker trägt das Radish Midlayer Jacket mit längeren Ärmeln und Daumenschlaufen, Helm-kompatibler Kapuze und einer Brusttasche

Conrad Anker, Doug Chabot und Bruce Miller schafften die Besteigung wegen Schnee und mangelnder Ausrüstung nicht Conrad Anker

Mehrere internationale Teams versuchten vergeblich den Gipfel des Meru durch die Shark’s Fin zu besteigen

Hiroyoshi Manome musste seinen vierten Versuch abbrechen, als sich sein Partner in 6.050 Meter den Knöchel brach

1986 2003 20062004

2008 2011

Conrad Anker im Meru Hardshell an einer der Schlüsselstellen der Route. Foto: Jimmy Chin

Einblicke in die Entwicklung des Meru-Kits – Innovationen getrieben von widrigsten Wetterbedingungen am Meru

OKTOBER / Das Meru Gore und das Shaffle Jacket halten Expeditions-Führer Conrad Anker und sein Team nach der Erstbesteigung am Gipfel warm

2009 - 2010

“In den extremsten Momenten musst du dich auf dein Gefühl verlassen.”

—Bergsteigerlegende Conrad Anker hat alle Erfahrungen aus 30 Jahren für die Erstbesteigung der Shark’s Fin genutzt

Wissen gewinnt man durch Erfahrung. Conrad Anker war entschlossen, die perfekte Route am Meru zu klettern. Auf Basis von Zeichnungen, die Conrad auf Expeditionen und in gemeinsamen Sessions mit

seinen Kletterpartnern anfertigte, entwickelte The North Face® eine Kopf bis Fuß Ausstattung für das gesamte Team – abgestimmt auf die unterschiedlichen Kletterstile und die rauhen Wetterbedingungen

am Meru. Das Radish Midlayer Jacket, das Meru Gore Jacket, die Bib und das Shaf� e Jacket bieten absoluten Schutz und Isolierung beim Klettern in Temperaturen von bis zu -20 Grad. Conrad, Jimmy

Chin und Renan Ozturk waren die ersten aus über 30 Teams, die durch die Shark’s Fin gestiegen sind.

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Mehr Informationen zur Meru Kollektion und der Erstbesteigung unter thenorthface.com

EXPEDITION:SHARK’S FINMERU, GARWHAL HIMALAYA Mugs Stump’s Versuch, die Shark’s Fin

zu besteigen, scheiterte an einem Lawinenabgang

JUNI / Starker Schneefall zwang das Team dazu, vier Tage in der Wand zu verweilen. Am 18. Tag gelang es ihnen, bis 100 Meter unter den Gipfel zu steigen – aber nicht weiter. Nach zwei Tagen Abstieg waren sie wieder in Sicherheit.

OKTOBER / Conrad Anker trägt das Radish Midlayer Jacket mit längeren Ärmeln und Daumenschlaufen, Helm-kompatibler Kapuze und einer Brusttasche

Conrad Anker, Doug Chabot und Bruce Miller schafften die Besteigung wegen Schnee und mangelnder Ausrüstung nicht Conrad Anker

Mehrere internationale Teams versuchten vergeblich den Gipfel des Meru durch die Shark’s Fin zu besteigen

Hiroyoshi Manome musste seinen vierten Versuch abbrechen, als sich sein Partner in 6.050 Meter den Knöchel brach

1986 2003 20062004

2008 2011

Conrad Anker im Meru Hardshell an einer der Schlüsselstellen der Route. Foto: Jimmy Chin

Einblicke in die Entwicklung des Meru-Kits – Innovationen getrieben von widrigsten Wetterbedingungen am Meru

OKTOBER / Das Meru Gore und das Shaffle Jacket halten Expeditions-Führer Conrad Anker und sein Team nach der Erstbesteigung am Gipfel warm

2009 - 2010

“In den extremsten Momenten musst du dich auf dein Gefühl verlassen.”

—Bergsteigerlegende Conrad Anker hat alle Erfahrungen aus 30 Jahren für die Erstbesteigung der Shark’s Fin genutzt

Wissen gewinnt man durch Erfahrung. Conrad Anker war entschlossen, die perfekte Route am Meru zu klettern. Auf Basis von Zeichnungen, die Conrad auf Expeditionen und in gemeinsamen Sessions mit

seinen Kletterpartnern anfertigte, entwickelte The North Face® eine Kopf bis Fuß Ausstattung für das gesamte Team – abgestimmt auf die unterschiedlichen Kletterstile und die rauhen Wetterbedingungen

am Meru. Das Radish Midlayer Jacket, das Meru Gore Jacket, die Bib und das Shaf� e Jacket bieten absoluten Schutz und Isolierung beim Klettern in Temperaturen von bis zu -20 Grad. Conrad, Jimmy

Chin und Renan Ozturk waren die ersten aus über 30 Teams, die durch die Shark’s Fin gestiegen sind.

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Aufgewacht in Afrika

12 Stunden hin, 7 Monate zurück: Tim Starck und Fabian Nawrath flogen nach Kapstadt und radelten heimwärts – durch ganz Afrika. Ergebnis: haarsträubende Abenteuer,

wunderschöne Erlebnisse, 9000 Euro Spendengelder und die Auszeichnung als »Globetrotter des Jahres«.

Interview: Cindy Ruch | Fotos: Fabian Nawrath

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Ihr seid beide Anfang 20, eben raus aus dem behüteten Elternhau s – und dann gleich 12.000 Kilometer mit dem Rad durch Afrika getingelt. Ging es denn nicht eine Nummer kleiner? Tim: Ganz unbeleckt waren wir nicht. Fabian war als Back­

packer schon in Tunesien und Marokko, ich hatte Freunde in Keni a besucht. Dort merkten wir, dass Afrika anders ist, als man es sich hierzulande vorstellt. Es herrschen eine wahnsinnige Energi e und viel Lebensfreude.Fabian: Unsere Motivation war nicht, möglichst viele Gefahren zu überleben und die Helden zu spielen. Für viele Europäer ist Afrika immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte – wir wollten herausfinde n und berichten, was es neben all den negativen Nachrichten gibt, die in Deutschland aus Afrika ankommen. Die meisten Leute denken ja zuerst an wilde Tiere und Banditen.

Wie war der Start ins Unbekannte? Fabian: Gemütlich, Südafrika ist ja fast wie Europa. So richtig los ging es erst, als wir den Veterinärzaun in Namibia passierten. Diese r riegelt den Südzipfel des Kontinents gegen unerwünschte Tiere ab, wir haben ihn aber auch als kulturelle Grenze empfunde n. Dahinter begann das »richtige« Afrika.

Und? Seid ihr Löwen und Pistolenmännern begegnet? Tim: Löwen gibt es ja kaum noch außerhalb der Nationalparks. Krokodil e oder Nilpferde liefen uns auch selten über den Weg. Fabian: Dafür wurden wir manchmal festgenommen …

Ihr wurdet öfter mal verhaftet? Fabian: Das Wort »arrested« wird in Afrika vielfältig gebraucht, und nicht jede Verhaftung bedeutet Gefängnis. Einmal haben wir in einem Maisfeld gezeltet, mitten im Grenzgebiet von Sambia,

Ein wunderbarer Waschsalon: Lake Tanganjika, Sambia.

Von Kapstadt nach Kairo – meistens auf Nebenstrecken.

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Träume leben 13

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Malawi, Tansania und Kongo. Ein Pick­up kam angefahren, Scheinwerfer leuchteten ins Zelt. Als wir den Reißverschluss öffneten, sahen wir einen Trupp Soldaten mit Kalaschnikows. Die ersten zehn Minuten waren heikel. Die einfachen Soldaten, unge­fähr in unserem Alter, wirkten nicht aggressiv, aber die Offiziere treiben wohl gerne Machtspielchen. Der Kommandeur behaupte­te, wir seien israelische Spione. Nach einige n Wortwechseln auf Englisch entspannte sich die Lage. Am Schluss wurden wir samt Zelt auf den Pick­up gepackt, aber zwei Kilometer weiter im Busch abgesetzt, wo wir campen durften.

Ging es den Soldaten um Schmiergeld? Tim: Dort nicht. Aber in Kenia, wo wir uns mit den Rädern bergauf an einen langsamen LKW gehängt hatten. Man stoppte uns und wedelte mit Waffen und Handschellen. Wir seien »arrested«, weil das Anhängen an Trucks illegal sei.

This is Africa: Jesus mit Schlagstock, Fahrrad-Taxi mit redundaten Systemen im Cockpit.

»Wir wollten herausfinde n, was es neben all den negativen Nachrichten gibt,

die in Deutschland aus Afrika ankommen.«

Fabian: Die Männer hatten keine Uniformen an und gaben sich todernst, deshalb verlangten wir, dass sie uns zur nächsten Polizei station bringen. Stattdessen wollten sie zurück ins Tal – die 1000 Höhenmeter wieder runter, die wir uns gerade hochgequält hatten! Aber plötzlich grinste der Handschellen­Typ: Was wir denn zahlen würden? Wir schlugen den Preis für ein paar Cola vor, ungefäh r vier Euro. Die Gegenforderung lautete 30 Euro pro Perso n. Letztlich zahlten wir 20 Euro für uns beide, was für dortig e Verhältnisse immer noch eine Stange Geld ist.

Das klingt ja nicht unbedingt nach der puren Lebensfreude, die ihr erwartet hattet … Tim: Diese Verhaftungen waren die Ausnahme, allermeist hatten wir positive Erlebnisse – oft dort, wo man sie nicht erwartet. In Uganda zum Beispiel war es paradiesisch: fröhliche Kinder, länd­liche Ruhe und Gelassenheit, wahnsinnig nette Menschen. Wir

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durften bei Bauern übernachten. Es war eine der Gegenden, wo wir uns am sichersten fühlten. Zurück in Deutschland hörten wir, dass es zu dieser Zeit für Uganda eine Reisewarnung des Auswär­tigen Amts gab, wegen des Bürgerkriegs. Die Rede war sogar von Massenmord und brennenden Dörfern.

Hattet ihr euch unterwegs nicht über die aktuelle Lage informiert? Fabian: Wir haben BBC geschaut und Spiegel Online gelesen. Da kriegt man schon einen Schreck, wenn es heißt: Bürgerkrieg im Sudan! Aber das ist eben nur die Information für das europäische Publikum. Der Sudan ist der drittgrößte Staat Afrikas, und der Bürgerkrieg betraf keineswegs das ganze Land.Tim: Die Bürgerkriegszone hat sich diagonal durch den Südsudan gezogen. Wir sind einfach daran vorbeigefahren, auch anhand von Detailkarten auf der Website der UN­Blauhelme. Andere Reisende und Einheimische waren ebenfalls wichtige Infoquellen.

Ihr wart beim Tourstart gerade 19 und 21 Jahre alt. Im Nach­hinein betrachtet: Wart ihr tatsächlich reif für so einen Trip? Tim: Am Anfang hab ich mich tatsächlich reif und erfahren gefühlt. Zwischendurch ausgesprochen naiv. Und am Ende wieder reif und erfahren.Fabian: Naiv waren wir vielleicht, weil wir nicht mal Speichen repariere n konnten. Wir hatten zwar das ganze Werkzeug dabei, aber keine Ahnung, wie man das Rad damit auseinanderbaut.

Das Interview findet in einem äthiopischen Restaurant statt. Tim und Fabian erklären die Karte und freuen sich, viel Bekanntes zu entdecken. Dann bringt der Kellner das Essen – alles auf einem einzigen großen Teller, der mitten auf den Tisch kommt. Isst man so in Äthiopien? Alle von einem Teller? Tim: Ja, das ist total schön. Zu den verschiedenen Gerichten

Auf Trubel folgt Einsamkeit. Wüstental

Twyfelfontein in Namibia.

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gibt’s ein großes Injera, eine Art Pfannkuchen aus Hirse. Jeder reißt davon kleine Stückchen ab, mit denen man das Fleisch und Gemüs e greift.Fabian: Beim äthiopischen Essen kann jeder von jedem essen. In Restaurants ist es oft passiert, dass uns Einheimische heran­winkten. Sie wollten ihr Essen mit uns teilen und sich unterhalte n. Manchmal wurden wir von einem Tisch zum anderen eingeladen – und als unser Essen kam, hatten wir keinen Hunger mehr.

Wie reagierten die Leute auf Radreisende? Tim: Auf dem Fahrrad waren wir ansprechbarer als Auto­ oder Busfahrer. Wir hielten oft an und machten Faxen mit den Kindern, setzten sie auch mal auf den Sattel. Das kam immer sehr gut an. Fabian: Wir mussten außerdem ständig nach Wasser fragen. Dadurc h sind wir immer mit Leuten in Kontakt gekommen.

Das Wasser­Management ist auf so einer Tour sicher wichtig … Fabian: In Südafrika haben wir noch Wasserflaschen gekauft. Das haben wir uns aber schnell abgewöhnt, sind erst auf Leitungs­wasser umgestiegen und später auf Wasser aus fließenden

Gewässer n. Sogar den Wasserfilter haben wir irgendwann weg­gelassen und stattdessen geschaut, wie es die Einheimischen mache n. Zur Regenzeit in Äthiopien war der Nil richtig schön braun. Die Leute schöpfen daraus und warten einfach, bis sich der Dreck unten absetzt. Oben bleibt klares Wasser stehen. Tim: Eine wichtige Lektion war: Wo es Menschen gibt, gibt es auch Wasser. Selbst in der Wüste sind wir selten mit mehr als drei Litern am Rad gefahren.

War Diebstahl ein Problem? Tim: Einmal war ein abgestelltes Fahrrad weg, aber wir holten den Dieb schnell ein. Er behauptete, er wolle es nur besser verstecken, damit es niemand stiehlt. Na ja. Ein Geldbeutel kam auch weg, ich weiß aber nicht, ob der geklaut wurde oder ich ihn nur liegen­gelassen habe. Umgekehrt hat uns jemand mal einen vergessenen Geldbeutel nachgetragen – nicht eine einzige Münze fehlte!Fabian: Das Gleiche beim GPS. Erst 500 Meter nach einem Check merkte ich, dass ich es nicht wieder eingepackt hatte. Als ich mich umdrehte, kamen schon 30 Kinder johlend mit dem Gerä t angerannt.

Speichenbruch im Niemandsland. Irgendwann kommt Hilfe. Ganz bestimmt …

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»Stress kann man aneinander auslassen oder miteinander ertragen,

je nach Lust und Laune.«

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Alpha SV – arcteryx.com

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Ihr hattet schon viel Glück, oder?Tim: Viel Glück und viel Vertrauen in die Menschen. Das hängt schon auch zusammen …

Ihr kanntet euch vor der Tour nicht. Wie habt ihr euch gefunden? Fabian: Nach dem Abitur bin ich allein in Aachen losgeradelt, mein Ziel war Ägypten. In Istanbul kam ein Studienplatzangebot dazwischen, und ich bin zurück nach Deutschland. Seitdem schwirrt e der Traum von Afrika in meinem Hinterkopf herum. Dann stieß ich im Internet auf radreise­forum.de auf ein gewin­nendes Posting von Tim. Er suchte einen Mitradler für Afrika. Da war ich dabei.Tim: In der siebten Klasse las ich das Buch »Radnomaden« von Sarah Pendzich und Markus Fix, die nach China gefahren sind.

So sucht man Gold im Sudan.

Das gefiel mir und das wollte ich auch machen. Irgendwann verlor ich aber die Lust an dieser Idee, hauptsächlich wegen der kom­munistischen Regierung dort. Die Faszination, der Antrieb, war wieder weg. Aber als ich dann Freunde in Kenia besuchte, war schnell klar, dass es statt China nun Afrika werden sollte. Und weil aus meinem Freundeskreis niemand mitwollte, habe ich halt via Internet jemanden gesucht.

Habt ihr euch auf Anhieb verstanden? Tim: Wir haben eine kleine Testtour gemacht. Dabei sind wir uns zwar nicht spontan um den Hals gefallen, sondern eher etwas zögerlic h miteinander umgegangen. Aber das war schon okay so. Ich dachte mir, dass man ja beim Fahrradfahren ohnehin nicht so viel redet …Fabian: Das hat sich unterwegs dann schnell gegeben. Wir sind gute Freunde geworden und geblieben.

Warum überhaupt zu zweit – und nicht solo? Fabian: Auf den 3500 Solokilometern von Aachen nach Istanbul hatte ich gemerkt, dass die Tage ganz schön lang werden können: 100 Kilometer durch die Puszta geradelt, das Zelt aufgebaut, gekoch t – und trotzdem war es erst sechs Uhr abends, und ich wusste gar nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte. Manch­mal bin ich dann wieder los und geradelt, bis die Gelenke schmerzten. Zu zweit ist man weniger allein – und vieles ist ein­fach praktischer und entspannter. Zum Beispiel passt einer auf die Räder auf, während der andere im Laden einkauft.Tim: Ich wollte mit jemandem reisen, um die Erlebnisse verarbei­ten zu können. Die großen Eindrücke, aber auch die zahllosen Kleinigkeiten und Details. Allein geht das kaum, und hinterher mit anderen Leuten reduziert sich doch vieles auf Anekdoten und Eckdaten. Die meisten sind jetzt total beeindruckt wegen der 12.000 Kilometer. Aber dieser Leistungsaspekt spielte unterwegs gar keine Rolle. Man fährt halt los und fährt dann immer weiter. Es ist wie ein Fluss.

Also könnte im Prinzip jeder durch Afrika radeln?Tim: Ich denke, jeder normal konstituierte Mensch kann das – wenn er es wirklich will.

Sind Afrikas Pisten denn fahrradtauglich?Tim: Man kann von Kapstadt bis Kairo auf Asphalt fahren, von einem Stück zwischen Kenia und Äthiopien abgesehen. Der Ver­kehr ist auch nicht sehr dicht. Die Frage ist eher, ob der schnellste Weg auch der schönste ist. Wir sind meist über Nebenstrecken mit Feldwegcharakter gefahren. Oft haben wir sie verflucht, wenn wiede r mal Speichen brachen. Aber dort hatten wir auch die schönsten Begegnungen mit Einheimischen.

»Einmal kauften wir versehentlich eine ganze Bananen-staude. Die wurde auf den Gepäckträger gebunden, und

wir mampften morgen s, mittags, abends Bananen.«

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Die halbe Strecke ist geschafft: In Uganda überqueren Tim und Fabian den Äquator.

Wieviel wiegt das Equipment eines autarken Afrika­Radlers? Fabian: Komplett mit Fahrrad, Wasser und Essen hatte jeder etwa 45 Kilo zu bewegen.

Welche Ausrüstung habt ihr vermisst und was war überflüssig? Fabian: Eine Kettenpeitsche wäre hilfreich gewesen, um den Zahnkranz abzunehmen und Speichen zu wechseln. Und ein Ketten nieter. Dafür hätte ich den dicken Schlafsack zu Hause lasse n können, denn die Nächte in der Sahara waren lange nicht so kalt wie erwartet. Tim: Wenn man damit leben kann, dass ein paar Viecher rumkrab­beln, braucht man nicht einmal ein Zelt. Jedenfalls nicht wegen des Wetters. Eher wegen der Moskitos.

Gab es unterwegs auch mal eine Krise? Fabian: In Sambia war ich mal ziemlich down. Die anfangs ge­schilderte Beinahe­Verhaftung zehrte an den Nerven, dazu kam wohl auch schlechtes Essen. Ich wurde jedenfalls krank und brauchte ein paar Tage Pause. Wir beschlossen dann auch, für eine Weile getrennt zu reisen. Tim: Das tat uns beiden ganz gut, ein bisschen geht man sich ja doch auf den Keks in der langen Zeit. Erst habe ich das Soloradel n

genossen, aber nach vier Tagen kam es in Burundi umso übler. Das Land ist bergig und extrem dicht besiedelt. Ich kroch die Straße n hinauf, überall waren Menschenmassen, die mich anstarrte n und teilweise auch anschrien. Ich kam mir vor wie ein Tier im Zoo und konnte mich nie verstecken, außer nachts. Das ist an meine psychischen Grenzen gegangen.

Ist man zu zweit vor solchen Situationen geschützt? Tim: Nicht unbedingt, aber den Stress kann man dann entweder aneinander auslassen oder miteinander ertragen, je nach Lust und Laune. Doch natürlich gibt es Grenzen: In einer Region in Äthiopien fühlten wir uns auch zu zweit hilflos, weil die Kinder oft so aggressiv waren. Sie warfen Steine, steckten Stöcke in die Speichen. Wir fragten uns, was wir falsch machten. Wir hatten doch nur freundlich auf Amharisch gegrüßt.

Wisst ihr mittlerweile, wieso die Kinder Steine nach euch warfen? Tim: In einem Restaurant der Gegend sprachen wir die Sache an. Die Leute fragten nur, warum wir denn keine Steine zurückwerfen würden! So läuft das wohl dort: Die Ladenbesitzer werfen Steine auf Jugendliche, um sie zu verscheuchen, die Jugendlichen wer­fen Steine auf ihre jüngeren Geschwister, und diese wiederum >

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werfen Steine auf Kühe und weiße Radfahrer. Eine richtige Ant­wort haben wir nicht gefunden. Aber dass manche Dinge rätsel­haft bleiben, gehört auch zu den Erkenntnissen so einer Reise.

Ihr sammelt mit eurer Tour Spenden für »Ärzte ohne Grenze n«. Warum das? Fabian: Wir hatten von Anfang an das Ziel, den Trip medial aufzu­bereiten, zum Beispiel mit einem Blog und einem Film. Wir möch­ten den Daheimgebliebenen ein anderes Bild von Afrika zeigen – und von dieser Aufmerksamkeit soll wiederum Afrika irgendwie profitieren. Geplant ist ein Euro pro Kilometer. Tim: Wir konnten unterwegs ja nicht jedem Menschen am Weges­rand helfen. Deswegen haben wir den Spendenaufruf über »Ärzte ohne Grenzen« gestartet, die Hilfe und Spenden verteilen können, wo es wirklich nötig ist. Bisher sind gut 9000 Euro zusammen. Und wir machen auf jeden Fall weiter, bis die 12.000 geradelten Kilometer in Euro komplett sind.

Vorher sagtet ihr, dass ihr euch bergauf auch mal an einen LKW gehängt habt. Ist das unter sportlichen Aspekten nicht gemogelt? Fabian: Da waren wir nicht so dogmatisch. Wir sind auch mal mit einer Fähre gefahren. Aber sportlichen Ehrgeiz gab es auch: Tim wollte zum Beispiel unbedingt die ganze Schlucht des Blauen Nil aus eigener Kraft hochstrampeln. Ich war per LKW­Schlepp zwei Stunden früher oben und habe derweil mit Kindern Kicker gespiel t. Zwei Cola haben die mir abgezockt.

Immer redet ihr von Cola. War das eure Ersatzwährung? Fabian: Genau. In jedem Land mit neuer Währung kauften wir immer erst eine Cola, die in Afrika billiger als Wasser ist. So beka­men wir ein Gefühl dafür, wie viel eine Banane oder eine Übernachtung kosten darf. Das klappte fast immer. Einmal jedoch erwarben wir versehentlich eine ganze Bananenstaude – die wurde dann auf den Gepäckträger gebunden, und wir mampften morgen s, mittags und abends Bananen …

Kicker-Contest am Wegesrand. Fabian verliert zwei Flaschen Cola.

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»Bisher sind gut 9000 Euro Spenden zusammen. Wir machen auf jeden Fall weiter, bis die 12.000

geradelten Kilometer in Euro komplett sind.«

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Hat Globetrotter Ausrüstung eure Tour eigentlich gesponsert? Auf Fabians Radtaschen prangt ja groß das Globetrotter­Logo.Fabian: Nein, die Radtaschen habe ich als ganz normaler Kunde gekauft, wegen der Qualität und des guten Preis­Leistungs­Verhältnisse s. Allerdings haben wir uns nach der Rückkehr mit unserem Projekt als »Globetrotter des Jahres« beworben – und den mit 2500 Euro dotierten Preis tatsächlich gewonnen. Sollten mein e Radtaschen bei der Entscheidung der Jury eine kleine Roll e gespielt haben, wäre das Preis­Leistungs­Verhältnis natür­lich noch besser …

Jetzt seid ihr wieder zu Hause. Ist Afrika noch in den Köpfen? Tim: Sogar sehr. Mein persönliches Projekt ist ein Buch über die Reise, das momentan etwas schleppend vorangeht; ich habe viel mit meiner Ausbildung um die Ohren. Was es allerdings schon gibt, ist unsere Fotoausstellung »Begegnungen mit Afrika« und eine 90­minütige Diashow, die wir auf Anfrage zeigen (Kontakt über africabybike.de, Anm. der Redaktion). Fabian: Ich schneide gerade ein kleines Roadmovie über die Tour zusammen, brauche aber wohl noch einen distanzierteren Blick für den Feinschliff. Bei einem Film über die eigene Reise ist man immer einen Tick zu nah dran. Man muss sich in die Zuschauer­rolle versetzen, das gelingt mir noch nicht. Tim: Dass die Erinnerungen an die Reise je aus unseren Köpfen verschwinden werden, glaube ich ohnehin nicht. Es gibt einen Satz von Hemingway, der es gut trifft: »I never knew of a morning in Africa when I woke up that I was not happy.«

Ausrollen vor Kairo. Die Pyramiden haben sich sich in 4500 Jahren besser gehalten als der Fahrradsattel in 7 Monaten.

Fabian Nawrath, geboren 1989 in Aachen, benutzt sein Fahrrad nicht nur für Trips nach Istanbul oder Afrika, sondern auch für die tägliche Fahrt zur Fachhochschule Aachen, wo er Kommunikationsdesign studiert.

Tim Starck, geboren 1991 in Tübingen, macht am Bodensee eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Danach will er Medizin studieren und träumt davon, eines Tages als Arzt nach Äthiopien zurückzukehren.

Mehr von den »Globetrottern des Jahres«

Auf africabybike.de kann man das Afrika-Abenteuer anhand von Blogposts und vielen Fotos nachverfolgen, zudem gibt’s Infos zur Spendenaktion, Fotoausstellung und Diashow sowie zum geplanten Film und Buch.

< Auch Globetrotter des Jahres werden? globetrotter.de/gdj.

Träume leben22

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Aktuell Herbst 2012

Hauptsache wild und draußen

»Was ich jetzt gern tun würde?«, fragt Chris Bray und schaut müde in die Kamer a. »Kurz kotzen, mich einrollen – und dann schlafen gehen.« Und das nicht etwa nach einer durchtanzten Nacht, sondern gleich am ersten Abend seiner Victoria-Island-Expedition. »Uns wird langsam klar, worauf wir uns da eingelas-sen haben«, ächzt sein Expeditionspartner Clark Carter und schleppt sich in Richtung Zelt. Das Zelt steht auf einem mannshohen – ja, was eigentlich – Gefährt?

Mit Kevlarreifen über Stock und Stein

Das PAC (= Paddleable Amphibious Cart) rollt auf vier überdimensionalen Traktor-reifen mit einem goldig glänzenden Über-zug. »Kevlar«, grinst Chris, »das Zeug, aus dem kugelsichere Westen gemacht wer-den.« Damit kommt man problemlos über Felsbrocken, Eis und durch knietiefen Matsch, und schwimmen kann es auch: eine geniale Eigenkonstruktion, eigens dafür gebaut, um eine Insel nördlich des

Polarkreises zu überqueren. Abgesehen von einer Handvoll Menschen leben auf Victoria Island vor allem Eisbären, Mo-schusochsen und Polarwölfe. 1000 Kilo-meter über Stock und Stein stehen den Abenteurern bevor. Fragt sich nur, wer da früher kapituliert, die sonnenverwöhnten Australier – oder das PAC …

Weltmeister im Rückwärtssalto

Die beiden Tüftler sind nicht die einzigen Querdenker im Filmprogramm. Slackliner Andy Lewis ist mindestens genauso verdreht. Eine Anfrage von Madonna (!), sie als Showact auf ihrer Welttournee zu begleiten, lehnte er ab: »Das ist nicht mein Ding.« Für seine Tricks braucht es keine große Bühne. Der amtierende Weltmeister hat den Rückwärtssalto auf der Slackline perfektioniert und beim Highlining aufs Sicherungsseil und ab und an sogar auf jegliche Bekleidung verzichtet. Sein Porträt »Sketchy Andy« wird auf der E.O.F.T. zu sehen sein.

Außerdem im Programm: »The Shapeshif-ter«. Mit einer Warnfackel am Heck taucht Kajaker Ben Marr das Spiel mit den Elementen in ein völlig neues Licht. Mystische Whitewater-Action, packender Sound: das visuelle Highlight der E.O.F.T. 12/13!

Am 11. Oktober geht’s los

Die E.O.F.T. tourt mit einem zweistündigen Filmprogramm ab 11. Oktober durch Europa. Alle Infos zu Filmprogramm, Tickets und Terminen finden Sie auf eoft.eu.Für alle GlobetrotterCard-Inhaber gibt es ein spezielles

Kombi-Ticket/DVD-Package zum Preis von 25 statt 31 Euro. Alle Informationen auf globetrotter.de/kundenkarte.

Die European Outdoor Film Tour (E.O.F.T.) zeigt die spannendsten Sport- und Abenteuerfilme des Jahres.Ab Herbst in 9 Ländern, 132 Städten bei mehr als 200 Aufführungen.

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Aktuell24

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Bengalo-Boot: Ben Marr hat sich für seinen E.O.F.T.-Film eine Warnfackel ans Kajak gebastelt.

Zwei Australier rollten mit diesem Gefährt 1000 Kilometer über eine Insel am Polarkreis.

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Alice im Outdoor-Wunderland

Vom 2. bis 4. November steigt in der Kölner Globetrotter-Filiale (Olivandenhof, Richmodstraße 10) die dritte Auflage des Reise- und Outdoorfestivals GlobeWelt. Unter dem Themenschwerpunkt »Ein-facher und leichter reisen« informieren zahlreiche Hersteller über neueste Pro-dukte und stehen zum Fachsimpeln bereit. Von Erste Hilfe bis Slackline – kostenlose Workshops vermitteln Tipps und Tricks für Ihr nächstes Abenteuer. Wagemutige

schwingen an der Riesenliane wie Tarzan quer durch die Rotunde von Europas größte m Outdoorstore.Neugierige besuchen die Vorträge unter anderen von Andreas Kieling (»Abenteuer Alaska«, 4. November) und von Alice Schwarzer (»Reisen in Burma«, 2. Novem-ber). Die Journalistin war sechsmal in dem asiatischen Land und wird mit der Fotogra-fin Bettina Flitner das gemeinsame Buch (Globetrotter-Bestellnummer 21.41.70, 34,95 Euro) vorstellen. Die Vorträge finden im Rautenstrauch-Joest-Museum statt, keine zwei Minuten von der Filiale ent-fernt. Tickets für die Abendvorstellungen kosten 10 Euro im Vorverkauf. Alles Weitere: globewelt.info.

Neuer Kletterwald bei Dresden

Der von Globetrotter Ausrüstung unter-stützte Kletterwald befindet sich direkt am Besucherparkplatz der berühmten Festung in Königstein, etwa 20 Kilometer vor den Toren Dresdens. Er bietet sieben unter-schiedlich schwierige Parcours mit 68 Kletterelementen, die zwischen die Bäume gespannt wurden. Kinder ab fünf Jahren dürfen in Begleitung eines Erwachsenen kraxeln, Kinder ab acht Jahren auch allein. Für die Sicherheit sorgt ein neuartiges System, das Smart Belay von Edelrid. Es verhindert, dass Besucher versehentlich beide Karabiner gleichzeitig aushängen und dadurch in Absturzgefahr geraten.Da können auch die 14 Azubis der Dresdne r Globetrotter-Filiale etwas lernen: Gemeinsam mit Lehrlingen der Kranken-kasse Barmer GEK gingen sie kürzlich im Kletterwald auf Tour – inklusive Austausch über gesunde Ernährung, die natürlich auf Campingkochern zubereitet wurde.Die Besucher können neben dem kompletten Kletterwald (2,5 Stunden, Kinder 14/Erwachsene 18 Euro) auch nur eine kleine Runde (4 Parcours, 1,5 Stun-den, 10/14 Euro) kraxeln. Alle Besitzer einer Globetrotter-Kundenkarte bekom-men auf die Eintrittspreise 10 Prozent Rabatt.Infos: kletterwald-koenigstein.de,Telefon: 03 50 22/918 28.

Schwarzer und Flitner in Burma.<

< Die Hamsterröhre ist eines von insgesamt 68 Kletterelementen.

In der Sächsischen Schweiz sind Kinder nun hin- und hergerissen: Sollen sie sogleich die Festung Königstein stürmen? Oder zunächst im neuen Kletterwald kraxeln?

Bei der Kölner GlobeWelt kann man drinnen Outdoorspaß erleben. Alice Schwarzer und Andreas Kieling kommen auch.

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Mit wöchentlich wechselnden Schwer-punktthemen bringt outdoor.de auch Novizen den Freizeitspaß unter freiem Himmel näher. Mal geht es um Wandern und Trekking, mal um weniger schweiß-treibende Outdooraktivitäten wie Grillen oder Open-Air-Musikfestivals. Die Themen werden jeweils in vier Facetten vorgestellt:• Passende Ausrüstungsprodukte aus dem Globetrotter-Sortiment, die unter anderem mit 360-Grad-Ansichten vorgestellt werden. Bei Interesse gelangt man mit einem Klick in den Globetrotter-Shop, um dort das Produkt zu bestellen.• Entsprechende Beratungsberichte und -videos aus dem Fundus von 4-Seasons (rund 850 Artikel) und dem Globetrotter-Sender 4-Seasons.tv.• Events rund um das jeweilige Thema wie zum Beispiel 24-Stunden-Wanderungen.• Ausgesuchte Traumziele und Locations, unter anderem aus dem Archiv des Portals reiseberichte.com.»Viele Outdoorprodukte sehen heute richtig spannend oder stylish aus – dies

wollen wir mit großen Abbildungen gerade den Outdooreinsteigern zeigen«, sagte Thomas Lipke, geschäftsführender Gesellschafter von Globetrotter, bei der Pressekonferenz zum Start von outdoor.de. Was er nicht verriet: für welche Summe Globetrotter die sehr eingängige Internet-

adresse erworben hat. Mit der »mund-gerechten Präsentation«, so Lipke, will Globetrotter neue Zielgruppen anspre-chen. Angenehmer Nebeneffekt der übersichtlichen Gestaltung: Die Seiten lassen sich bequem auch auf Smartphones und Tablets betrachten. <

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Der Weg nach draußen ist jetzt noch einfacher. Er führt überoutdoor.de, das neue Onlineportal von Globetrotter Ausrüstung.

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»Ich finde jede Nacht ein Gratisbett«

Stephan, du bist nun seit 115 Tagen unterwegs und mittlerweile in Rumänien. Wo warst du letzte Nacht? Gestern traf ich in Carta eine Familie mit Kinderwagen. Ich fragte, ob sie jemanden kennen, bei dem ich übernachten könne. Sie waren unterwegs zu einer Geburtstags-feier. »Komm mit!«, sagten sie. Nach der Party schlug ich mein Zelt im Garten auf. Das war aber eine Ausnahme. Denn die meisten Nächte hat man mir in Kirchen, Pensionen oder auf der Wohnzimmercouch Unterschlupf gewährt – immer gratis. Und mit dem Essen funktioniert es ähnlich.

Musst du oft erklären, warum du ohne Geld unterwegs bist? Mit deinem Marsch hast du ja eine Spendenaktion für das Kinder-hilfsprojekt Shelter108 verknüpft. Und dabei unterstützt dich dein Arbeit geber im Rahmen der Aktion »Globetrotter engagie-ren sich«.

Ich erzähle immer nur meine Geschichte, dass ich von München nach Tibet laufe, und frage, ob sie mich aufnehmen möchten. Bisher wurde ich erst zweimal abgelehnt. Davon einmal in Österreich, weil sie keinen Platz hatten, sie haben mich aber gleich weitervermittelt.

Wird es einfacher oder schwieriger, je weiter du gen Osten kommst?Deutschland und Österreich waren sprach-lich einfach. In Rumänien sprechen mich die Leute aber schneller an. Sie halten an und fragen, ob ich Hunger habe oder mit-kommen möchte. Letztens drückte mir ein Mann eine Flasche Wein in die Hand.

Hast du auch schon schlechte Erfahrungen gemacht?In Siebenbürgen lud mich ein Mann zu sich ein. Bei ihm zu Hause verfiel ich erst einmal in Schock: ein riesiges Chaos! Dann wollte er meinen Ausweis haben. Unser Gespräch basierte nur auf Händen und Füßen, die Stimmung schwankte. Ich verschwand schnell und traf in dieser Nacht noch einen Pfarrer, vor dessen Kirche ich übernachten durfte. <

Hilfsbereite Familien, kostenlose Abend-essen – Stephan geht’s gut in Rumänien.

Der Münchner Globetrotter- Mitarbeiter Stephan Meurisch (31)über seinen Marsch nach Tibet ohne einen Cent in der Tasche.

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Das Interview in ganzer Länge auf 4-Seasons.de/longtrailtotibet.Stephans Reiseblog und Infos zu seiner Spendenaktion auf longtrailtotibet.com.

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»Einladender kann das mobile Zuhause nicht sein. Und obwohl die Natur (im nüchternen Verhältnis) ein wenig kurz kommt, passt die Ausrüstung hier perfekt ins Bild. Nicht nur farblich. Obwohl Orange unsere Lieblings-

farbe ist. Sinnbildlich betrachtet, bietet sie ja auch stets den Rahmen im Abenteuer.«Martin Haag, eRedaktion Globetrotter Ausrüstung

1. Platz

In Erwartung des Sommerhochs auf dem Padjelantaleden/Schweden. Foto: Jens Beuttenmüller

Keine andere Jahreszeit weckt solche Hochgefühle wie der Sommer. Unser Fotowettbewerb drehte sich diesmal um Aktivitäten und Eindrücke aus der Saison für lange Ferien und Azorenhochs. Das sind die Gewinner.

Fotowettbewerb, Runde 11: »Sommerhoch«

Nächster Fotowettbewerb:»Indian Summer«

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, der Altweibersommer steht vor der Tür – wir suchen die schönsten Farbenspiele von hier bis Nordamerika! Einsendeschluss ist der 30. September 2012.Alle Infos finden Sie unter 4-Seasons.de/foto.

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*

Sommerhoch am Berg, Garmisch entgegen – unterwegs an der Alp spitze. Foto: Neal Cheeseman

3. Platz

»Hut ab! Sowohl vor dem Mountainbiker, der sich die Alpspitze runtertraut, als auch vor Neal Cheeseman. Er hat bei diesem Foto alles richtig gemacht: Bildaufbau, Timing, Licht, Wetterstimmung. Ein sommerlicher Nerven-kitzel hoch auf den Bergen.«Ingo Wilhelm, Redaktion 4-Seasons

»Gute Fotos zeigen oft banale Motive, nur mit etwas anderem Blick. Aufdringliche Möwen kennt jeder Schiffsreisende, aber hier hat der Fotograf den Spieß umgedreht und ist den Vögeln nah aufs Gefieder gerückt. Schwarz-weiß wirkt die Szene noch dramatischer.« Stephan Glocker, Chefredakteur 4-Seasons

2. Platz

Die Überfahrt von Den Helder nach Texel wird von gierigen Möwen be-gleitet. Foto: Tibor Magaslaki

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Mit Finnlines reisen Sie auf 9 Routen in 5 attraktive Urlaubsländer rund um die Ostsee. An Bord unserer 13 Schiffe erwarten Sie gemütliche Kabinen, Bars, Büfettrestaurant mit Ostseeblick, Bord-shop, Sauna und Whirlpool.Fahren Sie mit uns z.B. bis zu 3x täglich nach Schweden. Unser Hafen in Malmö liegt verkehrsgünstig um weiter in die beliebten Ferienregionen wie Skåne oder Småland zu fahren.

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Der Shopping-MarathonDie Produktauswahl für das Globetrotter-Sortiment im Sommer 2013 läuft bereits auf Hochtouren. 4-Seasons hat mal Mäuschen gespielt bei der »Hausmesse«, einem Shopping-Marathon sondergleichen.

Stefan Kluge, einziger Mann in Globetrot-ters Einkaufsteam für Bekleidung, unter-sucht einen spitzenbesetzten Damenslip. Das zarte Etwas gehört zur Kollektion des US-Herstellers ExOfficio und ist natürlich aus Funktionsmaterial. Wär das was fürs Globe trotter-Sortiment? »Awesome!«, ruft Stev e Talacki, Verkaufs-chef bei ExOfficio und heute eigens nach Hamburg angereist. Dann holt er den

nächs ten Schwung vom Kleiderständer und präsentier t strahlend weitere Muster. So geht das seit Tagen und in mehreren Räumen gleichzeitig. In der Hamburger Globetrotter-Zentrale ist Hausmesse. Ge-sichtet werden umfangreiche Kollektion, für die bei der viertägigen Fachmesse »OutDoor« die Zeit nicht reichen würde. Die Lieferanten kommen also vorab zu Besuc h und führen ihre Neuware vor. »Erinnert ein bisschen an Teleshopping«, lacht Einkaufs-Chefin Anny Cardinahl, »aber es geht richtig zur Sache. Wir disku-tieren stundenlang Schnitte, Material, Farbe n, Preis e, das ganze Programm.«Jeder Produktbereich von Rucksack bis Kanu stellt ein Einkaufs team, das sich aus Mitarbeitern der Filialen, Handbuch-Redakteure n und Einkäufern zusam-

mensetzt. Die Hausmesse ist einer der wichtigsten Termine, und auch der anstrengendste. »Zwei Wochen lang nur Klamotten gucken, da raucht dir schon der Kopf«, sagt Anny.

Ob’s der Funktions-Tanga ins Handbuch 2013 schafft?

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Nebenan versucht Lowe Alpine Rück säcke und Hüfttaschen an den Mann zu bringen, einen Raum weiter brütet das Schuh-Team über der Kollektion von La Sportiva. Fast hundert Mo-delle sind aufgereiht. »Das geht ja noch«, meint Schuh-einkäufer Olaf Friedrichs, »wenn große Lieferanten wie Meindl mit dem kompletten Programm da sind, sieht es aus, als wäre hier ein Schuh-Tsunami durchgerauscht … «

Für den Überblick liefert jeder Hersteller spezielle Workbooks, die jedes Produkt in jeder Far-be abbilden. Die Einkäufer mache n darin ihre Notizen – die Grundlage für viele weitere Diskussionen, bis das Globe-trotter-Sortiment 2013 steht. ExOfficio-Steve ist fertig. Vor der Tür stauen sich bereits die nächsten Kleiderständer: die komplette Merino-Kollektion von Icebreaker. Ob die auch Tanga-Slips haben? (SG)

Oben: Das Schuh-Team diskutiert die La Sportiva-Modelle. Links: Als nächstes? Das komplette Icebreaker-Sortiment.

Im Workbook notieren die Einkäufer ihre Eindrücke.

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Bioleder mit Herkunftsgarantie – dafür steht »Meindl Identity«

Schließlich stehen Bioprodukte für hohe Qualität und bestmöglichen Tierschutz, außerdem für regionale Erzeuger und spar-samen Umgang mit Ressourcen. So auch bei Biobauern aus dem bayerischen Chiemgau und dem Salzburger Land, die ihre Kühe auf saftigen Wiesen weiden las-sen – bis die Tiere von der Firma Alpenrind verwertet werden, natürlich ausschließlich im deutsch-österreichischen Grenzgebiet, der kurzen Wege wegen.

Die Häute gehen an die ebenfalls in Deutschland ansässige Gerberei Heinen, die ein CO2-neutrales und auch sonst um-weltverträgliches Verfahren entwickelt hat. Schon beim Gerben erhält jedes Leder-stück eine Identifikationsnummer, um es später der Herkunftshaut zuordnen zu kön-nen. Lukas Meindl, der mit seinem Bruder Lars die Traditionsfirma leitet, legt beim Projekt »Identity« größten Wert auf Glaub-würdigkeit durch Rückverfolgbarkeit: »Erst

wenn die Qualität einwandfrei und die Her-kunft lückenlos dokumentiert ist, kommt das Leder in die Produktion.«In den eigenen Produktionsstätten in Kirchanschöring und Slowenien wird in mehr als 200 Arbeitsschritten ein Schuh draus. Das gesamte Oberleder kann den Stammbaum eines Biorinds vorweisen. Auf eine Kuhhaut gehen acht bis zehn Paar Schuhe. Schließlich wird die Identity-Nummer in die Innenseite des Schafts ge-

stanzt und im Schuhpass, der dem Schuh angehängt ist, verewigt. Gibt der Käufer diese fünfstellige Zahl im Tracker auf der Internetseite identity-leder.de ein, kann er die individuelle Geschichte seines Schuhs auf einer Landkarte nachvollziehen, bis hin zum Ortsnamen des Bauernhofs, auf dem das liebe Vieh gelebt hat. Der Name des Landwirts und der Kuh wird aus rechtlichen Gründen nicht veröffent licht, ist Meindl aber bekannt.

Bislang gibt es von vier Meindl-Modellen eine Identity-Variante, darunter die Frei-zeitschuhe Linosa und Tessin (jeweils für Damen und Herren). Im kommenden Win-ter wird der elegante Stiefel Schladming die Identity-Familie erweitern. Weil das Material in Bioqualität fast um ein Viertel

teurer kommt, liegen die Identity-Modelle preislich etwa 15 Prozent über ihren Gegenstücken aus konventionellem Leder. »Hinter Identity steckt ein enormer Aufwand«, erläutert Lukas Meindl. Doch Nachhaltigkeit, Regionalität und lücken-lose Transparenz liegen den Brüdern am Herzen. Und so ist Meindl die erste Schuhfirm a weltweit, die einen solch um- fangreiche n Herkunftsnachweis verwirk-licht hat.

Zu wissen, wo’s herkommt, gehört bei Lebensmitteln längst dazu. Warum also nicht auch beim Naturprodukt Leder? Die »Identity«-Modelle des bayerischen Schusters Meindl sollen unter anderem artgerechte Tierhaltung gewährleisten – dank Bioleder.

Oben: das Modell Linosa Identity.Unten: Handarbeit in der Gerberei.

Die Kühe, deren Leder Meindl für die »Identity«-Modelle verwendet, wachsen bei bayerischen und österreichischen Biobergbauern auf.

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Hepatitis A ist eine Form der Gelbsucht, die eine Entzündung der Leber mit sich bringt. Hepatitis-A-Viren sind in warmen Regione n stärker verbreitet. Besonders groß ist die Gefahr bei Reisen in Afrika, Mittel- und Südamerika, in Ost- und Südost-asien sowie in Indien. Übertragen wird das Virus vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser und Essen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch vergehen zwei bis sechs Woche n. Bei Kindern verläuft die Hepatitis A oft ohne Beschwerde n. Bei Erwachsenen beginnt die Erkrankung zu-meist mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Druck-schmerzen im rechten Oberbauch. Nach einigen Tagen färbt sich die Haut gelb, der Urin wird dunkel. Dauerschäden treten nicht auf. Um den Kontakt mit Hepatitis-A-Viren zu vermeiden, ist ein hygienischer Umgang mit Nahrungsmitteln notwendig. Frisch gekochtes Essen ist unbedenklich, da die Viren bei Tem-peraturen von über 70 Grad abgetötet werden. Vorsicht gilt bei Speisen von Büfetts, wenn sie schon länger stehen, bei Salaten sowie Obst, das nicht selbst geschält wurde. Getränke aus ver-siegelten Flaschen sind meist unbedenklich. Auf Eiswürfel und Leitungswasser sollten Sie verzichten. Den sichersten Schutz bietet die Impfung: Zwei Injektionen im Abstand von 6 bis 18 Monaten geben Impfschutz für 25 bis 30 Jahre.

Hepatitis A – das fiese Urlaubsmitbringsel

DR. TOmAS JELInEk: GesunDheiTsTiPPs Für GlobeTroTTer

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The Soutwest of Utah is red, hot and stony. But in between the wasteland, there is one of the greatest natural wonders on earth. A magical world of rocks and lights. Make sure you’re ready when you enter...

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Dr. Jelinek leitet das Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (bctropen.de).

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POWER THROUGH THE DARKNESS

Die Spot bietet optimale Beleuchtung für jede Situation.

Am 18. Septem-ber (20 Uhr) be-richten Gerlinde Kaltenbrunner und ihr Partner Ralf Dujmovits in einem andert-halbstündigen Multivisionsvor-trag im Münch-ner CinemaxX von ihren Expe-ditionen zu K2 & Co. Karten für den Vor-trag »Leidenschaft 8000 – Tiefe überall« gibt es an der Kasse der Münchner Globe-trotter-Filiale (Isartorplatz 8). 18 Euro, GlobetrotterCard-Inhaber 15 Euro.

Die Bergsteigerin hält einenVortrag in München.

Auf die Kufen, fertig, los!

Im April 2013 werden wieder 20 Ge-spanne beim Fjällräven Polar vom norwe-gischen Signaldalen nach Schwedisch-

Lappland gleiten – 330 Kilometer in fünf Tagen. Jeder Teilnehmer lenkt seinen eigenen Schlitten, kümmert sich um die Tiere und lebt in der Gruppe den spätwinterlichen Outdoortraum – mit Zeltlager im Schnee, mit wärmendem Lagerfeuer und wahrscheinlich auch mit Nächten im Schimmer der Nordlichter. 4-Seasons ist im vergangenen Frühjahr beim Fjällräven Polar mitgefahren und wird Ihnen im kommenden Winterheft, das Anfang November erscheint, ausführlich davon berichten. Dann erfahren Sie auch, wie Sie auf die Kufen kommen. Denn 4-Seasons darf exklusiv unter seinen Leser n eine n Startplatz beim Fjällräven Polar 2013 vergeben!Das Bewerbungsverfahren für die regu-lären Startplätze läuft ab Mitte November über die Website fjallraven.de. Dort finden Sie auch weitere Infos.

Sie träumen von einem Hundeschlitten-Abenteuer in Skandinavien? Bitte schön!

Polar 2013: Ein 4-Seasons-Leser ist dabei!

8000er-Frau Gerlinde Kaltenbrunner.

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KATEGORIE TREK | TATRA GTX®

Bequemes und funktionelles Schuhwerk, das festen und soliden Halt für schwere Treks oder mehrtägige Wanderungen mit viel Gepäck bietet. Teilweise bedingt steigeisenfest.

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Trekking als doppelte Wohltat

Seit 1995 führt die Organisation Quetzal-trekkers Wanderer aus aller Welt über die faszinierenden Vulkane Guatemalas, durch tropische Wälder und belebte Täler. Auch die Guides kommen aus aller Welt. Und sie arbeiten ehrenamtlich. Denn die Erlöse aus den geführten Touren kommen Kin-dern zugute. Der Verein Edelac, der sich durch Quetzaltrekkers finanziert, betreibt in der Stadt Quetzaltenango eine Schule. Dort erhalten rund 200 Kinder aus ärmsten Verhältnissen eine Schulbildung. Viele

Absolventen, die aus zerrütteten Familien stammen oder einst auf der Straße lebten, haben eine Anstellung als Tischler oder Lehrer gefunden und ihre eigene Familie gegründet. Denn zum Hilfs projekt gehört neben der Schule auch ein Haus (El Hogar), in dem Kinder und Jugendliche betreut werden, von der Drogenrehabilita-tion bis hin zur Familienplanung. Manchen Straßenkindern bietet El Hogar dauerhaft ein Dach über dem Kopf.Die Teilnehmer der Trekkingtouren können sich vor Ort Material ausleihen. Hier kommt Globetrotter ins Spiel: »Für dieses spannende Projekt stellen wir sehr gern Ausrüstun g zur Verfügung«, erklärt Iris Tews, die Sponsoringbeauftragte von Globetrotte r. Nagelneue Schlafsäcke, Rucksäcke, Bestecke und Geschirrsets im Wert von 1300 Euro werden das Material-lager der Quetzaltrekkers bereichern.

Wer in Guatemala wandert, kann sich selbst und Straßenkindern Gutes tun. Globetrotter unterstützt das Hilfsprojekt mit Ausrüstung.

Ehrenamtliche Guides helfen Kindern.

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Infos zu den Touren und zum Hilfsprojekt: quetzaltrekkers.com. Einen Film darüber gibt es auf whywehike.actualitymedia.org/.

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Hier wächst Ihrneues Meru-Shirt!

Der konventionelle Anbau von Baum-wolle führt in weiten Teilen der Erde zu massiven ökologischen Proble-

men. Die Felder müssen bewässert werden (zehn Badewannen für die Faser eines T-Shirts), was etwa in Asien zum Austrock-nen des Aralsees geführt hat. Die Mono-

kulturen erfordern massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Das hat Auswir-kungen auf die Gesundheit der Pflücker. Vielen Arbeiterinnen in der Textilindustrie reicht der Lohn kaum zum Leben. Kinder-arbeit ist auf den Baumwollfeldern und in der Weiterverarbeitung keine Ausnahme.

Dagegen will Meru etwas tun. Die Marke wird von der Eurofamily betrieben, einem Zusammenschluss von sieben führenden Sporthändlern aus vier Ländern. Feder-führend bei der Entwicklung sind die Textil experten von Globetrotter in Ham-burg. Seit 2011 führt Globetrotter von

Meru in einem ersten Schritt zwei T-Shirts und einen Kapuzenpulli, die aus Biobaum-wolle geschneidert sind, jeweils in einer Damen- und einer Herrenversion sowie in mehreren Farben.Für den Bezug der Rohware und die Her-stellung der Oberteile hat Meru einen

starken Partner gefunden: die Schweizer Firma Remei AG. Unter dem Namen bioRe produziert sie seit 20 Jahren Fasern, Garne und Bekleidung aus Biobaumwolle. Zu den Abnehmern gehören neben Meru namhafte Marken wie Mammut oder Elkline, von denen sich ebenfalls bioRe-Produkte im Globetrotter-Sortiment finden.

8300 Biobauern in Indien und Tansania

bioRe bezieht das Rohmaterial von 8300 Kleinbauern in Indien und Tansania. Ihnen bringt der Baumwollanbau nach Biokrite-rien einige Vorteile: wirtschaftliche, weil die Bauern keine Kredite zum Kauf von Chemikalien benötigen; gesundheitliche, weil die Bauern sich nicht durch Chemika-lien vergiften und aus dem Fruchtfolge-

wechsel über zusätzliche Nahrungsmittel verfügen; landwirtschaftliche, weil Bio-anbau die Fruchtbarkeit des Bodens sichert. Gleichzeitig garantiert der bioRe-Standard den Bauern soziale Vorteile wie eine 15-prozentige Preis prämie und eine Bauernvertretung mit Mitspracherecht.

Gut für die Menschen und die Umwelt: der Rohstoff für die Meru-Oberteile.

Die Globetrotter-Eigenmarke setzt verstärkt auf Biobaumwolle.Hohe Qualität, günstiger Preis, umweltfreundliche Rohstoffe, faire Herstellung – so leicht lässt sich Verantwortung tragen.

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Steifer Rückenwind

Genau 4,1 Kilometer liegen zwischen »BKS« und »NHB«, wie die Globetrotter- Mitarbeiter sagen. Also zwischen der Zentrale am Hamburger Bargkoppelstieg und dem Logistikzentrum am Neuen

Höltigbaum. Diesen Weg und andere Fahrten können die Mitarbeiter nun statt mit dem Auto auf sechs E-Bikes zurück-legen. Im Juni hat Globetrotter die Elek-troräder der Hamburger Firma E-Collection in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um Pedelecs; die Globis müssen also noch selbst strampeln, der 250-Watt- Motor hilft jedoch dabei – eine steife Brise als eingebauter Rückenwind!Fabian Nendza ist Globetrotter-Beauftrag-ter für »Corporate Social Responsibility« und erklärt: »Nach der Einführung einer CO2-Dienstwagenregelung vor zwei Jahren sowie dem Einsatz eines elektrisch ange-triebenen Mercedes Vito für den internen Warentransport seit 2011 gehen wir mit den E-Bikes einen weiteren Schritt in Richtung Reduzierung der mobilitäts-bedingten CO2-Emissionen.«Die E-Bikes flitzen bis zu 25 Sachen schnell, ihre Reichweite liegt bei 80 Kilo-metern. Das genügt also locker auch für Termine im Stadtzentrum, etwa am »JFS« – oder wie sagt man bei Globetrotter zum Jungfernstieg?

Sechs neue Elektrofahrräder bringen die Globetrotter-Mitarbeiter von hier nach da – und die CO2- Reduktion wieder ein Stück voran.

Die Kontrolle des Anbaus erfolgt durch un-abhängige Inspektoren gemäß Bioverord-nung der Europäischen Union. In Indien und Tansania bereinigt die Remei AG auch ihre CO2-Bilanz: Über die bioRe-Stiftun g kofinanzierte sie den Bauern 3150 Biogas-kochstellen und 4200 rauchfreie Kü-chenöfen, das schont die Atem wege und die Wälder. Und: Jede Kochstell e spart im Jahr so viel CO2, wie bei Produktion und Transport von 500 T-Shirts entsteht.

Globetrotter war vor Ort

Strenge Maßstäbe gelten auch in der Wei-terverarbeitung, etwa: keine Kinderarbeit, Sicherheit am Arbeitsplatz und angemes-sene Entlohnung. Auf die Einhaltung ach-ten auch unabhängige Prüfinstitute. So lässt Remei den Großteil der Produktions-kette nach SA8000 zertifizieren, einem internationalen Standard zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus betreibt die bioRe-Stiftung Sozialprojekte in Indien und Tansania. Dazu zählen bis-lang 20 Dorfschulen und eine fahrende Arztpraxis. Im November 2010 inspizierte die Globetrotter-Mitarbeiterin Christina Holst von der Abteilung Textilentwicklung Projekte von bioRe in Indien. »Ich war beeindruckt, wie viel Herzblut da drin-steckt«, erzählt die Meru-Produktentwick-lerin. Dazu gehöre auch der Kampf gegen genmanipulierte Baumwolle: »Die bringt

zwar kurz fris tig höhere Erträge«, erklärt Christin a Holst. »Andererseits verschulden sich viele Bauern für das teure, einjährige, genmanipulierte Saatgut und den nötigen Kunstdünger. Auf lange Sicht ist Biobaum-wolle für die Bauern die bessere Wahl.«Aus voller Überzeugung gaben die Meru-Entwickler bei der Remei AG die Produktion der Oberteile in Auftrag. Nun können die Kunden jedes Kleidungsstück anhand eines Zahlencodes auf der Website (remei.ch/produkte-traceability/) zurück-verfolgen, bis hin zum Anbaugebiet. Und natürlich gehen die Globetrotter- Verkäufer mit gutem Beispiel voran: Ihre orangen und schwarzen T-Shirts bestehen ebenfalls aus bioRe-Baumwolle.

Bernd Repenning (r.) von E-Collection übergab Fabian Nendza die Bikes.

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Der Anbau erfüllt die Anforderungen der europäischen Bioverordnung.

Gibt’s bei Globetrotter: Tawa Hooded Jacket von Meru aus bioRe-Wolle.

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Sie heißen Old Man of Stoer oder Old Man of Hoy und stehen wie steinerne Witwer vor der Steilküste Schottlands, einsam und unnahbar. An diesen sturmumtosten Felssäulen fanden vier deutsche Kletterer – auch nicht mehr die Jüngsten – ein schräges Abenteuer.

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Der Aufwand für die wenigen Seillängen Kletterei ist enorm. Aber die Glücksgefühle sind es auch.

Für die Brücke verwendet man fast dehnungsfreie Statikseile.

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Material-schlacht mit

mobilen Sicherungs-mitteln wie

Klemmkeilen (im Vorder-

grund).

1. Kletterer A schwimmt mit Seil zum Sea Stack.

3. Hochklettern, dabei alles selbst absichern.

5. Beide Kletterer han­geln sich am Seil zurück.

2. Kletterer B hangelt sich an Seilbrücke nach.

4. Abseilen, ohne zu weit vom Fels wegzupendeln.

6. Seil abziehen. Ein Karabiner bleibt zurück.

Wie kommt man auf das Ding nun rauf? »How to climb a Sea Stack« in 6 Schritten:

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Aller Einstieg ist ungemütlich beim Klippenklettern.

Das Wetter war nicht immer schön. Ziemlich selten sogar.

»Als wir dann oben saßen auf den winzigen Felsnasen – eine unfassbare Szenerie.«

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Der Old Man of Hoy wehrt sich mit einem Überhang.

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»Klasse, ist sogar ausgeschildert!«

Über dem tosenden Meer müssen sich die Kletterer ohne Worte verständigen.

Das Wasser hat nur zehn Grad und Eissturmvögel kacken einem auf den Helm.

Manchmal wundert sich Ralf Gantzhorn selbst über sein Projekt. »Irgendwie ist es bekloppt, welchen Aufwand wir für diese kurzen Klettereien betrieben haben«, sinniert

der 48-jährige Hamburger. »Zum Einstieg mussten wir durch zehn Grad kaltes Wasser schwimmen, die Absicherungen am Fels waren teils haarsträubend – ganz zu schweigen vom Hickhack mit den brütenden Eissturmvögeln, die ein bestialisch stinkendes Sekret versprühen, wenn man ihnen zu nahe kommt …« Anderer-seits werde er diese zwei, drei oder auch mal fünf Seillängen bis an sein Lebensende nicht vergessen: »Als wir dann oben saßen auf den winzigen Felsnasen, unter uns nur Wasser, ringsherum die Wellen, das Rauschen des Meeres, das Kreischen der Vögel – eine unfassbare Szenerie.« >

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Sea Stacks spielen auch eine herausragende Rolle im neuen groß­formatigen Buch von Ralf Gantzhorn und dem Journalisten Jan Bertram. Titel: »Schottland – Outdoor­Erlebnis am Rande Europas«. Neben Klippen­klettern geht es dort um Highland­durchquerungen, Genusswanderungen an den Lochs sowie über winterliche Abenteuer am Ben Nevis. Alles wun­derschön bebildert, genau beschrieben und mit Karten versehen. Bergverlag Rother, 227 S., 49,90 €, Globetrotter­Bestellnummer 18.46.63. Außerdem ist

gerade erschienen die vierte Auflage des »Rother­Wanderführers Schottland« von Ralf Gantzhorn mit 50 Touren. 160 S., 14,90 €, inkl. GPS­Tracks, Globetrotter­Bestellnummer 15.00.82.

Das Buch zum Projekt

Im Mai 2011 ist Ralf Gantzhorn mit drei Kletterfreunden das Projekt Sea Stacks angegangen. »To stack« bedeutet »übereinan-derstapeln« und beschreibt die Schichtung der bis zu 150 Meter hohen Sandsteinsäulen. »Eigentlich ist der Mai in Schottland ein relativ wetterstabiler Monat«, erklärt Ralf, der während seiner Geologiesemeste r in Aberdeen sein Herz an die Highlands verlor. »In jenem Mai aber hatten wir das mieseste Wetter, das ich dort je erlebt habe.« Stabiles Schlechtwetter, könnte man sagen, in drei-einhalb Wochen nur ein Tag ohne Regen. Weshalb die deutschen Bravehearts nur drei der geplanten fünf Sea Stacks erklimmen konnten. Doch die hatten es in sich.

»Möglichst steil« heißt das Rezept gegen Stress mit Vögeln

Zum Beispiel der 60 Meter hohe Old Man of Stoer weit oben im Nordwesten des schottischen Festlandes. Selbst bei Ebbe wird er vom Meer umspült. Also: Klamotten runter, in einen wasser-dichten Sack packen und mit dem einen Seilende an den Fuß des alten Mannes schwimmen. Durch einen Tangteppich auf die Felsinsel hochkämpfen, Klamotten anziehen und eine Seilbrücke bauen, an der sich die Kletterkumpels hinüberhangeln. In den Sandstein einsteigen, der durch die salzige Luft angenehm rau ist, und teils im unteren siebten Schwierigkeitsgrad (UIAA) klettern. Alles mit Klemmkeilen und anderen mobilen Mitteln absichern, weil Bohrhaken in Schottland verpönt sind. Möglichst steile Passagen suchen, denn: wo keine Felsbalkone, dort keine Vogelnester. Auf dem Gipfelsporn sitzend die Beine über dem Nordatlantik baumeln lassen und in Glücksgefühlen schwelgen. An dem überhängenden Fels wieder abseilen – baumelnd über dem schäumenden Ozean, wie ein Fähnchen im Wind.Manchmal machte die Brandung eine Annäherung unmöglich. »Auf den Orkneyinseln standen wir drei Tage an der Steilküste und blickten sehnsüchtig auf einen vorgelagerten Sea Stack«,

berichtet Ralf. »Wir hätten 60 Meter schwimmen müssen, da hätte n uns die Brecher zu Krebsfutter zermahlen.« Geradezu britischen Humor bewies der renommierte Alpinfotograf schon in den 90er-Jahren, als er auf den Äußeren Hebriden einige Kletter-routen vom Segelschiff aus erstbeging und sie nach Liedern von Helge Schneider benannte: »Katzenklo« oder »Orang Utan Klaus«, so steht es nun für alle Ewigkeit in den Kletterführern.Die beiden Klippentürme, die ihm diesmal entgangen sind, möcht e Ralf Gantz horn in jedem Fall nachholen. »Sea Stacks habe n für mich so einen herrlich verspielten Charakter«, philoso-phiert er über sein Schottlandprojekt. »Wer als Kletterer keinen Sea Stack bestiegen hat, dem fehlt eine blinkende und absurde Facette diese s Sports.«

Auf dem Old Man of Hoy ist gerade genug Platz zum Freuen.

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Ralf Gantzhorn (re.) und seine Kletterkumpels.

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Mitten durch den Pfälzerwald, Deutschlands größtes Waldgebiet, führt der Pfälzer Waldpfad. Wer hier den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, dem

weisen fantastische Sandsteinkulissen und Felsenburgen den rechten Weg.

Die pure Waldeslust

Imposant von fern und nah ...

... ist die Burgengruppe Altdahn-Grafendahn-Tanstein.

Tiefschürfende Einsichten hat man auf dem Waldpfad öfter.

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Immer wieder gewähren die Felsenburgen weite Sichten.

Falls ihr irgendwann Elwetritsche seht, wisst ihr, dass ihr der Magie des Pfälzerwalds erlegen seid«, hatte der Herbergsvater in Kaiserslautern als eine Art Abschiedsgruß gemurmelt. Mehr

wollte er nicht verraten. So ging es auf dem Pfälzer Waldpfad los, mit einem Rätsel im Gepäck. Anfangs war es jedoch eher düster, zumin dest ließ das der Wegname vermuten: Finsterbrunnertal. Das Tal, das das Ende der ersten Etappe markiert. Beim Durchwandern zeigt sich aber schnell: Finster ist es im Pfälzerwald eigentlich gar nicht. Eher sonnenstrahlendurchflutet, die auf Waldeslust geeichte deut sche Seele anregend, vielleicht ein bisschen verwunschen. Genauso zeigt sich der Weg durch die folgende Karlstalschlucht. Und nebenbei begleitet einen nun die Moosalbe, ein munter vor sich hin brabbeln der Bach. Allmählich ahnt man, was der Herbergs­vater mit der Magie gemeint haben könnte. Immer öfter windet sich jetzt der Pfad vorbei an verrenkten und verrückten Felsformationen. Der Seelen felsen kurz nach Heltersberg ist so eine. Von Wasser und Wind geschunden ist er mit Löchern, Kerben und Schnitten übersät. Saufelsen, Vorderer und Hinterer Rappenkopf heißen die nächsten sonder baren Monolithen im Wald.Dann wird es langsam erhaben: Die größten Felsen sind richtige Riffe, überragen das Blätterdach meist deutlich. Aus ihnen und auf ihnen wurden im Mittelalter jede Menge Felsenburgen gebaut. An die 500 soll man aus dem weichen Buntsandstein gemeißelt haben . Etwa 80 stehen heute noch, von Kriegen und dem Zahn der Zeit geschliffen. Eine ganz besondere Ruine ist Gräfenstein nahe Merzalben. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut und besitzt den einzigen siebeneckigen Bergfried in Deutschland. Man fühlt sich wahrlich hinaufgezogen auf diesen Bergfried, die Schritte hoch immer schwerer im Bann der Jahrhunderte. Und natür lich eröffnet sich von der Turmspitze ein wunderschöner Blick über den Pfälzerwald. Wie von Plüsch überzogen streckt sich das hügelige Antlitz des Mittelgebirges in die Ferne.

Wenn die Sandsteinfelsen zum Leben erwachen

Sehr verwunschen und mit etwas Fantasie sogar ein wenig gespens­tisch wird es auf dem Waldpfad in den nächsten Tagen durch das sagenumwobene Dahner Felsenland. Vor allem morgens und abends, wenn die Welt im Zwielicht gefangen ist: Dann nämlich scheinen die markanten, nun oft ziemlich rötlichen Sandsteinfelsen zum Leben zu erwachen, schält sich hier eine Fratze aus dem Halb­licht, dort der gedrungene Körper eines Kobolds. Es sind wahre Fantasyroman­Kulissen, die da immer wieder auftauchen – beinahe als hätte jemand Utah geplündert und hier neue Sandsteinskulp­turen gebaut. Nur dass ein paar mehr Bäume drumherum stehen. Eine Sandsteinfelswand mit dazugehöriger Sage ist dagegen der Jungfernsprung. Sie überragt den Ort Dahn um satte 70 Meter. Abends bei einem Schnaps mit Rainer, einem Dahner, dem man im Garten der Herberge zuvor zugeprostet hat, erfährt man, wie der Fels zu seinem Namen kam. Eine Jungfrau sei auf der Flucht vor einem finsteren Raubritter von der Wand gesprungen. Doch statt unten zu zerschmettern, kam sie ganz sacht auf, da Gott seine schützende Hand über sie hielt. Im selben Augenblick sprudelte an dieser Stelle eine Quelle aus dem Fels. Da Rainer einen sagenkompetenten Eindruck macht, kommt einem irgendwie wieder das Rätsel in den Sinn, und man fragt nach, was Elwetritsche sind. Geheimniskräme­risch senkt Rainer die Stimme: »Ihr seid den Waldpfad bis hierher

gelaufen und habt noch keine gesehen?« Kopfschütteln. »Heute ist Vollmond, da stehen die Chancen gut.« Sogleich fügt er hinzu, dass man den Pfälzerwald nur dann wirklich erlebt habe, wenn man den Mond auf seine Baumwipfel scheinen gesehen hat. Das gehe kaum besser, als von der nahen Burgengruppe Altdahn­Grafendahn­Tan­stein. Ehe man sich’s versieht, wird man mitgerissen von der Pfälzer Gastfreundschaft und befindet sich wenig später auf der Burg.Ein blasser großer Mond lässt das Blätterdach glitzern, in den Nieder ungen hängt schwer und feucht der Nebel. Plötzlich ertönt ein Schrei, einem Käuzchen ähnlich. Rainer löst das Rätsel auf: Die Elwetritsch sei zwar ein vogelähnliches Wesen, eine Kreuzung aus Raufußhuhn, Elfe und Kobold, doch ihr Ruf klinge anders. Na ja, vielleicht werde das ja heute doch nichts mehr. Aber selbst ohne diesen Sagenvogel schwingt jetzt wirklich große Waldmagie durch die kühle Luft. Ingo Hübner

Wald, so weit die Füße tragen

Unterwegs auf dem Waldpfad Der Pfälzer Waldpfad ist 142 km lang und verläuft von Kaiserslautern nach Schweigen-Rechtenbach. Er ist in neun Etappen, die zwischen 16 und 23 km lang sind, gut zu bewältigen. Einen Abstecher wert ist der Rodal ber Felsenwanderweg.

Buchbare WanderwocheWikinger Reisen hat eine acht- tä gige geführte Wanderreise auf dem Pfälzer Waldpfad und dem nahen Weinsteig im Programm. Dabei wird in Hauenstein übernachtet, Tel. 023 31/90 47 42, wikinger.de.

AllgemeinBroschüren und weitere Pauschalen: Pfalz Touristik e.V., Tel. 063 21/391 60 , pfaelzer-wanderwege.de sowie bei Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Tel. 02 61/91 52 00, wanderwunder.info.

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KaiserslauternLudwigshafen

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Karlsruhe

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MerzalbenRodalben

Waldfischbach-Burgalben

Schweigen-Rechtenbach

Bobenthal

Erlenbach

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JohanniskreuzHeltersberg

Hermers-bergerhof

Trippstadt

DansenbergFinsterbrunnertal

Mehr unter 4-Seasons.tv/pfaelzerwald.

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Spannende Ausrüstungs- und Reisetipps vonGlobetrotter Experten zum Thema Trekking unterwww.4-Seasons.TV/trekking

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Träume … … leben.

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Best of MecklenburgWenn sich irgendjemand in der Mecklenburger Seenplatte auskennt, dann sind es Lars und Niels Hoffmann. In 4-Seasons verraten die Brüder ihre perfekte Dreitagestour – ein Genuss-Triathlon mit Wanderschuhen, im Kanu und auf dem Fahrrad.

Text: Niels Hoffmann | Fotos: Lars Hoffmann

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Ein verlängertes Wochenende als Quintessenz all ihrer Traumtouren in Mecklenburg – mit diesem Ziel brechen Lars und Niels auf.

Indian Summer gibt’s nicht nur jenseits des großen Teichs, sondern auch an ostdeutschen Seen.

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Was für ein Sound! Das Rauschen der Erlen- und Birken-blätter, das weiche Summen des Schilfs. Die Augen verlieren sich im weiten Himmel. Über uns schaukeln

leuchtende Baumkronen, vor uns macht sich das dunkle Blau des Käbelicksees breit. Endlich ist es Herbst geworden, darauf habe ich das ganze Jahr gewartet. Hinter uns liegen drei Kilometer Wanderstrecke vom Bahnhof des Ortes Kratzeburg. Vor uns liegt ein langes Wochenende, an dem wir die besten Seiten Mecklen-burgs genießen wollen.Drei Tage lang werden wir den Indian Summer in der Seenplatte auskosten. Wir wollen uns sattsehen an den knallbunten Farben des Herbstes, durch die dichten Wälder des Müritz-Nationalparks wandern, mit und auch gegen den Wind über einsame Seen paddeln sowie mit dem Fahrrad den größten See Norddeutsch-lands, die Müritz, umrunden. Ein Mecklenburger Triathlon, wenn man so will. Dabei sind unsere Ambitionen gar nicht so sportlich

und die Etappen eher kurz gewählt. Wir wollen einfach draußen sein und die entlegene Landschaft im deutschen Nordosten erleben.

Die Stille ist zu keiner Jahreszeit vollkommener als im Herbst

Die Mecklenburgische Seenplatte ist das größte zusammenhän-gende Seengebiet in Deutschland. Gleichzeitig ist die Bevölke-rungsdichte so niedrig wie sonst kaum irgendwo im Land. Große Industrie siedelte sich hier niemals an, so blieb die Natur von massiven Eingriffen verschont. Wer hierherkommt, sucht Stille und Ursprünglichkeit – und findet dies zu keiner Jahreszeit vollkommene r als im Herbst. Klar, das Wasser der Seen ist im Sommer wärmer, das Wetter milder und die Tage sind länger. Doch erst wenn die Mehrzahl der Touristen verschwunden ist, die ersten Campingplätze verrammelt werden und der Nebel regelmäßig >

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Hoffmanns Müritz-Triathlon – mit Kanu, Rad und Wanderschuh Region: Mitten in der Mecklen- burgischen Seenplatte befindet sich eines der größten Schutzgebiete Deutschlands, der Müritz-National-park. Es gelten besondere Verhal-tensregeln (mueritz-nationalpark.de). Wir waren an einem Wochenende im Oktober unterwegs, für uns die beste Zeit des Jahres! Wandern: Nicht gerade eine klassische Wanderregion, dennoch einige Traumwege. Unsere Wanderung führte von Kratzeburg nach Granzin, am südlichen Ufer des Käbelicksees entlang. Weiterer Tipp: Herbsttour durch den Serrahner Buchenwald. Zählt zu den seltenen naturbelas-senen Wäldern in Europa. Unesco-Weltnaturerbe.

Paddeln: Unsere Tour führte auf der jungen Havel von Granzin zum Jäthensee und wieder zurück. In der Region zahlreiche Kanuverleiher. Dort sollten sich Einsteiger in Sachen Sicherheit beraten lassen. Rund-touren möglich, viele Kanustationen bieten auch Abholservice für Boot und Paddler an. Radfahren: Von Granzin quer durch den Nationalpark zur Boeker Mühle, über die Ortschaften Rechlin und Vipperow direkt am Müritzufer entlang bis nach Ludorf. Nächste Etappe am Westufer bis nach Waren und weiter durch die Wälder des Nationalparks zurück nach Granzin. Kastanien- und Eichenalleen – ein Traum! Viele Orte haben sich auf Pedalisten eingestellt

und bieten Unterkünfte für eine Nacht (bettundbike.de). Anreise: Mit der Bahn bis Waren an der Müritz oder Neustrelitz, dann weiter nach Kratzeburg. Bahnreisende erhalten bei einigen Anbietern und

Kanuverleihs Umweltrabatt. Per Auto von Berlin in zwei, von Hamburg in zwei-einhalb Stunden.Fahrrad, Kanu, tausend Tipps: Andreas Landau von Kormoran Kanutouring, Granzin 38, 17237 Kratzeburg-

Granzin, Tel. 03 98 22/298 88, kormoran-kanutouring.de.Schlafen, schlemmen, relaxen: Romantikhotel Gutshaus Ludorf, Rondell 7, 17207 Ludorf/Müritz, Tel. 03 99 31/84 00, gutshaus-ludorf.de.

Müritz Kabelicksee

Kolpinsee

Neustrelitz

Neubrandenburg

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Penzlin

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Kratzeburg

Wanderung

Kanutour

Radtour

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Eine Detailbeschreibung der Tour finden Sie auf 4-Seasons.de/mecklenburg.

Herzerwärmende Stimmung nach einer kühlen Nacht.

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Das Kanu ist das regionstypische Fortbewegungsmittel. Aber auch mit dem Fahrrad kommt man schön rum.

den Morgen verschleiert, dann erst gewinnt die Landschaft ihre gelassene Art zurück. Gelassen wollen auch wir es angehen. Also, leicht gepackt, ist gut gepackt: Schlafsäcke, Isomatten, Tarp, Gaskocher, Teekessel, etwas Essen und Ersatzklamotten, ein Fernglas um den Hals, viel mehr brauchen wir nicht für die kommenden Tage. So wandern wir leichten Fußes acht Kilometer durch den säuselnden Wald und ins nächste Dorf. Direkt an der Havel – sie fließt später durch Berlin und in die Elbe – haben wir uns mit Andreas Landau verabredet, der mit seiner ruhigen Art perfekt zu diesem Flecken Erde passt. Als einer der Ersten eröffnete er einen Kanu- und Fahrradverleih in der Mecklenburgischen Seenplatte und setzte auf naturnahen Tourismu s. Dazu gehört für ihn, nur eine begrenzte Anzahl von Kanu s zum Verleih anzubieten. Dadurch möchte er speziell in der Hochsaison vermeiden, dass der Trubel überhandnimmt und die empfindlichen Ufer übermäßig durch Lärm und Eindringlinge gestör t werden. Davon kann heute nicht die Rede sein, wir sind die einzigen Gäste an der Verleihstation.So steigen wir in unser Boot und folgen paddelnd der Havel Richtun g Süden. Das schmale Gewässer verbindet einzelne Seen wie an einer Perlenschnur. Eingefasst sind die Perlen jeweils durch breite Schilfgürtel. Dahinter schließen Wiesen und Wälder an, die Landschaft scheint unermesslich weit. Mit den Sommer-touristen sind offenbar auch die Wolken abgezogen, es spannt sich ein unbefleckt blauer Himmel. Wir kommen gut voran. Die Wasserflächen vor uns wirken unberührt – eine faszinierende

Illusio n. Schaue ich zurück, verflachen die von uns verursachten Wellen rasch. Mir gefällt der Gedanke, nichts zurückzulassen, nicht einmal einen Abdruck, keine Spur, nichts. Immer wieder lassen wir uns treiben. Auf dem Zotzensee duellieren wir uns mit einem am Ufer lauernden Fischreiher im Stillstehen. Er gewinnt souverän. Statuengleich harrt er einer vorbeischwimmenden Mahlzeit.

Zurückgelehnt im Kanu die Geburt des Tages bestaunen

Unser Abendessen kommt nicht aus den Fluten, sondern aus Tüte n. Ebenso unkompliziert ist die Unterkunft für unsere erste Nacht: Wir spannen auf dem Wasserwander-Rastplatz ein Tarp auf und rollen darunter unsere Isomatten aus. Irgendwann in der Nacht wache ich auf und blicke unvermittelt in einen funkelnden Sternenhimmel. Auch für ihre tiefe Dunkelheit liebe ich diese unzivilisiert e Gegend. Kalt ist es geworden, morgen früh wird sich dicker Nebel über den Granziner See gelegt haben. Die Strahlen der aufgehenden Sonne werden sich in ihm fangen, und alles wird golden leuchten. Dieses Schauspiel wird für mich keine Premiere, aber jede Aufführung berührt mich aufs Neue.Rein ins Kanu, raus auf den See und zurückgelehnt die Geburt des Tages bestaunen …Eiszeiten haben schon etwas für sich. Zumindest im Nachhinein. Vor etwa 15.000 Jahren hinterließen die vor- und zurückrutschen-den Gletscher nicht nur Hunderte Seen, sondern auch eine >

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glatt gehobelte Landschaft – wie geschaffen für entspannte Fahr-radtouren. Nach der Sonnenaufgangstour im Kanu und einem üppige n Frühstück tauschen wir das Boot gegen ein Fahrrad und geben das meiste Gepäck bei Andreas in Obhut. Schon am Nachmitta g erreichen wir ohne große Anstrengung unser zweites Etappenzie l, das Dorf Ludorf, am Westufer der Müritz gelegen. Diesmal fällt die Wahl auf eine exquisitere Unterkunft. Statt Schlafsack unter Plastikplane heißt es für die nächste Nacht Federbet t in der Beletage des Romantikhotels Gutshaus Ludorf.

Mit Outdoorklamotten durch herrschaftliche Hallen

Wir checken mit Minigepäck ein und fallen in unseren Outdoor-klamotten etwas aus dem Rahmen, als wir durch die herrschaft-lichen Hallen schlurfen. Gutshöfe sind typisch für die Region, Mittelpunkt vieler Dörfer. Nach der Wiedervereinigung wurden viele Herrenhäuser wieder aufgebaut und hergerichtet, einige davo n als Pensionen oder Landhotels. Trotz aller Gediegenheit geht es in seinem Haus ganz entspannt zu, versichert uns Hausher r Manfred Achtenhagen. Der Entspannung dient auch sein Vorschlag: »Wie wäre es nach eurer Kanu- und Fahrradtour mit einer finnischen Dampfsauna?« Machen wir, besser kann ein Herbsttag schließlich nicht ausklingen. Oder doch?Der zuvorkommende Gastgeber kennt eine Steigerung: »Ihr müsst heute unbedingt noch zum Aussichtspunkt Gnever Kuhle wander n. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf das Naturschutzgebiet Großer Schwerin, eine Halbinsel in der Müritz. Bei Sonnenuntergang fliegen mehr als 5000 Kraniche ein, um dort zu übernachten. Dieses Naturschauspiel kann man nur im Herbst erleben, wenn sich die Vögel sammeln, um Richtung Süden zu ziehen«, macht er uns den Mund wässrig.

Und so blinzeln wir am Abend entspannt in die untergehende Sonne. Vor uns die weite Müritz. Über uns kreisen Kraniche in langen Formationen und landen nach und nach am flachen Ufer der Halbinsel. Hat man so was schon gesehen! Und wieder begeister t mich auch der Sound dieser Landschaft: Die trötenden Rufe der Vögel vermischen sich mit dem Rauschen des Windes. So klingt die Mecklenburgische Seenplatte im Herbst.

Brüder auch im Geiste

Lars Hoffmann arbeitet seit mehreren Jahren als Natur- und Outdoorfotograf und teilt mit Autor Niels Hoffmann nicht nur den Nachnamen, sondern auch die Leidenschaft zur Entdeckung von Unbekanntem.Dafür sind die Brüder aus Mecklenburg immer wieder und zu allen Jahreszeiten international unterwegs, zu Fuß, auf Ski und Hundeschlitten – und selbstver-ständlich im Kajak und Kanadier. Als »Die Donauten«

bereiste das Duo, begleitet von einem 3sat/ZDF-Fernsehteam, die gesamte Donau im Kanu, bloggte für die Leser des Kanu-Magazins direkt vom Fluss und veröffentlichte den Bildband mit Reiseerzählung »Gesichter der Donau«.Ganz frisch erschienen ist ihr neuer Bildband über die Mecklenburgische Seen-platte. Der renommierte National-Geographic-Fotograf Norbert Rosing meint dar-über: »Besser kann man die Liebeserklärung an die Mecklenburgische Seenplatte mit der Kamera nicht visualisieren. Dieses Buch hebt sich ab durch Qualität.« »Die Mecklenburgische Seenplatte«, Fotografien von Lars Hoffmann, Verlag Edition Morizaner, Globetrotter-Bestellnummer 21.58.15,224 Seiten, 143 Abbildungen, 29,90 Euro.

Die erste Nacht im Schlafsack unterm Tarp, die zweite im Federbett des Romantikhotels.

Die Sommertouristen sind längst weg. Auch viele Vögel machen bald ’nen Abflug. Lars und Niels Hoffmann.

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Gute Karten

Der Spitzenfotograf Heinz Zak hat Kundenkarten­besitzer in die hohe Kunst der Lichtbildhauerei eingeführt – unter teils härtesten Bedingungen.

Die Verhältnisse bei den beiden Fotobiwaks, die von Globetrotter veranstaltet und von Mountain Equipment unterstützt wurden, hätten unterschiedlicher nicht sein können. In der Sächsischen Schweiz strahlende Sonne und laue Aprilnächte, sodass die acht Teilnehmer wie geplant ihre Schlafsäcke auf den Sandsteinen ausrollen konnten und traumhafte Fotos von der Dämmerung schossen. In der Vulkaneifel hingegen strömender Mairegen,

sodass sich die Teilnehmer nachts in eine Hütte des Eifelvereins verkrochen – aber immerhin stimmungsvolle Bilder von tropf­nassen Wäldern und sprudelnden Bächen mitbrachten.Die Gewinnerin Susanne L. erinnert sich an die Eifel: »Mit Heinz’ Hilfe vertieften wir uns in die satten Farben und Grüntöne, die optimalen Bedingungen für die Makrofotografie und spielten an den Wasserfällen mit den Blendeneinstellungen und Belich­tungszeiten. Wir skizzierten Bilder von Heinz, um die Motivwahl herauszuarbeiten und noch etwas mehr über den Goldenen Schnitt zu lernen. Über allem stand jedoch: Spaß zu haben.« Auch wenn das geplante Picknick ins Wasser fiel und die Gruppe lieber in einem Gasthof einkehrte.

Ein Heinz Zak steht im Walde und fragt sich, ob der Regen beim Fotoworkshop in der Eifel irgendwann mal aufhört.

Eifel Freude, Sonnenschein?

Mit der GlobetrotterCard bekommen Sie 4-Seasons frei Haus – und Rabatt (in Form von GlobePoints): Bis zu 10 Prozent sparen Besitzer einer Kundenkarte beim Einkauf. Gewinnspiele und viele weitere Vorteile gibt’s gratis dazu. Außerdem ist die GlobetrotterCard Ihre Eintrittskarte zu exklusiven Events – wie die auf

diesen Seiten vorgestellten. Genaue Infos zu den Karten sowie den Online-Antrag finden Sie auf www.globetrotter.de/kundenkarte. Kundenbetreuung: Tel. 040/67 96 62 82.

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Ein Mann fürs extrem Schöne Der Tiroler Heinz Zak ist ein begnadeter Alpinfotograf und Alpinist. Vor allem in seinem Heimatrevier, dem Karwendel, gelingen ihm extreme Klettereien und extrem schöne Bilder. Aber die Spuren seines Schaffens reichen bis in den Yosemite-Park. Dort ist Zak auch zum Slackline-Pionier geworden. Und er gibt sein Können und Wissen gern weiter, in Büchern, Vorträgen, Outdoor-seminaren und Fotoworkshops. Alle Infos: heinzzak.com.

Schnitzeljagd 2.0

Schätzungsweise 240.000 Schatzkästchen, sogenannte Caches, sind in Deutschlands Wäldern, Wiesen und Städten versteckt. Auf Internetseiten wie geocaching.com bekommt man eine Beschreibung und die Koordinaten. Damit füttert man das GPS­Gerät, schon kann sie beginnen, die digitale Schnitzeljagd, der Spaß für Groß und Klein. In einem Cache befindet sich in der Regel ein Logbuch, in das sich die Finder eintragen. Markus Gründel, Autor des Buches »Geo­caching« (Conrad Stein Verlag), führte die Gewinner familien bei dem Event im April zunächst in die Technik und die Regeln des Geocachings ein. Danach ging es durch Zellerfeld auf der Suche nach den ersten Schätzen. Auch zwei Nacht­Caches standen auf dem Programm: mit Stirnlampe und leuchtendem GPS­Display hinein in den tiefdunklen Oberharz, in dem besonders viele Schätze liegen …

Bei einem Event für Kundenkartenbesitzer haben zwei Familien im Harz die GPS-gestützte

Schatzsuche Geocaching ausprobiert.

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Die Teilnehmer des sächsischen Biwaks mit Heinz Zak (l.).

Abendstimmung mit Elbsandstein.

Früher Schatzkarte, heute Garmin.

Am zweiten Tag des Workshops in der Eifel hatte sich Petrus an den Schlechtwetterbildern noch immer nicht sattgesehen. Susanne und die anderen Gewinner machten das Beste daraus: »Wir fanden am Schalkenmehrener Maar schöne Stellen im Ufer­bereich, um Spiegelungen zu fotografieren – ein weiteres Spiel­feld der künstlerischen Fotografie. Die Zahl der verschossenen Bilder zählen wir besser nicht …«Umso strahlender die Sonne und die Gesichter beim Workshop in der Sächsischen Schweiz. Aber sehen Sie selbst …

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Die Fotobiwaks wurden unterstüzt von

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Alix von MEllE Workshop mit der Spitzenalpinistin

9. bis 11. November München.Erleben Sie ein Wochenende mit Deutschlands erfolg­reichster Höhenbergsteigerin! Zusammen mit Alix von Melle, die schon auf fünf 8000ern stand, ermitteln Sie bei einer professionellen Diagnostik Ihren Leistungsstand, holen sich Tipps rund ums Thema Alpinismus und besteigen einen von Alix’ Lieblingsbergen in ihrer bayerischen Heimat.

AnDREAS KiElinG Vortrag

»Durchs wilde Deutschland«

5. November Dresden, 7. November Frankfurt, 12. November Berlin. Andreas Kieling berichtet in seinem aktuellen Vortrag über seine Reise zu Fuß von den Alpen bis ans Wattenmeer und zeigt, wie wild Deutschland noch ist. Kaum ein ande­

rer schafft es, die Zuschauer dermaßen zu fesseln – mit Geschichten über unsere Heimat und ihre Tierwelt.

MAxiMiliAn SEMScH Vortrag »What a Trip –

On an eBike around Australia«

16. Oktober München, 17. Oktober Frankfurt, 14. November Hamburg. Maximilian Semsch machte 2008 auf sich aufmerksam, als er allein mit dem Fahr­ rad von München nach Singapur fuhr. Aktuell umrundet er mit sei­

nem eBike Australien. Seien Sie dabei, wenn er live von seinen Abenteuern in Down Under berichtet, und nutzen Sie die Chance, sich persönlich Tipps von einem Abenteurer zu holen, der seinen Traum zum Beruf gemacht hat.

WARREn MillER vergünstigte Tickets für Skifilm

Ab 24. Oktober ineinem Kino Ihrer Stadt.»Flow State«, so heißt der brandneue Film von Warren Miller Entertainment. Der legendäre Ski filmer nimmt das Publikum auch dieses Jahr mit auf die Reise zu den angesagtesten Spots in Utah, Colorado und Alaska. Spek takuläre Abfahrten, atemberau­bende Landschafts­aufnahmen und die wel t besten Rider. Info: warren­miller.de.

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Gute KartenDie Globetrottercard ist ihre Eintrittskarte zu exklusiven Events mit outdoorprofis.

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Bo Hilleberg (vorn) beim fünftägigen Kanutrip mit Kollegen. Er gibt in der Firma weiterhin die Richtung vor.

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August-Schnee in Mittelschweden – dieser Betriebsausflug wurde zum Härtetest vor allem für die Hilleberg-Mitarbeiter.

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Bo Hilleberg ist in seinem Element. Umgeben von einem Dutzend Mitarbeitern sitzt der 71-Jährige mit leuch tenden Augen auf einem Stein und stochert eine Kartoffel aus dem

Lagerfeuer. Die Gespräche kreisen selten ums Geschäft, viel häufiger um abenteuerliche Outdoortouren – auch um derbe Witze sind die Schweden nicht verlegen. Die Kanus liegen für die Nacht am Seeufer vertaut. Auch die Zelte sind schon abgespannt, sie sprenkeln die moosige Insel dunkelgrün und orangerot. Den Platz mit dem ebensten und trockensten Untergrund hat Bo gefunde n. Jahrzehntelange Erfahrung bewährt sich eben.Die jährliche Kanutour im mittelschwedischen Naturreservat Rogen, drei Autostunden vom Firmensitz Östersund entfernt, ist bei Hilleberg zum Ritual geworden. Von der Praktikantin bis zum Verwaltungsratsvorsitzenden Bo Hilleberg – hier sitzen gewissermaßen alle in einem Boot. Fünf Tage dauert der Betriebsausflug, der sich eher nach großer Familie anfühlt. Eines Abends brutzeln die unvermeidlichen Köttbullar auf den Gaskocher n, während emsige Hände Preiselbeeren pflücken. Ein Hauch von Bullerbü scheint durch diese Firma zu wehen.Aber es ist wohl eher der gute Geist von Bo Hilleberg. Vor mehr als 40 Jahren erging es dem damaligen Förster wie so vielen Firmengründern im Outdoorbereich. Der leidenschaftliche

Wanderer, Paddler und Skifahrer war mit den marktüblichen Zelten dermaßen unzufrieden, dass er selbst zu tüfteln begann. Seine Vision: ein Zelt, bei dem sich Innen- und Außenzelt gleichzeiti g aufstelle n lassen – Schluss also mit Innenzelten, die schon beim Aufbau nass werden, und Schluss mit wild flatternden Überzelten!Ein Mann, ein Plan. 1971 gründete Bo seine Firma, die zunächst vor allem Forstmaschinen verkaufte. Im selben Jahr lernte er beim Skifahren in Österreich die Kufsteinerin Renat e Neuner kennen. Seine Perle Tirols zog bald zu ihm nach Schweden, und die Heirat markierte zugleich den Startschuss für die »Hilleberg – The Tentmaker AB«. Denn Renate brachte das nötig e Fingerspitzen-gefühl mit, um Bos Ideen an der Nähmaschin e umzusetzen. 1973 stellte Hilleberg mit dem Keb das erste Zelt mit gekoppeltem Innen- und Außenteil vor. Es wurd e auf Anhieb ein Erfolg. Der endgültige Durchbruch gelang Hilleberg im Jahr 1975, als Bo von einem Materiallieferanten eine Stoffprobe zugeschickt bekam. Das Gewebe war sowohl leichter als auch dichter als alle anderen bisherigen Stoffe. Statt mit dem sonst üblichen Poly urethan (PU) war es mit Silikon beschichtet, dadurch absolut wasserdicht und unglaublich reißfest. »Genau so etwas hatte ich gesucht«, sagt Bo zur Geburtsstunde von Hillebergs Kerlon-

Auf die Frage nach den besten Zelten antworten nicht wenige Outdoorer: Hilleberg. 4-Seasons ist der 41-jährigen Erfolgsgeschichte der schwedischen Perfektionisten auf den Grund gegangen – bei einer Kanutour der »Tentmaker« rund um Firmengründer Bo Hilleberg.

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Text: Ingo Wilhelm

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Geweb e. Es wird im Gegensatz zu silikonisierten Stoffen beid-seitig und in drei Lagen mit reinem Silikon beschichtet. Noch heute setzt Kerlon Maßstäbe im Verhältnis von Stärke zu Gewicht. Hilleberg verwendet inzwischen vier Varianten: Für die robustes-ten Zelte das Kerlon 1800 (ein Loch reißt erst ab 18 Kilogramm Zuggewicht weiter auf), für einige Spezialmodelle wie das Gruppenzelt Atlas das Kerlon SP (Weiterreißfestigkeit 15 Kilo), für extra leichte Ganzjahresmodelle Kerlon 1200 sowie für die Drei-Saison-Zelte Kerlon 1000.Auf der Kanutour werden Nacht für Nacht die Zelte getauscht, damit jeder Mitarbeiter Praxiserfahrung mit verschiedenen Modellen sammelt. »Wir haben 2011 erstmals Zelte präsentiert, die nicht für den ganzjährigen Einsatz bestimmt sind«, erläutert Bo. Vor allem die Märkte in Amerika und Asien verlangten danach. So entstand beispielsweise das neue Kuppelzelt Rogen, das auch an seinem namensgebenden See eine gute Figur abgibt. Vor allem die Standsicherheit auf schlechtem Untergrund und das üppige Raumangebot finden viele Freunde. Der Hilleberg-Betriebsaus-flug im Vorjahr wäre für das Drei-Jahreszeiten-Zelt eine härtere Prüfung gewesen: Da hat es am Rogen geschneit, im August!

… und 1979 mit seinen Kindern Petra und Rolf vor einem Keron.Bo Hilleberg 1970 in den Alpen …

Die Zeltstadt von Hilleberg ist mittlerweile auf 21 verschiedene Modelle angewachsen, die Personenvarianten nicht mitgerech-net. Die Produktpalette reicht vom äußerst leichten Tunnelzelt Anjan (1,7 Kilo in der Zwei-Personen-Variante) bis hin zum Saitaris, einem Kuppelzelt für härteste Bedingungen. Außerdem experimentiert Hilleberg verstärkt mit minimalistischen Behau-sungen in Form von Tarps als Regenschutz oder Meshzelten als reinen Insektenschutz. »Tarps sind auch ein wunderbares Zubehö r«, schwärmt Bo. »Sie können zum Beispiel zwischen zwei Zelten als gemeinsames Wohnzimmer aufgespannt werden.«

Pedantische Modellpflege

Mehr noch als Experimentierfreude kennzeichnet das Streben nach Perfektion die Geschichte der Firma Hilleberg, die heute in Östersund 15 Mitarbeiter zählt. Die sechs ehernen Grundsätze der Tentmaker lauten: Zuverlässigkeit, Handhabung, Vielseitig-keit, Haltbarkeit, Komfort und geringes Gewicht. Wobei das Abspecken niemals zulasten der anderen Prinzipien gehen darf. »Klar könnten wir noch leichtere Zelte bauen«, sagt Bo, »aber

»Klar könnten wir noch leichtere Zelte bauen. Aber dann wären es keine Hillebergs mehr, weil sie unseren Ansprüchen nicht mehr genügten.« Bo Hilleberg

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Reißtest mit einem Kerlon-Gewebe. Jedes Zelt wird vor Auslieferung aufgebaut. Bo: 71 Jahre, davon 41 im Zeltbau.

dann wären sie keine Hillebergs mehr, weil sie unseren Ansprüche n an Stabilität und Haltbarkeit nicht mehr genügen würden.« Statt laufend neue Modelle auf den Markt zu werfen, betreibt Hilleberg pedantisch Modellpflege. So gehört das Tunnel-zelt Keron bereits seit 1980 zur Familie, es wird stetig optimiert und genießt nach wie vor den Stellenwert des Flaggschiffs.

Die Nadeln der Nähmaschinen werden gekühlt

Um auch bei der Fertigung höchste Qualität zu gewährleisten, hat Hilleberg vor über zehn Jahren in Estland eine eigene Fabrik gebaut mit aktuell 35 Mitarbeitern. Dort wird das von Spezial-firmen aus aller Welt angelieferte Material penibel geprüft, ehe es in die Verarbeitung geht. Weil man silikonbeschichtete Stoffe nicht tapen kann, hängt die Wasserdichtigkeit vor allem vom Können der Näherinnen ab. Und die estnischen Arbeiterinnen beherrschen die doppelte Kappnaht, bei der jeder Stich durch vier Gewebe lagen geht, wie kaum jemand sonst. Die Nadeln der Nähmaschinen werden sogar gekühlt, damit die Stichlöche r nicht unnötig groß geraten, was die Wasserdichtigkeit und die Festigkei t

beeinträchtigen würde. Zum Schluss baut ein hauseigener Inspekto r jedes Zelt komplett auf, prüft die Leichtgängigkeit der Reißverschlüsse, nimmt jede Naht in Augenschein. Erst wenn alle Teile geprüft sind, wandert das Zelt in den Packsack und dann in die Lager in Schweden und in den USA. Das Überseegeschäft koordiniert Bos Tochter Petra in der vier-köpfigen Dependance nahe Seattle. Auch Petra nimmt diesmal an der Kanutour teil, während ihr Bruder Rolf als Geschäftsführer in Östersund die Stellung hält – noch. Denn für 2012 hat Rolf seinen Rückzug von der operativen Spitze angekündigt, um sich mehr um seine Familie zu kümmern. »Für die Kunden wird sich dadurch nichts ändern«, verspricht Bo.In der letzten Nacht am Rogen setzt Dauerregen ein. Während sich vor einigen Zelten Pfützen bilden, kommt Bo am Morgen trockenen Fußes aus seiner Apsis gekrochen. Hat er wieder mal den idealen Standplatz gefunden, der alte Fuchs.

Ein großes Interview mit Bo Hilleberg über 41 Jahre Zeltbau finden Sie unter 4-Seasons.de/hilleberg.

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Produktklasse Wasserfester flacher Multifunktionsschuh mit Trailrunning-Genen. Auch mit mittelhohem Schaft erhältlich sowie als flache Version ohne Gore-Tex (ohne GTX im Namen). Damen- und Herrenmodelle.

Einsatzbereich Märsche und Läufe abseits asphaltierter Wege. Als Trailrunner be-sonders für anspruchsvollstes Terrain und lange Strecken geeignet.

Status Vom Spezialschuh zum Bestseller: Ursprünglich für Bergläufer entwickelt, hat der XA Pro das Feld der Outdoorschuhe aufgerollt und ist zum Trendsetter geworden, indem er den Weg in die Leichtigkeit geebnet hat.

Hersteller Salomon SA, Annecy, Frankreich.

Konzept/Idee Frédéric Crétinon (48), seit 1986 Entwickler bei Salomon, heute Global Footwear R&D Director des Mutterkonzerns Amer Sports.

Technische Daten Gewicht pro Paar: 700 g bei Größe 5,5. Preis: 144,95 €.

Historie François und Georges Salomon, Vater und Sohn, gründen 1947 in Annecy ihr Unternehmen. Zunächst nur im Wintersport aktiv bringt Salomon 1992 seinen ersten Wanderschuh auf den Markt und nähert sich aus dieser Richtung dem Thema Geländelauf. »Unser Sponsoring großer Outdoorwettkämpfe hat uns gezeigt, was Menschen brauchen, die schnell im Gelände unterwegs sind«, erinnert sich Entwickler Frédéric Crétinon. 2001, als noch niemand von »Trailrunning« spricht, bringt Salomon den XA Pro 1 auf den Markt. Ein Jahr später arbeiten 30 Geländeläufer bei der Weiterentwicklung mit. Ihr wichtigstes Kriterium: Stabilität. Salomons Antwort: ein Kunststoffchassis, das den Schaumstoff der Zwischensohle stützt. Damit ist der XA Pro 2 geboren. 2005 bekommt der Schuh ein dreidimensionales Chassis und nennt sich fortan XA Pro 3D. 2008 kommt das »Ultra« in den Namen, durch eine verbesserte Dämpfung. Schließlich die 2 (nach einer weiteren Überarbeitung) und das GTX (für Gore-Tex).

SalomonXA Pro 3D Ultra 2 GTXGibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

STATE OF THE ART

Referenz-produkt

Die passende Kaufberatung im Film: 4-Seasons.tv/film/kaufberatung-leichte-schuhe-mit-funktion.

Gewissermaßen hat der XA Pro sein

Laufschuhterritorium verlassen. Er überzeugte viele Wanderer davon, dass sie auch mit einem niedrig geschnittenen Schuh gut unterwegs sind. Stabilität, Komfort, Traktion und Schutz bei geringem Gewicht – am Ende des Tages bedeutet das: mehr Vergnügen dank geringerer Ermüdung.Frédéric Crétinon (48), Salomon-Schuhentwickler

Der XA Pro 3D Ultra 2 GTX

überzeugt in vielerlei Hinsicht, beispielsweise mit seiner genialen Schnürung und der griffigen Sohle. Er ist viel stabiler gebaut als ein reiner Trailrunningschuh und dadurch extrem vielseitig. Nicht zu vergessen die peppige Optik – der XA Pro ist ja zu einem richtigen Lifestyleprodukt geworden. Andreas Petz (49), Globetrotter-Experte

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Zunge Elastisch mit dem Schaft ver-bunden, daher kein Eindringen von Steinen und Wasser.

»OrthOLite«-einLegesOhLe Fußbett aus dämpfendem und luftdurchlässigem Schaum-stoff. Fersenkappe aus Ethylen-vinylacetat-Schaumstoff (EVA) bietet zusätzlich Halt.

ZwischensOhLe Gesamte Sohle eher niedrig gehalten, daher viel Bewe-gungsfreiheit und geringe Um-knickgefahr. Stabiler und härter getrimmt als bei einem rein-rassigen Trailrunner. Gemäßigte Sprengung (Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorderfuß) von 10 mm. Pronationskontrolle (stabilisierendes Element gegen zu starkes Einknicken des Fußes nach innen), um die seitlichen Bewegungen vor allem beim Bergablaufen ab-zufangen und Knieverletzungen vorzubeugen.

ZwischensOhLe (A) »energy ceLL 2« Gute Dämpfung dank EVA-Schaumstoff mittleren Härtegrads – idealer Kompro-miss aus Stoßabsorption und Resilienz (Zurückspringen in die ursprüngliche Form).

ZwischensOhLe (b) »AdvAnced 3d chAssis«Dreidimensionales Kunststoff-gerüst in der Zwischensohle für hohe Stabilität, Kraftersparnis und Durchstoßsicherheit.

»cOntAgrip«-AussensOhLe Stollenprofil, das dank Form und Anordnung in alle Richtungen Halt gibt (siehe Abbildung unten). Sehr gute Selbstreinigung. Kombination unter-schiedlicher Gummihärten für perfekten Mix aus Griffigkeit und Halt barkeit. Auf Asphalt weniger Abrieb als bei Trailrunning-Raceschuhen.

»QuickLAce«-schnürung Superschnelles Öffnen und Schließen in nur einem Zug. Verteilt den Druck auf den gesamten Fuß, passt sich dabei automatisch der Fußform an, daher keine Zonenschnürung nötig. Plastikösen erleichtern das Durchlaufen der Fäden und somit die Anpassung. Schnürung am Vorderfuß asymmetrisch für eine noch bessere Passform. Verschluss fixiert zuverlässig, kein Nachjustieren nötig. Restliches Band und Verschluss lassen sich in einer Tasche verstauen. Um-mantelte Kevlarfäden – sehr reißfest!

»sensifit«-system Zickzackstreifen aus Synthetikleder mit Verbindung zum Schnürsystem. Umschließt den Fußrücken von beiden Seiten. Perfekter Halt bei geringem Gewicht.

ZehenschutZkAppe Aus stoßfestem Kunststoff (TPU).

AussenmAteriAL Aus luftigem, schnelltrock-nendem Mesh und stabilisie-rendem Synthetikleder.

fersenschLAufe Erleichtert das Anziehen und ermöglicht ein Einhängen am Klettergurt (als Zustiegsschuh).

wAsserschutZ Gore-Tex-Innenfutter mit eingearbeiteter Membran »Extended Comfort Footwear«. Wasserdicht und atmungsaktiv – für trockene Füße und ein angenehmes Klima.

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Wenn Alix von Melle* auf einen 8000er steigt, hat sie mehr als 80 verschiedene Dinge dabei. Deutschlands erfolgreichste Höhenbergsteigeri n zeigt uns ihre Packliste für den Manaslu – und verrät Tricks, von denen auch Normalalpinisten profitieren.

» Eine kleine Materialschlacht«

Interview: Julian Rohn | Fotos: Archiv Alix von Melle

Ausrüstungsberatung72

Was zum Expeditionsbergsteigen und auf Hochtour mit muss

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*Alix von Melle (40) ist Presse-sprecherin von Globetrotter München und hat bereits fünf 8000er bestiegen. Ihre komplette Manaslu-Packliste mit Preisen und Gewichten unter 4-seasons.de/ manaslu.

*Alix von Melle (40) ist Presse-sprecherin von Globetrotter München und hat bereits fünf 8000er bestiegen. Ihre komplette Manaslu-Packliste mit Preisen und Gewichten unter 4-seasons.de/ manaslu.

Ausrüstungsberatung 73

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Alix, du warst im Frühjahr mit deinem Dresdner Globetrotter-Kollegen Rainer Jäpel und einer Expedition

des DAV Summit Club am Manaslu. Ihr musstet kurz unter dem 8163 Meter hohen Gipfel wegen eines Unwetters mit Blitz und Donner umkehren. Was war an diesem Tag das wichtigste Teil eurer Ausrüstung?Ich behaupte mal, ich würde hier nicht sitze n, wenn wir kein GPS gehabt hätten. Wir haben im Abstieg nichts mehr gesehe n, mussten aber zwei Fixseilque-rungen finden. Ohne GPS hätten wir die nie entdeckt, da war das Teil Gold wert.

Wie hast du dich gegen den Sturm und die Kälte geschützt?In großer Höhe trage ich als unterste Lage ganz dicke Merinounterwäsche. Darüber Pullover und Hose aus Powerstretchfleece. Um den Rumpf warm zu halten, ziehe ich eine Primaloftjacke an. Der Daunenanzug bildet die äußerste Lage; den ziehe ich ab etwa 7000 Metern nicht mehr aus, nicht einmal im Schlafsack. Um den Hals trage ich ein Buff, das Gesicht schützen Neo-prenmaske und Schneebrille. Die Mütze habe ich natürlich immer auf dem Kopf.

Auf deiner Packliste stehen Hard shelljacke und -hose, was ja jeder Outdoore r als Wetterschutz benutzt. Wieso ziehst du die Sachen in der Höhe nicht an?

Hardshellbekleidung schützt perfekt vor schlechtem Wetter. Ich trage Gore-Tex- Klamotten aber nur bis etwa 6500 Meter. Darüber ist eine gescheite Isolation wich-tiger, hundertprozentige Wasserdichtigkeit braucht man in diesen Höhen nicht. Der Außenstoff meines Daunenanzugs ist sehr wetterfest. Die Hardshells bleiben in einem mittleren Hochlager zurück.

Die finale Etappe führt in der berüchtigten Todeszone vom letzten Lager zum Gipfel. Was hast du da noch im Rucksack? Eine Isolierflasche mit warmem Getränk, eine Packung Taschentücher, Ersatzbrille, Ersatzhandschuhe, kleiner Biwaksack und

Erste Hilfe. Einige Bergsteiger nehmen auf dem letzten Stück gar keinen Rucksack mit, aber ich finde es nicht toll, eine Flasche im Anzug mitzuschleppen. Dort steckt nur ein kleiner Fotoapparat, damit die Akkus warm bleiben. Als Verpflegung nehme ich Riegel mit – auch inne n im Anzug, damit sie beißbar bleiben.

Warum ein Paar Ersatzhandschuhe? Nass werden die bei der Kälte nicht, oder?Nein, aber man verliert sie leicht. Als wir am Denali in Alaska waren, hatte ich die Fäustlinge beim Fotografieren zwischen die Beine geklemmt. Als ich aufstand, habe ich nicht mehr dran gedacht, prompt ist mir einer weggeflogen. Mein Mann Luis hat mir Gott sei Dank mit seinen Über-handschuhen ausgeholfen. Aber seither binde ich die Fäustlinge konsequen t an den Handgelenken fest. Und im Rucksack liegt immer ein Paar warme Fingerhand-schuhe als Ersatz.

»Auf der Gipfeletappe trage ich elektrischeHeizsohlen im Schuh.«

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Kalte Füße mag niemand, aber in der arktischen Kälte der 8000er können sogar Zehen ab-frieren. Wie schützt du dich? Zuunterst trage ich ganz dünne Double-Dry-Socken von Falke. Die halten den Fuß trocken, schützen vor Reibung und somit vor Blasen. Darüber ziehe ich die dicksten Merinosocken, die wir im Programm haben. Sobald es übers Basislager hinausgeht, nutze ich spezielle Expeditions-bergstiefel. Die haben zum Beispiel eine integrierte Gama-sche mit wärme reflektierendem Aluminiumfutter, zudem sehr warme Sohlen und Innen schuhe. Die Stiefel kosten zwar mehr als 700 Euro, sind aber jeden Cent wert, wenn man seine Zehen behalten will. Und dann benutze ich noch Heizsohlen ...

Du trägst Heizsohlen? Wie die verfrorenen Pistenskifahrer?Ganz genau. Da ist das billigste Modell das beste. Einfach Kabel dran und die Box mit den vier AA-Batterien an die Innen-schuhe der Stiefel stecken. Mit Lithiumbatterien – Akkus wür-den in der Kälte schlappmachen – halten sie auf mittlerer Stufe einen ganzen Tag warm. Manch-mal stopfe ich mir auch ein Wärme packerl auf die Zehe n. In den Stiefeln ist ja Platz.

An 8000ern arbeitet man sich langsam vor. Am Manaslu habt ihr vier Hochlager eingerichtet, das höchste auf 7400 Metern. Gibt es für solche Höhen keine ausreichend warmen Schlaf-säcke oder warum hast du im Daunenanzug geschlafen?Hardcore-Schlafsäcke wie den Western Mountaineering Bison benutze ich – aber im Basislager. Dort ist es wichtig, dass man gut schläft und sich erholt. Fürs Hochlager reduziere ich Gewicht mit einem leichteren Schlafsack bis minus 20 Grad. Zusammen mit dem Daunen anzug reicht das. Gleiches gilt bei der Matte: im Basislager Luxus, weiter oben light. Am Manaslu hatte ich die neue NeoAir XTherm dabei: sehr leicht, super Packmaß, und durch alu bedampfte Trennstege reflektiert sie die Körperwärme.

Gehen Luftmatten nicht kaputt, wenn die Feuchtigkeit der Atem-luft innen gefriert? Das wird oft gesagt, mir ist aber noch nie eine Matte eingefroren. Und die XTherm muss man fest aufpusten. Vermutlich, weil sich die Atemluft in der Kälte zusam-menzieht, und dann ist die Matte morgens schlapper.

Was ist noch zu beachten in so einem Hochlager? >

Manaslu 2012: Alix (li.) und Seilpartnerin Saskia Sippel.

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Erstens: konsequent Gewicht reduzieren, zum Beispiel durch Zahnpflegekaugummis statt Zahnbürste und -pasta. Zweitens: Was einfrieren kann, muss mit in den Schlafsack: Kontaktlinsen, Fotoapparat, Stirnlampe. Drittens: die Pinkelpulle.

Eine Pinkelpulle im Zelt? Warum das?Ich trinke viel, möglichst vier Liter pro Tag. Je besser die Höhenanpassung, des to mehr Wasser will wieder raus. Ich muss etwa dreimal pro Nacht. Früher bin ich aus dem Zelt, aber danach war ich ausgekühlt. Wenn ich’s mir verkneife, schlafe ich auch nicht gut. Die Pinkelpulle und ein Whiz-Freedom-Urinal sind da optimal.

Zur Wassergewinnung müsst ihr im Hoch-lager Schnee schmelzen. Warum mit einem Gaskocher, der ja angeblich in der Höhe und Kälte nur bedingt funktioniert?Mit dem Reactor von MSR macht das Schneeschmelzen fast Spaß. Mit großer Brenner fläche und Wärmetauscher kocht er sehr effizient, was Brennstoff und somit Gewicht spart. Gleichzeitig dient der Topf-boden als Windschutz. Die Kartuschen mit Butan-Isobutan-Propan-Gemisch sind auch bei Kälte sehr leistungsfähig, zudem hatten wir sie nachts mit im Schlafzelt.

Reinhold Messner hat auf Südtiroler Speck geschworen. Was gab’s bei euch zu essen?Käse und Speck esse ich tagsüber auch, dazu Trockenfrüchte, Energieriegel und Schokolade. In den unteren Lagern hatten wir viel gefriergetrocknete Nahrung und Müsli. Aber je höher man kommt, desto schlichter wird die Verpflegung – bis hin zu Babybrei, weil er leicht verdaulich ist. Oft hat man gar keinen Appetit und schlürft nur Suppen wegen der Flüssigkeit.

Der Manaslu (8163 m) liegt im Mansiri Himal im Westen Nepals. Im Südosten schließt sich das Ganesh Himal an und im Nordwesten das Massiv der Annapurna (8091 m). Der Name Manaslu stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Berg der Seele. Neben dem Hauptgipfel ragen noch Ost- (7992 m) und Nordgipfel (6994 m) aus dem ausgeprägten Gipfelplateau. Der Berg wurde 1956 von einer japanischen Expedition erstbestiegen. Wegen häufiger Stürme und entsprechendem Schneefall gilt der Manaslu als Schlechtwetterberg.

BesteigungBei der Besteigung über die Nordostflanke befindet sich das Basislager in 4800 Meter Höhe auf einem Moränenrücken. Über den Gletscher geht es zum Lager I, das auf 5700 Meter Höhe in einem kombinierten Felsriegel liegt. Zum Lager II gelangt man über eine lange Gletscherrampe und einen Eisbruch. Hier ist Vorsicht vor Eisschlag durch abbrechende Séracs geboten. Das zweite Hochlager (6300 m) liegt auf einer Gletscherterrasse unter-halb des Nordsattels. Der nächste Abschnitt führt über steilere Schneefelder und eine kurze Eisflanke auf das große Gipfelplateau, wo Lager III in einer geschützten Mulde auf 6900 Metern errichtet wird. Ein viertes Lager wird auf 7400 Metern aufgeschla-gen, ehe die letzte Etappe schließlich einem langen exponierten Grat zum Gipfel folgt.

Manaslu-TrekkingDie Umrundung des Manaslu ist einer der großen Trekkingklassiker in Nepal und führt in zwei Wochen unter anderem über den 5135 Meter hohen Larkya-Pass. Dabei folgt der Weg durch sämtliche Vegetations- und Zivilisationsformen und immer noch sehr entlegene und ursprünglich gebliebene Landstriche. Es ist ein Permit erforderlich. Der DAV Summit Club bietet die Runde als geführtes Lodge-Trekking an. Informationen zur Reise und Buchung: dav-summit-club.de.

LiteraturReinhold Messner: »Sturm am Manaslu – Drama auf dem Dach der Welt«, Malik-Verlag, ISBN 978-34 92 40 33 51 Globetrotter- Bestellnummer: 16.51.08, Preis 11,95 Euro.

Manaslu – Der Berg der Seele

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der Wind besser druntergreifen konn-te. Unser Zelt sah aus wie neu. Ein Nachteil war allerdings die starke Raureifbildung, weil die Atemfeuch-tigkeit sofort an der kalten Außenhaut k ondens i e r t . Du drehst dich um, und es schneit im Zelt auf dich runter. Das nervt.

Bevor ihr einen Fuß an den Manaslu setzen konntet, seid ihr neun Tage zum Basislager gewandert. Wie habt ihr das ganze Gepäck transportiert?Esel und Träger haben unser Hauptgepäck ins Basislager gebracht. So war ich tags-über nur mit einem leichten Rucksack unterwegs. Darin eine Trinkflasche und Regenklamotten, außerdem ein Shirt zum Wechseln. Damit es bei Pausen nicht zu kühl wird, habe ich einen Powerstretch-hoodie und eine Primaloftjacke im Ruck-sack. Obligatorisch sind Sonnenkäppi, Buff, ein Paar leichte Windstopperhand-schuhe und eine Mütze. Denn meist waren wir vor den Träger n am Lagerplatz und mussten warten, bis die Zelte kommen.

Dafür dürfte die Verpflegung im Basislager üppiger sein als in der Höhe, oder?

Wir hatten einen Koch dabei, der sogar Brot gebacken hat. Und zwei Küchen-jungen haben sich während der vier Wochen um Nachschub gekümmert. Sie haben dann auch mal ein Hühnchen aus dem Tal gebracht oder frisches Gemüse.

Bei einer Expedition verbringt man viel Zeit mit Warten. Was tust du dann? Lesen. Letztes Jahr sind wir am Broad Peak zehn Tage im Basislager gehockt, >

»Nach den Stürmen waren einige Zelte zerfetzt.Unseres sah aus wie neu.«

Essen ist fertig! Alix’ Mann Luis Stitzinger.

Du und dein Mann Luis habt am Berg in einem Einwandzelt geschlafen. Warum kein Expeditionszelt mit Innenzelt? Ein Einwandzelt ist leicht und benötig t weni g Stellfläche, die man ja oft erst mal ins Eis hacken muss. Am Manaslu haben einige Bergsteiger im obersten Hoch lager Doppelwandzelte benutzt. Die waren nach den beiden Sturmnächten zerfetzt, weil

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alles war vorbereitet, aber das Wetter schlecht. Dann wär’s für mich der größte Horror, zu wenig Bücher dabeizuhaben.

Nach körperlicher Betätigung möchte man mal duschen. Wie funktioniert die Hygiene im Basislager?Wenn ich überhaupt mal dusche, benutze ich ganz sparsam das biologisch abbau-bare Body Wash von Sea to Summit, denn das Abwasser geht ja ungefiltert in den Schnee. Meist genügen Feuchttücher, denn in der Kälte schwitzt man wenig. Und

zum Haare waschen reicht auch ein Eimer warmes Wasser aus der Campküche.

Was passiert mit dem Müll der Expedition? Der wird im Basislager getrennt und wieder mit ins Tal genomme n. Sogar der Inhalt der Toilette – das ist eine Tonne mit einge-hängten Müllsäcken.

Am Gipfel kleidet ihr euch wie die Polar-

abenteurer, im Basislager wie Trekker. Bietet der Kleiderschrank auch eine Zwischenstufe?

Durchaus, das Equipment vom Basislager bis zu den ersten Hochlagern gleicht einer normalen Hochtourenausrüstung, die man auch in den Alpen nimmt: lange Unter-wäsch e, eine Schicht aus Power stretch-fleece und darüber eine Lage Soft- oder

Hardshell. Als zusätzliche Isolation habe ich immer eine Primaloftjacke dabei.

Braucht man an 8000ern eine besondere Kletter ausrüstung? Meist nicht. Am Gletscher trage ich einen Klettergurt mit dem üblichen Gerödel: Karabiner , Reepschnur, Eisschraube. Und natürlich Steigeisen und Pickel. Auf einen Helm habe ich am Manaslu verzichtet, weil die Gefahr von Stein- oder Eisschlag gering war. Anders als in den Alpen geht man beim Höhenbergsteigen oft an einem vor-her verlegten Fixseil, an dem man sich mit Steigklemmen sichert.

Deine Manaslu-Packliste vereint Mini-malismus und Luxus. Du hattest echt ein aufblasbares Sitzkissen dabei?Klar, für die Pausen beim Trekking und die Abende im kalten Basislager-Esszelt. Expeditionen sind schon eine kleine Mate-rialschlacht. Aber man ist viele Wochen unterwegs, da will man nicht nur leiden.

Wie ist es, nach so einer Materialschlacht wieder mit einem normalen Rucksack los-zuziehen – so wie alle anderen Alpinisten? Herrlich. Ich werde oft gefragt, ob ich für die großen Touren mit einem schweren Rucksack trainieren würde. Nein, danke! Mir reicht es wirklich, wenn ich das »fette Schwein« auf Expedition tragen muss. <

»Als Ersatz für eine Dusche genügen meist feuchte Tücher.«

Vor dem Bergsteigen: neun Tage Trekking.

Die Packliste und das Interview in ganzer Länge: 4-seasons.de/manaslu. Alix’ Website: goclimbamountain.de. Die ihres Kollegen Rainer Jäpel: felsundschnee.de. Videos zum Thema: 4-seasons.tv/extrembergsteiger.

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Die Wüsten der Erde

22.09.2012 Erbach

18.10.2012 Bad Soden

31.10.2012 Leipzig

02.11.2012 Wien

02.12.2012 Großostheim

14.12.2012 Nersingen

22.01.2013 Göppingen

25.01.2013 Karlsruhe-Neureut

26.01.2013 Stuttgart

29.01.2013 Buseck

30.01.2013 Wurzen

01.02.2013 Ibbenbüren

02.02.2013 Fürth

03.02.2013 München

10.02.2013 Hamburg

25.03.2013 Stadtbergen

23.04.2013 Löhne

24.04.2013 Havixbeck

30 Jahre Abenteuer

19.10.2012 Völklingen

23.10.2012 Singen

28.10.2012 Balingen

31.10.2012 Leipzig

01.11.2012 Nürtingen

25.11.2012 Regensburg

30.11.2012 Dingol ng

04.12.2012 Diessen

07.12.2012 Coesfeld

08.12.2012 Beilngries

11.12.2012 Gernsheim

15.12.2012 Frankfurt

20.01.2013 Nesselwang

21.01.2013 Darmstadt

23.01.2013 Neuötting

24.01.2013 Viechtach

26.01.2013 Stuttgart

27.01.2013 Bad Blankenburg

28.01.2013 Kempten

03.02.2013 München

05.02.2013 Baunatal-Altenb.

06.02.2013 Salzwedel

08.02.2013 Schwerin

09.02.2013 Berlin

10.02.2013 Hamburg

23.03.2013 Uhldingen-Mühlh.

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Mehr Praxistest geht nicht: Über 60.000 Kundenbewertungen verzeichnet www.globetrotter.de. Diese acht Produkte erhielten die begehrten »fünf Sterne«.

»Mein Hund will jetzt vor mir heim!«

Globetrotter-Kundin seit 1984.5 Sterne für: Bergans Luster Jacket.Beste Tour: Zu Fuß und mit dem Boot durch Guatemala.Letzte Tour: Alemannenweg, Odenwald.Traumtour: Mit dem Hund einen Sommer auf die Alm und Schafe hüten.

Kirsten Wasmuth alias Kirsten W.

Wer schreibt eigentlich die ganzen Produktkritiken? 4-Seasons stellt drei der hier zitierten Kunden vor.

1 Allos Cranberry-Schnitte 0,95 €, Nr. 11.38.80*Diesen Riegel könnte ich glatt zu jeder Mahlzeit essen. Klasse Zutaten, unverfälscht, sättigt angenehm und hält fit (ohne zu ermüden). Habe ich immer dabei, wenn ich zu keiner warmen Mahlzeit komme, ob outdoor oder auf Arbeit ... manchmal auch als kleiner »Nachtisch«, zugegebenermaßen ;-) Judith B.

2 Meindl Jersey Pro 159,95 €, Nr. 12.26.16* Habe mir den Schuh für den Dauereinsatz im Bayerischen Wald gekauft und bin total begeistert. Er macht wirklich alles mit. Keine wunden Stellen oder Blasen. Gut gewachst ging es über Stock und Stein, durch Matsch und Schnee, und ich habe nie kalte oder nasse Füße gehabt. Zu Hause nur abgebürstet und neu gewachst, schon sieht er aus wie neu. Melanie S.

3 Vaude agaPet 44,95 € , Nr. 15.47.84*Habe die Tasche in Braun und bin sehr zufrieden. Die Aufteilung ist gelungen, Stauraum und trotzdem übersichtlich. Es passen Trinkflasche, Schirm, Buch und Kleinkram hinein. Kaufkriterium war auch, dass es endlich mal eine sportlich schicke Tasche gab, die KEINE Klettverschlüsse hatte. Ich mag dieses Gerattsche nicht. Daggi M.

4 Kaikkialla Heta Jacket229,95 €, Nr. 13.12.79*Die Heta hat mich im strömenden Regen trocken gehalten; auch bei Aktivität – der Feuchtigkeitstransport nach außen ist prima. Was ich besonders angenehm finde, ist der Stretchanteil – der garantiert Bewegungsfreiheit. Ich bin wirklich angetan von der Qualität zu dem Preis! Sabine S.

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Globetrotter-Kundin seit 2006.5 Sterne für: Mufflon Blanket.Beste Tour: Von München zu Fuß in vier Wochen über die Alpen bis nach Venedig.Letzte Tour: Von Köln nach Cadiz, auf die Kanaren und entlang der Algarve getrampt. Traumtour: Mit dem Fahrrad nach Indien.

Globetrotter-Kunde seit 1990.5 Sterne für: Eagle Creek No Matter What.Letzte Tour: Verlängertes Wochenende zum Paddeln im Tessin.Beste Tour: Neuseeland 2011/12. Zwei Wochen Rundreise, zwei Wochen paddeln. Traumtour: Paddeln im Himalaja.

Theresa Heuer alias Theresa H.

Volker Schatz alias Volker S.

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60.000 weitere Produktkritiken finden Sie auf globetrotter.de, alle Infos zum Thema unter globetrotter.de/kundenbewertung.

5 Sea to Summit Body Wash 4,95 €, Nr. 13.68.10*Zugegeben, bei Duschgel kann man nicht allzu viel bewerten. Aber ich finde dieses hier wirklich gut. Angenehmer Geruch, die Haut ist nicht ausgefettet. Zudem klein und sehr sparsam. Was will man mehr? Alexandra H.

8 Bergans Luster Jacket 379,95 €, Nr. 19.44.70*Seitdem ich diese Jacke habe, will mein Hund bei Regen vor mir heim! Nein, im Ernst, heute bei strömendem Regen ca. 2,5 Stunden die Schafe umgestellt und danach immer noch trocken gewesen. Besser geht’s nicht. Längs und quer elastisch und sogar für mich (1,75 m groß und 72 kg schwer) passend. Kirsten W.

6 Eagle Creek No Matter What ab 69,95 €, Nr. 17.50.03*Sehr leicht und sehr robust. Ich habe die Tasche in Größe XL (100 l, 1200 g), um das Gewichtslimit im Flugzeug voll auszunutzen. Andere Taschen haben ein Vielfaches an Eigengewicht, hätten also weniger Gewicht fürs Gepäck gelassen. Gute Idee und gute Ausführung von Igelkrieg! ;-) Volker S.

7 Mufflon Blanket 129,95 €, Nr. 18.73.99*Ich liebe diese Decke! Sie ist sehr gut verarbeitet, fühlt sich klasse an und hält gut warm. Mittlerweile benutze ich sie zusammen mit einem Inlett sogar als Schlafsack-Ersatz. Da sie zwei Meter lang ist, kann man das Ende gut unter die Füße umschlagen, so bleiben auch diese schön warm. Auch gut als Poncho zu verwenden. Theresa H.

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Wandern, Klettern, Paddeln, Fischen – bei einem Familienurlaub im Lake District kann man was erleben. Vor allem wenn die beiden Söhne nach Action gieren …

Text: Monika Mai | Fotos: Gerald Hänel

85Reise

England für Nimmermüde

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Reise86

Sie sind Hamburger Jungs, in der Großstadt zu Hause, im Straßendschungel bewandert. Aber wie wird es Luis und Franz im englischen Wanderparadies ergehen? Wie werden

die 13-jährigen Zwillinge die Über dosis Landschaft vertragen? Eine Woche lang Nature statt Notebook … Doch wir Eltern sind zuversichtlich. Schließlich wartet der Lake District nicht nur mit romantischen Seen und Pfaden auf, sondern auch mit Action und Abenteuer. So haben wir uns für den letzten Tag einen Klettersteig vorgenommen – ebenso aussichtsreich wie ausgesetzt!Gleich unser erstes Tourengebiet strotzt vor Superlativen: am tiefsten See Englands (Wast Water, 139 Meter tief) mit dem schönsten Blick Englands auf den höchsten Berg Englands (Scafell Pike, 978 Meter hoch). Als »Basecamp« dient uns das Youth Hostel Wasdale Hall, ein Landsitz aus dem 19. Jahrhun-dert. Country-House-Flair direkt am See, mit großem Salon und Hausbar – aber ohne Handyempfang, sorry boys. Bei unserer Ankunft glänzt Wast Water noch im goldenen Abendlicht. Der nächste Morgen beschert alles, was man Ende April von Nord-englan d erwarten muss: fünf Grad (plus immerhin), grauer Him-mel. Und der Wetterbericht verspricht viel – viel Schlimmeres. Bei diesem Wetter wählen wir zunächst einen weniger hohen Berg, um zur Mittagszeit wieder zurück zu sein. Und wir ziehen die Regenjacken an. »Muss ich?« Franz guckt uns an, als ob wir ihn bestrafen wollen. Was in einen Teenagerkopf nicht rein soll, wird nicht reingelassen. Da hat der junge Mann aber die Rechnung ohne seine Mutter gemacht. Sollen wir uns die Reise wegen eines verschnupften 13-Jährigen vermasseln lassen? Bei Luis genügt ein grimmiger Gesichtsausdruck meinerseits, schon greift er widerspruchslos zur Mütze. Geht doch.Abmarsch zu einem verwunschenen See, dem Greendale Tarn. Tatsächlich nennt sich im Lake District nur ein einziger See

»Lake«. Alle anderen tragen die Beinamen »Mere«, »Water« oder »Tarn«. Der Weg am Bachlauf ist steil und ausgewaschen. Oben angekommen ist da nur der Bergsee zwischen grün leuchtenden, sumpfigen Wiesen, sonst nichts. Kein Baum. Kein Strauch. Kein Wegweiser. Ein Vorgeschmack auf die nächsten Tage. Die Jungs sind hungrig wie die Wölfe, als wir vom Greendale Tarn hinabsteigen. Außerdem fängt es an zu schütten. Das also meinen die Engländer mit »It’s raining cats and dogs«. Die Wanderer, die wir wenig später im Pub Wasdale Head Inn treffen, hat es voll erwischt. Nass bis auf die Knochen haben sie ihre Jacken vor das Kaminfeuer gehängt. Zwei Meter Sicht habe man auf dem Berg gehabt, und auch der prophezeite Schneeregen sei eingetreten. Luis und Franz betrachten die Fotografien von George und Ashley Abrahams an den Wänden des Pubs: Bergsteiger in Nagelschuhen und Tweedjacken an die Felsspitze des »Napes Needles« geklammert. Das Wasdale Head Inn war schon vor über 100 Jah-ren ein Treffpunkt der Kletterpioniere aus ganz England. Nebenan, auf dem Friedhof der St Olaf’s Church, liegen einige, die die Berge des Lake District unterschätzt haben oder einfach nur Pech hatten. Zurück in der Jugendherberge stehen dort Dutzende durchweichte, verdreckte Wanderschuhe. Wir stellen unsere dazu. Der Sinn dieses in ihren Augen total uncoolen Schuhwerks hat sich den Jungs schon an diesem Vormittag erschlossen: trockene Füße ohne Blasen.Der Lake District ist seit 60 Jahren ein National Park und mit 2292 Quadratkilometern der größte Englands. Traditionell eine Region mit viel Landwirtschaft und Bergbau, liegt die Haupt-einnahmequelle heute im Tourismus. Ein Viertel des National-parks gehört dem National Trust. Dieser britische Verein hat sich vor mehr als 100 Jahren der Erhaltung besonderer Naturland-schaften und Kulturgüter verschrieben. Mehr als 90 Farmen

Alles so schön blau hier, findet Luis. Wie das Wasser der Seen.

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Sie sind Kinder der Großstadt. Wie werden die13-jährigen Zwillinge die Überdosis Landschaft vertragen?

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In den Jugendherbergen fühlt man sich wie ein kleiner Lord – und auf den Bergen manchmal ganz schön einsam.

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Bolzplatz vor der Jugendherberge mit weltmeisterlicher Lage. Auf dem größten See Englands beißt diesmal leider nichts an.

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verpachte t der Trust rund um die Lakes, auch die der Kinderbuchautori n Beatrix Potter. Manchmal haben wir das Gefühl, wir befänden uns mitten in einem ihrer von Kaninchen, Gänsen und Fröschen bevölkerte n Bilderbücher. Aber aus diesem Alter sind die Jungs längst raus.Am nächsten Tag gibt es Kultur. In Kombination mit Picknick und Eis lässt sich die sogar an Teenager verkaufen. Hoch über dem Ort Keswick liegt auf einem Bergplateau ein magischer Ort. Vor über 5000 Jahren errichteten hier Menschen der Bronzezei t einen Steinkreis. Während ich mich ehrfurchtsvoll frag e, wie die zehn Tonnen schweren Felsblöcke hier hochgekommen sind, sehen die Jungs in den mystischen Steinen lediglich profane Boulder und kraxeln darauf herum. Immerhin haben auch sie ein Auge für die grandiose Aussicht auf die Berge ringsum: Helvellyn, Skiddaw oder Blencathra sind mit die höchsten im ganzen Lake District und eine gute Ausspracheübung für Siebtklässler. Umzug in die zweite Jugendherberge: Barrow House, ein Landsitz aus dem 18. Jahrhundert. Die großen Fenster im Billardzimmer blicken hinaus auf Derwent Water. Von unserem Zimmerfenster schauen wir auf Cat Bells, den Berg, den wir am nächsten Tag besteigen wollen. Die Anfahrt zum Startpunkt der Wanderung hat Stil, denn die Jugendherberge hat ihren eigenen Fähranleger unten am Strand. Das historische Holzboot umrundet den See und bringt uns zum Anfang des Wanderwegs. Cat Bells wurde enthusiastisch beschrieben von Alfred Wainwright, dem Papst der britischen Wanderer. Vor 50 Jahren hat er alle 214 Gipfel des Lake District erstiegen. Noch heute ist es das Ziel vieler britischer Wanderer, alle »Wainwrights« zu erklimmen.Das Wetter ist wieder umgeschlagen. Trocken, aber stürmisch. Der Weg zum Gipfel ist ausgetreten, an manchen Stellen muss man die Hände zu Hilfe nehmen. Kein Problem für die leichtfüßigen

Jungs. Höhenangst kennen sie eh nicht. Irgendwie fühlen sich Teenager immer ein bisschen unsterblich. Der Wind bläst uns dann fast vom Berg. Oben die harschen Gipfel, unter uns Derwent Water in einem lieblichen Tal – es ist wohl der Gegensatz, der diese Landschaft so very special macht. Als läge in ihr das Geheimni s der englischen Gartenarchitektur: Erwarte hinter jeder Biegung etwas Neues und Unerwartetes! Zurück an der Jugendherberg e flitzen die Jungs noch mal eben zum Fußball-spielen. Wo nehmen sie nur all die Energie her?

Das hätte Harry Potter nicht besser hinbekommen

So fliegen sie dahin, die Tage im Lake District. Wo ganze Hügel-ketten vom Bergbau durchlöchert sind wie Schweizer Käse und dennoch unversehrt aussehen. Wanderwegweiser sucht man meist vergebens. Deshalb die nächste Lektion für die Jungs: Orientierun g mittels Karte und Kompass. Schließlich können Luis und Franz von ihren Eltern noch etwas lernen, wenn es darum geht, querfeldein den nächsten Ort mit chip shop, also mit Pommes bude zu finden. Nun denn: Wo sind wir? Wo wollen wir hin? Und ist es noch weit? Luis bestimmt unseren Standort, den richtigen Wanderweg und berechnet die Strecke. Dann stellt er den Kompass ein, rückt die Brille zurecht und marschiert allein schnurstracks den nächsten Hügel hinauf, winkt noch mal und verschwindet hinter der Kuppe. Wir nehmen einen anderen Weg. Ein bisschen bange ist mir schon. Aber auf der anderen Seite, im Boulder Valley, steht er schon und wartet mit einem breiten Grin-sen auf uns. Harry Potter hätte das nicht besser hinbekommen.Fortan hängt ein Kompass um Luis’ Hals. Der hilft ihm am Fuß des Berges wenig. Vor einem Mauerüberstieg bleibt er wie ange-wurzelt stehen. Eine stattliche Kreuzotter genießt auf den >

Nature statt Notebook.Kein Problem in diesererlebnisreichen Gegend.

Im Lake District liegt das Geheimnis englischer Gartenarchitektur: Erwarte hinter jeder Biegung etwas Unerwartetes!

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Aussichts-reich und ausgesetzt: der Kletter-steig zum Fleetwith Pike.

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warmen Steinen die Maisonne. Luis hat es nicht so mit Schlangen. Aber sein Zwillingsbruder rettet ihn. In seinen schweren Schuhen legt Franz einen Stepptanz hin und vertreibt das Monster.Zum Glück lebt Nessie ein paar 100 Meilen weiter nördlich, und so wagen wir am nächsten Tage eine Kanutour auf dem Windermere. Bei der Jugendherberge Waterhead vermietet Adi Kajaks und Kanadier und gibt Tipps zur Route und für die Rute. Die Angel darf für uns auf keiner Reise fehlen, und so nehmen wir Kurs auf den Einlauf des River Rothay, wo laut Adi die Fische stehen. Vielleicht war sein gestenreiches Gerede von fetten Barschen nur Anglerlatein, wir jedenfalls haben kein Glück. Macht aber fast nichts, wir haben auch so Spaß. Ich vor allem an den neuen Blicken, die vom Land aus nicht möglich wären, weil ein guter Teil des Ufers Privatbesitz ist. Bootshäuser liegen hinter verwunschenen Inseln, herrschaftliche Landhäuser in Parks.Genug der Beschaulichkeit, zum Abschluss ist Action angesagt! Jonny führt uns über einen Klettersteig, der am Honister Pass am Berg entlang und durch eine ehemalige Schiefermine verläuft. Nach einem kurzen Anmarsch klinken wir uns ans Stahlseil. Klare

Ansage von Jonny: Immer mindestens ein Karabiner am Seil, und wenn’s oben poltert, »stones!« brüllen und ran an den Berg, um Deckung zu finden. Die leichte Kletterei ist für Franz Pillepalle. Neidisch schielt er über die Felskante auf die »Via Ferrata Extrem«, die auf Eisenkrampen im Fels direkt über einer Schlucht verläuft. Mir genügt unser Klettersteig. Genug Höhe, genug Nervenkitzel und 50 Jahre alte Gelenke …Jonny macht einen Zwischenstopp an einer Höhle. Vor 150 Jahren schliefen, aßen und schufteten hier die Bergmänner. So ziemlich das Gegenteil eines Feng-Shui-Arbeitsplatzes, einfach nur schwarz und kalt und düster. Heute werden im Steinbruch wieder Schieferdachziegel hergestellt. Garantierte Lebensdauer: 300 Jahre. Dann sind die letzten Meter überwunden, und wir haben den Gipfel des 648 Meter hohen Fleetwith Pike erreicht. »Das ist einfach die beste Aussicht!«, jubelt Jonny, dreht sich einmal um sich selbst und erklärt: »Dort sieht man den See But-termere, dort Scafell Pike, und das da drüben ist die Irische See.« Berauscht vom Klettern genießen auch die Jungs das Panorama. Unser höchster Berg im District! Familie im Gipfelglück.

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Wo jahrhundertelang Schiefer gebrochen wurde, kommen nun Action-Fans auf ihre Kosten.

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Reise 91

Hinkommen, rumkommen, unterkommen: Infos zum Lake District Lake District National Park: lakedistrict.gov.uk – der Link zu allen Infos wie über Wetter, Übernachtun-gen, Verkehr, Angeln, Campen etc.Beste Reisezeit: Mai und Juni, September und Oktober.Flug: Hamburg – Manchester mit easyjet ab 80 € retour; Lufthansa von Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln, München, Stuttgart ab 200 € retour.Leihwagen: ab 200 €/Woche; Manchester – Lake District 150 km.Busse, Fähren: Auf den großen Seen verkehren Fähren. Alternativ gibt es Überlandbusse. cumbria.gov.uk/buses.Unterkunft: Im Lake District 24 Jugendherbergen (4-Bett-Familien-zimmer ca. 70 €). yha.org.uk. Der-wentwater Hostel, derwentwater.org

(Tischtennis, Fußball, Angelsteg – der Favorit von Luis und Franz). Fast alle Jugendherbergen haben Waschma-schinen, Trockenräume, Küchen und Restaurant. Stilvolle Ferienhäuser: nationaltrust.org.uk; hier auch Infos zu Attraktionen.Wanderinfos: walkingbritain.co.uk; wainwright-walks.co.uk. Die besten Karten sind die Ordnance Survey Explorer Maps OL4-7. Wanderführer (alle auf Englisch): Alfred Wainwrights »Pictorial Guide to the Lakeland Fells« (7 Bände), Mark Richards’ »Great Mountain days in the Lake District« (2008).Honister »Via Ferrata«: honister-slate-mine.co.uk. Die dreistündigen Touren sind problemlos machbar für fitte, schwindelfreie Menschen über

10 Jahren und 130 cm. Erw. ab 45 €, Kind ab 35 €, Familie ab 140 €.Fahrräder, Kanus etc.: Verleihstati-onen in großen Orten und an einigen Seen. Wir haben unsere Kanadier in Waterhead bei U-cando.co.uk gemietet, ab15 €/Std.; Kajaks ab 12 €/Std.; Mountainbikes 25 €.Pubs, Cafés, Shops etc.: Wasdale Head Inn (Pub und B&B), wasdale.com; Keswick: Outdoorladen »Georg Fischer«; »Café Bar 26« (auch B&B), richtig guter Kaffee; »Good Taste« Deli und Bistro (z. B. Wildschwein-Burger); »Booth’s« Su-permarkt mit großer Auswahl frischer, lokaler Produkte und Spezialitäten.Reiseführer: »Rough Guide to the Lake District« von Jules Brown (2010); »Lake District« von Jill Turton

(Time Out/2010); »Nord- und Mittel england« von JohnSykes (DuMont 2012).

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Traumziele, Ausrüstung: Infos zum Familienwandern auf 4-Seasons.tv/familien-wanderungen.

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Konvertiert zum

Globetrotter

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Die einen gehen ins Kloster, die anderen zu einem fernöstlichen Guru. Philipp Clodius, 31 Jahre alt und Rucksack-Experte bei

Globetrotter Köln, geht in den Wald. Philipps Ticket zum Seelen-frieden beginnt mit einer abendlichen Fahrt in der Eifelbahn. Begleite t wird er von einem Freund. Irgendw o steigen sie aus, wander n ein paar Kilometer und suchen eine Lichtung fürs Zelt. »Dann ein Feierabendbier und ich schlafe wie ein Stein. Wenn es morgens hell wird und die Vögel singen, bin ich sofort hellwach. Wir laufen los, frühstücken später an einem schönen Platz und versuchen dann, möglichst viel Strecke zu machen«, erzählt er lachen d. Nach so einem XXL-Wandertag oder einem ähnlich intensive n Kletterausflug sei er zwar platt, aber glücklich: »Ich fühle mich dann rundum wohl, befreit und ausgeglichen.«

Wie viel ihm sein inneres Gleichgewicht bedeutet, hat Philipp vor zwei Jahren bewiesen, als er in seiner ersten Karriere die Reiß-leine zog. An der Fresenius-Fachhochschule in Köln hatte er Medien wirtschaft studiert und dann bei Electronic Arts angefan-gen, einem der weltgrößten Hersteller von Computer- und Video-spielen. Philipp trug Anzug, Krawatte und kantige Designerbrille – alles in Schwarz, versteht sich. Die Spielewelt ist ein schöpfe-risches, pralles Universum, aber Philipp fühlte sich nicht richtig aufgehoben: »Der Job war kreativ, aber ich saß fast nur im Büro auf dem Hintern.« Aufgewachsen ist Philipp in Bergisch Gladbach. Ein Stadtkind war er nicht, sondern trieb sich lieber in den grünen Ausläufern des Königsforsts herum. Der berufliche Neustart holte dieses

Wer lässt eine Karriere in der hippen Computerspiel- Branche sausen, um Rucksäcke zu verkaufen? Philipp Clodius

zum Beispiel. Bereut hat er den Schritt keine Sekunde.

Text und Fotos: Manuel Arnu

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Gefühl wieder an die Oberfläche: raus aus dem Anzug und der vir-tuellen Cyberwelt, rein in die Natur. Und in einen Job, der viel mit der Natur zu tun hat. Globetrotter Köln suchte gerade Leute. Philip p bewarb sich – wohlwissend, dass er von Outdoor und Aus-rüstung nicht allzu viel Ahnung hatte.

Kompetenzerwerb im Schnelldurchlauf

Dieser Erfahrungsmangel blieb auch Filialleiter Klaus Weichbrodt nicht verborgen, als Philipp ihm gegenübersaß. Und überhaupt: Warum wollte der Bewerber denn Verkäufer werden, wo er doch erfolgreich einen Diplomstudiengang absolviert hatte? Philipp legte die Karten auf den Tisch: Er wolle den Job von der Pike auf lernen.

Aber wenn sich später Chancen ergeben würden, die Karriereleiter bei Globetrotter zu erklimmen, dann gerne … Das überzeugte den Chef. Philipp begann im Olivandenhof bei der Damen-Reiseabtei-lung, nach einem halben Jahr wechselte er zu den Rucksäcken. Was andere in Jahren an Ausrüstungswissen gesammelt haben, eignete sich Philipp im Zeitraffer an. Er studierte Bücher, recher-chierte im Internet, löcherte Kunden und Kollegen: »Am Anfang habe ich gefragt und gefragt – und so über die Monate viel Wissen herausgefiltert.« Philipps Mentoren sind Rucksack-Bereichsleiter Ralf Hünerbein, ein erfahrener Asien-Backpacker, und Kollege Maik Bunzenthal, regelmäßig unterwegs auf Wintertreks in Skandi navien.Doch was nützt alle Theorie ohne Praxis? Philipp tourte also mit Fahrrad und Kanu, ging klettern, frönte seinen

Was andere in Jahren an Ausrüstungswissen gesammelt haben, eignet sich Philipp im Zeitraffer an. Er studiert Bücher, recherchiert im Internet, löchert Kunden und Kollegen.

Ob er für Globetrotter-Kunden den perfekten Rucksack findet oder selbst draußen ist: Philipp Clodius fühlt sich sichtlich wohl.

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Kollege Globetrotter94

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Intensi v-Zelttouren in der Eifel. Das Schönste an diesem selbst auferlegten Fortbildungsprogramm: Es machte (und macht) ihm unglaublich Spaß. Im Herbst 2011 wird Philipp von Abteilungs-leiterin Barbara Esser für ein Programm der Out-door Academy of Scandinavia (OAS) vorgeschla-gen – ein fünftägiger Trek quer durch Jämtland. Dort kann Philipp Produkte von Woolpower, Klät-termusen, Optimus, Hilleberg und Haglöfs im Wildniseinsatz testen und gleichzeitig sein Know-how erweitern. Eine unbezahlbare Erfahrung.

Die perfekte Rucksack-Beratung

Inzwischen ist Philipp unheilbar mit dem Outdoor-Virus infiziert – und steckt munter andere Leute an: »Dass man aus eigener Kraft unterwegs ist, Hindernisse überwindet und deshalb sich selbst und die Natur so intensiv erlebt – das ist doch das Tolle an Outdoor-Touren! Und wenn man in den Alltag zurückkehrt, fühlt man sich im wahrsten Sinne des Wortes geerdet.«Natürlich kennt Philipp längst alle Rucksäcke im Sortiment bis ins letzte Detail, über 50 Modelle. Daypacks, Touring-, Trekking- und Kletterruck-säcke. Rucksäcke für Kinder, Biker und Hunde. Die Auswahl ist beachtlich, der Beratungsbedarf entsprechend groß. Wie läuft so eine Beratung ab? Erstes Kriteriu m, so Philipp, ist der Einsatzbereich. Den falschen Rucksack für bestimmte Tätigkeiten zu nutzen, sei der größte Fehler vieler Kunden. »Manche r verwende t einen Tourenrucksack als Trekking-rucksack oder als Backpack für Fernreisen. Der Tourenrucksack – meist konstruiert für Lasten bis 12 Kilogramm – wird dann oft völlig überladen. Kein Wunder also, wenn er drückt und wie ein nasse r Sack am Rücken hängt.« Nicht weniger wichtig ist die Passform. »Wir impfe n den Kunden ein, den Rucksack zu wählen, der am besten sitzt«, sagt Philipp, »Marke und Farbe sind erst mal unwichtig.« Die Brot- und Buttermodelle bei Globetrotter sind vor allem Tages- und Tourenrucksäcke: Rucksäcke für den täglichen Gebrauch beim Einkauf, in der Arbeit, für kurze oder lange Wandertouren wie den Eifelsteig oder Jakobsweg. Ultraleichte Daypacks gehen bereits ab 15 Euro über den Ladentisch. Das teuerste Modell ist der Bergans Alpinist Large, groß wie ein Kühlschrank und – voll beladen – fast ebenso schwer. 135 Liter Volumen, mehr als 30 Kilo Zuladung. »Das ist ein ganz spezieller Rucksack, um für lange autarke Trekkingtouren viel Brennstoff und Proviant mit-nehmen zu können«, erklärt Philipp, »zum Bei-spiel für Wintertreks mit zusätzlich voluminöser Kleidung oder für ausgedehnte Jagdausflüge. Der

Alpinist Large kostet fast 500 Euro, daher wird er nicht oft verkauft. Wer ihn aber wirklich braucht und sich leistet, wird sehr glücklich damit ...« Damit die Kunden einen realistischen Eindruck bekommen, sind alle Rucksackmodelle mit pas-senden Gewichten bepackt. Daypacks in der Rege l mit etwa 5 Kilogramm, Trekkingrucksäcke für Männer mit 16 Kilogramm, die Damenmodelle etwa s leichter. »Damit schicken wir die Kunden auf Reise durchs Haus, die Treppen hoch und runte r. Mindestens eine Viertelstunde, denn erst dann merkt man wirklich, wie sich ein Rucksack bewegt und wie sich das Gewicht auf Muskulatur und Skelett absetzt.«Vorher hilft Philipp beim Einstellen der Testkandi-daten: Das Tragesystem wird perfekt angepasst, der Schwerpunkt justiert. »Oft sitzt der Rucksack zu tief auf dem Po. Die Kunden wundern sich dann, dass er sich so schwer anfühlt und nach hinten zieht. Wir passen den Rucksack optimal an den Körperschwerpunkt an – und plötzlich sind die Kunden buchstäblich erleichtert. Das ist eine ganz andere Welt.«

Sympathische Lockerheit

Diese Arbeit macht Philipp gern: »Jeden Tag, auch wenn sie anstrengend sein kann. Das Beraten und den direkten Kontakt zu den Leuten mag ich sehr. Und es ist abwechslungsreich. Da kommt auch schon mal ein Herr Mitte 70 in voller Wander-montur rein, beginnt über Rucksäcke von heut e zu fachsimpeln und wie es vor 30 oder 40 Jahre n gewese n ist.« So verschieden Kunden und Kollegen auch sind, eine Eigenschaft teilen alle Mitglieder der Out-door-Gemeinde, findet Philipp: »Es herrscht eine sympathische Lockerheit. Ich habe bis jetzt noch keine n naturliebenden Menschen kennen gelernt, der völlig verkrampft wirkte.« Die Wertschätzung beruht offenbar auch auf Gegenseitigkei t. Kölns Rucksack-Chef Ralf Hüner bein wird im Herbst einen längeren Urlaub antreten. Vertreten wird den Bereichsleiter in die-ser Zeit jener junge Mann, der erst vor zwei Jahren zu den Rucksäcken kam: Philipp Clodius. Letzte Frage: Welchen Rucksack benutzt Philipp selbst? Wie fast jeder Globetrotter-Mitarbeiter be-sitzt er ein ganzes Sortiment, aber erste Wahl für Kletterausflüge, Wochen endtrip s oder sommer-liche Eifel touren ist der Deuter ACT Trail 32. »Der ist ideal für meinen Rücke n und bis zu 12 Kilo Gepäck: Isomatte und Schlafsack, Klamotten, Abendessen und Frühstück; dazu eine Flasche Bier oder Wein für den Feierabend im Zelt.« Mehr braucht Philipp Clodius nicht, um mit sich selbst und der Welt im Reinen zu sein. <

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Der Südwesten von Utah ist rot, heiß und felsig. Doch inmitten der Ödnis versteckt sich eines der großen Natur wunder der Erde. Eine magische Welt aus Fels und Licht. Wer sie entdecken will, muss einiges auf sich nehmen, …

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... denn er muss hinabsteigen in die abenteuerliche Welt der Slot Canyons.

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Um in der Wüste Utahs etwas zu sehen, musst du raus und laufen. Oder besser noch auf Händen und Knien kriechen. Wenn eine Blutspur deinen Weg markiert, wirst du etwas sehen – vielleicht ... Ich schweige, lasse meinem letzten konkreten Gedanken, den mir der Schriftsteller Edward Abbey eingepflanzt hat, freien Lauf. Lasse ihn die rot glühenden Felswände emporsteigen, bis er sich im ultra marinblauen Himmel in nichts auflöst. Ich bin ein Pilger, und mein Geist ist völlig rein, verweilt in der Frische des Augen-blicks. Gerade aufgebrochen vom Temple of Sinawava, ausge rüstet mit einem kargen Rucksack, zwei Wasserflaschen darin und einem schul ter hohen Wanderstab. Ich bewege mich in einem wahren Pilger strom entlang des Virgin River hinein in den Zion Canyon , die Hauptattraktion des Zion National Park. Auf dem Weg zur wohl bekanntesten Canyoningtour des amerikanischen Südwestens: The Narrows. 600 Meter hoch sind die Sandsteinwände hier, an ihrer engsten Stelle keine zehn Meter weit auseinander. Über 20 Kilo meter lang ist die Wanderung durch den Canyon, die meisten Menschen gehen kaum weiter als die ersten drei. Nur eine Stunde später ist von der Pilgerschar so gut wie niemand mehr übrig .Guide Rob hat bis jetzt kaum ein Wort gesprochen. Ich frage, warum er nichts erzählt. Er sagt, er wolle diese großartige Natur sprechen lassen. Ich frage, wer Sinawava sei. Eine Gottheit der Paiute-Indianer, die das Gebiet, aber nicht den Canyon besie-delten. Sinawava bedeute Gott der Ruhe, der Güte. Er war für eine gute Ernte der Paiute verantwortlich. Am Parkeingang thront ein Gipfel namens Kinasava, das war ein böser Geist, der im Canyon wohnte. Deswegen siedelten die Paiute nicht in ihm, wagten sich gar nur bei Tageslicht hinein. Und nun kommt Rob, langes blondes, verwuscheltes Haar, strenger sommerlicher Canyon-führer-Geruch, sehr erdverbunden also, so langsam ins Rollen: Er erzählt davon, dass dem Zion Canyon große Kraft innewohne und viele Leute, die nach Springdale, den Ort an seinem Eingang,

zogen , nach ein paar Jahren wieder wegmussten, weil sie seine Kraft psychisch nicht verkrafteten. Karma verstärkend sei der Zion Canyon. Rob lächelt verschmitzt. Wir waten durchs Wasser, wir schwimmen durchs Wasser, eine nicht sichtbare Strömung zerrt gewaltig an uns, wir kraxeln über Felsen. Ein starkes körperliches Gefühl für die erhabene Natur in ihrer monumentalen Einsamkeit stellt sich ein. Bis wir an die Wall Street kommen – komischer Name für so einen ruhigen Ort. Ich staune mit Nackenstarre, fühle mich winzig, geradezu erdrückt von dieser Stein gewordenen Erhaben heit. Also hier wabert sie zwischen den Wänden herum, die Kraft des Felsens, des Canyons, von der Rob sprach.

Ein Ort, um sich zu verlieren

Utahs Südwesten ist eine magische Landschaft, mit ihrem magnet haften Charakter hat sie viele in sich hineingezogen: Die Mormonen suchten Freiheit, die unterschiedlichsten Künstler Inspi ration und Einsamkeit. Thomas Moran malte sie, Everett Ruess dichtete sie. Sie waren es, die die Landschaft glorifizierten, sie ins beinahe Göttliche erhoben und die karge, abweisende Wüste in einen Ort der Träume und Sehnsuchtserfüllungen umdeu teten, in dem sie und alle anderen sich verlieren konnten. Everett Ruess ist wohl der bekannteste und gleichzeitig geheim-nis umwittertste Vertreter dieser Sich-selbst-verlieren-Strömung. Das hat er mit einem einfachen Marketingkniff hinbekommen: »Ich bin zu anders für den Rest der Welt geworden. Falls ich jemals in die Zivilisation zurückkehren sollte, so wird es nicht bald sein. Ich ziehe den Sattel der Straßenbahn vor, den sternen-gespren kelten Himmel dem festen Dach, den dunklen und beschwer lichen Weg, der ins Unbekannte führt, der geteerten Landstraße und den tiefen Frieden der Wildnis der Unzufrieden-heit, die die Städte hervorgebracht haben«, schrieb Everett

Text: Ingo HübnerFotos: Diana Haas

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Nicht nur Stein, auch Stock versperrt den Weg im Slot Canyon öfter.

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»Wenn du lange genug durch einen Slot Canyon wanderst, kannst du dich am weichen Sandstein abreiben, zerreiben, bis du dich auflöst.«

In Licht getaucht: Abendspaziergang im Snow Canyon State Park.

Manchmal muss man aufpassen, dass man sich am Stein nicht verstaunt. Ganz schön tief das Wasser im Zion Canyon.

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Ruess im letzten Brief an seinen Bruder Waldo, bepackte seine zwei Maulesel, stieg in der Nähe des Örtchens Escalante in den Davis Canyon, einen Seitencanyon des Escalante-Flusses, hinab und ward nie mehr wieder gesehen. Das war im November 1934, Ruess war 20. Seine Lyrik und dieser kompromisslose Abgang haben ihn heute zur Kultfigur gemacht (siehe S. 103), und selbst-verständlich durchwehen zahllose Mythen und Legenden um seinen Verbleib die Canyons des südlichen Utah.Ganz tief und intensiv unter die Oberfläche dieser mysteriösen Gegend kommt man so richtig beim Slot-Canyon-Wandern: An ihren engsten Stellen stehen die Wände nicht mehr zehn Meter aus ein ander, sondern pressen dir die Luft aus den Lungen, wenn du dich hindurchzwängst. Wenn du lang genug durch solche wan-derst, kannst du dich am weichen Sandstein abreiben, zerreiben, bis du dich auflöst. So hat es vielleicht Everett Ruess getan, um eins zu werden mit der Natur. »Vor Kurzem fand man ziemlich an-ge staubte Knochen in der Gegend, in der Ruess verschwand. Das war ein recht medienwirksames Ereignis, weil man behauptete , es seien seine Überreste. Nachdem Wissenschaftler die Knochen unter sucht hatten, stellte sich jedoch heraus, dass sie ein anderes Alter besaßen«, fasst Bill, der die heutige Slot-Canyon-Tour ge-meinsam mit Lanell führt, die jüngsten Geschehnisse zusammen.

Im engen gewundenen Schoß von Mutter Erde

Aber genug geplaudert, es wartet schwieriges Canyonterrain mit Stellen, an denen lange Seile – wie lang, mag Bill nicht verraten – benötigt werden, in einer Gegend, in der einen ohne ortskundigen Beistand schnell dasselbe Schicksal wie Ruess ereilen würde. Immer hin seien Zions Berge, Lanell deutet auf den Horizont, noch zu sehen, dann geht es abwärts. Wir rutschen in eine Art Fels-wanne , gehen einige Meter, und schon stehen wir vor einem Spalt im Fels. Dahinter der Himmel und kein Boden zu sehen. Bill und Lanell fragen, wie weit es da runtergehen mag. 10 Meter? 15? 20? Ein bisschen mehr, erwidert Lanell lächelnd. Jetzt mach uns mal für den Abstieg klar! Sichern, Seil werfen und so fort. Kein Problem, das habe ich doch gestern gelernt. Vorsichtshalber über-prüft Bill die Sicherung noch einmal, schließlich müssen wir alle da runter. Ein kurzer James-Bond-artiger Kick durchflutet mich, und ich befin de mich ein kleines Hochhaus tiefer. Ganz weit weg von der Zivi lisation und der Welt, weit weg waren wir vorher schon. Im engen gewundenen Schoß von Mutter Erde, Novalis hätte seine Freude gehabt, so geborgen kann man sich fühlen. Eine trügerische Geborgenheit, denn ein Zurück gibt es nicht mehr, und wir sind ganz auf uns allein gestellt, bemerkt Bill lapidar, als er das Seil vom Sicherungskarabiner am Abstiegspunkt oben löst und es ihm vor die Füße in den Staub fällt. Manche Verrückte wagten sich ohne Guide in technisch höchst anspruchsvolle Slot Canyons . Das Problem ist, dass sie manchmal nicht genug Seil >

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dabei haben und entweder vor höheren Hindernissen nicht weiter kommen oder gar am Ende des Slot Canyons auf einem Felsvorsprung hoch über der Landschaft enden. Jedes Jahr muss immer mal wieder jemand gerettet werden.Noch öffnen sich die Wände nach oben wie ein V, aber je tiefer sich das Wasser in den Fels eingeschliffen hat, desto senkrechter werden sie, und nach einiger Zeit ist der blaue Himmel zu einem Spalt irgendwo weit über uns verkommen. Tonnenschwere Sand-stein blöcke, die das Wasser aus den Wänden gerissen hat, ver-stellen immer wieder den Weg oder haben sich in höheren Regi-onen zwischen den Wänden verkeilt. Jetzt ist ein besonders großer im Weg, und Bill rutscht in eine Spalte zwischen Block und Wand,

bis nur noch sein Oberkörper zu sehen ist. »Ihr müsst den Po gegen die Wand drücken und langsam runterrutschen, bis ihr euch mit dem Fuß gegen die andere Wand stemmen könnt«, fach-simpelt er mit angestrengter Miene. Das Steißbein wird sich heute Nacht bedanken, wenigstens dürfte sich jedoch Edward Abbey für mich freuen – würde er noch leben. Das sind meine Gedanken-gänge , während ich im Spalt hänge, mich aufschürfe, das Blut zu laufen beginnt und mein freier Fuß die gegenüberliegende Wand nicht finden will. Bill fragt: »Wie viele Wörter für Popo kennt ihr in Deutschland?« Po, Arsch, Hintern ... Gemeinsam gehen wir die Variationen durch, während ich irgendwie runterrutsche – Bill und Lanell sprechen wie Papageien alles nach. Selbst unser Gelächter

»Diese Canyons sind spezielle Orte. Hier erfahre ich die Kraft der Elemente auf ganz besondere Weise. Jedes Mal, wenn ich in einem bin, habe ich ein spirituelles Erlebnis.«

Einfach nur Licht oder doch eine göttliche Offenbarung?

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hört sich entrückt an, in dieser eigenen Welt. Der Slot Canyon wird immer enger, die Hautabschürfungen mehr und blutiger, die Atmo s phäre intimer. Das färbt auf die Gespräche zwischen den Kletter- und Abseilpassagen ab: Sie drehen sich um unsere Träume , Sehnsüchte, Rezepte für gute Beziehungen, unsere Lebens linien. Bill, der in seinem früheren Leben Tiefseetaucher war, hat sich eine Hütte in der Nähe des Observation Point in Zion gebaut. Wenn möglich, würde er bis zum Schluss dort bleiben. 41 ist er gerade mal. Lanell wollte schon immer hier draußen leben, Zion ist ihr wahr gewordener Traum. Vor einem Jahr ist sie in der Wüste angekommen. Obwohl sie im hippen San Francisco einen erfüllenden Job hatte. Aber das sei alles nichts, verglichen mit der Möglichkeit, Slot-Canyon-Touren zu führen.»Diese Canyons sind spezielle Orte, hier erfahre ich die Kraft der Elemente auf ganz besondere Weise, ich fühle mich mit ihnen verbunden. Jedes Mal, wenn ich in einem Canyon bin, habe ich ein spirituelles Erlebnis«, versucht sie ihre Gefühle in Worte zu fassen. Bill stimmt ihr nickend zu, seine blauen Augen scheinen vor Glück zu strahlen. Schweigend gehen wir weiter, die Stille spricht jetzt laut zu uns. Ich versuche zu sehen, lasse die Augen immer und immer wieder die filigranen Schwingungen der Wände verfolgen. Taste nach ihnen. Im Sandstein Konturen, Texturen, Ziselierungen – die Ringe des Saturn, Planetenbahnen, Spiral-galaxien . Das Universum geformt aus Sandkörnern. Das Licht fällt hier nie direkt in den Grund des Canyons ein, sondern springt von Wand zu Wand, gleitet an Kurven hinab. Und dann leuchtet der >

Ein kurzes Leben in Poesie und Einsamkeit Als Everett Ruess 1934 in Utah verschwand, war er gerade einmal 20 Jahre alt. Bis heute ranken sich zahlreiche Mythen und jede Menge ungelöste Fragen um sein Verschwin-den und seine Person. Eines steht jedoch fest, Ruess war ein begnadeter Poet, davon zeugen seine lyrischen Naturbeschreibungen. Diese sind in Gedichtform sowie in seinen zahlreichen Briefen an seine Familie erhalten geblieben. Und er zeichnete, machte Holzschnitte und malte wäh-rend seiner einsamen Reisen in die unberührte Natur des amerikanischen Westens. Heute wird er oft zu einem Vorläufer von Jack Kerouac oder einem Fänger im Roggen stilisiert, der die unwegsame Landschaft der Canyons zu einem Schauplatz der Suche nach sich selbst gemacht hat. Everett Ruess bezieht seine Faszination aus der absoluten Konsequenz seiner

Handlungen, dem Leben im Extrem. Bereits mit 16 bricht der in Oakland geborene und zu dieser Zeit in L.A. lebende Ruess in die Wildnis von Kalifornien auf. Wenig später ent-deckte er Arizona und Utah als Motive für seine Malerei, der Beginn seiner langen einsamen Reisen.Buchtipp: »A Vagabond for Beauty« von W. L. Rusho. Es enthält Ruess’ Brie fe sowie Berichte über die Suche nach ihm nach seinem Verschwinden. Auf Deutsch: »Der Poet der Canyons«, Hrsg. Jenny Niederstadt, vergriffen.

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Sandstein in tausend Rottönen, als ob ihn jemand von innen illuminieren würde. Mit dieser Szene fällt der Vorhang, wenig später treten wir hinaus in einen hitzigen Spätnachmittag. Auf dem Rückweg ein neues Schauspiel: Taubengraue Gewitterwolken ziehen am Horizont auf, durch sie hindurch stechen Sonnen-strahlen wie Schwerter auf Zion herab. Kurz darauf färben sich die Unterseiten der Wolken flamingo- und lachsfarben, die Berggipfel scheinen rubinrot angepinselt. Bill grinst: »Für dieses Schauspiel haben wir sogar ein Wort: zionesk!«

Den Todesboten im Nacken

Mich zieht es mehr und mehr hinaus in die Leere, Hitze und Ein sam keit, der unbarmherzige Ruf des Südwestens hat mich gepackt. Oder wie Everett Ruess es formulierte: »Vor ein paar Tagen bin ich wieder zu den roten Felsen und in die Sandwüste geritten und hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen.« Zahllose Slot Canyons exis tieren in und um den Zion National Park sowie im östlich davon gelegenen Grand Staircase Escalante National Monu ment . Ich entscheide mich für den König der Slot Canyons, den Buckskin Gulch. Es ist der längste seiner Art, in zwei Tagen lässt er sich durch messen . Der Buckskin Gulch ist gefühlsmäßig ähnlich einschnei dend wie der Grand Canyon, mit dem feinen Unter schied, dass hier weit und breit keine Menschen seele weilt, mit der sich dieses Gefühl teilen ließe. Na ja, ganz allein bin ich doch nicht. Seit Stunden sitzt mir der Todesbote, dieser Rabe, im Nacken. Lauert stets wachsam in einigen Metern Entfer nung auf einem Felsen. Falls ich hier das Zeitliche segne – und das ist wegen regelmäßiger Springfluten, die den Canyon durchrau schen , oder bei einem dummen Sturz mit anschließendem Verdur sten nicht ausgeschlossen –, wird der Vogel keine Sekunde zögern und sich meine Augen holen. Diese Erkenntnis lässt mich wieder etwas se-hen. Aber diesmal mein Inneres – klar und deutlich. Und plötzlich wird mir bewusst, welches Sehen Edward Abbey wirklich meinte.

Selbst ein Wolkenbruch ist in Zion ein hochtrabendes Schauspiel.

Richtig absteigen in die Canyons AnreiseFür Utahs Südwesten ist Las Vegasder bequemste Ausgangsort. US Airways fliegt z. B. von Frankfurt nach Las Vegas, usairways.de . Da der Flug vormittags geht, ist eine Übernachtung z. B. im flughafennahen Carathotel, carat-hotel.de, sinnvoll. Günstige Mietwagen gibt es bei Alamo,alamo.de.

ÜbernachtenZentral am Strip in Las Vegas liegt das Bellagio, buchbar etwa über ADAC Reisen, adacreisen.de.In Springdale empfiehlt sich die Cable Mountain Lodge, sie grenzt zudem unmittelbar an den Zion NP, sodass es nur einige Schritte in den Park und zu den Shuttlebussen sind, cablemountainlodge.com.

Canyoning und Slot-Canyon-WandernEbenfalls in Springdale: die Zion Adventure Company. Hier kann man Touren buchen und Ausrüstung leihen, zionadventures.com. Eine umfassende Übersicht von Slot Canyons und ihren technischen Anfor-

derungen findet man unter americansouthwest.net/slot_canyons.

Interessante AbstecherWenn man bereits in der Gegend ist, lohnt zudem der Besuch des Bryce Canyons. Von dort aus kann man auch Slot-Canyon-Touren im Grand Staircase Escalante NM unter ne h men . Übernachten im Bryce Canyon Grand, brycecanyongrand.com. Ebenfalls sehenswert: der Capitol Reef National Park. Übernachten im Torrey Schoolhouse in Torrey,torreyschoolhouse.com.

Reiseinfos Utah Fremdenverkehrsamt Utah, Neumarkt 33, 50667 Köln, Tel. 02 21/233 64 06, goutah.de und atozion.com.

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Salt Lake CityDenver

Las Vegas

1. Zion NP2. Bryce Canyon NP3. Capitol Reef NP

NEVADA UTAH

ARIZONA NEW MEXICO

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Sparen auf der TourNaturGlobetrotter ist auf der Düsseldorfer TourNatur (31. August bis 2. September) mit einem großen Stand vertreten, auf dem es viele Produkte zu attraktiven Messepreisen gibt (Halle 2, Stand C32). Infos: tournatur.com.

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Die WüstensurferDennis Crosby und Aaron Blankenburg sind mit Longboards durch Tune-sien gefahren. Anschauen: 4-Seasons.de/longboard.

KUnsT In der FILIaLe

Sehenswertes StrandgutEchte Kunstwerke aus ange-schwemmtem Müll zeigt das Trio Skeleton Sea zurzeit in der Münchner Globetrotter-Filiale. 4-Seasons.de/ skeletonsea.

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Tipps zum FamilienwandernAuch das Stofftier kommt in den Rucksack! Weitere Tipps vom Globetrotter-Ex-perten: 4-Seasons.tv/film/ausruestungsberatung- familienwandern.

Vorschau: Globetrotter Herbst-Highlights

Man möchte kein Eisbär sein im grünen Polar! Bei Globetrotter Berlin zeigt die Ausstellung »Arktische Spirale« ab 1. September die Folgen des Klimawandels. Am 27.9. hält Sina Muster einen Vortrag über ihre Forschungen in Kanada. Infos: arktischespirale.de.

Mehr im Netz

aLLe evenTs & TermIne Mehrere hundert Veranstaltungen organisieren allein die Globetrotter-Filialen jedes Jahr – vom Vortrag bis zum GPS-Kurs. Darüber hinaus empfiehlt die 4-Seasons-Redaktion weitere Termine für Outdoorer.Die komplette Übersicht inklusive Suchfunktion gibt’s unter globetrotter.de/events und4-seasons.de/termine.

OUTdOOr-neWs & repOrTagen Tagesaktuelle News, Reisestorys, Hintergrund infos und Surftipps – immer frisch auf 4-seasons.de.

OUTdOOr-FILme & vIdeO-BeraTUngBewegte Bilder zu Outdoorsport, Umwelt, Ausrüstung, Events und vielem mehr bieten die Kollegen von 4-seasons.tv.

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FILIaL-evenT

Die Sprache der Vögel lernenTirili, tirila: Die Globetrotter-Filiale Frankfurt bietet Kurse in Vogelsprache an. Am 25./26. August und am 20./21. Oktober gibt der Wurzeltrapp im Outdoorzentrum Lahntal eine zweitägige Einführung in das Gezwitscher. Infos unter 4-Seasons.de/vogelsprache.

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Mit Speed auf den Cho OyuDer sechsthöchste Gipfel der Welt ist das Ziel von Benedikt Böhm und Sebastian Haag – mit Speedbesteigung und anschließender Ski-abfahrt ins Basecamp. Die komplette Expedition unter 4-Seasons.tv/cho-oyu.

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