4155 MuFa Konzertprog5 RZ · Brian Ferneyhough Sifted in climate’s sieve Engrafts its festooned...

musikFabrik

musikFabrik im wdr

Sonntag | 19. September 2004 | 20 UhrKöln, WDR Funkhaus am Wallrafplatz, Klaus-von-Bismarck-Saal

Konzert2004|2005

5Brian Ferneyhough | Shadowtime, VI: Seven Tableaux Vivants (2003)

Joël-François Durand | Ombre/Miroir (2004)Uraufführung

Ian Willcock | Grave (1999)Deutsche Erstaufführung

Enno Poppe | Öl (2001/2004)Neufassung von 2004

Flöte Helen BledsoeSprecher Omar Ebrahim

musikFabrik | Ensemble für Neue Musik

Flöten Helen Bledsoe Flöten Elizabeth HirstFlöten Ned McGowan

Oboe, Englischhorn Peter VealeKlarinetten Michel MarangKlarinetten Jelte AlthuisKlarinetten Carl RosmanSaxophon Sascha Armbruster

Fagott Alban Wesly

Horn, Wagnertuba Christine ChapmanHorn, Wagnertuba Jodie LawsonTrompete, Piccolo Bob Koertshuis

Trompete Marco BlaauwPosaune Bruce Collings

Tuba Shynia Hashimoto

Schlagzeug Thomas OesterdiekhoffSchlagzeug Dirk RothbrustAkkordeon Adam Ørvad

Klavier, Celesta Ulrich LöfflerKlavier Jürgen Kruse

E-Gitarre Seth JoselHarfe Virginie Tarrête

Violine Benjamin SpillnerVioline Maria Spengler

Viola Axel PorathViola Vincent Royer

Violoncello Dirk WiethegerKontrabass Michael Tiepold

Dirigent James Wood

Eine Produktion der musikFabrik in Zusammenarbeit mit wdr 3, KölnMusik und der Kunststiftung NRW

Programm

Brian Ferneyhough | Shadowtime,VI: Seven Tableaux Vivants Representing the Angelof History as Melancholia (2003)für Ensemble und Sprecher1. Laurel’s Eyes2. Tensions3. Hashish in Marseilles4. After Heine5. One and a Half Truths6. Can’ts7. (Madame Moiselle and Mr. Moiselle)

Joël-François Durand | Ombre/Miroir (2004)für Flöte solo und Ensemble | Uraufführung | Kompositions-auftrag der musikFabrik und der Kunststiftung NRW

Ian Willcock | Grave (1999)für Kammerensemble | Deutsche Erstaufführung |Kompositionsauftrag der musikFabrik

Pause

Enno Poppe | Öl (2001/2004)für großes Ensemble | Neufassung von 2004

Seven Tableaux Vivants Representing the Angel of History as Melancholia (2003)aus der Oper „Shadowtime“ | Libretto von Charles BernsteinBrian Ferneyhough

Sifted in climate’s sieveEngrafts its festooned wayAs spark ignites the weaveAnd shouts ordain the play

This globe spins on, verse lingers

A sail without a sighA song without a singer(Laurel’s veil, Laurel’s eyes)

2. Tensions

each ear’s sly fiction a toy taboowhich founds us

fear begets gain in trust ’tilthwarts anew bogus delay

pale cheer wanes in crust of fabled dew’s moment’s bending

wants well as wills fell mordantsense of sent-up hopes

slide at diction fences sappedaffliction in tents not flinches

sipped affection moves im-patience over hooded houn-ded hapless hallowed hills

missed obsession slips bided glance at torsion’s tabbedtattooed surround

tear’s friction cobbles fact for tarnished shame’s shunnedshuttered wince

fist courts hocus-pocus displayas depth ricochets side-saddle

bent torts ape discordant art’s hue lending utter addledsap

3. Hashish in Marseilles

Bread is tonewithstanding threadsheer toys such mazebecomes threat unrollinga ball of stonecozy vaporwhere fluency marsimpressionsin tested falter

4. After Heine

Capital is the fool’s goldLabor is the folded hazeIt’s dark now, I’m sleepingWork’s made me tired

1. Laurel’s Eyes

Each night is soul-bedeviledAs each frayed ship rigs sailIn journey’s end sight faltersWhere journey never ends

A draught so thin it’s bitterA ruin like the RhineThat rips its fleece in kilterAbandoned to its shine

The shone star yearns for lightDoor opens, wonder barredIre’s golden gate gets blisteredSeek comet, err in folded heart

Seek comet, err in folded heartAnd drink a daft farewellThat has its blunder tenderedIn quivering, feathered tar

Shadowtime

Shadowtimeoperating system is down. Acup is not always a cup. Moneyis the root of all currency. Ahouse on a hill makes a goodtarget. Truth is a gun loadedwith a parachute. Shimmersrule.

6. Can’ts

if you can’t see it it can stillhurt you

you can’t see if it can it hurtyou still

can’t if can you you still see it it hurt

see it still you hurt you can’t itcan if

it still you if see hurt it cancan’t you

it you it can if you see hurtcan’t still

(if you it can if you see hurtcan’t still)

can it still can’t if you it hurtyou see

still hurt can’t you see it if ityou can

hurt it still you can’t see canyou if it

you hurt still can can’t you seeit if it

7. (Madame Moiselle and Mr. Moiselle)

Madame Moiselle and Mr.Moiselle

Went for a walk with theirgazelle.

The tiger slept on the sewingmachine

And all the children sweptthemselves clean.

Rings of despair, floods of wispsWho’s to say what, what’s to

say whichWhether what is is so becauseOr whether what is is not

Who’s to say, what’s to sayWhether what is is notOr whether what is is so

becauseIs so because it’s not

Over my heart grows a webWhich traps the weary

NightingaleShe speaks only of historyI hear it even in sleep

5. One and a Half Truths

In the weeks ahead, we lagbehind. The Bear sees thecantaloupe only at the fillingstation. Hope grows featherswhen it loses its antennae. The earth is a bootblack thatprefers magenta. Just aroundthe corner is another corner.Just around the corner is thecoroner. Fresh fruit is betterthan oily pajamas. Light isfurthest from mind when the

KommentarBrian Ferneyhough | Shadowtime, VI: Seven Tableaux Vivants (2003)Der deutsch-jüdische Philosoph Walter Benjamin repräsentiert für BrianFerneyhough den „symbolhaften Prototypus für die europäische Intellek-tuellenkultur im 20. Jahrhundert, für ihre glänzenden Leistungen, aberauch für den Schiffbruch, den sie erleiden musste.“ Seinen Freitod– Benjamin hatte sich 1940 auf der Flucht vor nationalsozialistischer Ver-folgung das Leben genommen – wählte Ferneyhough zum Ausgangs-punkt seiner ersten Oper Shadowtime. Das Bühnenwerk von der ‚Schat-tenzeit’ widmet sich dem tragischen Schicksal des Intellektuellen nicht inzusammenhängenden Handlungssträngen, sondern reflektiert und verar-beitet als „Gedankenoper“ einige der zentralen Themen und DenkfigurenBenjamins. Zusammen mit dem Librettisten Charles Bernstein, einemVertreter der ‘Language Poetry’, hat Ferneyhough in sieben Szenen einekomplexe mehrschichtige Konstellation aus biographischen wie fiktivenSituationen und Dialogen, Bezügen zu philosophischen Konzepten undzur Geschichte der abendländischen Kultur geschaffen, deren Bedeutun-gen und Verweise sich zudem in seinem überbordenden musikalischen‚Komplexismus’ brechen.Den sieben ‚lebenden Bildern’ der sechsten Szene liegt als gedanklichesMotiv die Vorstellung vom ‚Engel der Geschichte’ zugrunde, den Benja-min in Paul Klees Bild Angelus Novus zu sehen glaubte und der allegorischdie Grundzüge seiner Geschichtskonzeption verkörperte: ein Engel, der

sein Antlitz der ihm als Katastrophe erscheinenden Vergangenheit zu-wendet, dabei jedoch vom ‚Fortschrittssturm’, mit dem Rücken voran,unaufhaltsam in die Zukunft getrieben wird. Ferneyhough imaginiert dieEngelsgestalt in den Seven Tableaux zugleich als Repräsentant der‚Melancholie’ – eine Vorstellung, die er Albrecht Dürers berühmtemKupferstich Melencolia I entlehnte.Die gesprochenen Texte der ineinander übergehenden Bilder, alles eigen-ständige Dichtungen Bernsteins auf Grundlage verschiedenster Inspirations-quellen, greifen vor allem materielle Aspekte der Sprache auf. So überset-zen etwa die homophonen Übertragungen der Heine-Gedichte Die Lorelei(Laurel’s Eyes) und Der Tod ist die kühle Nacht (After Heine) nur die Laut-strukturen, nicht aber die Wortbedeutungen. Hashish in Marseilles beruhtdagegen auf sprachlichen Permutationen von Fragmenten aus Benjaminsgleichnamigen Essay. Streng konstruiert beispielsweise auch die Texte vonTensions und Can’ts: die Zeilen umfassen je zehn Worte, wobei in Tensionsjede Zeile mit dem Klang der vorherigen arbeitet, in Can’ts dagegen dieWortfolge der ersten Zeile die Anfänge der folgenden zehn Zeilenbestimmt. Jeweils eigene instrumentale Klangfarben sollen den gereihtenSegmenten, so Ferneyhough, „ikonische“ Züge verleihen. In diesemSinne vergleicht er die Seven Tableaux mit der Form des Emblems, jenerKunstform, derer man sich häufig zur Darstellung verschlüsselter Alle-gorien (auch dies einer der zentralen Begriffe Benjamins) bediente.

KommentarJoël-François Durand | Ombre/Miroir (2004) | Uraufführung Überträgt man die mit dem Wortpaar Ombre/Miroir angesprochenenoptischen Erscheinungen des Schattens und der Spiegelung gedanklichauf die Musik, so sind verschiedenartige strukturelle Entsprechungenmöglich. Den Schatten – die zweidimensionale Projektion eines ent-fernten, in einer Lichtquelle stehenden Objekts – interpretiert Durandmusikalisch als zeitversetzte Abbildung einer Struktur, die Spiegelungdagegen als Gleichzeitigkeit von Original und Abbild. In Ombre/Miroirist das Verhältnis von Solist und Ensemble dieser Idee verpflichtet undmit den Mitteln des ‚spektralen’ Komponierens realisiert. Als Grundmaterial dient eine 7-tönige Struktur, die von der Soloflöte inden drei Werkabschnitten in unterschiedlichen zeitlichen Ausdehnungenund teils in rückläufiger Gestalt artikuliert wird, jedoch erst im letztenAbschnitt melodisch wahrnehmbar ist. Über eine computergestützteAnalyse der vierteltönig organisierten Flötentöne leitet Durand aus ihremharmonischen Spektrum das Material des Ensemblesatzes ab. Im Gegen-satz zum traditionellen Solokonzert interagieren hier Solist und Ensemblenicht über den Austausch von thematisch-motivischem Material. Wichtigist stattdessen das harmonische Wechselspiel zwischen Flöte undEnsembleklang: Letzterer repräsentiert die Flötentöne über die Präsenzihrer harmonischen Teiltöne auch dort, wo sie bereits verklungen sind –gleichsam als Schatten der Flöte. Wo dagegen Flöte und Ensemble simul-

tan auftreten, verstärken sich ‚Original’ und ‚Spiegelbild’ wechselseitig.Parallel dazu wandelt sich das Verhältnis von Soloinstrument und Ensem-ble: Wirken der fragile Einsatz der hohen Flöte und die tiefe Lage desEnsembles zu Beginn wie zwei einander gegenüber gestellte Klangwelten,so nähern sich ‚Original’ und ‚Schatten’ bzw. ‚Spiegelbild’ im weiterenVerlauf kontinuierlich einander an.

Ian Willcock | Grave (1999)Ian Willcock schwebte bei der Komposition von Grave ein dunkles, kontem-platives und pessimistisch gefärbtes Werk vor. Dieser Vorstellung korres-pondiert Ernest Jones Schilderung seiner letzten Begegnung mit SigmundFreud, welche Willcock dem Werk als ideelles und atmosphärisches Zen-trum beigibt: “On 19 September I was sent for to say good-bye to him andcalled him by name as he dozed. He opened his eyes, recognized me andwaved his hand, then dropped it with a highly expressive gesture thatconveyed a wealth of meaning: greetings, farewell, resignation. It said asplainly as possible, ‘The rest is silence’.” In seiner Bedeutung von ‚schwer lastend’ oder ‚schwerfällig’ deutet derTitel auf die gewaltigen Klangmassierungen des Ensemblesatzes und denstockenden Beginn des Werks – mehrfach muss die Musik im kurzenersten und dann im längeren zweiten Satz neu ansetzen, um überhaupt‚in Gang’ zu kommen. Willcock setzt sein musikalisches Material aus der

Kommentarmit der Tradition seine Skepsis gegenüber der vermeintlichen Konse-quenz kompositorischer Systeme wesentlich. Zwar nimmt das Entwerfenvon Regelsystemen einen großen Anteil seiner Arbeit ein; künstlerischinteressant wird ihm dies jedoch erst durch den Verstoß gegen dieseRegeln, wenn sein Material also die ‚Fehler’ und Widersprüche desSystems von innen heraus aufdeckt.Als „vieldeutige Chiffren des Organischen“ beschreibt Poppe die Titel seinerzyklisch verbundenen Ensemblewerke Holz, Knochen und Öl, welchejeweils auf eine musikalische Grundsubstanz hindeuten. So liegt demStück Öl die „Idee eines zähen und zugleich energiereichen, gleichsamexplosiven Fließens“ zugrunde. Musikalisch korrespondieren dembewusst zähflüssig gehaltene Melodielinien, schlierenbehaftete Klang-flächen sowie eine von mikrotonalen Färbungen durchsetzte Harmonik.„Wie viel Verlangsamung vertragen melodische Strukturen?“ lautet eineder Grundfragen des Werks, dessen Anliegen die Revision des in derNeuen Musik in Verruf geratenen Konzepts der Melodie ist. Die Neufas-sung von Öl wurde von der musikFabrik bei den diesjährigen DarmstädterFerienkursen uraufgeführt.

Andreas Günther

Transkription ringmodulierter Klänge zusammen. Verschiedene Material-und Texturtypen überlagert und schichtet er zu energiegeladenen undzunächst teils chaotisch anmutenden Klanggebilden. Dem scheinbarUngeordneten liegt jedoch rationales Kalkül zugrunde: Über mathemati-sche Berechnungsmodelle regelt Willcock sowohl das zeitliche und‚räumliche’ Erscheinen der musikalischen Einzelereignisse als auch über-geordnet die Ereignisdichte und die formalen Schnittpunkte des Werks.Grave entstand im Auftrag der musikFabrik und wurde von ihr bei denISCM World Music Days 2000 in Luxemburg uraufgeführt.

Enno Poppe | Öl (2001/2004)Als notwendige, zugleich unumgängliche Reibefläche für alles Neueerklärt Enno Poppe die musikalische Tradition zur Grundbedingung seinesKomponierens. Wo seine Musik traditionelle Kategorien oder Konzeptestreift, geht es aber nicht um deren Restauration oder Re-Etablierung.Vielmehr versucht Poppe, althergebrachte Kategorien neu zu definierenund auszudifferenzieren. Sein Interesse an Wachstumsprozessen, dieArbeit mit kleinsten Zellen, musikalischen Bausteinen, aus denen er – oftmittels algorithmischer Berechnungen – organisch eine globale formalePrägnanz, ein dramaturgisches Ganzes zu formen sucht, ziele auf eine„Neubestimmung“ dessen, „was früher einmal motivisch-thematischeArbeit genannt wurde.“ Dabei ist für Poppes revisionistischen Umgang

Gesangsstudium an der Guildhall School ofMusic and Drama. Schauspielerische Ausbildungan der Royal Shakespeare Company und beimGlyndebourne Chorus. Auftritte u.a. an derGlyndebourne Festival Opera, am Royal OperaHouse London, bei der Münchener Biennale, inTanglewood, an der City of Birmingham TouringOpera, der Almeida Opera, im Londoner SouthBank Centre sowie beim Holland Festival, beimFestival in Huddersfield und den SalzburgerFestspielen. Zusammenarbeit mit Klangkörpernwie dem Ensemble Intercontemporain, demEnsemble Modern, der musikFabrik, dem en-semble recherche, dem Schönberg Ensemble,dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin,den Bochumer Symphonikern, der CamerataSalzburg und dem BBC Symphony Orchestra.CD-Aufnahme von Peter Eötvös’ Snatches of aconversation mit der musikFabrik.

Geboren 1953 in England. Studierte Kompositionbei Nadia Boulanger in Paris sowie Schlagzeugund Dirigieren an der Royal Academy of Musicin London. 1982–1994 Dozent der Ferienkursein Darmstadt, als Perkussionist Gast internatio-naler Festivals. Er ist Gründer und Direktor desNew London Chamber Choir sowie des Centrefor Microtonal Music London und der CriticalBand. Zusammenarbeit u.a. mit dem BBC Sym-phony Orchestra, der London Sinfonietta, demEnsemble Intercontemporain, der musikFabrik,L’Itinéraire, dem Ensemble 2e2m und der Slag-werkgroep Den Haag. 2002 Uraufführung vonStockhausens Engel-Prozessionen. Kompositio-nen u.a. für das Arditti Quartet, das IRCAM, dieAmadinda Percussion Group, das IMD Darm-stadt, das Royal National Theatre London, dieBBC und die ARD. Zurzeit Arbeit an einer multi-medialen Oper über Hildegard von Bingen.

1965 in Aiken in South Carolina geboren, lebtseit 1994 in Europa. Studierte an der Universityof Pittsburgh, der Indiana University, am BanffCentre for the Arts und am Sweelinck-Konser-vatorium in Amsterdam. Studien in klassischersüdindischer Musik in Bangalore. 1996 ErsterPreis beim Gaudeamus-Wettbewerb für zeitge-nössische Musik, seitdem internationale Lauf-bahn als Solistin und Kammermusikerin.Zusammenarbeit mit namhaften Ensembles fürneue Musik. Seit 1997 Mitglied der musikFabrikund seit 2002 des blaauw ensembles. Schriftenzur Interpretation zeitgenössischer Musik.Auftritte bei der Istanbul International SpectralMusic Conference und beim Sound WavesFestival in St. Petersburg. Einspielung derWerke für Flöte aus Hans Zenders Lo-Shu-Zyklus mit der musikFabrik.

Helen Bledsoe Omar Ebrahim James Wood

Biografien

Geboren 1943 in Coventry, England.Studien an der Birmingham Schoolof Music und bei Lennox Berkelyan der Royal Academy of Music inLondon. 1968 Preis des holländi-schen Gaudeamus-Kompositions-wettbewerbs und ein Mendelssohn-Stipendium, das ihm ein Studiumbei Ton de Leeuw am AmsterdamerKonservatorium ermöglicht. 1970Stipendium der Stadt Basel undEintritt in die Kompositionsklassevon Klaus Huber in Basel. 1973 alsStipendiat beim Experimentalstu-dio der Heinrich-Strobel-Stiftungdes SWR. Koussevitzky-Preis fürdie Aufnahme von Transit (1978).1984 Ernennung zum Chevalier de

l’Ordre des Arts et des Lettres.1995 Royal Philharmonic SocietyAward für On Stellar Magnitudes.Als Dozent für Komposition von1973 bis 1986 an der Musikhoch-schule Freiburg. Von 1984 bis 1996Koordinator der Kompositions-kurse der Internationalen Ferien-kurse für Neue Musik Darmstadt.1984–1987 Meisterkurse in Mai-land, 1986/87 leitender Komposi-tionslehrer am Konservatorium inDen Haag. Nach einer Musikpro-fessur an der University of Califor-nia San Diego 1999 Ernennungzum Professor an der UniversitätStanford. Außerdem Gastprofes-suren in Stockholm, am CaliforniaInstitute of the Arts und in Chicago.Aufführungen seiner Werke beiallen namhaften Festivals zeitge-nössischer Musik. Er ist Mitgliedder Berliner Akademie der Künsteund der Royal Academy of Music.

Geboren 1954 in Orléans, studierteMathematik, Klavier und Musik-wissenschaft in Paris sowie Kom-position bei Brian Ferneyhough inFreiburg (1981–84) und bis 1988bei Bülent Arel und Daria Semegenan der Stony Brook State Universityof New York. Besuch von Meister-und Kompositionskursen beiGyörgy Ligeti und Luciano Berio;1987 Besuch der Computermusik-kurse am IRCAM in Paris. Stipen-dien des DAAD, der FulbrightFoundation und des FranzösischenMinisteriums für Kultur; 1990 Aus-zeichnung mit dem KranichsteinerMusikpreis. Seit 1991 Dozent an ander University of Washington, dort

Joël-François Durand Brian Ferneyhough

zurzeit Professor für Kompositionund Musiktheorie. Lehrtätigkeitenund Kompositionskurse u.a. amCentre de la Voix in Royaumont(1993), an der Civica Scuola diMusica in Mailand (1995), derRoyal Academy of Music London(1997) und seit 1984 mehrfach beiden Internationalen Ferienkursenfür Neue Musik in Darmstadt.Kompositionsaufträge und Auffüh-rungen seiner Werke u. a. durchdas Ensemble Intercontemporain,L’Itinéraire, die musikFabrik, dasArditti Quartet, das EnsembleIcarus, das Nieuw Ensemble, dasEnsemble Recherche, das BBCSymphony Orchestra, das OrchestrePhilharmonique de Radio Franceund das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin.

Gelöschte Lieder, dem Kompo-sitionspreis der Stadt Stuttgart fürKnochen (2001), dem Busoni-Preisder Berliner Akademie der Künste(2002) und dem Förderpreis derErnst-von-Siemens-Musikstiftung(2001 und 2002 mit dem ensemblemosaik, 2004 als Komponist).Konzerttätigkeit als Pianist undDirigent, seit 1998 musikalischerLeiter des ensemble mosaik.Daneben als Lehrbeauftragter fürKomposition an der Hochschulefür Musik „Hanns Eisler“ Berlin.Kompositionsaufträge u. a. vomEnsemble Modern und demKlangforum Wien, von WDR undSWR, den Berliner Festwochen,MaerzMusik, den DonaueschingerMusiktagen und den SalzburgerFestspielen. Aufführungen seinerWerke u.a. in Berlin, München,Saarbrücken, Wien, Köln, Barcelo-na, L’viv, St. Petersburg, Paris undWitten.

Geboren 1959 in London, dortKompositionsstudium von 1982 bis 1984 bei David Lumsdaine amKings College. 1983 Mitbegründerdes Ensembles Collective Title, mit dem er als Schlagzeuger undDirigent arbeitete und für das ermehrere Werke komponierte.Studien in elektronischer Musik, u.a. an der Dartington SummerSchool bei Jonathan Harvey. 1987bis 1989 Tabla-Unterricht beiYousuf Ali Khan. Auftragskompo-sitionen für das Tanztheater, u.a. für die Deep Sea Dancers, TheNext Step und das Amsterdamer Danstheater Aya. Stipendiat desHuddersfield Contemporary Music

Festival (1987), der Gulbenkian-Stiftung sowie der Gaudeamus-Musikwoche (1989). 1991 Gewinnerdes Preises der PRS Foundationbeim internationalen Kompositions-wettbewerb der Royal OverseasLeague. 1992/93 Stipendiat der Aka-demie Schloss Solitude. 1994 und1996 Uraufführungen und Vorträgebei den Internationalen Ferienkursenfür Neue Musik in Darmstadt. 1992,1995, 1997 und 2000 Aufführungenseiner Werke bei den Festivals der Internationalen Gesellschaft fürzeitgenössische Musik (ISCM).Aufführungen seiner Kompositionen in Europa, Australien und in denUSA durch Ensembles wie dasensemble recherche, Les Percus-sions de Strasbourg und die musik-Fabrik.

Geboren 1969 in Hemer (Sauer-land), studierte Dirigieren undKomposition an der Hochschuleder Künste Berlin u.a. bei FriedrichGoldmann und Gösta Neuwirth.Studien im Bereich Klangsyntheseund algorithmische Kompositionan der Technischen UniversitätBerlin sowie bei Heinrich Taube amZentrum für Kunst und Medien-technologie (ZKM) Karlsruhe. Sti-pendien des Berliner Senats (1992,1995 und 1998), der MärkischenKulturkonferenz (1994), der Wil-fried-Steinbrenner-Stiftung (2000)und der Akademie Schloss Solitude(2002/03). Auszeichnung mit demBoris-Blacher-Preis (1998) für

Enno Poppe Ian Willcock

musikFabrik im wdrSaison 2004 | 2005

kunststiftung µ NrW

Kunstförderung im internationalen Kontext: Bildende Kunst, Medienkunst, Musik, Theater, Tanz, Literatur in und aus Nordrhein-Westfalen | Projekte, Preise, Stipendien, Ankäufe, Initiativen

Roßstrasse 133 | 40476 Düsseldorf | Tel.: 0211 -6 50 40 70 | Fax: 0211-6 50 40 777 | [email protected] | www.KunststiftungNRW.de

Service-Informationen

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kulturund Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Alle Konzerte der Reihe „musik-Fabrik im wdr“ sind Produktionender musikFabrik in Zusammen-arbeit mit wdr 3, KölnMusik undder Kunststiftung NRW.

Veranstaltungsortwdr Funkhaus WallrafplatzKlaus-von-Bismarck-Saal50600 Köln

Veranstaltungsbeginnjeweils 20 Uhr

VorverkaufUm Wartezeiten an der Abendkassezu vermeiden, nutzen Sie die Mög-lichkeit, Ihre Karten bequem undsicher bei KölnTicket über das Inter-net zu bestellen: www.KoelnTicket.deHotline: 0221-2801 oder 01805-2801

EintrittspreiseEinzelpreis: 15 € | ermäßigt 7,50 €Konzerte 5–9 im Abonnement: 60 € (statt 75 €) |ermäßigt 30 € (statt 37,50 €)keine Vorverkaufsgebühren

Ihre Eintrittskarte ist vier Stunden vorKonzertbeginn und für Ihre HeimfahrtFahrausweis im VRS (2. Klasse).

Ermäßigung für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende,Familien-Pass-Inhaber, Schwerbehin-derte mit Ausweis, Senioren undKinder, Rollstuhlfahrer und Begleiter.

musikFabrik | Ensemble für Neue Musik

Executive Director | Thomas OesterdiekhoffMaarweg 149–161 | 50825 KölnPostfach 450745 | 50882 Köln

Fon +49 221 71947194-0Fax +49 221 71947194-7

[email protected]

Projekt-Management | Sabine Krasemann

Redaktion & Texte | Andreas Günther Konzeption & Gestaltung | www.vierviertel.comBildrechte | Alle Bilder © Klaus Rudolph,außer: Helen Bledsoe © Gordon Axmann,Köln; Joël-François Durand © PatriciaDietzi/Éditions Durand, Paris; Brian Ferney-hough © Dyllan Collard; Ian Willcock ©Gavin Rushton

Abdruck der Texte zu Brian FerneyhoughsSeven Tableaux Vivants mit freundlicherGenehmigung von C. F. Peters MusikverlagFrankfurt/M., Leipzig, London, New York.

musikFabrik

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