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48 Natürlich | 10-2003 I n der Naturheilkunde und insbeson- dere in der Neuralmedizin wird zwi- schen dem Krankheitsherd und dem Ausdrucksorgan unterschieden. Der Herd ist eine lokale krankhafte Verände- rung, z. B. eine Narbe, eine Entzündung, ein geschädigtes Körpergewebe, Fremd- körper-Einlagerungen, ein kranker oder wurzelgefüllter mark-toter Zahn bzw. der krankhaft veränderte Kieferknochen usw. Er kann zum Störfeld mit Fernwirkung werden, das heisst die Erkrankung eines entfernten Organs auslösen und sogar chronische Krankheiten verursachen. Herz, Nieren, Nervensystem und Gelenke sind durch Zahnherde und die damit ein- hergehenden, krankhaft veränderten Kieferknochen besonders gefährdet. Die bekanntesten Folgen sind Muskel-, Ge- lenk- oder Nervenrheumatismen, Herz-, Nieren- und Hautschädigungen, vielfach auch eine allgemeine Abgespanntheit, nachlassendes Sehvermögen und andere Augenstörungen. Genauso wie kranke Zähne Auswir- kungen auf den gesamten Organismus haben, beeinflusst umgekehrt auch der Gesamtorganismus die Zähne. So erklärt es sich, dass vollkommen gesunde Zähne schmerzen können. Zahnherde und die Verbindungsleitungen Beim Herdgeschehen mit seinen Fern- wirkungen kommt nach westlicher Betrachtungsweise dem vegetativen Nervensystem die Mittlerrolle zu, nach fernöstlicher spielen die Meridiane (Ener- giebahnen) die wesentliche Rolle. Beide Anschauungen liegen im Prinzip richtig, auch wenn die Begriffe nicht genau dasselbe meinen: Aus der Sicht der Tradi- tionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind die verschiedenen Bereiche des Organismus durch ein Netzwerk von Kanälen verbunden, die auf chinesisch als Jing Luo und auf Deutsch als Meri- diane bezeichnet werden. Ihre Aufgabe ist die Regulation und Steuerung des Organismus über den Informationsweg (Nervensystem) und den Stoffwechsel (Blut- und Lymphsystem). Aufgrund der vielfältigen Verbindun- gen des Organismus durch die Meridiane projizieren sich Störungen eines Organs gleichsam auf die Körperoberfläche (im Der menschliche Organismus ist ein dicht verflochtenes Regelsystem. Ganzheitlich orientierte Zahnärzte schauen über den Gartenhag ihres eigenen Bereiches hinaus und beachten die Zusammenhänge zwischen Zähnen und Organen. Text: Peter Bilen Zahn um Zahn Zahn um Zahn – Organ um Organ

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In der Naturheilkunde und insbeson-dere in der Neuralmedizin wird zwi-schen dem Krankheitsherd und demAusdrucksorgan unterschieden. Der

Herd ist eine lokale krankhafte Verände-rung, z.B. eine Narbe, eine Entzündung,ein geschädigtes Körpergewebe, Fremd-körper-Einlagerungen, ein kranker oderwurzelgefüllter mark-toter Zahn bzw. derkrankhaft veränderte Kieferknochen usw.Er kann zum Störfeld mit Fernwirkungwerden, das heisst die Erkrankung einesentfernten Organs auslösen und sogarchronische Krankheiten verursachen.Herz, Nieren, Nervensystem und Gelenkesind durch Zahnherde und die damit ein-hergehenden, krankhaft verändertenKieferknochen besonders gefährdet. Diebekanntesten Folgen sind Muskel-, Ge-

lenk- oder Nervenrheumatismen, Herz-,Nieren- und Hautschädigungen, vielfachauch eine allgemeine Abgespanntheit,nachlassendes Sehvermögen und andereAugenstörungen.

Genauso wie kranke Zähne Auswir-kungen auf den gesamten Organismushaben, beeinflusst umgekehrt auch derGesamtorganismus die Zähne. So erklärtes sich, dass vollkommen gesunde Zähneschmerzen können.

Zahnherde und die VerbindungsleitungenBeim Herdgeschehen mit seinen Fern-wirkungen kommt nach westlicherBetrachtungsweise dem vegetativenNervensystem die Mittlerrolle zu, nach

fernöstlicher spielen die Meridiane (Ener-giebahnen) die wesentliche Rolle. BeideAnschauungen liegen im Prinzip richtig,auch wenn die Begriffe nicht genaudasselbe meinen: Aus der Sicht der Tradi-tionellen Chinesischen Medizin (TCM)sind die verschiedenen Bereiche desOrganismus durch ein Netzwerk vonKanälen verbunden, die auf chinesischals Jing Luo und auf Deutsch als Meri-diane bezeichnet werden. Ihre Aufgabeist die Regulation und Steuerung desOrganismus über den Informationsweg(Nervensystem) und den Stoffwechsel(Blut- und Lymphsystem).

Aufgrund der vielfältigen Verbindun-gen des Organismus durch die Meridianeprojizieren sich Störungen eines Organsgleichsam auf die Körperoberfläche (im

Der menschliche Organismus ist ein dicht verflochtenes Regelsystem. Ganzheitlich

orientierte Zahnärzte schauen über den Gartenhag ihres eigenen Bereiches hinaus

und beachten die Zusammenhänge zwischen Zähnen und Organen.

Text: Peter Bilen

Zahn um ZahnZahn um Zahn – Organ um Organ

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Naturheilkunde GESUNDHEIT

entsprechenden Meridian), und umge-kehrt kann man das Organ über den ihm zugeordneten Meridian beeinflussen,wie das etwa in der Akupunktur und im Shiatsu getan wird. Unterbricht zumBeispiel der in einer Narbe angesiedelteHerd den Verlauf eines Akupunktur-meridians, ist das zu diesem Meridiangehörende Organ in seiner Funktiongestört.

Die Vernetzungen innerhalb einesOrganismus sind im Prinzip uralte Er-kenntnisse, denn schon im Altertum sindZusammenhänge etwa zwischen Zahn-herden und Erkrankungen des Körpersbeschrieben worden. Auf Keilschrift-tafeln fand man einen Briefwechsel zwi-schen dem Assyrerkönig Asarhaddon(etwa 700 v.u.Z.) und seinem ArztArhadnana. Der König klagte über seinerheumatischen Beschwerden: «Ich binverzehrt vom Fieber, das in meinenGliedern glüht.» Der Arzt erkannte dieUrsache sofort: «Der König, dessen Kopf,Hände und Füsse entzündet sind, ver-dankt diese Krankheit dem schlechtenZustand seiner Zähne. Die Zähne meinesHerrn müssen entfernt werden, durchsie ist sein Inneres entzündet.»

Kopfherde sind besonders bedeutendBeim Herdgeschehen kommt den Kopf-herden die grösste Bedeutung zu. Denn im Kopf befinden sich die meistenStörherde; werden diese nicht beseitigt,ist jede Behandlung eines organischenLeidens vergeblich. Hier liegen dennauch oft viele Ursachen für periodischwiederkehrende Beschwerden und nichtansprechende Therapien.

Der Mund hat eine einzigartige Funk-tion als Treffpunkt von Aussen- undInnenwelt. Das Gebiss, also Zähne undKiefer, ist ein Teil des Mundes, und dieZähne sitzen auf Energiebahnen. DerZahn der Zeit hat die Gebisse offensicht-lich sehr angenagt. Sie können wegen derheute verbreiteten Fehlernährung mitdenaturierter Industriekost leicht kariöswerden und dann fernab ihr Unheilanrichten. Retinierte Zähne, solche also,die es nicht geschafft haben, in derJugend ganz in die Mundhöhle durchzu-brechen, vor allem die Weisheitszähne,sind ebenfalls häufig Anlass für Störun-gen und Krankheiten.

Zurechtgestylter KauapparatDie schönen Zähne, die man allenthalbensieht, sind oft das Resultat eines kolos-salen zahnärztlichen oder technischenAufwandes im chirurgischen, kiefer-orthopädischen und prothetischen Be-reich. Man stelle sich das Aussehen derheutigen Menschen vor, wenn ihre Kie-fermissbildungen und Zähne nicht korri-giert wären! Und wies da drinnen – etwaunter der Krone – aussieht, geht niemandwas an. Nur Günter Grass hat es in einemseiner grossen Romane («Örtlich be-täubt») beschrieben: «Und bei mir bil-dete sich unten links ein Herd. Die Degu-dentbrücke wurde durchgesägt. Minussechs musste gezogen werden. Der Herdwurde ausgekratzt. Mein Zahnarzt zeigtemir ein an der Wurzelspitze hängendesSäckchen: eitrig-wässriges Gewebe.Nichts hält vor. Immer neue Schmerzen.»

Noch im Mittelalter waren Krankhei-ten des Kauapparates wenig verbreitet –sie wuchsen parallel zur Industrialisie-rung und der damit einhergehendenVerbreitung von Teilnahrungsmitteln(Auszugsmehle, raffinierter Zucker, derals Hauptfeind der Zähne gilt, sodannintensive industrielle Verarbeitung derNahrungsmittel durch Erhitzung undKonservierung). Statt hier anzusetzenund die Selbstreinigung der Zähne durchtüchtiges Kauen von harter Nahrung wieÄpfeln, Rüebli, anderer Frischkost undaltem Brot zu unterstützen, kam es zueinem Kult des oft übertriebenen Zäh-neputzens mit oft genug planlos herum-bewegten Nylonborsten und dergleichen:An vielen Schulen wurde das Fluorbürs-ten per Dekret verordnet, und in derNähe wurde ein Kiosk mit Schleckzeuggeduldet.

Jede Nahrung, die für die Zähne ge-sund ist, ist auch für den Menschengesund. Die Zufuhr von Giften wie Fluor-iden und ständige Zahnarztbesuche sindnicht das, was die Zähne von innen her-aus gesund erhält und sie vor kariogenenSeitensprüngen mit Zahn- und anderenSchmerzen im Schlepptau verschont.

Jeder einzelne Zahn kann zum Ver-hängnis für das entsprechende Organwerden, ebenso zur Eingangspforte fürKrankheitserreger. Allerdings sind esnicht Bakterien, die zu einem Herdführen, sondern vielmehr das tote Ei-weiss, das nach einer Wurzelfüllung nochvorhanden sein oder sich bilden kann.

Früher wurzelbehandelte und damitabgetötete Zähne vereitern oft und sen-den Bakteriengifte ins Blut; Bakteriennützen die Abwehrschwäche des Gewe-bes aus. Bakterieneiweiss aber kannHerdbelastungen verstärken. Denn Herd-belastungen kommen immer durchzerfallene Eiweissstoffwechselprodukte(wie Merkaptan und Thioäther) zu-stande, und sie können auch allergischeReaktionen auslösen.

Sondermüll in den Zähnen wie Amal-gam kann chronische Vergiftungen verur-sachen – amalgamgefüllte Zähne führen zuden gefährlichsten Herdbelastungen undmüssen wegen ihres Quecksilbergehaltesals regelrechte Zeitbomben betrachtet wer-den. Das Quecksilber (Hg) lagert sich mitVorliebe am Nerven- und Gehirngewebeab; auch damit hantierende Zahnärzte ha-ben dies an sich selber erfahren.

Andere Metalle können ebenfalls zuStörfeldern werden. Ist neben Amalgam-füllungen auch noch Gold mit seinenzahlreichen Legierungsbestandteilen inden Mund eingelagert, entsteht in dieserSchatzkammer ein galvanischer Brücken-schlag, der wie eine Antenne den Elekt-rosmog (elektromagnetische Strahlung)einfängt – und das alles unmittelbar direktunter der wichtigsten Steuerungsdrüsedes menschlichen Gehirns, der Hypo-physe (Hirnanhangdrüse). Das galvani-sche Geschehen wiederum sorgt für einebeschleunigte Mobilisierung des Queck-silbers und dereguliert das LebenssystemMensch insgesamt. Zudem schädigt dasAmalgam auch umliegende gesundeZähne, weil es Kalziumionen zum Aus-wandern veranlasst. Solchen lange herun-tergespielten Gefahren, die das gesamteImmunsystem schädigen, ist erst injüngster Zeit gründlicher auf den Zahngefühlt worden.

Wie erkennt man die Störherde?Die Zähne, die visuell zugänglich sind,bieten viel Anschauungsunterricht. Werdie energetischen Beziehungen zwischenZahn- und Kiefergebiet einerseits unddem übrigen Organismus anderseitskennt oder auf einem entsprechendenSchema (siehe Abbildung auf Seite 50)nachschauen kann, erhält erste Anhalts-punkte. Die ausführlichste Aufzeichnungfindet sich im Werk «Tabellen über ener-

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NaturheilkundeGESUNDHEIT

getische Wechselbeziehungen von Odon-tonen zu Organen und Gewebssystemen»von Reinhold Voll (Medizinisch Literari-sche Verlagsgesellschaft mbH., Uelzen D).

Die Selbstbeobachtung hat durchausihren Stellenwert. Wer um die Einheit desSystems Mensch weiss, erhält dadurchwertvolle Erkenntnisse. Die Mundhöhlegibt viele Hinweise auf gesundheitlicheund psychische Probleme: Die Zähne, dasZahnfleisch – wenn es sich zurückzieht(Parodontose) oder leicht blutet, ist dasein Alarmsignal z.B. für Bakterienakti-

vitäten oder Kalziummangel –, die (be-legte) Zunge, die Schleimhäute, Drüsenusf. Verdächtig sind Zähne, deren Be-schwerden in Intervallen akut auf-flackern. Auch gleichzeitige Zahn- undKörperschmerzen können auf Zahnherdeaufmerksam machen.

Auf eine Amalgamunverträglichkeitkönnen folgende Beschwerden hindeuten:Nervosität, Zittern, Schlaf- und Appe-titlosigkeit, Mattigkeit, herabgesetztesReaktionsvermögen und Schwächegefühlin den Extremitäten, Schmerzen im Kopf-

bereich, Schwindel, Gesichtsneuralgien,Zungenbrennen, Metallgeschmack imMund, trockener Mund, Aphten (Mund-ausschlag), Nackenschmerzen, glanzloseHaare, Hautjucken, graue Gesichtshautund Erytheme (Hautrötungen), manchmalauch Magen-Darm-Störungen.

Die Selbstbeobachtung ersetzt imErnstfall selbstverständlich eine exaktediagnostische Abklärung nicht; sie liefertaber Indizien. Vor allem die Elektroaku-punktur, die von Reinhold Voll zwischen1945 und 1950 begründet worden ist, hat

Zahn 11: Stirnhöhle, Knie hinten, Kreuzsteissbein,

Fuss, Niere links, Blase links, urogenitales Gebiet,

Epiphyse Zahn 12: Stirnhöhle, Knie hinten, Kreuz-

steissbein, Fuss, Niere links, Blase links, urogenita-

les Gebiet, Epiphyse Zahn 13: Auge, Knie hinten,

Hüfte, Fuss, Leber links, Gallengänge links, Hypo-

physen-Hinterlappen Zahn 14: Siebbeinzellen,

Schulter, Ellbogen, Hand radial, Fuss, grosse Zehe,

Lunge links, Dickdarm links, Hypophysen-Hinter-

lappen Zahn 15: Siebbeinzellen, Schulter, Ellbogen,

Hand radial, Fuss, grosse Zehe, Lunge links, Dick-

darm links, Thymus Zahn 16: Kieferhöhle, Kiefer,

Knie vorn, Milz, Magen links, Schilddrüse, weibli-

che Brustdrüse links Zahn 17: Kieferhöhle, Kiefer,

Knie vorn, Milz, Magen links, Nebenschilddrüse,

weibliche Brustdrüse links Zahn 18: Innenohr,

Schulter, Ellbogen, Hand ulnar, Fuss plantar, Zehen,

Herz links, Leerdarm, Krummdarm links, Hypophy-

sen-Vorderlappen, zentrales Nervensystem, Psy-

che Zahn 21: Stirnhöhle, Knie hinten, Kreuzsteiss-

bein, Fuss, Niere rechts, Blase rechts, urogenitales

Gebiet, Epiphyse Zahn 22: Stirnhöhle, Knie hinten,

Kreuzsteissbein, Fuss, Niere rechts, Blase rechts,

urogenitales Gebiet, Epiphyse Zahn 23: Auge, Knie

hinten, Hüfte, Fuss, Leber rechts, Gallenblase,

Hypophysen-Hinterlappen Zahn 24: Siebbeinzel-

len, Schulter, Ellbogen, Hand radial, Fuss, grosse

Zehe, Lunge rechts, Dickdarm rechts, Hypophysen-

Hinterlappen Zahn 25: Siebbeinzellen, Schulter,

Ellbogen, Hand radial, Fuss, grosse Zehe, Lunge

rechts, Dickdarm rechts, Thymus Zahn 26: Kiefer-

höhle, Kiefer, Knie vorn, Bauchspeicheldrüse,

Magen rechts, Schilddrüse, weibliche Brustdrüse

rechts Zahn 27: Kieferhöhle, Kiefer, Knie vorn,

Bauchspeicheldrüse, Magen rechts, Nebenschild-

drüse, weibliche Brustdrüse rechts Zahn 28:Innenohr, Schulter, Ellbogen, Hand ulnar, Fuss

plantar, Zehen, Herz rechts, Zwölffingerdarm,

Hypophysen-Vorderlappen, zentrales Nerven-

system, Psyche Zahn 31: Nebenniere, Blase rechts,

urogenitales Gebiet, Niere rechts, Knie hinten,

Kreuzsteissbein, Fuss, Stirnhöhle Zahn 32: Neben-

niere, Blase rechts, urogenitales Gebiet, Niere

rechts, Knie hinten, Kreuzsteissbein, Fuss, Stirn-

höhle Zahn 33: Keimdrüse, Gallenblase, Leber

rechts, Knie hinten, Hüfte, Fuss, Auge Zahn 34:Weibliche Brustdrüse rechts, Keimdrüse, Magen

rechts, Magenausgang, Bauchspeicheldrüse, Knie

vorn, Kiefer, Kieferhöhle Zahn 35: Weibliche Brust-

drüse rechts, Lymphgefässe, Magen rechts,

Magenausgang, Bauchspeicheldrüse, Knie vorn,

Kiefer, Kieferhöhle Zahn 36: Venen, Dickdarm

rechts, Dünndarmbereich, Lunge rechts, Schulter,

Ellbogen, Hand radial, Fuss, grosse Zehe, Siebbein-

zellen Zahn 37: Arterien, Dickdarm rechts, Dünn-

darmbereich, Lunge rechts, Schulter, Ellbogen,

Hand radial, Fuss, grosse Zehe, Siebbeinzellen

Zahn 38: Energiehaushalt, peripheres Nerven-

system, Krummdarm rechts, Dünndarmbereich,

Herz rechts, Schulter, Ellbogen, Hand ulnar, Fuss

plantar, Zehen, Ohr Zahn 41: Nebenniere, Blase

links, urogenitales Gebiet, Niere links, Knie hinten,

Kreuzsteissbein, Fuss, Stirnhöhle Zahn 42: Neben-

niere, Blase links, urogenitales Gebiet, Niere links,

Knie hinten, Kreuzsteissbein, Fuss, Stirnhöhle

Zahn 43: Keimdrüse, Gallengänge links, Leber

links, Knie hinten, Hüfte, Fuss, Auge Zahn 44:Weibliche Brustdrüse links, Keimdrüse, Magen

links, Milz, Knie vorn, Kiefer, Kieferhöhle Zahn 45:Weibliche Brustdrüse links, Lymphgefässe, Magen

links, Milz, Knie vorn, Kiefer, Kieferhöhle Zahn 46:Venen, Dickdarm links, Lunge links, Schulter, Ell-

bogen, Hand radial, Fuss, grosse Zehe, Siebbein-

zellen Zahn 47: Arterien, Dickdarm links, Lunge

links, Schulter, Ellbogen, Hand radial, Fuss, grosse

Zehe, Siebbeinzellen Zahn 48: Energiehaushalt,

peripheres Nervensystem, Leerdarm, Krummdarm

links, Herz links, Schulter, Ellbogen, Hand ulnar,

Fuss plantar, Zehen, Ohr

18

17

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Was zusammengehört

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sich der Krankheitserkennung angenom-men und die Zahn-Organ-Beziehungenergründet, wobei allerdings die Ganz-körper-Beziehungen und jene zur Psychenicht erfasst werden können. Die aus derElektroakupunktur gewonnenen Ein-sichten können auch therapeutisch aus-genützt werden.

Die Elektroakupunktur-Diagnostiknach Voll basiert auf der Messung derelektrischen Potenziale der Organe, mitder jede Krankheit einhergeht, indemeine Entzündung diese Potenziale erhöht

und eine Degeneration dieselben redu-ziert. Dafür stehen 280 verschiedeneMesspunkte für Organe bzw. Organteileund Gewebesysteme zur Verfügung. Beider Messung, die an Händen und Füssenbeginnt, hält der Patient eine Elektrode ineiner Hand, während der Behandler ander anderen Hand die Punkte mit eineranderen feinen Elektrode abtastet. Dabeifliesst ein nicht fühlbarer Strom, der vomzugehörigen Organ reflektiert wird. DieHöhe der gemessenen Werte gibt Aus-kunft darüber, ob sich das entsprechende

Organ in einem energetischen Gleichge-wicht befindet oder ob dort degenerativeoder entzündliche Prozesse ablaufen.

Anschliessend wird in der Regel einMedikamententest durchgeführt. Dazuwerden die zu testenden Präparate nach-einander in den Messkreis eingebracht.Werden mit einem Mittel die Messwerteverbessert, unterstützt es die Gesundungdes Patienten. Verändern sich die Mess-werte nicht, so weiss der Therapeut, dassdas Medikament nicht helfen würde. Zieldieses Medikamententests ist es auch, die

ZZuumm GGeebbrraauucchh ddeerr ÜÜbbeerrssiicchhtt::Die Zahnnummerierung erfolgt von derMitte aus, so dass sich 4 Gruppen er-geben: Der rechte Oberkiefer erhält dieLeitzahl 1 (also: 11, 12 usf.), der linkeOberkiefer die Leitzahl 2 (21, 22 usf.)Der linke Unterkiefer erhält die Leit-zahl 3 (31, 32 usf.), der rechte Unter-kiefer erhält die Leitzahl 4 (41, 42 usf.).Aus der Tabelle geht hervor, dass oftbenachbarte Zähne auf das gleicheOrgan Einfluss nehmen. (Siehe auchTabelle auf den Seiten 52/53.)

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Naturheilkunde GESUNDHEIT

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im Bindegewebe eingelagerten Stoffe zuerkennen und auszuleiten. Ist das Binde-gewebe entschlackt, kann das Immun-system seine Aufgabe wieder besser er-füllen.

Auch andere Diagnoseverfahren, vorallem bioenergetische Verfahren, könnenzum Ziel führen: Bioelektrische Funk-tions- und Regulationsdiagnostik, Elek-trohauttest (ETH), Auriculomedizin,Biokybernetik, neuraltherapeutische Tests(Testinjektionen) usf. Zu jeder Stör-feldabklärung gehört selbstredend auchdie Messung der galvanischen Strömezwischen den verschiedenen eingebautenMetalllegierungen.

Weil die Herde den Energiehaushaltstören, d.h. den Energiefluss an denOrganen, mit denen sie in Verbindungstehen, können sie als Totengräber derGesundheit wirken. Eine möglichst früh-

zeitige Herdbeseitigung ist wichtig. Lautden Erkenntnissen von Voll gibt es wenigchronische Krankheiten ohne ein Herd-geschehen. Doch nützt alle Früherfas-sung nichts, wenn die Lebensführung,welche die entsprechenden Degeneratio-nen ausgelöst hat, beibehalten wird.

Mangel an BeachtungDie Frage ist berechtigt, weshalb denndem Herdgeschehen im schulmedizini-schen Alltag so wenig Aufmerksamkeitzuteil wird. Zweifelsohne sind der Hangzum Spezialistentum (isolierte Betrach-tung der einzelnen Organe statt ihre Ein-bindung ins System) und der mit derWissensfülle einhergehende Verlust anÜberblick daran beteiligt. Es ist ähnlichwie in der Landwirtschaft, ebenfalls einemhochkomplizierten Ganzheitssystem mit

seinen vernetzten Regelvorgängen. Dortist zwar der einzelne «Schädling» sehrexakt bekannt, kaum aber seine Funktionim Gesamtgefüge des Naturgeschehens.Auch die Folgen der Bekämpfungs-massnahmen auf die komplexen ökologi-schen Netzwerke sind kaum Gegenstandder Forschung. Im Allgemeinen wirdkaum bedacht, dass Leben heisst, auf Reizezu reagieren. Sind die Reize falsch, nimmtdas Verhängnis seinen Lauf – von Ermü-dungserscheinungen bis zu Schmerzenund zum Zusammenbruch, wenn sichder Stress vergrössert.

Die Herdtherapie bedeutet eine ziel-bewusste Zusammenarbeit zwischeneinem allgemein medizinisch tätigenTherapeuten, der den Überblick wahrenmuss, und den umfassend denkendenFachleuten der verschiedenen Diszipli-nen, die z.B. chirurgische Eingriffe vor-

SINNESORGANE Innenohr Auge

Schulter Ellbogen

Hüfte

Herz rechts Leberrechts

Zwölffinger-darm Gallenblase

ENDOKRINE DRÜSEN Hypophysen-Vorderlappen

Nebenschild-drüse

Schild-drüse Thymus

Zentrales Nervensystem

Psyche

OBERKIEFER 28 27 26 25 24 23 22 21 11 12

UNTERKIEFER 38 37 36 35 34 33 32 31 41 42

Energie-haushalt

ENDOKRINE DER GEWEBSSYSTEME

periphere Nerven Arterien Venen Lymph-

gefässe

Ileumrechts

Herz rechts Leber rechts

Hüfte

SINNESORGANE Ohr Auge

Magen rechts Magenausgang

Gallen-blase

Blase rechts urogenitales Gebiet

Weibliche Brustdrüse rechts

Keimdrüse

Hand radialFuss

Grosse ZeheKnie vorn

Fuss

Kreuzsteissbein KreuzsteissbeinGELENKE

Hand ulnarFuss plantar

Zehen

Niere links

Blase links urogenitales Gebiet

Epiphyse

Rechts aus der Sicht des Aussenstehenden

Niere rechts

Blase rechts urogenitales Gebiet

Epiphyse

Links aus der Sicht des Aussenstehenden

Fuss

Stirnhöhle

Knie hinten

Fuss

Stirnhöhle

Niere rechts

Nebenniere Nebenniere

Niere links

Blase links urogenitales Gebiet

Knie vorn

Kieferhöhle

Knie hinten

Kreuzsteissbein

Fuss

StirnhöhleSiebbeinzellen

Gebiet im Bereich des Dünndarms

Hand ulnarFuss plantar

Zehen

Hand radialFuss

Grosse Zehe

Stirnhöhle

Knie hinten

Kieferhöhle

Kiefer

Siebbeinzellen

Schulter – Ellbogen

GELENKE

Kiefer

Bauchspeicheldrüse

Magen rechts

Weibliche Brustdrüse rechts

Knie hinten

Kreuzsteissbein

Bauchspeicheldrüse

Schulter – Ellbogen

Lunge rechts

Dickdarm rechts

ORGANE*

Dickdarm rechts

Lunge rechts

ORGANE*

Hypophysen-Hinterlappen

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NaturheilkundeGESUNDHEIT

Beziehung zwischen Zähnen und übrigem Organismus

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nehmen müssen und zu denen vor allemdie Zahnärzte gehören. Amalgamentfer-nungen müssen sorgfältig durchgeführtwerden, bei gleichzeitiger Aktivierungder Entgiftungsorgane. Quecksilber-De-pots im Gehirn, in den Nieren und immenschlichen Grundsystem müssen mo-bilisiert und ausgeschwemmt werden,z.B. durch homöopathische Massnah-men. Angesichts der Vernetztheit derOrganfunktionen wird es verständlich,dass auch die Herdtherapie («Enther-dung») nicht gegen gelegentliche Miss-erfolge gefeit ist. Der Idealfall wäre des-halb, die Menschen zu einem gesund-heitsbewussten Lebensstil anzuregen, wasin Bezug auf den Kauapparat vor allemeine vollwertige Nahrung bedeutenwürde, um Kiefer und Gebiss von innenheraus zu stärken. Ein vernünftigerMensch weiss, dass er auch Pflichten

seiner Gesundheit gegenüber hat, undverhält sich entsprechend.

Eine Herdtherapie ist besonders ange-zeigt, wenn eine allgemeine Erkrankungchronisch ist, sich also jeder Therapiewidersetzt. Dies trifft vor allem auf diefolgenden Krankheiten zu: alle Rheuma-tismus-Formen, funktionelle Beschwer-den an Gelenken und Muskeln,neuralgieähnliche Beschwerden, Migräneund Kopfschmerzen sowie Ekzeme undHauterkrankungen. Bei den gravierendenchronischen Erkrankungen wie MultipleSklerose, Krebs, Zuckerkrankheit usw.ist eine Zahnsanierung meistens sinn-voll, um Therapieblockaden für den Hei-lungsprozess zu beseitigen; das ist ofterfolgreicher als sich durch einen Be-handlungsmarathon durchzubeissen, beidem grundlegende Ursachen ausserAcht bleiben.

Die Therapie besteht vielfach in derEntfernung kranker und krankmachenderZähne. Dann haben die betreffendenOrgane eine (belastende) Beziehungweniger. Aber durch die Depolarisierung(Erlöschen der Gegenspannung) wirdder Energiefluss verändert, so dass gele-gentlich mit einem einfachen neuralthera-peutischen Eingriff wie eine homöopa-thische Injektion unter die Mundschleim-haut dafür gesorgt werden muss, dassdie Energien wieder ungestört fliessenkönnen und sich das komplexe Regelwerkneu einpendeln kann.

Zugang zu ganzheitlich arbeitenden ZahnärztenEs empfiehlt sich, einen Zahnarzt, derdie Amalgamgefahren herunterspielt unddieses Gift sogar noch verwendet, flucht-artig zu verlassen. Das Augenmerk einesguten Zahnarztes darf nicht allein denZähnen, dem Kiefer und dem Mundraumgelten, sondern dem ganzen Menschenin seinem Umfeld. Er muss wissen, dassKrankheiten ihre Ursache oft nicht amOrt der Störung haben.

Dieser umfassenden Betrachtungs-weise haben sich allen voran die Mitglie-der der 1992 gegründeten SchweizerischenGesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin(SGZM)1 verschrieben. Sie ist eine Fach-gesellschaft der Schweizerischen Ärzte-gesellschaft für Erfahrungsmedizin(SAGEM). Die SGZM strebt die Förde-rung der ganzheitlichen Zahnmedizindurch Aus- und Weiterbildung vonZahnärzten und Ärzten und durch Kon-takte mit andern interessierten Organisa-tionen im In- und Ausland an. Da werdensozusagen Behandlungen mit Biss ange-boten, die an die Wurzeln gehen, abernicht unbedingt an die Zahnwurzeln. ■

1 Adresse: Schweizerische Gesellschaft für Ganz-heitliche Zahnmedizin, Postfach 590, 3000 Bern7Tel. 031 31197 57, E-Mail: [email protected]: www.sgzm.ch

Auge Innenohr

Schulter Ellbogen

Hüfte

Leber links Herz links

Gallengänge links

Jejunum Ileum links

Thymus Schild-drüse

Nebenschild-drüse

Hypophysen-Vorderlappen

Zentrales Nervensystem

Psyche

13 14 15 16 17 18

43 44 45 46 47 48

Energie-haushalt

Lymph-gefässe Venen Arterien periphere

Nerven

Leber links Herz links

Hüfte

Auge Ohr

Gallengänge links Magen links Jejunum Ileum

links

Hand ulnarFuss plantar

Zehen

Hand radialFuss

Grosse ZeheKnie vorn

Lunge links

Dickdarm links

Kiefer

KieferhöhleSiebbeinzellen

Schulter – Ellbogen

Siebbeinzellen

Weibliche Brustdrüse links

Magen links

Milz

Hand radialFuss

Grosse Zehe

Lunge links

Schulter – Ellbogen

Hand ulnarFuss plantar

Zehen

Weibliche Brustdrüse links

Keimdrüse

Milz

Knie vorn

Kiefer

Kieferhöhle

Hypophysen-Hinterlappen

Dickdarm links

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Naturheilkunde GESUNDHEIT

EErrkklläärruunngg ddeerr FFaacchhaauussddrrüücckkee::

EEppiipphhyyssee:: Gelenk-ende eines Röhren-knochens

HHyyppoopphhyyssee:: Hirn-anhangdrüse

IIlleeuumm:: Krummdarm,unterer Teil desDünndarms

JJeejjuunnuumm:: Leerdarm,ein Teil des Dünn-darms

PPllaannttaa:: Fusssohle

rraaddiiaall:: strahlen-förmig

UUllnnaa:: Elle, der klei-nere der beidenUnterarmknochen,kleinfingerwärtsliegend

uurrooggeenniittaall:: denHarn- undGeschlechtsapparatbetreffend

** OORRGGAANNEE:: Die Auf-teilung erfolgte nachden Blutspeicher-organen (in derchinesischen Medi-zin: Yin, jeweilsobere Zeile) und denHohlorganen (Yang,jeweils untere Zeile).

JejunumIleum links