5. Entlebucher Ärztetage MPA Fortbildung Neurologie am Telefon 12.09.2014Rossweid Dr. med. Regula...
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5. Entlebucher Ärztetage5. Entlebucher ÄrztetageMPA FortbildungMPA Fortbildung
Neurologie am Telefon
12.09.201412.09.2014RossweidRossweid
Dr. med. Regula Ehrbar, Neurologie FMHLuzern
Beispiel TelefonatBeispiel Telefonat
Was fragen, an was denken?Was fragen, an was denken?
kurze Theorie kurze Theorie
Neurologie am TelefonNeurologie am Telefon
Eine Frau ruft an (Freitag)Eine Frau ruft an (Freitag)
Ich möchte mich zu einer Kontrolle Ich möchte mich zu einer Kontrolle anmeldenanmelden
Ich konnte gestern Abend plötzlich Ich konnte gestern Abend plötzlich den rechten Arm nicht heben können. den rechten Arm nicht heben können. Da mir nichts weh getan hat, bin ich Da mir nichts weh getan hat, bin ich ins Bett gegangen und heute geht es ins Bett gegangen und heute geht es ihr wieder gut. ihr wieder gut.
Telefon 1Telefon 1
Ich bin 27 jährig Ich bin 27 jährig
und jetzt?und jetzt?
Telefon 1Telefon 1
Ich bin 72 jährig Ich bin 72 jährig
Heute ist es praktisch wieder gutHeute ist es praktisch wieder gut
und jetzt?und jetzt?
Telefon 1Telefon 1
In der Schweiz ca. 17’000 / JahrIn der Schweiz ca. 17’000 / Jahr dritthäufigste Todesursachedritthäufigste Todesursache
Erkrankung der Alters, nur < 15% jünger als Erkrankung der Alters, nur < 15% jünger als 65Jahre 65Jahre
Hirnschlag / ApoplexieHirnschlag / Apoplexie
Jede plötzlich auftretende neurologische Jede plötzlich auftretende neurologische Störung kann eine Streifung oder ein Störung kann eine Streifung oder ein Hirnschlag seinHirnschlag sein
Warnsymptom Warnsymptom StreifungStreifung (transitorische (transitorische ischämische Attacke, TIA) ischämische Attacke, TIA) → → transiente cerebrale Ischämie mit plötzlichen transiente cerebrale Ischämie mit plötzlichen AusfallserscheinungenAusfallserscheinungen→ → Dauer meistens einige MinutenDauer meistens einige Minuten
HirnschlagHirnschlag → → plötzlich auftretende, länger anhaltende plötzlich auftretende, länger anhaltende
zerebrale Ausfallserscheinungenzerebrale Ausfallserscheinungen
Hirnschlag / ApoplexieHirnschlag / Apoplexie
80-85% cerebrale Mangeldurchblutung / 80-85% cerebrale Mangeldurchblutung / IschämieIschämie
15% Blutung innerhalb Gehirn15% Blutung innerhalb Gehirn 3-4% Blutung ausserhalb Gehirn3-4% Blutung ausserhalb Gehirn
andere Ursachen (selten)andere Ursachen (selten) (Vaskulitis, Tumore…)(Vaskulitis, Tumore…)
Hirnschlag / ApoplexieHirnschlag / Apoplexie
Durchblutungsstörung/IschämieDurchblutungsstörung/Ischämie
Verstopfung einer Arterie durch ein Thrombus
↓→ Unterversorgung des Gehirnes mit Nährstoffen und Sauerstoff→ Nervenzellen sterben ab
↑Verstopfung einer Arterie durch ein Gerinnsel (Thrombus)
25% aller ischämischen Schlaganfälle bei 25% aller ischämischen Schlaganfälle bei jungen Patientenjungen Patienten
bei 2/3 lokale Symptome wie ziehende bei 2/3 lokale Symptome wie ziehende Halschmerzen entlang der A. carotis, Halschmerzen entlang der A. carotis, (einseitige Nackenschmerzen), (einseitige Nackenschmerzen), retroorbitale Schmerzen oder Hemikranie.retroorbitale Schmerzen oder Hemikranie.
>50% dann ein Hirnschlag oder TIA, meist >50% dann ein Hirnschlag oder TIA, meist in der ersten Woche in der ersten Woche
teilweise vorangegangenes Trauma oder teilweise vorangegangenes Trauma oder hereditäre Bindegewebserkrankunghereditäre Bindegewebserkrankung
Dissektion der Dissektion der hirnzuführenden Arterien hirnzuführenden Arterien
Einriss einer Einriss einer GefässwandGefässwand
Dissektion der Dissektion der hirnzuführenden hirnzuführenden Arterien Arterien
Dissektion der Dissektion der hirnzuführenden hirnzuführenden Arterien Arterien
Dissektion und Verschluss der A. carotis interna rechts
bei jüngeren Personenbei jüngeren Personen Einriss einer GefässwandEinriss einer Gefässwand
Arterien-DissektionArterien-Dissektion
Dissektion der Dissektion der hirnzuführenden hirnzuführenden Arterien Arterien
Hirnblutung im Gehirn Hirnblutung im Gehirn (Netteratlas)(Netteratlas)
HirnblutungHirnblutungdurch Platzen eines Gefässes durch Platzen eines Gefässes → → Nervenzellen sterben abNervenzellen sterben ab
Cerebrale Cerebrale HämorrhagieHämorrhagie
Symptome Symptome - Hemisyndrom - Hemisyndrom - Sensibilitätsstörungen- Sensibilitätsstörungen - Sehstörungen (Hemianopsie, Doppeltsehen - Sehstörungen (Hemianopsie, Doppeltsehen
etc.)etc.) - Aphasie- Aphasie - Gleichgewichtsstörung- Gleichgewichtsstörung - Schwindel / Schwindelattacken- Schwindel / SchwindelattackenWeitere SymptomeWeitere Symptome
Hirnschlag / ApoplexieHirnschlag / Apoplexie
Symptome eines SchlaganfallesSymptome eines Schlaganfalles
Hirnschlag ist ein NotfallHirnschlag ist ein Notfall
eine TIA kann ein Notfall seineine TIA kann ein Notfall sein
→ → ohne Zeitverlust in ein ohne Zeitverlust in ein NotfallzentrumNotfallzentrum
Hirnschlag / ApoplexieHirnschlag / Apoplexie
Dissektionspatienten sollten wie Dissektionspatienten sollten wie Hirnschlagpatienten als Notfall Hirnschlagpatienten als Notfall behandelt werdenbehandelt werden
Dissektion der Dissektion der hirnzuführenden hirnzuführenden Arterien Arterien
Durch eine optimale Akutherapie Durch eine optimale Akutherapie kann das Risiko einer bleibenden kann das Risiko einer bleibenden Behinderung nach einem Behinderung nach einem ischämischen Hirnschlag auf 58% ischämischen Hirnschlag auf 58% reduziert werden!reduziert werden!
ApoplexieApoplexie
Standarttherapie intravenöse (systemische) Standarttherapie intravenöse (systemische) ThrombolyseThrombolyse
bis 4,5h nach Symptombeginnbis 4,5h nach Symptombeginn
Intraarterielle(endovaskuläre) Thrombolyse Intraarterielle(endovaskuläre) Thrombolyse bis 6h nach Symptombeginn, v.a. bei schweren bis 6h nach Symptombeginn, v.a. bei schweren Hirnschlägen mit Verschluss grosser Hirnschlägen mit Verschluss grosser hirnversorgender Gefässe effektivhirnversorgender Gefässe effektiv
Bridging-TherapieBridging-Therapie Endovaskuläre Rekanalisationstechnicken Endovaskuläre Rekanalisationstechnicken
(Einsparung der Thromolytika oder wenn >6h)(Einsparung der Thromolytika oder wenn >6h)
ApoplexieApoplexie
Therapie des ischämischen Therapie des ischämischen HirninfarktesHirninfarktes
- 6 h
Intraarterielle Thrombolyse
0 – 4.5hIntravenöseThrombolyse
Aspirin, wenn Thrombolysekontraindiziert
> 6 h
Aspirin
Heparin in ausgewählten Situationen wie Dissektion,kardiogene Embolie, hochgradige extra- oder intrakranielleStenose oder Sinusthrombose
ApoplexieApoplexieSchematische Darstellung der Penumbra und ihrer Entwicklung, wenn keine Rekanalisation erfolgt ist
3 Std.
15 Min. 30 Min.
1 Std. 2 Std.
1 Min.
Penumbra
Intravenöse ThrombolyseInnert den ersten 4.5 Stunden
Intraarterielle ThrombolyseStunde 3-6
Wichtige Informationen für den Wichtige Informationen für den erstbehandelnden Arzterstbehandelnden Arzt
??
Hirnschlag / ApoplexieHirnschlag / Apoplexie
Wichtige Informationen für den ArztWichtige Informationen für den Arzt
genauer Zeitpunkt genauer Zeitpunkt des Symptombeginnes des Symptombeginnes und Dauer der Symptomeund Dauer der SymptomeSchwere der Symptomatik Schwere der Symptomatik (Hemisyndrom, (Hemisyndrom, Aphasie, Hemianopsie)Aphasie, Hemianopsie)Co-Morbiditäten (antikoaguliert? mit was?, Co-Morbiditäten (antikoaguliert? mit was?, vask. Risikofaktoren, frühere cerebrovask. vask. Risikofaktoren, frühere cerebrovask. Ereignisse?)Ereignisse?)Grad der vorherigen Unabhängigkeit, Wille des Grad der vorherigen Unabhängigkeit, Wille des Patienten/Angehörigen bez. MaximaltherapiePatienten/Angehörigen bez. Maximaltherapie
Hirnschlag / ApoplexieHirnschlag / Apoplexie
Habe seit gestern Abend massive Habe seit gestern Abend massive Kopfschmerzen, konnte deshalb nicht Kopfschmerzen, konnte deshalb nicht schlafenschlafen
??
Telefon 2Telefon 2
Wie begonnen?Wie begonnen?
Wie stark?Wie stark?
??
Telefon 2Telefon 2
KopfschmerzenKopfschmerzen
Was muss differenziert werden?Was muss differenziert werden?
Telefon 2Telefon 2
von harmlos bis lebensbedrohlichvon harmlos bis lebensbedrohlich
ob hinweisend auf einen Notfall hängt ob hinweisend auf einen Notfall hängt nicht allein von der Intensität der nicht allein von der Intensität der Kopfschmerzen abKopfschmerzen ab
KopfschmerzenKopfschmerzen
wichtigstes Kriterium: altbekannter wichtigstes Kriterium: altbekannter Kopfschmerz (meist harmlos) oder Kopfschmerz (meist harmlos) oder neu aufgetretenneu aufgetreten
KopfschmerzenKopfschmerzen
Wichtige ZusatzinformationenWichtige Zusatzinformationen
??
KopfschmerzenKopfschmerzen
Wichtige Zusatzinformationen Wichtige Zusatzinformationen
zeitliche Entwicklung der zeitliche Entwicklung der KopfschmerzenKopfschmerzen plötzlich (perakut)plötzlich (perakut) innerhalb von Tagen zunehmendinnerhalb von Tagen zunehmend über Wochen zunehmendüber Wochen zunehmend
KopfschmerzenKopfschmerzen
Wichtige Zusatzinformationen Wichtige Zusatzinformationen
Neurologische Begleitsymptome Neurologische Begleitsymptome (Lähmung, Gefühlsstörung, (Lähmung, Gefühlsstörung, Sprachstörung, Sehstörung)Sprachstörung, Sehstörung)
Fieber (Meningismus)Fieber (Meningismus) Bewusstseinsstörung/Bewusstseinsstörung/
Pupillenerweiterung (einseitig)Pupillenerweiterung (einseitig) Übelkeit/ErbrechenÜbelkeit/Erbrechen
KopfschmerzenKopfschmerzen
KopfschmerzenKopfschmerzen
Wichtige ZusatzinformationenWichtige Zusatzinformationen
LokalisationLokalisation einseitig Nacken/Halsschmerzen, einseitig Nacken/Halsschmerzen,
retroorbitalretroorbital
KopfschmerzenKopfschmerzen
Primäre KopfschmerzenPrimäre Kopfschmerzen
Sekundäre Kopfschmerzen Sekundäre Kopfschmerzen (gefährlich, nicht gefährlich)(gefährlich, nicht gefährlich)
KopfschmerzenKopfschmerzen Primäre KopfschmerzenPrimäre Kopfschmerzen
Sekundäre Kopfschmerzen Sekundäre Kopfschmerzen (gefährlich, nicht gefährlich)(gefährlich, nicht gefährlich)z.B. Subarachnoidalblutung, z.B. Subarachnoidalblutung, Sinusvenenthrombose, Dissketion der Sinusvenenthrombose, Dissketion der hirnzuführenden Arterien, hypertensive Krise, hirnzuführenden Arterien, hypertensive Krise, etc. etc. etc. etc.
Typisch Typisch sehr plötzlich (perakut) sehr plötzlich (perakut) auftretende, heftigste auftretende, heftigste Kopfschmerzen Kopfschmerzen
unbekannten Charaktersunbekannten Charakters häufig aus rupturiertem häufig aus rupturiertem
intracraniellem Aneurysma intracraniellem Aneurysma lebensbedrohlich (50% Letalität)lebensbedrohlich (50% Letalität) häufig: meningeale Reizsymptome, häufig: meningeale Reizsymptome,
später Bewusstseinsstörungen, fokale später Bewusstseinsstörungen, fokale AusfälleAusfälle
SubarachnoidalblutunSubarachnoidalblutungg
SubarachnoidalblutunSubarachnoidalblutungg
KarotisangiographieAneurysma an der Bifurkation der A. carotis interna
Notfall
SubarachnoidalblutunSubarachnoidalblutungg
Schematische Darstellungeiner Ruptur einesAneurysmas der Bifurkation der A. carotis interna
Notfall
SubarachnoidalblutunSubarachnoidalblutungg
Rezidivblutungsrisiko hoch aus einem Rezidivblutungsrisiko hoch aus einem rupturierten Aneurysma (30% in 4 Wochen)rupturierten Aneurysma (30% in 4 Wochen)
Schädel CT 90% sensitivSchädel CT 90% sensitiv
rasche gezielte Diagnose anzustreben (MR rasche gezielte Diagnose anzustreben (MR Angiographie, cerebrale Katheterangiographie Angiographie, cerebrale Katheterangiographie und entsprechende Behandlung chirurgisch und entsprechende Behandlung chirurgisch (Clipping) oder endovaskulär (Coiling) (Clipping) oder endovaskulär (Coiling) anzustrebenanzustreben
SubarachnoidalblutunSubarachnoidalblutungg
meist junge Menschenmeist junge Menschen typischerweise junge Frauen mit typischerweise junge Frauen mit
oraler Kontrazeption und oraler Kontrazeption und Nikotinkonsum oder Frauen nach Nikotinkonsum oder Frauen nach der Geburtder Geburt
auch septische Venenthrombosen auch septische Venenthrombosen nach Otitis oder Mastoiditisnach Otitis oder Mastoiditis
SinusvenenthromboseSinusvenenthrombose
SinusvenenthromboseSinusvenenthromboseSinusvenen undHirnvenen
Kopfschmerzentwicklung über Tage Kopfschmerzentwicklung über Tage bis Wochen (ev. einziges Symptom)bis Wochen (ev. einziges Symptom)
sehr variables Bild sehr variables Bild fokale Herdsymptome, fokale Herdsymptome,
Krampfanfälle (40%), Doppelbilder Krampfanfälle (40%), Doppelbilder Verwirrtheit bis lebensbedrohlich Verwirrtheit bis lebensbedrohlich mit Bewusstseinsstörung.mit Bewusstseinsstörung.
Rezidive eher selten Rezidive eher selten
SinusvenenthromboseSinusvenenthrombose
25% aller ischämischen Schlaganfälle bei 25% aller ischämischen Schlaganfälle bei jungen Patientenjungen Patienten
bei 2/3 lokale Symptome wie ziehende bei 2/3 lokale Symptome wie ziehende Halsschmerzen entlang der A. carotis, Halsschmerzen entlang der A. carotis, (einseitige Nackenschmerzen), (einseitige Nackenschmerzen), retroorbitale Schmerzen oder retroorbitale Schmerzen oder Hemikranie.Hemikranie.
>50% dann ein Hirnschlag oder TIA, meist >50% dann ein Hirnschlag oder TIA, meist in der ersten Woche in der ersten Woche
vorangegangenes Trauma oder hereditäre vorangegangenes Trauma oder hereditäre BindegewebserkrankungBindegewebserkrankung
Dissektion der Dissektion der hirnzuführenden Arterien hirnzuführenden Arterien
Lokalisation der Kopfschmerzenbei der Dissektion der A. carotis internabzw. der A. vertebralis
ungewohnte Kopfschmerzen, v.a. > 40 Jährigenungewohnte Kopfschmerzen, v.a. > 40 Jährigen DauerkopfschmerzDauerkopfschmerz zunehmende Intensitätzunehmende Intensität schlagartig auftretendschlagartig auftretend streng lokalisierte oder seitenkonstante Kopfschmerzenstreng lokalisierte oder seitenkonstante Kopfschmerzen Begleiterscheinungen (Erbrechen, epileptische Anfälle, Begleiterscheinungen (Erbrechen, epileptische Anfälle,
psychische Veränderungen)psychische Veränderungen) mit pathologischen Untersuchungsbefunden wie mit pathologischen Untersuchungsbefunden wie
neurologische Ausfälle, Stauungspapillen, neurologische Ausfälle, Stauungspapillen, neuropsychologische Ausfälleneuropsychologische Ausfälle
Alarmsymptome bei Alarmsymptome bei KopfschmerzenKopfschmerzen
Aus Neurologie M. Mummenthaler, H. Mattle
Ich habe Migräne seit dem VorabendIch habe Migräne seit dem Vorabend kann mein Kind etwas bei Ihnen holen?kann mein Kind etwas bei Ihnen holen?
Telefon 3Telefon 3
Ich habe Migräne seit dem VorabendIch habe Migräne seit dem Vorabend
Ja, so wie immer, aber die Medikamente Ja, so wie immer, aber die Medikamente sind mir ausgegangen, weiss den Namen sind mir ausgegangen, weiss den Namen nicht mehr, so eine Schachtel, kleine nicht mehr, so eine Schachtel, kleine TablettenTabletten
Telefon 3Telefon 3
Migräne Medikamente?Migräne Medikamente?
an was denken?an was denken?
Telefon 3Telefon 3
Migräne
AttackenbehandlungAttackenbehandlungAspirin 1000mgAspirin 1000mgAspirin und MetoclopramidAspirin und MetoclopramidDiclofenac (Voltaren, Olfen, Inflamac) 100 – Diclofenac (Voltaren, Olfen, Inflamac) 100 – 150mg150mgMefenaminsäure (Ponstan) 500 – 1500mgMefenaminsäure (Ponstan) 500 – 1500mgNaproxen 500mg (supp. Tbl.)Naproxen 500mg (supp. Tbl.)Paracetamol 1000mg (z.B. Brausetabletten)Paracetamol 1000mg (z.B. Brausetabletten)
Migräne-MedikamenteMigräne-Medikamente
AttackenbehandlungAttackenbehandlungTriptane (KHK, Apoplexie, MAO-Hemmer)Triptane (KHK, Apoplexie, MAO-Hemmer)
Sumatriptan (Imigran®) s.c. 6mg (max Sumatriptan (Imigran®) s.c. 6mg (max 12mg/die)/ Tbl. 50mg (max. 200mg/die)/Supp 12mg/die)/ Tbl. 50mg (max. 200mg/die)/Supp 25mg (max. 50mg/die)/Nasalspray 20mg 25mg (max. 50mg/die)/Nasalspray 20mg (max. 40mg/die)(max. 40mg/die)Zolmitriptan (Zomig®) Tbl. 2,5mg (max. Zolmitriptan (Zomig®) Tbl. 2,5mg (max. 10mg/die, Lingualtbl. 2,5mg (max 10mg/die), 10mg/die, Lingualtbl. 2,5mg (max 10mg/die), Nasalspray 5mg (max 10mg/die)Nasalspray 5mg (max 10mg/die)
Migräne-MedikamenteMigräne-Medikamente
Rizatriptan (Maxalt®) Tbl. 5mg, 10mg Rizatriptan (Maxalt®) Tbl. 5mg, 10mg (max. 30mg/die), Lingualtbl. 5mg, (max. 30mg/die), Lingualtbl. 5mg, 10mg (max 30mg/die)10mg (max 30mg/die)
Eletriptan (Relpax®) 40mg,80mg Eletriptan (Relpax®) 40mg,80mg (max. 160mg/die)(max. 160mg/die)
Almotriptan (Almogran®) 12,5mg Almotriptan (Almogran®) 12,5mg (max 25mg/die)(max 25mg/die)
Frovatriptan (Meramig®) 2,5mg (max. Frovatriptan (Meramig®) 2,5mg (max. 5mg/die)5mg/die)
Migräne-MedikamenteMigräne-Medikamente
Sie ich habe Kopfschmerzen, kann Sie ich habe Kopfschmerzen, kann ich nicht bei Ihnen etwas ich nicht bei Ihnen etwas bekommen?bekommen?
Telefon 4Telefon 4
Sie ich habe Kopfschmerzen, kann Sie ich habe Kopfschmerzen, kann ich nicht bei Ihnen etwas bekommen?ich nicht bei Ihnen etwas bekommen?
Nein, diese sind nicht ganz so stark Nein, diese sind nicht ganz so stark und über zwei Tage langsam und über zwei Tage langsam gekommen, ich kenne diese gekommen, ich kenne diese KopfschmerzenKopfschmerzen
was fragen, was geben?was fragen, was geben?
Telefon 4Telefon 4
Sie, ich habe Kopfschmerzen, kann ich Sie, ich habe Kopfschmerzen, kann ich nicht bei Ihnen etwas bekommen?nicht bei Ihnen etwas bekommen?
Nein, dies sind nicht ganz so stark und Nein, dies sind nicht ganz so stark und über zwei Tage langsam gekommen, ich über zwei Tage langsam gekommen, ich kenne diese Kopfschmerzenkenne diese Kopfschmerzen
Nein habe keine anderen Krankheiten, Nein habe keine anderen Krankheiten, einzig eine Epilepsie und nehme da einzig eine Epilepsie und nehme da MedikamenteMedikamente
Telefon 4Telefon 4
Mein Mann hat einen epileptischen Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!Anfall!
??
Telefon 5Telefon 5
anfallsartig auftretende Störung mit anfallsartig auftretende Störung mit oder ohne Bewusstseinsstörung oder ohne Bewusstseinsstörung und/oder andere anfallsartige und/oder andere anfallsartige motorische, sensible, sensorische oder motorische, sensible, sensorische oder vegetative Phänomenevegetative Phänomene
verursacht durch einen verursacht durch einen pathologischen Erregungsvorgang der pathologischen Erregungsvorgang der Nervenzellen/NervenzellnetzwerkeNervenzellen/Nervenzellnetzwerke
Epileptischer AnfallEpileptischer Anfall
Ursachen für einen epileptischen Anfall Ursachen für einen epileptischen Anfall
Entwicklungsstörungen des Gehirnes, Narben Entwicklungsstörungen des Gehirnes, Narben nach Hirninfarkt oder Traumen etc. , nach Hirninfarkt oder Traumen etc. , Gefässmissbildungen, Entzündungen, Tumor.Gefässmissbildungen, Entzündungen, Tumor.
SAB, Sinusvenenthrombose, Hirnblutung etc.SAB, Sinusvenenthrombose, Hirnblutung etc.
Metabolische Störungen: Hypoglykämie, Metabolische Störungen: Hypoglykämie, toxische Substanzen (Alkohol) toxische Substanzen (Alkohol)
Epileptischer AnfallEpileptischer Anfall
wiederholte anfallsartig auftretende wiederholte anfallsartig auftretende Störungen mit oder ohne Störungen mit oder ohne Bewusstseinsstörungen und/oder andere Bewusstseinsstörungen und/oder andere anfallsartige motorische, sensible, anfallsartige motorische, sensible, sensorische, oder vegetative Phänomenesensorische, oder vegetative Phänomene
verursacht durch einen pathologischen verursacht durch einen pathologischen Erregungsvorgang der Erregungsvorgang der Nervenzellen/NervenzellnetzwerkeNervenzellen/Nervenzellnetzwerke
EpilepsieEpilepsie
bei 0,5-1% der Bevölkerung tritt eine bei 0,5-1% der Bevölkerung tritt eine Epilepsie aufEpilepsie auf
Neuerkrankungen sind im 1. Lebensjahr Neuerkrankungen sind im 1. Lebensjahr und >65Jährigen am häufigstenund >65Jährigen am häufigsten
Ursachen für eine Epilepsie: Ursachen für eine Epilepsie: Entwicklungsstörungen des Gehirnes, Entwicklungsstörungen des Gehirnes, Narben nach Hirninfarkt oder Traumen Narben nach Hirninfarkt oder Traumen etc. , Gefässmissbildungen, etc. , Gefässmissbildungen, Entzündungen, Tumor. Entzündungen, Tumor.
EpilepsieEpilepsie
Nicht grundsätzlich ein NotfallNicht grundsätzlich ein Notfall
rasche Abklärung beim ersten, rasche Abklärung beim ersten, unprovozierten Anfall aber unprovozierten Anfall aber gerechtfertigt wegen möglicher gerechtfertigt wegen möglicher anderer zugrundliegender anderer zugrundliegender Erkrankung wieErkrankung wie
Encephalitis, Hirnvenenthrombose, Encephalitis, Hirnvenenthrombose, Schlaganfall etc.Schlaganfall etc.
Epileptischer AnfallEpileptischer Anfall
Anfall bei Epilepsie, ev. provoziertAnfall bei Epilepsie, ev. provoziert mit Schlafentzug, mit Schlafentzug,
Medikamente Medikamente nicht nicht genommen, genommen, Alkohol etc.Alkohol etc.
ev. Notfallmedikamenteev. Notfallmedikamentewie Temesta Exp. 2,5mgwie Temesta Exp. 2,5mgValium/Stesolid Rectiolen Valium/Stesolid Rectiolen
10mg10mg
EpilepsieEpilepsie
Wann ist ein Wann ist ein epileptischer Anfall ein epileptischer Anfall ein
Notfall ?Notfall ?
seriellen Anfällen bzw. Status seriellen Anfällen bzw. Status epileptikusepileptikus
Status epileptikus: Dauer eines Status epileptikus: Dauer eines tonisch-klonischen Anfalles von > 5 tonisch-klonischen Anfalles von > 5 Min, eines fokalen Anfalles von > Min, eines fokalen Anfalles von > 20-30Min. oder Anfälle von Serien 20-30Min. oder Anfälle von Serien ohne dazwischen Normalisieren des ohne dazwischen Normalisieren des ZustandesZustandes
Wann ist ein Wann ist ein epileptischer Anfall ein epileptischer Anfall ein
Notfall ?Notfall ?
Status generalisierter tonisch-Status generalisierter tonisch-klonischer Anfälleklonischer Anfälle
schwerwiegendste Art, Letalität schwerwiegendste Art, Letalität 20%, 20%, sofortige Behandlung sofortige Behandlung zwingendzwingend
Epileptische AnfälleEpileptische Anfälle
Mein Mann hat einen epileptischen Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!Anfall!
??
Telefon 5Telefon 5
Mein Mann hat einen epileptischen Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!Anfall!
Ja, er hat eine Epilepsie, hat gestern das Ja, er hat eine Epilepsie, hat gestern das Medikament nicht genommenMedikament nicht genommen
Telefon 5Telefon 5
Mein Mann hat einen epileptischen Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!Anfall!
Ja, er hat eine Epilepsie, hat gestern das Ja, er hat eine Epilepsie, hat gestern das Medikament nicht genommenMedikament nicht genommen
Vorbeikommen? Labor? Autofahren?Vorbeikommen? Labor? Autofahren?
Telefon 5Telefon 5
Autofahren?Autofahren?
NEINNEIN
Epileptischer AnfallEpileptischer Anfall
1. Benzodiazepine1. Benzodiazepine Lorazepam 2mg i.v. bis 10mg (0,1mg/kgKG); erste Lorazepam 2mg i.v. bis 10mg (0,1mg/kgKG); erste
Wahl, da 2-3h wirksamWahl, da 2-3h wirksam Diazepam 5mg (bis 30mg) (0,25mg/kgKG)Diazepam 5mg (bis 30mg) (0,25mg/kgKG) Clonazepam 0,5-1mg i.v. bis 6mg (0,05mg/kgKG)Clonazepam 0,5-1mg i.v. bis 6mg (0,05mg/kgKG)
2. 2. Phenytoin 750mg-150mg (750mg in 15-30min, Rest Phenytoin 750mg-150mg (750mg in 15-30min, Rest
über 24hüber 24h Valproat 1000-1500mg i.v. als Blus (max. 20-Valproat 1000-1500mg i.v. als Blus (max. 20-
30mg/kgKG)30mg/kgKG) off label Levetiracetam 2mg i.v.off label Levetiracetam 2mg i.v.
3. bei Therapieversagen3. bei Therapieversagen nach Intubation Thiopental oder Propofol unter nach Intubation Thiopental oder Propofol unter
Intensivmonitoring mit EEGIntensivmonitoring mit EEG
Therapie des Status Therapie des Status epileptikusepileptikus
Frau, 19-jährigFrau, 19-jährig Sie ich habe immer wieder ein Sie ich habe immer wieder ein
Kribbeln in beiden Füssen, ich habe Kribbeln in beiden Füssen, ich habe bestimmt MSbestimmt MS
Brauche dringend heute einen Termin Brauche dringend heute einen Termin
??
Telefon 6Telefon 6
Frau, 19 jährigFrau, 19 jährig Nein nein, das Kribbeln ist nicht Nein nein, das Kribbeln ist nicht
immer da, es kommt aber immer immer da, es kommt aber immer wiederwieder
Habe eine Cousine, die hat MSHabe eine Cousine, die hat MS
Notfall?Notfall?
Telefon 6Telefon 6
Multiple SkleroseMultiple Sklerose
Multiple Sklerose ist eine Multiple Sklerose ist eine chronische entzündliche chronische entzündliche Erkrankung des zentralen Erkrankung des zentralen Nervensystems, ZNSNervensystems, ZNS
AutoimmunerkrankungAutoimmunerkrankung
Was ist MS?Was ist MS?
Häufigste neurologische Erkrankung von Gehirn und Häufigste neurologische Erkrankung von Gehirn und Rückenmark im jungen ErwachsenenalterRückenmark im jungen Erwachsenenalter
Prävalenz Prävalenz 110-150/100’000110-150/100’000
Schweiz Schweiz ca. 9’000-12’000 Betroffeneca. 9’000-12’000 Betroffene
Schweiz Schweiz pro Jahr ca. 500 pro Jahr ca. 500 NeuerkrankungenNeuerkrankungen
Verhältnis Frau : Mann Verhältnis Frau : Mann 2 :12 :1
Multiple SkleroseMultiple Sklerose
Multiple SkleroseMultiple Sklerose
Durchschnittsalter bei Diagnosestellung: 20-40 Jahre (selten bei Kindern oder Älteren)
Durchschnittlicher ErkrankungsbeginnRRMS/SPMS 29JahrePPMS 41 Jahre
Multiple SkleroseMultiple Sklerose
Ursachen bis heute nicht geklärtUrsachen bis heute nicht geklärt
Kombination von genetischen und UmweltfaktorenKombination von genetischen und Umweltfaktoren
Auslösung durch Viruserkrankung? Auslösung durch Viruserkrankung?
MS ist nicht ansteckendMS ist nicht ansteckend
Multiple SkleroseMultiple Sklerose
Multiple SkleroseMultiple SkleroseMS Schub•Innert Tagen zunehmendes neurologisches Defizit, mindestens 24 Stunden andauernd•Korrelat im MRI: akute entzündliche Läsion•Im Verlauf von Wochen Rückbildung des neurologischen Defizites, ganz oder partiell•um als «neuen» Schub gerechnet zu werden, wird ein Mindestabstand von 30 Tagen nach dem letzten schubartigen Ereignis verlangt
Kontrastmittelaufnehmender akuter demyelinisierender Herd an kritischer Stelle (roter Pfeil): Hemiparse rechts. Frontaler Herd (grüner Pfeil) klinisch stumm
MRI BefundeMRI Befunde
Typische MRI Bilder einer MS
AbklärungAbklärung
Anamnese / KlinikAnamnese / Klinik
Typische MRI BefundeTypische MRI Befunde
LaborLaborBlutbefunde (Ausschluss anderer Erkrankungen)Blutbefunde (Ausschluss anderer Erkrankungen)Liquorpunktion (Nachweis entzündlicher Veränderungen, Liquorpunktion (Nachweis entzündlicher Veränderungen,
oligoklonale Banden)oligoklonale Banden)
Ev. evozierte Potentiale (VEP, visuell evozierte Potentiale)Ev. evozierte Potentiale (VEP, visuell evozierte Potentiale)
Multiple SkleroseMultiple Sklerose
MS - SymptomeMS - SymptomeSensibilitätsstörung
TherapieTherapie
Therapie des Schubes
•Korticosteroide i.v. Solu Medrol 500mg als KI an 5 Tagen Solu Medrol 1g als KI an 3 Tagen ev. danach Ausschleichschema p.o. dazu PPI, Vit. D3, Res. Schlafmittel•(Plasmapherese)
Verlaufsmodifizierende Therapie
•Interferon beta – Präparate (Avonex 1x/Woche i.m./Betaferon jeden 2. Tag s.c./Rebif 3x/Woche s.c.)•Glatirameracetat (1x täglich s.c.)•Tabletten: Gilenya, Aubagio, Tecfidera•Natalizumab (Infusion alle 4 Wochen)•Mitoxantron•etc.
Symptomatische Therapie
•Medikamentös•Physiotherapeutisch
Ich habe eine Multiple SkleroseIch habe eine Multiple Sklerose
Ich glaube ich habe einen MS Schub!Ich glaube ich habe einen MS Schub!
??
Telefon 7Telefon 7
ich sehe doppeltich sehe doppelt
Telefon 8Telefon 8
ich sehe doppeltich sehe doppelt
??zum Augenarzt?zum Augenarzt?
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Besten Dank !Besten Dank !
Dr. med. Regula Ehrbar, Neurologie FMHLuzern
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