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Vorwort

Schätzungsweise 100 000 Vereine gibt es in der Schweiz; die meisten davon sind lokal verankert. Sie unterstützen das Gemeinwesen, leisten Integrationsarbeit, sie versammeln Menschen mit gemeinsamen Interessen und organisieren deren Vertretung, sie fördern Gemeinschaften und Freizeitaktivitäten, und sie übernehmen oft Aufgaben der öffentlichen Hand.

Vereine haben in der Schweiz eine rund 300-jährige Geschichte. Sie sind zentrale Träger des zivilgesellschaftlichen Lebens. Dass Vereine heute sowohl als attraktives Instrument wie auch als etwas aus der Mode gekommen wahrgenommen werden können, spiegelt den jüngsten Wandel ihrer gesellschaftlichen Funktionen. Dieser Wandel ist Teil der nach 1960 einsetzenden umfassenden Veränderung der bürgerlichen Gesellschaftsordnung, deren Grundlagen in der Zeit der Aufklärung formuliert worden sind. Vereine sind davon stark betroffen, da sie ein wichtiger Bestandteil dieser Gesellschafts ordnung sind und sie mit hervorgebracht haben.

Einer dieser zahlreichen und kleinen Vereine ist der Pistolenschützenverein Wängi dessen Geschichte hier erzählt wird. Ein spezieller Dank an dieser Stelle an Ehrenpräsident Adolf Josef, welcher bei den Recherchen zu dieser Chronik aktiv mitgeholfen hat und an den ersten Aktuar des Vereins Kurt Züllig, der die ersten 20 Vereinsjahre mit seinen präzisen Protokollen und Aufzeichnungen festgehalten hat.

der ChronistRoger Menzi

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Sportliche Entwicklung im Pistolenschiessen

Das Sportschiessen hat insbesondere in Europa eine lange Tradition. Das Schützen-wesen geht auf die Bürgerwehren der Städte zurück. In Deutschland und in den angren-zenden Nachbarländern gibt es zum Beispiel bereits seit dem Mittelalter Schützengilden. Davon zeugt unter anderem das berühm-teste Bild des niederländischen Malers Rembrandt, die Nachtwache von 1492, welches die Amsterdamer Bürgerwehr darstellt, eine Schützengilde. Der erste bezeugte Schützenwettbewerb wurde aber bereits 1442 in Zürich abgehalten.

Die Pistole als ehemalige Reiter- und vor allem Duellwaffe erfreut sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts wachsender Beliebtheit als Sportgerät. Das Visier besteht in der Regel aus Kimme (hintere Visierung) und Korn (vor-dere Visierung). Bei Sportwaffen ist die hin-tere Visierung verstellbar. Das Sportschießen war bereits 1896 in Athen eine der olympi-schen Disziplinen. Einer der Gründe war ver-mutlich, dass der Begründer der Spiele der Neuzeit, Pierre de Coubertin, ein begeisterter Pistolenschütze war. Bei allen olympischen Disziplinen und den meisten anderen wird

die Pistole grundsätzlich nur mit einer Hand gehalten. Das einhändige Halten verlängert zum einen den Weg vom Auge zur Visierung und erhöht somit die Zielgenauigkeit, zum anderen kann die Waffe tatsächlich wesent-lich ruhiger gehalten werden, weil die körper-eigene Unruhe (zum Beispiel Muskelzucken) sich schlechter auf die Waffe übertragen kann. Bei der Gründung des PSV Wängi 1968 und in den nachfolgenden Jahren wa-ren es vorwiegend die traditionellen Ordo-nanzwaffen (Kaliber 7,65 & 9mm) welche als Sportgeräte dienten.

SIG Model 49 eine Legende an Präzision und Zuverlässigkeit

50 Jahre Pistolenschützenverein Wängi

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Auch die Wettkämpfe waren vom militäri-schen Hintergrund und Zeitgeist geprägt.Ab 1984 war die Kleinkaliberpistole Kaliber 0,22 als Sportgerät in der Schweiz zugelas-sen. Die Munition war wesentlich günstiger und auch die Wettkampfform veränderte sich. Ebenso kam die Luftpistole als Sport-gerät zum Einsatz. Mit dieser Möglichkeit auf 10 Meter Indoor zu trainieren wurde das Pistolenschiessen ein «Ganzjahres-Sport». In der Schiessanlage Frohheim trainierten die Wängener Schützen jahrelang während den Wintermonaten. Anfangs des neuen Jahr tausends errichteten auch die Wängener Pistolenschützen eine neue 25 Meter Anlage.

Der Trend im Schiesssport geht hin zu dieser kürzeren Distanz. Mehr Schnellfeuer-programme und wachsende Abwechslung machen diesen Sport noch dynamischer und anspruchsvoller. An den Olympischen Spielen im Jahr 2000 in Sydney sicherte sich Michel Ansermet die Silbermedaille mit der Schnellfeuerpistole.

Die Thurgauerin Heidi Diethelm-Gerber gewann 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in einem Krimi-Finale für die Schweiz die Bronzemedaille und Nach-wuchshoffnung Sandra Stark aus Wängi wurde mit der Luftpistole Schweizer meisterin und eroberte im 25 Meter Finale in Thun die Bronzemedaille.

Sportpistole Hämmerli Kaliber 0.22Luftpistole der Firma Feinwerkbau

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1968 Anfänge und Gründung des VereinsVor der Gründung des PSV Wängi frönten die wenigen Pistolenschützen aus der Ge-meinde Wängi in der Nachbar gemeinde Münchwilen ihrem geliebten Hobby. Als 1968 in Wängi ein neues Schützenhaus realisiert werden sollte, da wollten auch die Pistolenschützen nicht zurückstehen. Damit diese auch bei der Planung und Realisation mitreden konnten, mussten sie sich aller-dings zuerst organisieren. Eine vorbereiten-de Kommission unter der Leitung von Alfred Russenberger nahm hierfür die Arbeit auf. In den Abendstunden des 24. Januar 1968 wurden interessierte Schützen aus Wängi und Umgebung eingeladen um einen eige-nen Verein zu gründen. Dies tat dem freund-schaftlichen Verhältnis zur Nachbarsektion Münchwilen keinen Abbruch. Noch heute zeugt das alljährliche Freundschaftsschies-sen zwischen den Wängemer und den Münchwilern Pistolenschützen davon.

Die Gründungsversammlung fand im Rest. Frohheim in Wängi statt. Den Vorsitz hatte Alfred Russenberger inne.

Liste Gründungsmitglieder:De Martin Riccardo, Sutter Walter, Mosimann Rudolf, Russenberger Heinz, Giger Josef, Almer Robert, Isler Walter, Josef Adolf Senior, Josef Adolf Junior, Hoffmann Johann, Wohlwend Paul, Thalmann Kurt, Kämpf Werner, Raas Andreas, Häseli Josef, Russenberger Alfred.

Chronik der Wängemer Pistolenschützen

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Kurz nach der Gründungsversammlung fand am 16. Februar die erste Vorstandssitzung statt. Der erste Vorstand konstituierte sich folgendermassen:

Präsident Dr. Adolf Josef Junior,Aktuar Kurt Züllig, Kassier Riccardo de Martin , 1. Schützenmeister Kurt Thalmann, 2. Schützenmeister Paul Wohlwend, Beisitzer Josef Giger

Die Ausgabenkompetenz des Vorstandes betrug damals CHF 100 und wurde ein halbes Jahr später auf CHF 200 erhöht. Leider wur-de in der Gründungseuphorie vergessen ein Protokoll zu verfassen, aber der PSV Wängi hat zwischenzeitlich dazugelernt.

In den Jahren 1968 und 1969 machte sich der Vorstand erst einmal daran, die Weichen zu stellen. Die Statuten wurden einige Male zwischen Wängi und dem kantonalen Militärdeparte-ment in Frauenfeld hin und her geschickt, bis schlussendlich alles für in Ordnung befunden wurde. Die Genehmigung durch Regierungsrat Franz Josef Harder wurde am 27. Oktober 1969 erteilt.

Der PSV Wängi trat dem Thurgauer Kantonal-Schützenverein bei und eben-so dem Schweizerischen Revolver- und Pistolen schützenverband. Natürlich wur-den die Wängemer wie alle Neulinge in der letzten Kategorie eingestuft. Dies sollte sich aber schon bald ändern.

Für den Neubau des Schützenhauses hatte der PSV Wängi einen Beitrag von CHF 10‘000 zu leisten. Dies konnte durch Frondienst abgearbeitet werden. Gesamt-haft leisteten alle Schützen aus den vier Ver-einen 2653 Stunden Frondienst. Der Beitrag der Pistolenschützen belief sich auf 630 Stunden. Das erste auswärtige Schützen-fest, welches die Wängemer besuchten fand in Pfäffikon Zürich statt. Natürlich gab es schon damals einen Schützen, es war Johann Hoffmann, der nicht richtig zugehört hatte und vergeblich den Schiessplatz in Pfäffikon Schwyz suchte.

1970 konnte der PSV Wängi erstmals eine reguläre Jahresmeisterschaft durch-führen. An der Jahresversammlung im «Sternen» wurde erstmals über Jahresbei-träge, Schiesszeiten und Munitionsprei-se diskutiert. Die Jahresbeiträge betrugen

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CHF 10 für Aktive, der Passivbeitrag wurde auf CHF 5 festgesetzt.

Ein Päckli 9mm Patronen mit 16 Schuss kostete CHF 2.20 (13.75 Rappen pro Schuss). Die Schiesszeiten im eigenen Stand wurden auf Donnerstagabend fest gelegt. Dass auch Samstag Nachmittags oder am Sonntag Morgen geschossen wurde, war damals durchaus üblich.

Am 25. April 1970 konnte das neue Schüt-zenhaus offiziell durch Gemeindeam-mann Fritz Horber eingeweiht werden. Ein Freudentag für die Wängemer Schüt-zen. Schon einige Wochen später konnte man zum ersten Mal auf der neuen 50m Anlage in Wängi das Eidgenössische Feldschiessen absolvieren. An diversen freien Übungen wurden im Jahre 1970 rund 16'000 Schuss in Richtung Kugelfang abgefeuert.

Der Sieger der ersten Jahresmeisterschaft war Schützenmeister Paul Wohlwend.

Das Jahr 1971 stand nebst der ordentli-chen Jahresmeisterschaft ganz im Zeichen des Standweihschiessen. OK Präsident Alfred Russenberger organisierte mit seinen Mannen im August des Jahres ein tolles und unfallfreies Fest. 931 Pistolenschützen aus nah und fern nahmen an diesem Anlass teil.

Der kleine Verein kam jedoch bald einmal an die Grenzen des Machbaren und «Mann» war froh, wenn auch hie und da noch die Frauen einsprangen und mithalfen. Das Standeinweihungsschiessen war ein grosser Erfolg, und der Reinerlös von CHF 8'373.84 tat der noch jungen Vereinskasse gut. Sportlich war zu verzeichnen, dass der PSV Wängi zum ersten Mal in seiner Leistungs-stufe und Grössenklasse den 1. Rang am Feldschiessen in Aadorf feiern konnte. Der zweitplatzierte Verein folgte mit beträchtli-chem Abstand und war zugleich auch der letzte.

Als Höhepunkt des Jahres 1972 konnte wohl der Besuch am Berner Kantonalschüt-zenfest bezeichnet werden. Der Verein über-nachtete in einem Massenlager unterhalb der Tribüne im legendären Wankdorf Stadion. Es roch in dieser Unterkunft ziemlich streng. Im Jahresbericht des Präsidenten kann man folgende Aussage nachlesen: «Es sei ledig-lich erwähnt, dass Löcher ganz verschiede-ner Kaliber auf Scheiben und in VW Motoren (das Auto von Schütze Peter Hoffmann gab auf der Autobahn den Geist auf) gefunden wurden».

Über die Teilnahme der Pistolenschützen am Wängemer Grümpelturnier meinte der Beobachter: «Kein Hemd und kein Auge blieben trocken, als die Mannschaft unter

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der Führung von Paul Cozatti im sumpfi-gen Morast stecken blieb». Dafür lief es im Schiessbereich umso erfreulicher. Am eid-genössischen Feldschiessen klassierte sich Wängi gesamtschweizerisch im 2. Rang seiner Stärkeklasse. Auch anderweitig wie zum Beispiel am Frauenfelder Jubiläums-schiessen fand sich die Sektion Wängi auf dem hervorragenden 19. Rang von 183 teil-nehmenden Sektionen.

1973 Das Jahr gar vieler KantonalschützenfesteDas Thurgauer in KreuzlingenDas Zürcher im Zürcher OberlandDas Walliser in Sitten

Am Thurgauer Kantonalschützenfest erreichte der PSV den 4. Rang in der 3. Stärkeklasse und gewann somit einen Goldlorbeer. Am Zürcher Kantonalschüt-zenfest reichte es für den Goldkranz samt Wappen scheibe, und ebenso zufrieden waren die 12 Schützen, welche das Walli-ser besuchten. Vor lauter Begeisterung über die guten Resultate ging es in der örtlichen Kaserne, wo die Schützen übernachteten, noch hoch zu und her.

Bei den Vorbereitungen zur Jahresversamm-lung 1974 kam der Kassier Heinz Wüthrich ordentlich ins Schwitzen. Er musste fest-

stellen, dass 4'300 Schuss aus seinem Muni-tionsvorrat fehlten. Dieser Fehlbestand kam durch einen Diebstahl zustande und wurde vom Verein bei der Polizei angezeigt. Dieses Ereignis führte dann auch dazu, dass ein währschafter Kassenschrank angeschafft wurde. Das gewichtige Objekt kostete als Occasion CHF 500, und es war eine riesen Arbeit, dieses ins Schützenhaus zu trans-portieren. Dieser massive Kassenschrank überstand sogar den späteren Brand und ist heute noch in Gebrauch.

1974 oder das Fähnlein der sieben Aufrechten. Da war doch noch der Schütze Emil Stutz (genannt Mike), und dieser war der Meinung, dass der PSV Wängi eine Standarte brauche. Das gehöre zu einem rechten Schützenverein. Nach einem er-folgreichen Schützenfest, es war in Lyss, nutze der gute Mike die angeheiterte Stim-mung und machte dann mit einem Teller bei seinen Vereinskollegen eine Sammlung. So brachte er die ersten CHF 850 für die An-schaffung einer Standarte zusammen und den Vorstand in Zugzwang. So kam es im Herbst 1974 zu einer ausserordentlichen Hauptversammlung, bei welcher der Verein beschloss, sich eine Standarte anzuschaf-fen und ein Standartenweihschiessen zu organisieren. Im selben Jahr wurde zum ers-ten Mal anfangs Saison das Reh-Schiessen durchgeführt. Hier gab es keine Lorbeeren

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und Kranzkarten zu gewinnen, sondern der Wettbewerb endete jeweils mit einem feinen Rehpfeffer-Schmaus für alle Teilnehmer. Verantwortlich für das fachmännische Zu-bereiten des Wildgerichtes war Walter Sut-ter. Es geht jedoch das hartnäckige Gerücht um, dass einmal der Rehpfeffer gestreckt worden sei damit die Portionen nicht zu klein und für alle Teilnehmer reichen wür-den. Irgendein Haustier hätte dafür herhal-ten sollen. Es war für den Chronisten nicht mehr möglich, dies zu verifizieren. Jeden-

falls tat dies der Kameradschaft keinen Ab-bruch. Sportlich gab es keine Höhenflüge zu vermelden. Die erzielten Resultate waren durchwegs gut, wenn auch nicht überwälti-gend (Zitat Jahres bericht). Allerdings hatten sich die Wängemer Schützen nun auch in ei-ner höheren Stärkeklasse, nämlich der Drit-ten zu beweisen.

Die angeschaffte Standarte begleitete den Verein an viele Anlässe. Hier einige Jahre später bei der Überfahrt aufs Rütli.

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1975 Ein ErfolgsjahrSportlich platzierte sich Wängi mit einem zweiten Rang am eidgenössischen Feld-schiessen im Kanton Thurgau. In ihrer Stär-keklasse wurden die Wängemer Pistolen-schützen gar Erste.

Als Höhepunkt des Jahres durfte der Verein seine erste Standarte in Empfang nehmen. Mit einem Oldtimerfahrzeug Renault Jahr-gang 1914 wurde diese nach Wängi über-führt und ziert bis zum heutigen Tag den Fahnenkasten. Der Preis für die Standarte belief sich auf CHF 2‘495. Diese Standarte sollte sich in der folgenden Woche schon als Glücksbringer erweisen, denn am kanto-nalen Schützenfest im Tessin schwang der PSV Wängi oben aus und gewann den Sek-tionswettkampf in der dritten Stärkeklasse.

Jedoch vergass Fähnrich Mike Stutz die Standarte in der Festwirtschaft, und nach einer feuchtfröhlichen Nacht merkte man am Morgen, dass die Standarte fehlte. Gott sei Dank kam diese unversehrt wieder zum Vorschein. Rund 40 Jahre später und wieder im Tessin sollte sich dieser Vorfall mit ande-ren Protagonisten wiederholen.

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1976: Mittelpunkt dieses Jahres war die neue Standarte und das damit verbundene Standartenweihschiessen, das im Mai 1976 durchgeführt wurde. 33 Sektionen mit 470 Schützen besuchten dieses Fest. Der Rei-nerlös betrug CHF 1‘675.03. Als Patensek-tion konnte der Pistolenschiessverein der Thurgauer Kantonspolizei gewonnen wer-den. Die entsprechende festlich gestaltete Feier fand auf Schloss Sonnenberg statt. Am eidgenössischen Feldschiessen erreichte der Verein wiederum im Kanton den obers-ten Podestplatz in der 3. Stärkeklasse. Auch der 8. Rang am Kantonalen in Stans war für die Wängemer ein toller Erfolg.

Ein weiterer Höhepunkt war die erste Teil-nahme am Rütlischiessen. Mit einem kleinen Auto Car fuhr man in Wängi los. Bereits in einem Waldstück am Rüetschberg hielt das Fahrzeug zum ersten Mal. Die Schützen mussten aussteigen und jeder schoss im Wald 3 Schuss auf eine kleine Scheibe. Dann machte sich die Gesellschaft schleunigst vom Acker respektive fuhr schnellstens über die Kantonsgrenze. Die 8 besten Schützen durften dann ihr Können auf dem Rütli un-ter Beweis stellen. Adolf Josef erreichte auf dem Rütli den ersten Rang, punktgleich mit einem Schützen aus Thun. Die Bundesgabe ging nach Thun, da dieser Schütze der Ältere war.

1977 ging als ruhiges Jahr in die Vereinsgeschichte ein. In diesem Jahr wurde Präsident Adolf Josef als Pistolenchef in den Vorstand des Thurgauer Kantonalschützen-vereins gewählt. Nach dem Jahresstart mit dem Reh-Schiessen, das zwischenzeitlich als Freundschaftsschiessen mit der Paten-sektion der KAPO Frauenfeld durchgeführt wurde, durfte Wängi das eidgenössische Feldschiessen durchführen. Wängi brillierte zwar mit einer ausgezeichneten Beteili-gungssteigerung. 68 Schützen schossen für die Sektion Wängi. Doch viele dieser Schüt-zen hatten zum ersten Mal eine Pistole in Händen, und so war denn auch das Resultat nicht verwunderlich. Im Sommer führte die Vereinsreise ins Wallis nach Monthey, wo der Verein ein kleines Schützenfest besuch-te und sich anderntags aufmachte, um die Mauer des Grande Dixence zu erklimmen.

1978 Das zweite JahrzehntDieses Jahr lief es am Eidgenössischen Feldschiessen, welches in Aadorf ausgetra-gen wurde, wieder besser. Trotz hoher Betei-ligung erreichte Wängi den zweiten Rang in der 3. Stärkeklasse.

Der TischSchon in den Vorjahren kam man überein, dass im Restaurant Frohheim wo ja schliess-lich die Standarte zwischen Lorbeerkränzen aus Silber und Gold im Fahnenkasten

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Beim Rütlischiessen bringt jede eingeladene Sektion eine Spezialität aus ihrer Region mit. Die Wängemer machten sich gleich mit zwei Fass Süssmost auf den Weg auf’s Rütli. Dieser Tradition blieb Wängi bis zum heutigen Tag treu.

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prangte, auch der Stammtisch des PSV hingehörte. Aber der Stammtisch sollte nicht irgendein Tisch sein. Nein nein, nicht jeder Dahergelaufene sollte sich hierhin setzen können. Es muss sofort ersichtlich sein, wer hierher gehört und wer nicht. Dieser Tisch sollte auch etwas hermachen. So liessen die Schützen den bestehenden Stammtisch restaurieren, fertigten eine mit Intarsien geschmückten Tischplatte an und stell-ten das Prachtstück ins «Frohheim», wo es bis ins Jahr 2016 dem durstigen Besucher anzeigte, wessen Platz dies ist. Der Schüt-

ze Paul Cozatti aus Wängi war handwerklich für Fahnenkasten und Tisch verantwortlich. Ein weiterer Höhepunkt war die erneute Teil-nahme am Rütlischiessen das gleich als Familienanlass umfunktioniert wurde.

1979: Die Idee einer Luftpistolen-Anlage entsteht und geistert in den Köpfen einiger Schützen herum. Der Vorstand macht sich an die Arbeit um ein entsprechendes Projekt auszuarbeiten.

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Sportlich legte der Verein einen fulmi-nanten Start hin. Bereits im ersten Halb-jahr platzierten sich die Schützen des PSV Wängi sehr gut. So z.B. am Sech-seläuten-Schiessen auf dem 9. Sektions-rang und somit unter den Top Ten, und in Rickenbach ZH reichte es gar zum 3. Podestplatz. Aber nach Höhenflügen kommen bekanntlich auch Talfahrten. Es war die Teilnahme des PSV Wängi am ers-ten Eidgenössischen Schützenfest, und dies in Luzern. Trotz neuer Uniformen (der PSV legte sich Vereinshemden zu) war das Treffer-Ergebnis in Luzern nicht berau-

schend. Der Verein platzierte sich in der dritten Stärkeklasse mit dem 62. Rang von 159 Sektionen im Mittelfeld. Das war für die Schützen nur Durchschnitt. Im Herbst wurde am Gangfischschiessen die Zinnkanne nur um einen Trefferpunkt verpasst, dafür stellte Wängi mit Leo Meier den Zweitplatzierten.

1980 übergab der langjährige Präsident Adolf Josef sein Amt und die Vereinsführung an Urs Staub. Für seinen langjährigen und intensiven Einsatz für die Pistolenschützen Wängi wurde Adolf Josef die Ehrenpräsi-dentschaft zuteil.

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Die Präsidenten des PSV Wängi

Dr. Adolf Josef, Ehrenpräsident1968–1980, 1988, 1993–1995

René Strasser1985–1987, 1996–1999

Urs Staub 1980–1984

Anton Hafner 1989–1992

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Tobias Josef seit 2013

Gruppenbild des PSV Wängi ca. um 1980

Thomas Keller, Ehrenpräsident 2000–2012

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Der Vorstand präsentiert den Schützen das Projekt einer Luftpistolenanlage. Damit würde es möglich sein über den Winter und somit das ganze Jahr zu trainieren. Als Standort wurde die Scheune im Restaurant Frohheim gewählt nachdem sich das Projekt «Schäfli» als zu teuer herausstellte.

Das Vereinsvermögen betrug 1980 ganze CHF 4‘078.52, und ein grosser Teil der Projektkosten mussten fremdfinanziert werden Die Gesamtkosten wurden rund auf CHF 22'000 geschätzt. Die Fremdfinanzie-rung bestand aus Anteilscheinen, welche die Vereinsmitglieder kauften und verzinst wurden. Ein mutiger Schritt für einen kleinen Verein. Die Jahresversammlung beschloss, dem Projekt zuzustimmen und bestellte eine Baukommission. Auch sportlich gab es einiges zu berichten. So wurde ein erster Besuch am Winter-schiessen in Arosa durchgeführt. An diver-sen Gruppenschiessen glänzten die Wänge-mer mit hervorragenden Platzierungen, und am Feldmeisterschaftsschiessen in Walen-stadt stellten sie mit Anton Hafner gar den Schützenkönig. Sportlicher Höhepunkt war sicherlich der Kategoriensieg am kantona-len Schützenfest in Kreuzlingen. Mangels Rangeuren musste leider die geplante Schüt-zenreise nach Yverdon abgesagt werden.

1981 war in sportlicher Hinsicht ein glück-liches Jahr für die Wängemer Pistolenschüt-zen. Am Bezirkswettschiessen in Münchwi-len setzte sich Wängi mit grossem Abstand gegen alle anderen Bezirkssektionen durch – ebenso liess der PSV Wängi in Diessenhofen 40 Sektionen hinter sich und gewann diesen Wettkampf mit 94.191 Punkten – und dann gaben sie Vollgas und starteten durch.

Am Genfer Kantonalschützenfest gewannen die Wängemer mit 95.335 Punkten den Sektionswettkampf und setzten sich gegen 86 andere Sektionen durch.

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Bauchef Anton Hafner

«Dieser Bau zeigt, wozu ein kleiner Verein mit bescheidenen Mitteln fähig ist, wenn eine gute Kameradschaft und ein grosser Zusammenhalt vorhanden sind» (Zitat Jahresbericht des Präsidenten).

Ein Riesenerfolg! Auf der Schiffsfahrt zurück nach Lausanne wurde auch zünftig mit Weiss-wein gefeiert! Erfolg motiviert, und so gewan-nen die Wängmer am Standweih schiessen in Winterthur mit 95.925 Punkten und räumten gleich auch noch am Standartenweihschies-sen in Sirnach mit über 95 Punkten den Sieg ab.

Ein weiterer Höhepunkt war der 21. April 1981. Die Grundsteinlegung der Luftpistolen anlage, die nach achteinhalb monatiger Bauzeit und unter Aufwendung von 1660 Mannstunden Frondienst, dann am 9. Januar 1982 einge-weiht wurde.

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1982 oder der Höhenflug geht weiterNach der Einweihung der neuen Luft-pistolenanlage ging es wiederum mit zahlreichen Gruppenschiessen in die neue Saison. Am Eidgenössischen Feldschiessen erreichte Wängi in der kantonalen Wertung den 2. Rang und wurde nur noch von Diessen-hofen überschossen.

Am 19. Juni wurde Wängi kantonaler Meister am dezentralen Sektionswettkampf und erreichte mit einem Resultat von 94.788 Punkten gesamtschweizerisch den zweiten Rang in ihrer Kategorie. An diese Topleistung

erinnert noch heute die gewonnene Wap-penscheibe. Die wohlverdiente Vereinsreise führte ins Bündnerland nach Thusis, wo Pe-ter Petschen und Adolf Josef den Fest-Sieg im Auszahlungsstich unter sich ausmachten. Im Weiteren kann man von einer durchzech-ten Nacht mit «etwas Radau» nachlesen.

Ein weiterer sportlicher Höhepunkt war die Endrunde der Gruppenmeisterschaft in St.Gallen. Eine Gruppe aus Wängi bot eine Topleistung und klassierte sich mit total 458 Punkten auf dem 6. Schlussrang von über 1300 gemeldeten Gruppen. Auch am

Halbfinal letzter Durchgang Resultate von links nach rechts:Robi Geretti 89 Punkte, Anton Hafner 94 Punkte, Peter Hoffmann 92 Punkte, Paul Wohlwend 90 Punkte, Adolf Josef 93 Punkte

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Gangfischschiessen wurde Wängi als bes-te Thurgauer Gruppe mit einer Zinnkanne geehrt.

1983Mit grossem Erfolg führten die Wänge-mer Schützen das Hinterthurgauer Grup-penschiessen durch. Die erfreulich grosse Beteiligung war sicherlich darauf zurückzu-führen, dass sich die vielen Besuche von auswärtigen Schützenfesten nun auch zu-hause auszahlten. Jedenfalls zeigte auch Vereinskassier Anton Hafner eine erfreute Miene, als er die Festabrechnung abschloss.

Bei den sportlichen Leistungen waren es vor allem sehr gute Einzelresultate, die zu reden gaben. Es waren vor allem Anton Hafner und Robi Geretti welche mit Top Resultaten von sich reden machten. Nach einem erreichten 2. Rang am Standweihschiessen in Bütschwil rollte Anton Hafner beim Bundesbriefschies-sen in Brunnen das Feld von hinten auf und schoss das Punktemaximum. Die Ranglisten mussten neu geschrieben werden!Robi Geretti gewann mit 99 Punkten den ers-ten Rang am Winzerschiessen in Stein am Rhein. Die Vereinsreise führte ans Aargaui-sche Kantonalschützenfest nach Laufen-burg. Dabei stand allerdings die Gemüt-lichkeit mehr im Vordergrund. Die Resultate waren dann auch entsprechend. Darüber scheinbar erhitzte Gemüter liessen sich nur

durch ein Bad im Dorfbrunnen wieder beru-higen. So die Überlieferung.

1984Bereits zum dritten Mal führte Wängi das Brudermord-Erinnerungsschiessen durch. Es folgten die üblichen Frühlingsschiessen, wobei zu erwähnen ist, dass Adolf Josef beim traditionellen Zürcher Sechseläuten-schiessen den 5. Gesamtrang erreichte.

Der Vereinsausflug führte im Jahre 84 in den südlichen Teil der Schweiz nach Morbio ins Tessin. Kurz nach diesem Ausflug galt es für die Wängemer Pistolenschützen die Ärmel hochzukrempeln. Das Thurgauer Kantonalschützenfest wurde im mittleren Murgtal durchgeführt und auch der PSV Wängi war mit von der Partie. Die Mitglieder engagierten sich sehr aktiv an diesem Fest, sehr zur Freude des Vereinskassiers. So konnte die strapazierte Kasse wieder entlas-tet werden.

Im Herbst erlebte Anton Hafner am Stoos-Schiessen einen weiteren Höhepunkt. Mit 114 Punkten liess er alle anderen Schüt-zen hinter sich und gewann dieses Fest. Als Bundesgabe durfte Anton Hafner eine SIG Pistole mit nach Hause nehmen.

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Es war das letzte Vereinsjahr unter der Führung von Präsident Urs Staub. Auf die Generalversammlung 1985 übergab er das Vereinsruder an René Strasser. Er beendete seinen letzten Jahresbericht mit den Worten: «Ein Verein ist soviel Wert wie seine Mitglieder».

Das Brudermordschiessen

Nach der Fertigstellung der Luftpistolen Anlage im Jahre 1982 sollte diese auch entsprechend genutzt werden. So beschloss der Verein, auf dieser Anlage ein Schützen-fest durchzuführen. Es war in der Region das erste Schützenfest, bei welchem erstmals Computer im Rechnungsbüro zum Einsatz kamen. Dank dem Fachwissen von Bruno Josef und Urs Staub konnten während des Festbetriebes jederzeit Zwischenranglisten erstellt werden. Was heute selbstverständlich ist, war anfangs der 80er Jahre ein Novum.

Das Brudermordschiessen gab vor allem we-gen seinem Namen auch anderweitig noch einiges zu reden, wie aus nachstehenden Dokumenten ersichtlich ist. Solche Kritik nahmen die Wängemer Schützen mit einem Lächeln zur Kenntnis, denn der Erfolg gab ihnen recht. Oftmals nahmen mehr als 300 Schützen an diesem Anlass teil. Ab 1985 übernahm René Strasser die Führung des Vereins

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„ Im Jahre 1226 soll auf der Burg Rengerswil im Unterdorf von

Wängi ein Brudermord geschehen sein, der bedeutende geschichtliche

Folgen nach sich zog. Die Klosterchronik von St.Gallen berichtet,

dass der Besitzer der damaligen Burg, Diethelm der Jüngere von

Toggenburg, seinen Bruder Friedrich, der bei ihm zu Besuch weil-

te, am 12. Dezember ermordete. Die Leiche blieb sieben Tage lang

unbestattet auf der Burg liegen, bis sie der St. Galler Abt Konrad

abholte, um den Toten im Kloster zu beerdigen. Als Lohn für die

Freundschaftsdienste des Abtes schenkte der Vater des Ermordeten,

Graf Diethelm der Ältere von Toggenburg, dem Kloster St.Gallen

weite Ländereien, darunter auch die Stadt Wil. Über den Mörder

wurde der Kirchenbann verhängt und die Burg Rengerswil später

durch äbtische Truppen zerstört. Soweit die Chronik vom Kloster

St.Gallen.“

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Neuere Geschichtsforscher glauben bewei-sen zu können, dass dieser Brudermord nicht den Tatsachen entsprach. Durch in-tensives Studium der Klosterchroniken sind Unwahrheiten und Verdrehungen entdeckt worden, die den Brudermörder Diethelm den Jüngeren in ein falsches Licht setzen und die ihn vom Brudermord sogar freisprechen. Ja man will beweisen können, dass der Abt von St.Gallen das Rad der Geschichte mit Erfolg zu seinen Gunsten zu drehen vermochte, um in den Besitz der Stadt Wil zu gelangen. Wie sich die Historiker auch entscheiden werden, auf jeden Fall wurde auf der Burg Rengers-wil, von der heute nichts mehr zusehen ist, mit ihrem «Brudermord» nicht unbedeuten-de Geschichte geschrieben.

Nicht alle waren erfreut, dass man in Wängi ein «historisches Brudermord-schiessen» durchführte. Sogar die Kon-sumentenzeitschrift Beobachter kritisierte einige Jahre später den Anlass mit folgenden Sätzen:

1983: Bluttat-MeisterZum zweiten Mal hat der Pistolenschüt-zenverein Wängi TG ein «Brudermord- Erinnerungsschiessen» durchgeführt, das an eine Bluttat im 13. Jahrhundert erinnert. Es lässt sich kaum ein geschmackloserer Titel vergeben als den des «Brudermord- Meisters» M.S.B.

1985 Im Frühjahr führte der PSV Wängi das traditionelle Feldschiessen durch. Infolge der hohen Beteiligung durfte Präsident René Strasser an der Delegiertenversammlung des Thurgauer Kantonalschützenvereins die begehrte Wappenscheibe entgegennehmen.

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Anton Hafner gewann beim Feld schiessen mit 88 Punkten den «Max Lang Zinntel-ler» und Robi Geretti erreichte im Bundes-programm mit 107 Punkten das kantonale Höchstresultat. Auch am Bezirkswettschies-sen war Anton Hafner auf Platz zwei zu finden, gleich hinter dem Doppelmitglied Yvo Bommer. Als Höhepunkt kann wohl das Eidgenössische Schützenfest in Chur an gesehen werden. Wängi erreichte mit einem Resultat von 92,56 Punkten in der 2. Kategorie den 38. Gesamtrang und durf-te mit einem Lorbeerkranz mit Goldeinlage zufrieden nach Hause reisen. Mit Adolf Jo-sef (Sieger im Akademiker Wettkampf) und

Anton Hafner (2. Rang im eidg. Stände-match) hatte Wängi zwei Schützen zuvor-derst an der Spitze.

Durch die stetig guten Sektionsresultate in den letzten Jahren stieg Wängi für das Jahr 1986 in die erste Stärkeklasse des Schwei-zerischen Revolver- und Pistolenschützen-verbandes auf. Die Schützen von Wängi machten von sich reden.

1986 war eher ein ruhiges Jahr für den PSV Wängi. Nachdem auf der Luftpistolenanlage die 5. Auflage des BMS Schiessen (vormals Brudermord Erinnerungsschiessen) durch-

Fröhliche Gesichter: René Strasser und Adolf Josef am «Offiziellen Tag» am Eidgenössischen Schützenfest in Chur

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geführt wurde, erreichte Wängi beim Feld-schiessen mit 75.941 Punkten das höchste Sektionsresultat im Kanton. Anton Hafner mit 85 Punkten, Bernhard Fuchs mit 84 Punk-te und Robi Geretti mit 83 Punkten führten das Feld an. Yvo Bommer und Anton Hafner konnten sich für die Schweizer meisterschaft in Liestal qualifizieren. Yvo Bommer erreichte den hervorragenden 20. Rang mit 566 Punk-ten und Anton Hafner platzierte sich mit 564 Punkten auf dem respektablen 23. Rang.

In diesem Jahr sicherte sich Yvo Bommer den Sieg am Stoss-Schiessen, nachdem er beim Ausstich sehr gute Nerven zeigte. Nachwuchs kommt nicht von selbst. Das musste auch der PSV Wängi feststellen. So unternahm man im Verein und im Vorstand Anstrengungen dieses Problem zu meis-tern. Es wurden erstmals vereinseigene Luft-pistolen gekauft, um damit Jungschützen-kurse durchzuführen.

1987 Die verflixten ZahlenAn der Jahresversammlung musste Präsident René Strasser dem Verein bekanntgeben, dass die Jahresrechnungen für die Jahre 85 und 86 fehlten respektive nicht fertig gestellt worden seien.

Innerhalb von 3 Monaten musste dies vom Kassier und den Revisoren in Ordnung gestellt werden. Eine ausserordentliche

Generalversammlung habe nach Ablauf der Frist über die Rechnung zu befinden. Dies war auch schon im Vorjahr der Fall.

Ein positiver Höhepunkt war sicherlich die Fahnenweihe der Pistolenschützen Dies-senhofen. Es war für den PSV Wängi eine Ehre, hier als Patensektion zu fungieren. Als Vereinsreise nahm Wängi am 17. und 18. August zuerst am Gruppenschiessen in Brunnen und danach am Jubiläums-schiessen auf dem Rütli teil.

1988 Wechsel an der SpitzeAn der Jahresversammlung 1988 gab es eine grössere Rochade. Präsident, René Strasser, Kassier Mike Stutz und Bruno Josef gaben ihren Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Neu gewählt wurden Anton Hafner als Präsident, Thomas Keller und Urs Staub als Kassier. Da Anton Hafner aus beruflichen Gründen den Vereinsvorsitz noch nicht über-nehmen wollte, amtete Adolf Josef für ein Jahr interimsweise als Präsident. Im Frühling führte der Verein zum 6. und vorläufig letzten

Eine Schachtel Munition kostete 1988

7.65 mm resp. 9 mm à 24 Schuss CHF 9.50pro Schuss 39.58 Rappen

Kleinkaliber 50 Schuss CHF 5.–

LUPI Munition Schachtel CHF 5.–

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Male das Hinterthurgauer Pistolengruppen-schiessen durch, das Wängi 1983 von den Pistolenschützen Aadorf übernommen hatte und turnusgemäss von der Sektion Sirnach weitergeführt wurde.

1989 Das Jahr des FeuersIn der Nacht vom 22. auf den 23. August brannte das Schützenhaus im benachbar-ten Wittenwil. Als die Feuerwehr vor Ort war

und voll mit den Löscharbeiten beschäf-tigt war, brannte es auch im Schützenhaus in Wängi-Tuttwil. Beide Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. An beiden Brandorten stellten die Ermittlungsbehörden Brandstiftung fest.

Die Täter konnten leider nie ermittelt werden. Interessant war, dass just zu dieser Zeit eine politische Gruppierung

Sicht aus der 300 Meter Anlage

Brandruine mit Profilstangen. Anstelle des bisherigen Pultdaches soll ein neues Steildach gebaut werden.

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(Gruppe für eine Schweiz ohne Armee, genannt GSOA) mittels einer Initiative versuchte, die Schweizer Armee abzuschaf-fen. Der Abstimmungskampf war voll im Gange und wurde sehr engagiert geführt. Es gab zu jener Zeit noch weitere Brandanschlä-ge auf Schützenhäuser. Ob diese Brandan-schläge politisch motiviert waren, wurde von den Untersuchungsbehörden nie ermittelt. Diese Armee-Abschaffungsinitiative wurde vom Schweizer Volk klar abgelehnt und auch die Brandserie hatte danach aufgehört.

Da die Schützen und die Gemeindeverwal-tung in Wängi ordentlich versichert waren, wurde beschlossen das Schützenhaus um-gehend wieder aufzubauen. Eine entspre-chende Kommission mit Vertretern des Gemeinderates und der Schützenvereine machte sich ans Werk. Adolf Josef, der zur damaligen Zeit auch als Gemeinderat tätig war, wurde Präsident der Baukommission.

Trotzdem gab es auch einige gute Nachrich-ten aus dem Jahre 1989 zu vermelden. Gute Resultate erzielten vereinzelt Wängener Schützen am Eidgenössischen Feldschies-sen in Sirnach. Robi Geretti platzierte sich mit 82 Punkten im Kanton Thurgau auf dem elften Rang und Adolf Josef mit 81 Punkten wurde Neunzehnter.

Trotz der Brandnacht nahm der PSV Wängi an der Gewerbeausstellung im September 1989 teil. Unter dem Motto «Wängi heute» präsentierten sich Wängemer Gewerbe-treibende und Vereine. Die Pistolenschüt-zen betrieben einen Luftpistolenstand mit 3 Scheiben und konnten sich so einem breiten Publikum präsentieren.

Jahresmeister wurde Anton Hafner mit 908 Punkten vor Peter Petschen mit 853 Punk-ten, und auf Rang drei konnte sich Urs Staub mit 831 Punkten platzieren. Nur gerade 7 Schützen haben das Jahresprogramm vollständig geschossen.

1990Präsident Anton Hafner musste an der Jahresversammlung 1990 den Verein informieren, dass die Mehrkosten für den Wiederaufbau rund CHF 145’000 aus-machen und die Gemeindeverwaltung von den damals vier Schützenvereinen einen Beitrag von gesamthaft CHF 25‘000 erwar-te. Mit dem Beitrag der Vereine wurde das Mobiliar der Schützenstube finanziert. Die Pistolenschützen leisteten ihren Anteil von CHF 6‘250 in bar. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau des Schützenhauses sahen wie folgt aus:

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Planung auf Bauleitung hatte das Wängener Architekturbüro Almer & Almer, das durch Herrn Robert Almer vertreten wurde. Der Wunsch nach einer zusätzlichen 25 Meter Anlage, mit der die Pistolenschützen lieb-äugelten (es lagen auch bereits erste Projek-tarbeiten und Ideen vor) wurde seitens der Baukommission nicht berücksichtigt.

An der Jahresversammlung präsentierte Anton Hafner eine Einladung der Stadt-schützenvereine Budapest zu einem Schüt-zentreffen in der ungarischen Metropole. Eine Umfrage zeigte, dass rund 15 Schützen an einer solchen Reise interessiert waren. Der Präsident wurde beauftragt diese Reise auszuarbeiten. Die Reise konnte dann aber wegen Absagen der Mitglieder und der im-mer kleiner und kleiner gewordenen Anzahl Teilnehmer (es war am Schluss nur noch der

Präsident übrig) nicht durchgeführt werden.

Der Verein schoss das Jahresprogramm und die nachfolgende Saison noch in der Brandruine weiter. Für die Saison 1991 ent-schieden sich die Wängemer, die sportliche Tätigkeit nach Aadorf zu verlegen, da dort eine 25 Meter Anlage bestand und auch eine gut funktionierende Schützenstube vorhan-den war.Im Herbst 1990 nahm der Verein am Eidge-nössischen Schützenfest in Winterthur teil.Zusammen mit den 300 Meter Schützen wurde am 22. September ein Empfang durch die Gemeinde ausgerichtet und die Wän-gemer Pistolenschützen durften ihren Gold Lorbeerkranz ausgiebig feiern.

Adolf Josef orientierte den Verein, dass nun nach einer Sitzung mit den «schiess-lärmgeplagten Anwohnern» am 12.11.1990 um 11.50 Uhr der Startschuss für den Wiederaufbau des Schützenhauses gegeben werden konnte.

1991 Eine Vereinsjacke wurde beschafft; man gab ihr den Beinamen Papagei. Der Verein besuchte das Jurassier Kantonalschützen-fest in der Ajoie. Leider fehlen aus den fol-genden Jahren die Protokollaufzeichnungen oder sind nur sehr spärlich vorhanden.

Entschädigung durch die Thur gauer Gebäudeversicherung und der Schweizerische Mobiliar VersicherungCHF 495‘000

Kostenanteil Gemeinde WängiCHF 132‘000

Kostenanteil Schützenvereine(Mobiliar Schützenstube)CHF 25‘000

Total CHF 652‘000

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1992Aus diesem Jahr blieb vor allem die Schüt-zenreise ans Bündner Kantonalschützenfest nach Thusis in bleibender Erinnerung. So heisst es im Reisebericht: «Die Schleusen des Himmels hatten sich geöffnet und beglei-teten die Schützen das ganze Wochenende.»

1993Präsident Anton Hafner trat zurück. Der Verein fand keinen Nachfolger, so übernahm Ehrenpräsident Adolf Josef ad interim noch-mals die Führung des Vereins.

Die rege Benützung und der Erfolg des BMS Schiessen hinterliess Spuren an der Luft-pistolen Anlage im Frohheim. Eine erste Renovation war nötig, um einige Mängel zu beheben. Unter der fachkundigen Leitung von Robi Geretti konnte das Projekt erfolg-reich durchgeführt werden. Im Frühsommer organisierte der PSV das Feldschiessen, und dank einer Rekordbeteiligung seitens der Wängener wurde der Verein mit einer Wappenscheibe ausgezeichnet.

In sportlicher Hinsicht bekundete der Verein ansonsten in diesem Jahr eher Mühe. Am Kantonalschützenfest in Weinfelden landete der PSV Wängi mit 89.246 Punkten auf dem 7. und zugleich letzten Platz der zweiten Kategorie. Im Sommer folgte eine Vereins-reise ans Urner Kantonalschützenfest. Am

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zweiten Tag der Reise tauschten die Pisto-lenschützen Pulverdampf mit Benzingeruch und besuchten das Klausenrennen Memori-al. Trotz strömenden Regens blieb die Reise unvergesslich. Die Suche nach einem neuen Präsidenten war immer noch erfolglos und gestaltete sich schwierig.

In diesem Jahr schlug Robi Geretti in sportli-cher Hinsicht zu und holte sich den Titel des Jahresmeisters zurück. Es war der Beginn einer Siegesserie, die erst nach 10 Jahren im Jahr 2003 gebrochen wurde.

1994274 Teilnehmer fanden den Weg nach Wängi und nahmen auch dieses Jahr am BMS-Schiessen teil. Wängi feierte 25 Jahre Einheitsgemeinde, und die Pis-tolenschützen beteiligten sich an die-sem Fest unter der Leitung von Reto Müller mit einem Luftpistolenstand.

Die Aktion fand reges Interesse bei der Bevölkerung und manch eine(r) testete die eigenen Schiesskünste.

Die traditionelle Vereinsreise führte ans Glarner Kantonalschützenfest und andern-tags erkundete man das Bergwerk im Gon-zen. Die Wängener platzierten sich mit 92.4 Punkten im achten Rang von 34 Sektionen.

Ende August und Anfangs September fand auf der wieder aufgebauten Anlage im Salen ein Standerneuerungsschiessen statt. Die drei Vereine, die Schützengesellschaft Tutt-wil, die Schützengesellschaft Wängi und der Pistolenschützenverein Wängi organisierten diesen Anlass. Seitens der Pistolenschützen haben 415 Teilnehmer das Gruppendoppel geschossen.

1995Vom 6. bis am 16. Januar führte der Verein wiederum das 14. BMS-Erinnerungsschies-sen im Frohheim durch. 262 Schützen nah-men daran teil. Turnusgemäss übernahm der PSV auch die Organisation des Hinter- thurgauer Pistolen-Gruppenschiessen, das vom 21.4. bis am 23.4. auf der 50 Meter Anlage im Schützenhaus Salen durchgeführt-wurde.

Top!Adolf Josef erreichte am historischen Morgartenschiessen den 2. Rang und erhielt eine Wappenscheibe. Tobias Josef wurde mit der Luftpistole Thurgau-er Meister der Junioren.

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Im Sommer 95 wurde in Thun das Eidge-nössische Schützenfest durchgeführt. Für einmal ohne die Wängemer Pistolen-schützen, weil es Probleme mit Scheiben-reservationen gab. Das Jahr verlief ohne nennenswerte sportliche Höhepunkte wie aus dem Jahresbericht des Ehrenpräsi- denten zu entnehmen war.

1996An der 28. Jahresversammlung wurde René Strasser einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Anfangs Jahr fand das traditionelle BMS-Schiessen statt. 323 Teilnehmer fanden den Weg nach Wängi. Ebenfalls wurde das Hinterthurgauer Pistolen-Gruppenschiessen und das Eidgenössische Feldschiessen von der Sektion Wängi durchgeführt. Eine Dele-gation samt Standarte beglückwünschte die Turner von Wängi, die in diesem Jahr ihren

hundertsten Geburtstag feierten. Die alljähr-liche Schützenreise führte den Verein nach St. Antönien. Es folgte anderntags eine Berg-wanderung nach Gargellen ins Montafon.

Auch in diesem Jahr durfte Wängi wieder am traditionellen Rütli Schiessen teilnehmen. Leider schossen in diesem Jahr nur gerade 7 Teilnehmer die gesamte Jahresmeister-schaft.

1997Die Vereinsreise führte Wängi dieses Jahr ans kantonale Schützenfest nach Graubün-den. In Scuol absolvierten die Teilnehmer den Wettkampf und erreichten den 32. Rang in der 3. Kategorie. Der Hinterthurgauer Be-zirksschützen-Verband veranstaltet jährlich einen Nachwuchswettbewerb. Der Wän-gemer Jungschütze Florian Tuchschmid gewann mit der Luftpistole den goldenen Tannzapfen.

1998Zum 17. Mal führte der Verein zu Beginn des Jahres im «Frohheim» das BMS-Schiessen durch, das von 280 Teilnehmern besucht wur-de. Ebenfalls im Frühling desselben Jahres fanden 327 Schützen und Schützinnen aus nah und fern den Weg zum Hinterthurgau-er Gruppenschiessen, das der PSV auf der Anlage im Salen organisierte. Zusammen mit den Gewehrschützen besuchten im Som-

Flop! Im Waffengeschäft Fuss in Weinfelden war eine konkursamtliche Liquidation auf Freitag, den 15.3.1996 um 9.00 Uhr angesagt worden. Eine Gelegenheit, günstig an Sportgeräte, Zubehör und Munition zu kommen. Robi Geretti, René Moser und Präsident René Strasser muss-ten aber bei ihrer Ankunft vernehmen, dass während der Nacht durch ungebe-tene Gäste praktisch alles ausgeräumt worden war. (Aus dem Jahresbericht des Präsidenten)

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Ur Eidgenosse, erster Schützenmeister und Chef de Süessmoscht Peter Petschen

Bei den Junioren gab es in der Thurgauer Meisterschaft mit der Luftpistole für Wängi einen Doppelsieg zu feiern.1. Rang Tobias Josef (links)2. Rang Florian Tuchschmid (rechts)

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mer beide Vereine das Kantonalschützenfest Berner Oberland, und die Reise ging für ein-mal nach Frutigen. Natürlich nahm der Ver-ein auch am 66. Thurgauer Kantonalschüt-zenfest in Kreuzlingen teil. Ehrensache, denn über 10‘000 Schützinnen und Schützen be-suchten diesen Grossanlass am Bodensee. Da durften auch die Wängemer nicht fehlen.

1999 Die Vereinsreise führte in diesem Jahr ans Walliser Kantonalschützenfest und wurde mit einem Besuch zur Grand Dixance Stau-seemauer ergänzt. Präsident René Strasser gab seine Demission per nächste General-versammlung bekannt.

2000Das Präsidentenamt blieb vakant. Interi-mistisch führte Kassier Thomas Keller den Verein durch ein eher schwieriges Jahr. Sport-lich brachte der Verein in dieser Zeit nicht besonders viel auf die Reihe. Man beschloss zudem, das Eidgenössische Schützenfest im Waadtländischen Bière nicht zu besu-chen. Als Folge dieses Beschlusses wurde der Verein in die vierte und unterste Stärke-klasse zurückgestuft. Für einen Lichtblick in sportlicher Hinsicht sorgte der Nachwuchs. Florian Tuchschmid und Michael Hugentob-ler qualifizierten sich mit der Luftpistole für die Schweizermeisterschaft in Bern und er-reichten den 4. und den 12. Rang. Der Verein

investierte stark in die Nachwuchsförderung. Dank Inseraten im Wängemer Blättli melden sich 16 Interessenten für den Jungschützen-kurs an. So durfte der Kurs erstmals doppelt geführt werden.

2001 Die Jahresversammlung wählte Thomas Keller zum neuen Präsidenten. Das BMS (ehemals Brudermord Erinnerungs schiessen) wurde zum letzten Mal durchgeführt.

Die Schützenreise führte 2002 ins Tessin nach Airolo. Auf dem Schiess platz Irania er-zielte die Truppe aus Wängi hervorragende Leistungen, jedoch war es sehr bedauerlich, dass sich der Verein nicht für den Sektions-wettkampf angemeldet hatte.

Sportlich war 2002 leider ein wirklicher Tiefpunkt zu vermelden, denn nur gerade 4 Schützen absolvierten die Jahresmeister-schaft.

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2003In sportlicher Hinsicht wollten die Schützinnen und Schützen des PSV Wängi wieder etwas mehr bewegen und den Verein aus seinem Dornröschenschlaf erwecken. So organisierte der Vorstand ein erstes Schnägge Schüüsse auf die 50 Meter Distanz. Den Tierfreunden sei hier gesagt, dass nicht auf die sich langsam be-wegenden Tiere geschossen wurde, sondern dass als Zusatzprämie jeweils ein Fünffran-kenstück (genannt Fünflieber) oder eben in der Umgangssprache «en Schnägg» zu ge-winnen war. 143 Teilnehmer nahmen an die-

sem Anlass teil und besuchten die Schies-sanlage im Salen. Im Sommer nahm der Verein am Thurgauer Kantonalschützenfest 2003 in Arbon teil. Anton Hafner und Robi Geretti stiessen mit ihren Leistungen bis in die vorderen Ränge vor. Wängi erreichte im Sektionswettkampf den 2. Platz und verhalf dem Verein zum Aufstieg in die 3. Stärke-klasse.

Am Samstag, dem 12. Juli machten sich 15 Schützen aus Wängi auf den Weg nach Lausanne. Als Vereinsreise stand der Besuch des Waadtländer Kantonalschützenfestes

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an. Der Samstag gehörte wie gewohnt dem sportlichen Wettkampf, die Nacht gehör-te den Jungen und der Sonntag der Kultur. Sport und Lausanne, da gibt’s nur eines, ein Besuch im Olympischen Museum.

Erfreuliches konnte auch vom Nachwuchs vermeldet werden. Als 15-jährige erreichte Jungschützin Sandra Stark am Nachwuchs-wettkampf «Thurgauer Öpfelschuss» den 4. Rang. Das erfreute das Schützenherz! Was bringt die Zukunft für die Pistolenschüt-zen aus Wängi? Der Vorstand mit Präsident Thomas Keller nahm die Idee einer 25 Meter Anlage nochmals auf. Mit viel Herz-

blut machte sich ein kleines Team an die Planung.

2004Der Verein avisierte den Aufstieg in die zwei-te Stärkeklasse. An der Jahresversammlung wurden erste Projekte für eine 25 Meter An-lage präsentiert. Zur Auswahl standen eine Containerversion oder ein Massivbau. Eine zweite Auflage des Schnägge Schüüsse wurde durchgeführt, und langsam wurde dieser Anlass als Vorbereitung auf die Frei-luftsaison bei den Pistolenschützen aus der näheren und weiteren Umgebung immer beliebter.

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Jungschützin Sandra Stark gewann den regionalen Nachwuchswettkampf um den goldenen Tannzapfen und erreichte am kan-tonalen Jungschützentag den 2. Rang. Die Vereinsreise führte ans Nidwalder Kantonal-schützenfest. An der Vereinsreise besuchten Schützen die NEAT Baustelle in Faido, wo der neue Eisenbahntunnel durch den Gott-hard gebohrt wurde. Ein eindrückliches Er-lebnis für alle. 2016 konnte der Tunnel dann eingeweiht werden.

2005An der Jahresversammlung orientierte Prä-sident Thomas Keller über das Projekt einer 25 Meter Anlage. Der Wängemer Souverän hatte an der Budgetgemeinde vom 21.2.2004 einen Beitrag über CHF 50‘000 gesprochen. Die Planung wurde nun mit Hochdruck vor-angetrieben und im Spätsommer wurde die Baueingabe eingereicht.

Zum dritten Mal wurde anfangs Jahr das Schnägge Schüüsse durchgeführt. Dieses wurde von 186 Schützen aus der näheren und weiteren Umgebung besucht. In sport-licher Hinsicht gab es nebst sehr guten Ein-zelresultaten auch einige gute Platzierungen der Sektion zu vermelden. So erreichte Wän-gi unter anderem auch die erste schweize-rische Heimrunde in der Gruppenmeister-schaft. In diesem Jahr wurde in Frauenfeld das Eidgenössische Schützenfest durch-geführt. Nicht nur als Teilnehmer waren die Wängemer dabei. Insgesamt 24 Helfertage leisteten die Mitglieder des PSV in Frauen-feld und konnten so diesen Grossanlass hautnah miterleben. Ein Höhepunkt für den Verein war die Teilnahme am Festumzug. Das Motto war «Sport verbindet». So wurde ein toller Umzugswagen aufgebaut und zu-sätzlich wurden dem Publikum «Patronen» in Form eines Mini Hot Dogs verteilt.

Vereinsintern sorgte das Sujet für dieses Schützenfest für einigen Diskussionsstoff und rote Köpfe

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Für den Erhalt des Nachwuchses konnte auch dieses Jahr wiederum ein Luftpistolen Kurs durchgeführt werden. Erstmals konnte vermerkt werden, dass hier eine Frau den Ton angibt und mit sehr guten Resultaten auf sich aufmerksam macht. Gemäss Jahresbericht des LUPI Chefs, sei Sandra Stark zu einem sicheren Wert geworden. Die Zukunft wird es richten. Jahresmeister wurde 2005 wiederum Anton Hafner. An einer ausserordentlichen Jahresversammlung wurde am 13.12.2005

das Projekt der 25 Meter Anlage vom Verein einstimmig beschlossen.

2006 verlief schiesstechnisch etwas ruhi-ger als das Vorjahr, denn es war geprägt vom grossen Bauvorhaben eines kleinen Vereins. Sportlicher Startschuss in die Saison war wiederum das Schnägge Schüüsse wel-ches von 181 Teilnehmern besucht wurde und mittlerweile zu einem festen Bestand-teil des Vereinsjahres geworden ist. Eine

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herausragende Einzelleistung war der Sieg von Anton Hafner am Bezirksmeisterschafts-final. Nach der Qualifikation aus der Vorrun-de hatte Hafner die Nerven, respektive eine ruhige Hand, und setzte sich gegen weitere sechs Teilnehmer durch. Als weiteres gutes Resultat darf der 6. Schlussrang am kanto-nalen Finale angesehen werden. So qualifi-zierte sich Wängi für die 1. schweizerische Hauptrunde. Jedoch lief es dann dort nicht mehr ganz so wunschgemäss.

In diesem Jahr begannen die Bauarbeiten zur 25 Meter Anlage. Kein einfacher Weg für den PSV Wängi. So konnte man aus dem Jah-resbericht des Präsidenten Thomas Keller nachlesen: «Mit der Finanzierung der Anlage haben wir uns ziemlich schwer getan. Einer-seits haben wir mit der Mittelbeschaffung zu spät begonnen, andererseits kam aus den eigenen Reihen nicht der Betrag an Spen-den zusammen, den wir aufgrund der Um-frage erhofft hatten. Hinzu kam noch, dass

v.l. Anton Hafner, Urs Barak, Robi Geretti, Thomas Keller, Peter Petschen, Thomas Bommer

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das Gebäude durch eine Projektänderung verteuert wurde. Es ist uns jedoch gelungen genügend Geld aufzutreiben, sodass wir die Anlage ohne Einsatz von Fremdkapital finan-zieren konnten». Als eigentlicher Motor des Projektes darf der Einsatz von Materialwart und Bauleiter Robi Geretti angesehen wer-den. Er war es, der das Projekt mit einem unermüdlichen Einsatz vorantrieb und selbst unzählige Frondienststunden leistete.

2007War für die Mitglieder des PSV ein Jahr der helfenden Hände. Es gab viel zu tun, und es wurde angepackt! Es galt fünf Anlässe zu or-ganisieren.

Nebst dem Schnägge Schüüsse standen das Freundschaftsschiessen mit Münchwi-len, das Feldschiessen, das Bezirks- und Einzelwettschiessen und die Einweihung der 25 Meter Anlage mit einem Tag der offenen Tür auf dem Programm. Als Zugabe organi-sierte der PSV gleich noch die 1. Bundesfeier im Dorf und führte selber die Festwirtschaft.

Der Höhepunkt war jedoch ohne Zweifel die Fertigstellung der 25 Meter Anlage. Im Mai wurde die Betriebsgenehmigung erteilt und als erste Nagelprobe konnte das Feldschies-sen angesehen werden. Der Materialwart zitterte um seine Scheiben, respektive deren Rahmen, aber die Schäden hielten sich zum

Es herrschte reger Andrang Warner und Helfer waren stark gefordert

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Erklärung zu den verschiedenen Sportgeräten durch Robi Geretti

Zwei vollautomatische Scheibenzüge.

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Glück in Grenzen. Am ersten September wurde für die Dorfbevölkerung und weitere Interessierte ein Tag der offenen Tür durch-geführt. Mit Stolz präsentierten die Schüt-zinnen und Schützen ihre neue Anlage und bedankten sich für die Unterstützung und das Wohlwollen durch die Wängemer Bevöl-kerung. Auch in sportlicher Hinsicht gab es einige Erfolge zu vermelden. Am St. Niklaus-schiessen in Diessenhofen erreichte eine der Wängemer Gruppen den 5. Schlussrang von 43 Gruppen. Als beste Einzelleistung erreich-te Tobias Josef den dritten Schlussrang von 349 Teilnehmern. Auch in der Gruppenmeis-terschaft lief es wieder recht gut. So erreich-te man diesmal sogar die zweite schweizeri-sche Hauptrunde.

2008Mit zwei grossen Anlässen wurde der Ver-ein in seinem 40. Jahr seit Bestehen ziem-lich gefordert. Startschuss in die Saison war das Schnägge Schüüsse, das von über 180 Schützen besucht wurde. Es wurden auch in diesem Jahr wiederum etliche gute Ein-zel- und Gruppenresultate erzielt. Am Hin-terthurgauer Gruppenschiessen konnte der 4. Rang von 29 Gruppen erreicht werden, und am Wülflinger Schlossschiesen mach-te Wängi mit dem 5. Schlussrang von sich reden.

Die jährliche Vereinsreise führte ans Zuger Kantonalschützenfest, wo die Wängemer den 12. Rang von 87 Sektionen (50 Meter) und den 15. Rang von 61 Sektionen (25 Meter) erreichten. Am Thurgauer Kantonal- schützenfest gelang sogar ein Podest Platz. Im Sektionswettkampf 25 Meter über alle Kategorien erreichte Wängi den 3. Platz, und zu guter Letzt gewann Wängi am Rüti- hofschiessen in Veltheim sogar den Sekti-onswettkampf 25 Meter über alle Katego- rien.

In den Einzelranglisten fielen immer wie-der Wängemer Schützinnen und Schützen auf den vordersten Rängen auf. Allen voran Anton Hafner mit dem 3. Platz im Ehrenga-benstich am Thurgauer Kantonalschützen-fest. Den dritten Rang am Einzelwettschies-sen erreichte Tobias Josef und auf Rang 4 folgte Sandra Stark. Die neue 25 Meter Anlage zahlte sich aus. Zum 40-Jahr Jubi-läum wurde nun auch die 25 Meter Anlage in Schützenkreisen offiziell eingeweiht. An einem entsprechenden Standweihschiessen nahmen über 40 Sektionen mit mehr als 300 Schützen teil.

Ebenso konnte in dieser Saison erstmals ein Nachwuchskurs auf der 25 Meter Anlage durchgeführt werden. Unter der Aufsicht von Florian Tuchschmid absolvierten 5 begeis-terte Jungschützen diesen Kurs.

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2009 war für den PSV ein ruhiges Jahr. Im März begann die Freiluftsaison wiederum mit dem Schnägge Schüüsse. Schützen aus 41 Sektionen beteiligten sich an diesem Wett-kampf. Am Hinterthurgauer Pistolen-Grup-penschiessen hatte eine Gruppe der Wän-gemer einen guten Tag erwischt, und so erreichten Robi Geretti, Sandra Stark, Anton Hafner, Tobias Josef und Thomas Keller den ersten Rang.

Die Schützenreise führte dieses Jahr ans Glarner Kantonalschützenfest. Auf der kleinen beschaulichen Anlage in Engi schos-sen die Wängemer ihre Programme und

dislozierten danach nach Elm. Im Sportho-tel Sardona wurden die Zimmer bezogen, und die Gesellschaft konnte bei einem ge-mütlichen Nachtessen die geschossenen Resultate noch ausgiebig diskutieren. Die Kameradschaft kam sicherlich nicht zu kurz. Unvergesslich blieb sicherlich allen Teilneh-mern die 4 km lange und rasante Abfahrt mit dem 3-Rad-Gefährt, bei der sogar ein Fahrer eine Abzweigung verpasste und als Folge sein Gefährt durchs ganze Dorf hinaufschie-ben durfte.

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2010 der Fest Sieg In einer tiefverschneiten Schiessanlage im Salen startete der Verein in die Saison, wie aus dem nachstehenden Artikel des Wänge-mer Blättli zu entnehmen ist. Es verlief fast alles nach Wunsch. Der Anlass ging unfall- frei über die Bühne, und es wäre alles perfekt gewesen, wenn nicht vergessen worden wäre, die Preise zu bestellen. Dank der Flexibilität des Wängemer Dorfkäsers konnte auch dieses Problem gelöst werden.

Auch in sportlicher Hinsicht hielt das Jahr 2010 für den PSV Wängi einiges bereit. Im Frühjahr gewann Wängi am Standerneu- erungsschiessen in Wil SG den 25 Meter Sektionswettkampf. Kurz vor den Sommerfe- rien war es wieder soweit. Am 10./11. Juli begab sich der PSV Wängi wieder auf sei-ne Vereinsreise. Diesmal führte die Rei-se ans Eidgenössische Schützenfest nach Aarau. Auf der Schiessanlage in Buchs

Gruppenbild der Teilnehmer an eidg. Schützenfest in Aarau auf Schloss Lenzburg

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absolvierten die Schützinnen und Schützen aus Wängi bei tropischen Temperaturen ihre Programme. Trotz widriger Umstände und sehr langen Wartezeiten in der 25 Meter An-lage wurden erfreulich gute Resultate ge-schossen.

So mancher Schweisstropfen wurde ver-gossen, und das erreichte Punkteresultat von 148.508 Punkten in der zweiten Kate-gorie reichte den für den Fest-Sieg in der 25 Meter Distanz. Das gab’s noch nie und musste natürlich würdig gefeiert werden.

Einen entsprechenden Empfang wurde für die Schützen aus Wängi durch die Gemein-de organisiert. Mit Pauken und Trompeten wurden die Schützen einige Wochen später - nach dem Absenden in Aarau - durch den Musikverein Alpenrösli, Vereinsdelegationen, Gemeindevertreter und die Bevölkerung in Wängi empfangen. Die Standarte samt Goldlorbeerkranz wurde von einem stolzen Fähnrich in einem kleinen Umzug durch das Dorf getragen. Auch für die Nachwuchsför-derung wurde einiges getan. Chef Nach-wuchs Florian Tuchschmid führte zusammen mit Präsident Thomas Keller einen weiteren Jung schützenkurs im Luftpistolenschiessen mit 8 Teilnehmern durch.

2011Nachdem über die Winterzeit wiederum in der LUPI Anlage trainiert wurde, begann die Freiluftsaison traditionell mit dem Schnägge Schüüsse. Martin Iseli erreichte hier in der 50 Meter Wertung den ersten Platz. Ende Mai wurde das neu gestaltete Dorfzentrum von Wängi im Rahmen eines Dorffestes ein-geweiht. Dieser Anlass nahm der PSV Wängi natürlich wahr, um sich einem breiten Publi-kum zu präsentieren. Unter der Leitung von Armin Hug hatten Carmen Hausammann, Sandra Stark und Florian Tuchschmid auf dem Festgelände einen Luftpistolenstand aufgebaut. Jedermann hatte somit Gelegen-heit, sich im sportlichen Schiessen mit der Luftpistole zu versuchen. Dies wurde auch rege benutzt, und die kleine Festwirtschaft lud zum Verweilen und zur Pflege neuer Kon-takte ein. Gleichzeitig fand auf der Schiess- anlage im Salen das Feldschiessen statt, und zum ersten Mal konnten in unserem Schiesskreis alle Distanzen auf einer Anlage geschossen werden. Dies zog zwar eine per-sonelle Mehrleistung der Helfer nach sich, dafür war die Beteiligung auch entsprechend höher. Zu vermelden war, dass die durchfüh-rende Sektion auch den Festsieger der Pis-tolenschützen stellte. Robi Geretti erreichte in Wängi den ersten Platz.

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Weitere sportliche Resultate:- 1. Platz von Präsident Thomas Keller am Verbandsschiessen in Münchwilen - 1. Platz am Sektionswettkampf Hochwachtschiessen in Sirnach- 3. Platz am Lützelmurgschiessen in Aadorf- 10. Platz am historischen Schwaderloh-

schiessen

Die jährliche Schützenreise führte in Juni 2011 in die Heimat vom Wilhelm Tell. Die Wängemer Schützen-/innen erlebten eine tolle Reise nach Altdorf, wo die Sektion am Urner Kantonalschützenfest teilnahm.

Schon seit einigen Jahren machten sich Präsident und Vorstand nicht nur Gedanken, sondern auch viel Arbeit, um die Popularität des Pistolenschiessens zu steigern und den Mitgliederbestand des Vereins halten oder gar zu steigern. Der PSV Wängi steht hier nicht allein. Es ist eine gesellschaftliche Entwicklung festzustellen, mit der viele Traditionsverei-ne zu kämpfen haben. Grosse Bevölkerungskreise und vor allem junge Menschen wollen nicht mehr in Vereinen mitmachen, geschweige denn sich aktiv engagieren. Sie fürchten sich vor einer Bindung. Dadurch fehlt es vielen Vereinen an entsprechendem Nachwuchs. Der Vorstand hatte hier einige Aktionen mit Inseraten, Schnuppertrainings, Jungschüt-zenkursen etc. versucht. Das Ergebnis war leider sehr bescheiden respektive auch nicht direkt messbar. Es wird für Vorstand und Verein eine grosse Herausforderung sein, entge-gen dem Zeitgeist die Zukunft des Vereins zu sichern. (Anmerkung des Chronisten)

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2012Im Wängemer Blättli war zu lesen:

PSV-Wängi vorläufig letztes Schnägge Schüüsse Am 3./9. und 10. März führte der Pistolen-schützenverein Wängi das 10. Schnägge Schüüsse im Schützenhaus Salen durch. Bei Top-Wettkampfbedingungen lieferten sich mehr als 170 Sportschützen von nah und fern einen spannenden Wettkampf in der 50 und 25 Meter Distanz. Festsieger wur-de Daniel Krähenmann mit 292 Punkten vor Walter Aeberhard mit 291 Punkten und Mar-cel Kurz mit 290 Punkten. Für diese Wertung wurden die Resultate aus der 25 Meter Passe und dem 50 Meter Wettkampf zusammenge-zählt.

Nach 10 Austragungen ist das Schnägge Schüüsse nun also Geschichte. Der PSV ist stolz und glücklich, dass dieses Schies-sen während 10 Jahren unfallfrei und ohne Zwischenfälle durchgeführt werden konnte. Hier nun eine Zusammenfassung über die 10 Jahre Schnägge Schüüsse.

Teilnehmer 1799Stiche 50 Meter 1769Stiche 25 Meter (2009-2012) 460Gewinn gesamt CHF 24‘500

Der PSV Wängi übernahm ab 2014 turnusgemäss das Hinterthurgauer Pisto-lengruppenschiessen. Aus diesem Grunde wurde das Schnägge Schüüsse beendet. Mit Top-Gesamtresultaten hielt sich der Verein 2012 etwas zurück, aber einzelne Mitglieder schossen sehr gute Einzelresul-tate. An der Schweizermeisterschaft auf die 10 Meter Distanz in Bern erreichte Sandra Stark den 12. Schlussrang und Tobias Josef landete auf dem 30. Gesamt- rang.

Mit der Luftpistole standen an der Ost-schweizer Einzelmeisterschaft in Vaduz drei Schützen aus Wängi im Final und erreichten folgende Rangierung:

Rang 18 Tobias JosefRang 25 Sandra StarkRang 35 Florian Tuchschmid

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Die Feuerlinie am Morgartenschiessen Festakt am Morgartenschiessen

Glarner Kantonal Schützenfest 2009 Luzerner Kantonal Schützenfest 2007

Im 25 Meter StandLetzte Arbeiten am 25 Meter Stand

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Korn, Visier und Scheibe

SCHIESSSPORTPSV-Wängi auf Vereinsreise am Neuenburger Kantonalen Die Wängener Pistolenschützen trafen sich Mitte Juli zur alljährlichen Vereins- reise, die sie ans Kantonalschützenfest nach Neuchâtel führte.

Mitten im Zentrum von Neuchâtel bezog die muntere Truppe die Zimmer vom Hotel Alpes et Lac. Nach dem Transport mit Bus und Taxi zur Waffenkontrolle nach Chézard-St. Martin ging es mit einem kurzfristig organisiertem Shuttlebus zum sportlichen Teil nach Vilars.

Nicht ganz nach WunschDie SportschützInnen aus Wängi stellten unter nicht ganz einfachen Bedin-gungen ihr Können unter Beweis. So schön der Stand gelegen, es war jedoch nicht einfach, den so oft trainierten Konzent-rationsablauf einzuhalten. Die einen Top, andere hingegen Flop. Die Resultate entspra-chen teilweise nicht ganz den Erwartungen.

Eine starke Sonneneinstrahlung beein- flusste den so oft geübten Blick auf Korn, Visier und Scheibe. Ein Schiessbüchlein litt unter dieser Situation sogar so sehr, dass es plötzlich zerrissen auf dem Tisch lag. Aber nicht nur die einzelnen Resultate zähl-ten, sondern auch das gemütliche Zusam-mensein wurde gepflegt. Über die Resultate wurde ausgiebig diskutiert.

WeitblickDer PSV-Wängi erreichte den 7. Zwischen-rang im Vereinswettkampf 25 Meter und den 8. Zwischenrang in der 50 Meter Distanz. Nachdem Kränze, Preisgelder und Natural-gaben im Festzentrum in Chézard-St. Mar-tin abgeholt wurden, bot die Hotelterrasse den Schützen aus Wängi einen wunderba-ren Weitblick auf die Schweizeralpen und auf den Neuenburgersee. Nach dem Sonn-tagmorgen-Spaziergang durch die schöne Hafenstadt führte die Reise zum Schiffssteg. Bei sehr angenehmer und trockener Witte-rung legte das Schiff Ville d‘Yverdon ab und führte durch den Kanal an der St. Petersinsel in den Bielersee.

Carmen Hausammann/her

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Spannend wurde es 2012 gegen Ende Saison in der Jahresmeisterschaft. Jah-resmeister wurde Robi Geretti mit 1562 Punkten vor Tobias Josef, der nur 4 Punkte weniger auf seinem Konto hatte.

2013An der Vereinsspitze gab es einen Wechsel. Präsident Thomas Keller, der seit 25 Jahren im Vorstand mitgearbeitet hatte und davon 14 Jahre den Verein als Präsident führte, legte sein Amt in jüngere Hände. Zusam-men mit seiner Vorstandscrew und seinen Pistolenschützen konnte er so manches Projekt mit auf den Weg bringen und realisie-ren. Als Dank für seine langjährige Tätigkeit durfte Tomas Keller zwei schöne Präsente entgegennehmen.

Doch

Die Schützinnen und Schützen aus Wängi grüssen vom Schiff auf dem Neuenburgersee Bild: z.V.g

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Doch damit nicht genug. Der PSV Wängi wählte Thomas Keller für seinen Einsatz und die geleisteten Dienste zum Ehrenpräsiden-ten. Als Nachfolger für Keller wählte die Ver-sammlung Tobias Josef zum neuen Präsi-denten.

Vom 1. – 3. März 2013 fanden in Bern die Schweizermeisterschaften 10m statt. Aus Wängi qualifizierten sich zwei Schützen für diesen Wettkampf. Die Limite für die Teilnah-me lag bei den Männern bei 553 von mögli-chen 600 Punkten, bei den Frauen lag sie bei 357 von möglichen 400 Punkten. Tobias Jo-sef erzielte in der Qualifikation 559 Punkte,

Sandra Stark erreichte 367 Punkte. Der Final fand am Freitag dem 1. März in den Armee-turnhallen in Bern statt.

Die Nervosität der beiden Wängener Schüt-zen hinterliess Spuren in deren Resultate. Sandra Stark erreichte mit 359 Punkten den 17. Schlussrang, Tobias Josef erreichte mit 552 Punkten den 35. Schlussrang.

Eine Delegation des PSV Wängi nahm im April an der Gewerbemesse «Wängi aktiv» teil. Mit einem Laser-Schiessen präsentierte der PSV Wängi seine Sportart. So zeigte sich der Verein im Dorf und es konnten einige

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neue Kontakte mit interessierten Besuchern geknüpft werden. Anfangs Mai feierte auf der Anlage im Salen der Bezirksschützen-verband Münchwilen sein 100 jähriges Be-stehen. Auf 300, 50 und 25 Meter wurde geschossen. Hunderte von Schützen be-suchten die Schiessanlage im Salen. Die Mitglieder des PSV Wängi waren auch hier wiederum im Einsatz und halfen mit, so dass auch dieser Anlass ein grosser Erfolg wurde.

Ende Mai führte der PSV Wängi das Eidge-nössische Feldschiessen durch. Die aller-meisten Schützen bevorzugten die 25 Me-ter Distanz. «Die letzten werden die ersten sein», so ein Zitat. Carmen Menzi arbeitete schon den ganzen Nachmittag im Rech-nungsbüro, kam kurz vor Schiessende als letzte Schützin in den Schiesstand, rollte das Feld von hinten auf und landete zuvorderst auf der Rangliste unseres Schiesskreises. Die besten Einzelresultate am Feldschiessen lieferten Carmen Menzi mit 175 Punkten vor Ehrenpräsident Thomas Keller. Am Thurgau-er Kantonalschützenfest in Diessenhofen platzierte sich Wängi als beste kantonale Sektion in der 25 Meter Distanz.

2014Im Luftpistolenschiessen waren an der Schweizer Meisterschaft wiederum Wänge-mer im Einsatz. Und diesmal war das Wett-

kampfglück hold und es reichte gar aufs Podest.

Sandra Stark erreichte im Finale den sensa-tionellen dritten Platz! Tobias Josef verpass-te den Finaleinzug nur knapp um 9 Punkte. Es reichte jedoch für den 25. Schlussrang.

Kurz nach dem Eröffnungsschiessen führte der PSV turnusgemäss wieder das Hinter- thurgauer Pistolen Gruppenschiessen durch. Gegen 180 Schützen aus nah und fern nah-men an diesem Wettkampf teil.

In der Gruppenwertung belegte Wängi den Rang 3 und auf die 25 Meter Distanz glänz-te Tobias Josef mit dem Höchstresultat von 150 Punkten.

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Am 21. Juni nahm der PSV Wängi am Genfer Kantonalschützenfest teil. Auf dem Schiess- platz St. Georges erreichte Wängi in der 25 Meter Distanz den 5. Rang und auf der 50 Meter Distanz Rang 6. Eine Leistung, die sich durchaus sehen lassen kann. In der zweiten Hälfte der Saison besuchte der PSV mehrheitlich Schützenfeste in der Region, wobei der 3. Rang in der 25 Meter Distanz beim Lützelmurgschiessen in Aadorf sicher-lich erwähnt werden darf.

Die Jahresmeisterschaft 2014 wurde mit 1310 Punkten klar von Sandra Stark domi-niert. Robi Geretti (1277 Punkte) und Florian Tuchschmid (1271 Punkte) machten die wei-teren Ränge unter sich aus.

2015 Gleich zu Beginn der Saison organisierte der PSV Wängi turnusgemäss die Hinterthurgau-er Pistolen-Gruppenmeisterschaft und das Feldschiessen.

Am Kaiserlindenschiessen in Wil belegte Wängi den 2. Rang in der Vereinskonkur-renz und weitere Glanzresultate waren zu verzeichnen. Am Einzelwettschiessen des Verbandes gelang Armin Hug das Maximum von 150 Punkten gefolgt von Sandra Stark mit 149 Punkten. Zwei Top-Leistungen!

Der Höhepunkt der Saison war die Teilnahme am eidgenössischen Schützenfest im Wallis.

Bild: von links nach rechtsRobi Geretti, Sandra Stark und Florian TuchschmidFestwirt Roger Menzi in Aktion

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Auf dem Flugplatz Raron stand eine temporä-re zentrale Schiessanlage zur Verfügung, die zwar ideale Wettkampfbedin gungen lieferte, wäre da nur dieser lästige Wind nicht ge-wesen. Auf der 50 Meter Distanz platzierte sich Wängi in der 2. Kategorie mit 90.620 Punkten auf Rang 9 von 86 teilnehmenden Vereinen, und im 25 Meter Wettkampf landete der Verein etwas unter den Erwartungen mit 144.535 Punkten auf dem 13. Schlussrang der ersten Kategorie. Die Freiluftsaison 2015 für die Pistolenschützen Wängi ist Geschichte, aber was für eine!

Über die ganze Freiluftsaison verteilt zähl-ten 12 Wettkämpfe zur Jahresmeisterschaft, und es wurde an der Spitze so eng wie noch nie in der Geschichte des PSV Wängi. Präsident Tobias Josef und Doppel-Kanto-nal Meisterin Sandra Stark waren am Ende mit 1428 Punkten gleichauf. Auf Rang 3 folg-ten Anton Hafner mit 1424 und Armin Hug mit 1420 Punkten. Eigentlich würde der äl-tere Schütze den Vorzug erhalten, aber das war den beiden Sportlern zuwider. So ver-einbarten Josef und Stark den Sieg in einem Finale auszumachen, das Sandra Stark mit nur einem Punkt Vorsprung zu ihren Gunsten entschied.

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2016Abschied von der Luftpistolenanlage FrohheimViele Jahre diente die Anlage als Wettkampf- und Trainingsmöglichkeit in den Wintermo-naten. So konnte das sportliche Schiessen das ganze Jahr hindurch betrieben werden. Im Herbst 2015 wurde die Liegenschaft Froh-heim verkauft. Durch die bevorstehende Umnutzung der Liegenschaft mussten die Schützen sich nach einer anderen Trainings-möglichkeit umsehen. In einer Botschaft hatte der Vereinsvorstand schon mit der Einladung zur Jahresversammlung über die

verschiedenen Möglichkeiten informiert. Es wurden verschiedenste Optionen geprüft. Von einer Einmietung in einem bestehenden Ob-jekt bis zum Neubau einer Anlage. Angesichts der bescheidenen finanziellen Mittel und der zurückgegangenen Nachfrage des Luftpisto-lenschiessen wurde beschlossen, vorläufig auf die Weiterführung einer eigenen Anlage zu verzichten. So wurde am 24. Februar 2016 das letzte Mal im Frohheim trainiert. Im An-schluss wurde die Anlage zurückgebaut.

Der letzte Trainingsabend in der Luftpistolenanlage im Frohheim. Der Abschied erzeugte bei manchem Schützen ein wenig Wehmut.

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Berichterstattung vom 16.12.2016 Home-Page Swiss Shooting Sieges serie hält anDie Schweizer Schützinnen und Schützen dominieren den RIAC in Luxemburg – und eilen von Erfolg zu Erfolg. Sandra Stark gewinnt nach ihrem gestrigen Debüt auf internationaler Bühne den Wettkampf Da-men Luftpistole von heute Freitagabend. Heidi Diethelm Gerber wird Zweite, Rebec-ca Villiger folgt auf Rang drei, nachdem sie in der Qualifikation ein Weltklasse-Resultat erzielte.

Was für ein Moment für Sandra Stark: Nachdem die Thurgauerin bei ihrem ers-ten internationalen Einsatz den guten siebten Rang belegte, gewinnt sie den heutigen Wettkampf. Die Qualifikation schaffte Stark als Fünfte. Im Finale star-tet sie mit fünf perfekten Treffern – alles

Zehner – und verschafft sich damit gleich ei-nen Vorsprung welche sie nicht mehr abgibt. Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport: «Das Tüpfelchen auf dem i ist, dass Sandra heute ihren Geburtstag feiern kann. Ich gra-tuliere ihr ganz herzlich.»

Top - Am 4. März 2016 gelang Sandra Stark ein ganz besonderer Coup.An der Schweizermeisterschaft (Luftpistole 10-Meter, Damen) in Bern erreichte Sandra Stark zwar nur knapp das Finale, lieferte dann aber eine Glanzleistung ab und erreichte mit 196.7 Punkten den ersten Rang. Herzlichen Glückwunsch der Schweizermeisterin 2016!Gerade mal ein paar Monate später doppelte Sandra nach. An der Schweizermeister-schaft auf die 25 Meter Distanz, die in Thun durchgeführt wurde, erreichte Sandra Stark den 3. Rang. Wiederum eine Superleistung. Im November gewann Sandra den Swiss Shooting Master und durfte im Dezember erstmals an einem Internationalen Wettkampf teilnehmen.

Dreifachsieg der Damen: Heidi Diethelm Gerber (2.),Siegerin Sandra Stark und die Drittplatzierte Rebecca Villiger (v.l.)

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Jeweils am zweiten Wochenende im Dezem-ber findet in Ermatingen am Bodensee das traditionelle Gangfischschiessen statt. Auch bei den Wängemer Schützen hat dieses Da-tum einen festen Platz im Jahreskalender. Seit Urzeiten hat Wängi hier immer mitge-macht. Zum einen zelebrieren die Teilnehmer unmittelbar nach dem Wettkampf mit einem feinen Mittagessen das Ende der Saison und zum anderen dürfen dann noch die gewon-nenen Fische miteinander verzehrt werden.

Die Gruppe Frohheim aus Wängi, v.l. Tobias Josef, Roger Menzi, Sandra Stark, Florian Tuchschmid und Armin Hug, erreichten mit 471 Punkten den ersten Platz vor Diessenhofen mit 467 Punkten und Alterswilen 465 Punkten

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Doch in diesem Jahr war es noch speziel-ler. Beim Mittagessen wurde nochmals über die geschossenen Resultate diskutiert und plötzlich stellte man fest, dass es für einen Spitzenplatz reichen könnte. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Organisationsko-mitee wurde klar: Eine Gruppe aus Wängi hatte den Pistolenwettkampf gewonnen. Eilends mussten noch die Standarte und Vereinsjacken organisiert werden, damit die Gruppe am Absenden auch eine Gattung machte. Somit durfte das Jahr 2016 mit ei-nem grossen Erfolg beendet werden.

2017 Ein eher ruhiges Jahr stand an, nachdem das Hinterthurgauer Pistolengruppenschiessen reibungslos über die Bühne ging. Die Schüt-zenreise führte in den Berner Jura, wo das Berner Kantonalschützenfest durchgeführt wurde, einer der grösseren Wettkämpfe. Auf einem kleinen Stand in Sonvilier fanden die Wängemer gute Wettkampfbedingungen vor und sicherten sich im Vereinswettkampf mit 147.272 Punkten den zweiten Platz der aus-serkantonalen Vereine. In der 50 Meter Dis-ziplin erreichte Wängi mit 93.788 Punkten den 5. Platz. Bei den Einzelschützen erreich-te Sandra Stark punktgleich mit dem Fest-sieger 540 Punkte und den zweiten Rang. Wieder einmal ganz tolle Resultate! Auch im Verlauf der Saison fand man die Schützinnen und Schützen aus Wängi an einigen Festan-

lässen stets auf den vorderen Rängen. Sei es bei den Sektionsresultaten, als auch bei den Einzelresultaten. Der Verein ist sportlich sehr gut unterwegs. Das macht Freude.

Ein weiterer grosser Erfolg stellte sich im Sommer ein. Sandra Stark qualifizierte sich zusammen mit Olympionikin Heidi Diet-helm-Gerber für die Europameisterschaft auf die 25 Meter Distanz, die in Baku, der Haupt-stadt von Aserbaidschan, ausgetragen wur-de. Beide Damen lieferten solide Leistungen ab, jedoch reichte dies in diesem professio-nellen Umfeld nicht für Spitzenplätze. Trotz-dem, auf so hohem Niveau hatte noch kein Schütze oder Schützin aus Wängi geschos-sen!

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Präzise zum Jubiläumsjahr 2018 des Vereins fand im Hinterthurgau das 70. Thurgauer Kantonalschützenfest statt. Klar war da auch der PSV Wängi mit seiner guten Infrastruktur mittendrinn. Nebst Aadorf fanden die meisten Wettbewerbe für Pistole auf dem Stand im Salen statt. Beste Reklame für den kleinen Verein aus dem Hinterthurgau und ein guter Startschuss für die zweiten 50 Jahre.

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Sieger der Jahresmeisterschaft

1970 Paul Wohlwend 1995 Robi Geretti1971 Kurt Thalmann 1996 Robi Geretti1972 Paul Wohlwend 1997 Robi Geretti1973 Adolf Josef Junior 1998 Robi Geretti1974 Leo Meier 1999 Robi Geretti1975 Leo Meier 2000 Robi Geretti1976 Leo Meier 2001 Robi Geretti1977 Leo Meier 2002 Robi Geretti1978 Peter Hofmann 2003 Thomas Keller1979 Leo Meier 2004 Anton Hafner1980 Adolf Josef 2005 Anton Hafner1981 Anton Hafner 2006 Anton Hafner1982 Anton Hafner 2007 Robi Geretti1983 Anton Hafner 2008 Anton Hafner1984 Anton Hafner 2009 Anton Hafner1985 Yvo Bommer 2010 Tobias Josef1986 Anton Hafner 2011 Anton Hafner1987 Anton Hafner 2012 Robi Geretti1988 Peter Petschen 2013 Sandra Stark1989 Anton Hafner 2014 Sandra Stark1990 Robi Geretti 2015 Sandra Stark1991 Robi Geretti 2016 Tobias Josef1992 Anton Hafner 2017 Sandra Stark1993 Robi Geretti 2018 Tobias Josef

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Verstorbene Aktivmitglieder

Fritz Haas 1986Leo Meier 1988Johann Hoffmann 1991Paul Cozatti 1992Walter Mahler 1996Jakob (Jack) Wiget 1998Paul Wohlwend 1999Walter Sutter 2003Emil (Mike) Stutz 2004Ernst Degen 2005Heinz Wüthrich 2005Alfred Russenberger 2006Hans Stutz 2007Andy Eggenberger 2007Ruedi Wegmann 2009Erich Keller 2009Riccardo De Martin 2012Peter Hoffmann 2013René Hafner 2013Kurt Züllig 2015Bruno Josef 2015

Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt.Ein Mensch, der uns lieb war, ging. Was uns bleibt, sind Liebe, Dank und die Erinnerung.

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Quellenverzeichnis:Sportliche Entwicklung des Pistolenschiessens: WikipediaChronik: Aufzeichnungen und Protokolle des PSV WängiBildmaterial: Teilweise aus dem InternetBerichte und Geschichten von Ehrenpräsident Adolf Josef und weiteren Mitglieder des PSV Wängi

Unterstützt von der Gemeinde Wängi

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