50 Jahre Schulgebäude - Mannheim · 2010. 2. 5. · Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, 1907, erhielt...

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50 Jahre Schulgebäude 35 Jahre Heinrich-Lanz-Schulen I und II Kleine Schulchronik zur Jubiläumsfeier am 13.03.2009

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50 Jahre Schulgebäude 35 Jahre Heinrich-Lanz-Schulen I und II Kleine Schulchronik zur Jubiläumsfeier am 13.03.2009

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Grußwort von Frau Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer Ich gratuliere den Heinrich-Lanz-Schulen I und II, auch im Namen des Oberbürger-meisters der Stadt Mannheim, Herrn Dr. Peter Kurz, des Gemeinderats und der Stadtverwaltung, ganz herzlich zu ihrem 50-jährigen Bestehen. Es gibt aber noch ei-nen weiteren Grund zum Feiern: 1974 wurde die damalige Heinrich-Lanz-Schule ge-teilt, und es entstanden zwei eigenständige Schulen mit unterschiedlichen Ausbil-dungsschwerpunkten. Neben einem Schulabschluss ist eine qualifizierte Ausbildung heute das wichtigste Startkapital in ein erfolgreiches Berufsleben. Wenn die Be-rufsausbildung dann, wie im Leitbild der Schule verankert, qualifiziert, fundiert und zukunftsorientiert ist, garantiert dies den Schülerinnen und Schülern beste Zukunfts-chancen auf dem Arbeitsmarkt. Berufsschulen haben im Rahmen des dualen Ausbildungssystems eine wichtige Schlüsselrolle. Die berufsbildenden Schulen müssen auf der einen Seite den Anforde-rungen der Ausbildungsbetriebe Rechnung tragen, auf der anderen Seite den Schüle-rinnen und Schülern bestmögliche Wissensvermittlung bieten. Dies gelingt den Hein-rich-Lanz-Schulen vorbildlich. Dafür sprechen auch die Schülerzahlen: rund 2400 Schülerinnen und Schüler aus Mannheim und der gesamten Metropolregion erlernen hier ihren Beruf. Der enge Kontakt mit den Ausbildungsbetrieben gewährleistet, dass sich die schulische Ausbildung eng an den betrieblichen Anforderungen orientiert. Es gehört zum Selbstverständnis der beiden Schulen, dass dabei auch den aktuellen wirtschaftlichen, technischen und ökologischen Innovationen Rechnung getragen wird. Der engagierte Einsatz für die naturwissenschaftliche und gewerblich-techni-sche Ausbildung rundet die anspruchsvollen Profile der Heinrich-Lanz-Schule I und der Heinrich-Lanz-Schule II ab. Darüber hinaus bieten beide Schulen motivierten Fachkräften die Möglichkeit, sich hier auf die Meister- oder Technikerprüfung vorzubereiten. Damit sind beide Lanz-Schulen Zentren für qualifizierte Weiterbildung und bereichern das Bildungsangebot in unserer Stadt. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern sowie allen Lehrerinnen und Lehrern der Schule für ihre berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Ihre Gabriele Warminski-Leitheußer Bürgermeisterin für Bildung, Jugend, Gesundheit und Sport

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Grußwort des Leitenden Regierungsschuldirektors Gerd Roser Sehr geehrte Damen und Herren, zum 13.03.2009 legen die Heinrich-Lanz-Schulen I und II eine Schulchronik anlässlich des fünfzigsten Geburtstag ihres gemeinsamen Schulgebäudes vor. Das Studium die-ser interessanten und anregenden Broschüre zeigt uns, dass sich im Bereich der Be-rufsausbildung und der beruflichen Weiterbildung in den vergangenen Jahrzehnten überaus viel getan hat; aus den oftmals bescheidenen Anfängen einer „Sonntags-schule“ des 19. Jahrhunderts entwickelten sich hoch professionell und kompetent ar-beitende berufliche Schulen, die sich den ständig neuen Herausforderungen stellen und eine hohe innovative Kraft besitzen, wie man exemplarisch der neueren Ge-schichte der beiden Jubilare ablesen kann. Die Heinrich-Lanz-Schule I arbeitet zurzeit aktiv am Schulentwicklungsprozess STEBS und entwickelt Leitbild und Profil. Die Regionale Schulentwicklung des Regierungsprä-sidiums Karlsruhe hat die Schule zum Standort für Fahrzeugtechnik mit Schwer- punkt Nutzfahrzeugtechnik erklärt und damit klare Perspektiven geschaffen. Die Heinrich-Lanz-Schule II ist seit drei Jahren im Projekt „Operativ eigenständige Schulen“ des Kultusministeriums Baden-Württemberg aktiv und hat sich ein allge-meines Leitbild sowie ein Führungsleitbild gegeben. Elf Projekte befassen sich mit den Strukturen und Abläufen der Schule, deren Profil zwei große Bereiche umfasst: Farbtechnik, Holztechnik und Bautechnik einerseits, Chemie, Biologie und Pharmazie andererseits. Ich wünsche beiden Schulen viel Erfolg bei ihrer Weiterentwicklung und gratuliere zum 50. Geburtstage des gemeinsamen Gebäudes am Mannheimer Neckarufer! Gerd Roser Leitender Regierungsschuldirektor am Regierungspräsidium Karlsruhe, Abteilung Schule und Bildung

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Das 18. Jahrhundert als Wiege der Gewerbeschulen Badens Die Ursprünge der badischen Gewerbeschulen gehen auf das Zeitalter des Aufgeklär-ten Absolutismus mit der Wirtschaftsform des Merkantilismus zurück. Der letzte Markgraf von Baden, Carl-Friedrich, 1728–1811, war nachhaltiger Reformer der Volksbildung; in seiner Regierungszeit entwickelte sich als neues Erziehungsziel der wirtschaftliche, ökonomische und „industriöse“ Mensch (Gutmann) – in scharfem Ge-gensatz zu Erziehungsidealen des Humanismus. Die gewerbliche Berufsausbildung wurde vorrangig unter dem Aspekt der Wirtschaftsförderung betrachtet; der Staat sollte den größtmöglichen Nutzen aus der ökonomischen Ausbildung der Arbeiter, Handwerker und Unternehmer ziehen. In den ersten Gewerbeschulen wurden die „Realien“ unterrichtet: Zeichnen, Reiß-kunst, Arithmetik, Geometrie, Baukunst, Mechanik und Hydraulik. Schon ein Jahrhun-dert früher, im Jahr 1656, hatte Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha angeordnet, dass die „dimittierte Jugend“ sonntags drei Stunden Unterricht in religiö-sen, realen und staatsbürgerlichen Fächern erhalten sollte. Solche kirchlichen Sonn-tagsschulen sind Vorläufer der merkantilistischen Zeichen- und Realschulen und da-mit auch unserer heutigen Teilzeitberufsschulen. Ihr Zweck war, neben der religiösen Ausrichtung, „jungen Leuten, die sich einem Handwerk oder einem Gewerbe wid-men, welches keine höhere technische und wissenschaftliche Bildung fordert, und das sie praktisch bereits zu erlernen begonnen haben, diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten beizubringen, die sie zum verständigen Betriebe dieses Gewerbes ge-schickt machen.“ (Rützel) Die Stadt Mannheim gehörte im 19. Jahrhundert zum Großherzogtum Baden, dessen Verordnung von 1834 die Einrichtung von Gewerbeschulen ermöglichte. Als eigentli-cher Begründer des gewerblichen Schulwesens in der Stadt gilt Baumeister Dy-ckerhoff, der schon 1822 Lehrlinge im architektonischen Zeichnen unterrichtete. Ja-cob Friedrich Dyckerhoff war Architekt, Künstler, Ingenieur, Maler und Daguerreo-typeur; als Zeitgenosse Carl-Friedrich Schinkels hatte er die Berliner Bauakademie absolviert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, 1907, erhielt die Gewerbeschule ein eigenes, impo-santes Gebäude – die Jugendstilschule in C6, später Carl-Benz-Schule genannt, in der heute die kaufmännische Friedrich-List-Schule untergebracht ist. Die vorherigen Gebäude und Außenstellen waren M3,5; M3,9; N4,1; N6,4; K2,5; E5,16; J1,11; die Gewerbeschule II nannte sich auch Nebenius-Schule (N6,4) und Mollschule (heutiges Liselotte-Gymnasium). EBG

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aus: „Der Lehrplan für die Gewerbeschule“ – Bekanntmachung des Kultusministers Willy Hellpach vom 21.03.1925; der Pflichtunterricht betrug 10 Wochenstunden.

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Rückblick auf 174 Jahre Schulgeschichte – die ständigen Veränderungen der Mannheimer Gewerbeschulen Die HLSII verwahrt eine großformatige, handgeschriebene Chronik im Schuber, da-tiert auf den 01. Januar 1959, verfasst von Oberstudiendirektor Dr. Walter Gässler; sie ist neben einer schmalen Broschüre mit dem Titel: „150 Jahre Gewerbeschule in Mannheim“ , herausgegeben vom Schuldezernat der Stadt Mannheim unter Leitung von Bürgermeister Manfred David zur Feier des einhundertfünfzigsten Jubiläums der Gewerbeschulen am 11.10.1985, die maßgebliche Quelle dieses Berichts, der genau 50 Jahre nach Fertigstellung der Chronik von mir geschrieben und hier in der Fest-schrift zur Feier des fünfzigsten Geburtstages des Heinrich-Lanz-Schulgebäudes am 13. März 2009 vorgelegt wird. Im Eingangskapitel meiner Quelle wird beschrieben, dass die Mannheimer Gewerbe-schule im Zuge der voranschreitenden Industrialisierung des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts auf 4000 Pflichtschüler und 1000 freiwillige Abendschüler ange-wachsen war, so dass sie am 01.01.1927 in drei selbständige Gewerbeschulen auf-geteilt wurde. Aus Teilen der „alten“ Vorkriegs-Gewerbeschulen II und III gingen letzten Endes durch weitere Trennungen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg die heutigen beiden Heinrich-Lanz-Schulen hervor. Die Heinrich-Lanz-Schule ist also keine Neugründung, sondern: [...] die Verselbstän-digung eines Teiles der bis dahin einzigen Gewerbeschule in Mannheim. Die Tradition dieser Schule reicht auf das Gründungsjahr 1835 zurück. Erster Leiter der Gewerbeschule II war Gustav Herbold, vorher Direktor an der Gewerbeschule Bruchsal und von 1897 bis 1924 Mitglied des Lehrkörpers der Mann-heimer Gewerbeschule. Unter Direktor Herbold entwickelten sich seit 1923 aus Lehr-gängen und Fachkursen die „Fachschule für Elektrotechnik“, die „Dentistenfachschu-le“ und die „Malerfachschule“. Zum 100. Geburtstag der Mannheimer Gewerbeschule, 1935, wurden die inzwischen selbständig gewordenen, aus ihr hervorgegangenen 3 Gewerbeschulen entsprechend ihren Fachrichtungen mit Namen bedacht; es entsteht durch eine weitere Teilung die Gewerbeschule III, bis Kriegsende „Heinrich-Lanz-Schule“ genannt. Die damalige Gewerbeschule II wurde in „Werner-von-Siemens-Schule“ umbenannt. 1935 siedelte die Gewerbeschule II in das so genannte „Mollgebäude“, Wespinstraße 21-25, über.

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Nach Ende des II. Weltkriegs 1945 wurden die Gewerbeschulen I–IV wieder zusam-mengefasst zur „Vereinigten Gewerbe- und Fachschule“. Doch schon im Oktober 1947 wurde diese vereinigte Schule wieder in zwei selbstän-dige Schulen geteilt; die Gewerbeschule II erstand wieder; ihr Leiter wurde Ober-studiendirektor Dr. Walter Gässler, der vorher Abteilungsleiter Kraftfahrzeugbau an der Mannheimer Gewerbeschule I, der Carl-Benz-Schule, war. Die Gewerbeschule II wuchs bis zur Jahreswende 1951 auf 4200 Schüler und 70 Leh-rer an, so dass eine Trennung nach fachlichen Überlegungen in zwei Anstalten, Ge-werbeschule II und Gewerbeschule III, ausgesprochen wurde. Am 01.01.1951 erstand die Gewerbeschule II als „Schule des Bauhandwerks“ neu; ihr gehörten auch die Malerfachschule und der Bereich der „freiwilligen Erwachsenenbil-dung“ für die Gehilfen des Bauhandwerks an (Stein, Holz, Metall, Installation), das waren Fachlehrgänge mit 4 Semestern anstelle der unzureichenden Vorbereitungs-kurse für die Meisterschule. Eine entscheidende Erweiterung erfuhr die Gewerbeschule II, immer noch als „Moll-schule“ im heutigen Liselotte-Gymnasium untergebracht, im Jahr 1952: Mit Unter-stützung der Industrie- und Handelskammer und des Arbeitgeberverbandes Chemie wurde durch Stiftungen ein chemisches Lehrlabor zusammengetragen für die prakti-schen Übungen der Chemiewerker und Laboranten und durch Abhaltung der ersten Facharbeiterprüfung für Chemiewerker am 21. März 1952 seiner Bestimmung über-geben. Mit gleichem Zeitpunkt erhalten die Pflichtklassen der Chemiewerker im 2. und 3. Lehrjahr praktischen Unterricht in diesem Lehrlabor. Gleichzeitig wurde der Wiederaufbau des östlichen Flügels der Mollschule gefördert; es entstanden 4 weitere Schulsäle für den Werkstattunterricht. Im Kellergeschoss wurden eine Werkstätte für das Feuerschweißen und Schmieden, im Erdgeschoss zwei Werkstätten für die Lehrlinge der Spengler und Installateure und im zweiten Obergeschoss zwei vorbildliche Lehrsäle für das Malerhandwerk eingerichtet. Im dritten Obergeschoss wurde der Lehrsaal 62 unterteilt und so ein Saal für die Spritztechnik und ein anderer für den Werkstattunterricht der Malerlehrlinge gewonnen.

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An dieser Stelle formuliert der Chronist eine Erkenntnis, die damals wie heute aktuell ist: Die ständige technische Weiterentwicklung des Handwerks und der Industrie nach dem Kriege stellte auch an die Gewerbeschulen in gleicher Weise hohe Anfor-derungen, die von diesen Schulen nur mit bereitwilliger und verständnisvoller Unter-stützung und Hilfe der Stadtverwaltung wirksam erfüllt werden können. Ohne diese dringend notwendige Unterstützung müssen die Gewerbeschulen daher in einer la-tenten Krise verbleiben. Daher haben die Innungen, Kammern und Gewerkschaften nach dem Kriege mit der Berufsausbildung in den verschiedensten Formen sich zu beschäftigen begonnen, obwohl die Gewerbeschulen allein die zentrale Stelle und Stätte für alle Berufsausbildung sein müßten. Der weitsichtige Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Dr. Hermann Heimerich, dessen Namen das Neckarufer trägt, dort, wo es an den Heinrich-Lanz-Schulen ent-lang verläuft (vormals Theodor-Kutzer-Ufer genannt), beschloss 1955 eine „große Gewerbeschulkonzeption“ mit einem Gesamtplan eines Gewerbeschulzentrums, um das städtische Schulraumproblem zu lösen. Für den Neubau des Gewerbeschulzen-trums wurde im Oktober 1954 ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben; als Gelände wurde der „Weiße Sand“, das Messegelände zwischen Kurpfalz- und Friedrich-Ebert-Brücke, ein zentral gelegenes Baugelände am Neckar, ausgewählt. Im Februar 1955 erhielt von 21 eingegangenen Entwürfen der hier abgebildete des jungen Architekten Herbert Schmidt aus Mannheim den ersten Preis.

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Am 20.06.1955 schloss die Stadtverwaltung einen Vertrag zur Erstellung des ersten Bauabschnitts mit der Architekten-Arbeitsgemeinschaft Schmidt–Mitzlaff–Lange ab; sie sollte zunächst das „Schulgebäude Bau“ errichten, das dann später, nach seiner Fertigstellung 1959, „Heinrich-Lanz-Schule“ heißen sollte. Das Gesamtkonzept des Oberbürgermeisters Dr. Dr. Heimerich bzw. des Architekten Herbert Schmidt umfasste 4 Schulgebäude, je eines für die Bereiche „Bautechnik“, „Elektrotechnik und Kraftfahrzeugbau“, „Maschinentechnik“ sowie „Nahrung und Aus-stattungstechnik“. Zusätzlich sollte ein Gemeinschaftszentrum mit Mensa und Sport-platz entstehen. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt wurden auf 6 Millionen DM veranschlagt; in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats und der Stadtverwaltung Mannheims wurde dieses Projekt am 22.06.1956 beschlossen. Widerstände kamen prompt vom „ambulanten Gewerbe“, das nicht auf das Messe-gelände verzichten wollte; daher wurde, entgegen der Planung, die „Gewerbeschule Bau“ spiegelverkehrt in der Nähe der Friedrich-Ebert-Brücke errichtet. Das nächste Hindernis war ein finanzielles: Das Bundeswirtschaftsministerium entzog auf Weisung des Bundesfinanzministeriums der Stadt die bereits zugesagten För-dergelder, so dass es keinerlei Bundeszuschuss gab. Zudem erhöhte die Zentralbank deutscher Länder am 19.05.1956 den Diskontsatz um 1%, es gab also auch keine günstigen Darlehen mehr. Vor den Gemeinderatswahlen 1956 diskutierte man lebhaft über das Gewerbe-schulprojekt, es wurde aber für finanzierbar gehalten; nach den Wahlen jedoch wa-ren die Aussichten auf dem Kapitalmarkt schlechter geworden; der Baubeginn war ungewiss. Im Januar 1957 trat Dr. Hans Reschke das Amt des Oberbürgermeisters an; im selben Frühjahr feierte die Stadt ihren 350. Geburtstag und begann tatsächlich mit der Pfahlgründung des Gewerbeschulgebäudes am Neckar. Der Chronist findet es originell, daß im Jahre 1907 das Gewerbeschulgebäude in C6 (die heutige Friedrich-List-Schule) seiner Bestimmung übergeben und genau 50 Jahre später der Bau des Gewerbeschulzentrums am Neckar begonnen wurde.

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Am 03.03.1958 fand eine Pressekonferenz statt, auf der Schulleiter Dr. Gässler aus-führte, ein Schulgebäude ohne Demonstrationsräume und Werkstätten für praktisch begabte Schüler sei nur ein „Bildungstorso“, die „Ganzheit der elementaren Ausbil-dung“ sei dadurch gefährdet. Er forderte die Stadt auf, alsbald das nötige einstöckige Werkstattgebäude zu errichten. Tatsächlich stellte danach der zuständige Bürgermeister Krause 2,3 Millionen DM als erste Rate für das Werkstattgebäude in den Haushaltsplan 1958 ein. Bemerkenswert aktuell klingt die folgende Formulierung des Chronisten: Das Jahr 1958 ist nun zu Ende gegangen, und die Pfahlgründung für den Werkstattbau ist nicht erfolgt. Die Gründe, die von der Bauleitung davon bekannt wurden, sollen in einem Mangel an geeigneten Fachkräften beim städtischen Hochbauamt zu sehen sein. Zwischenzeitlich hatten der Schulträger und das Oberschulamt Nordbaden vereinbart, die Abteilung „Kraftfahrzeughandwerk“ der Gewerbeschule Bau anzugliedern; dieses Abkommen musste als Begründung für die Verzögerung des Werkstätten-Baus her-halten. Der Chronist, Oberstudiendirektor Dr. Gässler, schließt sein Werk mit den Worten: Leider ist es der Schulleitung trotz vielseitiger Bemühungen und Empfehlungen bis jetzt noch nicht gelungen, einen früheren Baubeginn zu erreichen. 1959 zog die Gewerbeschule II in das neue Gebäude am Hermann-Heimerich-Ufer 10 ein; die „Mollschule“ konnte sich in das Liselotte-Gymnasium verwandeln.

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Das Schulhaus am Neckar war schnell zu klein geworden für die in den siebziger Jah-ren stark gestiegenen Schülerzahlen; zum Ende des Schuljahres 1973/74 wurde die Heinrich-Lanz-Schule daher geteilt; es entstanden zwei organisatorisch eigenständige Schulen, die Heinrich-Lanz-Schule I mit der Außenstelle Vogelstang und die Heinrich-Lanz-Schule II mit zwei Außenstellen; die HLSI zeichnet seitdem verantwortlich für die Bereiche Metallbautechnik, Fahrzeugtechnik, Anlagentechnik Sanitär-Heizung-Klima, Bädertechnik, Bäderbetrieb; die HLSII für die Bereiche Farbtechnik, Holztech-nik, Bautechnik, Chemie, Biologie, Pharmazie. Ende der siebziger Jahre wurden die Nasslaboratorien ein erstes und bislang letztes Mal saniert; in den Neunzigern investierte die Stadt insgesamt rund 6 Millionen DM in Neueinrichtungen für Biotechnologie, Chemietechnologie, Holz- und Farbtechnik so-wie Fahrzeug- und Metalltechnik. Nie gab es Probleme beim Miteinander in einem Gebäude; sowohl auf Leitungs- als auch auf Kollegiumsebene gab und gibt es zahlreiche produktive Kooperationen. Bin-deglied ist nicht zuletzt der gemeinsame Wunsch, den „alten Kasten“ zu erhalten und die knappen Raumressourcen optimal zu nutzen. Vieles wird aus eigener Kraft mit den Schulbetriebsmitteln geschultert, doch für die anstehenden dringenden großen Sanierungen bedarf es der kräftigen Unterstützung seitens der Stadt Mannheim. Zum 50. Geburtstag des gemeinsamen Gebäudes wünschen sich die Schulen daher eine angemessene Wertschätzung durch den Schulträger und durch das Land Baden-Württemberg und hoffen auf die Verwirklichung der dringenden Sanierungen, deren Erfordernis seit Jahren vorgetragen wird. Vieles wird durch Reparatur und gute Pfle-ge erhalten, doch fehlen die großen baulichen Maßnahmen wie Fenster, Brandschutz, Dach, Wärmedämmung. Das „Konjunkturprogramm der Bundesregierung“ lässt ganz aktuell neue Hoffnung keimen.

EBG

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Entwicklung der Mannheimer Gewerbeschulen 1945–2009 1945 Zusammenlegung der Gewerbeschule I (Carl-Benz-Schule), Gewerbeschule II (Werner-von-Siemens-Schule), Gewerbeschule III (Heinrich-Lanz-Schule) und Gewerbeschule IV (Nebenius-Schule) zu: „Vereinigte Gewerbliche Berufs- und Fachschulen“; Leitung: OStD Molitor (1945-1948) 1949 GS I und II 1951 GS I, II, III 1958 GS I, II, III, IV 1971 Namengebung GSI Carl-Benz-Schule GSII Heinrich-Lanz-Schule GSIII Justus-von-Liebig-Schule GSIV Werner-von-Siemens-Schule 1974 Trennung in Heinrich-Lanz-Schule I Heinrich-Lanz-Schule II Vereinfachte schematische Darstellung der Verzweigungen und Trennungen

1958 GS IV W.-v.- Sie- mens

1949 GS II H.- Lanz I

1974 H.- Lanz II

1951 GS III J.- von- Liebig

1949 GS I Carl- Benz

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Blick zurück – die Mannheimer Gewerbeschulen 1835–1944 Professor Eisenlohr 1835-1842 Professor Schröder 1842-1869 Schulvorsteher Lips 1869-1884 Schulvorsteher Herth 1884-1908 Rektor Schmid 1909-1924

1927 Trennung in Gewerbeschulen I, II, III 1935 Hundertjahrfeier Gewerbeschule I (Carl-Benz-Schule)

Professor Wilhelm Eisenlohr, der erste Mannheimer Gewerbe- schuldirektor

Direktor Henninger 1924-1934 Direktor Zipperlin 1934-1944 Schuldirektor Mochel 1944-1945 Gewerbeschule II (Werner-von-Siemens-Schule) Direktor Herbold 1927-1934

Direktor Pfaff 1934-1935 Direktor Rogge 1935-1939 Komm.Leiter Hehn 1939-1945

Gewerbeschule III (wieder aufgelöst 1932)

Direktor Kaltschmidt 1927-1932

Gewerbeschule III neu gegründet als Nebenius–Schule: Direktor Freisinger 1934-1939

Direktor Schweizer 1939-1943

Direktor Kühlewein 1943-1944 Aus der GS III, der Nebenius-Schule, wird 1937-44 die GS IV, damals Heinrich-Lanz-Schule genannt, die Leitung hat Otto Zipperlin.

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Plan des Werkstattgebäudes der Gewerbeschule II vom 28.06.1960 (Hoch-bauamt Mannheim) und Luftbild (OStD a.D. Daubenschmidt, FHS Sinsheim)

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Gewerbeschule I um 1920.jpg Nebenius-Schule N6, 4 Kurfürstenschule C6 um 1850 um 1907 Moll-Schule Heinrich-Lanz-Schule um 1961 um 1900

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Auszug aus der Schulordnung der Gewerbeschule II von 1953 […]

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Die Mannheimer Gewerbeschulen und ihre Schulleiter/innen 1949–2009

GS I

GS IV

GS II

GS III

Carl-Benz-Schule

W.- von Siemens-Schule

Heinrich-Lanz-Schule

Justus-von-Liebig-Schule

aus GS I

entstanden aus GS I entstanden

HLSII seit 1974

aus GS II entstanden

Gottmann 1949-55

Gässler 1949-67

Henny 1951-61

Krott 1955-65

Immenschuh 1958-60

Krumm 1967-73

Diefenbacher 1962-75

Hartmann 1965-67

Göser Zick 1962-82 1975-76

Forster 1974-81

Stoffner 1976-87

Reitzner 1967-83

Röhrig Rieger 1982-92 1977-88

Diefenbacher 1982-94

Gärtner 1987-91

Petersilge 1983-85

Laux Drienko 1992-02 1988-07

Boese-Grzes- kowiak

Hellmuth 1991-96

Kraus 1985-95

Licci Kretz seit 2007

seit 1994 Matzen 1997-04 seit 2002

Dr. Braun Ruiner seit 2004 1995-05

Burkhardt seit 2005

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Die „Autofachschule“ in Mannheim - 50 Jahre Kfz–Meisterschule an der Heinrich-Lanz-Schule I Die Innung des Kraftfahrzeug-Handwerks beantragte 1935 unter Federführung von Innungsobermeister Gustav Ernst die Errichtung einer „Autofachschule“; deren Schulbetrieb konnte 1936 aufgenommen werden. Schulleiter war Direktor Otto Zip-perlin. Der Theorieunterricht fand in der Carl-Benz-Schule in C6, der Werkstattunter-richt im alten Benz-Werk in der Waldhofstraße statt. Im selben Jahr wurde die Mei-sterschule für das Kraftfahrzeug-Handwerk gegründet, und parallel dazu begannen auch Abendkurse zur Vorbereitung auf die Kfz-Meisterprüfung. Die ersten Meister des Kfz-Handwerks bestanden 1937 ihre Prüfung. 1939 wurde die Lehrzeit der Kfz-Mechaniker durch den Reichsinnungsverband auf 3,5 Jahre festge-legt und die Ausbildung zum Kfz-Meister auf 1 Jahr. Die Unterrichtsräume in der Waldhofstraße wurden 1943 bei einem Fliegerangriff zer-stört; die Meisterschule kam nach Baden-Baden. Im Schuljahr 1948/49 konnte die Vorbereitung auf die Kfz-Meisterprüfung in zweise-mestrigen Abendlehrgängen wieder aufgenommen werden; gleichzeitig begann die Berufsfachschule ihren Unterrichtsbetrieb. Aus Platzgründen ordnete man 1959 die Kfz-Abteilung nun der Gewerbeschule II (für das Bauhandwerk) zu. Im gleichen Jahr zog die Gewerbeschule II in das neue Schul-gebäude am Weißen Sand um, also an den heutigen Standort. Die Genehmigung zur Ausbildung der Kfz-Meister in der Tagesschule erfolgte 1960. Da die „Gewerbeschule 2“ im Jahre 1971 zur „Heinrich-Lanz-Schule“ wurde, ging der Kfz-Abteilung der Name Carl Benz, des Erfinders des Automobils, verloren. Die Hauptversammlung der Innung für das Kfz-Handwerk beschloss 1977 die ver-bindliche Einführung der Einjährigen Berufsfachschule für Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker. Durch die „Anrechnungsverordnung“ musste diese als erstes Lehrjahr an-erkannt werden. Im Jahr 1978 herrschte enormer Andrang an Kfz-Lehrlingen. Die Schule platzte aus allen Nähten. Um der Raumnot Herr zu werden, wurde die Berufsfachschule in das Gebäude der Geschwister–Scholl-Gesamtschule auf der Vogelstang ausgelagert. Die Abend-Vorbereitungskurse für die Kfz-Meister wurden 1983 zur Teilzeit-Meister-schule. Seit der Umgestaltung ist die Arbeitszeit der Lehrer in diesem Ausbildungs-gang bis 21:00 Uhr erweitert und ist der Samstagsunterricht eingeführt.

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2003 wurden durch eine neue Ausbildungsordnung die beiden Ausbildungsberufe Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker zu dem neuen Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker zu-sammengelegt. Damit wurde der zunehmenden Bedeutung der Elektronik in der Kraftfahrzeugtechnik Rechnung getragen. Folgende Schwerpunkte sind nun wählbar: Personenkraftwagentechnik (Pkw), Nutzfahrzeugtechnik (NFZ), Motorradtechnik, Fahrzeugkommunikationstechnik und Karosserie-Instandhaltung. An der Heinrich-Lanz-Schule I werden die Schwerpunkte NFZ und PKW unterrichtet. Mit der Ausbildungsordnung von 2003 hat sich auch die Gesellenprüfung für die Aus-zubildenden verändert. Gab es bisher eine Zwischenprüfung un d eine Gesellenprü-fung, so gibt es jetzt eine „gestreckte“ Gesellenprüfung. Die bisherige Zwischenprü-fung ist nun die „Gesellenprüfung Teil 1“, die bisherige Gesellenprüfung ist nun die „Gesellenprüfung Teil 2“. Teil 1 und Teil 2 führen gemeinsam zum Prüfungsresultat. 2000/02 wurden in der Meisterausbildung die beiden Berufe unter dem neuen Titel Kfz-Techniker-Meister zusammengeführt; Schwerpunkte wie in der Pflichtausbildung gibt es hier nicht; die Inhalte wurden neu geordnet. Im Teil II (Fachtheorie) wurden die Fächer Auftragsabwicklung und Betriebsführung aufgenommen. In der Meisterprüfung Teil I (Fachpraxis) kam das „Fachgespräch“ neu hinzu. Durch Wegzug der Bauberufe wurden 2006 Räume im Werkstattgebäude am Her-mann-Heimerich-Ufer frei. Dadurch konnte die Berufsfachschule Kfz von der Außen-stelle Vogelstang wieder in die Neckarstadt zurückziehen. Im Jahr 2009 wird die Anrechnungsverordnung für die Berufsfachschule aufgehoben. Die Aufnahme von Auszubildendenklassen des Berufes „Berufskraftfahrer“ ist in Pla-nung. Die Kfz-Meisterschule erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Es werden 2 stabile Vollzeitklassen (Tagesschule) und 2 stabile Teilzeitklassen (Abendschule) unterrich-tet; die Situation der Kfz-Berufsschule stellt sich wie folgt dar: Berufsfachschule: 2 Klassen Berufsschule 1.Lehrjahr: 2 Klassen Berufsschule 2.Lehrjahr: 5 Klassen Berufsschule 3.Lehrjahr: 4 Klassen Berufsschule 4.Lehrjahr: 3 Klassen

RF

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Namenspatron Heinrich Lanz Heinrich Lanz wurde am 9. März 1838 als vierter von sechs Söhnen und einer Toch-ter des Speditionsunternehmers Johann Peter Lanz aus Eriskirch am Bodensee gebo-ren. Nach der Volksschule in Friedrichshafen und der Realschule in Biberach an der Riss absolvierte er 1858 eine Lehre in einem Mannheimer Kolonialwarengeschäft. Dem Besuch der Handelsschule in Stuttgart schloss er ein Jahr in Marseille an, um „die Welt kennenzulernen“. Dort bereitete er sich auf die Arbeit im väterlichen Unter-nehmen vor, das Guano-Dünger und landwirtschaftliche Maschinen aus England ein-führte. Nach seiner Rückkehr richtete er 1860 eine Reparaturwerkstatt für derartige Maschi-nen ein und übernahm die Verantwortung für deren Import im Familienbetrieb. Er erkannte schnell den noch recht unerschlossenen Markt in Deutschland und brach-te 1867 gemeinsam mit einem seiner Brüder zunächst eigene Futterschneidemaschi-nen auf den Markt, andere Geräte folgten bald. Drei Jahre später übernahm er die al-leinige Führung der Fabrik. 1865 heiratete er Julia Faul. Im Jahr 1902 reiste der inzwischen 64-jährige Heinrich Lanz nach Amerika, um sich dort über neue Techniken im Landmaschinenbau bei John Deere zu informieren. Die aus diesem Besuch entstandenen Ideen konnte er jedoch nur noch teilweise umset-zen, er starb am 1. Februar 1905 in Mannheim. Ein Teil seines Vermögens ging in ei-ne Stiftung, aus der das Heinrich-Lanz-Krankenhaus in Mannheim hervorgegangen ist. Seine Frau und die vier Kinder haben die Firma erfolgreich weiter betrieben. 1956 wurde die Aktienmehrheit der Firma an die amerikanische Firma Deere & Com-pany verkauft; aus der „Heinrich-Lanz AG“ wurde die „John Deere-Lanz AG“. Heute heißt der Firmensitz in Mannheim „John Deere Werke Mannheim, Zweignieder-lassung der Deere & Company". Sie ist die zweitgrößte Fabrik des Unternehmens überhaupt und der größte Produktionsstandort außerhalb der USA. Auf einer Fläche von 46 Hektar, davon 20 Hektar überdacht, arbeiten 2.700 Mitarbeiter und Mitar-beiterinnen. In einem der modernsten Traktorenwerke in Europa produzieren sie Traktoren von 72 PS (53 kW) bis 160 PS (118 kW) Motorleistung.

Nach dem Text eines Plakats der Fachklasse der Gestalter für visuelles Marketing (2008)

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Oben links: Der junge Herr Lanz; unten: Luftbild der Firma Lanz mit Krankenhaus

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Namengeber des „Berufsschulufers“ – der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Dr. Hermann Heimerich (1885-1963)

Heimerich studierte Rechtswissenschaften in München, Genf und Würzburg. Während seiner Studienzeit in München beteiligte er sich im Jungdeutschen Kulturbund und im Kartell der freiheitlichen Vereine in München. Er trat 1911 in Nürnberg der SPD bei und wurde Mitglied der Freireligiösen Gemeinde. Von 1912 bis 1919 unterhielt er eine Rechtsanwaltskanzlei. Bis 1925 war Heimerich dann als besoldeter Stadtrat Leiter des Wohlfahrtsamtes in Nürnberg. 1925 wurde er Bürgermeister für Wirtschaft in Kiel. Das Angebot des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer, dort Erster Beige-ordneter zu werden, schlug er aus und wurde 1928 der erste SPD-Oberbürgermeister in Mannheim.

Er stellte seine erste Amtszeit unter die Maxime „Mannheim, Stadt der Arbeit und der Kunst“ und wollte damit gegen das Image der ‚Industriestadt’ kämpfen. In der bis heute letzten größeren Eingemeindungsphase wurden mehrere Vororte an Mannheim angegliedert.

1933 wurde er von den Nationalsozialisten in sog. „Schutzhaft“ genommen – er hatte sich geweigert, die Hakenkreuzfahne am Rathaus hissen zu lassen – und wurde im Juni als Oberbürgermeister abgesetzt. Heimerich siedelte nach Berlin über und betä-tigte sich als Wirtschaftstreuhänder. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er in die Rhein-Neckar-Region zurück und ließ sich als Rechtsanwalt in Heidelberg nieder. In seiner eigenen Partei aufgrund seiner ungebundenen Art nicht wirklich geliebt, wurde Heimerich in Mannheim zunächst übergangen. Nach dem plötzlichen Tod des amtie-renden Oberbürgermeisters Fritz Cahn-Garnier (SPD) forderten allerdings sogar CDU und DVP die Nominierung Heimerichs.

Seine zweite Amtszeit von 1949 bis 1955 stand unter dem Zeichen des Wiederauf-baus der völlig zerbombten Stadt Mannheim. Trotzdem förderte Heimerich auch Kunst und Kultur und engagierte sich stark für den Neubau des Nationaltheaters. Auch der Gedanke der gemeinsamen Kurpfalz wurde von ihm hoch gehalten. Daher engagierte er sich für den „Südweststaat“ und gegen einen badischen Einzelstaat. Nach dem regulären Ablauf seiner Amtszeit war Heimerich bis zu seinem Tod 1963 als Rechtsanwalt in Mannheim tätig. Heimerich, ein sehr befähigter Beamter, galt als stolzer, unnahbarer Charakter, als Standhafter, der dem „Zeitgeist“ trotzte.

Text: Wikipedia/EBG

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Karl Friedrich Nebenius – Namengeber der „Nebenius-Gewerbeschule“ Der in seiner Zeit im Wortsinne „maßgebende“ badische Beamte wurde am 29. Sep-tember 1784 in Rhodt unter Rietburg geboren und starb am 8. Juni 1857 in Karls-ruhe.

Nach einem juristischen Studium in Tübingen war Nebenius zwischen 1807 und 1849 in verschiedenen Positionen im badischen Staatsdienst tätig. Die von ihm erarbeitete Badische Verfassung wurde von Großherzog Carl am 22. Au-gust 1818 oktroyiert. Sie galt als eine der modernsten Verfassungen im Deutschen Bund. Damit gehörte Baden neben den süddeutschen Staaten Württemberg (Verfas-sung: 1819) und Bayern (Verfassung: 1818) sowie dem mitteldeutschen Sachsen-Weimar-Eisenach (Verfassung: 1816) zu den wenigen Bundesstaaten mit einer kon-stitutionellen Verfassung. Nebenius entwarf die badische Maßordnung von 1828 und reformierte das Bildungs-wesen des Großherzogtums; er gilt auch als Begründer der badischen Gewerbeschu-le. Unter anderem führte er im Jahr 1832 eine umfassende Reorganisation der Poly-technischen Schule in Karlsruhe durch. Die Verbesserung der Infrastruktur war ein weiteres Tätigkeitsfeld von Nebenius. Er betrieb den Beitritt Badens zum Deutschen Zollverein 1836, den staatlich finanzier-ten Bau der badischen Eisenbahn von Mannheim nach Basel sowie den Bau des Mannheimer Hafens. 1838 wurde Karl-Friedrich Nebenius Innenminister, musste aber schon im Oktober 1839 auf Grund von Meinungsverschiedenheiten mit dem konservativen Außenmi-nister Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf zurücktreten und wurde schließlich - im Zusammenhang mit der Revolution von 1848/1849 - aus dem Staats-dienst entlassen.

Wikipedia/EBG

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Landesfachklasse der Fachangestellten für Bäderbetriebe (vormals Schwimmmeistergehilfen) an der Heinrich-Lanz-Schule I

Grundlage des Berufsbildes „Schwimmmeistergehilfe“ war die Verordnung über die Berufsausbildung vom 05.12.1971, durch die dieser völlig neue Beruf aus der Taufe gehoben wurde. Zuerst einmal war die Einrichtung einer für die Berufsbildung zu-ständigen Stelle erforderlich, die beim Regierungspräsidium Karlsruhe für das gesam-te Land Baden-Württemberg konstituiert wurde. Dort trat dann am 12.09.1974 der Unterausschuss Schwimmeistergehilfe zusammen, der sozusagen eine Vaterrolle für die neu einzurichtende Landesfachklasse übernahm. Das Kultusministerium war nach entsprechenden Unterredungen mit dem Regierungspräsidium übereingekommen, den Unterricht in Form von Blockunterricht im Rahmen einer Landesfachklasse zu er-teilen, da der bisher im Rahmen des Berufsfeldes Baumetall gehaltene Unterricht den Anforderungen des Berufsbildes nur in minderem Maße entsprach. Nachdem die Stadt Mannheim ihre Bereitschaft zur Aufnahme der Landesfachklasse für Schwimm-meistergehilfen hatte erkennen lassen, wurde gemäß dem Erlass des Oberschulamtes Karlsruhe vom 06.02.1975 am Montag, dem 24. Februar 1975, um 7.30h, der Un-terricht in der Landesfachklasse für Schwimmmeistergehilfen an der Heinrich-Lanz-Schule I in Mannheim aufgenommen. Diese Einrichtung wurde dann endgültig von der Stadt Mannheim durch den Gemeinderatsbeschluss vom 07.03.1975 genehmigt. Der Unterricht begann mit 24 Schülern, die 1974 die Ausbildung aufgenommen hat-ten. Von Anfang an war sich die Stadt Mannheim der Bedeutung dieses Ausbil-dungsberufes bewusst und auch der Verpflichtungen, die sie durch die Errichtung der Landesfachklasse übernommen hatte. Hervorzuheben sind die Leistungen des Sport- und Bäderamtes und insbesondere des damaligen Leiters, Herrn Straube, dessen Hil-feleistungen über das normale Maß von Beratung und Bereitstellung von Schwimm-hallen weit hinaus ging.

Aufgrund des Platzmangels im Hauptgebäude der Heinrich-Lanz-Schule am Hermann-Heimerich-Ufer wurde die Landesfachklasse zu Beginn des Schuljahres 1977/78 in die Grundschule 1 der Geschwister-Scholl-Schule in Mannheim-Vogelstang, Eisenacher Weg, ausgelagert. Hier vollzog sich nun ein geradezu erstaunlicher Wachstumspro-zess von einer Klasse mit 20 Schülern im Schuljahr 1977/78 bis zu 3 Parallelklassen mit über 80 Schülern im Schuljahr 1980/81. Hinzu kam im Schuljahr 1980/81 erstma-lig eine neu errichtete Fachschulklasse (Meisterschule) zur Vorbereitung auf die Prü-fung zum „Geprüften Schwimmmeister“.

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Das Berufsbild ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Arbeitsbereichen:

Aufsicht und Betreuung von Badegästen einschließlich der Rettung Ertrin-kender und der Leistung von allgemeiner Erster Hilfe; Wartung und Betreuung der Technik eines Bades, insbesondere der Was-

seraufbereitungsanlagen, der Heizung und Lüftung sowie der Reinigung; Beherrschung der erforderlichen chemischen Kenntnisse im Bereich der Was-

serchemie und im Umgang mit den verwendeten gefährlichen Stoffen wie Säuren, Laugen, Chlorgas und anderen mehr; Beherrschung der rechtlichen Vorschriften beim Umgang mit Badegästen, wie

zum Beispiel: Haus- und Badeordnung, Strafrecht, Fundsachen- und Haf-tungsrecht, Kenntnisse der Rechtsgrundlage einer Gemeindeverwaltung ein-schließlich des Haushaltsrechtes und Fähigkeiten hinsichtlich der Bearbeitung des Geschäftsablaufes im Rahmen einer Bäderverwaltung.

Der Unterricht wurde ständig den sich ändernden Anforderungen der Praxis ange-passt.

Durch die Verordnung vom 26. März 1997 über die Berufsausbildung zum/zur Fach-angestellten für Bäderbetriebe wurden diese Veränderungen im Berufsbild festge-schrieben und auch durch die neue Berufsbezeichnung nach außen deutlich gemacht. Dies wurde sodann durch die Verlängerung der Ausbildungszeit von 2,5 auf drei Ja-hre nach außen klar erkennbar. Der entsprechend angepasste neue Lehrplan des Kul-tusministeriums trat am 7.Dezember 1998 in Kraft.

Der neuen Berufsausbildungsverordnung folgte bereits zum 07.07.1998 die Verord-nung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss „Geprüfter Meister/Geprüfte Mei-sterin für Bäderbetriebe“.

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Ein wesentliches Merkmal im Umgang mit Badegästen ist heute die Kun-denorientierung. Im Bereich Geschäftsbetrieb ist auf die wachsende Zahl privat-rechtlich organisierter Betriebe einzugehen, wobei heute in allen Betrieben die Frage der Wirtschaftlichkeit und der Kosten einen erheblichen Stellenwert einnimmt.

Dass die Weiterentwicklungen der Technik bis hin zu den neuesten Kommunikations- und Computertechniken vor dem Bäderbetrieb nicht haltmacht, erschließt sich jedem, der die Möglichkeit hat, einmal hinter die Kulissen eines Bäderbetriebes zu blicken.

Die Schülerzahlen stiegen dabei im Laufe der Zeit so stark an, dass im Jahr 2001 eine vierte Parallelklasse eingerichtet werden musste. Eine dringend erforderliche Er-weiterung des Bädertechniklabors konnte Ende 2008 erfolgreich abgeschlossen wer-den. Die sachlichen Voraussetzungen und auch die gute Zusammenarbeit zwischen Schule, zuständiger Stelle und Ausbildungsbetrieben lassen auch für die Zukunft die erfolgreiche Bewältigung aller anstehenden Probleme erhoffen.

KCG

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Das Berufskolleg für pharmazeutisch-technische Assistenten an der Hein-rich-Lanz-Schule II Im Sommer 1968 erklärte sich das Dezernat V der Stadt Mannheim bereit, eine „Zweijährige Berufsfachschule für pharmazeutisch-technische Assistenten“ an der Ge-werbeschule II einzurichten; hilfreich war hier sicher, dass die Landesapothekerkam-mer einen Teil der Kosten der erforderlichen Laboreinrichtungen übernehmen wollte, von einer Summe bis zu 40.000,-- DM war die Rede. Aus den der Heinrich-Lanz-Schule II vorliegenden Quellen ist aber nicht ersichtlich, wie hoch die tatsächliche In-vestitionssumme war und ob Rückzahlungen der Stadt an die Kammer erfolgten. Die Initiative zur Neueinrichtung war allein von der Kammer ausgegangen; eine Ak-tennotiz über eine gemeinsame Besprechung von Apothekerkammer und Schule vom 01.10.1968 stellt fest: Die Vertreter der Apothekerkammer Baden-Württemberg ver-suchten die Schulleitung der Gewerbeschule II davon zu überzeugen, dass nicht nur eine, sondern zwei Klassen für pharmazeutisch-technische Assistenten eingerichtet werden sollen, um den dringenden Bedarf an Mitarbeitern decken zu können. Die Schulleitung mußte demgegenüber feststellen, daß aus räumlichen und personellen Gründen auf absehbare Zeit keine zwei Klassen zu gleicher Zeit geführt werden kön-nen. Hintergrund für den dringenden Bedarf an gut ausgebildeten PTA war eine Änderung der Apotheker-Ausbildung; den Apotheken standen, ab 1971, keine Praktikanten, (= vorgeprüfte Apothekenanwärter) und keine Pharmaziestudenten mehr als Mitar-beiter zur Verfügung, so dass qualifizierter Ersatz geschaffen werden musste. Bereits im September 1968 führte die Schule eine „Ausleseprüfung“ durch; von an-fänglich 60 gemeldeten Bewerbern nahmen 43 an der Prüfung teil, davon qualifizier-ten sich 30, darunter alle 13 Apothekenhelferinnen. Zusätzlich war es die Aufgabe der Schulleitung und des beauftragten Lehrgangslei-ters, eine Ausbildungs-, Versetzungs- und Prüfungsordnung für die PTA, angelehnt an die der CTA, zu entwerfen. Schon wenige Jahre später wurde der Lehrgangsleiter von einem Apotheker unter-stützt; dieses „Tandem“ war jahrzehntelang der „gute Geist“ des Berufskollegs Phar-mazie.

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Zur gleichen Zeit mit der Mannheimer Berufsfachschule für pharmazeutisch-techni-sche Assistenten war damals auch in Stuttgart, gleichfalls auf Initiative der Apothe-kerkammer, eine ebensolche eingerichtet worden, mit der Mannheim von der ersten Stunde an fachlich kooperierte. Der erste Unterrichtstag in Mannheim war am 22.10.1968; im Jubiläums-schuljahr 2008/09 wird also auch der 40. Geburtstag des anhaltend belieb-ten und renommierten PTA-Berufskollegs gefeiert. Doch vor 40 Jahren musste praktisch alles improvisiert werden; der pharmazeutische Unterricht wurde vollständig mit nebenamtlichen Lehrkräften abgedeckt; auch im 2. Schulhalbjahr waren noch keine Baumaßnahmen zur Umwandlung der Laboratorien in Sicht; es gab das übliche Hin und Her der Zuständigkeiten und Finanzierungsmo-dalitäten. Schulleiter Krumm musste in verschiedenen Eingaben an die Stadt Mann-heim immer wieder um die notwendigen baulichen Maßnahmen und sächlichen Aus-stattungen bitten; die Grundmaterialien für die Galenik sollten von den Krankenhaus-Apotheken kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Im Februar 1969 legte Kultusminister Dr. Hahn vor dem Landtag von Baden-Würt-temberg aufgrund einer „Kleinen Anfrage“ Rechenschaft ab und erwähnte in seiner schriftlichen Antwort die PTA-Standorte Stuttgart, Mannheim, Freiburg und Biberach; der Bedarf an gut qualifizierten PTA werde von der Apothekerkammer des Landes auf rund 300 pro Jahr beziffert. Im Nachgang wurde zum Schuljahresbeginn 1969/70 eine weitere Berufsfachschule für pharmazeutisch-technische Assistenten in Karlsruhe eröffnet. Im Januar 1970 berichtet das Kultusministerium dem Innenministerium über zwei mustergültige Labors (24 Arbeitsplätze) für den pharmazeutisch-technologischen Un-terricht, die an der Gewerbeschule II neu geschaffen worden seien. Im selben Schrei-ben heißt es unter Ziffer c): Seit vielen Jahren ist das II. Klinikum der Universität Heidelberg sowohl in Hörsälen als auch in Labors Gast der Gewerbeschule II Mann-heim. Aufgrund dieser langjährigen und guten Zusammenarbeit zwischen dem Leiter des Klinikums, Herrn Professor Dr. Dr. Klingmüller, und der Schulleitung war es mög-lich, für das Fach Botanik und Drogenkunde im Verbundverfahren für diesen spe-ziellen Unterricht die erforderliche Anzahl hochwertiger Mikroskope und der Materia-lien zur Mikroskopie zur Verfügung zu haben.

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In diesem Schreiben des Ministeriums heißt es weiter: Mit Genugtuung kann fest-gestellt werden, daß die Zusammenarbeit zwischen den unterrichtserteilenden Apo-thekern und den „Gewerbelehrern“ – gemeint sind doktorierte Diplom-Chemiker und -Biologen sowie Diplom-Physiker und Diplom-Kaufleute mit langjähriger Industrie-praxis - als äußerst nützlich für die Schüler anerkannt werden muß. Im August 1969 war die bundesweit gültige Ausbildungs- und Prüfungsordnung für pharmazeutisch-technische Assistenten verfügt worden, ein dreiviertel Jahr nach dem Unterrichtsbeginn in Mannheim; das Gesetz über den Beruf des/der PTA war am 18.03.1968 erlassen worden; es wurde zuletzt am 02.12.2007 geändert. Seit Mitte 1969 stellte das Oberschulamt Nordbaden Apotheker als hauptamtliche Lehrkräfte ein; die Ausbildung der PTA war also rundum auf sichere Fundamente gestellt worden, die bis heute tragen. Die HLSII lässt jährlich aus einem Kreis von weit über 200 Bewerberinnen und Be-werbern etwa 80 bis 90 Teilnehmer/innen zu, von denen dann rund 60 definitiv in zwei Klassen unterrichtet und während ihrer zweijährigen schulischen Ausbildung in-tensiv betreut werden. Die Schule leistet einen wertvollen Beitrag zur Integration und Sicherstellung von hoch qualifiziertem Nachwuchs für Apotheken, Krankenhäuser und Industrie.

EBG

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Die Fachschule für Chemietechnik und das Berufskolleg für chemisch-technische Assistenten an der Heinrich-Lanz-Schule II Die damals „Fachschule für Chemotechnik“ genannte Schulart wurde 1957 zunächst in Teilzeitform für Abendschüler errichtet; die jeweils im Herbst beginnenden Lehr-gänge führten rund 35 Teilnehmer je Klasse. In den kommenden Jahren stiegen die Anmeldezahlen stark. Die beiden zuständigen Mannheimer Bürgermeister, OB Dr. Reschke und Bürgermeister Krause, rechneten damit, dass die einschlägigen Wirt-schaftsunternehmen einen großen Bedarf an Chemotechnikern anmelden, wie Punkt 6 der Gemeinderatsvorlage Nr. 351/61 vom 13.07.1961 zu entnehmen ist. Maßgebliche und erfolgreiche Bemühungen des in Mannheim ansässigen Arbeitge-berverbandes Chemie waren vorausgegangen, wie das folgende Zitat aus dem Schreiben des Verbandes vom 01.03.1961 an die Gewerbeschule belegt: Die Tages-fachschule wird den Interessentenkreis für den so wesentlichen Beruf eines Chemo-technikers zweifellos vergrößern und der chemischen Industrie [...] manche wertvolle Nachwuchskraft zuführen. […] Die Angliederung an die in ihrem Leistungsniveau au-ßerordentlich hochstehende Abendfachschule für Chemotechniker bietet im übrigen die Gewähr dafür, daß auch die Absolventen einer solchen Tagesfachschule eine ge-diegene Ausbildung erhalten. Das Schreiben des Chemieverbandes bezieht sich an dieser Stelle explizit auf die „Ludwigshafener Empfehlung“ vom 05.03.1960 und formuliert abschließend: [...] zu-mal es keinem Zweifel unterliegt, daß die Errichtung einer Tagesfachschule einem dringenden Bedürfnis der Wirtschaft entspricht. Auch die Industrie- und Handelskammer Mannheim hatte zeitnah die Neueinrichtun-gen schriftlich befürwortet. Wenige Monate später schlug der Schulträger vor, zusätzlich zur Abendfachschule ei-ne Tagesfachschule für Chemotechnik un d eine Fachschule für chemisch-technische Assistenten einzurichten, und genehmigte am 01.10.1961 zunächst den Ausbildungs-gang für Chemotechniker.

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Die Stadt bat dann das Oberschulamt Nordbaden um Zustimmung zu beiden Schular-ten, der „Fachschule für Chemotechnik“ und der „Fachschule für chemisch-technische Assistenten“, und führte als Eingangsvoraussetzung für die angehenden Chemotech-niker eine abgeschlossene Chemielaborantenlehre, Mindestalter 19 Jahre an, die che-misch-technischen Assistenten sollten die abgeschlossene Mittelschule bzw. die Ober-sekundarreife oder Fachschulreife mitbringen. Bürgermeister Krause schrieb: Die räumlichen Voraussetzungen sind mit der im September des Jahres erfolgten Fertig-stellung des neuen Werkstattgebäudes der Gewerbeschule II gegeben. Wir erfahren aus einer Mitteilung der Schule vom 25.01.1962, dass die Abteilung U IV des Oberschulamts zwar die Einrichtung einer Tagesfachschule für Chemotechnik ge-nehmigt hatte, die Errichtung einer „Fachschule für chemisch-technische Assistenten“ jedoch zurückstellte, da zunächst zu klären war, ob die Ausbildung der Assistenten an einer Fachschule oder einer Berufsfachschule erfolgen sollte. Der Arbeitgeberverband Chemie hatte im Januar 1962 dem Kultusministerium vorge-schlagen, dass man zusätzlich zur Tagesfachschule Chemie auch eine „Berufsfach-schule Chemie“ an der Gewerbeschule II - mit Schulbeginn am 02.05.1962 - einrich-ten solle. Einem Schreiben der Schule vom 15.03.1962 an Bürgermeister Krause ist zu entneh-men, dass die Stadt Ludwigshafen zeitgleich ebenfalls eine Berufsfachschule für chemisch-technische Assistenten zu errichten gedachte. E x ku r s : Bis heute bilden die beiden zuständigen beruflichen Schulen diesseits und jenseits des Rheins – die Berufsbildende Schule Naturwissenschaften Ludwigshafen und die Heinrich-Lanz-Schule II Mannheim – alle naturwissenschaftlichen Berufe aus und pflegen seit Ende der neunziger Jahre eine enge Kooperation bezüglich der Tages-fachschule für Chemietechnik; der Schülerrückgang an Tagestechnikerschulen veran-lasste beide Schulleitungen, eine zweijährlich alternierende Schüleraufnahme zu ver-abreden. Auf diese Weise kommen für beide Schulen jedes zweite Schuljahr recht or-dentliche Klassenstärken zustande, so dass diese Schulart langfristig gesichert wurde.

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Die Leitung der neuen Tagesfachschule für Chemotechnik war, in Übereinstimmung mit dem Arbeitgeberverband, von der Schule Herrn Dr. Fehl übertragen worden. Eine Auftragsbestätigung der „verständlichen Monatszeitschrift Chemie“ vom 24.03.1961 belegt, dass die Gewerbeschule II eine bundesweite Anzeige schaltete, zum Preis von netto 72,80 DM, um auf die neue Schulart aufmerksam zu machen und um Schüler zu requirieren. Im April 1962 schließlich beantragte Schulleiter Kurt Krumm die Einrichtung einer Zweijährigen Berufsfachschule für Chemie an der Gewerbeschule II Mannheim. In seiner Begründung weist er auf das weite Einzugsgebiet (Bundesrepublik Deutsch-land) und 32 bereits vorliegende Anmeldungen hin; selbst eine passende Stundenta-fel konnte die Schule vorlegen. Sehr zügig erfolgte die Reaktion des Oberschulamts; mit Erlass U 8849 vom 24.07.1962 wurde verfügt: Die Schule führt die Bezeichnung ‚Berufsfachschule für Chemie an der Gewerbeschule II in Mannheim’. Ein Jahr später war die „vorläufige Ausbildungs- und Prüfungsordnung für chemisch-technische Assistenten“ fertig und wurde vom Ministerium erlassen. Aus der „Berufsfachschule“ wurde das „Berufskolleg“; auch heute noch erfreut es sich regen Zuspruchs, es hat allerdings, im Vergleich zum Berufskolleg Pharmazie, geringere Anmeldezahlen; die CTA-Klassen werden daher einzügig geführt. Die Einführung des verpflichtenden Betriebspraktikums und einer Projektarbeit mit Präsentation stärkt die Eigenverantwortlichkeit der Schüler; die Heterogenität der Klassen ist eine pädagogische Herausforderung des Lehrerteams. Von der Möglich-keit, die Fachhochschulreife durch ein Zusatzprogramm zu erwerben, machen rund 30–40% der CTA-Schüler Gebrauch. Auch nach 46 Jahren ihrer Existenz ist diese Assistentenausbildung vital und sichert die Zukunft ihrer Absolventen, die gute Berufsaussichten in den zahlreichen chemi-schen und pharmazeutischen Betrieben und Instituten der Metropolregion haben.

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Die Fachschule für Biotechnik an der Heinrich-Lanz-Schule II Mitte der sechziger Jahre war es nur an einer einzigen Privatschule, in Landau, mög-lich, sich als Biologielaborant/in weiter zu qualifizieren und den Abschluss eines „Bio-technikers“ zu erwerben. Daher verloren die Betriebe damals zahlreiche ausgebildete Biologielaboranten, die „abwanderten“, um diese Tagesfachschule zu besuchen, was die „interessierten“ Firmen Boehringer, Knoll und BASF mit Besorgnis erfüllte und sie veranlasste zu untersuchen, ob durch Schaffung einer Ausbildungsstätte für Biotech-niker in Abendlehrgängen die weitere Abwanderung ausgebildeter Biologielaboranten abgebremst werden kann. (Zitat aus: Protokoll zur Besprechung am 16.06.1964 im Ausbildungslaboratorium der BASF über das Thema: „Ausbildung von Biotechnikern“.) Der Arbeitskreis 1 des „Berufsausbildungsausschusses naturwissenschaftlich orien-tierte Berufe“ hatte zu dieser Besprechung in die BASF eingeladen. Vertreter aller Fir-men, des Arbeitgeberverbandes Chemie und der Gewerbeschule II waren erschienen; es fehlten nur die Firmen Bayer, Merck und Höchst. Selbst die Berliner Firma Sche-ring war präsent und sprach sich, wenn auch eher verhalten, f ü r eine Ausbildung zum Biotechniker aus. Die Sitzung kam zu eindeutigen Ergebnissen und legte eine Definition des Berufes „Biotechniker“ fest: Der Biotechniker ist eine planmäßig ausgebildete und staatlich geprüfte Fachkraft mit der Fähigkeit, selbständig und verantwortlich in seinem Ar-beitsbereich in Laboratorien, in Fertigungs- und Produktionsstätten vielseitig einsetz-bar zu arbeiten. Der Biotechniker verfügt in breiterem und vertieften Umfang über Kenntnisse und Fertigkeiten, als sie im Berufsbild „Biologielaborant“ festgesetzt sind. In Punkt 4 hält das Protokoll weitsichtig Folgendes fest: Um die Notwendigkeit der Gründung einer eigenen Schule zu umgehen, wird es zweckmäßig sein, die Chemo-technische Fachschule in Mannheim als „Naturwissenschaftlich-Technische Fachschu-le (Abendfachschule)“ zu bezeichnen. Mit der Genehmigung dieser Bezeichnung kön-nen Lehrgänge verschiedener Richtung je nach Bedarf unter einem gemeinsamen Dach durchgeführt werden.

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Mit der Aufnahme der abendschulischen Weiterbildung zum Biotechniker konnte im Herbst des Jahres 1964 begonnen werden. Sie bildete sich zunächst aus der Abend-fachschule für Chemotechnik heraus, denn 10-15 angehende Biotechniker wurden ab dem 01.10.1964, je nach Fach, gemeinsam mit den Chemotechnikern unterrichtet. Im Jahre 1973 plante die Gewerbeschule II unter Federführung von Kurt Pantlen, des verantwortlichen Beauftragten für die Biotechnikerschule, die Umwandlung der da-mals so genannten „Abendfachschule für Biochemie“ in eine Tagesfachschule für Bio-technik, deren erster Lehrgang, jedenfalls nach dem Wunsch der Schule, schon am 01.02.1974 beginnen sollte. In der Antragsbegründung steht Folgendes zu lesen: [...] 2. die räumlichen Voraus-setzungen sind gegeben; [...] 3. Die personellen Voraussetzungen sind ebenfalls ge-geben. […] 4. Zum jetzigen Zeitpunkt werden rd. 70% der Unterrichtsstunden von Nebenlehrern aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie erteilt. […] Auf-grund der gemachten Erfahrung ist es unbedingt erforderlich, daß überwiegend schuleigene Lehrkräfte den Unterricht erteilen. In einer Gemeinderatsakte vom 30.04.1973 heißt es: De jure hat somit ein organisa-torisch für sich zu betrachtender Schultyp ´Abendtechnikerschule für Biotechnik´ nicht bestanden, obwohl es vielfach den Anschein hatte. Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung Mannheim beschlossen die Errichtung ei-ner Tagesfachschule für Biotechnik, Oberbürgermeister Dr. Ratzel unterschrieb am 06.06.1973 die Genehmigung; tatsächlich realisiert wurde diese Tagesfachschule aber nicht.

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Einen konkreten Hinweis darauf, warum es nicht zur Einführung einer Tagesfachschule für Biotechnik kam, liefert ein Bericht vom 22.06.1975 über Schwierigkeiten in den Unterrichtsfächern „Anatomie der Versuchstiere, Pharmakologie und Toxikologie“. Da in diesen Fächern Tierversuche durchgeführt werden müssen, fand der Unterricht in der Mannheimer Firma Boehringer statt; die Firma wollte oder konnte ab Sommer 1974 diesen Unterricht nicht mehr durchführen. Das sofort angefragte Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg war aus Kostengründen nicht bereit, diese Fächer zu übernehmen – es ging um rund 1.000,-- DM pro Schüler. Der Bericht schließt lapidar mit dem Satz ab: An einen Beginn des Unterrichts an der Tagesfachschule für Biotechnik kann erst dann gedacht werden, wenn ein Kostenträger gefunden ist. Die Fachschule für Biotechnik wird daher seit 1964 in vierjährigem Abend- und Sams-tagsunterricht geführt. Da nur alle vier Jahre ein neuer Abendlehrgang eröffnet wird, sind die Klassengrößen sehr stabil. Im Frühjahr 1995 übergab die Stadt Mannheim ein neues Biotechnologie-Labor an die HLSII, in das sie rund 500.000,-- DM investiert hatte. Die Abendfachschule für Biotechnik an der Heinrich-Lanz-Schule II ist einzigartig; ihr Einzugsgebiet ist daher weitläufig und umfasst die gesamte Metropolregion.

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Die Fachschule für Bautechnik an der Heinrich-Lanz-Schule II Schon seit 1950 bestand an der Gewerbeschule II eine Abendfachschule für Bautech-nik; hierzu verlautet aus einem Schreiben der Schulleitung vom 22.12.1964: Die Abendfachschule für Bautechnik an der Gewerbeschule II Mannheim hat ihre An-fänge im Jahr 1950. Damals liefen 4–5-semestrige Abendkurse für Bauhandwerker mit einem festen Lehrplan. Ziel dieser Kurse war die Vorbereitung auf die Meisterprü-fung. Bereits im Jahr 1957 wurden die Kurse auf 6 Semester erhöht und schuli- sche Abschlußprüfungen eingeführt, um damit die Vorbereitung zur Einrichtung einer Abendfachschule für Bautechnik zu treffen. Im Juli 1960 war die bislang sich selbst tragende Abendschule durch Genehmigung des Kultusministeriums und des Oberschulamts Nordbaden in eine (Abend-)Tech-nikerschule mit staatlich überwachten Abschlussprüfungen umgewandelt worden. In den jeweils laufenden sechs Semestern wurden durchschnittlich 150 Teilnehmer geführt; die Absolventen der Abendfachschule waren vom Bauhandwerk, der Bauin-dustrie und den Behörden begehrt. Mit deutlicher Unterstützung seitens des Berufsbildungsausschusses des Hauptver-bandes der deutschen Bauindustrie, des Verbandes industrieller Bauunternehmungen Nordbadens e.V., der Industrie- und Handelskammer Mannheim sowie der Hand-werkskammer Mannheim beantragte die Schule dann mit Schreiben vom 22.12.1964 die Erweiterung der Abendfachschule durch eine Tagesfachschule für Bautechnik. Dem Errichtungswunsch von 1964 kamen die zuständigen Gremien und Institutionen sofort nach: Stadt Mannheim, Finanzministerium, Oberschulamt und Kultusmini-sterium. Zum Schuljahresbeginn 1965/66 nahm die Tagesfachschule für Bautechnik an der Gewerbeschule II ihre Arbeit auf.

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Die Tagesschule wurde damals in nur drei Semestern absolviert, die Abendschule in sechs; wenig später erfolgte der Ausbau auf vier bzw. 8 Semester. Seit nunmehr 44 Jahren existiert die Fachschule für Bautechnik in der Tagesform an der Heinrich-Lanz-Schule II; sie trotzt dem generellen Einbruch der Schülerzahlen in den Technikerschulen und der Umsetzung der Regionalen Schulentwicklung an der Heinrich-Lanz-Schule II in den Jahren 2003-2007, in deren Prozess die Schule die Be-rufsschulklassen für das Bauhauptgewerbe aufgeben musste. Schwerpunkte der Fachschule sind derzeit Baubetrieb und Ökologisches Bauen; ein OES-Projekt beschäftigt sich mit ihrer zukünftigen Gestaltung unter Berücksichtigung der Bedarfslage und der Anforderungen der Betriebe.

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Die Meisterschule für das Malerhandwerk an der Heinrich-Lanz-Schule II Am 11. Januar 1960 beantragte die Malerinnung Mannheim, damals wie heute in B1, 1-2 untergebracht, bei der Gewerbeschule II die Errichtung einer „Malerfachschu-le“; vorangegangen war ein intensiver und konsensualer Austausch zwischen Innung und Schule; Zitat aus dem Schreiben: In früheren Jahren hat an der Gewerbeschule II eine Meisterschule für das Maler-handwerk bestanden, die eine umfangreiche Ausbildung in der Vorbereitung auf die Meisterprüfung gegeben hat. Die Schule war im ganzen Lande vorbildlich durch ihren Aufbau und ihre Leistungen. In der Zwischenzeit haben andere Städte nach diesem Muster Meisterschulen und Fachschulen errichtet, während in der durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Stadt Mannheim lediglich Einzelkurse zur Vorbe-reitung auf die Meisterprüfung durchgeführt werden können. Nach unserer Ansicht müßte es möglich sein, an der Gewerbeschule II mit den vorhandenen Lehrkräften in den in absehbarer Zeit bezugsfertigen Werkstätten und sonstigen Unterrichtsräumen die Tradition fortzusetzen. Am 19. Februar 1960 schrieb der Spiritus Rector der einzurichtenden Fachschule, Sauter, im Namen der Direktion der Schule an das Oberschulamt Nordbaden und bat darum, zu veranlassen, daß die Fachschule für Maler an der Gewerbeschule II in Mannheim [...] Anerkennung und Genehmigung erhält. Doch das Amt genehmigte nicht sogleich, sondern verlangte detaillierte Stundenta-feln und Stoffverteilungspläne für die geplante Meisterschule, so dass etliche weitere Schreiben der Schule erforderlich waren und die Pläne erstellt werden mussten; zwi-schenzeitlich lag eine offizielle Zustimmung der Handwerkskammer Mannheim vor. Im Juli 1961 schließlich wandte sich die Stadt Mannheim, die als Schulträger an der Neueinrichtung sehr interessiert war, über das Oberschulamt an das Kultusministe-rium und bat um Genehmigung der Tagesfachschule für Maler zum 01. Oktober 1961; in der Antragsbegründung heißt es: Mit der Fertigstellung des neuen Werk-stattgebäudes der Gewerbeschule II in Mannheim sind die räumlichen Voraussetzun-gen geschaffen worden, um die Fortbildungsmöglichkeiten im gewerblichen Schulwe-sen zu verbessern. Im Rahmen dieser Bemühungen beabsichtigen wir, eine Maler-fachschule zu errichten.

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Am 27. September 1961 kam dann der erlösende Anruf aus dem Kultusministerium; es genehmigte die Meisterschule für das Malerhandwerk unter der Bedingung, dass die Klassenstärke mindestens 25 beträgt und im theoretischen Unterricht erst bei mehr als 35 Schülern geteilt wird. Mehr als 4 Jahrzehnte bestand diese staatliche Meisterschule in zweisemestriger Ta-gesform an der Schule; doch im Jahr 2000 kam trotz umfangreicher Werbeaktionen das tragische Aus für diese Fachschule; die Klassengrößen waren seit Jahren unter die Mindestschülerzahl 16 gefallen, so dass nichts anderes übrig blieb, als diese Schulart zu schließen. Ambitionierte Gesellen des Maler- und Lackiererhandwerks der Region können ihre Meistervorbereitung in der Region seitdem nur noch über Abend-kurse der Bildungsakademie der Handwerkskammer oder private Einrichtungen ab-solvieren.

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Die Berufsfachschule Holztechnik an der Heinrich-Lanz-Schule II Eine frühe Form der Regionalen Schulentwicklung führte Ende der Sechziger Jahre dazu, dass die Schreinerklassen der Region auf die Standorte Mannheim und Schwet-zingen konzentriert wurden: Es ist daher, wie der Stadtverwaltung bekannt, im Rah-men des Schulentwicklungsplans II vorgesehen, Schreinerklassen künftig nur noch in Mannheim und Schwetzingen zu führen. (Schreiben des Oberschulamts Nordbaden vom 12.12.1969). Schulleiter Krumm schrieb am 20.03.1970 an das Dezernat V der Stadt Mannheim: Das Oberschulamt Nordbaden und die Schreinerinnung Mannheim sind an der Errich-tung einer einjährigen Berufsfachschule für Schreiner äußerst interessiert und sind der Auffassung, dass sie von der Stadt Mannheim dementsprechende Unterstützung finden. Seitens der Schule bestehen gegen die Errichtung keinerlei Einwendungen, da insbesondere die technischen Voraussetzungen schon immer gegeben waren. Die Schreinerinnung Mannheim mit ihrer damaligen Adresse „Heinrich-Lanz-Straße 43“ inserierte die neue Berufsfach-schule bereits zum Schuljahresbeginn 1970/71 in der Zei-tung; der Mannheimer Morgen lichtete den Maschinenpark der Gewerbeschule II ab und erklärte der interessierten Öffentlichkeit den Sachverhalt:

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Der amtierende Innungsobermeister Hachgenei erhielt im Sommer 1970 ein Schrei-ben von Bürgermeister David, in dem dieser mitteilt, dass die Stadtverwaltung: [...] in Vollzug des Gemeinderatsbeschlusses vom 23.06.1970 bei der obersten Schul-aufsichtsbehörde die Zustimmung zur Einrichtung der einjährigen Berufsfachschule für Schreiner an der Heinrich-Lanz-Schule in Mannheim mit Wirkung vom 01.08.1971 ausspricht. Die Kontakte zwischen Schule und Innung sind seit der Gründung eng und herzlich und werden durch regelmäßige Gesprächsrunden und gegenseitige Einladungen ver-tieft; die Anerkennung als erstes Ausbildungsjahr für Schreiner ist beiden Seiten Auf-trag und Ansporn. Auch wenn „Einjährige“ ins Gespräch kommen - die Anrechnung unserer Berufsfachschule Holztechnik auf die Berufsausbildung steht außer Frage. Bis heute erfreut sich die „BFZ“ regen Zuspruchs und wird zweizügig geführt. Die Stadt Mannheim investierte unter Oberbürgermeister Gerhard Widder und Bürger-meister Lothar Mark in den Jahren 1997-99 rund zwei Millionen DM in die Sanie-rung der Werkstätten der beiden Heinrich-Lanz-Schulen, den Löwenanteil in den Holztechnik-Maschinenraum, der, zusammen mit zwei neuen Lackieranlagen (für Holz und Metall) anlässlich des 40. Schuljubiläums am 12./13. März 1999 eingeweiht wur-de.

EBG . OM Rudolph, Wessel Schotel, Elke Boese-Grzeskowiak, Gerhard Widder 1999

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Abteilung Baumetalltechnik an der Heinrich-Lanz-Schule I Alle Metall verarbeitenden Berufe, die im Bauwesen „Hand anlegen“, wurden seit der Gründung der Schule an ihr unterrichtet: Schlosser, Bauschlosser, Blechschlosser, Blechner, Heizungsbauer und Klempner. Hinzu stießen verwandte Industrieberufe wie die des Stahlbauschlossers und des Kessel- und Behälterbauers. Mittlerweile werden die Klempner in Ulm, die Blechschlosser in der Außenstelle der Mannheimer Werner-von-Siemens-Schule im Werk Mercedes-Benz und die Kessel- und Behälterbauer in einer Stuttgarter Landesfachklasse ausgebildet. In der Vergangenheit führte die Abteilung folgende Schularten und Fachklassen:

Sonderberufsschule für Metallbauer; Einjährige Berufsfachschule Metall; Berufsschule mit Fachklassen für

Schlosser, Bauschlosser, Kessel- und Behälterbauer, Blechschlosser, Klemp-ner, Heizungs- und Lüftungsbauer, Sanitärinstallateure.

Dazu kam seit 1984 die Meisterschule für Schlosser. Aktuell führt die Baumetall-Abteilung die Einjährige Berufsfachschule Metalltechnik mit den Berufsgruppen Metallbau und Feinwerktechnik sowie Installationstechnik; Sonderberufsschulen für Metallfachwerker und Metallbautechnik. Die Berufsschule gliedert sich in die drei Bereiche

Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima; Metallbauer Konstruktionstechnik; Konstruktionsmechaniker.

Als Weiterbildungsmöglichkeit steht die Meisterschule für Metallbauer zur Verfügung.

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Im Rahmen der Neuordnung der Metallberufe 2002 verschwand ein Teil der alten Be-rufe bzw. Berufsbezeichnungen; die verbleibenden Berufe wurden umgestaltet. Aus den „Schlossern“ wurden die „Metallbauer und Konstruktionsmechaniker“; die „Hei-zungs- und Sanitärfachleute“ erweiterten ihre Kompetenzen zu den „Anlagenmecha-nikern Sanitär-Heizung-Klima“. Die Abteilung hat sich den ständigen Veränderungen und Herausforderungen gestellt und ist daher von hoher Innovationskraft und Flexibilität geprägt.

KM/AM

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Literaturverzeichnis und Bildnachweis Das Gewerbeschulwesen in Baden in seiner Entwicklung und seinem gegenwärtigen Stand. Denkschrift zur Frage des Wiederaufbaues und der Neugestaltung der Gewerbeschule als technisch-fachberufliche Schule für Handwerk und Industrie vom 06.12.1945. Karlsruhe (Baden): C. F. Müller Verlag. o.J. Gässler, Chr. Walter: Die Gewerbeschule II Mannheim. [Handgeschriebene Chronik]. 01.01.1959. Gutmann, E: Die Gewerbeschule Badens 1834-1930. Bühl-Baden: Konkordia A.-G. 1930. Hensle, Robert: 25 Jahre Berufsfachschule des Kraftfahrzeughandwerks Mannheim. 1961. Innung des Kraftfahrzeug-Handwerks im Handwerkskammer-Bezirk Mannheim (Hrsg.): 50 Jahre Innung des Kraftfahrzeughandwerks Mannheim. 1984. John Deere Werke Mannheim (Hrsg.): Geschichte der John Deere Werke Mannheim. Zweigniederlassung der Deere & Company. 68163 Mannheim-Lindenhof. 1996. Mannheim–Archiv: Archiv-Verlag; o.J. [Sammelbände zur Geschichte Mannheims]. Parzer, Sebastian: Mannheim soll nicht nur als Stadt der Arbeit neu erstehen... Die zweite Amtszeit des Mannheimer Oberbürgermeisters Hermann Heimerich (1949-1955). Ubstadt-Weiher: verlag regionalkultur. 2008. Rützel, Josef: Vorlesung und ppt-Präsentation vom 20.11.07; Technische Hochschule Darmstadt. Schuldezernat der Stadt Mannheim; Erster Bürgermeister Manfred David (Hrsg.): 150 Jahre Gewerbeschule Mannheim. Festschrift zur Jubiläumsfeier am 11.10.1985. Bearbeitung, Redaktion und Layout: Lothar Ertl, Schulverwaltungsamt. Schuldezernat der Stadt Mannheim, Erster Bürgermeister Manfred David (Hrsg.): Heinrich-Lanz-Schule Vogelstang. Umbau einer Grundschule für die gewerbliche Schule. 22.11.1983. Bearbeitung, Redaktion und Layout: Lothar Ertl, Schulverwaltungsamt. Schuldezernat der Stadt Mannheim, Erster Bürgermeister Manfred David (Hrsg.): 50 Jahre Berufsfachschule Metall – Schwerpunkt Kfz-Technik; 50 Jahre Meisterschule für das Kraftfahrzeughandwerk. Heinrich-Lanz-Schule I Mannheim. Zur Jubiläumsfeier am 31.01.1987. Bearbeitung, Redaktion und Layout: Lothar Ertl, Schulverwaltungsamt. Schulinterne Einrichtungsakten der Vollzeitschulen HLSII (Berufskolleg, Fachschulen, Berufsfachschule). Schwarz, Günther: Mannheimer Straßen. Mannheim: Wellhöfer Verlag. 2008. Foto N6, 4 (Nebenius-Schule): Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte. Fotos der Seitenränder: wikipedia, google, schulische bzw. private Fotosammlungen. Fotos Heinrich Lanz und Firma Lanz: John Deere Mannheim – Firmenarchiv.

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Impressum Titel 50 Jahre Schulgebäude

35 Jahre Heinrich-Lanz-Schulen I und II Kleine Schulchronik zur Jubiläumsfeier am 13.03.09

Herausgeber Schulleitungen der HLSI und HLSII Schulträger - Stadt Mannheim

Gestaltung Elke Boese-Grzeskowiak Jürgen Sporys

Druck Stöckl GmbH Mannheim

1. Auflage 2000

Erscheinungsdatum 13.03.2009

Autoren Elke Boese-Grzeskowiak (EBG) Rüdiger Frei (RF) Kurt Carlo Giesen (KCG) Kurt Magin (KM) Angela Mühleck (AM)

Die Personenfotos an den Seitenrändern beziehen sich stets auf die blau-grün markierten Namen im Text und entsprechen der textlichen Reihenfol-ge. Diese Chronik wurde anlässlich des Festaktes der beiden Heinrich-Lanz-Schulen zum 50. Ge-burtstag des gemeinsamen Gebäudes erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die ausführliche historische Darstellung der Gesamtentwicklung der Mannheimer Gewerbe-schulen entnehmen Sie bitte der Festschrift des Schulverwaltungsamts Mannheim zur 150-Jahr-Feier 1985; siehe auch www.hls1.de und www.hls2.de. Mein herzlicher Dank gilt Herrn Dr. Raimund Kemper, Dirmstein, für die sehr hilfreiche Lektorierung der „Kleinen Chronik“ vor der Drucklegung.

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Kleine Schulchronik der Heinrich-Lanz-Schulen I und II Mannheim - vorgelegt zur Jubiläumsfeier am 13.03.09. Die bisher erschienenen Festschriften und diese hier sind nachzulesen unter www.hls1.de und www.hls2.de