50 REISEN Lächelnder Buddha mitten im Dschungel REISE-NEWS · Angebot in Europa vermehrt...

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50 | REISEN Schweiz am Sonntag, Nr. #, 25. Januar 2015 Der Wecker schrillt im Dunkeln. Draus- sen auf den Strassen Bangkoks sind rund um die Uhr Tuktuks unterwegs, auch um fünf Uhr morgens. Für uns gehts zum Airport, der Flug nach Ubon Rat- chathani steht auf dem Programm. Eini- ge Stunden später stehen wir vor den Fel- senzeichnungen im Nationalpark Pha Taem. 300 sollen es sein, die auf 180 Me- tern auszumachen sind und gegen 4000 Jahre alt sein sollen – die grösste Samm- lung von Felsenzeichnungen weltweit, erklärt unser Guide. Es geht gegen Mittag zu. Eigentlich ist es viel zu heiss, um sich draussen zu bewegen. Nach der Besichtigung der Zeichnungen gehen wir langsam durch den Dschungel und stehen plötzlich vor ihm, dem gewaltigen Mekong. Der längs- te Fluss Südostasiens bildet hier die Grenze zwischen Thailand und Laos. Der Chauffeur erwartet uns mit einem kal- ten Waschlappen – welche Erfrischung! Es folgt eine Bootsfahrt zum Mittagessen in einem schwimmenden Restaurant, das mit einem einfachen, sehr feinen Reisgericht aufwartet, zum Probieren gibt es Lotusblumen-Kerne. Beim Besuch des lokalen Marktes tauschen wir «Farangs», die westlichen Ausländer, und die Einheimischen neu- gierige Blicke aus. Unglaublich die Viel- zahl an Farben und Früchten. Nur die Schweineköpfe mögen mich nicht zu be- geistern. Kurz darauf, beim Besuch einer Dorfschule, werden wir empfangen wie Staatsgäste. Die vielen Kinder in Schul- uniform mustern uns intensiv. Wir erfahren viel über das Leben in der Region Isan. Hier kann man den Reis wachsen hören, wird in Bangkok gespot- tet. Die Nordost-Provinzen sind ein tou- ristisch kaum erschlossener Landesteil. Weite Ebenen mit Reisfeldern und Was- serbüffeln wechseln sich mit hohen Ge- birgszügen und Nationalparks ab. EINIGE TAGE ZUVOR waren wir – eine Bau- meler-Reisegruppe mit neun Personen – dem Schweizer Winter entflohen. Mit Guide Nat und Reiseleiterin Sofia gings erst zu den Highlights von Bangkok, et- wa dem liegenden Buddha im Wat Pho, und zum Königspalast. Seine Majestät König Bhumipol, übrigens der dienstäl- teste aller königlichen Häupter der Welt, ist omnipräsent. Überall schmücken Por- träts der königlichen Familie Bangkok. Danach weiter im Motorboot durch die verästelten Kanäle und im Skytrain an den Glasfassaden der Bürotürme und an Shoppingtempeln vorbei: Bangkok ist imposant, in seiner wirren Ausbreitung und dem stetigen Treiben kaum zu fas- sen. Ebenso beeindruckt jetzt der Nord- osten, wenn auch auf eine ganz andere, ruhige Weise. Wir sitzen verteilt auf zwei alten Fischerbooten mitten auf dem Me- kong. Es folgt eine kleine Wanderung dem Fluss entlang, vorbei an tem- porären Gemüse- und Erdnussfeldern. Im Sommer in der Regenzeit kann der Wasserspiegel hier um bis zu 15 Meter höher liegen. Es folgt ein Tag der Ruhe im River View Hotel, das direkt beim Zusammen- fluss von Mun und Mekong liegt. Wie praktisch vor jedem Haus in Thailand gibt es auch hier ein Geisterhäuschen. Sie sehen aus wie Miniaturtempel und sind dem Erdgeist geweiht, der beim Bau des Hauses vertrieben wurde und mit dem man sich versöhnen möchte. Die Häuschen werden täglich geschmückt und versorgt, mit Blumen, Früchten oder mal einem Coca-Cola. Die Weiterfahrt Richtung Surin führt zum Prasat Phanom Rung, einem der beeindruckendsten Baudenkmäler der Khmer in Thailand – nur etwa 190 Kilometer vom weltbekannten Angkor Wat in Kambodscha entfernt. Surin fei- ert einmal im Jahr das «Elephant Round- up». Gegen 200 Elefanten sind involviert, die verschiedensten Shows werden insze- niert – Fussballspielen, Wettrennen und historische Kriegsszenen prägen das Schauspiel. EINE WANDERREISE bedeutet auch, dass Tage ohne grosse Anstrengungen einge- streut werden und es genügend Zeit gibt, um sich zurückzuziehen. Bei den vielen einfachen Mittagessen in kleinen lokalen Restaurants kann man sich mit den anderen Reiseteilnehmern intensiv über das Erlebte und frühere Reisen unterhalten. Und es gibt viel zu lachen, bevor die Trekking-Schuhe wieder ge- schnürt werden. Die Statuen der lächelnden Bud- dhas stehen im Dickicht. Die schweiss- treibende Wanderung im Nationalpark Mukdahan führt vorbei an Felsenplat- ten, auf verschlungenen Wegen. Der Wat Phra That Phanom ist eine der am meis- ten verehrten buddhistischen Tempelan- lagen im Isan. Wir wollen zum Hotel zu- rücklaufen. Nat und die Fahrer schütteln nur den Kopf. Für Thais ist Wandern fremd. Nat etwa trägt zum Schutz stets Armstulpen – schliesslich sind nur arme Thais wie Reisbauern sonnengebräunt. Hupend und lachend fahren sie an uns vorbei. Für uns ist die Entdeckung der Umgebung faszinierend, im Licht der späten Nachmittagssonne gehts vor- bei an Reisfeldern, Fischteichen und Ge- müsefeldern. Offensichtlich hat es sich herumgesprochen, dass hier Farangs un- terwegs sind. Denn ein Lokaljournalist stoppt uns und bittet um ein Gruppenfo- to. Nicht umsonst heisst die Reise «Das vergessene Thailand», hier im Nordosten sind kaum je Touristen zu sehen. Eine Herausforderung steht einige Tage später an: Über eine Holztreppe geht es hoch zum Felsenkloster Phu Tok. Der Aufstieg repräsentiert laut buddhis- tischer Philosophie die sieben Stufen der spirituellen Erleuchtung. Steil geht es nach oben. Bei der dritten Stufe befindet sich erstmals ein stehender Buddha und verschiedene Figuren plus ein Tresor für Spenden. Ein gutes Karma lässt sich er- kaufen. Für die letzte und siebte Stufe ins Nirwana gehts an Wegweisern mit Schlangen vorbei ohne Treppen. Ab hier wird über Wurzeln geklettert. Ganz oben posiert auch Nat stolz für das Foto. DIE REISE IST INTENSIV und abwechs- lungsreich. Im Themenpark Wat Khaek stellen Skulpturen das Leben von Bud- dha sowie zahlreichen Figuren aus der hinduistisch-buddhistischen Götterwelt und Mythologie dar. Im Park Phu Phra- bat erzählt uns der lokale Guide die My- then zu den ungewöhnlichen Sandstein- gebilden. Eine kurze Wanderung führt durch Kautschukplantagen und zu ei- nem Wasserfall. Abends besuchen wir den Nachtmarkt von Chiang Kahn. Anderntags bestaunen wir frühmor- gens den Almosengang der Mönche. Un- sere tägliche Wanderung findet heute im Nationalpark Phu Rua statt, er gilt als Schweiz von Thailand. Die Rundumsicht auf 1365 Metern ist prächtig, es ist nicht mehr ganz so warm, und die Einheimi- schen tragen bei knapp 20 Grad eine Mütze. Zur letzten Wanderung gehts in den Nationalpark Khao Yai, dem ältesten, 1962 gegründeten Park. Wir bekommen zum Glück keine der in der Regenzeit verbreiteten Blutegel zu Gesicht, dafür viele Elefanten. Nat meint, das sei ein Riesenglück. ZUM SCHLUSS LOCKT DER GOLF von Thai- land. Ko Chang lädt zum Baden und Schnorcheln. Die Insel ist 30 Kilometer lang und halb so breit und ist mit viel Regenwald bedeckt. Nun herrschen wie- der 32 Grad, das Wasser ist 28 Grad warm. Beim Inseltrekking ist es heiss, der Schweiss rinnt, wegen der Mücken ist ein Langarmpulli angebracht. Nach einer Stunde beginnt es heftig zu reg- nen. Der Regen ist wunderbar warm. Nass und verschwitzt bin ich sowieso schon, und das Mückenproblem ist weg. Mit dem Ausflugsboot gehts danach hin- aus in den Meeres-Nationalpark Mu Ko Chang zum Schnorcheln. Und die letzte Wanderung ist ein Strandspaziergang – zu einer Aloe-Vera- Thai-Massage. Der Körper und die Haut danken es nach etlichen Kilometern in den Beinen und Tagen heftiger Sonne. Diese Reportage erfolgte mit Unterstützung von Baumeler Reisen. Der Nordosten Thailands wartet mit spannenden Entdeckungen im Dschungel und entlang des Mekongs auf. Hier kommen nur wenige Touristen hin. VON BRIGITTE GSCHWEND (TEXT UND BILDER) Lächelnder Buddha mitten im Dschungel Anreise Mit Thai Airways nonstop von Zürich nach Bangkok. Nach der Besich- tigung der thailändischen Hauptstadt und einer Übernachtung per Inlandflug in den Norden. Zurück von Trat via Bangkok nach Zürich. Nordthailand Das Gebiet von Isan im Nordosten ist ursprünglich und wartet mit einer jahrtausendealten Kultur auf. An zahlreichen Fundstellen können Höhlenmalereien aus der Bronzezeit besichtigt werden. Die Nationalparks sind sehr beeindruckend, ebenso die Freundlichkeit der lokalen Bevölkerung. Wanderungen In der tropischen Hitze dauern die Wanderungen zwischen ein- einhalb und dreieinhalb Stunden. Leich- te Hose, leichte Wanderschuhe, ein Re- genschirm bei plötzlichem Tropenge- witter, guter Sonnenschutz, eine Trink- flasche und eine Taschenlampe gehö- ren zum Standardrepertoire. Klima In Thailand herrscht ein tropi- sches Klima mit drei verschiedenen Jahreszeiten: Sommer (März–Mai), Regenzeit mit viel Sonne (Juni–Sep- tember) und die «kühle» Jahreszeit (Oktober–Februar). Spezialist Der Wanderreisen-Spezialist Baumeler bietet neben dem grossen Angebot in Europa vermehrt Ferndesti- nationen an. Neben der beschriebenen dreiwöchigen Reise «Das vergessene Thailand» (die nächste Reise findet vom 8. bis 29. November 2015 statt) sind im aktuellen Baumeler-Programm Kuba, Peru, Bali oder Sri Lanka zu fin- den. Neu ausgeschrieben sind Wander- reisen in die USA, nach Brasilien, Pata- gonien, Armenien, Japan und Kirgistan. Weitere Infos: Tel. 041 418 65 65, www.baumeler.ch WANDERREISE IN NORDTHAILAND Mit Reiseleiter Nat zum Felsenkloster Phu Tok. Der Auf- stieg repräsentiert laut buddhistischer Philosophie die sieben Stufen zur spirituellen Erleuchtung. Themenpark Wat Khaek. Die eindrucksvollste Statue zeigt den zukünftigen Buddha, wie er von einer siebenköpfigen Naga, einer Schlange, vor einem Gewittersturm beschützt wird. Ein lokaler Markt in Khong Chiam. Touristen tauchen hier nur selten auf. Die Reisegruppe bei den bizarren Felsformationen von Sao Chaliang im Nationalpark Pha Taem. Rabattschlacht im Reisebüro Die Schweizer Reisebranche reagiert auf den Euro-Schock mit zahlreichen Rabatten. TUI Suisse und Kuoni gewähren auf alle neuen Buchungen für Badeferien-Pauschalreisen ei- ne Preisreduktion von 15 Pro- zent. Hotelplan reduziert die Katalogpreise situativ um 8 bis 20 Prozent. L’Tur gibt die Eurovorteile ebenfalls weiter. Aldi Suisse verteilt für Bu- chungen, die nach dem 15. Ja- nuar erfolgt sind, die Wäh- rungsdifferenz mittels Gut- scheinen. Bei Eurotrek lässt sich mit Franken oder Euro be- zahlen. Die Aufhebung der Euro-Untergrenze hat Costa Kreuzfahrten bewogen, ihre Preise auf einer grossen Aus- wahl des Programms der Sai- son 2015/16 um 15 bis 20 Pro- zent zu senken. Auch der Sprachreisen-Anbieter Boa Lingua senkt die Preise um bis zu 15 Prozent. (RED) Globetrotter Group legt weiter zu Die zehn zur Globetrotter- Gruppe gehörenden Unter- nehmen haben den Umsatz von 256 auf 259 Millionen ge- steigert. Wie CEO André Lüthi sagt, haben die Olympischen Spiele in Sotschi massgeblich zum Erfolg beigetragen: «Ins- gesamt haben wir 30 Char- ter-Flüge nach Sotschi durch- geführt.» Die jüngsten Akqui- sitionen, die Globetrotter 2014 getätigt hat, sind die Motodreams AG und die Mu- sic Cruise AG. Für das laufen- de Jahr rechnet Lüthi trotz der aktuellen Währungssitua- tion mit einem neuerlichen Wachstum. (RED) Visionapartments vor Neueröffnungen Die Spezialistin für die Lang- zeit-Vermietung möblierter Wohnungen Visionapart- ments feierte letzten Sams- tag das 15-jährige Bestehen mit einem rauschenden Fest in der Event-Location Aura in Zürich, unter anderem mit ei- nem Auftritt des Soulsängers Seven. Wie Firmenchefin Anja Graf bekannt gab, stehen nach den bisherigen Standor- ten Berlin, Lausanne, Mün- chen, Warschau, Zürich, Wien und Mallorca weitere Städte im Fokus: «In Genf eröffnen wir noch dieses Jahr. Und in Frankfurt stehen wir in der Planungsphase.» Zudem wird das Zürcher Wohnhaus an der Militärstrasse in den nächsten Wochen renoviert. Neu bezog Visionapartments vor zwei Wochen das neue Beratungscenter am Stein- mühleplatz 1 in Zürich. (RED) Fespo Zürich mit Gastland Kroatien Die grösste Schweizer Ferien- messe mit total 650 Ausstel- lern geht vom 29. Januar bis zum 1. Februar in der Messe Zürich über die Bühne. In die- sem Jahr steht Kroatien als Gastland an der Fespo Zürich im Vordergrund. Mit der World of Airlines kommen Aviatik-Fans auf ihre Rech- nung. Und wie in jedem Jahr wird ein beträchtlicher Teil der Messe dem Thema Golf gewidmet. Allein 130 Ausstel- ler bilden die Golfmesse. Hier geben sich Golfcracks und Neulinge die Hand. Driving Range, Simulatoren, Long Putting Green und ein Golf- Forum sollen Lust auf die Sportart und die Golf- destinationen machen. (RED) REISE-NEWS

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50 | REISENSchweiz am Sonntag, Nr. #, 25. Januar 2015

Der Wecker schrillt im Dunkeln. Draus-sen auf den Strassen Bangkoks sind rundum die Uhr Tuktuks unterwegs, auchum fünf Uhr morgens. Für uns gehtszum Airport, der Flug nach Ubon Rat-chathani steht auf dem Programm. Eini-ge Stunden später stehen wir vor den Fel-senzeichnungen im Nationalpark PhaTaem. 300 sollen es sein, die auf 180 Me-tern auszumachen sind und gegen 4000Jahre alt sein sollen – die grösste Samm-lung von Felsenzeichnungen weltweit,erklärt unser Guide.

Es geht gegen Mittag zu. Eigentlichist es viel zu heiss, um sich draussen zubewegen. Nach der Besichtigung derZeichnungen gehen wir langsam durchden Dschungel und stehen plötzlich vorihm, dem gewaltigen Mekong. Der längs-te Fluss Südostasiens bildet hier dieGrenze zwischen Thailand und Laos. DerChauffeur erwartet uns mit einem kal-ten Waschlappen – welche Erfrischung!Es folgt eine Bootsfahrt zum Mittagessenin einem schwimmenden Restaurant,das mit einem einfachen, sehr feinenReisgericht aufwartet, zum Probierengibt es Lotusblumen-Kerne.

Beim Besuch des lokalen Marktestauschen wir «Farangs», die westlichenAusländer, und die Einheimischen neu-gierige Blicke aus. Unglaublich die Viel-zahl an Farben und Früchten. Nur dieSchweineköpfe mögen mich nicht zu be-geistern. Kurz darauf, beim Besuch einerDorfschule, werden wir empfangen wieStaatsgäste. Die vielen Kinder in Schul-uniform mustern uns intensiv.

Wir erfahren viel über das Leben inder Region Isan. Hier kann man den Reiswachsen hören, wird in Bangkok gespot-tet. Die Nordost-Provinzen sind ein tou-ristisch kaum erschlossener Landesteil.Weite Ebenen mit Reisfeldern und Was-serbüffeln wechseln sich mit hohen Ge-birgszügen und Nationalparks ab.

EINIGE TAGE ZUVOR waren wir – eine Bau-meler-Reisegruppe mit neun Personen –dem Schweizer Winter entflohen. MitGuide Nat und Reiseleiterin Sofia gingserst zu den Highlights von Bangkok, et-wa dem liegenden Buddha im Wat Pho,und zum Königspalast. Seine MajestätKönig Bhumipol, übrigens der dienstäl-teste aller königlichen Häupter der Welt,ist omnipräsent. Überall schmücken Por-träts der königlichen Familie Bangkok.

Danach weiter im Motorboot durchdie verästelten Kanäle und im Skytrainan den Glasfassaden der Bürotürme undan Shoppingtempeln vorbei: Bangkok istimposant, in seiner wirren Ausbreitungund dem stetigen Treiben kaum zu fas-sen. Ebenso beeindruckt jetzt der Nord-osten, wenn auch auf eine ganz andere,

ruhige Weise. Wir sitzen verteilt auf zweialten Fischerbooten mitten auf dem Me-kong. Es folgt eine kleine Wanderungdem Fluss entlang, vorbei an tem-porären Gemüse- und Erdnussfeldern.Im Sommer in der Regenzeit kann derWasserspiegel hier um bis zu 15 Meterhöher liegen.

Es folgt ein Tag der Ruhe im RiverView Hotel, das direkt beim Zusammen-fluss von Mun und Mekong liegt. Wiepraktisch vor jedem Haus in Thailandgibt es auch hier ein Geisterhäuschen.Sie sehen aus wie Miniaturtempel undsind dem Erdgeist geweiht, der beim Baudes Hauses vertrieben wurde und mitdem man sich versöhnen möchte. DieHäuschen werden täglich geschmücktund versorgt, mit Blumen, Früchtenoder mal einem Coca-Cola.

Die Weiterfahrt Richtung Surinführt zum Prasat Phanom Rung, einemder beeindruckendsten Baudenkmälerder Khmer in Thailand – nur etwa 190Kilometer vom weltbekannten AngkorWat in Kambodscha entfernt. Surin fei-ert einmal im Jahr das «Elephant Round-up». Gegen 200 Elefanten sind involviert,die verschiedensten Shows werden insze-niert – Fussballspielen, Wettrennen undhistorische Kriegsszenen prägen dasSchauspiel.

EINE WANDERREISE bedeutet auch, dassTage ohne grosse Anstrengungen einge-streut werden und es genügend Zeitgibt, um sich zurückzuziehen. Bei denvielen einfachen Mittagessen in kleinenlokalen Restaurants kann man sich mitden anderen Reiseteilnehmern intensivüber das Erlebte und frühere Reisenunterhalten. Und es gibt viel zu lachen,bevor die Trekking-Schuhe wieder ge-schnürt werden.

Die Statuen der lächelnden Bud-dhas stehen im Dickicht. Die schweiss-treibende Wanderung im NationalparkMukdahan führt vorbei an Felsenplat-ten, auf verschlungenen Wegen. Der WatPhra That Phanom ist eine der am meis-ten verehrten buddhistischen Tempelan-lagen im Isan. Wir wollen zum Hotel zu-rücklaufen. Nat und die Fahrer schüttelnnur den Kopf. Für Thais ist Wandernfremd. Nat etwa trägt zum Schutz stetsArmstulpen – schliesslich sind nur armeThais wie Reisbauern sonnengebräunt.

Hupend und lachend fahren sie anuns vorbei. Für uns ist die Entdeckungder Umgebung faszinierend, im Lichtder späten Nachmittagssonne gehts vor-bei an Reisfeldern, Fischteichen und Ge-müsefeldern. Offensichtlich hat es sichherumgesprochen, dass hier Farangs un-terwegs sind. Denn ein Lokaljournaliststoppt uns und bittet um ein Gruppenfo-to. Nicht umsonst heisst die Reise «Dasvergessene Thailand», hier im Nordostensind kaum je Touristen zu sehen.

Eine Herausforderung steht einigeTage später an: Über eine Holztreppegeht es hoch zum Felsenkloster Phu Tok.Der Aufstieg repräsentiert laut buddhis-tischer Philosophie die sieben Stufen derspirituellen Erleuchtung. Steil geht esnach oben. Bei der dritten Stufe befindetsich erstmals ein stehender Buddha undverschiedene Figuren plus ein Tresor fürSpenden. Ein gutes Karma lässt sich er-kaufen. Für die letzte und siebte Stufeins Nirwana gehts an Wegweisern mitSchlangen vorbei ohne Treppen. Ab hierwird über Wurzeln geklettert. Ganzoben posiert auch Nat stolz für das Foto.

DIE REISE IST INTENSIV und abwechs-lungsreich. Im Themenpark Wat Khaekstellen Skulpturen das Leben von Bud-dha sowie zahlreichen Figuren aus derhinduistisch-buddhistischen Götterweltund Mythologie dar. Im Park Phu Phra-bat erzählt uns der lokale Guide die My-then zu den ungewöhnlichen Sandstein-gebilden. Eine kurze Wanderung führtdurch Kautschukplantagen und zu ei-nem Wasserfall. Abends besuchen wirden Nachtmarkt von Chiang Kahn.

Anderntags bestaunen wir frühmor-gens den Almosengang der Mönche. Un-sere tägliche Wanderung findet heuteim Nationalpark Phu Rua statt, er gilt alsSchweiz von Thailand. Die Rundumsichtauf 1365 Metern ist prächtig, es ist nichtmehr ganz so warm, und die Einheimi-schen tragen bei knapp 20 Grad eineMütze.

Zur letzten Wanderung gehts in denNationalpark Khao Yai, dem ältesten,1962 gegründeten Park. Wir bekommenzum Glück keine der in der Regenzeitverbreiteten Blutegel zu Gesicht, dafürviele Elefanten. Nat meint, das sei einRiesenglück.

ZUM SCHLUSS LOCKT DER GOLF von Thai-land. Ko Chang lädt zum Baden undSchnorcheln. Die Insel ist 30 Kilometerlang und halb so breit und ist mit vielRegenwald bedeckt. Nun herrschen wie-der 32 Grad, das Wasser ist 28 Gradwarm. Beim Inseltrekking ist es heiss,der Schweiss rinnt, wegen der Mückenist ein Langarmpulli angebracht. Nacheiner Stunde beginnt es heftig zu reg-nen. Der Regen ist wunderbar warm.Nass und verschwitzt bin ich sowiesoschon, und das Mückenproblem ist weg.Mit dem Ausflugsboot gehts danach hin-aus in den Meeres-Nationalpark Mu KoChang zum Schnorcheln.

Und die letzte Wanderung ist einStrandspaziergang – zu einer Aloe-Vera-Thai-Massage. Der Körper und die Hautdanken es nach etlichen Kilometern inden Beinen und Tagen heftiger Sonne.

Diese Reportage erfolgte mitUnterstützung von Baumeler Reisen.

Der Nordosten Thailands wartet mit spannenden Entdeckungenim Dschungel und entlang des Mekongs auf. Hier kommen nurwenige Touristen hin.

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VON BRIGITTE GSCHWEND(TEXT UND BILDER)

Lächelnder Buddha mitten im Dschungel

Anreise Mit Thai Airways nonstop vonZürich nach Bangkok. Nach der Besich-tigung der thailändischen Hauptstadtund einer Übernachtung per Inlandflugin den Norden. Zurück von Trat viaBangkok nach Zürich.

Nordthailand Das Gebiet von Isan imNordosten ist ursprünglich und wartetmit einer jahrtausendealten Kultur auf.An zahlreichen Fundstellen könnenHöhlenmalereien aus der Bronzezeitbesichtigt werden. Die Nationalparkssind sehr beeindruckend, ebenso dieFreundlichkeit der lokalen Bevölkerung.

Wanderungen In der tropischen Hitzedauern die Wanderungen zwischen ein-einhalb und dreieinhalb Stunden. Leich-te Hose, leichte Wanderschuhe, ein Re-genschirm bei plötzlichem Tropenge-witter, guter Sonnenschutz, eine Trink-flasche und eine Taschenlampe gehö-ren zum Standardrepertoire.

Klima In Thailand herrscht ein tropi-sches Klima mit drei verschiedenenJahreszeiten: Sommer (März–Mai),Regenzeit mit viel Sonne (Juni–Sep-tember) und die «kühle» Jahreszeit(Oktober–Februar).

Spezialist Der Wanderreisen-SpezialistBaumeler bietet neben dem grossenAngebot in Europa vermehrt Ferndesti-nationen an. Neben der beschriebenendreiwöchigen Reise «Das vergesseneThailand» (die nächste Reise findetvom 8. bis 29. November 2015 statt)sind im aktuellen Baumeler-ProgrammKuba, Peru, Bali oder Sri Lanka zu fin-den. Neu ausgeschrieben sind Wander-reisen in die USA, nach Brasilien, Pata-gonien, Armenien, Japan und Kirgistan.Weitere Infos:Tel. 041 418 65 65, www.baumeler.ch

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■ WANDERREISEIN NORDTHAILAND

150 km

Bangkok

KAMBODSCHA

LAOS

THAILAND

VIETNAM

Ubon Ratchathani

Nong KhaiChiang Khan

MukdahanISAN

SurinKhongChiam

Ko Chang

Trat

Mekong

Mun

Golf vonThailand

Mit Reiseleiter Nat zum Felsenkloster Phu Tok. Der Auf-stieg repräsentiert laut buddhistischer Philosophie diesieben Stufen zur spirituellen Erleuchtung.

Themenpark Wat Khaek. Die eindrucksvollste Statue zeigt denzukünftigen Buddha, wie er von einer siebenköpfigen Naga,einer Schlange, vor einem Gewittersturm beschützt wird.

Ein lokaler Markt in Khong Chiam. Touristentauchen hier nur selten auf.

Die Reisegruppe bei den bizarren Felsformationenvon Sao Chaliang im Nationalpark Pha Taem.

Rabattschlachtim ReisebüroDie Schweizer Reisebranchereagiert auf den Euro-Schockmit zahlreichen Rabatten. TUISuisse und Kuoni gewährenauf alle neuen Buchungen fürBadeferien-Pauschalreisen ei-ne Preisreduktion von 15 Pro-zent. Hotelplan reduziert dieKatalogpreise situativ um 8bis 20 Prozent. L’Tur gibt dieEurovorteile ebenfalls weiter.Aldi Suisse verteilt für Bu-chungen, die nach dem 15. Ja-nuar erfolgt sind, die Wäh-rungsdifferenz mittels Gut-scheinen. Bei Eurotrek lässtsich mit Franken oder Euro be-zahlen. Die Aufhebung derEuro-Untergrenze hat CostaKreuzfahrten bewogen, ihrePreise auf einer grossen Aus-wahl des Programms der Sai-son 2015/16 um 15 bis 20 Pro-zent zu senken. Auch derSprachreisen-Anbieter BoaLingua senkt die Preise um biszu 15 Prozent. (RED)

Globetrotter Grouplegt weiter zuDie zehn zur Globetrotter-Gruppe gehörenden Unter-nehmen haben den Umsatzvon 256 auf 259 Millionen ge-steigert. Wie CEO André Lüthisagt, haben die OlympischenSpiele in Sotschi massgeblichzum Erfolg beigetragen: «Ins-gesamt haben wir 30 Char-ter-Flüge nach Sotschi durch-geführt.» Die jüngsten Akqui-sitionen, die Globetrotter2014 getätigt hat, sind dieMotodreams AG und die Mu-sic Cruise AG. Für das laufen-de Jahr rechnet Lüthi trotzder aktuellen Währungssitua-tion mit einem neuerlichenWachstum. (RED)

Visionapartmentsvor NeueröffnungenDie Spezialistin für die Lang-zeit-Vermietung möblierterWohnungen Visionapart-ments feierte letzten Sams-tag das 15-jährige Bestehenmit einem rauschenden Festin der Event-Location Aura inZürich, unter anderem mit ei-nem Auftritt des SoulsängersSeven. Wie Firmenchefin AnjaGraf bekannt gab, stehennach den bisherigen Standor-ten Berlin, Lausanne, Mün-chen, Warschau, Zürich, Wienund Mallorca weitere Städteim Fokus: «In Genf eröffnenwir noch dieses Jahr. Und inFrankfurt stehen wir in derPlanungsphase.» Zudem wirddas Zürcher Wohnhaus ander Militärstrasse in dennächsten Wochen renoviert.Neu bezog Visionapartmentsvor zwei Wochen das neueBeratungscenter am Stein-mühleplatz 1 in Zürich. (RED)

Fespo Zürich mitGastland KroatienDie grösste Schweizer Ferien-messe mit total 650 Ausstel-lern geht vom 29. Januar biszum 1. Februar in der MesseZürich über die Bühne. In die-sem Jahr steht Kroatien alsGastland an der Fespo Zürichim Vordergrund. Mit derWorld of Airlines kommenAviatik-Fans auf ihre Rech-nung. Und wie in jedem Jahrwird ein beträchtlicher Teilder Messe dem Thema Golfgewidmet. Allein 130 Ausstel-ler bilden die Golfmesse. Hiergeben sich Golfcracks undNeulinge die Hand. DrivingRange, Simulatoren, LongPutting Green und ein Golf-Forum sollen Lust auf dieSportart und die Golf-destinationen machen. (RED)

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