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Eggers, Dietrich (Hrsg.):Wege. Lehrwerk für die Mittelstufe und zur Studienvorbereitung. Ismaning : Hueber.Tetzeli von Rosador, Hans Jürg; Neuf- Münkel, Gabriele; Latour, Bernd: Lehrbuch. 1988. - ISBN 3-19-001456-6. 256 Seiten, DM 26,80 Arbeitsbuch. 1988. - ISBN 3-19-011456- 0. 296 Seiten, DM 26,80Neuf-Münkel, Gabriele:Hörtexte zum Lehrbuch. 2 Cassetten. Laufzeit 150 Minuten. - ISBN 3-19- 041456-4. DM 3 2 ,-Hörtexte zum Arbeitsbuch. 1 Cassette. Laufzeit 45 Minuten. - ISBN 3-19- 051456-9. DM 1 6 ,- Latour, Bernd:Mittelstufen-Grammatlk für Deutsch als Fremdsprache, 1988. - ISBN 3-19- 031456-X. 224 Seiten, DM 26,80 Eggers, Dietrich; Neuf-Münkel, Gabrie-le; Tetzeli von Rosador, Hans Jürg; Latour, Bernd; Deutschmann, Andreas: Lehrerhandbuch. 1988. - ISBN 3-19- 021456-5. 96 Seiten, DM 1 8 ,-

(Ulrich Engel, Mannheim)

Das neue Mittelstufen-Lehrwerk trifft auf vielfältige Konkurrenz, auch im Hause Hueber selbst. Soll es sich durch-setzen, so braucht es kräftige Konturen und eingängige Vorzüge.An welchen Maßstäben die Autoren ge-messen werden wollen, erfährt man aus dem Lehrerhandbuch, das mit geringer Verzögerung zu haben war, ein bißchen sogar aus dem Vorwort zum Lehrbuch - man hat, traditionswidrig genug, auch an die Lernenden gedacht. Wege ist demnach ein Lehrwerk für ausländische Studenten oder Wissenschaftler, die an einer deutschen Universität studieren be-ziehungsweise arbeiten wollen. Sie sollten gute Grundstufenkenntnisse haben, womit gemeint ist, daß sie die Zer-tifikatsprüfung mindestens mit »gut« ab-

gelegt haben. Nach erfolgreichem Durcharbeiten des Lehrwerks sind sie in der Lage, die Zentrale Mittelstufenprü-fung des Goethe-Instituts oder, nach kurzem eingeschaltetem Intensivkurs, die »Prüfung zum Nachweis deutscher Sprachkenntnisse« zu bestehen.Die Progression im Lehrwerk orientiert sich ausschließlich an Fertigkeiten und Themen; Grammatik hat allenfalls die-nende Funktion - gut, sehr gut. Es werden, ganz im Sinne der Zielgruppe, die ia hörend verstehen, frei diskutieren, Sachtexte lesen und selbst hersteilen will, alle vier Fertigkeiten gleichgewichtig geübt, in Übungen, die ständig die Aktivi-tät des Lernenden erzwingen. Teste werden nicht nur entschlüsselt, sondern mit- und neuformuliert, zum Beispiel anhand von Stichwortlisten und gezielten Fragen. Für Diskussionen wird sprachli-ches und sachliches Material bereitge-stellt. Neben Aufforderungen (»Disku-tieren Sie...«, »vergleichen Sie...«, »kenn-zeichnen Sie...«, »präzisieren Sie...«) tre-ten Fragen, die nur selten triviale An! Worten erlauben (»Was verstehen Sic unter diesem Begriff?«, »Glauben Sie, daß die Arbeiter in der BRD heute noch Proletarier sind?«, »Welche Informatio-nen können Sie dem Schaubild entneh- men?«). Bequeme Lem er haben keine Chance; wer anspruchsvolle Gymnastik nicht scheut, kommt hier auf seine Kosten. Die klassischen Fertigkeiten, mit denen in älteren Lehrwerken oft recht hemdsärmelig umgegangen wurde, finde! man hier systematisch und in durchdach-ten Dosen trainiert.Thematisch gliedert sich das Lehrbuch. gemäß den Bedürfnissen der Lernenden, m neun Themenbereiche mit insgesamt 22 Lektionen. Die Texte sind aktuell, aber zum größten Teil doch so weit dec Tagesgeschehen entzogen, daß Ver-schleißerscheinungen nicht überhand nehmen dürften; vergleiche L. 5 Wohne, in der Stadt - mitten in Deutschland; 1. ‘

Erschienen in: Info DaF Jg. 15 (1988) Nr. 5/6, S. 528-529.

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Immer mehr Studenten in Wohngemein-schaften-, L .l l Kochrezept Grüner Fisch-, L.15 Die gesellschaftliche Situation des Arbeiters heute; L.17 Klappentext für ein Buch usw. Bei alledem wird, dies ist be-sonders zu rühmen, auf Textsorten- und Stilspezifika im Detail eingegangen.Bernd Latours Grammatikband ist, bei gebotener Knappheit, konzis, in sich stimmig und auf der Höhe der For-schung. Dies wird etwa deutlich bei der Beschreibung des Passivs, die sich wohl-tuend von herkömmlichen Sehweisen abhebt. Auch daß die Konnexion im Text sowie eine Handvoll Partikeln einbezo-gen wurden, ist ungewöhnlich und ver-dient den Dank der Benutzer. Konzessio-nen an überholte Tradition (wie beim Tempus) und durch Flüchtigkeit beding-te Schwächen sind selten. Ob diese Grammatik, die jeden verbalen Hinweis auf die Zugehörigkeit zum Gesamtlehr-werk vermeidet, »auch lehrwerksunab- hängig einsetzbar« ist, wie der Verlags-prospekt lockt, muß die Praxis erweisen. Freilich beginnt man an der mehrfach be-schworenen »dienenden Rolle« der Grammatik zu zweifeln, wenn man auch das Arbeitsbuch in die Hand nimmt. Da hat man nun drei Bände für die Lernen-den, jeder im Umfang zwischen 200 und 300 Seiten. Das Lehrbuch, gewiß, orien-tiert sich an Themen und Fertigkeiten, aber das Arbeitsbuch beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Sprache (und hier dominiert wieder die Grammatik), und die Mittelstufen-Grammatik definiert sich selbst. Sollte da der durchaus begrüßens-werte kommunikative Elan der Autoren am Ende doch dem schlechten gramma-tischen Gewissen erlegen sein?Der Titel des Lehrwerks ist der am we- ::gsten distinktive, der mir je unterge- nmmen ist (Wege wollen sie, irgendwie, ich alle sein). Vorschnellen Skeptikern sei gesagt, daß dieses Lehrwerk mit Si- tierheit mehr hält, als der blasse Titel rrspricht.