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Filme aus Lateinamerika www.cine-latino.de 5.–15. Mai 2011 Karlstorkino Heidelberg Cinema Quadrat Mannheim

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Filme aus Lateinamerika

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5.–15. Mai 2011Karlstorkino Heidelberg Cinema Quadrat Mannheim

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SeiteFilm

HD = Heidelberg, Karlstorkino

Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg fon: 0 62 21.97 89 18 | email: [email protected]

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MA = Mannheim, Cinema Quadrat

Collinistraße 1, 68161 Mannheimfon: 06 21. 21 24 2 | email: [email protected]

Nostalgia de la luz – Nostalgie des Lichts

El secreto de sus ojos – In ihren Augen

Norberto apenas tarde – Norberto‘s Deadline

Por tu culpa – It´s your fault

Martí, el ojo del canario – Marti, the eye of the canary

Stellet Licht – Stilles Licht

Octubre – Im Oktober werden Wunder wahr

Estrada para Ythaca – Street to Ithaka

Mal día para pescar – Bad day to go fishing

Asalto al sueño – Angriff auf den Traum

La rabia – Rage

El edificio de los chilenos – The Chilean Building

La isla: Archivos de una tragedia – La isla: Archive einer Tragödie

Cinco dias sin Nora – Fünf Tage ohne Nora

Los cinco puntos cardinales – Die fünf Himmelsrichtungen

La Yuma – Die Rebellin

Huacho – Ein Tag im Leben

Liverpool

Si sos brujo: una historia de Tango – A Tango Story

Schulveranstaltungen / Al norte – Der Norden

Programmübersicht

Chile

Argentinien

Uruguay

Argentinien

Kuba

Mexiko

Peru

Brasilien

Uruguay

Mexiko/Dtld.

Argentinien

Chile

Guatemala/Dtld.

Mexiko

Mexiko/AT

Nicaragua

Chile

Argentinien

Argentinien

Mexiko/Dtld.

OrtHD MA

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Kartenreservierung:

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Cine Latino Heidelberg / Mannheim

5. –15. Mai 2011Buenas dias und Vorhang auf für die 11. Ausgabe zu Cine Latino in Heidelberg und zur zweiten im Cinema Quadrat in Mannheim.

Das Festival zeigt vom 5. bis 15. Mai wieder ein volles Programm mit über 20 aktuellen Produktionen aus und über Lateinamerika. Die Produktionen geben einen Überblick über das vielfältige, kreative Filmschaffen, das in den letzten Jahren eine sehr erfolgreiche und produktive Entwicklung genommen hat. Dies äußert sich in zahlreichen Auszeichnungen auf hochrangigen Filmfestivals oder dem Erstarken von kleinen Filmländern wie Uruguay, Peru oder Mittelamerika. Es entwickelte sich eine Kinokultur mit einem breiten Spektrum an Genres, Themen, Erzählformen und Ausdrucksweisen, in der, neben arrivierten Regisseuren, viele junge Filmautoren auf sich aufmerksam machen. Diese lebendige Innovationskraft spiegelt sich in den zahlreichen hochwertigen Debütfilmen des Programms wider. Darunter Komödien wie „Octubre“ von Daniel und Diego Vega aus Peru, „Cinco dias sin Nora“ von Mariana Chenillo aus Mexiko oder „Norberto apenas tarde“ von Daniel Hendler aus Uruguay; sozialkritische Liebesgeschichten wie „La Yuma“ von Florence Jaugey aus Nicaragua oder Filme voller naturaler Poesie wie „Huacho“ von Alejandro Almendras aus Chile. Seit Jahren begleitet Cine Latino diese Generation jüngerer Autorenfilmer, von denen einige durch ihre eigene, unverkennbare cinematografische Handschrift herausragen: „Kunstfilmer“ wie Carlos Reygadas aus Mexiko mit „Stellet Licht“ und Lisandro Alonso mit „Liverpool“ oder Filmemacherinnen wie Albertina Carri („La ra-bia“) und Anahí Beneri („Por tu culpa“) aus Argentinien mit ihren präzisen Milieu- und Familienstudien. Von den Filmkritikern im internationalen Festivalzirkus gepriesen, besitzen sie fernab vom Mainstream ein treues Cineasten-Publikum. „Großes Kino“ bieten zwei Altmeister: Mit der poetisch-metaphysischen Dokumentation „Nostalgia de la luz“ von Patricio Guzmán, Chiles nationalem Gedächtnis gegen das Vergessen der Diktatur, eröffnen wir das Filmfest in Heidelberg. Und mit Fernando Pérez aus Kuba dürfen wir einen der bedeutendsten Filmkünstler Lateinamerikas begrüßen. Mit „Martí, el ojo del canario“ bringt er sein aktuelles Meisterwerk über den kuba-nischen Nationalhelden Jose Martí zu uns. Unter den sozialkritischen Dokumentationen zählt Uli Stelzner mit seinen Arbeiten über Mittelamerika zu den beständigen Programmpunkten bei Cine Latino. Dieses Mal wird er mit „La isla“, einer hochbrisanten Doku über Menschenrechtsverletzungen in Guatemala, zu Gast sein. Er ist zudem einer von 12 Referenten, die im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „Transmigration in den Amerikas“ des Romanischen Seminar und Transcultural Studies der Uni Heidelberg auftreten. Hierzu präsentieren das Karlstorkino und das DAI Heidel-berg Begleitfilme wie Stelzners „Asalto al sueno“, „Los cinco puntos cardinales“ und als Schulfilm „Al norte“. Wir hoffen Ihnen, wertes Publikum, wieder ein hochwertiges Programm mit vielen Filmentdeckungen bieten zu können. Von ganzem Herzen wollen wir uns an dieser Stelle für Ihre große Treue und den regen Zuspruch über die Jahre bedanken, wie auch für die Unterstützung seitens der Kooperationspartner und freiwillig helfenden Händen. Ohne Sie wäre ein „no budget“-Festival dieser Größenordnung nicht umsetzbar. In diesem Sinne: Muchas gracias!

Dr. Michael DohVerena SchlossarekFestivalleitung Cine Latino Heidelberg / Mannheim

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Spielfilm / 2009 / 129 min. / OmdtU / D: Ricardo Darín, Soledad Villamil, Guillermo Francella

Dokumentarfilm / 2010 / 90 min. / OmdtU

El secreto de sus ojosIn ihren Augen

HD Do 5. Mai 21:45 h | Fr 6. Mai 17:30 h | Di 10. Mai 21:30 hMA Mi 11. Mai 21:30 Uhr | So 15. Mai 19:30 Uhr

Argentinien — Regie: Juan José Campanella

Viele Jahre nach dem schrecklichen Mord an Liliana Colotto beschließt der pensionierte Gerichtsbeamte Benjamín Esposito, einen Roman zu schreiben, um die Tat zu verarbeiten. Die Arbeit an dem Buch konfron-tiert ihn nicht nur mit dem Verbrechen, sondern auch mit seiner damaligen Vorgesetzten Irene Menéndez Hastings, für die Esposito mehr empfand als nur kol-legiales Vertrauen. Nun, nach vielen Jahren, sollen die Schatten der Vergangenheit endlich ausgeräumt werden. Denn der Mord berührt auch die schwierigen Zeiten Argentiniens während der Militärdiktatur. Und ganz nebenbei geht es auch um die niemals einge-standene Liebe zwischen Benjamín und Irene, die nie Erfüllung fand.

Juan José Campanella, 1959 in Buenos Aires gebo-ren, studierte Film in Argentinien und New York. Er drehte zunächst in den USA populäre TV-Serien, be-vor ihm 1999 mit „El mismo amor, la misma lluvia“ und 2001 mit „El hijo de la novia“ der internationale Durchbruch mit Spielfilmen gelang. Für „El secreto de sus ojos“ erhielt er 2010 den Oscar als bester fremdsprachiger Film. Campanella ist einer der er-folgreichsten Filmschaffenden in Argentinien.

In der unendlichen Weite der Atacama-Wüste im Nor-den Chiles sind sechs internationale astronomische Observatorien in Betrieb. Diese gigantischen Beo-bachtungsstationen des Weltraums, der Sterne und ferner Galaxien sind auf dem modernsten technischen Stand. Nur wenige Meter davon entfernt graben An-gehörige der Opfer Pinochets nach Überresten ihrer „Verschwundenen“. Von dieser Vergangenheit will die moderne, zukunftsgerichtete Gesellschaft Chiles nichts wissen. Die Suche nach der Vergangenheit und das Ausschauhalten nach der Zukunft – sie liegen in der Atacama-Wüste dicht beieinander.

Patricio Guzmán, geboren 1941 in Chile, studierte von 1963-1966 in Madrid Regie und leitete danach in Santiago de Chile die Werkstatt für Dokumentarfilm. Nach dem Putsch 1973 floh er ins Exil und erstellte zwischen 1975 und 1979 mit seinem geschmuggel-ten Filmmaterial die Trilogie „La batalla de Chile“, mit der er weltweiten Ruhm erlangte. 1997 gründe-te er das Int. Dokumentarfilm-Festival in Santiago und lebt heute in Paris. Sein Filmschaffen ist geprägt von der Auseinander-setzung mit der Diktatur Pinochets und deren Fol-gen sowie dem kollektiven Vergessen. Er gehört zu den wichtigsten Filmschaffenden Lateinamerikas. „Nostalgia de la luz“ ist ein weiteres sozialpoli-tisches, poetisches Meisterwerk, das u.a. im Wett-bewerb von Cannes lief.

Chile — Regie: Patricio Guzmán

HD Do 05. Mai 19:30 Uhr | So 08. Mai 21: 45 UhrMA Mo 09. Mai 19:30 Uhr

Nostalgia de la luzNostalgie des Lichts

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Spielfilm / 2010 / 87 min. / OmeU / D: Erica Rivas, Zenón Gálán, Nicasio Gálán

Spielfilm / 2010 / 89 min. / OmeU / D: César Troncoso, Eugenia Guerty, Roberto Suárez

Por tu culpaIt´s your fault

HD Fr 06. Mai 21:45 Uhr | Sa 07. Mai 17:30 UhrMA Mo 09. Mai 21:30 Uhr

Eine Nacht in Buenos Aires: Die junge Mutter Ju-lieta ist mit ihren beiden Kindern allein in ihrer komfortablen Stadtwohnung. In der angespannten Atmosphäre, inmitten von Spiel und Streit, Lärm und Chaos, Geschrei und Telefonaten, versinkt die über-forderte Julieta im Dauerstress. Immer wieder verwi-schen die Grenzen, die einen Abstand zwischen den Figuren markieren, bis es zu einem folgenschweren Zwischenfall kommt…Dicht und beklemmend erzählt Berneri in ihrem intim beobachteten, intensiven Film von Kontrollverlusten und Erschöpfungszuständen einer Frau zwischen Ver-antwortung und vermeintlicher Schuld sowie von de-struktiven Kräften innerhalb einer modernen Familie.

Anahí Berneri, geboren 1975 in Martínez, Buenos Aires, absolvierte eine Produzentenausbildung am Institut ORT Argentina und besuchte die Filmschu-le ‚Ina‘ in Paris. Sie arbeitete zunächst als Casting-Agentin, Produktionsleiterin sowie als Regie- und Schnittassistentin. 2005 debütierte als Regisseurin mit „Un año sin amor“, der auf der Berlinale den Teddy Award gewann. Nach „Encarnación“ (2007) ist „Por tu culpa“ ihr dritter und bislang erfolg-reichster Spielfilm. U.a. gewann Erica Rivas in Turin den Preis als „Beste Darstellerin“.

Argentinien — Regie: Anahí BerneriUruguay — Regie: Daniel Hendler

Der gelernte Sachbearbeiter Norberto will sein Glück im Immobiliengeschäft versuchen. Ohne Frau und Freunden zunächst von der beruflichen Umorientie-rung zu berichten, steigt er in einem Maklerbüro ein. Als sein neuer Boss dem von Natur aus schüchternen Norberto zur Teilnahme an einem Selbstbewusst-seinstraining rät, meldet er sich zu einem Theaterkurs an. Zwar soll es ihm weder gelingen, seinen Boss von seinem Verkaufstalent zu überzeugen, noch das Vertrauen seiner frustrierten Frau wiederzuerlangen – dafür avanciert er zum heimlichen Star der Thea-terklasse. Bei der Abschlussvorstellung des Kurses beweist Norberto nicht nur, dass er das Zeug zum Schauspieler hat, sondern vor allem auch talentiert darin ist, sich selbst zu belügen. „Norberto apenas tarde“ ist eine bittersüße Komödie, die auf subtil humorvolle Art zeigt, wie sich ein farb-loser Enddreißiger auf amüsant uneffektive Weise durchs Leben schlägt.

Daniel Hendler, 1976 in Montevideo geboren, ist Schauspieler, Film- und Theaterregisseur und Büh-nenautor. Für seine Hauptrolle in „El abrazo partido“ von Daniel Burman wurde er auf der Berlinale 2004 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. „Norberto apenas tarde“ ist sein Spielfilm-Debüt als Regisseur.

Norberto apenas tardeNorberto‘s Deadline

HD Fr 06. Mai 20:00 Uhr | Sa 07. Mai 21: 45 UhrMA Di 10. Mai, 19:30 Uhr

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Spielfilm / 2008 / 142 min. / OmdtU / D: Miriam Toews, Cornelio Wall, Maria Pankratz

Spielfilm / 2010 / 120 min. / OmeU / D: Damián Antonio Rodríguez, Daniel Romero, Broselianda Hernandez

Mexiko — Regie: Carlos Reygadas

Im Norden Mexikos leben auch heute noch die „plaut-dietschen Mennoniten“, die im 18. Jahrhundert aus Westpreußen nach Mittelamerika kamen. In diesem von strengen, religiösen Regeln geprägten Milieu lebt der Bauer Johan, der mit Esther verheiratet ist und sechs Kinder hat. Doch dann verliebt sich Johan in Marianne und begeht damit eine in den Augen sei-ner Gemeinschaft unverzeihliche Sünde. Bald schon stellen sich entsetzliche Gewissensqualen ein, doch Johan ist fest entschlossen, sich der schwierigen Si-tuation zu stellen.

Carlos Reygadas, 1971 in Mexiko-Stadt geboren, studierte zunächst Jura und gab anschließend seineKarriere als Völkerrechtler auf, um sich ganz dem Filmemachen zu widmen. Bereits mit seinem De-bütfilm „Japón“ gewann er im Jahr 2002 die Came-ra d’Or bei den Filmfestspielen von Cannes. 2005 folgte „Batalla en el cielo“ und 2007 „Stellet Licht“, mit dem er den Preis der Jury in Cannes gewann. Reygadas zählt mit seiner eigenwilligen Erzählform und Bildsprache zu den bedeutendsten jüngeren Filmemachern Mexikos. „Stellet Licht“ ist der welt-weit einzige Film, der in plautdietscher Sprache ge-dreht wurde.

José Martí (1853-1895) war ein kubanischer Dich-ter und gilt bis heute als Nationalheld und Symbol für den Unabhängigkeitskampf des Landes. Der Film konzentriert sich auf die Zeit Martís als Kind und He-ranwachsender. Schon als Jugendlicher sympathisier-te er mit dem Widerstand gegen die Spanier, wurde dafür zu Zwangsarbeit verurteilt und nach Spanien ins Exil geschickt. Es war der Beginn, eines Mythos, einer Legende.

Fernando Pérez, Jahrgang 1944, drehte in den 1970er Jahren Dokumentarfilme bevor er 1986 mit „Clandestinos“ seinen ersten Spielfilm realisierte. Mit seinen kunstvoll-poetischen und visuell stilisier-ten Filmen gehört Pérez zu den wichtigsten und berühmtesten Regisseuren Lateinamerikas. Seine Filme „La vida es silbar“, 1998 und „Suite Habana“, 2003 zählen zu den Meilensteinen des kubanischen Kinos. Sein neuer Film über den jungen Martí ge-wann in Havanna 2010 zahlreiche Preise (u.a. „Be-ste Regie“). Wir freuen uns, ihn zusammen mit seiner Frau und Filmemacherin Claudia von Aleman nach 2004 erneut als Gast bei Cine Latino begrüßen zu dürfen.

Der Regisseur ist anwesend.

Hinweis: So 8. Mai, Gesprächsrunde mit F. Pérez (S. XXX)

Kuba — Regie: Fernando Pérez

HD So. 08. Mai 17:30 Uhr

Stellet LichtStilles Licht

HD Sa 07. Mai 19:00 UhrMA So 08. Mai 19:30 Uhr

Martí, el ojo del canarioMarti, the eye of the canary

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Spielfilm / 2010 / 70 min. / OmeU / D: Guto Parente, Luiz Pretti, Pedro Diógenes, Ricardo Pretti, Rodrigo Capistrano

Spielfilm / 2010 / 93 min. / OmdtU / D: Maria Carbajal, Carlos Gassols, Bruno Odar

Estrada para YthacaStreet to Ithaka

HD Mo 09. Mai 18:00 Uhr | Do 12. Mai 21:45 UhrMA Di 10. Mai 21:30 Uhr

„Ich gehe nach Ithaka”, eröffnet Alberto seinen Freun-den. Betrunken sind sie, wortlos trauernd um einen verstorbenen Freund. „Ich gehe alleine”, setzt er nach – und verschwindet in nächtlicher Dunkelheit. Seine drei Freunde bemächtigen sich daraufhin eines herumstehenden Autos und bringen ihn mit sanfter Gewalt in ihre Gemeinschaft zurück. Die Reise hat begonnen – und mit ihr ein Road Trip der besonde-ren Art: Im gestohlenen Auto, nur einen Kochtopf und einige Flaschen Cachaça im Gepäck, führt sie die Straße nach Ithaka durch den unberührten Nordosten Brasiliens. Wie im gleichnamigen Gedicht des grie-chischen Dichters Konstantin Kavafis, ist der Weg das Ziel - ein weiter Weg, voller Umschwünge, voller Einsichten. Ithaka ist kein Ort, sondern ein Zustand, der die Jungs mit ihrem verstorbenen Freund zusam-menführen und ein letztes Abschied nehmen ermögli-chen soll. Schlicht, authentisch und von der Kamera in karge Poesie übersetzt.

Guto Parente und Pedro Diógenes, 1983 und 1984 in Fortaleza geboren, sowie die Zwillinge Luiz und Ricardo Pretti, 1982 in Rio de Janeiro geboren, dre-hen seit fünf Jahren Kurzfilme. „Estrada para Ytha-ca“ ist ihr erster gemeinsamer Spielfilm, der auf dem 13. Tiradentes Filmfestival in Brasilien 2010 mit dem Kritikerpreis und dem Preis der Jugendjury als „Bester Film“ ausgezeichnet.

Im Leben des Pfandleihers Clemente hat alles seine Ordnung. Tag für Tag geht er seinen Geschäften nach, verleiht Geld an die Leute aus dem Viertel, führt ge-nau Buch über die Transaktionen und die hinterlegten Sicherheiten. Als er eines Tages ein Baby vor seiner Wohnungstür findet, gerät die Ordnung und damit sein Leben ins Wanken. Überfordert von dem Säug-ling bittet Clemente seine Nachbarin Sola um Hilfe und macht sich auf die Suche nach der Mutter des Kindes. Es beginnt eine Reise, die sein fest gefügtes Leben verändern wird. In Bildern von magischer Leuchtkraft, lakonisch und mit sanftem Humor erzählt die Komödie der Brüder Daniel und Diego Vega von Menschen, die ihre Sehn-süchte erst wieder neu entdecken müssen und die manchmal ein kleines Wunder brauchen, um zu erken-nen, wie nah das Glück zu finden ist.

Daniel Vega, 1973 geboren und in Lima aufgewach-sen, studierte in Madrid audio¬visuelle Kommunika-tion. Sein ein Jahr jüngerer Bruder Diego studierte Drehbuch in Kuba und Spanien. Ihre gemeinsame Filmarbeit begann 2008 mit den international prä-mierten Kurzfilm “Interior bajo izquierda“. Mit ihrem Debütfilm „Octubre“ gewannen sie u.a. in Cannes den Preis der Jury in der Reihe „Un certain regard“ und in Lima, den Preis als „Bester Film“ 2010.

Peru — Regie: Daniel und Diego Vega

OctubreIm Oktober werden Wunder wahr

HD So 08. Mai 20:00 Uhr | Mo 09. Mai 21:45 UhrMA Mi 11. Mai 19:30 Uhr | Fr 13. Mai 21:30 Uhr

Brasilien — Regie: Guto Parente, Pedro Diógenes, Luiz und Ricardo Pretti

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Asalto al sueñoAngriff auf den Traum

HD Di 10. Mai 18:00 Uhr | Mi 18. Mai 20:00 im DAI HD zusätzlich gibt es in HD/MA Schulveranstaltungen!

Mexiko / Deutschland — Regie: Uli Stelzner

Tausende Menschen verlassen täglich ihre verarmten Länder Mittelamerikas, um in die USA zu gelangen. Mit dem Grenzübertritt im Norden Guatemalas nach Mexiko begeben sie sich auf eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. In einem kleinen Gren-zort im äußersten Süden Mexikos versuchen die Mi-granten auf einen Güterzug aufzuspringen, der sie bis an die US-Grenze bringen soll. Doch die 4.000 km lan-ge Strecke schafft kaum jemand. Mit einer Digitalka-mera ausgerüstet, begleitet Stelzner die Migranten. Er wird Zeuge täglicher Übergriffe bewaffneterGrenzeinheiten; er besucht ein Abschiebegefängnis und eine Herberge von Verkrüppelten, die vom Zug fielen. Er trifft Frauen, Männer und Kinder, die trau-matische Erlebnisse ihrer Odysseen schildern. Ein bewegender Film über Anfang und Ende, Hoffnung und Scheitern des amerikanischen Traums.

Uli Stelzner, 1961 geboren, studierte in Kassel Päda-gogik und visuelle Kommunikation und lebt in Berlin und Mittelamerika. Seit 1992 dreht er international preisgekrönte Dokumentarfilme gegen Gewalt und soziale Ungerechtigkeit. Darüber hinaus engagiert er sich mit seinem Mobilen Kino und als Leiter des Men-schenrechtsfestivals in Guatemala.

Hinweis: Mi 11. Mai, 18.00, öffentlicher Vortrag von U. Stelzner im Romanischen Seminar, HD (S.xxx)

”Prince” Orsini ist ein abgehalfterter Box-Manager, der zusammen mit seinem Schützling, dem ehemals stärksten Mann der Welt, Jacob van Oppen aus der DDR, durch Südamerika tingelt. Dieser hat seinen Ze-nit schon längst überschritten, was ihm auch selbst nicht verborgen bleibt – Alkohol, Depressionen und unkontrollierbare Wutausbrüche sind die Folgen. Eines Tages stranden sie in Santa María, wo die Zeit stillzustehen scheint. Für den nächsten Kampf schickt eine junge Frau, Adriana, ihren Verlobten in den Ring. Er soll mit dem Preisgeld die Hochzeit finanzieren. Doch nichts ist, wie es scheint. Zum ersten Mal scheint der Sieg von Jacob in Frage gestellt. Orsini hat Probleme, das Preisgeld zusammenzubekommen, und auch Adriana verbirgt ein Geheimnis.Eine mit lakonischem Humor untermalte Geschichte über Männerfreundschaft, Humanität und Respekt.

Álvaro Brechner, 1976 in Montevideo geboren, lebt seit 1999 in Madrid. Er drehte zunächst Fernseh-Dokumentionen und preisgekrönte Kurzfilme. ”Mal día para pescar” ist sein Spielfilm-Debüt, das 2009 in Cannes lief und in Uruguay u.a. als ”Bester Film” und ”Beste Regie” ausgezeichnet wurde sowie weitere Preise auf internationalen Festivals wie Los Angeles, Mar del Plata, Lima, Warschau gewann.

Uruguay — Regie: Álvaro Brechner

HD Mo 09. Mai 19:45 Uhr | Fr 13. Mai 18:00 UhrMA Sa 14. Mai 19:30 Uhr | So 15. Mai 22:00 Uhr

Mal día para pescarBad day to go fishing

Dokumentarfilm / 2006 / 84 min / OmdtUIn Kooperation mit Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg

Spielfilm / 2009 / 110 min / OmeU / D: Gary Piquer, Jouko Ahola, Antonella Costa

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Als die Kämpfer der Revolutionsbewegung MIR in den 1970er-Jahren aus dem Exil nach Chile gingen, um ge-gen Pinochets Regime zu kämpfen, ließen sie ihre Kin-der im ‚Projekt Zuhause‘ in Kuba zurück. Diese Kinder lebten in familienartigen Gemeinschaften mit neuen Eltern und Erziehungsidealen, die nicht immerzu zum Bildungssystem Kubas passten. Neben Fremdheit und Desorientierung bedeutete das Leben für diese Kinder eine jahrelange Trennung von den Eltern. Aguiló war eines dieser Kinder. In Gesprächen mit Beteiligten des Projekts und den eigenen Eltern, flankiert von Briefen und symbolisierten Animationen, reflektiert sie die Gefühlslage beider Seiten und zeichnet ein facetten-reiches Bild dieser kollektiven Erfahrung. Sie bricht ein jahrelanges Schweigen und versucht, die entstan-dene Bindungsleere fühlbar zu machen. Das Trauma rührt nicht allein aus einer persönlichen Verlusterfah-rung, sondern aus dem Scheitern einer Utopie, für die ein hoher Preis zu zahlen war.

Macarena Aguiló , 1971 in Chile geboren, studierte Audiovisuelle Kommunikation in Santiago. Seit 1997 arbeitet sie als Art Direktorin für Film und TV-Serien u.a. für ”Sangre Eterna”. ”El edificio de los chile-nos” erhielt auf dem DOK Leipzig in der Kategorie Nachwuchstalent eine lobende Erwähnung und gewann den Großen Preis des Dokumentarfilmfesti-vals in Santiago.

Chile — Regie: Macarena Aguiló

El edificio de los chilenosThe Chilean Building

HD Mi 11. Mai 21:45 Uhr | Sa 14. Mai 18:00 Uhr

Poldo und seine Frau Alejandra haben sich schon lan-ge nichts mehr zu sagen. Nur ihre Tochter Nati hält die Ehe noch zusammen. Als Poldos Nachbar, der Landwirt Pichón, ausgerechnet beim gemeinsamen Schlachtfest die stumme Nati beleidigt, kommt es zum Bruch zwischen den beiden Familien. Poldo ver-bietet seiner Tochter den Umgang mit Pichóns Sohn Ladeado, mit dem sie eine enge Freundschaft verbin-det. Poldo untersagt auch seiner Frau den Umgang mit dem Farmer und ahnt nicht, dass die beiden schon lange ein Verhältnis miteinander haben. Als die bitte-re Wahrheit herauskommt, nimmt Poldo Rache. Ein großartiger und ungewöhnlicher Film über de-struktive Kommunikation, subtile und offene Gewalt – aus der Sicht eines unschuldigen Kindes.

Albertina Carri, geboren 1973 in Buenos Aires, stu-dierte Fotografie, Drehbuch und Regie und begann ihre Karriere in den 1990er Jahren als Kameraassi-stentin, bevor sie im Jahre 2000 mit „No quiero vol-ver a casa“ ihr Spielfilmdebüt realisierte. Mit ihren folgenden Arbeiten „Los rubios“ und „Géminis“ hat sie sich als international beachtete Protagonistin des Neuen Argentinischen Kinos etabliert. Ihre Filme, mit denen sie immer neue Genres erprobt und Stil-mittel variiert, erhielten in Argentinien und bei inter-nationalen Festivals mehrere Auszeichnungen.

Argentinien — Regie: Albertina Carri

HD Di 10. Mai 19:45 Uhr | Mi 11. Mai 18:00 UhrMA Do 12. Mai 21:30 Uhr | Sa 14. Mai 21:30 Uhr

La rabiaRage

Spielfilm / 2008 / 83 Min / OmeU / D: Analina Concevro, Javier Lorenzo, Victor Hugo Carrizo

Dokumentarfilm / 2010 / 95 min. / OmeU

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ICH BIN DABEI.60 JAHREMENSCHENRECHTE

ICH SCHÜTZE SIE –SIE SCHÜTZEN MICH

www.amnesty.de

Amnesty Group 1614in Neckargemünd:

[email protected]

La isla: Archivos de una tragediaLa isla: Archive einer Tragödie

HD Mi 11. Mai 19:45 UhrMA Do 12. Mai 19:30 Uhr

Guatemala / Deutschland — Regie: Uli Stelzner

Armee und Polizei verschleppten und ermordeten in Guatemala Ende des 20. Jahrhunderts Hunderttau-sende Menschen. Doch dieser beispiellose Völker-mord in der jüngeren Geschichte Amerikas bleibt ungesühnt. Nach einer gewaltigen Explosion in der Hauptstadt von Guatemala im Jahre 2005 wird zufäl-lig das Geheime Archiv der Nationalpolizei gefunden. Auf dem Gelände der heutigen Polizeischule lag frü-her „die Insel“, ein geheimes Gefängnis gefürchteter Kommandos der Policia Nacional. Und hier tauchen jetzt 80 Millionen Dokumente auf, die endlich Licht in das Dunkel der Staatsverbrechen werfen.

Uli Stelzner, 1961 geboren, studierte in Kassel Päda-gogik und visuelle Kommunikation und lebt in Berlin und Mittelamerika. Seit 1992 dreht er Dokumentar-filme gegen Gewalt und soziale Ungerechtigkeit, vorzugsweise in Guatemala - „Die Zivilisationsbrin-ger“ (1997), „Testamento“ (2003), „La isla“ (2010). Darüber hinaus engagiert er sich mit seinem Mobi-len Kino und als Leiter des Menschenrechtsfestivals in Guatemala.

Der Regisseur ist anwesend.

Hinweis: Mi 11. Mai, 18.00, öffentlicher Vortrag von U. Stelzner im Romanischen Seminar, HD (S.xxx)

Dokumentarfilm / 2009 / 85 min / OmdtUIn Kooperation mit Amnesty International, Neckargmünd

zusätzlich gibt es in HD/MA Schulveranstaltungen!

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Dokumentarfilm / 2009 / 94 min. / OmdtU

„Die fünf Himmelsrichtungen“ erzählt anhand der zwei Protagonisten María Esther und Miguel die Ge-schichte der Einwohner des mexikanischen Dorfes Tres Valles in der Region Veracruz, die hier seit Ge-nerationen verwurzelt sind. Der Film porträtiert die beiden in ihrem Leben als Gastarbeiter in Kansas City, wo sie ohne Aufenthaltsgenehmigung leben und einsam ihren Alltag bestreiten, in der Hoffnung, ih-ren Familien in Mexiko ein besseres Leben bereiten zu können.„Ein Film zwischen stiller Beobachtung und auf-schlussreicher Sichtbarmachung: Die Bilder ver-schmelzen die unterschiedlichen Lebensräume zu einem neuen Ort der immerwährenden Heimatlo-sigkeit.“ Jury, Duisburg.

Fridolin Schönwiese, geboren 1967 in Wien, stu-dierte bis 1993 Publizistik und Theaterwissen-schaft und war von 1986 bis 1995 Mitglied der Perfor-mance Artgroup GANG ART. Seit 1989 realisiert er eigene Dokumentarfilme, Radio- und Kunstprojekte. Seit 2005 lebt und arbeitet Schönwiese in Mexico City. Mit „Die fünf Himmelsrichtungen“ gewann er 2010 beim Filmfest in Duisburg den 1. Preis als „Be-ster Dokumentarfilm“.

Mexiko / Österreich — Regie: Fridolin Schönwiese

HD Do 12. Mai 19:45 UhrMA Fr 13. Mai 19:30 Uhr

Los cinco puntos cardinalesDie fünf Himmelsrichtungen

Spielfilm / 2009 / 92 min / OmdtU / D: Fernando Luján, Enrique Arreola, Ari Brickman

Nora und José waren einmal ein verliebtes Paar. Nun sind sie ins Alter gekommen und seit 20 Jahren geschieden. Sie leben in zwei gegenüberliegenden Wohnungen an derselben Straße einer mexikanischen Stadt. Nora plant ihren Tod und will dabei ihren Ex-Mann noch einmal tüchtig beschäftigen. Es ist Noras letzter Wille, dass José sich um ihr Begräbnis küm-mern soll, was sich, wegen eines religiösen Feiertags und ihres Freitods, als recht schwierig erweist. Zudem findet José ein mysteriöses Foto unter Noras Bett.Eine ebenso geschickt wie feinfühlig inszenierte Ko-mödie, die eine ernste Geschichte mit leisem Humor erzählt.

Mariana Chenillo wurde 1977 in Mexiko City gebo-ren. Sie studierte dort an der renommierten Film-schule Centro de Capacitación Cinematográfica und arbeitete bei Filmproduktionen als Scriptgirl, Regie-assistentin und Produktionsmanagerin. 2004 ent-stand ihr erster Kurzfilm „Mar adentro“. Mit ihrem Spielfilmdebüt „Cincos dias sin Nora“ gewann sie 2009 in Mexiko sieben Academy Awards und inter-national zahlreiche weitere Preise u.a. als „Bester Film“ in Biarritz und Los Angeles.

Mexiko — Regie: Mariana Chenillo

HD Do 12. Mai 18:00 Uhr | Fr 13. Mai 20:00 Uhr

Cinco dias sin NoraFünf Tage ohne Nora

zusätzlich gibt es in HD/MA Schulveranstaltungen!

Page 12: 5.–15. Mai 2011 fileMariana Chenillo aus Mexiko oder „Norberto apenas tarde“ von Daniel Hendler aus Uruguay; sozialkritische Liebesgeschichten wie „La Yuma“ von Florence

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An einem langen, ereignisreichen Tag sehen wir die vier Mitglieder einer Bauernfamilie im Süden Chiles – Pedro, seine Frau Olga, die Tochter Marta und den Enkel Rodrigo – mit den Veränderungen umgehen, denen ihre Welt ausgesetzt ist. Eine Welt, in der mit einem Mal ein Gameboy oder ein neues Kleid so wertvoll sein kann wie ein Liter Milch oder ein Glas Wein und in der die Grenzen zwischen Tradition und modernem Leben rasch verwischen.Durch die einfache Gestaltung und naturalistische Darstellungsweise gelingt es dem Film, den Zu-schauer in eine ganz und gar fremde Welt zu entfüh-ren, die geprägt ist von inneren Widersprüchen und herbem Verzicht. „Huacho“ erzählt von einer kleinen Gemeinschaft, „die sich fern von der Moderne und technischen Errungenschaften abspielt, und die sich – vielleicht inmitten der Zeitbrandung – das wichtigste Gut überhaupt retten konnte: Respekt, der Familie ge-genüber und untereinander.“ (artechock)

Alejandro Fernández Almendras, 1971 in Chillan im Süden von Chile geboren, studierte zunächst Jour-nalismus und zog 1998 nach New York, wo er sei-ne Studien an der New School University und der School of Visual Arts fortsetzte. „Huacho“ ist sein Spielfilmdebüt, mit dem er u.a. 2010 in Havanna den Preis als „Bestes Erstlingswerk“ gewann.

Chile — Regie: Alejandro Fernández Almendras

HD Sa 14. Mai 19:45 Uhr | So 15. Mai 21:45 Uhr

HuachoEin Tag im Leben

La YumaDie Rebellin

HD Fr 13. Mai 21:45 Uhr | So 15. Mai 19:45 UhrMA Mo 16. Mai 19:30 Uhr | Di 17. Mai 19:30 Uhr

Nicaragua — Regie: Florence Jaugey

Yuma ist jung, fröhlich und lebenshungrig. Doch das Milieu, in dem sie aufgewachsen ist, bietet ihr we-nig Perspektiven. Nur als erfolgreiche Boxerin sieht sie eine Chance, den Armenvierteln von Managua zu entkommen, wo sich die Gangs um die Kontrolle über die Straßen streiten. Dann begegnet sie Ernesto, einem jungen Journalismus-Studenten. Ihr Leben er-fährt eine plötzliche Wendung. Für Yuma eröffnet sich eine völlig neue Welt – mit anderer Musik und einem anderen Lebensgefühl. Eine Liebesgeschichte begin-nt, die jedoch aufgrund der sozialen Gegensätze zum Scheitern verurteilt zu sein scheint. Yuma muss für ihr Glück und ihre Zukunft weiterkämpfen. „La Yuma“ ist der erste Spielfilm aus Nicaragua seit 20 Jahren. „Eine glaubwürdige Milieustudie von vibrierender Intensität. Voller Charme, lebensfrohen Figuren und einem fast verzweifelt zu nennenden Humor.“ (Die Welt)

Florence Jaugey, 1959 in Nizza geboren, studierte Schauspiel und arbeitete in Frankreich am Theater und für Kino und Fernsehen. Seit 1990 lebt sie in Nicaragua, gründete die Produktionsfirma „Camila Films“ und drehte mehrere Kurz- und Dokumentar-filme. Für ihren Kurzfilm „Cinema Alcazar“ erhielt sie 1998 auf der Berlinale den Silbernen Bären. Mit ihrem Debütfilm “La Yuma“ gewann sie internati-onal Auszeichnungen, u.a. Alma Blanco als „Be-ste Darstellerin“ beim Filmfest in Guadalajara und Cartagena.

Spielfilm / 2009 / 87 min. / OmdtU / D: Alma Blanco, Gabriel Benavides, Rigoberto Mayorga

Spielfilm / 2009 / 89 min. / OmdtU / D: Alejandra Yañez, Manuel Hernández, Clemira Aguayo

Page 13: 5.–15. Mai 2011 fileMariana Chenillo aus Mexiko oder „Norberto apenas tarde“ von Daniel Hendler aus Uruguay; sozialkritische Liebesgeschichten wie „La Yuma“ von Florence

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Dokumentarfilm / 2006 / 79 min. / OmeU

Ignacio Varchausky, ein junger Musiker in Argenti-nien versucht eine Schule zu gründen, die sich aus-schließlich dem Tango Argentino widmet. Er versucht die letzten noch lebenden Maestros für seine Idee zu gewinnen, bevor die Geheimnisse dieser Musik für immer verschwinden. Ignacio muss Emilio Balcarce überzeugen, den legendären Violinisten und Kompo-nisten mit seinen 82 Jahren noch mal zu unterrichten. Eine Geschichte des Tangos für MusikliebhaberInnen! Ein wunderbarer Dokumentarfilm über die Bemü-hungen eine Tradition und einen kulturellen Schatz zu retten und ihn lebendig zu halten.

Caroline Neal wurde 1965 in Danville, Virginia in den USA geboren und studierte vergleichende Religions-wissenschaften in Boston. Sie erhielt ein Stipendi-um für einen Studienaufenthalt in Indien, wo sie un-ter anderem für die Organisation von Mutter Teresa arbeitete. Nach der Rückkehr in die USA absolvierte sie ihren Master im Graduierten-Filmprogramm an der New York University und zog im Jahr 2000 nach Buenos Aires, wo sie mit den Vorbereitungen zu „Si sos brujo“ begann und dabei ihren jetzigen Ehe-mann Varchausky kennenlernte.

Zu Gast: Roger Helou, Tango-Experte und Tango-Pianist von „Silencio“, Paris und „Cuarteto Cedron“, Buenos Aires.

In Kooperation mit Tangodeseos, Heidelberg

Argentinien — Regie: Caroline Neal

Spielfilm / 2008 / 84 min. / OmdtU / D: Juan Fernandez, Giselle Irrazabal, Nieves Cabrera

Seit über 20 Jahren arbeitet Farrel als Matrose auf Containerschiffen, ebenso lang war er nicht mehr zu-hause. In Ushuaia, dem südlichsten Hafen der Welt, bittet er den Kapitän um Urlaub. Farrell möchte noch einmal seine Mutter besuchen, von der er nicht weiß, ob sie überhaupt noch lebt. Er reist zurück an den Ort seiner Kindheit, tief ins Herz von Feuerland, wo das Klima und die Lebensbedingungen unwirtlich erschei-nen. Die alte Heimat wirkt wenig einladend; Farrel fühlt sich fremd und haltlos.Alonsos Filme stehen für ein wortkarges, beobacht-endes Kino des Unterwegsseins von einsamen, einfachen Helden – ein geduldiges Begleiten und Aufzeichnen von alltäglichen Verrichtungen, von phy-sischem Handeln, Bewegungen und Gesten.

Lisandro Alonso, 1975 geboren, gilt als einer der wichtigsten Filmemacher des „Neuen Argenti-nischen Kinos“. Er studierte an der Universidad del Cine (FUC), arbeitete als Tonmann bei Pablo Trapero und als Regieassistent bei Nicolás Sarquís, bevor er2003 sein eigenes Produktionsunternehmen „4L“ gründete. Seit 2001 hat er vier Filme realisiert: „La libertad“ (2001), „Los muertos“ (2004), „Fantasma“ (2006) und „Liverpool“ (2008), die alle beim Filmfe-stival von Cannes zu sehen waren.

Argentinien — Regie: Lisandro Alonso

Si sos brujo: una historia de TangoA Tango Story

HD So 15. Mai 18:00 UhrHD Sa 14. Mai 21:45 Uhr

Liverpool

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Mehr als eine Million Lateinamerikaner versuchen je-des Jahr, die Grenze zu den USA illegal zu passieren. Sie glauben, sie haben nichts zu verlieren. Und lassen alles zurück: Ihre Familien, ihr Zuhause, ihre Tradi-tionen. Für den amerikanischen Traum riskieren sie ihr Leben. Seit 1994 hat sich die Zahl der «Illegalen» mehr als verdreifacht. Im selben Jahr trat das Frei-handelsabkommen NAFTA zwischen USA, Kanada und Mexiko in Kraft. Der Film von Stephanie Rauer zeigt Migration als Konsequenz eines globalen Marktes, der transnationale Unternehmen profitieren lässt, während der Großteil der Bevölkerung ohne Land, ohne Arbeit und ohne Perspektive zurückbleibt. Die individuellen Geschichten stehen für die vieler Millio-nen Migranten auf dieser Welt.

Stephanie Rauer, geboren 1977 in Heidenheim, stu-dierte Journalistik, Politik und Sozialwissenschaften in Bremen, Buenos Aires und Berlin. Seit 2002 arbei-tet sie als Freie TV-Autorin und produzierte mehrere Reportagen zu Lateinamerika für deutsche Fernseh-anstalten.

Dokumentarfilm / 2007 / 79 min. / OmdtU

Mexiko / Dtld.— Regie: S. Rauer, R. Pancera

HD / MA 05. Mai 11:00 Uhr | 09. Mai 09:00 Uhr 11. Mai 11:00 Uhr | 13. Mai 09:00 Uhr

Al norteDer Norden

HD / MA Do 05. Mai 09:00 Uhr | Mo 09. Mai 11:00 Uhr Do 12. Mai 09:00 Uhr | Fr 13. Mai 11:00 Uhr

La islasiehe Seite 10

HD / MA Fr 06. Mai 09:00 Uhr | Di 10. Mai 11:00 Uhr Do 12. Mai 11:00 Uhr

Asalto al sueñosiehe Seite 8

HD / MA Fr 06. Mai 11:00 Uhr | Di 10. Mai 09:00 Uhr Mi 11. Mai 09:00 Uhr

Los cinco puntos cardinalessiehe Seite 11

Voranmeldung: Vorführungen nur nach Voranmeldung von mind. 15 Personen

Kosten: Schüler 3 Euro, Lehrpersonal frei

Anmeldungen:Heidelberg, Karlstorkinoemail: [email protected] oder Tel: 0 62 21 - 97 89 20 (Hermann Ungerer)

Mannheim, Cinema Quadratemail: [email protected] oder Tel: 0 6 21 - 2 12 42 (Verena Schlossarek)

Schulveranstaltungen

2011

In Kooperation mit: Amnesty International, Heidelberg, GIZ- Internationales Bildungszentrum Mannheim und Migrationsbeirat der Stadt Mannheim

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Schenken Sie S Ü D Z E I Twww.suedzeit.de

Besonderer Dank an:Michael Spiegel, Hermann Ungerer Henríquez, Jo Bauer, Dr. Franz Schneider (Medienforum), Verena Schlossarek (Ci-nema Quadrat), Paulo de Carvalho (Cine Latino Tübingen), Claudia Rudolph-Hartmann (Bavaria Media GmbH), Claudia von Aleman, Dr. Florian Borchmeyer (Int. Filmfest München), Judith van den Burg, Janneke van Laar (Latin Film Fest, Ut-recht), Manfred Helfert (EWZ Heidelberg), Barbara Caroli-Buch (Freundschaftsgesellschaft BRD - Kuba e.V., Regional-gruppe Rhein-Neckar), Sabine Ehrmann (Cuba Solidarität Heidelberg e.V.), Jutta Kausch (Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba e.V.), Bertrand Goldman, Gudula Dinkelbach, Nicolas Frenzel (Amnesty International), Romain Müller (Amnesty International, Hochschulgruppe Heidelberg), Ina Bratherig (Tangodeseos Heidelberg), Roger Helou (Grupo Silencio, Basel), Carolin Kollewe (promovio e.V.), Dr. Anne Brüske (Transcultural Studies, Uni Heidelberg), Prof. Dr. Gerhard Poppenberg, Herle Jessen (Romanisches Seminar, Uni Heidelberg), Lisa Keil, Verena Krause, Gisela Boehm (Seminar für Übersetzen und Dolmetschen, Uni Heidelberg), Leda Guzman de Syed, Sabine Berger (GIZ- Internationales Bildungszentrum Mannheim), Claus Preißler, Mario di Carlo (Migrationsbeirat, Stadt Mannheim) Joachim Kurz (kino-zeit.de), Rudi Kurz (Nicaragua-Forum Heidelberg), Christina Bom-mas sowie allen VorführerInnen und KassiererInnen.

Danksagung

Festivalkoordination Festival Latino/ Cine-Latino:Michael Doh, Manfred HelfertLayout und Satz: Scharmantes DesignCovergrafik: FotoliaKontakt: Am Karlstor 1, 69117 HeidelbergWeb: www.festivallatino.de / www.cine-latino.deAuflage: 10 000 Stück

Impressum

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Cine

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Programm übersichtSc

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Man

nhei

m Mo 09. Mai Do 05. Mai Fr 06. Mai Sa 07. Mai So 08. Mai

19.30 h Nostalgia de la luz

4Seite

21.45 h El secreto de sus ojos

4Seite

19.00 h Martí, el ojo del canario

6Seite

17.30 h Por tu culpa

5Seite

21.45 h Norberto apenas tarde

5Seite

20.00 h Norberto apenas tarde

5Seite

17.30 h El secreto de sus ojos

4Seite

21.45 h Por tu culpa

5Seite

20.00 h Octubre

7Seite

17.30 h Stellet Licht

6Seite

21.45 h Nostalgia de la luz

4Seite

19.45 h Mal día para pescar

8Seite

18.00 h Estrada para Ythaca

7Seite

21.45 h Octubre

7Seite

So 08. Mai

11.00 h Seite 14Al norte

9.00 h Seite 10La isla: Archivos de una tragedia

11.00 h Seite 11Die fünf Himmels-richtungen

9.00 h Seite 8Asalto al sueno

11.00 h Seite 10La isla: Archivos de una tragedia

9.00 h Seite 14Al norte

19.30 h Martí, el ojo del canario

6Seite

21.30 h Por tu culpa

5Seite

19.30 h Nostalgia de la luz

4Seite

Mo 09. Mai

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Programm übersicht

19.45 h La rabia

9Seite

18.00 h Asalto al sueno

8Seite

21.30 h El secreto de sus ojos

4Seite

19.45 h La isla: Archivos de una tragedia

10Seite

18.00 h La rabia

9Seite

21.45 h El edificio de los chilenos

9Seite

20.00 h Cinco dias sin Nora

11Seite

18.00 h Mal día para pescar

8Seite

21.45 h La Yuma

12Seite

19.45 h Los cinco puntos cardinales

11Seite

18.00 h Cinco dias sin Nora

11Seite

21.45 h Estrada para Ythaca

7Seite

19.45 h Huacho

12Seite

18.00 h El edificio de los chilenos

9Seite

21.45 h Liverpool

13Seite

19.45 h La Yuma

12Seite

18.00 h Si sos bruojos

13Seite

21.45 h Huacho

12Seite

So 15. Mai Mi 11. Mai Do 12. Mai Fr 13. Mai Sa 14. Mai Di 10. Mai

7Seite

21.30 h Estrada para Ythaca

7Seite

19.30 h Norberto apenas tarde

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21.30 h El secreto de sus ojos

4Seite

19.30 h Octubre

21.30 h Octubre

7Seite

19.30 h Los cinco puntos cardinales

11Seite

21.30 h La rabia

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19.30 h La isla: Archivos de una tragedia

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21.30 h La rabia

9Seite

19.30 h Mal día para pescar

8Seite

22.00 h Mal día para pescar

8Seite

19.30 h El secreto de sus ojos

4Seite

11.00 h Seite 8Asalto al sueno

9.00 h Seite 11Die fünf Himmels-richtungen

11.00 h Seite 14Al norte

9.00 h Seite 11Die fünf Himmels-richtungen

11.00 h Seite 8Asalto al sueno

9.00 h Seite 10La isla: Archivos de una tragedia

11.00 h Seite 10La isla: Archivos de una tragedia

9.00 h Seite 14Al norte

So 15. Mai Mi 11. Mai Do 12. Mai Fr 13. Mai Sa 14. Mai Di 10. Mai