5cl»e!l I ;-

1
5cl»"e!l kommen, vor ,N«n 5 !, - » 1 1 e r I ?e,p,nnt. ?el,'en <;3en «1«^,«»«, Vemc^eslnn«, einen p >; t i e, ncue un6 intcrellanle Ververtun^lmösslic!,' anmuten I^alimen, >;'is!,t« !«t feierlich un6 über- Iccilen ^csscncn lucien. ^Ilc« intim un6 licinanc sscmütliel, lm Wie aus einer effektvollen Lünnc mit allen ?ark- >;Ic«Ii«cncn rci^cn6 vcrünielt, I^ian «piclt un6 jonss- tönen un6 N<;!cucl,tunss«nuanccn, 6ic ein >;1o6cII er«t licrt mit parken. 8tnsscn. plentern. Kleibern, I-lüten in cli>;« ricnli^e I^ickt «ellen, tienen <;lie «cnlanken. uncl ss!i!/.crn6cm 8cl,mui!<;, ^In6 <;lcr .jongleur. 6cr lcliöncn 'lrä^crinnen mit inrcn ?cl«c!>;ü>;>;sun«cn. in »II l!ic»c» frauliche un6 larte valeri»! mit «einen 8amt- un6 ^llaz-, >;loirc- un6 Vrokatrodcn. mit «c^cnicktcn l^änclcn meintest, i«t ein LiI6!,aucr in «cl,«uern vorüber, Din ncü^rüner I'innicn !«t 6a« sie- crnltcr I^ann, 6cr leinen cisscncn ^Vcss ^cnt mit lcuclilcn^ vciLcn ^Vän6cn linnen lenwunstvollc ! pkantazicn. 6ie «clklt 635 vcrwünnlc ?ari« un6 «eine K»n»r>;eez ,u« tiefrotem 8atin. I^cicntc, lcbmic6- i>;5erne 8tünle, sslün bemalt, mit l»vcn6ell>;>;2uel 8ei6e lctltn. >;- ü»^2 Seil wann gibt ei Mannequins! Das Mannequin ist in Paris geboren. Es mag um die Mitte des IS. Jahrhunderts gewesen sein. Da- mals trat die französische Mode ihren Eroberungs- zug durch Europa an. Keine Gazetten, keine Pho- tos, nicht einmal Zeichnungen waren ihr behilflich; sie hatte einen andern, unvergleichlichen Pionier: die zierliche Gliederpuppe, von Kopf bis Fuß aus- staffiert, wie man sich damals bei Hofe und in den vornehmen Zirkcn trug. Hundert flinke Hände hat- ten sich während Wochen in den Schneiderateliers der Ruc Saint-Honorc um ihren Anzug bemüht. War endlich alles auls schönste gefügt, dann reiste die Puppe, sorgsam verpackt, mit Eilpost auf langen, beschwerlichen Wegen hinaus in die Welt. In Deutschland erharrten sie Prinzessinnen, gräf- liche Fräuleins und was Rang und Namen trug mit zitternder Ungeduld. War die Puppe, dieses neken", wie sie allgemein benannt wui lc, endlich angelangt, dan ging der Tanz mit den Nähmamsel- lcn los. Das hat sich im Mund der Franzosen späterhin zum gewandelt und ist dann, mit dem ursprünglich sächlichen Ar- tikel behaftet, in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen. ,./)<;> ; §s»<;!»,s?l<;a/c". '/>;<;««,/,/<; s/« /c«s:r« />;i»c»s//c/rl>;/si Mannequin! In Parti Lange bevor in der Schweiz das Probieren und Vortragen von Kleidern zum temporären oder Daucrberul erhoben wurde, hatte die Pariser Cou- ture ihre ständig beschäftigten Modelle. Prima- donnen, die erst den Schöpfungen der Crcatcure Leben einhauchten und ihnen immer wieder zu neuen Ideen verhalfen. Wie oft schon hat die An- mut und bezaubernde Art des Vortragens unschein- baren Kleidern zu einem Riesenerfolg verholten! Manche der Pariser Mannequins haben sich schon Weltruf erworben Patou war berühmt um seiner bildschönen Modelle willen. In seinen bcigc-schwar- zcn Salons ließ die reizende Violette, die spätere Gattin des Millioncnschwindlcrs Stavisky, ihre Vor- führungskünste spielen. Agha Khan fand hier seine Gemahlin und von der heißblütigen Eveline Hodot, die einen Diamantenhändler aus New York kurzer- hand niederknallte, wußte die Boulevardpresse sei- tenlang zu berichten Das Mannequin in de r Schweiz Hier tauchte es zuerst in der Konfektion auf, die um 1900 herum einen bedeutsamen Auf- schwung nahm. Hübschen, gutgewachsenen Nä- herinnen wurden die Kleider auf die Figur ge- schneidert. Sie führlen die fertigen Werke auch der Kundsamc den Einkäufern der Detailgeschäfte vor und bekamen damit bald so viel zu tun, daß sie sich nicht mehr an die ratternden Nähmaschinen zu setzen brauchten. Es offenbarte sich damals immer deutlicher, welch suggestive Wirkung das von einer charmanten Frau mit keckem Selbst- bewußtsein getragene Kleid auszuüben vermag. Jedes der bestehenden und entstehenden Konfek- tionsatclicr begann sich nach geeigneten Vorführ- kräften umzusehen, dir bald auch mit dem Chef des Hauses, mitunter sogar allein, auf Reisen gingen und der Dctaillistcnkundschaft ihre Kollektion vor- führten. Allein in der schweizerischen Konfektions- industrie mögen heute an die hundert Mannequins beschäftigt sein (das Statistische Amt hat sie be- ruflich nicht ausgeschieden, sondern den Schnei- derinnen zugeteilt), deren Aufgabe darin besteht, sich vom Morgen bis zum Abend chamäleonhaft zu verwandeln. Uebrigens wird in den guten Ateliers ' jedes, auch das simpelste Kleidchen am Mannequin [ auf seinen guten Sitz geprüft, bevor es in den De- tailverkauf gelangt. So werden die Mannequins höchstens in den seltenen Momenten eines flauen Geschäftsganges für kleine Arbeiten in der Näherei oder Spedition herangezogen. Ins Blickfeld der Damenwelt trat das Manne- quin die Mannequin, wie man neuerdings zu sagen beginnt erst vor etwas mehr als zwanzig Jahren. Eine Zürcher Firma verschaffte damals ihren Kundinnen eint große Sensation mit der Vor- führung von Pariser Modellkleidern in ihren Ge- schäftsräumen durch hübsch gewachsene und dafür von der Natur in jeder Beziehung prädestinierten jungen Damen. Keine Musik beflügelte den Schritt dieser ersten Mannequins. Man hielt sich strikte an das Vorbild der Haute Couture in Paris, die auch heute noch ihre Vorführungen ohne Begleitmusik inszeniert. Es war der glückliche Gedanke eines der ersten Mannequins, das natürliche Schreiten konnte vielleicht durch Musik erleichtert werden. Wenige Jahre später strömte das Zürcher Publi- kum in heilen Scharen in die Gesellschaftsräume des Hotels Baur au lac, wo, von der gleichen Firma veranstaltet, die erste öffentliche und elegant auf- gezogene Modeschau stattfand. Dieses zugige Werbemittel wurde bald von andern Geschäften aufgegriffen. Heute sind die bei jedem Saison- beginn stattfindenden Modevorführungen der De- taillisten und der Haute Couture aus dem gesell- schaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Mannequins von einst Mannequins von heutel Zugleich mit der Mode hat sich der Typus ihrer Interpretinnen unaufhaltsam gewandelt. Die wohl- gcrundctcn Körperformen unerläßliches Attribut des Mannequins von einst wurden von einer immer mehr um sich greifenden Schlankheit ver- drängt. Schließlich siegte der Girltyp auf der gan- zen Linie. Auch von ihm hat sich der Geschmack inzwischen wieder abgewendet. Sportliche Frauen sind auf die Modebühne getreten, denen die Fähig- keit gegeben sein muß. sich mit Nachmittags- und Abendkleidern anmutig und feminin zu wandeln. Erheiternd ist der Blick in Photnlcollcktioncn, die unsere einstigen Aktricen der Mode in ihren Star- rollen zeigen. Wir lächeln nicht nur über die uns heute ein wenig abstrus erscheinenden Moden, son- dern auch über die Rollen der Darstellerinnen, über die Neckische, die Sentimentale, die Verführerische und die ..Grande damc". Von der Tätigkeit und vom Leben cines Manne- quins macht sich das Publikum häufig eine roman- hafte Vorstellung. Es wird im selben Atemzug beneidet und bedauert, bewundert und verdammt, wie anstrengend dieser Beruf in Hochbetricbszcitcn i.s! und welche Selbstbeherrschung er verlangt, weiß nur, wer Gelegenheit hat, hinter die Szene zu blicken, wer sich im Konfektionsbetrieb auskennt und mit Mannequins sich unterhalten kann. Den größten Energieaufwand erfordern Vorführungen, Mannequin 1913. Die Dame" in einem Salin- kleid mit fwrlenbcslicldem Ucbcrwurf die sich nicht nur auf Kleider beschränken. Hüte, Handschuhe, Taschen und Schuhe gehören mit zur Vervollständigung des Programms. Konfektionäre und Inhaber von Modesalons seufzen, wenn man das Problem des Mannequins antypt. Sie versichern einen immer wieder, man habe seine liebe Not, große, gut gewachsene und den festgelegten Normalmaßen entsprechende junge Frauen zu finden. Damit allein aber sei es nicht getan. Ein Mannequin sollte Anpassungsfähigkeit, geradezu eine Genialität besitzen, durch die sich die Klciderschöpfungcn beleben. Eine Berufsschule Das Problem der Mannequins hat den Mode- industriellen im Hinblick auf die Landesaus- stellung noch größere Sorgen bereitet. Wie sollte es dannzumal werden, wenn heute schon ge- nügend geeignete Kräfte mangeln? Diese Erwägun- gen waren Anlaß zur Gründung der Modeschule, die ihren Betrieb in diesen Tagen eröffnet. Leistet sie erfolgreiche Arbeit und zeigt es sich, daß die Schülerinnen neben den schauspielerischen und tänzerischen Qualifikationen auch jene erwerben können, die für den Beruf als Vorführdame not- wendig sind, dann wäre zu prüfen, ob die Schule in verkleinertem Rahmen bestehen bleiben soll. Durch eine systematische Ausbildung konnte der Beruf zudem mehr Ansehen gewinnen. Um den Zei- ten des Stoßbetriebes besser gewachsen zu sein, müßten einem Detailgeschäft neben den in Dauer- stellung beschäftigten Mannequins auch Damen zur Verfügung stehen, die sich in den stilleren Zeiten als Verkäuferinnen und Beraterinnen de r Kund- schaft betätigen, und über persönlichen Geschmack und eine gute Allgemeinbildung verfügen. G. H. 8cl,Iuli 6e« ««lalltlonellen ^eil. Die Chance unserer Einkäufer, als Erste auf dem Weltmarkt die Wahl treffen zu können, ist größer als wir selbst glaubten. Je weiter wir vorwärtskommen im Auspacken der Ballen und im Sortieren der Perser, um so mehr freuen wir uns über unsere Chance, denn es sind Stücke dabei von einer Farbenpracht und Güte, wie man sie seit vielen Jahren überhaupt nicht mehr erhielt. Wir sind stolz, als erstes und ältestes Teppichhaus der Schweiz unsern Kunden wieder einmal etwas ganz Besonderes bieten zu können. Dabei sind die Preise nicht höller als diejenigen, die man üblich für gesunde Ware anlegen muß, daher in Anbetracht der hervorragenden Qualität außerordentlic h günstig. Bald wird alles ausgepackt und etikettiert sein. Wer sich einen schönen Perser sichern will, der nach Jahrzehnten noch freut, lasse sich die große Chance nicht entgehen. Wir wissen nicht, ob wir später einmal noch so gut und so preiswert kaufen können . beim Zentral Gleiches Hans in Bern

Transcript of 5cl»e!l I ;-

Page 1: 5cl»e!l I ;-

5cl»"e!l kommen, vor ,N«n 5 !, - » 1 1 e r I?e,p,nnt. ?el,'en <;3en «1«^,«»«, Vemc^eslnn«, einenp >; t i e, ncue un6 intcrellanle Ververtun^lmösslic!,' anmuten I^alimen, >;'is!,t« !«t feierlich un6 über-

Iccilen ^csscncn lucien. ^Ilc« intim un6 licinanc sscmütliel, lmWie aus einer effektvollen Lünnc mit allen ?ark- >;Ic«Ii«cncn rci^cn6 vcrünielt, I^ian «piclt un6 jonss-

tönen un6 N<;!cucl,tunss«nuanccn, 6ic ein >;1o6cII er«t licrt mit parken. 8tnsscn. plentern. Kleibern, I-lütenin cli>;« ricnli^e I^ickt «ellen, tienen <;lie «cnlanken. uncl ss!i!/.crn6cm 8cl,mui!<;, ^In6 <;lcr .jongleur. 6crlcliöncn 'lrä^crinnen mit inrcn ?cl«c!>;ü>;>;sun«cn. in »II l!ic»c» frauliche un6 larte valeri»! mit «einen8amt- un6 ^llaz-, >;loirc- un6 Vrokatrodcn. mit «c^cnicktcn l^änclcn meintest, i«t ein LiI6!,aucr in

«cl,«uern vorüber, Din ncü^rüner I'innicn !«t 6a« sie- crnltcr I^ann, 6cr leinen cisscncn ^Vcss ^cnt mit

lcuclilcn^ vciLcn ^Vän6cn linnen lenwunstvollc !

pkantazicn. 6ie «clklt 635 vcrwünnlc ?ari« un6 «eineK»n»r>;eez ,u« tiefrotem 8atin. I^cicntc, lcbmic6-i>;5erne 8tünle, sslün bemalt, mit l»vcn6ell>;>;2uel 8ei6e lctltn. >;-

ü»^2

Seil wann gibt ei Mannequins!

Das Mannequin ist in Paris geboren. Es mag umdie Mitte des IS. Jahrhunderts gewesen sein. Da-mals trat die französische Mode ihren Eroberungs-zug durch Europa an. Keine Gazetten, keine Pho-tos, nicht einmal Zeichnungen waren ihr behilflich;sie hatte einen andern, unvergleichlichen Pionier:die zierliche Gliederpuppe, von Kopf bis Fuß aus-staffiert, wie man sich damals bei Hofe und in denvornehmen Zirkcn trug. Hundert flinke Hände hat-ten sich während Wochen in den Schneiderateliersder Ruc Saint-Honorc um ihren Anzug bemüht.

War endlich alles auls schönste gefügt, dann reistedie Puppe, sorgsam verpackt, mit Eilpost auflangen, beschwerlichen Wegen hinaus in die Welt.In Deutschland erharrten sie Prinzessinnen, gräf-liche Fräuleins und was Rang und Namen trug mitzitternder Ungeduld. War die Puppe, diesesneken", wie sie allgemein benannt wui lc, endlichangelangt, dan ging der Tanz mit den Nähmamsel-lcn los. Das hat sich im Mund derFranzosen späterhin zum gewandelt

und ist dann, mit dem ursprünglich sächlichen Ar-tikel behaftet, in den deutschen Sprachgebrauchübergegangen.

,./)<;>; §s»<;!»,s?l<;a/c". '/>;<;««,/,/<; s/« /c«s:r« />;i»c»s//c/rl>;/si

Mannequin! In PartiLange bevor in der Schweiz das Probieren und

Vortragen von Kleidern zum temporären oderDaucrberul erhoben wurde, hatte die Pariser Cou-ture ihre ständig beschäftigten Modelle. Prima-donnen, die erst den Schöpfungen der CrcatcureLeben einhauchten und ihnen immer wieder zuneuen Ideen verhalfen. Wie oft schon hat die An-mut und bezaubernde Art des Vortragens unschein-baren Kleidern zu einem Riesenerfolg verholten!Manche der Pariser Mannequins haben sich schonWeltruf erworben Patou war berühmt um seinerbildschönen Modelle willen. In seinen bcigc-schwar-zcn Salons ließ die reizende Violette, die spätereGattin des Millioncnschwindlcrs Stavisky, ihre Vor-führungskünste spielen. Agha Khan fand hier seineGemahlin und von der heißblütigen Eveline Hodot,die einen Diamantenhändler aus New York kurzer-hand niederknallte, wußte die Boulevardpresse sei-tenlang zu berichten

Das Mannequin in d er SchweizHier tauchte es zuerst in der Konfektion

auf, die um 1900 herum einen bedeutsamen Auf-schwung nahm. Hübschen, gutgewachsenen Nä-herinnen wurden die Kleider auf die Figur ge-schneidert. Sie führlen die fertigen Werke auch derKundsamc den Einkäufern der Detailgeschäftevor und bekamen damit bald so viel zu tun, daßsie sich nicht mehr an die ratternden Nähmaschinenzu setzen brauchten. Es offenbarte sich damalsimmer deutlicher, welch suggestive Wirkung dasvon einer charmanten Frau mit keckem Selbst-bewußtsein getragene Kleid auszuüben vermag.Jedes der bestehenden und entstehenden Konfek-tionsatclicr begann sich nach geeigneten Vorführ-kräften umzusehen, dir bald auch mit dem Chef desHauses, mitunter sogar allein, auf Reisen gingenund der Dctaillistcnkundschaft ihre Kollektion vor-führten. Allein in der schweizerischen Konfektions-industrie mögen heute an die hundert Mannequinsbeschäftigt sein (das Statistische Amt hat sie be-ruflich nicht ausgeschieden, sondern den Schnei-derinnen zugeteilt), deren Aufgabe darin besteht,sich vom Morgen bis zum Abend chamäleonhaft zuverwandeln. Uebrigens wird in den guten Ateliers '

jedes, auch das simpelste Kleidchen am Mannequin [

auf seinen guten Sitz geprüft, bevor es in den De-tailverkauf gelangt. So werden die Mannequinshöchstens in den seltenen Momenten eines flauenGeschäftsganges für kleine Arbeiten in der Nähereioder Spedition herangezogen.

Ins Blickfeld der Damenwelt trat das Manne-quin die Mannequin, wie man neuerdings zusagen beginnt erst vor etwas mehr als zwanzig

Jahren. Eine Zürcher Firma verschaffte damalsihren Kundinnen eint große Sensation mit der Vor-führung von Pariser Modellkleidern in ihren Ge-schäftsräumen durch hübsch gewachsene und dafürvon der Natur in jeder Beziehung prädestiniertenjungen Damen. Keine Musik beflügelte den Schrittdieser ersten Mannequins. Man hielt sich strikte andas Vorbild der Haute Couture in Paris, die auchheute noch ihre Vorführungen ohne Begleitmusikinszeniert. Es war der glückliche Gedanke eines derersten Mannequins, das natürliche Schreiten konntevielleicht durch Musik erleichtert werden.

Wenige Jahre später strömte das Zürcher Publi-kum in heilen Scharen in die Gesellschaftsräumedes Hotels Baur au lac, wo, von der gleichen Firmaveranstaltet, die erste öffentliche und elegant auf-gezogene Modeschau stattfand. Dieses zugige

Werbemittel wurde bald von andern Geschäftenaufgegriffen. Heute sind die bei jedem Saison-beginn stattfindenden Modevorführungen der De-taillisten und der Haute Couture aus dem gesell-

schaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken.

Mannequins von einst Mannequins von heutelZugleich mit der Mode hat sich der Typus ihrer

Interpretinnen unaufhaltsam gewandelt. Die wohl-gcrundctcn Körperformen unerläßliches Attributdes Mannequins von einst wurden von einerimmer mehr um sich greifenden Schlankheit ver-drängt. Schließlich siegte der Girltyp auf der gan-zen Linie. Auch von ihm hat sich der Geschmackinzwischen wieder abgewendet. Sportliche Frauensind auf die Modebühne getreten, denen die Fähig-keit gegeben sein muß. sich mit Nachmittags- undAbendkleidern anmutig und feminin zu wandeln.Erheiternd ist der Blick in Photnlcollcktioncn, dieunsere einstigen Aktricen der Mode in ihren Star-rollen zeigen. Wir lächeln nicht nur über die unsheute ein wenig abstrus erscheinenden Moden, son-dern auch über die Rollen der Darstellerinnen, überdie Neckische, die Sentimentale, die Verführerischeund die ..Grande damc".

Von der Tätigkeit und vom Leben cines Manne-quins macht sich das Publikum häufig eine roman-hafte Vorstellung. Es wird im selben Atemzug

beneidet und bedauert, bewundert und verdammt,wie anstrengend dieser Beruf in Hochbetricbszcitcni.s! und welche Selbstbeherrschung er verlangt, weißnur, wer Gelegenheit hat, hinter die Szene zublicken, wer sich im Konfektionsbetrieb auskenntund mit Mannequins sich unterhalten kann. Dengrößten Energieaufwand erfordern Vorführungen,

Mannequin 1913. Die Dame" in einem Salin-kleid mit fwrlenbcslicldem Ucbcrwurf

die sich nicht nur auf Kleider beschränken. Hüte,Handschuhe, Taschen und Schuhe gehören mit zurVervollständigung des Programms.

Konfektionäre und Inhaber von Modesalonsseufzen, wenn man das Problem des Mannequinsantypt. Sie versichern einen immer wieder, manhabe seine liebe Not, große, gut gewachsene undden festgelegten Normalmaßen entsprechende junge

Frauen zu finden. Damit allein aber sei es nichtgetan. Ein Mannequin sollte Anpassungsfähigkeit,geradezu eine Genialität besitzen, durch die sich dieKlciderschöpfungcn beleben.

Eine Berufsschule

Das Problem der Mannequins hat den Mode-industriellen im Hinblick auf die Landesaus-stellung noch größere Sorgen bereitet. Wiesollte es dannzumal werden, wenn heute schon ge-nügend geeignete Kräfte mangeln? Diese Erwägun-gen waren Anlaß zur Gründung der Modeschule,die ihren Betrieb in diesen Tagen eröffnet. Leistetsie erfolgreiche Arbeit und zeigt es sich, daß dieSchülerinnen neben den schauspielerischen undtänzerischen Qualifikationen auch jene erwerbenkönnen, die für den Beruf als Vorführdame not-wendig sind, dann wäre zu prüfen, ob die Schulein verkleinertem Rahmen bestehen bleiben soll.Durch eine systematische Ausbildung konnte derBeruf zudem mehr Ansehen gewinnen. Um den Zei-ten des Stoßbetriebes besser gewachsen zu sein,müßten einem Detailgeschäft neben den in Dauer-stellung beschäftigten Mannequins auch Damen zurVerfügung stehen, die sich in den stilleren Zeitenals Verkäuferinnen und Beraterinnen d er Kund-schaft betätigen, und über persönlichen Geschmackund eine gute Allgemeinbildung verfügen. G. H.

8cl,Iuli 6e« ««lalltlonellen ^eil.

Die Chance unserer Einkäufer, als Erste auf dem Weltmarkt die Wahl treffenzu können, ist größer als wir selbst glaubten. Je weiter wir vorwärtskommen

im Auspacken der Ballen und im Sortieren der Perser, um so mehr freuenwir uns über unsere Chance, denn es sind Stücke dabei von einer Farbenpracht

und Güte, wie man sie seit vielen Jahren überhaupt nicht mehr erhielt.

Wir sind stolz, als erstes und ältestes Teppichhaus der Schweiz unsern Kundenwieder einmal etwas ganz Besonderes bieten zu können. Dabei sind die Preise

nicht höller als diejenigen, die man üblich für gesunde Ware anlegen muß,

daher in Anbetracht der hervorragenden Qualität außerordentlich günstig.

Bald wird alles ausgepackt und etikettiert sein. Wer sich einen

schönen Perser sichern will, der nach Jahrzehnten noch freut, lasse

sich die große Chance nicht entgehen. Wir wissen nicht, ob wirspäter einmal noch so gut und so preiswert kaufen können.

beim ZentralGleiches Hans in Bern

Mannequin
Mannequin!
Mannequin
Mannequin
Mannequin
Mannequin
Mannequin,
Mannequin
Mannequin