5G Möglichkeiten und Herausforderungen, insbesondere für ...NodeB Internet, anderes Mobilfunknetz...
Transcript of 5G Möglichkeiten und Herausforderungen, insbesondere für ...NodeB Internet, anderes Mobilfunknetz...
Wir geben Impulse
Fachhochschule Südwestfalen
5G – Möglichkeiten und Herausforderungen,
insbesondere für den ländlichen Raum
Sitzung der Breitbandbeauftragten der Kreise in NRW – zusammen mit Mitgliedern des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr (21. Mai 2019)
Prof. Dr. C. Lüders, Prof. Dr. S. Breide, S. Helleberg (M.Eng)
FH Südwestfalen, Breitbandkompetenzzentrum NRW – BBCC.NRW
Lindenstr. 53, 59872 Meschede
Email:[email protected]
Inhalt
Einleitung
Auf dem Weg zur 5. Generation Mobilfunk
5G – Besonderheiten und Anwendungen
Frequenzbänder im Mobilfunk
Derzeitige LTE-Versorgung und Migration zu 5G
Zusammenfassung und Fazit
Generationen von Mobilfunksystemen
UMTS
GPRS
GSMCDMA
2G digital
Telefonie
SMS, Fax,
Daten
EDGE
3G: IMT-2000
wie 2G und
www, Email,
Bilder, Video, ..
mehrere länderspezifische analoge Systeme: Telefonie 1G
4G: IMT-Adv.
wie 3G und
höhere Raten
M2M, IoT, …
HSPA+
LTEWiMAX
5G: IMT-2020
LTE-Adv.
5G
1990
2000
2010
2020
HSPA
0,01
0,5
0,4
14
42
300
1000
0,01
0,2
0,4
7
12
75
500
Mbit/sDL UL
Globale Mobilfunk-Standards
globale Steuerung des Prozesses:
International Telecommunications Union (ITU)
konkrete Standards: (GSM), UMTS, LTE, 5G
3rd Generation Partnership Project (3GPP)
– ETSI Europa: European Telecommunication Standards Institute
– ARIP Japan: Association of Radio Industries and Businesses
– ATIS USA: Alliance for Telecommunications Industry Solutions
– TTA Korea: Telecommunications Technology Association
– TTC Japan: Telecommunications Technology Committee
– CCSA China: China Communications Standards Association
– TSDSI India: Telecommunications Standards Development Society
Zeitpläne für 5G
2014 2015 2016 2017 2018 2019
Trends, Feasibility
Vision IMT
WRC
15
WRC
19
Performance Req.
Evaluation Method
Proposals IMT-2020
Evaluation
Specifications
ITU
Release 13
Release 14
Release 15
Release 16
Release 17
3GPP
Quellen:
ITU towards “IMT for and beyond”, www.itu.int
D. Flore: LTE evolution and road to 5G, www.3gpp.org
2020
Spezifikation von 5G in mehreren Phasen
Weiterentwicklung von LTE
Vorüberlegungen 5G
Erweiterungen LTE
Inhalt
Einleitung
Auf dem Weg zur 5. Generation Mobilfunk
5G – Besonderheiten und Anwendungen
Frequenzbänder im Mobilfunk
Derzeitige LTE-Versorgung und Migration zu 5G
Zusammenfassung und Fazit
Nutzungsszenarien IMT 2020 (5G) gemäß ITU
Quelle: ITU-R: Rec. M.2083-0, IMT Vision – Framework and overall objectives
of the future development of IMT for 2020 and beyond, Sept. 2015
EMBB
MMTC URLLC
Spitzendatenrate ≈ 20 / 10 Gbit/s (DL/UL)User Experienced ≈ 100 / 50 Mbit/s (DL/UL)
≈ 1 Mio. Geräte pro km2
viele kleine Datenpakete
Latenz ≈ 1 ms (z. Vgl.: LTE ≈ 20 ms)
Übertragungssicherheit ≈ 99,999%
Nicht alles
gleichzeitig!!!
Betriebsarten für 5G
öffentliches landesweites/globales Mobilfunknetz
privates lokales Mobilfunknetz
Device-to-Device Communication (D2D); z.B. Fahrzeug-Fahrzeug-Kom.
ohne Infrastruktur (ähnlich wie Bluetooth)
durch Infrastruktur koordiniert (z.B. Kanalzuteilung)
weniger Störungen
Network Slicing:
mehrere logisch getrennte Netze für unterschiedliche Anforderungen
(vertikale Industrien und deren Anwendungen, s.u.)
über eine physikalische Infrastruktur
Geschäftsfelder und Anwendungen
Vertikale Industrien
Produz. Industrie, I4.0
Energieversorger
Automobilbranche
Logistik und Transport
Landwirtschaft
Smart Cities
Gesundheit/Wellness, …
Anwendungen
Maschinensteuerung, Augmented Reality
Zählerauslesung, Netzsteuerung, …
Diagnose, Verkehrssteuerung, autonom. Fahren
Flottenmanagement, autonome Gabelstapler
Steuerung Landmaschinen, Sensoren im Feld, …
Verkehrssteuerung, Umweltsensoren
Fitnesstracker, Tele-Medizin (bei Unfall), …
Network Slicing: Service Level Agreements (Qualität, Funktionalität, Preis, …)
zwischen Netzbetreiber und Vertikaler Industrie
neue Einahmequellen für Netzbetreiber
Aufbau eines Mobilfunknetzes
NodeBInternet, anderes
Mobilfunknetz
User
Equipm.
Funknetz
Radio AccessKernnetz
Core NetworkExternes Netz
Glasfaser
Hochleistungs-
Richtfunk2G, 3G, 4G/LTE- spezielle HW mit
- zugehöriger SW
5G- Universelle HW
- Network Function Virtualization
NodeB- eNB: 4G-Basisstation
- gNB: 5G-Basisstation
Smartphone Slice
Automotive Slice
Agriculture Slice Slice
Inhalt
Einleitung
Auf dem Weg zur 5. Generation Mobilfunk
5G – Besonderheiten und Anwendungen
Frequenzbänder im Mobilfunk
Derzeitige LTE-Versorgung und Migration zu 5G
Zusammenfassung und Fazit
Frequenzbänder im Mobilfunk
500400 600 700 800 900 1000
2021 2026 2034
GS
MR
GS
MR
2034Jahr der Neuvergabe
f / MHz
15001400 1600 1700 1800 1900 2000
2026/2034 2026/2021
DE
CT
2034 2026/2034
21002000 2200 2300 2400 2500 2600
Bluetooth,
WLAN, …
20262026/2021
f / MHz
34003300 3500 3600 3700 3800 3900
bisher: Drahtloser Netzzugang regionale,
Öffentlicher Mobilfunk private Netze f / MHz
derzeit in der
Versteigerung!
Weitere Frequenzbänder für den Mobilfunk 5G
Zur Entscheidung auf World Radio Conference WRC19 (Nov.)
24,3 … 27,5 GHz
37,0 … 40,5 GHz
42,5 … 43,5 GHz
45,5 … 47,0 GHz
47,2 … 50,2 GHz
50,4 … 52,6 GHz
66,0 … 76,0 GHz
81,0 … 86,0 GHz
• Anbindung Basisstationen & Remote Radio Heads
• Versorgung von Mobilstationen in Mikro-/Pikozellen
• für Device-to-Device-Kommunikation (D2D)
• Nachteil: ungünstige Ausbreitungsbedingungen
daher eher für kürzere Entfernungen
• Vorteil: viel Frequenzspektrum hohe Kapazität
kleine Antennen
• Zusätzlich: Verbesserung Zusammenspiel mit WLAN
• Nutzung von WLAN-Bändern durch LTE und 5G
Frequenzauktion April/Mai 2019
Versteigerung: 3,4 GHz … 3,7 GHz & 2 GHz Band für bundesweite Nutzung
3,4 –3,7 GHz: 10 MHz Blöcke – ungepaart
2 GHz (früher UMTS): gepaarte 5 MHz Blöcke, Nutzung ab 2021 bzw. 2026
Vergabe von Frequenzen im Antragsverfahren für regionale/private Nutzung
nach Abschluss der Versteigerungen: 3,7 – 3,8 GHz
ausgeschlossen: alle, die bei 3,4 … 3,7 GHz Frequenzen zur
bundesweiten Nutzung ersteigert haben
weiterhin: 26 GHz Band
Befristung bis Ende 2040
Vergabe technologieneutral: nicht nur 5G, auch anderen Techniken möglich
Frequenzauktion April/Mai 2019: Auflagen
E 22: mindestens 98% der Haushalte je Bundesland mit ≥ 100 Mbit/s
E 22: alle Bundesautobahnen ≥ 100 Mbit/s und ≤ 10 ms Latenz
E22/24: ähnlich für Bundes-/Landstraßen, Wasserwege, Schienenwege
Versorgungsauflagen für Verkehrswege: Versorgung durch
andere Mobilfunknetze werden angerechnet
E 22: ≥ 1.000 „5G-Basisstationen“ und
E 22: ≥ 500 Basisstationen mit mindestens
100 Mbit/s in „weißen Flecken“
geringere Auflagen für Neueinsteiger
Empfehlung: Infrastruktur-Sharing, National Roaming
• Datenraten Downlink
• außen
• ohne Konkurrenz
Versorgung muss nicht mit 5G und versteigerten Frequenzen erfolgen
Inhalt
Einleitung
Auf dem Weg zur 5. Generation Mobilfunk
5G – Besonderheiten und Anwendungen
Frequenzbänder im Mobilfunk
Derzeitige LTE-Versorgung und Migration zu 5G
Zusammenfassung und Fazit
0
10000
20000
30000
40000
50000
E11 E12 E13 E14 E15 E16 E17 E18
LTE-Basisstationen
Bundesautobahnen: 72% … 96%
Bundesstraßen: 46% … 88%
Landstraßen: 39% … 82%
Telekom: 94% der Haushalte
Vodafone: 91% der Haushalte
Telefonica: 82% der Haushalte
LTE-Ausbau und –Versorgung (2017)
Quelle:
Jahresberichte
BNetzA
E: Ende
Jahr
2017:
weniger als 40% aller SIM-
Karten mit LTE-Nutzung!!!
(LTE-)Versorgung und Zahl der Standorte
Telekom: 94% der Haushalte
Vodafone: 91% der Haushalte
Telefonica: 82% der Haushalte
mit zusammen
48000 LTE-Standorten (E2017)
Quelle: Bundesnetzagentur
Anzahl benötigter Standorte
wächst überproportional
mit der Versorgungswahrsch.
Datenverkehr in Deutschland
Extrapolation auf 2030: 300 GByte pro Einwohner und Monat !!!
60% des Verkehrs durch Videos
25% des Verkehrs durch M2M, IoT, …
GB
yte
pro
Mo
na
t u
nd
EW
0,1
2,5
40
Umgang mit dem drastischem Anstieg
Anstieg der Datenmenge um den Faktor ≈120 gegenüber heute
Kapazitätsreserve: Faktor 1 … 2
technischer Fortschritt (5G): Faktor 3 … 5
neue Frequenzbereiche: Faktor 4 … 5
in Bereichen oberhalb 6 GHz verfügbar, schlechtere Funkausbreitung
Zusammenspiel mit WLAN optimieren
mehr Standorte: Faktor 2 … 5
zum Teil Netzverdichtung Makrozellen
hauptsächlich Mikro-, Piko-, Femto-Zellen / WLAN
in Gebäuden, Bahnhöfe, Fußgängerzonen: niedrige Sendeleistungen
Reichweite
800 MHz
3500 MHz
bei gleicher Datenrate
Downlink, außen
Downlink
im Gebäude
Uplink,
außen
Mögliche Datenraten (derzeitige Technologie)
30 MHz Spektrum bei 700/800/900 MHz
80 MHz Spektrum bei 3600 MHz
- durch verbesserte LTE-Technologie: ca. Faktor 2
- durch 5G-Technologie (< 6 GHz): ca. Faktor 3 … 4
Breitbandmessungen
Bundesnetzagentur
Je höher die gebuchte
Datenrate desto seltener
erreicht man 50% davon.
Was heißt „versorgt“?
Datenrate (Maß für die Versorgung) hängt ab von
Abstand zur Basisstation, Topografie, Bebauung, Bewuchs
genauen Ort:
Keller, EG, DG, Balkon, Garten, Fahrzeug, externe Antenne, …
Auslastung der eigenen Funkzelle: Kapazität wird geteilt!!!
Störungen aus anderen Funkzellen
Uplink / Downlink
Leistungsfähigkeit des Endgeräts
Einfluss der Endgeräte
Wann gibt es Endgeräte, die die neue Technologie unterstützen?
Zu einer Technologie: mehrere Klassen / Kategorien von Endgeräten
Welcher Leistungsumfang der neuen Technologie wird unterstützt?
Alle Frequenzbänder, die der Netzbetreiber einsetzt?
Welche Frequenzträger können gebündelt werden?
Welche Antennentechnik (MIMO) wird unterstützt?
Wie ist die Empfängerempfindlichkeit des Endgeräts?
Rückbau einer alten zugunsten einer neuen Technologie
Versorgungslage für Besitzer alter Endgeräte wird schlechter!
Migration: LTE 5G
4G
NB
5G
NB
4G
NB
5G
NB
5G
NB5G
NB
4G
NB
5G
NB
4G
NB
4G
NB
User
Equipment
NB: Node B – Basisstation
• eNB: 4G
• gNB: 5Gwww.gsma.com/futurenetworks/wp-content/uploads/
2018/04/Road-to-5G-Introduction-and-Migration_FINAL.pdf
Control Plane
User Plane
4G-Kernnetz 5G-Kernnetz
5G
NB
Anmerkung zu „Umweltaspekten“
deutlich höhere Datenmengen deutlich höherer Energiebedarf
kann nicht vollständig durch höhere Effizienz kompensiert werden
zusätzliche Technologie / Standorte mehr Strahlung
eventuell Rückbau alter Technologien (z.B. 3G) an Standorten
bei 5G bis 3,8 GHz nicht grundsätzlich anders als bei 4G
Bundesamt für Strahlenschutz: „Innerhalb der gültigen Grenzwerte …
und bei Einhaltung der … an Mobiltelefone gestellten Anforderungen
gibt es demnach keine bestätigten Belege auf eine schädigende
Wirkung des Mobilfunks.“
weniger untersucht: Frequenzbereich über 10 GHz, aber dort geringere
Eindringtiefen in Gewebe
Zusammenfassung und Fazit (1)
5G: äußerst leistungsfähige Mobilfunktechnologie
wesentliche Neuerungen bei industriellen Anwendungen und M2M
drei Hauptanwendungsszenarien
EMBB sehr hohe Datenraten
MMTC sehr viele Endgeräte
URLLC äußerst hohe Zuverlässigkeit
sehr niedrige Latenz
aber keine kurzfristige Lösung gegen mangelnde Versorgung
derzeitige Frequenzversteigerung: bestenfalls Einstieg in 5G
Anforderungen zur Verbesserung der Versorgung: technologieneutral
Aufbau 5G-Infrastruktur wird dauern, ebenso Verbreitung 5G-Endgeräte
nicht
alles
gleichzeitig!
Zusammenfassung und Fazit (2)
Einführung einer neuen Technologie kann für Besitzer alter Endgeräte
Verschlechterungen bedeuten (Rück-/Nichtaus-bau der alten Technologie)
daher muss LTE weiter ausgebaut werden
jeder Nutzer sollte eigene Möglichkeiten prüfen (Gerät, Vertrag, WLAN, …)
konstruktive Gespräche mit Netzbetreibern suchen
keine pauschalen Maximalanforderungen, sondern:
detaillierte Analyse: Welches Leistungsmerkmal wird wo benötigt?
neue Prozesse (Network Slicing): Vertikale Industrien Netzbetreiber
Politik: Rechtlicher und ordnungspolitischer Rahmen
Mobilfunk ist Ergänzung, kein Ersatz für leitungsgebundene Infrastruktur