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Betonwerkstein-Kalender 2009 www.ad-media.de 256 6.1 Ausschreibungshinweise für Betonwerkstein und Terrazzoplatten 6. Ausführung von Betonwerkstein- und Natursteinarbeiten Normen DIN V 18500: Betonwerkstein - Begriffe, Anforderung, Prüfung, Überwachung DIN EN 13748-1: Terrazzoplatten für die Verwendung im Innenbereich DIN EN 13748-2: Terrazzoplatten für die Verwendung im Außenbereich DIN EN 13198: Straßenmöbel und Gestaltungselemente DIN 18065: Gebäudetreppen – Definitionen, Messregeln, Hauptmaße DIN 18069: Tragbolzentreppen für Wohngebäude – Bemessung und Ausführung DIN 18515-1/2: Angemörtelte Außenwandbekleidungen DIN 18516-5: Außenwandbekleidungen, hinterlüftet. Teil 5: Betonwerkstein: Anforderungen, Bemessung ATV DIN 18333: Betonwerksteinarbeiten Ausschreibung der optischen Anforderungen Der Architekt und Planer hat letztendlich drei Möglichkeiten Betonwerksteinober- flächen bezüglich ihrer optischen und der evtl. damit verbundenen technischen An- forderungen z. B. Verschleißwiderstand auszuschreiben. 1. Ausschreibung nach Muster eines Herstellers Häufig gibt es Betonwerksteinhersteller die sich entweder auf den Innen- oder Außen- bereich spezialisiert haben. Seltener findet man jedoch Produzenten, die sowohl Be- läge für den Innen- als auch den Außen- bereich produzieren (siehe hierzu auch www.info-b.de, dort finden Sie eine breite Palette von Herstellern von Betonwerkstein- erzeugnissen). In den Musterübersichten Betonwerkstein bietet wie kein anderer Werkstoff eine breite Palette an Farbgebungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Es handelt sich um ein vor- gefertigtes Erzeugnis aus bewehrten oder unbewehrten Beton, dessen Oberfläche werksteinmäßig bearbeitet bzw. besonders gestaltet ist. Typische Anwendungsgebiete für Betonwerkstein sind Innen- und Außen- treppen, Bodenbeläge für innen und außen, Fassaden sowie Innen- und Außenmöblierung. Weiterhin lassen sich auch vor Ort dekorative Terrazzoböden herstellen, die zurzeit eine Renaissance erfahren. Im Folgenden soll aufgezeigt wer- den, welche Möglichkeiten der Planer und Architekt hat, seinen „Wunschbetonwerkstein“ auch auszuschreiben, denn häufig ist er von den vielfältigen Möglichkeiten der Betonzusammensetzung in Kom- bination mit den verschiedenen Oberflächenbearbeitungen überfordert.

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6.1 Ausschreibungshinweise für Betonwerkstein und Terrazzoplatten

6. Ausführung von Betonwerkstein- und Natursteinarbeiten

Normen

DIN V 18500: Betonwerkstein - Begriffe, Anforderung,Prüfung, ÜberwachungDIN EN 13748-1:Terrazzoplatten für die Verwendung imInnenbereichDIN EN 13748-2:Terrazzoplatten für die Verwendung imAußenbereichDIN EN 13198: Straßenmöbel und GestaltungselementeDIN 18065:Gebäudetreppen – Definitionen,Messregeln, HauptmaßeDIN 18069:Tragbolzentreppen für Wohngebäude –Bemessung und AusführungDIN 18515-1/2:Angemörtelte AußenwandbekleidungenDIN 18516-5:Außenwandbekleidungen, hinterlüftet. Teil 5: Betonwerkstein: Anforderungen,Bemessung

ATV DIN 18333:Betonwerksteinarbeiten

Ausschreibung der optischenAnforderungen

Der Architekt und Planer hat letztendlichdrei Möglichkeiten Betonwerkstein ober -flächen bezüglich ihrer optischen und derevtl. damit verbundenen technischen An -for derungen z. B. Verschleißwiderstandauszuschreiben.

1. Ausschreibung nach Mustereines Herstellers

Häufig gibt es Betonwerksteinhersteller diesich entweder auf den Innen- oder Außen -bereich spezialisiert haben. Seltener findetman jedoch Produzenten, die sowohl Be -läge für den Innen- als auch den Außen -bereich produzieren (siehe hierzu auchwww.info-b.de, dort finden Sie eine breitePalette von Herstellern von Beton werk stein -erzeugnissen). In den Musterübersichten

Betonwerkstein bietet wie kein anderer Werkstoff eine breite Palette anFarbgebungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Es handelt sich um ein vor-gefertigtes Erzeugnis aus bewehrten oder unbewehrten Beton, dessenOberfläche werksteinmäßig bearbeitet bzw. besonders gestaltet ist.Typische Anwendungsgebiete für Betonwerkstein sind Innen- und Außen -treppen, Bodenbeläge für innen und außen, Fassaden sowie Innen- undAußenmöblierung.Weiterhin lassen sich auch vor Ort dekorative Terrazzoböden herstellen,die zurzeit eine Renaissance erfahren. Im Folgenden soll aufgezeigt wer-den, welche Möglichkeiten der Planer und Architekt hat, seinen„Wunschbetonwerkstein“ auch auszuschreiben, denn häufig ist er vonden vielfältigen Möglichkeiten der Betonzusammensetzung in Kom -bination mit den verschiedenen Oberflächenbearbeitungen überfordert.

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der einzelnen Hersteller wird man entwe-der sein Wunschmuster von der „Stange“finden oder bei entsprechend großerStückzahl sind auch zahlreiche z. B.Terrazzoplattenhersteller in der LageSonder muster zu kreieren.

2. Ausschreibung nachMusterübersicht der info-b

Die Informationsgemeinschaft Beton werk -stein hat eine breite Musterpalette an mög-lichen Oberflächen in zwei Muster -übersichten zusammenstellt (Muste r über -sicht 1-60 und 61-120). Entsprechend die-ser Musterübersichten können die Musterquasi Hersteller-neutral ausgeschriebenwerden. Bei diesen Mustern handelt es sichin erster Linie um feingeschliffene Beton -werksteinoberflächen für den Innen be -reich aber auch schalungsglatte Sicht -beton oberflächen sowie gestrahlte, fein-

gewaschene, flammgestrahlte, gespitzte,gestockte und scharrierte Oberflächensind dort enthalten (siehe www.info-b.de).

Stefan Heeß, StudiumKonstruktiver Ingenieurbau inMünchen. 1993 – 2003Bauberater bei DyckerhoffWeiss Marketing undVertriebs-Gesellschaft mbH &

Co. KG, Wiesbaden mit den SchwerpunktenSichtbeton, Fertigteile, Betonwerkstein, Terrazzo,Pflaster und Platten, Putze und Mörtel sowieTechnische Beratung von Architekten, Planern,Bauunternehmen, Betonwerken und Sachver stän -digen. Seit 2003 Verkaufsgebietsleiter (Produkte:Dyckerhoff Weiss und Flowstone), Dyckerhoff AG,Wiesbaden. Seit 2004 Geschäftsführer der Info-B(Informationsgemeinschaft Betonwerkstein e.V.)

[email protected]

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3. Ausschreibung derBetonzusammensetzung undOberflächenbearbeitung

Dies erfordert vom Architekten und Planereine intensivere Auseinandersetzung mitden zahlreichen Gestaltungs möglich kei tenbeim Arbeiten mit Betonwerkstein. Es ist zu beachten dass die Ausgangs stoffebeliebig kombinierbar sind (z.B. verschie-denfarbige Gesteinskörnungen).

Folgende Festlegungen sind zu treffen:

1. Bindemittel: grau oder weiss

2. Farbpigmente:· Eisenoxid braun· Eisenoxid gelb· Eisenoxid rot· Eisenoxid schwarz· Chromoxid grün · Kobalt blau · Titandioxid weiss

Pigmentmenge (bezogen auf das Zement gewicht):· 0,5 %· 1,0 % · 2,0 % · 3,0 %· 4,0 % · 5,0 %

3. Farbe der Gesteinskörnung:

a) Gesteinskörungen weiss / hell· Bianco Carrara (nur innen)· Bianco Verona· Bianco Zandobbio· Calcit weiss· Calcitan · Criscarb· Gletscher weiß· Granit weiss (hauptsächlich außen)

· Jura Krone· Jura weiß· Kristallweiß· Lahnquarz· Lengefelder Marmor weiß· Marmor weiß· Marmor weiß M· Neusorger weiß· Nordisch weiß· Perlweiss· Quarz weiß (hauptsächlich außen)· Ulmer weiß

b) Gesteinskörnung gelblich· Dunkelgelb· Dolomit gelb· Giallo Mori· Giallo Siena· Granit gelb· Jura gelb· Kalkstein beige· Marmor gelb · Marmor gelb B· Marmor maisgelb· Sinhofener Quarz

c) Gesteinskörnung rötlich· Breccia Pernice· Granit rot· Liparit· Marmor rot B· Petersberger Porphyr· Porphyr Tuff rot· Quarzporphyr rot· Rosa Corallo· Rosso Levanto· Rosso Verona· rot P· rot S· Saale rot (nur innen)· Schwarzwald Porphyr· Tiroler rot· Vulcanrot· Wöllsteiner Porphyr

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d) Gesteinskörnung bräunlich / beige· Alpenmarmor beige· Botticino· Breccia Aurora· Granit ocker· Jura beige· Jura braun· Marone Mogano· Quarzporphyr braun

e) Gesteinskörnung grünlich· Amphibolith· Bayerisch Grün· Diabas grün· Dolomit grün· Erzgebirgisch Grün· Grün B· Neugrün· TH Grün· Verde Alpi (nur innen)

f) Gesteinskörnung bläulich· Ocean Blue· Bahia blue· Kalkstein blau

g) Gesteinskörnung grau· Badiglio· Belgisch Blaustein· Granit grau· Grigio Carnico· Grigio Venato (nur innen)· Kalkstein grau / beige· Kalstein hellgrau· Kiesel· Marmor blau / grau· Muschelkalk· Oberrheinkörnung· Occhialino· Satin grau· Taunus Quarz· Wallenfels grau· Weserkörnung

h) Gesteinskörnung schwarz/dunkel· Basalt (i. d. R. außen)· Blauschwarz· Diabas· Glanzkies· Granit schwarz / dunkel· Nero Ebano (nur innen)

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41 42 43 44 45

31 32 33 34 35

21 22 23 24 25

11 12 13 14 15

Die Zusammenstellung von beispielhaften Oberflächenmustern ist nur eine kleine Aus wahlaus der Vielfalt verfügbarer Betonwerksteine. Wir geben hiermit Anregungen be züglichFarben, Strukturen und Oberflächenausführungen. Ihr info-b-Mitgliedsbetrieb stellt Ihnengerne weitere Muster vor oder fertigt diese nach Ihren individuellen Vorstellungen. Durch Variationen in Zementen, farbigen Körnungen und Farbpigmenten sind nahezu alleIdeen realisierbar. Geringe Farbabweichungen können sowohl durch die natürlichen Ge -steinskörnungen als auch durch den Druck entstehen. Zur endgültigen Bestimmung bitten wir Sie Originalmuster Ihres info-b - Mitgliedsbetriebes heranzuziehen.

Musterkarte

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info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein e.V.Biebricher Str. 68 · 65203 Wiesbadenwww.info-b.de · [email protected]

6 7 8 9 10

56 57 58 59 60

46 47 48 49 50

36 37 38 39 40

26 27 28 29 30

16 17 18 19 20

Musterkarte

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Musterkarte

61 62 63 64 65

71 72 73 74 75

81 82 83 84 85

91 92 93 94 95

101 102 103 104 105

111 112 113 114 115

Die Zusammenstellung von beispielhaften Oberflächenmustern ist nur eine kleine Aus wahlaus der Vielfalt verfügbarer Betonwerksteine. Wir geben hiermit Anregungen be züglichFarben, Strukturen und Oberflächenausführungen. Ihr info-b-Mitgliedsbetrieb stellt Ihnengerne weitere Muster vor oder fertigt diese nach Ihren individuellen Vorstellungen. Durch Variationen in Zementen, farbigen Körnungen und Farbpigmenten sind nahezu alleIdeen realisierbar. Geringe Farbabweichungen können sowohl durch die natürlichen Ge -steinskörnungen als auch durch den Druck entstehen. Zur endgültigen Bestimmung bitten wir Sie Originalmuster Ihres info-b - Mitgliedsbetriebes heranzuziehen.

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Musterkarte

info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein e.V.Biebricher Str. 68 · 65203 Wiesbadenwww.info-b.de · [email protected]

66 67 68 69 70

76 77 78 79 80

86 87 88 89 90

96 97 98 99 100

106 107 108 109 110

116 117 118 119 120

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· Schwarzweiß geadert· Serpentinit· Tiefschwarz

4. Festlegung des Größtkorns:· bis 4 mm· bis 8 mm· bis 16 mm· bis 32 mm

5. Festlegung derOberflächenbearbeitung:· geschliffen (Schleifspuren und Porendürfen noch sichtbar sein)

· feingeschliffen (Schliff 220 erfüllt dieAnforderung R9)

· poliert (häufig nur noch imPrivatbereich anzutreffen)

· gesägt (selten)· ausgewaschen (Waschtiefe >2 mm)· feinausgewaschen (Waschtiefe ≤ 2 mm)

· gestrahlt· geschliffen und gestrahlt· gestrahlt und gebürstet· flammgestrahlt· gebürstet · abgesäuert· gespalten· bossiert· gespitzt· gestockt· scharriert

Treppen/Stufen

Vorteile:· hohe Stabilität (bei Bedarf bewehrbar entsprechend DIN 1045)

· nicht brennbar· dauerhaft· rutschsicher· pflegeleicht

· zahlreiche Stufenformen realisierbar(Tritt-/Setzstufen, Winkelstufen mit und ohne Unterschneidung, L-Stufen,Keilstufen, Blockstufen)

Weiterhin ist der Hersteller in der Lagekon struktiv Tragbolzentreppen, Fertig lauf -treppen, Fertiglaufwangentreppen, Balken -treppen, Zweiholmtreppen, Krag stufen -treppen und Spindeltreppen zu realisieren.Durch den Einsatz von neuen, selbstver-dichtenden Hochleistungsbetonen wurdenin den letzten Jahren die Beton eigen -schaften wie Druckfestigkeit, Biege zugf -estigkeit, Verschleißwiderstand und Dauer -haftigkeit noch weiter verbessert. Deshalbwurden insbesondere für die Tritt- undWinkelstufen die Bemessungsregeln er -neuert (vgl. S. 318). Entsprechend derBiegezugfestigkeit des verwendetenBetonwerksteins kann der Planer mit Hilfeder Diagramme entsprechende Dickenund Längen von unbewehrten Stufen ermit-teln. Durch den Einsatz von Winkelstufenkann die Dicke der Beläge nochmals bisauf 2cm reduziert werden.

Bodenbeläge

Zur Herstellung von Bodenbelägen gibt esfolgende Herstellverfahren:

· Zweischichtige, gepresste Platten miteinem sogenannten „Vorsatz- undHinterbeton“

· Einschichtige Platten aus Blockbeton · In Formen gegossene Platten

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Bodenbeläge Innen

Für den Innenbereich werden die Belägein den meisten Anwendungsfällen feinge-schliffen hergestellt, da man hierbei imGegensatz zu einer geschliffenen Aus füh -rung keine sichtbaren Schleifspuren undPoren in der Oberfläche vorfindet. EinSchliff 220 erfüllt die Anforderungen derBerufsgenossenschaften für zahlreicheEinsatzgebiete, wo R 9 gefordert wird.Höhere Rutschfestigkeiten lassen sichdurch gröbere Schliffe oder andere Bear -beitungstechniken ebenfalls herstellen,jedoch sind gröbere Beläge immer schwie-riger zu reinigen als feingeschliffeneOberflächen.

Folgende Formatgrößen werden standard-mäßig angeboten: Siehe Tabelle 1.Für hochbelastete Böden wie z. B. Super -märkte eignen sich gut gepresste Plattenmit den Abmessungen 30x30x3,5 cm(siehe hierzu GGB-Merkblätter).

Bodenbeläge Außen

Formatgrößen (siehe Tabelle 2).

Tab. 1: Standardgrößen für Bodenplatten aus Betonwerkstein für den Innenbereich

Tab. 2: Standardgrößen für Boden plattenaus Betonwerkstein für den Außenbereich

100/100

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Technische Anforderungen an Beton werkstein

Tragende Bauteile

Für tragende und aussteifende Bauteileaus Betonwerkstein mit Bewehrung giltgrundsätzlich die DIN 1045-1. Ins be son -d ere freitragende Stufen und freitragendeBeläge (auf z. B. Balkonen) sind entspre-chend zu bemessen.

Festigkeiten

Für Bodenbeläge im Innenbereich gilt dieDIN EN 13748-1: Terrazzoplatten für dieVerwendung im Innenbereich. Sie fordert eine mittlere Biegezugfestigkeitvon ≥ 5 MPa (Einzelwert ≥ 4 MPa). Für Bodenbeläge im Außenbereich gilt dieDIN EN 13748-2: Terrazzoplatten für dieVerwendung im Außenbereich (sieheTabelle 3).Für Treppenstufen im Innen- undAußenbereich gilt die DIN V 18500 oderdie DIN 13198. DIN V 18500 forderteine mittlere Biegezugfestigkeit von minde-stens 5 MPa (Einzelwert ≥ 4 MPa). Es giltjedoch zu beachten, dass entsprechendder Bemessung (analog des Sonderdrucksaus der BWI 4/2006) höhere Biege zug -festigkeiten erforderlich sind.

Schleifverschleiß

Für die Prüfung des Schleifverschleißeswird in Deutschland üblicherweise dasPrüfverfahren nach Böhme verwendet(siehe Tabelle 4).

Rutschwiderstand

Anforderungen bezüglich der Rutsch -sicherheit müssen entsprechend der BG-Regel 181 (vgl. S. 402) eingehalten wer-den, oder es gelten die Werte entspre-chend dem FGSV-Merkblatt über denRutschwiderstand von Pflaster- und Platten -beläge für den Fußgängerverkehr, die mitdem Pendelgerät ermittelt werden.Terrazzoplatten im Außenbereich entspre-chend DIN EN 13748-2 besitzen einenausreichenden Rutschwiderstand, wenn sienicht geschliffen und/oder poliert wurden.

Witterungswiderstand

- DIN EN 13748-1: TerrazzoplattenInnen: Wasseraufnahme ≤ 8 M-%

- DIN EN 13748-2: TerrazzoplattenAußen gemäß Tab. 5

- DIN V 18500: Betonwerkstein im Freien:Wasseraufnahme ≤ 7 M-%.

Tab. 3: DIN EN 13748-2:2004, Biegezugfestigkeitsklassen für die Ver wen dung im Außenbereich

Klasse Kennzeichnung Mittlere Biegezug- Mindestbiegezug-festigkeit festigkeit

MPa MPa1 ST 3,5 2,82 TT 4,0 3,23 UT 5,0 4,0

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Oberflächenbehandlung

Betonwerksteinoberflächen können insbe-sondere zum Schutz vor Verschmutzungenmit einer Ober flächen behandlung verse-hen werden:

· Polierwachs· Fluat· Oxalat· Polymerversiegler· Imprägnierungsmittel· Hydrophobierungsmittel· Nanokomposite

Tabelle 4

Terrazzoplatten gemäß DIN EN 13748-1 Einzelwerte ≤ 30 cm3/ 50 cm2

Innenbereich

Terrazzoplatten gemäß DIN EN 13748-2, Außenbereich Tabelle 4,

Schleif ver schleiß-Widerstandsklassen

Stufen gemäß DIN V 18500, Tabelle 2, Maximaler Einzelwert des Schleif -ver schleißes

Tab. 5: Klassen der Witterungsbeständigkeit gemäß DIN EN 13748-2:2004