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6. Forum zur deutsch-französischen Forschungskooperation 6 ème Forum de la coopération franco-allemande en recherche 19. Juni 2018 / 19 juin 2018, Berlin Dokumentation / Documentation

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6. Forum zur deutsch-französischen Forschungskooperation

6ème Forum de lacoopération franco-allemande en recherche

19. Juni 2018 / 19 juin 2018, BerlinDokumentation / Documentation

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Ministerin Frédérique Vidal und Anne-Marie Descôtes, Botschafterin Frankreichs in Deutschland, mit Teilnehmenden beim Forum zur deutsch-französischen Forschungskooperation / La ministre Frédérique Vidal et Anne-Marie Descôtes, ambassadrice de France, avec des participants au Forum de la coopération franco-allemande en recherche

Keynote Vortrag von Uwe Cantner, Universität Jena / Allocution liminaire d'Uwe Cantner, Université d'Iéna

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Inhaltsverzeichnis / Table des matières

Reden der Ministerinnen / Discours des ministres 2 /10

Informationen zu den Diskussionen / Informations sur les débats 18 / 20

Podiumsdiskussion „Vorfahrt für schnelle Kooperationen“ / Débat en plénière « Renforcement de la coopération bilatérale » ....................................................................18 / 20 Runder Tisch „Deutschland und Frankreich als Impulsgeber auf europäischer und globaler Ebene“ / Table ronde « Le couple franco-allemand en tant que force de proposition au niveau européen et mondial » ........................................................................................22 / 24 Runder Tisch „Ansätze der europäischen Hochschulkooperation“ / Table ronde « Nouvelles formes de coopération universitaire européenne » .................................................26 / 27 Runder Tisch „Bilaterale und europäische Ansätze der Innovationsförderung“ / Table ronde « Nouvelles formes de soutien à l’innovation dans un contexte bilatéral et européen » ................................................................................................................................................28 / 30

Dokumente / Documents 32

Franco-German Research Cooperation on Antimicrobial Resistance (AMR) .......................................................... 32Franco-German cooperation in Global Security / Civil Security Research (GS/CS) ............................................... 33Social Inequality in Times of Growing Heterogeneity in Germany and France ...................................................... 35Cybersecurity Research – Proposal to Develop the Synergy between France and Germany ................................................................................................................................................................................ 38Future Hardware for Complex Intelligent Systems – French-German Initiative on Micro- and Nano-Electronics ...................................................................................................................................... 40

Gemeinsame Absichtserklärung / Déclaration d’intention commune 42 / 46

Agenda / Programme 50 / 52

Impressionen / Impressions 54

Impressum / Mentions légales 57

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2 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Rede der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek

* Sehr geehrte Frau Ministerin Vidal, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Deutschen Bundestag,sehr geehrte Mitglieder unserer Expertengruppen,sehr geehrte Damen und Herren,liebe Gäste!

"Europa ist wie ein Fahrrad. Hält man es an, fällt es um." Dieser Satz stammt vom ehemaligen EU-Kom-missionspräsidenten Delors. Und er beschreibt sehr gut die Dynamik, mit der sich die Europäische Union bislang entwickelt hat. Es war noch nie leicht, Europa zu vereinen, aber stets war der Wille da, das Ganze am Laufen zu halten. Und Deutschland und Frankreich haben dafür gemeinsam kräftig in die Pedale getreten. So konnte sich die EU seit ihrer Gründung beständig weiterentwickeln, anspruchsvolle Aufgaben überneh-men, Ideen und Themen vorantreiben, neue Verbin-dungen aufbauen.

Die aktuellen Herausforderungen – von Brexit über Mig-ration bis zu rechtspopulistischen Strömungen – gefähr-den jedoch die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte. Das Fahrrad Europa gerät ins Schlingern. Wir müssen daher neu Schwung holen und uns wieder auf gemeinsame Ziele konzentrieren. Denn nur eine funktionierende EU kann politisch und wirtschaftlich stark auftreten – nach außen und innen, das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einigen Tagen deutlich gemacht.

Deshalb ist es gut, dass Deutschland und Frankreich bei Bildung, Forschung und Innovation ein klares Ziel ver-folgen: Know-How und Kräfte bündeln, damit wir bei Zukunftsthemen in Europa gute Lösungen entwickeln und umsetzen können.

Wir haben eine gemeinsame Vision von Europa: Ein Europa, in dem wir überall gut leben und arbeiten kön-nen. Ein Europa mit Top-Schulen, Universitäten und Berufsschulen, die junge Menschen auf die Lebens- und Arbeitswelt von morgen vorbereiten. Ein Europa, in dem die Reise durch verschiedene Kulturen ein Genuss ist und trotzdem das Große und Ganze wieder die Herzen der Menschen erreicht. Gemeinsamkeiten erlebt man dann am besten, wenn man sich trifft und austauscht. Deswegen wollen wir unsere jungen Men-schen ermutigen, mobil und offen für Neues zu sein. In anderen Ländern lernen, studieren und arbeiten, soll selbstverständlich sein.

Gleiches gilt für Menschen, die in unserem Land nach neuer Erkenntnis streben – unsere Forscher. Ein gutes Netzwerk – ein enger Austausch – Verständnis fürein-ander. Das ist das Ziel. Und ein Klima schaffen, in dem Unternehmen Produkte und Dienstleistungen entwi-ckeln, die auf den Weltmärkten bestehen. Wir wollen ein Europa, das in den Schlüsselbereichen technolo-gisch souverän ist und im internationalen Innovations-geschehen vorne mit dabei ist.

"Vorwärts, habt keine Angst!" sagte Präsident Macron in seiner Rede zur Verleihung des Karlspreises in Aachen, damit Europa stabiler, stärker, solidarischer wird. Diese Vision verfolgen Frankreich und Deutsch-land gemeinsam. Bei Wissenschaft und Forschung gehen wir entschlossen voran. Das war Konsens beim deutsch-französischen Ministerrat im Juli 2017. Diesen Anker setzten wir in der neuen Weiterentwicklung des Élysée-Vertrages.

Auf dem heutigen 6. Forum zur deutsch-französischen Forschungskooperation wollen wir vereinbaren, in wel-

Reden der Ministerinnen

Anja KarliczekBundesministerin für Bildung und Forschung

* Es gilt das gesprochene Wort

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REDEN DER MINISTERINNEN / DISCOURS DES MINISTRES 3

chen Arbeitsgebieten wir künftig kooperieren. Dabei soll es nicht bei Absichtserklärungen bleiben. Vielmehr ist es mein Ziel, die Vorschläge, die Sie, meine Damen und Herren, in den Expertengruppen erarbeitet haben, möglichst rasch in konkrete Förderinitiativen und Projekte zu überführen.

Frau Vidal und ich legen in unserer gemeinsamen Erklärung ein Arbeitspaket vor, das uns die nächsten Jahre beschäftigt: Wir werden gemeinsam die Energie-forschung, Kampf gegen Antibiotikaresistenzen und Zivile und IT-Sicherheitsforschung voranbringen – bilateral und sehr ambitioniert.

Denn die europäische Dimension unserer Kooperation ist uns heute in Meseberg wichtig zu benennen. Unser intensiver bilateraler Dialog soll ganz Europa Nutzen bringen.

Klar ist: Wer den Anspruch hat, in wichtigen Technolo-giefeldern eine Spitzenrolle einzunehmen, muss nicht nur für Ideen offen sein, sondern auch bahnbrechen-den Neuerungen den Weg ebnen. Das gilt insbesondere für Schlüsseltechnologien, wie die Mikroelektronik, die Quantentechnologie, oder die Künstliche Intelli-genz. Hier wollen wir gemeinsam mit Frankreich eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Wenn wir über Innovationen sprechen, geht es nicht nur um naturwis-senschaftliche Forschung und neue Technik, sondern auch um die grundlegende Frage, wie wir morgen zu-sammen leben wollen. Deswegen sind gerade auch die Geistes- und Sozialwissenschaften gefragt, die ja dazu in den heutigen Diskussionsrunden vertreten sind. Ihre Überlegungen geben wichtige Impulse für die ethi-sche, rechtliche oder demokratische Einordnung von Innovationen.

Lassen Sie mich wesentliche Punkte der deutschen Innovationsagenda benennen, von denen Impulse für ganz Europa ausgehen können:

Mit unserer nationalen Hightech-Strategie konzent-rieren wir uns auf die Zukunftsthemen Digitalisierung, Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität, Sicherheit, soziale Innovationen und die Zukunft der Arbeit. Drei Aufgaben, die wir jetzt angehen werden:

1. einzelne Disziplinen und Institutionen besser ver-netzen,2. Forschung schneller in der Praxis umsetzen und 3. die Menschen in unserem Land stärker beteiligen.

Damit die Vorteile von Forschung und Innovation auch wirklich bei den Menschen ankommen – sei es um Krankheiten besser und schneller zu heilen oder um Mobilität einfacher und kostengünstiger zu machen.

Bildungs- und Innovationspolitik verknüpfen

Zu einer strategischen Innovationspolitik gehört im-mer auch eine strategische Bildungspolitik. Denn wenn wir in unseren Ländern ein neues Technologieniveau erreichen wollen, müssen wir die ganze Gesellschaft mitnehmen. Ob alt, ob jung, ob technologieaffin oder eher zurückhaltend bei technischen Neuerungen. Das wird die Bildung verändern. Die Grundlage legen wir in den Schulen. Auf allen Ebenen arbeiten wir daran, den Alltag des digitalen Zeitalters in unseren Schulen an-kommen zu lassen. Schon zu Schulzeiten sollen unsere Kinder lernen, klug mit digitalen Medien umzugehen. Hier können wir übrigens von anderen europäischen Ländern lernen, die in der Digitalisierung der Bil-dungssysteme schon weiter sind, wie Estland oder die Niederlande.

Die berufliche Bildung im dualen System ist ein wei-teres Pfund, um die Herausforderungen der Digitali-sierung zu meistern. Denn die natürliche Abstimmung zwischen Theorie und Praxis macht es leicht, Entwick-lungen abzubilden. Viele europäische und internati-onale Partner schauen auf uns. Duale Berufsbildung stärker im europäischen Kontext zu verankern, stärkt die Resilienz Europas in schwierigen Zeiten. Möglicher-weise ist das ein guter Schwerpunkt für die kommende deutsche EU-Ratspräsidentschaft.

Darüber hinaus gilt es, die akademische Exzellenz weiter auszubauen. Deswegen haben wir kürzlich auf der Bologna-Ministerkonferenz in Paris vereinbart, die europäischen Hochschulkooperationen nachhaltig zu stärken. Gute Beispiele sind die Deutsch-Französische Hochschule und die regionalen Hochschulverbünde. Diese Idee werden wir weiterverfolgen. Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen vielfältige Koope-rationen auf den Weg bringen können.

Sprunginnovationen fördern

Mein dritter Punkt ist: Mut zum Risiko, Freude am Gelingen.

Wie wollen wir das angehen? Gesetzlich lässt sich schließlich nicht verordnen, dass Menschen Ideen

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4 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

haben, dass Menschen den Mut zum Risiko aufbringen, dass sie ein Unternehmen gründen und dass sie dieses Unternehmen auch über längere Zeit fortführen, ob-wohl lukrative Exit-Angebote locken. Gerade letzteres ist ganz wichtig in einer Zeit, in der innovative Unter-nehmen einfach von China aufgekauft werden.

Wir brauchen viele Menschen, die mit ihren Ideen mu-tig voranschreiten, Unternehmen gründen und in den internationalen Markt einsteigen. Dabei will ich ganz ausdrücklich die derzeitigen aktiven Institutionen und Unternehmen, die im internationalen Innovationsge-schehen aktiv sind, hervorheben. Doch gehen daraus hauptsächlich inkrementelle Innovationen hervor. Was wir auch brauchen, sind sogenannte „Sprunginnovati-onen“ – Innovationen, die nicht Reform sind, sondern Revolution, die völlig neue Produkte, Geschäftsmodelle und Kundeninteressen erzeugen. Beispiele der letzten Jahre gibt es – und sie wurden teilweise sogar in Europa entwickelt. Doch wir müssen schneller werden. Schnell und schlagkräftig ist die Devise der nächsten Wochen und Monate – auf allen Ebenen.

National benötigen wir eine Agentur für Sprunginno-vationen, die staatlich finanziert, aber mit besonderen Freiheitsgraden ausgestattet sein soll. Für Innovatoren aus Wissenschaft und Wirtschaft entstehen so Freiräu-me, um visionäre Ideen zu verfolgen und in die Praxis zu bringen.

Gemeinsam mit Frankreich planen wir, unsere Aktivi-täten bei Sprunginnovationen stärker zu vernetzen. Mit schlanken Strukturen und systematischer Beratung wollen wir Synergien heben. Dieses neue bilaterale Innovationsnetzwerk ist der Anfang. Es freut uns, wenn wir auch andere interessierte EU-Mitgliedsstaaten zum Mitmachen bewegen können.

Letztlich ist das langfristige Ziel, dass auch die EU Sprunginnovationen mit Instrumenten fördert, die komplementär zu den nationalen Initiativen sind. Da-mit ist der wirkliche Mehrwert dann auf europäischer Ebene angekommen.

Innovative Unternehmen benötigen genau dann Un-terstützung, wenn sie am sensibelsten sind: In Grün-dungs- und Wachstumsphasen. Hier kann der Europä-ische Innovationsrat seine Wirkung entfalten. Europa als Unterstützer in entscheidenden Phasen.

Künstliche Intelligenz

In einer entscheidenden Phase befinden wir uns auch bei der Künstlichen Intelligenz. Auch hier stehen wir wirtschaftlich in einem harten Wettbewerb, insbeson-dere mit den USA und China. Strategische Investitio-nen und enge Zusammenarbeit in Europa sind daher gerade jetzt von immenser Bedeutung. Denn wer am Ende die Nase vorn hat, kann Maßstäbe und Standards setzen.

Wir haben in Deutschland in den letzten 30 Jahren im Bereich Künstliche Intelligenz eine gute Basis aufge-baut. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken ist weltweit das umsatz-stärkste. Zur Wahrheit gehört aber auch: Zu oft werden die Ergebnisse unserer Forschung woanders vermark-tet.

Deshalb arbeiten wir intensiv an einem nationalen Masterplan für Künstliche Intelligenz, den wir im Herbst vorstellen werden. Gemeinsam mit Frankreich werden wir diese Technologie in Europa vorantreiben und nationale Strategien mit den Aktivitäten der Euro-päischen Kommission an geeigneten Stellen verzahnen. Wir haben deshalb schon vor einiger Zeit ein Netzwerk geschaffen, in dem sich Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft austauschen können. Die-ses Netzwerk werden wir erweitern.

Die deutsch-französische Zusammenarbeit zur Künst-lichen Intelligenz soll neben Grundlagenforschung auch den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft sowie die Erarbeitung ethischer Standards und eines regulatorischen Rahmens beinhalten.

Meine verehrten Damen und Herren,

Einzelkämpfer haben auf den Weltmärkten kaum Chancen, vorne mitzuspielen. Es ist wie bei der Tour de France. Nicht der Einzelfahrer vermag sich über den Berg zu kämpfen. Sondern es braucht eine funktionie-rende Mannschaft, in der immer wieder einige Fahrer bereit sind, die Spitze zu übernehmen und andere im Windschatten mitziehen lassen. Was bei den Radrenn-fahrern gilt, gilt im gemeinsamen Europa genauso. Nur gemeinsam sind wir stark.

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REDEN DER MINISTERINNEN / DISCOURS DES MINISTRES 5

Kooperationen in Forschung und Wissenschaft können ihren Anteil zur politischen und wirtschaftlichen Stabi-lität des geeinten Europas leisten.

Nur so werden wir die Synergien eines gemeinsamen Binnenmarktes vollumfänglich nutzen können. Zum Wohle unserer Menschen, aber auch der internationa-len Gemeinschaft. Denn die Lösungen für globale Her-ausforderungen sind auch immer Schlüssel zur Lösung vieler nationaler oder europäischer Fragestellungen. Europäische Initiativen in Bildung und Forschung senden ein Signal der Verlässlichkeit in die Welt. Das ist in Zeiten wie diesen ebenso wichtig wie vieles andere, über das wir heute sprechen.

Ich danke allen, die ihre Ideen und Erfahrungen in die Expertengruppen und Diskussionen einbringen. Hier zeigt sich ganz konkret, wie wir aus der deutsch-französischen Partnerschaft heraus Europa gestalten können.

Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam an der Zukunft eines starken Europas arbeiten!

Anja KarliczekBundesministerin für Bildung und Forschung

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6 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Discours de la Ministre fédérale allemande de l’Education et de la Recherche, Anja Karliczek

* Madame la Ministre, chère Madame Vidal,chers collègues du Bundestag allemand,chers membres de nos groupes d’experts,Mesdames et Messieurs,chers invités !

« L‘Europe, c’est comme une bicyclette. Si elle n’avance pas, elle tombe. » Cette phrase vient de l‘ancien prési-dent de la Commission européenne, M. Delors. Et elle décrit très bien la dynamique avec laquelle l‘Union européenne s‘est développée jusqu‘à présent. Il n‘a jamais été facile d‘unir l‘Europe, mais la volonté de la faire tourner a toujours été là. Et l‘Allemagne et la France ont uni leurs forces pour donner un sérieux coup de pédale. Depuis sa création, l‘UE a été en mesure de se développer en permanence, d‘assumer des tâches exigeantes, de promouvoir des idées et des thèmes, d‘établir de nouvelles relations.

Les défis actuels - du Brexit aux mouvements populis-tes de droite en passant par le phénomène migratoire - menacent, cependant, la poursuite de cette réussite. La bicyclette Europe se met à vaciller. Nous devons donc redonner de l‘élan et nous recentrer sur des objectifs communs. Seule une UE qui fonctionne peut être poli-tiquement et économiquement forte − tant à l‘intérieur qu‘à l‘extérieur, comme la chancelière Angela Merkel l‘a clairement indiqué il y a quelques jours.

lopper et de mettre en œuvre les bonnes réponses aux questions d‘avenir en Europe.

C‘est donc une bonne chose que l‘Allemagne et la France poursuivent un objectif clair en matière d‘éducation, de recherche et d‘innovation : mettre en commun notre savoir-faire et nos forces afin de déve-

Nous avons une vision commune de l‘Europe : une Eu-rope dans laquelle il est partout possible de bien vivre et de travailler. Une Europe avec des écoles, des univer-sités et des écoles professionnelles de haut niveau qui préparent les jeunes au monde de la vie et du travail de demain. Une Europe dans laquelle voyager à travers les différentes cultures est un vrai plaisir et, néanmoins, la grande image continue d’atteindre le cœur des gens. La meilleure façon d’appréhender des points communs réside dans la rencontre et l’échange. C‘est pourquoi nous voulons encourager nos jeunes à être mobiles et ouverts à toute nouvelle expérience. Apprendre, étudier et travailler dans d‘autres pays doit aller de soi.

Il en va de même pour les personnes qui s‘efforcent d‘acquérir de nouvelles connaissances dans notre pays − nos chercheurs. Un bon réseau − un échange soute-nu − une compréhension mutuelle. C‘est l‘objectif. Et créer un climat dans lequel les entreprises dévelop-pent des produits et des services qui se maintiennent sur les marchés mondiaux. Nous voulons une Europe technologiquement souveraine dans les domaines clés et à l‘avant-garde des activités internationales de l‘innovation.

« Avancez, n‘ayez pas peur ! », a déclaré le Président Macron dans son discours lors de l‘attribution du Prix Charlemagne à Aix-la-Chapelle, afin que l‘Europe devi-enne plus stable, plus forte et plus solidaire. La France et l‘Allemagne poursuivent ensemble cette vision. Nous progressons de manière décisive dans le domaine de

Discours des ministres

Anja KarliczekMinistre fédérale allemande de l'Education et de la Recherche

* seul le discours prononcé fait foi

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la science et de la recherche. C‘est le consensus auquel est parvenu le Conseil des ministres franco-allemand en juillet 2017. C’est ce point d‘ancrage que nous nous sommes fixés dans le développement du Traité de l‘Élysée. Lors de ce 6ème Forum de la coopération franco-allemande en recherche, nous voulons nous mettre d‘accord sur les domaines dans lesquels nous allons coopérer à l‘avenir. Cela ne doit pas se limiter à des déclarations d‘intention. Mon objectif est plutôt de transformer le plus rapidement possible les proposi-tions que vous, Mesdames et Messieurs, avez élaborées au sein des groupes d‘experts, en initiatives de finance-ment et projets concrets.

Dans notre déclaration commune, Mme Vidal et moi-même présentons un paquet de travail qui nous occupera au cours des prochaines années : ensemble, nous ferons progresser la recherche sur l‘énergie, la lut-te contre la résistance aux antibiotiques et la recherche sur la sécurité civile et la cybersécurité − bilatéralement et de manière très ambitieuse.

Car il est essentiel pour nous, aujourd’hui, à Meseberg, de désigner la dimension européenne de notre coo-pération. Notre dialogue bilatéral intensif doit venir enrichir l‘Europe dans son ensemble.

Une chose est claire : ceux qui ont l’ambition de jouer un rôle de premier plan dans des domaines technolo-giques importants doivent non seulement être ouverts à une diversité d’idées, mais aussi tracer la voie à des innovations disruptives. Cela s‘applique en particulier aux technologies clés telles que la microélectronique, la technologie quantique ou l‘intelligence artificielle. Dans ces domaines, nous voulons jouer avec la France un rôle précurseur en Europe. Lorsque nous parlons d‘innovations, nous ne parlons pas seulement de la re-cherche scientifique et des nouvelles technologies, mais aussi de la question fondamentale de savoir comment nous voulons vivre ensemble demain. C‘est la raison pour laquelle les sciences humaines et sociales, qui sont représentées dans les tables rondes d‘aujourd‘hui, sont particulièrement sollicitées. Leurs réflexions sont importantes pour appréhender les dimensions éthique, juridique ou démocratique des innovations.

Permettez-moi de vous énumérer les points essentiels de l’agenda d‘innovation de l‘Allemagne qui pourraient donner une impulsion à l‘ensemble de l‘Europe :

Avec notre stratégie nationale Hightech, nous nous concentrons sur les sujets d‘avenir : numérique, santé, climat et énergie, mobilité, sécurité, innovation sociale ainsi que l‘avenir du travail. Voici les trois chantiers que nous allons maintenant aborder :

1. meilleure mise en réseau de certaines disciplines et institutions ;2. exploiter plus rapidement les produits de la recherche ;3. meilleure implication de la société civile.

Cela afin que les bénéfices de la recherche et de l‘innovation atteignent vraiment les gens− que ce soit pour mieux et plus rapidement guérir les maladies ou pour rendre la mobilité plus aisée et moins coûteuse.

Tisser un lien entre la politique d‘éducation et la politique d‘innovation

Une politique stratégique d‘innovation s’accompagne toujours d‘une politique stratégique d‘éducation. Car si nous voulons augmenter le niveau des technologies dans nos pays, toute la société doit être avec nous. Qu‘il s‘agisse de personnes âgées ou jeunes, férus de techno-logies ou plus réservés à l’égard des innovations tech-niques. Cela changera l‘éducation. Nous posons les ba-ses dans les écoles. Nous travaillons à tous les niveaux pour que le quotidien de l‘ère numérique arrive dans nos écoles. Dès l‘école, nos enfants devraient apprend-re à utiliser judicieusement les médias numériques. A cet égard, nous pouvons tirer l’enseignement d‘autres pays européens plus avancés dans la numérisation des systèmes éducatifs, comme l‘Estonie ou les Pays-Bas.

Dans le cadre du système dual, la formation profession-nelle est une mine pour relever les défis de la numéri-sation. La concertation naturelle entre la théorie et la pratique permet d’illustrer facilement les avancées. De nombreux partenaires européens et internationaux regardent vers nous. Mieux ancrer le système dual de la formation professionnelle dans le contexte européen renforce la résilience de l‘Europe en ces temps difficiles. Cela pourrait bien être un point essentiel pour la pro-chaine présidence allemande du Conseil de l‘UE.

En outre, il est nécessaire de développer davantage l‘excellence académique. C‘est pourquoi nous avons récemment décidé, lors de la conférence ministérielle de Bologne à Paris, de renforcer durablement la coopé-ration universitaire européenne.

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8 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

L‘Université franco-allemande et les associations uni-versitaires régionales en sont de bons exemples. Nous continuerons à poursuivre cette idée. Les universités et les instituts de recherche doivent être en mesure d‘initier de multiples coopérations.

Promouvoir les innovations de rupture

Mon troisième point est le courage de prendre des risques, le plaisir de réussir.

Comment allons-nous faire ? Après tout, il ne peut pas être prescrit par la loi que les gens aient des idées, que les gens aient le courage de prendre des risques, qu‘ils créent une entreprise et qu‘ils continuent de gérer cette entreprise pendant une période prolongée, même s’ils sont attirés par des offres de sortie lucratives. Ce derni-er point est particulièrement important à une époque où les entreprises innovantes sont tout simplement achetées par la Chine.

Nous avons besoin de bon nombre de personnes ayant le courage d‘aller de l‘avant avec leurs idées, de créer des entreprises et d‘entrer sur le marché international. Ce faisant, je tiens à mettre en avant expressément les institutions et les entreprises qui sont actuellement actives dans le processus international d‘innovation. Il s’agit là, cependant, principalement d‘innovations incrémentales. Nous avons également besoin d‘innovations dites « de rupture » − des innovations qui ne soient pas des réformes, mais des révolutions, qui créent des produits, des modèles d‘affaires et de l’intérêt de la part de la clientèle complètement nou-veaux. Des exemples de ces dernières années existent − et certains d‘entre eux ont même été développés en Europe. Mais nous devons devenir plus rapides. Rapides et puissants, telle est la devise pour les prochaines se-maines et les prochains mois − à tous les niveaux.

Au niveau national, nous avons besoin d‘une agence pour l’innovation de rupture, qui doit certes être financée par l‘État, mais dotée de degrés de liberté particuliers. Cela donne aux innovateurs de la science et de l‘industrie des espaces de liberté qui leur permett-ront de suivre des idées visionnaires et de les mettre en pratique.

Avec la France, nous prévoyons de mettre en réseau plus étroitement nos activités portant sur les innova-tions de rupture. Nous voulons créer des synergies à l’aide de structures allégées et d’un service de con-sultation systématique. Ce nouveau réseau bilatéral

d‘innovation en est le début. Nous serions heureux de pouvoir inciter les autres États membres de l’UE inté-ressés à se joindre à nous.

En dernier lieu, l‘objectif à long terme est que l‘UE pro-meuve également les innovations de rupture avec des instruments complémentaires aux initiatives nationa-les. C’est ainsi qu’une réelle valeur ajoutée sera visible au niveau européen.

Les entreprises innovantes ont besoin de soutien juste au moment lorsqu‘elles sont les plus fragiles : en phase de démarrage et en phase de croissance. C‘est là que le Conseil européen de l‘innovation peut avoir un impact. L‘Europe en tant que soutien dans les phases décisives.

L’intelligence artificielle

Nous nous trouvons aussi dans une phase décisive en ce qui concerne l‘intelligence artificielle. Dans ce do-maine également, nous nous livrons, sur le plan écono-mique, une concurrence féroce, en particulier avec les États-Unis et la Chine. Les investissements stratégiques et la coopération étroite en Europe sont donc d‘une importance capitale à l‘heure actuelle. Car, à la fin, celui qui aura une longueur d’avance pourra seul fixer les critères et les normes.

Au cours des 30 dernières années, nous avons érigé en Allemagne une base solide dans le domaine de l‘intelligence artificielle. Le centre de recherche alle-mand pour l‘intelligence artificielle à Sarrebruck est celui qui réalise le plus gros chiffre d’affaires du monde. Mais la vérité, c‘est aussi que, trop souvent, les résultats de nos recherches sont commercialisés ailleurs.

C‘est pourquoi nous travaillons de manière intensive à un plan directeur national pour l‘intelligence artificiel-le, que nous présenterons à l‘automne. Avec la France, nous allons faire avancer cette technologie en Europe et renforcer l’interaction entre les stratégies nationales et les activités de la Commission européenne dans les domaines appropriés.

C‘est pourquoi nous avons créé il y a quelque temps déjà un réseau dans lequel des experts du domaine scientifique, économique et sociétal peuvent échanger des idées ; réseau que nous allons étendre.

La coopération franco-allemande sur l‘intelligence artificielle devra inclure, en plus de la recherche fonda-mentale, le transfert des résultats de la recherche vers

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REDEN DER MINISTERINNEN / DISCOURS DES MINISTRES 9

l’économie, ainsi que l‘élaboration de normes éthiques et d‘un cadre réglementaire.

Mesdames et Messieurs, Ceux qui se battent en solitaire n‘ont pratiquement aucune chance de jouer en première ligne sur les mar-chés mondiaux. C‘est comme le Tour de France. Aucun coureur cycliste n’est capable de se battre en solitaire pour franchir les cols. Ce qu‘il faut, c‘est une équipe fonctionnelle au sein de laquelle certains coureurs sont toujours prêts à prendre la tête et entraîner les autres dans leur sillage. Ce qui est valable pour les coureurs cyclistes l’est également pour la communauté de l’Europe. Ce n‘est qu‘ensemble que nous sommes forts. Les coopérations dans le domaine de la recherche et de la science peuvent contribuer à la stabilité politique et économique d‘une Europe unie.

C’est l’unique façon de pouvoir exploiter pleinement les synergies d‘un marché intérieur commun. Pour le bien de notre peuple, mais aussi de la communauté internationale. Les solutions aux défis mondiaux de-meurent la clé pour résoudre de nombreux problèmes

nationaux ou européens. Les initiatives européennes dans le domaine de l‘éducation et de la recherche envoient un signal de confiance au monde entier. Ceci a tout autant d‘importance, dans des périodes comme celle que nous vivons actuellement, que d’autres sujets dont nous discutons aujourd’hui.

Je remercie tous ceux qui apportent leurs idées et leurs expériences aux groupes d‘experts et aux discussions. C‘est un exemple très concret de la manière dont nous pouvons façonner l‘Europe à partir du partenariat franco-allemand.Continuons à travailler ensemble à l‘avenir d‘une Europe forte !

Anja KarliczekMinistre fédérale allemande de l'Education et de la Recherche

Die Ministerinnen Vidal und Karliczek nach der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung / Les Ministres Vidal et Karliczek après la signature de la déclaration d'intention commune

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10 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Discours de la Ministre française de l’Enseignement supérieur, de la Recherche et de l’Innovation, Frédérique Vidal

* Madame la Ministre,Madame l’Ambassadrice,Monsieur le Secrétaire d’Etat,Mesdames les Présidentes, Messieurs les Présidents,Mesdames et Messieurs,Chers collègues,

Je suis particulièrement honorée de participer à vos côtés, Madame la Ministre, chère Anja Karliczek, au 6ème

Forum franco-allemand de la Recherche.

Dans le contexte d’une coopération bilatérale très riche et plus structurée qu’avec aucun autre pays dans le monde, le Forum franco-allemand est un point d’orgue de toute première importance.

Je suis très heureuse également que l’édition 2018 ait lieu au lendemain de la remise du prestigieux prix « Forcheurs » Jean-Marie Lehn, remis chaque année à un binôme de chercheurs franco-allemand dans les domaines de la chimie, de la santé et de la pharmaco-logie. Je saisis cette occasion pour féliciter chaleureu-sement les lauréats 2018, Benjamin Dietzek et Vincent Artero. Vous symbolisez l’excellence de la recherche et la richesse de la collaboration franco-allemande qu’il nous faut systématiquement viser.

Ministres, présidée par Madame la Chancelière Angela Merkel et Monsieur le Président Macron, et qui aura lieu ce soir au château de Meseberg.

Ce Forum franco-allemand de la Recherche est un jalon politique en parfaite interaction avec le Conseil des ministres franco-allemand (CMFA). Les priorités de ce sixième Forum découlent des décisions prises lors du Conseil des ministres commun de juillet 2017 et les ré-sultats concrets de ce Forum nourriront la réunion des

Je vous rappelle les quatre objectifs clés définis pour le volet Enseignement supérieur, Recherche et Innovati-on du dernier CMFA :

∙ Premier objectif : la lutte contre le changement climatique, l’énergie et le développement durable. Sur ce point, je me réjouis que l’Allemagne ait rejoint la dynamique impulsée par la France autour de l’initiative Make Our Planet Great Again afin d’attirer les talents étrangers au sein de nos écosystèmes de recherche respectifs. L’animation scientifique conjointe va se mettre en place. Elle nourrira notre ambition commune de progresser sur tous les plans de la mise en œuvre effective de l’accord de Paris, qu’il s’agisse du diagnostic, de l’atténuation ou de l’adaptation au changement climatique.

∙ Deuxième objectif : la lutte contre l’antibiorésistance qui appelle une détermination sans faille et une approche qui de notre point de vue doit dépasser le périmètre de la seule santé humaine afin de prendre en compte les effets systèmes qui rétroagissent sur la capacité à efficacement traiter ce domaine.

∙ Troisième objectif : la souveraineté scientifique, tech-nologique et industrielle

∙ Enfin, quatrième objectif : l’Europe des nouvelles compétences et la mobilité étudiante.

Sur chacun de ces objectifs, le travail commun a permis d’avancer concrètement et je m’en réjouis. La journée de discussion permettra de le mesurer.

Discours des ministres

Frédérique Vidal, Ministre française de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation

* seul le discours prononcé fait foi

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REDEN DER MINISTERINNEN / DISCOURS DES MINISTRES 11

Ce Forum est aussi et avant tout un jalon scientifique qui matérialise la coopération dense et fructueuse entre nos deux pays et qui doit permettre de prendre des engagements concrets pour les 3 prochaines années. Je remercie l’ensemble des acteurs de la Recherche et de l’Innovation réunis aujourd’hui au plus haut niveau pour leur contribution.

Au niveau des ministères, cette coopération se maté-rialise par un processus de co-construction régulier associant les représentants des différents secteurs scientifiques du BMBF et du MESRI. Le dernier en date, focalisé sur la gestion des réseaux énergétiques optimisés, a eu lieu hier à Berlin. Le prochain, centré sur la convergence stratégique concernant le déploi-ement industriel de l’hydrogène, est prévu en juillet, en attendant de nouveaux rendez-vous concernant l’environnement et le climat à l’automne.

Depuis plus d’un an, six groupes de travail composés de chercheurs français et allemands ont travaillé sur ces objectifs prioritaires. Les coordinateurs présenteront les principaux livrables cet après-midi. Sans dévoiler les annonces qui vous seront faites à ce moment, je souhai-te féliciter les équipes impliquées pour l’excellence de leur coopération. En ne comptant que les appels à projets et les contributions financières, ce sont environ 60 M€ qui seront mobilisés par la France et l’Allemagne pour donner une incarnation concrète au Forum à travers des projets conjoints de recherche collaborative en complément d’une somme du même ordre de gran-deur sur nos collaborations récurrentes par le couplage de nos agences de recherche.

Vous le savez, le Traité de l’Elysée fait actuellement l’objet d’une renégociation, pilotée par la chancellerie fédérale et l’Elysée. L’un des objectifs fondamentaux de cette refondation est de mettre davantage encore la force du couple franco-allemand au service du projet européen. C’est aussi dans cette perspective que nous avons souhaité convier à cet événement bilatéral la Commission européenne, en la personne de M. Wolf-gang Burtscher, Directeur général adjoint de la Recher-che et l’Innovation, qui participera cet après-midi à une table ronde sur ce thème.

Le prochain cadre financier pluriannuel et la prépa-ration du programme Horizon Europe constituent évidemment des enjeux fondamentaux. La France et l’Allemagne ont travaillé ensemble à la consolidati-on d’une série de priorités communes concernant le

prochain programme-cadre européen pour la R&I, dont l’ambition doit être encore renforcée. Dans la phase de négociation et de finalisation du programme cadre qui s’ouvre, il nous paraît tout particulièrement important de coordonner nos positions afin que ce programme, le plus important au monde, soit le plus ambitieux possi-ble et fasse parfaitement la démonstration de la valeur ajoutée européenne en complément des initiatives na-tionales ou des initiatives bilatérales que nous pouvons prendre avec l’Allemagne.

Si le Forum est là pour mettre en valeur les accom-plissements actuels et célébrer les grandes réussites de notre coopération, à l’image du centre Marc Bloch qui a fêté ses 25 ans l’année dernière, il doit également permettre de lancer de nouvelles priorités d’actions pour le futur. Permettez-moi de développer trois propositions que le Président Macron a formulées lors de son discours à la Sorbonne sur la relance du projet européen :

Tout d’abord, la création d’une initiative européenne de soutien à l’innovation de rupture. Il s’agit d’un sujet complexe pour lequel la synergie entre l’effort national, bilatéral et communautaire doit être soigneusement calibrée. Des échanges sont en cours au plus haut niveau entre la France, l’Allemagne et la Commission européenne. Ils portent sur deux plans en synergie :

∙ d’une part sur la mise en réseau des activités françai-ses et allemandes dans ce domaine, en établissant un processus de consultation souple ; sur le lancement de défis communs d’innovation sur des probléma-tiques d’intérêt partagé ; sur l’ouverture de cette coopération à d’autres Etats membres.

∙ d’autre part sur la définition des caractéristiques du futur Conseil européen de l’innovation (EIC), afin qu’il soutienne effectivement des start-ups deeptech sélectionnées soit par une voie bottom-up, soit par le biais de défis d’innovation. Et sur la mise en place d’un pilote sur la fin de H2020 qui permette de lancer ce nouvel outil et la transformation culturelle associ-ée. En effet nous ne prenons culturellement pas assez de risques - or c’est justement ce qui est nécessaire pour l’innovation de rupture.

En France, un fonds pour l’innovation et l’industrie a été abondé à hauteur de 10Md€ en janvier 2018, dont le rendement annuel estimé à 250M€ servira à soutenir l’effort national pour l’innovation de rupture. Ces fonds seront alloués par le Premier Ministre sur recomman-

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12 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

dation d’un Conseil de l’innovation co-présidé par le ministre de l’Economie et des Finances, Bruno Le Maire, et moi-même.

Deuxième proposition : L’intelligence artificielle consti-tue l’un des enjeux majeurs de notre époque. Les tech-nologies qui y sont liées sont susceptibles de révoluti-onner nos sociétés, notre rapport au travail et à l’accès à l’information. Il s’agit d’une opportunité unique autant qu’un défi pour l’Europe, qui se doit de développer son écosystème et surtout formuler sa propre vision de l’IA.J’ai eu le plaisir de rencontrer Mme Karliczek quelques jours seulement après sa prise de fonctions, à l’occasion de la présentation par le Président de la République le 29 mars, de la stratégie française en la matière. Ce premier entretien bilatéral a permis de faire ressortir des priorités communes. Deux aspects majeurs sont apparus :

∙ La nécessité d’un effort de pédagogie vis-à-vis du grand public, pour désamorcer les craintes suscitées par ce qui sera sans doute l’une des grandes révolu-tions technologiques du XXIe siècle. La recherche en sciences humaines et sociales aura un rôle détermi-nant à jouer à cet égard.

∙ D’autre part, la nécessité pour l’Europe de définir sa propre vision de l’IA, au service de la société, et donc en contre-pied des dérives commerciales ou autoritaires dont on peut légitimement redouter l’émergence.

J’ai noté avec grand intérêt la mention de l’IA au titre des sujets de coopération privilégiés avec la France, dans le cadre du contrat de coalition du gouvernement fédéral, qui préfigure très favorablement l’interaction entre nos deux pays.

tale, du transfert vers les entreprises et de l’innovation, de l’élaboration de normes et d’un cadre éthique enfin, je me réjouis de la constitution d’un groupe de travail entre nos ministères concernés afin d’aboutir d’ici la fin de l’année à une feuille de route commune. Ce docu-ment permettra de poser les bases d’un futur réseau franco-allemand couvrant tous ces aspects que je viens de rappeler, formant ainsi le noyau d’une coopération européenne approfondie.

Suite aux échanges que nous avons eus fin mai à Paris et au courrier que vous m’avez adressé la semaine dernière, chère Mme Karliczek, proposant que nous collaborions sur les aspects de la recherche fondamen-

Enfin, les universités européennes. Comme vous le voyez, on quitte ici la stricte dimension de la Recherche et de l’Innovation pour s’inscrire dans celle du triangle de la connaissance. L’objectif à terme est de créer une vingtaine de réseaux d’établissements inclusifs, au service de l’excellence scientifique, du renforcement de l’attractivité européenne et du développement du sentiment d’appartenance à l’Europe.

Le groupe ad hoc de représentants nationaux s’est réu-ni une dernière fois le 6 juin, et les contours du futur appel pilote dans le cadre d’Erasmus+ prennent forme.Le fait que les communautés universitaires de nos deux pays se soient pleinement emparées de cette idée me semble un signal très positif : je fais notamment référence aux réunions communes organisées par la Conférence des présidents d’universités et la Hoch-schulrektorenkonferenz, afin de faire émerger à la fois une compréhension commune et de premières ébauches de consortia.

Et je tiens ici à saluer l’engagement financier de la com-mission, de l’Allemagne. La France a pour sa part prévu un budget de 100 millions d’euros sur 10 ans.Au-delà de cette initiative phare, je me réjouis que nos deux pays contribuent au renforcement de l’Espace européen de l’enseignement supérieur (EEES) et de son principal instrument communautaire, le programme Erasmus+, dont nous défendons le doublement du budget dans le contexte du prochain cadre financier pluriannuel de l’UE. La conférence du processus de Bo-

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logne à Paris du 25 mai 2018 a ré-exprimé l’objectif de consolidation de l’EEES. Cela passera par une meilleure interopérabilité des systèmes ESR et un accroissement des flux de mobilité des étudiants et des chercheurs – autant de questions auxquelles la France et l’Allemagne entendent répondre ensemble.

J’espère vous avoir donné un aperçu de la richesse de la coopération franco-allemande dans le champ de l’Enseignement supérieur, la Recherche et l’Innovation, dont un échantillon sera présenté aujourd’hui, et qui se trouvera reflétée dans la déclaration conjointe que Mme Karliczek et moi-même allons signer dans quel-ques instants.

Merci de votre attention.

Frédérique VidalMinistre française de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation

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14 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Rede der französischen Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation, Frédérique Vidal

* Sehr geehrte Frau Ministerin,sehr geehrte Frau Botschafterin,sehr geehrter Herr Staatssekretär,meine Damen und Herren Präsidenten,sehr geehrte Damen und Herren,liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich fühle mich sehr geehrt, liebe Frau Ministerin Anja Karliczek, an Ihrer Seite am 6. Forum zur deutsch-französischen Forschungskooperation teilnehmen zu dürfen.

Im Kontext einer sehr intensiven bilateralen Koopera-tion, die besser strukturiert ist als die mit allen anderen Ländern der Welt, ist das französisch-deutsche Forum ein äußerst wichtiger Dreh- und Angelpunkt.

Ich freue mich ebenfalls darüber, dass das diesjährige Forum im Anschluss an die Verleihung des renommier-ten Preises "Forcheurs"-Jean-Marie Lehn stattfindet, der jedes Jahr einem deutsch-französischen Forscher-paar aus den Bereichen der Chemie, Gesundheit und Pharmakologie verliehen wird. Ich nutze diese Gele-genheit, um den diesjährigen Preisträgern, Benjamin Dietzek und Vincent Artero, ganz herzlich zu gratulie-ren. Sie stehen für die Exzellenz in der Forschung und die Vielfalt der deutsch-französischen Zusammenar-beit, die wir unsererseits systematisch angehen müssen.

genstand des Ministertreffens sein, das heute Abend im Schloss Meseberg unter dem Vorsitz von Frau Bun-deskanzlerin Angela Merkel und Herrn Präsidenten Macron stattfinden wird.

Dieses französisch-deutsche Forschungsforum ist ein politischer Meilenstein in direkter Weiterführung des deutsch-französischen Ministerrats (DFMR). Die Prio-ritäten dieses 6. Forums gehen aus den Entscheidungen des gemeinsamen Ministerrats von Juli 2017 hervor. Die konkreten Ergebnisse dieses Forums werden Ge-

Ich führe hier noch einmal die vier wichtigsten Ziele für die Bereiche Bildung, Forschung und Innovation des letzten DFMR auf:

∙ Erstes Ziel: Energie und nachhaltige Entwicklung, Kampf gegen die Klimaerwärmung. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass Deutschland sich der von Frankreich ausgehenden Initiative „Make Our Planet Great Again“ angeschlossen hat, um ausländische Talente für unsere Forschungssys-teme zu gewinnen. Die gemeinsame wissenschaftli-che Umsetzung steht nun an. Sie unterstützt unser gemeinsames Streben, in allen Bereichen Fortschritte bei der wirksamen Umsetzung der Vereinbarungen von Paris zu erzielen, sei es bei der Untersuchung, der Abschwächung oder der Anpassung an den Klima-wandel.

∙ Zweites Ziel: Der Kampf gegen Antibiotikaresisten-zen, der entschlossen geführt werden muss und ein Vorgehen erforderlich macht, das unserer Ansicht nach über den Bereich der bloßen Humanmedizin hinausgehen sollte. So können auch systemische Ef-fekte berücksichtigt werden, die sich auf die Fähigkeit zur wirksamen Behandlung von Antibiotikaresisten-zen auswirken.

∙ Drittes Ziel: Die wissenschaftliche, technologische und industrielle Unabhängigkeit.

∙ Und schließlich das vierte Ziel: Ein Europa der neuen Kompetenzen und der studentischen Mobilität.

Reden der Ministerinnen

Frédérique VidalMinisterin für Hochschul- bildung, Forschung und Innovation

* Es gilt das gesprochene Wort

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REDEN DER MINISTERINNEN / DISCOURS DES MINISTRES 15

Ich freue mich, dass wir durch unsere Zusammenarbeit bei jedem dieser Ziele konkrete Fortschritte gemacht haben. Die heute folgenden Diskussionen werden zei-gen, wie weit wir hier gekommen sind.

Dieses Forum ist auch und vor allem ein wissenschaft-licher Meilenstein, der die enge und erfolgreiche Zu-sammenarbeit unserer Länder verdeutlicht. Es soll dazu dienen, konkrete Vereinbarungen für die kommenden drei Jahre einzugehen. Ich danke allen heute hier auf höchster Ebene versammelten Vertreterinnen und Ver-treter aus Forschung und Innovation für ihren Beitrag.

Auf der Ebene der Ministerien vollzieht sich diese Ko-operation in gemeinsamen und regelmäßigen Abstim-mungsprozessen, an denen sich Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Fachabteilungen des BMBF und des MESRI beteiligen. Der jüngste Austausch dieser Art fand gestern in Berlin zur Verwaltung von opti-mierten Energienetzwerken statt. Das nächste Treffen zum strategischen Vorgehen beim industriellen Einsatz von Wasserstoff ist für Juli geplant. Weitere Treffen zu Umwelt und Klima werden im Herbst stattfinden.

Seit über einem Jahr haben sechs Arbeitsgruppen aus französischen und deutschen Forscherinnen und Forschern an diesen vorrangigen Zielen gearbeitet. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren werden heute Nachmittag die wichtigsten Ergebnisse vortragen. Ohne die Vorträge vorwegnehmen zu wollen, möchte ich den betreffenden Teams für ihre herausragende Zusammenarbeit gratulieren. Allein die Bekanntma-chungen und die finanziellen Beiträge belaufen sich auf ca. 60 Millionen Euro, die von Frankreich und Deutsch-land bereitgestellt werden. Damit wird dem Forum durch gemeinsame Forschungsprojekte eine konkrete Umsetzungsperspektive verliehen, zusätzlich zu einem gleichwertigen Betrag für die kontinuierliche Koopera-tion über die enge Partnerschaft unserer Forschungs-agenturen.

Nachmittag an einem runden Tisch zu diesem Thema teilnimmt.

Wie Sie wissen wird der Elysée-Vertrag derzeit unter der Leitung des Bundeskanzleramtes und des Elysée-Palastes weiterentwickelt. Eines der grundlegenden Ziele dieser Weiterentwicklung ist es, die Stärke des französisch-deutschen Tandems noch mehr in den Dienst des Projektes „Europa“ zu stellen. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Europäische Kommission zu unserer heutigen bilateralen Veranstal-tung eingeladen und freuen uns, den stellvertretenden Generaldirektor für Forschung und Innovation, Herrn Wolfgang Burtscher, begrüßen zu dürfen, der heute

Der zukünftige mehrjährige Finanzrahmen und die Vorbereitung des Programms Horizont Europa stellen natürlich grundlegende Herausforderungen dar. Frankreich und Deutschland haben gemeinsam an der Konsolidierung einer Reihe gemeinsamer Prioritäten zum kommenden europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation gearbeitet, das noch anspruchsvoller gestaltet werden muss. Während der beginnenden Verhandlungsphase bis zur Finalisierung der Verhandlungen zum Rahmenprogramm erscheint es uns ganz besonders wichtig, unsere Positionen aufeinander abzustimmen, damit dieses weltweit wichtigste Programm so ehrgeizig wie möglich wird, den europäischen Mehrwert perfekt verdeutlicht und die nationalen oder bilateralen Initiativen, die wir mit Deutschland vereinbaren werden, ergänzt.

Auch wenn das Forum vor allem dazu dient, das Erreichte zu würdigen und die großen Erfolge unserer Zusammenarbeit zu feiern – wie zum Beispiel das Cen-tre Marc Bloch, das 2017 den 25. Jahrestag seines Beste-hens gefeiert hat – soll es auch prioritäre Initiativen für die Zukunft anstoßen. Hier möchte ich drei Vorschläge erläutern, die Herr Präsident Macron bei seiner Rede an der Sorbonne über ein souveränes, vereinigtes und demokratisches Europa vorgetragen hat:

Zunächst die Einrichtung einer europäischen Initiative zur Unterstützung von Sprunginnovationen. Es han-delt sich dabei um ein komplexes Thema, bei dem es gilt, die Synergien zwischen nationalen, bilateralen und europäischen Anstrengungen sorgfältig abzustimmen. Hierzu findet derzeit ein Austausch zwischen Frank-reich, Deutschland und der Europäischen Kommission auf höchstem Niveau statt. Dabei geht es um zwei sich ergänzende Ansätze:

∙ Einerseits um die Vernetzung der französischen und deutschen Aktivitäten in diesem Bereich, für die ein flexibler Beratungsprozess eingerichtet wird; um die Förderung von gemeinsamen Innovationsherausfor-derungen zu Problematiken gemeinsamen Interes-ses; um die Öffnung dieser Kooperation für andere Mitgliedstaaten.

∙ Andererseits um die Ausgestaltung des zukünftigen Europäischen Rats für Innovation (EIC), damit dieser mittels eines Bottom-up-Verfahrens oder mittels In-novationsherausforderungen ausgewählte Deeptech-Startups wirkungsvoll unterstützt; um die Einrich-

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16 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

tung eines Pilotprojekts zum Ende von Horizont 2020 mit dem dieses neue Instrument eingeführt und der damit verbundene kulturelle Wandel angesto-ßen wird. In kultureller Hinsicht sind wir in der Tat zu risikoscheu – dabei ist es genau dieser kulturelle Wandel, der für Sprunginnovationen unerlässlich ist.

In Frankreich wurde im Januar 2018 ein Innovations- und Industriefonds von 10 Milliarden Euro bereitge-stellt, dessen jährlicher Ertrag von geschätzten 250 Millionen Euro dazu dienen wird, die nationalen Be-mühungen um Sprunginnovationen zu fördern. Diese Mittel werden vom Premierminister auf Empfehlung eines Innovationsrats unter dem gemeinsamen Vorsitz des Wirtschafts- und Finanzministers Herrn Bruno Le Maire und mir selbst bewilligt.

Zweiter Vorschlag: Die künstliche Intelligenz ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Die damit verbundenen Technologien können unsere Gesellschaften, unser Verhältnis zur Arbeit und zum Zugang zu Informationen grundlegend wandeln. Diese einzigartige Gelegenheit ist auch eine Herausforderung für Europa, das sein Ökosystem und vor allem seine eigene Vision der künstlichen Intelligenz entwickeln muss.

Ich hatte das Vergnügen, Frau Karliczek wenige Tage nach ihrer Amtseinführung bei der Vorstellung der Strategie Frankreichs zur künstlichen Intelligenz durch unseren Präsidenten am 29. März zu treffen. Dieses erste bilaterale Gespräch hat gemeinsame Prioritäten aufgezeigt. Zwei wichtige Punkte haben wir dabei festgestellt:

∙ Es ist notwendig, in der Öffentlichkeit Akzeptanz für das Thema herzustellen, um die Bedenken gegen-über dieser Technologie zu zerstreuen, die voraus-sichtlich eine der großen technologischen Umwäl-zungen des 21. Jahrhundert sein wird. Die Forschung in den Bereichen Human- und Sozialwissenschaften wird dabei eine entscheidende Rolle spielen.

∙ Der zweite Punkt ist die Notwendigkeit, für Europa eine eigene Vision der künstlichen Intelligenz im Dienste der Gesellschaft und unter Ausschluss eines kommerziell oder autoritär motivierten Missbrauchs − der zu Recht zu befürchten wäre − zu entwickeln.

Ich habe mit großem Interesse festgestellt, dass die künst-liche Intelligenz als eines der prioritären Themen für die Kooperation mit Frankreich im Koalitionsvertrag der Bundesregierung genannt wird; das ist ein günstiges Vor-zeichen für die Zusammenarbeit unserer beiden Länder.

Im Anschluss an unseren Austausch Ende Mai in Paris und an das Schreiben, das Sie, liebe Frau Karliczek, mir letzte Woche haben zukommen lassen mit dem Vorschlag einer Zusammenarbeit bei den Themen Grundlagenforschung, Innovation und Transfer in die Wirtschaft sowie bei der Erstellung von Normen und schließlich auch eines ethischen Rahmens, freue ich mich über die Einrichtung einer Arbeitsgruppe der zuständigen Ministerien, die bis zum Ende des Jah-res eine gemeinsame Roadmap erstellen wird. Dieses Dokument dient dann als Grundlage eines zukünftigen französisch-deutschen Netzwerks, das alle hier von mir aufgeführten Aspekte abdeckt und den Kern einer vertieften europäischen Kooperation bildet.

Und schließlich die europäischen Hochschulen: Wie Sie sehen, gehen wir dabei über den Rahmen der For-schung und Innovation hinaus in Richtung Wissens-dreieck. Ziel ist es, etwa zwanzig Hochschulnetzwerke zu gründen, die sich der wissenschaftlichen Exzellenz, der Steigerung der Attraktivität Europas und der Entwicklung eines Zugehörigkeitsgefühls zu Europa verschrieben haben.

Die ad-hoc-Gruppe der nationalen Vertreter hat sich ein letztes Mal am 6. Juni getroffen, und die Umrisse der zukünftigen Pilotausschreibung im Rahmen von Erasmus+ nehmen Form an.

Die Tatsache, dass die Hochschulgemeinschaften un-serer beiden Länder diese Idee vollumfänglich aufge-nommen haben, scheint mir ein sehr positives Signal zu sein: Ich denke dabei insbesondere an die von der Conférence des présidents d‘Universités und der Hoch-schulrektorenkonferenz organisierten gemeinsamen Besprechungen zur Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses und zur Gründung der ersten Konsor-tien.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch das finanzielle Engagement der Kommission und Deutschlands beto-nen. Frankreich hat für seinen Teil ein Budget von 100 Millionen Euro für 10 Jahre vorgesehen.

Ich begrüße auch, dass unsere beiden Länder über diese maßgebliche Initiative hinaus zur Stärkung des Europäischen Hochschulraumes (EHR) und seines wichtigsten gemeinschaftlichen Instruments, dem Erasmus+-Programm, beitragen, für das wir uns um die Verdopplung des Budgets im kommenden mehrjäh-rigen Finanzrahmen der EU bemühen. Die Konferenz zum Bologna-Prozess, die am 25. Mai 2018 in Paris

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stattgefunden hat, hat den Wunsch nach Konsolidie-rung des EHR bestätigt. Dies erfordert eine bessere Interoperabilität der Bildungs- und Forschungssysteme und eine Steigerung der Mobilitätsströme bei Studie-renden und Forschenden − Themen, denen sich Frank-reich und Deutschland gemeinsam widmen wollen.

Ich hoffe, dass ich Ihnen einen Überblick über die Viel-falt der französisch-deutschen Kooperation im Bereich Bildung, Forschung und Innovation vermitteln konnte. Sie erhalten heute einen Einblick in diese Kooperation, die sich auch in der gemeinsamen Erklärung spiegelt, die Frau Karliczek und ich in wenigen Augenblicken unterzeichnen werden.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Frédérique VidalMinisterin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation

Teilnehmende an der Plenumssitzung / Participants à la plénière

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Informationen zu den Diskussionen

Podiumsdiskussion „Vorfahrt für schnelle Kooperationen“

Panel: Matthias Kleiner (Präsident WGL), Otmar Wiestler (Präsident HGF), Reimund Neugebauer (Präsident FhG), Julika Griem (Vizepräsidentin DFG), Antoine Petit (Präsident CNRS), Christophe Gégout (stv. Geschäftsführer CEA), François Sillion (Vorsitzender INRIA), Yves Levy (Vorsitzender INSERM), Philippe Mauguin (Vorsitzender INRA) Moderation: Karin Helmstaedt / Bericht: Anne Seitz, Botschaft Paris

Schlüsselfragen∙ Was sind Beispiele guter Praxis in der deutsch-fran-

zösischen und in der multilateralen Kooperation in Forschung und Innovation?

∙ Welche (neuen) Maßnahmen gibt es auf Ebene der Forschungsorganisationen, insb. zu Prioritäten des Forums?

∙ Welches sind die künftigen Prioritäten, die auf-strebenden Felder und strategischen Ziele für die deutsch-französische Kooperation?

∙ Wie können Vorfahrtswege („fast-tracks“) für die Zusammenarbeit etabliert werden?

ErgebnisseDeutschland ist für Frankreich für die Forschungszu-sammenarbeit (gemessen an der Zahl der Ko-Publika-tionen) der erste Partner in Europa und das zweitwich-tigste Land weltweit. Für Deutschland ist Frankreich ebenfalls der wichtigste Partner, auch beispielsweise im Hinblick auf die Vorbereitung von EU Flagship-Projek-ten. Die Zusammenarbeit ist intensiv und vielschichtig auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, sollte jedoch − insbesondere vor dem europäischen Hinter-grund − noch gesteigert werden. Dies könnte durch bessere Abstimmung der beiden Länder im Vorfeld von gemeinsamen Initiativen sowie das gemeinsame Transportieren von Botschaften geschehen.

herrschen dabei unterschiedliche Vorstellungen vor, in welcher Weise Institutionen Kooperationen ermögli-chen. Statt immer neue Programme zu schaffen, gilt es, auch die bestehenden nachhaltig fortzuführen und zu intensivieren.

Die Rolle der Regierungen ist es, Prioritäten fest- und offenzulegen, die der Forschungsorganisationen besteht darin, die Zusammenarbeit zu erleichtern und zu ermöglichen. In Deutschland und Frankreich

Vielfalt von Forschung und verteilte Exzellenz sind von Bedeutung, Impact und Lösungswissen werden bereits in der Forschungsförderung entsprechend der disziplinären Logiken berücksichtigt. Zukünftig sollten Exzellenz und Relevanz stärker als zwei Seiten einer Medaille betrachtet und unterstützt werden.Wichtiges Ziel von Forschungsförderung ist die Inves-tition in die nächste Generation und die stärkere Ver-netzung von deutschen und französischen Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, denn Wandel bedarf neuer und junger Forschender. Auch die Erstellung deutsch-französischer Roadmaps für strategische Bereiche wie Künstliche Intelligenz, das „internet of things“ oder cybersecurity ist von Bedeutung.

Mit Deutschland gibt es sowohl im akademischen als auch im industriellen Bereich enge Zusammenarbeit; diese gilt es zu nutzen und weiter zu stärken, denn nur gemeinsam können Deutschland und Frankreich eine kritische Masse erreichen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Über Innovationen sollte man nicht nur sprechen, sondern auch ihre Durchsetzung bewerten. Die aktuell intensiv thematisierten Sprunginnovationen sind zu fördern, aber nicht auf Kosten „unriskanter“ Innovati-

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INFORMATIONEN ZU DEN DISKUSSIONEN / INFORMATIONS SUR LES DÉBATS 19

onsleistung; sie können auch zu größerer Spaltung in der Gesellschaft führen. Hier spielen auch die Geis-tes- und Sozialwissenschaften eine wichtige Rolle. Sie haben in beiden Ländern eine hervorragende Tradition und helfen unter anderem, Gegnerschaften von Wan-del und Innovation zu verstehen. Wissenschaft und Ge-sellschaft müssen einander näher gebracht werden wo dies sinnvoll ist, jedoch sind soziale Herausforderungen nicht notwendigerweise auch zugleich wissenschaftli-che Herausforderungen (und umgekehrt).

Thematisiert wurde auch die Zeitskala: Einerseits erfolgt die deutsch-französische Kooperation teilweise nicht schnell genug, andererseits brauchen manche Innovationen Zeit für die Umsetzung. Gerade die Innovationszusammenarbeit bedarf daher einer hohen Flexibilität: in einigen Fällen sind langfristige Zusam-menschlüsse sinnvoll, in anderen Bereichen kurze, reaktionsschnelle Initiativen.

Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern deutscher und französischer Forschungsorganisationen / Débat en plénière avec représentants d’organisations de recherche allemandes et françaises(von links nach rechts / de gauche à droite : Helmstaedt, Petit, Kleiner, Gégout, Wiestler, Sillion, Griem, Levy, Neugebauer, Mauguin)

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20 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Intervenants : Matthias Kleiner (Président - WGL), Otmar Wiestler (Président - HGF), Reimund Neugebauer (Président - FhG), Julika Griem (Vice-Présidente - DFG), Antoine Petit (Président - CNRS), Christophe Gégout (Administrateur Général Adjoint - CEA), François Sillion, (Président-Directeur Général - INRIA), Yves Levy (Président-Directeur Général - INSERM), Philippe Mauguin (Président-Directeur Général - INRA) Modération: Karin Helmstaedt / Rapporteuse: Anne Seitz, Ambassade de Paris

Enjeux clés∙ Quelles sont les bonnes pratiques de la coopération

bilatérale et multilatérale en R&I ? ∙ Initiatives existantes et nouvelles des organismes de

recherche en lien avec les priorités du forum ∙ Quelles seront les nouvelles priorités et objectifs stra-

tégiques de la coopération franco-allemande ? ∙ Comment peut-on créer des voies express pour déve-

lopper des projets bilatéraux ?

RésultatsDans le domaine de la recherche, l‘Allemagne est pour la France le premier partenaire en Europe en termes de co-publications, et le second pays le plus important dans le monde. Pour l’Allemagne, la France est égale-ment le partenaire principal, notamment au niveau de la préparation des projets phares de l’Union europé-enne. La collaboration est intensive et diversifiée sur le plan local, régional et national. Toutefois, elle devrait encore être étendue, notamment dans le contexte européen. Une meilleure concertation des deux pays en amont d‘initiatives communes, ainsi que la diffusion commune de messages pourraient y contribuer. Le rôle des gouvernements est de définir des priorités, celui des établissements de recherche est de faciliter et de rendre possible la collaboration. Toutefois, en Allemagne et en France, les manières de structurer les coopérations entre institutions sont différentes. Au lieu de multiplier les nouveaux programmes, il convi-ent aussi de poursuivre durablement les programmes existants et de les intensifier.

La diversité et l’excellence de la recherche sont im-portantes, l’impact et les connaissances relatives aux solutions sont déjà pris en compte dans le financement de la recherche en fonction des logiques disciplinaires. Dorénavant, l’excellence et la pertinence devront être considérées et promues davantage comme les deux faces d’une même médaille.

L’objectif essentiel de la promotion de la recherche est l’investissement dans la prochaine génération et le ren-forcement de la mise en réseau des jeunes scientifiques allemands et français, car le changement nécessite de nouvelles générations de jeunes scientifiques. Aussi la création de feuilles de route franco-allemandes pour les domaines stratégiques tels que l’intelligence artifi-cielle, l’« Internet des objets » ou la cyber-sécurité est importante.

Les innovations doivent non seulement être discutées mais il faut aussi évaluer leur application. L’innovation disruptive, actuellement fortement mise en avant, doit être favorisée, mais pas aux dépens d‘innovations plus incrémentielles. Il faut aussi chercher à prévenir les clivages potentiels au sein de la société. Les sciences humaines et sociales jouent un rôle important ici. Elles sont des domaines d’excellence dans les deux pays et permettent entre autres de comprendre les antagonis-mes du changement et de l’innovation. La science et la société doivent se rapprocher où cela fait sens, mais les défis sociaux ne sont pas nécessairement aussi des défis scientifiques.

Débat en plénière « Renforcement de la coopération bilatérale »

Informations sur les débats

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INFORMATIONEN ZU DEN DISKUSSIONEN / INFORMATIONS SUR LES DÉBATS 21

L‘échelle de temps a également été évoquée : d’une part, la coopération franco-allemande n’est parfois pas assez rapide, et d’autre part, certaines innovations ont besoin de temps pour leur mise en œuvre. La coopération en matière d‘innovation, en particulier, exige donc une grande flexibilité : dans certains cas, des coopérations à long terme sont judicieuses, alors que d’autres domai-nes exigent des initiatives courtes et agiles.

Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern deutscher und französischer Forschungsorganisationen / Débat en plénière avec représentants d’organisations de recherche allemandes et françaises(von links nach rechts / de gauche à droite : Helmstaedt, Petit, Kleiner, Gégout, Wiestler, Sillion, Griem, Levy, Neugebauer, Mauguin)

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22 DOKUMENTATION/ DOCUMENTATION

Panel: Volker Rieke (Abteilungsleiter BMBF), Alain Beretz (Generaldirektor MESRI), Wolfgang Burtscher (Stv. General-direktor Europäische Kommission), Bettina Böhm (Generalsekretärin WGL), Berthold Neizert (Abteilungsleiter MPG), Patrick Nédellec (Direktor CNRS) Moderation: Karin Helmstaedt / Berichterstatter: Dr. Berthold Neizert, Abteilungsleiter MPG

Schlüsselfragen∙ Welche Vision teilen wir für den europäischen For-

schungsraum und den Europäischen Bildungsraum für die nächsten 10 Jahre?

∙ Wie kann das Gleichgewicht zwischen den natio-nalen Förderprogrammen, den gemeinsam von den Mitgliedstaaten und der Kommission implementier-ten Initiativen/Partnerschaften sowie dem Rahmen-programm erreicht werden?

∙ Wie kann Horizon Europe die Technologiesouveräni-tät in Europa unterstützen?

∙ Welches sind die gemeinsamen Interessensbereiche, die Deutschland und Frankreich auf der europäi-schen Agenda vorantreiben sollten?

∙ Wie tragen Frankreich und Deutschland dazu bei, dass Verfahren und Förderanträge auf europäischer Ebene zugänglicher werden?

∙ Wie können nationale, bilaterale, europäische und globale Maßnahmen besser und effizienter miteinan-der verbunden werden?

∙ Wie realistisch ist die Teilnahme der Bürger, z. B. bei der Auswahl der Missionen?

∙ Wie können die Mitgliedstaaten Bürgern und der Gesellschaft den Wert der Investitionen in Forschung und Innovation näherbringen?

ErgebnisseDer runde Tisch behandelte das komplexe Wechselspiel zwischen Forschung und Forschungspolitik auf natio-naler, bilateraler und europäischer Ebene. Er bot eine Gelegenheit für intensive Diskussionen über die Rolle von Deutschland und Frankreich bei der Gestaltung des Europäischen Forschungsraumes (EFR) und ihrer Wechselbeziehung mit der länderübergreifenden EU Forschungspolitik und Finanzierung.

Beide Länder wurden als „Pfeiler“ und „Wissenschaft-liche Kraftwerke“ Europas beschrieben, deren Pflicht es sei, wissenschaftliche Exzellenz zu unterstützen und einen starken Fokus auf eine solide nationale For-schungsgrundlage zu legen. Ein solches Umfeld bildet die Grundlage für einen aktiven Beitrag zum EFR:∙ Beide Länder unterstützen und befürworten eine

enge Zusammenarbeit in der Überzeugung, dass die

Runder Tisch „Deutschland und Frankreich als Impulsgeber auf europäischer und globaler Ebene“

Teilnehmende des runden Tisches „Deutschland und Frankreich als Impulsgeber auf europäischer und globaler Ebene“ / Participants à la table ronde « Le couple franco-allemand en tant que force de proposition au niveau européen et mondial »(von links nach rechts / de gauche à droite : Neizert, Nédellec, Rieke, Beretz, Böhm, Burtscher, Helmstaedt)

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INFORMATIONEN ZU DEN DISKUSSIONEN / INFORMATIONS SUR LES DÉBATS 23

bilaterale Kooperation die Qualität der wissenschaft-lichen Ergebnisse verbessert und die Sichtbarkeit auf internationaler Ebene steigert. Die Zusammenarbeit umfasst – soweit möglich – weitere europäische Partner und fördert so „bottom-up“ Initiativen für den EFR.

∙ Beide Länder sind bereit, Verantwortung dafür zu übernehmen, den EFR als Ganzes zu stärken, indem sie „Widening-Konzepte“ anwenden und dadurch integrieren, ohne die Exzellenz in der Wissenschaft zu beeinträchtigen.

∙ Beide Länder sind der festen Überzeugung, dass die EU nur dann stark sein kann, wenn die einzelnen Mitgliedsstaaten zeitgleich in der Wissenschaft leis-tungsfähig sind.

Die Teilnehmenden des runden Tisches diskutierten, wie Frankreich und Deutschland in den EFR integriert sind, da dieser von der Europäischen Union „top-down“ propagiert und gefördert wird. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Finanzierung durch die EU einen tatsächlichen Mehrwert für die Forschung auf nationa-ler Ebene erbringen sollte. Die EU-Finanzierung sollte insbesondere Forschungsinfrastrukturen unterstützen, Forschungsergebnisse verbessern und ausweiten sowie ihre Sichtbarkeit steigern. D. h. die EU-Finanzierung sollte die nationale Forschungsfinanzierung wirksam und effizient ergänzen und die auf nationaler Ebene vorhandenen Kompetenzen bündeln.

Im Hinblick auf das kommende EU-Rahmenprogramm „Horizon Europe“ wurde das Konzept von „Missionen“ besprochen, die das Potential haben, bei den Bürge-rinnen und Bürgern Verständnis und Begeisterung für die Wissenschaft zu erwecken. Diese Missionen sollten auch die Bedeutung wissenschaftlicher Exzellenz unterstreichen. Da das Konzept jedoch noch Fragen aufwirft, sind Frankreich und Deutschland bereit, den Dialog mit europäischen Akteuren zu suchen, um es weiter auszuarbeiten. Beide Länder betonen ihre Be-reitschaft, die Wissenschaftspolitik und -finanzierung auf europäischer Ebene gemeinsam zu gestalten.

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24 DOKUMENTATION/ DOCUMENTATION

Intervenants : Volker Rieke (Directeur général - BMBF), Alain Beretz (Directeur général - MESRI), Wolfgang Burtscher (Directeur général adjoint - Commission européenne), Bettina Böhm (Secrétaire générale - WGL), Berthold Neizert (Directeur général - MPG), Patrick Nédellec (Directeur - CNRS) Modération : Karin Helmstaedt / Rapporteur: Dr. Berthold Neizert, Directeur MPG

Enjeux clés ∙ De quelle manière les États membres peuvent-ils ∙ Quelle est notre vision commune concernant mieux communiquer la valeur des investissements

l’Espace européen de la Recherche et l’Espace euro- dans la recherche et l’innovation aux citoyens et à la péen de l’Enseignement Supérieur pour les 10 années société ?à venir ?

∙ Comment trouver le bon équilibre entre les pro-grammes de financement nationaux, les initiatives/partenariats mis en œuvre conjointement entre les États membres et la Commission et le Programme-cadre pour la R&I ?

∙ Dans quelle mesure le 9ème Programme cadre (FP9) favorise-t-il la souveraineté technologique de l’Europe ?

∙ Quels sont les centres d’intérêts communs vers lesquels l’Allemagne et la France devraient conjointe-ment orienter l’agenda européen ?

∙ De quelle manière la France et l’Allemagne contribu-ent-elles à rendre les procédures et les demandes de subventions plus accessibles au niveau européen ?

∙ De quelle manière peut-on relier les mesures natio-nales, bilatérales, européennes et globales de façon plus étroite et efficace ?

∙ Dans quelle mesure la participation des citoyens est-elle réaliste, par ex. la sélection de missions ?

RésultatsLa table ronde axée sur l’interaction complexe entre la recherche et la politique en matière de recherche aux niveaux national, bilatéral et européen offre une opportunité de discussion intense sur le rôle de l’Allemagne et de la France dans la création de l’Espace européen de la Recherche (EER), leur interaction avec la politique de recherche multilatérale et le financement de l’UE.

Les deux pays ont été décrits en tant que « blocs fon-dateurs » et « centrales scientifiques » de l’Europe, dé-terminés à soutenir l’excellence scientifique et à mettre l’accent fortement sur une base de recherche nationale solide. Ce contexte constitue la base d’une contribution active à l’EER :

∙ les deux pays favorisent et maintiennent une coopé-ration étroite, convaincus que la collaboration bila-

Table ronde « Le couple franco-allemand en tant que force de proposition au niveau européen et mondial »

Teilnehmende des runden Tisches „Deutschland und Frankreich als Impulsgeber auf europäischer und globaler Ebene“ / Participants à la table ronde « Le couple franco-allemand en tant que force de proposition au niveau européen et mondial »

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INFORMATIONEN ZU DEN DISKUSSIONEN / INFORMATIONS SUR LES DÉBATS 25

térale améliore la qualité des résultats scientifiques et accroît la visibilité à l’échelle internationale. La coopération inclut – s’il y a lieu – d’autres partenaires européens, en créant ainsi des initiatives ascendantes pour l’EER.

∙ les deux pays sont prêts à s’engager pour renforcerl’EER dans son ensemble, en recherchant l’inclusivitésans compromettre l’excellence en science.

∙ les deux pays sont tous deux fermement convaincusque la position scientifique de l’UE dépend avant toutde l’investissement des Etats membres.

Les participants à la table ronde ont discuté de l’intégration de la France et de l’Allemagne dans l’EER, dans un contexte où ce dernier tend à être développé par l’Union européenne de manière top-down. Il a été souligné que le financement de l’UE devait créer une véritable valeur ajoutée à la recherche au niveau national. En particulier, le financement de l’UE devrait soutenir les infrastructures de recherche, améliorer et augmenter les résultats de recherche et accroître leur visibilité. En d’autres termes, le financement de l’UE doit compléter de façon bénéfique et efficace le financement de la recherche national et fédérer les compétences existantes.

En vue du futur Programme-cadre européen « Horizon Europe », le concept de missions a été abordé, avec le potentiel de créer une compréhension et un enthousi-asme des citoyens pour les sujets scientifiques. Ces missions ont également vocation à démontrer la perti-nence de l’excellence en science. Toutefois, étant donné que le concept donne encore lieu à certaines questions, la France et l’Allemagne sont disponibles pour pour-suivre le dialogue avec les parties prenantes europé-ennes afin de l’approfondir. Les deux pays montrent clairement leur volonté de façonner conjointement la politique scientifique et le financement de la recherche au niveau européen.

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26 DOKUMENTATION/ DOCUMENTATION

Panel: Peter Greisler (Unterabteilungsleiter BMBF), Denis Despréaux (Direktor MESRI), Christiane Schmeken (Direkto-rin DAAD), Julika Griem (Vizepräsidentin DFG), Georg Krausch (HRK / Präsident JGU Mainz), David Capitant (Präsident DFH/UFA), Pierre Mutzenhardt (Präsident Forschungskommission der CPU), Thierry Valentin (stv. Generaldirektor Campus France) Moderation: Denis Despréaux, Direktor MESRI / Berichterstatter: Peter Greisler, Unterabteilungsleiter BMBF

Schlüsselfragen∙ Wie können die Erfahrungen bereits bestehender

Best-Practice-Beispiele für die Implementierung der Einrichtung europäischer Universitätsnetzwerke genutzt werden?

∙ Wie können bestehende und neue Universitätsnetz-werke attraktiv gestaltet werden, um die Koopera-tion zwischen ihnen auf eine neue Qualitätsebene anzuheben?

∙ Auf welche Weise können wir mit der österreichi-schen EU-Ratspräsidentschaft zusammenarbeiten?

∙ Wie kann durch den neuen Typ europäischer Uni-versitätsnetzwerke im Vergleich zu bestehenden bilateralen und multilateralen Partnerschaften ein Mehrwert generiert werden?

∙ Wie kann der Fortbestand dieser Universitätsnetz-werke sichergestellt werden?

Ergebnisse

europäischen Identität und der Wettbewerbsfähigkeit Europas zu leisten, wurden allseits begrüßt.

Die Pläne der Europäischen Union, eine stärkere Ko-operation und Vernetzung Europäischer Hochschulen zu fördern, um damit einen Beitrag zur Stärkung des europäischen Hochschul- und Forschungsraums, der

Die Diskussion zeigte schnell, dass diese Initiative viele Dimensionen der Hochschulbildung berührt. Es wurde als wünschenswert erachtet, dass die Zusammenarbeitsich auf Lehre, Forschung, Innovation und Transfer bezieht. Gemeinsam strukturierte und mehrsprachige Studienprogramme sollten dabei eine Rolle spielen. Sie stellen aber nicht den einzigen Ansatz für Kooperati-onen zwischen Hochschulen in Europa dar, den es zu bedenken gilt. Es geht auch um innovative Forschung und Lehre.

Die Teilnehmenden der Diskussion waren sich letzt-lich einig, dass bei der Vertiefung der europäischen Hochschulkooperation ein „bottom-up“-Ansatz der Ausgangspunkt sein sollte, um möglichst viele Formen der Zusammenarbeit und verschiedene Typen von Hochschulen einbinden zu können. Ein verbindendes Element europäischer Hochschulen ist ihre Autonomie und die Wissenschaftsfreiheit.

Runder Tisch „Ansätze der europäischen Hochschulkooperation“

Teilnehmende des runden Tisches „Ansätze der europäischen Hochschulkooperation“ / Participants à la table ronde « Nouvelles formes de coopération universitaire européenne »(von links nach rechts / de gauche à droite : Mutzenhardt, Griem, Valentin, Capitant, Greisler, Schmeken, Krausch, Despréaux)

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INFORMATIONEN ZU DEN DISKUSSIONEN / INFORMATIONS SUR LES DÉBATS 27

Intervenants: Peter Greisler (Directeur général adjoint - BMBF), Denis Despréaux (Directeur - MESRI), Christiane Schmeken (Directeur - DAAD), Julika Griem (Vice-présidente - DFG), Georg Krausch (HRK / Président - JGU Mainz), David Capitant (Président - DFH/UFA), Pierre Mutzenhardt (Président Commission recherche - CPU), Thierry Valentin (Directeur général adjoint - Campus France) Modération : Denis Despréaux, Directeur MESRI / Rapporteur: Peter Greisler, Directeur général adjoint BMBF

Enjeux clés∙ Dans quelle mesure les bonnes pratiques existantes

peuvent-elles favoriser la création de réseaux univer-sitaires européens ?

∙ De quelle manière peut-on encourager les réseaux en enseignement supérieur existants et nouveaux afin de stimuler leur coopération ?

∙ De quelle manière pouvons-nous nous associer à la présidence autrichienne du Conseil de l’UE ? Com-ment générer de la valeur ajoutée grâce au nouveau type de réseaux universitaires européens par rapport aux partenariats bilatéraux et multilatéraux existants ?

∙ Comment garantir la pérennité de ces réseaux d’enseignement supérieur ?

RésultatsLes perspectives au niveau de l’Union européenne pour promouvoir une coopération et une mise en réseau plus intensive des universités européennes, afin de contribuer au renforcement de l’espace européen de l'enseignement supérieur et de la recherche, de l’identité européenne et de la compétitivité de l’Europe, ont été saluées.

La discussion a démontré rapidement que cette initia-tive touche de multiples dimensions de l’enseignement supérieur. Une coopération englobant l’enseignement supérieur, la recherche, l’innovation et le transfert des connaissances a été jugée souhaitable. Des programmes d’études plurilingues et structurés en commun devront y jouer un rôle important. Toutefois, ils ne constitu-eront pas la seule approche de coopération entre les universités en Europe qu’il convient de considérer. D’autres approches innovantes de l’enseignement et de la recherche seront à prendre en compte.Les participants à la table ronde ont convenu que l’approfondissement de la coopération européenne des universités doit reposer sur une approche ascendante, afin de fédérer un maximum de formes de coopération et différents types d’universités. Un élément reliant les universités européennes est leur autonomie et la liberté scientifique.

Table ronde « Nouvelles formes de coopération universitaire européenne »

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28 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Panel: Engelbert Beyer (Unterabteilungsleiter BMBF), Christophe Gégout (stv. Generaldirektor CEA), Reinhard Hüttl (Mitglied Executive Committee acatech), Bruno Jarry (Präsident Académie des technologies), Stefan Büchele (stv. Direktor e-mobil BW), Bruno Sportisse (Geschäftsführer Skopai) Moderation: Engelbert Beyer, Unterabteilungsleiter BMBF / Berichterstatter: Patrick Garda, Wissenschaftlicher Direktor MESRI

Schlüsselfragen∙ Welches sind Best Practice-Beispiele der deutsch-

französischen Innovationszusammenarbeit? Was können wir daraus lernen?

∙ Wie können regionale und Clusterinitiativen als Katalysatoren für die grenzüberschreitende Zusam-menarbeit wirken?

∙ Wie unterstützen Deutschland und Frankreich Innovation und Wissenstransfer auf nationaler und bilateraler Ebene?

∙ Wie können Vorfahrtstraßen für die Zusammenar-beit aufgebaut werden?

∙ Welche Vision teilen wir, um die Komplementarität des European Innovation Council (EIC) sowie die Ko-härenz zwischen der Politik der Mitgliedstaaten und den europäischen Maßnahmen sicherzustellen?

∙ Wie können Verbindungen zwischen nationalen Initiativen und/oder dem EIC dazu beitragen, die Innovationslücke in Europa zu schließen?

ErgebnisseDieser runde Tisch behandelte drei zentrale Themen.

∙ Welches sind Beispiele guter Praxis der deutsch- französischen Innovationszusammenarbeit?

du futur“ (Fahrzeug der Zukunft). Diese Kooperationen unterstützen die Erarbeitung gemeinsamer Strategien für die Cluster beider Länder und erleichtern den KMU (kleine und mittlere Unternehmen) den Zugang zu Clustern des jeweils anderen Landes, beispielsweise den Zugang eines französischen KMU zu einer deutschen Risikokapitalgesellschaft. Die Cluster spielen eine wich-tige Rolle für die Innovation, da sie ein Umfeld und Gelegenheiten für Begegnungen zwischen Forschen-den, Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Investorinnen und Investoren schaffen und dabei auch das wirtschaftliche Wachstum unterstützen. Die Ver-netzung der deutschen und französischen Aktivitäten durch die Zusammenarbeit der Cluster zeigt beispiel-haft den Erfolg der bilateralen Beziehungen im Bereich der Innovation.

Der allgemeine Innovationsprozess involviert drei Akteurstypen: Forschende, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Investorinnen und Investoren. In diesem Umfeld haben u. a. auch die Technologie-Akademien maßgeblich zur guten akademischen und industriellen Integration beigetragen. Darüber hinaus sind in beiden Länder zahlreiche Cluster entstanden − einerseits die vom BMBF in Deutschland geförderten Cluster und andererseits Wettbewerbscluster (pôles de compétitivité) in Frankreich. Zwischen den Clustern beider Länder wurden grenzüberschreitende Koope-rationen eingerichtet, z. B. bei dem Cluster „Véhicule

∙ Was können Frankreich und Deutschland im Bereich der Innovation voneinander lernen?

Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Län-dern scheint das Vorhandensein von großen Unter-nehmen in Deutschland und die Vielzahl an digitalen Start-ups in Frankreich zu sein. Ein interessanter Weg wäre es nun, die bilateralen Kooperationen zwischen genau diesen zu fördern.

∙ Welches ist die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Vision des EIC für Sprunginnovati-onen?

Die Europäische Kommission schlägt als neues In-strument für Sprunginnovationen den Europäischen Innovationsrat (EIC) vor. Der EIC zielt auf Start-ups, die „Deep-Tech“-Technologien aus Forschungslaboren entwickeln. Tatsächlich finden die Deep-Tech-Start-ups in den USA problemlos, in Frankreich und Europa jedoch oft nur schwer eine Förderung. Diese Schwäche

Runder Tisch „Bilaterale und europäische Ansätze der Innovationsförderung“

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INFORMATIONEN ZU DEN DISKUSSIONEN / INFORMATIONS SUR LES DÉBATS 29

des europäischen Marktes eröffnet jedoch auch die Möglichkeit, ein europäisches Instrument einzurich-ten, das Deep-Tech-Start-ups in einem frühen Stadium umfangreich fördert. Entsprechend hat der EIF (Eu-ropean Investment Fund) vor kurzem die Einrichtung eines Risikokapital-Fonds angekündigt; dessen Imple-mentierung spielt jedoch eine entscheidende Rolle für seinen Erfolg.

logien spektakulär entwickelt und damit ihren Han-delswert beispielsweise in den Bereichen Automobil, Maschinenbau und Software-Technologien gesteigert. Strategische Technologien und schnelles Handeln waren dabei der Schlüssel zu ihrem Erfolg. Letztendlich stellt sich die Frage nach der sozialen Akzeptanz dieser technologischen Innovationen. Wie können Industrie und Universitäten zum gesellschaftlichen Dialog auf europäischer Ebene beitragen?

Eine Vereinbarung zwischen Frankreich und Deutsch-land könnte diese Implementierung in einer ersten Vorphase steuern, um ihren Erfolg sicherzustellen. Diese Perspektive wirft die Frage nach der Stellung großer Unternehmen auf. In der Tat sind Start-ups die ersten Akteure für Sprunginnovationen, aber auch die großen Konzerne führen bahnbrechende innovative Projekte durch. Die internationale Zusammenarbeit großer Unternehmen mit Start-ups sollte ebenfalls ent-wickelt werden. Im deutschen Innovationsökosystem stammt ein Drittel der Finanzierung der nicht inkre-mentellen Forschung und für Sprunginnovationen aus öffentlichen Quellen und zwei Drittel aus privaten Investitionen. In letzter Zeit haben sich mehrere Groß-unternehmen durch die Entwicklung neuer Techno-

Teilnehmende des runden Tisches „Bilaterale und europäische Ansätze der Innovationsförderung“ / Participants de la table ronde « Nouvelles formes de soutien à l’innovation dans un contexte bilatéral et européen »(von links nach rechts / de gauche à droite : Sportisse, Hüttl, Gégout, Büchele, Jarry, Beyer)

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30 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Intervenants: Engelbert Beyer (Directeur général adjoint - BMBF), Christophe Gégout (Directeur général adjoint - CEA), Reinhard Hüttl (Membre du Comité exécutif d’acatech), Bruno Jarry (Président - Académie des technologies), Stefan Büchele (Directeur adjoint - e-mobil BW), Bruno Sportisse (PDG - Skopai) Moderation: Engelbert Beyer, Directeur général adjoint BMBF / Rapporteur : Patrick Garda, Directeur Scientifique MESRI

Enjeux clés∙ Quelles sont les exemples de bonnes pratiques issues

de la coopération franco-allemande en matière d’innovation ? Quels enseignements peut-on en tirer ?

∙ Dans quelle mesure les initiatives régionales servent-elles de catalyseurs pour la coopération transfronta-lière ?

∙ De quelle manière l’Allemagne et la France sou-tiennent-elles l’innovation et le transfert de connais-sances au niveau national et bilatéral ?

∙ Comment établir des voies rapides en termes de coopération ?

∙ Quelle est notre vision commune afin de garantir la complémentarité de l'European Innovation Council (EIC) et la cohérence entre les politiques des États membres et des instruments européens ?

∙ Dans quelle mesure les liens entre les initiatives na-tionales et/ou de l’EIC contribuent-ils à combler les lacunes en matière d’innovation en Europe ?

RésultatsCette table ronde a permis d’aborder trois questions principales.

∙ Quelles sont les bonnes pratiques de coopéra-tion entre la France et l’Allemagne en matière d’innovation ?

Le processus de l’innovation en général implique trois types d’acteurs : les chercheurs, les entrepreneurs et les investisseurs. Dans ce cadre, les académies des techno-logies font partie des acteurs qui ont contribué de façon forte à la bonne intégration académique et industrielle. Par ailleurs, de nombreux clusters ont été créé dans les deux pays, ceux soutenus par le BMBF en Allemagne et les pôles de compétitivité en France. Des coopérations transfrontalières ont été établies entre les clusters des

deux pays, par exemple dans le domaine du véhicule du futur. Ces coopérations facilitent la définition de stra-tégies communes aux clusters des deux pays et l’accès des PME (petites et moyennes entreprises) aux clusters de l’autre pays, par exemple l’accès d’une PME française à une société de capital-risque allemande. Les clusters jouent de fait un rôle essentiel pour l’innovation, car ce sont des facilitateurs de rencontres entre chercheurs, entrepreneurs et investisseurs qui créent des opportu-nités et soutiennent ainsi la croissance économique. La mise en réseau des activités françaises et allemandes, par la coopération entre clusters, constitue donc une voie exemplaire pour la réussite des relations bilatéra-les en matière d’innovation.

∙ Qu’est-ce que la France et l’Allemagne peuvent app-rendre l’une de l’autre en matière d’innovation ?

Une différence principale entre les deux pays dans ce domaine concerne la prépondérance de grandes entreprises en Allemagne et celle de nombreuses start-ups numériques en France. Une voie intéressante est d’encourager les coopérations bilatérales entre les unes et les autres.

∙ Quelle vision sur l’EIC proposé par la Commission européenne pour l’innovation de rupture ?

La Commission européenne propose un Conseil euro-péen de l'Innovation (EIC) en tant que nouvel instru-men en tant que nouvel instrument pour le soutien de l’innovation de rupture. L’EIC cible les startups qui développent des technologies « Deep Tech », issues des laboratoires de recherche. En effet, les Deep Tech trouvent facilement des financements aux États-Unis, mais plus difficilement en France et en Europe. Cette défaillance du marché européen donne une opportuni-té pour créer un instrument européen qui apporterait

Table ronde « Nouvelles formes de soutien à l’innovation dans un contexte bilatéral et européen »

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INFORMATIONEN ZU DEN DISKUSSIONEN / INFORMATIONS SUR LES DÉBATS 31

un financement massif à des startups Deep Tech à un dans les logiciels. Les technologies stratégiques et la stade précoce. Ainsi l’EIF (European Investment Fund) rapidité dans l’action ont été les clés de leur succès. Cela a annoncé récemment la création d’un fond de capital conduit finalement à poser la question de l’acceptation risque. Son mode de mise en œuvre sera un facteur dé- sociale de ces innovations technologiques. Comment terminant de succès. Dès lors, un accord entre la France les milieux académiques et industriels peuvent-ils con-et l’Allemagne pourrait orienter la mise en œuvre dans tribuer au dialogue sociétal au niveau européen ?une phase préliminaire pour assurer sa réussite. Cette perspective soulève la question de la place des grandes entreprises. En effet, les start-ups sont les premiers acteurs pour l’innovation de rupture, mais les grands groupes mènent aussi des projets innovants, et la col-laboration internationale des grandes entreprises avec les startups devrait aussi être développée. Par ailleurs, dans l’écosystème de l’innovation allemand, un tiers des sources de financement émane du secteur public et deux tiers du secteur privé, pour soutenir la recherche non-incrémentielle et l’innovation de rupture. Récem-ment plusieurs grands groupes ont prospéré spectacu-lairement en développant de nouvelles technologies, ce qui a augmenté leur valeur marchande, par exemple dans le domaine de l’automobile, dans l’ingénierie et

Teilnehmende des runden Tisches „Bilaterale und europäische Ansätze der Innovationsförderung“ / Participants de la table ronde « Nouvelles formes de soutien à l’innovation dans un contexte bilatéral et européen »(von links nach rechts / de gauche à droite : Sportisse, Hüttl, Gégout, Büchele, Jarry, Beyer)

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32 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Dokumente / Documents (in englischer Sprache / en langue anglaise)

German-French Research Cooperation on Antimicrobial Resistance (AMR)

Framework paper by BMBF and MESRI Coordinators of the expert group: Rolf Müller (HZI/HIPS), Antoine Andremont (SSRI MESRI/Univ. Paris Diderot) Members of the expert group: Oliver Cornely (Univ.-Hospital Cologne), Trinad Chakraborty (Univ. Gießen), Tanja Schneider (Univ. Bonn), Heike Brötz-Oesterhelt (Univ. Tübingen); Thierry Naas (Univ. Paris Sud), Marie Cecile Ploy (Univ. Limoges), Elisabeth Delaroque-Astagneau (Institut Pasteur, Paris), Jean François Timsit (Univ. Paris-Diderot), Laurent Debardieux (Institut Pasteur, Paris)

1 Starting point Over the last decades AMR has become a global threat. France and Germany are involved in several internatio-nal initiatives (WHO, G20, etc.) to fight AMR on a global level. In addition to that, both have the expertise and the resources to join forces in a bilateral cooperation for tackling AMR in different and effective ways. The main pillars for this bilateral afford are the excellence of science in infection research in France and Germany, the common „one-health approach“ and the political willingness on both sides to give essential contribu-tions for mastering the challenge of AMR.

2 Intended Measures in the field of Antimicrobial ResistanceBased on the exchange with the expert group, the German Federal Ministry for Education and Research (BMBF) and the French Ministry for Higher Education, Research and Innovation (MESRI) have come to the following understanding:

a) BMBF and MESRI intend to provide 7 million € (additional money) each to fund joint cooperation projects. There will be two calls within this funding scheme.

b) The first call will focus on antimicrobial resistance in human infections with bacteria and fungi. This call, covering 3.5 million € on each side (approxi-mately 3.0 million € for bacterial infections and 0.5 million € for fungal infections and depending on the quality of applications), will be launched in the last quarter of 2018. The application and evalua-tion process will last until the beginning of 2019. The projects, with duration of two to three years, will start in the middle of 2019 at the latest. On that basis, the expert group will discuss and give

proposals for the concrete research themes within the call. The quality of the applications and the scientific questions and fields of interest addressed by the applicants will be evaluated by MESRI and BMBF after the announcement of the projects selected.

c) The second call will have a broader scope within the „one-health approach“ with two to three concrete and relevant research themes/questions. This call with 3.5 million € on each side will be launched in the end of 2019. The application and evaluation process will last until the beginning of 2020. The projects, with duration of two to three years, will start in the middle of 2020 at the latest. On that basis, the expert group will discuss and give propo-sals for the concrete and relevant research topics within the call. Experiences and „lessons learned“ from the evaluation of the selected projects of the first call will be taken into account.

d) Main criteria for the selection process of the joint cooperation projects will be

• scientific excellence,• critical mass,• added value in relation to the bilateral cooperation,• social relevance/ impact and medical need.

The calls will be organized and evaluated by specia-lized research agencies/institutes, in France the Agence nationale de la recherche (ANR) and in Germany the German Centre for Infection Research (Deutsches Zen-trum für Infektionsforschung - DZIF) with the help of a Project Management Agency of the BMBF. The agencies from the two countries will cooperate for the orga-nisation and evaluation of the projects in a balanced manner.

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Franco-German Cooperation in Global Security / Civil Security Research (GS/CS)

Position paper by the expert group Coordinators of the expert group: Horst W. Hamacher (TU Kaiserslautern); Bernard Claverie (ENSC), Hervé Le Guyader (ENSC) Members of the expert group: Rita Haverkamp (EK Univ. Tübingen), Iris Hunger (RKI), Monika John-Koch (BABK), Robert Pelzer (TU Berlin), Anke Schröder (LKA Niedersachsen), Fereshte Sedehizade (Berliner WB), Martin Steinebach (Fraunhofer SIT), Christian Wietfeld (TU Dortmund); Emmanuelle Billon-Denis (IRBA), Corinne Curt (IRSTEA), Sébas-tien Laurent (Univ. Bordeaux), Gilles Lhuilier (ENS Rennes)

1 Starting point The report consists of contributions of the bilateral High-Level Group (HLG) on Global Security/Civil Security of German and French experts. The HLG met on 30th November and 1st December 2017 in Paris to discuss achievements and challenges in joint global security/civil security (GS/CS), and to propose ideas to strengthen the Franco-German cooperation in this do-main by means of identifying research topics for future calls for proposals.

2 Suggestions

nology, Policy Making, Involvement of End Users”. Of note, this approach, carried out across four topics initially proposed to the HLG, led to the emergence of a fifth theme, “Education and Information towards a Shared Culture on Global and Civil Security”, deemed as equally necessary. The following is a summary of the suggestions of the five sub-groups:

In the report, five Franco-German sub-groups − each of which deals with a specific key issue in GS/CS research − suggest future research topics. Starting with an evalu-ation of the past and ongoing Franco-German research (strength/weakness analysis), the chances for future research development are discussed. Emphasis is put on topics with a high chance of synergy effects within a Franco-German research environment. The recom-mendations are based on the three-part pattern “Tech-

2.1 Radicalization and Fight against TerrorismThe experts point out that research on behavioral pat-terns and drivers of radicalization and the analysis of good practices for prevention all need to take a holistic approach (including tools of social sciences). Balancing security and liberty and involving end-users are crucial. A core topic is strengthening the cooperation between different state actors as well as state actors and non-state actors. Research access to data and new counter-terrorism technologies face numerous unsolved legal issues so that new concepts need to deal with technical as well as legal aspects.

Vortrag zu antimikrobiellen Resistenzen / Présentation sur la résistance antimicrobienne

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34 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

2.2 Rights and Freedoms in Civil SecurityThe experts note that the awareness for rights and freedoms might be deepened and enhanced. They stress the need to include law and ethics in interdisciplinary research projects to prevent the infringement offundamental rights and freedoms and mention crime prevention and the Internet of Things i.e. as relevant fields. They see a need for cooperation and participa-tion of various social groups, especially disadvantaged people and suggest developing communication and management strategies for different stakeholders.

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2.3 Critical Infrastructure Protection and Resili-enceThe experts emphasize the role of new technologies, e.g. 5G networks, robotics and tools for the transforma-tion of big into smart data. They see the need for an in-tegrated, holistic crisis management through systemic and integrated approaches and to support decision-making. A stronger, cross-sector cooperation between stakeholders might help to implement research results, best practices, and cost-benefit analyses. End-users can particularly benefit from the exchange of information/data and best practices.

2.4 Protection against Emerging Infections and Biological Threats

prevention, preparedness, detection, response and recovery against biological threats. The experts suggest addressing knowledge gaps and challenges related to high-consequence infectious diseases and toxins. This could include e.g. modelling and simulation exercises or streamlining cooperation procedures.

The experts’ ideas underline the need to integrate available tools for vulnerability reduction, outbreak prevention and crisis management and develop both generic and targeted approaches to different classes of bio-threat agents (pathogens and biological toxins). Mutual efforts – involving end-users – should include

2.5 Education and Information towards a Shared Culture on Global and Civil SecurityAt the core of the experts’ suggestions in this area lies the improvement of security literacy of the public e.g. by means of integrating research results into education and communicating on security issues. Research might include concepts for teaching civil security and raising awareness on all levels of education, for the job market and for the general public.

3 ConclusionAfter almost a decade of Franco-German cooperation in the field of Global Security / Civil Security the ex-perts highlight a lot of potential for the future bilateral collaboration. In addition to the detailed suggestions on research topics they propose several general approa-ches that can contribute to the sustainability of joint research activities:

∙ All research projects should be truly cross- and inter-disciplinary.

∙ All topics should be interlinked with each other whenever possible.

∙ All projects should be allocated funds for an ex-change of young scientists.

Vortrag zu ziviler und globaler Sicherheitsforschung / Présentation sur la recherche en sécurité civile et globale

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Social Inequality in Times of Growing Heterogeneity in Germany and France

Position paper by the expert group Coordinators of the expert group: Jutta Allmendinger (WZB), Lena Hipp (WZB), Olivier Bouin (RFIEA) Members of the expert group: Reinhard Pollak (WZB), Stefan Liebig (DIW), Marc Fleurbaey (CNRS & Princeton Univer-sity), Dominique Méda (CNRS & Univ. Paris-Dauphine), Alain Trannoy (EHESS)

1 Starting point Social and economic inequalities are highly relevant with regard to economic growth, individual life satis-faction, and support for democracy (Kolev and Niehues 2016, Mau and Heuer 2016, Merkel 2015). The support for redistribution, however, varies with the individual’s social and economic background, which in turn also af-fects political opportunities for redistribution (Allmen-dinger and von den Driesch 2015 a; b; c; Lengfeld and Kroh 2016, Wilkinson and Pickett 2009). In addition to their relevance in the political process, questions around social inequality are also highly relevant in the social sciences. Despite a large number of studies and research projects, there are still questions and issues that have not yet received sufficient attention in the literature thus far.

/ cumulative disadvantages). Second, social inequality research requires a broadening of its content. Issues such as education, income, wealth, and social mobi-lity should be broadened to issues of time, safety, and health. Objective conditions should be considered as well as subjective conditions. This need of broadening the content of social inequality research also applies to the consequences of social inequality; for example, the role of actual and perceived inequalities and injustices for electoral behaviour, and support for populist or extremist parties. Third, the question of causality in inequality research needs to gain significance. Here, data quality and availability are central. In particular, experimental methods (or other innovative data gathe-ring methods) should be employed more often to make causal statements.

First, in addition to the traditional analytical categories such as gender, age, social and ethnic origin, further categories of social inequality should be integrated in the future. These include, amongst others, issues regarding regional origin, parenting and care respon-sibilities, occupations (e.g. regarding digitization / proletariat in the services field), and the convergence of several inequality dimensions (e.g. intersectionality

2 SuggestionsThe outlined research project seeks to address issues by proposing two interrelated subprojects. The first step is to summarize and synthesize the results of social inequality research in Germany and France and to classify the current situation in these two countries through an international comparison. In order to do so, we will draw on published research and available survey data, including data from the Socio-Economic

Vortrag zu Sozial- und Geisteswissenschaften / Présentation sur les sciences humaines et sociales

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36 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Panel for Germany and the Permanent Demographic Sample (Echantillon démographique permanent, EDP) for France. Such a systematic description and analysis of typical and atypical social inequality characteristics in both countries and a classification of Germany and France in an international context is not yet availa-ble and should be developed by social and economic scientists from both countries. Closely examining these countries, as they are the biggest economies in the EU and major EU policy drivers, will deliver insights that are also relevant for other countries.

In a second step, individual attitudes towards in-equality in France and Germany will be examined via one or two original data collection projects. In particular, we seek to examine individual attitudes towards wealth accumulation, which is an issue that has gained particular attention since Piketty’s Capital in the Twenty-First Century back in 2013. By applying survey-experimental methods, we will seek to find out whether individuals in France and Germany perceive different pathways to wealth (heritage, entrepreneur-ship, savings, etc.) as equally legitimate. Answering this question will shed light on potential policy interven-tions in the two countries with their different welfare traditions.

2.1 Social Inequalities in France and Germany over TimeThe first part of the project aims at an analytical description of France and Germany with regard to the two country’s development over time, with regard to different dimensions and aspects of social inequality, and with regard to both trends and levels.

a valid comparison between the two countries. Consi-dering inequality in its multidimensional is therefore a distinctive feature of the project. We are interested in documenting the distribution and evolution of dimen-sions as: consumption, income, wealth, unemployment, education outcomes, health, housing, safety, environ-mental outcomes etc., similarly to the Better Life Index of the OECD. Moreover, poverty will be considered in absolute and relative terms and issues as gender, age and family situation, as well as the equality of oppor-tunity and intergenerational mobility, will be include in the analysis. Foreseeing the issue of aggregating the various dimensions mentioned , the researchers invol-ved in the project can rely on cutting edge methods, as proposed for instance by Marc Fleurbaey (Adler and Fleurbaey 2016). Using microsimulation models will enable a comparison of the distribution of variables in pre-tax and post-tax situations. Third, while compa-ring trends, decomposition techniques will be applied to understand the role of different factors as: educa-tion, demographics, labour market outcomes, tax and transfer policies. A further comparison dimension is the levels of poverty. For instance, the poverty rate in Germany is with 16% still higher than in France, where it reaches 14%. These figures do not tell us much about the standard of living of the poor in both countries. Relevant for a solid comparison are indicators as: equivalent Purchasing Power Parity or the basket of goods consumed up to a certain level of poverty. This example aims at enlighten the many puzzles when comparing, housing, wealth or standards of living in different countries.

First, the two countries have to be considered as comparable but different. In order to understand the dynamic path followed by France and Germany it is therefore important to look at the evolution in the two countries over time, 25 years being a minimum time frame for the purpose of our project. Second, taking into consideration that inequality is a complex concept and the methods of measuring it manifold, it is neces-sary to involve various indicators in order to complete

2.2 The Legitimacy of Wealth AccumulationThe second part of the project is concerned with the perceptions of justice and legitimacy of social inequa-lities in both countries, in particular, with regard to wealth inequalities that have increased considerably in Germany and France in the past decades (Becker 2016). Recent research has shown that the wealthy have high incomes but that high incomes do not necessarily lead to capital wealth (see Killewald, Pfeffer and Schachner 2017, Skopek et al. 2012). This suggests that not only “hard work” but other mechanisms are crucial for

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DOKUMENTE / DOCUMENTS 37

wealth accumulation: Inheritance, entrepreneurship, stock market speculations, or marriage have gained im-portance as pathways into wealth (ibid.). In general, the growth of social inequalities, in particular, the unequal accumulation of wealth, is perceived to be highly unfair (Noll and Weick 2012). In Germany, for example, two thirds of the population consider the existing social inequalities, in particular income inequality, to be unfair (Faik 2015, Noll and Weick 2012). Moreover, the population’s confidence in the government’s redis-tribution capacity has fallen by 20 percentage points compared to the 1990s (vgl. Faik 2015).

Against the background of these findings, it is impor-tant to find out how much wealth inequality is consi-dered acceptable in different population groups and what ways of wealth accumulation are considered le-gitimate and socially acceptable. Possible differences in the answers to these questions in Germany and France with their partially different welfare state conceptions and their current economically different starting positions are highly relevant not only from a sociolo-gical but also from a (socio)political point of view. To find out what degree of wealth inequality and which pathways into the accumulation of wealth are conside-red to be legitimate, we suggest integrating a factorial survey in a nationally-representative survey in both France and Germany. In the design and implementa-tion of the factorial survey, we will follow the example of existing factorial surveys examining the perceived fairness of earnings (e.g., Auspurg, Gatskova and Hinz 2013, Liebig, Sauer and Schupp 2012) and attitudes to-wards social inequality (Liebig et al. 2015). The factorial surveys will allow us to identify commonalities and differences in attitudes towards different pathways into wealth accumulation in both France and Germany; in addition they allow us to make causal claims regarding potential policy interventions.

3 Conclusion

among the researchers involved in the project. Mee-tings with such a scientific project council can ensu-re the international visibility of the project and the French-German research cooperation and may open up the possibility to apply to international grants (EU grants, in particular) at a later point with an internatio-nal consortium.

To broaden the Franco–German research cooperation in the field of the social and economic sciences through the outlined projects, regular meetings of a scientific project council (which needs to be established) should be held in addition to the content-related meetings

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38 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Cybersecurity Research − Proposal to develop the synergy between France and Germany

Position paper by the expert group1 Coordinators of the expert group: Claudia Eckert (Fraunhofer AISEC/TU Munich), Claude Kirchner (INRIA Paris) Members of the expert group: Michael Meier (Univ. Bonn), Jörn Müller-Quade (Karlsruhe Univ. of Technology), Chris-tian Rossow (Univ. Saarbrücken); Sébastien Bardin (CEA), Hervé Debar (IMT), Marine Minier (Univ. de Lorraine, CNRS), Emmanuel Prouff (ANSSI)

1 Starting point Cybersecurity is a fundamental challenge in the field of digitalisation. Cybersecurity is essential for the digital sovereignty of citizens, companies and states. It provides the technical empowerment to maintain control over own data (personal, business, govern-ment) and over intellectual property. This calls for the development of innovative cybersecurity solutions and highest level research to master the challenges presen-ted. France and Germany are home to internationally renowned teams of researchers in key areas of cyber-security such as embedded systems, network security, cryptography and the development of secure systems. Although researchers from both countries are already cooperating on individual projects, including European Horizon 2020 projects, there are few bilateral research collaborations. A strategic initiative to establish a joint Cybersecurity Roadmap will be able to systematically pool the skills of teams of researchers in both countries. Cooperation in cybersecurity can serve to study and test key enabling technologies in the field of digital so-vereignty and to apply these technologies in associati-on with industrial partners in both countries. Reducing dependencies is the precondition for digital sovereign-ty. One key factor is the development of secure embed-ded platforms as the trust basis for secure IoT systems inter alia. Research must be conducted into new technological approaches to data protection in order to transform the competitive disadvantages currently experienced by German and French companies due to strict data protection regulations in big data processing into competitive advantages and to establish a balance between entrepreneurial and personal interests. The advance of digitalisation into all areas of society is lea-ding to new forms of human-machine interaction, for example in the manufacturing environment. Research on user-centred security is necessary to enable the safe and proper use of digital technologies.

2 SuggestionsIt is proposed to introduce a joint research programme stretching over a period of 3 to 5 years with priori-tised fields of research which will build on the existing strengths of the French and German partners and address the needs of key industries in both partner countries. The strategic Research Roadmap should also establish specific formats and instruments to encoura-ge German-French cooperation involving the brightest minds in the field of cybersecurity and enable an open exchange of ideas and solutions.

2.1 Strategic fields of the joint research and deve-lopment work Preserving privacy: Trends such as Big Data, AI and IoT are opening up a large number of new business models. Privacy-preserving data transfer and in particular data processing, for example using privacy-preserving AI and reliable architectures, are essential for European digital sovereignty. Germany and France have out-standing experts in privacy research. It is proposed to initiate technology development projects in the fields of privacy-preserving data processing (including AI), differential privacy, secure multi-party calculations and the individual management of personal data. The aim is to exploit the advantages of Big Data and Data Analytics and at the same time satisfy the EU’s strict data protection rules. Privacy-preserving technologies which enable new business models in Data Analytics will not only offset the existing competitive disad-vantages facing European companies but also provide the companies with competitive advantages on the European Single Market.

Highly secure embedded systems: Comprehensive digi-talisation and the wide-spread use of IoT devices means that a large number of very different sensors and de-vices are being used. Security problems with individual

1 Excerpt from the full version available online: http://www.internationales-buero.de/media/content/Franco_German_Expert_Report_Global_Security_Civil_Security.pdf

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devices can trigger chain reactions. At the same time, IT platforms provide the basis for almost all critical processes in companies, public authorities and private environments. The availability of reliable IT platforms and communications is therefore a major future chal-lenge. Germany and France have excellent experts on the security of embedded systems and secure commu-nications. It is proposed to initiate research projects on the development of secure, cognitive, resilient em-bedded platforms and to study methods and solutions in order to safely integrate untrusted components in an ecosystem and monitor and safely operate net-worked platforms, e.g. using hybrid, privacy-preserving machine-learning methods.

Addressing the human factor: Today’s human-machine interfaces, which facilitate user errors, represent a considerable security risk, particularly for critical infrastructures. There is still a general absence of user-centred approaches to improving IT security. It is proposed to initiate research projects to develop new methods and models to identify and assess the risks that can arise from human-machine interaction and to research and test new approaches to shaping user-centred security. A further proposed field of research involves improving risk communication. Improved risk understanding is the precondition for informed securi-ty decision-making at all levels (management, admi-nistration, development, operations) and thus provides a further important contribution to enhancing digital sovereignty.

2.2 Instruments for supporting German-French research cooperation In addition to concrete research projects, it is proposed that research cooperation be strengthened by initiating joint training programmes such as summer schools, doctoral programmes, exchange programmes for stu-dents and establishing joint master programmes in the field of cybersecurity.

3 Conclusion Germany and France are in an excellent position to conduct research which is of strategic importance for Europe’s digital sovereignty in the prioritised fields of cybersecurity research and to apply the findings in association with industrial partners in key industries in both nations.

Vortrag zu IT-Sicherheitsforschung / Présentation sur la recherche en cybersécurité

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40 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Future Hardware for Complex Intelligent Systems − A French-German Initiative on Micro- and Nano-Electronics

Position paper by the expert group Coordinators of the expert group: Hubert Lakner (Fraunhofer IPMS), Yann Deval (Univ. de Bordeaux) Members of the expert group: Franz Kreupl (TU Munich), Robert Weigel (FAU Erlangen-Nürnberg), Günther Tränk-le (Ferdinand-Braun-Institut), Bernd Tillack (IHP), Tim Gutheit (Infineon AG), Thomas Fleischmann (Robert Bosch GmbH), Erich Biermann (Robert Bosch GmbH), Prof. Klaus Hofmann (TU Darmstadt), Hans-Jürgen Straub (X-FAB); Eric Salvaire (EASII-IC), Yannick Thépaut (EASII-IC), Fabrice Graignic (ST Microelectronics), Didier Floriot (UMS), Pascal Louis (X-FAB), Cecile Lacroix (SOITEC), Carlos Mazure (SOITEC), Fredéric Vandau (Thalés), Christophe Vallée (CEA), Michel de Labachelerie (CNRS), Barbara Desalvo (CEA)

1 Starting point Today semiconductors are the source of innovation and the fourth industrial revolution. Semiconduc-tors are the enabler for the digitalization of European industry and are a crucial element of future smart products. While mass production of micro- and nano-electronic components is nowadays dominated by far-east manufacturers, Europe is still leading in the micro- and nano-electronic systems field. In the future there will be a significant opportunity for EU Member States, among them France and Germany, to be the leaders in research, development, and manufacturing of Complex Intelligent Systems.

The importance of Complex Intelligent Systems willdrastically increase in the near future, and for that purpose it will soon be mandatory to meet stringentrequirements on data security, performance, and relibility to ensure the “digital sovereignty” in Europe.Consequently, Complex Intelligent Systems require artificial intelligence (artificial intelligence on a chip:from “sense and react” to “learn and adapt”) and ultrlow power but high-tech hardware. The European cindustries have the opportunity to further develop tvalue chains for their products and to be innovation leaders in Complex Intelligent Systems. Specifically, when the involved technologies and challenges are mastered, together in France and Germany, then European players will not only be among the leadersin the Internet of Things, but also in the Internet of Intelligence.

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We have the opportunity to create a leading ecosystem for Complex Intelligent Systems with a significant impact on the economic success of Europe.

Driving forces for such Complex Intelligent Systems are:

∙ Autonomous and connected cars and robotics∙ Transportation and aerospace, including new space

applications (e.g. nanosatellites)∙ Smart health and living∙ Smart grids and energy efficiency (towards zero pow-

er consumption, minimizing energy losses)∙ Defence and security ∙ Next generation mobile computing∙ Industrie 4.0 / Factory of the Future∙ The need for convergence of technologies in complex

systems (combining mobile processing and compu-ting, sensing, acting, learning, adapting, connecting)

∙ The need for dedicated hardware for the support of artificial intelligence and machine learning applica-tions in mobile systems

∙ The need for secure and trusted systems to guaran-tee data sovereignty and safe operation (resilience aspects)

2 SuggestionsTherefore a French-German initiative for Complex Intelligent Systems should be launched with the fol-lowing building blocks:

a. Establishing a joint French-German Expert Group for promoting Complex Intelligent Systems by develo-ping a common French-German micro- and nano-electronics strategy as input for future EU program-mes along the following lines:

∙ A strong focus on Complex Intelligent Systems and their enabling key technologies should be established

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in FP9 including a renewed ECSEL and in transnatio-nal funding programmes, in particular within EURE-KA, focusing on agile projects with lean approval and monitoring processes.

∙ The financial resources for such programmes should be clearly identified and significantly increased to match the growing challenges that academia, Research and Technology Organisations (RTOs), and industry are facing. Resources should be comparable to US and Chinese budget levels in the domain.

demonstration, pilot-line-fabrication and early in-dustrialization (e.g. maker-space for start-ups, small volume pre-industrialization, fast transfer to mass production) and thereby significantly lower barriers for SME access to enabling technologies.

b. Initiating a new and tail ored platform to exploit synergies in research, development, and manufactu-ring for Complex Intelligent Systems. This platform should facilitate the sustainable use of human re-sources and should cover all technology and manu-facturing readiness levels.

∙ This platform should be open to all European partners and be based on major R&D ecosystems in Europe.

∙ Such a platform would be the backbone of a Eu-ropean alliance for research, development, and manufacturing of semiconductors, combining and thus optimizing resources and capacities in Europe. Thereby it would pave the way to a second IPCEI (Important Project of Common European Interest) on nano-electronics, in particular on Complex Intel-ligent Systems “made in Europe”.

∙ The platform would promote a European certified, secured and trustful eco system.

∙ The platform would offer possibilities for product

c. Identifying key enabling technologies that are missing in Europe for Complex Intelligent Systems integration and proposing specific actions to coun-terbalance.

d. Establishing a programme for basic disruptive ideas with clear application potential, including academic nanofabrication technologies.

Vortrag zu Mikroelektronik / Présentation sur la micro-électronique

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42 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

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GEMEINSAME ABSICHTSERKLÄRUNG / DÉCLARATION D’INTENTION COMMUNE 43

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44 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

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GEMEINSAME ABSICHTSERKLÄRUNG / DÉCLARATION D’INTENTION COMMUNE 45

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46 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

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GEMEINSAME ABSICHTSERKLÄRUNG / DÉCLARATION D’INTENTION COMMUNE 47

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48 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

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GEMEINSAME ABSICHTSERKLÄRUNG / DÉCLARATION D’INTENTION COMMUNE 49

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50 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Agenda

Dienstag, 19.06.2018, 09:00 – 17:00 UhrBis 09:00 Uhr Ankunft und Registrierung,

Raum: „Der Alte Fritz“

09:00 Uhr Auftakt im PlenumRaum: Große Kassenhalle, Deutsch / Französisch mit Simultanübersetzung

Eröffnung durch die MinisterinnenAnja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und ForschungFrédérique Vidal, Ministerin für Hochschulen, Forschung und InnovationModeratorin: Karin Helmstaedt

09:30 Uhr Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung durch die Ministerinnen

09:40 Uhr KeynoteUwe Cantner, Universität Jena

10:00 Uhr Kaffeepause und Gelegenheit zum Austausch

10:30 Uhr Podiumsdiskussion: Vorfahrt für schnelle Kooperationen Raum: Große Kassenhalle, Deutsch / Französisch mit Simultanübersetzung

• Matthias Kleiner, Präsident WGL • Otmar Wiestler, Präsident HGF • Reimund Neugebauer, Präsident FhG• Julika Griem, Vize-Präsidentin DFG• Antoine Petit, Präsident CNRS• Christophe Gégout, stv. Geschäftsführer CEA• François Sillion, Vorsitzender INRIA• Yves Levy, Vorsitzender INSERM• Philippe Mauguin, Vorsitzender INRA

Moderatorin: Karin Helmstaedt

12:00 Uhr Mittagspause und Buffet, Raum: David Hansemann, Lounge

13:30 Uhr Deutschland und Frankreich als Partner für Bildung, Forschung und Innovation in Europa

Parallele runde Tische (in englischer Sprache)

1) Deutschland und Frankreich als Impulsgeber auf europäischer und globaler EbeneRaum: Wilhelm von Humboldt, Moderation: Karin Helmstaedt

2) Ansätze der europäischen HochschulkooperationRaum: Caroline von Humboldt, Moderation: Denis Despréaux, Direktor MESRI

3) Bilaterale und europäische Ansätze der Innovationsförderung, Raum: Carl von Gontard, Moderation: Engelbert Beyer, Unterabteilungsleiter BMBF

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AGENDA / PROGRAMME 51

14:30 Uhr Kaffeepause und Rückkehr ins PlenumRaum: David Hansemann, Lounge

15:00 Uhr Schwerpunkte der bilateralen ForschungskooperationRaum: Große Kassenhalle, Deutsch / Französisch mit SimultanübersetzungModeration: Karin Helmstaedt

• Forschung in globaler Verantwortung Energie-, Klima- und Umweltforschung Karl Eugen Huthmacher, Abteilungsleiter BMBF / Elisabeth Vergès, Leiterin SSRI, MESRI Antimikrobielle Resistenzen Rolf Müller, HZI Univ. d. Saarlandes / Antoine Andremont, SSRI MESRI

• Forschung für innovative Gesellschaften und die zivile Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger Zivile und globale Sicherheitsforschung Horst W. Hamacher, TU Kaiserslautern / Bernard Claverie, ENSC Bordeaux INP Sozial- und Geisteswissenschaften Olivier Bouin, RFIEA / Clemens Fuest, ifo Institut und Alain Trannoy, AMSE/EHESS

• Forschung und Innovation für Technologiesouveränität in einer digitalisierten Welt IT-Sicherheitsforschung Claudia Eckert, AISEC / Claude Kirchner, INRIA Mikroelektronik Hubert K. Lakner, Fraunhofer IPMS / Yann Deval, IMS Université Bordeaux

16:30 Uhr Berichte von den runden TischenRaum: Große Kassenhalle, Deutsch / Französisch mit SimultanübersetzungModeratorin: Karin Helmstaedt

16:50 Uhr SchlusswortRaum: Große Kassenhalle, Deutsch / Französisch mit SimultanübersetzungAlain Beretz, Generaldirektor im Ministerium für Hochschulen, Forschung und InnovationGeorg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung

17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

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52 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Programme

Mardi, 19 juin 2018, 9h00 – 17h00 Avant 9h00 Accueil et enregistrement

Salle : « Der Alte Fritz »

9h00 IntroductionSalle : Große Kassenhalle, avec interprétation simultanée français/allemand

Discours d’ouverture des ministresAnja Karliczek, Ministre fédérale allemande de l'Education et de la RechercheFrédérique Vidal, Ministre française de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'InnovationModération: Karin Helmstaedt

9h30 Signature de la déclaration conjointe par les ministres

9h40 Allocution liminaireUwe Cantner, Université d‘Iéna

10h00 Pause café / Échanges libres

10h30 Débat en plénière : Renforcement de la coopération bilatéraleSalle : Große Kassenhalle, avec interprétation simultanée français/allemand

• Matthias Kleiner, Président WGL • Otmar Wiestler, Président HGF • Reimund Neugebauer, Président FhG• Julika Griem, Vice-Présidente DFG• Antoine Petit, Président CNRS• Christophe Gégout, Administrateur Général Adjoint CEA• François Sillion, Président-Directeur Général INRIA• Yves Levy, Président-Directeur Général INSERM• Philippe Mauguin, Président-Directeur Général INRA

Modération: Karin Helmstaedt

12h00 Déjeuner et buffet, Salle : David Hansemann, Lounge

13h30 L’Allemagne et la France comme partenaires dans le domaine de l’Enseignement supérieur, la Recherche et l’Innovation en Europe

Tables rondes parallèles (échanges en langue anglaise)

1) Le couple franco-allemand en tant que force de proposition au niveau européen et mondial Salle : Wilhelm von Humboldt, Modération: Karin Helmstaedt

2) Nouvelles formes de coopération universitaire européenneSalle : Caroline von Humboldt, Modération: Denis Despréaux, Directeur MESRI

3) Nouvelles formes de soutien à l’innovation dans un contexte bilatéral et européenSalle : Carl von Gontard, Modération: Engelbert Beyer, Directeur BMBF

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AGENDA / PROGRAMME 53

14h30 Pause café et retour en configuration plénièreSalle : David Hansemann, Lounge

15h00 Priorités de la coopération bilatéraleSalle : Große Kassenhalle, avec interprétation simultanée français/allemandModération: Karin Helmstaedt

• La recherche en réponse aux défis globaux Recherche dans le domaine de l’énergie, du climat et de l’environnement Karl Eugen Huthmacher, Directeur Général BMBF / Elisabeth Vergès, Chef du service SSRI, MESRI Résistance antimicrobienne Rolf Müller, HZI Univ. d. Saarlandes / Antoine Andremont, SSRI MESRI

• La recherche en faveur des sociétés innovantes et la sécurité civile des citoyens Recherche en sécurité civile et globale Horst W. Hamacher, TU Kaiserslautern / Bernard Claverie, ENSC Bordeaux INP Sciences humaines et sociales Olivier Bouin, RFIEA / Clemens Fuest, ifo Institut et Alain Trannoy, AMSE/EHESS

• La recherche et l’innovation au service de la souveraineté technologique Recherche en cybersécurité Claudia Eckert, AISEC / Claude Kirchner, INRIA Micro-électronique Hubert K. Lakner, Fraunhofer IPMS / Yann Deval, IMS Université Bordeaux

16h30 Comptes rendus des tables rondesSalle : Große Kassenhalle, avec interprétation simultanée français/allemandModération: Karin Helmstaedt

16h50 ConclusionSalle : Große Kassenhalle, avec interprétation simultanée français/allemand Alain Beretz, directeur général au ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'InnovationGeorg Schütte, secrétaire d'Etat au ministère fédéral allemand de l'Education et de la Recherche

17h00 Clôture

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54 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Bundesministerin Anja Karliczek und die französische Ministerin Frédérique Vidal / La ministre fédérale allemande Anja Karliczek et la ministre française Frédérique Vidal

Bundesministerin Karliczek und Ministerin Vidal unterzeichnen die gemeinsame Absichtserklärung / La ministre fédérale Karliczek et la ministre Vidal signent la déclaration d'intention commune

Impressionen / Impressions

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IMPRESSIONEN / IMPRESSIONSZUNG 5555

BMBF Staatssekretär Georg Schütte und MESRI Generaldirektor Alain Beretz / Le secrétaire d'Etat au BMBF Georg Schütte et le directeur général au MESRI Alain Beretz

Teilnehmende am Forum zur deutsch-französischen Forschungskooperation während der Pause / Participants au Forum de la coopération franco-allemande en recherche pendant la pause

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56 DOKUMENTATION / DOCUMENTATION

Bilaterales Gespräch der beiden Ministerinnen Karliczek und Vidal / Entretien bilatéral des deux ministres Karliczek et Vidal

Bundesministerin Karliczek und Ministerin Vidal beim Forum zur deutsch-französischen Forschungskooperation / La ministre fédérale allemande Karliczek et la ministre française Vidal au forum de la coopération franco-allemande en recherche

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Impressum / Mentions légales

HerausgeberBundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)Referat Zusammenarbeit mit europäischen Staaten; Israel

53170 Bonn

StandOktober 2018

Fotos BMBF S./p. 2, S./p. 6

MESRI/XR Pictures S./p. 10, S./p. 14

Diese Publikation wird als Fachinformation des Bundesministe-riums für Bildung und Forschung kostenlos herausgegeben. Sie ist nicht zum Verkauf bestimmt und darf nicht zur Wahlwerbung politischer Parteien oder Gruppen eingesetzt werden.

Cette publication est publiée gratuitement en tant qu’information professionnelle par le ministère fédéral allemand de l'Education et de la Recherche. Elle n'est pas destinée à la vente et ne peut pas être utilisée pour la publicité électorale de partis ou groupes politiques.

IMPRESSUM / MENTIONS LEGALES 5757

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www.bmbf.dewww.enseignementsup-recherche.gouv.fr