6. JahRgang, nR. 3/16 | aPRiL/Mai Zeitung für Selbsthilfe ... · ger vor allem, mehr Radwege und...

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Genossenschaftliche ALLGEMEINE Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität KUNDENZEITUNG | 0,90 EUR SERVICE Wer Tiere aus dem Urlaub mitbringt, muss einiges bedenken Seite 2 Studie spricht von Kostenvorteil von durchschnittlich 33 Prozent Selbst bei einem plötzlichen Zinsan- stieg lohne sich der Immobilienkauf weiter Lücke zwischen Angebot und Nachfrage wird derzeit eher größer denn kleiner Schwäbisch Hall. Was lohnt sich mehr: Kaufen oder mieten? Die Antwort auf diese Frage gibt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die gemeinsam mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall durch- geführt wurde. Das Ergebnis: In allen 402 Landkreisen Deutschlands lohnt sich der Immobilienkauf mehr als das Mieten. Der Kostenvorteil liegt im Schnitt bei 33 Prozent. „Wohneigen- tum als Anlagealternative und als Al- tersvorsorge-Instrument gewinnt wei- ter an Bedeutung – und das nicht nur aufgrund niedriger Zinsen“, sagt der Schwäbisch Hall-Vorstandsvorsitzen- de Reinhard Klein. Das bestätigt die Studie, die die Miet- mit den soge- nannten Selbstnutzerkosten pro Qua- dratmeter vergleicht. Die Selbstnut- zerkosten setzen sich zusammen aus dem durchschnittlichen Kaufpreis ei- ner Immobilie inklusive Grunder- werbssteuer, den Zinskosten für das benötigte Fremdkapital, den entgan- genen Zinsen für das eingesetzte Ei- genkapital, den Instandsetzungsko- sten und dem Substanzverlust der Im- mobilie als Anteil des Kaufpreises so- wie dem Wertzuwachs des Objekts. Legt man diese Kriterien zugrunde, belaufen sich die Kosten pro Quadrat- meter für angehende Eigentümer im Bundesdurchschnitt aktuell auf 4,60 Euro, die Mietkosten hingegen auf 6,80 Euro. Damit zahlen Mieter der- zeit rund ein Drittel mehr fürs Woh- nen als Immobilienkäufer. Der Kos- tenvorteil für Eigentümer steigt seit 2011 stetig. Dabei kompensieren die niedrigen Zinsen selbst die steigenden Kaufpreise für Immobilien. Interes- sant: Selbst bei einem plötzlichen Zinsanstieg lohne sich der Immobili- enkauf weiter, so die Studie. Preiskor- rekturen am Markt seien nämlich nur dann zu erwarten, wenn die Selbst- nutzerkosten die Mieten übersteigen. Derzeit sei dies aber ebenso wenig er- der im internationalen Vergleich ge- ringen Wohneigentumsquote und der hohen Tilgungsneigung von Krediten einleuchtende Gründe. Denn die Im- mobilienpreise würden laut IW nur dann fallen, wenn die Selbstnutzerko- sten über den Mieterkosten liegen würden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Hinzu kommt: Die Lücke zwi- schen Angebot und Nachfrage wird derzeit eher größer denn kleiner. „Zwar wird mehr gebaut als in den zurückliegenden Jahren – wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr etwa 280.000 Wohneinheiten entstehen. Er- forderlich wären aber nach Einschät- zung vieler Experten rund 400.000 Wohnungen pro Jahr“, erklärt Schwä- bisch Hall-Chef Klein. 6. JAHRGANG, NR. 3/16 | APRIL/MAI „Immobilienkauf lohnt sich“ Wohneigentum als Altersvorsorge gewinnt an Bedeutung MELDUNG Berlin. Fast jeder zweite Radfahrer fühlt sich laut einer Umfrage auf deutschen Straßen nicht richtig si- cher. Als Gründe wurden vor allem zu wenig getrennte Radwege und zu viel Verkehr genannt, wie der Fahrrad- Monitor 2015 ergab, den das Bundes- verkehrsministerium fördert. „Sehr“ oder „meistens sicher“ fühlen sich demnach 52 Prozent – „überhaupt nicht“ oder „eher nicht“ sicher 48 Prozent. Zugleich sagten 50 Prozent der Befragten, nie einen schützenden Helm zu benutzen. Hauptbedenken dagegen lauten, dass Helme unprak- tisch seien und man stärker am Kopf schwitze. Zumindest meistens einen Helm tragen nach eigenen Angaben 31 Prozent der Befragten. Als Gründe genannt wurden in der Umfrage vor allem der Schutz für den Kopf und die Vorbildfunktion für Kinder. Von der Politik wünschen sich die Bundesbür- ger vor allem, mehr Radwege und si- chere Abstellanlagen für Fahrräder zu bauen. (dpa) Brüssel. Jugendliche in Europa und Nordamerika greifen immer seltener zu Alkohol und Zigaretten. Das geht aus einer Studie hervor, die die Welt- gesundheitsorganisation (WHO) vor- stellte. Demnach ist der Konsum von Alkohol und Tabak bei 11- bis 15-Jäh- rigen seit 2010 deutlich zurückgegan- gen. Sorgen um die Gesundheit Heran- wachsender machen sich die Experten jedoch wegen anderer Probleme. Der Erhebung zufolge konsumierten vor allem Mädchen in den vergangenen Jahren seltener Tabak. Während im Jahr 2010 noch 22 Prozent aller 15-jährigen Mädchen angaben, im Alter von 13 Jah- ren erstmals geraucht zu haben, waren es 2014 nur noch 13 Prozent. Bei den Jungen sank die Zahl von 26 auf 22 Pro- zent. Ähnlich sah es beim Alkoholkon- sum aus. Während im Jahr 2010 noch 21 Weniger Alkohol WHO: Jugendliche rauchen und trinken weniger Helmlos Jeder Zweite fährt ohne Helm Fahrrad Eine Immobilienblase in Deutschland ist nicht in Sicht. Reinhard Klein, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall 2.700 Genossen- schaftsgründer Berlin. 124 neue Genossenschaften wurden im Jahr 2015 registriert, 2.700 Personen ha- ben diese koopera- tiven Unternehmen gegründet. Dies er- gab eine deutsch- landweite Befra- gung unter den ge- nossenschaftlichen Prüfungsverbän- den des DGRV. „Wir freuen uns über die vielen Gründungsinitiativen. Die genossenschaftliche Rechtsform ver- eint wiederum mehr Menschen in un- ternehmerischer Verantwortung“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzen- der des DGRV. Anders als bei typischen Einzelunter- nehmen bzw. Unternehmensformen mit wenigen Gesellschaftern wie GmbH oder GbR werden Genossenschaften re- gelmäßig von einer großen Personenan- zahl ins Leben gerufen. Es ist keine Sel- tenheit, dass über 100 Menschen an der Gründungsversammlung teilnehmen. „Auch die unternehmerische Verant- wortung im Vorstand und die Kontrol- laufgaben im Aufsichtsrat werden von Gründungsmitgliedern wahrgenom- men. Diese Unternehmer zeigen, wie le- bendig die Idee der genossenschaftli- chen Selbsthilfe ist“, so Ott weiter. Branchenschwerpunkt ist weiterhin der Bereich der erneuerbaren Energi- en. Die positive Entwicklung der letz- ten Jahre setzt sich allerdings auf ei- nem deutlich niedrigeren Niveau fort. Insgesamt wurden 40 Energiegenos- senschaften im Jahr 2015 gegründet. Kritisch sind die regulatorischen Rah- menbedingungen, insb. die Umstellung der Fördersystematik auf Ausschrei- bungen. Im Trend liegen Nahwärme- netze. Die Unternehmen für die ge- meinschaftliche Wärmeversorgung ei- ner Gemeinde machen mittlerweile et- wa 140 der rund 800 Erneuerbare- Energien-Genossenschaften aus. Darüber hinaus nehmen regionale Ko- operationen zu: Vielerorts gründen Bür- ger gemeinsam mit Unternehmen und kommunalen Einrichtungen Genossen- schaften, um etwa ein schnelles Breit- band-Internet, neue Wohnformen oder auch Gasthäuser zu betreiben. Genos- senschaften wirken damit den struktu- rellen Nachteilen ländlicher Regionen entgegen. Sicher? Sicher nicht! Die Lieblingshunde der Deutschen* ZEHN & EINS 1. Labrador 2. Französische Bulldogge 3. Jack-Russell-Terrier 4. Chihuahua 5. Golden Retriever 6. Deutscher Schäferhund 7. Australian Shepherd 8. Yorkshire Terrier 9. Mops 10. Beagle *Diese Hunderassen sind die meist- versicherten in Deutschland. Und noch eins: Vorbei die Zeit von Bello und Wuf- fi. Die beliebtesten Hundenamen für Rüden lauten heute Balu, Bud- dy und Sam, gefolgt von Sammy, Bruno, Rocky, Max, Lucky, Leo und Oskar. Das hat die Tierschutz- organisation Tasso herausgefun- den. Bei den Hündinnen stehen Luna, Emma und Bella ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Es fol- gen Amy, Kira, Lucy, Nala, Lilly, Paula und Lotte. Quelle: Vergleichsportal Check24.de dpa dpa PHOTODREAMS 2012/Fotolia Der DGRV ist Spitzenver- band und Prüfungsverband der Genossenschaftlichen Gruppe, die mit 19,4 Millio- nen Mitgliedern in 5.600 Genossenschaften die bei Weitem mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation in Deutschland ist. kennbar wie das Aufkommen einer Immobilienblase. „Eine Immobilien- blase in Deutschland ist nicht in Sicht“, sagt Klein. Dafür gibt es neben dpa ZITIERT Ohne Genossenschaften wäre die Welt ärmer.“ Dr. Gerd Müller, Bundesentwicklungsminister, anlässlich des Jahresempfangs der Deutschen Genossen- schaften in Berlin Prozent aller befragten 15-Jährigen nach eigenen Angaben jede Woche Alkohol tranken, lag die Zahl 2014 bei 13 Prozent. Sowohl beim Ta- bak- als auch beim Alkoholkon- sum lagen die Zahlen für Deutschland im Mittelfeld der über 40 untersuchten Länder. In Europa griffen Jugendliche besonders häufig etwa in Bulga- rien, Kroatien und Rumänien zu Alkohol und Zigaretten. Bei Kin- dern aus finanziell schlechter ge- stellten Familien lag die Zahl dabei in der Regel höher. Besorgniserregend ist nach Einschätzung der Ex- perten die relativ hohe An- zahl Übergewichtiger sowie schlechte Ernährung und Mangel an sportlicher Be- tätigung bei Jugendlichen in den untersuchten Län- dern. Demnach essen im Schnitt etwa nur 29 Prozent aller Jungen im Alter von 15 Jahren täglich Obst. (dpa) Repräsentative Umfrage unter mindestens 1.500 15-Jährigen in 42 Ländern ANTEIL DER 15-JÄHRIGEN DEUTSCHEN, DIE MINDESTENS EINMAL WÖCHENTLICH ALKOHOL TRINKEN 8% MÄDCHEN 19% JUNGEN Q u e ll e : H B S C - S t u d ie d e r W H O ANTEIL DER 15-JÄHRIGEN DEUTSCHEN, DIE MINDESTENS EINMAL WÖCHENTLICH RAUCHEN 15% MÄDCHEN 13% JUNGEN ANTEIL DER 15-JÄHRIGEN, DIE MINDESTENS EINMAL WÖCHENTLICH RAUCHEN PLATZ 1: GRÖNLAND 53% MÄDCHEN 51% JUNGEN ANTEIL DER 15-JÄHRIGEN, DIE MINDESTENS EINMAL WÖCHENTLICH ALKOHOL TRINKEN PLATZ 1: MALTA 26% MÄDCHEN 32% JUNGEN Dr. Eckhard Ott Die Studie von Institut der deutschen Wirtschaft finden Sie hier: SPORT Formel 1: Eine Runde auf der Geisterbahn Seite 6 JOB & UNI Facebook & Co.: Hier haben es Bewerber besonders schwer Seite 7 rautie Tom Debus

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Genossenschaftliche AllGemeine

Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität Kundenzeitung | 0,90 euR

SeRViCeWer Tiere aus dem Urlaub mitbringt, muss einiges bedenkenSeite 2

› Studie spricht von Kostenvorteil von durchschnittlich 33 Prozent

› Selbst bei einem plötzlichen Zinsan-stieg lohne sich der Immobilienkauf weiter

› Lücke zwischen Angebot und Nachfrage wird derzeit eher größer denn kleiner

Schwäbisch Hall. Was lohnt sich mehr: Kaufen oder mieten? Die Antwort auf diese Frage gibt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die gemeinsam mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall durch-geführt wurde. Das Ergebnis: In allen 402 Landkreisen Deutschlands lohnt sich der Immobilienkauf mehr als das Mieten. Der Kostenvorteil liegt im Schnitt bei 33 Prozent. „Wohneigen-tum als Anlagealternative und als Al-tersvorsorge-Instrument gewinnt wei-ter an Bedeutung – und das nicht nur aufgrund niedriger Zinsen“, sagt der Schwäbisch Hall-Vorstandsvorsitzen-de Reinhard Klein. Das bestätigt die Studie, die die Miet- mit den soge-nannten Selbstnutzerkosten pro Qua-dratmeter vergleicht. Die Selbstnut-

zerkosten setzen sich zusammen aus dem durchschnittlichen Kaufpreis ei-ner Immobilie inklusive Grunder-werbssteuer, den Zinskosten für das benötigte Fremdkapital, den entgan-genen Zinsen für das eingesetzte Ei-genkapital, den Instandsetzungsko-sten und dem Substanzverlust der Im-mobilie als Anteil des Kaufpreises so-wie dem Wertzuwachs des Objekts. Legt man diese Kriterien zugrunde, belaufen sich die Kosten pro Quadrat-meter für angehende Eigentümer im Bundesdurchschnitt aktuell auf 4,60 Euro, die Mietkosten hingegen auf 6,80 Euro. Damit zahlen Mieter der-zeit rund ein Drittel mehr fürs Woh-nen als Immobilienkäufer. Der Kos-tenvorteil für Eigentümer steigt seit 2011 stetig. Dabei kompensieren die niedrigen Zinsen selbst die steigenden Kaufpreise für Immobilien. Interes-sant: Selbst bei einem plötzlichen Zinsanstieg lohne sich der Immobili-enkauf weiter, so die Studie. Preiskor-rekturen am Markt seien nämlich nur dann zu erwarten, wenn die Selbst-nutzerkosten die Mieten übersteigen. Derzeit sei dies aber ebenso wenig er-

der im internationalen Vergleich ge-ringen Wohneigentumsquote und der hohen Tilgungsneigung von Krediten einleuchtende Gründe. Denn die Im-mobilienpreise würden laut IW nur dann fallen, wenn die Selbstnutzerko-sten über den Mieterkosten liegen würden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Hinzu kommt: Die Lücke zwi-schen Angebot und Nachfrage wird derzeit eher größer denn kleiner. „Zwar wird mehr gebaut als in den zurückliegenden Jahren – wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr etwa 280.000 Wohneinheiten entstehen. Er-forderlich wären aber nach Einschät-zung vieler Experten rund 400.000 Wohnungen pro Jahr“, erklärt Schwä-bisch Hall-Chef Klein. Ω

6. JahRgang, nR. 3/16 | aPRiL/Mai

„Immobilienkauf lohnt sich“Wohneigentum als Altersvorsorge gewinnt an Bedeutung

M e L d u n g

Berlin. Fast jeder zweite Radfahrer fühlt sich laut einer Umfrage auf deutschen Straßen nicht richtig si-cher. Als Gründe wurden vor allem zu wenig getrennte Radwege und zu viel Verkehr genannt, wie der Fahrrad-Monitor 2015 ergab, den das Bundes-verkehrsministerium fördert. „Sehr“ oder „meistens sicher“ fühlen sich demnach 52 Prozent – „überhaupt nicht“ oder „eher nicht“ sicher 48 Prozent. Zugleich sagten 50 Prozent der Befragten, nie einen schützenden Helm zu benutzen. Hauptbedenken dagegen lauten, dass Helme unprak-tisch seien und man stärker am Kopf schwitze. Zumindest meistens einen Helm tragen nach eigenen Angaben 31 Prozent der Befragten. Als Gründe genannt wurden in der Umfrage vor allem der Schutz für den Kopf und die Vorbildfunktion für Kinder. Von der Politik wünschen sich die Bundesbür-ger vor allem, mehr Radwege und si-chere Abstellanlagen für Fahrräder zu bauen. (dpa) Ω

Brüssel. Jugendliche in Europa und Nordamerika greifen immer seltener zu Alkohol und Zigaretten. Das geht aus einer Studie hervor, die die Welt-gesundheitsorganisation (WHO) vor-stellte. Demnach ist der Konsum von Alkohol und Tabak bei 11- bis 15-Jäh-rigen seit 2010 deutlich zurückgegan-gen. Sorgen um die Gesundheit Heran-wachsender machen sich die Experten jedoch wegen anderer Probleme.

Der Erhebung zufolge konsumierten vor allem Mädchen in den vergangenen Jahren seltener Tabak. Während im Jahr 2010 noch 22 Prozent aller 15-jährigen Mädchen angaben, im Alter von 13 Jah-ren erstmals geraucht zu haben, waren es 2014 nur noch 13 Prozent. Bei den Jungen sank die Zahl von 26 auf 22 Pro-zent. Ähnlich sah es beim Alkoholkon-sum aus. Während im Jahr 2010 noch 21

Weniger AlkoholWHO: Jugendliche rauchen und trinken weniger

HelmlosJeder Zweite fährt ohne Helm Fahrrad

Eine Immobilienblase

in Deutschland ist nicht in Sicht.“

Reinhard Klein, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse

Schwäbisch Hall

2.700 Genossen-schaftsgründerBerlin. 124 neue Genossenschaften wurden im Jahr 2015 registriert, 2.700 Personen ha-ben diese koopera-tiven Unternehmen gegründet. Dies er-gab eine deutsch-landweite Befra-gung unter den ge-nossenschaftlichen Prüfungsverbän-den des DGRV. „Wir freuen uns über die vielen Gründungsinitiativen. Die genossenschaftliche Rechtsform ver-eint wiederum mehr Menschen in un-ternehmerischer Verantwortung“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzen-der des DGRV.

Anders als bei typischen Einzelunter-nehmen bzw. Unternehmensformen mit wenigen Gesellschaftern wie GmbH oder GbR werden Genossenschaften re-gelmäßig von einer großen Personenan-zahl ins Leben gerufen. Es ist keine Sel-tenheit, dass über 100 Menschen an der Gründungsversammlung teilnehmen. „Auch die unternehmerische Verant-wortung im Vorstand und die Kontrol-laufgaben im Aufsichtsrat werden von Gründungsmitgliedern wahrgenom-men. Diese Unternehmer zeigen, wie le-bendig die Idee der genossenschaftli-chen Selbsthilfe ist“, so Ott weiter.

Branchenschwerpunkt ist weiterhin der Bereich der erneuerbaren Energi-en. Die positive Entwicklung der letz-ten Jahre setzt sich allerdings auf ei-nem deutlich niedrigeren Niveau fort. Insgesamt wurden 40 Energiegenos-senschaften im Jahr 2015 gegründet. Kritisch sind die regulatorischen Rah-menbedingungen, insb. die Umstellung der Fördersystematik auf Ausschrei-bungen. Im Trend liegen Nahwärme-netze. Die Unternehmen für die ge-meinschaftliche Wärmeversorgung ei-ner Gemeinde machen mittlerweile et-wa 140 der rund 800 Erneuerbare-Energien-Genossenschaften aus.

Darüber hinaus nehmen regionale Ko-operationen zu: Vielerorts gründen Bür-ger gemeinsam mit Unternehmen und kommunalen Einrichtungen Genossen-schaften, um etwa ein schnelles Breit-band-Internet, neue Wohnformen oder auch Gasthäuser zu betreiben. Genos-senschaften wirken damit den struktu-rellen Nachteilen ländlicher Regionen entgegen. Ω

Sicher? Sicher nicht!

Die Lieblingshunde der Deutschen*

z e h n & e i n S

1. Labrador

2. Französische Bulldogge

3. Jack-Russell-Terrier

4. Chihuahua

5. Golden Retriever

6. Deutscher Schäferhund

7. Australian Shepherd

8. Yorkshire Terrier

9. Mops

10. Beagle

*Diese Hunderassen sind die meist-versicherten in Deutschland.

Und noch eins:Vorbei die Zeit von Bello und Wuf-fi. Die beliebtesten Hundenamen für Rüden lauten heute Balu, Bud-dy und Sam, gefolgt von Sammy, Bruno, Rocky, Max, Lucky, Leo und Oskar. Das hat die Tierschutz-organisation Tasso herausgefun-den. Bei den Hündinnen stehen Luna, Emma und Bella ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Es fol-gen Amy, Kira, Lucy, Nala, Lilly, Paula und Lotte.

Quelle: Vergleichsportal Check24.de

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kennbar wie das Aufkommen einer Immobilienblase. „Eine Immobilien-blase in Deutschland ist nicht in Sicht“, sagt Klein. Dafür gibt es neben

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Ohne Genossenschaften wäre die Welt ärmer.“

dr. gerd Müller, Bundesentwicklungsminister, anlässlich

des Jahresempfangs der Deutschen Genossen-schaften in Berlin

Prozent aller befragten 15-Jährigen nach eigenen Angaben jede Woche Alkohol tranken, lag die Zahl 2014 bei 13 Prozent. Sowohl beim Ta-bak- als auch beim Alkoholkon-sum lagen die Zahlen für Deutschland im Mittelfeld der über 40 untersuchten Länder. In Europa griffen Jugendliche besonders häufig etwa in Bulga-rien, Kroatien und Rumänien zu Alkohol und Zigaretten. Bei Kin-dern aus finanziell schlechter ge-stellten Familien lag die Zahl dabei in der Regel höher. Besorgniserregend ist nach Einschätzung der Ex-perten die relativ hohe An-zahl Übergewichtiger sowie schlechte Ernährung und Mangel an sportlicher Be-tätigung bei Jugendlichen in den untersuchten Län-dern. Demnach essen im Schnitt etwa nur 29 Prozent aller Jungen im Alter von 15 Jahren täglich Obst. (dpa) Ω

Repräsentative umfrage unter mindestens 1.500 15-Jährigen in 42 Ländern

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dr. eckhard ott

die Studie von Institut der deutschen Wirtschaft

finden Sie hier:

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April/mAi 2016 GenossenschAftliche AllGemeine2

VR-Banken gewinnen Marktanteile

Fina nzen

Wachstumseinbußen. Die Wirtschaft zeigt bereits deutliche Anzeichen einer Verlangsamung. Einen dramatischen Konjunktureinbruch sehen wir nicht.

Welche Prognosen haben Sie für den Euroraum?

Wilhelm: Die europäische Währungs-union hat in ökonomischer Hinsicht zwar bemerkenswerte Fortschritte ge-macht, die sich nun auszahlen. Aller-dings wirken das sich verschlechternde außenwirtschaftliche Umfeld und die politischen Unwägbarkeiten belastend. Für 2016 sehen unsere Prognosen ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent vor, im Folgejahr noch von 0,9 Prozent. Auch in Deutschland dürfte demnach der BIP-Zuwachs von voraussichtlich 1,4 Prozent im laufenden Jahr auf 0,8 Prozent 2017 zurückgehen.

Wie sind in diesem Kontext die jüngs-ten Entscheidungen der EZB zu be-werten?

Wilhelm: Die Europäische Zentral-bank hat im März ihre Lockerungs-

politik erneut ausgewei-tet. Dieser Kurs drohte sich mittlerweile dem Punkt anzunähern, an dem der Schaden den Nutzen übersteigt. Da-rauf hat die EZB mit ih-rem Maßnahmenbündel reagiert. Möglichen ne-gativen Auswirkungen auf Banken wurde durch die Ausweitung der Tenderoperationen Rechnung getragen, das heißt, die Kreditinstitu-te kommen nun zu noch

günstigeren Konditionen an Zentral-bankgeld. Dennoch beginnen die EZB-Maßnahmen zunehmend ihre Wirkung auf die Realwirtschaft zu verlieren, und es droht erheblicher Schaden für die Altersvorsorge von Millionen europäischer Bürgern so-wie für die Funktionsfähigkeit des Finanzsystems.

Und wie werden sich die Aktienmärkte entwickeln?

Wilhelm: Schwache Konjunkturda-ten in Verbindung mit einer einseiti-gen Positionierung der Investoren ha-ben die Volatilität zu Jahresbeginn sprunghaft ansteigen und die Kurse abfallen lassen. Nachdem in den Fol-gewochen immer klarer wurde, dass die EZB eine Ausweitung ihrer Locke-rungspolitik plant, kam es dann zu ei-ner scharfen Gegenbewegung. Dieses Muster dürfte uns auch für den Rest des Jahres begleiten. Wir rechnen also weiterhin mit starken Schwankungen an den Aktienbörsen und Ausbrüchen in beide Richtungen.

Ganz abgesehen von den kurzfristi-gen Aspekten sprechen allerdings drei strukturelle Gründe weiter für Aktien: langfristige Ertragsstärke, Sachwert-charakter und hohe Liquidität. Unab-hängig von Timing-Aspekten gehören Aktien daher immer in jedes gut diver-sifizierte Depot, auch wenn 2016 ein eher schwieriges Börsenjahr werden dürfte.

„Das Börsenjahr 2016 dürfte schwierig werden“

n Ac h G e f r AG t

m e l d u n G e n

Tierische Probleme› EU-Heimtierausweis ist Pflicht› Kosten für Quarantäne können

mehrere tausend Euro betragen

Wiesbaden. Verliebt in Hund oder Kat-ze: Viele Touristen freunden sich im Oster- oder Sommerurlaub mit einem streunenden Vierbeiner an und wollen ihn am liebsten mit nach Deutschland nehmen. Doch so einfach ist das nicht. „Bevor die Tiere einreisen dürfen, müssen sie ausreichend geimpft sein. Als Nachweis ist in allen Ländern der Europäischen Union ein EU-Heimtier-ausweis verpflichtend, bei Drittlän-dern eine Tiergesundheitsbescheini-gung", erklärt Dr. Frank Offeney, Tier-arzt beim Infocenter der R+V Versiche-

rung in Wiesbaden. Fehlt dies, drohen eine mehrmonatige Quarantäne für den Vierbeiner und mehrere Tausend Euro Kosten für die neuen Besitzer.

Wer sich nach dem Urlaub nicht von einem liebgewonnenen Streuner tren-nen will, sollte die Aus- und Einreise-vorschriften kennen. „Für die Einreise nach Deutschland wie in alle anderen EU-Länder brauchen Hunde und Kat-zen eine gültige Tollwutimpfung und müssen durch einen Mikrochip gekenn-zeichnet sein", sagt R+V-Experte Dr. Offeney. Zusätzlich empfiehlt er eine Wurmkur, eine gründliche Untersu-chung beim Tierarzt und einen Bluttest, um die sogenannten Mittelmeerkrank-heiten, wie zum Beispiel die auch für

DZ BANK weiter erfolgreichFrankfurt. Die DZ BANK Gruppe hat ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung im Jahr 2015 fortgesetzt. Auf Basis vor-läufiger Geschäftszahlen nach IFRS er-reichte die DZ BANK Gruppe ein Er-gebnis vor Steuern von 2,45 Milliarden Euro. Das Ergebnis liegt damit um 14,4 Prozent unter dem Rekordwert des Vor-jahres (2,87 Milliarden Euro), jedoch weiterhin auf einem außerordentlich hohen Niveau. „Wir haben erneut einen sehr guten Jahresabschluss erzielt. Die-ser wird in erster Linie getragen von der positiven operativen Entwicklung in der gesamten DZ BANK Gruppe“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK AG. Dank wirtschaftlich guter Rahmenbedingungen reduzierte sich die Risikovorsorge auf einem be-reits niedrigen Niveau erneut. Wertauf-holungen in Staatsanleihebeständen,

Frankfurt/M. Die 1.021 deutschen Ge-nossenschaftsbanken haben im Ge-schäftsjahr 2015 einen vorläufigen Jah-resüberschuss nach Steuern von 2,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit hielten die Institute auch unter widri-gen geldpolitischen und regulatori-schen Rahmenbedingungen die Ergeb-nisse des Vorjahrs (minus 0,8 Prozent) und konnten im Kundengeschäft wei-tere Marktanteile hinzugewinnen. Ihre erfolgreiche Entwicklung im Kreditge-schäft setzten die Volksbanken und Raiffeisenbanken fort und wuchsen

wenn auch in geringerem Maße als in den Vorjahren, kamen hinzu. „Mit unse-rer hohen inneren Ertragskraft und günstigen gesamtwirtschaftlichen Rah-menbedingungen haben wir abermals einen Jahresabschluss oberhalb unserer Erwartungen erreicht. Neben der guten Geschäftsentwicklung haben maßgebli-che strategische Weichenstellungen das Jahr 2015 geprägt. Mit der im Novem-

ber angekündigten Fusion von DZ BANK und WGZ BANK schließt die genossenschaftliche FinanzGruppe die Konsolidierung in ihrem Oberbau im Jahr 2016 erfolg-reich ab“, sagt Wolf-gang Kirsch.

Es droht erheb-licher Schaden für die Alters-

vorsorge.“

Als quantitative Lockerung (Quantita-tive Easing) wird eine geldpolitische Maßnahme bezeichnet, die darauf ab-zielt, die langfristigen Zinsen zu sen-ken und zusätzliche Liquidität ins Bankensystem zu schleusen. Bei der quantitativen Lockerung kauft die Zentralbank in großem Umfang Anlei-hen an, insbesondere lang laufende Staatsanleihen; das wirkt in der Ten-denz auf einen Anstieg der Anleihe-kurse und eine Senkung der entspre-chenden Renditen – was wiederum das

allgemeine Zinsniveau am Anleihe-markt beeinflusst. Zentralbanken grei-fen insbesondere dann zu Quantitative Easing, wenn die kurzfristigen Zinsen bereits nahe null sind. Beim Ankauf von Anleihen wird Zentralbankgeld geschaffen, die Menge (Quantität) des Zentralbankgeldes nimmt also zu – da-her der Begriff quantitative Locke-rung, dem der Begriff der geldpoliti-schen Lockerung durch Senkung der Leitzinsen entgegensteht. (Quelle: Deutsche Bundesbank)

W i e s o , W e s h A l b , WA r u m

Quantitative Lockerung

Wer sich ein Tier aus dem Urlaub mit nach Hause bringt, muss an vieles denken

um 4,8 Prozent auf 505 Milliarden Eu-ro. Auf der Einlagenseite legten sie um 4,5 Prozent auf 608 Milliarden Euro zu. Die aggregierte Bilanzsumme aller Genossenschafts-banken erhöhte sich im Berichtszeitraum um 3,8 Prozent auf 818 Milliarden Eu-ro. Die Zahl der Mitglieder stieg um netto 258.000 auf 18,3 Millionen.

Wer sich im oster- oder sommerurlaub mit einem streunenden Vierbeiner anfreundet und ihn mit nach Deutschland nehmen möchte, sollte wissen: „Bevor die Tiere einreisen dürfen, müssen sie aus-reichend geimpft sein.“

den Menschen gefährliche Infektionser-krankung Leishmaniose, auszuschlie-ßen. Der Tierarzt trägt die Tollwutimp-fung in den EU-Heimtierausweis ein, der seit dem 1. Oktober 2004 innerhalb der Europäischen Union Pflicht ist. Wichtig: Die Impfung darf nicht älter als 12 Monate, muss aber mindestens 21 Tage alt sein – was für die meisten Ur-lauber problematisch ist.

Noch strenger sind die Regelungen für Länder, in denen die Tollwutge-fahr besonders groß ist. Wer beispiels-weise ein Tier aus der Türkei, Tunesi-en oder Marokko mitbringen will, muss 30 Tage nach der Tollwutimp-fung eine Kontrolluntersuchung vor-weisen. Danach muss er noch einmal drei Monate mit der Einreise warten.

Ohne Papiere müssen Tiere lange in Quarantäne

Wenn Hund oder Katze die erforder-lichen Impfungen und Untersuchungen nicht haben, kann es an der EU-Grenze Probleme geben. Ein Tierarzt unter-sucht und impft sie in der Regel, das zu-ständige Veterinäramt stellt sie dann einige Monate unter Quarantäne. Dabei können für das neue Herrchen schnell Kosten in Höhe von 3.000 Euro und mehr anfallen. In manchen europäi-schen Ländern gibt es für die Tiere wei-tere Einreise- und Impfbestimmungen, die für die Durchreise oder einen Zwi-schenstopp wichtig sind. Wer beispiels-weise über die tollwutfreien Länder Malta, Großbritannien oder Irland nach Deutschland kommt, muss dort

Herr Wilhelm, welche Entwicklungen erwarten Sie an den Kapitalmärkten für das laufende Jahr?

Jens Wilhelm: Das kräftige Auf und Ab der ersten Börsenmonate 2016 zeigt, dass sich das Umfeld gegenüber dem Vorjahr eingetrübt hat. Auch für den Rest des Jahres dürfte es turbulent an den Kapitalmärkten zugehen. Grund zur Panik sehe ich aber nicht. Wir ha-ben es mit reduzierten Wachstumser-wartungen, jedoch keiner Systemkrise zu tun.

Was bedeutet das für die Anleger?Wilhelm: Kurzfristig, also mit Blick

auf die kommenden Monate, lohnt sich gerade jetzt ein taktisch beweglicher Ansatz. Bei eingeschränkter Sicht soll-te man flexibel agieren, selektiv inves-tieren und vor allem die Risiken konse-quent kontrollieren. Mittelfristig blei-ben die bereits zuvor vorhandenen He-rausforderungen für Investoren beste-hen. Angesichts der strukturellen Ent-wicklung vom Niedrigzins- zum Nied-rigrenditeumfeld ist ein Umdenken in der Kapitalanlage not-wendiger denn je. Anle-ger kommen damit nicht mehr umhin, sich mit Renditequellen jenseits der traditionellen Lö-sungen auseinanderzu-setzen. Darüber hinaus gilt es, künftig die Er-tragsbasis unabhängi-ger von der jeweiligen Marktentwicklung zu gestalten. Für beide Trends empfehlen wir moderne Multi-Asset-Lösungen, da hier bei-des sinnvoll miteinander kombiniert werden kann.

Wie schätzen Sie die Kapitalmarkt-aussichten in den USA und China ein?

Wilhelm: In den USA zeichnet sich eine spürbare Verlangsamung der Wachstumsdynamik ab. Zwar wirken der niedrige Ölpreis sowie der solide Beschäftigungszuwachs unterstützend auf den Konsum und damit die Ge-samtwirtschaft in den Vereinigten Staaten. Gleichzeitig leidet aber der in-dustrielle Sektor unter dem starken US-Dollar, die Profitabilität ist rück-läufig. Wir erwarten, dass der Auf-schwung in den kommenden Monaten ins Stocken gerät und rechnen für 2016 mit einem BIP-Wachstum von 1,7 Pro-zent. Im Jahr darauf wird der Zuwachs gemäß unserer Prognosen nur noch bei 0,8 Prozent liegen. Vor diesem Hinter-grund wird die US-Notenbank Fed mit weiteren Leitzinserhöhungen sehr be-hutsam vorgehen, um die Konjunktur nicht weiter zu schädigen.

Und in China?Wilhelm: In China werden die Wachs-

tumssorgen anhalten. Neben der kon-junkturellen Verlangsamung im wich-tigen Absatzmarkt USA lasten dort die angekündigten Strukturreformen auf der Wirtschaft. Die Führung in Peking befindet sich in einem schwierigen Spa-gat zwischen langfristig notwendigem Umbau und kurzfristig schmerzhaften

uwe fröhlich

Wolfgang Kirsch

Studie: „Büromieten auf moderatem Niveau“Hamburg. Die Aussichten auf den regio-nalen Immobilienmärkten sind weiter-hin positiv. Die Nachfrage nach attrakti-ven Büro- und Verkaufsflächen in sehr guten Lagen wird in den untersuchten Oberzentren hoch bleiben. Die teilweise bereits auf ansprechendem Niveau ge-wachsenen Einzelhandelsmieten dürften aber zu einem verlangsamten Anstieg im Jahr 2016 führen. Die Büromieten wer-den sich voraussichtlich auf dem mode-raten Niveau des Vorjahres bewegen. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der ak-tuellen DG HYPStudie „Regionale Im-mobilienzentren Deutschland 2016“. Dr. Georg Reutter, Vorsitzender des Vor-stands der DG HYP, betont: „Deutsche Immobilien bleiben als Anlageklasse bei Investoren aus dem In- und Ausland ge-fragt. Angesichts des knappen Angebots von Core-Immobilien werden Oberzent-

ren zunehmend auch 2016 im Fokus der Anleger stehen. Insbesondere für lang-fristig orientierte Investoren sind Objek-te an regionalen Standorten mit Poten-zial eine interessante Option.“ Die DG HYPStudie analysiert die Entwicklung an den zwölf regionalen Zentren Augs-burg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Es-sen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster und Nürnberg in

den Segmenten Büro und Einzelhandel. Zur besseren Einord-nung werden die Er-gebnisse mit den sie-ben deutschen Top-Standorten Ham-burg, Berlin, Düssel-dorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Mün-chen verglichen. dr. Georg reutter

einen Tollwutantikörpertest nachwei-sen. Ausstellen muss diesen Test ein in der EU zugelassenes Labor. In Däne-mark gibt es zudem seit 2010 ein Ein-reiseverbot für bestimmte Kampfhun-derassen wie beispielsweise Pitbull Terrier. Die Internetseite der jeweiligen Botschaft bietet genaue Informationen, welche Vorschriften gelten.

Anti-Krisen-Maßnahme für die WirtschaftBei einer „Quantitativen Lockerung“ nimmt die Menge, also die Quantität des Zentralbankgeldes, zu. Im Idealfall kommt das zusätzliche Geld bei Unternehmen und Verbrauchern an und hilft der Wirtschaft.

Eine Notenbankdruckt für sichGeld, …

1.

… um z.B. Staats- oder Unternehmens- anleihen zu kaufen.

2.

5. 6.

Die Notenbank will, dass Investoren so günstiger an frisches Geld kommen.

Denn mehr Kredite können zu mehr Investitionen führen …

… und so die Wirtschaft ankurbeln.

3.

4.

Durch den Erwerb will die Zentralbank lang-fristige Zinsen drücken.

Quelle: dpa22135

Jens Wilhelm, Vorstandsmitglied der

Union Investment

Niedrigzins schwächt Riester-RenteBerlin. Der Bundesverband der Deut-schen Volksbanken und Raiffeisen-banken (BVR) warnt mit Blick auf die Riester-Rente vor einer deutlich wach-senden Rentenlücke. Gegensteuern könne eine höhere Eigenvorsorge. Vor allem die Politik sei hier gefragt mit höheren und dynamischen Fördersät-zen, einem Freibetrag bei der Grund-sicherung sowie geringeren Steuer- und Abgabesätzen. Das Munich Cen-ter for the Economics of Aging (MEA) am Max-Planck-Institut für Sozial-recht und Sozialpolitik hat im Auftrag

des BVR die „Entwicklung der Ren-tenlücke und das Sparverhalten deut-scher Haushalte“ untersucht. Die Zu-sammenfassung des ersten Teils der Studie, die den Zusammenhang zwi-schen dem Sparverhalten deutscher Haushalte und der Rentenlücke im ak-tuellen Niedrigzinsumfeld analysiert, ist nun veröffentlicht. Das Papier wirft unter anderem einen Blick auf die drastischen Auswirkungen des derzeitigen Niedrigzinsniveaus, die sich verstärken, je länger die geringen Sätze bestehen.

m e l d u n G

WGZ BANK: Fusion auf gutem WegDüsseldorf. Die WGZ BANK hat Ge-spräche mit der DZ BANK aufgenom-men. Als Ergebnis wollen die beiden Häuser den Zusammenschluss reali-sieren. Die Vorbereitung des Zusam-menschlusses, über den die Hauptver-sammlung der WGZ BANK am 21. Ju-ni und die der DZ BANK am 22. Juni entscheiden werden, schreite zügig vo-ran. Hans-Bernd Wolberg: „Gerade

weil wir wirtschaftlich stark sind, ha-ben wir uns intensiv mit der strategi-schen Ausrichtung der WGZ BANK-Gruppe befasst und gehen als Ergeb-nis den Zusammenschluss mit unserer Schwester-Zentralbank an.“ Mit ei-nem operativen Ergebnis von 346,6 Mil-lionen Euro (nach IFRS) übertraf die WGZ BANKGruppe 2015 das Vorjah-resergebnis um 12,6 Prozent.

• Neben den Impfbestimmungen ist auch der Transport ein wichtiges Thema. Wer mit dem Flugzeug nach Hause fliegt, muss den vierbeinigen Passagier bei der Fluggesellschaft anmelden und eine geeignete Trans-portbox beschaffen.

• Katzen und kleine Hunde bis zu fünf Kilogramm Körpergewicht dürfen in der Regel in der Passagierkabine mitfliegen. Dafür müssen sie in einer wasserundurchlässigen, bissfesten Transportbox untergebracht sein, die die üblichen Maße für Handgepäck-stücke nicht überschreiten darf.

• In vielen südlichen Touristenorten haben sich inzwischen Tierschutz-organisationen angesiedelt, die Vier-beiner nach Deutschland vermitteln und die Urlauber beraten können. Auch die örtlichen Tierheime oder Hundeasyle helfen weiter.

Tipps

dpa

Page 3: 6. JahRgang, nR. 3/16 | aPRiL/Mai Zeitung für Selbsthilfe ... · ger vor allem, mehr Radwege und si-chere Abstellanlagen für Fahrräder zu bauen. (dpa) Ω Brüssel. Jugendliche

APRIL/MAI 2016 GenossenschAftLIche ALLGeMeIne 3

REPORTAGE

Sauer hätte einfach dem Trend folgen können, wie die vielen kleinen deut­schen Brauereien, die in den vergan­genen Jahren angefangen haben, die neuen amerikanischen Stile zu ko­pieren. „Gerade wird ja aus jeder Ga­rage eine Brauerei“, sagt Sauer. Es herrscht Start­up­Fieber in Deutsch­land, gelangweilte Unternehmensbe­rater schreiben Businesspläne und werden über Nacht zu Craft­Beer­Brauern. Sebastian Sauer hatte kei­nen Plan. Er hat als Kind einfach Bierdeckel gesammelt und später an­gefangen, die Marken, die auf den De­ckeln waren, auch zu trinken – und zu oft das Gleiche geschmeckt. Also braute er selber von 2009 an das alt­hergebrachte Sauerbier.

In Innsbruck schenkt er nun eines aus, das so ganz anders schmeckt als alles, was man bisher kannte, obwohl es aus Deutschland stammt. Gose nennt sich dieser Stil, nach dem Fluss in der Stadt Goslar. Früher braute man das Sauerbier mit Koriander und Salz, und so braut es Sauer auch heute wieder. Manchmal schüttet er noch Kirschen dazu. In Brasilien braute er ein Mangobier: Eau de Janeiro.

Etwa 200.000 Liter verkauft Sauer im Jahr, was bei Endverbraucherprei­sen von mehr als zehn Euro pro Liter eine einträgliche Sache ist für seinen Ein­Mann­Betrieb. Es ist aber deut­lich weniger, als er verkaufen könnte. In Deutschland ist sein Bier kaum zu haben, dafür in New Yorks angesag­testen Bars. Das soll sich nun ändern, Sauer hat mit einer Brauerei in Hagen einen Lohnbrauvertrag geschlossen, wird die Mengen erhöhen. Und weiter alte Stile vor dem Aussterben retten. Er hat eine Berliner Weiße mit Wein­bergpfirsichen im Angebot und ein Lichtenhainers, ein säuerliches Weiß­bier mit Rauchmalz, gebraut.

Brauer gelernt hat er nie – wie die meisten anderen Craft­Brauer. Auch weil man an den deutschen Brauaka­demien lange gar nicht mehr gelernt hat, ein eigenes Bier zu brauen, son­dern nur noch, wie man die industriel­le Produktion effizienter macht. Und was nicht dem Reinheitsgebot ent­spricht, kam in den Lehranstalten oh­nehin nicht in den Kessel.

Am 23. April 2016 wird der 500. Jah­restag des deutschen Reinheitsgebots gefeiert. Es ist für dieses Land unge­fähr das, was die Magna Charta für die

Engländer ist. Die Brauerverbände werden die Unantastbarkeit feiern und für alle Zeit beschwören. Aber die Zeit, sie ist am Reinheitsgebot eigentlich schon lange vorübergegangen. Vor 500 Jahren gab es gute Gründe, ein Rein­heitsgebot einzuführen, damals wurde alles Mögliche ins Bier gekippt. Ruß, Kreide und Ochsengalle für den Brau­prozess; Tollkirsche, Seidelbast und Bilsenkraut für eine ordentliche Dröh­nung. Bier konnte damals tödlich sein. Abergläubische Brauer warfen einen Finger eines Gehenkten in den Sud.

Also sagte Herzog Wilhelm IV. von Bayern im Jahr 1516: Schluss mit dem Unfug. Ab jetzt gehören nur noch Hop­fen, Gerste und Wasser ins Bier. Die Hefe kam erst später hinzu. Nur wer nicht mehr als diese vier Zutaten be­nutzt, darf heute sein Getränk Bier nennen. Diese Regel, die mittlerweile in ganz Deutschland gilt, ist eines der ältesten Verbraucherschutzgesetze der Welt, eine Art historischer Glücksfall für die deutschen Biertrinker und eine Brauindustrie, die weltweit mit dem Namen „Made by Reinheitsgebot“ wirbt. Es klingt wie eine gute Sache.

Mittlerweile glauben aber viele Brau­er, dass das Reinheitsgebot von Anfang an vor allem als Schutzmechanismus gegen zu viel Konkurrenz diente. Es klingt wie ein Historikerstreit. Im sehr späten Mittelalter fühlten sich die etab­lierten Brauer und Gerstenbauern vom Aufkommen des Weizenbiers bedroht – das bis heute eigentlich nicht dem wört­lichen bayerischen Reinheitsgebot ent­spricht, aber in bayerischen Brauereien trotzdem fleißig gebraut und mit dem historischen Gebot beworben wird. Im Grunde eine Verbrauchertäuschung: „Eine Wortauslegung des Reinheitsge­bots greift zu kurz“, teilte die Erdinger Brauerei 2012 protestierenden Verbrau­cherschützern mit. Weizen sei hochwer­tiger als Gerste, also in Ordnung.

Für ausländische Biere gilt das Ge­bot seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 1987 ohnehin nicht mehr. Vor ein paar Monaten machten sich die schottischen Brauer von Brew­dog den Spaß, ein Bier namens „Anti­Reinheitsgebot“ herzustellen, das we­der Hopfen noch Gerste enthält und statt Wasser den Saft von 408 Gurken. In Serie wird es nicht produziert, wichtig ist die Aufmerksamkeit: Die schottischen Brauer suchen nach Standorten für ihre großen Bierbars.

Warum eigentlich nicht mal ein Bier zum Früh­stück, es ist schließlich ein schöner sonni­ger Morgen in

Kopenhagen, und das Bier, das es hier aus der Flasche gibt, scheint tatsäch­lich genau für diesen Moment gebraut worden zu sein. „Beer Geek Breakfast“ heißt es, was übersetzt ungefähr bedeu­tet, dass es sich hierbei um ein Früh­stück für den Bier­Enthusiasten han­delt. Es wurde mit Haferflocken und Kaffee gebraut, hat also alles, was man für einen guten Start in den Tag braucht. Und 7,5 Prozent Alkohol gibt es noch dazu. Das ist doch mal was.

Es schmeckt nach Kaffee, nach dunkler Schokolade, man erkennt Ka­ramell und das Aroma von geröstetem Malz, vielleicht ein bisschen Kiefer und Kirsche, im Abgang ein wenig Ha­ferflocke und noch einmal Kaffee. Man schmeckt also lauter Sachen, nach de­nen Bier in Deutschland nicht schmeckt und auch nicht schmecken darf.

„Das Reinheitsgebot war nicht gut für das deutsche Bier, es hat Vielfalt verhin­dert, es hat das deutsche Bier langweilig gemacht“, sagt Mikkel Borg Bjergsø, 39. Bjergsø hat vor zehn Jahren auf dem Balkon angefangen, sein eigenes Bier zu brauen, weil es sonst vor allem Carls­berg gab, das nach nicht viel schmeckte. Am Anfang kopierte er ein paar ameri­kanische Stile, dann schüttete er Hafer­flocken und Kaffee in den Sud und ge­wann mit dem Beer Geek Breakfast einige Wettbewerbe. Das Internet be­richtete vom neuen Geschmack, Impor­teure meldeten sich bei ihm – und seit­dem ist Borg Bjergsø ziemlich gut im Geschäft. Den Job als Lehrer hat er schon vor Jahren an den Nagel gehängt.

Gerade hat er eine Brauerei in Ame­rika gekauft, damit seine Biere nicht mehr über den Ozean schippern müs­sen. Er hat Bars in Bangkok, Tokio und San Francisco eröffnet. Weitere sollen folgen, pro Tag melden sich im Schnitt zwei Interessenten, die gerne mit ihm einen Laden betreiben würden. Bis zum Herbst soll es eine eigene Bar in Berlin geben; die Verträge mit einem großen Importeur sind unterschrieben.

Autos und Bier: Das waren die Dinge, derer sich Deutschland seit der Nach­kriegszeit sicher war, dass man sie so gut konnte wie kein anderer auf der Welt. Und draußen in dieser Welt wur­de man von Menschen begrüßt, die beim Wort Deutschland als Erstes „Bier“ sagten und selig lächelten. Man hatte irgendwie schon darauf angesto­ßen, eine Gemeinsamkeit gefunden, noch bevor eine Flasche geöffnet wur­de. Und das soll nun nicht mehr gelten?

Craft Beer heißt der Trend, der schon vor 20 Jahren in Amerika auf­tauchte. Damals begannen Hobby­brauer, Biere in Handarbeit (engl. Craft) herzustellen, die nicht nur nach Wasser schmeckten. Sondern fruchtig,

malzig, salzig. Einige der Hobbybrau­er von früher sind heute große Unter­nehmer. Der Marktwert der Boston Beer Company etwa – aus dem Dach­bodenfund seines Gründers Jim Koch entstanden, der dort ein Rezept seines Großvaters für Lagerbier entdeckte – wird auf mehr als eine Milliarde Dollar geschätzt. Überall in den Staaten haben Bars aufgemacht, in denen Bier wie Wein zu einem guten Essen serviert wird. Aus Trinkern sind Genießer ge­worden.

Die Deutschen dachten die Sache mit dem Bier in den vergangenen Jahr­zehnten eher vom Ergebnis her. Es ging nicht so sehr darum, sich einem Geschmack hinzugeben – sondern um den Rausch. Das Bier für diesen Zweck verlor immer mehr an Geschmack, ob­wohl die Brauer doch das Reinheitsge­bot so hochhielten. Aber rein kann eben auch heißen: rein von Geschmack.

„Du möchtest also auch einer der Coolen sein?“, fragt Sebastian Sauer auf seiner Facebook­Seite. Das wollen viele an diesem Abend in Innsbruck, in der schönen Kellerbar Tribaun, mit ei­ner langen Theke und zwanzig Zapf­hähnen nebeneinander, jeder für ein anderes Bier. Heute läuft aus fünf der Hähne Freigeist, die Marke von Sebas­tian Sauer aus der Nähe von Köln.

Ein Dutzend Leute haben sich ange­meldet, um seine Biere zu verkosten. Snowboardfahrer sind darunter, die jetzt im Spätsommer auf dem Trockenen sitzen und dankbar sind für etwas Ab­wechslung. Sie hocken an einem langen Tisch, schwenken die Gläser, riechen das Bouquet und nehmen dann einen klei­nen Schluck, wie bei einer Weinverkos­tung. Danach erzählen sie sich, wie es so war. Bier war früher oft erst dann ein kommunikatives Element, wenn die Kommunikation schon schwierig wur­de. Nun ist es Getränk und Thema zu­gleich, das macht vieles leichter.

Sebastian Sauer tourt die meiste Zeit des Jahres durch die ganze Welt. Er macht Verkostungen, er braut mit Freunden in Brasilien, er besucht sei­nen Importeur in den USA. Internatio­nal gesehen ist er einer der angesag­testen deutschen Brauer, einer, dessen Biere auf den Ratingportalen ganz oben stehen. Auf Seiten wie ratebeer.com haben sich Hunderttausende Bier­fans angemeldet, sie testen und beno­ten. Was in den Ranglisten ganz oben steht, verkauft sich gut.

Na dann prost!Ausgerechnet zum 500. Jahrestag des Deutschen Reinheitsgebotes

ist eine Diskussion über Fluch und Segen des ältesten Lebensmittelgesetzes der Welt entbrannt.

Von BeRnD DÖRRIes

Daneben geht es den neuen Brauern aber auch um Grundsätzliches. „Beim Wort Reinheitsgebot denkt man sich doch, was soll man dagegen haben?“, sagt Sebastian Sauer. „Es schreibt aber allein die Zutaten vor, nicht die Qualität. Und vor allem behindert es die Vielfalt.“ Das Reinheitsgebot habe letztlich hauptsächlich den Großbrau­ereien geholfen, die Massenbiere pro­duzierten, aber immer noch so taten, als handele es sich durch das Rein­heitsgebot um eine besonders edle Kunst. Dabei regelt mittlerweile nicht mehr das Gebot von 1516, was in deut­sche Biere kommt, sondern das vorläu­fige Biergesetz von 1993: Dazu gehören Farbstoffe und Rohrzucker.

Das Reinheitsgebot wurde zum Ein­heitsgebot, die Bierkonzerne über­schwemmten den Markt und machten es den kleinen Brauereien schwer, die zwar große Biere machten – aber in kleinem Rahmen. Etwa 5.000 Biermar­ken gibt es in Deutschland, die in der Öffentlichkeit oft mit Stilen verwech­selt werden, dabei ist der deutsche Biermarkt ein ziemlicher Einheitsbrei. Früher konnte man ein herbes Pils von der Küste noch von einem bayerischen Hellen unterscheiden. Das wird immer schwieriger, die Geschmäcker haben sich angeglichen.

Daran liegt es wohl auch, dass der deutsche Biertrinker gelangweilt ist von seinem Bier. Der Konsum geht seit Jahren zurück. Einerseits leben die

Menschen gesünder, aber es gibt eben oft auch wenig Gründe, sich auf ein Bier zu freuen. 151 Liter Bier hat jeder Deutsche im Jahr 1976 getrunken, 2014 waren es nur noch 107. Der Kunde heutzutage will aber eher wieder Regi­onalität. Der Käufer will vor allem das Bier selbst entdecken, das Gefühl ha­ben, als sei er auf etwas ganz Besonde­res gestoßen.

„Wir geben keinen Cent für Werbung aus“, sagt Chris Sullivan und wippt ein bisschen auf den Zehen. Keine Werbung für eine Marke, die hierzu­lande noch kaum einer kennt, die aber derzeit in Berlin eine Brauerei für 20 Millionen Euro bauen lässt. Sullivan gehört zur Vorhut eines Dutzends Leu­te der Brauerei Stone Brewing aus Ka­lifornien, die auf dem ehemaligen Ge­lände der Gasag in Berlin­Mariendorf Braukessel in alte Backsteingebäude bringen, einen riesigen Biergarten aufbauen und ein noch größeres Res­taurant. Es ist eine der umfangreichs­ten Investitionen im deutschen Brau­markt seit Jahren.

Stone Brewing gehört in den USA zu den größten Craft­Beer­Herstellern, knapp 20 Jahre nach der Gründung machte die Firma 2014 einen Umsatz von 114 Millionen Euro. Die Deutschen werden Stone­Brew nicht gleich die Bude einrennen in Berlin, aber kom­men werden sie, davon ist Sullivan überzeugt. Die hippen Craft­Brauer fühlen sich auf der sicheren Seite, als neue Bier­Elite. Die anderen sitzen ne­ben ihren riesigen Braukesseln und fragen sich, was da draußen vorgeht. Ω

„ Gerade wird

aus jeder Garage eine Brauerei.“

„ Das Reinheitsgebot

verhindert die Vielfalt.“

craft-Biere sind stark im Kommen. Laut Brauer-Bund sind inzwischen rund 50 Prozent der angemeldeten Betriebe so genannte „Mikrobrauereien“.

Am 23. April 1516 wurde das deutsche Reinheitsgebot proklamiert. Seitdem gilt: In deutsches Bier gehören nur Wasser, Hopfen und Gerste.

Heute dominieren Getränkekonzerne den deutschen Biermarkt. Allein die drei Größten produzieren mehr als ein Viertel des deutschen Bieres.

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april/Mai 2016 Genossenschaftliche allGeMeine4

Wirtschaft

Manchmal stutzt Yvonne Aussmann selbst, wenn sie sich die nackten Zah­len ansieht. Die Zahlen ihrer Genossenschaft.

Dann sagt sie Sätze, wie: „Wir haben ganz ordentlich zugelegt in den letzten Jahren.“ Und das ist ganz schön unter­trieben. Die Wogeno hat sich erst 1993 gegründet, um in der Großstadt Mün­chen für ihre Mitglieder neue Wohnun­gen zu bauen – bezahlbare vor allem. Vor vier Jahren hatten sich bereits 1.900 Bürger zusammengefunden, die diese Idee unterstützten und zu Genossen wurden, obwohl es nur 239 Wohnungen gab. Seitdem haben sich die Zahlen verdoppelt: Heute zählt die Wogeno 3.800 Mitglieder, und durch vier Neu­bauprojekte bringt sie es immerhin auf 540 Wohnungen. Das ist immer noch verschwindend wenig in einer Stadt, in der fast 1,4 Millionen Menschen leben und so hohe Mietpreise aufgerufen werden wie sonst nirgends in der Repu­blik. Aber die Wogeno ist auch nur eine von 40 Wohngenossenschaften, die es hier mittlerweile gibt. Allein 15 davon haben sich im vergangenen Jahr ge­gründet.

Nicht nur im Süden der Republik erleben die selbstverwalteten Woh­nungsunternehmen, die das eG im Fir­mennamen tragen, enormen Zulauf. In allen Großstädten mit angespannten Immobilienmärkten rennen die Inter­essenten ihnen regelrecht die Bude ein. „Über neue Mitglieder brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, sa­gen die Genossen in Berlin. „Wir ma­chen schon gar keine Werbung mehr, die Leute stehen auch so Schlange, um beizutreten“, stellt Monika Böhm fest. Sie vertritt als Vorstand den Hambur­ger Verband der Genossenschaften im Wohnbau und damit 30 Gesellschaften mit 130.000 Wohnungen und 200.000 Mitgliedern.

Im Schnitt verlangen die Hambur­ger Genossen weniger Miete als städ­tische Sozialwohnungen, nur 6 Euro, sagt Monika Böhm. Die soziale Miete liege zwischen 6,30 Euro und 8,40. Deshalb sagen die Hanseaten selbst­bewusst: „Wir sind die Mietpreis­bremse!“

Sind sie das wirklich? Ist die Wie­derentdeckung der Genossenschafts­idee, die es immerhin seit mehr als 100 Jahren gibt, tatsächlich die Lösung für die angespannten Mietmärkte der Re­publik? Das wäre schön, aber ganz so einfach ist es nicht. Zumal auch die

Genossen inzwischen an viele Grenzen stoßen.

Bundesweit existieren 2.000 solcher Wohnungsgesellschaften, deren An­hänger von der „schönsten Unterneh­mensform, die es gibt“, schwärmen. Denn hier gehört allen Mitgliedern ge­meinschaftlich das Unternehmen und das Geschäftsziel ist: Sie wollen güns­tigen Wohnraum schaffen, indem alle gemeinsam ihre eigenen Wohnungen finanzieren, ohne dafür große Kredite aufnehmen zu müssen. Stattdessen zahlen sie wie Mieter lebenslang eine Nutzungsgebühr. Jeder Mieter ist also

auch Mitbesitzer am Gemeinschafts­unternehmen und hat ein Mitsprache­recht bei Entscheidungen. Zudem ar­beiten Genossenschaften nicht gewinn­orientiert, das heißt: Erzielen sie Überschüsse, werden diese reinves­tiert. Davon modernisieren sie Woh­nungen, richten Gemeinschaftswerk­stätten oder Hobbykeller ein oder bau­en neue Häuser. Zurzeit kommen die deutschen Wohngenossenschaften auf 2,2 Millionen Wohnungen, das ist etwa jede zehnte Mietwohnung im Land. Darin leben gut fünf Millionen Be­wohner, jeder sechzehnte Bundesbür­ger also.

„Nur“ jeder Sechzehnte, so müsste man sagen. Denn gemessen an den mehr als drei Millionen Mitgliedern, die oft noch Kinder und Partner im Schlepptau haben, würden viel mehr Menschen gern in solche Wohnungen einziehen. Doch die Wartelisten sind lang, und sie werden täglich länger. Gerade in Ballungsräumen, in denen dringend billiger Wohnraum ge­braucht wird, sind Genossenschafts­wohnungen kaum zu bekommen. Dort kann man zwar zahlendes Mitglied in einer eG werden und einen vierstelli­gen Betrag auf den Tisch legen, mit dem man sich die Anwartschaft auf ei­ne billige Bleibe erkauft, doch inner­halb der nächsten Jahre sollte man nicht mit einer Wohnung rechnen. In München etwa sind mehrjährige War­

tezeiten normal. Dringend Suchenden, wie jungen Familien, hilft das kaum.

Einige Wohnungsgenossenschaften haben schon einen Annahmestopp neuer Mitglieder verhängt, weil sie durch Beiträge horrende Summen ein­gesammelt haben, die sie zurzeit aber gar nicht ausgeben können – und auch nicht einfach horten dürfen. Die rela­tiv junge Wogeno kam zuletzt auf 11 Millionen Euro Kapital, konnte aber selbst in ihre drei Neubauten bloß 5,5 Millionen Euro davon stecken. Bei der Hamburger Wohnungsgenossenschaft von 1904 behilft man sich, indem man zwar neue Interessenten aufnimmt, diese den Mitgliedsbeitrag aber erst zahlen, wenn sie eine Wohnung be­kommen

Die Beiträge sind oft üppig. Neuge­nossen erwerben einen Pflichtanteil, der einige Hundert oder gar mehrere Tausend Euro kosten kann. Die Hälfte der Genossenschaften verlangt mehr als 1.000 Euro, ergab eine Befragung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), bei der teuersten befragten eG waren es sogar 15.000 Euro. Dabei gilt: In alte und große Ge­nossenschaften kommt man meist günstiger, weil sie ohnehin kapital­kräftig sind. Bei jungen dagegen, die noch kaum Gebäudebestände haben und erst noch bauen müssen, ist der Eintritt teuer. Zudem muss jeder Be­wohner weitere Geschäftsanteile er­werben, wenn er eine Wohnung zuge­teilt bekommt, und zwar je nach Woh­nungsgröße. Zwischen 50 und 200 Euro je Quadratmeter werden dann fällig. In neuen Genossenschaften können es auch bis zu 900 Euro sein, was bei 70 Quadratmetern satte 63.000 Euro er­gibt. Es sind zunehmend Gutverdiener und Gebildete, die derzeit Aufnah­meanträge unterzeichnen, beobachtet

„ Wir sind die

Mietpreisbremse.“

der Bundesverband, daher schrecken selbst solche Summen oft nicht ab.

Geld haben die Genossenschaften meist genug – zumindest in Boomregi­onen. Lediglich in den schrumpfenden Regionen im Osten ächzen einige unter der hohen Verschuldung, die noch aus dem Kauf von Immobilienbeständen in der Nach­Wende­Ära resultiert. Was den Genossen aber fehlt, ist Bau­land. Nur wenn sie ihre Wohnungsbe­stände kräftig aufstocken würden, könnten sie tatsächlich zur erhofften Entlastung am Mietmarkt beitragen. „Das Problem mit der fehlenden Flä­che trifft die Genossenschaften genau wie alle anderen Akteure auch“, sagt Katharina Burkhardt vom GdW Bun­desverband deutscher Wohnungs­ und Immobilienunternehmen. Vor allem in den Großstädten gilt: „Wo nichts ist, kann auch nichts verteilt werden.“

Oft stellen die Städte Zusatzbedin­gungen, die das Bauen über Gebühr verteuern. Wie etwa die Backsteinfas­sade, sagt der Hamburger Genossen­schafts­Vorstand Monika Böhm. Des­halb appelliert sie: „Wir brauchen dringend mehr bezahlbare Grundstü­cke und nicht immer mehr Bauvor­schriften obendrauf.“

Berlin immerhin handhabt es so, dass städtische Grundstücke zuerst den sozialen Wohnungsunternehmen angeboten werden – allerdings zuerst den landeseigenen Gesellschaften. Erst wenn die das Bauen nicht für sinnvoll halten, kommen die Genossen an die Reihe. Wenige Kommunen ope­rieren wie Hamburg oder München mit Konzeptausschreibungen: Sie knüpfen den Neubau an Bedingungen wie ein Begegnungszentrum für die Nachbar­schaft oder Carsharing­Konzepte. Da­bei haben Genossenschaften dann ge­genüber privaten Bauträgern die Nase

Vorwärts, Genossen!Genossenschaftliches Wohnen ist beliebt wie noch nie. Ist es die Rettung vor steigenden Mietpreisen?

Von nadine oberhuber

vorn, denn bei ihnen gehört die Idee von der guten Nachbarschaft zum Konzept.

Fast immer haben Genossenschafts­bauten auch größere Gemeinschafts­gärten, ermittelte die BBR­Studie, oft Hobbyräume und Gemeinschaftskü­chen, manchmal sogar Gästewohnun­gen. Ziel der Genossenschaften ist es ebenfalls, die Bewohner zusammenzu­bringen. „Bei uns bekommt man nicht nur nackte Wände, sondern ein Zu­hause“, formuliert Vorstandsgenossin Böhm. Viele Neugründungen treten an, um das Mehrgenerationenwohnen zu fördern. Doch längst nicht immer funktioniert das so gut, wie es sich die Bewohner im Vorhinein wünschen. Zwar gehören gemeinsame Feste bei der Hälfte der Genossen zur Tagesord­

nung, und ein Drittel organisiert gemeinsame Hausmeistertätigkeiten. Doch allen, die von der gemeinsamen Alten­ oder Kinderbetreuung träumen oder von der Haushaltshilfe durch die Nachbarn, sei gesagt: Es funktioniert in den allerseltensten Fällen.

Insgesamt empfehlen zwar 85 Pro­zent der Bewohner in Umfragen das genossenschaftliche Wohnmodell wei­ter, aber nur 10 Prozent sagen, „meine Erwartungen hinsichtlich des Ge­meinschaftsgefühls werden erfüllt“. 20 Prozent sehen sie „teils, teils“ er­füllt. Die Forscher des Deutschen Ins­tituts für Urbanistik warnen daher, das Genossenschaftsmodell „mit zu vielen Erwartungen zu überfrachten“.

Fast alle Genossenschaften haben zwar „den Anspruch, aufs Quartier zu wirken“, stellt das BBR fest. Viele von ihnen sehen sich als Leuchtturm im Stadtteil mit Ausstrahlungseffekt. Tatsächlich seien Genossenschaften hochmodern, attestiert ihnen Bettina Harms, Beraterin für Stadtentwick­lung, das zeige der Anteil der Gebilde­ten, die jetzt eintreten. Doch vorma­chen dürfe man sich da nichts: Die meisten wollten nur schön und günstig wohnen – und von Mitwirkung wenig wissen. Jedenfalls könnten Genossen­schaften „nicht kompensieren, was an generellen Trends entsteht“, schreibt das BBR, also weder die Vereinzelung noch die Überalterung der Gesell­schaft noch die soziale Kluft.

Können sie wenigstens dafür sor­gen, dass mehr Normal­ oder Schlech­terverdiener sich das Wohnen in In­nenstädten morgen noch leisten kön­nen? Am unteren Rand der Bevölke­rung tun sie sich schwer, räumt Yvonne Aussmann von der Wogeno ein: „Wir haben große Probleme, geförderte Wohnungen zu belegen. Wir bauen ja mit dem Kapital unserer Mitglieder, und einen Betrag X muss ein Haushalt erst einmal haben.“ Gerade die Ärme­ren bringen die hohen Mitgliedsbei­träge nicht auf. Trotzdem bauen die Genossen, wo es geht, gegen steigende Mieten an, so wie in der Hamburger Hafencity, dem Traum für Betuchte: Dort entstehen 1.800 Wohnungen mit Elbblick. 360 davon werden von sechs Genossenschaften mitgebaut als „Wohnungen für alle“, damit es „kein Reichenviertel“ wird.

Wohnungsgenossenschaften versprechen mehr als nackte Wände. Doch stellt sich das Gemeinschaftsgefühl auch ein?

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sozial gemischt und nachbarschaftlich: das Spreefeld in Berlin.

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Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Eine Kundenzeitung von GenossenschaftenDie Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbst­verantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer Ord­nung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne interes­sengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig.

HerausgeberDr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland

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Nächste Ausgabe: 30. 05. 2016

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5april/Mai 2016 Genossenschaftliche allGeMeine

Wirtschaftau s d e n r e G i o n e n

p e r s o n a l i e

M e l d u n G e n

Hans-Josef Hilgers, Vorstandsvorsit­zender der Raiffeisen Waren­Zentrale Rhein­Main eG (RWZ) mit Sitz in Köln, ist aus dem Unternehmen ausge­schieden. +++ Dr. Norbert Rollinger (52) ist in der Aufsichtsratssitzung der R+V Versicherung AG mit Wirkung zum 1. Januar 2017 zum Vorstandsvor­sitzenden bestellt worden. Er ist Nachfolger von Dr. Friedrich Caspers (64), der zum Jah­resende 2016 alters­bedingt in den Ru­hestand geht.

dr. norbert rollinger

messene Meldeschwellen und Kosten insbesondere für kleine Banken zu achten. Unnötige bürokratische Be­lastungen müssten vermieden wer­den. Außerdem warnen die Parlamen­tarier vor einer Einschränkung des Kreditangebots durch höhere Kapi­talanforderungen. In diesem Zusam­menhang heben sie erneut die Bedeu­tung des KMU­Mittelstandsfaktors hervor, der eine angemessene Kapi­talhinterlegung für Darlehen an klei­

Lob für mittelstandsfreundliche RegelnMünchen. Der Genossenschaftsver­band Bayern (GVB) begrüßt die Emp­fehlungen des Europäischen Parla­ments für mittelstandsfreundliche und verhältnismäßige Regulierungs­maßnahmen im aktuellen Jahresbe­richt zur Bankenunion. In dem heute verabschiedeten Dokument verlangen die Abgeordneten unter anderem von der Europäischen Zentralbank (EZB), beim Aufbau der umstrittenen Kre­ditdatenbank AnaCredit auf ange­

Genossenschaftliches Engagement begeistert

offene Worte sprach Verbandsdirektor Georg Litmathe, Genossenschaftsverband Weser-Ems (GVWE; 3. v. links), bei der Begrüßung zum parlamentarischen Abend.

Oldenburg/Hannover. Der parlamenta­rische Abend der Genossenschaftsban­ken in Weser­Ems, der jetzt in der Lan­deshauptstadt Hannover stattfand, stieß bei den Landtagsabgeordneten auf gro­ßen Zuspruch. Verbandsdirektor Georg Litmathe, Genossenschaftsverband We­ser­Ems (GVWE), ging in seiner Begrü­ßung auf die erfolgreiche Entwicklung der dem Genossenschaftsverband We­ser­Ems angehörenden 62 Volksbanken und Raiffeisenbanken ein. Doch auch unter dem Aspekt einer soliden Eigen­kapitalausstattung, des exzellenten Ra­tings und der insgesamt dynamischen Geschäftsentwicklung insbesondere im Kreditgeschäft entwickele sich durch die weiter zunehmenden regulatori­schen Auflagen ein „Tornado“ und es gelte daher, sich „wetterfest“ aufzustel­len. Kritisiert wurde von Litmathe auch der immer stärkere Trend zur Verge­meinschaftung von Bankrisiken im Rah­

men der Europäischen Bankenunion, wie die vorliegenden Vorschläge zum Haftungsverbund der europäischen Ein­lagensicherungssysteme der Banken. In

Gute Ernte zu erwarten

Orchesterwettbewerb

Berlin. In seiner ersten Schätzung 2016 geht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) von einer Getreideernte in Höhe von 48,3 Mio. Tonnen aus. Damit wird ein Ergebnis auf Vorjahresniveau (48,9 Mio. Tonnen) prognostiziert. Der Durch­schnitt der vergangenen fünf Jahre von 47,2 Mio. Tonnen wird leicht übertroffen (+ 2,3 %). Grundlage dieser Schätzung sind die Angaben des Statistischen Bun­desamtes zu den Herbstaussaatflächen 2015 sowie DRV­Erhebungen zu den

Ulm. Mit dem 9. Deutschen Orchester­wettbewerb (DOW), einem Projekt des Deutschen Musikrates, zieht das renom­mierte Gipfeltreffen der besten Ama­teurorchester vom 30. April bis 8. Mai 2016 ein ins baden­württembergische Ulm. Unter dem Motto „GemEinsame Spitze“ entfachen rund 4.500 Musizie­rende in 115 Ensembles ein musikali­sches Feuerwerk in der Doppelstadt an der Donau. Alle Formationen – darun­ter Sinfonieorchester und Posaunen­chöre, Zupf­ und Akkordeonorchester sowie Blasorchester und Big Bands – mussten sich zuvor in den 15 ausge­schriebenen Kategorien auf Landes­ebene für die Meisterschaft in Ulm qua­lifizieren. Neben den Wertungsspielen

Junge Winzer halten an alter Idee festHeppenheim/Berlin. „Gemeinsam geht es einfach besser.“ Unter diesem Motto trafen sich zum zweiten Mal hoch moti­vierte Jungwinzerinnen und Jungwin­zer aus allen genossenschaftlich ge­prägten Weinanbaugebieten zum Jung­winzerforum des Deutschen Raiffeisen Verbandes (DRV). Alle Teilnehmer be­kannten sich hierbei eindeutig zur ge­nossenschaftlichen Weinwirtschaft und betonten die Vorteile des koopera­tiven Wirtschaftens. Deshalb bringen

sich die Nachwuchskräfte weiterhin aktiv in ihre Unternehmen ein. Gastge­ber der diesjährigen Veranstaltung war die Jungwinzerinnenvereinigung „Vi­nas“ der Bergsträsser Winzer eG in Heppenheim um die amtierende Deut­sche Weinprinzessin Caroline Guthier. Der genossenschaftliche Winzernach­wuchs schätzt an der Unternehmens­form vor allem die enge und erfolgrei­che Zusammenarbeit mit den Experten in den Bereichen Önologie und Ver­

trieb. Daraus resultiert die hervorra­gende Produktqualität der Genossen­schaften, die im Wettbewerb mit ande­ren Erzeugern überzeugt. Vor allem die betriebswirtschaftliche Beratung hin­sichtlich Kostenreduktion und Spezia­lisierung auf die Erzeugung von Trau­ben höchster Qualität sind für die Jungwinzer überzeugende Argumente für ihre Mitgliedschaft in den deut­schen Winzer­ und Weingärtnergenos­senschaften.

ne und mittlere Betriebe sicherstellt. „Es ist beruhigend zu wissen, dass es

in Europa noch po­litische Kräfte gibt, die sich für eine differenzierte Re­gelsetzung stark machen“, kommen­tierte GVB­Vor­stand Jürgen Gros den Beschluss der Parlamentarier. dr. Jürgen Gros

diesem Zusammenhang dankte er den Abgeordneten für deren Unterstützung bei der Interessenvertretung auf politi­scher Ebene.

aGraVis-chef dr. clemens Große frie (Mitte) konnte gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Johannes Schulte-Althoff (rechts) sowie Pressesprecher Bernd Homann eine solide Bilanz für das letzte Geschäftsjahr präsentieren.

„Ein gehöriger Kraftakt“

Landwirte bestätigen DMK-Kurs

Münster/Hannover. „Die schwachen Ge­treidepreise, aber auch die schwachen Energie­, Fleisch­ und Milchpreise ha­ben uns das Leben im abgelaufenen Ge­schäftsjahr 2015 nicht leicht gemacht“, erklärt AGRAVIS­Chef Dr. Clemens Große Frie. „Wir haben uns stark in ei­nem schwierigen Markt behauptet und abermals gezeigt, dass die AGRAVIS ein Sieben­Milliarden­Unternehmen mit Standfestigkeit und Perspektive ist.“

Das gerade abgelaufene Geschäfts­jahr war, so Große Frie, „ziemlich sportlich und hat uns einiges abver­langt. Es war ein gehöriger Kraftakt nötig, um einen Umsatz von 6,94 Milli­arden Euro zu erreichen. Aber wir ha­ben es hinbekommen – trotz eines sehr herausfordernden Marktumfeldes.“ Die AGRAVIS Raiffeisen AG habe sich im Geschäftsjahr 2015 nicht von ihrem grundsätzlichen Wachstumstrend ab­bringen lassen und gezeigt, dass „schwierige Marktsituationen unter­nehmerisch angegangen werden müs­sen“. Das zeige sich besonders auch beim Blick auf das Ergebnis vor Steu­ern. „Wir haben mit 45,1 Millionen Euro

Bremen. Mit einem überzeugenden Vo­tum sowohl für die jüngst vom Vorstand und Beirat beschlossene Einführung des sogenannten „Milkmaster­Bonuspro­gramms“ als auch für die langfristige, strategische Ausrichtung von der DMK ging die außerordentliche Vertreterver­sammlung von Deutschlands größter Molkereigenossenschaft zu Ende. Beim „Milkmaster­Programm“ handelt es sich um eine unternehmensinterne Initiative für mehr Nachhaltigkeit bei der Milch­

AGRAVIS bleibt stark in schwierigem Markt

Votum für Einführung des „Milkmaster-Bonusprogramms“

ein Ergebnis beachtlich über Vorjahres­niveau realisieren können.“ Und Große Frie ergänzt: „Die AGRAVIS hat in al­len Bereichen gute bis sehr gute Ergeb­nisse erzielt – an einigen, wenigen Stel­len hat es reingeregnet. Im Gesamter­gebnis gab es durch Währungsschwan­

produktion und für mehr Transparenz gegenüber dem Handel und dem Ver­braucher. Mit dem „Milkmaster­Pro­gramm“ bietet die DMK seinen Land­wirten finanzielle Anreize für die Ein­führung oder Durchführung bestimmter Maßnahmen und für das Erreichen be­stimmter Qualitätsniveaus in unter­schiedlichen Bereichen einer nachhalti­gen und tiergerechten Milchproduktion. Kritiker fürchten durch die Einführung des Systems in einer Zeit, in der die

kungen und Marktentwicklungen im hochvolatilen Agrarerzeugnis­Groß­handelsgeschäft Rücksetzer. In diesem Geschäftsfeld war 2015 nicht viel zu ho­len. Da ging es darum, möglichst die Kosten einzuspielen, aber das ist uns nicht an allen Stellen gelungen.“

Landwirte ohnehin kaum oder nicht kostendeckend wirtschaften können und folglich finanziell unter hohem Druck stehen, zusätzliche Belastungen für die Milcherzeuger.

Mit einer Zustimmung von über 80 Prozent der insgesamt 357 genossen­schaftlichen Vertreter, die sich für die Einführung des „Bonus­Programms“ zum jetzigen Zeitpunkt aussprachen, kann sich die DMK in dem eingeschla­genen Kurs klar bestätigt fühlen.

Frühjahrsaussaatflächen und Hektarer­trägen. Als Gründe führt der DRV bei ei­ner nahezu unveränderten Gesamtan­baufläche zunächst geringere Durch­schnittserträge beim Weizen (­ 1,7 %) und bei Gerste (­ 4,4 %) an. So werden die Weizenernte mit 26,1 Mio. Tonnen um 1,7 Prozent und die Gerstenernte mit 11,4 Mio. Tonnen rund 1,9 Prozent unter Vorjahresniveau bewertet. Diese Mindermengen werden durch höher prognostizierte Erträge beim Körner­

werden zahlreiche Sonderkonzerte so­wie Auftritte der teilnehmenden En­sembles (in Museen, Kirchen, Schulen, Jazzclubs, Krankenhäusern, Senioren­heimen und auf öffentlichen Plätzen) organisiert. Der DOW bietet somit in und um Ulm ein Forum der musikali­schen Begegnung vielfältigster Art und des gegenseitigen Kennenlernens.

Die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind seit dem Jahr 2011 Hauptförderer des Deutschen Or­chesterwettbewerbs. Die Aktion findet seit 30 Jahren im olympischen Turnus von vier Jahren statt. Austragungsorte waren bislang Würzburg, Berlin, Gos­lar, Gera, Karlsruhe, Osnabrück, Wuppertal und Hildesheim. Ω

mais teilweise kompensiert. Nach den im vergangenen Jahr trockenheitsbedingt teilweise dramatischen Ausfällen geht der DRV bei einer vergleichbaren An­baufläche gegenwärtig von 8,7 Prozent höheren Hektarerträgen bei dieser Kul­tur aus. Beim Roggen wird mit knapp 3,3 Mio. Tonnen eine im Vergleich zum Vor­jahr um ca. 6 Prozent geringere Ernte­menge veranschlagt. Grund dafür ist die deutliche Abnahme der Anbauflächen um 5,8 Prozent auf 580.000 Hektar.

Anhänger dürfen nur zwei Wochen an einer Stelle stehenWiesbaden. Anhänger dürfen zwar auf der Straße parken – aber nicht länger als zwei Wochen an einer Stelle. „Wenn die Besitzer den Hänger dann nicht woan­ders unterbringen, riskieren sie ein Buß­geld“, so Karl Walter vom Infocenter der R+V Versicherung. Den Anhänger zwei Parkplätze weiter abstellen, verlängert diese Frist nicht. „Andere Verkehrsteil­nehmer müssen die Chance haben, in diesem Bereich ihr Auto abzustellen“, so Walter. Anders sieht es bei an ein Fahrzeug gekoppelten Anhängern oder Wohnwagen aus. Wer seinen Anhänger am Auto lässt, darf unbeschränkt parken – es sei denn, es gilt ein grundsätzliches Parkverbot. Auf dem neuen Stellplatz beginnt die Zwei­Wochen­Frist für den Anhänger wieder von vorne.

Lernen von „The Big Short“Münster. Der Film „The Big Short“ hat den Vorstandsvorsitzenden des Rhei­nisch­Westfälischen Genossenschafts­verbandes auf rwgv.de zu einem außer­gewöhnlichen Blogbeitrag animiert. Wörtlich heißt es hier: „Der ‚Oscar‘ für das beste adaptierte Drehbuch ist mehr als verdient. Viel wichtiger aber ist, dass der Film deutlich macht: Viele Finanz­marktakteure, die bis zum Schluss auf steigende Immobilienpreise spekulier­

ten, wussten, was sie taten. Die Finanz­unternehmen, für die sie arbeiteten, wa­ren ‚Too big to fail‘ – sie konnten al so damit rechnen, bei Verlusten von Steu­erzahlern gerettet zu werden. Kleinere, nicht systemrelevante Banken konnten sich dies nicht erlauben. Das gilt zum Beispiel für die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Diese sind kaum Subprime­Risiken eingegangen und mussten deswegen auch nicht vom

Staat gerettet werden. Das ‚Too big to fail‘­Problem wirksam zu bekämpfen, sollte für die Politik daher höchste Prio­rität haben. Nur so können wir eine Wiederholung der d e p r i m i e r e n d e n Szenen verhindern, mit denen ‚The Big Short‘ endet.“

a l l e s , Wa s r e c h t i s t

EK/servicegroup kooperiert mit Deutscher TelekomBielefeld. Der Bielefelder Mehrbran­chenverbund EK/servicegroup und das größte europäische Telekommuni­kationsunternehmen, die Deutsche Te­lekom, sind im Januar eine gemeinsa­me Vertriebspartnerschaft im Bereich „Smart Home“ eingegangen. Der Hin­tergrund: Die Anzahl der vernetzten Hausgeräte in Deutschland steigt, und das Thema „Smart Home“ ist auf dem Vormarsch. Viele Hausgeräte wie zum

Beispiel Waschmaschinen, Kühl­schränke, Geschirrspülmaschinen oder sogar Kaffeevollautomaten las­sen sich über das Smartphone steuern. Das bietet den Mitgliedern die Chance, von dieser Partnerschaft zu profitieren und zusätzliche Umsätze zu generie­ren. Neben den klassischen Marken wie Siemens, Bosch, AEG, Miele, Lieb­herr und Samsung bietet der Mehr­branchenverbund seinen Mitgliedern

somit nun auch die QIVICON Produk­te der Telekom an. QIVICON vereint Marken unterschiedlichster Branchen auf einer Plattform: von Energiever­sorgern über Haushalt, Heim und Gar­ten bis hin zu Telekommunikations­unternehmen. Der Vorteil für den Kunden liegt darin, dass diese Lösung auf über 30 Partner zugreift und da­durch nahezu alle Geräte über eine einzige App steuerbar sind.

ralf W. barkey

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APRIL/MAI 2016 GENOSSENSCHAFTLICHE ALLGEMEINE

Anfang und EndeDer II. Große Preis von Spanien 1923 war der Höhe-punkt auf dem Autodrom Terramar. Der französi-sche Rennfahrer Albert Divo gewann mit einem 2-Liter-Grand-Prix-Rennwagen von Sunbeam vor dem englischen Grafen Louis Zborowski in einem Miller. Es war ein echtes Highlight. Denn zur dama-ligen Zeit gab es in Europa nur zwei solcher Renn-Ovale (in Brooklands und Monza) sowie eines in In-dianapolis in den USA. Aber keines so spektakulär. Denn die Kurvenneigung erreichte bis zu 60 Grad. Zum Vergleich: Die stärkste Neigung einer aktuellen Nascar-Rennstrecke in den USA beträgt „nur“ 36 Grad. Das Rennen sollte aber auch der letzte Höhe-punkt sein. Von den 14 gemeldeten Teilnehmern traten nur sieben an. Und der Gewinner konnte noch nicht einmal ein Preisgeld mitnehmen. Der Bauherr Federico „Frick“ Armangué hatte sich ver-spekuliert. Rechnungen blieben unbezahlt, weitere Grand-Prix-Rennen wurden abgesagt.

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SPORT

Erst fährt man durch ein kleines Wohnge-biet, dann über eine löchrige Schotterpis-te, und am Ende ver-sperren eine rostige Kette und ein wind-

schiefes Tor den Weg – die Zufahrt zum Formel-1-Kurs von Barcelona hätte man sich ein bisschen anders vorgestellt. Doch das hier ist nicht der Circuit de Catalunya, auf dem heute Vettel und Co. um die Wette fahren. Sondern wir stehen vor dem Autodrom Terramar, wo die Motorsportgeschich-te in Katalonien begonnen und König Alfons XIII. am 28. Oktober 1923 den II. Gran Premio d’España gestartet hat – oder zumindest vor dem, was von der ersten Rennstrecke in Spanien noch übrig geblieben ist.

„Und das ist eine ganze Menge“, sagt Salvador Mora. Der freundliche Herr

in den frühen Siebzigern sitzt im Schatten einer verwitterten Tribüne auf einem weißen Plastikstuhl zwi-schen einem alten maurischen Guts-haus aus dem 17. und einem Wachturm aus dem 15. Jahrhundert, um die her-um die Strecke vor über 90 Jahren ge-baut wurde. Wenn er den Blick schwei-fen lässt, kann er die 500 Meter lange Start-Ziel-Gerade hinunterschauen, an deren Ende sich eine Steilkurve aufbaut und dann nach links wegkippt – genau gegenüber einer schroffen Felswand übrigens, die den Nervenkit-zel bei der Rundfahrt beträchtlich er-höht. Danach geht es wieder 500 Meter geradeaus in die Gegenrichtung, bevor eine zweite Steilkurve das Oval schließt.

Moras Bewegungen mögen etwas langsamer sein, und wenn er von sei-nem Campingstuhl aufsteht, merkt man, dass er nicht mehr der Jüngste

ist. Aber wenn er seine Besucher durch die Reste der Boxengasse führt, mit ih-nen in die Katakomben unter den Tri-bünen klettert oder vom Clubhaus aus die Strecke überblickt, dann ist er Feu-er und Flamme. Wenn er von den An-fangstagen der Rennstrecke berichtet, dann flitzen seine Augen flink über die alten Schwarzweißfotos, die Männer wie Tazio Nuvolari oder Edgar Mora-witz zeigen. Wenn er erzählt, wie er damals als junger Mann abends mit seinen Kumpels aus Barcelona heraus-gekommen ist und heimlich ein paar heiße Runden gedreht hat, dann strahlt er wie ein großes Kind. Und wenn er sich dann in seinen klapprigen alten Micra setzt und den asthmatischen Vierzylinder hochdreht, bis es fast die Kolben aus der Motorhaube schießt, dann wirkt Mora wieder wie 30, als er der Vorsitzende der „Escuderia Racing Barcelona“ war. Kein Wunder, dass er über den offiziellen Rundenrekord nur lachen kann. Die 157,2 km/h, die der

englische Graf Louis Zborowski in ei-nem Miller-Rennwagen mit Zweiliter-motor damals erreicht hat, schafft er mit jedem aktuellen Serienauto. Und auch die 175 km/h, die Carloz Sainz vor ein paar Jahren bei Filmaufnahmen mit einem DTM-Rennwagen gefahren ist, nötigen ihm keinen Respekt ab. Denn seit er hier einmal mit einem Porsche 911 mit Allradantrieb unter-wegs war, weiß er, dass auf seiner Hausstrecke auch 230 Sachen gehen und ihm diesen Rekord niemand mehr streitig machen wird.

Angst hat er bei solchen heißen Fahr-ten nicht. „Denn erstens ist hier auf der Strecke noch nie ein ernsthafter Unfall passiert“, zitiert Mora aus der Chronik. „Und zweitens ist das alles Physik, da kann gar nichts passieren“, sagt der rasende Privatier und doziert über das Spiel von Fliehkraft und Schwerkraft, während er freihändig durch die Steilkurve fährt, mit jeder Runde schneller wird und sich weiter nach oben tragen lässt. Das Auto klebt dabei förmlich auf der Piste. Aber wenn man die Stelle später als Fuß-gänger noch einmal anschauen will, braucht man dagegen fast eine Berg-steiger-Ausrüstung, so steil ist die Kurve plötzlich.

Mora hat in Terramar heimlich die heißesten Nächte seiner Jugend ver-bracht und sich erst von der Verwandt-schaft und deren Hunden den Spaß verderben lassen. Aber offiziell wur-

Tom Debus (7)

Alt, aber noch befahrbar: Die abenteuerliche Steilkurve auf dem Autodrom Terramar

Rasender Rentner: Salvador Mora verwaltet die Strecke für seine Familie – und dreht bei jeder Gelegenheit ein paar schnelle Runden.

den dort auch schon damals keine Ren-nen mehr gefahren. Denn die in we-niger als einem Jahr von einem Textil-Millionär für vier Millionen Pe-seten mit 350.000 Tonnen Zement ge-baute Strecke war gerade einmal zehn Jahre in Betrieb, bevor Spanien unter General Franco in die politische Isola-tion rutschte und der Rennzirkus einen Bogen um Barcelona machte. „Wäh-rend des Krieges geriet die Strecke in Vergessenheit, und danach gingen hier die Lichter aus“, sagt Mora traurig.

Irgendwann hat der Betreiber das Areal als Farmland an eine Verwandte von Moras Mutter verkauft. Unter den Tribünen, zu ihrer Zeit das größte Fer-tigbeton-Bauwerk der Region, wurde Tierfutter produziert. Auf den Wiesen im Inneren des Ovals standen Ställe für Hunderttausende Hühner, dazwi-schen grasten Schafe, und die Strecke versank Jahr für Jahr tiefer im Dreck. „Das hat sie wahrscheinlich sogar ge-rettet“, sagt Mora. Denn als der eben-falls mit Textilgeschäften reich gewor-dene Rentner vor gut zehn Jahren das Regiment auf der Rennstrecke über-nommen hat, war die Betonpiste dar-unter intakt. Selbst die Reifenspuren, die Nuvolari und Co. 1923 in einem nicht ganz ausgetrockneten Strecken-abschnitt hinterlassen hatten, sind deshalb bis heute erhalten.

Zwar hatte er mal einen automobil-historischen Freizeitpark mit Hotel, Clubgebäuden und Werkstätten ge-

plant und den Rundkurs dafür sogar schon gerodet. Doch nachdem an der Costa Brava schon genug Investitions-ruinen herumstehen, hat Mora diesen Plan längst wieder verworfen. So rich-tig wiederherrichten will er das Oval deshalb jetzt lieber nicht mehr. Aller-dings achtet er zumindest darauf, dass die Büsche und Bäume, die aus dem schartigen Beton sprießen, nicht mehr zu groß werden. Denn erstens vermie-tet er die Strecke zumindest für Foto- und Filmaufnahmen, um ihren Erhalt zu finanzieren. Und zweitens dreht er darauf selbst viel zu gern seine Run-den, als dass er sich diesen Spaß noch einmal nehmen ließe. „Da fühle ich mich wieder wie 20“, sagt der Rentner, reißt einen kleineren Gang ins Getrie-be, tritt fester aufs Gas und nimmt mit einem schallenden Lachen am Schei-telpunkt der Steilkurve die Hände vom Lenkrad. Das wird er auch im Mai wie-der so machen, wenn eine Stunde wei-ter im Norden auch Vettel, Hamilton und Rosberg ihre Runden drehen, sagt Mora und hat kein Verständnis für den Zirkus, den sie auf dem offiziellen Cir-cuit veranstalten. „Warum soll ich für viel Geld anderen Kerlen beim Renn-fahren zuschauen, wenn ich meine ei-gene Strecke vor der Haustür habe?“ Ω

Eine Runde auf der Geisterbahn

Wenn im Mai die Formel 1 in Barcelona gastiert, dreht Salvador Mora eine Runde auf der ersten Rennstrecke Spaniens, dem Autodrom Terramar in der Provinz Barcelona. Sie gehört ihm.

VON TOM DEBUS

Ziffern ohne Zukunft: In diesen Boxen werden wohl nie wieder Rennwagen stehen.

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APRIL/MAI 2016 GENOSSENSCHAFTLICHE ALLGEMEINE 7

JOB & UNI

Stellen Sie sich vor, Sie werden auf die Größe ei-ner Fünf-Cent-Münze ge-schrumpft und in einen Mixer geworfen. Der Mi-xer geht in einer Minute an. Was tun Sie, um zu

überleben?“ Eine Denksportaufgabe wie diese ist wahrscheinlich das Schlimmste, was einem in einem Be-werbungsgespräch passieren kann – es sei denn, man ist in der Lage, ruhig zu bleiben und sinnvoll darüber nachzu-denken. Stress aushalten, querdenken, neue Ideen entwickeln, schlau sein: Gerade wer bei angesagten Arbeitge-bern wie den Internetgiganten Apple, Google oder Facebook arbeiten möch-te, musste sich oft auf solche Fragen gefasst machen, um gegen die harte Konkurrenz zu bestehen.

Die Arbeitgeberrankings zeigen es deutlich: Google, Apple und Facebook gehören nicht nur in Deutschland, son-dern auf der ganzen Welt zu den be-liebtesten Arbeitgebern unter Einstei-gern. Das Trendence-Institut befragt jedes Jahr rund 50.000 Schüler, Absol-venten und Berufstätige. Google lan-dete dabei sowohl unter Informatikern wie auch unter Betriebswirten auf dem ersten Platz, auch Apple schaffte den Sprung aufs Podest. Unter den Studien-abgängern, die nach ihrer ersten Stelle suchen, achtet die überwiegende Mehr-heit darauf, dass der Arbeitgeber und seine Unternehmenskultur zu ihnen passen. Wenn nicht, würden über die Hälfte von ihnen eine angebotene Stelle ablehnen, zeigt die Trendence-Studie. Das erklärt unter anderem, warum Facebook, Apple und Google so gefragt sind bei jungen Arbeitneh-mern: Sie bieten flexibles Arbeiten, gleichgesinnte Kollegen, flache Hierar-chien, gute Einstiegsgehälter.

Sage und schreibe zwei Millionen Bewerbungen landen allein bei Google jedes Jahr in den Posteingängen derer, die für die Einstellungen verantwort-lich sind. Die richtige Auswahl zu tref-fen ist nicht leicht, dazu braucht es ein

Die härtesten Bewerbungen

ausgeklügeltes System. Carolin Och-sendorf arbeitet seit 2005 als Recruite-rin für den amerikanischen Konzern in Europa: „Die Fragen, die wir stellen, sollen zum Denken anregen. Klassi-sche Denksportaufgaben gibt es bei uns aber nicht mehr. Die haben die Be-werber abgelenkt, und die Antworten waren wenig aussagekräftig. Stattdes-sen entwickeln wir immer neue Fra-gen, gerade damit man sich nicht akri-bisch darauf vorbereiten kann.“

Welche das sind, verrät Google des-halb nicht. Nur so viel: Nach den drei Stärken und den drei Schwächen ei-nes Interviewpartners fragt Ochsen-dorf nicht. Die Antworten wären zu erwartbar. Vielmehr interessiere sie, was jemand aus seinem größten Miss-erfolg gelernt hat. Weil es schon eine Menge darüber aussage, was jemand überhaupt als Misserfolg bewerte und wie reflektiert er damit umgeht: Wür-de er oder sie heute in einer vergleich-baren Situation anders handeln? Auch ein aktuelles Problem, das den Bewer-ber in ähnlicher Form erwarten könn-te, wenn er eine Zusage bekommt, werde gerne diskutiert: „Ob jemand gute Ideen hat, wie man es lösen könn-te, merkt man dann sehr schnell“, sagt Ochsendorf.

Auf einem Plattenteller steht ein Glas mit Wasser. Nun dreht sich der Teller immer schneller. Was passiert als Nächstes: Rutscht das Glas zuerst vom Teller, kippt es um, oder schwappt das Wasser über den Rand? Auf dem amerikanischen Jobportal Glassdoor schreibt ein Absolvent über dieses Rät-sel aus seinem Vorstellungsgespräch bei Apple, es folgt eine detaillierte Analyse weiterer Benutzer – einer von ihnen musste dieselbe Frage bei Ama-zon beantworten – zu den Antwort-möglichkeiten. Quintessenz: Es kommt darauf an. Wie voll das Glas ist und wie weit am Rand vom Plattenteller es steht. Wer es schafft, im Interview laut darüber nachzudenken, und sogar Ner-ven genug hat, um Rückfragen zu stel-len, ist schon auf dem richtigen Weg.

Aber selbst wenn die Denksportaufga-ben heute nicht mehr an erster Stelle stehen, um aus der Masse der Bewer-ber die besten herauszufiltern, so kann sich doch jeder, der sich ernsthaft für eine Stelle bei den großen Technolo-gieunternehmen interessiert, auf einen Interviewmarathon gefasst machen. Denn wie die Trendstudie der Perso-nalberatung Kienbaum zeigt, sinkt nach Angaben vieler Unternehmen zu-nehmend mit der Anzahl der Bewer-bungen auch deren Qualität. Also wird

genau geprüft, wer am Ende einge-stellt wird. Selbst ein Verkäufer in ei-nem Apple-Geschäft muss sechs bis acht Gesprächspartner überstehen, bis er eine Zusage bekommt.

Der schwierige Weg bis zum Ziel soll neue Mitarbeiter motivieren und dazu führen, dass sie auch von Kollegen vom ersten Tag an ins Team integriert wer-den – denn sie wüssten, wie aufwendig es war, es bis dahin zu schaffen, er-klärte der Erfinder der Apple-Stores, Ron Johnson, gegenüber einem Maga-

Wer bei Google, Apple oder Facebook arbeiten möchte, muss einen Interviewmarathon überstehen. Die Fragen sind schwierig, besonders wenn es persönlich wird. Wie kommt man durch?

VON CAROLA SONNET

Illustration: rautie (2)

Nutzen Sie eine Vier-Minuten-Sanduhr

und eine Sieben-Minuten- Sanduhr und messen exakt neun Minuten – ohne dabei

länger als neun Minuten zu brauchen.*

zin. Fragen zum Bewerbungsprozess und den Einstellungsgesprächen be-antwortet Apple nicht. Der Pressespre-cher verweist lediglich darauf, dass der Konzern alle im Internet von ehe-maligen Bewerbern geposteten Fragen aus den Gesprächen nie offiziell bestä-tigt hat. Fragen wie diese werden dort gehandelt: Wie würden Sie einem acht-jährigen Kind eine Datenbank erklä-ren? Wann hast du das letzte Mal etwas völlig Neues getan oder ausprobiert? Wie erklärt man einem Blinden die Far-be Gelb? Auch Facebook lässt alle Fra-gen zu den Interviews und dem Bewer-bungsprozess unbeantwortet. Selbst Mitarbeiter dürfen sich zu den Vorstel-lungsgesprächen nicht äußern oder er-zählen, welche Fragen ihnen Facebook stellte.

Im Gegensatz dazu erklärt Google-Recruiterin Ochsendorf den Prozess detailliert: „In einem ersten Telefonat prüfen wir, ob das, was im Lebenslauf steht, auch dazu passt, wen wir su-chen.“ Ecken und Kanten würden ger-ne gesehen. Wichtig sei immer, ob je-mand gute Gründe hatte, vielleicht einen ganz anderen Weg zu gehen als die meisten anderen. Auch der Ab-schluss an einer Elite-Uni spiele heute

keine große Rolle mehr. „Worauf wir von Anfang an achten: Ob jemand bei uns glücklich sein würde. Google ist anders organisiert als die meisten an-deren Großunternehmen, wir siezen uns nicht, haben keine extremen Hier-archien, das muss man mögen“, erklärt die Personalmanagerin.

In den drei bis vier Einstellungsge-sprächen, die dann folgen, gehe es ans Eingemachte: Bewerber sprechen mit ihrem zukünftigen Chef, einem poten-tiellen Kollegen und mit einem Kolle-gen, der in einem ganz anderen Bereich arbeitet. Der findet heraus, ob jemand nicht nur in sein neues Team passt, sondern ob er eine Zukunft bei Google hat, das Potential, sich weiterzuentwi-ckeln, und den Willen, etwas zu bewe-gen und zu verändern: „Dazu gehört auch die Fähigkeit, andere zu motivie-ren und mitzureißen.“ Ganz entschei-dend sei, wie analytisch der Bewerber denkt. „Wir sind ein Technologieunter-nehmen, Zahlen und Daten spielen eine große Rolle. Wer sich damit nicht wohl fühlt, ist bei uns nicht gut aufge-hoben“, findet Ochsendorf.

Zum Schluss gibt sie noch einen Hin-weis: „Mit Initiativbewerbungen kön-nen wir sehr wenig anfangen – eigent-lich gar nichts.“ Denn jemand, der Google nur im Lebenslauf stehen ha-ben wolle, als Sprungbrett für andere Stellen, passe nicht zum Unternehmen. Da würde es nicht mal helfen, wenn er wüsste, dass ein Mensch, der auf die Größe einer Fünf-Cent-Münze ge-schrumpft wird, dabei aber dieselbe Dichte behält, sehr viel weniger wiegt und eine sehr viel größere Sprungkraft hat als vorher. Die beste Antwort auf das Mixerproblem wäre also nicht, sich unter die Messer zu legen oder an die Seitenwand zu pressen, sondern aus dem Mixer herauszuspringen – aber darauf muss man erst mal kommen. Ω

Die prominentesten Studienabbrecher

1. Bill Gates: Der Microsoft-Gründer war während seines Studiums überwiegend im Computerraum zu finden.

2. Mark Zuckerberg: Der jüngste Milliardär der Welt programmierte Facebook während seines Studiums und brach dann ab.

3. Steve Jobs: Der verstorbene Apple-Chef hielt es nur ein Semester an der Uni aus, fing dann bei Atari an.

*Antwort: Sobald die Vier-Minuten-Sanduhr durchgelaufen ist, diese erneut umdrehen. Nach drei weiteren Minuten ist die Sieben-Minu-ten-Sanduhr abgelaufen. Diese nun ebenfalls umdrehen. Nach der achten Minute ist die Vier-Minuten-Uhr zum zweiten Mal durchgelau-fen, während die Sieben-Minuten-Uhr erst eine Minute angelaufen ist. Diese nun sofort umdrehen. Nach Ablauf sind neun Minuten herum.

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APRIL/MAI 2016 GENOSSENSCHAFTLICHE ALLGEMEINE8

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klargemachtGeld anlegen

Weitere Informationen, die Verkaufsprospekte und die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie kostenlos in deutscher Sprache bei allen Volks- und Raiffeisenbanken oder direkt bei Union Investment Service Bank AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main, unter www.union-investment.de oder telefonisch unter 069 58998-6060. Stand: 15. März 2016.

Wenn Sie mehr wissen möchten, fragen Sie Ihren Berater bei der Volksbank Raiffeisenbank. Oder besuchen Sie uns auf www.geld-anlegen-klargemacht.de.

KO C H R E Z E P T

Gegrillter Lachs mit Rhabarber, Chilischoten und Frühlingszwiebeln

1 Den Lachs abbrausen, trocken tupfen und in 4 Tranchen schnei-den. Diese in eine flache Form le-

gen. Die Sojasauce und 2 EL Zitronen-saft darüber träufeln und abgedeckt im Kühlschrank ca. 30 Minuten ziehen lassen.

2 Den Reis waschen und in kochen-des Salzwasser streuen. Bei klei-ner Hitze ca. 30 Minuten ausquel-

len lassen (oder nach Packungsanwei-sung garen).

3 Die Lauchzwiebeln waschen, putzen und in Röllchen schnei-den. Die Chilis waschen, nach Be-

lieben aufschneiden, entkernen und in Ringe schneiden. Den Rhabarber wa-

schen, putzen und falls nötig die Fäden ziehen. Dicke Stangen längs halbieren und den Rhabarber in ca. 5 cm lange Stücke schneiden.

4 1 – 2 EL Öl in eine heiße Pfanne geben. Die Chilis, Lauchzwiebeln und den Rhabarber andünsten.

Mit dem Ahornsirup beträufeln und leicht karamellisieren lassen. Dann mit dem Wein ablöschen und 2 – 3 Mi-nuten köcheln lassen.

5 Den Fisch trocken tupfen und mit restlichem Öl bepinseln. Auf dem heißen Grill 3 – 5 Minuten je Seite

garen (oder im Öl in einer Grillpfanne braten).

6 Das Gemüse mit Ras el Hanout, Salz und Zitronensaft abschme-cken und mit dem Lachs anrich-

ten. Nach Belieben mit einem Zitro-nenschnitz garnieren und den Reis dazu reichen. Ω

Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse

G E H I R N j O G G I N G

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M I T M AC H E N & G E w I N N E N

O R I G I N A L U N D Fä L S C H U N G

StorchennestFinde die fünf Fehler, die der Fälscher in das untere Bild eingebaut hat.

Christian Charisius/dpa (2)

Zutaten für 4 Personen

500 g Lachsfilet, mit Haut2 EL Sojasauce1 Zitrone, Saft200 g NaturreisSalz4 – 5 Lauchzwiebeln2 milde Chilischoten600 g Rhabarber4 EL Rapsöl1 EL Ahornsirup125 ml trockener Weißwein1 TL Ras el Hanout

Einsendeschluss: 27. Mai 2016, Stichwort: Rätsel GAZ 3/2016Per Mail an: [email protected]

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme von und über automatisierte Gewinnspiel-Services ist untersagt.