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DEUTSCH-INDISCHE GESELLSCHAFT E.V. 60. Jahreshaupt- versammlung der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V. Kiel 27.-29.09.2013

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60. Jahreshaupt-

versammlung der Deutsch-Indischen

Gesellschaft e.V.

Kiel 27.-29.09.2013

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60. Jahreshauptversammlung der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V. 27. bis 29. September 2013 in Kiel Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V. fand aufgrund des 50-jährigen Bestehens der Zweiggesellschaft Kiel in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins statt. Anlässlich des Doppeljubiläums hatte die Kieler Zweiggesellschaft ein herausragendes Rahmenprogramm organisiert. Auftaktveranstaltung für die Delegierten war ein Empfang der Oberbürgermeisterin der Stadt Kiel, Dr. Susanne Gaschke, vertreten durch den Stadtkämmerer Röttgers.

Obwohl der Einladung nach Kiel nur 15 Zweiggesellschaften gefolgt waren, waren diese da-für mit zahlreichen Delegierten vertreten und die Veranstaltungen gut besucht. Die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Zweiggesellschaft Kiel begannen mit der Präsentation eines hervorragenden klassischen Tanzprogramms der Tänzerin (und Kieler Gründungsmitglied) Erika Nandi gemeinsam mit ihren Schülerinnen am Freitagnachmittag. Die stellv. Vorsitzende der ZG Kiel, Dr. Birgit Jahn-Brinkhaus berichtet: „Die Festlichkeiten hatten gerade erst mit einem Empfang im Rathaus begonnen, und die Gäste mussten sich beeilen, rechtzeitig in der Kunsthalle zu sein, um die Tanzaufführung nicht zu verpassen, aber der Saal war gut gefüllt und füllte sich während der Aufführung im-mer mehr. Der DIG Kiel ist Erika Nandi längst ein Begriff, und auch Gäste aus anderen Zweiggesellschaften waren neugierig. Da Frau Nandi mit drei ihrer hiesigen Schülerinnen gemeinsam auftrat, kamen auch deren interessierte Freunde und Verwandte. Frau Nandi stellte sich mit Frau Petra Rieper, Frau Bente Clausen und Frau Carina Langfeldt mit einer langsamen Einführung in die Bharata Natyam- und Kathak-Tanzstile vor, erklärte Gesten und Symbolik, wie sie es immer tut, wenn sie ihre Kunst darstellt. In weiteren Stücken durften die Schülerinnen ihre eigenen Interpretationen zeigen, je nach Dauer der Ausbildung und Vorbildung in anderen Tanzstilen waren die Darstellungen einfacher oder schwieriger. So konnte z.B. Carina Langfeldt mit einem Solo in Bharata Natyam und Petra Rieper mit einem traditionellen Kathak-Solo glänzen und das tanzkundige Publikum zollte entsprechend Bei-fall. Die Tänze begannen mit einer Gruppen-Choreografie zu drei Hymnen zu Ehren des Ga-nesha, Brahma, Vishnu und Shiva, es folgten mit einem Bharata Natyam- Solo „Natesha Kauvutavam“ Erika Nandi und mit „Sabdam“ Carina Langfeld. Danach zeigte die neue Schü-lerin Bente Clausen zusammen mit Petra Rieper und Erika Nandi ein Angasudha (Be-wegungs-Einführung) des Kathak, gefolgt von Petra Riepers Solo-Kathak. Weiter wurden

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von Erika Nandi ein Thumri sowie ein Tarana-Solo präsentiert. Den Abschluss bildete das „Vande Mataram“ als Gruppen-Choreografie von allen Tänzerinnen.

Die Stimmung im Saal wurde immer dichter, die Begeisterung stieg, nicht zuletzt weil ganz deutlich wurde, dass Frau Nandi nicht nur Bewegungen einstudiert, sondern die ganze Mys-tik und Tradition des indischen Tanzes ihren Schülerinnen mitzuteilen hatte. Und das Publi-kum bemerkte auch, dass die deutschen Schülerinnen durchaus aufgeschlossen waren, lernbereit die Informationen verarbeiteten und diese auszudrücken in der Lage waren. Die Kette der Kultur(über)trägerinnen wächst. Frau Nandi konnte ihr diesjähriges Programm während ihres Deutschland-Aufenthaltes noch an weiteren Orten zur Aufführung bringen.“ Um 16.00 Uhr folgte die Sitzung der Zweiggesellschaften, die ebenfalls in der Kunsthalle stattfand. Eröffnet wurde diese mit den bedauer-lichen Mitteilungen, dass die Zweigge-sellschaften Wuppertal und Braun-schweig ihre Aktivitäten aufgegeben haben und sich in Auflösung befinden, bzw. bereits aufgelöst wurden. Wichtige Themen waren zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten für die einzelnen Zweiggesellschaften und die Planung der nächsten Ringveranstaltung. So konnten z.B. die ZG Bonn/Köln oder Neuss über positive Erfahrungen durch entsprechende Kooperationen mit ihren Städten, örtlichen Institutionen (VHS, Museen, etc.) und ortsansässigen Unternehmen als Sponsoren berichten. Bezüglich der nächsten Ringveranstaltung wurde bereits seitens des Vorstandsmitglieds Herbert Lang bekannt

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gegeben, dass für 2014 mit höheren Kosten zu rechnen sei. Die thematische Festlegung der Ringveranstaltung bleibt dennoch offen, einige Zweiggesellschaften haben ein Puppentheater vorgeschlagen. Hier ist noch aufgrund der Größe der Gruppen und dem Umfang der Requisiten unklar, ob dies zu akzeptablen Kosten realisierbar sein wird.

Besondere Aufmerk-samkeit galt dem Ju-gendbeirat, der sich gegen Ende der Sit-zung vorstellte. Der Jugendbeirat umfasst derzeit neun Mitglie-der aus ganz Deutsch-land. Einige von Ihnen sind derzeit in Indien. Die Kommunikation erfolgt über Internet, PC und Smartphone. Bei der JHV waren Roland Krause, Berlin,

Mareike Auler aus Leipzig, Swinda Krause aus Lübeck und Luisa Schmelz, Berlin als Vertreter des Jugendbeirats anwesend. Alle wollen Ideen und Vorschläge aus eigenen Begegnungen mit und in Indien weitergeben und die Arbeit sowie Programme der DIG für Jugendliche, Studenten u.a., aufbereiten. Im Anschluss stellte der Beiratsvorsitzende Herr Andreßen die neue Website vor und erläu-terte die technischen Möglichkeiten der Mitarbeit der Zweiggesellschaften (www.dig-ev.de). Abschließend lud der Schatzmeister der DIG Aachen zur nächsten JHV vom 26.-28. Sep-tember 2014 in Aachen ein. Die Einladung wurde mit viel Beifall aufgenommen. Nach einem - wenn auch nur für die Gremien - anstrengenden Sitzungstag mit einem ein-drucksvollen Rahmenprogramm wartete auf die Gäste und Delegierten ein Buffet mit indi-schen Köstlichkeiten, das für einen gesprächsintensiven und gelungenen Ausklang des Abends in der Cafeteria der Kieler Kunsthalle sorgte.

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Die 60. Jahreshauptversammlung des Bun-desverbands der Deutsch-Indischen Gesell-schaft e.V. begann am Samstag, den 28. September um 9.30 Uhr. Höhepunkt der Sitzung war die Verleihung der Ehrennadel an die langjährigen und hoch-engagierten Mitglieder der Gesellschaft Erika Nandi, Kiel, Dr. Amaresh Gupta und Prof. Dr. Jürgen Ernst, beide aus Bonn/Köln.

v.l.n.r Dr. Birgit Jahn-Brinkhaus (ZG Kiel), Erika Nandi, Prof. Dr. Jürgen Ernst, Dr. Amaresh Gupta, Hans-Joachim Kiderlen, Gudrun Wittig-Srivastav (ZG Kiel)

Es folgten die Berichte der einzelnen Ressortleiter im Vorstand sowie der Bericht des Bei-ratsvorsitzenden Sven Andreßen. (s. auch Geschäftsbericht der Deutsch-Indischen Gesell-schaft) Die noch immer angespannte Finanzlage der Bundesgesellschaft und mögliche Konsequen-zen daraus erläuterte Frau Dr. Lutz, die via Telefon zugeschaltet war. Mit großem Bedauern verabschie-dete die Delegiertenversammlung das langjährige Vorstandsmitglied und ehemaligen Beiratsvorsitzen-den Prof. Dr. Michael Mann. Der Vorstand und die Delegierten dankten Herrn Prof. Mann für sei-ne über 10-jährige Tätigkeit in bei-den Gremien und gaben der Hoff-nung Ausdruck, Professor Mann möge weiterhin mit der DIG ver-bunden bleiben.

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Künftig soll dem Jugendbeirat, der in einer eigenen Präsentation (s. Anlage Protokoll JHV) seine Arbeit und die geplanten Projekte vorstellte, eine bedeutendere Rolle innerhalb der JHV eingeräumt werden. Gerade die Jugendarbeit ist angesichts der häufig überalterten Vereinsstruktur ein wichtiges In-strument zur erfolgreichen Fortfüh-rung des Vereinslebens. Hierbei boten die Mitglieder an, künftig - auf Anfrage einzelner Zweiggesellschaf-ten - diese zu besuchen und im Hin-blick auf die Jugendarbeit zu bera-ten. Umso bedauerlicher ist es, dass im Augenblick aufgrund der schwierigen Finanzlage der Bundes-gesellschaft, diese Vorhaben nur unzureichend unterstützt werden können, dennoch hofft die Bundesgeschäftsstelle hier ent-sprechende Lösungen zu finden. Der Eröffnung der Festveranstaltung mit einem Grußwort des Landtagsvizepräsidenten des Landes Schleswig-Holstein Bernd Heinemann und des Hamburger Generalkonsuls Dr. Nair folgte die diesjährige Gisela Bonn Preisverleihung an den Freiburger Politikwissenschaftler Dr. Arndt Michael am Nachmittag.

Der ICCR würdigt hiermit Arndt Michaels Forschungsbeitrag zur politikwissenschaft-lichen Regionalismusforschung in Südasien in seiner 2013 erschienenen Publikation „India’s Foreign Policy and Regional Mul-tilateralism“ sowie seine Lehr- und Vor-tragstätigkeit zu politikwissenschaftlichen Themen des südasiatischen Raums – insbe-sondere zur indischen Innen- und Außenpo-litik im In- und Ausland. Der 1975 geborene Jurist und Politikwissen-schaftler wandte sich nach seinem erfolg-reich beendetem Jurastudium und 2. Staats-

examen im Mai 2001 im Rahmen des interdisziplinären Master-Studiengangs „Global Stu-dies Program“ den Politik- und Sozialwissenschaften zu. Dieses Programm schloss er nach Studienaufenthalten in Durban (University of KwaZulu-Natal) und Neu Delhi (Jawaharlal Nehru University) im Mai 2004 mit einem M.A. in Social Sciences ab. Seit 2004 ist Arndt Michael in der politikwissenschaftlichen Lehre tätig. Seine Promotion zum Thema „India’s Foreign Policy and Panchsheel-Multilateralism: The Impact of Norm Sublima-tion, Norm Localization, and Competing Regionalism on South Asian Regional Cooperation“ schloss er 2009 mit summa cum laude ab. Ein kurzer politikwissenschaftlicher Vortrag zu seinem aktuellen Buch „India’s Foreign Policy and Regional Multilaterism“ erläuterte den Delegierten die Problematik der mangelnden Effizienz der unterschiedlichen Regionalorganisationen des südasiatischen Raumes.

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Auf den äußerst interessanten politischen Exkurs folgte das Kulturprogramm mit dem En-semble um Gauri Diwakar (Kathak-Tanz) mit Shri Yogesh Gangani: Tabla, Shri Amiullah Khan: Gesang & Harmonium und Shri Ayub Khan: Sarangi. Sowohl musikalisch als auch tänzerisch bot das Ensemble eine herausragende Darbietung, die vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.

Das offizielle Abendprogramm endete mit einem weiteren Highlight in der Landesbibliothek. Anlässlich der Vergabe des Literatur-Nobelpreises an Rabindranath Tagore vor 100 Jahren und des Doppeljubiläums der Zweiggesellschaft Kiel und der Bundesgesellschaft lud chiffren und die Zweiggesellschaft Kiel das European Music Ensemble aus Berlin ein, dessen Vertonung von Tagore-Liedern und Lyrik für ein außergewöhnliches Konzerterlebnis sorgten.

„Tagores romantisch-mystische und stets wort-musikalisch gedachten Gedichte über die Natur sind immer auch welche über die Liebe – und deren beider stille, fast beiläufig tastende Berührungen. Sie mit dem Raga der traditionellen indischen Musik zu verbinden, so Klarenz Barlow in seinen Präludien und Fugen aus Ludus Ragalis (Klavier: Antonis Anissegos), ist dabei ebenso schlüssig, wie Tagores Texte (Lesung: Jan Upleger) in mantra-artige Klangflächen (Posaune: Hilary Jeffrey) zu betten, über denen sich die Rhythmen von Tabla (Ravi Srinivasan) und Perkussion (Jürgen Grözinger) sowie die melodisch kurvenreichen Linien des Cellos (Mathis Mayr) als schillernder Sternenhimmel wölben. In den Vertonungen von Shirish Korde, Claus Ogerman und Ravi Srinivasan fügt Yuka Yanagihara (Sopran) dem Schnappschusshaften der Liebesgedichte eine epische Dimension hinzu, die manchmal etwas zu hymnisch ausfällt, doch genauso zum Liebeskern von Tagores Lyrik vorstößt wie Hilary Jeffreys sinnlich still in sich ruhendes Evening Borderland.“(Kieler Nachrichten vom 30.09.2013)

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E.V. Der Samstag endete mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Längengrad, das einen herrlichen Ausblick auf das abendliche Kiel, die Werften und Landungskais gewährte.

Am Sonntag hatten die Delegierten Gelegenheit bei sonnigem Septemberwetter, Kiel und seine bewegte Geschichte im Rahmen zweier Stadtführungen näher kennen-zulernen. Weitere Impressionen der JHV finden Sie unter: JHV 2013