7 UNESCO DENKMÄLERIN DER REICHWEITE VON BRNO

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7 UNESCO DENKMÄLER IN DER REICHWEITE VON BRNO Ausflüge

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7UNESCODENKMÄLER IN DER REICHWEITE VON BRNO Ausflüge

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UNESCO-DENkmälEr iN DEr TSChEChiSChEN rEpUblikDie UNESCO-Organisation ist eine der 14 internationalen Fachorga-nisationen der UNO.Im Jahre 1972 hat die UNESCO-Konferenz das Abkommen über den Denkmalschutz des bedeutendsten Kultur-und Naturerbes der Welt ratifiziert, das im Jahre 1975 in Kraft getreten ist. Als Welterbe wer-den die verschiedensten Kultur- und Naturdenkmäler in der ganzen Welt bezeichnet, die als Unika durch die UNESCO ausgewählt und in das sogenannte Verzeichnis der Welterbe eingetragen wurden. Laut Abkommen sind die Vertragsstaaten, auf derem Gebiet die ausgewählten Denkmäler liegen, verpflichtet, sie zu schützen, zu bezeichnen und den zukünftigen Generationen zu übergeben. Die Eintragung in das Verzeichnis ist ein Ausdruck von außergewöhnli-cher Ehre und Anerkennung.Die ehemalige Tschechoslowakei ist zu der Konvention im Jahre 1990 zugetreten und ihr Nachfolgerstaat, die Tschechische Repu-blik, hat alle bezüglichen Pflichten unmittelbar nach ihrer Entste-hung übernommen.In der Tschechischen Republik gibt es bisher 12 Orte, die so eigenar-tig sind, daß sie eine Stellung in dem Verzeichnis des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO verdienen.Es handelt sich um folgende Denkmäler:

Prag – das historische StadtzentrumTelč – das historische StadtzentrumČeský Krumlov – das historische StadtzentrumŽďár nad Sázavou – die Wallfahrtskirche von Johann-Nepomuk in Zelená HoraKutná Hora – das historische StadtzentrumDas Lednice-Valtice ArealKroměříž – das Areal des Erbischofsschlosses, der Blumengarten und der Garten unter dem SchlossHolašovice – das einzigartig erhaltene Dorf des südböhmischen TypsOlomouc – die DreifaltigkeitssäuleBrno – Villa TugendhatTřebíč – die romanisch-gotische St.-Prokop-Basilika und die Jü-dische Stadt

Auf den folgenden Seiten werden wir Sie mit sieben von den oben-genannten Denkmälern bekannt machen und empfehlen, sie wäh-rend Ihres Aufenthalts in der südmährischen Metropole zu besu-chen. Sie liegen wörtlich in der Reichweite von Brno.Jedoch nicht nur Kultur- sondern auch Naturdenkmäler in der Tsche-chischen Republik sind derart wertvoll und sehenswert, daß sie an der Liste der Welterbschaft von UNESCO erscheinen. Es handelt sich größtenteils um biosphärische Reservationen wie: der Krkonoše-Nationalpark (das Riesengebirge), Šumava (der Böhmerwald), die Gebiete Křivoklátsko, Třeboňsko, Dolní Morava (Niedermähren) und die Weißen Karpaten.

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villa TUgENDhaT brnoDieser bedeutendste europäische Bau des Architekten, Ludwig Mies van der Rohe, wurde in das UNESCO-Verzeichnis im Jahre 2001 ein-getragen.In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen hat das junge Ehepaar Tugendhat einen der bedeutendsten Architekten jener Zeit, Mies van der Rohe, mit dem Projekt einer Villa beauftragt. Da es keine finanziellen Einschränkungen gab, konnte dieser die modernsten Technologien seiner Zeit voll ausnutzen. Er hat einen Stahlskelett benutzt. Auf diese Weise konnte er ein Konzept eines offenen, mit dem Naturmilieu verbundenen Wohnraums schöpfen. Der Autor hat durch das Projekt die bis heute geltenden Maßnahmen moder-nen Wohnens gestellt und ein Werk geschaffen, das zu einer archi-tektonischen Perle des Funktionalismus geworden ist. Der Architekt hat die Villa in drei Ebenen entworfen. Das mittlere Stockwerk hat als ein Wohn- und Represäntationsraum gedient. Den Freiraum hat er nur andeutungsweise aufgeteilt. Eine Halb-kreisholzwand begränzt den Speiseraum, während die unikale Onyxwand den Raum in den Wohnraum und das Arbeitszimmer aufteilt. Onyx, eine Art von Chalcedon, glüht beim Sonnenschein auf und beleuchtet wirkungsvoll das Interieur mit warmen Farben. Der Wohnraum ist von dem Garten nur mit den Glasscheiben der riesigen Fenster getrennt. Zwei von ihnen können durch den Fußbo-

BRNO

Villa Tugendhat in Brno

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den in das untere Stockwerk hineingeschoben werden und auf diese Weise das Haus mit dem Garten verbinden.Die Beheizung des Wohnstockwerkes hat Mies van der Rohe auch auf eine sehr fortschrittliche Weise aufgelöst. Die heiße Luft wurde hierher durch Luftlöcher im Fußboden und in den Wänden des Heiz-raums im Erdgeschoß der Villa getrieben. In dem technologischen Geschoss der Villa haben sich außerdem noch Lager, ein Wasch-raum und ein Fotolabor befunden. Im oberen Stock hat der Architekt Schlafzimmer, Kinderzimmer und ein Kindermädchenzimmer untergebracht.Die Interieure einschließlich Türbeschläge, Beleuchtungskörper und Lichtschalter wurden auch nach Mies van der Rohes Entwurf er-zeugt. Einige Möbelstücke hat er sogar direkt für die Villa entworfen, z.B. die bis heute erzeugten Brno-Stühle und -Sessel.Im Jahre 1938 ist die Familie Tugenhat nach St.Gallen in der Schweiz emigriert. Während des Krieges wurde das Haus von der Gestapo in Beschlag genommen und während der Befreiung der Stadt ver-nichtet. Zum Glück haben die durchgeführten Restaurationen und unpassenden Herrichtungen die architektonische Substanz des Ge-bäudes nicht berührt.

KontaktangabenVila TugendhatČernopolní 45, 613 00 BrnoTel. / Fax: 545 212 118E-mail: [email protected]

ÖffnungszeitenMittwoch–Sonntag 10–18 UhrRundgang mit Führung im voraus reservieren!Die Villa wird für die Öffentlichkeit bis 31.12. 2008 geöffnet, danach folgen jahrelange Rekonstruktionsarbeiten.

Transport in BrnoStraßenbahn Nummer 3, 5, 11 von der Haltestelle Česká zu der Halte-stelle Dětská nemocnice (Kinderkrankenhaus), Fahrzeit – 5 Minuten.

villa TUgENDhaT brno

Interieur der Villa

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aNDErE TOUriSTiSChE aTTrakTiONEN iN brNO

Das Zeman-CaféDas ursprüngliche Zeman-Café aus dem Jahre 1925 im Park in der Straße Koliště reiht zu den ersten, konsequent funktionalistischen Bauten in der ehemaligen Tschechoslowakei. Es wurde im Jahre 1964 niedergerissen. Seine Replik wurde zum 100. Jahrestag der Geburt seines Schöpfers, Bohuslav Fuchs, im Jahre 1995 in Betrieb gesetzt.

Das Hotel Avion Das im Jahre 1928 fertiggebaute Hotel Avion in der Česká-Straße ist wahrscheinlich der bedeutendste funktionalistische Bau, den Bo-huslav Fuchs entworfen hat. Der Architekt hat hier eine komplizierte Disposition des Hotels souverän gelöst, das sich auf einem 8,35 m schmalen und 34 m tief laufenden Grundstück befindet.

Das Brünner Ausstellungsgelände (www.bvv.cz)Für die Ausstellung der zeitgenössischen Kultur wurden im Jahre 1928 einige Pavillons aufgebaut, die von vornehmen Brünner und Prager Architekten entworfen wurden. Zu den ausdruckvollsten funktionalistischen Bauten gehören der monumentale A-Pavillon, der Pavillon der Stadt Brünn und der Pavillon Mährens. Die Aus-stellung der zeitgenössischen Kultur ist schon in jener Zeit für einen Markstein in der Entwicklung der tschechischen Architektur gehal-ten worden.

Die KommerzbankDie Kommerzbank, (die ursprüngliche Mährische Bank) auf dem Freiheitsplatz (náměstí Svobody) zählt zu den Bauwerken des Hochfunktionalismus. Der Architekt, Bohuslav Fuchs, hat an ihrem Projekt mit Ernst Wiesner zusammengearbeitet. Die Bank wurde in 1929–1930 erbaut.

Das Janáček-TheaterJan Víšeks Bauwerk stammt aus den Jahren 1957–1966, die die Rückkehr zu den Traditionen der Moderne bedeuten. In der Zeit des abklingenden sozialistischen Realismus war sein Schöpfer fä-hig, sich gegen die sowjetischen Muster in der Architektur zu wäh-ren und sein Projekt des damaligen Nationaltheaters als siegreich durchzusetzen.

villa TUgENDhaT brno

Interieur der Villa

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DaS lEDNiCE-valTiCE arEalDas Lednice-Valtice Areal zählt zu den ausgedehntesten, künstlich um-gestalteten Landschaftskomplexen in der Welt. Wegen seines außerge-wöhnlichen Natur-, Kultur- und historischen Wertes wurde das Gebiet in 1996 in das Verzeichnis des Welterbes der UNESCO eingetragen. Das Lednice-Valtice Areal im Ausmaß von fast 300 Quadratkilome-tern ist im Süden durch die Staatsgrenze mit Österreich begrenzt, im Westen liegt es dem Naturschutzgebiet und biosphärischen Gebiet Pálava an. Im Norden und Osten bildet die Grenze des Areals der Fluß Dyje (Thaya).Um die Umgestaltung der hiesigen Landschaft in einen merkwürdi-gen urbanistischen Komplex hat sich das reiche Adelgeschlecht der Liechtensteiner verdient, dem Ursprung nach aus Österreich, das im 13. Jahrhundert in Südmähren sein erstes Vermögen erhalten hat. Die Familie hat hier jahrhundertelang gesiedelt und allmählich in ihr Eigentum das ganze Gebiet des heutigen Areals gewonnen.Den Liechtensteinern ist es gelungen, die Ästhetik der künstlich gestalteten Landschaft mit den danebenliegenden Auenwäldern und der Ackerlandschaft zu harmonisieren. In dieses harmonische Naturmilieu haben sie geschmackvoll ihre prachtvollen Residenzen und eine Reihe kleinere Bauten eingegliedert.An den Umgestaltungen des Areals wurden die in den englischen Parkanlagen üblichen Gewohnheiten angewendet. Hier wird die

LEDNICEVALTICE

BRNO

Minarett

Schloss und Park in Lednice

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Barockarchitektur mit dem neugotisch hergerichteten Schlossbau in Lednice und kleinen Bauten in dem klassizistischen und dem romantischen Baustil des 19. Jahrhunderts verbunden: das Jagd-schloss, das Minarett, der Apollotempel, das Teichschloss, der Neue Hof (Nový dvůr), das Grenzschloss, der Drei-Grazientempel, die Jo-hannisburg, der Obelisk und das Rendes-vous-Schloss.

DaS SChlOSS iN lEDNiCEAn der Stelle der mittelalterlichen Festung ist ein Renaissanceschloss erwachsen, das im 17. Jahrhundert im Barockstil umgebaut wurde. Das gegenwärtige Aussehen hat das Schloss in Lednice nach dem Umbau im Stil der Tudorgotik in den Jahren 1846–1858 bekommen. Das ursprüngliche Barockantlitz ist nur in dem selbststehenden Are-al der Reitschule und der Pferdeställe geblieben. Der romantische neugotische Baustil ist auch in den Interieuren mit ausgezeichneten Exemplaren reicher Schnitzdekorationen zu sehen. Sehenswert sind auch das selbsttragende Spindeltreppenhaus in der Bibliothek, die Kasettendecke aus Lindenholz im Blauen Saal, das Relief des Le-bensbaums aus Elfenbein oder die Marmorkamine.

KontaktangabenStátní zámek Lednice691 444 LedniceTel.: 519 340 128E-mail: [email protected]/zamek.php

ÖffnungszeitenApril–Oktober 9–16 Uhr, Sonnabend und Sonntag geöffnetSeptember 9–16 Uhr, Montag geschlossenMai–August 9–17 Uhr, Montag geschlossenMittagspause: 12–13 Uhr

Das Schloss Lednice

DaS lEDNiCE-valTiCE arEal

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DaS SChlOSS valTiCEUrsprünglich eine vielleicht schon im 12. Jahrhundert gegründete Burg, die von 1387 bis 1945 den Herren von Liechtenstein gehörte. Sie wurde einigemal umgebaut, in der zweiten Hälfte des 16. Jahr-hunderts im Renaissancestil hergerichtet. Nach dem Dreißigjähri-gen Krieg folgte ein langjähriger Umbau. Es wurden drei Schlossflü-gel aufgebaut und ein Garten wurde angelegt. Gleichzeitig wurde der Raum zwischen dem Schloss und der Stadt als ein Ehrenhof mit Wirtschaftsgebäuden, einem Theater und einer Reitschule herge-richtet. Im Laufe des 18. Jahrhunderts erfolgten die Umgestaltun-gen des Schlossgartens und –parks und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließ Johannes I. von Liechtenstein die Landschaft der sämtlichen Umgebung von Valtice umstalten.

KontaktangabenStátní zámek ValticeZámek 1691 42 ValticeTel.: 519 352 423E-mail: [email protected]

ÖffnungszeitenMai–August 9–18 Uhr, Montag geschlossenSeptember 9–17 Uhr, Montag geschlossenOktober 9–16 Uhr, Sonnabend und Sonntag geöffnet

Transport aus BrnoMit dem Auto: Autobahn D2 Richtung Bratislava, am Exit 41 auf

die Landtraße 422 abbiegen, Richtung Podivín, Lednice. Insgesamt 56 km.

Mit dem Bus: Brno ÚAN (Zentralbusbahnhof) – Stadtplatz LedniceMit dem Zug: Brno – Břeclav, umsteigen Richtung ValticeHistorische Motorzüge: Brno – Lednice in der Saison April–September

Das Schloss Valtice

DaS lEDNiCE-valTiCE arEal

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TOUriSTiSChE aTTrakTiONEN iN DEr UmgEbUNg DES lEDNiCE-valTiCE arEalS

Mikulov (www.mikulov.cz)Mikulov ist wörtlich mit historischen Denkmälern überfüllt, von denen hier 112 in Evidenz gehalten werden. Zu den bedeutend- sten zählen die teilweise gotisch, teilweise Renaissancekirche des hl. Wenzel, die barocken und klassizistischen Häuser auf dem Markt-platz, die Dietrichsteiner Gruft, das Areal des Jüdischen Stadtviertels und das spätbarocke Schloss, ursprünglich eine gotische Burg aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Die Höhle „Na Turoldu“ (www.caves.cz)Im Steinbruch hinter den letzten Häusern von Mikulov befindet sich der Eingang in die Höhle „Na Turoldu“. Es handelt sich um ein Welt-unikat, denn sie ist im Jurakalkstein entstanden und enthält keine klassischen Tropfsteine. Die Wände werden von kleinen, mit Kalzit-kristallen erfüllten Höhlungen geschmückt.

Der Heilige HügelVon Mikulov aus führt hierher ein teilweise erhaltener Kreuzweg, der am Heiligen Grab endet. An der bedeutendsten Stelle steht die Ka-pelle des hl. Sebastian und ein Glockenturm. Der Heilige Hügel wur-de zu einem Naturschutzgebiet mit rarer Termophilflora erklärt.

Mikulčice (www.mikulcice-valy.info)Drei Kilometer südöstlich von der Gemeinde Mikulčice hat sich bei dem Fluß Morava (March) im 6.–10. Jahrhundert eine slawische Burgstätte erstreckt, eines der Hauptzentren des Großmährischen Reiches. Auf dem Gelände sind Fundamente von 12 Kirchen, ein Magnatpalast, Überreste der Befestigung, drei Brücken und mehr als 2 500 aufgedeckte Gräber zu sehen, dazu kann man noch zwei Dauerausstellungen archeologischer Funde besuchen.

Das Gebiet PohanskoNur vier km südlich von Břeclav liegen die Überreste der bedeuten-den Großmährischen Burgstätte Pohansko.

Das Grenzschloss

DaS lEDNiCE-valTiCE arEal

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Das Erzbischofsschloss in Kroměříž mit dem Komplex der herrlichen Gärten wurde im Jahre 1998 in das Verzeichnis des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO eingetragen.Die Entstehung und Entwicklung der ursprünglichen Burg und des späteren Schlosses, die als Residenzen der Bischöfe und Erzbischöfe gedient haben, ist eng mit der Geschichte der Olmützer Erzbistums verbunden.An der Stelle des heutigen Schlosses hat schon während der Zeit des Großmährischen Reiches eine Burgstätte gestanden, an derer Stel-le im13. Jahrhundert eine gotische Burg erbaut wurde. Anfangs des 16. Jahrhunderts wurde sie im Renaissancestil umgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg von den Schweden stark zer-stört und nach der Entscheidung des Bischofs Karl II. von Liechtestein-Kastelkorn durch einen prachtvollen frühbarocken Palast ersetzt.Die Schlossinterieure sind reich dekoriert, eine große Menge von ursprünglichen Einrichtungsstücken und Kunstsammlungen sind erhalten geblieben. Bemerkenswert sind der Thronsaal, der Land-tagssaal, der Vassalsaal, daneben noch die Jagdhalle, der Zaren-salon und die alte Bibliothek. Die Schlossgemäldegalerie kann sich mit den Werken der führenden europäischen Maler aus den 15.–18. Jahrhunderten rühmen. Durch ihre Werke sind hier Tizian, Lucas

KROMĚŘÍŽ

BRNO

Erzbischofsschloss

DaS ErzbiSChOfSSChlOSS UND DiE gärTEN kroměříž

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Cranach d. Ä., Hans von Aachen, Paolo Veronese oder Johann Brue- ghel d. Ä. repräsentiert. Ihrem Wert nach ist die hiesige Gemälde- sammlung die zweitgrößte ihrer Art in der Tschechischen Republik. An das Schloss knüpfen der herrliche Garten unter dem Schloss (Podzámecká zahrada) an und der entzückende, nach dem fran-zösischen Muster angelegte Blumengarten (Květná zahrada) mit außerordentlich wertvoller historischer Parkarchitektur.Der Garten unter dem Schloss hat ursprünglich das Schloss mit fri-schem Gemüse und mit Blumen versorgt. Später wurde er im Renais-sance- und Barockstil hergerichtet. Im 19. Jahrhundert wurde er in einen romantischen englischen Park von 64 Hektaren verändert. Geometrisch regelmäßig ist der Blumengarten mit einem quad-raten und einem kreisförmigen Labyrinth und mit zugeschnitte-nen Baum- und Strauchwänden. Sehenswert sind auch der Löwen- und der Tritonbrunnen.

KontaktangabenSněmovní náměstí 1767 01 KroměřížTel. / Fax: 573 502 011E-mail: [email protected],www.azz. Interieur der Rotunde

im Blumengarten

Erzbischofsschloss aus dem Garten unter dem Schloss

DaS ErzbiSChOfSSChlOSS UND DiE gärTEN kroměříž

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ÖffnungszeitenDas ErzbischofsschlossApril und Oktober nur am Wochenende 9–16 Uhr und GruppenreservierungenMai, Juni und September 9–17 Uhr außer Montag und an einem nach

Feiertag folgenden TagJuli und August 9–18 Uhr außer Montag und an einem nach

Feiertag folgenden Tag

Der Garten unter dem SchlossGeöffnet das ganze Jahr hindurchim Sommer 7–19 Uhr, im Winter 7–16 uhr

Der BlumengartenGeöffnet das ganze Jahr hindurchim Sommer 7–19 Uhr, im Winter 7–16 Uhr

Transport aus BrnoMit dem Auto: Autobahn D1 Richtung Olomouc. Am Exit 230,

Vyškov, auf die Landstraße Nummer 47 Richtung Kroměříž abbiegen. Insgesamt 67 km.

Mit dem Bus: Brno, ÚAN Zvonařka (Zentralbusbahnhof Zvonařka) – Kroměříž

Mit dem Zug: Brno, hlavní nádraží (Hauptbahnhof) – Kojetín, Richtung Kroměříž umsteigen

Blumengarten

Kolonnade im Blumengarten

DaS ErzbiSChOfSSChlOSS UND DiE gärTEN kroměříž

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TOUriSTiSChE aTTrakTiONEN aUf DEr rEiSErOUTE brNO – krOměříž

Das Schloss in Bučovice (www.bucovice-zamek.cz)Das Schloss in Bučovice gehört zu den Perlen der mährischen Re-naissancearchitektur. Man wird von dem Anblick der prachtvollen Arkaden auf dem Hof und einer Besichtigung der Säle mit reichen Stuckarbeiten und Malereikunst auf den Decken gefesselt.

Nesovice (http://nesovice.cz)Im Gemeindeteil Nové Zámky steht ein unbeendetes Renaissance-schloss, das ein einzigartiges Beispiel darstellt, die italienische städ-tische Burg in unseren Bedingungen anzuwenden. Zur Zeit ist es der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Pustiměř (www.pustimer.eu)Bei der Kirche des Heiligen Peter und Paul wurden Mauerreste der Ro-tunde der heiligen Pantaleona aus dem 11. Jahrhundert erhalten.

Střílky (www.korycansko-zdounecko.cz/strilky)Die Gemeinde Střílky kann sich eines spätbarocken Friedhofs mit einer interessanten Statuendekoration rühmen.

Kolonnade im Blumengarten

Garten unter dem Schloss

DaS ErzbiSChOfSSChlOSS UND DiE gärTEN kroměříž

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DiE DrEifalTigkEiTSSäUlE OlomoucDie Dreifaltigkeitssäule ist überhaupt die größte Gruppierung von Barockstatuen in der Tschechischen Republik, die in einer einzigen Skulptur konzentriert sind. Dank seinem künstlerischen Wert, dem Reichtum der figuralen Ausschmückung und seiner Höhe von 35 m, unterscheidet sie sich auffallend von anderen Denkmälern ihrer Art. Deswegen wurde sie im Jahre 2000 in das Verzeichnis des Welterbes der UNESCO eingetragen.Mit der Idee, eine Pestsäule auf dem Oberen Platz in Olomouc als eine Danksagung für Beendigung der Pestseuche in der Stadt und gleichzeitig zum Feiern des Glaubens und der katholischen Kirche, ist der Ortsteinmeister, Wenzel Render, gekommen. Der Bau wurde im Jahre 1716 angefangen und die erste Ebene mit der zylinderför-migen Kapelle erbaut. Der Aufbau der Säule wurde bis zum Jahre 1754 von anderen Künstlern und Meisterhandwerkern fortgesetzt. Ebenso wie Render, auch seine Nachfolger, Franz Thoneck, Jan Vá-clav Rokytský und Augustin Scholtz haben die Einweihung des Wer-kes nicht erlebt. Der Bau wurde zuletzt von dem Sohn von Rokytský, Jan Ignác, beendet.Die großartige Statuenausschmückung wurde von Philip Sattler angefangen. Nach seinem Tod hat Andreas Zahner an sein Werk

BRNO

OLOMOUC

Dreifaltigkeitssäule, östlicher Anblick

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angeknüpft, die restlichen Bildhauerarbeiten wurden von seinem Schüler, Franz Scherhauf, beendet.Der Olmützer Goldschmied, Simon Forstner, ist Schöpfer der riesi-gen Statuengruppe der Dreifaltigkeitssäule in der Gruppe mit Erz- engel Gabriel auf dem Gipfel der Säule. Forstner hat auch die kleine-re Gruppe der Mariä Himmelfahrt an der Vorderwand des Polygons geschaffen. Beide Statuengruppen sind aus Kupfer gemacht und vergoldet.Die überlebensgroßen Statuen der 18 Heiligen stehen auf drei Ebe-nen übereinander an den Ecken des Polygons. Auf der obersten Ebene stehen die Heiligen, die mit dem irdischen Leben Jesu Christi verbunden sind. Die mittlere Ebene wird von den mährischen und böhmischen Heiligen umgeben, unter denen mindestens der hl. Konstantin und der hl. Methodius, der hl. Adalbert und der hl. Jo-hann-Nepomuk zu nennen sind. Auf der unteren Ebene stehen die Statuen des hl. Wenzel, des hl. Florian, des hl. Johann von Kapist-rana, des hl. Alois Gonzaga und die Statuen der 12 Lichtträger. Die Ausschmückung wird durch Reliefs von den 12 Aposteln ergänzt.Nach ihrer Beendigung wurde die Säule festlich von dem Olmützer Bischof und Kardinal Troyer eingeweiht. Persönlich anwesend bei der Feier waren die Kaiserin Maria Theresia und Ihr Gatte, Franz I. von Lotringen.Den zeitlichen Urkunden nach sind die Kosten auf den Aufbau der Dreifaltigkeitssäule bis zu 150 000 Gulden hinaufgestiegen. Die Ol-mützer Bürger waren auf dieses Meisterwerk immer maßlos stolz, besonders deswegen, daß es von Handwerkern und Künstlern aus-schließlich aus ihrer Stadt geschaffen wurde.

KontaktangabenInformační centrum Olomouc (Informationszentrum Olomouc)Horní náměstí – radnice (Der Obere Platz - Rathaus)779 11 OlomoucTel.: 585 513 385Fax: 585 220 843E-mail: [email protected]

Der Obere Stadtplatz, Dreifaltigkeitssäule und Rathaus

DiE DrEifalTigkEiTSSäUlE Olomouc

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ÖffnungszeitenDie innere Kapelle: April–September 9–14 Uhr

Transport aus BrnoMit dem Auto: Autobahn D1 Richtung Olomouc. Insgesamt

80 km.Mit dem Bus: Brno, ÚAN Zvonařka (Zentralbusbahnhof

Zvonařka) – OlomoucMit dem Zug: Brno, hlavní nádraží (Hauptbahnhof) –

Olomouc, hlavní nádraží (Hauptbahnhof)

TOUriSTiSChE aTTrakTiONEN aUf DEr rEiSErOUTE brNO – OlOmOUC

Slavkov (www.slavkov.cz)Außer dem Besuch des prachtvollen Barockschlosses mit einem Eh-renhof bietet die Stadt auch eine Besichtigung von jüdischen Denk-mälern an. In der unmittelbaren Nähe des Schlosses kann man Golf spielen. (www.gca.cz)

Das Friedensmonument (www.muzeumbrnenska.cz)Das in den Jahren 1910–1912 erbaute Friedensmonument auf ei-nem Hügel bei der Gemeinde Prace errinnert an alle Opfer der Drei-Kaiser-Schlacht bei Slavkov in 1805. In dem naheliegenden Muse-um ist eine Dauerausstellung untergebracht, die den Besucher mit dem Ablauf der Schlacht und ihrem historischen Kontext bekannt macht.

ŽuráňDie Anhöhe Žuráň, aus der Napoleon die Schlacht gelenkt hat, bie-tet einen Gesamtanblick auf das gewellte Gelände des Schlachtfelds bei Slavkov. Die plastische Landkarte stellt die Stellungen der einzel-nen Armeen dar.

Historisches Stadtzentrum von Olomouc

DiE DrEifalTigkEiTSSäUlE Olomouc

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DaS hiSTOriSChE STaDTzENTrUm TelčDie Stadt Telč im Südwesten von Mähren ist eine der bedeutend- sten böhmischen Stadtreservationen. Der einzigartige urbanistische Komplex des historischen Stadtzentrums wurde in das Verzeichnis des Welterbes der UNESCO in 1992 eingetragen.Der historische Stadtkern, von den Verteidigungsteichen Štěpnický und Ulický und den Pforten des ursprünglichen Stadtmauer-systems umgeben, hat sich jahrhundertelang sein eigenartiges Antlitz aus der Zeit von Zacharias von Hradec erhalten. Die mit-telalterliche Wasserfestung aus dem 13. Jahrhundert hat eine Kreuzung der Handelswege geschützt. Ihr heutiges Aussehen hat sie bei dem Umbau im 16. Jahrhundert bekommen. Zacharias von Hradec hat die italienische Renaissancearchitektur bewun-dert und in demselben Stil ließ er seine Schlossresidenz umstal-ten, das zu den größten Schätzen der Renaissancearchitektur in tschechisch-sprechenden Ländern zählt. Die historischen Säle des Schlosses mit den Holzkassettendecken – der Blaue, der Goldene oder der Rittersaal - verwundern durch ihre prächtige Ausschmü-ckung, historische Einrichtung und wertvolle Sammlungen. In der ehemaligen Burggrafresidenz befindet sich heute ein Museum mit etnographischen Sammlungen und einer Ausstellung über die Ge-

BRNO

TELČ

Stadtreservation

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schichte der Stadt. Dem Schloss liegt ein interessant entworfener Garten mit englischem Park an.Zu den anziehendsten Denkmälern der Stadt gehört der von einem unikalen Komplex historischer Häuser umrahmte Stadtplatz. Die Bauten sind auf schmalen und tiefen Grundstücken der ehemaligen Holzhäuser erbaut, die im 14. Jahrhundert von einem Brand vernich-tet wurden. Die typischen Laubengänge der Häuser entstanden im 15. Jahrhundert. Die Hausfassaden haben ihr Renaissanceaussehen im 16. Jahrhundert bekommen, jedoch eine Reihe von ihnen wurde fortlaufend umgestaltet, deswegen weisen heutzutage die meisten von ihnen Elemente des Barocks und der folgenden Baustile nach. Der Stadtplatz wird von zwei Brunnen und einer Mariensäule aus dem Jahre 1720 geschmückt.Das älteste Baudenkmal der Stadt ist der 49 m hohe, spätromani-sche Turm des Heiligen Geistes vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Ihm liegt eine Kirche an, die Ende des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil umgebaut wurde. Die Überreste der spätgotischen Stadtmauern mit der Großen und der Kleinen Pforte schließen den südöstlichen Stadtrand. Andere Sehenswürdigkeiten in Telč sind das Areal des ehemaligen Jesuitenseminars mit der Kirche des Namens Jesu und die Pfarrkirche des hl. Jakob, deren Grundsteine im 14. Jahrhundert gelegt wurden.

KontaktangabenInformační středisko Městského úřadu Telč (Informationszentrum des Stadtamts Telč)Nám. Zachariáše z Hradce 10588 56 TelčTel.: 567 112 407, 567 112 408Fax: 567 112 403E-mail: [email protected]

Turm des Heiligen Geistes

DaS hiSTOriSChE STaDTzENTrUm Telč

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Öffnungszeiten am Schloss Renaissancesäle WohnräumeApril und Oktober 9–16 Uhr geschlossenMai–September 9–17 Uhr 9–17 UhrNovember–März geschlossen geschlossenMittagspause 11,45–13,00 UhrBesichtigungen außer Saison nur nach Absprache mit der Schloss-verwaltung möglich

Transport aus BrnoMit dem Auto: Autobahn D1 Richtung Prag. Am Exit 182, Brno-

Kývalka, auf die Landstraße Nummer 23 Richtung Telč abbiegen. Insgesamt 95 km.

Mit dem Bus: Brno, Benešova třída, Hotel Grand – Jihlava, Um-steigen Richtung Telč.

Mit dem Zug: Brno, hlavní nádraží (Hauptbahnhof) – Kostelec u Jihlavy, umsteigen Richtung Telč.

TOUriSTiSChE aTTrakTiONEN aUf DEr rEiSErOUTE brNO - TElč

Autodrom (www.autodrombrno.cz)Das Autodrom von Brno versteckt sich in den Wäldern westlich von Brno. Alljährlich im August findet hier die Weltmeisterschaft der Straßenmotorräder statt.

Das Schloss in Rosice (http://zamek.rosice.cz)Das wertvollste Baudenkmal in Rosice ist das Schloss mit Renais-sancearkaden im Hof und einer Empirefassade.

Das Museum der Industrieeisenbahnen (www.mpz.cz)Bei der Landstraße von Rosice nach Zbýšov, unweit der ehemaligen Grube Jindřch II, wird ein Museum der Industrieeisenbahnen gebaut.

Schlossgarten

DaS hiSTOriSChE STaDTzENTrUm Telč

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DiE jüDiSChE STaDT UND DiE baSilika DES hl. prOkOpiUS TřebíčDer Komplex der Basilika des hl. Prokopius, der jüdischen Stadt und des jüdischen Friedhofs genießt seit 2003 das Statut des Welterbes der UNESCO. Die jüdische Stadt in Třebíč ist das einzige jüdische Denkmal außerhalb Izrael, das ins Verzeichnis des Welterbes der UNESCO eingetragen wurde.Třebíč gehörte einst zu den bedeutenden Zentren der jüdischen Kultur in Mähren. Die merkwürdig erhaltene jüdische Stadt zeugt über das Zu-sammenleben der Juden und der Christen. Die ersten Juden sind wahr-scheinlich schon im 13. Jahrhundert nach Třebíč gekommen. Die größ-te Einwanderung jedoch folgte in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.Die einzigartige jüdische Stadt lockt zu Spaziergängen durch sei-ne krummen Gassen, dunklen Ecken, gewölbten Durchgänge und romantischen kleinen Plätze. Sie zählt bis 120 Wohnhäuser. Hier befinden sich auch die Gebäude der ehemaligen jüdischen Insti-tutionen, z. B. das Rathaus, die Schule, das Rabbinat, das Armen-haus. Die Hintere Synagoge wurde komplett rekonstruiert und ihr Inneres ist von einer einzigartigen Wandmalerei vom Anfang des 18. Jahrhunderts geschmückt.

BRNO

TŘEBÍČ

Das ehemalige Benediktiner Kloster mit der Basilika des hl. Prokopius

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Der jüdische Friedhof wurde im 17. Jahrhundert auf dem Nordhang des Hügels Hrádek errichtet, wo sich in einem erwachsenen Park gegen 3 000 Grabsteine befinden. Einen Teil des Friedhofs bildet die Zeremonienhalle aus dem Jahre 1903 mit einem hervorragend erhaltenen Interieur, wo heute Beerdigungszeremonien nach alten jüdischen Traditionen stattfinden.Die Entstehung der Basilika des hl. Prokopius hängt mit der Ge-schichte des Benediktiner Klosters in Třebíč zusammen. Der ur-sprünglich Mariä Himmelfahrt eingeweihte Dom wurde nach den Rekonstruktionen anfangs 18. Jahrhunderts dem böhmischen Hei-ligen, Prokopius, neu eingeweiht.Der Dom wurde wahrscheinlich in den Jahren 1240–1260 ohne bedeutende Unterbrechungen im sogenannten Übergangsbaustil erbaut. Das Gesamtkonzept des dreischiffigen Doms ist romanisch, trägt jedoch schon die neuen Elemente des gerade antretenden gotischen Baustils. Ein Beispiel dieser Verbindung stellt der rein romanische Bau der großen Apside und das Kreuzgewölbe in der Gruft unter dem Presbyterium. Eines der wertvollsten Elemente des Bauwerks ist das nördliche Eingangsportal,das in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert ist. Der Dom wurde während der un-garischen Belagerung im Jahre 1468 teilweise zerstört und danach verfiel er, und wurde einigemal rekonstruiert. Seit der Hälfte des 16. Jahrhuderts hat er jedoch vorwiegend weltlichen Zwecken gedient. Eine gründliche Rekonstruktion hat erst in den Jahren 1725–1733 der Architekt František Maxmilián Kaňka in der Zeit von Johann Joseph von Wallenstein durchgeführt. Dieser hat das teil-weise zerstörte Gewölbe durch ein barockes Netzgewölbe ersetzt und die zwei westlichen Türme im Stil der Barockgotik zugebaut. Die schließliche Restauration der Basilika ist in den Jahren 1924–1935 nach dem Entwurf des Architekten Kamil Hilbert erfolgt.

KontaktangabenInformační a turistické centrum Malovaný dům (Informations- und Kulturzentrum Malovaný dům)Karlovo nám. 53, 674 01 TřebíčTel.: 568 847 070Tel.: 568 610 021E-mail: [email protected]/unesco

DiE jüDiSChE STaDT UND DiE baSilika DES hl. prOkOpiUS Třebíč

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Öffnungszeiten

Die Hintere SynagogeMontag–Sonntag 9–12 Uhr und 13–17 Uhr

Der jüdische Friedhof Täglich von Sonntag bis FreitagAm Sonnabend und Sabbat geschlossen von Freitag Abend bis Sonnabend NachtMai–September 8–20 UhrOktober, März, April 8–18 Uhr

Die Basilika des hl. ProkopiusGanzjährig:Sonnabend–Montag 13–17 UhrDienstag–Freitag 9–12 Uhr und 13–17 Uhr

Juni–August : Sonnabend–Montag 13–18 UhrDienstag–Freitag 9–12 Uhr und 13–17 Uhr

Transport aus BrnoMit dem Auto: Autobahn D1 Richtung Prag. Am Exit 182, Brno-

Kývalka, auf die Straße Nummer 23 Richtung Třebíč abbiegen. Insgesamt 60 km.

Mit dem Bus: Brno – ÚAN Zvonařka (Zentralbusbahnhof Zvonařka) – Třebíč

Mit dem Zug: Brno, hlavní nádraží (Hauptbahnhof) – Třebíč

Das Gewölbe in der Basilika des hl. Prokopius

DiE jüDiSChE STaDT UND DiE baSilika DES hl. prOkOpiUS Třebíč

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TOUriSTiSChE aTTrakTiONEN aUf DEr rEiSErOUTE brNO – TřEbíč

Dolnokounický zámek (www.zamekkounice.cz)Unter der Renaissancefassade versteckt sich eine einzigartige Klos-terburg des Kastelltyps. Bis heute ist hier eine Reihe von Bauelemen-ten im spätgotischen und Renaissancebaustil erhalten geblieben.

Rosa Coeli (www.dolnikounice.cz)Eine einzigartige Ruine des Prämonstratenfrauenklosters in Dolní Kounice, das in den Jahren 1181–1183 entstanden ist. Andere be-deutende Denkmäler der Stadt stellen die neu rekonstruierte Syn-agoge dar, der jüdische Friedhof und die malerische Kapelle des hl. Anton von Padua auf einem Hügel über dem Fluß Jihlava .

Ivančice (www.ivančice.cz)Der merkwürdigste Bau der Stadt ist die gotische Kirche Mariä Him-melfahrt mit einem Turm aus der Wende des 16. und des 17. Jahr-hunderts. Das interessanteste altertümliche Haus auf dem Markt ist der teilweise gotische, teilweise Renaissancebau des Alten Rathau-ses. In seinem Interieur ist eine Ausstellung untergebracht, die dem berühmtesten Gebürtigen der Stadt, Alfons Mucha, gewidmet ist.

Řeznovice (www.kostel-reznovice.isidorus.net)Ein merkwürdiger romanischer Bau in der Brünner Gegend ist die Kirche des hl. Peter und Paul in Řevnovice. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut.

Interieur der Hinteren Synagoge

Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof

DiE jüDiSChE STaDT UND DiE baSilika DES hl. prOkOpiUS Třebíč

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DiE WallfahrTSkirChE DES hl. jOhaNN-NEpOmUk žďár nad Sázavou

Die Wallfahrtskirche in Zelená Hora ist wahrscheinlich das eigen-artigste Werk des böhmischen Architekten italienischen Ursprungs, Giovanni Blasius Santini-Aichl. Die von einem Kreuzgang umringte Kirche wurde in der Barockgotik, einem einzigartigen Baustil ge-baut, der das Barock mit den Ausdruckselementen der Gotik ver-bindet. Sie wurde in den Jahren 1719–1722 im Zusammenhang mit dem vorliegenden Heiligsprechen von Johann-Nepomuk erbaut.Die Kirche ist auf dem Grundriss eines fünfzackigen Sternes erbaut. Das Symbol von fünf wird hier mehrmals wiederholt. Das Areal hat fünf Eingänge, innnerhalb der Kirche gibt es fünf Kapellen und fünf Altäre, fünf Sterne und fünf Engel schmücken den Hauptaltar. Die magische Nummer fünf symbolisiert die fünf Wunden Christi und auch die fünf Buchstaben in dem lateinischen Wort „tacui“ – ich habe geschwiegen. Nach der Legende hat der Heilige nicht einmal nach grausamem Foltern das Beichtgeheimnis der Königin Sophia verraten, der Gattin des Königs Wenzel IV. Dieser hat ihn in die Mol-dau werfen lassen. An der Stelle, wo der Heilige ertrunken ist, er-schien eine Fünfsternegloriole.

BRNO

ŽĎÁR NAD SÁZAVOU

Wallfahrtskirche des hl. Johann-Nepomuk

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Auch für diesen Santinis Bau ist ein Licht- und Schattenspiel typisch, von dem das Interieur modelliert wird. In den Zentralraum der Kir-che strömt das Licht von außen durch die Spitzbögen und der ganze Tempel wirkt trotz seiner massiven Wänden luftig. Keine ornamen-tale Dekorationen oder prächtige Fresken sind hier notwendig. Die Idee wird durch das Lichtspiel in dem Raum ausgedrückt.Die Kirche mit einem kleinen Friedhof ist von einem Kreuzgang in der Form eines zehnzackigen Mariensternes umringt, der den Wan-derern Schutz vor Ungunst des Wetters bietet. Die Beziehung des zehnzackigen Mariensternes und des fünfzackigen Johannissternes zeigt an die Verbindung des untergangenen Klosters in Nepomuk mit dem Kloster in Žďár, wohin sich die Mönche nach einem vernich-tenden Brand gewandt haben. Ihren ursprünglichen Heim haben sie wenigstens in dem Namen Zelená Hora (der Grüne Berg) erhalten.Dieses Santinis Spitzenwerk am Grünen Berg wurde in das Verzeich-nis des Welterbes der UNESCO im Jahre 1994 eingetragen.

KontaktangabenZelená Hora – památkový areál (Denkmalareal)591 02 Žďár nad Sázavou 2Tel.: 566 622 855Besichtigungen: 724 758 993E-mail: [email protected]

ÖffnungszeitenMai–September 9–17 Uhr, Montag geschlossenApril und Oktober 9–17 Uhr geöffnet Sonnabend, Sonntag und an FeiertagenAndere Tage nur für Gruppenreservierungen von mindestens 10 Personen

Kuppel der St.-Johann-Nepomuk-Kirche

DiE WallfahrTSkirChE DES hl. jOhaNN-NEpOmUk žďár nad Sázavou

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Transport aus BrnoMit dem Auto: Autobahn D1 Richtung Prag. In Velká Bíteš, Exit

162, auf die Landstraße Nummer 37 Richtung Žďár nad Sázavou abbiegen. Insgesamt 77 km.

Mit dem Bus: Brno, ÚAN Zvonařka (Zentralbusbahnhof Zvonařka) – Žďár nad Sázavou

Mit dem Zug: Brno, hlavní nádraží (Hauptbahnhof) – Žďár nad Sázavou

TOUriSTiSChE aTTrakTiONEN aUf DEr rEiSErOUTE brNO – žďár NaD SázavOU

Porta Coeli (www.muzeumbrnenska.cz/predklasteri.htm)In Předklášteří bei Tišnov wird man von einer dreischiffigen Basilika im romanisch-gotischen Übergangsstil gefesselt. Der herrlichste Teil der Kirche ist das reich dekorierte Portal, ebenso Porta Coeli wie das ganze Kloster genannt (das Himmelstor).

Die Höhle der Ritter von Blanice (www.rudka.cz)Es handelt sich um eine künstlich geschnitzte Höhle mit den Statu-en, die Stanislav Rolínek gemeißelt hat. Wegen seines vorzeitigen Todes in 1931 wurde die Ausschmückung der Höhle nie beendet. Eingang nur mit dem Begleiter möglich.

Kořenec (www.korenec.cz)Eine Gemeinde hochliegend im Drahanská Hügelland. Hier be-finden sich ein Museum, das das Landleben und die örtliche Feu-erlöschtechnik dokumentiert, eine Windmühle und ein Golfareal (www.sokrates-golf.cz).

Pernštejn (www.hrad-pernstejn.cz)Diese mächtige gotische Burg befindet sich in der Nähe von Nedvědice. In die heutige Gestalt wurde sie von den Herren von Pernstein im 15. und 16. Jahrhundert erbaut.

Nachtblick der St.-Johann-Nepomuk-Kirche

DiE WallfahrTSkirChE DES hl. jOhaNN-NEpOmUk žďár nad Sázavou

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DEr mikUlčiCE-kOpčaNy arChäOlOgiSChE parkkaNDiDaT aN UNESCO-DENkmal(www.mikulcice-valy.info)

Drei Kilometer südöstlich von dem heutigen Dorf Mikulčice hat sich dem Fluß Morava (March) entlang im 6.–10. Jahrhundert eine sla-wische Schlammburgstätte erstreckt, eines der Hauptzentren des Großmährischen Reiches. Als ein bedeutendes Zentrum der Macht, Kultur und des geistigen Lebens war sie wahrscheinlich auch eine der Wirkungsstätten der Glaubensboten, des hl. Konstantin und des hl. Methodius.Mit seinem Ausmaß von 10 Hektaren ist sie zu dem ausgedehnte- sten erhaltenen slawischen Fundort in der Tschechischen Republik geworden. Außer der Fundamente von 12 Kirchen, eines Magnat-palastes, der Überreste einer mächtigen Befestigung, drei Brücken und mehr als 2 500 aufgedeckten Gräbern kann man auch zwei Dauerausstellugen archeologischer Funde aus dem 7.–9. Jahrhun-dert vor unserer Zeitrechnung besichtigen.Das Areal der Burgstätte steht unter dem Denkmalschutz als Nati-onalkulturdenkmal Mikulčice-Valy. Seit 1963 befindet sich hier die Gedenkstätte Großmährens.Im Zusammenhang mit dem Aufbau der Burgstätte in Mikulčice wur-de auch die Kirche der hl. Margareta von Antiochea erbaut, die in den Feldern auf dem Ufer der March auf der slowakischen Seite in der Nähe der Gemeinde Kopčany steht. Sie ist das einzige bekannte Bauwerk aus der Epoche des Großmährischen Reiches, wo in einem größeren Maß mehr als bloß Fundamente erhalten sind. Zugleich wird sie auch für den ältesten kirchlichen Objekt in Mitteleuropa gehalten.Die südmährischen Denkmalpfleger bemühen sich zur Zeit darum, daß der archäologische Park Mikulčice – Kopčany in das Verzeich-

nis des Welterbes der UNESCO eingetra-gen wird. Die Vertreter der Tschechischen Republik haben schon nach Paris die Nominationsdokumente übergeben. Im Sommer 2009 soll es bekannt werden, ob der archäologische Park das Kennzeichen der UNESCO tragen soll.

BRNO

HODONÍN

MIKULČICE

Mikulčice - Fundamente einer Kirche

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Brno

LedniceValtice

KroměřížTelčTřebíč

Žďár nad Sázavou

Olomouc

Mikulčice

SK

PL

A

D

827 km Hamburg 560 km Berlin

440 km Poznan245 km Wroclaw

120 km Bratislava 355 km Budapest

110 km Wien 300 km Linz 850 km Venezia1 225 km Rome

590 km München 734 km Frankfurt

D1D1

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D5

52

D8

Jihlava

Plzeň

Praha

Brno

OlomoucOstrava

www.jizni-morava.cz

Herausgegeben von: Tourismuszentrale Südmähren, Radnická 2, CZ - 602 00 Brno, Texte: Sdružení České dědictví UNESCO , Fotos: Sdružení České dědictví UNESCO,

Produktion: Propag servis Brno, Advertum, 2008