72h_oK_2012 Projektzeitung_KJ-Salzburg

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72 Stunden ohne Kompromiss in der Erzdiözese Salzburg 17. - 20. Oktober 2012 www.72h.at Ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3

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72 Stunden ohne Kompromiss 2012 Projektzeitung der KJ Salzburg

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72 Stunden ohne Kompromiss in der Erzdiözese Salzburg

17. - 20. Oktober 2012

www.72h.atEin Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 2

Das waren 72 Stunden ohne Kompromiss 2012Engagierte, erlebnisreiche und berührende 72 Stun-den liegen hinter uns. Mehr als 500 Projektteilneh-mer/innen in der Erzdiözese Salzburg und 5000 in ganz Österreich gingen an ihre Grenzen, probierten Neues aus, bauten Vorurteile und Berührungsängste ab und schlossen neue Freundschaften.Ich freue mich sehr über die vielen positiven Rück-meldungen, schönen Erzählungen und kreativen Ideen, die mich in den letzten Tagen erreicht haben. 72 Stunden ohne Kompromiss fegte wie ein oranger Wirbelwind der Solidarität übers Land und wirkt bei vielen nachhaltig.

In dieser Zeitung finden sich Berichte und Fotos von an-nähernd allen Projektschauplätzen in der Erzdiözese Salz-burg und zeigen einen kleinen Ausschnitt von der Begei-sterung und dem kompromisslosen Einsatz der Jugendli-chen. Weitere Fotos, Fernseh- und Radiobeiträge sind auf zum Nachhören und Nachschauen auf www.72h.at ver-fügbar.

Ein ganz großes DANKE an alle, die mit ihrem un-ermüdlichen Einsatz zum Gelingen von 72 Stunden ohne Kompromiss 2012 beigetragen haben!

Christoph SulzerProjektkoordinator in der ED Salzburg

Die 45 Projektschauplätze in der Erzdiözese Salzburg

372 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Pressestimmen

Noemi Müller, ehrenamtliche Vor-sitzende der Katholischen Jugend Österreich „72 Stunden ohne Kompromiss be-weist, dass Jugendliche Großartiges leisten können, wenn man ihnen et-was zutraut und ihnen die nötigen Rahmenbedingungen gibt. Die un-terschiedlichsten Erfahrungen wir-ken über die drei Tage hinaus in den Teilnehmer/innen nachhaltig weiter und eröffnen ihnen ganz neue Sicht-weisen auf ihre Umwelt.“

Simon Ebner, ehrenamtlicher Vor-sitzender der Katholischen Jugend Salzburg„Jugendliche sind sozial und solida-risch – das zeigt die Rekordteilnah-me bei 72 Stunden ohne Kompro-miss. Bei meinen Projektbesuchen habe ich motivierte junge Menschen erlebt, die sich freiwillig für die Le-bensrealität ihrer Mitmenschen in-teressieren und engagieren. Sie sind Vorbilder für unsere ganze Gesell-schaft!“

Christoph Sulzer, Projektkoordinator in der Erzdiözese Salzburg„72 Stunden ohne Kompromiss läuft auch deshalb so gut, weil die vielen Mitarbeiter/innen der unterschied-lichen Projektträger den Jugendli-chen sehr einladend und mit einer großen Offenheit begegnen. Durch ihr Engagement über Dienst- und Öffnungszeiten hinaus werden den Jugendlichen wertvolle Erfahrungs- und Erlebnisräume geöffnet.

Projektkoordination in der ED Salzburg

Die Projektkoordination in der ED Salzburg ist so begeistert vom En-gagement und der guten Stimmung bei den Projektschauplätzen, dass

sie nichts mehr auf ihren Sesseln hält. Sie freuen sich schon auf die nächsten 72 kompromisslosen Stun-den – vielleicht im Herbst 2014.

Christoph Sulzer (Projektkoordina-tor Erzdiözese Salzburg, Stadt Salz-burg)Carla Bernroider & Johannes Lanser (youngCaritas Salzburg)Franz Engl (Tiroler Unterland)Krisztina Albert (Pinzgau)Lukas Födermair (Pongau und Lun-gau)Martina Kováčová (Tennengau)Sabine Kranzinger (Flachgau)Reni Pirchmoser (KJ-Vorstand)Agnes Eibensteiner (KJ-Öffentlich-keitsarbeit)

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 4

Hier wäre meine Einkaufsliste!Projekt 512 | WörglCaritas Sozialmarkt (SoMa) Wörgl

Mancher wird sich in diesen Tagen in Wörgl überrumpelt fühlen, wenn einem ein Jugendlicher vor dem Su-permarkt eine Einkaufsliste in die Hand drückt. Doch es steckt eine geniale Idee dahinter.Schüler der Mittelschule Wörgl sam-meln im Rahmen von 72 Stunden ohne Kompromiss Lebensmittel für den Sozialmarkt der Caritas „Car-La“. Und wo funktioniert das besser

als vor einer Einkaufsmöglichkeit? Vor dem Geschäft werden die Leu-te über das Sozialprojekt informiert und wenn sie helfen möchten, be-kommen sie eine Einkaufsliste mit den benötigten Lebensmitteln. An der Kassa steht dann schon David, ein fleißiger Helfer, und nimmt die Spenden entgegen. Die Idee geht voll auf: Es wurden schon sechs volle Kleinbus-Lieferungen gesam-

melt. Auch die Spar-Zentrale war vom Projekt begeistert und steuer-te eine großzügige Spende bei. Den Jugendlichen geht es in erster Linie um den wohltätigen Zweck. „Wir wollten auch einmal was Gutes tun und wir freuen uns sehr, dass uns so viele helfen wollen“, verraten die Projektteilnehmer David und Lukas.

Anna-Lena Schabiner

Ein neuer Spielplatz für Flüchtlingskinder

Projekt 511 | Reith i. A.Flüchtlingsheim Landhaus St. Getraudi

Das Flüchtlingsheim Landhaus St. Gertraudi im Alpbachtal wirkt auf den ersten Blick wie ein trister grau-er Betonblock, der verlassen neben der Straße steht.Wer genauer hinsieht, bemerkt, dass auf dem Platz neben dem Haus Menschen verschiedener Nationen gemeinsam an einem neuen Spiel-platz arbeiten. Kinder bemalen die Gartenmauer, Männer basteln eine

Flüchtlingskindern einen schöneren Aufenthalt bereiten können“, freut sich Bianca über die Zuteilung. Am Ende des zweiten Projekttages sind Rutsche, Sandkiste und Schaukeln bereits fertig. „Ohne eure Hilfe wä-ren wir nur halb so weit“, bedankt sich Bianca bei den Bewohnern/Bewohnerinnen für die tolle Zusam-menarbeit.

Eva Zöbl und Maria Rabl

Schaukel und mittendrin sind Schü-lerinnen der HBLA Kufstein. Die sechs wurden von ihrer Religions-lehrerin auf 72 Stunden ohne Kom-promiss aufmerksam gemacht und wollten auch einen Beitrag leisten. Die Zuteilung zu einem Projekt im abgelegenen St. Gertraudi dämpf-te ihre Motivation für’s Erste. „Jetzt sind wir sehr froh, dass wir den Spielplatz hier erneuern und so den

572 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Wörgl aus der Rollstuhlperspektive

Projekt 513 | WörglPfarre Wörgl

In Wörgl fährt eine Gruppe Ju-gendlicher in orangen T-Shirts mit Rollstühlen und Gehilfen durch die Stadt, obwohl sie diese eigentlich nicht benötigen. Sie sind Teil der zwölfköpfigen Religionsgruppe der fünften Klassen des BRG Wörgl.Die Schüler testen wie behinderten-freundlich die Stadt ist. „Wir wollen herausfinden, wo man mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe nicht

„rollstuhlgerechten“ Rampe zuge-zogen hat. Als Vorbereitung auf die Aufgabe besuchten die jungen Men-schen zwei Damen im städtischen Altersheim, die selbst einen Roll-stuhl beziehungsweise eine Gehhil-fe benötigen. Die beiden erzählten, auf welche Barrieren sie bei einem Stadtbesuch stoßen.

Maria Rabl und Eva Zöbl

hinkommt“, erklärt Georg das Vor-haben. Die Ergebnisse werden in ei-nem Bericht zusammengefasst, den die Gruppe am Ende des Projektes der Bürgermeisterin präsentiert. „So zeigen wir, woran es in Wörgl fehlt und können selbst Veränderungen bewirken“, freut sich 72 Stunden ohne Kompromiss-Teilnehmer Alex-ander und zeigt seine Schrammen, die er sich bei einem Sturz auf einer

So unterschiedlich und doch einsProjekt 514 | EbbsHS Ebbs und Pfarre St. Vitus Kufstein

„Was ist dein Lieblingsessen?“, „Hast du ein Handy?“ und viele an-dere Fragen stellen die fünf Mädels der 4. Klasse der Hauptschule Ebbs Menschen allen Alters.Ziel ihres Projekts war es, ein Video

von ihren Interviews in Kufstein zu drehen und so die Generationenun-terschiede, aber auch Gemeinsam-keiten aufzuzeigen. Es wurden Kin-dern, Eltern und Großeltern die glei-chen Fragen gestellt und so deutlich

gezeigt, wie es früher war und wie es jetzt ist. Die Idee zu diesem Pro-jekt hatte die Religionslehrerin Re-nate Pirchmoser. Die Schülerinnen erarbeiteten alle Fragen für die In-terviews selbst. Ein Highlight war der Besuch in einem Seniorenheim, denn die Bewohner haben die Ju-gendlichen mit offenen Armen emp-fangen und spannende Geschichten von früher erzählt.Anfangs war es schwierig eine Be-fragung zu filmen, doch Kathi meint voller Elan: „Jetzt haben wir schon ein bisschen Übung und es gefällt uns.“ Nachdem das Video geschnit-ten ist, wird es beim Bezirksfamili-enfest vorgeführt. Auch die Seni-oren bekommen eine Kopie des fer-tigen Videos.

Anna-Lena Schabiner

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 6

Freundschaft der GenerationenProjekt 516 | EbbsHS Ebbs und Altenwohnheim Ebbs

Im Altenwohnheim in Ebbs geht es die Tage hoch her. Neun Mädels der Hauptschule verbringen 72 Stunden ohne Kompromiss mit den Bewoh-nern/Bewohnerinnen.Zu den Aufgaben der Jugendlichen zählen unter anderem, die Senioren zu den Therapieräumen zu beglei-ten, mit ihnen zu singen und durch Spiele den Alltag zu versüßen. Be-sonders viel Spaß haben die neun beim gemeinsamen Basteln der Herbstdekoration. „Ich hätte mir nicht gedacht, dass uns die Men-schen hier so offen aufnehmen und so viel erzählen“, meinte Andrea, überrascht über die Kontaktfreudig-keit der Bewohnerinnen. Es wurden bereits Freundschaften zwischen den Generationen geschlossen und man merkt, dass sich die Teilneh-menden pudelwohl fühlen. Gegen-seitiges Geben und Nehmen wird

in diesen Tagen groß geschrieben. Die Schülerinnen können neue Ein-sichten und Perspektiven durch den Austausch gewinnen und für die Senioren ist es eine tolle Abwechs-lung zum Alltag. „Wir würden uns so

etwas öfter wünschen“, meinen die Mädels und planen schon ein baldi-ges Wiedersehen.

Anna-Lena Schabiner

Wie gut ein alter Pullover aussehen kann

Projekt 515 | St.Johann/T. Caritas Laden (CarLa)

Als Lisa-Marie erzählt, dass sie heu-te erstmals an der Nähmaschine ge-sessen ist, muss ich angesichts mei-ner eigenen Unfähigkeit in Sachen Handarbeiten kurz schlucken. Die 6 Mädchen, vier aus dem BORG Mittersill, zwei aus der Haupt-schule Waidring, nähen aus al-ten Kleidern Taschen – alle unter-schiedlich, je nach Material und Persönlichkeit der Designerin.

30 bis 40 Taschen sollen es am Ende sein, heute hätten sie von halb neun in der Früh bis drei Uhr nachmittags durchgehend ge-näht, erzählt Projektbetreuerin Debora Daurer von der Caritas. Im Caritas-Laden „CARLA“ sollen die Taschen dann verkauft werden. Die Mädchen sind zu recht stolz auf ihr Werk.

Gunda Kinzl

Dass sie dazu weit anreisen mus-sten, scheint die Mittersillerinnen nicht zu stören. Im Gegenteil, mit so viel Komfort hatten sie gar nicht gerechnet. „Wir haben gedacht, wir müssen auf Isomatten in ei-ner Kammer schlafen!“, lacht Eva. Die Werkstatt sieht sehr gemütlich aus. Saft und Plundergebäck stehen bereit, das anfängliche Chaos aus Stoff und Zwirn ist schon beseitigt.

772 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

„Sche braucht er ned sein, oba rantig!“

Projekt 521 | BrambergSeniorenwohnhaus

Glänzende Schuhe und Kinderaugen Projekt 522 | Saalfelden Kinderstrahlen Pinzgau

Wir werden sofort herzlich empfan-gen, als wir das gemütliche Zimmer betreten, in dem die „Mädls“ mitein-ander sitzen und über „Fotzhobel“ und „rantige“ Männer diskutieren.Die „Mädls“, das sind Schülerinnen des BORG Mittersill und Bewohne-rinnen des Seniorenwohnhauses Bramberg. Gemeinsam erstellen sie hier ein Wörterbuch des Pinzgauer Dialekts. Viele Dialektwörter kennen sie überhaupt nicht mehr, sagen die Jugendlichen. Umso spannender ist es zu vergleichen, wie sich Sprache über die Generationen verändert hat, und die Bedeutung ungewöhnli-cher Wörter herauszufinden.Während sich die eine Hälfte der Gruppe mit den Seniorinnen unter-hält, arbeitet ein zweites Team am Layout. Sie bringen die gesammel-ten Wörter und ihre Übersetzungen in Buchform und gestalten Einla-

dungen für die feierliche Präsentati-on des Produktes. Besonders freuen sie sich schon, ein großes Plakat mit „pädagogisch wertvollen Fingerfar-ben“ zu bemalen, scherzt Jana eine 72 Stunden ohne Kompromiss Teil-nehmerin. Bis zur Präsentation am Samstag um 14 Uhr bleibt noch viel zu tun. So motiviert wie alle bei der

Sache sind, kann man gespannt auf das Ergebnis sein.

Gunda Kinzl

Isabell lacht triumphierend: „Schaut her, wie sauber der Schuh geworden ist!“ „Der war schon vorher so sau-ber“, widerspricht Lukas, der Besit-zer der glänzend geputzten weißen Schuhe.

die Projektbetreuerin.„Eigentlich haben wir erwartet, dass wir bei dem Motto ‚Solidarität zwi-schen den Generationen’ irgendet-was mit einem Altersheim machen. Aber das hier ist auch cool“, meint Magdalena.Angst vor Ablehnung haben die Ju-gendlichen nicht. „Es ist ja für den guten Zweck und witzig auch!“, sagt Isabell.

Tobias Oder

Isabell, Elias und ihre 25 Mitschüler/innen der 5.-8. Klassen des BORG Mittersill drängen sich in einem klei-nen Raum im Pfarrheim von Saal-felden und üben Schuheputzen. Die Spenden, die sie dadurch einneh-men, gehen an den Pinzgauer Ver-ein „Kinderstrahlen“, der sich um Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten kümmert. „Uns war vor allem wich-tig, dass die Spenden in der Region bleiben.“, erklärt Krisztina Albert,

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 8

„Nur Ware ist Wahres“ Projekt 523 | Zell am See Caritas Zell am See

„Es ist uns wichtig, aufmerksam zu machen, dass Armut auch in reichen Ländern existiert.“Großteils in Eigenregie arbeitet die Gruppe des BORG Mittersill, die in Zell am See das Winter-Notschlaf-quartier für Obdachlose bezugs-fertig macht. Sie sammelt sowohl Geld- als auch Lebensmittelspenden und wird am letzten Tag auch das Quartier selbst bewohnbar machen. Dabei organisieren sie von der Pla-

nung bis zur Durchführung praktisch alles selbst. Mit dem Sammeln an-gefangen haben die Jugendlichen pragmatischerweise bei der Raif-feisenbank, die 14 Sparschweine gespendet hat. Damit treten sie an Menschen auf der Straße und in Geschäften heran. Sie informieren über 72 Stunden ohne Kompromiss und ihr Projekt. Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich: Manche ha-ben keine Zeit oder kein Interesse,

einige geben aber gerne. Da kommt an einem einzigen Vormittag eine beachtliche Summe zusammen, er-zählen die Jugendlichen stolz.Außerdem bekommen sie von Cari-tas-Mitarbeiter/innen eine Führung durch die Notschlafstelle und wer-den für das Thema „Armut“ sensi-bilisiert – denn aufgefallen ist vielen die Notschlafstelle vorher noch nie.

Gunda Kinzl

72 Tage statt 72 StundenProjekt 524 | Mittersill Behindertensportverein-Pinzgau

Wir biegen in den Lilienweg, Zeller-moos ein - Lukas, Stefan und Chri-stian lehnen lässig, wie in einem Western an einem Auto.

Spieler bis zum Moderator alles or-ganisieren. Der Erlös des Turniers geht an den Heimatverein der Mit-tersiller, den „Bulls“. Am Ende wer-den die Jungs wohl eher 72 Tage als 72 Stunden in das Projekt inve-stiert haben. Für alle Interessierten: Das Spiel findet am Samstag, den 27.10.2012 um 14.00 Uhr in der Turnhalle Mittersill statt.

Tobias Oder

Eigentlich wollten vier Maturanten der Tourismus-Schule Bramberg eine Art von Paralympischen Spielen als Maturaprojekt organisieren. Da dies aber doch eine Nummer zu groß war, beschlossen sie ein Turnier im Rollstuhlrugby zu veranstalten. Die-se Sportart wählten die Jungs vor allem deshalb, weil es in Österreich nur vier Mannschaften und sehr wenig Spiele gibt. Der Trainer der „Rugbybulls“, Sigi Buchner, unter-stützte sie am Anfang in ihrem Vor-haben und machte die Jugendlichen zu echten Rollstuhlrugby-Experten. Die vier spielten sogar selbst im Rollstuhl bei einem Spiel mit.Da eine solche Veranstaltung nicht in 72 Stunden organisiert werden kann, begannen die vier schon vor geraumer Zeit damit Sponsoren zu suchen. Auch mussten sie von der Turnhalle über die Unterkunft der

972 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

MutMachen im PongauProjekt 531 | BischofshofenVerein MutMachen Pongau/Lungau

Besser 200 statt 100 KiloProjekt 532 | BischofshofenCaritas Zentrum Bischofshofen

Wir konnten die 72 Stunden ohne Kompromiss Gruppe leider nur über ein kurzes Gespräch am Telefon in-terviewen. Aber selbst über einen Datenstrom von Bits und Bytes konnte man ihre Freude am Projekt spüren.„Mutmachen“ ist ein Projekt der Kin-der- und Jugendanwaltschaft (kija).

Dabei werden Kindern und Jugendli-che in schwierigen Lebenslagen eh-renamtliche Mentoren/Mentorinnen zur Seite gestellt, die sie ein Stück ihres Weges begleiten. Eine 72 Stunden ohne Kompromiss Grup-pe hat die Aufgabe bekommen, die Pongauer/innen über dieses Projekt zu informieren und Unternehmen

und Politiker/innen zu überzeugen, Schirmherrschaften für MutMachen zu übernehmen. Dafür klapperten sie verschiedene Orte ab und stell-ten das Projekt den jeweiligen Bür-germeistern, Bürgern und auch Un-ternehmen vor.

Franziska Ecksteiner

Siebzehn Einkaufswagen voll halt-barer Lebensmittel und Hygienear-tikel hätten sie schon gesammelt, erzählt Kadir. Alic und er stehen vor dem Merkurmarkt in Bischofshofen und berichten stolz von ihren Erfol-gen.

stellen. Die meisten der Angespro-chenen nehmen das Projekt posi-tiv auf und geben oft sogar mehr. „Gerade ältere Damen sind oft sehr großzügig“, sagen die Jugendlichen. Manche sind aber auch unfreundlich und erfinden sogar kuriose Ausre-den, um nicht spenden zu müssen. „Wenn sie unfreundlich sind, dann mag ich nicht mehr.“, sagt Kadir. Sie ermutige ihre Schützlinge dazu, Unfreundlichkeit nicht persönlich zu nehmen, erzählt uns die Klassen-vorständin der Schüler/innen. Es ist zwar anstrengend, macht ihnen aber auch sehr viel Spaß. Mittler-weile sind sie zu echten Profis der Überzeugung geworden.

Tobias Oder und Gunda Kinzl

Für das 72 Stunden ohne Kompro-miss Projekt „Jedes Kilo zählt“ posi-tionieren sich Jugendliche vom Po-lytechnikum Bischofshofen vor Su-permärkten und bitten die Einkau-fenden ein Kilo mehr zu erstehen und es der Caritas zur Verfügung zu

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Neue FarbeProjekt 533 | BischofshofenJugendtreff Liberty Bischofshofen

Bei diesem Projekt haben die acht Teilnehmer/innen die Gelegenheit, neue Farbe in den Jugendtreff „Li-berty“ zu bringen.Das Jugendzentrum besteht aus den Lagerräumen einer ehemaligen Molkerei, die umgestaltet werden sollen. In Gruppen ziehen die Ju-gendlichen los, um Sachsponsoren für Farbe und Ausstattung zu finden.

„Wir haben für das ganze Projekt keinen einzigen Euro ausgegeben“, so David, einer der motivierten 72 Stunden ohne Kompromiss-Jugend-lichen.In einer Arbeitspause steht ein ge-meinsamer Nachmittag im Senio-renheim in Bischofshofen an, wo der Austausch zwischen Alt und Jung gefördert wird.

Die acht Teilnehmer/innen von 72 Stunden ohne Kompromiss sind bunt zusammengewürfelt und kom-men aus verschiedenen Schulen. Der Gruppenleiter Uwe Braun meint: „Die Jugendlichen sind alle unter-schiedlich, aber jeder trägt seinen Teil dazu bei.“

Franziska Eckstein

Blau statt LachsrosaProjekt 534 | BischofshofenStreetwork Pongau/Caritas Zentrum Bischofshofen

Dass das 72 Stunden ohne Kom-promiss Projekt Patrick und seinen drei Mitstreiterinnen viel mehr Spaß gemacht hat als Frontalunterricht, merkt man sofort, wenn man die kleine Wohnung im obersten Stock des Reihenhauses betritt.Die vier Schüler/innen des Polytech-nikums haben voller Tatkraft die Kü-che und das Wohnzimmer einer al-

immerhin haben die vier innerhalb von 1½ Tagen mehrere Schichten Farbe in den zwei Zimmern aufge-tragen. Am Ende bleibt nur die Fra-ge, wer was gemacht hat. „Ich habe die ganze Küche gemacht!“, brüstet sich Carina. „Du hast nicht das Gelb gemacht!“, kontert Andrea.

Tobias Oder

leinerziehenden Mutter ausgemalt. Im Wohnzimmer haben Andrea, Ca-rina, Gamba und Patrick das lang-weilige Lachsgrau/-rosa mit einer guten Portion Weiß und Blau nie-dergestrichen. Die Küche wurde mit peppigem Gelb aufgemöbelt.Für die Mutter ist das ganze eine große Hilfe, auch die Betreuer der vier finden ihre Leistung super. Denn

1172 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Kunterbuntes Treiben im Kinderhaus

Projekt 535 | St.Johann/Pg. Kinderhaus Villa Kunterbunt

Hilfe zum Leben – Lebenshilfe Projekt 536 | BischofshofenLebenshilfe Bischofshofen

13 Schülerinnen der 3D des Elisa-bethinum St. Johann verbringen 72 Stunden ohne Kompromiss im Kin-derhaus Villa Kunterbunt, das in der direkten Nachbarschaft ihrer Schule liegt.Die Lehrerinnen Gabriele Pumhössel und Nina Sint haben das Projekt in-itiiert, damit die Jugendlichen sozial etwas bewirken können. Ein Teil der Jugendlichen baut einen Sinnesgar-

ten. Solch ein Garten wird barfuss begangen, um die Sinne zu schär-fen. Für diese Aufgabe haben die Mädchen unter anderem Steine an der Salzach gesucht, Äste im Wald gesammelt und Rindenmulch be-sorgt.Die Mission der anderen Gruppe ist es, ein Kasperletheater und eine Schnitzeljagd für die Kinder zu pla-nen. Alle sind top motiviert etwas

Gutes für die Kleinsten zu tun und sind mit vollem Elan dabei.Gabriele Pumhössel, stolz auf ihre Mädels, meint: „Diese Aktion ist eine absolute Bereicherung für den Schulalltag.“Am Programm steht noch ein kleines Fest für geladene Gäste, wo selbst gebackene Kuchen verspeist und die Neuigkeiten präsentiert werden.

Anna-Lena Schabiner

Elma, Emina und Jessi sind gleich für zwei Aufgaben eingeteilt. Sie helfen in der Werkstätte und dem Wohn-heim der Lebenshilfe Bischofshofen und am Nachmittag dann auch im Weltladen nebenan.Im Wohnheim leben ältere Men-schen mit Behinderung, mit denen sich die Mädchen unterhalten und Kartenspiele gespielt haben. In der Werkstätte haben sie auch selbst mit angepackt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und werden im Weltladen verkauft. Es gibt Marme-laden, Öle und Tinkturen, Schmuck sowie Arbeiten aus Holz und Ton.Die drei haben sich für genau dieses Projekt freiwillig gemeldet. Mit Men-schen, die mit einer Behinderung leben, hatten sie vorher noch nie di-rekt zu tun. Es hat sie einfach inter-essiert, sie wollten neue Erfahrun-gen sammeln und Menschen helfen,

ohne Kompromiss-Projekten kön-nen beide Seiten profitieren.

Gunda Kinzl

erzählen sie uns. Auf die Frage, ob sie viel gelernt hätten, rutscht Elma ein „Mehr als in der Schule“ heraus. So soll es sein – von den 72 Stunden

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 12

Ein Fenster zur Welt – 20 Jahre Weltladen Bischofshofen

Projekt 537 | BischofshofenWeltladen Bischofshofen

„Ihr habt ja heute einen richtigen Rekord aufgestellt!“, staunt Frau Fi-scher. Das Geld liegt vor ihr ausge-breitet am Ladentisch. Jessica, Emi-na und Elma lächeln stolz.Die drei Mädchen haben an den letzten zwei Nachmittagen Fairtra-de-Schokoriegel für den Weltladen in Bischofshofen verkauft – dabei hatten sie vor dem Projekt noch nie

etwas von diesem Geschäftsmodell gehört. „Obwohl es so eine tolle Idee ist“, schwärmt Jessica.Nachdem Geschäftsführerin Anna-Maria Fischer ihnen am ersten Tag alles gezeigt und erklärt hatte, wa-ren sie umso motivierter: „Wir ha-ben uns die Schachteln auf den Kopf gestellt und laut „Riegel zu verkau-fen“ gesungen. Da sind viele Leute

stehen geblieben und haben gekauft und gespendet!“ Insgesamt haben die drei eine beachtliche Summe eingenommen. Die kleine Aufmerk-samkeit, die Frau Fischer jedem der Mädchen zusteckt, haben sie sich wirklich verdient.

Olivia Kelnreiter

Road 72! Von der Tauernalm nach Ecuador

Projekt 538 | FlachauwinklJugend eine Welt

Bei der Raststation Tauernalm in Flachauwinkel, eine der meistbe-suchten Autobahnraststätten Öster-reichs, schlüpfen 15 Schüler/innen aus dem Lungau in die Rolle ob-dachloser Kinder.Die Jugendlichen fragen die vorbei-kommenden Leute nach Spenden für Straßenkinder in Ecuador und, ob sie Scheiben waschen oder die

zu Essen haben könnte – ohne zu bezahlen. Man fühlt sich von der Gesellschaft ausgeschlossen“, so 72 Stunden ohne Kompromiss-Teilneh-merin Susanna. „Ich bin froh, dass ich nicht so leben muss und wir et-was dazu beitragen können, dass es den Straßenkindern besser geht.“

Franziska Eckstein

Schuhe putzen dürfen. „Manche Leute sind sehr offen für das Pro-jekt, andere wollen gar nichts damit zu tun haben“, erzählt Lisa, eine der Jugendlichen. Das Essen erbetteln sich die Schüler/innen, um eine Vor-stellung vom Alltag der Kinder zu bekommen. „Die Leute schauen ei-nen komisch an, wenn man in einen Laden geht und fragt, ob man etwas

1372 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Ora et Labora – Beten und renovieren

Projekt 539 | St. Veit/Pg.Kloster Kinderalm

Gratis-Brot direkt aus der Tonne Projekt 541 | TamswegKJ Jugendgruppe Tamsweg

Die Kinderalm – eine ehemalige Heilanstalt für Lungenkranke Kinder – ist ein kleines Dorf aus Holzhütten hoch in den Bergen über St. Veit im Pongau. Dort leben derzeit 32 Mit-glieder der kleinen Schwestern von Betlehem in der Klausur.Da die Instandhaltung von Holz-

hütten sehr aufwendig ist, nutzen 6 Mitglieder der Loretto-Gemeinschaft 72 Stunden ohne Kompromiss und helfen den Schwestern dabei. Die Mädchen streichen Holztäfelungen und reparieren, was gerade anfällt.Die besondere Faszination dieser Aufgabe liegt für Burgi darin, das

Klosterleben kennenzulernen. „Das Projekt ist die einzige Möglichkeit für uns Laien an der Gemeinschaft hier teilzunehmen. Wir beten und arbeiten gemeinsam mit den Schwe-stern und dürfen sogar am Gemein-schaftsgebet teilnehmen.“

Maria Rabl

„In Wien wird täglich so viel Brot weggeschmissen wie Graz braucht“, erzählt uns 72 Stunden ohne Kom-promiss-Teilnehmer Jakob bei ei-sigen 2° Celsius am Tamsweger Marktplatz.Mit ihrem Projekt wollen die Jugend-lichen auf die Massenverschwen-dung von Lebensmitteln aufmerk-sam machen und den ersten Schritt

und jetzt sind alle dabei die Brote unter den Passanten zu verteilen.Mit einer Thermoskanne Früchtetee mit Honig und viel Motivation stehen sie wahrscheinlich bis zu Projekt-schluss noch immer dort und ver-schenken kostbares Vollkornbrot.

Stephan Felber

dagegen tun. Allein in Österreich werden pro Jahr ca. 40 Tonnen Brot weggeworfen! (kleinezeitung.at) Die kleine 72 Stunden ohne Kom-promiss-Gruppe hat am ersten Tag nach Brotrezepten gefragt und dann selbst Brot gebacken. Mit Erfolg, wie eine voll mit Brot gefüllte Mülltonne eindrucksvoll beweist. Die Tonne ha-ben sie natürlich vorher gewaschen,

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 16

Ein buntes Haus für die Jugend Projekt 545 | Bischofshofen KJ Jugendtreff Z1

Am Zimmerberg in Bischofshofen steht ein Haus, das jederzeit eine offene Tür für Jugendliche bietet. Nun kümmern sich Schüler der Po-lytechnischen Schule Bischofshofen um den renovierungsbedürftigen Treffpunkt.Aufgeteilt in mehrere Gruppen strei-chen sie Geländer und Türstök-

ke, erneuern den Gartenzaun und versorgen sich dabei selbst. Zwei Schülerinnen der Tourismusschule Bischofshofen unterstützen das Ver-sorgungsteam beim Kochen. „Vor Projektstart kannten wir uns noch nicht wirklich, aber durch Teamwork in der Küche sind wir zu einer tollen Gemeinschaft zusammengewach-

sen.“ Auch die ‚Malerinnen’ Julia und Bianca sind begeistert von ihrer Aufgabe: „Wir haben gelernt, dass genaues Arbeiten wichtig ist. Nur hätten wir die Türstöcke lieber pink als zitronengelb gestrichen.“

Eva Zöbl und Maria Rabl

Ein Stiegenhaus für den KinderhortProjekt 546 | RadstadtKinderhort der Pro Juventute Radstadt

Die Kinder spielen im Garten, wäh-rend sechs Mädchen und ein Pensio-nist das Stiegenhaus anstreichen. Schließlich ist das Gebäude, in dem sich der Pro Juventute Kinderhort in Radstadt befindet, schon über hun-dert Jahre alt.Im Rahmen von 72 Stunden ohne Kompromiss helfen nun alle zusam-

men, damit die Kinder noch länger im Haus spielen können. Ganz nach dem heurigen Motto: Solidarität der Generationen.„Eineinhalb Stöcke haben wir ge-schafft – die sind aber auch ex-tremst hoch!“, berichtet Katharina. Sie und ihre sechs Freundinnen kamen über ihre Schule, das Elisa-bethinum in St. Johann im Pongau, zum Projekt. Mittwochmorgen hat-ten sie angefangen, aber ohne Pe-ter, den Pensionisten, wären sie nie so weit gekommen. Weil er der Älte-ste ist und auch am meisten Erfah-rung mit dem Ausmalen hat, gibt er den Ton an: „Eigentlich wollt‘ ich ja gar nicht dabei sein. Aber dann bin ich hergekommen und hab diese en-gagierten Mädels einfach nicht allein lassen können...“

Olivia Kelnreiter

1772 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Next generation – Jugendgruppe hilft Kindergarten

Projekt 547 | AltenmarktJugendzentrum Altenmarkt

Schüler bauen ein Haus in Bosnien

Projekt 548 | Mühlbach/Hk. JUZ Mühlbach Knappenheim

Die Jugendlichen des Jugendzen-trums Altenmarkt haben dem Kin-dergarten Altenmarkt tatkräftig unterstützt, in die neuen Räumlich-keiten ein paar Häuser weiter, um-zusiedeln und zwei der neuen Räu-me kreativ zu gestalten: den Bewe-gungs- und den Ruheraum.Im Bewegungsraum malten die Ju-gendlichen Schatten spielender Kinder an die Wand, der Ruheraum

wurde mit Wolken ausgestattet. Au-ßerdem wurden Decken organisiert, um das neue „Nest“ der Kleinen ge-mütlicher zu machen. Sieben unse-rer treusten Besucherinnen, Dina, Isabella, Endriona, Drilona und Sa-rah, haben das Projekt eigenstän-dig und engagiert durchgeführt, alle Materialien besorgt und ihre tollen Ideen fach-frauisch umgesetzt. „Es war eine ganz tolle Erfahrung Räu-

me zu gestalten, in denen nun die Kinder unseres schönen Ortes so viel Zeit verbringen werden!“ Sie waren allesamt schon bei den letzten 72 Stunden ohne Kompromiss dabei. Die Jugendlichen haben engagiert bis am späten Samstagnachmittag durchgehalten – und das Ergebnis lässt sich sehen!

Lukas Födermair

Die Jugendlichen in Mühlbach am Hochkönig haben sich viel vorge-nommen: Sie verbringen nicht nur Zeit mit den Bewohnern des örtli-chen Altersheimes und renovieren ihr Jugendzentrum, sondern planen auch ein Haus in Bosnien.Die Umsetzung des Projekts zieht sich weit über die 72 Stunden hin-aus. Im Frühling wollen acht Schüler den Plan aus eigener Kraft umset-

schwierigkeiten helfen“, freuen sich die Mühlbacher über ihren Zuwachs aus Bischofshofen. Unterstützen kann man das Vorhaben der Ju-gendlichen mit Spenden an das Konto 07408040354, Bankleitzahl 20404, mit dem Verwendungszweck „Haus in Bosnien“.

Eva Zöbl und Maria Rabl

zen. Eine 24m2 Unterkunft für eine bedürftige Familie in Srebrenica soll entstehen. Doch bevor dies möglich ist, muss das Haus erst finanziert werden. Bei der Projektpräsentation können Interessierte Teile des Hau-ses ersteigern und somit die jun-gen Bauherren unterstützen. „Zum Glück ist Erwin in unserer Gruppe, denn er stammt ursprünglich aus Bosnien und kann uns bei Sprach-

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 18

Leben mit gewaltfreier Kommunikation

Projekt 551 | AdnetVEQ – Die Marke für Kinder

Auf dem Powerhof bei Adnet arbei-tet Ex-Boxer Conny König. Mitten im Wald in einer umgebauten Tenne trainiert er mit verhaltensauffälligen Jugendlichen.Boxen als Friedensprojekt erscheint zunächst ungewöhnlich, doch bei diesem Sport lernt man sich selbst und seine Grenzen besser kennen.

Im Rahmen von 72 Stunden ohne Kompromiss baut eine Gruppe aus dem Holztechnikum Kuchl einen Ort des friedlichen Miteinanders: Ein Tisch mit Bank entsteht auf der Lich-tung vor dem Powerhof. Geschmückt wird der Tisch mit Friedenstauben, Herzen und Boxhandschuhen aus Holz. Sie symbolisieren, wofür der

Powerhof steht: Leben mit gewalt-freier Kommunikation.Was ihnen an ihrem Projekt am be-sten gefällt? „Dass wir unser Kön-nen endlich einmal selbstständig und kreativ anwenden können!“, sind sich die Schüler/innen einig.

Olivia Kelnreiter und Gunda Kinzl

Prêt-à-porter im Seniorenheim Projekt 552 | GollingSeniorenheim

Im Seniorenheim Golling kümmern sich zehn Schülerinnen der HLW Eli-sabethinum um den letzten Schliff bevor es raus ins Rampenlicht geht. Von neugierigen Blicken der Seni-oren verfolgt, präsentieren sie auf

tausch hatten plötzlich alle Lust, mit uns über den Catwalk zu laufen“, so Anna. Die Modenschau sorgte für ausreichend Gesprächsstoff beim gemeinsamen Ausklang. Frau Mit-terhuemer, eine Bewohnerin, ver-riet: „Anfangs wollte ich nicht dabei sein, weil ich ja so schon lange für das Anziehen brauche. Aber jetzt bin ich froh, dass die Mädchen bei uns waren. Es war wirklich toll!“

Eva Zöbl

einem selbst gestalteten Laufsteg im Aufenthaltsraum gemeinsam mit ei-nigen Bewohnerinnen verschiedene Modestile. Zur Vorbereitung unter-hielten sich die jungen Mädchen mit den Damen über Trends von damals und heute. Kleider, Röcke, Hüte und vieles mehr sollten im Hinblick auf die Stile richtig kombiniert werden. „Am Anfang war es etwas schwierig, die Leute zum Mitmachen zu moti-vieren. Nach dem tollen Ideenaus-

1972 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Eine bessere Atmosphäre für’s „Chillen und Tratschen“ in 72h

Projekt 561 | Salzburg Stadtpfarre St. Elisabeth

Nur keine Masche fallen lassen! Projekt 562 | SalzburgCaritas Altenpension

Die Jugendgruppe St. Elisabeth hat sich für ihre 72 Stunden ohne Kom-promiss ein kreatives Ziel gesetzt.Mit ihrem Jugendgruppenleiter Mar-tin Gröschl gestalten sie die Aufent-halts- und Proberäume der alten

Elisabethbühne neu. „Wir wollten schon vor einiger Zeit den Räum-lichkeiten einen neuen Look verlei-hen. Martin hat uns die Teilnahme bei 72 Stunden ohne Kompromiss vorgeschlagen“, sagt Johanna, eine der sechs Jugendlichen. Vor allem Farbe soll die Wände aufpeppen. Die an der Decke verlaufenden Lei-tungsrohre werden ebenfalls bunt bepinselt. Wenn die Mädchen und Burschen der Jugendgruppe St. Eli-

sabeth nicht gerade bei der Probe der hauseigenen Band lauschen, sit-zen sie beisammen und unterhalten sich. Die geplante Neuanordnung des Sofas ist deshalb besonders wichtig. Denn neben einer Lernek-ke soll es genug Platz zum Entspan-nen geben. „Ein flauschiger Teppich kommt hinein, damit es so richtig gemütlich wird“, freut sich Nadile über ihre Aktion.

Eva Zöbl

In der Caritas Altenpension Glasen-bach heißt es: Auf die Nadeln, fertig, los! Fünf Schülerinnen des BORG Mittersill bekamen den Auftrag mit den Bewohnern kleine Häubchen zu Stricken.Der Sinn hinter dieser Aufgabe ist es, dass diese Strickwerke auf In-nocent Smoothie Flaschen gesteckt werden und dann pro verkauften Drink 30 Cent an die Caritas ge-

räumt. „Alle sind so nett zu uns und wir verstehen uns super!“, so die Mädchen. Die fünf kommen aber noch lange nicht an den Tages-schnitt der Bewohnerinnen von 10 Häubchen heran, aber es geht ja nicht nur um Quantität, sondern um einen Austausch zwischen den Ge-nerationen.

Anna-Lena Schabiner

spendet werden. Die Mädels zeigen mit diesem 72 Stunden ohne Kom-promiss Projekt was Solidarität der Generationen heißt und widerlegen zugleich das Vorurteil der faulen und frechen Jugend.Am Anfang ging das Stricken noch nicht so leicht von der Hand, aber durch die tatkräftige Unterstützung der älteren Damen wurde auch dieses Hindernis aus dem Weg ge-

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 20

Colour in your lifeProjekt 563 | SalzburgSOALP (Selbstbewusst Ohne Alkohol Leben Projekt)

Vier junge Frauen streichen Wände im Haus des SOALP – Selbstbewusst Ohne Alkohol Leben Projekt der Ca-ritas Salzburg. „Aber eigentlich geht es um Kontakt, Begegnung und Austausch“, erzählt die Leiterin des Hauses, Doris Lötsch.Dabei soll das Krankheitsbild, das abstinent lebenden alkoholkranken Menschen oft entgegengebracht

wird, normalisiert werden, indem die Bewohner/innen des Hauses für sich selbst sprechen. „Gestern Abend hatten wir eine Ein-führung und heute werden wir in einem Gruppengespräch entschei-den, welche Farben in die Küche kommen“, erzählt Carolin, eine der vier 72 Stunden ohne Kompromiss Teilnehmerinnen. Sie hatte vor dem Projekt bereits befürchtet, dass

kaum Kontakt mit den Bewohner/in-nen stattfinden würde. „Dabei wur-den wir schon mit Brötchen und Ku-chen empfangen und jetzt helfen die Bewohner/innen auch selbst überall mit!“, so Carolin weiter. Seite an Seite arbeiten Schülerinnen und ab-stinent lebende alkoholkranke Men-schen – und das Wändestreichen ist nur Nebensache.

Olivia Kelnreiter

Hochgebeetet!Projekt 564 | Salzburg Albertus-Magnus-Haus (Caritas)

Wenn man in den Garten des Al-bertus-Magnus-Haus schaut, sieht man 10 motivierte 72 Stunden ohne Kompromiss Teilnehmerinnen, wel-che eigentlich mit einer tischlerbe-gabten Burschenklasse aus dem Werkschulheim Felbertal Hochbeete herzaubern sollten. Eigentlich ……aber aufgrund eines Organisati-onsnudelsalates stehen die Mädchen jetzt alleine da. Die Felbertalklasse schupft derweil einen halben Floh-

ter wird die Rutsche für die etwas jüngeren Pensionisten auf Hoch-glanz poliert. Außerdem hat sich ein Tischlermeister bereit erklärt ein paar Hochbeete zu basteln, welche schon höchstprofessionell in der Ge-gend herumstehen.Das Team hat kein Budget, weshalb sie für Blumenerde, Gartenzwerge und Goldfische demnächst Lieder auf Salzburgs Straßen schmettern.

Stephan Felber

markt auf einen LKW. Mittlerweile haben sie sich darauf geeinigt den Garten generell in Schuss zu brin-gen, um ihn für die dort lebenden Pensionisten/Pensionistinnen wieder attraktiver zu machen.„Es ist eine Erfahrung, die man sonst durch nix anderes bekommen kann“, sagt Lara, die mit Gummi-stiefeln gepanzert einen nicht mehr als solchen erkennbaren Teich leer räumt und putzt. 5 Schritte wei-

2172 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Ins Zentrum mit den Randgruppen!

Projekt 565 | SalzburgyoungCaritas/Flüchtlingshaus der Caritas

Fisherman’s NEUProjekt 566 | Salzburg Evangelische Pfarrgemeinde A u. H.B.

„I ku singa“, heißt es in Salzburg. Die Idee des 72 Stunden ohne Kom-promiss Projektes „InterKUlturel-les Singen (I ku singa)“ wurde bei einem Workshop der 5. Klasse der BAKIP Salzburg zum Thema Flücht-linge geboren.Als die 30 Schülerinnen von der Le-benssituation der Asylanten erfuh-ren, wollten sie helfen und mit der Unterstützung von Johannes Lanser

von youngCaritas wurde dieses Vor-haben in die Tat umgesetzt.Im Vorfeld wurde fleißig geprobt bis es dann auf die Straße ging. Die Mä-dels präsentierten ihr riesiges Re-pertoire an österreichischen, engli-schen und afrikanischen Liedern auf verschiedenen Plätzen in der Stadt Salzburg. Mit den eingesungenen Spenden werden unter anderem eine Sandkiste und Spielsachen für

die Kinder im Caritas Flüchtlings-haus gekauft.„Wenn man von Asylwerbern in der Zeitung liest, hat man immer ein bestimmtes Bild vor Augen, aber wir haben im Flüchtlingshaus gese-hen, dass das so gar nicht stimmt“, bringt es Jessica auf den Punkt.

Anna-Lena Schabiner

Bei der Christuskirche in der Stadt Salzburg wurden 10 Jugendliche des 72 Stunden ohne Kompromiss Pro-jekts damit beauftragt, den neuen Jugendraum der evangelischen Kir-che zu gestalten.

mit seiner Renovierung dem Haus nach, das in den letzten Monaten auch rundum erneuert und renoviert wurde. „Wir hoffen, dass wir einmal wöchentlich ein Jugendcafé zustan-de bekommen und den Jugendraum zu einem beliebten Treffpunkt für Schüler/innen der ganzen Umge-bung machen“, so Herbert Wallinger, Jugendreferent in der Chistuskirche.

Franziska Eckstein

„Das Tolle an dem Projekt ist, dass wir für alle Jugendlichen in der Ge-gend einen Treffpunkt gestalten können“, so Jonas, einer der enga-gierten Schüler/innen. Es wurden Pläne geschmiedet, Möbel verrückt, eine neue Bar aufgebaut und Bilder zur Dekoration gemalt. Der Raum soll dann für Jugendtreffen genützt werden. Die ersten Schritte sind ge-tan, auch wenn es gilt noch einiges zu bewegen. Der Jugendtreff zieht

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 22

Feuerlöscher Projekt 567 | Salzburg Caritas Flüchtlingshaus

Die Berufsfeuerwehr braucht 4 Mi-nuten bis sie im Flüchtlingshaus der Caritas in Itzling ist. Rahmanullah übersetzt und sein Freund ist beru-higt.Die beiden Asylwerber wollen alles wissen, wenn man schon einmal die Gelegenheit hat einen echten Feuer-wehrmann zu befragen. Gemeinsam mit einer Klasse des Ausbildungs-zentrums der Caritas besuchen sie die Berufsfeuerwehr Salzburg. Lö-

schübungen, ein Küchenbrand und die Vorführung der Einsatzfahrzeu-ge sind nur Auszüge des vielseiti-gen Programms. „Es gefällt mir sehr gut. Bei uns haben wir keine solchen Geräte – wir haben seit 30 Jahren Krieg“, erzählt Rahmanullah.Die Schülerinnen freuen sich be-sonders auf die Einsatzübung im Flüchtlingshaus, die am nächsten Tag stattfinden wird. Sie haben sich bereits am Vortag ausgiebig mit der

Thematik befasst und sogar Plakate in vier verschiedenen Sprachen ge-schrieben, damit sich die Bewohner/innen des Flüchtlingshauses infor-mieren können. Denn neben dem Brandschutz wollen sie auch die Flüchtlinge besser kennen lernen, was am letzten Abend im Rahmen eines „4-Länder-Abendessen“ pas-sieren wird.

Olivia Kelnreiter

Ich will nicht betteln, aber dürfen muss ich

Projekt 568 | SalzburgJUZ YoCo, Armutskonferenz, Friedensbüro, KJ

„Das sind organisierte Banden. Die fahren danach mit dem Mercedes weg, nutzen uns aus“, so eine Mei-nung über Bettler in Salzburg, was zum Bettelverbot in der Innenstadt geführt hat. Andererseits ist Betteln ein Menschenrecht.Schüler/innen der HAK II Salzburg beschäftigen sich damit. Sie befra-

pe herausgefunden, dass es sich zu-mindest in Salzburg nicht um Ban-den handelt. Es sind Familien, Fahr-gemeinschaften, die höchstens ein Auto füllen.Eine Alternative zum Bettelverbot sind Projekte, die den Menschen in ihrer Heimat Arbeit geben. Aus ei-ner solchen Initiative heraus wer-den zum Beispiel eingelegte Gurken verkauft, um so das Überleben der Familien zu sichern.

Gunda Kinzl

gen Polizisten/Polizistinnen, Politi-ker/innen und die Bettelnden selbst. Ein sensibles Thema, stellt sich für 72 Stunden ohne Kompromiss Teil-nehmerinnen Sandra, Katharina und Medina heraus. Ohne die Presse-stelle kontaktiert zu haben, könne er leider überhaupt nichts sagen, sagt ihnen der Vizekommandant der Polizeiinspektion Rathaus. Zu vieles werde einfach falsch nach außen transportiert.Am Ende des Projekts hat die Grup-

2372 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Helfen wie die ZwergerlProjekt 569 | SalzburgDiakoniezentrum Salzburg - Haus für Senioren

WohnzimmerkulturenProjekt 571 | Neumarkt/W.Museum Fronfeste Neu-markt, Seniorenwohnheim

Die Namen mit Farbe auf die knal-lorangen T-Shirts geschmiert, malt die Projektgruppe im Diakoniezen-trum Salzburg mit vollem Einsatz das Stiegenhaus des Altenwohn-heims und den Vorraum der kleinen Kirche aus.Alle scheinen eine Menge Spaß zu haben, obwohl die Arbeit ganz schön anstrengend ist. Sie sind davon überzeugt, für eine gute Sache zu arbeiten. Caroline erzählt uns, was sie in einer Führung über das Alten-wohnheim erfahren haben. Die Be-wohner/innen können kommen und gehen, wann sie wollen und auch ih-ren Wohnbereich selbst einrichten. Das sieht man auch im heimeligen Zimmer von Charlotte Mayer. Sie freut sich unheimlich über den Be-such der 72 Stunden ohne Kompro-miss-Leute. Seit mittlerweile fünf Jahren wohnt sie im Diakoniezen-

trum und geht jeden Tag zur Mor-genandacht. Dass der Vorraum der Kapelle ausgemalt wird, findet sie „ganz goldig“. „Wie die Zwergerl“ sei die Projektgruppe hier aufgetaucht,

um zu helfen. Die Freude der alten Dame zeigt uns, dass dieses Projekt gut ankommt und sicher einen Bei-trag zur Lebensqualität leistet.

Gunda Kinzl

Im Museum Fronfeste wird hart ge-arbeitet. Das 72 Stunden ohne Kom-promiss Team aus acht Teilnehmer/innen interviewt Leute verschiede-ner Generationen und Länder über ihre Kindheit und wie es früher war, was sie vermissen und wofür sie dankbar sind.Die aufgenommenen Gespräche werden dann im Museum durch Hörstationen mit dazupassenden

sie uns sogar eine Gecko-Statue für die Ausstellung gegeben. So etwas besitzt anscheinend jeder Haushalt in Mexiko, es bedeutet etwas Ähn-liches wie ein Schutzengel für das Haus.“ Auch die Statue wird neben Uhren und Koffern bei der Präsenta-tion im Museum zu sehen sein.

Franziska Eckstein

Gegenständen und individuellen Bilderpräsentationen ausgestellt. Insgesamt werden 25 Leute be-fragt. „Es ist total spannend, was die Leute über die frühere Zeit und die verschiedenen Kulturen aus un-terschiedlichen Ländern alles er-zählen.“, so Maritye, eine der mo-tivierten Jugendlichen. „Am span-nendsten war das Gespräch mit einer Mexikanerin – am Ende hat

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 24

My Wartehäuschen is my castle Projekt 572 | Straßwalchen Seniorentageszentrum

Es ist 9 Uhr, neblig, kalt und der Tischler, bei dem man eigentlich das benötigte Material abholen sollte, hebt nicht ab.Die Freunde aus dem Werkschul-heim Felbertal besprechen noch einmal, wie die nächsten zwei Tage ablaufen werden: Vor dem Senio-rentageszentrum Straßwalchen soll ein Wartehäuschen entstehen, in dem sie bei Schlechtwetter auf den

Heimbringerbus warten können. „Wenn sie sehen, wie der Bus ge-rade wegfährt, glauben sie, sie sei-en vergessen worden und wollen nicht mehr ins Haus zurück“, erzählt die Leiterin. Wenn das Holz endlich da ist, wird sich die Gruppe darum kümmern. In der Zwischenzeit er-zählt Gruppenleiter Christoph den Senioren/Seniorinnen vom Vorha-ben. „Und wo?“, wollen diese wis-

sen. „Unter der Linde!“ Allgemei-nes Nicken. Doch bis es so weit ist, organisieren die Jungen noch eine „Senioren/Seniorinnen-Olympiade“ – Würfeln, Balancieren und Weit-werfen. Da läutet das Telefon. End-lich: Die Bretter für das Häuschen sind abholbereit.

Olivia Kelnreiter

Ein Floh reist nach Nairobi Projekt 573 | Seekirchen Sozialmarkt Seekirchen

„Der LKW steht in der Stadt und kann nicht entladen werden, weil der Kran gebrochen ist“, sagt Maria und seufzt. Sie ist verantwortlich für die acht Burschen, die ihr beim Be-laden helfen sollten. Maria ist ehrenamtliche Mitarbei-terin eines über Seekirchen hinaus bekannten Flohmarktes, der Alt-kleider sortiert, verkauft, den Rest nach Ungarn transportieren lässt und dort weiterverkauft – mit dem Erlös finanzieren sie soziale Projekte im Kongo und in Kenia. Obwohl es 120 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen gibt, fehlt es nicht an Arbeit: Die „starken 72 Stunden Mannen“ dür-fen einen Tisch mit Weihnachtssa-chen dekorieren und dann Gewand sortieren, denn alle paar Minuten hält hier ein Auto voll alter Klei-dung. Pinke Mützen werden anpro-biert, Pullover zusammengelegt und

weg“ - und landet zwei Sekunden später auf dem überdimensionalen Kleiderhaufen im hinteren Teil des Flohmarkts.

Olivia Kelnreiter

Tischdecken aussortiert. Dabei gibt es allerlei zum Lachen: „Was habt’s denn ihr für Tischdecken daheim, du, das ist doch ein Schal!“, ruft Christoph. Sie können sich nicht ei-nigen und fragen Maria: „Ein Schal. Aber der ist nicht schön, der kommt

2572 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

bunt-bunter-JUZ St. Georgen Projekt 574 | St. GeorgenJugendzentrum St. Georgen

JUZ ohne Kompromisse!Projekt 575 | BürmoosMOOS – Jugendarbeit Bürmoos

Ein Platz für die Jugend von heu-te, modern und aussagekräftig, das war das erklärte Ziel, das bei die-sem 72 Stunden ohne Kompromiss Projekt mehrere Generationen ver-binden sollte.

Das Jugendzentrum in St. Georgen bei Oberndorf hatte über die Jahre seinen Glanz verloren. Das Gebäu-de wurde vielfältig genutzt, vom Eltern-Kind-Zentrum, vom Männer-chor und von der Landjugend, was

das Leben dort bunt und vielfältig machte. Gerade das JUZ sollte hier den Jugendlichen einen „Chillfaktor“ bieten.Den Zeichen der Zeit folgend konnte nun Dank der Gemeinde das Jugend-zentrum generalsaniert werden. In dieser Situation brauchte man die generationenübergreifende Hilfe der ganzen Gemeinde, zusätzlich zum Engagement der Jugendlichen. Es galt die Ideen und Wünsche der verschiedenen Altersgruppen unter einen Hut zu bringen und damit auf-zuzeigen, dass Jung und Alt zusam-men viel erreichen können und dass man gegenseitig viel voneinander lernen kann.

Sabine Kranzinger

Keine Kompromisse wollen die Ju-gendlichen in Bürmoos eingehen, wenn es um die Gestaltung ihres neuen Jugendzentrums geht, das sie hoffentlich in einigen Monaten beziehen können! Damit sie sich in ihren vier Wänden richtig wohl füh-len brauchen sie noch Möbel und al-lerlei andere Kleinigkeiten.Daher kamen die 72 Stunden ohne Kompromiss wie gerufen, um für ih-

nefizkonzert am Samstag bereiteten die Jugendlichen ein leckeres Buffet vor. Dafür stellten sie eine Liste mit allen benötigten Lebensmitteln zu-sammen und baten vor einem Le-bensmittelgeschäft die Einkäufer/innen ihnen eine Lebensmittelspen-de mitzunehmen. Alles für ein JUZ ohne Kompromisse!

Maria Löcker, Christoph Sulzer

ren Lieblings-Treffpunkt die ortsan-sässigen Unternehmen um finanzi-elle Unterstützung zu bitten. Erfolg-reich, wie Ursula Wondraschek, Mit-arbeiterin des JUZ, berichtet: „Ich bin begeistert wie sich die Jugend-lichen für IHR Jugendzentrum ein-setzen und reinhängen. Sie werden überall freundlich aufgenommen und sind stolz auf die gespendeten Summen!“ Für ein Bürmooser Be-

72 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg 26

Good News aus Salzburg Projekt 581 | SalzburgKJ-Diözesanstelle Salzburg

Sechs Schüler/Schülerinnen und drei Studentinnen fuhren in Teams zu je drei Personen durch die ganze Erzdiözese Salzburg und berichteten über jedes Projekt. Vom Alpbachtal in Tirol über den Pongau bis nach Strasswalchen fo-tografierten und interviewten die Nachwuchsreporter/innen die en-gagierten Jugendlichen. „Diese Auf-

gabe ist eine wahnsinnige Bereiche-rung und gleichzeitig wunderschön“, meinte Olivia, die gemeinsam mit ihrer Gruppe oft bis in die Nacht hinein gearbeitet hat. „Wenn um 18 Uhr oder schon früher die anderen aufgehört haben, ist es bei uns erst richtig losgegangen.“ Auch Gun-da ist begeistert, dass die gesamte Gruppe immer im Büro blieb, bis der

letzte Text fertig war - also fast bis Mitternacht. Eva und Maria freuen sich vor allem über die vielen neu-en Eindrücke, die sie bei der Reise durchs Land bekommen haben: „Die besten Projekte waren oft an den abgelegensten Orten und wir hatten durch unsere Aufgabe die Möglich-keit anderen davon zu erzählen.“

Anna-Lena Schabiner, Maria Rabl

Mei Hoamat is dei Hoamat! Projekt 582 | Salzburg Jugendzentrum IGLU

Marlene vom JuZ IGLU ist empört, denn „Salzburg sollte eine Men-schenrechtsstadt sein“ und fordert daher von den Entscheidungsträ-gern: „Ziert euch nicht!“Von den Mitarbeiter/innen des Jun-

Bei einem Stand auf der „Schran-ne“ in Salzburg machen die jungen Leute auf dieses aktuelle Thema mit einem Improvisationstheater, Informationsmaterialien und selbst gestalteten Buttons aufmerksam. Weiters werden Unterschriften ge-sammelt, um die Abschiebung eines gut integrierten, jungen Afghanen zu verhindern. Dieser ist natürlich live dabei.Das JuZ engagiert sich schon lange für Flüchtlinge, da die Jugendlichen die Gesichter hinter den Geschich-ten kennen und auch Freundschaf-ten geschlossen haben.Auf dem Plan steht noch ein Start von Luftballons; die mit starken Mit-teilungen versehen werden, um die Finder zum Denken anzuregen.

Anna-Lena Schabiner

gendzentrums (JuZ) IGLU wurde daher das Projekt „72 lautstarke Stunden für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen. Sie wollten damit Jugend-liche mobilisieren und auch für das Thema Bleiberecht sensibilisieren.

2772 Stunden ohne Kompromiss 2012 | ED Salzburg

Lebensmittel.punkt FrauenhausProjekt 583 | GrödigFrauenhäuser Salzburg und Hallein

Knallige Farben für BlindeProjekt 584 | SalzburgSalzburger Blinden- und Sehbehindertenverband

In kleinen Gruppen stehen sie vor Merkur, Metro und BIPA, vor ihnen Einkaufswagen gefüllt mit Nudeln, Duschgel, Klopapier, Reis und noch viel mehr.Eine Schulklasse des Montessori ORG Grödig sammelt Lebensmittel und Hygieneartikel für die Frau-enhäuser in Salzburg und Hallein sowie für die Notschlafstelle in der Alpenstraße. „Es klappt wirklich gut, viele Leute haben im Radio schon von 72 Stunden ohne Kompromiss gehört und geben gerne – gestern haben wir in nur drei Stunden fünf ganze Wagerl geschafft!“, erzählt Sarah begeistert.Zur Vorbereitung setzten sie sich am Anfang des Projekts intensiv mit den Frauenhäusern auseinan-der. Eine Gruppe besuchte auch das Haus Miriam in Hallein und weiß, wie dringend dort Hilfe benötigt wird:

„Obwohl sie dort wohnen dürfen, müssen sie sich alles selbst kaufen. Wir engagieren uns, damit die Da-

men erst einmal verschnaufen kön-nen.“

Olivia Kelnreiter und Gunda Kinzl

Die frisch gestrichene Fassade sticht zwischen den grauen Einfamilien-häusern im Norden von Salzburg hervor. Die Wand des Salzburger Blinden- und Sehbehindertenver-bandes soll auffallend und knallig werden, weg von dem trüben Vor-stadtgrau.„Wir gestalten es so, damit die Leute darauf aufmerksam gemacht wer-den, dass man mit einer Sehbehin-

raum fleißig die Pinsel geschwun-gen. Dort finden die Projekte des Vereins, wie das „Frühstück im Dun-keln“ statt. Die Jugendlichen haben ein Frühstück im Dunkeln schon ausprobiert, um sich in die Lage von Blinden zu versetzen. Am Ende stellt Alexandra fest: „Unser Projekt ist si-cher das coolste von allen.“

Tobias Oder

derung leben kann.“, erklärt Alex-andra.Zuerst haben sie und ihre 6 Mitstrei-ter/innen ihre eigenen Schatten an die Wand gezeichnet. „Wir haben uns dabei von den 72 Stunden ohne Kompromiss T-Shirts inspirieren lassen“, erklärt Isabella. Neben den Schatten wird noch der Schriftzug „Gemeinsam mehr sehen“ stehen.Im Haus werden auch im Seminar-

www.72h.at

Österreichs größte Jugendsozialaktion 17.-20.10.2012

kompromisslos.

Wir danken unserem TV-Partner sowie unseren SponsorInnen:

Impressum

Projektbericht 72 Stunden ohne Kompromiss 2012der Katholischen Jugend Erzdiözese SalzburgKapitelplatz 6/3, 5020 Salzburg0662 [email protected]

Konzeption und Gestaltung: Barbara Pachta, Katholische Jugend Salzburg.Redaktionsteam: Katholische Jugend 72 Stunden ohne Kompromiss Good-Newsroom Salzburg (Projekt 581): Maria Löcker (Leitung), Franziska Ecksteiner, Agnes Eibensteiner, Stephan Felber, Lukas Födermair, Isidor Granegger, Olivia Kelnreiter, Gunda Kinzl, Sabine Kranzinger, Tobias Oder, Maria Rabl, Anna-Lena Schabiner, Christoph Sulzer, Marwin Wanke, Eva Zöbl.Lektorat: Isidor Granegger.

Druck: Buch- und Kunstdruckerei Josef Huttegger GmbH & Co KG gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens UW-Nr. 843

Danke für euren kompromisslosen

Einsatz!