774Drogen Michel

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Philipps-Universität Marburg Fachbereich Chemie Ausarbeitung zum Experimentalvortrag Organik Leitung: Prof. Dr. Neumüller, Dr. Reiß WS 08/09 Drogen Verfasst von:

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Philipps-Universitt Marburg

Fachbereich Chemie

Ausarbeitung zum Experimentalvortrag Organik

Leitung: Prof. Dr. Neumller, Dr. Rei

WS 08/09

Drogen

Verfasst von:

Sebastian Michel

1518232

Herrmannstrae 1

L3

35037 Marburg

Chemie / Sport

Inhaltsverzeichnis

31Was sind Drogen?

2Das Betubungsmittelgesetz32.1Allgemeines ber Drogen42.1.1Neue Konsumenten63Verschiedene Drogen73.1Tabak73.2Coffein113.3Alkohol133.4Medikamente163.5Cannabis203.6Opium, Heroin, Morphium20Literaturverzeichnis22

1 Was sind Drogen?

Drogen wurden im Laufe der Zeit unterschiedlich definiert. Frher waren damit getrocknete Stoffe, vor allem pflanzlicher und tierischer Herkunft gemeint. Das Wort Drogen kam ursprnglich von dem niederlndischen Wort droog = trocken.

Heutzutage bezeichnet man Drogen als Stoffe natrlicher oder synthetischer Herkunft, die psychische Effekte oder Rauschzustnde auslsen. Die Folgen solcher Drogen sind unter anderem eine erhhte Abhngigkeit.

Drogen rufen im Zentralen Nervensystem (ZNS) besondere Erlebniszustnde hervor. Sie wirken sich auf Stimmungen und Gefhle aus, zudem wird die Wahrnehmung verndert (die Umwelt kann sich zu drehen beginnen oder Gebude erscheinen farbig).

Man kann Drogen zweierlei Bedeutungen geben. Drogen im engeren Sinn unterliegen dem Betubungsmittelschutzgesetz (BtmG). Drogen im weiteren Sinn sind Handlungen oder Dinge, die ein zwanghaftes Verlangen zur Wiederholung auslsen, wie zum Beispiel Schokolade, TV, Kleptomanie oder Glcksspiele.

2 Das Betubungsmittelgesetz

Das Betubungsmittelgesetz, kurz BtmG, ist der Nachfolger des Opiumgesetz. Es ist ein Bundesgesetz, welches den Umgang mit den Betubungsmitteln regelt. Da es ein Bundesgesetz ist, ist der Geltungsbereich die Bundesrepublik Deutschland. sterreich und die Schweiz zum Beispiel haben ihr eigenes Drogen-Gesetz.

Das Betubungsmittelgesetz ist am 28. Juli 1981 in Kraft getreten. Die letzte nderung stammt vom 18. Februar dieses Jahres.

Als Anlagen beinhaltet das BtMG drei Listen mit einer Aufzhlung der

1.) nicht verkehrsfhigen Betubungsmittel

2.) verkehrsfhigen, aber nicht verschreibungsfhigen Betubungsmitteln

3.) verkehrsfhigen und verschreibungsfhigen Betubungsmitteln

Nicht verkehrsfhige Betubungsmittel bedeutet, dass Handel und Abgabe verboten sind. Heroin wre ein Beispiel fr diesen Fall. Verkehrsfhig, aber nicht verschreibungspflichtig heit, dass der Handel erlaubt, die Abgabe allerdings verboten ist. Ausgangsstoffe wie Cocabltter knnen gehandelt, aber nicht weiterverarbeitet werden. Verkehrsfhige und verschreibungspflichtige Betubungsmittel werden abgegeben nach den Regeln der BtMVV (Betubungsmittelverschreibungsverordnung), zum Beispiel Codein, ein Schmerzmittel.

Das BtmG unterscheidet zwischen illegalen (z.B. Cannabis) und legalen Drogen (Alkohol) und versucht den Brechen des Gesetzes mit harten Strafen zu unterbinden. Tter knnen mit hohen Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren belegt werden.

2.1 Allgemeines ber Drogen

Drogen haben verheerende Folgen. Allein im Jahr 2007 sind ber 103000 Menschen an den Folgen des Tabak- Konsums gestorben, ber 30000 an Alkohol und ca. 1200 an illegalen Drogen. Fr diese legalen und illegalen Drogen wurde tief in die Tasche gegriffen:

fr Tabak ~ 16 Mrd. Euro

fr Alkohol ~ 19Mrd. Euro

fr illegale Drogen ~ 2 Mrd. Euro

Das Rauchen ist in der BRD ein besonders heikles Thema. ber 18 % der 12 17 Jhrigen rauchen oder haben schon mal geraucht, knapp 35 % der ganzen Bevlkerung rauchen, was zur Folge hat, dass tglich mehr als 300 Menschen an Lungenkrebs etc. sterben.

Das Rauchen auf dem Schulgelnde in Hessen ist vor wenigen Jahren verboten worden. Zudem versucht man durch Anti- Rauch - Plakate eine Abschreckung bei den Jugendlichen hervorzurufen.

Die folgende Tabelle zeigt gngige Drogen, unterteilt in Stoffklassen, gelufiger Name und Szene-Name.

2.1.1 Neue Konsumenten

Der Trend der Jugendlichen (der neuen Konsumenten) geht in Richtung der Designer - Drogen.

Designer - Drogen sind Synthetische Drogen der 2. Generation, die von Untergrundchemikern mit viel Phantasie und Ideenreichtum verndert wurden. Der Leitstruktur (oftmals Amphetamin) wird dabei ein neuer Rest hinzugefgt, mit dem Ziel, ein Rauschmittel zu erhalten. Wirkt der Stoff nicht berauschend, ist es keine Designer - Droge.

Manche in obiger Tabelle angesprochenen Drogen kann die Polizei mit einem Drogentester nachweisen, andere werden im Blut identifiziert. Ein herkmmlicher Cocain/Cannabis - Drogentest der Polizei funktioniert, indem 3 Tropfen Urin auf ein dafr vorgesehenes Feld getropft werden und nach einiger Zeit ein roter Streifen sichtbar wird. Je nachdem ob er verschwindet oder nicht, ist man positiv oder negativ getestet.

Doch nicht immer sind Drogen der Auslser. Bei manchen Medikamenten zeigt das Gert ebenfalls einen positiven Test an, zum Beispiel bei der Einnahme von Aspirin Komplex.

D1Der Drogen - Polizeitest

Gerte:

Becherglas, Pipette, Drogentester der Polizei

Chemikalien: Aspirin Komplex, Wasser

Durchfhrung: Das Pulver einer Aspirin Komplex Packung wird in Wasser aufgelst. Dann tropft man 3 Tropfen der Lsung auf das dafr vorgesehene Feld. Nun wartet man etwa 10 Minuten.

Beobachtung:Ein roter Streifen ist aufgestiegen. Verschiedene Grenzen zeigen das Vorhandensein von unterschiedlichen Drogen an.

Auswertung:In dem Bereich, wo die Linie verschwunden ist, ist der Test positiv. In unserem Beispiel Amphetamin. Die anderen Bereiche sind negativ. Der Grund: Aspirin - Komplex beinhaltet Pseudo - Ephedrin, das zu den Amphetaminen zhlt.

3 Verschiedene Drogen

3.1 Tabak

Der Tabak (Nicotiniana Tabacum) kommt sehr hufig in

Nord-, Mittel- und Sdamerika vor.

Um aus der Pflanze den Tabak herzustellen, mssen die Bltter

getrocknet werden. Anschlieend werden die Bltter fermentiert

und klein geschnitten.

Der franzsische Diplomat Jean Nicot (1530 1604)

brachte den Tabak als Heilpflanze von Amerika nach Europa.

Das Nicotin verdankt ihm seinen Namen.

Das Nicotin wird geraucht, geschnupft oder gekaut.

Nicotin - Struktur:

Nicotin wirkt auf das zentrale Nervensystem. Die Hirnttigkeit wird sofort angeregt. Es beseitigt zudem die Mdigkeit, die Nerven werden gelhmt. Man fhlt sich entspannt, handelt langsamer. Bei zunehmender Nicotin - Zunahme verengen sich die Blutgefe.

Eine Zigarette ist ein kleines Laboratorium. ber 3800 chemische Inhaltsstoffe werden durch verschiedene Prozesse freigesetzt, unter anderem Nicotin, Carbonsuren, Aldehyde, Ketone, Zucker, Nucleinsuren, Phenole, Mangan, Kupfer und viele mehr.

V1Aldehyd Nachweis im Zigarettenrauch

Gerte:Vakuumpumpe, 3 Wege Hahn, durchbohrter Stopfen, Stativmaterial, Porzellanschale, Glasstab, Pinzette, Schere, Trockenrohr, Pipette

Chemikalien:

Calciumchlorid, Schiff`s Reagenz, Glaswolle/Watte, Zigarette

Durchfhrung:Die Apparatur wird entsprechend aufgebaut. Die Watte wird mit einigen Tropfen Schiff`s Reagenz betrufelt. Anschlieend schiebt man die Watte in die Mitte des Trockenrohres und gibt etwas Calciumchlorid davor. Um zu verhindern dass das Calciumchlorid abfllt, kann man davor wieder etwas Watte stopfen.

Nun wird der Stopfen mit der Zigarette auf das Trockenrohr gesteckt. Die Pumpe wird angeschaltet und die Zigarette angezndet. Der Versuch ist nach wenigen Sekunden beendet, die Vakuumpumpe wird dann ausgeschaltet.

Beobachtung:Die weie Watte frbt sich lila/violett.

Auswertung:Schritt 1:

Schiffs Reagenz ist Pararosanilinhydrochlorid (linkes Molekl), welches eine rote Farbe hat. Das Reagenz, welches man auf die Watte tropft ist jedoch farblos. Das liegt daran, dass man dem Pararosanilinhydrochlorid schweflige Sure zusetzt. Als Produkt erhlt man Pararosanilinleukosulfonsure (rechtes Molekl). Die Reaktion, die hier abluft, ist eine nucleophile Addition von HSO3- (Hydrogensulfit) an das Elektrophil, das C-Atom des Pararosanilinhydrochlorid. Der Chromophor des Triphenylmethanfarbstoff wird dabei zerstrt, der Kohlenstoff ist nicht mehr sp2 hybridisiert, sondern sp3, und die (-Systeme sind separiert.

Schritt 2:

Im zweiten Schritt reagiert das Amin mit dem Aldehyd. Es handelt sich um ein primres Amin, welches mit einem Aldehyd zu einem Halbaminal reagiert. Dieses Halbaminal kann leicht Wasser abspalten und es entsteht das Imin (Schiffsche Base, rechtes Molekl). Bei dieser Reaktion greift das freie Elektronenpaar des Stickstoffs den positiv polarisierten Kohlenstoff an.

Schritt 3:

Im letzten Schritt wird wieder schweflige Sure addiert. Es handelt sich dabei um eine nucleophile Addition von HSO3- an das positiv polarisierte Kohlenstoff - Atom. Es ist deshalb positiv polarisiert, da der benachbarte Stickstoff die Elektronen zu sich zieht. Anschlieend kann das Hydrogensulfit wieder eliminiert werden. Der Kohlenstoff ist wieder sp2 hybridisiert, die konjugierten ( - Systeme stehen wieder in Verbindung, das Molekl erscheint wieder farbig.

Nachdem man nun den Aldehyd nachgewiesen hat, kann man auch einen Nicotin Nachweis durchfhren.

V2Nicotin Nachweis

Gerte:

2 Becherglser, Pipetten, Reagenzglasstnder

Chemikalien:

Nicotin - Lsung

Pikrinsure

Ethanol (5%ige ethanolische Pikrinsurelsung)

Durchfhrung:In ein Reagenzglas werden einige mL Nicotin - Lsung (farblos) gegeben. Dazu gibt man einige Tropfen ethanolische Pikrinsure.

Beobachtung:Es entsteht ein gelber Niederschlag.

Auswertung:

Pikrinsure Nicotin

Pikrinsure-Anion Nicotiniumkation

Es handelt sich hierbei um eine Sure Base Reaktion. Der Hydroxylrest der Pikrinsure wird deprotoniert. Das Proton lagert sich an dem basischeren Stickstoff an. Je weniger s Charakter der Stickstoff hat, desto basischer ist er. Im 6- Ring ist der Stickstoff sp2 hybridisiert, im 5 Ring sp3. Der s Charakter im 5 Ring ist geringer, also ist es basischer. Das Produkt hat ionischen Charakter.

Tabak rauchen ist in Deutschland erst mit 18 Jahren erlaubt. Ursprnglich lag die Grenze bei 16 Jahren, aber da zunehmend Jugendliche das Rauchen als neuen Trend sahen, wurde das Gesetz gendert.

Die EG (Europische Gemeinschaft) beschloss 2003 ein Verbot von Werbung frTabak einzufhren. Dieses Gesetz verbietet Tabakwerbung in Printmedien, Dienstleistungen der Informationsgesellschaften und allen Rundfunksendern. Betroffen davon sind Fernsehen, Sport (Formel 1) etc. Deutschland ist gegen dieses Gesetz mehrmals erfolglos gerichtlich vorgegangen.

Die Folgen des Tabakrauchens kommen meist erst

einige Jahre spter und sind meist Lungenkrebs-

erkrankungen. Weiter Erkrankungen sind Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Raucherfu(siehe Foto), Neugeborene tragen bleibende Schden davon.

3.2 Coffein

Reines Coffein wurde 1819 von Runge aus Kaffeebohnen gewonnen und 1985 erstmals von E.Fischer synthetisiert.

Es kommt gebunden an Chlorogensure in Kaffeebohnen vor (1 - 1,5 %), in schwarzem Tee (bis zu 5 %) und in Cola (bis zu 1,5 %). Damit Coffein als Muntermacher wirken kann, mssen mindestens 65 mg bzw. maximal 250 mg Coffein pro Liter enthalten sein. Die Struktur des Coffeins zeigt uns folgende Abbildung:

Physiologisch wirkt Coffein erregend auf das Zentrale Nervensystem. Es blockiert dort die Adenosin Rezeptoren und sorgt dafr, dass man nicht mde wird. Zudem werden Stoffwechsel und Herzttigkeit angeregt. Hhere Dosen Coffein rufen Hndezittern und einen gesteigerten Blutdrang zum Kopf hervor.

D2Chromatographie von Coffein

Gerte:Becherglser, Kapillaren, Scheidetrichter, UV Lampe, Fn, DC - Kammer

Chemikalien:Cola, Cola coffeinfrei, Coffein Lsung 2 %ig, DC Platte, Fliemittel Chloroform/Ethanol 1:1

Durchfhrung:Zunchst wird Cola mit Dichlormethan ausgeschttelt. Dazu gibt man einige mL Cola und einige mL Dichlormethan in einen Erlenmeyerkolben und schttelt gut durch.

Um eine gute Kammersttigung zu erhalten befllt man die DC-Kammer mit dem Fliemittel etwas vor dem starten der DC.

Nun bereitet man die DC-Karte vor und gibt auf die 3 markierten Punkte jeweils einige Tropfen der Lsungen.

Beobachtung:Unter der UV - Lampe sieht man deutlich einen violetten Fleck von der reinen Coffeinlsung der Cola. Beide Flecke befinden sich auf gleicher Hhe.

Auswertung:Der Punkt der Cola und der reinen Coffein - Lsung sind eindeutig. Beide Punkte sind gleich weit gewandert, whrend bei der Cola - Coffeinfrei nichts zu sehen ist.

3.3 Alkohol

Alkohol ist eines der ltesten Getrnke. Es wurde bereits in der Bibel (1. Buch Mose (Gen.9, 20-24)) erwhnt:

9,20 Und Noah, ein Landmann, begann auch, Weinberge zu pflanzen. 9,21 Und er trank von dem Wein und wurde betrunken und lag entblt im Innern seines Zeltes. 9,22 Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Ble seines Vaters und berichtete es seinen beiden Brdern drauen. 9,23 Da nahmen Sem und Jafet das Obergewand und legten es beide auf ihre Schultern und gingen [damit] rckwrts und bedeckten so die Ble ihres Vaters; ihre Gesichter aber [hielten sie] so rckwrts [gewandt], da sie die Ble ihres Vaters nicht sahen. 9,24 Und Noah erwachte von seinem Wein[-Rausch] und erkannte, was sein jngster Sohn ihm angetan hatte.

Es gibt eine Reihe von Alkoholen, doch nur einer ist trinkbar, und zwar der Ethanol. Ethanol entsteht bei der Vergrung zucker und strkehaltiger Mineralien durch Hefe oder Bakterien. Auf diese Weise lassen sich Biere und Weine bis 15 % Alkoholgehalt herstellen.

Schnaps, Cognac und Whiskey, also hher prozentige Alkohole, werden durch Destillation hergestellt. Durch die Destillation wird die Konzentration erhht.

Ethanol Struktur:

Alkohol wird in Form alkoholischer Getrnke eingenommen oder versteckt in Pralinen, Soen etc.

Physiologisch ist Alkohol ein Krpergift, welches Rezeptoren im Gehirn hemmt und so zum Rausch fhrt. Der Alkohol tritt sofort ins Blut ein und sorgt dafr, dass das ZNS gelhmt wird. Auerdem wirkt Alkohol in manchen Fllen betubend und stimulierend. Ein Teil des Ethanols wird ber die Lunge abgeatmet, der Groteil wird von der Leber verarbeitet.

V3Alkoholtester

Gerte:

Glasrohr, Luftballon, Spatel, Pipette, Porzellanschale

Chemikalien:

Silicagel, Schnaps, Schwefelsure, Kaliumdichromat

Durchfhrung:Eine Spatelspitze Kaliumdichromat wird mit ca. 2 mL konz. Schwefelsure versetzt. Anschlieend gibt man etwas Silicagel zu, so dass die Lsung aufgesaugt wird.

Ein ca. 10 cm langes Glasrohr wird an einem ende mit etwas Watte gefllt. Dann gibt man die Substanz in das Rohr und verschliet es an der anderen Seite ebenfalls mit Watte.

In einen Luftballon gibt man einige mL Schnaps, blst den Luftballon auf und stlpt in ber das Glasrohr. Nun presst man die Luft durch das Rohr.

Beobachtung:Die orangerote Substanz frbt sich grn.

Auswertung:Schritt 1:

2 CrO42-(aq) + 2 H3O+(aq) Cr2O72-(aq) + 3 H2O(aq)

Im ersten Schritt wird aus Chromat Dichromat gebildet. Die zugegebene Schwefelsure bringt das Gleichgewicht auf die rechte Seite. Die ablaufende Reaktion ist eine Sure Base Reaktion.

Schritt 2: -1 +6

+3 +13 CH3CH2OH(l) + Cr2O72-(aq) + 8 H3O+(aq) 2 Cr3+(aq) + 3 CH3CHO(aq) + 15 H2O gelb

grn

Die zweite ablaufende Reaktion oxidiert den Ethanol zum Aldehyd. Das Kohlenstoff wechselt seine Oxidationszahl von -1 auf + 1. Dichromat wird reduziert zu Cr3+. Die grne Farbe kommt nicht etwa von dem Chrom - Ionen, sondern von einem Chromkomplex, der sich kurzzeitig bildet. Bei dieser Reaktion handelt es sich um eine Redoxreaktion.In Deutschland betreiben rund 6,1 Mio. Menschen riskanten Alkoholkonsum. Nicht selten wird als Todesursache bermiger Alkoholkonsum angegeben. Die BRD beklagt jhrlich 42000 Alkoholtote. Das Einstiegsalter liegt heutzutage bei 14 Jahren. Flat Rate Trinken (einmal bezahlen endlos trinken; auch Koma trinken genannt) wird bei den Jugendlichen schon als Selbstverstndlichkeit angesehen.

Alkohol trinken ist in Deutschland erst ab 16 Jahren legal. Ein Einstiegsalter von durchschnittlich 14 Jahren diesbezglich sehr alarmierend.

3.4 Medikamente

Medikament stammt vom lateinischen medicamentum und wird bersetzt als Heilmittel. Heilmittel / Medikamente sind Arzneimittel, die zur Heilung, Vorbeugung oder Linderung einer Krankheit dienen. Sie sind natrlichen Vorkommens, knnen aber auch synthetisiert werden. Seele und Krper werden positiv beeinflusst.Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken bzw. das seelische Bewusstsein verndern, werden Psychopharmaka genannt.

Psychopharmaka lassen sich in fnf Untergruppen aufteilen:

Antidepressiva

Neuroleptika

Tranquillantien

Psychostimulantien

Halluzinogene

Im folgenden Abschnitt wird es berwiegend um Beruhigungs- oder Schlafmittel gehen. Wie der Name schon sagt, wirken diese Mittel schlaffrdernd, entkrampfend, angstlsend und beruhigend. Die Folgen dieser Psychopharmaka sind seelische Abstumpfung, Verwahrlosung, krperlicher Zerfall. Dies kann bis zur Atemlhmung fortschreiten, was anschlieend zum Tod fhrt.

Generell werden Psychopharmaka anal oder oral eingenommen oder injiziert. Die regelmige Einnahme fhrt zu psychischer und physischer Abhngigkeit. Ein Entzug ist durch schwitzen, zittern und Schlaflosigkeit gekennzeichnet.Eine als Schlafmittel bzw. Antiepileptika wirkende Substanz ist Phenobarbital. Phenobarbital ist ein Derivat der Barbitursure. Die Barbitursure wurde erstmals 1863 durch Adolf von Bayer hergestellt.

Barbitursure

Barbiturat

PhenobarbitalBarbitursure liegt im Krper als Salz vor. Es ist inert, d.h. chemisch unreaktiv.

Wichtig:

Die Wirkung als Schlafmittel setzt erst ein, wenn beide H-Atome am C-5-Atom durch Alkyl (mind. zwei C-Atome) und mind. einen Cycloalkylring substituiert sind (Bsp.: Phenobarbital).Im Vortrag wurde das Medikament Luminal vorgestellt. Es beinhaltet den Wirkstoff Phenobarbital. Es findet Einsatz bei der Behandlung von Epilepsiekrankheiten und in der Narkosevorbereitung. Luminal fllt unter das Betubungsmittelschutzgesetz und ist seit 1992 als Schlafmittel verboten.V4Barbiturate Nachweis nach ZwikkerGerte:

Pipette, Becherglas, Reagenzglser, Glasstab

Chemikalien:

Methanol, Lsung aus 10%iger Cobaltnitrat und Calciumchlorid,Natronlauge

Durchfhrung:Die Tablette wird in Methanol aufgelst. Dann gibt man einige mL der 10%igen Lsung hinzu. Anschlieend gibt man einige Tropfen NaOH dazu.

Beobachtung:Nach Zugabe von Natronlauge frbt sich die Lsung tief violett.

Erklrung:Es bildet sich ein tetraedrischer, neutraler Komplex, der violett gefrbt ist.

3.4.1. Tranquillizer

Typische Tranquillantien sind Benzodiazepine. Benzodiazepine sind bizyklische Verbindungen, bei denen ein Benzolring an einem siebengliedrigen Ring sitzt, der zwei Stickstoff - Atome besitzt.

Das bekannteste Benzodiazepin ist Diazepam und trgt den Handelsnamen Valium.

1,4 - Benzodiazepin ValiumLeo Sternbach entwickelte erstmals Diazepam. 1963 wurde es von der Firma F. Hoffmann - La Roche unter dem Handelsnamen Valium auf den Markt gebracht. Benzodiazepine gelten als die Medikamente mit der hchsten Missbrauchsrate. Sie unterliegen ebenfalls dem Betubungsmittelgesetz. Um die Wirkung des Medikaments zu testen, hat man Hunden einige mg verabreicht. Die Hunde schliefen 33 Stunden am Stck und brauchten weitere 19 Stunden um wieder vllig normal zu sein.

Valium wird eingesetzt als Schlafmittel, zur Behandlung von Angst- und Unruhezustnden und gegen epileptische Anflle. Die Reaktionszeit wird erheblich verlngert, es fhrt zu einer Art Trance - Zustand. Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum besteht Vergiftungsgefahr. V5Nachweis von BenzodiazepinenGerte:Demoreagenzglas, Reagenzglashalter, Pipette, Spatel, Becherglser

Chemikalien:Diazepam, Natronlauge, Dinitrobenzol, Aceton

Durchfhrung:Man lst die Tablette in Aceton auf. Dann gibt man einige Tropfen Natronlauge hinzu und schttelt kurz um. Dann gibt man eine Spatelspitze Dinitrobenzol hinzu.

Beobachtung:Nach Zugabe der Spatelspitze Dinitrobenzol frbt sich die Lsung violett.

Auswertung:

Das freie Elektronenpaar der Hydroxylgruppe greift das Proton des Kohlenstoffs an. Es spaltet sich Wasser ab und an dem Kohlenstoff bleibt ein Elektronenpaar zurck und damit eine negative Ladung, die durch die benachbarten Carbonylgruppen stabilisiert wird. Bei der Zugabe von Dinitrobenzol greift das freie Elektronenpaar das Dinitrobenzol in ortho / para - Position an. Es bildet sich ein Meisenheimer Komplex. Die negative Ladung kann gut stabilisiert werden und ist ausschlaggebend fr die violette Farbe.3.5 Cannabis

Der botanische Name der Cannabispflanze lautet Cannabis sativa. Die Pflanze wchst berwiegend in sonnigen, warmen Lndern. Sie schtzt sich mit einem Harzberzug vor den starken Strahlen der Sonne und somit vor der Austrocknung. Dieser Harzberzug enthlt die wirksame Droge.Aus der Cannabispflanze lassen sich zwei Drogen herstellen. Zum einen das Marihuana, was man erhlt, wenn man die Bltter und Blten klein schneidet und trocknet, zum anderen das Haschisch, welches nur aus dem Harz gewonnen wird und etwa 5 10 mal strker wirkt.

Cannabis ist die am hufigsten konsumierte und gehandelte illegale Droge, die den Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) enthlt. Haschisch oder Marihuana werden vermengt mit Tabak geraucht, manchmal in Pfeifen oder auch pur.Cannabis hat verschiedene Wirkungen:

Zunchst gehobene Stimmung und Gelassenheit

Sinneswahrnehmungen werden verndert

Orientierungsverluste

Rededrang, wobei oft der rote Faden verloren geht

Herzschlag erhht sich

Die Gefahr genetischer Schden ist gro. Nach dem Konsum ist man, nach den oben genannten Punkten, verkehrsuntchtig.Immer wieder wird Haschisch als Einstiegsdroge in den Heroinkonsum bezeichnet.3.6 Opium, Heroin, Morphium

Erstmals wird Opium im Jahr 4000 v. Chr. erwhnt. Im 19. Jahrhundert exportieren englische Kaufleute groe Mengen von Indien nach China. Als man erkannte, dass Opium grtenteils als Droge konsumiert wird, forderte der chinesische Kaiser die englische Knigin zum Handelsstopp auf. Daraufhin brach 1839 1842 der erste Opiumkrieg aus.In Europa kommt es erst 1865 zu greren Problemen, als die Injektionsnadel erfunden wurde. Um den Drogenproblemen entgegenzuwirken, versuchte man Morphin durch gezielte Moleklvernderungen umzugestalten.

Das Ergebnis prsentierte die FF Bayer Elberfeld, die das Produkt mit folgendem Slogan bewarb:

der neue Hustensaft, der ebenfalls rauschmildernd wirkt

Es handelte sich dabei um Heroin, welches man ohne Rezept oder Verschreibung in der Apotheke kaufen konnte.

Die Grundsubstanz Opium wird aus Schlafmohn gewonnen. Schlafmohn gehrt zu den Mohngewchsen, von denen es ber 600 gibt, doch nur eine produziert das gewnschte Alkaloid. Opium wird geraucht oder gegessen, Morphium und Heroin werden gespritzt oder geschnupft.

Bereits die einmalige Einnahme kann zur Abhngigkeit fhren. Die lngerfristige Einnahme fhrt zu Gedchtnisstrungen, Leistungsabfall, krperlichem Zerfall und sozialem Abstieg.

Wie Opium, Heroin und Morphium wirken und wie man die Wirkung simulieren kann, hat der Autor Walter Moers wie folgt formuliert:

Wirkung:

Lebensmde, aber zu feige zum Sterben? Fr den ist Heroin genau das richtige. Ein Heroinkick gibt Ihnen all die Liebe, die Sie von Ihrer Schwiegermutter nicht bekommen haben.Simulation:

Lsen Sie eine Familienpackung Baldrian in einer Flasche Pernod auf, trinken Sie alles zgig mit dem Strohhalm aus und schlagen Sie sich die Flasche ber den Schdel.

Literaturverzeichnis

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Roth/Blaschke, Pharmazeutische Analytik, Thieme 1981

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Elisabeth Unseld, Nachweis natrlich vorkommender Benzodiazepine in biologischem

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G.Wagner, Chemie im Kopf - Das Thema illegale Drogen im Chemieunterricht, NIU-C, 2000

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Vollhardt/Schore, Organische Chemie, Wiley-VCH, 2000

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http://www.unimuenster.de/imperia/md/content/pharmaz_und_med_chemie/studieren/semester/8semester/farbreaktion.pdfwww.chids.de

Kaffe, Tee, Kakao, Cola-Getrnke, Guarana

Alkohol

Coffeinhaltige Genussmittel

Tabak/Nicotin

Kultur-Drogen

Enthalten in Klebern, Haarspray

Lachgas

Lsemittel

Inhalantien

XTC, Adam. China white, Angel Dust

Ecstasy

PCP

Designer-Drogen

Hasch, Stoff, Dope

Grass, Pot

Haschisch

Marihuana

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1 2 3

1: 2%ige Koffein-Lsg.

2: Cola

3: Cola (koffeinfrei)

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EMBED ACD.ChemSketch.20

EMBED ACD.ChemSketch.20 \s

EMBED MSPhotoEd.3

Cannabis

Trip, Acid

Peyotl

LSD

Mescalin

Psychedelische Drogen

Brown Sugar, Schnee

Heroin

Opium, Morphium

Zentral wirkende Schmerzmittel

Speed, Ice

Koks, Schnee

Amphetamine

Cocain, Crack

Psychostimulantien

EMBED Unknown

EMBED Unknown

EMBED Unknown

EMBED Unknown

EMBED Unknown

Szene-Namen

Gelufiger Name

Stoffklasse

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www.wikipedia.de

http://www.bonner-politik-forum.de/

http://www.bonner-politik-forum.de/

Tabelle aus Chemie im Kopf, G.Wagner, NIU-C, 2000

Mechanismus teilweise von www.chids.de

Bild von www.wikipedia.de

Bibelpassage aus Mose, Altes Testament

Foto von www.wikipedia.de

Zitate von Walter Moers

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