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21 InteriorFashion 2|2018 Im September 2017 eröffnete die Yorck-Gruppe das Kino Delphi Lux in Berlin mit insgesamt sieben Sälen und knapp 600 Sitzplätzen. Batek Architekten und Ester Bruzkus Architekten zeichneten für die Gestal- tung der öffentlichen Bereich sowie der Kinosäle ver- antwortlich. Durch die enge Nachbarschaft zu Kunst- und Kultureinrichtungen folgten die Architekten der Idee, die Säle wie individuelle Exponate einer Galerie zu inszenieren. Jeder Saal ist somit eine in sich stim- mige Welt mit einer klar ablesbaren Außenhülle, die in Dialog mit der Farbigkeit im Inneren steht. Einer der Säle erinnert von außen mit seiner Astkiefer-Verklei- dung und aufgesetzten Leisten an die Rückseite einer Bühnenkulisse, während das Innere des Saales in sat- tes Theaterrot getaucht ist. Ein weiterer Saal ist ganz in Schwarz gehalten. Er wird von einem verwinkelten Grafische Lichtlinien finden sich in den öffentlichen Bereichen und ziehen sich auch durch alle Kinosäle. Foto: Marcus Wend | www.bruzkusbatek.com Netz aus Lichtlinien durchzogen, und die Grenzen des Raumes scheinen sich aufzulösen. Durch die Anwen- dung von RGB-LED-Technik kann er in beliebig viele Farben getaucht werden. Das Thema der Lichtlinien spielt auch in den öffentlichen Bereichen eine Rolle und spiegelt sich ebenfalls in der Möblierung wider. Kunst-und-Bau-Arbeiten „Beautiful Wall #25“ des Duos Sabine Lang/Daniel Baumann und „Zeitimporte“ von Yves Netzhammer ge- genüber. Das „Sihl easy2wall“-Team hat hierfür eine Ausstellungs- konzeption entwickelt, die die Räumlichkeiten und das Format der Architektur Galerie Berlin einbindet. Durch ihre eindrückliche Größe und Qualität erleben die Besucher die räumliche Wirkung der dargestellten Kunstwerke. Dem Besu- cher der Galerie soll dabei aufgezeigt werden, wie Kunst und Archi- tektur in ihrem Zusammenwirken Mehrwerte generieren, ohne dabei ihre Autonomie aufzugeben. Auf der Längswand der Galerie werden anhand von Fotos, Modellen und Plänen die beiden künstlerischen Arbeiten in den Kontext der zwei Architekturprojekte gestellt. Das Kunstwerk „Beautiful Wall #25“ befindet sich innerhalb eines 300 Meter langen Korridors in der Energiezentrale Forsthaus Bern. Die Künstler erschufen hierzu eine räumliche Malerei, die beim Betrachter über eine aus dem Verbrennungsprozess abgeleitete Logik gleichzeitig Zonierung und Verortung erzeugt. Für die bauliche Umsetzung wurden die Farbflächen mittels PU-Farben direkt auf Wand, Decke und Boden des Korridors aufgetragen. Das Kunstwerk „Zeitimporte“ interpretiert die Genossenschafts- siedlung Grünmatt in Zürich. Der Künstler schafft hierfür ein visuell- gedankliches Orientierungssystem, indem er Betonabgüsse zu- rückgebliebener Gegenstände der Vorgängersiedlung zu imagina- tiven Erzählungen stilisiert. Gemeinsam mit den Experten von „Sihl easy2wall“ werden für jedes Projekt individuell Material der Tapete sowie passende Größe, Farbigkeit, Position und Auflösung des Sujets bestimmt und in Musterdrucken getestet. Eingesetzt wurde die Glasvlies-Tapete „Prepasted Systexx Glass- Fibre Design2wall Latex 280 matt“, die sich nicht nur sehr schnell applizieren, sondern auch für weitere Ausstellungen wiederverwen- den lässt. www.easy2wall.com Durch Größe und Qualität der Darstellung ist die räumliche Wirkung des Kunstwerkes „Zeitimporte“ spürbar. Fotos: Jan Bitter Auf der Längswand treten die beiden künstlerischen Arbeiten in den Kontext. Der 300 m lange Korridor ist Leinwand für das Kunstwerk „Beautiful Wall #25“. Ein künstlerisches Ausstellungskonzept – umgesetzt mit „Sihl easy2wall“. Graber Pulver Architekten stellen im Rahmen der Ausstellung „Graber Pulver – Rencontres“ das Aufeinandertreffen von Kunst und Architektur zur Diskussion. Direkt auf die Wand tapeziert stehen sich an den Stirnseiten des Raumes die beiden

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Im September 2017 eröffnete die Yorck-Gruppe das Kino Delphi Lux in Berlin mit insgesamt sieben Sälen und knapp 600 Sitzplätzen. Batek Architekten und Ester Bruzkus Architekten zeichneten für die Gestal-tung der öffentlichen Bereich sowie der Kinosäle ver-antwortlich. Durch die enge Nachbarschaft zu Kunst- und Kultureinrichtungen folgten die Architekten der Idee, die Säle wie individuelle Exponate einer Galerie zu inszenieren. Jeder Saal ist somit eine in sich stim-mige Welt mit einer klar ablesbaren Außenhülle, die in Dialog mit der Farbigkeit im Inneren steht. Einer der Säle erinnert von außen mit seiner Astkiefer-Verklei-dung und aufgesetzten Leisten an die Rückseite einer Bühnenkulisse, während das Innere des Saales in sat-tes Theaterrot getaucht ist. Ein weiterer Saal ist ganz in Schwarz gehalten. Er wird von einem verwinkelten

Grafische Lichtlinien finden sich in den öffentlichen Bereichen und ziehen sich auch durch alle Kinosäle.

Foto: Marcus Wend | www.bruzkusbatek.com

Netz aus Lichtlinien durchzogen, und die Grenzen des Raumes scheinen sich aufzulösen. Durch die Anwen-dung von RGB-LED-Technik kann er in beliebig viele Farben getaucht werden. Das Thema der Lichtlinien spielt auch in den öffentlichen Bereichen eine Rolle und spiegelt sich ebenfalls in der Möblierung wider.

Kunst-und-Bau-Arbeiten „Beautiful Wall #25“ des Duos Sabine Lang/Daniel Baumann und „Zeitimporte“ von Yves Netzhammer ge-genüber. Das „Sihl easy2wall“-Team hat hierfür eine Ausstellungs-konzeption entwickelt, die die Räumlichkeiten und das Format der Architektur Galerie Berlin einbindet. Durch ihre eindrückliche Größe und Qualität erleben die Besucher die räumliche Wirkung der dargestellten Kunstwerke. Dem Besu-cher der Galerie soll dabei aufgezeigt werden, wie Kunst und Archi-tektur in ihrem Zusammenwirken Mehrwerte generieren, ohne dabei ihre Autonomie aufzugeben. Auf der Längswand der Galerie werden anhand von Fotos, Modellen und Plänen die beiden künstlerischen Arbeiten in den Kontext der zwei Architekturprojekte gestellt.Das Kunstwerk „Beautiful Wall #25“ befindet sich innerhalb eines 300 Meter langen Korridors in der Energiezentrale Forsthaus Bern. Die Künstler erschufen hierzu eine räumliche Malerei, die beim Betrachter über eine aus dem Verbrennungsprozess abgeleitete Logik gleichzeitig Zonierung und Verortung erzeugt. Für die bauliche Umsetzung wurden die Farbflächen mittels PU-Farben direkt auf Wand, Decke und Boden des Korridors aufgetragen.Das Kunstwerk „Zeitimporte“ interpretiert die Genossenschafts-siedlung Grünmatt in Zürich. Der Künstler schafft hierfür ein visuell- gedankliches Orientierungssystem, indem er Betonabgüsse zu-rückgebliebener Gegenstände der Vorgängersiedlung zu imagina-tiven Erzählungen stilisiert. Gemeinsam mit den Experten von „Sihl easy2wall“ werden für jedes Projekt individuell Material der Tapete sowie passende Größe, Farbigkeit, Position und Auflösung des Sujets bestimmt und in Musterdrucken getestet.Eingesetzt wurde die Glasvlies-Tapete „Prepasted Systexx Glass-Fibre Design2wall Latex 280 matt“, die sich nicht nur sehr schnell applizieren, sondern auch für weitere Ausstellungen wiederverwen-den lässt. www.easy2wall.com

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Durch Größe und Qualität der Darstellung ist die räumliche Wirkung des Kunstwerkes „Zeitimporte“ spürbar. Fotos: Jan Bitter

Auf der Längswand treten die beiden künstlerischen Arbeiten in den Kontext.

Der 300 m lange Korridor ist Leinwand für das Kunstwerk „Beautiful Wall #25“.

Ein künstlerisches Ausstellungskonzept – umgesetzt mit „Sihl easy2wall“.

Graber Pulver Architekten stellen im Rahmen der Ausstellung „Graber Pulver – Rencontres“ das Aufeinandertreffen von Kunst und Architektur zur Diskussion. Direkt auf die Wand tapeziert stehen sich an den Stirnseiten des Raumes die beiden

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Nur ohne Ablenkung entfaltet die Kunst ihre Kraft, weshalb Galerien ihre Werke im „White Cube“ ausstellen. Auf der Basis so eines schlicht weißen Raumes gestalteten Batek Architekten die Praxis eines Zahnarztes in der Tauentzienstraße in Berlins Wes-ten. Den Empfangstresen aus Aluminium setzen sie wie eine Skulptur vor das mini-malistische Weiß, genau wie die ihn einrahmenden gelben Einbauschränke. Farblich abgestimmt: eine frei im Raum installierte Trennwand zum Wartebereich, wo hölzerne Polstermöbel und ein bespanntes Sideboard Wärme schaffen. Weiße Arbeitszeilen aus dem Nanomaterial „Fenix“ lassen in den lichtdurchfluteten Behandlungszimmern medizinische Professionalität dominieren, während schwarz gerahmte Kunstwerke wohnliche Akzente setzen.

Im November 2017 wurde das neue Stationäre Kinder- und Jugendhospiz in der Stuttgarter Diemershaldenstraße eingeweiht. Die ehemalige Villa Wittmann ist seit Anfang Dezember das Zuhause und ein Ort der Erholung für Kinder und Jugendliche, die lebensverkürzt erkrankt sind. Auch für die Eltern bietet das neue Gebäude Räumlichkeiten, um ihr Kind zu begleiten und in einem würdigen Rahmen Abschied zu nehmen. Die Stuttgarter Nimbus Group war mit dem Geschäftsführer und Architekten Dietrich F. Brennenstuhl bereits in einer sehr frühen Phase in die Lichtplanung eingebunden und hat von den Außenanlagen über den Empfangsbereich bis hin zu den Therapie-bereichen, Kinderzimmern und Elternappartements auch das besonders sensible Abschiedszimmer beleuchtet. „Wir sind hellauf begeistert von der Beleuchtung“, so die Projektleiterin Elvira Pleiderer, „sie gibt den Räumen Weite und wirkt auf alle äußerst wohltuend. Die gemeinsame Planung ist in jeder Hinsicht großartig gelaufen, und die Beleuchtung wertet unsere gesamten Räumlichkeiten auf.“ Genau das war die Absicht der Nimbus Group, die sich der Einrichtung auch privat verbunden fühlt. „Für mich persönlich und für die Nimbus Group war es eine besondere Herausforde-rung, bei dieser sensiblen Nutzung das passende Konzept zu entwickeln und den Räumen möglichst viel Wärme zu geben. Das Licht macht es neben vielen anderen Aspekten auch ein wenig leichter, sich ein Stück zuhause zu fühlen“, ergänzt Bren-nenstuhl. Die Nimbus Group hat in der Planung mit dem Architekten Rolf Mühleisen zusammen-gearbeitet und der Einrichtung einen Großteil der Leuchten gespendet.

Im Empfangsbereich leuchtet unter anderem das „Lighting Pad“, eine moderne Alternative zum Kronleuchter. Fotos: Nimbus / Uwe Diez | www.nimbus-group.com

Belebendes und leichtes Licht für die sensible Nutzung der Räume.

Polstermöbel verleihen dem Wartebereich Wohnlichkeit. Fotos: Marcus Wend | www.batekarchitekten.com

Ein modernes und farblich akzentuiertes, offenes Raumkonzept durchzieht die neue Internisten-Praxis in Markgröningen: Hochglanzoberflächen von Tresen und Wänden sorgen für ein sauberes und hochwertiges Erscheinungsbild der Räume. Natürlich sollte auch der Bodenbelag zum ästhetischen Gesamtbild beitragen und zudem rei-nigungsfreundlich sein. Die Architekten Bangert Krawczyk entschieden sich deshalb für das Beschichtungssystem „Sika ComfortFloor PS-64“ der Sika Deutschland GmbH. Der weiße, 6 mm starke Bodenbelag fügt sich perfekt in die Raumgestaltung ein und schützt den Boden optimal vor äußeren Einflüssen und mechanischer Belas-tung. Die zweikomponentige, hochelastische, lösemittelfreie und nicht vergilbende Polyurethanbeschichtung lässt den Boden auch langfristig ästhetischen Anforderun-gen gerecht werden. Mechanisch beständig und lichtecht, behält er somit auch bei starker Sonneneinstrahlung seine Farbe. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die durch Umweltdeklarationen (EPD) bestätigte Nachhaltigkeitsleistung. Das Produkt ist löse-mittelfrei, AgBB-geprüft und bauaufsichtlich für die Verwendung in Aufenthaltsräumen zugelassen. Das Zertifikat bestätigt, dass Sikafloor-3000 nur sehr geringe VOC-Emis-sionen auslöst. Auch die Verarbeitung der verschiedenen Schichten war schnell und komfortabel durchzuführen. In nur fünf Tagen wurde der Boden auf den 430 qm ver-legt. Die Versiegelung „Sikafloor-304 W“ verleiht ein mattes Finish und ist wie jede Schicht geruchsarm und nicht vergilbend.

Das System wirkt trittschalldämmend und sorgt aufgrund der hohen Schichtdicke für einen angenehmen Gehkomfort. Fotos: Sika | www.sika.de