7.Leib und Körper Prof. Dr. Robert Gugutzer 16. Juni 2011.
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7. Leib und Körper
Prof. Dr. Robert Gugutzer
16. Juni 2011
Gliederung
1. Helmuth Plessner: Sein und Haben des Körpers
2. Hermann Schmitz: Leib und leibliche Kommunikation
3. Leibliche Kommunikation im Tanz
4. Körper der Gesellschaft
5. Verkörperungen des Sports
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1. Helmuth Plessner:Sein und Haben des Körpers
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1. Sein und Haben des Körpers
Helmuth Plessner (1892 – 1985)
Philosophische Anthropologie
„Die Stufen des Organischen und der Mensch“ (Berlin 1928)
„Der Mensch ist sein Körper, und er hat einen Körper.“
Der menschliche Körper ist die Zweiheit von Sein und Haben.
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1. Sein und Haben des Körpers
„Exzentrische Positionalität“
Beziehung Organismus – Umwelt
Mensch ist „exzentrisch“ zu sein Umwelt positioniert
Sein im Körper: im Hier-Jetzt stehen
Haben des Körpers: Hier-Jetzt-Stellung überschreiten
„Ist das Leben des Tieres zentrisch, so ist das Leben des Menschen, ohne die Zentrierung durchbrechen zu können, zugleich aus ihr heraus, exzentrisch. Exzentrizität ist die für den Menschen charakteristische Form seiner frontalen Gestelltheit gegen das Umfeld.“
(Plessner 1982: 291f.)
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1. Sein und Haben des Körpers
Körpersein und Körperhaben
Körpersein
•Sein im und als Körper
•körperliche Existenz als Organe, Muskeln, Nerven, Gliedmaßen, Hormone etc.
Körperhaben
•Körper als Instrument, Werkzeug, bewusstes Mittel zum Zweck
•sich selbst vergegenständlichen, reflexives Selbstverhältnis
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1. Sein und Haben des Körpers
Zweiheit von Körpersein und Körperhaben
„Das Ziel der Beherrschung, entweder im Dienst der Bejahung körperlichen Daseins und dann bald auf Spitzenleistung, bald auf völlige Entspanntheit, d.h. Grazie gerichtet, oder aber im Dienst der Körperverneinung, der Askese und Weltflucht, ist dem Menschen durch seine physische Existenz gestellt: als Leib im Körper. Mit dieser Doppelrolle muss sich jeder vom Tage seiner Geburt an abfinden. Jedes Lernen: zu greifen und die Sehdistanzen den Greifleistungen anzupassen, zu stehen, zu laufen usw. vollzieht sich auf Grund und im Rahmen dieser Doppelrolle. Der Rahmen selbst wird nie gesprengt. Ein Mensch ist immer zugleich Leib (Kopf, Rumpf, Extremitäten mit allem, was darin ist) – auch wenn er von seiner irgendwie ‚darin‘ seienden Seele überzeugt ist – und hat diesen Leib als diesen Körper.”
(Plessner 1982: 238).
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1. Sein und Haben des Körpers
Struktur derexzentrischen Positionalität
Charakteristika Welt-Bezug Doppel-aspektivität
Körpersein- Sein innerhalb des Leibes- biologisch-organische Existenz (Gliedmaßen, Rumpf, Sinne etc.)- Hier-Jetzt-Sein- Zustandsstellung
Innenwelt Seele und Erleben
Körperhaben- Sein außerhalb des Leibes- Instrumenteller und expressiver Umgang mit dem Leibsein- Außersichsein- Gegenstandsstellung
Außenwelt Leib und Körperding
Selbst (Ich) - Einheit von Leibsein und Körperhaben
- Selbststellung
- Einheit von Innen- und Außenwelt,- Balance von Leibsein und Körperhaben
Seele, Erleben, Leib,
Körperding
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2. Hermann Schmitz:Leib und leibliche Kommunikation
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2. Leib und leibliche Kommunikation
Hermann Schmitz (geb. 1928)
Begründer der sog. „Neuen Phänomenologie“
„System der Philosophie“ (Bonn 1964 – 1980)
‚der‘ Philosoph des Leibes bzw. des Spürens
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2. Leib und leibliche Kommunikation
Schmitz und Plessner
Körpersein = Leben im Hier-Jetzt / Leben in der Gegenwart
Gegenwart ist leiblich spürbar
Körpersein = Leib
Menschsein heißt, in der Zweiheit von Leib und Körper zu leben.
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2. Leib und leibliche Kommunikation
Was ist der Leib?
Räumliche Struktur des Leibes „Kategoriensystem“ bzw. „Alphabet der Leiblichkeit“
„Die Momente oder Bausteine dieser Struktur sind die Kategorien des Leiblichen. Ich zähle sie nochmals auf: Enge, Weite, Engung, Weitung, Richtung, Spannung, Schwellung, Intensität, Rhythmus, leibliche Ökonomie (als das Ganze von Intensität und Rhythmus), privative Weitung, privative Engung, protopathische Tendenz, epikritische Tendenz, Leibinselbildung, Leibinselschwund."
(Schmitz 1965: 170)
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2. Leib und leibliche Kommunikation
Grundlegendes leibliches Kategorienpaar:Enge und Weite
„Leiblich spüren wir uns stets eng oder weit in wechselnden Graden und Mischungsverhältnissen, zwischen Enge und Weite durch Engung (zur Enge hin) und Weitung (zur Weite hin) pendelnd. Die Engung überwiegt zum Beispiel bei Schreck, Angst, Schmerz, gespannter Aufmerksamkeit, Beklommenheit, Hunger, dumpfem Zumutesein, die Weitung etwa dann, wenn es uns weit ums Herz wird, in tiefer Entspannung, bei Freude, die hüpfen lässt, in Stimmungen schwerelosen Schwebens, beim Einschlafen, beim Dösen in der Sonne, in der Wollust und wohligen Müdigkeit.“
(Schmitz 1985: 82)
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2. Leib und leibliche Kommunikation
Leib Körper
Sein (Zuständlichkeit) Haben (Gegenständlichkeit)
lebendig: mein Leib unbelebt: Körperding
subjektive Tatsache objektive Tatsache
Selbsterfahrung: Spüren Fremderfahrung: Sehen
absolute Örtlichkeit relative Örtlichkeit
unteilbar ausgedehnt teilbar ausgedehnt
universelle räumliche Struktur: Enge und Weite
kulturell und sozial geprägt
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2. Leib und leibliche Kommunikation
Leibliche Kommunikation
Der innerleibliche Dialog von Enge und Weite findet auch zwischen zwei oder mehr Menschen statt: zwischenleiblicher Dialog
„Weil das leibliche Befinden in sich dialogisch ist, kann es ohne Änderung seiner Struktur auf Partner verteilt werden, die die antagonistischen Tendenzen gegeneinander ausspielen.“
(Schmitz 1992: 54f.)
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2. Leib und leibliche Kommunikation
Leibliche Kommunikation
man spürt den/das Andere am eigenen Leib
„ad hoc übergreifender Leib“: Leibgrenze reicht über Körpergrenze hinaus
Kommunikationspartner: Menschen, Tiere, Dinge, Elemente
Art/Verlauf der l. K. dominante Rolle der Enge?
„einseitige“ und „wechselseitige Einleibung“
„antagonistische“ und „solidarische Einleibung“
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
Studie zu Tango Argentino und Contact Improvisation (Gugutzer 2008)
Fragen:
Wie verständigen sich zwei Tänzer/innen in und mit ihren Bewegungen?
Wie stimmen sich die Tänzer/innen körperlich aufeinander ein und ab?
Wie gelingt ein Tanz, ohne miteinander zu sprechen?
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(a) Leibliche Kommunikation im Tango Argentino
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(a) Tango Argentino
Leibliche Kommunikation der Oberkörper
Kunst des Tangotanzens: den innerleiblichen Dialog von Engung und Weitung ausgewogen halten
„[...] also man muss gleichzeitig sehr entspannt sein, und es muss ne Spannung aufrechterhalten werden, die man auch nicht also nicht nachlassen kann oder so.“
(Irene, Z. 576ff.)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(a) Tango Argentino
Leibliche Kommunikation der Oberkörper
über wahrgenommene Spannungen in den Armen in einen zwischenleiblichen Dialog geraten
„[...] also extrem, also die Spannung hab ich halt extrem im Arm gespürt.“ (Knut Z. 97)
„[...] weil schon, also die Schwierigkeit war, glaub ich, schon im linken Arm letztendlich, und deshalb hat dieser Arm sehr viel Energie auf sich gezogen. Weil da sehr viel Spannung drin war. Und deswegen waren andere Teile, glaub ich, dann ein bisschen unterrepräsentiert in dem, was man versuchte, dann zu beobachten.“ (Knut Z. 525-529)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(a) Tango Argentino
Leibliche Kommunikation der Oberkörper
Bewegungskoordination verläuft über den Torso
Wahrnehmung der Bewegungsimpulse des Partners erfordert eigenleibliche Resonanzbereitschaft/-fähigkeit
„Und man muss immer versuchen, so diesen Brustbeinbereich aufzumachen, und gleichzeitig sieht das besser aus. Aber es ist auch innerlich besser, also das ist Entspannen ähnlich.“
(Irene, Z. 225ff.)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(a) Tango Argentino
Leibliche Kommunikation der Unterkörper
Bewegungsfluss = gelungene Bewegungskoordination
spürbar als konstantes Gleichgewicht von engender Spannung und schwellender Weitung
zu verhindern bzw. meistern: leibliche Bewegungsirritation
„[...] da wollte ich sie in ne andere Richtung, glaub ich, führen und sie drehen und sie war auf dem falschen Fuß dann, weil ich sie da, weil ich das nicht richtig rüber kriegte. Aber das war dann schon eher ein großer Stoppfehler.“
(Knut, Z. 302f.)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(a) Tango Argentino
Leibliche Kommunikation der Unterkörper
Spannungsabbau in der leiblichen Kommunikation durch weiche Bewegungen
Weichheit = „synästhetischer Charakter“ = „Brücke leiblicher Kommunikation“
„ja ja, genau, das war ein Stocken, das klassische Stocken, wo dann auch die Körper erst mal steif werden und nicht das auffangen können sofort, durch irgendwie geschickte weiche andere Bewegungen.“ (Knut, Z. 314f.)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(b) Leibliche Kommunikation in der Contact Improvisation
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(b) Contact Improvisation
Zwischenleiblicher Bewegungsdialog
„Bewegungssuggestionen“: Impulse des Partners wahrnehmen, Energiefluss
„Ja, ich kann ja auch Spaß dran haben, wenn er mich anspringt und ich ihn fange und wenn einfach von ihm die Energie ganz echt und ganz schön da ist, dann kann es sein, dass er mich da ansteckt, so; ähm, .. und auf der anderen Seite ist es halt so, wenn ich wirklich schon fünf Stunden getanzt hab und müde bin und, äh, ruhig tanzen will…//2// ähm, ja dass ich einfach bei meinem bleib und dann ..äh…ist es vielleicht für ihn ansteckend.“
(Ernst, Z. 518-524)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(b) Contact Improvisation
Zwischenleiblicher Bewegungsdialog
Rollenaufteilung Führen/Folgen ist leiblich intendiert
Leibliche Richtung: Geben/Nehmen des Körpergewichts
„Ich geb halt schon nicht so viel Gewicht, und dann ist der Tanz schon nicht so fließend, dann ist er halt nicht so schön. Das fließt dann nicht so. Und das Schöne beim Tanz ist das Gewicht zu geben, es ausprobieren.“ (Olga, Z. 234f.)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
(b) Contact Improvisation
Zwischenleiblicher Bewegungsdialog
Gelingende Verständigung mit Hilfe synästhetischer Charaktere „Weichheit“ und „Härte“
„[...] können wir wie auch beim Führen und Folgen wieder sagen, der Körper fühlt sich weich an und ein anderer Körper fühlt sich hart an; wenn ich jetzt- ähm, beides ist irgendwie wichtig, dass beides da ist, [...] dass ein zu weicher Körper, wo gar nichts, keine Spannung mehr drin ist, mit dem geht’s nicht so gut und wenn ich jetzt nen, ähm, ja einen harten, ganz harten Körper hab, äh, wo nichts Weiches mehr dabei ist, dann ist es auch nicht gut; es muss irgendwie so ein , äh, //3// ja, am schönsten ist es eben, wenn so eine Ausgewogenheit da ist.“ (Ernst, Z. 575-586)
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3. Leibliche Kommunikation im Tanz
Fazit
Partnerschaftliches Tanzen gelingt über leibliche Kommunikation.
Die sportwissenschaftliche Analyse nonverbaler Verständigungs- und Abstimmungsprozesse hat primär den Leib und sekundär den Körper zu berücksichtigen.
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4. Körper der Gesellschaft
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4. Körper der Gesellschaft
Der menschliche Körper ist ein gesellschaftlich-kulturelles Phänomen
„Stellen Sie sich vor, mein Sportlehrer, der einer der Besten um 1860 in Joinville war, hat mir beigebracht, mit den Fäusten am Körper zu laufen: eine Bewegung, die allen Laufbewegungen zuwider ist; ich musste erst 1890 professionelle Läufer sehen, um zu begreifen, dass man anders laufen muss.“
(Mauss, 1975, S. 202)
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4. Körper der Gesellschaft
Vergesellschaftung des Körpers
Wie mit dem Körper umgegangen wird, wie er erlebt wird und welche Bedeutung er erhält, variiert je nach Epoche, Kultur und Gesellschaft.
Der menschliche Körper ist natürlich und kulturell.
Der menschliche Körper ist Produkt und Produzent von Gesellschaft.
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4. Körper der Gesellschaft
Der Körper als Produkt der Gesellschaft
Analytische Dimensionen
Körperformung Körperdiskurs Körper-repräsentatio
n
Leiberfahrung
Fragen Wie wirkt Gesellschaft auf den Körper ein?
Wie wird der Körper diskursiv hervorgebracht?
Was symbolisiert der
Körper?
Wie wird der Körper gespürt?
Forschungs-themen
Der Körper als Objekt von
StrukturenInstitutionenTechnologien
Der Körper als Objekt von
WissensformenDeutungsmuster
n
Der Körper als Träger von
ZeichenZuschreibungen
Der Körper als Ort von
Leiberfahrungen
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4. Körper der Gesellschaft
Der Körper als Produzent von Gesellschaft
Analytische Dimensionen
Körperroutinen Körperinszenierungen
Körpereigensinn
Fragen Wie handelt der Körper
gewohnheitsmäßig?
Wie wird der Körper präsentiert?
Wie handelt der Körper vorreflexiv?
Forschungs-themen
Der Körper alsMedium
für
wiederholte Alltagshandlungen
Der Körper alsMedium
für
SelbstdarstellungSelbstinszenierung
Der Körper als Subjekt
von
eigensinnigem Handeln
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5. Verkörperungen des Sports
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5. Verkörperungen des Sports
Zivilisierung des Körpers im modernen Sport
In den antiken Wettkampfspielen war das Ausmaß der erlaubten körperlichen Gewalt deutlich höher und die Scham- und Peinlichkeitsgrenzen der Zuschauer solcher Wettkämpfe um ein Vielfaches niedriger als im modernen Sport.
Kriegerethos wird durch Fairnessethos ersetzt
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5. Verkörperungen des Sports
Verkörperungen nationaler Spielkulturen
traditionelle Spielweisen von Fußballnational-mannschaften sind Symbolisierungen gesellschaftlicher Wert- und Normvorstellungen, wissenschaftlich-technologischer Standards und ästhetischer Empfindungen
brasilianische – englische – deutsche Spielkultur
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5. Verkörperungen des Sports
Trendsport als glokalisierte Körper- und Popkultur
Trendsport als Kombination globaler und lokaler Bewegungs- und Stilisierungsformen
Resultat dieser Stilkonkurrenzen sind glokale Körper- und Bewegungsstile, in deren Mittelpunkt der dramaturgische Körper als Medium der personalen und kollektiven Selbstinszenierung.
Körper = Distinktionsmittel
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Literatur
Gugutzer, Robert (2008): Leibliche Kommunikation im Tanz, in: Michael Großheim (Hrsg.): Neue Phänomenologie zwischen Praxis und Theorie. Festschrift für Hermann Schmitz, Freiburg/München: Alber, S. 316-331.
Gugutzer, Robert (2008): Der Körper als Kulturphänomen, in: P. Gieß-Stüber / D. Blecking (Hrsg.): Sport –Integration – Europa. Neue Horizonte für interkulturelle Bildung, Baltmannsweiler: Schneider, S. 205-217.
Gugutzer, Robert (2006): Der body turn in der Soziologie. Eine programmatische Einführung, in: R. Gugutzer (Hrsg.): body turn. Perspektiven der Soziologie des Körpers und des Sports, Bielefeld: transcript, S. 9-53.
Gugutzer, Robert (2004): Soziologie des Körpers, Bielefeld: transcript
Gugutzer, Robert (2002): Leib, Körper und Identität. Eine phänomenologisch-soziologische Untersuchung zur personalen Identität, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag