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8/2015 Ein neuer Wüst-Hacker Waldinventur in Taschenformat Rücken mit halber Ladung? Forstmesse Luzern 20.–23. August

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8/2015

Ein neuerWüst-Hacker

Waldinventur in Taschenformat

Rücken mithalber Ladung?

Forstmesse Luzern

20.–23. August

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2 W A L D U N D H O L Z 8/15

Forstbetrieb Region MuriDer Forstbetrieb Region Muri mit den Waldungen Muri-Aristau-Bünzen-Besenbüren-Boswil-Staat Aargau (ca. 900 ha inkl. Privatwald) sucht zur Verstärkung seines Teams auf den 1. Oktober 2015 oder nach Vereinbarung einen

Forstwart (100%)Aufgaben:– Ausführung sämtlicher forstlicher Arbeiten wie Holzerei, Jungwald-

pflege, Forstgartenarbeiten, Strassenunterhalt, Arbeiten für Dritte– Naturschutzaufgaben– Lehrlingswesen– Maschinist auf einem Forstschlepper

Anforderungen:– Berufserfahrung als Forstwart– Verantwortungsvolles, selbstständiges, leistungsorientiertes Arbeiten– Flair zur Lehrlingsbetreuung– Teamgeist

Wir bieten:– Zeitgemässe, fortschrittliche Anstellungsbedingungen– Vielseitiger, abwechslungsreicher Arbeitsbereich– Arbeiten mit zukunftsorientierter Infrastruktur– Weiterbildungsmöglichkeiten

Haben wir Ihr Interesse an einer neuen Herausforderung geweckt, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis am 19. August 2015 an:

Forstbetrieb Region Muri, Haldenmatt 17, 5630 Muri/AG

Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne unser Betriebsleiter Beat Bossert, 079 631 18 83, zur Verfügung. Lernen Sie Ihr neues Umfeld kennen: www.forstmuri.ch

Forstbetrieb Region Muri Der Forstbetrieb Region Muri mit den Waldungen Muri-Aristau-Bünzen-Besenbüren-Boswil-Staat Aargau (ca. 900 ha inkl. Privatwald) sucht zur Verstärkung seines Teams auf den 1. Oktober 2015 oder nach Vereinbarung einen

Forstwart (100%)

- Ausführung sämtlicher forstlicher Arbeiten wie Holzerei, Jungwaldpflege, Forstgartenarbeiten, Strassenunterhalt, Arbeiten für Dritte

- Naturschutzaufgaben - Lehrlingswesen - Maschinist auf einem Forstschlepper

- Berufserfahrung als Forstwart - Verantwortungsvolles, selbstständiges, leistungsorientiertes Arbeiten - Flair zur Lehrlingsbetreuung - Teamgeist

- Zeitgemässe, fortschrittliche Anstellungsbedingungen - Vielseitiger, abwechslungsreicher Arbeitsbereich - Arbeiten mit zukunftsorientierter Infrastruktur - Weiterbildungsmöglichkeiten

Haben wir Ihr Interesse an einer neuen Herausforderung geweckt, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis am 19. August 2015 an:

Forstbetrieb Region Muri, Haldenmatt 17, 5630 Muri/AG

Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne unser Betriebsleiter Beat Bossert 079 631 18 83 zur Verfügung. Lernen Sie Ihr neues Umfeld kennen: www.forstmuri.ch

Glarus ist einzigartig vielseitig. Wir sind eine dynamische, weltoffene und kulturell inter-essante Gemeinde, in der es sich gut leben, arbeiten und geniessen lässt. Unsere Forstequipe bewirtschaftet die Wälder, unterhält Waldstrassen und Wanderwe-ge, trifft Massnahmen gegen Naturgefahren und unterstützt die Alp- und Landwirtschaft, und das alles in einer einzigartigen Umgebung zwischen dem bezaubernden Klöntal und dem sonnenverwöhnten Schiltgebiet. Wegen beruflicher Neuorientierung bzw. körperlicher Einschränkungen der jetzigen Stelleninhaber suchen wir per 1. Nov. 2015 oder nach Vereinbarung:

2 Forstwarte 100%Ihre Aufgaben:• Arbeitsausführung aller Forstarbeiten• Mitwirkung bei der Detailplanung• Führung von Forstmaschinen

Unser Wunsch-Profil:• Berufsausbildung als Forstwart• Hohes Verantwortungs- und Sicherheitsbewusstsein• Selbstständige Arbeitsweise• Teamfähigkeit• Dienstleistungsbereitschaft

Wir bieten Ihnen:• Vielseitige Aufgaben in einem modern ausgerichteten und dynamischen

Forstbetrieb• Attraktives Arbeitsumfeld in einem motivierten Team• Gute Anstellungsbedingungen und Sozialleistungen• Berufsbezogene Weiterbildungsmöglichkeiten

Infolge der Neubesetzung der beiden Stellen ergeben sich nebst den oben aufgeführten Aufgaben zwei zusätzliche Aufgaben, welche nach Möglichkeit wahrgenommen werden müssten: die Aufgabe als Maschinist (HSM 805) und/oder die Aufgabe als Berufsbildner.

Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:Christian Lüscher, Hauptabteilungsleiter Werkhof/Forst, Tel. 058 611 86 35, [email protected]

Sind Sie interessiert, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung an:Gemeinde Glarus, Jürg Bernold, Leiter Personal und Ausbildung, Postfach 367, 8750 Glarus. Weitere Infos zu Glarus und offene Stellen unter: www.gemeinde.glarus.ch

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W A L D U N D H O L Z 8/15 3

E d i t o r i a li n h a lt

titelbildAn der Forstmesse 2013, vor der Bergkulisse des Pilatus-Massivs (Foto: A. Douard)

aKtUEll

4 dringend gesucht: Förster und Försterinnen

14 der Subaru Forester im test

17 online-Prognose zur Borken-käferentwicklung

holzmarKt

22 neue rohholz-Preiserhebung

24 holznutzung und Waldzerstö-rung in den tropen

Wald Und holz

27 die Forstmesse 2015 in luzernHighlights und Standbesprechun-gen

35 ist ein Ufo im Wald gelandet?Ein neuer mobiler Hacker der Firma Wüst sieht futuristisch aus, ist aber grundsolide.

39 der gepixelte WaldFachtagung zur forstlichen Fernerkundung

45 moti – ein tool für die Wald-inventur im taschenformatMit einer von der HAFL entwickel-ten App lassen sich Inventurdaten auf dem Smartphone erfassen.

49 rücken mit halber ladungBericht der WSL über einen Feld-versuch

53 hanspeter Egloff, WVS, wird pensioniertHanspeter Egloff, Bereichsleiter Ausbildung von Waldwirtschaft Schweiz, hat die forstliche Basis-ausbildung der letzten 30 Jahre geprägt und modernisiert.

aUS dEn rEgionEn

59 Waldpromenade in tirol

66 Wildtiermanagement in St. gallen

67 gemeinsam für die Wild-bienen

WEitErE rUBriKEn

70 mitteilungen der ForstUnter-nehmer Schweiz

72 die Seiten des WVS

75 auslese

rEdaKtion,aBonnEmEntE

032 625 88 00Fax 032 625 88 99Redaktion: [email protected]: [email protected]

inSEratE

031 387 22 11Fax 031 387 21 [email protected]

Inserateschluss nächste Ausgabe: 21. September 2015

www.waldundholz.ch

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Spannend, aber komplex

In der vorliegenden Ausgabe wird Ihnen die Fernerkundung mehrmals begegnen: in einem Bericht über eine Fachtagung in Freising, in einem Artikel des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik und sogar im Holzmarkt. Die Fernerkun-dung ist eine komplexe und aufgrund technischer Fortschritte sich rasch wan-delnde Disziplin. Deren Weiterentwick-lung ist eine Domäne von Spezialisten. Gleichzeitig gewinnt die Fernerkundung für alle an Bedeutung, die im Flächen-management arbeiten, besonders für Forstleute. Gerade die Kartierung von Wald  –  aufgeschlüsselt nach Baumart, Baumhöhe usw.  –  gehört einerseits zu den schwierigsten Aufgaben der Ferner-kundung; andererseits sind die Fachleute aus der Forschung auch auf die Zusam-menarbeit mit Förstern angewiesen.

Aus diesen Gründen haben wir den Ver-such unternommen, in einem Fachartikel (Seite  39) die aktuellen Techniken, An-wendungsmöglichkeiten und Grenzen der Fernerkundung bei der Waldbewirt-schaftung zu skizzieren. Ich hoffe, es ist uns dabei gelungen, Ihr Interesse für die-ses faszinierende Thema zu wecken. Für mich selbst war es nämlich eine Heraus-forderung, Ihnen die nötigen technischen Grundbegriffe zu erklären, ohne Ihnen dabei die Leselust zu verderben. Auch fachlich forderte mir die Materie einiges ab. So hatte ich während der Tagung in Freising zeitweise den Eindruck, einem Kurs in Fachchinesisch beizuwohnen und musste hinterher Bücher und Artikel wäl-zen. Insofern bin ich auch Herrn Dr. Lars Waser von der WSL dankbar, dass er mei-nen Text gegenlas und kommentierte. Damit erwies er mir  –  und vor allem Ihnen – einen wertvollen Dienst.

Mit freundlichen Grüssen

Ferdinand Oberer

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Schlagzeilen

■ chinesen holen auf2014 hat China 22% mehr Holzbearbei-tungsmaschinen exportiert als 2013 und dürfte in Kürze Italien überholen, das hier traditionell den zweiten Platz nach Deutschland inne hatte. Wichtigster Ab-satzmarkt sind die USA vor Russland und Deutschland.

■ heizöl wird verteuertIm Jahr 2014 sind die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen in der Schweiz nicht genügend gesunken. Das Redukti-onsziel wurde nicht erreicht. Wie in der CO2-Verordnung vorgesehen, wird die CO2-Abgabe auf Brennstoffe ab nächs-tem Jahr von heute 60 auf 84 Franken pro Tonne CO2 angehoben. Umgerechnet auf einen Liter Heizöl extraleicht ent-spricht dies einem Anstieg von 16 auf 22 Rappen (bzw. von 12 auf 17 Rappen pro Kubikmeter Erdgas). Die Einnahmen aus der CO2-Abgabe werden zu einem grossen Teil an Bevölkerung und Wirt-schaft zurückverteilt.

■ 0,5 bis 1 ha Waldpro Person würden rein rechnerisch aus-reichen, um klimaneutral leben zu kön-nen, sagt Dr. Daniel Klein von der Bayeri-schen Landesanstalt für Wald und Forst- wirtschaft (LWF). Bei einem Betrachtungs-zeitraum von 180 Jahren erbringe der Wald einen Klimaschutzeffekt von 7 bis 14 t CO2 pro Jahr, bestehend aus Emis-sionskompensation durch Wachstum im Wald und Speicherung in Holzprodukten einerseits sowie durch Emissionsvermei-dung anderseits.

■ holzenergie weiter fördernHolzenergie Schweiz fordert, dass der Holzenergienutzung nach wie vor eine bedeutende Rolle in der Energiestrategie 2050 zugedacht wird. Bis 2035 sollte das Ziel von 15% Holzenergieanteil des Wärme- und Strombedarfs der Schweiz ein gutes Stück näher rücken. In der Schweiz werden pro Jahr durchschnittlich 4,5 Mio. m3 Holz verfeuert und dabei über 8400 GWh Energie erzeugt. Damit werden jährlich 1100 Mio. Liter Heizöl eingespart und aus fossilen Brennstoffen gelangen 2,8 Mio. Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre.

Pensionierungswelle

Dringend gesucht: Förster und FörsterinnenBis in 15 Jahren tritt jeder zweite Förster in den Ruhestand. Die Branche will

die Weiterbildung fördern und mehr Frauen gewinnen.

Der Forstwirtschaft droht ein Fachkräfte-mangel. In den nächsten 15 Jahren geht rund die Hälfte der Revier- und Betriebs-förster (dipl. Förster HF) in Pension. Dies zeigt eine Umfrage der Fachstelle Codoc unter den Kantonen. Auch bei den Forst-ingenieuren, die über einen ETH- oder FH-Abschluss verfügen, werden ca. 50% pensioniert. Was für Einzelpersonen ro-sige Berufsaussichten verspricht, bereitet der Forstwirtschaft Bauchschmerzen. Mitte Juni hat der Schweizerische Forst-verein Branchenakteure zu einem Treffen eingeladen, um das Thema «Fachkräfte-mangel» zu diskutieren.

Insbesondere bei den Förstern HF zeichnet sich ein grosser Mangel ab. Durchschnittlich müssen künftig jährlich 31 Stellen neu besetzt werden. Dies, während in den letzten Jahren jeweils nur 23 Personen die zweijährige Weiterbil-dung an einer der beiden höheren Fach-schulen in Lyss oder Maienfeld absolviert haben. Besser sieht es bei den Hochschu-len aus. Die ETH und die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissen-schaften (HAFL) bilden derzeit genügend Leute aus, um den Bedarf an Forstingeni-euren zu decken. Zumindest theoretisch,

die Praxis sieht allerdings anders aus. «Die Kantone haben Mühe, Forstingeni-eure zu finden», sagt Ueli Meier, Präsi-dent der Konferenz der Kantonsförster. Vor allem Bewerbungen von ETH-Absol-venten seien rar. ETH-Professor Harald Bugmann schätzt, dass lediglich 20% der Masterabsolventen in den Forstdienst wechseln. «Offenbar reizt die Tätigkeit in einem Ingenieurbüro oder bei einer NGO mehr», sagte Bugmann gegenüber einem Branchenmagazin.

löhne sind tiefWie stark sich der Mangel an Fachkräften in Zukunft akzentuieren wird, hängt massgeblich davon ab, ob es der Forst-wirtschaft gelingt, ETH-Absolventen in der Branche zu halten. Gleiches gilt auch für die Lehrabgänger. Heute wechselt rund die Hälfte der alljährlich 300 frisch ausgebildeten Forstwarte den Beruf. Grund dafür ist unter anderem der tiefe Einstiegslohn: «Lehrabgänger wechseln meist in Branchen, wo man mehr ver-dient wie etwa auf dem Bau oder bei der Polizei», sagt Rolf Dürig, Geschäftsführer der Fachstelle Codoc. Auch wegen ge-sundheitlicher Probleme würden viele in

Die Arbeit im Wald ist hart, und der Verdienst ist mässig.

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Für alle Liebhaber zeitgenössischer Kunst: Was man mit Holzpalet-ten auch noch machen kann! Gesehen an der Ausstellung «Môtiers 2015 – Art en Plein air»: «Tour de Babel» von F. Burland. Die Aus-stellung unter offenem Himmel im Dorf Môtiers NE (Val de Travers) ist noch bis am 20. September 2015 offen. Sie zeigt Werke von über 60 Künstlern. Weitere Infos: www.artmotiers.ch

andere Branche abwandern. Denn die Arbeit im Wald sei körperlich anstren-gend. Dazu komme, dass Forstwarte auf dem Arbeitsmarkt begehrt seien. «Sie werden mit Handkuss genommen, weil sie gewohnt sind, anzupacken und das bei jedem Wetter», so Dürig.

Handlungsbedarf ortet die Branche auch bei der Weiterbildung. Derzeit wer-den zu wenig Förster HF ausgebildet, um die Abgänge infolge Pensionierungen kompensieren zu können. «Die Stim-mung in der Branche war lange gedrückt. Wegen Rationalisierung, Revier- und Be-triebszusammenlegungen herrschte der Glaube vor, dass es keine Förster mehr brauche», erklärt Rolf Dürig. Dazu komme, dass sich die Waldwirtschaft an-gesichts tiefer Holzpreise seit Jahren in einer schwierigen Situation befinde, die sich mit der Frankenaufwertung noch-mals verschärft habe. «Diese Faktoren haben möglicherweise dazu geführt, dass viele Forstwarte ihre berufliche Zu-kunft nicht in der Forstbranche sahen», erklärt Dürig.

nur wenige machen BerufsmaturaTief ist nicht nur die Anzahl ausgebildeter Förster, sondern auch die Quote der

Forstwarte, welche die Berufsmaturität (BMS) erwerben. Im Schnitt waren es in den letzten zehn Jahren jährlich 22 Perso-nen. «Die Berufsmaturität während einer dreijährigen Lehre zu absolvieren, ist eine Herausforderung für Lehrling wie auch für den Betrieb», so Dürig. Forstbetriebe würden es nicht gerne sehen, weil die Lehrlinge einen zusätzlichen Tag fehlten. Ueli Meier ortet den Grund für die tiefe BMS-Quote woanders: «In die Forstwart-lehre wurde an Inhalten viel reingepackt, da ist es schwierig, parallel noch die Be-rufsmatur zu absolvieren.» Man müsse sich überlegen, die Forstwartlehre inhalt-lich zu entschlacken und stattdessen ver-mehrt Weiterbildungsmodule anzubie-ten. Das könnte, so Meier, mehr Luft für die BMS schaffen und diese somit attrak-tiver machen. Patric Bürgi von der Hoch-schule für Agrar-, Forst- und Lebensmit-telwissenschaften (HAFL) schlägt vor, dass Lehrlinge, die das intellektuelle Rüst-zeug für BMS und ein FH-Studium mit-bringen, vermehrt durch Berufsschulleh-rer und Betriebsleiter gefördert werden sollen. Denkbar sei, so Bürgi, dass man zudem versuche, vermehrt Lehrlinge an-zustellen, die von Anfang an bewusst eine BMS bzw. danach ein Studium an-

strebten. Auch müssten Berufsberater Jugendliche stärker darauf hinweisen, dass man einen akademischen Weg auch via Lehre einschlagen könne, so Bürgi.

Ueli Meier fordert einen Innovations-schub. «Wir haben fast keine Querein-steiger und fast keine Frauen in unserer Branche.» Wenn man den prognostizier-ten Fachkräftemangel entschärfen wolle, müsse man vermehrt diese Personen-kreise ansprechen und Karrieremöglich-keiten aufzeigen. Die Konferenz der Kantonsförster will im Herbst bei ETH-Studierenden für die Forstbranche wer-ben. Die Fachstelle Codoc will künftig die Berufswerbung verstärken, an der Forst-messe in Luzern organisiert sie eine Info-veranstaltung für Berufs- und Laufbahn-berater. Inhalt: «Waldberufe – Berufe mit Zukunft.»

Der sich abzeichnende Fachkräfteman-gel eröffnet glänzende Karrieremöglich-keiten. Kantonsförster Meier glaubt, dass alleine schon solche Berufsperspektiven künftig viele Personen motivieren wer-den, eine Weiterbildung in Angriff zu nehmen.

Quelle: Michael Wahl, LID

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Haben Sie aussergewöhnliche Fotos vom Wald, von der Arbeit im Wald, von Holzprodukten oder von Ereignissen rund um die Waldwirtschaft? Dann schicken Sie uns dieses zu (Redaktion «WALD und HOLZ», Rosenweg 14, 4501 Solothurn, oder [email protected]). Den Einsendern, deren Aufnahme hier erscheint, winken als Prämie wahlweise entweder Fr. 50.– oder aber sie bekommen «WalD und hOlz» ein Jahr lang gratis (Normal-Abopreis Fr. 98.–).

Das Foto des Monats stammt diesmal von Förster Michael Schenk, 3552 Bärau, und zeigt einen Schwarzen Holun-der, der im August 2014 gleichzeitig reife Beeren und offene Blüten trug. Eine erstaunliche Laune der Natur. Nach einer Bauernregel soll danach ein strenger Winter folgen ...

FOtO DeS MOnatS

Bezahlen fürs Joggen?Müssen wir bald Eintritt für den Wald be-zahlen, fragen sich Waldbesucher.

Der starke Franken setzt der Waldwirtschaft zu. Das fehlende Geld wollen sie jetzt von der Bevölkerung holen. Laut theoretischen Zah-len des Bundesamtes für Umwelt müsste ein Waldbesuch etwa neun Franken kosten. Da viele Waldeigentümer – etwa die Ortsbürger-gemeinden – keine Steuern erhalten, finan-zieren die Steuerzahler die Pflege des Waldes nicht zwingend mit. Der Kanton Solothurn kennt deshalb den «Waldfünfliber». Pro Per-son und Jahr wird er an die Waldbesitzer be-zahlt. Ähnliches kennt Freiburg, andere Kan-tone wie Aargau oder beide Basel überlegen, wie der Kanton für die Finanzierung der Waldpflege aufkommen könnte. Blick am Abend fragte sechs Personen: «Würden Sie Geld zahlen, um im Wald zu joggen?» Das Antwortspektrum reicht von glatter Ableh-nung bis zur Zustimmung, wenn es ein schö-ner Wald wäre – «aber ich finde, dass der Wald allen gehört und nicht Einzelnen.»

BlätterWalD

Dr. med. WaldDie Wissenschaft erforscht, warum genau Bäume und Pflanzen eine heilsame Wir-kung auf den Menschen haben.

Vor allem in Japan, wo die Waldmedizin mittlerweile anerkannt ist und staatlich ge-fördert wird, wird intensiv geforscht. Dort haben Wissenschaftler der Nippon Medical School in Tokio herausgefunden, dass es in waldreichen Regionen weniger Krebsfälle gibt als in Städten und Agglomerationen. Zu einem ähnlichen Schluss kamen kanadi-sche Forscher in einer gerade erst publizier-ten Untersuchung: Sie hatten die Gesund-heitsdaten von 30 000 Bewohnern der Stadt Toronto analysiert und die Bäume der Umgebung gezählt. Fazit: Je mehr Bäume in der Nachbarschaft wachsen, desto ge-sünder ist der Mensch. Er leidet namentlich weniger an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Di-abetes und eben auch Krebs. Ursächlich könnten sogenannte Terpene sein, welche die Bäume in die Luft abgeben und den Menschen offenbar guttun.

Biker-Fallen im WaldAuf einem Waldweg bei Gränichen ent-deckten Mountainbiker einen Baumstamm, aus dem spitze Armierungseisen ragen.

Gränichen gilt als Mountainbike-Mekka der Schweiz. Aber die Biker sind alarmiert: Ver-gangene Woche haben sie auf einem Wald-weg im Gränicher Weiler Rütihof einen Baumstamm entdeckt, der quer über den Weg gelegt worden war. Aus dem mor-schen Holz ragten drei spitze Armierungsei-sen, jedes rund einen halben Meter lang und verrostet. Die spitzen Eisen waren so ausgerichtet, dass Biker mit diesen kollidie-ren und sich verletzen können. In der Biker-Szene ist man entsetzt und hat Anzeige gegen unbekannt erstattet. Vielen Leuten in Gränichen und Umgebung ist es ein Dorn im Auge, dass die Biker ihrem Hobby nicht nur im Bikelehrpfad und auf Waldstrassen nachgehen, sondern oft auch auf Waldpfa-den, was nach kantonalem Gesetz verbo-ten ist.

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TBN-Bericht 2015 über das Jahr 2014

zahlen einer anderen epocheDie wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe des forstwirtschaftlichen Testbe-

triebsnetzes (TBN) der Schweiz verschlechterte sich 2014 im Vergleich zum

Vorjahr 2013 geringfügig. Wegen der Frankenaufwertung Anfang dieses

Jahres lässt sich die aktuelle Lage der Betriebe auf der Grundlage der

TBN-Ergebnisse allerdings kaum einschätzen.

Der durchschnittliche Holzpreis stieg 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 3  Franken. Der durchschnittliche Nadel-stammholzpreis kletterte sogar von 91  Franken (2013) auf 95  Franken pro Festmeter.

Über die ganze Schweiz betrachtet machte das Stammholz 2014 mit 50% der Gesamteinschlages nach wie vor den grössten Teil der Holznutzung aus. Den grössten Anteil der Stammholznutzung verzeichneten die Betriebe der Forstzone «Alpen» mit 65%.

höherer aufwand als 2013Der Aufwand der Waldbewirtschaftung war in den TBN-Betrieben 2014 um durchschnittlich 14 Franken je Hektar ge-stiegen: von 569 auf 583 Franken.

Bei der 2. Produktionsstufe (Holzernte) erhöhte sich der Aufwand je Hektar ge-

genüber dem Vorjahr um 12 Franken auf 340 Franken. Pro genutzten Festmeter lag der Aufwand letztes Jahr 4  Franken über dem des Vorjahres.

Verbesserung der hauptbereicheDer Vergleich über alle Hauptbereiche zeigt, dass sich das durchschnittliche Er-gebnis pro produktivem Hektar zwischen 2013 und 2014 um «nur» 1 Franken ver-schlechterte (von –72 auf –73 Franken).

Mit –61  Franken war der Verlust pro produktivem Hektar bei der Waldbewirt-schaftung gleich hoch wie im Vorjahr. Bei der Sachgüterproduktion (Herstellung Hackholz, Holzschopf etc.) erhöhte sich der Verlust gegenüber dem Vorjahr um 4 Franken.

War das Ergebnis der Dienstleistungen 2013 noch ausgeglichen, so verzeichne-ten die TBN-Betriebe 2014 im Durch-

Das forstliche testbetriebsnetz (tBn)Im Auftrag des Bundes ermittelt Wald-wirtschaft Schweiz jährlich Kennzahlen zur wirtschaftlichen Lage der Schweizer Forstbetriebe anhand des forstwirt-schaftlichen Testbetriebes (TBN). Das TBN umfasst 200, über die ganze Schweiz verteilte Betriebe. Diese sind Forstzonen Jura, Mittelland, Voralpen und Alpen (inkl. Alpensüdseite) zuge-ordnet.

schnitt einen kleinen Gewinn von 2 Fran-ken je Hektar.

Warten auf nächstes JahrMit der abrupten Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro, Mitte Januar 2015, haben die Zah-len der TBN-Verdichtung 2014 an Aktua-lität verloren und spiegeln kaum die aktu-elle Lage der Forstbetriebe und des schweizerischen Holzmarktes wider. Dar-über, wie es tatsächlich um die Schweizer Waldwirtschaft steht, wird wohl erst die Verdichtung der Daten von 2015 im nächsten Jahr Auskunft geben können.

Roland Burri, WVS

Weitere tabellen und infos sowie der link zur Forststatistik 2014:www.waldundholz.ch

Erfolg nach Bereichen (Hauptkostenträger)

Erfolg BereicheEinheit 2012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 2014

Waldbewirtschaftung CHF/ha -79 -36 -53 -193 -212 -157 -46 -24 -14 -45 -31 -44 -77 -61 -61Sachgüterproduktion CHF/ha -17 -22 -24 -23 -21 -21 6 16 4 -11 -10 -13 -12 -11 -15Dienstleistungen CHF/ha -5 -1 6 -19 -38 -9 14 31 -5 10 5 6 2 0 2Ergebnis ohne Investitionen CHF/ha -101 -60 -71 -235 -271 -187 -25 23 -15 -45 -36 -52 -87 -72 -73

Netto investierter Betrag CHF/ha 89 96 70 102 79 66 99 67 61 51 45 49 71 64 59

Jura Mittelland Voralpen Gesamte SchweizAlpen

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Stadt Heidelberg

PeFc-zertifikat «erholungswald»Heidelberg hat als erste Stadt in Deutschland das PEFC-Zertifikat «Erholungs-

wald» für die hohe Naherholungs-Qualität seines gesamten Waldes erhalten.

Seit Anfang 2015 können Waldbesitzer, die bereits das «gewöhnliche» PEFC-Zer-tifikat haben, zusätzlich mit dem Prädikat «PEFC-zertifizierter Erholungswald» aus-gezeichnet werden. Nach dem Stadtwald Augsburg, der das bundesweit erste PEFC-Erholungswaldzertifikat bereits zu Beginn des Jahres 2015 für seine stadtna-hen Flächen erhielt, empfängt Heidelberg nun das erste Erholungswald-Zertifikat für die Gesamtwaldfläche einer Stadt.

Die PEFC-Anforderungen an einen Er-holungswald sind hoch. Zu den Quali-tätskriterien zählen unter anderem die Walderhaltung, vitale Ökosysteme, Bio-

topsicherung und Biotoppflege, die Ar-tenvielfalt, das Wegenetz, die Besucher-lenkung, Sicherheit, Rastmöglichkeiten, die Verkehrsanbindung, Öffentlichkeits-arbeit und waldpädagogische Angebote. Die Stadt Heidelberg bewirtschaftet den Stadtwald seit vielen Jahren nach ökolo-gischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien vorbildlich und hat für ihre nachhaltige Forstwirtschaft nicht nur das PEFC-Zertifikat, sondern auch das Güte-siegel des FSC erhalten. Beide Zertifikate bescheinigen einen verantwortungsvol-len Umgang mit Mensch und Natur.

Quelle: PEFC

MGT Power baut

grösstes britisches BiomassekraftwerkMithilfe einer Finanzierung der australi-schen Investmentbank Macquarie Group Ltd. will die britische MGT Power Ltd. das grösste bisher geplante Biomassekraft-werk realisieren. Es soll in Teesside im Nordosten Englands entstehen. Im Ja-nuar bekam MGT die Zusage seitens der EU für Beihilfen durch den britischen Staat. Sie bestehen in Preisgarantien, die Erzeuger umweltfreundlicher Energien für 15 Jahre erhalten.

Nach seiner Fertigstellung wird das MGT Teesside-Kraftwerk das grösste Bio-massekraftwerk in Grossbritannien sein, mehr als viermal so gross wie das bisher grösste. Das 295-MW-Kraftwerk wird pro Jahr rund 2,5 Mio. Tonnen Hackschnitzel und Pellets verbrennen. Die Bauarbeiten sollen Anfang 2016 beginnen.

Quelle: IHBtV-ProgrammtippsDer Bayerische Wald. Der Film zeigt, wie es im einstigen Wirtschaftswald in den 1980er-Jahren zur Borkenkäferepidemie kam und wie daraus heute der «Urwald von morgen» heranwächst.6. August, SWR Fernsehen, 21.00 Uhr

planet e.: indios in gefahr. Raubbau am brasilianischen Regenwald. 9. August, ZDF, 14.45 Uhr

laubbaum-Killer: Was tun gegen den asiatischen laubholzbockkäfer?12. August, ARD-alpha, 16.30 Uhr

Wiener Wälder – grüne Juwele20. August, 3sat, 11.45 Uhr

arte reportage: Brasilien: Mit gPS statt Pfeil und Bogen. Im Amazonas kämpft der Stamm der Surui mit GPS und Google Earth gegen die Abholzung ihres Waldes. Der Handel mit Emissionsrechten soll Bäume, Tiere und Menschen schützen. 23. August, arte, 19.30 Uhr

360° geO-reportage. Die Waldbahn der Karpaten.Eine kleine, dampfbetriebene Waldbahn hilft den Menschen des Örtchens Oberwischau in den Karpaten, Holz durch das enge Wassertal zu transportieren. Niemand weiss, wie lange es diese Bahn noch geben wird.24. August, arte, 12.25 Uhr

geO-reportage. Die holzfäller von British columbia. Lange galt British Columbia im Westen Kanadas als Eldorado für Holzfäller. Schneise um Schneise schlugen sie in den Urwald, holten die edlen Hölzer heraus, um damit die Bauwirtschaft oder die Papierin-dustrie zu beliefern. Die einseitige Ausrichtung der Wirtschaft auf die Ausbeutung der Wälder bereitet jedoch gewaltige Probleme, und das nicht erst seit der Wirtschaftskrise. Neue Lösungen müssen gefunden werden, um die Waldwirtschaft und die einmaligen Wälder zu erhalten.26. August, GEO Television, 16.40 Uhr

Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.

Schweiz. Forstverein

Mit arbeitsgruppe WaldbiodiversitätDer Schweizerische Forstverein hat ein neues Fachgremium: die Arbeitsgruppe Waldbiodiversität. Sie will die Artenviel-falt im Wald bewahren und fördern – unter Berücksichtigung der vielfältigen anderen Waldfunktionen. Sie stiess bei ihrer Gründungstagung in zahlreichen Fachkreisen auf grosse Resonanz. Unter den 47 Teilnehmern waren nicht nur das Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie 15 kantonale Wald- und Naturschutzbe-hörden vertreten, sondern auch For-schung, Ausbildung, Artenspezialisten, Planungs- und Ingenieurbüros sowie NGOs. Bemerkenswert ist, dass bei den NGOs neben den klassischen Natur-schutzorganisationen auch die Verbände Schweizer Forstpersonal und Waldwirt-schaft Schweiz präsent waren.

Die Arbeitsgruppe strebt eine fachlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema an, frei von Dogmen und politi-schem Kalkül.

Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Ueli Bühler vom Amt für Wald und Natur-gefahren des Kantons Graubünden

Quelle: Schweizerischer Forstverein

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Freigelände Stand Nr. E10

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www.waldundholz.ch

Die Zeitschrift für Forstmänner und Waldeigentümerinnen.

Schnittkurse für Christbaum-Produzenten

Schafe, garten- und heckenscherenDie IG Suisse Christbaum organisiert für ihre Mitglieder regelmässig Weiterbildungsveranstaltungen. Dieses Jahr

zeigten mehrere Kursleiter an drei verschiedenen Orten in der Schweiz, wie Christbäume fachgerecht formiert und

geschnitten werden. Das kann man an sich fast das ganze Jahr machen, der beste Moment ist jedoch Ende Mai,

wenn die neuen Triebe weich sind.

Die stattliche Anzahl Teilnehmer zeigt das grosse Interesse am Thema. Die Ost-schweizer und Zürcher Produzenten trafen sich in Kloten auf dem Betrieb Spaltenstein. Dieser arbeitet nach biolo-gischen Grundsätzen und verkauft einen grossen Anteil der Bäume direkt ab Hof in der Agglomeration Zürich.

In Bremgarten (AG) traf man sich auf einem Werkhof des Forstbetriebes. Leonz Küng baut mit seinen Mitarbeitern auf über 10 ha Christbäume an. Er und sein Team kennen sich besten aus mit den An-sprüchen der Bäume und vermittelten das auch gekonnt weiter.

Auf der malerischen Wäckerschwend im Emmental organisierten das Betriebs-leiterpaar Pascale und Paul Wälchli sogar ein Zelt, um mit einem Beamer Bilder von verhagelten und von Frost geschädigten Bäumen zeigen zu können. Frost ist in dieser Höhenlage ein häufiges Problem.

Schafe als MähmaschinenDie zahlreichen Schafe des Betriebes Wälchli interessierten die Besucher eben-falls. Die Beweidung der Kulturen mit Shropshire-Schafen, die das Gras zwischen den Kulturen fressen, ist zwar eine faszi-nierende Angelegenheit, braucht jedoch sehr viel Fingerspitzengefühl. Es funktio-niert nur bei Produzenten, die einen sieb-ten Sinn für die Bedürfnisse und Eigenhei-ten der Tiere entwickelt haben. Selbst bei kleinen Störungen und Unregelmässigkei-ten fressen diese sensiblen und eigenwilli-gen Tiere auch die Baumspitzen ab.

Wann werden christbäume geschnitten?Um es vorweg zu sagen, der ideale Christbaum braucht keinen Schnitt. Be-

ginnt man den Baum zu korrigieren, re-agiert er und fordert oft weitere Mass-nahmen. Natürlich gewachsene Bäume lässt man also am besten einfach wach-sen. Die Preise für Christbäume sind nicht so hoch, dass es sich lohnt, an jedem Baum zu schneiden und zu formieren.

Hagelereignisse, Frostschäden, Wild-verbiss, abgebrochene Spitzen durch Vögel sind die häufigsten Gründe für Schnittmassnahmen. Solche Bäume wären oft für den späteren Verkauf un-brauchbar. Die Kundschaft ist anspruchs-voll, und einseitige oder Bäume mit meh-reren Spitzen haben es schwer, einen Käufer zu finden.

Wie werden christbäume geschnitten?Der Anteil an unverkäuflichen Bäumen, die sich in jeder Christbaumkultur erge-ben, kann also durch gezielte Schnitt- und Formier-Arbeiten deutlich reduziert werden. Hagel, Frost und Vögel schädi-gen oft nur die Mitteltriebe. Hier muss für Ersatz gesorgt und verhindert werden, dass sich aus den obersten Seitentrieben mehrere Spitzen bilden.

Die Seitentriebe werden deshalb ent-weder alle ganz zurückgeschnitten oder einer aus dem obersten Kranz wird nach oben geheftet und die andern mit spezi-ellen Klammern rundherum gleichmässig verteilt. Mit solchen Klammern lassen sich auch Lücken in den Astkränzen schliessen, und Äste können in die ge-wünschte Richtung gebracht werden.

Breite Bäume schlank schneidenWeniger zwingend, aber dennoch quali-tätssteigernd ist das «Schlankschnei-den». Gewisse Baumtypen wachsen

gerne im unteren Bereich in die Breite. Das ist unerwünscht, da der Baum später in den Wohnungen zu viel Platz bean-sprucht. Vor allem gewisse Nordmanns-tannen-Typen haben diese Eigenschaft.

Diese können mit Heckenschere oder Machete im unteren Bereich eingekürzt werden. Die Schnittstellen verwachsen überraschend gut, und ein zwei Jahre spä-ter ist von der Korrektur nichts mehr sicht-bar. Beim sogenannten Snippen werden die noch weichen Triebe im Mai von Hand abgeklemmt, und so wird ebenfalls das Wachstum in die Breite gebremst.

Philipp Gut, IG Christbaum

Noël Wälchli demonstriert den Schnitt an Christbäumen mit der Heckenschere.

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W A L D U N D H O L Z 8/15 13

WWF: Schweiz ist

europameisterin im heizen mit erdölAusgerechnet in der Schweiz werde so viel Erdöl verheizt wie in keinem

anderen Land Europas, sagt der WWF und verlangt ein Verbot nach dem

Vorbild Schwedens und Dänemarks.

In Schweizer Haushalten entfallen über 38% des Energieverbrauchs auf Heizöl – die klar klimaschädlichste der gängigen Heizungsarten. Die EU-Haushalte kom-men mit 13% nur auf einen Drittel. Von den Nachbarländern der Schweiz steht Deutschland mit 23,8% am schlechtes-ten da – aber immer noch viel besser als die Schweiz. Insbesondere in den skandi-navischen Ländern wird kaum noch mit Öl geheizt.

In der Schweiz werden hingegen laut Bundesamt für Energie alte Ölheizungen in zwei Dritteln der Fälle immer noch mit neuen Ölheizungen ersetzt, obschon Kosten, Auslandsabhängigkeit und Um-weltbilanz gegen Ölheizungen sprechen.

Zwar sind Ölheizungen in der Anschaf-fung günstig, doch eine Vollkostenrech-nung inklusive Unterhalt und Energie zeigt ein anderes Bild: Über die Lebens-dauer gerechnet sind Ölheizungen bis zu einem Drittel teurer als Wärmepumpen.

Die Rangliste der Länder mit dem höchsten Anteil Heizöl am Haushaltsver-brauch sowie aktuelle Kosten- und Kli-mavergleiche verschiedener Heizungsty-pen (Grafik) können unter www.wwf.ch/medien heruntergeladen werden.

Quelle: WWF

Waldkreuzworträtsel 2015

Die gewinnerZum Internationalen Tag des Waldes

lancierte Waldwirtschaft Schweiz

(WVS) ein Waldkreuzworträtsel mit

attraktiven Preisen. Wer hat gewon-

nen?

Das Waldrätsel wurde über die verschie-denen WVS-Kanäle in Umlauf gesetzt, aber auch über die Schweizer Gemein-den. Diese nahmen die Idee wohlwollend auf und publizierten das Rätsel rege in ihren gedruckten Informationen oder on-line. Herzlichen Dank an alle für die Un-terstützung! Es gingen gegen 500 Ant-worten ein, und fast alle enthielten das richtige Lösungswort: Der Wald ist multi-funktional. Kürzlich fand WVS-intern die Auslosung des Wettbewerbs statt. Folgende Personen haben einen Preis ge-wonnen:

1. Preis, ein Tag im Wald mit dem Förs-ter aus ihrer Region: Jana Ruch, 2502 Biel

2. Preis, Gutschein im Wert von CHF 100.– zum Einlösen im Fachartikel-Shop von Waldwirtschaft Schweiz: Urs Schwab, 3296 Arch

3.–10. Preis, je 1 Taschenmesser «Fo-rester» von Victorinox: Louis Ziegler, 4557 Horriwil; Anne Comminot, 1290 Chavannes-des-Bois; Ruth Gasser, 3097 Liebefeld; Catherine de Huu, 1489 Mu-rist; Kyra Wegmüller, 4937 Ursenbach; Sepp Schäli, 6072 Sachseln; Anton Melli-ger, 8630 Rüti; Mauricette Capt, 1342 Le Brassus.

Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern herzlich und danken allen Beteiligten für das Mitmachen! Die detaillierte Auflösung des Waldrätsels finden Sie auf www.wald.ch>Anlässe>Tag des Waldes.

Annemarie Tuma, WVS

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14 W A L D U N D H O L Z 8/15

Fahrzeugtest – Subaru Forester

eine facettenreiche PersönlichkeitBodenfreiheit, Fahrerposition, generelles Fahrverhalten, der neue Subaru Fo-

rester ist Limousine, Kombi und SUV in einem, mit Abenteurertauglichkeit

und mit renommiertem Allradantrieb.

Fast alle Landwirte schwören auf die japanische Automarke Subaru, Berg-bewohner schätzen deren praktische Aspekte, Ski- (Bernhard Russi) und Ten-nisstars (Stan Wawrinka) deren Image. Subaru begeistert wegen seiner legen-dären Robustheit und wegen seines qua-litativ hochwertigen Allradantriebs.

Wenngleich das Platzangebot des Su-baru Forester nach Meinung unseres Testfahrers Nicolas Gerster besser sein könnte, schätzen auch Förster den neuen Subaru Forester  –  nicht zuletzt wegen des neuen in Boxer-Bauweise konstruier-ten Dieselmotors und wegen der Auto-matikschaltung neuester Entwicklung.

erhöhte FahrerpositionDas erste, was einem beim Fahren mit dem Forster auffällt, ist die hohe Sitzposi-tion. Die Sitze sind wie bei einem SUV sehr hoch eingebaut und bieten damit dem Fahrer eine gute Sicht auf eventuelle Hindernisse.

Der Innenraum ist funktionell und kann bei Bedarf vergrössert werden, indem man die Lehne der Hintersitze um-klappt.

Wer sich mit dem Fahrzeug vertraut gemacht hat, kann den Zündschlüssel he-

rumdrehen, oder besser gesagt den Knopf «engine-start-stop» auf dem Ar-maturenbrett drücken, denn der Forester, der uns zur Verfügung gestellt wurde, war ein Modell ohne Schlüssel.

Nach dem Start brummt der Dieselmo-tor artig vor sich hin und reagiert ohne

Verzögerung beim geringsten Druck aufs Gaspedal. Der Motor 2.0 mit 147 PS er-zeugt ab 1600 Umdrehungen pro Minute ein Drehmoment von 350 Nm. Dadurch ist der Antrieb kraftvoll und elastisch zu-gleich und bietet optimalen Fahrkomfort. Die Automatikschaltung «Lineartronic» und deren seit Kurzem verfügbarer «X»-Modus (Hilfe im schwierigen Gelände) schalten geschmeidig und ohne Verzöge-rung zwischen sieben Gängen.

Überall bestes FahrverhaltenTrotz seiner Höhe und seiner Bodenfrei-heit besticht der Forester durch seine gute Strassenlage, auch bei Kurvenfahr-ten im hohen Tempo. Auf geraden und kurvigen Strecken bietet der Forester damit einen gleichsam tadellosen Fahr-komfort.

Gleichzeitig bewährt er sich auf unbe-festigten Wegen. Auf steinigem genauso wie auf erdigem Untergrund vermittelt der Forester dem Fahrer Sicherheit und lässt keinerlei Zweifel an der Gelände-tauglichkeit des Fahrzeugs aufkommen. Im Rahmen der physikalischen Grenzen kann man sich mit dem neuen Subaru Fo-rester in fast jedes Gelände wagen und spüren, wie eindrucksvoll er dem Ruf der Marke gerecht wird. Bei steilen und engen Bergabfahrten braucht man nur die Bergabfahrhilfe «down hill» zu schal-ten, um die Effizienz des Systems zu ge-niessen.

François lamarcheist Autojournalist und ehemaliger Rennfahrer.

www.subaru.ch

technische Daten Benziner-Version, einen hubraum (2.0), zwei ausführungen:– 2.0i, 1995 cm3, 150 PS, 198 Nm (Boxer-Bauweise, 4 Zylinder, 16-Ventiler)– 2.0 XT, 1998 cm3, 240 PS, 350 Nm, Boxer-Bauweise, Turbo, Direkteinspritzung,

manuelle 6-Gang oder automatische 6-Gang(oder 8-Gang) Schaltung

Dieselversion2.0 D, 1998 cm3, 147 PS, 350 Nm, (Boxer-Bauweise, turbo) manuelle 6-Gang- oder automatische 7-Gang-Schaltung.

Verbrauch (gemäss Katalog): zwischen 6,5 und 8,5 Liter (Benzin) zwischen 5,7 und 6,3 Liter (Diesel)

anhängelast (gebremst):Benziner: 1800 kg mit manuellem Getriebe 2000 kg mit AutomatikgetriebeDiesel: 2000 kg

Kofferraum: 505 Liter, 1592 Liter bei heruntergeklappten Rück- lehnen

Preis: zwischen 29 900 und 49 900 Franken, je nach Ausführung und Option.

Ob als Diesel oder Benziner, dank seiner guten Geländeeigenschaften ist der Subaru Forester bei Forstleuten beliebt.

Foto

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verstärke. Er empfahl der Praxis, den mit dem Klimawandel verbundenen Unge-wissheiten mit dem sog. Vorsichtsprinzip zu begegnen und Mischbestände zu pfle-gen.

Diese Empfehlung untermauerte er an-hand einer Studie über Fichten in Misch-beständen in Bayern. Danach könnten bei warm-trockenem Klima die Fichten noch dieselben Überlebenswahrschein-lichkeiten erreichen wie Fichten in Rein-beständen in kühl-feuchtem Klima. Der günstige Mischbestandseffekt schlage sich bei wärmer und trockener werden-dem Klima auch ökonomisch in einem weniger als im Reinbestand gesteigerten Risiko und einem nur geringfügig fallen-den Ertrag nieder. Jedoch zeigten Ver-gleichsrechnungen, dass waldbauliche Nachteile wie wegen überhöhter Wildbe-stände notwendige Kunstverjüngung deutlich stärkere ökonomische Effekte haben könnten als die bisher untersuch-ten Effekte des Klimawandels.

Quelle: HAFL

infoswww.hafl.bfh.ch/weiterbildung/waldwissen-schaften/waldoekonomisches-seminar-und- wissenstransfer/wissenstransfer.html

tion eine einschneidende Standortverän-derung. Besonders stark davon betroffen sei die Fichte. Zudem bedrohten neue Forstschädlinge die Wälder.

Wie die Waldwirtschaft darauf reagie-ren kann, untersuchen BAFU und WSL anhand verschiedener Klimaparamer. Ziel der Untersuchungen ist ein Projektbericht von Bund und Kantonen mit aktualisier-ten waldbaulichen Empfehlungen.

ertrag und risiko klimaabhängigWelchen Einfluss der Klimawandel auf den Naturalertrag bei der Waldbewirtschaf-tung hat, untersuchte die Bayerische Lan-desanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) unter der Leitung von Dr. Christian Kölling an einem Bestand in der Bodensee-region, dessen klimatische Bedingungen Standorten im Tessin glichen.

Die Untersuchungen ergaben (laut Prä-sentation) bislang allerdings nur, dass Na-turalertrag und Anbaurisiko als Funktion des Klimas dargestellt werden können.

VorsichtsprinzipProf. Dr. Thomas Knoke von der TU Mün-chen erklärte, dass die Wahl von Baumar-ten eine waldbauliche Entscheidung sei, die sehr von Unsicherheiten beeinflusst werde, welche der Klimawandel noch

Waldökonomisches Seminar

Klimawandel und ÖkonomieBeim diesjährigen Waldökonomischen Seminar stand die Bewirtschaftung der

Wälder unter Einfluss des Klimawandels im Mittelpunkt. Wissenschaftler aus

der Schweiz und aus Bayern präsentierten ihre Projekte und gaben erste An-

sätze von Praxisempfehlungen ab.

Seit 2009 führen BAFU und WSL das von Dr. Peter Brang geleitete Forschungspro-gramm «Wald und Klimawandel» durch, um die Auswirkungen des Klimwandels auf den Wald besser einschätzen und An-passungsmassnahmen empfehlen zu können.

Der zu erwartende Klimawandel, mit einer Erwärmung um 1,2 °C bis 4,8 °C bis 2070–2099 gegenüber der Periode 1980–2009 und vermehrter Sommertro-ckenheit, bedeute für die Waldvegeta-

Das waldökonomische Seminar und der waldökonomische Wissens-transferDie Abteilung Waldwissenschaft der Ber-ner Fachhochschule und der Schweizeri-sche Forstverein organisieren im Auftrag und mit Unterstützung des Bundesam-tes für Umwelt jährlich ein waldökono-misches Seminar und eine Veranstaltung zum waldökonomischen Wissenstrans-fer. Das waldökonomische Seminar hat die Funktion eines wissenschaftlichen Think-Tanks, aus dem heraus das Wissen über waldökonomische Fragestellungen bei der Wissenstransferveranstaltung einem möglichst breiten Fachpublikum zur Verfügung gestellt wird.

ALB-Fund bei Lörrach

gefahr aus DeutschlandIn einem Weidenbaum am Rheinuferweg in Grenzach-Wyhlen (D), bei Basel,

wurde Ende Juni der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) entdeckt.

Bei den routinemässigen Überwachun-gen durch das Landratsamt Lörrach im Gewann Hornboden wurden mit Spür-hunden zwei leere Eihüllen sowie eine Larve im Frühstadium entdeckt.

Bis Ende Juli konnten zwar keine wei-teren Eiablagestellen und Larven gefun-den werden. Dennoch sucht das Land-rats amt weiterhin das Gebiet auf den Schädling ab.

Auch die Basler Stadtgärtnerei führt systematisch Baumkontrollen an Laub-

bäumen durch. Speziell ausgebildete Baumkletterer suchen Laubbäume nach Käferspuren wie Larven, Bohrspänen und Ausflugslöcher ab, gleichzeitig kommen speziell für den ALB ausgebildete Spür-hunde zum Einsatz. Diese Massnahmen werden in der ganzen Region von den jeweils zuständigen Behörden getätigt und sind untereinander abgesprochen.

infoswww.bs.ch und www.loerrach-landkreis.de

PerSÖnlich

Die Mitgliederversammlung der OdA Wald Schweiz hat Erwin Schmid zum neuen Präsidenten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Hanspeter Egloff, WVS, an, der im August 2015 in den Ruhe-stand tritt. Erwin Schmid bringt viel Er-fahrung im Bereich der Ausbildung mit. So war er lange Zeit Ausbildungsbe-auftragter des Kantons Zürichs, Ge-schäftsführer der OdA Wald Zürich Schaffhausen sowie Präsident der Prü-fungskommission des Bildungszentrums Wald in Lyss.

Der Vorstand der OdA Wald Schweiz hat Christina Giesch, Direktorin von «Walliser Wald», als neue Geschäftsführerin der QSK Wald gewählt. Sie wird Nachfolgerin von Rolf Dürig, der dieses Amt seit 2002 innehatte. Christina Giesch wird das Amt im Verlauf des 2. Halbjahres überneh-men. Das Sekretariat der QSK Wald ist weiterhin bei Codoc angesiedelt. Die QSK Wald ist u.a. Prüfungskommission für die Berufsprüfungen Forstwart-Vorar-beiter, Forstmaschinenführer und Seil-kraneinsatzleiter.

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DLR/NASA

3-D-radarmessungen von WaldgebietenDas Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat mit F-SAR ein Radarsystem entwickelt, welches vom Flug-

zeug oder Satelliten aus durch das Kronendach der Wälder «hindurchblicken» kann. Zusammen mit der NASA hat

das DLR das System im Juli getestet.

Ob deutscher Fichtenwald oder tropi-scher Regenwald – nur wenige Sensoren sind in der Lage, durch diesen grünen Teppich zu blicken und die Strukturen deutlich sichtbar zu machen. Das Deut-sche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt eine Radartechnologie, die Waldgebiete erstmals in hoher Auflö-sung dreidimensional abbildet, von den Wipfeln bis zum Boden.

In einer gemeinsamen Messkampagne mit der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA (National Aero-nautics and Space Administration) haben die Radarexperten des DLR die Leistungs-fähigkeit des speziellen F-SAR-Systems nun bestätigt. Ziel der Zusammenarbeit war es, die Möglichkeiten von Radarda-ten hinsichtlich der Ableitung von ver-schiedenen Parametern zu validieren, etwa die Höhe oder die vertikale Struktur eines Waldes.

gleiche aufgabe, verschiedene SensorenFür einen Kreuzvergleich der Daten er-stellten NASA und DLR Aufnahmen des-selben Gebiets mit jeweils unterschiedli-chen Sensorsystemen. Die Messflüge fanden über einem Testgebiet bei Traun-stein statt: Das NASA-Jet Propulsion La-boratory nutzte seinen UAVSAR-Sensor an Bord eines Forschungsflugzeugs vom Typ Gulfstream-III. Nach zwei Tagen hat-ten die Partner aus Pasadena alle Aufnah-men «im Kasten».

Unter Beachtung möglichst identischer Bedingungen und Wetterverhältnisse startete rund eine Woche später das DLR-Team vom Institut für Hochfrequenztech-nik und Radarsysteme seine Messreihe. Mit dem DLR-Forschungsflugzeug Dor-nier Do-228 überflogen der Projektkoor-dinator Priv.-Doz. Dr. Andreas Reigber und dessen Kollegen das Testgebiet zehn Mal in kurzer Abfolge. Der Wald wurde dabei aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen. Nur so lässt sich aus den Einzelaufnahmen später ein dreidimensi-onales Bild erstellen.

Das F-Sar-SystemDas F-SAR-System (Syntethic Aperture Radar) des DLR-Instituts für Hochfre-quenztechnik und Radarsysteme ist für den Wald-Einsatz besonders geeignet, da es Messungen in mehreren Wellenlängen gleichzeitig erlaubt (www.dlr.de/hr/desk-topdefault.aspx/tabid-2326/3776_read-5691/). In nur einem Überflug kann das F-SAR so verschiedene Ebenen eines Ge-biets erfassen.

Für die räumliche Vermessung des Traunsteiner Waldes wurden drei ver-schiedene Wellenlängen eingesetzt: Um den oberen Bereich der Waldkrone abzu-tasten, setzten die DLR-Wissenschaftler auf Radarsensoren im C-Band und X-Band Frequenzbereich. Das L-Band hin-gegen dringt durch die Vegetation und gibt sozusagen den Blick frei auf den Waldboden.

Die ersten Auswertungen der Mess-kampagne bestätigen nun die Mess-genauigkeit des F-SAR. Die Vergleichs-daten der NASA können die DLR- Wissenschaftler ausserdem nutzen, um das Radarsystem noch gezielter zu kalib-rieren. Unterschiede in den Aufnahmen geben den Radarexperten Aufschluss über die Fähigkeit eines Sensors, be-stimmte Waldeigenschaften zu erken-nen. Die dreidimensionalen Radarbilder des Waldes, das «Endprodukt», erstellen die Wissenschaftler nach der vollständi-gen Auswertung der Daten.

Klimafaktor BiomasseAnhand der Struktur eines Waldes können Forscher dessen Biomasse ermitteln. Bio-masse hat als natürlicher Kohlenstoff-speicher unmittelbaren Einfluss auf den Treibhauseffekt. Die Radar-Tomographie eröffnet damit ganz neue und effiziente Methoden, einen grundlegenden Kli-mafaktor zu bestimmen. Die DLR-Wissen-schaftler wollen die 3-D-Radarvermessung von Waldgebieten für den Regelbetrieb etablieren – und auch auf Satelliten zum Einsatz bringen. Die erfolgreiche Mess-kampagne zusammen mit dem NASA-Jet Propulsion Laboratory hat nun bestätigt, dass die Radartechnologie aus Oberpfaf-fenhofen auf dem richtigen Weg ist.

Im Auftrag der europäischen Welt-raumorganisation ESA (European Space Agency) bereitet das DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme derzeit «BIOMASS» vor, eine satellitenge-stützte Mission zur Radarbeobachtung der Erdoberfläche. Im Fokus: die Bestimmung der Biomasse tropischer Regenwälder.

Darüber hinaus steht das Institut an der Speerspitze von «Tandem-L», einer hochinnovativen Satellitenmission zur Er-fassung von dynamischen Prozessen auf der Erdoberfläche mittels Radar. Ausbli-cke der Forschung, die ein Waldüberflug zunächst nicht vermuten lässt.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

infos:www.dlr.desiehe auch Artikel «Der gepixelte Wald» auf Seite 39.

Waldgebiet Traunstein: F-SAR-Aufnahme

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www.borkenkaefer.ch

Online-Prognose zur Borkenkäferentwicklung für die Schweiz

Wann beginnt in meinem Revier der

Flug des Buchdruckers? Ist in diesem

Jahr mit einer zweiten oder gar drit-

ten Käfergeneration zu rechnen?

Sind die Käfer im Herbst bereits aus

den befallenen Bäumen ausgeflo-

gen?

Die Online-Plattform der WSL www. borkenkaefer.ch (französisch unter www.bostryche.ch) zur Borkenkäfer-Prognose informiert über die aktuelle Buchdrucker-situation auf regionaler Basis. Sie zeigt Modellrechnungen zum aktuellen Ent-wicklungsstand lokaler Käferpopulatio-nen sowie deren Flugaktivität für ver-schiedene Regionen und Höhenlagen. Die Berechnung der bisherigen Käferent-wicklung erfolgt täglich anhand aktueller Wetterdaten von MeteoSchweiz und macht eine Prognose bis zum Ende des Jahres für durchschnittlich zu erwartende Temperaturen. Diese Informationen kön-nen das Ergreifen von Massnahmen wie die rechtzeitige Zwangsnutzung befalle-ner Bäume oder den Zeitpunkt des Fallenstellens unterstützen. Ausserdem kann zur besseren Beurteilung der Be-fallssituation die regionale Entwicklung der seit 1984 angefallenen Käferholz-mengen nach Kantonen und Forstkreisen abgerufen werden.

Die Webseite ist seit dem Frühjahr 2015 für jeden interessierten Nutzer zu-gänglich. Da sie sich noch im Testbetrieb befindet, muss sich der Nutzer aus recht-lich-formalen Gründen noch registrieren, dies soll jedoch nicht vom Besuch der Webseite abschrecken!

Für Rückmeldungen, Kommentare und Verbesserungsvorschläge aus der Forst-praxis sind wir jederzeit dankbar. Für Fra-gen stehen wir gerne zu Verfügung:

Oliver Jakoby, 044 739 28 33, [email protected]

Beat Wermelinger, 044 739 22 58, [email protected]

link:www.borkenkaefer.chwww.bostryche.ch

Startseite des Online-Tools zur Borkenkäfer-Prognose auf www.borkenkaefer.ch. Die Karte zeigt, welche Generation in welcher Region der Schweiz den Flug begonnen hat. Auf weiteren Seiten können detaillierte regionale Prognosen, regionale Befallsverläufe der letzten Jahrzehnte und allgemeine Informationen zum Buchdrucker abgerufen werden.

leitfaden edelkastaniengallwespeDas BAFU hat einen Leitfaden zum Umgang mit der Edelkastaniengallwespe (Dryocosmus kuriphilus) herausgegeben. Der Schädling wird in erster Linie mit Pflanzenmaterial wie Jungpflanzen oder Pfropfreisern verschleppt. Dank Verschiebungsverboten ist es gelungen, die Ausbreitung zumindest auf der Alpen-nordseite zu verlangsamen. Auf der Alpen-südseite und im Chablais (Wallis/Waadt) brei-tet sich die sehr mobile Wespe hingegen unaufhaltsam weiter aus und kommt nun sporadisch entlang des ganzen Genferseebe-ckens vor. Eine Tilgung in geschlossenen Be-ständen ist nicht möglich. Die Edelkastaniengallwespe ist in der Schweiz künftig nicht mehr als besonders gefährlicher Schadorganismus (bgSO), sondern nur noch als gefährlicher Schadorganismus ohne Mel-depflicht (gSO) eingestuft. Trotzdem sind nach wie vor einige Gebiete der Schweiz nicht befallen, und es bleibt das Ziel der Abteilung Wald des BAFU, die Verbreitung dieses wichtigsten Schädlings der Edelkastanie zu überwachen und dessen Verschlep-pung in noch befallsfreie Gebiete möglichst zu verhindern bzw. zu verlangsamen.

www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01811/index.html?lang=de

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Schweizer Meisterschaften Holzhauerei

Mit heissem StartDie Schweizer Meisterschaft Holz-

hauerei Wettkampf wurde am 3. und

4. Juli 2015 in Niederbipp mit der

Disziplin «Fällen» eröffnet. Nicht nur

das Wetter war heiss und wolkenlos,

auch der Wettkampf war ein heisser

Kampf um Zentimeter oder gar Milli-

meter.

Von den rund 70 angemeldeten Wett-kämpfern waren in Niederbipp 57 Män-ner am Start und fällten mit hoher Kon-zentration – und nicht nur wegen des heissen Wetters – mit viel Schweiss und Fleiss ihren von der Jury ausgelosten Baum.

Der Zürcher Florian Isler führt momen-tan die Rangliste an, man darf ihn aber noch nicht Sieger nennen, da einige Wettkämpfer nicht antreten konnten und das Fällen in den nächsten Wochen nachholen werden. Aber nichtsdesto-trotz steht Isler mit 650 von 660 mögli-chen Punkten in einer sehr guten Aus-gangslage.

Philipp Amstutz, der amtierende Welt-meister im Fällen, startete gut in die Meisterschaft. Sein Schnitt war überaus präzis und ergab keine Verlustpunkte, lei-der lag der Stamm der Tanne aber 18 cm weit vom Zielstock entfernt, und auch die Zeitlimite von drei Minuten hat Amstutz um 8 Sekunden überschritten. Diese 26 Strafpunkte brachten ihn dennoch auf den hervorragenden 3. Rang. Sein Bruder Urs Amstutz, der ebenfalls zur Weltspitze gehört, hatte ein bisschen Pech, denn die 30  m hohe Tanne verfing sich an der Spitze mit einer anderen Tanne und ver-fehlte das Ziel um 63 cm. Er glaubt aber fest daran, dass er bei den Platzdiszipli-nen in Luzern diese Verlustpunkte aufho-len kann.

Der beste U-24-Wettkämpfer ist Linus Staubli aus dem Kanton Aargau. Mit 616 Punkten liegt er im Moment auf Platz 8.

Das grosse FinaleOhne Verletzungen und grössere Zwi-schenfälle ging der 1. Teil der Schweizer Meisterschaft Holzhauerei Wettkampf über die Bühne. Die Wettkämpfer, die Schiedsrichter und das Organisationko-mitee freuen sich nun auf das grosse Fi-nale in Luzern an der Forstmesse, das am Donnerstag, 20. August, und Freitag

21. August, stattfindet. Nebst der attrak-tiven Kantons-Stafette und dem Ketten-wechsel-Cup abends im Grizzly-Saloon verspricht der Kampf um den Schweizer

interview mit Philipp & Urs amstutz Urs amstutz (auf dem Foto rechts), verheiratet, 1 Kind, wohnhaft in Moutier BE, Forst-unternehmer. Hobbies: Holz-hauerei Wettkampf, Familie. Urs, du warst an der Weltmeis-terschaft 2014 auf dem Podest, wie gross ist nun dein Druck für die Schweizer Meisterschaft? «Für mich ist mein Podestplatz an der WM nicht ein Grund, um nun einem grossen Druck ausgesetzt zu sein. Ich konzentriere mich vor allem auf die bevorstehenden Wettkämpfe und denke in sportlicher Hinsicht nicht an die vergangenen.» Prägte dich die Weltmeisterschaft? «Die WM war ein unvergesslicher Wettkampf und einfach wunderschön. Es war mir persönlich eine grosse Hilfe im mentalen Bereich. Ich habe gelernt, lockerer zu sein. Aber auch die gute Kameradschaft und der Teamgeist haben mich geprägt.» Hast du eine spezielle Taktik für Luzern? «Ich muss die richtige Dosierung finden, damit es schlussendlich aufgeht. Einfach nur Vollgas und alles auf eine Karte setzen darf ich nicht.»

Philipp amstutz (auf dem Foto links), verheiratet, 5 Kinder, wohnhaft in Rebevelier BE, Landwirt. Hobbies: Holzhauerei Wettkampf, Familie, Imkerei. Philipp, wie gross ist dein Druck als amtierender Weltmeister? «Der ist enorm gross. Die Konzentration zu halten, ist dadurch auch schwer, und schnell passieren Fehler. Wie heute. Ich wollte 0 Verlustpunkte beim Fällen, verlor dann leider 26 Punkte.» Wie sieht dein Training aus? «Wegen der momentanen Hitzewelle ist das Training recht hart. Der Aufwand wird nun aber in den nächsten Wochen sehr gross – egal wie das Wetter sein wird.» Deine Strategie für Luzern? «Angriff! Mein Ziel ist der Schweizer Meistertitel. Nach meinem Resultat im Fällen wird es schwierig, aber nicht unmöglich. Ich werde alles geben!»

Ralph Malzach

Meister-Titel an den zwei Tagen auf dem Aussengelände sehr spannend zu wer-den!

Carol Fuchs

Foto

s: C

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hs

Pascal Eggenberger beim Fällen in Niederbipp.

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a k t u e l l

20 W A L D U N D H O L Z 8/15

Im «Wald und Holz» Nr. 10 vom Juli 1946 wird eine Methode zum Fällen von Vorhängern dar-gestellt. Sie war für den Notfall gedacht, wenn keine Stamm-presse zur Verfügung steht. «Die Schlüsselkette kann von jedem tüchtigen Schmied hergestellt werden», steht da.

rÜcKSPiegel

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Forstbetrieb Guggenhausen0000 GuggenhausenInternet: www.forst-gugg.chMail: [email protected]

Wir gratulieren

Hansli Mustermeierganz herzlich zum erfolgreich abgeschlossenenQualifikations - verfahren EFZ als Forstwart!

Gratulieren Sie Ihrem frisch gebackenen Forstwart

Mit einem inserat im «WalD und hOlz»!Gibt es eine bessere Art und Weise, die

Leistung Ihres Lernenden anzuerkennen

und ihm für seinen Einsatz zu danken?

Ganz beiläufig rücken Sie auch Ihr Unter-

nehmen als erfolgreichen Ausbildungs-

betrieb ins rechte Licht.

Senden Sie uns den Namen und ein passendes Foto

Ihres abschliessenden Lehrlings zu sowie evtl. das

Logo Ihres Betriebes. Wir kreieren daraus ein Inserat

analog zum Muster nebenan. Das Inserat in dieser

Grösse kostet 200 Franken.

«WALD und HOLZ»

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W A L D U N D H O L Z 8/15 21

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H o l z m a r k t

HolzmarktAktuelles und Preise auch aufwww.waldundholz.ch

Bei fast allen Losen sind die Preise der Pe­riode März–April 2015 gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber der Vorpe­riode Januar–Februar 2015 gesunken. Bei der Tanne ist der Preiszerfall etwas mode­rater als bei der Fichte (siehe Grafik «Preise in % zum Vorjahr»).

Insgesamt war der Frühling 2015 keine leichte Periode für die Schweizer

Seit Anfang des Jahres werden die Rohholzpreise in der Schweiz durch eine

neue Methode alle zwei Monate erhoben. Die ersten offiziellen Ergebnisse

liegen nun vor. Sie zeigen, wie stark sich das Währungsgefälle zwischen

Franken und Euro ausgewirkt hat.

Neue Rohholz­Preiserhebung

Premiere unter Minuszeichen

Rohholzproduzenten. Zur plötzlichen Aufwertung des Schweizer Frankens ge­genüber dem Euro kamen weitere un­günstige Faktoren hinzu: der Orkan Ni­klas, der in Südbayern und Österreich lokal grosse Schäden angerichtet hat, volle Rohholzlager bei den Sägern und eine stagnierende Bautätigkeit in der Schweiz und in ihren Nachbarländern.

Die Preise sind nach Menge gewichtet und ohne MWST angegeben.

Die beiden sog. Box-and-Whiskers-Plots zeigen an, dass die meisten für März–April 2015 ermittelten Durchschnittspreise der Leitsorientierte nur noch zwischen 89% bis 95% von jenen des Vorjahres (100%) liegen. Die Preiseinbussen beim Fichtenholz sind insgesamt stärker als beim Tannenholz. Auch schwanken die Preis-rückgänge bei den einzelnen Fichtensorti-menten deutlicher als bei der Tanne. Die farbigen Boxen zeigen die Bereiche an, in denen sich die Preise für die Hälfte der Sortimente bewegen (schwarze Punkte).

Seit Anfang dieses Jahres ...

... ermittelt Agristat, die Statistikabtei­lung des Schweizer Bauernverbandes (SBV), unterstützt von Waldwirtschaft Schweiz (WVS), die Rohholzpreise ab Waldstrasse und leitet sie ans Bundesamt für Statistik (BFS) weiter. Die Preisan­gaben beziehen sich auf die von der Schweizer Holzmarktkommission defi­nierten Leit sortimente.

Einzelheiten zur Erhebungsmethode sind unter www.waldundholz.ch abruf­bar.

red.

Fichten-Rohholz-Preise nach Sortimenten (in Rinde gemessen)

Tannen-Rohholz-Preise nach Sortimenten (in Rinde gemessen)

%Preise in Prozent zum Vorjahr

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H o l z m a r k t

Da in Frankreich die Bautätigkeit abnimmt, brechen den Sägereien die Auf-

träge weg. Damit nimmt auch die Nachfrage nach Sägerundholz ab und die

Preise sinken

Nadelholzmarkt im französischen Jura

Schlechte Lage, düstere Aussichten

Die letzten offiziellen Zahlen vom Juni 2015 verheissen nichts Gutes: Verglichen mit der gleichen Periode im Vorjahr gab es im Zeitraum von März bis Mai 2015 in Frankreich 6,1% weniger Baugenehmi­gungen. Entsprechend hat in den letzten zwölf Monaten die Zahl der Baubeginne um –4,3% abgenommen.

Während 2007 in Frankreich noch rund 465 000 Wohnungen gebaut wur­den, rechnet die Bauwirtschaft dieses Jahr mit rund 300 000 fertiggestellten Einheiten. Eine solch starke Abnahme der Bautätigkeit wird nun auch der Holzbau zu spüren bekommen, der bisher trotz allgemeiner Bauflaute noch einigermas­sen gute Umsätze verzeichnete.

ProduktionsrückgangUnter der Bauflaute leidet auch der Schnittholzmarkt, der zu 75% vom Bau abhängt. «Im Moment schneiden wir nicht genug Holz ein, dies in einer Jahres­zeit, in der die Sägerei auf Hochtouren laufen müsste», klagt Didier Lamotte, Geschäftsführer der Sägerei RHD Produc-tion aus Fournets-Luisans im Departe­ment Doubs. Viele seiner Kollegen, die normalerweise Holz für drei Wochen im Voraus einschnitten, hätten derzeit nur noch Bestellungen für eine Woche abzu­arbeiten.

Weniger HolzabsatzMit den Einschnittmengen sind auch die Preise für Schnittware seit Ende 2014 um 5% gesunken. In der Folge haben auch die Rohholzpreise weiter nachgegeben.

Am 23. Juni, bei der wichtigen öffent­lichen Rohholzversteigerung in Levier

(Doubs), bei welcher über 117 000  Fm Nadelholz zum Verkauf angeboten wur­den, sind die Preise für Fichtenholz im Vergleich zum Vorjahr um 5% gefallen. Ähnliche Preisrückgänge mussten die Anbieter beim Tannenholz hinnehmen. Zudem lag der Anteil an unverkauftem Holz bei 19%. Letztes Jahr blieben ledig­lich 2% der Lose ohne Käufer.

Noch schlechter verlief die Versteige­rung am 19. Juni in Gérardmer (Vosges) am 19. Juni, wo die Preise um rund 10% nachgaben und ein Viertel des Holzes un­verkauft blieb. Bei der Versteigerung in Montluel (Ain) blieben gar 45% der Lose ohne Käufer.

Kein guter HerbstAngesichts der schlechten Konjunktur auf dem Bausektor sehen die Forstbe­triebe und Säger aus dem französischen Jura auch dem Herbst mit Pessimismus entgegen. Sie befürchten weiter sin­kende Holzpreise.

Bernard Rérat

IN KüRze

■ Sinkende Nadel-Rundholz-PreiseDie Association Jurassienne d'Economie Forestière (AJEF) rechnet damit, dass im Herbst die Nadelholz­preise in den Nachbarländern der Schweiz um 5 bis 10 EUR / Fm sinken werden. Als Grund nennt sie die schlechte Baukonjunktur und das Überangebot an Rohholz. Im Herbst könnten laut AJEF die Preise für Tan­nenholz auf 65 bis 75 CHF / Fm fallen.

■ Kartellverfahren gegen ForstBWGemäss der baden­württembergischen Landesregierung stellte das deutsche Bundeskartellamt dem Land Baden­Württemberg am 15. Juli eine Unter­sagungsverfügung zu. Damit verbot es der Forstbehörde des Landes, ForstBW, Rundholz in Baden­Württemberg ein­zukaufen und forstliche Dienstleistun­gen im Körperschafts­ und Privatwald zu erbringen. Das Kartellamt hatte vor drei Jahren ein Verfahren gegen ForstBW eingeleitet, weil ForstBW auf­grund der Beförsterung im Körper­schafts­ und Privatwald zu viel Markt­macht beim Rohholzhandel besitze. Gegen die Untersagungsverfügung will die Landesregierung nun gericht­lich vorgehen.

■ In Österreich sind die Sägereiennach wie vor gut mit Rohholz bevorra­tet. Die Preise für das Leitsortiment Fichte B 2b sollten die Talsohle erreicht haben. Das Preisband bewegt sich zwischen 83 und 94 EUR/Fm. Im Tirol ist der Fichten­Frischholzpreis auf ein Fünfjahres­Tief gefallen.

■ In der Ukraine ist seit dem7. Juli ein Gesetz in Kraft, das ab No­vember 2015 für die Dauer von zehn  Jahren die Ausfuhr von Rohholz verbietet. Für Kiefernholz soll das Aus­fuhrverbot erst ab Januar 2017 gelten.

■ Der malaysische HolzindustrieverbandSabah Timber Industries Association (STIA) fordert von der Regierung einen Exportstopp von Rundholz aus Natur­wäldern, damit das Holz aus solchen Wäldern der heimischen Industrie zu­gutekommt. Die malaysische Forstdi­rektion will am Export festhalten. Sie meint, dass 9 bis 12% des im Land ge­ernteten Holzes exportiert würden und die Erträge die nachhaltigen Waldwirt­schaft unterstützten.

Die Nadelholz-Versteigerung der französi-schen Staatsforsten ONF (Office National des Forêts), im Juni in Levier

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H o l z m a r k t

Die Revision des USG mit den neuen Arti­keln 35f, 35g und 35h zur Umsetzung einer Holzhandelsregulierung in der Schweiz («CHTR») wird frühestens im Juli 2017 in Kraft treten – sofern sie in ihrer aktuellen Form die politischen Hürden passiert. Die Widerstände seitens wichti­ger Schweizer Industriezweige sind gross, denn die drei Artikel würden auch Impor­teuren anderer Rohstoffe Restriktionen, Transparenz und Sorgfaltspflichten aufer­legen. Dabei könnten Legalitätskontrol­len bei Einfuhren aller wichtigen Roh­stoffe mehr zum Schutz der Wälder in den Tropen beitragen als auf den Holz­handel beschränkte Regulierungen.

Seit März 2013 ist die Europäische Holzhandelsverordnung EUTR in Anwendung. Die meisten Mitgliedstaaten der

Europäischen Union haben ihre Gesetze daran angepasst und (zumindest auf dem Papier) Strukturen zur Kontrolle

von Holzeinfuhren illegaler Herkünfte geschaffen. Auch die Schweiz ist dabei, eine Rechtsgrundlage für den Vollzug

einer EUTR-konformen Verordnung zu schaffen, und zwar im Rahmen einer Revision des Umweltschutzgesetzes

(USG). Verschiedene Industriezweige arbeiten allerdings gegen dieses Vorhaben. Dabei sind mehrere unter ihnen

genauso für die Waldzerstörung in den Tropen verantwortlich wie die Holzwirtschaft.

Die Holzwirtschaft ist nämlich nicht der einzige Treiber der Waldzerstörung. Viel­mehr ist es ein Cocktail aus mehreren Faktoren wie Ackerbau, Viehzucht, Plan­tagenwirtschaft, Holznutzung, Tagebau und Bevölkerungsdruck, je nach Region und Land in unterschiedlicher Gewich­tung.

zwar kein Musterschüler aber ...Die Holzwirtschaft ist dabei, ihre Hausauf­gaben zu machen, zumindest in Europa aufgrund der EUTR, und in Nordamerika, wo seit der Einführung des Legacy Act Holzimporteure ebenfalls auf die Legali­tät der Herkünfte achten müssen. Trotz zahlreicher Mängel bei deren Umsetzung

Waldzerstörung in den Tropen

Die Holznutzung ist ein Faktor unter vielen

kann man diese Bestimmungen als Erfolg werten. Zwar gelangt immer noch illega­les Holz in den EU­Raum oder nach Nord­amerika, doch das Risiko, als Holzfirma für illegale Praktiken an den Pranger ge­stellt zu werden, wirkt abschreckend. Ein Indiz dafür ist, dass sogar China, der weltweit grösste Rohholzverarbeiter, beim Holzeinkauf auf zertifizierte Her­künfte achtet. Das Land verkauft nämlich

einen Grossteil seiner verarbeiteten Holz­produkte nach Europa und in die USA.

Andere Rohstoffbranchen, wie z.B. die Palmölindustrie, haben zwar Zertifizie­rungen auf den Weg gebracht, aber rechtsbindende Bestimmungen wie die EUTR oder die in der Schweiz geplante CHTR gibt es kaum.

Viele dieser Industrien können somit «legal» und im Verborgenen waldzerstö­

Die Karte zeigt die Waldflächenverluste, die zwischen 2000 und 2013 in Ländern mit tropischen Regenwäldern und tropischen Feucht- und Monsunwäldern entstanden sind.

Quelle: Global Forest Change (http://earthenginepartners. appspot.com/science-2013-global-forest)

Waldflächenverluste 2000–2013(in Prozent, bezogen auf 2000)

< 3%

3–5%

5–10%

> 10%

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H o l z m a r k t

bensqualität deutlicher vor Augen als ein­zelne Berichte von NGOs und Forschungs­institutionen. Auch warnt der Autor davor, die Waldzer­störung in den Tropen auf den Schwund der «Kohlenstoffsenke Regenwald» zu re­duzieren. Die bedrohten tropischen Re­genwälder beherbergen nämlich den grössten Artenreichtum sowie die grösste genetische und ökologische Vielfalt aller Ökosysteme der Erde, und damit auch ökonomische Ressourcen, deren Wert die Menschheit derzeit nur erahnen kann. Im letzten Kapitel leitet Claude Martin aus seinen Befunden Handlungsempfehlun­gen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ab. Die wichtigste davon lautet: Schnell und entschlossen handeln. Das Buch ist dieses Jahr im oekom Verlag erschienen.

ISBN 978-3-86581-708-2

rerischem Geschäftsgebaren nachgehen. Z.B. gibt es in der Schweiz keine Pflicht, den Palmölgehalt von Nahrungsmitteln auf der Verpackung anzugeben, ge­schweige denn dessen Herkunft. Anders beim Holz: Dort gilt seit 2012 eine Dekla­rationspflicht.

Regionale UnterschiedeFreilich ist die Holzwirtschaft in Teilen der tropischen Welt heute noch der Haupt­verursacher der Waldzerstörung. Bei­spiele dafür sind Vietnam, Laos, Kambod-scha und Malaysia. Malaysia «glänzt» durch eine der höchsten Entwaldungsra­ten (14,8% gemäss Global Forest Change 2000–2013) und gleichzeitig mit höchs­ten Holzeinschlagsraten (FAO).

In anderen Regionen sind jedoch die Landwirtschaft und der Tagebau die trei­benden Kräfte. So ist laut Rhett Butler (http://de.mongabay.com) in Brasilien die Viehzucht zu 80% für die immer noch rasch fortschreitende Vernichtung von Regenwäldern verantwortlich (der Holz­einschlag nur zu 3%).

In Indonesien ist seit der Jahrtausend­wende die industrielle Landwirtschaft mit der Palmölproduktion die treibende Kraft der Waldzerstörung (etwa 60% der Flä­chen). Aber auch die Nutzung von Bo­denschätzen (verbunden mit illegaler Holznutzung) und starkem Bevölkerungs­wachstum spielen eine Rolle.

In den afrikanischen Ländern sind die Entwaldungsraten relativ niedrig. Ver­schiedene Experten begründen dies damit, dass der Kontinent für das inter­nationale Agrobusiness und die Rohstoff­industrie noch nicht erschlossen ist und die Entwaldungswelle erst am anrollen ist. Möglicherweise wird aber in Afrika die Degradierung von Primärwäldern durch den Holzeinschlag unterschätzt. Im Kongobecken wird nämlich laut FAO und ITTO (International Tropical Timber Orga­nization) tüchtig Holz eingeschlagen.

Doch anhand von Satellitenbildern sind die Narben der Holznutzung nur kurze zeit erkennbar; solange, bis sie wieder mit einer sog. Sekundärvegetation be­deckt sind. Somit können degradierte Flächen als intakter Wald in die Statisti­ken eingehen.

Gemeinsamer NennerSo unterschiedlich die Ausprägungen der Entwaldung sind, so gleichartig sind deren tiefere Ursachen: Korruption sowie wirtschaftlicher und politischer Einfluss in den Händen weniger (Transparency Inter­national). In den Tropenwaldländern wer­den sich solche Missstände kaum besei­tigen lassen, solange Industrien ihre Rohstoffe von dort beziehen und ohne Regeln in Europa und Nordamerika ein­führen können.

Ferdinand Oberer

Bericht an den Club of Rome

Der Schweizer Biologie und Tropenwald­spezialist Claude Martin hat mit seinem Buch Endspiel den 34. Bericht an den Club of Rome (www.clubofrome.org) einge­reicht. Der Bericht fasst den aktuellen Wissens­stand über die Erfassung der Waldzerstö­rung in den Tropen zusammen. Er be­schreibt, wie die Entwaldung aufgrund unzureichender Statistiken bis in die 1990er­Jahre überschätzt wurde und wie erst die Forstschritte in der satellitenge­stützten Fernerkundung einigermassen zuverlässige Erhebungen ermöglichten. Gleichzeitig geht der Bericht auf die un­terschiedlichen und komplexen Ursachen der Entwaldung ein. Je nach Region und Land tragen die Subsistenzwirtschaft, die industrielle Landwirtschaft, der Abbau von Bodenschätzen und die Holznutzung in unterschiedlichem Masse zur Zerstö­rung der Wälder bei. So führt die illegale Holznutzung meist nicht zur kompletten Entwaldung, sondern oft zur Degradation von Primärwäldern. Claude Martin bleibt dabei objektiv und erwähnt, dass Eingriffe in Primärwäldern anhand von Satellitendaten nur schwer feststellbar sind. Er bemerkt auch, dass auch Primärwälder in der Vergangenheit oft menschlichen Einflüssen unterworfen waren und dass Sekundärwälder mitunter artenreicher sind als Primärwälder. Damit verharmlost er die Waldzerstörung in den Tropen jedoch nicht. Im Gegenteil: Die realistische Einordnung der Erkennt­nisse führt dem Leser das Ausmass der Waldverluste und deren Folgen für die Le­Weitere Infos unter:

www.waldundholz.ch

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W a l d u n d H o l z

23. Internationale Forstmesse Luzern, 20. bis 23. August 2015

Aktive Waldwirtschaft – nachhaltige Zukunft26 000 Besucher erwarten die Organisatoren zur diesjährigen Forstmesse. Auf 31 000 m2 Flä-

che, in drei Hallen und auf dem grossen Freigelände trifft sich die ganze Branche zur vielfälti-

gen Leistungsschau mit Rahmenprogramm. Im Fokus steht die Nachwuchsförderung, span-

nender Höhepunkt sind die finalen Wettkämpfe der 10. Schweizer Meisterschaft Holzhauerei.

Forstpersonal und Verarbeiter die Leis-tungen professioneller Unternehmer eins zu eins vergleichen. Das Maschinen- und Geräteangebot ist umfassend und die Gelegenheit, Marken neu zu entdecken, praktisch.

Sonderschau «Waldberufe – Berufe mit Zukunft»CodoC organisiert ihren Treffpunkt-Auf-tritt zusammen mit 13 Organisationen zum zehnten Mal. Nebst ungewohnten Einblicken in die Forstwelt wird die Viel-falt der beruflichen Wege aufgezeigt, denn ein Forstwart hat nach seiner Lehre noch lange nicht ausgelernt. Zum Thema

Waldarbeit stehen digitale Plattformen zur Verfügung wie auch handfeste Ange-bote, so das Baumstämmerücken, Schnit-zen und Setzlingebestimmen. Neu findet für Berufs- und Laufbahnberater eine In-formationsveranstaltung statt.

Zwei SchweizermeisterschaftenHier fliegen die Späne! Der Verband Schweizer Forstpersonal unter OK-Präsi-dent Ralph Malzach macht das Finale der 10. Schweizer Meisterschaft Holzhauerei am Donnerstag und Freitag zum im-posanten «Holzer-Fest». Highlight ist die spektakuläre Kantons-Stafette. Als Abendunterhaltung findet neu ein

Verschiedene Veranstaltungen zur Be-rufs- und Weiterbildung in der Waldar-beit zeigen, wie wichtig gut geschultes Personal für eine zukunftsträchtige, effi-ziente und leistungsfähige Waldwirt-schaft ist. Die Besucher können sich auch über das vielfältige Forschungsangebot in der Holztechnik und zur Waldwissen-schaft informieren. «Die Schweizer Wald-wirtschaft ist eine moderne Branche, die dem rauen Wind der Weltwirtschaft aus-gesetzt ist, umso mehr brauchen wir gute Waldfachleute», so Max Binder, Na-tionalrat, Patronatspräsident und Präsi-dent von Waldwirtschaft Schweiz. In den vier Tagen können Waldbesitzer,

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W a l d u n d H o l z F o r S t m e S S e

Sonderschau «Waldberufe – Berufe mit Zukunft»Treffpunkt Forst, Forêt, Foresta, Halle 2, Stand D15. 13 Organisationen laden ein, sich in entspannter Atmosphäre mit Kolle-ginnen und Kollegen zu treffen. Auf rund 500 m2 werden verschiedene Attraktionen und ungewohnte Einblicke in die Forstwelt gezeigt.CodoC – Koordination und dokumen­tation Bildung Wald, www.codoc.ch

UNSer WALD. NUtZeN FÜr ALLe. Halle 2, Stand D02. Spielen Sie am Stand das Online-Waldquiz und fordern Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen zum Duell her-aus!Kommunikationskampagne der Schweizer Waldbranche, www.wald.ch

Fachkongress «Attraktive Waldberufe: heute und in Zukunft?»Fr, 21.8., 9.30–12 Uhr, Forum 2/3 (Halle 1, 2. OG): Öffentlicher Fachkongress zur Standortbestimmung der Berufspolitik Wald. Mit Referaten zur Weiterentwicklung der Branche, Bedürfnisse an die Aus- und Weiterbildung ihrer Fachkräfte, Schaffung und Erhaltung attraktiver Berufsfelder.Waldwirtschaft Schweiz WVS, www.wvs.ch

Podiumsdiskussion «Kooperation – eine Chance für die Schweizer Waldwirt-schaft?»Fr, 21.8., 14–15.15 Uhr, Forum 2/3 (Halle 1, 2. OG): Basis für die Diskussion zur eigen-tumsübergreifenden Zusammenarbeit bil-den zwei Kurzreferate über Kooperationen im öffentlichen und privaten Wald.Hochschule für Agrar­, Forst­ und Lebens­mittelwissenschaften (HAFL), www.hafl.bfh.ch

tagung Holzindustrie «trends und Perspektiven für die Holzwirtschaft» Sa, 22.8., 9.30–12 Uhr, Forum 2 (Halle 1, 2. OG): Chancen und Risiken der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Mit Referaten zu ver-änderten Rahmenbedingungen, CO2-Kom-pensation in der Holzindustrie, neuen Brandschutzvorschriften und mehrgeschos-sigem Holzbau, Bauen mit Holz, Schweizer Leimholz.Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau, www.ahb.bfh.ch

Allgemeine Infos 20. bis 23. August 2015, jeweils 9–17 Uhr, Messe Luzern

• eintritt: Erwachsene CHF 16.– (aber siehe Gutschein auf Seite 26!) Gruppen ab 10 Personen, Lehrlinge, Studenten, AHV-Bezüger CHF 10.– Kinder bis 16 Jahre gratis.

• railAway-Angebot: Info auf www.forstmesse.com

• mit dem Auto ab A2: Verlassen Sie die Autobahn A2 bei der Aus-fahrt «Luzern-Horw» und folgen Sie der Ausschilderung «Allmend/Messe». Hier finden Sie diverse Parkmöglichkeiten.

• mit dem öffentlichen Verkehr: Mit der S4/S5 ab Bahnhof Luzern (Abfahrt jeweils um xx.12, xx.27, xx.42 und xx.57 Uhr) fahren Sie zur neuen Haltestelle «Allmend/Messe» in nur zwei Minuten. Mit der Busli-nie 20 ab Bahnhof Luzern beträgt Ihre Fahrzeit kurze acht Minuten.

10. Schweizermeisterschaft Holzhauerei-WettkampfDas Finale. Freigelände 3, Stand B10, Don-nerstag 20.8.: 13 Uhr, Wettkampf: Ketten-wechsel, Präzi- und Kombischnitt, 18.00 Uhr, Kettenwechsel-Cup für jeder-mann, Freitag 21.8.: 8.30 Uhr, Wettkampf: Kettenwechsel, Präzi- und Kombischnitt; 12.30 Uhr, Entastungs-Finale; 15.45 Uhr, Kantons-Stafette; 16.30 Uhr, Rangverkün-digung; 18.00 Uhr, Kettenwechsel-Cup für Jedermann und Schweizermeister-Feier im Grizzly-Saloon.Verband Schweizer Forstpersonal VSF www.foresters.ch, www.holzhauerei­wettkampf.ch

Holzspaltmeisterschaftmit «Supercup» in vier Kategorien, Sa, 22.8., 9.30–17 Uhr, Freigelände 3, Stand B10. Siegerehrung im Restaurant Halle 2, 16 Uhr.Holzspalterfreunde Alpnach

Schnupper-Forwardertäglich 9–17 Uhr, Freigelände 3, Stand C32Forstunternehmer Schweiz FUS, www.fus­efs.ch

Berufsberater-Anlass «Waldberufe – Berufe mit Zukunft»Fr, 21.8., 13.30–16 Uhr, Club (Halle 3, 2. OG): Informationsveranstaltung für Be-rufs- und Laufbahnberatende. Vertreter der einzelnen Waldberufe stellen sich und ihren Werdegang vor.CodoC – Koordination und dokumenta­tion Bildung Wald, www.codoc.ch

Übergabe der FachausweiseForstwart-Vorarbeiter, Forstmaschinenfüh-rer, Seilkran-Einsatzleiter und Prämierung Lerndokumentation. Fr, 21.8., 16–17.15 Uhr, Forum 2/3 (Halle 1, 2. OG), Feier und anschliessender Apéro.CodoC – Koordination und dokumenta­tion Bildung Wald, www.codoc.ch

Alle Veranstaltungen sind kostenlos.Detailprogramm: www.forstmesse.com

WAS – WANN – Wo?

Kettenwechsel-Cup für jedermann im Grizzly-Saloon statt. Am Samstag geht es auf dem Wettkampfplatz weiter mit der 38. Schweizermeisterschaft im Holzspal-ten mit «Supercup» in vier Kategorien.

Drei Veranstaltungen von FachverbändenDer WVS­Fachkongress «Attraktive Waldberufe: heute und in Zukunft?» be-leuchtet die Weiterentwicklung der Bran-che und deren Bedürfnisse an die Aus- und Weiterbildung und die Frage, wie attraktive Berufsfelder erhalten und ge-schaffen werden können. Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwis-senschaften (HAFL) organisiert im Auf-trag des BAFU das Podium «Koopera­tion  – eine Chance für die Schweizer Waldwirtschaft?». Diskussionsbasis bil-den zwei Kurzreferate zur eigentums-übergreifenden Zusammenarbeit im öf-fentlichen und privaten Wald. Das Departement Architektur, Holz und Bau der Berner Fachhochschule lädt zur «Ta-gung Holzindustrie – Trends und Pers-pektiven für die Holzwirtschaft» ein und lässt Persönlichkeiten und Verbände aus der Wald- und Holzbranche zur wirt-schaftlichen Entwicklung in der Holzin-dustrie und der Waldwirtschaft sprechen.

Auskunft und organisation:ZT Fachmessen AG, Pilgerweg 9, CH-5413 Birmenstorf, [email protected] www.fachmessen.ch

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F o r s t m e s s e

Vorschau Forstmesse

Eine Forstjacke wie auf Ihren Leib geschnitten

Sie nehmen sich jeden Tag der Natur an, tun Sie das auch für Ihre Gesundheit und für Ihren Komfort? Arnicaire ist die erste Forstjacke, die auf der neuesten Technologie für Bergsteigerjacken beruht. Bei Forstarbeiten im Gebirge bietet sie neben Sicherheit besten Komfort.

Steve Bernard ist begeisterter Bergsportler. Als Unternehmer wurde ihm schnell bewusst, dass Arbeitskleider den Sportjacken in Sachen Textilqualität hinterherhin-ken. Als Forstwart, Baumpfleger

und Vorarbeiter beschloss er, etwas zu tun, um seinen Forstkol-legen mehr Komfort zu bieten.

Die Idee für eine Forstjacke mit dem Komfort einer Bergsteigerja-cke reifte länger als zwei Jahre lang. Verwirklicht wurde sie schliesslich dank der Zusammenar-beit mit der renommierten Schwei-zer Bergsport- und Outdoormarke R’adys (welche übrigens die Schweizer Tourenski-National-mannschaft sponsert).

R’adys stellt die Jacke mit der neuen Technologie «Bonding» her, die sich durch sehr diskrete flache thermoverschweisste Nähte aus-zeichnet. Die Anschmiegsamkeit und die Leichtigkeit des Softshell-Materials gibt einem beim Tragen der Jacke das Gefühl, in einer zweiten Haut zu stecken.

Die gelbrote Farbe gemäss den Vorgaben der SUVA verleiht der Jacke professionelles Aussehen. Dank der Verstärkungen der Unter-arme hält sie den Belastungen aller Arten von Arbeiten stand. In ihrer Brusttasche ist Platz für ein Funkgerät mit Antenne.

Den Kundendienst übernimmt R’adys in Nidau (BE). Die Jacke hat lebenslange Garantie, und Schä-den werden repariert, solange es der allgemeine Zustand der Jacke rechtfertigt.

Die Jacke ist seit einem Monat auf dem Markt und über 300 Exemp-lare sind bereits in Schweizer Wäl-dern im Einsatz, v.a. in der Ro-mandie. Arnicaire will es nicht bei der Forstjacke belassen und plant, in den kommenden Jahren wei-tere Funktionsjacken für profes-

Die neue Forstjacke der Walliser Firma Arnicaire vereint Sicherheit mit Komfort.

sionelle Einsätze im Freien zu ent-wickeln.

Arnicaire wurde 2013 als kleines Handelsunternehmen für Arbeits-kleidung gegründet. Es verfügt über einen kleinen Ausstellungs-raum in Saxon, im Wallis. Ansons-ten stellt das Unternehmen seine Produkte Interessierten vor Ort vor. Bald nach der Gründung setzte sich Arnicaire das Ziel, Freunden und Kollegen aus der Waldwirt-schaft möglichst komfortable Ar-beits- und Schutzkleidung anzu-bieten. Steve Bernard war daran gelegen, Forstleuten und und an-deren, die im Freien arbeiten, den Alltag im Gelände so angenehm wie möglich zu gestalten.

Arnicaire ist ein neues Konzept, das Waldarbeit und Bergsport zur Verbesserung des Arbeitskomforts verbindet.

[email protected]

Stand H23

Der Hangmäher RC-1000 des dä-nischen Herstellers Timan ist ein auf den ganzjährigen Einsatz aus-gelegter, ferngesteuerter Bö-

Neue Hangmäher von Timan: der RC-750 und der RC-1000

schungsmäher mit 2-Zylinder-Van-guard-Motor (23 PS). Aufgrund seines niedrigen Schwer-punktes und dank des Raupen-

antriebs meistert die 500 kg schwere Maschine Steigungen bis 50 Grad. Die Mähbreite beträgt 1000 mm.

Das kleinere Modell von Timan ist der Hangmäher RC 750, ebenfalls mit Fernsteuerung und mit Honda-motor (15 PS). Wie der RC-1000 bewältigt auch er Steigungen bis 50 Grad, ist mit 330 kg etwas leichter, hat dafür aber mit 750 mm eine schmälere Schnitt-breite. Dank des serienmässigen Schnell-wechslers ist es kein Problem, die verschiedenen Anbaugeräte effi-zient zu wechseln, z.B. Sichelmäh-

werk, Stubbenfräse sowie diverse Geräte für den Winterdienst.In der Schweiz vertreibt die Firma ILSEBO Handels AG aus Wislikofen die Geräte von Timan.

ILSEBO Handels AGRebenstrasse 189 / Mellstorf5463 Wislikofen056 250 50 06www.ilsebo.ch

Stand F14RC 750 im Einsatz

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Vorschau Forstmesse

Rückholzspalter RHS 32 Z

Wie schon der Name sagt, führt der Spalttisch das Holz nach jedem Spaltvorgang wieder in die Aus-gangsposition zurück. Dadurch entfällt ein zeit- und kraftaufwen-diges Zurückziehen der grossen Holzscheite mit dem Handsappie, die nochmals gespalten werden sollen.

Der Holzspalter der FIM AG mit 32 t Spaltkraft spaltet Holzstämme bis 120 cm Länge, ist mit Fahrwerk und Beleuchtung ausgestattet und kann damit mobil eingesetzt wer-den.

Der Holzspalter ist serienmässig mit hydraulischem Vierer-Spalt-kreuz, Stammheber und automati-schem Differentialventil ausgerüs-tet. Als Option ist der Aufbau einer hydraulischen Seilwinde mit oder ohne Funk möglich.

FIM AG, Forst-Industrie-MaschinenGlütschbachstrasse 33661 UetendorfTel. 033 345 04 75www.fim-ag.ch

Stand E28

Interessante Einkunft für Waldbesitzer

Immer mehr Menschen nutzen die Alternative zum Friedhof in einem der 70 Friedwälder. Laufend wer-den Waldbesitzer gesucht, welche an einer Zusammenarbeit interes-siert sind.

System FriedWald: Auf Basis eines Nutzungsvertrages wird Misch-wald ab einem Hektar bewirt-schaftet. Der Wald gehört weiter-hin dem Waldbesitzer und kann durch diesen noch genutzt wer-den. Geeignete Bäume werden markiert und auf einem Baumplan eingetragen. Der Waldbesitzer er-hält Anteile an den verkauftem Nutzungsrechten.

Bestattung: Die Asche der Verstor-benen wird in eine Öffnung bei den Baumwurzeln eingebracht. Die Grabpflege übernimmt die Natur. Es ist kein Baumschmuck erlaubt.

Sekretariat FriedWaldHauptstrasse 238265 Mammern 052 741 42 12 [email protected] www.friedwald.ch

Halle 3, Stand 318

AVIA SYNTOFLUID PE-B ist ein Hochleistungs-Hydrauliköl mit sehr guten technischen Eigenschaften. Das Öl ist biologisch abbaubar (gemäss CEC-L-33-A-93/CEC-L-103-12 ≥ 80%/21 Tagen für schwer wasserlösliche Öle). Das Prüfverfahren nach CEC-L.-103-12 wurde explizit zur Prüfung der bio-logischen Abbaubarkeit von Schmierstoffen in natürlicher Um-gebung entwickelt.

AVIA SYNTOFLUID PE-B basiert im Gegensatz zu vielen herkömmli-chen Bio-Hydraulikölen nicht auf synthetischem Ester, sondern auf synthetischen Kohlenwasserstoffen (PAO). Das Produkt wird mittler-weile von vielen Kunden der Herzog Forsttechnik AG eingesetzt, mit durchweg positiven Erfahrun-gen. Als wesentliche Leitungs-merkmale werden genannt: • Es ist nicht aggressiv gegen

Dichtungen und Schläuche.• Es weist keine Hydrolyse-Instabi-

lität bei Nässe und Feuchtigkeit auf.

• Es hat eine sehr stabile Viskosi-täts- und Temperatureigenschaft, und die Maschinen sind deshalb temperaturflexibel und ohne lange Warmlaufphasen einsetz-bar.

In Summe berichten Kunden über eine lange Lebensdauer des Öls, der Maschinenkomponenten und eine hohe Maschinenverfügbar-keit. Ölbedingte Störfälle und Aus-fallzeiten werden stark reduziert.

Die Firma Herzog Forsttechnik AG aus Zumholz (FR) setzt dieses Pro-dukt nun seit einigen Jahren mit Erfolg bei verschiedenen Forstma-schinen ein. Aufgrund der guten Erfahrungen hat sich Herzog Forst-technik entschieden, den Vertrieb des Produkts und die Beratung der Kunden in der Schweizer Forstwirt-schaft zu übernehmen.

Herzog Forsttechnik AGAllmend 251719 Zumholz052 57 937 29 61www.herzog-forsttechnik.ch

Freigelände, Stand B24

Herzog Forsttechnik vertreibt AVIA-Hydrauliköl

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Vorschau Forstmesse

Wir produzieren zu 100% mit Holzstrom

In Zeiten des Atomausstiegs und der Energiewende brauchen wir alternative und umweltfreundliche Energien. Für die Josef Bucher AG aus Escholzmatt im Entlebuch ist die Holzverstromungsanlage der Holzenergie Wegscheid GmbH (www.holzenergie-wegscheid.de) eine Investition in die Zukunft, die volkswirtschaftlich sowie ökolo-gisch beispielhaft und wegweisend sein soll.

Mit dieser Anlage produziert das Säge- und Hobelunternehmen aus Holzabfällen nicht nur Wärme, sondern auch Ökostrom, welchen sie vor Ort energetisch nutzt. Da-durch wird der Wald gepflegt, und es werden unnötige Transportwege vermieden.

Mit der neuen 120-kW-Holz-verstromungsanlage produziert die Josef Bucher AG aus rund 5000 m3 trockenen und ge- siebten Hackschnitzeln pro Jahr 1,8 Mio. kWh Fernwärme und über 1 Mio. kWh Strom, wobei die Schnitzel aus dem eigenen Säge-werk stammen.

Mit der von diesem Typ schweiz-weit einzigartigen Holzverstro-mungsanlage versorge die Josef Bucher AG ihr Säge- und Hobel-werk zu 100% eigenem Strom.

Die Holzvergaseranlage gibt es in den Leistungsgrössen 120 kW und 65 kW. Wer an einer solchen zu-kunftweisenden Anlage interes-siert, kann auf der Forstmesse den

Stand der Holzenergie Wegscheid GmbH besuchen oder die Josef Bucher AG kontaktieren.

www. holzenergie-wegscheid.de www.bucherholz.ch

Halle 3, Stand 346

Das BHKW, das Herzstück der Holzvergaseranlage mit den Betrei-bern Markus und Hansjörg Bucher

WinRobin jetzt auf verschiedenen Geräten

Die Software zum Anzeichnen von stehendem Holz und zur Auf-nahme von liegendem Holz Win-Robin funktionierte bisher nur mit dem Datenerfassungsgerät Psion. Seit Kurzem bietet WinRobin neue Anwendungsmöglichkeiten und ist mit anderen Aufnahmegeräten kompatibel. So läuft das Pro-gramm ausser auf Psion (Archer 2, SX-Pad u.a.) auch auf Geräten mit dem Betriebssystem Windows Em-bedded (früher Windows Mobile) sowie auf Tabletcomputern mit Windows-Betriebssystemen. Eine Android-Version ist in Vorberei-tung (mehr Informationen dazu

am Stand von Waldwirtschaft Schweiz auf der Forstmesse). Der Umstieg auf Tabletcomputer schafft Synergien mit anderen spe-ziellen Forstanwendungen und er-möglicht damit eine vielseitige Nutzung der Geräte. Tabletcompu-ter eröffnen auch zahlreiche Aus-baumöglichkeiten, mit denen sich WinRobin weiterentwickeln und mit anderen forstlichen IT-Anwen-dungen koppeln lässt.

www.wvs.ch

Halle 2, Stand D 03

Die Hermann Baur AG wird auf der Forstmesse Luzern mehrere Produkte vorstellen:Das automatische Ketten-schärfgerät Dinasaw t-rex arbeitet schnell, präzis und spart Ihnen viel Zeit und Geld. Es er-kennt linke und rechte Zähne, sowie zwei aufeinanderfolgende gleiche Zähne und schleift diese im selben Umgang. Bearbeitungdiverser Kettengrössen von 325“ bis 404 Harvester möglich.

Die Weber Baumstumpffrä-sen sind äusserst leistungsfähig, robust und handlich. Das paten-tierte Messersystem ermöglicht lange Standzeiten und einen einfa-chen Messerwechsel.

Umgebung leicht gepflegt!

Dank der akku betriebenen motorkarrette lassen sich Gar-tentransporte mühelos erledigen. Der Motor und das Getriebe befin-den sich in der Radachse, somit sind weder Kette noch Riemen nötig. Es sind verschiedene Grössen von Ladeschalen sowie ein Stahlrohrrahmen für Holztrans-porte erhältlich.

Das neuartige, patentierte schnell-Wechselsystem herbatec® click + work lässt keine Wünsche offen. Es ermög-licht ein werkzeugloses Wechseln der Aufsätze wie Sägen, Scheren, Haken etc. auf die gewünschte Te-leskopstange. Die Teleskopstangen sind in Alu, Carbon und Carbon-Hybrid-Ausführung erhältlich (bis 20 m Arbeitshöhe).

Hermann Baur AG8907 Wettswil044 700 14 56www.hermannbaur.ch

Freigelände 1, Stand F110

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Vorschau Forstmesse

Roke – müheloser Gerätewechsel

Verschiedene Anbaugeräte wie Energieholz-Aggregate, Schalen-greifer oder 4-Finger-Greifer wer-den immer beliebter. Mit dem Serien-Start des Roke-Schnell-wechslers wird dieser Trend nun optimal unterstützt.

Um ein Gerät zu wechseln, genügt es, einmal aus der Führerkabine der Maschine auszusteigen. Einge-klemmte oder verölte Finger ge-hören der Vergangenheit an. Per Exzenter-Verschluss löst der Ma-schinenführer das angebaute Gerät, nimmt anschliessend wieder seinen Platz auf der Forstmaschine oder dem Lkw ein und muss dann nur noch das neue Gerät anvisie-ren und den Verschlussmechanis-mus einklicken. Die gut sichtbaren Anzeige-Stifte versichern dem Fah-

rer, dass die Arbeitsgeräte korrekt angekuppelt sind.

Der neue Schnellwechsler unter-stützt den Maschinenbesitzer

dabei, seine Investition für die Basis-Maschine optimaler zu amortisieren. Neben dem Zeitge-winn beim eigentlichen Wechsel, werden nämlich auch weniger

Umsetzfahrten der Maschine auf der Strasse nötig, da die Einsatzorte meist verlassen werden können, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind. Dies ergibt wiederum Zeitge-winn, vermindert Reifenverschleiss und senkt den Dieselverbrauch.

Auf der Forstmesse Luzern wird der Schnellwechsler live am neuen Welte W100,2 vorgeführt, und zwar am Stand der Keller Forstmaschi-nen AG.

KELLER Forstmaschinen AGIndustrie, Moselenweg 74537 Wiedlisbach032 636 04 44www.keller-forstmaschinen.ch

Freigelände 3, Stand C10

Der Roke-Schnellwechsler

Neue Forstraupe und neuer Hilfsradantrieb

Die Romatech-Swital AG wird in Luzern zwei neue Produkte prä-sentieren:Einmal die neue Wicki-Forstraupe, die erste Forstraupe mit Traktions-

Die neue Wicki-Forstraupe

winde und Pendel-achse. Die Trak-tionswinde arbeitet synchron mit dem Fahrantrieb, die Pendelachse passt sich jedem Gelände an und bewegt sich damit äusserst bo-denschonend fort.

Die Wicki-Forstraupe ist speziell für Forsteinsätze im steilen Gelände konzipiert.

Die zweite Neuheit ist ein ein stu-fenloser hydraulischer Hilfsradan-trieb für Forstanhänger mit stufen-los einstellbarem Drehmoment.

Romatech-Swital AGEttisbühl6102 Malters041 497 39 08www.romatech-swital.ch

Freigelände, Stand E14

Hilfsradantrieb für Forstanhänger

AX-MEN® Defender-Pro-Schnittschutzhose

Die Defender-Schnitt-schutzhose punktet mit extremer Strapazierfä-higkeit und vielen praxi-sorientierten Detaillö-sungen. Durch ein neu entwickeltes Gewebe ist die Defender-Pro-Schnittschutzhose we-sentlich widerstands-fähiger als die bisher bekannten Schnitt-schutzhosen mit Kevlar-Verstärkungen.

Sie ist die ideale Ganzjahreshose, da sie atmungsaktiven Tragekom-fort und guten Wetterschutz bie-tet. Dabei wird das Material an stark beanspruchten Stellen durch ein Laminat ergänzt, das wind- und wasserdichten Schutz vor den Elementen garantiert.

Die elastische Faser sorgt für un-eingeschränkte Bewegungsfrei-heit. Und es gibt noch weitere durchdachte Highlights: vorge-formte elastische Knieeinsätze, Taschen mit wasserabweisenden

Reissverschlüssen und eine wasserdichte Handytasche am linken Bein.

Wenn es zu warm wird, können die Belüftungs-Reissverschlüsse an der Hose geöffnet werden. So verbessert sich die Ventila-tion und die überschüssige heisse Luft kann abtrans-portiert werden.

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der

Landwirtschaft (BUL) stellt die Defender-Schnittschutzhose an der Forstmesse vor.

BULPostfach5040 Schöftland062 739 50 40www.bul.ch

Halle 2, Stand B03

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Vorschau Forstmesse

Aebi Suisse präsentiert Produkte von Kesla und BEHA Bau- und Forsttechnik

Die Kesla-Rückewagen und Holz-krane und Harvester-Köpfe be-währen sich in der Praxis durch Qualität, Funktionalität und Lang-lebigkeit. Mit dem umfassenden Typenprogramm von Kesla kann jeder Anwendungsbedarf abge-deckt werden.

Vom Schwarzwälder Forstmaschi-nenhersteller BEHA wird in Luzern eine neue Trommelfräsmaschine mit Verladeband für die Brennholz-aufbereitung ausgestellt sein. Die robusten und leistungsfähigen Holzspalter mit hohem Bedien-komfort, die preisgünstigen Seil-winden mit hydraulischem Seilaus-stoss und vieles mehr sind zu besichtigen.

Weitere Produkte:– Igland-Seilwinden– Westtech-Spaltzangen und

-Sammel-Schneide-Greifer

– Mecanil-Fällgreifer– Hakki-Pilke-Spaltautomaten– Junkari-Hackschnitzel-Maschinen– FAE-Forstmulcher, -Steinefräsen

und -Bodenstabilisierungsma-schinen

– Stronga-Anhänger, -Hackenge-räte, -Muldenkipper etc.

Aebi Suisse Handels- und Serviceorganisa-tion SAHauptsitz:Platanenstrasse 13236 Gampelen/BE032 312 70 [email protected]

Neuheit von Seppi M: Steinbrecher – Rodungsfräse und Forstmulcher MIDISOIL dt

Die MIDISOIL dt ist die neueste Entwicklung von Seppi M. Die neue universelle Forstfräse und Steinbrechermaschine MIDISOIL dt für Traktoren der mittleren Leis-tungsklasse von 100–170 PS bricht Steine bis zu 20 cm Durch-messer, mulcht Holz und fräst Wur-zelstöcke bis in 20 cm Tiefe.

Die verschleissfeste Konstruktion und die speziell entwickelte Kom-bination aus Werkzeugen und Werkzeughaltern mit Wolframcar-bid-Beschichtung garantieren eine hohe Widerstandsfähigkeit – auch unter anspruchsvollen Arbeitsbe-dingungen.

Schmale Gleitkufen erleichtern das Eindringen in den Boden und er-möglichen es, die maximale Ar-beitstiefe zu erreichen. Das An-triebskonzept mit Stirnradgetriebe ist besonders schmal und platz-sparend. Die integrierte Kühlung

des Zahnradgetriebes vermeidet eine Überhitzung des Antriebs. Als Wahlausstattung ist die MIDI-SOIL dt mit dem ADAMTM-Getrie-beneigungssystem und 2SPEED TM Getriebe für zwei Geschwindigkei-ten mit integrierter Kühlung erhält-lich.

Beim 2SPEED TM-Getriebesystem kann die Geschwindigkeit des Ro-tors durch Umschalten eines me-chanischen Hebels am Hauptge-triebe von 1000 auf 500 U/min reduziert werden, wobei die Ge-schwindigkeit der Traktorzapfwelle weiterhin auf 1000 U/min einge-stellt bleibt. Das sorgt für eine grös sere Geschwindigkeit am Rotor und somit für ein besseres Arbeiten beim Mulchen von Holz. Beim Fräsen von Stein und Boden im 1. Gang verdoppelt sich das Drehmoment und der Verschleiss wird reduziert.

Die MIDISOIL dt ist in den Arbeits-breiten 175 bis 250 cm erhältlich.

Der Import der gesamten Produkte von Seppi M. erfolgt durch die Firma Agro-Technik Zulliger GmbH, die auf der Forstmesse Luzern auch einen Ausschnitt aus dem gesamten Programm von Seppi M zeigt.

Die neue Forstfräse MIDISOIL dt von Seppi M

Agro-Technik Zulliger GmbHBernstrasse 13c6152 Hüswil062 927 60 05www.agrotechnikzulliger.ch

Freigelände, Stand C18

Oben: Forstgeräte des Schwarzwälder Herstellers BEHA

Links: Kran und Rückewagen von Kesla

Niederlassung: Im Bilg 148450 Andelfingen/ZH

Freigelände 3, Stand C24

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Vorschau Forstmesse

Die neue orange Kleiderlinie Tapio bietet mit ihrer Warnfarbe mehr Sicher- heit bei der Holzernte an der Strasse. Sie entspricht EN 471 und EN 20471. Im Angebot sind Schnittschutz-hose, Arbeitsjacke und T-Shirt.

Die neuen Kletterkurse (SKTA/B) bieten eine moderne und praxisgerechte Basisausbil-dung für das Besteigen von Bäu-men mittels Kletterausrüstung und Steigeisen. Die Kurse entsprechen den SUVA-Anforderungen.Neuer Kurs «Sicheres Fällen im Totholz» mit Kurzfilm. Die Holzernte im Totholzbereich birgt hohe Risiken. Sie verlangt neue Beurteilungsmethoden und neue Fälltechniken.

Die Bruno Lehmann AG Trub zeigt ihre in Zusammenarbeit mit Wald-wirtschaft Schweiz neue und wei-terentwickelten Forstwerkzeuge.

www.wvs.ch

Halle 2, Stand D03

WVS mit neuen Produkten und Kursen

«Unser Wald. Nutzen für alle.» wirbt beim breiten Publikum für die Forstbranche, ihre Akteure und Anliegen. In Luzern tritt die Kam-pagne zusammen mit dem Her-kunftszeichen Schweizer Holz auf. Exklusive Klingeltöne aus Wald und Holz für Ihr Handy warten auf Sie. Sie können sich am Stand sogar duellieren – wenn auch nur elektronisch auf der Website des

Unser Wald. Nutzen für alle.

neuen Waldquiz. Es enthält ab und zu auch eine Knacknuss für Wald-profis! Spass macht auch der Wettbewerb zu den Klingeltönen, welcher zudem attraktive Preise verspricht.

www.wald.ch

Halle 2,Stand D02

Halle 1

Stand C 07

BONHolen Sie sich Ihr Geschenk an der

Forstmesse Luzern!

Auf die Leserinnen und Leser von WALD und HOLZ und LA FORÊT wartet ein kleines Geschenk und ein Willkommens getränk am Stand von Waldwirtschaft

Schweiz.

Abgabe solange Vorrat.

Bitte Bon mitbringen.

halle 2/stand D03

WALDU N D

HOLZ

ein Geheimtipp:

Am Stand von «Unser Wald. Nutzen für alle.» (D02) warten Klingeltöne aus Wald und Holz für Ihr

Handy auf Sie!

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W a l d u n d H o l zFo

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W. B

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Ein futuristischer, aber solider Hacker

Ist ein Ufo im Wald gelandet?Der neue mobile Hacker «Kari», den die Firma Wüst kürzlich fertiggestellt und dem Kunden

Kari Burkard übergeben hat, sieht mit der vollverglasten und rundlichen Kabine tatsächlich

etwas futuristisch aus. In dieses Fahrzeug wurden sehr viele Ideen des Käufers eingebracht

und von der Eggiwiler Firma Wüst auch realisiert.

gewöhnlichen Ideen verwirklicht. Hierzu liefert der neue Hacker von Kari Burkard, Häcksel-Service GmbH, 8915 Hausen am Albis, ein eindrucksvolles Beispiel.

Das Fahrzeug war ursprünglich ein All-radchassis von MAN vom Typ TGS 33.540 6 × 6 BB. Die notwendigen Modifikatio-nen am Fahrgestell nahm die Firma Toni Maurer aus Türkheim, Servicepartner von MAN und bekannt für alle nur erdenkli-chen Umbauten, vor. Der Ein- und Anbau der zwangsgelenkten Nachlaufachse war noch die leichteste Übung. Der Umbau der Kabine bereitete da etwas mehr Kopf-zerbrechen. Die Lkw-Kabine wurde kom-plett demontiert. Auf den vorhandenen Kipp- und Lagerstellen wurde ein massi-ver Stahlrahmen aufgebaut. Der Zugang zum darunterliegenden Motor musste ge-währleistet bleiben. Auf dem Stahlrahmen

wurde ein Drehkranz montiert. Darauf ist mittels einer Art Staplergerüst die eigent-liche Kabine aufgehängt. Sie kann hyd-raulisch um 1,2 m hochgefahren und um 270° geschwenkt werden. Dafür ist eine kleine Zahnradpumpe direkt am Fahrmo-tor angeflanscht.

Als neue Kabine dient eine X10-Modul-kabine von Claas mit Rops-Test. Um den Rand des Daches wurde noch zusätzlich ein Rohrrahmen angebracht, um Äste vom Glas fernzuhalten. Dass die Kabine schmaler ist als die Standardkabine, ist von grossem Vorteil im Forst; gewöh-nungsbedürftig ist vielleicht, dass sich der Fahrersitz in der Mitte des Fahrzeuges befindet. Aber diese Anordnung der Glaskanzel ergibt eine fast uneinge-schränkte Sicht auf jede nur erdenkliche Arbeitssituation. Der Fahrzeugführer be-

Von Walter Bärtsch.Die Firma Wüst Maschinen- und Fahrzeug-bau, Eggiwil, ist nicht nur in der Schweiz bekannt als Herstellerin von sehr robus-ten Häckslern, die auch mit hartem Holz fertig werden. Das hat man inzwischen auch in den umliegenden Ländern fest-gestellt, ja sogar in Russland kennt man die Wüst-Hacker. Wie irgendwann in fast jeder kleinen bis mittleren Firma erfolgte auch hier kürzlich ein Generationen-wechsel. Unter der neu eingesetzten Be-triebsleitung, aber mit der bestehenden und sehr bewährten Mannschaft gut ge-rüstet, will das Unternehmen trotz des hohen Frankenkurses weiterhin hochwer-tige und innovative Produkte herstellen. Dabei wird auch auf besondere Kunden-wünsche eingegangen, und diese wer-den mit neuen und manchmal auch un-

Gesamtansicht des neuen Häckslers, in Fahrstellung.

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kommt ausserdem einen bequemen ge-heizten oder klimatisierten und grosszü-gigen Arbeitsplatz, versehen mit einem vernünftigen luftgefederten Sitz.

Befindet sich die Kabine nicht in Fahr-stellung, kann das Fahrzeug im Schritt -tempo (5  km/h) verfahren werden. Der Fahrer muss auch zum Anfahren einer neuen Arbeitsstelle die Kabine kaum verlassen. Die ganzen modernen Kom-munikationseinrichtungen wie Telefon mit Freisprecheinrichtung sind vorhan-den, auch Radio und mehr.

In Fahrstellung ist die Kabine abge-senkt und nach vorne gerichtet. Mit Sen-soren wird die genaue Position überprüft und dann die Fahrt auf der Strasse freige-geben. Die Lenkung erfolgt hydraulisch und ist, wie vom Gesetz vorgeschrieben, doppelt geführt. Die Schaltung des Tip-matic-Getriebes und alle anderen Funk-tionen sind elektrisch ausgeführt. Die maximale Fahrgeschwindigkeit ist auf 40 km/h begrenzt. Dies ermöglicht eine Zulassung als schwere Arbeitsmaschine, und das Fahrzeug kann somit ohne LKW Führerschein gefahren werden.

Es ist 2,55 m breit und sein Gesamtge-wicht bewegt sich im legalen Rahmen von 32 t. In Bewegung gesetzt wird es von einem MAN-6-Zylinder-Diesel mit 540 PS in Euro-5-Ausführung.

Gute Ideen schlau umgesetztDie vier Abstützungen sind in der Breite nicht ausfahrbar gebaut, sondern schie-ben sich leicht schräg nach aussen aus,

bis das Fahrzeug sicher steht. Kari Bur-kard hatte nämlich die Erfahrung ge-macht, dass doch sowieso immer ein Hindernis im Weg steht, sei es der Hack-holzhaufen, eine Böschung aufwärts oder auch abwärts. Und einigermassen festen Boden gibts sowieso nur auf der Wald-strasse. Der Hacker steht aber auch so bombenfest, ich konnte mich selbst davon überzeugen.

Die Spaltvorrichtung, in Fahrtrichtung links am Chassis und nahe am Kran ange-baut, ist, aus der Senkrechten nach oben, schwenkbar gelagert. So kann der Spalt-zylinder immer im rechten Winkel zum Stamm und somit effizient arbeiten, auch wenn auf dieser Seite eine Böschung im Weg ist. Kari wollte eine Lösung für die-ses Problem. Bei Wüst dachte man nach und lieferte schliesslich die beschriebene Lösung. Neuerdings werden fast aus-schliesslich schwenkbare Spalter ausge-liefert. Die 50 t Spaltkraft dürften immer ausreichen.

Der Ladekran von Palfinger, ein Epsilon Q 170 L97 mit einem Cranab-Greifer vom Typ CE 280, hat eine Reichweite von 10 m und fördert das Häckselgut in den Aufgabetrichter. Für dessen Antrieb ist eine bedarfsstromgesteuerte Axialkol-benpumpe direkt am Lkw-Motor ange-flanscht. Die speziell angefertigten Joy-sticks mit Zusatzfunktionen sind in die Armlehnen integriert. Per Can-Bus-Sys-tem lassen sich die Proportionalventile auf dem Steuerblock individuell einstel-len, das heisst, für jede Bewegung kann die Arbeitsgeschwindigkeit und Reak-tionszeit angepasst werden, je nach Tem-perament des Bedieners. Es sind drei Speicherplätze für drei verschiedene Fah-rer verfügbar. In die Joysticks sind Zusatz-funktionen zur Bedienung des Hackers eingebaut. Diese – wie der entsprechend bestückte Steuerblock – sind eine Son-deranfertigung. In diesen Hydraulikkreis-

Hier ist die Kabine in Arbeitsstellung.

Der Spalter ist in der Neigung verstellbar, sodass er auch bei eingeengtem Platz (z.B. Strassenböschung) einsetzbar bleibt.

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lauf ist ein Ölkühler eingebaut, der mit einem Wendelüfter versehen ist. Von Zeit zu Zeit läuft er für eine kurze Zeit rück-wärts, um den angefallenen Staub aus den Waben zu blasen.

Der neu konstruierte Hacker vom Typ BBHK-120 ist schwenkbar auf das Chas-sis montiert. Aufgegeben wird das Häck-selgut durch eine Öffnung von 58 × 120 cm mit dem als Option erhältlichen und hier eingebauten Einzugsband. Die-ses entwickelt eine konstante Einzugs-kraft von vier Tonnen. Hartholzstämme bis zu 58 cm Durchmesser packt das Ag-gregat problemlos. Die Hacktrommel hat einen Durchmesser von 800 mm. Darauf sind sieben Messer oder optional auch Klingen versetzt angebracht. Die unge-rade Zahl an Schneidwerkzeugen ergibt eine höhere Durchsatzleistung, einen ge-ringeren Energiebedarf und einen sehr vibrationsarmen Lauf. Ebenfalls resultiert daraus eine gleichbleibende Schnitzel-qualität mit sehr wenig Feinanteil. Mit verschieden gelochten Sieben kann die Grösse der Schnitzel reguliert werden. Auf der verlängerten Welle der Hacktrommel sitzt das Auswurfgebläse und dreht somit gleich schnell.

Der Antrieb des Hackrotors erfolgt auf der gegenüberliegenden Seite mittels ei-ner Dreischeibenkupplung und über ein Kraftband (Mehrfachkeilriemen) durch w6-Zylinder vom Typ 6136HF, hat einen Hubraum von 13,5  l und ist mit einem Turbolader und Ladeluftkühlung ausge-rüstet. Er ist hier auf 450  PS eingestellt

und bringt dabei ein Drehmoment von 2290 Nm. Seine Abgaswerte entsprechen der Vorschrift Tier 3/Stage IIIA. Vom sel-ben Motor wären auch noch stärkere Va-rianten erhältlich. Um den Wasserkühler

dieses Motors sauber zu halten, ist ein Lüfter der Marke Cleanfix eingebaut, der sich selbst periodisch, auch unter Volllast, verstellt. Dabei verdreht er die Flügel von Saugen auf Blasen und auch wieder zu-rück. Das kann automatisch erfolgen oder aber auf Knopfdruck des Bedieners.

Der Auswurfkamin ist mehrfach mit-tels Fernsteuerung hydraulisch verstellbar und kann vom Lkw-Fahrer selbst oder aber aus der Bedienungskabine über den Touch Screen gesteuert werden. Somit ist eine gute und gleichmässige Befüllung des Transportcontainers gewährleistet. Bei guten Verhältnissen dauert die Befül-lung eines Containers von 40 m3 mit Hart-holz etwa 15 Minuten.

Die Firma Wüst aus Eggiwil ist mit die-ser Maschine einmal mehr als Vorreiter für neue Konzepte und Lösungen in Er-scheinung getreten und hat ein sehr mo-dernes, leistungs- und zukunftsfähiges Gerät geschaffen, das bestimmt seine Nachahmer finden wird.

Walter BärtschHydraulikmonteur, 8610 Uster

Weitere Infoswww.wuest-hacker.chwww.haecksel.ch

Der stolze Besitzer Kari Burkard (links) und der Erbauer Kari Wüst bei der Übergabe des neuen Fahrzeuges.

Der neu konstruierte Hacker vom Typ BBHK-120 ist schwenkbar auf das Chassis montiert.

Foto

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Forstmesse

Halle 1

Stand C 13

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Tagung zur Forstlichen Fernerkundung

Der gepixelte WaldMitte März fand in Freising zum zweiten Mal die Fachtagung

für forstliche Fernerkundung «Der gepixelte Wald – reloaded!»

statt, sieben Jahre nach der ersten Tagung. Wissenschaftler

aus dem deutschsprachigen Raum stellten die Ergebnisse ihrer

neuesten Projekte vor und bewerteten deren Tauglichkeit für

die Praxis.

Ferdinand Oberer.Seit vielen Jahren versucht die Wissen-schaft forstliche Kenngrössen wie Be-standeshöhe, Grundfläche, Stammzahl, Stammdurchmesser, Lückigkeit, Beschir-mungsgrad, Schichtung und Baumarten-mischung mithilfe der Fernerkundung zu erfassen. Sie arbeitet daran, Verfahren für Waldinventuren auf der Grundlage von Luftbild- und Satellitendaten zu ent-wickeln, die der Qualität terrestrischer Aufnahmen entsprechen und gleichzeitig flexibler, zeitnäher und billiger sind.

Frau Prof. Dr. Barbara Koch, Leiterin der Professur für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme der Uni­versität Freiburg i.Br. (FELIS), sagte: «Die Sensortechnik hat unser Leben in den letzten zwanzig bis dreissig Jahren stark verändert. Ich wünsche mir deswegen eine bessere Integration der Fernerkun-

Ein anhand von Satelliten-aufnahmen erstelltes Bild über Veränderungen der Kronenhöhen im Traun-steiner Wald (Bayern): Die roten Bereiche bilden die Flächen ab, auf denen die Kronenhöhen zwischen 2003 und 2009 um 5 bis 10 m abgenommen haben (Windwurf oder Holzein-schlag). Auf den blau mar-kierten Flächen ist das Kronendach um 5 bis 10 m in die Höhe gewachsen.

dung in die forstliche Praxis. Diesen Sprung müssen die Wissenschaftler und die An-wender gemeinsam schaffen.»

Rudolf Seitz, Leiter der Abteilung Infor­mationstechnologie der Bayerischen Lan­desanstalt für Wald und Forstwirtschaft

(LWF), nannte Themen der angewandten Fernerkundung, welche die LWF und an-dere Forschungsanstalten derzeit be-schäftigen: die Baumartenerkennung und Vitalitätserfassung, grossflächige Inven-turen und die Bewertung von Schäden bei Kalamitäten.

Bezüglich technischer Entwicklungen erklärte er: «Radardaten, Infrarotspekt-ralbänder und die Nutzung bidirektionel-ler Effekte (siehe Kasten Seite 40) sind die zukünftigen Forschungsfelder an der LWF. Auch die Überlagerung von Luftbild- und Laserscanning-Daten (Kasten Seite 41) eröffnet uns neue Perspektiven.»

Forstliche KenngrössenEines der Forschungsprojekte, an dem die LWF in Form eines deutsch-österreichi-schen Konsortiums beteiligt ist, heisst SAPEX-DLB (Semi-automatische Parame-terextraktion aus digitalen Luftbildern). SAPEX-DLB koppelt forstliche terrestri-sche Betriebsinventuren mit Fernerkun-dungsdaten. Dabei sollen die aus lokalen Inventuren gewonnenen forstlichen Kenn-grössen auf grosse Flächen übertragen werden.

Dr. Christoph Straub von der LWF, er-klärte: «Das Projekt soll dazu beitragen, grossflächige Inventuren in kürzeren Zeit-abständen durchführen zu können. Ter-restrische Inventuren erfolgen aus Kos-tengründen nämlich nur alle zehn Jahre», so Straub.

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde neben der Verwendung digitaler Luftbilder auch die Nutzung von Satelli-tendaten untersucht (SAPEX-SAT). Dabei verglichen die Forscher Stereoszenen des Satellitensystems WorldView-2 (Kasten auf Seite 42) mit Forstinventurdaten der deutschen Bundeswaldinventur.

Markus Immitzer von der BOKU Wien stellte in Freising die Ergebnisse des Pro-jektes vor und meinte: «Wir konnten die Verteilung des Holzvorrats und der Be-standeslücken sehr präzise anhand der Satellitendaten ermitteln.»

Grundfläche, Stammzahl, Durchmesser …Adelheid Wallner von der Technischen Uni-versität München stellte ein Projekt vor, bei dem die Inventurparameter Grundfläche, Stammzahl pro Hektar, Durchmesser des Grundflächenmittelstamms aus Daten-sätzen von Landsat- und von hochauflö-senden RapidEye-Satelliten ermittelt wor-den waren und anschliessend in den von den Bayerischen Staatsforsten verwende-ten Waldwachstumssimulator SILVA ein-flossen.

Prof. Dr. Barbara Koch, Universität Freiburg i.B.

Leiter der Tagung in Freising, Rudolf Seitz von der LWF

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Die Untersuchungen sollten darüber Aufschluss geben, ob die Auswertungen von Satellitendaten die teuren terres-trischen Inventuren und die ebenfalls teuren flugzeuggetragenen Ferner-kundungsmethoden ersetzen können. Die bisherigen Ergebnisse konnten diese Frage allerdings noch nicht beant-worten.

Für die Praxis greifbare Resultate lie-ferte der Geschäftsführer des Sachver-ständigenbüros landConsult, Dr. Markus Weidenbach. Im Auftrag des Waldbesit-zerverbandes Nordschwarzwald (WBV) hatte er letztes Jahr eine 3-D-Forstinven-tur auf einer 18 400 ha grossen Privat- und Kommunalwaldfläche im Nordschwarz-wald durchgeführt.

Was ist Fernerkundung?Fernerkundung bedeutet die Erdober-fläche und die Erdatmosphäre aus der Distanz beobachten, berührungsfrei, meist mithilfe von Sensoren, die elektro-magnetische Strahlen empfangen. Dabei unterscheidet man zwischen passiven Systemen, welche reflektierte Sonnen-strahlungen empfangen, und aktiven Systemen, die selbst Strahlen aussenden und anschlies send die Rückstrahlung von Objekten aufzeichnen. Fernerkundungs-Systeme werden ausserdem nach dem Spektrum der empfangenen Wellenlänge elektromagne ti scher Strahlungen einge-teilt. Das menschliche Auge kann z.B. Wel-lenlängen von 0,4 bis 0,7 Mikrometer empfangen (Sichtbares Licht von violett bis rot), ähnlich wie die Bildsensoren einer Infrarotkamera (Wärmebildkamera) Wellenlängen zwischen 1 und etwa 100 Mikrometern erfassen.

Multi- und hyperspektrale SystemeDa verschiedene Objekte mithilfe unter-schiedlicher Sensoren mehr oder weniger gut erkennbar sind, verwendet die Fern-erkundung mitunter Sensoren-Systeme, die verschiedene Spektralbereiche aufzeichnen können. Solche Systeme heissen Multispek-tral- und Hyperspektral-Systeme. Der Unter-schied zwischen den Multispektral- und Hy-perspektral-Systemen besteht in der Dichte der Aufzeichnungen: multispektrale Senso-ren zeichnen elektromagnetische Strahlung in wenigen breiten Spektralkanälen auf, hy-perspektrale Sensoren Bilddaten in sehr engen Kanälen (meist über 200). Bei den Hyperspektral-Systemen ist damit eine na-hezu kontinuierliche Aufzeichnung des elektromagnetischen Spektrums möglich.

Reflexionsverhalten von Objekten und bidirektionale ReflexionBei der Fernerkundung spielt auch das Reflexionsverhalten der aufgezeichneten Objekte eine Rolle. Blätter verschiedener Baumarten reflektieren Strahlungen un-terschiedlicher Spektralbereiche. Auch bei Vitalitätsschwankungen verändert sich das Reflexionsspektrum.

Zudem reflektieren z.B. Wiesen- und Acker-flächen das Sonnenlicht je nach Beleuch-tungs- und Betrachtungsrichtung unter-schiedlich. Auch Wald erscheint in einem Satellitenbild je nach Beobachtungsposi-tion unterschiedlich hell. Diesen sog. bidi-rektionalen Effekt kann man sich mit einem Seidenstoff vor Augen führen, der je nach Beleuchtungs- und Beobachtungs-winkel unterschiedlich stark glänzt.

Von der Luftbild-Photogrammetrie zum digitalen GeländemodellBei der Stereo-Photogrammetrie werden Fotografien des Geländes vom Flugzeug aus aufgenommen, und zwar so, dass streifenweise angeordnete Bildverbände entstehen, in denen sich die benachbar-ten Bilder überlappen (innerhalb und zwi-schen den Streifen). Je höher die Überlap-pung, desto besser, da ein Bildobjekt von verschiedenen Positionen aufgenommen wird. Aus den überlappenden Bildberei-chen wird dann ein digitales Oberflächen-modell (DOM) mittels «image-matching» erstellt: Anhand von Pass- und Verknüp-fungspunkten  –  Landschaftselementen, deren geodätische Koordinaten bekannt sind – werden die Bildverbände in ein ge-meinsames Koordinatensystem eingeord-net. Aus den so orientierten Bildfolgen wird dann ein digitales Geländemodell (DGM) erstellt.

Stereo-Luftbilder und ein Laser-Gelän-demodell hatten die Grundlage für die Entwicklung eines Kronenmodells gelie-fert, aus welchem landConsult Karten mit Baumhöhe und Baumart erstellen konnte.

Die Kartierung erfolgte auf Einzelbaum-niveau und wurde durch terrestrische Li-DAR-Aufnahmen ergänzt. Dadurch wei-sen die Karten Laubholz und Kiefern getrennt von Tannen, Fichten und Doug-laisen aus. Über WEB-GIS können die Mitglieder des WBV heute Informationen über ihren Waldbesitz visualisieren und nutzen.

Baumarten schwer auszumachenDer Direktor des Nationalparks Bayeri-scher Wald, Dr. Marco Heurich, kam nach seinem Vortrag über Waldinventuren auf der Basis von Laserscanning zum Schluss, dass sich mit LiDAR-Aufnahmen zwar Waldstrukturen besser ermitteln lassen als mit terrestrischen probeflächenbasier-ten Inventuren, dass man aber bei der fernerkundlichen Baumartenerkennung im Mischwald noch an Grenzen stösst, v.a. bei der Artenkartierung in den unte-ren Kronenetagen. Andere Referenten bestätigten dies, auch Dr.  Lars T.  Waser von der WSL.

In Freising sprach Lars Waser über den derzeitigen Stand der Technik bei der Baumartenerkennung im Allgemeinen sowie über die Ergebnisse verschiedener sog. halbautomatischer Baumartenklas-sifikationen, welche die WSL in kleine-ren Waldgebieten in der Schweiz und in Deutschland durchgeführt hatte. «Haupt-informationsquellen für Baumklassifika-tionen sind digitale Luftbilder, hyperspek-trale Daten, Satellitenbilder (ASTER, Rapid Eye, IKONOS, WorldView-2) sowie Air-borne Laser Scanning (ALS) oder Radar-daten (Kasten Seite 41). Eine Kombina-tion verschiedener Sensorsysteme führt dabei grundsätzlich zu besseren Resulta-ten», so der Wissenschaftler.

Umgang mit FehlerquellenInsgesamt bewertete Lars Waser die Ver-wendung von Daten verschiedener Sen-soren als positiv und bis zu einem gewis-sen Grad auch praxistauglich. Er hob dabei die hohe Genauigkeit bei der Er-mittlung von Bestandesdaten hervor (vor allem bei Nadelbäumen) sowie den ge-genüber der Feldkartierung geringen Zeit-aufwand.

Doch wies er auch auf mehrere Schwie-rigkeiten hin, v.a. auf Schattenwurf und auf ungünstige Beleuchtungsverhälnisse. Letztgenannte waren bei den Erhebun-

Die Blätter reflektieren nur einen Teil der ankommenden Strahlung. Der Rest wird absorbiert oder durchdringt den Blatt­körper (Transmission).

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Wenn es schnell gehen mussDr. Markus Hollhaus von der Technischen Universität Wien präsentierte Methoden zur Erfassung von Veränderungen der Waldflächen (change detection), mit wel-chen sich Waldgrenzen identifizieren und Vorratsveränderungen im Wald registrie-

variierte die Datendichte zwischen 4 und 121 Punkten pro m2.

Die Vergleiche verschiedener ALS-ba-sierter Methoden fanden im Rahmen von NEWFOR statt, einem Konsortium mehre rer Forschungseinrichtungen aus dem Alpen-raum, in dessen Rahmen Möglichkeiten zur effizienteren Walderschliessung und -inventur in den Alpen erforscht werden.

VitalitätAls vielversprechend wurde in Freising auch die Erfassung der Vitalität von Waldbäu-men anhand neuester optischer Satelli-tendaten bewertet.

Kai Jütte vom Landesforst Mecklenburg­Vorpommern stellte die Ergebnisse einer fernerkundlichen Erhebung des Eschen-triebsterbens vor. Auf einer Fläche von 16 000 ha hatte das Untersuchungs team des Landesforstes den Eschenbestand nach einer manuellen stereoskopischen Auswertung von Luftbildern in fünf Schä-digungs- oder Massnahmenklassen ein-geteilt (Klasse  4 bedeutet «hiebsdring-lich»). Anschliessend wurden diese von der WSL (Lars Waser) halbautomatisch mittels WorldView-2-Daten und verschie-dener Luftbilder halbautomatisch klas-siert – laut Lars Waser allerdings mit nur mässigem Erfolg. (Die multispektralen WorldView-2-Daten mit 8 Bändern er-wiesen sich dabei trotz einer räumlichen Auflösung von 2 m als deutlich geeigne-ter als die 4-Band-Luftbilder.)

Ein Team der Technischen Universität Berlin hatte anschliessend mithilfe eines Baukrans eine terrestrische Inventur durchgeführt und damit die Verlässlich-keit der stereoskopischen Auswertung überprüft. «Wir haben also von oben und von unten in die Kronen der Bäume geblickt», sagte Kai Jütte und erklärte, dass die Ergebnisse beider Auswertungen weitgehend übereinstimmten.

gen der WSL topografisch bedingt oder rührten von der Wahl des Aufnahmezeit-punktes her.

«Beschattung und unterschiedliche Auf-nahmezeitpunkte (Sonnenstand und auch Phänologie) führten zu fehlerhaften Klassi-fikationen, insbesondere zu einer Unter-schätzung der Nadelhölzer und zu einer Überschätzung der Laubgehölze», sagte Lars Waser und fügte hinzu: «Das Beschat-tungsproblem lässt sich mit einer Schatten-maske lösen. Radiometrische Korrekturen innerhalb von Luftbildstreifen können die Ergebisse ebenfalls verbessern.»

Um artenspezifische und altersbe-dingte Unterschiede zu verdeutlichen, können aus den ALS-Daten oder Stereo-Luftbildern Kronenmodelle erstellt wer-den, anhand derer sich die Bestände in die Entwicklungsstufen Jungwuchs, Stan-genholz (< 22 m Baumhöhe) und Baum-holz (> 22 m Baumhöhe) einteilen lassen.

Weitere Möglichkeiten, Fehlerquellen einzudämmen, seien Befliegungen in einem engen Zeitfenster, also zu einer bestimmten Tageszeit. Auch alternie-rende Befliegungen im Sommer (be-laubte Laubbäume) und im Winter (kahle Laubbäume) seien denkbar. Zudem lasse die Verwendung sog. multitemporaler Bild daten und/oder die Kombination verschiedener Sensorsysteme auf wei-tere Fortschritte in der Baumartenklassi-fikation hoffen.

EinzelbaumWie schnell die Entwicklungen bei der Sensortechnik voranschreiten, verdeut-lichte Lothar Eysen von der Technischen Universität Wien, indem er ein Bench-mark-Projekt (Methodenvergleiche) zur Detektion einzelner Bäume mithilfe flug-zeuggetragener Laserscanner (ALS) vor-stellte: Abhängig von der Qualität der Sensoren und deren Position zum Objekt

Bearbeitete Punktewolke eines terrestrischen Laserscans, welchen das Büro landConsult im Rahmen einer 3­D­Forstinventur im Nordschwarzwald durchgeführt hat. (Videoanimation unter: http://landconsult.de/tls/default.asp)

Radar-FernerkundungAuch mithilfe von Radaraufnahmen las-sen sich digitale Geländemodelle erstel-len. Radar ist ein aktives Fernerkun-dungs-System mit einem Sender für die Energieabstrahlung und einer Antenne zum Empfang der vom Objekt (von der Erdoberfläche) reflektierten Strahlung. Die Radar-Fernerkundung arbeitet in drei Wellenlängenbereichen: X-Band (2,4–4,5 cm), C-Band (4,5–7,5 cm), L-Band (15–30 cm). Laut dem Deutschen Zent-rum für Luft- und Raumfahrt e.V. DLR eig-net sich der Frequenzbereich im L-Band am besten für wissenschaftliche Anwen-dungen, insbesondere für die Kartierung von Waldflächen. Satelliten-Radar-Auf-nahmen können auch nachts und bei Bewölkung Aufnahmen von der Erdober-fläche generieren.

Airborne Laser Scanning (ALS)oder LiDAR (Light Detection and Ran-ging) gehören ebenfalls zu den aktiven Fernerkundungs-Systemen und funktio-nieren ähnlich wie Radar, ausser dass statt Radiowellen Laserstrahlen verwen-det werden. Ein sog. Laserscanner sen-det Strahlenimpulse in Richtung eines Objekt aus und misst dann die Ge-schwindigkeit und Intensität der Rück-strahlungen. Die Messungen geben die Form eines Objektes als Punktewolke wieder, wobei die Dichte und Intensität der Punkte Aufschluss über die Objekt-beschaffenheit gibt. Mit der Erhöhung der Frequenz der Laserimpulse erhöht sich die Dichte und damit die Präzision der Punktwolke: Letztgenannte hängt allerdings auch von der Dichte der Rück-strahlungen ab, die je nach Oberflächen-beschaffenheit des anvisierten Objekts variiert. Wenngleich die Scanner-Technik vom Prin-zip her immer dieselbe ist, unterscheidet man in der Fernerkundung drei verschie-dene Laserscanner-Typen: den terrestri-schen Laserscanner, den von einem Flug-zeug getragenen Laserscanner und der Satelliten-Laserscanner. Letztgenannte bieten den Vorteil, dass ihre Strahlen das Kronendach durchdringen und Informati-onen zur Struktur des Unterstandes liefern.

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Satelliten-SystemeErdbeobachtungssatelliten gibt es mittlerweile mehrere Dutzend. Ver-schiedene Satellitentypen unter-scheiden sich v.a. durch ihre Um-laufbahn und durch die verwendete Sensortechnik. Bezüglich der Um-laufbahn gibt es zwei Typen: die geostationären und die Polar-Orbit-Satelliten. Die geostationären Sa-telliten folgen in 360 000 km Höhe der Erdumdrehung und sind damit immer auf den gleichen Punkt der Erde gerichtet. Meist dienen sie der Wetterbeobachtung. Die Polar-Orbit-Satelliten umfliegen die Erde in 400 bis 850  km Höhe parallel zu den Längengraden und damit über die Pole. Sie liefern den Grossteil der für die forstliche Fern-erkundung wichtigen Bilddaten.

Zu den für die forstliche Fernerkundung wichtigen Satellitensystemen gehören:

Landsat Das Landsat-System ist das älteste zivile Satelliten-System zur Erdbeobachtung. Mit Land-sat 1 schickte die NASA 1972 den ersten Erbeobachtungs-Satelliten in den Orbit. Heute nutzt die NASA Satelliten der Generationen Landsat 3 bis Landsat 8. Landsat-8-Satelliten sind mit multispektralen Sensoren sowie mit einer Wärmebildkamera ausgestattet. Die Auflösung der Bildpunkte panchromatischer (schwarzweiss) Aufnahmen beträgt 15 × 15 m, die der multispektralen Bilder 30 × 30 m.

SPOTDas System SPOT (Satellite pour l’Observation de la Terre) wurde 1986 vom französi-schen Centre National d’Etudes Spatiales (CNES) geschaffen. Die neueste Satelliten-Ge-neration ist SPOT 5. Im panchromatischen Bildbereich liefern die Polar-Orbit-Satelliten Auflösungen bis zu 2,5 ×  2,5 m und im multispektralen 10 × 10 m. SPOT 5 generiert auch stereoskopische Bilddaten.

RapidEyeDas ursprünglich deutsche Unternehmen RapidEye wurde 2011 von der kanadischen BlackBridge-Gruppe aufgekauft. Dessen Erdbeobachtungssystem mit fünf Orbit-Satelli-ten wird aber weiterhin unter dem ursprünglichen Namen RapidEye betrieben. Die Sa-telliten liefern multispektrale Bilddaten mit einer Auflösung von bis zu 5 × 5 m.

Quickbird, WorldView, IKONOS Diese drei Satellitentypen betreibt heute das amerikanische Unternehmen DigitalGlobe, das unter anderem google mit Bildern beliefert. Die Auflösung der panchromatischen Bilddaten der Quickbird-Satelliten beträgt 55 ×  55  cm, die der multispektralen 2,16 × 2,16 m. Eine noch höhere Auflösung haben die panchromatischen Bilddaten des WorldView-3-Satelliten: 31 × 31 cm. Der WorldView-3 ist zudem mit hyperspektralen Sensoren ausgestattet, kann bidirektionale Reflexion aufzeichnen und Nebel, Sand-staub oder Rauch durchdringen. IKONOS-Satelliten sind seit 1999 im Umlauf. Seit die-sem Jahr veröffentlicht DigitalGlobe jedoch keine neuen IKONOS-Daten mehr, weil die Qualität der Sensoren nicht mehr den Standards des Unternehmens genügen.

ZiyuanZiyuan ist ein chinesisches Satellitensystem für die Fernerkundung. Der neueste Satellit des Systems Zyuan III ist seit 2012 im Umlauf. Er ist mit einem Stereobildmodul mit drei panchromatischen Kameras und mit einem Infrarot-Multispektral-Scanner ausgestattet.

SPOT 5­Satellit im Weltraum. (CNES März 2002, Illustration D. Ducros)

ren lassen. Von besonderem Interesse sind derartige Informationen zur Ermittlung von Kalamitäten, v.a. von Sturmschäden.

In der Vergangenheit dauerte die Bear-beitung mehrere Tage oder Wochen. «Der Forstwirtschaft gingen damit oft die wichtigsten Informationen verloren», meinte Dr. Irmgart Runkel vom Soft-wareunternehmen Geosystems.

Geosystems hat daher für Sachsenforst standardisierte Abläufe zur Bildprozessie-rung entwickelt, dank derer sich heute über WebGis in kurzer Zeit nach einem Sturmereignis aktualisierte Basiskarten von Waldflächen veröffentlichen lassen. «Diese Karten geben Waldbesitzern ein erstes Bild von Schäden in ihrem Wald. Sie dienen auch der Beweissicherung, wenn es um Entschädigungen geht. Bis-lang war es nämlich meist schwierig, die wahren Schäden auszumachen, weil man erst dann Zugang zu den Parzellen hatte, wenn ein Teil der Sturmschäden aufge-räumt war.»

Jörg Ackermann von der Nordwest-deutschen Forstlichen Versuchsanstalt er-wähnte allerdings einige Grenzen bei der zeitnahen Fernerkundung: «Uns fehlen heute noch Referenzdaten für geschä-digte Nadelholzflächen, v.a. bei Streuschä-den. Ausserdem bedürfen unterschied-liche Schadensbilder unterschiedlicher Informationsquellen. Ein Multisensoren-System wäre unbedingt nötig.»

So lautete auch ein Fazit der Veranstal-tung: Fernerkundungsdaten können heute zwar Informationen liefern, die Forstleu-ten beim grossflächigen Waldmonitoring und bei der raschen Identifizierung von Waldschäden hilfreich sind. Aufgrund technischer Grenzen können sie aber ter-ristrische Inventuren im Bestand noch nicht vollständig ersetzen. Ausserdem gibt es noch kein System, das die unter-schiedlichen Informationsbedürfnisse der Praxis gleichzeitig erfüllt. Den Förster im Wald wird es daher immer noch brau-chen.

Infoswww.lwf.bayern.de/informationstechnologie/index.phpwww.wsl.ch /fe/landschaftsdynamik/remote_sensing/index_DEweitere Links unter: www.waldundholz.ch

DanksagungWir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei Herrn Dr. Lars Waser von der WSL für das Ge-genlesen des Artikels und für seine Anmerkun-gen bedanken.

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Informationstechnik

MOTI – ein Tool für die Wald­inventur im TaschenformatEine App, die von Schweizer Forschenden der HAFL entwickelt wurde, macht es möglich,

Waldinventurdaten wie etwa die Grundfläche des Bestandes oder die Baumhöhe mit dem

Smartphone zu erfassen.

Von Christian Rosset, Roland Brand, Dominique Weber, Eric Wuillemin, Clotilde Gollut, Iris Caillard, Ulrich Fiedler.

MOTI ist eine Smartphone-App, die es möglich macht, mit nur wenigen Klicks zahlenmässig zu erfassen, was im Wald zu sehen ist – insbesondere Holzvorrat, Baumhöhe, Grundfläche, Stammzahl pro Hektare und Zuwachs. Schauen Sie sich die Abbildung  2 an und versuchen Sie, diese Werte zu schätzen, indem Sie die Person in der Mitte des Bildes als Refe-renz nehmen. Wie die Resultate tatsäch-lich aussehen, erfahren Sie später in die-sem Artikel.

Wenn man nicht über eine breite Er-fahrung verfügt, ist eine solche Schät-zung alles andere als einfach. Eines der

Abb. 1: Hauptdisplay des moti mit messfunktion, inventurmodi und Funktions-Parametern

Hauptziele von MOTI besteht darin, durch die Möglichkeit der raschen und einfa-chen Messung der Daten das eigene Be-urteilungsvermögen zu trainieren und das Auge zu schulen. Gleichzeitig soll die App aber auch eine objektive und sofortige Entscheidungshilfe vor Ort liefern (für An-zeichnungen, die Planung waldbaulicher Eingriffe …).

Mit MOTI können einzelne oder in ei-nem Bestand angeordnete Probeflächen gemessen oder auch lokale Inventuren (z. B. eine Stichprobe alle 100 m) durchge-führt werden, wobei der statistische Feh-lerbereich laufend berechnet wird (vgl. Abb. 1, oben).

Die App umfasst zudem ein Wachs-tumsmodell, mit dem die mittelfristige

Abb. 2: Foto eines Fichtenbestandes, in dem zwei Studenten eine Bestandsauf-nahme im Rahmen einer selbständigen Arbeit an der HAFL durchführen.

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Entwicklung des untersuchten Bestandes simuliert werden kann. Die erfassten Messdaten werden auf einem Server ge-speichert und können später im Büro im Excel-Format wieder heruntergeladen werden.

Im Folgenden wird erklärt, wie die Mes-sungen vorgenommen und im Wald so-fort ausgewertet werden können. Hinzu kommt ein Vergleich mit anderen Messge-räten sowie ein Überblick über die Stär-ken, aber auch die Schwächen von MOTI.

Grundfläche, Stammzahl, Baumhöhe und HolzvorratMOTI ermöglicht die Bestimmung der Grundfläche pro ha (G) nach der Bitter-lich-Methode (Winkelzählprobe) sowie eine Erfassung der Stammzahl pro ha (N) in kreisförmigen Aufnahmeflächen (Fest-kreisprobe). Ausserdem lässt sich mit die-ser App die Baumhöhe (h) ermitteln. Im Menü «Einstellungen», das durch einen Schraubenschlüssel symbolisiert wird (vgl. Abb. 1), kann der Nutzer den Zählfaktor (k) zur Bestimmung von G, die Grösse der Probefläche zur Bestimmung von N sowie die Höhe der Jalon-Markierungen zur Messung von N und h frei wählen. Die Messungen sind relativ einfach, wie die kurzen Anleitungen zeigen (vgl. Abb. 3, 4 und 5).

Allerdings braucht es ein bis zwei Stun-den Übung, um die Handhabung zum Bestimmen von G, N und h sicher zu be-herrschen. Damit gute Ergebnisse er-zielt wer den, muss das Smartphone zudem vorgängig kalibriert werden. Der integrierte Assistent führt den Nutzer durch diesen Vorgang, der etwa 15 Mi-nuten in Anspruch nimmt und nur ein Mal nach der Installation der App durch-geführt werden muss.

Direkte Auswertung der Messungen im WaldAbbildung 6 zeigt die Auswertung der Messungen, die mit MOTI im Bestand vor-genommen wurden, der in Abbildung 2

Abb. 3: Anleitung zur Bestimmung der Grundfläche pro ha

Abb. 4: Anleitung zur Bestimmung der Stammzahl pro ha

MOTI kann über den Google Play Store oder die Website www.moti.ch gratis heruntergeladen werden (bereits über 3500 Downloads). Auf der Website sind auch eine Hilfe-Rubrik zur Anwendung von MOTI sowie diverse Dokumente wie etwa der Schlussbericht zum Projekt zu finden, in dem unter anderem die durch-geführten Tests beschrieben sind. Die Anwendung und die Website stehen in Französisch, Deutsch, Italienisch und Eng-lisch zur Verfügung.

Bestimmung der Stammzahl pro ha mit MOTI

1. Das Aufnahmezentrum markierenEinen Jalon im Aufnahmezentrum platzieren. Zwei markierungen am Jalon anbringen, wenn möglich in einem Abstand von mindestens 2 m. Diese markierungen dienen als Referenz zur Ermittlung der Distanz zwischen dem Smartphone und dem Jalon. Nicht vergessen, die Höhen der zwei markierungen in den Einstellungen von moti einzutragen.

4. ErfassenÜberprüfen Sie alle Bäume rund um die Jalons, die sich auf der Aufnahmefläche befinden könnten.

Beginnen Sie beim nächstgelegenen Baum, damit Sie sich den Startpunkt merken können.

2. Position einnehmen und anvisierenDas Smartphone neben die mitte des Stamms halten und auf den Jalon ausrichten.

3. Zählen oder nicht zählenEin Baum wird gezählt, wenn die Grundlinien der grünen Dreiecke auf dem Display innerhalb der beiden markierungen auf dem Jalon liegen.

Die Distanz zwischen den grünen markierungen auf dem Display wird von der gewählten Probefläche (z.B. 3 a) und durch die Höhe über dem Grund der beiden Jalon-markierungen bestimmt.

Das Smartphone befindet sich auf dem Radius r des Kreises der Aufnahmefläche (z.B. 9,77 m für 3 a), wenn sich die Grundlinien der grünen Dreiecke exakt auf den Jalon-markierungen befinden.

Die Hangneigung wird automatisch berücksichtigt.

Bestimmung der Grundfläche mit MOTI

Position einnehmenDas Aufnahmezentrum visuell markieren, beispielsweise durch einen Ast.

Das Smartphone senkrecht über der markierung halten.

4. ErfassenAlle Bäume im Gesichtsfeld aufnehmen, indem Sie eine 360°-Drehung mit ihrem Smartphone machen. Damit müssen Sie sich um das Smartphone drehen und nicht um-gekehrt!

Beginnen Sie beim nächstgelegenen Baum, damit Sie sich den Startpunkt merken können.

Achtung: Versteckte Bäume nicht vergessen! Wenn ein Baum durch einen anderen Baum oder ein anderes Hindernis verdeckt wird, dann verschieben Sie sich seitwärts, bis Sie ihn gut sehen können. Achten Sie darauf, die gleiche Distanz zum Baum zu bewahren wie vom Ausnahmezentrum aus.

2. AnvisierenNehmen Sie die Bäume 1,30 m über dem Boden ins Visier. Sie brauchen sich nicht um die Hangneigung zu kümmern: Diese wird dank Sensoren im Smart-phone automatisch berücksichtigt.

3. Zählen oder nicht zählenDie Bäume zählen, deren Stamm auf einer Höhe von 1,30 m breiter ist als die grünen markierungen auf dem Display.Die Distanz zwischen den grünen markierungen ent-spricht dem zuvor gewählten Zählfaktor.

Sie können auch zoomen. Wenn die grünen markierun-gen exakt an den Stamm anschliessen, handelt es sich um einen Grenzbaum. Von diesen wird nur jeder zweite gezählt. Nicht geübte Personen sollten den Status solcher Bäume systematisch überprüfen, um die Auge zu eichen (Distanz vom Zentrum zum Baum < BHD * c; c=50 für k=1, c=35.56 für k=2, c=25 für k=4).

1,30m

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abgebildet ist. Die App liefert das Resul-tat der Messungen sowie zusätzliche In-formationen zum Holzvorrat und zum Durchmesser des Grundflächenmittelstam-mes (dg).

Werden mehrere Aufnahmen im glei-chen Bestand durchgeführt, wird auch der statistische Fehlerbereich angegeben. Eine GPS-Funktion ermöglicht zudem die Erfassung der Koordinaten des Mess-standorts und ihre Speicherung.

Das Innovative an MOTI beschränkt sich nicht nur auf die Erhebung der Wald-inventurdaten. Ebenfalls in die App integ-riert ist SiWaWa: ein einfaches und wirksa-mes Simulationsmodell, das Auskunft über das Waldwachstum gibt. Dieses Modell er-fordert nämlich als Eingabedaten nur gerade die mit MOTI erfassten Werte – das heisst also G, N und hdom (Oberhöhe) –, um in Sekundenbruchteilen die Entwicklung der betroffenen Waldfläche zu simulieren.

SiWaWa liefert Informationen über den Zuwachs, die Vorratsentwicklung, die Mortalität oder auch die Stammzahlvertei-lung nach BHD-Klasse (vgl. Abb. 6). Aktu-ell ist diese Funktion auf gleichförmige und reine Buchen-, Fichten-, Esche- und Ahornbestände beschränkt (Mindestanteil der Hauptbaumart 85%).

MOTI im VergleichMOTI schneidet im Vergleich zu herkömm-lichen Messgeräten gut ab. Ein Grund dafür sind sicherlich die Vorteile, die ein Smartphone zu bieten hat: die verhält-nismässig lichtstarke Optik und der helle Bildschirm, die Zoom-Funktion, die automatische Berücksichtigung der Hang-neigung dank integrierten Sensoren oder auch die Möglichkeit, die Messungen zu vereinfachen und sofort auszuwerten dank einer intuitiven grafischen Benutzer-oberfläche.

Die App verhindert beispielsweise, dass man bei der Stammzählung die Übersicht verliert, vor allem, wenn dabei zwischen den vorhandenen Baumarten unterschie-den wird. Ebenso müssen die gemesse-nen Daten nicht mehrmals erfasst wer-den, da sie online mit einem Server synchronisiert und später wieder herun-tergeladen werden können.

Tests, die im Rahmen des MOTI-For-schungs- und Entwicklungsprojekts durch-geführt wurden, haben ergeben, dass die App verglichen mit dem Spiegelrelaskop von Bitterlich ebenso gute, wenn nicht gar bessere Messergebnisse zur Grund-fläche liefert. Bei diesen Tests wurde die Grundfläche G sowohl mit MOTI als auch mit dem Spiegelrelaskop von Bitterlich 96 Mal in vier verschiedenen Beständen er-

fasst (Laub- und Nadelholz, Stangenholz und Hochwald).

Bei unterschiedlichen Resultaten wur-den die problematischen Bäume identifi-ziert und die Fehlerquelle analysiert. Bei der Bestimmung der Baumhöhe ist MOTI zwar nicht so präzise wie ein Vertex, wobei die App nicht weit davon entfernt

ist: Die Abweichung betrug in 75% der Fälle weniger als 6%.

Für MOTI spricht auch, dass dieses Tool keine grossen materiellen Investitio-nen erfordert. Nötig sind einzig ein Smart-phone und ein Jalon. Es ist darauf hinzu-weisen, dass MOTI in sehr steilem Gelände nicht getestet wurde.

Abb. 6: Auswertung der Bestandesmessungen

Abb. 5: Anleitung zur Bestimmung der Baumhöhe

Bestimmung der Baumhöhe mit MOTI

2. Position einnehmen und anvisierenSich in einer Distanz zwischen der Hälfte der Baumhöhe und der ganzen Baumhöhe positionieren.

Drei Ziele anvisieren: zunächst den Stammfuss (am Boden), danach die markierung auf dem Jalon und schliesslich die Baumspitze.

Wichtig ist, die Arme gestreckt zu halten, sodass Schultern, Smartphone und Ziel auf einer Linie liegen. Dabei soll man sich nicht nach hinten biegen müssen. Wenn es unmöglich ist, die Baumspitze mit geradem Rücken anzuvisieren, muss man sich weiter vom Baum entfernen.

1. Bezugsmarke setzenEinen Jalon am Baum platzieren und eine markierung festlegen. Die Höhe der markierun-gen über Boden dient als Referenz zur Bestim-mung der Baumhöhe.

Gut zu wissen … Für ein besseres messergebnis mindestens drei messungen durchführen und den Durchschnitt, der automatisch berechnet wird und auf dem Bildschirm angezeigt wird, als Endergebnis betrachten.

2.3 Baumspitze anvisieren

2.2 Markierung auf dem Jalon anvisieren

2.1 Stammfuss (am Boden) anvisieren

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Im Rahmen einer Studie, die in einem Berggebiet im Kanton Wallis durchge-führt wurde, stellte Wendeling (2014) gewisse Schwächen fest: schlecht lesba-rer Bildschirm bei direkter Sonnenein-strahlung oder sehr kontrastreichen Wet-terbedingungen; schwierige Fokussierung auf einen Baum, wenn das Unterholz dicht ist und einen Grossteil des Vorder-grundes ausmacht; schwierige Messung der Baumhöhe, wenn der Stammfuss nicht sichtbar ist.

Die eingeschränkte Lesbarkeit bei direk-ter Sonneneinstrahlung hängt sehr stark vom Smartphone-Modell ab. Bei den neus-ten Modellen, etwa dem Samsung Ga-laxy S5, ist dieses Problem behoben.

Das Büro in der HosentascheMOTI nutzt die grossen technologischen Fortschritte, die in den letzten Jahren im Smartphone-Bereich erzielt wurden. Smart-

phones sind nicht nur Mobiltelefone und kleinste Computer in einem, sondern enthalten auch zahlreiche Sensoren, mit denen sie ihre unmittelbare Umge-bung erfassen können (GPS-Koordinaten, optimale visuelle Wiedergabe auf dem Display, Hangneigung …), und lassen sich dank Touchscreens einfach und intuitiv nutzen. Ihre kompakte Grösse macht sie zum idealen Tool, das man immer dabei hat und mit dem Aufnahmen im Wald gemacht werden können, ohne mehrere Messinstrumente mit sich tragen zu müssen.

Die App ist wie ein Schweizer Taschen-messer: stets einsatzbereit, einfach an-zuwenden und effizient. MOTI ist das Ergebnis eines Forschungs- und Entwick-lungsprojekts, das von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissen-schaften (HAFL) in Zusammenarbeit mit dem Departement Technik und Informa-

tik der Berner Fachhochschule (BFH) durchgeführt wurde. Finanziert und un-terstützt wurde das Projekt durch den Wald- und Holzforschungsfonds des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und sie-ben Kantone der Schweiz (Freiburg, Graubünden, Luzern, Tessin, Wallis, Waadt und Zürich).

AutorenChristian Rosset, Roland Brand, Dominique Weber, Eric Wuillemin, Clotilde Gollut, Iris Caillard arbeiten an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Ulrich Fiedler arbeitet an der Berner Fachhoch-schule (BFH), Abteilung Technik und Informatik (TI).

Dieser Artikel wurde erstmals in Französisch in der Zeitschrift Forêt-entreprise 220 (Januar 2015) publiziert (S. 30–33). Er wird hier mit der freundlichen Genehmigung der Autoren und der Redaktion der französischen Fachzeitschrift Forêt-entreprise veröffentlicht.

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Bodenverdichtung und Spurbildung auf Rückegassen

Was bringt das Rücken mit halber Ladung?In Weiterbildungskursen zum Bodenschutz bei der Holzernte kommt regelmässig die Frage auf, ob das Rücken mit halber Ladung und einer entsprechend grösseren Anzahl Überfahrten den Boden in den Rückegassen weniger beeinträchtige. Die WSL hat diese Frage im Forstbe­trieb Wagenrain in Bremgarten AG mit einem entsprechenden Versuch abgeklärt und kommt zum Schluss, dass sich so zwar die Bodenverdichtung, aber nicht unbedingt auch die Spurtiefe verringern lässt.

hat. Die Bedingungen, unter welchen eine Befahrung mit verminderter Ladung statt­fand, waren jedoch meist nicht genau bekannt, d.h., es liegen kaum Informatio­nen zu Bodenaufbau, Bodeneigenschaf­ten, Bodenfeuchte, Betriebsgewicht der Maschine und genauer Anzahl Überfahr­ten vor.

Aus diesem Grund hat die WSL im Forstbetrieb Wagenrain in Bremgarten AG eine Fallstudie zu diesem Thema durchgeführt. Auf zwei nebeneinander liegenden Rückegassen mit vergleichba­ren und vor allem bekannten Bedingun­gen wurde ein Befahrungsversuch zu fol­genden Fragestellungen durchgeführt:

• Wie wirkt sich das Befahren einer Rü­ckegasse mit halber Ladung und dop­pelter Anzahl Überfahrten auf die Ver­dichtung des Bodens und auf die Spurbildung aus?

• Welche Unterschiede sind zwischen dem erstmaligen Befahren eines Wald­bodens und dem erneuten Befahren einer schon bestehenden, bereits vor­verdichteten Rückegasse festzustellen?

Versuchsanlage Für den Versuch konnten zwei bestehen de Rückegassen auf dem Waldstandortstyp Waldmeister-Buchenwald mit Hainsimse gefunden werden (Abb.1, Gassen 1 und

Von Fritz Frutig und Peter Lüscher.Teilnehmende von Bodenschutzkursen der WSL haben in den letzten Jahren ver­schiedentlich hinterfragt, ob «Fahren mit halber Ladung» bei hoher Bodenfeuchte zu einer geringeren Beeinträchtigung des Bodens führe. Bei tieferen Radlasten wird allgemein erwartet, dass die Boden­verdichtung geringer ist und auch weni­ger tief in den Boden reicht. Wenn eine bestimmte Holzmenge zu rücken ist, braucht es bei halber Ladung allerdings die doppelte Anzahl Fahrten. Beobach­tungen und Erfahrungen aus der Praxis weisen darauf hin, dass dies einen eher nachteiligen Effekt auf die Spurbildung

Wie wirken sich Ladungs-gewicht und Anzahl Über-fahrten von Forstmaschi-nen auf Bodenverdichtung und Spurbildung aus?

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2), die letztmalig vor rund zehn Jahren befahren worden waren. Zwischen die­sen beiden Gassen wurde zusätzlich eine neue Gasse mit vergleichbaren Bedingun­gen auf bisher unbefahrenem Waldboden ausgewählt (Gasse 0), um Unterschiede zwischen erstmaligem und wiederhol­tem Befahren eines Bodens feststellen zu können.

Beim Boden auf der Versuchsfläche han­delt es sich um eine tiefgründige, skelett­arme, saure Braunerde bzw. Parabraun­erde mit örtlich mässigem Stauwasserein­fluss. Die Körnung entspricht mehrheitlich einem sandigen Lehm.

Auf allen Gassen wurde je ein Abschnitt mit niedrigem und mit hohem Wasserge­halt (WG) angelegt. «WG niedrig» ent­sprach dem witterungsbedingten Wasser­gehalt, der zum Zeitpunkt des Befahrens (Juni 2013) mit rund 25% recht hoch lag. Im Abschnitt «WG hoch» wurde der Wassergehalt mittels Bewässern nahe der Fliessgrenze des Bodens eingestellt (ca. 33%).

Auf der Gasse 1 erfolgten vier Über­fahrten mit voller Ladung und auf der Gasse 2 acht Überfahrten mit halber La­dung. Auf der neu angelegten Gasse G0, d.h. auf dem bisher nicht befahrenen

Waldboden, wurden zwei Überfahrten mit voller Ladung ausgeführt.

Vor und nach der Befahrung wurde der Zustand der Fahrspuren mittels visueller Ansprachen und bodenphysikalischer Er­hebungen charakterisiert:

– Probenahme mit Stechzylindern für bodenphysikalische und bodenmecha­nische Untersuchungen im Labor (La­gerungsdichte, Porenraum, Vorverdich­tung, Luft­ und Wasserleitfähigkeit).

– Mit einer PANDA­Sonde wurde vor und nach der Befahrung in allen Ab­schnitten der Eindringwiderstand ge­messen, also die Kraft, die aufgewen­det werden muss, um den Boden mit einer Metallspitze zu durchdringen. Damit lässt sich nachweisen, wie stark und wie tief der Boden beim Befahren verdichtet wurde.

– Die Fahrspuren wurden vor und nach der Befahrung visuell den Fahrspurty­pen 1, 2 oder 3 zugeordnet (Lüscher et al. 2009).

– Zusätzlich hat die Forschungsgruppe Fernerkundung der WSL die Fahrspu­ren vor und nach der Befahrung mit einem 3­D­Laserscanner dokumen­tiert (Abb. 4).

Weniger Verdichtung mit halber LadungUntersucht wurden die Parameter Lage­rungsdichte (Abb. 3), Porenvolumen, Luft­ und Wasserleitfähigkeit, Vorverdichtung (Elastizität des Bodens) und Eindringwi­derstand.

Die Lagerungsdichte war bei voller La­dung in beiden Tiefenstufen höher als bei halber Ladung (Abb. 3). Entsprechend war auch das Porenvolumen bei voller La­dung geringer. Die Luft­ und Wasserleit­fähigkeit nahm nach dem Befahren so­wohl mit voller als auch mit halber Ladung leicht ab.

Bei der Vorverdichtung, einem Mass für die Elastizität des Bodens, wurde keine wesentliche Veränderung nach dem Be­fahren festgestellt. Dies bedeutet, dass die Rückegassen aufgrund der Verdich­tung aus früherer Befahrung eine ge­wisse Tragfähigkeit aufwiesen.

Erwartungsgemäss war der Eindring­widerstand nach dem Befahren mit voller Ladung mehrheitlich höher als mit halber Ladung. Einzelne unplausible Messwerte ergaben sich aufgrund von Steinen und Wurzeln im Boden.

Fazit: Weniger Ladung führt auch bei höherer Anzahl Überfahrten zu geringerer Bodenverdichtung und die Verdichtung reicht weniger tief in den Boden.

Kein eindeutiges Ergebnis bezüglich SpurbildungIn den Abschnitten mit niedrigem Was­sergehalt (ca. 25%) liess sich bei der Spurbildung praktisch kein Unterschied zwischen dem Befahren mit voller und mit halber Ladung feststellen. In den Ab­schnitten mit hohem Wassergehalt (33%, nahe der Fliessgrenze) war die Spurbil­dung bei halber Ladung tendenziell etwas geringer, die Fallstudie erlaubt jedoch diesbezüglich keine gesicherte Aussage.

Abb. 1: Anlage des Befah-rungsversuches:G0 = neue Gasse/volle Ladung mit 2 Überfahrten,G1 = bestehende Gasse/volle Ladung mit 4 ÜberfahrtenG2 = bestehende Gasse/halbe Ladung mit 8 Überfahrten

Abb.2: Der im Be-fahrungsversuch

eingesetzte 8-Rad-Forwarder Valmet

830.3 mit voller La-dung. Sein Leerge-

wicht betrug 12,2 t, das Betriebsgewicht

mit voller Ladung 20,3 t und mit hal-ber Ladung 16,4 t.

Massstab: 0 5m 10m 20m15m

Gasse 2(G2)

Gasse 1(G1)

WG hoch

WG hoch

WG niedrig

WG niedrig

L1

L2

Gasse 0(G0)

WG hoch

WG niedrig

Forststrasse

x

x

x

x

x

x

Legende:

Abschnitt Wassergehalt niedrig: 25,5%

Abschnitt Wassergehalt hoch: 32,5%

Leitprofil

x Standorte 3-D-Laserscanner

Messstellen Eindringwiderstand (PANDA)

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Eine vergleichbare Untersuchung, die Wöstefeld (2011) auf zwei verschiedenen Standorten mit stauwasserbeeinflusstem Boden im Südschwarzwald (sandiger Lehm) und im Nordschwarzwald (schwach leh­miger Sand) ebenfalls mit 8­Rad­Forwar­dern durchführte, kam jedoch zu einem gegenteiligen Ergebnis: Bei Teilladungen und höherer Anzahl Überfahrten bildeten sich dort tiefere Fahrspuren. Um die Frage der Spurbildung zuverlässiger beantwor­ten zu können, wären somit weitere Ver­suche auf Flächen mit unterschiedlichem Bodenaufbau nötig.

Wöstefeld hat im Schwarzwald zu­sätzlich untersucht, wie sich das Befah­ren mit Teilladungen und vermehrter An­zahl Überfahrten auf die Spurbildung auswirkt, wenn der Forwarder mit vier Bogiebändern ausgerüstet war, wobei auf der Hinterachse solche mit breiten Platten montiert waren: Das Fahren mit

Bogiebändern und Teilladungen verrin­gerte trotz höherer Anzahl Überfahrten die Spurbildung. Dieser Effekt dürfte auf die im Vergleich zum Radfahrzeug grös­sere Kontaktfläche der tragenden Bän­der mit dem Boden sowie den geringe­ren Schlupf beim Fahren zurückzuführen sein.

Fazit: Bezüglich Spurbildung lässt sich die Massnahme «Rücken mit halber Ladung» aufgrund der bishe-rigen Erkenntnisse für Radfahrzeuge nicht empfehlen.

Geringe Bodenfeuchte beim erst-maligen Befahren einer GasseZusätzlich zu den bereits bestehenden Rückegassen 1 und 2 wurde die Gasse 0 auf bisher unbefahrenem Boden ange­legt (Abb. 1), um den Unterschied zwi­

schen einer erstmaligen und einer wie­derholten Befahrung eines Waldbodens aufzuzeigen. Die erstmalige Befahrung verändert die Bodenstruktur stärker als das wiederholte Befahren eines bereits vorverdichteten Bodens. Erwartungsge­mäss wurde der Boden im Sektor mit hohem Wassergehalt stärker verdichtet als in demjenigen mit niedrigem. Eben­falls zeigte sich auf dem noch unbefahre­nen Boden der Gasse 0 im Sektor mit hohem Wassergehalt nach der Befahrung eine etwas ausgeprägtere Spurbildung als auf der bereits bestehenden Rücke­gasse G1.

Diese Erkenntnisse bestätigen, dass die erstmalige Befahrung eines Bodens, z.B. in einer neu angelegten Rückegasse, bei günstigen Bedingungen erfolgen sollte, also bei geringer Bodenfeuchte. Damit besteht für eine spätere Wiederbefahrung eine bessere Ausgangslage.

Abb. 3: Lagerungsdichte des Bodens vor (v) und nach (n) dem Befahren in den einzelnen Gassen. Die Lagerungs-dichte wurde im Oberboden in den Tiefen 0–10 cm und 10–20 cm bestimmt.G0 = neue Gasse, erstmalige Befahrung/2 × volle LadungG1 = bestehende Gasse/4 × volle LadungG2 = bestehende Gasse/8 × halbe Ladung.

Abb. 4: Terrestrischer Laserscan für die Abschnitte mit hohem Wasser-gehalt. Bild A zeigt die Situation der Fahrspuren vor der Befahrung, Bild B nach der Befahrung (Reliefdarstellungen). In Bild C sind die berechne-ten Höhendifferenzen zwischen den Bildern A und B dargestellt. Die Farbtöne von Gelb über Rot zu Braun zeigen eine zunehmende Spur-tiefe, während die blaue Farbe die Aufwölbungen darstellt (diese wur-den nicht nach Höhe abgestuft). Tiefe Fahrspuren (rot bis braun) mit beidseitigen Aufwölbungen (blau) sind typisch für den Spurtyp 3.

G0v G0n G1v G1n G2v G2n

0.8

1.0

1.2

1.4

1.0

1.2

1.4

1.6

Lage

rung

sdic

hte

[kg

dm-3

]

Tiefe 0-10 cm

Tiefe 10-20 cm

Lage

rung

sdic

hte

[kg

dm-3

]

G0v G0n G1v G1n G2v G2n

Streckenabschnitt mit hohem Wassergehalt (ca. 33%)Gasse 1: volle Ladung (4 ×) Gasse 2: halbe Ladung (4 ×)

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Fritz Frutig, Peter LüscherEidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, 8903 Birmensdorf

DankDie Autoren danken dem Forstbetrieb Wagenrain Bremgarten AG für die Möglichkeit, dass der Versuch in seinem Waldgebiet durchgeführt werden konnte, sowie Martin Burkard für die Versuchsfahrten mit sei­nem Forwarder. Ein weiterer Dank für die Unterstützung bei der Durch­führung des Versuches und bei den Auswertearbeiten geht an Hans Kre­mer von der Technischen Universität München, an Oliver Thees, Christine Meyer, Marco Walser, Roger Köchli, Christian Ginzler und Patrick Thee, alle WSL, sowie an Andreas Freuler, Abteilung Wald Kanton Aargau. Dem BAFU und dem Wald­ und Holzforschungsfonds danken wir für die finanzielle Unterstützung des Versuches.

LiteraturLüscher, P., Frutig, F., Sciacca, S., Spjevak, S., Thees, O., 2009: Physikali­scher Bodenschutz im Wald: Bodenschutz beim Einsatz von Forstmaschi­nen. Merkblatt für die Praxis Nr. 45, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf. 12 S.

Wöstefeld, J.H., 2011: Auswirkungen von Bändern und Teillasten auf die Erhaltung der technischen Befahrbarkeit von Rückegassen auf befah­rungsempfindlichen Standorten. Masterarbeit, Albert­Ludwigs­Universi­tät Freiburg i.Br., 107 S.

Folgerungen für die PraxisEs konnte festgestellt werden, dass das Rücken mit halber Ladung den Boden erwartungsgemäss weniger und weniger tief reichend verdichtet. Bezüglich Spurbildung scheint diese Massnahme für Radfahrzeuge nach den bisherigen Erkenntnissen jedoch fraglich. Auch bei halber Ladung ist immer das gesamte Maschinengewicht vorhanden, sodass das Betriebsgewicht der Maschine nur um etwa einen Viertel sinkt, die Anzahl Fahrten sich jedoch verdoppelt. Dies kann sich bei hohen Wassergehalten ähnlich ungünstig auf die Spurbildung auswirken wie ein hohes Ladungsgewicht.Immerhin kann das Rücken von Teilladungen situativ eine wirksame Massnahme sein, wenn bei zunehmender Bodenfeuchte (einset­zender Regen) eine Rückearbeit noch fertig ausgeführt werden soll. Sobald jedoch die Bodenfeuchte gegen die Fliessgrenze ansteigt, ist auch beim Rücken mit Teilladungen mit dem Auftreten des Spur­typs 3 zu rechnen, sodass die Arbeit unterbrochen werden sollte. Nicht unerwähnt bleiben darf die Tatsache, dass das Rücken mit Teilladungen die Rückearbeit erheblich verteuert. Wöstefeld (2011) rechnet für die zwei Versuchsflächen im Schwarzwald mit Mehr­kosten von 30% beim Rücken mit Forwarder.

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Hanspeter Egloff, WVS, wird pensioniert

Über 30 Jahre im Dienst der forstlichen GrundausbildungHanspeter Egloff, Bereichsleiter Ausbildung von Waldwirtschaft Schweiz, hat die forstliche

Basisausbildung der letzten 30 Jahre geprägt und modernisiert. Nun tritt er in den Ruhestand.

«WALD und HOLZ» hat ihm ein paar Fragen gestellt – und interessante, teils nicht gerade

zimperliche Antworten erhalten; vor allem mit der Suva geht Hanspeter Egloff hart ins Gericht.

zählt Hanspeter Egloff. «Aber es kam anders: Um die Arbeitssicherheit bemühte sich fortan Othmar Wettmann – auch dann noch, als die Beratungsstelle zur Suva übergegangen war. Hingegen über-trug mir Direktor Charles Feldmann die Leitung der neuen Abteilung ‹Forstbe-trieb›, welche vor allem das Kurswesen, aber auch noch Information und Bera-tung der Waldeigentümer umfasste.»

An seine Anfänge bei der FZ erinnert sich Hanspeter Egloff etwa so: «Direktor Charles Feldmann legte Gewicht auf eine strenge hierarchische Ordnung. Ich stellte aber eine verbreitete Angst vor Entschei-dungen und der Übernahme von Verant-wortung fest. Die verschiedenen Abtei-

lungen der FZ lebten nebeneinander her wie kleine Negerdörfer im weiten Dschun-gel. An den jeweiligen Betriebskonferen-zen (Geschäftsleitungssitzungen) herrschte ein seltsam gespanntes Klima.

Für meinen Job gab es keinen Stellen-beschrieb, keine Ziele, keine Vorgaben vonseiten der Direktion. In meine Aufga-ben eingeführt hat mich damals Robert Hürlimann – er organisierte die Einfüh-rungskurse und sagte mir, was er von sei-nem neuen Chef erwarte!

Kurz bevor ich beim WVS angestellt wurde, war ich Kompaniekommandant geworden. Das hat sich – nicht unbe-dingt gewollt oder bewusst – auf meine damalige Arbeitsweise ausgewirkt. Ich

Interview: Walter Tschannen.Hanspeter Egloff hatte ursprünglich Forst-wart gelernt (1969–1972 in Baden) und sich dann einige Zeit als Einmannunter-nehmer mit Akkordarbeiten über Wasser gehalten. Nebenbei bereitete er sich auf die eidg. Matura vor, um schliesslich 1977 an der ETH Zürich das Studium der Forst-wirtschaft aufzunehmen.

Nach der Diplomierung als Forstingeni-eur trat er Anfang 1983 in die Dienste der damaligen «Forstwirtschaftlichen Zen-tralstelle» FZ in Solothurn ein. «Eigentlich hatte ich mich auf eine Stelle bei der Be-ratungsstelle für Arbeitssicherheit in der Forstwirtschaft beworben, welche da-mals noch der FZ angegliedert war», er-

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habe beispielsweise bei der Weiterbil-dung unserer Lehrkräfte von Anfang an Postenarbeit in Gruppen eingeführt, und auch den Wechsel zwischen theoreti-scher und praktischer Ausbildung über-nommen, wie er beim Militär üblich ist. Hintergrund war allerdings auch meine Feststellung, dass das, was wir an den da-maligen Zentralkursen mit den Kurslei-tern durchkauten, oft zu rasch vergessen ging und nur ungenügend in die Ausbil-dungspraxis einfloss. Etwas einmal zu sagen und dann zu glauben, es werde beherzigt, das funktioniert nicht. Besser wurde es erst, als wir jährliche Zentral-kurse mit den Kursleitern und Instruktoren gemeinsam durchzuführen begannen – verbunden mit praktischer Arbeit.

Bald merkte ich aber auch, dass man Milizlehrkräfte, wie wir sie bei der forstli-chen Grundausbildung haben, nicht über-fordern darf. Es geht ihnen nämlich wie uns allen: Wenn wir etwas ein halbes Jahr lang nicht mehr selber gemacht haben, beherrschen wir es nicht mehr richtig.»

Wie war damals die forstliche Ausbildung organisiert?«In den 1960er-Jahren begann die Zahl der Landwirte, die im Wald arbeiten konnten und wollten, abzunehmen. Man musste befürchten, bald nicht mehr ge-nügend ausgebildeten Forstarbeiternach-wuchs rekrutieren zu können. Deshalb wurde 1964 die Forstwartlehre einge-führt. Sie war noch lange im Forstgesetz geregelt, erst 2002 wurde Forstwart ein BIGA-Beruf (später BBT, heute SBFI). Die Finanzierung und die Regelungen kamen

damals aus der «Eidgenössischen Forstdi-rektion», die Strukturen des BIGA und der kantonalen Berufsbildungsämter brauch-ten uns nicht zu kümmern. Es gab zwar Ausbildungsreglemente, aber der jewei-lige Ausbildner (Lehrmeister, Kursleiter, Instruktor) hatte viele Freiheiten, und die Lerninhalte wurden eher zufällig als sys-tematisch vermittelt. Wen wunderts, dass dies auch zu erheblichen regionalen Un-terschieden führte.

Dennoch war die Ausbildung nicht grundsätzlich schlechter als heute, denn die Ausbildner investierten ihre Zeit in die praktische Ausbildung vor Ort; heute hin-gegen verpufft meiner Meinung nach zu viel Zeit im administrativen Aufwand, im Ausfüllen von Formularen und im Erfül-len abstrakter Vorschriften. Ich hoffe, dass künftig das Pendel wieder etwas zu-rückschwingt und Eigeninitiative, situative Entscheidungsfreude und Eigenverant-wortung wieder vermehrt gepflegt und gefördert werden, und die ganzen Gleich-macherbemühungen, der überbordende Messbarkeitswahn, der übertriebene Zer-

tifizierungsunsinn wieder auf ein vernünf-tiges Mass reduziert werden. Denn die knappe Zeit sollte für die effektive Ausbil-dung eingesetzt werden.»

Wie haben sich seither die Forst­arbeit und die forstliche Ausbildung entwickelt?«Bis 1968 wurde in den A-Kursen noch Anschroten mit Axt und Fällschnitt per Waldsäge instruiert. Ich gehörte 1969 zum ersten Forstwartelehrgang, der von Anfang an mit der Motorsäge arbeitete. Die technische Entwicklung ging dann ra-sant weiter, die Motorsägen wurden immer handlicher und leichter, bei gleich-zeitiger Leistungssteigerung und redu-ziertem Benzinverbrauch. Die Landwirt-schaftstraktoren wurden zunehmend durch Forstspezialschlepper ersetzt, und vermehrt kamen kombinierte Arbeitsver-fahren zum Einsatz. Ein weiterer grosser Mechanisierungsschritt bei der Forstarbeit in der Schweiz erfolgte dann Anfang der 80er-Jahre mit dem Aufkommen von Pro-zessoren und Vollerntern.

Hanspeter Egloff hat die forstliche Ausbildung moderni-siert – nicht nur in der SchweizAls Hanspeter Egloff sich an der Forstlichen Zentralstelle FZ mit der forstlichen Ausbil-dung zu befassen anfing, gab es nur die Einführungskurse. Er hat das Kursangebot des WVS im Lauf der Zeit massiv ausgedehnt; es kamen z.B. Maschinenführer- und Pflege-kurse hinzu, aber auch Kurse für Personen ausserhalb der Forstwirtschaft (Privatwaldbe-wirtschafter, Landwirte, Werk- und Gartenbaupersonal usw.). Hanspeter hat auch die forstliche Ausbildung im nahen Ausland angestossen, etwa im Aostatal, im Südtirol, im südlichen Trentino und in Oberitalien.Seine Antwort auf die vielen Unfälle nach «Vivian» (1990) waren die «Mobis», fahrende Klassenzimmer sozusagen, die zunächst vor allem der Sicherheitsausbildung im Sturm-holz dienten. Später leisteten die Fahrzeuge gute Dienste für andere massgeschneiderte Kurse.Hanspeter Egloff hat aber auch bei den WVS-Kursleitern und -Instruktoren angesetzt, indem deren Selektion und Weiterbildung «professionalisiert» wurde.Massiv ausgebaut hat Hanspeter Egloff die Kontakte zum KWF in Gross-Umstadt; der WVS funktioniert heute als FPA-Teststelle, und 2014 ist Hanspeter Egloff mit der KWF-Medaille ausgezeichnet worden, in Anerkennung seiner Bemühungen, die praktische Forstarbeit sicherer und leichter zu machen. Diese Bemühungen umfassten auch die Verbesserung der Werkzeuge (z.B. blaue und rote Linie, Fällkeil, Stammpresse u.a.).

Hanspeter Egloff wird im «WALD und HOLZ» vom Februar 1983 vorgestellt.

Die Mobis, mobile Klassenzimmer für die forstliche Ausbil-dung sozusagen, waren Hanspeter Egloffs «Erfindung».

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Die forstliche Ausbildung hinkt den technischen Entwicklungen immer ein bisschen hinterher. Heute wünschten sich die Forstunternehmer beispielsweise, dass die Absolventen der Forstwartlehre bereits Schlepper fahren können, die Kranbedie-nung beherrschen wie auch in der EDV-Anwendung bewandert sind. Wenn man die aktuelle Entwicklung der Arbeitswelt im Wald betrachtet, sind solche Wünsche natürlich berechtigt. Aber was könnte man denn so ohne Weiteres weglassen? Einstweilen dauert die Forstwartlehre nämlich drei Jahre und nicht länger. Pro-gramme und Inhalte der drei Lernorte Ausbildungsbetrieb, Berufsschule und über-betriebliche Kurse sind bereits übervoll. Immer mehr wurde hineingestopft, ohne Bisheriges wegzulassen – es fehlt am Mut zur Lücke! Abhilfe könnte vielleicht eine vierjährige Grundausbildung schaffen, nur würde das wohl viele junge Burschen eher abschrecken, die heute auch wegen einer gewissen Schulmüdigkeit Forstwart wer-den wollen. Realistischer wäre es, künftig verschiedene Typen von Forstwarten aus-zubilden, z.B. nach zwei Jahren mit identi-scher Grundausbildung ein Jahr mit Spe-zialisierung auf Schlepper oder Seilkran usw.; grundsätzlich scheint sich aber ja auch die berufsbegleitende Ausbildung nach der Lehre (zum Seilkranspezialisten, zum Vorarbeiter oder Maschinenführer) zu bewähren und könnte noch um wei-tere Themen erweitert werden.

Zu bedenken gilt es auch, dass unsere Auszubildenden heute mehrheitlich aus den Städten und dem Agglomerations-Umfeld stammen. Vor dreissig Jahren kamen sie hauptsächlich aus ländlichen Gegenden und wussten schon, wie man einen Hammer, eine Schaufel oder einen Besen bedient. Die Voraussetzungen und die Vorkenntnisse waren im Durchschnitt also besser als heute; sehr oft tragen die heute Lernenden bei Lehrbeginn zum ersten Mal feste Schuhe! Das erleichtert die Aufgabe der Ausbildner auch nicht gerade.»

Nicht immer scheint es gegenwärtig einfach zu sein, Forstwartstellen zu besetzen …«Pro Jahr fangen immer etwa 330 junge Leute die Forstwartlehre an. Diese Zahl ist seit Jahren mehr oder weniger konstant. Das würde theoretisch ausreichen, um alle fünf Jahre sämtliche praktisch im Wald Arbeitenden zu ersetzen! Aber etwa ein Zehntel bildet sich zum Förster weiter, und vor allem wandert ein grosser Teil der ausgebildeten Forstwarte irgend-wann in andere Branchen wie das Bau- und Transportgewerbe, die Sicherheitsin-dustrie, den Garten- und Landschaftsbau usw. ab, vor allem wohl, weil dort die Ver-dienstmöglichkeiten besser sind. Da hat unsere Branche ein grosses Handicap, das nur mit höheren Löhnen zu lösen wäre! Trotzdem bin ich nicht unglücklich,

dass ‹zu viele› Forstwarte ausgebildet werden: Die Burschen sind schon mal von der ‹Strasse› weg, haben eine sinnvolle Aufgabe und stabile Leitplanken in einer schwierigen Lebensphase.

Ein Problem stellt sich hier allerdings mit unserem Berufsbildungsfonds. Laut des-sen Satzungen müssten nämlich all jene Betriebe Beiträge einzahlen, die die fertig ausgebildeten Forstwarte anstellen – also eigentlich auch jene ausserhalb der Wald-wirtschaft. Doch das stösst natürlich nicht auf viel Gegenliebe und bedingt schwie-rige Verhandlungen. Immerhin konnte mit den Gärtnern diesbezüglich ein Agree-ment getroffen werden. Das ist umso wichtiger, als unserem Berufsbildungs-fonds durch die Zusammenlegung von Forstbetrieben zunehmend Einnahmen via Sockelbeiträge entgehen. Anderseits sind da und dort Betriebe neu als bei-tragspflichtig erkannt worden, das reicht jedoch nicht ganz, um diesen Rückgang auszugleichen.»

Anderes Thema: Man hat den Ein­druck, dass die Suva immer mehr Druck ausübt. Deine Meinung dazu?«Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ihren Druck erhöht. Es macht aber den Anschein, dass sie ihre guten und kom-petenten Mitarbeiter der Sektion Holz und Gemeinwesen mittels Mobbing aus dem Haus vertrieben und mit weitge-hend unbelasteten und wenig kompe-

Hanspeter Egloff auf Kursbesuch und beim Goldwaschen anlässlich eines WVS-Betriebsausfluges.

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tenten Befehlsempfängern ersetzt hat. Diese sorgen mit ihren manchmal seltsam anmutenden Betriebskontrollen dafür, dass die Suva der Lächerlichkeit ausge-setzt ist und in der Branche nicht mehr ernst genommen wird. Die früher gute Zusammenarbeit mit dem WVS wird lei-der nicht mehr gesucht, stattdessen wird die Forstbranche laufend mit sogenann-ten «Fact-sheets» konfrontiert, die mit Fehlern und Widersprüchen gespickt sind. Die Suva müsste meiner Meinung nach unbedingt wieder gemeinsam mit der Branche nach Lösungen suchen! Das hat früher gut funktioniert und wäre auch heute noch möglich, denn eigentlich haben ja alle das gleiche Ziel – nämlich Unfälle zu vermeiden.»

Wenn du so zurückdenkst: Was waren die besten Momente in deinem Be­rufsleben, und was die schlechtesten?«Einen ersten Höhepunkt mit feuchten Händen erlebte ich 1988, als an der Land-wirtschaftlichen Schule Rütti ein Anlass der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für das Pferd stattfand. Es ging darum, die Vielfalt des Pferdeeinsatzes aufzuzei-gen. Bundesrat Adolf Ogi referierte über Sinn und Aufgaben des Pferdes in der Armee – und gleich anschliessend betrat ich das Rednerpult und stellte vor gros-sem Publikum die Arbeit des Pferdes im Walde vor.

Zu den Schokoladeseiten meiner Ar-beit gehörten die zahllosen Kursbesuche und die Kontakte mit den Förstern und Berufsbildnern. Stolz bin ich auf die dau-ernde Verbesserung und Verfeinerung der Lehrkräfteselektion, der Aus- und Weiter-bildung, die wesentlich zum guten Image unseres Kurswesens geführt hat. Ein wei-

teres Erfolgserlebnis war natürlich der Verkauf und die Implementierung unse-res Ausbildungssystems in den norditalie-nischen Provinzen.

Zu den etwas speziellen Highlights würde ich beispielsweise den ‹Feuerlauf› im Zentralkurs 2002 auf Cardada im Tes-sin zählen. Oder auch die Einladung des japanischen Waldbesitzerverbandes nach Tokio, wo ich an dessen Generalversamm-lung unser Ausbildungssystem vorstellen durfte.

Ganz wichtig war und ist mir aber auch unsere Mitarbeit beim Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik KWF, sei es an der jährlichen Tagung der Leiter der deutschen forstlichen Bildungszentren,

2014 ist Hanspeter Egloff vom KWF mit einer Medaille geehrt worden.

im forsttechnischen Prüfausschuss, oder als KWF-Teststelle für persönliche Schutz-ausrüstung. Ein Höhepunkt war deshalb auch die KWF-Medaille, die ich letztes Jahr verliehen bekommen habe.

Die schlechtesten Momente in meinem beruflichen Umfeld waren Todesfälle mir nahe stehender Kollegen: zuerst der Tod unseres jungen Walliser Instruktors René Bittel, der 2001 beim Training für die «Patrouille des glaciers» von einer Lawine verschüttet wurde. 2004 verstarb unser Instruktor Markus Saurer auf einer Ski-tour. Krankheit und Tod meines Mitarbei-ters Berti Böni haben mich damals (2005) sehr mitgenommen, genauso der Tod des Südtiroler-Instruktors Leo Stecher, der 2010 auf der Gämsjagd ebenfalls von einer Lawine verschüttet wurde.»

Was hast du persönlich für Pläne für nach der Pensionierung?«Als Erstes werde ich mit meiner Frau und unserem Hund ‹Sherpa› mittels Mo-bilhome einige Wochen Ferien im Norden verbringen. Im Anschluss werde ich eine gründliche Räumungsaktion in meiner Werkstatt und um unser nach wie vor schönes und behagliches Blockhaus durch-führen. Denn da hat sich im Laufe der Jahre vieles angesammelt, ‹was man viel-leicht noch mal brauchen könnte› …

Dann möchten wir auch künftig so viel wie möglich reisen und auch wieder ver-mehrt Berg- und Skitouren unternehmen. Ich verlasse den WVS zwar mit Weh-mut, aber mit gutem Gewissen, denn mir scheint, dass der Bereich Schulung mit Christoph Lüthy als neuem Bereichsleiter gut funktioniert.»

Besten Dank, und alles Gute!

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Halle 2 Stand C05

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Waldwirtschaft im Kanton Bern

Mehr Innovation und ZusammenarbeitDas Amt für Wald des Kantons Bern und der Verband der Berner Waldbesitzer wollen die unternehmerische Entwick-

lung im Berner Wald fördern. Denn die Waldbewirtschaftung ist hier eine Schwachstelle.

Die Erlöse sind tief, die Strukturen kom-plex, die Kosten hoch. Deshalb wird ei-gentlich zu wenig Holz genutzt. Wenn der Wald aber nicht nachhaltig bewirt-schaftet wird, gerät die inländische Holz-verarbeitungskette in Schwierigkeiten, der Schutzwald büsst an Wirkung ein, und die Biodiversität leidet.

Um Gegensteuer zu geben, haben das Amt für Wald des Kantons Bern und der Verband der Berner Waldbesitzer (BWB) im Januar 2014 das Projekt «Nachhaltige Waldwirtschaft BE» gestartet. Ziel ist es, die Berner Waldwirtschaft stärker unter-nehmerisch auszurichten und zugleich die sozialen und ökologischen Leistungen des Waldes sicherzustellen. Das daraus abgeleitete Programm

«Nachhaltige Waldwirtschaft BE» umfasst folgende Elemente:• Das Amt für Wald bietet für die Ak-

teure der Waldwirtschaft Weiterbil-dungen an. An Fachtagungen lernen

Waldverantwortliche von Burger- und Einwohnergemeinden oder weiteren Institutionen, die Wald besitzen, wie sie das Potenzial ihrer Wälder erken-nen und besser nutzen können. Ein derartiger Kurs im Mai war auf enor-mes Interesse gestossen, das Angebot wird deshalb weitergeführt.

• Waldabteilungen und Revierförster be-gleiten und fördern die Waldbesitze-rinnen und Waldbesitzer bei der Ent-wicklung von Strategien (was wollen wir mit unserem Wald?), Prozessen und Strukturanpassungen für eine er-folgreiche Waldbewirtschaftung. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, dass sich die Waldeigentümer zu grösseren Waldunternehmen zusammenschlies-sen.

• In der Zusammenarbeit zwischen dem Kanton und den Waldbesitzer-Organi-sationen werden neue, partnerschaftli-che Ansätze entwickelt, dies beispiels-weise im kleinstrukturierten Privatwald

zwischen Förstern und Holzvermark-tungsorganisationen. Konkret soll in einem Pilotprojekt unter bestimmten Bedingungen ein ausgebildeter Fach-mann einer Holzvermarktungsorgani-sation Holz anzeichnen können. Das Amt für Wald kann neue Revierver-träge mit Organisationen abschliessen, welche den Wald professionell nach unternehmerischen Grundsätzen be-wirtschaften und Dienstleistungen zu-verlässig erbringen.Umgesetzt wird das Programm ab

2016, wenn die Verhandlungen des Amts für Wald mit dem Bund bezüglich des Förderprogramms Waldwirtschaft abge-schlossen sind. Die Beiträge des Kantons werden nicht erhöht. Entscheidend wer-den das Engagement und die Initiative der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in den Regionen sein. Aber das Amt für Wald wird sie dabei unterstützen.

KAWA/BWB/red.

Vom 19. bis 21. Juni fand im Ägerital (Kanton Zug) die Gedenkfeier 700 Jahre Morgarten-Schlacht statt, an welcher rund 60 000 Be-sucher teilnahmen. Unser Forstwart und Berufsbildner Pascal Schönmann schnitzte mit der Motorsäge drei lebensgrosse Krieger, wel-che an diesem Festanlass versteigert wurden. Die drei Krieger und der Brunnentrog wurden aus dem gleichen Douglasiestamm herge-stellt, welcher auf dem Gebiet von Oberägeri gefällt wurde. Christian Rogenmoser, Korporationsschreiber, 6315 Oberägeri

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Forstingenieur Peter Winkler (ganz l. mit braunem T-Shirt) unter-richtet die Gäste über Pflege und Nutzung der Lärchenwälder in Obsteig und Nassereith.

Kanton Bern

Waldpromenade im Tirol100 konolfingische Waldbesitzer liessen sich über die Bewirtschaftung

der Lärchenwiesen und -weiden im Tirol ins Bild setzen.

Die Nutzung von Lärchenwiesen und Lär-chenweiden ist in der Tiroler Kulturland-schaft eine jahrhunderte wenn nicht jahr-tausendealte Tradition.

Ihren Höhepunkt erreichten die Lär-chenwiesen und Lärchenweiden im frü-hen Mittelalter. Aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerungszahlen wurde die Suche nach Wiesen- und Weideflä-chen auch auf den Wald ausgedehnt.

Die Bauernschaft wusste schon früh, dass die Lärche als Lichtbaumart auch in trockenen Beständen gut gedeiht. Sie vermag in Gebieten mit häufiger Som-mertrockenheit den Unterwuchs vor star-ker Trockenheit zu schützen. Kommt hinzu, dass dank dem herbstlichen Na-delfall dem Unterwuchs im Herbst und Frühjahr ausreichend Licht zukommt.

Mehr noch: Durch den jährlichen Na-delfall gelangt gerade im Frühling viel Licht auf den Boden, und die abbaubare Nadelstreu bringt alljährlich eine natürli-

che Düngung mit sich oder beschleunigt zumindest den Nährstoffkreislauf. Dank der herzförmigen Wurzelausbildung der Lärche erwachsen aus dem Viehtritt kaum nennenswerte Nachteile.

Kaum rentabelDas historische System Lärchen-Weide-Wald steht seit geraumer Zeit unter Schutz. «Die Flächen gelten heutzutage als wenig rentabel; dies, weil sie auch stark pflegebedürftig sind», gibt der für dessen Obhut zuständige DI Peter Wink-ler von der Bezirksforstinspektion Imst zu verstehen.

Nebst den unter Schutz gestellten Wal-dungen gilt es, den Jungwuchs gegen Steinschlag, hauptsächlich aber vor Wild-verbiss zu schützen. Um die Lärchen-wälder in Reinkultur zu erhalten, müssen nach Vorgaben des Forstes aufkom-mende Fichten im Jugendstadium ent-fernt werden. Dafür verdienen samen-tragende Lärchen besondere Aufmerk- samkeit.

Nebst der Pflanzung von jungen Lär-chen laufen Versuche mit der Aussaat von Lärchensämlingen. Das heisst, vor-erst werden in Abständen von 2 bis 3 m mittels eines kleinen Baggers etwa 20 cm tiefe und 60 ×  60  cm messende Vertie-fung ausgehoben, sodass die gedeihen-den Sämlinge nicht von Grashalmen be-drängt werden. Dazu sagt Peter Winkler: «Diese versuchsweise eingeleitete Art scheint wenig erfolgversprechend zu sein. Dies schon deshalb, weil Lärchen im Ju-gendstadium nur ganz langsam gedei-

hen. Aber, wir habens wenigstens ver-sucht.»

Arbeit für KleinbauernBekanntlich gibt es in Österreich unge-zählte Kleinbauern. Die meisten von ihnen sind ganzjährig auf einen Nebener-werb angewiesen. Dies gilt besonders für die im Einzugsgebiet Obsteig und Nasse-reith (Bezirk Imst) ansässigen Bauern, die meist auch die Lärchenwiesen bewirt-schaften.

«Uns ist es ein Anliegen, dass diese Landwirte für ihre Arbeit auch angemes-sen bezahlt werden», sagt Peter Winkler. Neben den Entschädigungen, die die Bau-ern vom Land erhalten, können sie wäh-rend der Vegetationszeit ihre Betriebsflä-che aufstocken, indem sie ihr Jungvieh in die Lärchenwälder treiben können. Oft werden die unter den Lärchen wachsen-den Flächen auch zur Gewinnung von Dürrfutter benutzt.

Im Laufe der Zeit sind hier landwirt-schaftliche Flächen mit einer besonderen Vielfalt herangewachsen. «Elemente des Waldes vereinen sich mit allerlei Pflanzar-ten aus Wiesen und Weiden. Die so ent-standenen, halboffenen Landschaften bilden einen idealen Lebensraum für al-lerlei Vogelarten, Wild sowie für unge-zählte bekannte und unbekannte Lebe-wesen», so Peter Winkler.

Die Freilandarbeit zur Bewahrung der Ökosystemleistungen von Lärchenwiesen ist auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. In einem Südtirol-wei-ten Forschungsprojekt werden die Ver-breitung, Entwicklung und der Wert der Lärchenwiesen und -weiden untersucht. Ziel des Forschungsprojektes ist, den Er-halt der wenigen verbliebenen Bestände langfristig zu sichern.

Erwin Munter

Tiroler Waldwirtschaft

Tirol hat eine Gesamtwaldfläche (nach Kataster) von 505 762 Hektaren. Das heisst 40 Prozent von Tirols Landesflä-che. (Waldfläche Schweiz 12 800 Quad-ratkilometer = 31 Prozent) Die dreitägige, lehrreiche Reise organi-sierten Präsident Andreas Dähler und Carhalter Hans Hirsbrunner.

Trotz des relativ dichten Lärchenbestandes ist der Waldboden überall mit Gras be-wachsen.

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Kanton Graubünden

Zürich investiert in BergünDas Elektrizitätswerk der Stadt

Zürich ewz übernimmt den beste-

henden Wärmeverbund von der

Gemeinde Bergün und erneuert

die Energiezentrale.

Die neue Holzschnitzelheizung mit mo-dernstem Feinstaubfilter wird ab dem Winter 2016/17über 40 Liegenschaften mit ökologisch produzierter Wärme aus regionalem Holz versorgen.

Heute werden diese Liegenschaften von der bestehende Anlage mit Heiz-wär me und Warmwasser versorgt, dar-unter auch das Gemeindehaus und das Schulhaus. Die neue Energiezentrale ent-steht auf dem Areal der bestehenden Zentrale bei der Sägerei Florinett. Für die Wärmeproduktion kann somit weiterhin Holz aus Bergün und den umliegenden Tälern verwendet werden. Mindestens 90% der Wärmeenergie wird CO2-neut-ral erzeugt. Zur Deckung von Leistungs-spitzen ist ein Ölkessel geplant.

Bewilligungen erteiltDie gesamte zu liefernde Wärmemenge beträgt derzeit rund 2470 MWh pro Jahr. Die neue Heizzentrale wird eine höhere Kapazität haben, um auch neue Kunden aufnehmen zu können.

Die Gemeinde Bergün hat dem Ver-kauf des Wärmeverbundes bereits Ende 2014 zugestimmt, die Übernahme hat sich aber aufgrund eines Rekurses gegen die Baueingabe der Gemeinde verzögert. Unterdessen ist die Baufreigabe erfolgt, und der Zürcher Stadtrat hat die Investi-tionen von ewz bewilligt.

Ein städtisches UnternehmenDas ewz ist eine städtische Dienstabtei-lung und gehört zum Departement der Industriellen Betriebe. Das ewz zählt zu den zehn umsatzstärksten Energiedienst-leistungsunternehmen in der Schweiz und versorgt seit 1892 die Stadt Zürich und Teile des Kantons Graubünden mit Strom. Rund 1200  Mitarbeiter, davon etwa 100 in Graubünden, sind für 223 000 Kunden im Einsatz. Zur sicheren und ökologischen Stromversorgung in-vestiert das ewz stark in den Ausbau und die Förderung erneuerbarer Energien.

Quelle: ewz

Pro Holz Aargau zeichnet herausragende handwerkliche Leistungen aus. Bei den Forstwarten erhielt dieses Jahr Dimitri Simon vom Forstbetrieb Heitersberg, Spreitenbach, den ersten Preis.

Traditionsgemäss lud die Organisation der Arbeitswelt Wald, OdA Wald Thur-gau, am Freitagabend, 3. Juli 2015 zur Lehrabschlussfeier der Forstwarte ins Kneipp- und Kurhotel in Dussnang ein. Sie gratulierte den neuen Forstwarten herzlich zu ihrem erfolgreichen Lehrab-

Hintere Reihe (v.l.n.r.): Markus Schneider, Jonathan Jufer, Manuel Schätti, Domenic Hug, Niko Hruschka, Simon KressibucherVordere Reihe kniend (v.l.n.r.): Lukas Künzi, Nils Trachsel, Janik Grob, Niklaus Tschudin, Emanuel Moser

schluss und wünschte ihnen im zukünfti-gen Berufsalltag alles Gute und unfall-freie Arbeit. Mit ihrem Abschluss verfügen die jungen Berufsleute nun über eine gute Grundlage fürs bevorstehende Er-werbsleben.

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100 Walter Marolf AG 2577 Finsterhennen………....Wo Standard aufhört fangen wir an

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Insgesamt elf junge Berufsleute haben im Kanton Freiburg ihre Forstwartaus-bildung mit EFZ erfolgreich abgeschlos-sen und zum ersten Mal in der Schweiz sechs Jugendliche ihre Forstpraktiker-lehre mit EBA.

Die neuen Forstleute sind (Hinten v.l.n.r):Bonfils Valentin, Grivel Manuel, Frey Dorian, Schwegler Marco, Brühlmann Raphael, Beyeler Daniel.(Vorne v.l.n.r): Rymann Kasi, Dougoud Olivier, Plancherel Romain, Egger Jeronimo, Risse Marc, Hayoz Frédéric, Mast Roger.Nicht auf dem Foto: Demierre Valentin,Hegglin Michael, Steiner Josia, Stritt Pascal.

Die traditionelle Lehrabschlussfeier der 29 angehenden Forstwarte aus Graubünden und dem Fürstentum Liechtenstein fand am 26. Juni auf der Diavolezza statt. Die Trophäe für den besten Absolventen, die goldene Axt, erhielt Jakob Dokoupil für seinen Abschluss mit der Note 5,3. Er absolvierte seine Lehre bei der Forstunternehmung Florinett in Bergün.

Insgesamt haben die Prüfung mit Erfolg absolviert (in alphabetischer Reihenfolge): Albrecht Silvan, Breil/Brigels; Allemann Luzi, Forst-unternehmung Florinett; Bader Patrick, Trimmis; Cadruvi Beat, Sumvitg; Camenisch Mevion Mic, Celerina; Caprez Fabio, Sagogn-Laax; Coray Nico, Innerferera; Crameri Simone, St. Moritz; Gruber Andreas, Forstunternehmung Florinett; Dokoupil Jakob, Forstunternehmung Florinett; Dunker Simon, Schaan FL; Gartmann Mauro, Flerden; Horn Nils, Forstunternehmung Candinas; Janett Gian Mattia, Valsot; Karrer Claudio, Cazis; Marugg Andrin, Falknis; Maurer Silvio, Furna; Müller Dario, Chur; Podolak Nico, Untervaz; Raschein Ralf, Falknis; Rodigari Flavio, Zernez; Scheibler Fabian, Domat/Ems; Sprecher Sebastian, Maladers; Sutter Daniel, Seewis-Dorf; Thöny Flavio, La Punt; Tschol Kevin, Mauren FL; Vogt Roger, Arosa; Warnier Marc, Klosters; Willi Luca, Domat/Ems; Wolf Martin, Zillis Schamserberg.

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22 Forstwarte der Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden haben an der Berufsfachschule in Herisau das eidgenössische Fähig-keitszeugnis entgegennehmen dürfen. Den besten Abschluss mit Note 5,2 konnte Linus Mettler vom Forstbetrieb Obertoggenburg AG vorweisen. Als Anerkennung erhielt er vom Forstwartverein eine handgeschmiedete Axt.

Die frisch gebackenen Forstwarte an der LAP-Feier in Herisau (in alphabetischer Reihenfolge): Stefan Baumann, Christian Bernold, Livio Bieri, Adrian Buckingham, Simon Bürge, Niels de Goeij (abwesend), Marco Good, Konrad Jöhl, Urs Jud, Hansueli Meier, Severin Meli, Linus Mettler, Michael Nützel, David Raymann, Timo Reinli, Thomas Rüegg, Benjamin Schmid, Manuel Schneider, Lukas Schwendener, Urs Sturzenegger, Christoph Wick, Remo Ziegler (abwesend)

In der Zentralschweiz haben 30 Forst-wartlehrende aus sieben Kantonen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und konnten am 2. Juli in Arth-Goldau ihre Fähigkeitszeugnisse entgegenneh-men. Die zehn Besten erhielten eine Medaille.

Stehend von links nach rechts: Andreas à Wengen UR (3. Rang mit Note 5,3), Rinze Zgraggen UR, Thomas Riedi GL, Matthias Estermann UR (2. Rang mit Note 5,4), Lea Blöchlinger ZG, Patrik Barella ZG-TI, Adrian Schlumpf ZG, Roman Blättler ZG.Kniend von links nach rechts: Yannick Homberger SZ, Adrian Lussmann UR, Martin Nussbaumer ZG, David Bisig SZ.

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R E g I o N E N

Klasse InterlakenKniend (v.l.n.r.): Markus Gobeli, Dario Bürki, Yves Schnyder, Patrick HegeStehend (v.l.n.r.): Nils Zeller, Joris Zenzünen, Adrian Stähli, Joscha Hoffmann, David Wolf, Matteo Guerra, Patrick Stockalper, Sebastian Weger, Jonathan Stella, Berufskundelehrer Adrian Stettler, Beat Fankhauser. Es fehlen: Roland Fux, Thomas Kuonen, Jentsch Yves

Für 10 Oberwalliser und 20 Berner Forst-wart-EFZ-Lehrabgänger ging Ende Juni 2015 ein Wunsch in Erfüllung. Die jun-gen Männer hatten mit grossem Aufat-men ihren Bescheid zum bestandenen Qualifikationsverfahren erhalten. Gefei-ert wurde das gemeinsam am 3. Juli 2015 an der Lehrabschlussfeier der OdA Wald Bern Wallis in Münsingen.

Chefexperte Stefan Waeber erstattete Bericht über das Qualifikationsverfahren,

welches in drei Teilen rund um Interlaken stattgefunden hatte. Mit Spannung nah-men die frisch Diplomierten ihre Detailno-tenblätter entgegen. Verschiedene Bei-träge von Gastredner Fred Flückiger, dem abtretenden Berufskundelehrer Adrian Stettler und einer Delegation des bzi Inter-laken sorgten für eine kurzweilige Feier.

Simon Rieben, Vizepräsident OdA Wald Bern Wallis

Kantone Bern und Wallis

gemeinsamer LehrabschlussIn den Kantonen Bern und Wallis stehen der Waldwirtschaft seit Ende Juni

30 neue Fachkräfte zur Verfügung, vorausgesetzt sie bleiben den Kantonen

und der Branche treu.

Klasse LyssV.l.n.r.: ABU-Lehrerin Andrea Wiesendanger, Martin Gerber, Marco Wüthrich, Thomas Brönnimann, Janik Hänni, Michael Bieri, Alexander Verjot, Laurent Gravy, Sascha Jetzer, Reto Zbinden, Thierry Müller, Raphael Beck, Daniel Flury, Michael Affolter, Berufskunde-lehrer Rolf Lüscher

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Kanton St. Gallen

Massnahmenplan gegen Wild-Wald-ProblemIn St. Gallen gilt seit Ende Juni ein neuer Wildtiermanagement-Plan. Der Plan

nimmt die Gepflogenheiten der lokalen Jagdpraxis auf und lässt Raum für

eine flexible Umsetzung.

Regierungsrat Benedikt Würth setzte im Jahr 2012 die Wald-Wild-Lebensraum-Kommission (WWLK) ein und beauftragte sie, ein nachhaltiges Verfahren für den Umgang mit dem Wald-Wild-Problem zu erarbeiten. Die WWLK erarbeitete den «St. Galler Massnahmenplan für einen nachhaltigen Umgang in der Wald-Wild-Lebensraum-Thematik», welcher Bene-dikt Würth am 25. Juni 2015 offiziell er-liess. 18  kantonale Organisationen aus der Wald- und Landwirtschaft sowie dem Jagdwesen stimmten dem Massnahmen-plan zu.

Drei Ziele und neun MassnahmenDer Plan verfolgt drei Hauptziele: − Optimierung der ökologischen Lebens-

raumqualität;− dem Lebensraum angepasste Wildbe-

stände;− Optimierung der Kommunikation und

der Zusammenarbeit sowie der Weiter-bildung unter den Akteuren.

Um die Ziele zu erreichen, wurden fol-gende neun Arbeitsbereiche definiert und beschrieben:

1. Verjüngungskontrolle; 2. Lebensraumbeurteilung: Anhand ver-

schiedener Parameter werden wichtige Hinweise in Bezug auf den Zustand des Lebensraums und die Höhe der Wild-bestände geliefert;

3. Waldbauliche Planung: Diese ist in den Waldentwicklungsplänen festgelegt;

4. Lebensraumaufwertung Wald: Förde-rung der Biodiversität durch Ausschei-dung von Waldreservaten, Sicherstel-lung von Alt- und Totholzflächen, wertvollen Waldrändern usw;

5. Aufwertung des Offenlandes: Bei der Ausscheidung von Ökoflächen und bei Vernetzung- und Landschaftsqualitäts-projekten sollen auch die Bedürfnisse des Wildes berücksichtigt werden. Die betroffenen Landwirte werden auf das Thema Wildlebensraum sensibilisiert. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind auch Bestandteil der neuen Ag-rarpolitik (Biodiversitätsförderflächen, Landschaftsqualitätsbeiträge) sowie die Abgeltung ökologischer Leistun-gen (GAöL);

6. Jagdplanung: Mit einer wildtierökolo-gischen und lebensraumorientierten

Jagdplanung wird eine Anpassung der Wildbestände an den Lebensraum an-gestrebt;

7. Wildschäden: Durch jagdliche Mass-nahmen, Lebensraumaufwertungen und Lebensraumberuhigungen sowie Verhütungsmassnahmen werden Wildschäden beschränkt;

8. Lebensraumberuhigung: Diese um-fasst die ganze Thematik rund um die Störungsminderungen und insbeson-dere die Wildruhezonen;

9. Grundsätze der Zusammenarbeit: Op-timierung der Kommunikation, Zusam-menarbeit und Weiterbildung.

Was ist neu? Der Massnahmenplan ist kein starres Kor-sett, sondern ein Rahmen, der eine ge-wisse Flexibilität in der Umsetzung ge-währt. Ein Teil der vorgeschlagenen Massnahmen gehört schon länger zur Praxis der kantonalen Forst- und Jagdor-gane. Der Einbezug der Landwirtschaft in der Aufwertung des Lebensraums und die Grundsätze der Zusammenarbeit stel-len hingegen ein Novum dar.

Ein wesentlicher Aspekt ist sicher der effektive Prozess vom Projektauftrag bis zur Unterzeichnung des Massnahmen-plans, der in einer partizipativen Art ge-führt wurde. Alle drei Interessenparteien waren in der Kommission vertreten, viele Probleme kamen auf den Tisch, und es wurden konstruktive und transparente Wege zur Lösungsfindung begangen. Es wurde nicht Konfrontation, sondern Par-tizipation angestrebt. Ausserdem wurde viel Wert darauf gelegt, die Basis der be-teiligten Organisationen durch Infoveran-staltungen, Pressearbeit und Information mittels Flyern zu erreichen, weil jedes Pa-pier unnütz bleibt, wenn es nicht ver-bindlich von den beteiligten Parteien ak-zeptiert wird.

Weitere EntwicklungenMit der Unterzeichnung des Massnah-menplans ist die Arbeit noch nicht erle-digt. Die Massnahmen sollen nun gezielt umgesetzt und pragmatische Entscheide und Lösungen getroffen werden. Da-durch sollen Spannungen abgebaut wer-den. Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten wird damit weiter gefördert, denn nur gemeinsam kann ein nachhalti-ger Umgang mit Wald-Wild-Lebensraum-Fragen sichergestellt werden.

Maurizio Veneziani, Geschäftsstelle WWLK

Infos:www.wwlk.sg.ch

Der Massnahmenplan für nachhaltigen Umgang mit Wald Wild und Lebensraum wurde von Regierungsrat Benedikt Würth (5. von links) und 18 kantonalen Organisationen unterzeichnet.

Foto

: M. V

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iani

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R e g i o n e n

W A L D U N D H O L Z 8/15 67

Ein vom Binding Waldpreis finanziertes Projekt

gemeinsam für die WildbienenSchülerinnen und Schüler der Ge-

meinde Hofstetten-Flüh (SO) bauen

mit fachmännischer Unterstützung

grosse Wildbienenhäuser für die um-

liegenden Waldränder. Das Projekt

wird mit einem Teil des Binding

Waldpreises bezahlt, den die Forst-

betriebsgemeinschaft Am Blauen

2012 bekam. Die handwerkliche Zu-

sammenarbeit von Schule und Forst

ist ein interessanter Weg, um Kin-

dern die Arbeit im Wald und den

Wert der Natur näherzubringen.

Im Werkraum der Schule von Hofstetten sägen, bohren, schleifen und malen elf Kinder. Im Zimmer ist nicht nur Werkleh-rerin Doris Ott, sondern auch Gärtner und Wildbienenexperte Koni Gschwind. Bis im Sommer hat dieses Team fünf gros se Wildbienenhäuser mit mehreren Klassen gebaut. Und auch in der Schule von Flüh, der Nachbargemeinde von Hofstetten, baut Koni Gschwind solche Nisthilfen. Anfang 2016 werden die Häu-ser in mehreren Gemeinden an sonnigen Waldrändern aufgestellt, die zur Forstbe-triebsgemeinschaft Am Blauen (FBG) ge-hören. Sie ist es auch, die das Projekt mit einem Teil des Binding-Preisgeldes, den die Betriebsgemeinschaft 2012 erhielt, finanziell ermöglicht. Die FBG Am Blauen übernimmt neben der Montage der Häu-ser auch deren zukünftigen Unterhalt. Koni Gschwind, der Mitglied der FBG-Betriebskommission ist, koordiniert und organisiert das Projekt und ist Kontakt-person für alle Beteiligten.

Das Haus entstehtDie Viertklässer arbeiten konzentriert in Zweiergruppen. Während die einen mit den bereits zugeschnittenen Brettern das Gehäuse bauen, kümmern sich andere um die Befüllung. Da werden Holunder-zweige ausgebohrt, Bambus gesägt und getrocknete Eschenholzblöcke gebohrt. Und nicht vergessen: Die Löcher schlei-fen, damit sich die zarten Insekten-Flügel nicht an Spänen verletzen. Gefüllt wird das Haus nur zur Hälfte, damit auch nachfolgende Klassen das Thema auf-greifen und eine Füllung beisteuern kön-

nen. Doris Ott schätzt es, mit den Schüle-rinnen und Schülern ein gemeinsames Projekt anstelle von Einzelarbeiten durch-zuführen. Die Unterstützung des Fach-manns und das Vermitteln von Wissen aus der Praxis findet sie bereichernd. Und: «In Primarschulen sind häufig Frauen die Lehrerinnen, ich finde es gut, dass auch mal ein Mann hier ist und Wis-sen vermittelt.»

Förderung von WildbienenNeben dem Bau der Nisthilfen themati-siert Koni Gschwind auch den verschwin-denden Lebensraum der Wildbienen. Diese lieben gut besonnte, artenreiche Landschaften, zum Beispiel Südhänge. Diese sind als Wohnlage aber sehr beliebt und oft stark überbaut. So fehlen tro-ckene Plätze in alten Fassaden oder nicht ausgebaute Estriche mit losen Ziegeln. Auch sind natürliche Strukturen und ein-

heimische Pflanzen aus vielen Gärten ver-schwunden – und damit ein ausreichend vielfältiges Nahrungsangebot für Wild-bienen. Aufgeräumte Gärten, grüner Rasen, exotische Pflanzen und der Einsatz von Insektiziden erschweren das Leben von Wildbienen und anderen Insekten. Gschwind hat Disteln, Kornblumen, Es-parsette, Wegwarte, Mohn, Königskerze und Wiesenschaumkraut in die Schule mitgebracht, die sich als Bienenweide eignen. Spontan hat die Werklehrerin die Idee, eine Bio-Gärtnerei in der Nähe zu besuchen, um den Kindern die ganze Vielfalt an einheimischen Blütenpflanzen zu zeigen.

Bei den Wildbienenhäusern werden Tafeln aufgestellt, welche die Bevölke-rung für die Lebensräume und den Nut-zen von Wildbienen sensibilisieren. Da kommen ihre Bedrohung und Förder-möglichkeiten zur Sprache – und natür-lich auch, was die Lesenden bei sich zu Hause für die Wildbienen tun können. Das Projekt zeigt die interessante und ge-winnbringende Zusammenarbeit von Wald und Schule, die der ganzen Bevöl-kerung zugutekommt. Das Projekt ist deshalb vorbildlich und nachahmens-wert. Kommt dazu, dass sich die auf-wachsende Generation forstliches Wis-sen durch Handarbeit erarbeitet – und wer weiss, vielleicht bringt das Projekt der einen oder dem andern gar einen Waldberuf näher.

Milena Conzetti

Gabriela bohrt Löcher in die Eschenholzblöcke.

Einen respektvollen und vorsichtigen Um-gang mit den Maschinen lernen Colin und die anderen im Werken.

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R e g i o n e n

68 W A L D U N D H O L Z 8/15

Waldbesitzerverband Gantrisch

Zu Besuch im EntlebuchRund 90 Waldbesitzer liessen sich in

Flühli (LU) über Funktion und Pflege

des dortigen Schutzwaldes orientie-

ren. Flühli gewann den Binding-Preis

2014.

Jahrzehntelang wurde der Wald an der Schwändeliflue im Entlebuch kaum mehr gepflegt und war überaltert. 39 Wald-besitzer gründeten dann 1996 eine Wald-pflegegenossenschaft (WPG). Sie traten ihre Nutzungsrechte an diese WPG ab. Ihr oberstes Organ ist die jährlich einberufene Hauptversammlung. Als Schutzinteres-sierte ist auch die Gemeinde Mitglied der Genossenschaft und stellt – wie auch die Jägerschaft – einen Vertreter im fünfköpfi-gen Vorstand. Die WPG wurde 2014 mit dem Binding Waldpreis ausgezeichnet.

Die in dieser Region sehr schwierigen Holzereiarbeiten werden durch das Forstunternehmen der Gebrüder Bieri,

Die rund 90 Berner Gäste hören den Erklärungen von Urs Felder mit grossem Interesse zu.

Schangnau, erledigt. Jungpflanzen set-zen, Wildschütze und Ogi-Böcke errich-ten, Räumungsarbeiten werden jedoch von den Waldeigentümern ausgeführt. Dies zu einem angemessenen Stunden-

lohn, sagt Urs Felder, Leiter der Waldre-gion Entlebuch. Und auch die Jäger hel-fen mit, was von den Genossenschaftern besonders geschätzt wird.

Erwin Munter

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W A L D U N D H O L Z 8/15 69

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70 W A L D U N D H O L Z 8/15

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Imagefilm und «Forstauftrag» Unser Wald liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz. Der Wald ist Wirtschafts-faktor, Schutzelement, Natur- und Erho-lungsraum zugleich. Damit er seine viel-fältigen Funktionen auch in Zukunft erfüllen kann, braucht er die richtige Be-wirtschaftung. Und da kommen die Forst-unternehmer ins Spiel – als wichtiges Bin-deglied zwischen dem Wald und den Rundholzverarbeitern oder dem Handel. Das Ökosystem Wald verlangt rücksichts-vollen Umgang und Professionalität. Genau das bietet der moderne Forstun-ternehmer mit seinem Know-how.

Programm und App «Forstauftrag»Mit «Forstauftrag» stellen wir Ihnen ein neues Instrument zur Erleichterung Ihrer täglichen Arbeit vor: Das Programm und die zugehörige Mobil-Applikation erlau-ben Ihnen die schnelle und einfache Er-fassung und Abwicklung eines forstli-chen Auftrags. Dieser lässt sich bequem am PC erstellen und dem ausführenden Team auf das Mobiltelefon senden. Alle an einem Forstauftrag Beteiligten haben so jederzeit Zugriff auf notwendige An-gaben wie Arbeitsort, Waldbestand, Er-schliessung, Eingriffsart oder Sortiments-bildung. Es können jedoch nur berechtigte Personen den Forstauftrag sehen.

Speziell Privatwaldbesitzer haben sehr positiv auf das Angebot «Forstauftrag» reagiert. Geschätzt wird vor allem, dass sich die Arbeitsaufträge auf das Smart-phone laden lassen und die Informatio-nen so bei Besichtigungen oder der Aus-führung eines Holzschlags zur Verfügung stehen.

Die Arbeitssicherheit ist uns ein beson-deres Anliegen. Mit jedem Forstauftrag erfolgt automatisch die von der Suva vor-geschriebene Notfallplanung.

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W A L D U N D H O L Z 8/15 71

Vom 20.–23. August 2015 präsentieren wir unsere Produkte an der Forstmesse; Halle 1, Stand A01

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72 W A L D U N D H O L Z 2/15

W a l d u n d H o l z

Rechts: Revierförster und Betri

W a l d W i r t s c h a f t s c h W e i z

seit 20 Jahren im südtirolIm Februar 1995 erhielt Waldwirtschaft Schweiz den Auftrag, für die Forstschule Latemar im Südtirol zehn lokale Holzereilehrkräfte nach bewährtem WVS-Konzept auszubilden. Zum Folgeauftrag gehört bis heute die periodische Aus- und Weiterbildung der ak-tiven Lehrkräfte. Seit 1995 wurden im Südtirol mittlerweile in 950 Kursen rund 9500 Teilnehmer in der Holzerei ausgebildet.

Das 20-jährige Bestehen der Waldarbeiterkurse wurde am 17. Juli in Latemar mit Fachvorträgen und einer Feier gewürdigt. Waldwirtschaft Schweiz war mit einer kleinen Delegation vor Ort. Waldwirtschaft Schweiz dankt der autonomen Provinz Bozen für das Vertrauen und wünscht der Forstschule Latemar weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

Christoph Lüthy, WVS

Am 9. Juli galt es ernst. Im Wald oberhalb Ambri hatten die vier Kandidaten ihr Ge-sellenstück abzuliefern. Auf dem Pro-gramm stand die Prüfungsinstruktion. Über das Thema der Instruktion entschied das Los: Schwachholzmethode, Normal-fall, Tiefe Fallkerbe und Breite Fallkerbe mussten einer Fünfergruppe von Lernen-den vermittelt werden – nach allen Re-geln der Arbeitssicherheit, der Instruk-tionsmethodik und der gängigen Praxis. Die jungen Berufsleute gingen selbstbe-wusst und zielstrebig ans Werk, scharf beobachtet von ihren Ausbildnern und zwei externen Experten. Der so entste-hende Druck führte verständlicherweise zu einer gewissen Anspannung und Ner-vosität, welche die vier aber allesamt gut meisterten.

Dieser Tag markierte das Ende der ins-gesamt 13 Tage dauernden Ausbildung, die in der Romandie und im heimischen Tessin stattfand. Der perfekt zweispra-chige, erfahrene Kursleiter Fredéric Bour-ban und sein Kollege Yvan Flückiger hat-ten die vier Berufsleute in Theorie und Praxis schrittweise auf dieses Finale vor-bereitet und dabei erstklassige Arbeit ge-leistet. Mit der teilweisen Verlegung des

Ragazzi felici an der kleinen Diplomfeier: Michele Zanetta, Fredéric Bourban, Elisa Acquistapace, Yvan Flückiger, Daniele Peter, Simone Bruno (vlnr.)

Foto

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Neue tessiner instruktorenVom 25. Juni bis 10. Juli durchliefen drei Tessiner Forst-

warte und eine Forstwartin den Einführungskurs für Hol-

zerei-Instruktoren in Estavayer FR und in Ambri TI. Unter

der Leitung zweier erfahrener WVS-Kursleiter erarbeite-

ten sie sich das methodisch-didaktische Rüstzeug für ihre

zukünftige Kurstätigkeit in der italienischsprachigen

Schweiz.

72 W A L D U N D H O L Z 8/15

zwei WVs-instruktorinnenIm fast 200 köpfigen Lehrkräftekorps des WVS gibt es heute zwei Frauen. Beide sind Tessinerinnen, beide sind jung und dynamisch und ... die beiden sind verwandt, sie sind nämlich Schwestern! Patrizia Brughelli-Acquistapace, Förste-rin (l.) und Elisa Acquistapace, Forstwar-tin, stammen aus der oberen Leventina. Während Patrizia bereits seit 2010 für den WVS tätig ist, nimmt Elisa nach dem soeben abgeschlossenen Einführungs-kurs ihre Instruktionsarbeit im Herbst 2015 auf.

Kurses in ein für die Teilnehmer unbe-kanntes Gebiet nördlich der Alpen be-zweckte der WVS eine Ausweitung des Erfahrungshorizontes und eine Flexibili-tät, welche für die künftigen Einsätze in WVS-Kursen (Tessin, Bündner Südtäler, Norditalien) vorteilhaft ist.

Interessant ist sicher auch, wie sich die Selektion dieser vier neuen Lehrkräfte ita-lienischer Muttersprache gestaltete: von anfänglich 29 Interessierten meldeten sich 13 zur theoretischen Prüfung. Der Einfachheit halber wurden sie alle direkt zum praktischen Test eingeladen (der normalerweise das nächstfeinere Sieb nach der Theorie darstellt). Die dort er-zielten Resultate führten dann zu den vier Kandidaten.

Der WVS dankt allen Beteiligten für das überdurchschnittliche Engagement, heisst die neuen Mitarbeiter herzlich will-kommen und wünscht ihnen viel Freude in der Ausbildungsarbeit.

Stephan Isler, WVS

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W a l d W i r t s c h a f t s c h W e i z

W A L D U N D H O L Z 8/15 73

Waldwirtschaft schweizWaldwirtschaft SchweizRosenweg 14CH-4501 Solothurn

Tel. +41 32 625 88 00Fax +41 32 625 88 99www.wvs.ch, [email protected]

Gedanken zur Forstmesse und zur Zukunft unserer Branche

Wechselkurs-Krise … Kurswechsel-chancen?Seit Jahren beschäftigt uns der Ertrags-verlust durch den – je nach Sichtweise – starken Franken oder schwachen Euro. Am 15. Januar dieses Jahres hat sich das durch den SNB-Entscheid nochmals deut-lich verschärft. Unter den Folgen leiden die Schweizer Waldbesitzer genauso wie die Verarbeiter, egal ob im Inlandgeschäft oder im Export. Die Organisationen der Wald- und Holzwirtschaft sind intensiv damit beschäftigt, durch politische Mass-nahmen, Kommunikation oder Beratung für hoffentlich etwas bessere (oder zu-mindest nicht noch schlechtere …) Rah-menbedingungen zu sorgen. Es ist zu hoffen, dass die aktuelle Situation in der Herbstsession des Nationalrats gewürdigt wird, und so der Entwurf für das ergänzte Waldgesetz inklusive mehrerer Zusatzan-träge eine klare Mehrheit findet.

Wichtig wäre es jetzt, dass Bund und Kantone weitere flankierende Massnah-men umsetzen. Dabei geht es in erster Linie um gezielte, mittel- bis langfristig wirksame Investitionen in einen leis-tungsfähigen stabilen Wald und dessen Leistungen. Hierzu gehört insbesondere die bereits begonnene Absatzförderung von Schweizer Holz; das ist eine Mass-nahme, die mit verhältnismässig beschei-denem Aufwand grossen Mehrwert bringt, die Eigenleistungen der Branche verstärkt und positive Signale sendet.

Als Verband muss man eine heikle Gratwanderung wagen. Um bei Politik und Verwaltung etwas zu erreichen, ge-hört es zur wohl ältesten Kernaufgabe jedes Verbandes, immer wieder auf Prob-leme und Schwierigkeiten hinzuweisen.Andererseits soll ein Verband gegenüber seinen Mitgliedern und deren Partnern auch Perspektiven und Optimismus aus-strahlen. Wer zu oft oder intensiv schwarz malt, riskiert in den eigenen Reihen Moti-vationsprobleme und Frustration. Oder es wird das Vertrauen in unsere Forstbe-triebe oder unsere Waldarbeit untergra-ben: der «Kurswert» sinkt, Angestellte wechseln die Branche, Investoren ziehen sich zurück.

In diesem Sinn sollten wir uns darauf konzentrieren, das Beste aus der momen-

tanen Krise zu machen. Krisen sind oft der entscheidende Zündfunke, um etwas zu ändern, das eigentlich schon lange verbesserungswürdig gewesen wäre. Aber weils halt immer noch «irgendwie» ging, liess man es sein … Die baldige Forstmesse 2015 ist darum von beson-ders starkem, wichtigem Symbolwert. Wer an eine Branchen-Messe geht, glaubt an eine Weiterentwicklung dieser Branche.

Die durch die Krise ausgelöste Kreativi-tät, beharrliches Aufzeigen von Schwach-stellen, und Inspirationen durch die Forst-messe sind vielleicht entscheidende Auslöser für wichtige Kurswechsel:

• Eine bisher an Widerständen geschei-terte Betriebskooperation oder -fusion wird plötzlich möglich,

• Scharfes Kalkulieren zeigt, dass sich durch eine neue Organisation des Ma-schineneinsatzes langfristig Geld spa-ren lässt.

• Die konsequente, strategisch-organi-satorische Überprüfung des Forstbe-triebs, seiner Produkte und Tätigkeiten legt die Basis für eine erfolgreiche Re-organisation.

• Öffentlichkeit und Politik nehmen durch die vermehrte Diskussion um wirtschaftliche Probleme die Wichtig-keit der vielfältigen Waldleistungen verstärkt wahr und werden aktiver, beispielsweise durch vermehrten Ein-

satz von Schweizer Holz bei öffentli-chen Bauten.

• Die politische Standortgemeinde ist plötzlich bereit, verschiedenste Wald-leistungs-Investitionen der lokalen Bür-gergemeinde/Korporation zu unter-stützen, um somit lokal-dezentral einen leistungsfähigen, robusten Zu-kunftswald und einen kompetenten Forstbetrieb zu gewährleisten.

• Intensives Marketing für die Vorteile und Chancen des Herkunftszeichens Schweizer Holz können attraktive neue Kunden- und Marktsegmente er-schlies sen.

• Alternativen und Variationen bei Wald-bau- und Holzernteverfahren werden plötzlich in Erwägung gezogen und wo sinnvoll angewendet.

• Die Wald- und Holzbranche steht ge-einter als bisher hinter wichtigen Ge-meinschaftsaufgaben und setzt diese konsequenter um.

Übrigens: Auch Ihr Dachverband WVS sieht die aktuelle Krise als idealen Zeit-punkt für einen Kurswechsel. Der neue Auftritt und die weiterentwickelte Aus-richtung ab 2016 sowie neue Produkte sollen den Verband stärken. Und es ist gerade jetzt der ideale Moment, kritisch zu schauen, welche allfällig nebensächli-chen Themen zurückgefahren oder ge-strichen werden können bzw. müssen, um dafür noch mehr Schlagkraft in den zentralen, prioritären Verbandstätigkei-ten zu entfalten.

Waldwirtschaft Schweiz wünscht Ihnen viel Freude, Mut, Innovationsgeist, Neugier und Erfolg beim Anpacken Ihrer Kurswechsel! Wir hoffen, Sie dabei be-gleiten und unterstützen zu können. In diesem Sinn: bis bald in Luzern an der Forstmesse 2015!

Markus Brunner, Direktor WVS

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74 W A L D U N D H O L Z 8/15

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W A L D U N D H O L Z 8/15 75

A u s l e s e

agenda

8. August 2015, USA-OrlandoISa annual International Conference and Trade Showwww.isa-arbor.com

21./22. August 2015, Luzern23. Internationale Forstmesse Luzern www.forstmesse.com

27./28. August 2015172. Jahresversammlung des Schweizerischen Forstvereins im Kanton Schaffhausenwww.forstverein.ch

2.–4. September 2015, AT-Salzburgeuropean Forest network Meeting

7. September 2015, Bern«Mythos Wald» – Wissen-schaftscafé mit Biance Baer locher, HaFLwww.science-et-cite.ch

11. September 2015, Gurten (BE)10. eRFa Tagung – 30 Jahre naturbezogene Umweltbildungwww.viva-silviva.ch/erfa

12.–19. September, SüdkarpatienUrwald-exkursionwww.prosilva-ch.ch

16.–18. September 2015, DK-Kopenhagen6th International Hardwood Conferencewww.eos-oes.eu

17. September 2015, Distelberg nachhaltigkeitsstrategien im erholungswald – Fachseminarwww.fowala.ch

17./18. September 2015, St. GallenFaszination Holzbau – Praxis-tagung mit Fachausstellungwww.faszination-holzbau.ch

17.–20. September 2015, DE-Tübingen22. deutsche Baumkletter-meisterschaft 2015www.isa-baum.de

19. September 2015, BielInformationstag Bildungsan-gebot Holzwww.ahb.bfh.ch/infotag

20.–24. September 2015, DE-Göttingen5th International Symposium on Soil Organic Matterwww.som2015.org

26./27. September 2015, Neuenburgexkursion und generalver-sammlung der Schweizerischen dendrologischen gesellschaftwww.dendrologie.ch

6.–8. Oktober 2015, AT-Stift Schlägl-HochfichtaUSTROFOMa 2015www.austrofoma.at

14.–16. Oktober 2015, WSL Birmensdorfeffects of Ungulate Browsing on Forest Regeneration and Sylviculture – IUFRO Interna-tional Symposiumwww.wsl.ch

16./17. Oktober 2015, DE-Gross Heins3. KWF-Thementage – kleiner Wald was tun? nachhaltige Bewirtschaftung kleiner Wald-flächenwww.kwf-thementage.de

2.–6. November 2015, Engelbergeuropäische Waldwoche «silva2015»www.unece.org/forests.html

4.–6. November 2015, NL-AmsterdamInternational Softwood Conference 2015http://ettf.info/isc2015

10.–14. November 2015, DE-Hannoveragritechnicawww.agritechnica.com

13. November 2015, Baselnationaler Kongress der erneuerbaren energien und der energieeffizienzwww.aeesuisse.ch

2.–4. Dezember 2015, DE-GarmischInternationales Holzbau-forum 2015www.forum-holzbau.com

FIRMennaCHRICHTen

Stabile Holzböden im 3-Schicht-Aufbau

Die Naturholzböden des oberös-terreichischen Premium-Herstellers mafi erkennt man an einem sym-metrischen 3-Schicht-Aufbau. Die Symmetrie besteht darin, dass so-wohl die sichtbare Decklage, als auch die Rücklage, auch Gegenzug genannt, aus dem gleichen Holz

besteht und im Falle thermisch be-handelter Hölzer auch der gleichen Behandlung unterzogen wurde. Dadurch wird die natürliche Bewe-gung des Holzes in die Breite re-duziert. Bei mafi wird sogar die Vollholz-Mittellage aus hochwertigem Fich-

tenholz aus österreichischen Wäl-dern gefertigt und im 90°-Winkel chemiefrei verleimt. Sie steuert die Gesamtstärke der Diele, ohne einen Qualitätsverlust in Deck- oder Rücklage zu verursachen. Symmetrisches 3-Schicht-Parkett ist also sowohl stabil als auch fle-

xibel und wirft weniger Fugen. Das macht es im Vergleich zu Massiv-holzparkett selbst bei vollflächiger Verklebung zur besseren Alterna-tive in Räumen mit Fussbodenhei-zung. Dank des kompakten 3-Schicht-Aufbaus kann mafi Die-len mit Längen bis zu 5 m und Breiten bis zu 30 cm produzieren, die im einfachen Nut-Feder-Prinzip endlos verlegt werden können.

mafi Naturholzböden GmbHUtzweihstrasse 21+25A-5212 Schneegattern+ 43 (0)7746 27 11https://mafi.com

Die Berner Oberländer Firma Liebi LNC AG ist seit über 50 Jah-ren Spezialist für Heizanlagen und bietet verschiedene Wärmesysteme an, die Sonne, Luft und Erdwärme als Energiequellen nutzen.

Zukunftsträchtig sind die ökolo-gischen Hybrid-Heizungen, die verschiedene Energiequellen kom-binieren. Im Herbst 2014 präsen-tierte das Unternehmen den neuen Holzvergaserkessel Liebi LSK. Der grosse Holzfüllraum der Anlage für Halb- oder Meterspälte ist mit Chromstahl ausgekleidet, was eine lange Lebensdauer garantiert. In der Wirbel-Brennkammer aus Ke-ramikmaterial verbrennt das Holz hocheffizient. Eine Lambda-Sonde

sorgt dabei für niedrigste Emis-sionswerte. Über einen grossen 7-Zoll-Touch-screen kann die Feuerung im Heiz-kessel jederzeit überwacht werden.

www.liebi-heizungen.ch

Optimal Heizen mit Holz

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76 W A L D U N D H O L Z 8/15

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A u s l e s e

Matra, Althaus und W. Mahler schliessen sich zusammen

Matra, die Zweigniederlassung der Robert Aebi AG, hat am 1. Au-gust 2015 die Aktivitäten der Un-ternehmen Althaus AG, in Ersigen (BE), und W. Mahler AG, in Obfel-den (ZH), übrnommen. Mit der Übernahme investieren Matra und Robert Aebi in den weiteren Aus-bau des Vertriebsnetzes, des Kun-dendienstes und des Sortiments. Die drei starken Partner schliessen sich zur Robert Aebi Landtech-nik AG zusammen. Das neue Un-ternehmen ist zu 100% Teil der Robert Aebi Gruppe mit Hauptsitz in Regensdorf.

Die Unternehmen Althaus, W. Mahler und Matra haben be-reits in der Vergangenheit eng zu-sammengearbeitet. Für Matra steht insbesondere die Ausweitung des Sortiments sowie die Stärkung des Vertriebsnetzes und des Kun-dendienstes im Vordergrund. «Wir möchten näher zu den Kunden rü-cken und führende Qualitätsmar-ken in der Landwirtschaft aus einer Hand anbieten, weshalb die Übernahme eine logische Konse-quenz ist», so Daniel Bernhard, Leiter Matra, welche die Produkte von John Deere in die Schweiz im-portiert und sie über Vertriebspart-ner und das eigene Vertriebsnetz vermarktet.

Ziel der Partner ist es, das Sorti-ment weiter zu stärken, die Kun-

FIRMennaCHRICHTen IMPReSSUM

96. JahrgangISSN 1423-2456

WALD und HOLZ – Zeitschrift für Wald, Waldwirtschaft, Holzmarkt und Holzverwendung. Erscheint 12-mal im JahrTotal verkaufte/verbreitete Auflage (WEMF/SW-beglaubigt 2014): 6699 Expl., Druckauflage 7771 Expl.

WALD und HOLZ trägt das Gütesiegel der Fach- und Spezialpresse. DieseAuszeichnung vergibt der Verband SCHWEIZER PRESSE.

HerausgeberWaldwirtschaft SchweizMax Binder, PräsidentMarkus Brunner, Direktor

Verlag und Redaktion

WALD und HOLZ Rosenweg 14 4501 Solothurn Telefon 032 625 88 00Fax 032 625 88 [email protected] www.waldundholz.ch

Urs Wehrli (uw), Verlagsleiter

Walter Tschannen (wt),Redaktionsleiter

Ferdinand Oberer (fo),Redaktor

Annemarie Tuma (at)

Abdruck oder anderweitige Verbreitung des Inhaltes (z.B. über Internet) nach Genehmigung durch die Redaktion unter Quellenangabe gestattet. Beleg-exemplare erwünscht. Für unverlangt eingegangene Beiträge wird jede Haftung abgelehnt.

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den aus einer Hand zu betreuen und umfassende Marktlösungen anzubieten.

Mit dem Zusammenschluss inves-tiert die Robert Aebi Gruppe in den weiteren Ausbau der Regionalzent-ren. Auf dem Areal der bisherigen Althaus AG entsteht bis Herbst 2016 ein Neubau mit Werkstatt, Kalthalle und Shop. Durch die Übernahme der Gerber & Rein-mann AG in Schwarzhäusern (BE) und die strategische Partnerschaft mit der Fritz Spahr AG in Lengnau (BE) verfügt die zukünftige Robert Aebi Landtechnik AG über drei Regionalzentren im Kanton Bern sowie über neun Regionalzentren in der gesamten Schweiz.

Bis zum 30. September 2016 bie-tet das Regionalzentrum Lyss wei-terhin Reparaturen, Unterhalt, Ser-vice und Ersatzteillieferungen an. Per 1. Oktober 2016 wird das Re-gionalzentrum Ersigen eröffnet, und die Kunden werden in den neuen Räumlichkeiten empfangen. Die Zukunft des Standorts Obfel-den ist offen. Die Aktivitäten am Standort Obfelden sind momentan Gegenstand einer vertieften Prü-fung.

Robert Aebi GruppeRiedthofstrasse 100 8105 Regensdorfwww.robert-aebi.com

Einer für alle, aller für einen (v.l.n.r.): Daniel Bernhard (Leiter Robert Aebi Landtechnik AG), Marcel Zahner (CEO Robert Aebi Gruppe), Franz Fankhauser und Adrian Schürch (Co-CEO’s der Althaus-Gruppe)

Husqvarna Schweiz unter neuer Leitung

Im Zuge einer weltweiten Um-strukturierung der Organisation und des Vertriebs hat die schwedi-sche Husqvarna-Gruppe dem 90-köpfigen Team der Schweizer Niederlassung einen neuen Direk-tor an die Spitze gestellt. Seit dem 1. Mai 2015 ist Martin Feller Managing Director der Hursqvarna Schweiz AG. Er wird für die wichtigste Sparte verant-wortlich sein, nämlich für den Aus-bau des Fachhandels-Kanals, über den die Produkte der Marke Husqvarna vertrieben werden.

Zudem stellt Markus Fellner die internen Dienstleistungen für die Bereiche Gardena und andere konsumentenorientierte Marken sowie für den Bereich Construc-tion sicher. Der gebürtige Bieler arbeitet seit Januar 2015 bei Husqvarna. Er hat 13 Jahre Erfahrung in leitenden Positionen, u.a. beim Schweizer Möbelhersteller Vitra, für den er drei Jahre in den USA tätig war.

www.husqvarna-schweiz.ch

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Informationstag Bildungsangebot Holz

Der Fachbereich Holz der Berner Fachhochschule und die Höhere Fachschule Holz Biel informieren am Samstag, 19. September 2015, um 10 Uhr über ihr Bildungsange-bot.

Ein gedruckter Studienführer be-antwortet nicht immer alle Fragen. Deshalb laden der Fachbereich Holz der Berner Fachhochschule und die Höhere Fachschule Holz Biel zu Informationsabenden ein. Im Anschluss an die Präsentatio-nen der Studiengänge findet je-weils eine Führung durch die Schule und den Technologiepark statt. Während des anschliessen-den Apéros haben die Interessen-tinnen und Interessenten Gelegen-heit, gezielt Fragen zu stellen.

Die Informationsveranstaltung fin-det an der Solothurnstrasse 102 in Biel, statt und die Teilnahme ist kostenlos.

Infos und Anmeldung unter:

+41 32 344 02 02, [email protected] www.ahb.bfh.ch/infotag

Bedarfsartikel für die Forstwelt

Die Hortima AG gehört zu den führenden Anbietern von Bedarfs-artikeln für den Gartenbau, Baum-schulen, Obst- und Weinbau sowie für die Forstbranche. Das Unter-nehmen bietet alles rund um Pflanzen: von Felco-Scheren über Pfähle bis zum Tubex-Sortiment. Mit über 3500 ständig verfügba-ren Produkten hat es ein umfas-sendes Sortiment an Qualitätspro-dukten für die grüne Branche.

Über den Onlineshop kann jeder-zeit bequem bestellt werden.

Fachstelle für Tubex-ProdukteDie Hortima AG übernimmt den Vertrieb der Tubex-Produkte in der Schweiz. Das bewährte Tubex Ven-tex aus Polypropylen bietet einen effektiven Schutz gegen Wildver-biss und fördert durch ein inneres Mikroklima das Wachstum von Jungpflanzen. Das Tubex Ventex 12D muss zudem nicht mehr ein-gesammelt werden. Denn das Ma-terial besteht aus Biopolymer und Polypropylen, welches sich nach zirka fünf Jahren zu zersetzen beginnt. Wir beraten Sie gerne, rufen Sie uns unter Telefon 056 448 99 40 an.

Hortima AGBüntefeldstrasse 75212 Hausen056 448 99 40www.hortima.ch

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