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MiniCat´s aufGroßer Tour!

Geführter MiniCat-Segeltörn mit

Mutterschiffin Kroatien

Speziell für MiniCat-Eigner und

MiniCat-interessenten

mit Carsten Steinkämper und

Hans Mühlbauer

Die Idee: Geführte MiniCat-Flottille

Eine Gruppe von MiniCat` s segelt

einen sportlichen, einwöchigen

Segeltörn im geschützten Revier der

Dalmatinischen Inselwelt in

Kroatien!

Motorsegler als Mutterschiff

Termin:

24. 9. bis 1 . 10. 2016

ab/an Trogir (bei Split) in

Kroatien

10. WM-Titel für TeamGaebler

Segel-Weltmeisterschaften

im Tornado-Katamaran in

Carnac, Frankreich

7. - 12. September 2015

MiniCat-Segeltörn mit Mutterschiff

DMC-Reisen Hans Mühlbauer - Muttenthalerstr. 12 - 81479 München -

+48 (0)89 90541453 - www.dmcreisen.de - [email protected]

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3Mehrrumpfbo-o-te

Editorial

Liebe Multihullerinnen und Multihuller,

wieder einmal herzlichen Dank an unsere norwegischen

Multihull-Freunde für das IMM in diesem Jahr. Mit rund

fünfzig Booten war das International Multihull Meeting in

Halden gut besucht, wenn man bedenkt, dass die Südküste

Norwegens für viele, wie zum Beispiel die Ost-Schweden,

sehr viel schwieriger zu erreichen ist als ein IMM-Hafen an

unserer Küste.

Nachdem sich die letzten IMMs in Programm und Kom-

fort übertrumpften, war das IMM in Halden eine erfri-

schende Reise "back to the roots". Wir hatten eine

wunderbare Flauten-Regatta, in der jeder eine Chance

hatte, je nachdem ob er zufällig die richtige und einzige Böe

abbekam oder in einem Windloch hängenblieb, und wir

hatten wunderbare Dinner in der Werkshalle des Industrie-

hafens Haldens. Denn woraufkommt es bei den IMMs

an? Wir wollen Freunde wiedersehen, uns über die Quali-

täten oder auch Nachteile unserer Boote austauschen und

hier und da ein neues Boot oder gar potentielle Kaufkandi-

daten besichtigen.

Aufall den zurückliegenden IMMs habe ich mich aber im-

mer wieder gefragt, wo eigentlich all die Hunderte von

neuen Katamaranen sind, die seit Jahren die Charterszene

überfluten und irgendwann als Secondhand-Boote im Pri-

vatsektor auftauchen müssten. Der Anteil neuer Boote auf

den IMMs war und ist immer wieder überraschend gering.

Ein paar Gründe dafür sind bekannt: Charterboote liegen

in der Karibik oder im Mittelmeer und sind daher als Se-

condhand-Tonnage für Nordlichter nicht so einfach zu er-

werben wie Monohulls, von denen Hunderte in

nordeuropäischen Gewässern zum Verkaufanstehen. Dann

ist da auch noch der Preis, denn die typischen Charter-Ka-

tamarane sind auch secondhand in der Regel so teuer, dass

sie für viele nicht in Betracht kommen. Und dann ist und

bleibt da das uralte Thema, dass es schwierig ist, selbst we-

niger eingefleischte Monohull-Segler von den immensen

Vorteilen unserer Boote zu überzeugen.

Dabei zeigt sich gerade in unseren nordischen Gewässern,

insbesondere im Watt, aber auch in vielen von Tiefgangsbe-

grenzungen betroffenen Ostsee-Häfen und beim Ansteuern

der wunderschönen Ostsee-Strände, welche Vorteile unsere

flachgehenden Boote haben. Lasst uns im Sinne des Ver-

einszwecks weiterhin daran arbeiten, das Multihull-Segeln

zu fördern, nicht nur mit unseren jährlichen Auftritten auf

der BOOT in Düsseldorfund Verbreitung unseres Flyers zu

"Mehr als 50 Gründe, einen Multihull zu segeln", sondern

insbesondere auch, indem wir bei jeder geeigneten Gelegen-

heit befreundete oder auch nur benachbarte Monohull-Seg-

ler herzlich einladen, aufeinen Sherry an Bord zu kommen

und sich aus erster und ehrlicher Hand die Besonderheiten

des Multihull-Segelns erklären zu lassen.

In diesem Sinne eine schöne Restsaison, frohes Basteln und

Schrauben im Winter und viel Vorfreude

aufden Sommer 2016!

Ihr/ Euer

Jan Wölper

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4 Mehrrumpfbo-o-te4 Mehrrumpfbo-o-te

Inhalt Mehrrumpfbo-o-te Nr. 155 - November 2015

Seite

Viele Köche verderben den Br ei?Der große IMM-Teil in diese m Heft zeigt das Gegenteil:Die vielen Beiträge unserer L eser lassen uns das IMM unddie Anreisen anschaulich mite rleben.

12 - 31

4 Mehrrumpfbo-o-te

Titelfoto: Lea Wentland

Grainger 40 "Yana"aus den Niederlandengewinnt dieHalden-Regatta.

4 Mehrrumpfbo-o-te

Editorial

MHD aktuell

Regatten

Service

Events

Jan Wölper:

Worte aus dem Vorstand 3

Inhalt/ Impressum 4

Ansprechpartner und Termine 6

Einladung zur Jahreshauptversammlung 2016 8

Uwe Petersen:

In eigener Sache: Kommunikation per Email 9

Eckhard Ochernal:

Fliegend segeln... 10

Redaktion:

International Multihull Meeting 2015 12

Justus Bronner:

We meet them by the IMM 14

Hermann Scheppelmann:

Das IMM - vier Tage im Juli in Halden 17

Dr. Peter Reichelt:

Die Regatta in Halden 22

Dr. Manfred Baumgarten:

Gedanken nach dem IMM 2015 24

Anna Livia Scheppelmann:

Ich muss einen Elch sehen 26

Georg Euler:

Wir wollen zum IMM 2015

Eine Tornado-Tour in die Schären 28

DetlefAndreovits:

Cat man do auf der ARC-Baltic 32

Carsten Rohde:

Tri-Nali segelt mit Jens Risch

& Carsten Rohde zum IMM nach Halden 37

Boots- und Flohmarkt 38

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5Mehrrumpfbo-o-te

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Viele Köche verderben den Br ei?Der große IMM-Teil in diese m Heft zeigt das Gegenteil:Die vielen Beiträge unserer L eser lassen uns das IMM unddie Anreisen anschaulich mite rleben.

12 - 31

5Mehrrumpfbo-o-te

Impressum

Ausgabe 156

Redaktionsschluss: 26. 11 .

geplanter Erscheinungstermin:

Ende Dezember 2015

Mehrrumpfbo-o-teMultihull Deutschlands Magazin

Herausgeber:Multihull Deutschland Vereinigungvon Mehrrumpfseglern e.V.www.multihull-verein.de

Verlag:Hermann ScheppelmannVor den Balken 3438120 BraunschweigTel. 0531 263 59 95Email: [email protected] [email protected]

Gesamtredaktion, V. i. S. d. P.:Hermann ScheppelmannBildredaktion:Anna Livia ScheppelmannLea WentlandFachredaktion Trimarane:Christoph WentlandReisen & Reviere:Hansjörg Hennemann

Erscheinungsweise:Der Mehrrumpfbo-o-te erscheintviermal jährlich. Das Bezieherentgeltist für die Mitglieder von MultihullDeutschland e. V. im Mitgliedsbeitragenthalten.

Dieses Magazin und alle in ihm ent-haltenen einzelnen Beiträge und Ab-bildungen sind urheberrechtlichgeschützt. Nachdrucke oder andereFormen der Vervielfältigung, auchauszugsweise, nur mit vorheriger,schriftlicher Genehmigung der Re-daktion. Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder.

"Fliegend segeln. . . " überschreibt Eckhard Ochernal

seinen Beitrag über die GC 32. Eckhard flog mit.10DetlefAndreovits nahm an betreutem Segeln teil.

Und ist begeistert.

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6 Mehrrumpfbo-o-te

Wolfgang Sorg

Kohlerstr. 1870619 Stuttgart0711 47 43 450172 713 63 [email protected]

Jan Wölper

Jappopweg 9c25421 Pinneberg040 37 63 000172 405 05 40

Hermann

Scheppelmann

Vor den Balken 3438120 Braunschweig0531 263 59 [email protected]

Uwe Petersen

Bremgartener Str. 2079258 Hartheim07633 16 02 [email protected]

Claas Schwandt

Nachtigallweg 128790 Schwanewede0421 639 64-09/ -10 (Fax)0160 90 37 79 [email protected]

Internet

Markus Frey

Alice-Salomon-Str. 579111 [email protected]

Medien & Geräte

Christian Feige

Mainkofen 27b94469 DeggendorfBüro: 09931 [email protected]

6 Mehrrumpfbo-o-te

Multihull Deutschland - Vereinigung von Mehrrum pfseglern

Vorsitzender

Leitung und Vertretungdes Vereins nach außen

Stellvertreter

Betreuung der RegionenKoordination IMMRechtsfragenVersicherungsfragen

Stellvertreter

ÖffentlichkeitsarbeitRedaktion desMehrrumpfbo-o-te

Stellvertreter

Interne KommunikationDatenverwaltung

Schatzmeister

Mitgliederservice

Bankverbindung:

Kto 062 42 67 47BLZ 280 501 00

Peer Lange

Haselweg 723669 Timmendorfer StrandTel 0174 48 47 48 3mail: [email protected]

Gerald Kinze

Parkstr. 6a18528 Bergen aufRügenTel. 03 8 38/ 82 23 62Fax 03 83 01 884 [email protected]

Ansprechpartner in den Regionen:

Frank Bach

Rossplatz 409619 [email protected] Frank Bach

Mitglieder des Vorstands

Web-Aministrator

Medien und Geräte

Archiv und Verleih

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7Mehrrumpfbo-o-te 7Mehrrumpfbo-o-te 7Mehrrumpfbo-o-te 7Mehrrumpfbo-o-te

Wolfgang Sorg

Kohlerstr. 1870619 StuttgartTel.: 0711 / 47 43 45

Hans Mühlbauer

Muttenthaler Str. 1281479 Münchenmobil+49 (0)171 -3697127Tel. +49 (0)[email protected]

Multihull Deutschland - Vereinigung von Mehrrum pfseglern

Gerhard Böhner

Am Weserdeich 10226931 [email protected]

Dr. Peter Reichelt

Bussardstr. 153639 Kö[email protected] - 02244/80946

Ansprechpartner in den Regionen:

Christoph Wentland

Tiestraße 1231171 NordstemmenTel.: 0 50 69/ 1836 o. 01 62/ 331 04 [email protected]

Henning Krützkamp

Waterline YachtserviceUrb. Los Calamares 1135570 Playa Blanca/ LanzaroteMobil: 0034-628 018 262Fon/Fax: 0034-928 349 [email protected]

7Mehrrumpfbo-o-te 7Mehrrumpfbo-o-te

Gabi und Günter Schmidt

Im Damm 6,55437 OckenheimTel.: 0 67 25/ 42 70

Regionalveranstaltungen

Der Norden: Sportliche Grüße von Peer Lange. Bitte Termine bei ihm anfragen!

Weser-Ems:

06.11.2015 19:00h: Oldenburger Yachtclub, Sophie-Schütte-Str. 22,Regionaltreffen mit Bildern und Berichten aus der Saison

04.12.2015 19:00h: Regionaltreffen in Vegesack, weitere Infos folgenWeitere Termine der Regionalgruppe Weser-Ems bitte beiGerhard Böhner erfragen.

Niedersachsen Christoph Wentland lädt ein.

NRW Peter Reichelt und Heiko Stoy laden ein:

26.11.15 20.00: Plan - B im Margaretenhof , Raum ParlamentWalder Strasse 27840724 HildenTel: 02103 [email protected]

JürgenwirdmitBildernvonseinerReiseinGriechenlandberichten, ich versuche eine Präsentation über meine Fahrtzum IMM in Norwegen zusammen zu stellen.

Südwesten: Der Freundeskreis Südwest trifft sich amim Restaurant Paladion, Böblingen, Im SilberwegTermine bitte bei Wolfgang Sorg erfragen.

Rhein-Main Jeden 1 . Donnerstag im Monat ab ca. 19 - 20 Uhr,im Rahmen des Trans Ocean-Treffens, TO-Standersteht auf dem Tisch, Wirt weiß seit 20 Jahren BescheidOrt: RestaurantschiffPieter van Amstel in55252 Mainz Kastell, am Rheinuferan der Theodor Heuss-Brücke,Tel.: 06134-24771http: //www.restaurantschiff-mainz.de/index2.htm

Bayern: Hans Mühlbauer lädt zur Regionalverstaltung per Email ein

Andere Veranstaltungen

23.-31.1.2016 Messe "boot" in Düsseldorf

30.1.2016 Jahreshauptversammlung 2016 Multihull Deutschland e.V.

24. 09.2016 Hans Mühlbauer und Carsten Steinkämper organisieren:GeführtenMiniCat-Segeltörn mit Mutterschiff in KroatienDauer: 1 Woche, Start in: Trogir/ Kroatien

7Mehrrumpfbo-o-te

Unsere Termine 2015/ 16

7Mehrrumpfbo-o-te 7Mehrrumpfbo-o-te

Heiko Stoy

Merowinger Str. 7447533 [email protected] - 0178/ 87 80 38 6

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MHD aktuell

Text: Redaktion

8 Mehrrumpfbo-o-te

Jahreshauptversammlung am 30. Januar 2016, 18.30 Uhr in

Düsseldorfaufdem Messegelände in Halle 15

Multihull DeutschlandVereinigung von Mehrrumpf-Seglern e.V.

Einladung zur Jahreshauptversammlung 2016am Samstag, den 30. Januar 2016, 18.30 Uhr

Multihull Forum in Halle 15/ Stand15F57Boot DüsseldorfStockumer Kirchstraße / Tor 240474 Düsseldorf

Einfahrt an Tor 2 ab 18:10 kostenlos gegen Vorlage dieser JHV-Einladung.Bitte direkt nach Tordurchfahrt rechts bis zur Halle 15 vorfahren.

Tagesordnung

1. Begrüßung, Anwesenheitsliste2. Bestimmung Protokollführer, Protokoll JHV 2015, Tagesordnung JHV 20163. Bericht des Vorstands4. Bericht des Schatzmeisters5. Bericht der Kassenprüfer6. Entlastung des Vorstands7. Wahlen des Vorstands8. Bericht des Redakteurs9. Bericht IMM 201510. Berichte der Obleute11. Weitere Anträge zur Hauptversammlung12. Sonstiges, allgemeine Diskussion

Anträge zur JHV-Tagesordnung sind schriftlich und bis spätestens 18.12.2015 beimVorstand einzureichen. Weitere Einzelheiten zum Programm der JHV veröffentlichen wirin der Ausgabe 156 des Mehrrumpfbo-o-te.

Nach der JHV gemütliches Beisammensein bei Düsseldorfer Suppe und Getränken.

Multihull Deutschland Vereinigung von Mehrrumpfseglern e.V.Geschäftsstelle, Schatzmeister und Mitgliederservice:Claas Schwandt - Nachtigallweg 1 - D-28790 SchwanewedeTel: 0421-6396409; Fax 0421-6396410; E-Mail: [email protected]: Landessparkasse zu Oldenburg - BLZ: 28050100 - Kto.-Nr.: 062426747

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:

MHD aktuell

9Mehrrumpfbo-o-te

Endlich ist unsere neue Software zur

Mitgliederverwaltung online und wir,

der Vorstand, gewöhnen uns langsam

daran, mit ihr zu arbeiten.

Im Wesentlichen beinhaltet die Soft-ware eine auf einem geschützten Ser-ver liegende Mitgliederdatenbank, sodass alle immer auf den gleichen Da-tenbestand zugreifen können. Wer sichdafür interessiert, kann sich im Inter-net unter http: //www.netxp-verein.de/anschauen, was die Software kann.Neben der eigentlichen Verwaltung,d.h. dem Führen der Adress- undKontaktdaten sowie dem Beitragsein-zug beinhaltet das Paket eine Mög-lichkeit zur Kommunikation mittelsE-Mails und SMS. Und genau um die-se Mail-Kommunikation geht es indieser Information.

Es wird in Zukunft zwei offizielleMailboxen für den Verein geben, einefür den Vorstand und eine für die Re-gionalvertreter. Die Adresse für denVorstand lautet [email protected]. Es wird keine individuellenAdressen der Vorstandsmitgliedermehr geben. Diese gemeinsameAdresse wird demnächst auch auf un-serer Webseite stehen. Alle Vorstands-mitglieder können auf dieVorstands-Mailbox zugreifen und ant-worten. Damit wollen wir erreichen,dass jede eingehende Mail so schnellwie möglich beantwortet wird. In derjeweiligen Antwortmail des Vorstandeserscheint dann aber immer der Namedes gerade antwortenden Vorstands-mitglieds, also z.B. <Uwe Petersen>[email protected] damitwisst Ihr, wer sich um Euer Anliegengekümmert hat.

Für die regionalen Ansprechpartnerlautet die Mailbox [email protected]. Auf diese Mailbox

können alle Regionalvertreter und derVorstand zugreifen und antworten.Um die Zuordnung zu den einzelnenRegionen zu gewährleisten, werdenwir aber auf der Webseite für jede Re-gion eine individuelle Mailadresseeinrichten z.B. [email protected] , die sowohl auf [email protected] als auch aufdie private Mailadresse des gewünsch-ten Ansprechpartners weitergeleitetwird. Damit wollen wir erreichen, dassder gewünschte Regionalvertreter auchweiß, dass jemand was von ihm will.Die Antwort wird dann genauso wiebeim Vorstand aussehen, also mit<Vorname Name>regionen@multi-

hull-verein.de.

In den nächsten Tagen werden alle,von denen wir eine oder mehrereMailadressen in unserer Datenbankhaben, eine Testmail erhalten. Alsobitte behandelt diese Mail nicht alsSpam, und falls sie in Eurem Spam-Ordner gelandet ist, bitte definiert sieals real oder tragt sie in Eure White-List ein. Bitte sendet mir eine kurzeBestätigung, dass die Mail angekom-men ist. Die Testmail geht an alle unsbekannten Adressen, es kann also sein,dass Ihr sie mehrere Male erhaltet,dann teilt uns bitte mit, an welche derAdressen wir in Zukunft unsere Infor-mationen senden sollen. Es wird danneine Zeitlang dauern, bis ich alleRückläufer gelesen und in der Daten-bank korrigiert habe, es kann sein,dass ich bei Unklarheiten den einenoder anderen anrufen werde. Ich hoffe,dass wir dann von mindestens zweiDritteln von Euch eine validierteMailadresse haben werden.

Dann kommt der zweite Akt der Ak-tualisierung der Mitgliederdaten. Dieneue Software erlaubt es mithilfe einerArt Serienbrieffunktion, für jeden von

Euch den uns vorliegenden Datenbe-stand individuell auszulesen und inForm eines persönlichen Datenblattesabzuspeichern. Dieses Datenblatt wer-de ich dann jedem zusenden (fallsmöglich per Mail, sonst per Post) mitder Bitte um Aktualisierung der ein-getragenen Informationen. Insbeson-dere bei den Mobilfunknummern undbei den Daten zu Euren Schiffen geheich davon aus, dass unser Datenbe-stand doch ziemlich veraltet sein wird.Die Eintragung der Daten ist natürlichfreiwillig, wir werden keine einzige derenthaltenen Informationen jemals insNetz stellen oder anderweitig veröf-fentlichen. Wir werden sie auch nichtfür Werbezwecke weitergeben. Was wiraber machen möchten, ist z.B. auf un-serer Webseite eine Auflistung aller imVerein vorhandenen Schiff und derbesegelten Reviere zu veröffentlichen.Wenn dann jemand mehr wissen will,soll er uns anschreiben und wir leitendann die Anfrage an die möglichenSchiffseigner weiter. Wir werden alsoimmer darauf achten, dass wir keinepersönlichen Informationen ohneEinverständnis weitergeben.

Wir erhoffen uns von dieser ganzenAktion eine Verbesserung und Be-schleunigung der Kommunikation in-nerhalb des Vereins, z.B. könnenergänzend zu dem Bo(o)ten auch Mail-Newsletter versendet werden oderTermine von Regionaltreffen, Regattenusw. unkompliziert verteilt werden. .

Natürlich sind wir auch in Zukunftauf die Mitarbeit von Euch allen ange-wiesen. Wir können die Werkzeugebereitstellen, die Inhalte müssen vonEuch kommen.

Euer Uwe

In eigener Sache:

Kommunikation per E-Mail Uwe Petersen

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10 Mehrrumpfbo-o-te

Da sich unser eigener Start in denSommerurlaub durch verschiedeneUrsachen verzögert hatte, beschlossich, mir diesen Rennzirkus anzusehen– ganz ohne Hintergedanken… AmMorgen des 31 . Juli, dem zweiten Tagdes Renngeschehens, berichtete mirein Freund noch von der Kenterungeines Katamarans am Vortag, woraufhin ich ihm in Inbrunst meinerÜberzeugung ganz sicher erklärte,dass ich auf solchen fliegenden Ge-schossen ganz sicher nicht mitsegelnwürde – das sei mir zu extrem undgefährlich – auch im Vergleich zu denMOD 70, auf denen ich vor drei Jah-ren mitsegeln durfte.

So machte ich mich auf den Weg nachKiel und genoss meine Rolle als Zu-schauer, meine Kamera hatte ichschon auf unserem Katamaran „Träu-mer“ verstaut, denn am folgenden Tagsollte es losgehen in unseren Som-

merurlaub. Ich genoss völlig unbe-schwert zwei Rennen und staunte wiealle anderen Zuschauer auch, über diesich mir bietenden Bilder.Schon bei dem recht schwachen Windvon 2 bis 3 Beaufort hoben die Kata-marane immer wieder ihre Rümpfebei rasend schneller Geschwindigkeitkomplett aus dem Wasser und foiltenso über längere Strecken zu nächstenTonne. An den Wendemarken erfolg-ten dann in Anbetracht der Ge-schwindigkeit für den „Normalsegler“unvorstellbar enge und schnelle Ma-növer. Auch bockten die Boote immermal, als ob sie Ihre Crew abwerfen

wollten, und stiegen mit dem Bugsteil nach oben, bis dieser mehrereMeter über dem Wasser war, oder derBug senkte sich am Ende einer foi-lenden Phase beim Abfallen nach un-ten, so dass es aussah, als ob sich dasBoot im Rahmen eines klassischen„Steckers“ im nächsten Momentüberschlagen sollte. Es blieb bei denBildern, es kam zu keiner weiterenKenterung (die vom Vortag bei 6 Be-aufort soll die bisher einzige eines CG32 gewesen sein), die Crews beherr-schen ihre offensichtlich perfektdurchkonstruierten Rennmaschinensouverän.

Fliegend segeln…

Im Rahmen der BULLITTGC32

RACING TOUR 2015 zeigten vom

30. Juli bis 2. August 2015 sechs

Boote vom Typ CG 32, welches Leis-

tungspotential sie hatten, und sorgten

bei den tausenden von Zuschauern

mit ihren Flugeinlagen und einer

spannenden Action immer wieder für

ungläubiges Staunen.

Text: Eckhard OchernalFotos: Andreas Kling

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11Mehrrumpfbo-o-te

Regatten

Und dann nahm das Schicksal in sei-nen Lauf… Ich sah Andreas Kling,den ich im Rahmen der MOD 70-Regatten kennengelernt hatte, undkam schnell mit ihm ins Gespräch.Eine seine ersten Fragen war, ob ichwieder für den „MehrrumpfBO-O-TE“ schreiben wolle? Ich entgegnete,dass dies wohl kaum möglich sei, daich am Folgetag in den Urlaub gingeund dass ein Bericht ohne Mitsegelnschwierig sei – ach ja, und meine Ka-mera hatte ich ja auch nicht dabei.„Kein Problem, einen Mitsegelplatzorganisiere ich dir jetzt und Bilderbekommst du von mir, so viele duwillst“, war seine Entgegnung im un-gefähren Wortlaut. Vergessen warenmeine überzeugten Worte vom Vor-mittag, ich unterschrieb meine „Jour-nalistenakkreditierung“ und einStück Papier, in dem ich bestätigte,dass ich keine Herzprobleme hatte,schwimmen könne und ansonstenselbst dafür verantwortlich wäre,wenn mir irgendetwas zustöße…

Dann ging es zum Einkleiden: Sege-loverall, Panzerweste aus Kevlar(nehme ich an) und Helm waren an-zuziehen, es wurde schnell bulligwarm in dieser Kleidung, nette Men-schen brachten mir Wasser…Ganz ehrlich, dann in diesen Kla-motten durch die Zuschauer zu ge-hen, mit dem Wissen, dass man imnächsten Moment einer von den we-nigen Privilegierten sein würde, dieauf einer dieser Rennmaschinenmitsegeln durfte, war aufregend ohneEnde. Ein Schlauchboot brachte michdann auf die Oman (toll, auf demOman MOD 70 war ich auch vor dreiJahren mitgesegelt). Während ich aufden Kat überstieg, versorgte sich dieCrew mit Astronautenkost und„Hochleistungslimonade“. Ich bekamein Feld von 50 mal 80 cm vor demMastbeam zugewiesen, welches durcheinen roten Faden markiert war. Die

Seite sollte ich immer wie der Steuer-mann wechseln.

Vor dem Start das übliche Procedere;Runterzählen der Zeit, sich einegünstige Startposition erkämpfen unddann los. Der Kat machte nun soruckhafte Bewegungen, dass ich alleMühe hatte, mich im Netz festzukral-len und dennoch das Geschehen anBord und um uns herum zu verfolgen.Bei den Wenden durfte ich mich dannmit meinen gut 100 kg Lebendmassedurch einen gefühlt 10 cm hohenSpalt zwischen Fock und Vorschotklemmen – oder besser gesagt –durchhechten; ich wollte ja nieman-den behindern oder durch meine An-wesenheit stören.

Die Beschleunigung des Bootes warberauschend! Ja und dann – immerwieder hoben wir, begleitet durchlautes Sirren aus der Takelage, ab undflogen mit beiden Rümpfen über dasWasser der Kieler Förde. Wahnsinn!?Am Rande versuchte ich noch, dasRenngeschehen und das Handeln derCrew bei den Manövern zu verfolgen,was mir aber ehrlicherweise in Anbe-tracht der körperlichen Herausforde-rungen nur begrenzt gelang.

Nach dem Zieldurchlauf kam das Be-gleitboot und ich musste und durfteden Kat verlassen, vollkommendurchgeschwitzt und ziemlich ausge-laugt. Wir belegten bei diesem Laufden zweiten Platz, die Crew freutesich offensichtlich, es war ihre bisherbeste Platzierung bei dieser Rennserie

in Kiel.

Im Vergleich zum Mitsegeln auf dendoppelt so langen MOD 70 war dieseTour der reinste Hochleistungssportund meinen Fotoapparat hätte ich so-wieso nicht einsetzen können. Undwenn mir morgen wieder jemand an-bieten würde, auf so einem Boot mitzu segeln – sofort wieder. Das sindunvergessliche Erlebnisse im Lebeneines begeisterten Seglers, der neben-bei noch für Geschwindigkeit emp-fänglich ist…

Zum Boot GC 32:

Länge: 10 mBreite: 6 mGewicht: 950 kgSegelfläche am Wind: 83,5 m²Gennaker: 90,0 m²Material : Kohlefaser (was sonst… )

Nun rechnen wir doch mal:

Bei einem Crewgewicht von 5 x 75kg und einem Mitsegler (im ungüns-tigen Fal l 100 kg) muss man zumBootsgewicht knapp 500 kg dazu-rechnen, kommt also auf ein Ge-samtgewicht von angenommenen1450 kg. Wenn der Gennaker ausge-rol lt ist, zieht eine Segelfläche von173,5 m². Das ergibt eine Segeltra-gezahl von 11,6 – mit einer Segeltra-gezahl von 5 zählt ein Boot bereitsals Performance-Cruiser. Kein wirkl i -ches Wunder, dass man zum Fl iegennur noch gebogene Schwerter undRuder mit kleinen Tragflächenbraucht…

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12 Mehrrumpfbo-o-te

MHD aktuell Leserzuschriften

International Multihull Meeting 2015

23. bis 26. Juli in Halden/ Norwegen

Halden am Isefjord in Süd-

Norwegen - noch in Warne-

münde hatten die

Norwegischen Freunde

Halden als Ort des nächsten

IMM in mein Blickfeld ge-

rückt. Seitdem bekam der

Name für mich einen

magischen Klang. So mag es

auch Anderen ergangen sein.

Viele jedenfalls machten sich

in diesem Sommer aufden

Weg nach Halden, um dort

das Internationale Multihull

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13Mehrrumpfbo-o-te

Regionen

International Multihull Meeting 2015

23. bis 26. Juli in Halden/ Norwegen

Meeting 2015 mitzuerleben. Fast fünfzig Schiffe waren aufzum Teil weiten

Wegen nach Halden gekommen.

Einem Event wie dem IMM in all seinen Facetten und Aspekten in einem ein-

zigen Bericht gerecht werden zu wollen, wäre eine schwierige Aufgabe. Daher

freue ich mich um so mehr, dass mir Viele von Euch Ihre Erlebnisse in Form

von Reiseberichten geschickt haben. Erst die verschiedenen Perspektiven,

Eindrücke vom Fest selbst und von den Reisen dorthin können das bunte Bild

richtig vermitteln. Im Folgenden soll all diesen spannenden Berichten Raum

gegeben werden. Viele der tollen Fotos verdanken wir Lea Wentland.

Viel Spass bei Lesen wünscht Ihnen/ Euch die Redaktion!

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14 Mehrrumpfbo-o-te

Events

Tiefe? 9m! Abstand Fünf, Vier, Drei,

Eiiiins: Maschinen rückwärts - doch

nicht so viiiiel - muss doch noch auf

die Felsen springen... So oder so

ähnlich: unser erstes Anlegemanö-

ver in den Außenschären von Göte-

borg.

Der Reihe nach: Zwei Schwaben be-schließen, mit der KAIMILOA auf das"Internationale Multihull Meeting2015" (IMM) in Halden/Norwegen zusegeln. Endlich Zeit, Sommer, Windund Wellen, neue Menschen, Länderund Abenteuer. Dazu gesellen sichzwei Westfalen, eine Holländerin undeine Lettin. Das babylonische Spra-chengewirr wird durch die Schwabendominiert, mit hochdeutschen undholländischen Worten ergänzt und inEnglisch verständlich gemacht.

In Aarhus/Dänemark sind dann alle anBord und das Abenteuer kann begin-nen. Zuerst mal Flaute und bis Grennaan der Ecke zum Kattegat muss derMotor die Bewegungsenergie erzeu-gen. Der Hafen ist in der Saison über-

We meet them by the IMM Bild: Lea Wentland

Bild: Peter Reichelt

Text: Justus Bronner

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15Mehrrumpfbo-o-te

Mitten in der Nacht der Skip wachtdurch das herbe Pfeifkonzert der vie-len Masten auf. Es hat mächtig aufge-brist, natürlich mehr als derWetterbericht angesagt hat. Eine alteWeisheit sagt: "Tue es wenn du esdenkst" gestern dachten wir daran denrichtigen Wind zu nutzen. Nach demFrühstück dann ein Pendelableger mitShowcharakter. Da der Wind schrägvon vorn kommt und wir mit demHeck zum Steg an Mooringbojen ander Außenmole liegen, binden wirMittschiffs ein Tau zur übernächstenMooring (Festmacherboje). Dies si-chert das Schiff, so dass wir nicht vomWind auf die Außenmole gedrücktwerden. Wir nennen es Pendelmanö-ver, ähnlich einem althergebrachtenUhrpendel sollten wir vielleicht pa-tentieren lassen. Jetzt kommt der Vor-teil von zwei Motoren zur Geltung.Mit der Leemaschine wird das Bootüber den Pendel in den Wind ge-drückt. Als beide Maschinen das Bootim Wind halten werden blitzschnellalle Leinen eingeholt und das Hafen-kino ist vorbei. Etwas stolz sind wirschon auf uns, so als richtige Seeleute,im festen Blick der “Sehleute”.

An diesem Vormittag fahren nur we-nige Schiffe raus. Es ist ein ruppigerTörn nach Göteborg. Zuerst bei West-wind aufkreuzen, um das Nordwestriffbei hohem Seegang zu umsegeln unddann bei etwas achterlicherem Windals Halb mit einer ca. 2 m hohen vor-licher einlaufenden Welle auf Kurs ge-hen. Ach ja, hier die Übersetzung: derWind kommt von der Seite und dieWelle etwas schräg von vorn es ist so,als würde man den ganzen Tag Ach-terbahn fahren. Wir segeln in 8 Stun-den 76 sm und sind danach etwasgeschafft. Die Außenschären, das sindviele felsige Inseln vor dem eigentli-chen Festland, entschädigen mit demtypisch nordisch, zartrosa Abendlicht.Nach der anstrengenden Fahrt beginntunser erstes Anlegemanöver in denSchären, siehe Anfang des Berichts.

Als der Heckanker fest ist, riecht esaus der Küche verführerisch. UnserSmut (Koch) hat schon das Abendes-sen vorbereitet. Was für eine angeneh-me Überraschung. Es folgt eine ruhigeNacht mit lautem Schnarchen aus vierKojen, also ein sonorer Quartetgesangin den westschwedischen Schären. Die

Sonne scheint zur Luke herein undblinzelt uns in den Tag. Aufstehen,Badehose an und rein in das klareWasser. Es ist als greife plötzlich eineeiserne Hand nach den Fußfesseln, alsdie erste Stufe der Badeleiter erklom-men ist. Ist daaas kaaalt. Okay ordent-lich durchatmen, abkühlen und dannmit Geschrei rückwärts in das Wasserfallen lassen, ein paar Schwimmzügeund zurück an Bord. Die Außenlufterscheint jetzt viel wärmer. Nun nocheinen Kopfsprung über “Kante” unddas kalte Wasser wirkt angenehmer alszuvor, herrlich erfrischend. Danacheine Dusche mit noch warmem Süß-wasser aus der Heckdusche und dieWelt ist in Ordnung. Hat der Smut et-wa schon das Frühstück gerichtet? Naklar er ist wasserscheu.

Aufgrund der starken südlich biswestlichen Winde beschließen wir dieinneren Schären auf unserem Wegnach Norden zu nutzen. Ein Gewirrvon Inseln und Steinen knapp unterder Wasseroberfläche. Zur Orientie-rung stehen auf manchen Steinen

voll, doch dann eine nette Begegnungin der hintersten Ecke. "Schau mal derKutter da wäre doch noch Platz längsund der Eigner war doch das letzteMal so ein netter Mensch" "Hallo,dürfen wir an sie ran? Sie waren dochvor zwei Jahren soooo nett zu uns". Einbreites Lächeln auf dem wettergegerb-ten zahnlosen Gesicht des älterenMannes. "Klar". Er nimmt die Leinenmit seinen, von der Renovierung sei-nes Kutters gekennzeichneten,schwieligen Händen an. Wir haben alsletzte mit dem größten Schiff den vor-dersten Platz bekommen.

Der Wind hat aufgebrist und wir se-geln bei ca. 45 Bft. mit einem offenenAmwindkurs an dem eindrucksvollenWindpark vorbei zur Insel Anholt imKattegat. Ach ja, Fachsprache also derWind kommt schräg von vorn, wirlaufen so schnell wie ein guter Rad-fahrer, aber es hat Wellen und wirhoppeln wie ein Reiter. Der Traumunserer Holländerin hat sich bereitserfüllt Hauptsache Sonne, guter Windund schöne Wellen.

Anholt kann man schwer beschreibenmit seinem rauhen Charme: feinsan-diger endloser Strand, Dünen mitspärlichem Bewuchs, trockene Kie-fernwäler, dahingestreute Sommer-häuser in vorwiegend roten und gelbenFarben, endlose Trockenlandschaften.Die Windrichtung Nordwest ann manmühelos an den Sträuchern ablesen.Wir mieten Räder und umrunden aufguten Wegen den nordwestlichen Teilder Insel. Schöne Ausblicke erwartenuns, eine Wanderung auf einen 44 mhohen Berg, ein kleiner Flohmarkt umdie Ecke, die Inselkirche und imSchutz der Dünen ein Sonnenbad - jada erholt sich Körper, Geist und Seele.

Der Skipper empfängt gute Nachrich-ten. Ideale Segelwinde um nördlicheGefilde zu erreichen. "Aber wir bleibendoch noch einen Tag oder?" Es ist un-glaublich sonnig mit karibischemFlair und wir beschließen noch einenTag mehr auf der Insel zu bleiben. AmAbend feiern wir den 68. Geburtstageines Crewmitglieds im RestaurantMolevitten, direkt am Hafen. Fangfri-scher Anholt-Lobster auf drei ver-schiedene Arten, Dorsch in Dillsoßeund viele Leckereien am Salatbüffet -was für ein gelungener Tagesabschluss.

Bild: Lea Wentland Bild: Justus Bronner

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IMM-Song Halden

VorspielE am FG C

1 . VersG C FC GThere are good ships and wood shipsand ships that sail the sea.C am FG CBut the best ship is friendshipand it may always be.

RefrainG FCOur dreams lie behind the horizonam F Cwhere the sun sets in the eveningE amWe´ve got friends from eachpart ofEuropeF G C| :We meet them at the IMM :|

2. VersG C FC GThere are half ships and full ships on„Cats“ you will be freeC am FG Cand multihulls are full shipsand they will always be.

RefrainG FCOur dreams lie behind the horizonam F Cwhere the sun sets in the eveningE amWe´ve got friends from each part ofEuropeF G C| :We meet them at the IMM :|

16 Mehrrumpfbo-o-te

Spieren mit Schildern oder gar Hän-den, die auf die zu passierende Seitezeigen. Die Fahrwasser sind auf denKarten durchweg gut gekennzeichnet.Hat man ein Feuer, oder einen Stein-turm passiert, sieht man sofort dennächsten. Wir sind jedoch froh, dassdie Seefahrt sich weiter entwickelt hat.Wir stecken den Kurs aufunserem Padab. Wir sehen jederzeit wo wir sind,wohin wir fahren und wie lange esnoch bis zum nächsten Kurswechseloder auch zu unserem Ziel dauert.

Selbstverständlich wird auch der Kursangezeigt. Lange war der Skipperskeptisch über diese Art der Navigati-on. Doch die Praxis zeigt, dass das we-sentlich sicherer ist, als in der Seekartemühsam die vielen Inseln im Kleinst-format zu entziffern. Für all diejeni-gen, die jetzt mit dem ArgumentStrom kommen: wir haben sämtlicheDaten auf drei verschiedenen wasser-dichten Systemen an Bord, Notstromfür 3 Tage und natürlich die obligato-rischen Karten und Hafenhandbücher.Zugegeben, die werden auf dem Törnnicht abgenutzt. "Have a good break-fast" "tyssen tak" kommt es auf schwe-disch von der Terrasse, die wir ingefühlter greifbarer Nähe passieren,zurück. Zuerst der Sotakanalen, derein windiges Kap abkürzt und dannder Hamburgsund mit seinen vielenkleinen nordischen Häuschen direktam Wasser. Alle aus Holz, alle in kräf-tigen Farben oder ganz in Weiß Som-merhäuser in den Schären. Einunglaublich schöner Anblick an einemnordisch klaren Sommertag. Hier se-hen wir wesentlich mehr, als wenn wiraußen bei viel Seegang daran vor-beipfeifen würden. Wir tänzeln durchdie vielen Windungen der Fahrwasser.Am Abend suchen wir eine geschützteBucht. Überall finden wir Haken anLand bzw. Felsen, so dass wir mit demBug direkt an den Schärenfelsen undmit Heckanker festmachen können.Das Manöver klappt immer besser undder Skipper ist stolz auf seine Mann-schaft. Wir brauchen uns gegenüberden routinierten Einheimischen nichtzu verstecken. Mit 12,30m Länge und7,20m Breite sind wir meist das größteSchiff in der Runde. Die Schwedensind eindeutig mit den vielen kleinenMotorbooten in der Überzahl.

Unser erstes Ziel im Norden ist ein

Treffen von ganzen Schiffen in Hal-den/Norwegen, direkt an der Grenzezu Schweden. Der Mensch steht mitzwei Beinen im Leben, warum soll einSchiff nur ein Bein/Kiel haben?Mehrrumpfboote sind, wie der Nameschon sagt, bodenständig bzw. wasser-ständig und haben zwei Beine/Kieledie Katamarane. Manche übertreibenes und haben sogar drei Rümpfe diesogenannten Trimarane. Das zweijäh-rig stattfinde Internationale Multi-hullmeeting ist für die gleichgesinnteMehrrumpfbootegemeinschaft eineMöglichkeit Kontakte zu finden, zupflegen und sich auszutauschen. Siekommen aus dem gesamten Ost- undNordseeraum von Norwegen bisSchweden, Finnland, Lettland undPolen. Die deutschen Mehrrumpfboo-te sind dieses Jahr mit einer deutlichenMehrzahl vertreten. Der Skip meintganz trocken: "Na klar, der Wind kamaus Südwest" also aus der richtigenRichtung. Gesang klingt aus derPlicht, denn wir haben eine Gitarreund viele gute Stimmen an Bord. Nacheiner Runde im “Das Ding” (Lieder-buch) haben wir die Idee einen Songfür die IMM zu schreiben.

Leider ergibt sich keine Gelegenheit,den Song auf dem Treffen vorzutragen.Wenn das kein Grund ist zur nächstenIMM in 2017 nach Kerterminde/Dä-nemark zu segeln!? Wir werden denSong demnächst auf der Internetseitevonwww.multihullverein.de zumDownload einstellen.

Bild: H. Scheppelmann

Events

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17Mehrrumpfbo-o-te

Schwarz glänzt das Gefieder der Raben imLicht der Vormittagssonne. Im weitem Bo-gen gleiten sie in geringer Höhe über denAcker, aus dem bereits das Wintergetreideseine grünen Fähnchen in den Wind hin-ausstreckt. Der trägt schon Winterkühle ausdem Osten heran, die Nächte bringen Bo-denfrost.

Da denkt man mit Wehmut an die langeReise des Sommers zurück, angetreten imbeginnenden Hochsommer, durch die west-schwedischen Schären, bis nach Haldenzum IMM in Norwegen. Zurückgekehrtneigte sich der Sommer dem Ende entge-gen. Die lange Reise bescherte uns einenkurzen Sommer. Seltsamer Widerspruch.

Mittwoch, der 22. Juli – Ankunft in

Halden

Ich stehe also wieder an der Pinne mei-ner Catharsis. Svinösund, kurz vor demZiel. Zwei Norwegische Katamaranehaben uns mit großer Genua noch imSund überholt, waren hinter der Insel,die den Blick auf Halden verdeckt, ver-schwunden. Wohin genau müssen wir?Ich selbst hatte doch den Hafenplan der

Norweger mehrmals im Mehrrumpf-Bo-o-te veröffentlicht!

Nun aber stand er mir nicht mehr vorAugen. Einfahrt zum Industriehafennehmen oder den Hinweisen auf denYachthafen folgen? Wir entscheidenuns für das Zweite, nach Stb abfallen,hinter der Huk an Bb hart Bb-Ruder,halsen und raumschots hinein in dengroßen Yachthafen, Aufschießer undSegelbergen: Und wo sind sie nun? Damüssen doch schon Boote angekom-men sein, zumindest die beiden Nor-weger, die uns im Isfjord überholt haben? Aber: nichtszu sehen! Wir fahren an den Stegenentlang. Dort, hinter dem Damm, imanderen Becken? Das sind doch Multi-hull-Riggs!

Also gegen den aufgefrischten Windmit Motor zurück, wieder hinaus ausdem Yachthafen, in den Fjord unddann nach rechts in den Industrieha-fen. Gespannt schauen wir voraus und –dort am Nordquai, da liegen sie, dieKatamarane und Trimarane, bereitsdoppelreihig im Päckchen, ein Bild, dasuns in den Bann zieht, weil es wirklichkein allzu häufig sich bietender An-blick ist. Schade nur, dass wir vor lautergespannter Vorfreude unsere „Land-

crew“ übersehen, unsere Tochter mitihrem Freund Timo und Mozart, demLabrador, die – wie sie uns später er-zählen werden - heftig winkend an ander Einfahrt zum Hafen stehen, um unszu begrüßen. Sie waren bereits langevor uns in Halden, obwohl sie spätergestartet waren. Kunststück: Sie hattenmit dem Auto den Landweg genom-men.

Und dort die Beiden auf dem Vorschiffdes Katamarans, sind das nicht...? Ja,genau: der Eine ist auf jeden Fall Peter.Und der Andere? Sieht ein wenig Ste-phan Hüttermann ähnlich – aber: derist doch mit seiner Espresse in der Kari-bik! Da kann er's also schlecht sein! -Wo aber jetzt anlegen? Ins Päckchenoder auf die gegenüberliegende, dieYachthafen-Seite? Dort ist noch Platz,am Ende liegt schon die Katla, einesder norwegischen Bootn, die uns imSvinösund überholt haben. Alte,schwarze Autoreifen hängen an derQuaimauer. Also vor die Katla! Nee,doch nich – lieber eine Lücke lassen:der Reifen dort ist geplatzt und völligzerfleddert, weiter vor. - Ich bringe Ca-tharsis mit dem Bb-Steven an denQuai: Und Vorleine über! Wo sind dieFender? Kai wirft mir einen bösenBlick zu: Ich sei viel zu schnell gewe-

Das IMM – vier Tage

im Juli 2015 in Halden

Text: H. ScheppelmannFotos: Lea Wentland, Anna LiviaScheppelmann, H. Scheppelmann

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18 Mehrrumpfbo-o-te

sen, hätte meiner Crew keine Zeit ge-lassen, das Manöver vorzubereiten! -Stimmt! - : Die Ankunftsfreude hattedie ganz normale Seemannschaft einwenig in den Hintergrund treten lassen.Zum Glück ist der Hafen völlig ge-schützt, das Manöver leicht zu wieder-holen. Catharsis quetscht sich an dasalte, brüchig-schwarze Radiergummider Autoreifen: Ich sehe die schwarzenStreifen am Rumpf deutlich vor mir,mit denen wir den Heimweg antretenwerden – zumal wir ja wohl noch einigeSchiffe ins Päckchen bekommen wer-den. Aber egal....

Noch kaum ist Catharsis sicher vertäut,schlendern bereits Zwei heran. Richtig:die Beiden vom Vorschiff! Ich freuemich – wie erwartet – Peter Reicheltwiederzutreffen. Der Andere begrüßt

mich mit: „Endlich bekommt der Na-me ein Gesicht!“-? - Er sei Bernd Mur-ke, klärt er mich auf. Bernd Murkehabe ich als Redakteur des Mehr-rumpfbo-o-te einen langen Beitrag überseine Transatlantikreise mit seinemKatamaran „Traumjäger“ zu verdanken.Und wer jemals versucht hat, die vierjährlichen Ausgaben unseres Magazinsmit je 40 Seiten termingerecht und in-teressant zu füllen, der weiß, zu welchenger, von tiefer Dankbarkeit geprägter,Bindung ein Reisebericht führen m u ss , der dem Redakteur half, in eine Fol-ge aufgeteilt gleich zur Gestaltungmehrerer Hefte beizutragen. Außerdemhat Bernd – wie ich – sein Boot selbstgebaut: also Selbstbauer – auch Peter isteiner - unter sich. Und obwohl wir uns

hin und wieder Emails schreiben, ha-ben wir uns bisher niemals getroffen.

Dann fällt auch unsere Landcrew ein,beschwert sich als Erstes lautstark dar-über, dass wir sie an der Hafeneinfahrteinfach übersehen hätten, lässt unsdann aber doch an dem kleinen Grill-fest im Familienkreis teilnehmen, dasunsere Tochter Anna Livia und Timoorganisiert haben. Der erste Abend inHalden klingt also aus mit Würstchen,

Maiskolben, französischem(!) Senf, le-ckerem Salat auf dem Achterdeck derCatharsis. Und das ist dann auch end-lich etwas, was dem Labrador Mozartrichtig gut gefällt, weil da natürlichfür ihn etwas "abfällt"...

Donnerstag der 23. Juli – Erster Tag

Der Donnerstag ist traditionell als An-reisetag für alle Boote geplant. Unsdient er als Orientierungstag im Hafenund am Ort: Toiletten, Waschräume? Inder Häuserzeile, die das Nordufer desYachthafens begrenzt, ist das Hafenbü-ro untergebracht, Toiletten undWaschräume ebenfalls.IMM-Office, Festzelt? Auf der Nord-

seite des Hafenbeckens in einem Holz-haus ziemlich vorne am Quai vorbei ander Halle finden wir das IMM Büro.Nachdem die Crew vor uns das Büroverlassen hat, werden wir herzlichempfangen. Wir fragen vorsichtig, ob eserlaubt sei, den Hund mit hereinzu-bringen. (Wir haben gelesen, dass„Pelztiere“ in Skandinavien in der Öf-fentlichkeit nicht gerne gesehen wer-den.) Die Antwort darauf ist ganz nachdem Geschmack eines freundlichenLabradors: Er wird sogleich von einerder Damen herzlich in den Arm ge-nommen, die sich zu ihm herunter-beugt und ihn krault.

Die Formalitäten sind einfach undschnell erledigt: Anmeldezettel mit

Bild oben: Die zur Festhalle umfunk-tionierte Werkhalle, davor: "Mai Tai II"Mitte, v. l. : Silke und Fritz passen mitihrem Dragonfly perfekt in die Lücke/Ankunft von Nils Helbig mit seinem Tri"Wilde Pferde"Unten: Christoph Wentlands großerReiseKat "Merlin" und der Astus-Tri

Events

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19Mehrrumpfbo-o-te

Abendessen in der Halle geboten, amSonntag, vor der Abreise, noch ein –wie sich herausstellen wird - üppigesFrühstück. Das Willkommensgeschenkist ein aus einem Stück Holz schönherausgearbeiteter Holzkrug - einwahrer Handschmeichler.

Stadt und Umgebung? Stadtkern, Ca-fes, Restaurants, ja selbst die Burganla-ge hoch über der Stadt sind fußläufigerreichbar. Über Abenteuer an Landwird meine Tochter in ihrem Beitragüber ihre Reise berichten.

Bis zum Abend treffen noch zahlreicheBoote ein, der hintere Teil des Hafen-beckens füllt sich mit drei- bis vierrei-

hig ins Päckchen gelegten Mehrrumpf-booten. Viele bekannte Gesichter na-türlich aus Deutschland: Die deutschenBoote bilden – nach den Norwegern –die stärkste Fraktion. Aus Schwedensind - außer der großen Prout "TheresiaMarie" leider nur wenige Segler ge-kommen - die Anreise aus den Ostsee-schären um Südschweden herumerfordert doch sehr viel Zeit. Da habenes die Multihuller aus Dänemark deut-lich leichter gehabt, von denen vielenach Halden gekommen sind.

Nicht abschrecken ließen sich dagegendie tapferen Niederländer, die uner-schrocken die weiten Wege durch rauheReviere auf sich genommen haben.Persönlich freut mich besonders, Ha-rald Kemper wiederzutreffen, der al-lein auf seinem Corsair unterwegs istund den wir im letzten Jahr in Großen-brode kennengelernt haben.

Am Abend treffen wir uns dann in derHalle, um mit großem Appetit die an-gebotenen Pölser, stilecht mit Gurken,Röstzwiebeln und Gurken serviert, zuverzehren - die allerdings nicht – wiegewohnt – in ein aufgeschnittenesWeißbrot gelegt, sondern in einer ArtPfannkuchen eingerollt werden.

Freitag, der 24. Juli – Zweiter Tag

Morgens ein besonderer Service unse-rer Gastgeber: Eine Schubkarre vollerBrötchen in verschiedenen Sorten, dieüber die Pier geschoben wird. Wir su-

Bootsdaten und Crew, jedes Mitgliedbeschriftet seine Karte am Clip mit sei-nem Namen, die in den nächsten Tagenals Ausweis und Eintrittskarte in dieFesthalle dienen wird. Wir werden überdas Programm informiert, das am Frei-tag eine geführte Tour auf die BurgFredriksten vorsieht, am Samstag dieRegatten und am Abend Festreden,Preisverleihung, Festessen, Livemusikund Tanz – in der Halle, die eigentlicheine Werkhalle ist. So herrscht denn ei-ne anregende „Workshop-Atmosphäre“,Werkzeug und Arbeitsgeräte sind hin-ter improvisierten Vorhängen aus altenSegeln verborgen, Bierzeltgarniturenwerden den Gästen Platz bieten, eineGetränketheke ist improvisiert. An derersten drei Tagen wird jeweils ein

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20 Mehrrumpfbo-o-te

chen uns ein leckere Auswahl und ge-nießen ein fürstliches Frühstück.

Am Vormittag findet die geführte Tourauf die Burg statt. Nun bin ich ja einnotorischer „Führungsmuffel“, habealso folgerichtig nicht teilgenommenund bin daher leider nicht in der Lage,von dieser – zweifellos sehr interessan-ten – Veranstaltung zu berichten. DerPlatz – soviel ist klar – hat eine wech-selvolle Vergangenheit hinter sich, warSchauplatz kriegerischer Auseinander-setzungen, immer wieder auch zwi-schen Norwegern und Schweden.

Wir, Birgit und ich, begeben uns auf ei-gene Faust auf den Festungsberg, mitvöllig friedlichen Absichten: UnsereLandcrew hat ihr Zeit auf dem Cam-pingplatz aufgeschlagen, der sich aufdem Burgberg befindet, und dieses Bi-wag wollen wir uns gerne einmal an-schauen. Darüber hinaus bietet derBerg einen phantastischen Ausblicküber die Stadt, den Hafen mit derIMM-Flotte, den Isefjord. Das alles injenem wechselvollen Licht, das ent-steht, wenn vor einer strahlenden Son-ne Wolkenhaufen ziehen, die das Landabwechselnd in Wolkenschatten tau-chen und dann wieder bühnenhellleuchten lassen.

Der Nachmittag vergeht wie im Flugmit den Besuchen auf anderen Schiffen,mit den immer wieder interessantenGesprächen über Themen, die sichnicht erschöpfen lassen: Segeleigen-schaften unserer Schiffe, technischeKonzepte, Design, Probleme und derenverschiedene Lösungsansätze, neueMaterialien und deren Verarbeitung,Erlebnisse der Anreise, gewählte Kurse,Planungen für die Zukunft, gefährlicheSituationen und wie sie gemeistertworden sind.

Guntram Wille von der La Guagua, dieer selbst zusammen mit seiner Frau Sa-bine liebevoll, sorgfältig und mit zahl-losen guten Ideen in beeindruckenderQualität gebaut hat, kommt auf unsereCatharsis und bittet mich, sich einmalein wenig umsehen zu dürfen. Kritischfällt dann sein Blick auf das Vorschiff,auf dem sich unschwer erkennen lässt,dass meine Konstruktion für metall-freie Fockschotführungen nicht funk-tioniert hat. Bereits in der ersten Tagender Anreise hat sich gezeigt, dass das

Carbonlaminat nicht geignet war, dieZugkräfte der Tauwerksschäkel aufzu-nehmen. „Willst Du 'mal sehen, wie ichauf der La Guagua das Problem derKrafteinleitung in Decks und Beplan-kung gelöst habe?“ bietet Guntram miran und erklärt mir, dass er – ganz ein-fach – kurze Enden von Dyneema-Tau-werk in je zwei Bohrungen im Deckmit Epoxy einlaminiert hat, so dass sieeine Bucht bilden, die hohe Zugkräfteaufnehmen kann.

Hermann Wessels führt mir auf seinerThetis den neuen Carbonmast vor, dener aus einem Profilrohling selbst gebautund mit der nötigen Verstagung ausDyneema versehen hat. Er ist sichtlichbegeistert und wir unterhalten uns lan-ge über sein Projekt. In einem dernächsten Hefte werden wir einen aus-führlichen Bericht zum neuem Rigg derThetis bringen.

Als Mitglied von Hermanns Crew lerneich Oliver Stulz kennen, einen lustigen,sehr netten Menschen aus Baden (ummich hinsichtlich der richtigen Ent-scheidung zwischen "Badenser" und"Badener" aus der Affäre zu ziehen), dermir von seinem neuen Boot erzählt, ei-ner Prout, die er gebraucht in derSchweiz gekauft hat, zur Zeit mit seinerFrau renoviert und die auf den unge-wöhnlichen Namen HäxeBäse hört.Später, bei einem Abendessen, zu demHermann und Ute die am Montag nochin Halden verbliebenen Multihuller ausDeutschland auf ihre Thetis einladenwerden, wird Olli, der von Beruf

Tischler ist, die im Salon der Thetissich zusammendrängende Runde nochzu einer - kontrovers geführten - Dis-kussion zum Thema Komplett-Versie-gelung von Sperrholz mit Epoxidharzund deren mögliche Gefahren anregen.

Und dann durften wir noch Christophund Helga kennenlernen, das sehr netteEhepaar aus Österreich, das – noch oh-ne Boot – nach Halden gekommen war,um Multihuller, Eigner und/ oderSelbstbauer, kennenzulernen, um Er-fahrungen auszutauschen. Christoph,bereits MhD-Mitglied, ist entschlossen,einen Trimaran selbst zu bauen, ge-meinsam mit seiner Mutter, einer pen-sionierten Schullehrerin im Fach„Werken“ - ein im besten Sinne gene-rationsübergreifendes Projekt, wie wirfinden.

Wie bereits in Warnemünde ergibt sichauch aufdiesem Treffen die einzigartigeGelegenheit, ungewöhnliche Kon-struktionen, selten gebaute Schiffe, äl-tere, seit langem nicht mehr gebauteBoote zu sehen und näher kennenzu-lernen. Und eben nicht nur die Schiffe,sondern ebenso auch die Eigner, die –wenn nicht Selbstbauer – doch allesamtBastler, Tüftler, kurz: Individualistensind. Das alles ist immer wieder vonaußergewöhnlichem Reiz.

Der "Rotrock" plaudert aus der Ge-schichte der Festung/ Blick durch dasTor aufden Hafen.rechts: die Atmosphäre in der Festhalleist urgemütlich

Events

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21Mehrrumpfbo-o-te

Gäste – dann der „offizielle“ Teil: Fest-reden und Siegerehrungen. Jan Wölperals Vertreter von Multihull Deutsch-land bedankt sich bei den norwegi-schen Freunden für ein gelungenesMultihull-Fest. Als Sieger der Regatta,die – ohne jedes Handicap – rein nachgesegelter Zeit gewertet wird, kommtbesonders unter den Leichtwind-Be-dingungen natürlich nur einer der Tri-marane in Frage, und unter denen vorallem der große, von Altmeister TonyGrainger gezeichnete, Trimaran "Yana"von Trijnie Dijkhuis aus den Nieder-landen, der unangefochten den Siegeinfährt.

Bevor Gerhard Böhner die Sieger derAnreise-Rallye bekannt gibt, hat er sichder traurigen Pflicht zu entledigen, dieTeilnehmer zu informieren, dass einer

rer Catharsis liegt, Tablet mit Navigatorhochfahren, die gesegelten und motor-ten Meilen in die Liste eintragen unddas Formblatt Gerhard übergeben. Da-nach hinein in die Segelklamotten,Rettungsweste geschultert und ab zuTRIO II, um den Start nicht zu verpas-sen. Die Schilderung unserer ruhmrei-chen Teilnahme an derLeichtwindlotterie überlasse ich sehrgerne Peter, dessen Bericht weiter hin-ten eingefügt ist.

Von der Regattabahn zurückgekehrtliegt Jan Wölper mit seiner Mai Tai IInunmehr bei unserer Catharsis längs-seits und lädt Birgit und mich zumDrink in das biminitopgeschützteCockpit ein, eine angesichts des in-zwischen einsetzenden Regens sehrsinnvolle Ausstattung.

Am Abend das große Fest in der Halle:Im Vorzelt ist ein grandioses Büffet an-gerichtet. Das ist die einzige Mahlzeit,für die unsere Gastgeber offensichtlicheinen professionellen Anbieter in An-spruch genommen haben. Alle anderenMahlzeiten, wurden mit größtem En-gagement durch Mitglieder der Norwe-gischen Multihull Vereinigung inEigenleistung vorbereitet und serviert.Auch die Bar wurde von Mitgliederndes Vereins betreut. So entstand diefreundliche, fast familiäre Atmosphäre,die – bin ich sicher – allen Teilnehmernsehr lange in guter Erinnerung bleibenwird. Das war ein wesentlicher Teil desErfolgs dieses IMMs.

Nachdem das Buffett ausgekostet ist –und das Angebot an Speisen trotzte so-gar dem mehrmaligen Ansturm der

Am Abend treffen wir uns, wie schonam Donnerstag, in der Festhalle zu ei-nem Abendessen, das wirklich beson-ders ist: frisch gefangene Krabben, vonfeiner rötlicher Farbe und köstlich duf-tend häufen sich auf Tellern, die für je-den Gast gedeckt sind. Dazu Saucenund Weißbrot. Dazu ein gezapftes,leichtes Bier oder ein frischer Weiß-wein. Da lebt es sich doch wie "Gott inNorwegen"! Es wird ein Abend, derunter kurzweiligem Geplauder dahin-geht. Dennoch ist es – wie stets - ir-gendwann Zeit, in die Koje zu gehen.Bereits beim Rückzug jedoch treffe ichnoch auf Oliver, der unbedingt jetzt zuwissen begehrt, ob das nächste IMMwohl in Holland stattfinden werde undsich partout nicht davon abbringenlässt, dass ich als Mitglied des Vor-stands doch bestimmt Bescheid wisse.Allen meinen Beteuerungen, dass mirnichts bekannt sei, es vielmehr der Tra-dition entspreche, den Ort des nächstenIMM erst am Samstag auf der Festver-anstaltung bekannt zu geben, schenktOlli keinerlei Glauben. Und so kommeich als Abschluss noch in den Genusseines Glases Riesling, mit dem Ollimich zu bestechen versucht. Was ichnicht weiß, kann ich jedoch nicht ver-raten. Da kann auch "Dr. Riesling"nicht helfen...

Samstag, der 25. Juli – dritter Tag

Der vorletzte Tag in Halden steht imZeichen der Regatten. Also um 10.00zur Steuermanns-Besprechung in dieFesthalle. Ich habe bereits am Vorabendmit Peter verabredet, dass ich bei ihmauf seiner Trio anheuern würde. Per-fekte Vorbereitung durch unsere Gast-geber: Wir bekommen einenfotokopierten Ausschnitt aus der See-karte, der den Bereich im Isefjord zeigt,in dem die Regatten stattfinden sollen.Der Kurs ist eingezeichnet.

Nach der Besprechung gehe ich nocheinmal zurück zur Catharsis: Um ander von Gerhard Böhner, unserem re-gionalen Ansprechpartner Weser/ Ems,ausgeschriebenen Anreiserallye teilzu-nehmen, ist es unerlässlich, unsere An-reiseetappen auf dem von Gerdentwickelten Formblatt zu dokumen-tieren. Also: Formblatt von Gerhardabgreifen, der mit seinem Schmalblätt-rigen Breitwegerich in der Nähe unse-

unserer Kameraden Halden nicht er-reicht hat: Werner Henkel starb wäh-rend der Anreise im Hafen vonThyborön aufseinem Boot.

Den Preis für die schnellste Anreise ausder Nordsee gewinnt - verdient - JensRisch mit seinem Trimaran Tri-Nali,den für die schnellste Anreise aus derOstsee – Catharsis, "konkurrenzlos" imSinne des Wortes: Sie war das einzigeBoot im Wettbewerb. Die deutlichschnellere Reise hat Christoph Went-land mit seinem Katamaran „Merlin“absolviert: in nur vier Tagen legte dieCrew der Merlin die Strecke von BurgaufFehmarn nach Halden zurück – einPowertörn, der sicherlich hohe An-sprüche an Schiff und Crew gestellt hat.Glück für uns also, dass Merlin nicht ander Wertung teilgenommen hat.

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22 Mehrrumpfbo-o-te

Heute ist Regattatag. Morgens gibt’s

erstmal wieder die leckeren Bröt-

chen, organisiert von unseren norwe-

gischen Gastgebern. Eine gute

Grundlage für die kommenden Her-

ausforderungen. Hermann wird bei

mir mitsegeln, Bernd verstärkt die

Konkurrenz, einen F 27 Tri. Wir ver-

lassen den Liegeplatz als Letzte,

kommen aber noch rechtzeitig zum

Start, können sogar vorher noch ein-

mal den Startbereich absegeln, um

die Windverhältnisse kennen zu ler-

nen. Hermann steuert, ich bediene

Segel und Schoten.

Unser Start gelingt scheinbar ganzpassabel, wir queren die Linie unterden ersten Booten, aber dann rächtsich, dass wir keinen längeren Anlaufnehmen konnten aus Zeitmangel, wirsind zu langsam. Ein großer, grauerdänischer Kat schiebt sich in Luvvorbei und deckt uns voll ab. Triosteht fast, der vordere Teil des Feldesist auf und davon. Dahinter geht’sauch für uns weiter, wir können un-sere Position halten. Auf der West-seite des Idefjords scheinen diezaghaften Böenstriche etwas längeranzuhalten, aber wir wollen unsereLuvposition nicht ohne Not aufge-ben. Abwechslung bringt das Be-gleitschiff, von dem wir ausgiebigfotografiert werden.

Die Wende-Insel muss auf der win-darmen Seite gerundet werden. Mil-limeterweise, bei fast Nullwindschieben wir uns nach einigen Wen-

Die Regatta in HaldenText: Dr. Peter ReicheltFotos: Lea Wentland,Dr. Peter Reichelt, Birgit Kuhlmei

Und jetzt endlich kommt auch Oliverzu seiner begehrten Information: dasnächste IMM findet 2017 – so wirdverkündet – in Kerteminde in Däne-mark statt. Da wir diesen Hafen aufFünen noch nicht kennen, nehmen wiruns vor, den Ort auf der Rückreisemöglichst zu besuchen.

Danach spielt eine Liveband Rock- undPop-Klassiker bis tief in die Nacht. DasPublikum, das sich ganz sicher derZeiten entsinnt, in denen die Titel ak-tuell waren, ist begeistert.

Sonntag, der 26. Juli – vierter Tag

Der letzte, der Tag der Abreise, beginntmit einem mehr als üppigen Früh-stücksbuffet um 10.00 in der Festhalle.Und die Gastgeber haben aufgetischt,was der Norden an Gutem und Spezia-litäten zu bieten hat: Fisch natürlich, inÖl, geräuchert, getrocknet, Krabben,Saucen dazu, Pasteten, Brot undKnäckebrot in verschiedenen Sorten.Der Kaffee wird nach alter Art, in ei-nem großen Gefäß dampfend direkt mitkochendem Wasser aufgebrüht unddann mit Suppenkellen in die Bechergeschöpft und – schmeckt vorzüglich.

Die Zeit des Abschieds ist gekommen,ein wundervolles Fest neigt sich demEnde entgegen und Viele werden sichmit schwerem Herzen von dieser Stadtund unseren Norwegischen Freundentrennen, die uns mit großer Herzlich-keit und Gastfreundschaft für sich ge-wonnen haben.

Wir hoffen Euch alle, Gastgeber undGäste, wiederzusehen in

Kerteminde im Juli 2017!

Events

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23Mehrrumpfbo-o-te

Die Regatta in Haldenden herum. Danach endlich einmalrichtig Segeln! Endlich Speed! Dergrüngelbe schmalblättriger Breitwe-gerich wird mit Hilfe der schnellausgerollten Leichtwindgenua über-holt, zieht aber dann mit einer Pri-vatbrise in Lee durch. Bei uns ist derWind gänzlich erstorben, muss auchBernd vor uns registrieren. Dannwieder ein Püster, wir können auf-schließen zu Jans Mai Tai II und beider nächsten Böe sind wir vorbei.Aber der Gelbgrüne ist auf und da-von; TriNali schaffen wir auch nichtmehr, die Böe hat sich wieder emp-fohlen. Auch Bernd liegt deutlichvorne.

Nur noch eine Wende bis zum Ziel-durchgang, da schiebt sich die zweiteMai Tai in Luv hoch! Ich sehe unsschon als zweiten Sieger dieses klei-nen Privatduells, aber eine gnädigeWindböe versorgt Trio mit der nöti-gen Power und ehe der schwerereKat beschleunigen kann , sind wir inLee durch. Als 17. Boot werden wirals der „weiße german Tri ohne Na-men und Segelzeichen“ gezeitet. Uff!

Hermann und mir, uns hat diesesmein erstes Race mit Trio gefallen.Nicht bierernst, aber engagiert. Un-sere persönliche Regattarückschauerledigen wir an Bord bei Vodka mitGrapefruitsaft.

Bild oben:Die spätere Siegerin, die Grainger 40"Yana", führt das Feld bereits anMitte: Tri mit dem klangvollen Namen"Wilde Pferde"/ "German Tri withoutname. . . " (TRIO II)/ Astus "Tri4Fun"unten: die Pier ist fast leer/ das Regatta-Feld/ Wharram mit Schoner-Rigg

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24 Mehrrumpfbo-o-te

Events

Bilder oben: die Katamarane "Dübbelmors" und "Kaimiloa"/ immerunverkennbar: "Schmalblättriger Breitwegerich"unten: Gaupa mit Spi - rechts: Mai Tai II (oben) und La Guagua

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25Mehrrumpfbo-o-te

Pelikan, ein 39 Jahre alter Fahrten-

katamaran des Typs „Heavenly

Twins“ hat es geschafft. Er startete

am 12. Juli in Hooksiel, machte

einen Tag Pause in List und war

pünktlich am frühen Nachmittag

des 23.7.15 bei herrlichem Sonnen-

schein in Halden angekommen. Die

Fahrt durch den zugehörigen Fjord

bot herrliche grüne und felsige

Uferabschnitte mit Anlegern und

Ferienhäusern, die einen schon nei-

disch machen konnten. Da vergaß

man leicht die anstrengende Anrei-

se mit Etmalen nicht unter 45 und

oft über 60 sm.

Halden ist ein kleiner, hübscher Ortmit einer Burg oben drüber, die wiestolz berichtet wurde, nie erobertworden ist. Es gibt einen großen Bin-nensee, in dem der Sportboothafenangelegt war, der Hafen für Lystbate,wie man amüsiert feststellen durfte.Mehrrümpfer nehmen viel Platz ein,deshalb hatte man uns im Industrie-hafen untergebracht. Wir kamen inein Viererpäckchen, unser Nachbar-boot hieß Dübbelmors, die Eignerstammen aus Aurich, wo ich die ers-ten 20 Jahre meines Lebens verbrachthabe. Natürlich macht so ein NameSpaß, Justus Kaimiloa konnte sich garnicht mehr einkriegen über diesenlustigen und sympathischen Bootsna-men, der aus dem Plattdeutschenübersetzt Doppelhintern heißt. (Nur

für Süddeutsche! ). Da schämte ichmich, mir war eben nur ein Vogelna-me eingefallen. Eigentlich hatte ich jaden Namen meiner Frau nehmenwollen, Annette, mit 2 n und 2 t hätteer prima zu einem Doppelrumpfbootgepasst, aber sie hat sich mit allenKräften dagegen gewehrt. Es war ihrdoch lieber, dass bei der Frage nachihrem Mann gesagt werden konnte,der Manfred ist auf dem Pelikan.

Beim Landgang mussten wir auchüber das breitwegeriche Schmalblät-terboot klettern, wenn man sich dannan den kräftigen Schwertern festhielt,dann sah man, warum es trotz kräfti-gem Nordwest von Helgoland bisNorwegen nur 3 Tage gebraucht hatte.

Aber wir Stummelkieler waren jaauch angekommen! !Am ersten Abend gab es Poelse,Bockwürste, und Lompe, was Fladensind, so viel man essen konnte. Beisubventionierten Bierpreisen, 3 stattüblicherweise 9 Euro für den halbenLiter, kamen fröhlichste Gespräche inGang. Man freute sich einfach, dassman angekommen war.

Der nächste Abend überraschte dieTeilnehmer mit Reke, Krabben. Jeder

Gedanken nach dem IMM 2015

Bild oben: Der Teil der IMM-Flotte ander Südpier, Pelikan liegt hinter derLagoon, außen im PäckchenBild unten: Pelikan und PeterReichelts Trio II in Grenaa

Bericht: Dr. Manfred Baumgarten

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26 Mehrrumpfbo-o-te

bekam einen Teller voll (oder auchzwei), jetzt musste er nur noch pulen.Wer in Ostfriesland aufgewachsen ist,der kann das, habe ich gedacht. Manpackt die Garnele am Kopf und dazunoch das erste Glied, dreht ein biss-chen und zieht dann den vollständi-gen Körper heraus. Nicht so bei dennordländischen Krabben, die sind inder Mitte viel zu stark geknickt, damusste ordentlich geknibbelt werden.Als ich es dann besser konnte, warmein Teller auch schon beinahe leer.

Am nächsten Abend, nach sehr or-dentlichem Essen, waren dann dievielen Redner dran, es gab Preise,vom Zufallsgenerator ausgewählt,denn die Regatta war bei geringemWind und weitgehend unbekanntenRatings nicht unbedingt weltmeister-schaftstauglich abgelaufen. Ich fürmich beschloss, mein Englisch wiederetwas zu improven. Die Eigner vonMehrrumpfbooten haben üblicher-weise ein höheres Durchschnittsalterals die Gesamtbevölkerung, als dannaber eine Rockkapelle auftauchte, al-les betagte Herren, und Melodien ausden 80er und 90er Jahren spielte,konnte man nur staunen, wie dieHerrschaften noch herumhopsenkonnten.

Geregnet hat es auch reichlich, denspürte man aber nur beim Gang zuden Dixi-Klos, die gute Stimmungwar nicht beeinträchtigt.

Wir blieben auch noch sonntags, weilein neues Crewmitglied erst abendsankam. Am nächsten Morgen halfenalle mit, uns aus unserem Liegeplatzheraus zu ziehen. Die Umstände hat-ten uns inzwischen nach innen ver-holt. Als wir dann starteten und einenletzten Blick zurück taten, da sahenwir die Haldenburg über uns und un-ten einen Hermann Scheppelmann,der mit einem Morgenrock bekleidetmit markigen Sprüchen uns die letzteLeine herüberwarf, das hätte man fo-tografieren müssen!

Fazit, die Fahrt war mehr als anstren-gend, aber es hat sich gelohnt!

Dr. Manfred Baumgarten

Dies war mein erster Gedanke, als

ich hörte, dass das IMM dieses Jahr

in Norwegen stattfinden würde. Ge-

nauer: in Halden.

Schnell war klar, dass die Anfahrt sti-lecht mit einem Volvo geschehen soll.Der Segeltörn, der eine einwöchigeHin- und dreiwöchige Rückfahrtbeinhalten sollte, kam für mich nichtin Frage. Andererseits wollte ich wedermeinem Hund Mozart noch meinemFreund Timo das wundervolle Norwe-gen vorenthalten. Nur mein BruderKai würde die Anreise nach Halden alsCrewmitglied auf der Catharsis mit-machen, die Rückreise dann aber imAuto absolvieren.

Wochenlange akribische Recherche,welcher Weg der günstigste undschnellste ist, machten die Vorfreudeimmer größer. Am Ende stand fest:Fehmarn, Puttgarden -> Rødby ->Kopenhagen -> Malmö -> Göteborg-> Halden. 11 Stunden reine Fahrzeitlagen vor uns. Allerdings wurde derVolvo vorher noch von meinem Vaterbenötigt, um nach Großenbrode zukommen, von wo aus er mit seinemSchiff nach Halden starten wollte. DerVolvo würde dort aufuns warten.

Also mussten wir die erste Etappe derReise mit dem Zug zurücklegen. Dieswäre allein kein Problem, wenn mannicht mit Hund, zwei Koffern, dreiRucksäcken und fünfmaligem Um-steigen zu kämpfen hätte. Nach sechs-stündiger Zugfahrt kamen wir am

Sonntagmittag, den 19. Juli, inGroßenbrode an. Mit dem Auto ginges nun weiter nach Puttgarden, um dieFähre zu erwischen. Erst auf der Fährelegte sich der erste Reisestress und wirgenossen die Seeluft.Die nächste spannende Station unsereReise war die Öresundbrücke. Ein gi-gantisches Bauwerk, über das maneinmal gefahren sein muss. Die Pfeiler

Ich muss einen Elch sehen!

Text: Anna Livia Scheppelmann - Fotos: A .L. + H. Scheppelmann

Bilder oben, v. l. :Die Landcrew an der Pier/ Lagerplatzauf der Festung/ Catharsis bei derAnfahrt aufHaldenmitte: Blick von der Festung auf dieStadt/ Festungsmauerunten: hier die Brücke über den großenBelt - ebenfalls atemberaubend

Events

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27Mehrrumpfbo-o-te

der Brücke, die hoch in die Luft ragen,und das weite Meer zu beiden Seitensorgen dafür, dass man sich ganz schönklein vorkommt. Fast acht Kilometerist die Brücke lang und endet, bzw.beginnt, mit einem Tunnel.

Das Wetter war auf unserer Seite, Son-ne satt, als wolle uns Schweden will-kommen heißen. In Schweden führteuns der Weg in Richtung Göteborg.Ein Stück hinter Göteborg schlugenwir unser Nachtlager auf. ObwohlWildcampen erlaubt ist, war mir beidem Gedanken etwas unwohl und wirentschieden uns für einen Camping-platz. – Auch hier möchte ich einenRat geben, der sich allerdings an diejüngeren unter uns gerichtet ist: Ver-lasst euch niemals auf Luftmatratzen

von euren Eltern, die ihr vorher nichtselber getestet habt. Sonst wacht manziemlich ungemütlich auf hartem, kal-tem schwedischen Boden auf.

Der zweite Tag ging unspektakulärweiter. Die Sonne strahlte uns an unddank Tempolimit 110km/h war dasAutofahren sehr entspannt. So „tu-ckerten“ wir Richtung Halden. AmMontag, dem 20. Juli kamen wir gegenMittag in Halden an. Das Wetter ver-änderte sich nicht. Die Sonne schienund Halden präsentierte sich von sei-ner schönsten Seite. Auf der Suchenach einem geeigneten Campingplatzerkundeten wir die Stadt und ihreUmgebung. Der perfekte Camping-platz lag mitten auf der Festung Fre-deriksten. Von der Festung hatten wireinen traumhaften Ausblick über Hal-den. Den Rest des Montags schlugenwir unser Lager auf und erkundetenHaldens Einkaufsmärkte aufder Suchenach Lebensmitteln. Darüberhinausfanden wir auch eine Luftmatratze.

Am Mittwochnachmittag kamen dannauch meine Eltern an. Schon von wei-

tem konnten wir die weißen Segel er-kennen. Von der Festung hatte manden ganzen Fjord im Blick. Zu Fußwaren wir schnell am Kai, um Cathar-sis in Empfang zu nehmen. AllesWinken und Rufen war jedoch verge-bens, die Crew war in ihrem Elementund nur aufdie sichere Einfahrt in denHafen konzentriert. Als das Schiff si-

cher vertäut am Liegeplatz lag, wurdenausgiebig die Erlebnisse der Hinfahrtausgetauscht.

Direkt an unserem Campingplatz lagein Fahrradverleih. Da Kai gerneMountainbike fahren wollte, entschie-den wir uns, zu dritt eine Mountain-bike Tour am Mittwochnachmittag zumachen. Zunächst mussten wir einPfand von 1000NOK und 150NOKpro Fahrrad pro Tag als Ausleihgebührhinblättern. Der Mann, der uns dieRäder verlieh, war nicht viel älter alswir. Er sah Alles es ziemlich locker, sodass es ihm total egal war, wann wirdie Räder zurückbrachten. Wir be-hielten die Räder zwei Tage und muss-ten nur für einen Tag bezahlen. Da dieMountainbike-Strecken, laut Fahrrad-verleiher, weit weg lagen, entschiedenwir uns, off road in die Wälder umHalden zu fahren. Nach einer Tourdurch Halden entdeckten wir einenTrampelpfad. Vor uns lagen unendli-che Strecken bergauf und bergab. Wirentdeckten verlassene Hütten mittenim Wald, eingestürzte Häuser undtraumhafte Ausblicke auf Lichtungen.Nach drei Stunden lockte uns derHunger wieder in die Zivilisation.

Am nächsten Tag, Donnerstag, nah-men wir uns vor, die offiziellen Stre-cken für Mountainbikes zu erkunden.Wir hatten nämlich herausgefunden,dass die Strecken tatsächlich nur dreiKilometer entfernt waren. Die würdenwir locker machen können. Mit guterLaune und Rucksäcken mit Verpfle-

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gung machten wir uns auf den Wegnach Tistedal. Dort angekommen fan-den wir die Mountainbike-Strecke aufAnhieb: Einen See, den verschiedeneStrecken umrandeten. Jogger undRennradfahrer kamen uns aufunseremWeg entgegen. Auch eine Skilanglauf-strecke fanden wir. Die Langlaufanlagewar unser Start- und Zielpunkt. Ich alsungeübte Fahrerin war total überwäl-tigt, wie viel Spaß Mountainbikingund dafür angelegte Strecken machenkönnen. Nachdem wir uns erst für diekürzeste Strecke entschieden hatten,war ich nach der Hälfte sogar noch sofit, einen kleinen Umweg zu machen.

Zurück in Halden reichte die Fitnesssogar noch so weit, den wirklich stei-len Weg zum Campingplatz hoch zuFAHREN. Dies schreibe ich groß, damein Bruder, der schon öfter Moun-tainbike gefahren ist, GESCHOBENhat. Angekommen, machten mich diezwei Tage und der letzte Anstieg stolz.

Am Sonntag, nach dem ausgiebigenFrühstück im IMM-Zelt, das unserenorwegischen Freunde für uns vorbe-reitet hatten, ging früh die Rückfahrtlos. Schweren Herzens mussten wirHalden verlassen. Vielen Dank an dieVeranstalter des IMM in Halden! Zwarhaben wir es weniger als Segel-Eventerlebt, vielmehr intensiv die Landseitegenossen. Ohne das IMM aber wäreich – bin ich mir sicher – so schnellnicht nach Halden gekommen. Unddas wäre doch schade gewesen!

Einen Elch habe ich zwar nicht gese-hen, aber die Schönheit des Nordens. -Fest steht, wir kommen wieder!

Aufgrund eines fehlenden größeren,

schwimmenden Mehrrumpfers - un-

sere DIEVAGO, eine Antigua 37, ha-

ben wir nach unserer Auszeit von 18

Monaten mit Familie verkauft - wurde

die Planung, auf eigenen Rümpfen zur

IMM zu fahren, mit unserem Tornado

aufgenommen. - Grundvoraussetzung

war passendes Wetter.

Seeausstattung, wie eine Epirb undFunk, hatten wir noch, weltweite C-map-Karten für Open CPN fanden sichnoch auf dem Laptop. Ein wasserdich-tes Behältnis für das Tablet wurde an-geschafft sowie Navionics-Karten fürEuropa ohne Dänemark und England.

Also wurden die Etappen geplant nachdem, was die Satellitenbilder anbrauchbaren Stellen für einen Strand-kat auswarfen. Geschützte Buchten mitSandstränden in den Schären sindnicht gerade an jeder Ecke zu findenoder Häfen, in denen man mit demTrailer bis an den Strand fahren kann.

Unsere Wahl viel auf Asaa an Däne-marks Ostküste, unterhalb von Laesoe.Klein genug, dass man mit dem Hafen-meister guten Kontakt aufnehmenkonnte - von wegen Abstellens des Ge-spanns Bus/Trailer - und nach Laesoeals erste Etappe passend gelegen.

Die Wettervorhersage war für uns posi-tiv in den Tagen vor dem IMM: Wind3-4 Knoten und gemischtes, aberhauptsächlich trockenes Wetter. Die

Anmeldung ging raus und wir zweimachten uns auf den Weg nach Kiel,um bei den ROEDIS Zwischenstationzu machen, die wir auf unserer Tourmit der DIEVAGO auf den Kanarenkennengelernt haben. Die Wettervor-hersage wurde aber nicht besser son-dern eher schlechter, so dass wir einenTag länger blieben, um die Regenfrontam Sonntag durchzulassen.

Am Montagmorgen in Asaa war dannschönster Sonnenschein und die er-warteten 3-4 Knoten aus Süd. Nachdem Zusammenbau und einem kleinen,hochprozentigen Geschenk für denHafenmeister, damit er auf unser Ge-spann acht gibt, liefen wir aus. SobaldStrömung anlag, lief der Tornado 10Knoten, weiter abgefallen, waren esdann nur noch 4-5. Es war ein schöner

Wir wollen zum IMM 2015

Bild oben: die schwedischen Schärensind erreichtMitte: Lagerplatz aufLaesöBild unten, links: Timo & Mozart,Blick aufden Svinösund

Text und Fotos: Georg Euler

Eine Tornado-Tour in die Schären

Events

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29Mehrrumpfbo-o-te

Tag, doch das Neopren ist auf langeSicht keine zu empfehlende Bekleidungund so wurde es doch eher kühl. Bei derNavigation hatten wir versäumt, aufden C-map-Karten nachzuschauen, wiees denn südlich von Laesoe so aussieht.So mussten wir feststellen, dass wir denSandboden unter uns immer besser er-kennen konnten, nach und nach kamenSchwert und plötzlich die Ruder hochund nichts ging mehr. Mitten auf einergroßen Wasserfläche, Laesoe in Sicht,standen wir bis nur zu den Knien imWasser: Also Boot ` rumschieben in dieRichtung, die tieferes Wasser versprichtund nach ein wenig Anschubsen fahrenwir dann wieder. Nach einem großenBogen konnten wir dann die Stelle aus-machen, wo ein Priel in eine weiteBucht führt und wo wir unser Lageraufschlagen wollten.

Da diese Landzunge so exponiert lagund der Waldrand an der Bucht lockte,hielten wir aufdiesen zu, um nach einerhalben Seemeile doch wieder in denStillstand geschickt zu werden. Drehenzu Fuß kannten wir ja schon, aber zumZurückschwimmen reichte es nicht.Also suchte einer die Stelle auf demBug, die noch am weitestens obenschwamm, um dann joggenderweiseden Tornado wieder in Fahrt und unszu der Stelle zu bringen, wo wir ur-sprünglich hin wollten. Nach einer sehrordentlichen Fitnesseinlage schwam-men wir wieder zurück, konnten denTornado aufs Trockene ziehen und unsentsprechend trocken legen.

Dienstag: Der Wind hatte aufWest ge-dreht und so zugenommen, dass erdrohte, die Zeltwand einzudrücken.

Wir wollen zum IMM 2015

Also nichts mit Weiterfahren. Ein Le-setag.

Mittwoch: Das Wetter entsprach nunmehr unseren Erwartungen - Sonnen-schein und 3-4 aus West. Also alles zu-sammenpacken, auf dem Cat verstauenund los gings. Mit raumem Wind quer-ten wir den Skagerag, immer schönStrömung im Segel haltend, bis esabends Zeit wurde, die schon lange inSichtweite dahinziehende KüsteSchwedens anzulaufen. Wir erreichtendann auch einen unserer angepeiltenPunkte auf Klaaveroen. Wunderschö-ner nach Südwesten offener kleinerFjord, abgedeckt durch mehrere Inselnmit Sandstränden am Ende. Wir ent-schieden uns für den schmalen von ih-nen, in einem kleinen, nachNordwesten zeigendem Tal. Ideal, um

das Zelt aufzustellen und den Tornadoaufs Trockene zu ziehen. Ein dort ste-hendes Info-Schild teilte uns allerdingsmit, dass es sich um ein Naturschutz-gebiet handelte. Aber für heute gingnichts mehr und so beschlossen wir:Für eine Nacht wird die Natur uns si-cher ertragen können. Die vielen Kuh-fladen zeugten zudem von weiterenBesuchern. Eine ganze Herde mit Käl-bern und Kühen stand dann am Mor-gen vor unserem Zelt, um ihremRythmus entsprechend die Morgen-sonne am Strand zu genießen.

Aufgrund der aufgelaufenen Verspä-tungen und weiterhin nicht optimalenVerhältnisse für eine schnelle Reisenach Halden - dies hieße vor den Schä-ren im offenen Wasser zügigst nachNorden zu segeln - fassten wir denEntschluss, uns wieder auf den WegRichtung Süd zu machen.

Wir räumten also unsere Sachen wiederauf den Cat, um die gastliche Stätte zuverlassen - nur hatten wir den Windunterschätzt. In dem kleinen Tal fieluns der starke Westwind nicht auf, derverhinderte, dass wir mit unserem nichtreffbaren Groß im ersten Anlauf durchdie Wende kamen. Auch der zweiteklappte nicht und so drückten unsWind und einlaufende Welle in einekleine Steinbucht. Wind von vorne, aufFelsen schlagende Wellen hinter uns -also galt es, den Cat auf jeden Falldurch den Wind zu drücken, bevordieser auf den Felsen zerlegt werdenwürde. Der Leebug schrappte am erstenFelsen entlang, aber dann konnten wirmit back stehender Fock und Abstoßendie Büge durch den Wind bringen undunser Tornado brachte uns dann wiedersicher an unseren Strand zurück.

Eine Familie am Strand hatte unserUngemach beobachtet und bot unsHilfe an. Auf der anderen Seite der In-sel gäbe es eine kleine Werft und deralte Herr bot an, mir den Weg zu zei-gen. Nach 30 min Fußmarsch erreich-ten wir die Werft von Magnusson,dessen Familie dort auch ein kleinesCafe und einen Kiosk betreibt. Alsomachbar wäre die Reparatur, aber ei-gentlich keine Zeit. Reparieren könnteich selbst, mit Material könnte er michunterstützen. Blieb das Problem, wiebekommen wir den Tornado dorthin.Zum Ziehen durch ein Motorboot um

Eine Tornado-Tour in die Schären

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30 Mehrrumpfbo-o-te

die Insel blieb keine Zeit, aber ein An-hänger zum Aufladen des Rumpfeswürde uns ja schon genügen. Magnus-son telefonierte mit einem Bauern undfür den nächsten Tag wurde die Abho-lung des Tornado vereinbart.

Nachdem ich wieder am Strand einge-troffen war, traf ich dort die Familie

wieder an, zu der inzwischen auch dieehemaligen Besitzer des Geländes ge-stoßen waren und natürlich wäre esüberhaupt kein Problem, wenn wirnoch weiter unser Zelt dort stehen las-sen würden. Wie mir der alte Herr mit-geteilt hatte, bezog sich derNaturschutzbegriff in diesem Falle aufdie Erhaltung der Schäreninsel im ur-sprünglichen Zustand und dazu gehör-te die Aufrechterhaltung einerBeweidung, die verhindert, dass die In-sel durch Büsche zuwächst. Womit wirwahrscheinlich die glücklichsten KüheWesteuropas getroffen hatten, die auto-nom entscheiden konnten, in welchemBereich des südlichen Teiles der Inselsie sich denn aufhalten wollten. Mor-gens, als der Bauer kam, lagen sie amStrand, der von unserem durch eineFelsenanhöhe abgetrennt war.

Donnerstag: Wir hatten die Zerlegungdes Kats so weit vorbereitet, dass nurnoch der Mast gelegt und die Beamsabgenommen werden mussten. Also al-

les auf den Anhänger laden und querdurch den Busch auf die andere Seiteder Insel, mit Blick auf Marstrand.Keine Autos auf der Insel, also das all-gemeine Verkehrsmittel war das Boot,um in Marstrand alles, was außerhalbder reinen Entspannung lag, zu erledi-gen. Wir durften unser Zelt auf demWerftgelände aufbauen und die Ab-

schleifarbeiten am Rumpf wurden erle-digt.Freitag: Am nächsten Tag dann Glasfa-sern d´rauf, schleifen, Glasfaser spach-teln und schleifen. Dann noch weißenund der Rumpf war wieder fahrtaug-lich.

Samstag: Nur Regen, einen Tag im Zeltverschlafen, aber irgendwann mussman einfach in die Senkrechte und sosuchte ich den Kiosk auf, wo es we-sentliche Sachen zu kaufen gab undman auch einen Kaffee bekommenkonnte. Des weiteren konnte ich überdas WLAN von Magnusson Gribfilesherunterladen und für uns ein Wetter-fenster zu finden. Dienstag oder Mitt-woch schienen machbar, aber dieswürde ohnehin erst 12 Stunden vor derAbfahrt zu entscheiden sein.

Sonntag: Wir gönnten uns ein von Ma-gnussons Familie angebotenes Früh-stück für Matrosen und Kapitäne undhaben echt fürstlich gespeist. Wasser-

melone, Joghurt, Ei und reichlichWurst und Käse - wir konnten kaumalles verdrücken.

Montag: Das Wetter schien sich lautWettervorhersage zu entwickeln, alsoCat zusammenbauen und alles vorsor-tieren für einen frühzeitigen Aufbruch.Dabei fiel auf, dass mehrere Kardeeledes Backstag auf der Steuerbordseitegebrochen waren. Also haben wir einDynemaaseil als Sicherung eingebaut,die auch sehr vonnöten sein würde –wie wir später feststellen sollten.

Dienstag: Früh um 5 klingelt der We-cker und raus, alles packen und aufdemTornado verstauen. Da der Kat aberdoch einen halben Kilometer entferntauf einer Wiese mit Wasseranschluß

Bilder oben, v. l. n. r. :Erster Lagerplatz in Schweden/ Werftin Marstrand/ Reparatur des Rumpfs

links: Blick auf Marstrand von derWerft aus

unten: Marstrand von der Seeseite/noch läuft Alles/ Abend über Laesö

Events

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31Mehrrumpfbo-o-te

liegt, dauert das länger als geplant. DieWindrichtung stimmt auch nicht ganz,aber laut aktuellen Gribfiles wird sichdas Zentrum des Tiefs, um das wir her-umkurven wollen, passend verhalten,möglicherweise mit etwas wenig Windnachmittags. Wir laufen aus und kön-nen der Familie Magnusson zuwinken,die am Steg unsere Vorbeifahrt beob-achtet. Die Windrichtung passt besserzu unserer Fahrtrichtung und so kön-nen wir mit gut 10 Knoten RichtungLaesoe fahren, wobei die hohen, langenWellen nicht unser Problem sind. Überdiese reiten wir locker hinweg, nur diekleinen Wellen, die sich scheinbar nichtan eine Richtung halten, schlagen unterdas Trampoline und bremsen uns im-mer heftig aus. Auf halber Strecke gibtes einen ordentlichen Knall und wirkönnen feststellen, dass die restlichenKardeele des Backstags gebrochen sind.Nach einer weiteren Stunde gibt es er-neut einen Knall, aber wir können imersten Moment nicht feststellen, wasnachgegeben hat. Wie wir dann mer-ken, hat sich das Großfall aus seinerKlemme gelöst. Um unterwegs dieMöglichkeit zu haben, das Groß zu

bergen, haben wir dieses nicht in derbeim Tornado üblichen Halterung ander Mastspitze eingeklinkt sondern ineiner Klemme gefahren und die wareinfach überfordert.

Wir erreichen so gegen 2 Uhr die West-küste von Laesoe und gehen zwischendem Festland und der Insel durch. Nurleider hält sich der Wind an die Vor-hersage und wird schwächer. Bis inSichtweite von Laesoe läuft es nochganz gut aber für die letzten 5 Seemei-len brauchen wir dann 3 Stunden. Ste-fan in seinem Trockenanzug frisch undmunter, ich in meinem Tauchneoprendoch ziemlich fertig, aber froh wiederim Heimathafen zu sein und am nächs-ten Tag nicht mehr in die feuchtenKlamotten steigen zu müssen.

Fazit: Im letzten Jahr wäre die Tourwahrscheinlich ein Vergnügen gewesen.Die Schweden wie die Dänen erzähltenuns von hochsommerlicher Wärme undWassertemperaturen um die 24°. DiesesJahr war eindeutig zu viel Wind füruns. Riesen-Segelfläche, nicht reffbar,und das Risiko, den Cat bei einer Ken-terung nicht mehr aufrichten zu kön-nen. Also braucht man ein Schiff miteiner Schlupfkajüte, mindestens dieMöglichkeit, Sachen trocken zu stauen.

Und... hätten wir den Mast nicht wegendes Schadens legen müssen, hätten wirdie Beschädigung des Backstags wahr-scheinlich nicht bemerkt. Außerdemgab´s noch einen netten Mail Kontaktmit Bernt Biberg, der sich meldete aufunsere Absage, dass wir es nicht bisnach Halden schaffen würden.

Und ich wusste gar nicht, dass ErikLerouge einen 26-Füßer entworfen hat:Rackam 28 - sehr interessante Kon-struktion.Fair Winds! Georg

Hier eine Kopie der Mail:

Hi Georg!Good to hear you made it back!This summer is the coldest in manyyears all over scandinavia.We have night temps as low as 6-7 de-grees, water stays around 17-18 in thesea, and we have hard winds almostevery day…Last year was different. 22 in the waterat sea, sun and softer winds.I did a 5 day roundtrip with somefrench friends on my boat; Fredrikstad-Marstrand-Økerø-skagen-Væderø-Tis-ler-Fredrikstad.All around skagerak; and the frenchwere very surprised with the warm andpleasant sailing up here in the north…..About IMM ; join/ask membership onour Facebook group  IMM2015-Halden-Norway  and you will have access to picturesand posts from the meet and the «race"

IMM was   very nice this time; lots ofvery positive reports!Next IMM will be in Kerteminde inDenmark 2017See you!

Rackam 26 Erik Lerouge designTregor CompositesNOR 274M "DiddyWah Diddy"

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32 Mehrrumpfbo-o-te

Text und Fotos: Holger Povel

Vorteile dieser Art zu reisen:

Der Terminplan und die Organisation

Es gibt einen festen Termin für denStart, und damit entfällt jede Ausrede,ihn zu verschieben, wie: das Boot istnicht fertig; ich muss nochmal insBüro, ein Kunde will dringend einAngebot; das Wetter ist ungünstig...

Immerhin: es sollte der längste Urlaubwerden, den ich nach dem Ende mei-nes Studium unternehme. Was immerauch so an Ausflüchten aufgetischtwerden könnte, gilt nicht. It's now ornever - und siehe da, es geht.

Die Organisation der Landausflügeund sonstiger Events macht diesenGruppentörn zu einem echten Erleb-nis. Immer bekommt man im Vorhin-ein vollständige Infos und Tipps überdie Häfen und die besuchten Städte alsauch Empfehlungen für Ankerplätz,z.B. in den Schären. Für die Einreisenach Russland war diese Organisationbesonders hilfreich. Mal abgesehenvon den Visa-Formalitäten, wurdenalle notwendigen Informationen/Zer-tifikate im Vorfeld eingesammelt undfür die Immigrations & Customs vor-

bereitet und in der notwendigen An-zahl ausgedruckt übergeben. Zusätz-lich war ein örtlicher Vertreter beiunserem Eintreffen bereits am Einkla-rierungskai und erledigte alle Laufe-reien.

Die Crew des WCC bewegte sich meistauf dem Landweg voraus und warschon vor Ort, wenn die Flotte eintraf.Man meldete sich in der Nähe des Ha-fens über Funk bei der "RallyControl"und bekam dann den Liegeplatz zuge-wiesen und ggf. eine helfende Handbeim Manöver.

Nachteil dieser Art zu reisen:

Der Terminplan und die Organisation

Und wenn der Wind auch seit Tagenvon vorn kommt - der nächste Hafenist gebucht, die nächste Landtourauch, die Gäste haben ihre Hin- oderRückflüge. Bobby Schenk sagt: MitSeglern kann man prima ausmachenWANN man sich trifft oder WO - abernie beides gleichzeitig. Die Organisa-tion "beraubt" einen zugleich des Ex-periments, sich in fremdenUmgebungen zurecht zu finden, esmag auch weniger individuell sein.

Diese Vor- und Nachteile muss jederfür sich abwägen. Natürlich gilt im-mer: Ich brauche keine Organisation,das kann ich auch alleine - stimmt.Nur - meine ich - nicht so gut.

Die Flotte:

Unsere Flotte bestand aus 19 Booten,die meisten mit britischer Flagge. Mitdabei: zwei Katamarane - eine Leo-pard 48 aus USA auf (Ganz-)Langfahrtund wir, daneben noch ein "kleineres"Motorboot von 68 Fuß Länge. DieseGemeinschaft, die naturgemäß immerweiter zusammen wächst, ist die ei-gentlich ungewöhnliche Erfahrung.Man fährt getrennt, aber doch ge-meinsam. Man tauscht sich über Funkaus und hilft mit Rat und Tat. Manankert in den Schären mal allein, malzu zweit, mal in kleineren Gruppen -die Zwanglosigkeit bestimmt das Ge-meinsame. Der Abschied war sehremotional.

Das Wetter:

Im Wesentlichen: Schwein gehabt. BisSt. Petersburg schicker Westwind, bisStockholm flauer Südwest. Für die

Sieben Wochen im Osten der OstseeDer World Cruising Club (WCC) als Veranstalter der seit Jahren

bekannten ARC (Atlantic Rally for Cruisers) organisierte die 2015 zum

zweiten Mal stattfindende ARC Baltic.

Der Name allerdings ist in doppelter Hinsicht missverständlich:

"A", wie Atlantik, ist eher nicht dabei und "R" für Rallye auch nicht,

denn es findet kein Wettsegeln statt.

Ich nenne es 'mal "betreutes" Segeln - im sehr positiven Sinn.

Cat man do aufder ARC BalticText und Fotos: DetlefAndreovits

Events

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Rücktour knackiger Ostwind, zumFestmachen Flaute.

Das Revier:

Bis St. Petersburg schickes Segeln überNacht, schöne lange Schläge. DieSchären: ein Gedicht, wenn man nichtdauernd im Fahrwasser bleiben müss-te, denn von den finnischen Insidernwurden wir dringend gewarnt, dass –Vorsicht! - nicht alle Steine in denKarten aktenkundig seien. Daher vielMotor, aber bei flauem SW kein wirk-licher Spaßverderber. Die schwedischeKüste hat uns am besten gefallen, sie

Cat man do aufder ARC Baltic

Großes Bild oben:wie immer über die Toppen geflaggt,hier als Gäste des größten Yachtclubsin Finnland (Nyländska Jaktklubben)mit eigener Insel direkt in Helsinki. ImHintergrund das Clubhaus.

oben links: Helsinki - Parade ofSailsder ARC-Flotte

links: guter Westwind zwischen Tallinund St. Petersburg bietet immer wiederGelegenheit den Monos das Ge-schwindigkeitspotential einerCATANA zu demonstrieren.

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34 Mehrrumpfbo-o-te

ist - insbesondere um Stockholm - be-lebter.

Die Häfen / Städte:

Rönne, Südhafen: schlechtester Hafender Tour, wirklich nur, wenn es nichtanders geht. Bornholm natürlich im-mer jede Reise wert. Nicht verpassen:Hammerhus und die Lakritze ausSvaneke.

Visby: schickes kleines Städtchen mitsehr ausgelassener Hafenpromenade.

Gotska Sandön: Ankerplatz taugt nurbei entsprechender Windrichtung.Wirklich schöne Insel mit ganz gran-diosem und langem Sandstrand. Die

Robbenstation: doch etwas armselig,wenn man schon mal auf Helgolandwar - vermutlich weniger Robben alsin Hohe Düne.

Tallin: die größte Überraschung aufder Reise. Ein unbedingtes Muss! !Tolle Stadt, tolle Menschen. Unbe-dingt ein paar Tage einplanen. Nichtverpassen: Die "Olde Hansa" und ihresanitären Einrichtungen.

St. Petersburg: Die Perestroika zeigtsich im Wesentlichen durch McDo-nald, Louis Vuitton und Prada - sonstwie immer: grandiose Historie, gran-diose Bauten, aber noch viel Probleme.Nicht verpassen: der Irish Pub gegen-über der Admiralität.

Helsinki: Gnadenlos teure Stadt mitwenig Flair, aber großartiger Yacht-club, auf einer Insel mitten im Hafender Altstadt. Nicht verpassen: denSuppen-Stand in der alten Markthalleam Hafen.

Mariehamn: eine Kleinstadt, wie sieüberall auf der Welt sein könnte. Ma-rinemuseum und der Großsegler"Pommern" durchaus sehenswert.

Stockholm: Grandios, leider auf derTour zu kurz gekommen. Vom Wasa-Museum waren alle begeistert - istauch schick gemacht, hat mich nurnicht interessiert. Die Stadt selbst hatunglaublich viel zu bieten - empfehle4-5 Tage. Wir waren im königlichen

Events

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35Mehrrumpfbo-o-te

obere Reihe v. l. n. r. :Wie hier in Visby waren immer gemein-same Liegeplätze durch die Veranstalterorganisiert/ zufälliges Treffen in einerAnkerbucht bei Nötholmen (Finnland)mit gemeinsamen Anleger/ auch dieFähren fahren nach Mariehamn

Mitte: die alte Markthalle am Hafenvon Helsinki/ Stockholm erfordertdefinitiv eine weitere Reise - hierStortorget in der Altstadt/ der KaufderFilzmütze in Tallin zahlt sich aus.

Unten: St. Petersburg - die Brunnen vonPeterhof/ Finnische Schären - nach demEinklarieren in Haapasaari einRundflug mit der Drohne

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36 Mehrrumpfbo-o-te

Die Tour:Yachtclub untergebracht. Da liegt undtrainiert die AC-Kampagne derSchweden, nett, aber bis zur Innen-stadt braucht man leider ca. 30-40minmit dem ÖPNV.

Kalmar: bei Ostwind eine Katastro-phe, da vollkommen ungeschützt ge-gen Schwell. Im dortigen Schloss habeich gelernt, dass Schweden über vieleJahrzehnte von Alkoholikern undschizophrenen Paranoikern regiertwurde - und dann hat noch einer dieWasa gebaut. Empfehle die gegenüberliegende Insel Borgholm

. . . .und sonst?

Eine Herausforderung für uns war derhäufige Wechsel der Gäste, dernaturgemäß in den Häfen stattfindet.Das war schon eine gewaltige Unruhemit dem Ein- und Ausräumen, demSaubermachen und dem Verpro-viantieren und natürlich dort, wo mandie kostbare Zeit als Landtouristverbringen will - da haben wir nochOptimierungspotential.

Im Ergebnis:

Schicke 7 Wochen mit hohemErfahrungszuwachs. Im Büro nixangebrannt - Telefon und Email undInternet habe ich auch an Bord.Vermisst hat mich ohnehin keiner.Sollte mir das zu denken geben? Ichglaube, nein. Auf dem Sterbebett hatnoch nie einer gesagt:

Mein Gott, ich war zu wenig im Büro.

Die Flotte im Königlich Schwedischen Segelclubin Saltsjöbaden

Events

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37Mehrrumpfbo-o-te

Als wir uns entschieden hatten, an der

Zubringerregatta zum IMM 2015

nach Halden teilzunehmen, ging es

uns um den Spass daran, dabei zu

sein. Dass wir am Ende den 1 . Platz

in der Nordsee-Gruppe machen wür-

den – damit hatten wir wirklich nicht

gerechnet.

Nachdem wir aus dem NOK gekom-men waren, uns für den inneren Wegentschieden und in der Förde bei SW-W 4 bis 5 Bft. das erste Reffe eingelegthatten, glaubten wir, gut gerüstet zusein – wurden allerdings in derEckernförder Bucht eines Besserenbelehrt, als es bis zu 6 Bft aufbriste, inBöen sogar auf 8: wir reagierten mitReff 2 und weiter gings. Doch dieFlensburger Förde wartete mit Böenauf, die länger anhielten und stärkerwurden (8-9). Daher suchten wireinen Hafen, um das Ganze abzuwet-tern. Fyn Havn schien uns geeignet,also ´rein und erst mal ´was schönWarmes zum Essen machen. Jensmusste seine neue Segelkleidung be-reits wechseln: sie war nass!

Während wir uns noch darauf freuten,den Tag bei gutem Essen gemütlichRevue passieren zu lassen, dazu einenWein zu genießen, hielt Jens plötzlichden Zapfhahn des Weinkanisters inder Hand und – Platsch! - ergoss sichunser Wein über Jens, die Polster, sei-ne gesamte „Ecke“.

Sekunden später das Wichtigste zu-erst: den Rest des Weins sichern -dann: Polster abziehen, Klamottenund alles, was etwas abbekommen hat,einweichen. Der (Rest-)Weinschmeckte; ein Waschtag folgte.

Von Fyn Havn ging es dann zunächsunter Segeln dann - bei umlaufend 1bis 2 - unter Motor weiter durch denSvendborg Sund und an die Westseitevon Langeland, wo wir bei S-SW 2-3unseren ersten Spi-Versuch starteten.Mit Erfolg! - Während der Vorberei-tungen bekamen wir Lutz mit seinerGlobine in Sicht, die in großer Ent-fernung vorbei fuhren.

Bereits vor der großen Storebeltbroebegann der Wind von WSW auf Westund noch weiter zu drehen; wir be-schlossen daher in der Bucht vorKerteminde vor Anker zugehen. Amnächsten Morgen – wir hatten geradedas Ankerauf-Manöver beendet – sa-hen wir „Globine“, aus Kertemindekommend, wieder. Nachdem wir unsbegrüßt und über unsere Ziele ausge-tauscht hatten, war das Frühstück be-endet und wir fuhren eine Weilenebeneinander, bis wir beschlossen,unseren Spi zu setzen – der Windhatte aud WSW rückgedreht. Na,kleines Race gefällig? Tja, „Globine“ist schneller. Also Motor? Ach, egal... .

Regenwolken ziehen herauf, als Sam-soe gerade achteraus zu bleiben be-ginnt. Mit SW 1-2 schleichen wirüber die Aarhus-Bugt und schaffen eszwischen zwei Schauern weiter nachNorden, bis uns kurz vor Grenaa dochnoch ein Schauer erwischt.

Von Grenaa ging es bei SW 3-4 Rich-tung Laesoe und – da der Speed gutwar – noch bis zur schwedischen

Küste, etwas südlich von Göteborg. InVallda Sandön Trinkwasser gebun-kert, dann weiter nach Ockerö, umFrischwaren einzukaufen, von dortgings nach Marstrand.

Danach gingen wir ´raus aus denSchären und nahmen bei frischenSW-W von 4-5 Bft. Kurs auf die SydKoster-Inseln, wo wir auf Reter Rei-chelt mit seinem Trio trafen. Ein Er-eignis, das einen sehr netten Abendmit Abendessen und Wein zur Folgehatte, der nahtlos in einen – immernoch netten – Morgen überging, be-vor wir schließlich unsere Kojen fan-den. Aus denen erhoben wir uns dannauch erst spät wieder, um eine Anker-bucht aufzusuchen, die Peter emp-fohlen hatte.

Zusammen mit Peter besuchten wirdann noch Strömstadt, was Stress purbedeutete – überall Norweger (Rück-sicht? - Na, ja...). Anlegemanöver ge-glückt, duschen, Essen gehen, amnächsten Tag weiter und tolle Was-sertankstelle gefunden – kein Schlep-pen der Kanister!Nach zwei Tagen fuhren wir weiternach Halden und – da es noch Zeit istbis zum Beginn des IMM – am Hafenvorbei bis zum Ende des Idefjorden,um dort zu ankern, auch ein wenig zuSegeln – wenn´s ging – bis es Zeitwar, zum Beginn des IMM nach Hal-den zu gehen.

Wir freuen uns über den tollen Preis!Herzlichen Dank!

Tri-Nali segelt

mit Jens Risch

& Carsten

Rohde zum

IMM nach

HaldenText: Carsten RohdeBild: H. Scheppelmann

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38 Mehrrumpfbo-o-te38 Mehrrumpfbo-o-te

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Ausgabe 156:

21 . November 2015

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