9/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Topstory: 54. Landeswasserdienst- leistungsbewerb, 12 „Wasser marsch!“ „Wasser marsch!“ Neues Ausbildungszentrum für unsere Jugend in Altenmarkt Neues Ausbildungszentrum für unsere Jugend in Altenmarkt Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 9 · 2010 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 9 · 2010 Porträt: Dr. Hofer, General- direktor der EVN, 16

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Neues Ausbildungszentrum für die NÖ Feuerwehrjugend, 29. Brandschutztag in Stockerau, Krems: 54. Landeswasserdienstleistungsbewerb, Porträt: Dr. Burkhard Hofer, Generaldirektor der EVN, Ein Plüschtier im Feuerwehreinsatz, Feuerwehr-Peers: Betreuung nach schrecklichen Einsätzen, Made in Austria: Der neue AT von Rosenbauer, Airbus-Bergung am Flughafen Wien-Schwechat, NÖ Landes-Feuerwehrschule, Pumpen und Generatoren – Tipps für Maschinisten, Ein Brandversuch der Extraklasse, Cobra übt mit Feuerwehr, Säureunfall in Baden, Unwetterchaos in Niederösterreich, Ein junger Afrikaner lebt für die Feuerwehr

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Topstory:54. Landeswasserdienst-leistungsbewerb, 12

„Wasser marsch!“„Wasser marsch!“Neues Ausbildungszentrumfür unsere Jugend in AltenmarktNeues Ausbildungszentrumfür unsere Jugend in Altenmarkt

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren9 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren9 · 2010

Porträt:Dr. Hofer, General-direktor der EVN, 16

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Jugend ist unser Kapital, Jugendist unsere Zukunft. Daher istes nur recht und billig, wennwir den jungen Menschen so gutwir eben können, auf ihremWegins Erwachsenwerden helfen.Die Zukunft ist etwas, das wirnur meistern können,wennwir bereit sind, zu gestalten.Wir müssen darauf schauen,dass wir der Jugend ein Umfeldbieten, in dem sie sich positiventwickeln kann.

Mit der Eröffnung des Neu-bzw.Umbaues des Hauses derNÖ Feuerwehrjugend hat derNÖ Landesfeuerwehrverband einZeichen in Richtung Zukunftgesetzt.Welchen Stellenwert dieJugendarbeit in unserem Landhat, das beweisen nicht nur dievielen Gäste, die sich am Eröff-nungstag davon überzeugenkonnten, wie gut gelungen dasneue Haus ist. Dass ihnen dieJugend ein wichtiges Anliegen ist,das bekunden zahlreiche Institu-tionen und Firmen durch ihr akti-ves Mithelfen am Zustandekom-men des Projektes.

Danke an das Land Niederöster-reich: 100.000 Euro „schwer“ istdie Unterstützung des Landes fürunser Jugendprojekt geworden.Damit kannman eine ganzeMenge anfangen. Aber nicht nurdem Land gilt mein und unseraller Dank. Die Raiffeisen Holdinghat sich in unglaublich großzügi-gerWeise als Spender eingestellt,die GemeindeYspertal, das StiftMelk, die Feuerwehrkuraten undviele andere habenmitgeholfen,dass sich unser Haus der NÖFeuerwehrjugend nicht nur neugestaltet, sondern auch modernadaptiert präsentiert.

Unseren jugendlichen Mitglie-dern steht mit demHaus derFeuerwehrjugend eine moderneStätte für Ausbildung und Frei-zeitgestaltung zurVerfügung, dieösterreichweit ihresgleichensucht. Im wunderschönen Am-biente des Yspertales erwartendie Buben undMädchen im Alterzwischen 10 und 15 Jahren viel-fältige Möglichkeiten. Sie werdenhier nicht nur auf den Einsatz-dienst vorbereitet, sondern ler-nen auch ein kameradschaftli-ches Miteinander.

Hier erlernen unsere Nachwuchs-kräfte spielerisch, dass Ausbil-dung wichtig und notwendig ist,dass sich Feuerwehrleute im Ein-satzfall aufeinander verlassenkönnenmüssen.

Es ist beeindruckend,wie vieleMenschen die 1.648 freiwilligenFeuerwehren unseres Landesalljährlich durch Spenden allerArt unterstützen. Anders könntenviele Einsatzgeräte nicht mehrfinanziert werden. Trotz allemkann kein Geld derWelt denMenschen und dessen helfendeHände ersetzen. Um die Schlag-kraft der NÖ Feuerwehren auchin den nächsten Jahren nochgarantieren zu können, brauchenwir weiterhin viele engagierteHelfer.

Mögen also neben Ausbildungund Gemeinschaftserlebnis auchFreude und Frohsinn das Haus derNÖ Feuerwehrjugend erfüllen!

Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandes

Die Jugend hat ihr Haus

Wir müssen derJugend ein Umfeldbieten, in demsie sich positiventwickeln kann.

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Brandaus: Inhalt

Sie werden in den kommenden JahreneinewichtigeRolle imSicherheitsgefüge

Niederösterreichsspielen. Durch ihrenpersönlichen Einsatzwerden sie Menschenin Not helfen undeine starke Gemein-schaft innerhalb ihrerFeuerwehren bilden.Die Rede ist vonden Burschen und

Mädchen der NÖ Feuerwehrjugend.

Um sie auf den aktiven Feuerwehr-dienst bestmöglich vorzubereiten,wurde bereits vor vielen Jahren einAusbildungszentrum in Altenmarkt imYspertal geschaffen. Im Zuge einer not-wendigen Generalsanierung wurde dasHaus komplett umgebaut. Kein Steinblieb auf dem anderen. Nach Abschlussder Bauarbeiten wurde das Haus kürz-lich von LBD Josef Buchta und LR Dr.Stephan Pernkopf feierlich eröffnet.Mehr dazu auf den Seiten 6 bis 8.

DasTor zurWachau – oder auchKrems genannt – war Schauplatz desdiesjährigen Landeswasserdienstleis-tungsbewerbes. Das Organisations-team der FF Krems legte sich mächtigins Zeug, um den Bewerbsteilnehmernvier schöne Tage auf der Donau zubieten. Hervorragende Zeiten und vielefehlerfreie Fahrten im Zillen-Einer undZillen-Zweier Bewerb sind eindeutigerBeweis für die hervorragende Ausbil-dung imWasserdienst.

Als ein Hapag Lloyd Airbus vor zehnJahren zum Landeanflug auf denSchwechater Flughafen ansetzte,rechnete von der Flughafenfeuerwehrwohl niemand damit, dass Augenblickespäter eine einzigartige und spektakuläreFlugzeugbergung einsetzen könnte.

Über all das und noch viel mehrberichten wir ausführlich auf denkommenden Seiten.

Unsere Zukunfthat ein Dachüber dem Kopf

Euer Alexander Nittner

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Neues Ausbildungszentrum für die NÖ Feuerwehrjugend 6

Ankündigung: Freiwilligenkonferenz in Tulln 10

29. Brandschutztag in Stockerau 11

Krems: 54. Landeswasserdienstleistungsbewerb 12

Porträt: Dr. Burkhard Hofer, Generaldirektor der EVN 16

Brandaus: NewsKurzmeldungen 38

Foto-Galerie 40

Cobra übt mit Feuerwehr 42

Säureunfall in Baden 43

Unwetterchaos in Niederösterreich 44

Brandaus: DialogEin junger Afrikaner lebt für die Feuerwehr 46

Jugend 48

Brandaus: AlbumVermischtes 52

Historisches: Zaunlücken der Geschichte — Teil 2 54

Brandaus: RubrikenCartoon „Flo & Co“ 49

NÖ Landes-Feuerwehrschule 29

Vorwort 3

Kontakte im NÖ LFKDO 58

Brandaus: WissenEin Plüschtier im Feuerwehreinsatz 18

Feuerwehr-Peers: Betreuung nach schrecklichen Einsätzen 21

Das WLFA-K der Feuerwehr Klosterneuburg 23

Made in Austria: Der neue AT von Rosenbauer 25

Airbus-Bergung am Flughafen Wien-Schwechat 27

NÖ Landes-Feuerwehrschule 29

Pumpen und Generatoren – Tipps für Maschinisten 30

Ein Brandversuch der Extraklasse 32

Der „Assistent“ des Einsatzleiters 36

Brandaus: Topstories

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Brandaus: TopstoriesBrandaus: Topstories?? ???

Finanzminister Pröll sorgtfür Entbürokratisierung

„Für die tausenden ehren-amtlichen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter sowieFunktionäre der Freiwilli-gen Feuerwehr tritt ab so-fort eine neue und verein-fachte Regelung zur Ver-steuerung der Aufwands-entschädigungen inKraft“, teilt Vizekanzlerund Finanzminister DI Jo-sef Pröll in einem Schrei-

ben an den Präsidentendes Österreichischen Bun-desfeuerwehrverbandesLBD Josef Buchta mit.

Text und Foto:

Franz Resperger, NLK Pfeiffer

„Mir war und ist es ein per-sönliches Anliegen, sich beiden unzähligen freiwilligenHelfern, die in jeder Notlage

rasch regieren und unzähli-gen Menschen helfen, er-kenntlich zu zeigen. Jene, diesich Tag für Tag für die Si-cherheit der Österreicherin-nen und Österreicher einset-zen, haben nun weniger bü-rokratischen Aufwand unddamit mehr Zeit zumHel-fen“, heißt es in der Mittei-lung weiter. Das Bundesmi-nisterium für Finanzen hatmit dieser modernen undzeitgemäßen Regelung raschund effizient auf die Heraus-forderung der Gegenwartreagiert.Der selbstlose Einsatz der

österreichischen Feuerweh-ren sei tragendes Elementunserer Gesellschaft. Insbe-sondere freiwillige Helfer, dieDank ihres uneigennützigenEinsatzes rasche Hilfe inNotlagen und Gefahrensi-tuation gewährleisten, ver-dienten unser aller besonde-ren Respekt und unsere auf-richtige Anerkennung, meintder Vizekanzler. „Unser An-

liegen war und ist daher, ge-rade jenenMenschen, die soviel für unser Land tun, ent-gegenzukommen und fürdiese Zielgruppe steuerlicheBelange so einfach wie mög-lich zu gestalten.“Ziel dieser Regelung seien

Entbürokratisierung undeinfacheVerwaltungswegefür die Freiwillige Feuerwehr.Damit bleibt den Helfernmehr Zeit, um der heimi-schen Bevölkerung zu hel-fen. „Im Namen der Österrei-cherinnen und Österreichernütze ich daher gerne dieGelegenheit, ummich beidenMitarbeiterinnen undMitarbeitern für Ihren uner-müdlichen Einsatz und Ihrerasche Hilfe in Gefahrensi-tuationen herzlich zu bedan-ken“, schließ Pröll undwünscht „alles Gute für Ihreverantwortungsvolle Tätig-keit“.

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Brandaus: TopstoriesBrandaus: TopstoriesYspertal: Umgebautes Haus der NÖ Feuerwehrjugend wurde feierlich eröffnet

Neues Ausbildungszentrumfür unsere Jugend

„Mögen Frohsinn undKameradschaft in diesesHaus einziehen!“ Mitdiesen Worten eröffneteLBD Josef Buchta dasneu adaptierte Haus derNÖ Feuerwehrjugend inAltenmarkt im Yspertal.Nicht nur die Jugend warseiner Einladung gefolgt,auch zahlreiche Vertreterder Partnerorganisationen,

Freunde und Gönner derNÖ Feuerwehren warengekommen, um das fertigeWerk zu bewundern.

Text: Angelika Zedka

Fotos: A. Nittner, F. Reiner

Bürgermeister LAbg. KarlMoser bezeichnete das neueHaus als „Meilenstein imMosaik jener Bereiche, in

denen sich unsere Gemeindebesonders engagiert: im Bil-dungsbereich.“ Er dankteseinem ehemaligenVizebür-germeister OBR Ing. JohannLandstätter, dessen Initiativees zu verdanken ist, dass die-ses Projekt vor mehr als 30Jahren überhaupt geborenwurde. An LBD KR JosefBuchta überreichte er eineDank- und Anerkennungsur-

kunde der MarktgemeindeYspertal. „Du hast Dich mas-siv eingesetzt, dass die NÖFeuerwehrjugend auch inZukunft hier ihre Ausbildungvervollständigen kann,“ be-gründete er die Ehrung fürden Landesfeuerwehrkom-mandanten, der diese alsAuszeichnung für alle seineMitstreiter entgegennahm.

Partner Raiffeisen alsgroßzügiger SpenderAls großzügiger Partner

der NÖ Feuerwehren kamauch Raiffeisen-Generaldi-rektor Mag. Erwin Hamese-der zuWort. Er lobte die tolleschulische Infrastruktur imYspertal. „Hier steht dieUmwelt imMittelpunkt unddas ist ein wichtiges Zeichen.Die Jugend lernt hier Naturbegreifen.“ Schnell undqualitativ richtig helfen seidas Ziel der Partnerschaftzwischen NÖ Feuerwehrenund Raiffeisen. „Das wollenwir gemeinsam umsetzen.“„Es wäre vieles unmöglich

ohne die Freiwilligenorgani-sationen“, betonte Hamese-der. „Was da geleistet wird,das wäre nicht zu bezahlen!“Er freue sich, dass sein

Unterstützung: Raiffeisen-General Hameseder überreicht Scheck an Buchta

Feierliche Segnung durch LFKUR Holpfer Das neue Haus der NÖ Feuerwehrjugend

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Erst durch die vielen Spender wurde der Umbau möglich gemacht

�Raiffeisen LandesbankNÖ-Wien

�Fa. Brucha�Fa. Dewitt�Fa. IGB�Fa Isover�NÖ Landwirtschafts-

kammer�Land Niederösterreich�Feuerwehrkuraten�LAbg. Bgm. Karl Moser,

Bürgermeister inYspertal�Fa. Porr�Stift Melk�Private Spender

Information

Dank an die Spender

Unternehmen einenBaustein zumHaus derNÖ Feuerwehrjugend beitra-gen durfte und überreichteeinen Scheck über 30.000Euro. „Dieses Haus und dieJugendarbeit stehen imMittelpunkt unserer Partner-schaft“, sagte der Manager.Entscheidend sei, was indiesemHaus passieren wird.Es gehe darum, hier zulernen, Verantwortung zuübernehmen und damitumzugehen. „Die sozialeKompetenz unserer jungenMenschen wird an diesemOrt gefördert“, sprach Ha-meseder die Jugendlichendirekt an: „Ihr seid Zukunft.Diese Zukunft zu bewältigen,das sollt ihr hier lernen!“

100.000 Euro-Zusagedurch das Land NÖ„Wir leben in einem geseg-

neten Land“, stellte Landes-rat Dr. Stephan Pernkopffest, indem er einenVer-gleich mit der derzeitigenHochwassersituation in Pa-kistan anstellte. „Dort sind20 MillionenMenschen ob-dachlos, bei uns gibt es Hil-fe“, brachte er die Dramatikauf den Punkt. Es müsseauch in Zukunft so bleiben.Mit dem Dank an die Feuer-wehrjugend – „Wir brauchenProfis für die Zukunft unddas seid Ihr!“ – und an alleNÖ Feuerwehren überbrach-te er die frohe Botschaft: DasLand Niederösterreich wird100.000 Euro für das Hausder NÖ Feuerwehrjugendlocker machen.Die feierliche Segnung des

Hauses nahm Landesfeuer-wehrkurat P. Mag. StephanHolpfer vor. Und er wartetemit einer besonderen Über-raschung auf: „Mein Kirchein BadVöslau wird renoviert.Das Podium für die Kirchen-bänke wurde erneuert. DasHolz für dieses Podiumstammt aus dem Jahr 1870,ist also fast gleich alt wie derNÖLandesfeuerwehrverband.Und genau aus diesemHolzhabe ich die Kreuze für dasHaus der NÖ Feuerwehrju-gend anfertigen lassen.“ Einekraftvolle Symbolik wohl.Mit seinenMitbrüdern aus

dem Stift Melk hat er eineZimmereinrichtung für dasHaus gespendet.

Helfen zeugt vonmenschlicher QualitätLBD Josef Buchta blieb es

vorbehalten, zu danken.„Die Freiwillige Feuerwehrunseres Landes ist eine großeFamilie. Zu einer Familie ge-hören Kinder, die allzu raschheranwachsen. In dieser Zeitdes Heranwachsens werdendiese jungenMenschen inder Feuerwehr mit Gemein-schaftssinn und Kamerad-schaftsgeist konfrontiert.Tugenden, die sie zu

Erwachsenen heranreifenlassen, denen Egoismus undEigensucht fremd sind“,meinte er. Die Bereitschaftanderen zu helfen, zeugevon besonderer menschli-cher Qualität.Sein Dank richtete sich an

alle Förderer und Spender,ohne „deren Hilfe es nichtmöglich gewesen wäre, die-ses Haus der Feuerwehrju-gend in derartiger Form zurevitalisieren.“ Er dankteaber auch seinen Funktionä-ren, die ihn in diesemVorha-ben unterstützt haben.

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Brandaus: Topstories8

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Außen: So präsentiert sich das neue Haus NÖ Feuerwehrjugend

Saftige Wiesen, Wald soweit das Augereicht, rauschende Bäche – Idylle pur.Eingebettet im romantischenYspertal hat der NÖ LFV für dieEinsatzkräfte der Zukunft ein mitallen Finessen ausgestattetes Aus-bildungs- und Freizeitzentrum mitUnterstützung des Landes Nieder-österreich geschaffen.

Text: Franz Resperger, A. Nittner

Fotos: Alexander Nittner

Im Haus der NÖ Feuerwehrjugend er-warten die Buben und Mädchen im Alterzwischen zehn und 15 Jahren vielfältigeMöglichkeiten. So werden sie nicht nurauf den Einsatzdienst, sondern vor allemauch auf ein kameradschaftliches Mitei-nander vorbereitet. Bei Schulungen undGesprächen versuchen die Feuerwehrju-gendführer zu vermitteln, dass sich Feu-erwehrleute im Einsatz aufeinander ver-lassen können müssen.

Großes Augenmerk wird bei der Ju-gendausbildung auch auf die Vorberei-tung für Katastropheneinsätze gelegt.Bei einem am Haus der Feuerwehr-jugend vorbei fließenden Bach lernendie Burschen und Mädchen unter ande-rem auch den Bau von Behelfsstegen

sowie den Umgang mit Werkzeug undSeilmaterial.

NebenspannendenLern-undÜbungs-stunden im technisch perfekt ausgestat-teten Seminarraum, bietet die neue Aus-bildungsstätte aber auch genügendMöglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Ob beim Lagerfeuer am Zeltplatz, beiAusflügen insYspertal oder beim sportli-chen Wettkampf. Abenteuerstimmungist jedenfalls garantiert. Nicht zuletztdurch ein Matratzenlager im Dachge-schoß.

Eine moderne Küche, ein großzügigerSpeisesaal, fünf Zweibettzimmer fürGäste und Feuerwehrjugendführer so-wie modernste Sanitäranlagen rundendas Angebot im Haus der NÖ Feuerwehr-jugend ab.

Das ist das neue Hausder NÖ Feuerwehrjugend

Nach zweijähriger Bauzeit ist es nun endlich soweitAusbildungszentrum:

... und gemütliche Zimmer

… ein großer Seminarraum …

Innen: Moderne Sanitäranlagen, ....

�Schritt 1:www.feuerwehrjugend-noe.at

�Schritt 2: Termin reservierenDie Terminkalender-Ansicht zeigtnicht nur die freien Termine, son-dern auch die zukünftigen Reser-vierungen an. Möchte man nuneinen Termin reservieren, klicktman auf den Button „ich möchteeinen Termin reservieren lassen“.Wenn man das aufgerufene Einga-befeld korrekt ausgefüllt und eineE-Mailadresse angegeben hat, er-hält man innerhalb kürzester Zeitden „Aktivierungskey“, der im Ein-gabefeld „ich möchte meinen Akti-vierungskey eingeben“ eingetragenwerden muss. Die Reservierung wirddaraufhin vom virtuellen Teamund vom zuständigen Sachbear-beiter des Landesfeuerwehrver-bandes kontrolliert. Nach erfolgterFreigabe erscheint im Terminka-lender bei Status ein grüner Punkt.

Information

Wie kann ich einen Termin imHaus der NÖ FJ reservieren?

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9Brandaus: Topstories

Brandaus 9 · 2010

Tulln: Am 24. 9. 2010 findet der Hochwasser-Infotag statt

Pflichttermin für alle, dievom Hochwasser betroffen sindBin ich vom Hochwasser gefährdet?Wie kann ich mich schützen? WelcheFörderungen gibt es für den Hoch-wasserschutz?

Um Fragen wie diese zu beantworten,veranstaltet das Land Niederösterreichgemeinsam mit dem NÖ LFV, dem NÖZivilschutzverband und der NÖ Landes-Feuerwehrschule, am Freitag, den 24.September 2010, einen Hochwasserin-formationstag.

Parallel zur Produktschau und denVorführungen am Freigelände finden imFestsaal der NÖ Landes-FeuerwehrschuleImpulsreferate zu verschiedensten Hoch-wasserthemen statt. Die Veranstaltungwird um neun Uhr von LR Dr. Pernkopf,LBD KR Buchta und dem Präsidentendes NÖ Zivilschutzverbandes LAbg. Ing.Hofbauer eröffnet. Der Hochwasser-Infotag findet bei jeder Witterung statt.

September24 FR

�Impulsreferate für Behördenvertreter, Einsatzorganisationenund Bevölkerung09:00 Eröffnung durch LR Dr. Pernkopf, LBD Buchta, LAbg. Ing. Hofbauer09:30 Bin ich durch Hochwasser gefährdet?10:00 Wichtige rechtliche Grundlagen im Hochwasserfall10:30 Grundlagen fur die Hochwasseralarmplanung11:00 Private Maßnahmen im Hochwasserfall11:30 Fördermöglichkeiten von vorbeugenden Hochwasserschutzmaßnahmen12:00 Fördermöglichkeiten fur privaten Hochwasserschutz13:30 Hochwasservorsorge in Niederösterreich14:00 Wie sage ich es dem Burger? Risikokommunikation14:30 Eigenvorsorgen der Burger15:00 Kein Bach in der Nähe - trotzdem Hochwasser - was tun?15:30 Erfahrungen im Realeinsatz16:00 Versicherung von Hochwasserschäden

�Praxisbezogene Schutzmaßnahmen�Informationen, Hochwasserratgeber�Aussteller präsentieren mobilen Hochwasserschutz, Sandsäcke undSandsackersatzsysteme, etc.

Programm

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Brandaus: Topstories10

Brandaus 9 · 2010

22. und 23. Oktober: Große Freiwilligenkonferenz in Tulln

Wird das Ehrenamt dienächsten Jahre überleben?

Wird das freiwillige Feuer-wehrwesen auch noch dienächsten Jahre und Jahr-zehnte überleben? Werdensich weiterhin genügendMenschen für die ehren-amtliche Hilfe interessie-ren? Wie können Menschenfür die unbezahlte Mitar-beit gewonnen werden?Fragen über Fragen, dieam 22. und 23. Oktobermit hochrangigen Expertenin Tulln diskutiert werdensollen — im Rahmen einerinternationalen Freiwilli-genkonferenz.Titel: „Ehrenamt 2.0Visionen mit Zukunft“.Neugierig geworden?Dann melde dich ganzeinfach an:www.katastrophenschutz-noe.at

Text: Franz Resperger

Foto: Mathias Seyfert

Das Freiwilligenwesen stehtvor großen Herausforderun-gen, auch in Niederöster-reich. Längst vorbei dieZeiten, wo es für viele jungeMenschen ein Muss war, dieFeuerwehr im eigenen Ort zu

verstärken. Noch muss manangesichts der jüngstenNachwuchszahlen nicht inPanik ausbrechen. Für über-schäumende Freude bestehtjedoch auch kein Grund.Denn die jahrelang steil nachoben zeigende Kurve bei denNeuanmeldungen verflachtzusehends. Die Ursachendafür sind vielfältig. Darüberund vor allem wie man die-sem Trend entgegewirkenkann, werden wir uns in derFreiwilligenkonferenz denKopf zerbrechen.

DiskussionsrundeUnter der Patronanz der

Abteilung für Katastrophen-und Zivilschutz der NÖ Lan-desregierung (AbteilungIVW4), wollen wir am 22.und 23. Oktober über dieneuen Herausforderungenim Freiwilligenwesen disku-tieren. Mit dabei auch Vertre-ter von Rettungsorganisatio-nen aus dem benachbartenSüdmähren.

Unter anderem wollen wirden Wert des Ehrenamts inder Wirtschaft beleuchten.Dazu referiert Österreichswohl bekanntester Unter-

nehmensberater, Dr. OthmarHill. Gründer der „HILLInternational“, einer welt-weit tätigen Unternehmens-beratung.

Mit großer Spannungwerden auch die Ergebnisseder größten Umfrage imdeutschsprachigen Raumzum freiwilligen Feuerwehr-wesen erwartet. ChristianKoller, FF-Mann und Absol-vent der DonauuniversitätKrems hat monatelang re-cherchiert, welche Führungs-kompetenzen durch einEhrenamt erworben werden.

Nicht minder neugierigmacht der Programmpunkt„Soziale Netzwerke im Web2.0 – Fluch und Segen“.Mag. Alexandra Wögerbauer-Flicker von der Donauuni-versität wird gemeinsam mitjungen Feuerwehr- undRettungsmitarbeitern überChancen und Risiken vonFacebook, Netlog und Co. re-ferieren. Wie rasch Meldun-gen im weltweiten Netz ver-breitet werden können, wirddie Gruppe mit einer Live-Demonstration beweisen.

Größte Bedeutung wirdkünftig der Mitgliederwer-

bung zukommen. Wiekönnen interessierte Men-schen für Feuerwehren oderRettung begeistert werden.Auch darüber werden Spit-zenvertreter der einzelnenOrganisationen in Tullndiskutieren.

Der Samstag steht dannganz im Zeichen verschiede-ner Workshops.

Themen:�„Mit den Augen der Jungen“�„MigrantInnen als Chance“�„Welche rechtlichen Rah-

menbedingungen brauchtdas Freiwilligenwesen zurlangfristigen Absicherung?“

�„Karrieremotor Ehrenamt?“�„Soziale Organisationen

und Soziale Medien“

Freitag, 22. Oktober�9.30 Uhr Eröffnung durch

Landesrat Dr. StephanPernkopf

�12.30 Uhr Mittagessen�Ende: 17 Uhr

Samstag, 23. Oktober�9.00 Uhr

Start der Workshops�12.30 Uhr Mittagessen�14.00 Uhr Konferenzende

Anmeldung unter:www.katastrophenschutz-noe.atFeuerwehrmitgliederwerden gebeten in Einsatz-uniform zu erscheinen!

Wie geht es mit dem Ehrenamt weiter? Die Antwort gibt es am 22. und 23. Oktober

Oktober2223

FR

SA

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11Brandaus: Topstories

Brandaus 9 · 2010

Ankündigung: 29. Brandschutztag in Stockerau

Das Seminar gilt als Fortbildung für Brandschutzbeauftragteund wird im Brandschutzpass eingetragen!

Seminar für BrandschützerDas Brandschutzforum NÖlädt auch heuer wiederBrandschutzwarte,Brandschutzbeauftragte,Sicherheitsfachkräfte,Feuerwehrführungskräfte,Planer, Behördenvertreterund Sachverständige zumBrandschutztag nachStockerau ein.

Text: Michael Tischleritsch

Foto: Rohrhofer

Experten der Feuerwehr,Behörden und Industriereferieren am 28. 10. 2010 im„Veranstaltungszentrum2000“ über folgende „heiße“Brandschutzthemen (Refe-renten in Klammer):

�Entwicklung undTrendsimVorbeugenden Brand-schutz (LFR Dietmar Fah-rafellner MSc, NÖ LFV)

�Risikobeurteilung durchdieVersicherung (Dr. Ha-rald Haymerle, Zürich Ver-sicherungs-AG)

�Photovoltaikanlagen(OBR Ing. Martin Mittne-cker, Brandverhütungsstel-le im LFV Burgenland)

�Berechnung zulässigerGeschoßflächen inner-halb vonHauptbrandab-schnitten (DI Herbert Ha-senbichler, Landesstelle fürBrandverhütung Steiermark)

�Brandschutz inVerkaufs-stätten (DI (FH) Bernhard

Haister, Katastrophen-schutz und Feuerwehr derStadt Graz – Ref. Vorbeu-gender Brandschutz undFeuerpolizei)

�„Homemelder“ – KeinErsatz für automatischeBrandmeldeanlagen!(DI Mario Kompacher,Landesstelle für Brandver-hütung Steiermark)

�Fluchtleitsysteme –Konzept zur praktischenUmsetzung (DI MarkusFellner, TU Wien, Abtei-lung Gebäude und Technik

�Alternativen zu Brand-und Rauchschutzab-schlüssen (Firma EffertzTore GmbH)Unterlagen zur Veranstal-

tung und Anmeldung sindunter www.noelfv.at im Be-reich „BrandschutzforumNÖ – Brandschutztag“ zufinden.

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Brandaus: Topstories12

„Und Schub, und Sc h„Und Schub, und Sc hTopleistungen beim 54.Landedienstleistungsbewerb in KreTopleistungen beim 54.Lande sdienstleistungsbewerb in Kre

Brandaus 9 · 2010

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13Brandaus: Topstories

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Text: C. Gruber, F. Resperger, A. Nittner

Fotos: FF Krems, A. Nittner

Mit feierlichenWorten eröffnete LBDSTVArmin Blutschden54.NÖ Landeswasser-dienstleistungsbewerb in Bronze undSilber sowie den 37. Bewerb um dasWas-serdienstleistungsabzeichen in Gold inKrems an der Donau. Zahlreiche Nen-nungen unterstrichen das große Interesseder NÖ Feuerwehrmänner und -frauenam sportlichen Ereignis auf der Donau.Die Freiwillige Feuerwehr Krems hattesich als Veranstalter gewaltig ins Zeuggelegt und bot den Teilnehmern unver-gessliche Bewerbstage.

WDLA in GoldLos ging es mit dem Bewerb um das

WasserdienstleistungsabzeicheninGold.Knotenkunde und Rettungsringzielwer-fen gaben die Einstimmung auf denpraktischenTeil. Im Alleingang galt es diesieben Meter lange Zille einige HundertMeter stromaufwärts zu stangeln. Nacheiner Wende und der simulierten Ret-tung einer Person, ruderten die Bewer-ber abwärts dem Ziel entgegen. Nach-dem körperliche Fitness gefordert war,wurde das theoretische Wissen abge-fragt. Bei einem mündlichen Test galt esFragen rund um das Zillenfahren im All-gemeinen, aber auch über Maßnahmenbei Hochwässern zu beantworten.

TeambewerbVon Donnerstag Nachmittag bis Sams-

tag Vormittag standen die Teambewerbeauf dem Programm. Je zwei Feuerwehr-mitglieder pro Zille versuchten so schnellwie möglich die ausgesteckte Strecke zupassieren. Neben Kondition war auchGenauigkeit gefragt. Schließlich galt esmöglichst fehlerfrei im Ziel anzukom-men.Wurde schlussendlich die Richtzeiterreicht und hielten sich die Missgeschi-cke in Grenzen, erlangten die Starter jenach „Wertungsklasse“ das bronzeneoder silberne Wasserdienstleistungsabzei-chen. Die schnellsten Zweier-Teams leg-ten Zeiten zwischen 07:10 und 07:30 vor.Ein Beweis für das hohe Leistungsniveauin diesem Bewerb.

Zillen-EinerNach den Teambewerben folgten die

Disziplinen Zillen-Einer und „Meister-Klasse“. Letztere ist sozusagen die „Kö-nigs-Disziplin“, wo nur die Besten desLandes antreten. Damit man in dieserKlasse um den Pokal mitfahren kann,müssen die Teilnehmer folgendes vor-weisen können: Einen Sieg, einen zwei-ten oder dritten Platz bei einem Landes-wasserdienstleistungsbewerb. ReinhardRenz von der FF Pöchlarn meisterte dieBewerbsstrecke in 04:48,38 und konntedamit den obersten Podestplatz in der„Meister-Klasse“ Zillen-Einer besteigen.

1500 Zillenbesatzungen

traten beim Bewerb

auf der Donau an

Brandaus 9 · 2010

Der Landeswasserdienstleistungsbewerb in Krems

ist Geschichte. Zwischen 26. und 28. August kämpften

1500 Zillenbesatzungen auf der Donau um die begehrten

Leistungsabzeichen in Bronze, Silber oder Gold. Das hohe

Leistungsniveau spiegelte sich in sensationellen Zeiten

wider. Ein Beweis für die hervorragende Ausbildung am

Wasserdienst-Sektor.

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Jahr 2002 erinnern, wo auch Krems vomJahrhunderthochwasser überschwemmtwurde. Es war beeindruckend, was dieFeuerwehren in diesen Tagen für dieMitbürger dieser Stadt geleistet haben.“

Landesrat Dr. Stephan Pernkopf wie-derum legte abermals ein Bekenntniszur Unauflöslichkeit des freiwilligenFeuerwehrwesens ab: „Die furchtbarenUnwetterkatastrophen in Pakistan unddie gigantischen Waldbrände zuletzt inRussland unterstreichen doch ganzdeutlich, wohin es führt, wenn keineflächendeckende Katastrophenhilfevorhanden ist. Wir brauchen in Nieder-österreich jeden Mann und jede Frau beider Feuerwehr. Die bewährte Schlagkraftmuss langfristig garantiert bleiben.“

SiegerehrungBei der Siegerehrung im Sepp-Doll-

Sportstadion lobte Landesrat Dr.Stephan Pernkopf nicht nur die Top-Leistungen der Wettkampfteilnehmer,

Die Schnellste am Wasser: KerstinLampl

Der Schnellste am Wasser: ReinhardRenz

Im Discozelt ging die Post ab

BürgermeisterempfangNach der Festmesse fanden sich zahl-

reiche Ehren- und Festgäste zum Bürger-meisterempfang ein. LBD KR Josef Buchtanutzte die Gelegenheit um sich bei vielenFeuerwehrmitgliedern sowie Vertreternanderer Einsatzorganisationen mit Aus-zeichnungen zu bedanken. Für dieKremser Bürgermeisterin Inge Rinke

Brandaus 9 · 2010

14 Brandaus: Topstories

Gruppenname . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feuerwehr Gesamt�BRONZE OHNE ALTERSPUNKTE / EIGENE1 Josef Aigner, Fritz Braunschweig . . . . . . . . Oberfuchsa 07:15,992 Thomas Birbaumer, Philip Thir . . . . . . . . . Gottsdorf 07:25,663 Christian Axmann, Sascha Fertl . . . . . . . . . Spitz 07:29,41�BRONZE MIT ALTERSPUNKTEN / EIGENE1 Rudolf Hauss, Anton Höllein . . . . . . . . . . . Petzenkirchen-Bergland 07:38,222 Anton Kremser, Harald Merkl . . . . . . . . . . . Krems/Donau 07:46,663 Peter Höchtl, Gerhard Schrefl . . . . . . . . . . Oberndorf i. d. Ebene 07:47,30�SILBER OHNE ALTERSPUNKTE / EIGENE1 Josef Aigner, Fritz Braunschweig . . . . . . . . Oberfuchsa 07:26,622 Christian Axmann, Sascha Fertl . . . . . . . . . Spitz 07:35,453 Martin Ringseis, Franz Zederbauer . . . . . . Palt 07:37,39�SILBER MIT ALTERSPUNKTEN / EIGENE1 Rudolf Swatek, Helmut Warta . . . . . . . . . . . Hohenberg 07:48,662 Rudolf Hauss, Anton Höllein . . . . . . . . . . . Petzenkirchen-Bergland 07:49,753 Fritz Pallinger, Manfred Rafetseder . . . . . . Zeillern 07:55,10�MEISTERKLASSE OHNE ALTERSPUNKTE / EIGENE1 Wolfgang Scharmer, Otto Zehetbauer . . . Wildungsmauer 07:15,612 Nikolaus Aigner, Michael Donabauer . . . . Schönbühel 07:18,913 Manfred Denk, Martin Unger . . . . . . . . . . . Melk 07:19,58�MEISTERKLASSE MIT ALTERSPUNKTEN1 Walter Bruckner, Helmut Buresch sen. . . Melk 06:49,472 Erich Oberleithner, Josef Riegler . . . . . . . . Neumarkt 07:00,793 Peter Höchtl, Johannes Kovac . . . . . . . . . . Oberndorf i.d. Ebene 07:10,09�ZILLEN-EINER ALLGEMEIN – FRAUEN / EIGENE1 Lisbeth Gröger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oberndorf i.d. Ebene 06:34,192 Astrid Zeilinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Radl 06:45,033 Stefanie Rotheneder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wiesenfeld 06:53,45�ZILLEN-EINER MEISTER – FRAUEN / EIGENE1 Kerstin Lampl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rabenstein 06:15,92�ZILLEN-EINER ALLGEMEIN / EIGENE1 Helmut Stierschneider . . . . . . . . . . . . . . . . . Spitz 05:00,882 Philip Thir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gottsdorf 05:11,873 Manfred Denk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wösendorf 05:15,42�ZILLEN-EINER MIT ALTERSPUNKTEN / EIGENE1 Anton Höllein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petzenkirchen-Bergland 05:08,002 Manfred Pfeffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kirnberg 05:15,803 Alfred Müllner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilpersdorf 05:20,59�ZILLEN-EINER MEISTER / EIGENE1 Reinhard Renz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pöchlarn 04:48,382 Herbert Starkl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Etsdorf 04:53,303 Matthias Auer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pöchlarn 04:54,56�ZILLEN-EINER MEISTER MIT ALTERSPUNKTEN / EIGENE1 Walter Bruckner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Melk 04:45,462 Josef Holl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mannersdorf 04:46,463 Hermann Zorko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klosterneuburg 04:48,88�BRONZE OHNE ALTERSPUNKTE – GÄSTE1 Robert Andraschko, Jozef Baska . . . . . . . . . KP PSP LEZAJSK 08:13,70�MANNSCHAFTSWERTUNG1 Spitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spitz 46:41,622 Oberfuchsa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oberfuchsa 46:41,913 Erla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erla 47:36,424 Mautern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mautern 47:37,105 Gossam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gossam 47:46,80

Ergebnisliste

54. Landeswasserdienstleistungsbewerb

waren die Bewerbe jedenfalls ein „her-ausragendes Beispiel für die Leistungsfä-higkeit der niederösterreichischen Feu-erwehren“. Die Stadtchefin strich dieenorme Bedeutung des Freiwilligenwe-sens hervor und betonte, dass man sichzu jeder Tages- und Nachtzeit auf dieFeuerwehren in diesem Land verlassenkönne: „Ich kann mich noch gut an das

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Viel Prominenz beim Bürgermeisterempfang mit Inge Rinke (Mitte)

Tolle Bewerbstage bei bestem Wetter

Siegerehrung im Sepp-Doll-Stadion

sondern auch die Organisatoren desWasserdienstleistungsbewerbes: „Daswar eine mehr als gelungene Auftakt-veranstaltung für die 150-Jahr-Feierlich-keiten der FF Krems im nächsten Jahr:„Ichweiß,wie viel Arbeit undHerzblut inder Planung einer solchen Großveran-staltung stecken. Die Mühe hat sich injedem Fall gelohnt. Dafür ein aufrichti-ges Dankeschön!“

Brandaus 9 · 2010

Brandaus: Topstories 15

Gruppenname . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feuerwehr Summe in Punkten�A-ALLGEMEIN1 BI Gerhard Donabaum . . . . . . . . . . . . . . . . Gossam 213,192 OBM Christian Stollnberger . . . . . . . . . . . . Rems 207,123 LMHarald Echl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mautern 204,854 LM Josef Dürauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mauternbach 203,785 LM Anton Kremser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VOEST Alpine Krems 202,04

Gruppenname . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feuerwehr Gesamt�GOLD ZILLENFAHREN / EIGENE1 Johann Sprengnagel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trasdorf 06:23,472 Gottfried Kössl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kröllendorf-Wallmersdorf 06:29,003 Hermann Zorko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klosterneuburg 06:29,72�GOLD ZILLENFAHREN / GÄSTE1 Reinhard Oppenauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . Polizei Linz 06:04,13

Ergebnisliste

37. Bewerb um das WDLA in Gold

37. Bewerb um das WDLA in Gold – Disziplin Zillenfahren (GDZ)

In dieselbe Kerbe schlug auch Landes-feuerwehrkommandant Josef Buchta. Erzeigte tiefen Respekt vor der organisato-rischen Leistung und betonte, dass eskeineSelbstverständlichkeit sei, sich vie-le Wochen und Monate der Planung ei-nerVeranstaltung zuwidmen:„Da stecktviel Teamwork, Fleiß und Idealismus da-hinter. Da müssen alle an einem Strangziehen, sonst funktioniert das nicht.“

Abschließend lobte Landesbranddi-rektor KR Josef Buchta die außerordent-lichen sportlichen Leistungen: „Es istimmer wieder eine Freude zu sehen, mitwie viel Engagement jeder einzelneTeilnehmer andenBewerben teilnimmt.Bewundert habe ich vor allem den Ehr-geiz der jungen Mädchen. Ich bin stolzdarauf, dass auch die Damen den Was-sersport entdeckt haben. Das ist eineBereicherung für die Feuerwehren.“Nunwar der großeMoment der Pokal-

übergabe gekommen. LBD KR JosefBuchta und Landesrat Dr. Stephan Pern-kopf gratulierten den Bewerbsteilneh-mern und überreichten die begehrtenLeistungsabzeichen und Pokale.

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Brandaus: Topstories16

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9000 Mitarbeiter in ganz Europa,davon rund 70 Prozent als Nicht-österreicher in ihren jeweiligen Hei-matländern tätig – NiederösterreichsEnergieversorger EVN ist vielfältigtätig. Vater der Diversifikation undInternationalisierung ist Dr. Burk-hard Hofer, seit 2008 Generaldirek-tor und seit 30 Jahren im Unterneh-men. Dabei wollte er gar nicht zurehemaligen NEWAG…

Text: Angelika Zedka

Fotos: Alexander Nittner

Als „ausgemeindeter“ Niederösterrei-cher – „meine Eltern haben in Mauer inWien gewohnt, das ja früher zu Nieder-österreich gehört hat“ – lebt Hofer heutein Gumpoldskirchen. Der Sohn einesLehrerehepaares vereinigte so ziemlichalle Attribute in sich, die man einst Leh-

rerkindern zugeordnethat.„Ein richtigerLausbub war ich,“ sagt er von sich selbstund gerät gleich ins Schwärmen: „Ichhatte eine Jugend wie Tom Sawyer undHuckleberry Finn!“Der Gedanke an die Schule stand für

den heutigen Generaldirektor bei wei-tem nicht im Vordergrund. „Ich habesehr früh das ökonomische Prinzip fürmich entdeckt“, scherzt er. „Ich wolltemit möglichst wenig Aufwand mein Zielerreichen.“DasursprünglicheBerufszielallerdings verwehrte ihm das Schicksal.Hofer wollte Mittelschulprofessor fürMathematik und Turnen werden. EineKnieverletzung brachte ihn schließlichauf die Juristenschiene.„Ich habe das Studium, das ichmirmit

guten Jobs beim Film als Kameraassis-tent, Beleuchter oder Regieassistentfinanziert habe, in kurzer Zeit abge-schlossen“, erzählt er. In der Finanzpro-

30Jahre im Dienst der EVN unddas eigentlich„völlig unfreiwillig“

kuratur startete er seine berufliche Lauf-bahn. Und eines Tages bekam er Besuchvom ehemaligen Generalsekretär derheutigenEVN.„HabenSie nicht Lust, zurNEWAG zu kommen?“ lautete dessen„Gretchenfrage“.Hofer:„Eigentlichhabeich mich in der Finanzprokuratur rechtwohl gefühlt, wollte aber nicht sofort rü-de absagen. Ich habe versucht herauszu-bekommen, warum man gerade michins Auge gefasst hatte und erfuhr, dassman einen Juristen mit Anwaltsprüfungfür die Rechtsabteilung suchte.“Nach einem „extrem lockeren Vorstel-

lungsgespräch“ – „sie können sich vor-stellen, wie man das führt, wenn manden Job eigentlich gar nicht anstrebt“ -war derWechsel perfekt. BurkhardHoferwurde Leiter der Rechtsabteilung derEVN. Sofort begann er unternehmerischtätig zu werden. Auf sein Betreiben hinerwarb das Unternehmen mehr als 50

Interview mit Generaldirektor Dr. Burkhard HoferPartner EVN:

Dr. Burkhard Hofer ist seit 2008 Generaldirektor der EVN und glühender Feuerwehr-Fan

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17Brandaus: Topstories

Brandaus 9 · 2010

Kleinwasserkraftwerke, die „mit zumRückgrat unserer Versorgung zählen“.Kurzum: Hofer hatte die geschäftlichenMöglichkeiten erkannt, die sich aus demStammgeschäft entwickeln konnten. Sowurden diverse Tochtergesellschaftengegründet, unter anderem EVN-Geoin-fo, wo 35 Mitarbeiter einen zentralenGeodatenbestand von über 20.000 kmNaturbestandsdaten, 3,3 MillionenGrundstücken und 65.000 km Energie-versorgungsleitungen pflegen. Die Ver-messungs- und Dokumentationsarbei-ten unterstützen die Planung, den Bauund Betrieb von Kraftwerks- und Netz-anlagen und sind die Basis für die Doku-mentation von Leitungen. „Die Qualitätder Daten und unsere Finanzierungs-möglichkeiten haben mitgeholfen, hun-derte Bau- und Planungsprojekte vonKommunen, Ziviltechnikern und Baufir-menerfolgreichdurchführenzukönnen.“

Weltweit erfolgreich„Das war die Speerspitze eines Diver-

sifikationsprozesses in dessen Ablauf ei-ne Planungsgesellschaft, eine Facility-Management-Gesellschaft und auch dieTelekommunikationsgesellschaft UTAentstanden sind,“ spricht Hofer von ei-nem großen Firmengeflecht, das sichauch über die Bereiche AbfallwirtschaftundWasserversorgung erstreckt.Auch die Internationalisierung der

EVN trieb derManager zielstrebig voran.In nicht weniger als 19 europäischenLändern ist die EVN als Energieversor-ger, Stromerzeuger, Kläranlagen- undMüllverbrennungsprofi vertreten. MitStolz erwähntHofer, dass seinUnterneh-men die Kläranlagen der meisten Groß-städte Europas konzipiert und gebauthat. „Erst kürzlich haben wir die neueKläranlage von Istanbul in Betrieb ge-nommen“, zählt er noch die GroßstädteWien,Warschau und Zagreb auf. Im Au-genblick gibt es einen großen Investiti-onsschwerpunkt in Moskau, wo insge-samt acht Großprojekte entstehen wer-den. „Moskau ist überpünktlich beimZahlen“, lobt Hofer.

GasunglückBetroffenheit spürt man, wenn man

den Generaldirektor auf das Gasunglückim Juni in St. Pölten anspricht. „Das hatuns alle sehr getroffen und ist ein enor-mer Rückschlag für das Unternehmen.Schlimm, wenn so viele Opfer zu bekla-gen sind“, steht ihm das Entsetzen insGesicht geschrieben. Tiefste Bewunde-rung hat Hofer gegenüber den Feuer-wehreinsatzkräften, die dort unter le-bensgefährlichen Bedingungen gearbei-tet haben. „Einfach toll, was diese Men-schen leisten, diese Zusammenarbeit,diese Professionalität“, weiß er nur Posi-tives aufzuzählen und schwärmt weiter:„Da gibt’s perfekte Organisation. Nicht

„Die Leistungen der Freiwilligen Feuer-wehren kann man gar nicht hoch genugschätzen“, so der EVN-Generaldirektor

Dr. Hofer unterstreicht die Partner-schaft mit den NÖ Feuerwehren: „InZeiten wie diesen sind wir aufeinanderangewiesen“.

Sportlicher Familienmensch: ObSegeln oder Bergsteigen — Hauptsachedie Familie ist mit dabei.

zuletzt deswegen genießen die Feuer-wehrenaucheinenderart hohenStellen-wert in der Gesellschaft.“„Ich bin ein glühender Fan der Freiwil-

ligen Feuerwehren, deren Leistungenman gar nicht hoch genug schätzenkann,“ spricht Hofer auch von der uner-lässlichen Zusammenarbeit zwischenden Feuerwehren unddemPartner EVN.„Das funktioniert perfekt“, lobt der Ma-nager und meint: „Viele unserer Mitar-beiter sind ja auch Feuerwehrleute. Daist das gegenseitige Verständnis natür-lich besonders ausgeprägt.“

PartnerschaftIn dieser Zusammenarbeit sieht Hofer

einen besonderenAusdruck der seit Mai2008 besiegelten Partnerschaft. „In Zei-ten von unglaublich schwerwiegendenNaturkatastrophen sindwir aufeinanderangewiesen“, bekräftigt er. Und auch,dass er sich freut, etwasbetragen zukön-nen, um auch in Zukunft die SchlagkraftunddasEngagement inder größtenFrei-willigenorganisation des Landes zu ge-währleisten. „Die Jugendförderung warund ist uns immer ein Anliegen. Daherhaben wir auch beim Projekt Haus derNÖ Feuerwehrjugend gerne mitgehol-fen.“Es gebe sovielepersönlicheSchick-sale und je frühermanMenschenmit so-zialer Kompetenz konfrontiert, destoeher seien siebereit, diese auchzu leben.

Familie und SportPrivat frönt der Vater dreier Söhne

(Sohn Alexander ist ja bekannt als ORF-Seitenblicker) und Großvater von fünfEnkelsöhnenderBewegung.Laufen,Radfahren, schwimmen, segeln zählen zuseinen bevorzugten Sportarten. Als stol-zer Besitzer des Küstenpatents, einesSegelbootes und eines – wie er sagt –„kleinen Häuschens“ in Rovinj erübrigtes sich, zu fragen, wo er seine Freizeitverbringt.„Außerdem ist das eineEntfer-nung, aus der man rasch zurück ist,wenn meine Anwesenheit unerlässlichist“, denkt er praktisch.Ach ja,Bergsteigenstehtauchnochauf

der Liste. Den Gipfel des Großglocknershat Burkhart Hofer bereits erklommen,der Sonnblick soll das nächste Ziel sein.Für den irgendwann in nächster Zeit

anstehenden Ruhestand hat sich derGeneraldirektor nebenMuße auch nochviele andere Ziele gesetzt. An ersterStelle aber steht das beweglich bleiben.SeineWünsche für die Zukunft beziehensich auf die Familie und sein Unterneh-men.„IchwünschemirGesundheit, dassmeine Kinder gute berufliche Erfolgehaben und familiäres Glück finden undder EVN eine gute Zukunft.“Bleibt nur zu wünschen, was in den

einzelnen Sparten so üblich ist: unver-gessliche Gipfelsiege sowie guten Windund klaren Himmel auf hoher See!

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Brandaus 9 · 2010

Brandaus:WissenBrandaus:Wissen18

Er ist keine Einsatzkraft und auchkein Einsatzgerät, dennoch hat erschon in vielen schwierigen Situatio-nen große Hilfe geleistet — der Trau-mabär. Wenige kennen ihn, wenigewissen was er macht und wie manihn einsetzt. Brandaus blickt für Siehinter die psychologischen Kulissen.

Text: Stefan Gloimüller

Fotos: Christoph Gruber (FF Krems),Stefan Gloimüller

Wie lange es den Traumabären schongibt, war in den Recherchen schwer he-raus zu finden. Klar ist jedoch, dass erseine Karriere ganz anders begann. AlsPR-Aktion gedacht, verschenkten Ein-satzkräftebei größerenEinsätzen ihre imFahrzeug mitfahrenden Maskottchen,meist Bären – daher auch derName – anbetroffene Kinder. Sehr schnell erkannte

man, dass diese Geschenke unwillkür-lich einen positiven Effekt auf die Klei-nen ausübten. Sie waren vomEinsatzge-schehen abgelenkt und mussten, bzw.konnten so die volle Tragweite der Kata-strophe nicht miterleben. Diese Idee derpsychologischen Zusatzbetreuung an-derer Art fand somit Einzug bei vielenEinsatzorganisationen, so auch bei derFeuerwehr, bei deren Einsätzen sehr oftKinder betroffen sind, oder gar selber ineine Notsituation gelangen, wie einerder folgenden Einsatzberichte zeigt.

„Hier Alarmzentrale,Einsatz für den Traumabär, …“ImMai 2006 wurde die freiwillige Feu-

erwehr Amstetten zu einem Brandein-satz alarmiert, bei dem schlafende Kin-der imObergeschoßdurchstarkeRauch-entwicklung im Keller bedroht wurden.Aus dem Schlaf gerissen, wurden die

Kleines Plüschtier zaubertLächeln ins Gesicht

Kinderpsychologische Betreuung:

MädchenundBuben ins Freie und somitin Sicherheit gebracht. Um ihrer sichtli-chenVerängstigung entgegen zu wirken,bekamen sie von den Feuerwehrmän-nern Traumabären.Nach der Rettung eines elfjährigen

Buben vomBalkon einer stark verrauch-ten Wohnung, wurde auch er von derBerufsfeuerwehr Linz zur Beruhigungmit einem Bären versorgt.BeiVerkehrsunfällensindKindermeist

die Leidtragenden, sei es, weil sie selbstverletzt sind oder weil ihre Eltern ausdemAuto befreit werdenmüssen. Bei ei-nem Zusammenstoß zweier Pkw im Juni2010 in Großweikersdorf, gab es glückli-cherweise keine physisch Verletzten, je-doch standen zwei Kinder unter Schock.Die Traumabären lenkten sie ab, schnellbesserte sich der Schockzustand.Immer wieder kommt es beim Spielen

zu Situationen, bei denen die Kleinen in

Der kleinste Helfer bei der freiwilligen Feuerwehr ist braun und kuschelig

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eine Lage geraten, aus der sie sich selbst,aber auch ihre Eltern sie nicht mehrbefreien können. So geschehen im De-zember 2009, als sich ein Fünfjähriger ineinemWäschekorb verkeilte oder imAu-gust 2009, als ein Kleinkind beimSpielenmit demKopf imZaun stecken blieb. Diealarmierte Feuerwehr Krems befreiteden unverletzten Buben mit dem hy-draulischenRettungssatz – der durchausAngstzustände im Kind hervorrufenkann – aus seiner misslichen Lage. Inbeiden Fällen wirkten sich Kuscheltierenach dem Einsatz positiv auf die psy-chischeVerfassung der Kinder aus.Es bleibt aber noch immer die Frage:

Warum funktioniert der Traumabär undwie ist die seelischeReaktionderKleinenbei derartigen Einsätzen.

Psychologische WirkungUm diese Frage zu klären, befragten

wir Dr. Cornel Binder-Krieglstein, vomKriseninterventionsteam und Ausbilderder Feuerwehrpeers inNiederösterreich:„Gerät einKind ineine seelischbelasten-de Extremsituation, erlebt es also mit,dass andere Personen schwer verletztsind oder ist es selbst verletzt und in

einer subjektiv ausweglosen Situation,dann fällt der oder die Kleine ummehre-re Entwicklungsstufen zurück. Die be-troffenen Kinder suchen deswegen nacheiner Bezugsperson, die Haltung undUnterstützung gibt, deren Rolle die be-treuenden Einsatzkräfte erledigen. DerTraumabär soll dabei den Effekt des Ku-schelnsübernehmen, soll die Zuneigung

derbetreuendenPersonenunterstützen.Das Kind hat etwas in der Hand, an dases sich klammern, das es festhaltenkann. Als Erstmaßnahme haben derarti-ge Ablenkung und Stressabbau durchDrücken eines Gegenstandes unglaub-lich positive Wirkung.“ Cornel Binder-Krieglstein weiter: „Die psychologischeBelastung bei Bränden ist oft sehr groß.

Die FF Krems setzt schon seit längerer Zeit auf den Bären

Sie sich daraufVerlassen

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Brandaus: Wissen20

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Brandaus: Wissen20

Der Verlust des eigenen Heimes und derTrubel, hervorgerufendurchdieEinsatz-kräfte, setzen Kinder unter hohen seeli-schenDruck. Deswegen sind diese Stoff-tiere oftmals mit Einsatzuniformen ge-kleidet und stellen somit den eigenenpersönlichenBeschützerdar.Dies signa-lisiert dem Kind, dass alle Frauen undMänner, die ähnliche Kleidung wie derBär tragen, nur Gutes tun und helfenwollen.Durch seelische Beeinträchtigung

im negativen Sinne kommt es im Men-schen zu Angstzuständen, die eine na-türliche Schutzfunktion für Lebewesendarstellen. Erwachsene wie Kinder, dieAngst, gekennzeichnet durch sinnloseAktivitäten, Tunnelblick, rasche Er-schöpfung, gestörte Kommunikations-fähigkeit, Schock, Übelkeit, Erbrechen,Hyperaktivität, kindliche Reaktionen(Rückfall in frühere Entwicklungsstufen)oder Depression verspürt, brauchenpsychologische Erste Hilfe.“

Diese besteht unter anderem aus:�körperliche bzw. emotionale

Zuwendung,�Beobachtung durch die betreuende

Einsatzkraft oder Zivilperson,�Beschäftigung. Diese Aufgabe er-

füllt unter anderem der Traumabär.

Feuerwehren in NÖund ihre BärenIn Niederösterreich wurde das Thema

„PsychologischeErstmaßnahmefürKin-der“ 2001 im Rahmen der ersten Ausbil-dung von Feuerwehrpeers des NÖ LFVangesprochen. LandesfeuerwehrkuratMag. P. Stefan Holpfer OSB, Leiter derPeers inNÖ, erklärte in einemKurzinter-view, dass jeder Peer inNÖeinderartigesStofftier zur Erstmaßnahme mit seinenEinsatzutensilien bei sich führt. Auchberichtete er über die Anwendung beierwachsenen Personen, mit manchmalgleichen Effekten, wie sie bei jungenMenschen beobachtet werden können.Speziell bei behinderten Menschen

trägt der Traumabär zu einer bedeuten-denBeruhigungundsomit zueinemein-facheren Umgang mit den betroffenenPersonen bei Einsätzen, aber auch beiÜbungen bei.

Anschaffung, Lagerungund VerbleibSehr oft werden diese Stofftiere von

Firmen als Werbegeschenke an die Feu-erwehren übergeben. So kommen sieauch bei Feuerwehrveranstaltungen fürKinder – Volksschule oder Kindergartenbesucht Feuerwehr – als Geschenke au-ßerhalbeinesEinsatzeszurVerwendung.Was die Lagerung betrifft, müssen wir

als Einsatzkräfte trotz hohem Hygiene-gedankenzugeben,dassderGeräteraumin Einsatzfahrzeugen ohneweitereMaß-

nahmen nicht der optimale Platz für einSpielzeug ist, das in weiterer Folge vonden Kleinen mit bloßen Händen ange-fasstwird.DieFeuerwehrKremszeigt einsehr positives Beispiel der optimalenAufbewahrung vor. Auf den wichtigstenEinsatzfahrzeugen – Tanklöschfahrzeu-ge, Vorausfahrzeug und Rüstfahrzeug –sind die Stofftiere in staubdichten Plas-tiksäcken unter der Sitzbank oder amHeckauszug aufgepackt. Die interne An-weisung dieser Feuerwehr heißt zudem:„Die Bären gehen nach ihrem Einsatz indas Eigentum der Kinder/Jugendlichenüber und brauchen nicht wieder einge-sammelt werden!“

Praktische AnwendungWie setzt man nun den kleinsten

Helfer der Feuerwehr optimal ein. Vor-weggenommen: Der Traumabär ist keinErsatz für einen Menschen, egal obEltern, Rettungssanitäter oder Feuer-wehrmann. Er ist vielmehr ein zusätzli-ches Hilfsmittel für die psychologischeErste Hilfe, ein verbindendes Elementzwischen Ersthelfer und betroffenemKind. Deswegen ist es sehr wichtig, dassdieBezugsperson,FeuerwehrmannoderRettungssanitäter, die den Kleinen bzw.die Kleine betreut, den Bären bzw. dasStofftier übergibt. Somit ist diese Hand-lung auch nur sehr selten Chefsache desEinsatzleiters.Nächster Aspekt ist die Frage, ob und

wie das Kind das Stofftier annimmt. Nurdie Übergabe während des Einsatzes al-leine reicht nicht, die Einsatzkraft musssichweiterhinumdas vielleicht verängs-tigte Kind kümmern und beobachten,ob das Mädchen oder der Bub das Ge-schenk auch annimmt. In Stresssituatio-nen kann es hier leicht zur Ablehnungaufgrund von psychischer Überbelas-

„Danke lieber Feuerwehrmann“, freutsich das Mädchen über das Geschenk

Sicherheit vonKopf bis Fuß

www.rosenbauer.com

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tung kommen. Dann ist der Ersthelferumso mehr gefragt. Mögliche Auswegekönnen Spiele mit dem Kind unter Ver-wendung des Traumabären, ein Orts-wechsel oder eine Geschichte sein: „Dasist der ,Helpi’, unser Feuerwehrmaskott-chen und der erzählt dir nun, was dieFeuerwehrmänner hier machen…“. Invielen Fällen setzt sich nach der anfäng-lichen Zurückhaltung Interesse und einGefühl der Überraschung durch. DieFreude über das Geschenk sorgt fürAblenkung und zaubert oft auch einLächeln auf dieGesichter derKinder, dasnach einem belastendem Einsatz auchunseren Einsatzkräften gut tut.Sehr förderlich für die Stressverarbei-

tungbeim jungenMenschen ist es,wennder Retter – jenes Feuerwehrmitglied,das Schere und Spreizer bediente, Atem-schutzgeräteträger, derdasKind rettete –

selbst den Bären während oder am Endedes Einsatzes übergibt. Er klärt dadurchdie für die Kindermeist offene Situation,dass wir als unbekannte Personen keineBedrohung sind, sondern für dieKleinennurGuteswollen und sie keine Angst ha-ben müssen.

Präventive AnwendungBei meinen Befragungen von unter-

schiedlichen Personen aus dem Alltagüber dieses Thema bin ich auch übereinen vorbeugenden Einsatz desTraum-abären gestoßen. Vor einigen Jahrenereignete sich ein Einsatz der Rettung inOberösterreich, weil ein junges Mäd-chen in einem Gasthaus bei einer Fami-lienfeier keine Luft mehr bekam. Sekun-däres Problem dabei war, dass der etwasgrößere Bruder im Kindesalter alles mitansehen musste und somit ein Schock-

zustand bei ihm drohte. Präventivbekam er von den Rettungssanitäterneinen Traumabären geschenkt um fürAbwechslungundStressabbauzusorgen.Aber auch hier gilt die Devise, dass der

Traumabäralleinenichtgenügt, sonderneine Bezugsperson Kontakt zum Kindherstellen muss, um Rückhalt in einerschwierigen Phase zu geben!

ConclusioDer Traumabär ist vor allem in größe-

ren Feuerwehren in das Einsatzgesche-hen involviert und hat hier schon großeDienste im Sinne der Stressbewältigunggeleistet. EinfacheHandhabungundoft-mals schnelle Wirkung machen ihn zueinemwertvollenHelfer.Wirmüssenunsjedoch imKlaren sein, dass er die Zunei-gung eines Menschen nicht ersetzen,sondern bestenfalls unterstützen kann.

„Der Einsatz von Feuerwehr-Peerswird zu selten in Anspruch genom-men.“ Eine Aussage von LFKURPater Stephan Holpfer, die zu denkengibt. Im LandesfeuerwehrverbandNiederösterreich gibt es 44 Feuer-wehrmitglieder, die speziell zu Peersausgebildet wurden. Eine Dienstleis-tung für jedes Feuerwehrmitglied.Denn man kann die Ausspracheimmer gut gebrauchen. Auch wennman ein Held ist …

Text und Fotos: Richard Berger

„Brandeinsatz, Wohnungsbrand, Klein-kind in Wohnung…“ Mittlerweile ist esschon zwölf Jahre her, als ich diese Alar-mierung an einem Samstag um kurznach sechs Uhr morgens gehört habe.Ein paar Kameraden und ich waren imFeuerwehrhaus. Wir wollten uns geradefür das jährliche Fest umziehen und mitden letzten Vorbereitungen anfangen.Damals fuhren wir noch selber auf Ein-sätze, während des Festes. Eine Bereit-schaftsgruppe die sich selbst ein striktesAlkoholverbot auferlegte. Ichwar gerade18 Jahre alt. Den Atemschutzlehrgang

Mein schlimmster AlbtraumProfessionelle Hilfe nach schrecklichen EinsätzenFeuerwehr-Peers:

Feuerwehr-Peers: Sie helfen nach schrecklichen Einsätzen

AnamnesisAnamnesis ist griechisch und bedeu-tet „Erinnerung“. Sinneswahrneh-mung vonDingen, die den Ideen ähn-lich sind, oder Gespräche und dieFührung eines geeigneten Lehrerskönnen die Seele dazu anregen, wäh-rend ihres Daseins im Körper nachund nach ihr vorübergehend demBe-wusstseinentschwundenesWissenzuaktualisieren. Jede Erkenntnis, jedesLernen ist für den platonischen So-krates nichts als Wiedererinnerung,derenObjektedie Ideenalsdie eigent-liche Wirklichkeit sind. Man sprichtimPlatonismusvonAnamnesis,wennsich die unsterbliche Seele an Dingeerinnert, die man scheinbar wiedervergessen hat. Im beschriebenen FallbedeutendieAlbträume, eineAktivie-rungvonunterbewusst gespeicherten(Einsatz-)Situationen, assoziiert mitden eigenen Ängsten, nämlich denVerlust der eigenen Kinder.

Information

hatte ich noch nicht lange, da bei uns eseine Zeit lang so war, dass wir erst mit 18unsere Ausbildung zum Atemschutzge-räteträger abschließen durften. Die Aus-rückzeit war makellos: nicht einmal 45Sekunden hat es gedauert.Wir waren al-le schon im Haus und die Uniformenhatten wir gerade in der Hand um diesein die Fahrzeuge für die Bereitschaft auf-zuteilen. An die Fahrt kann ich michkaum noch erinnern. Ich hatte alle Hän-

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Anamnesis: Die Erinnerungan tragische Ereignisse …

auf die brennende Matratze rechts vonunsunddieFlammensindnichtmehrzuerkennen. Wir dringen weiter in denRaum ein. Auf allen vieren. Wir suchenallesMögliche ab: ImSchrank, unter denBetten (es waren drei in demRaum), un-ter dem Tisch im Eck…Wir konnten dasKind nicht finden… In meiner Maskesammelte sich dasWasser…

Nicht aufgebenEs war zu viel für mich. Ich spüre den

kühlenLuftzughintermir:DerHochleis-tungslüfter wurde in Stellung gebrachtund verschaffte unsmehr Sicht und einekühlereUmgebung.Wirhabennicht auf-gegeben. Immer noch suchen wir in je-der Ecke. Ein zweiterTrupp kommt nachund beendet die Löscharbeiten. Wäh-rend wir immer noch in allen Winkelnsuchen. Die Rückzugswarnung beginntzuerst leise, dann immer lauter.„Solangesind wir doch noch nicht drinnen“, den-ke ich mir. Tatsächlich waren schon 20Minuten vergangen. Mit Tränen in denAugen kommen wir drei aus der Woh-nung… wir melden uns zurück… „KeinKind und keine weitere Person gefun-den.“ Der Brand ist rasch gelöscht. Wirgehenwieder rein,mit frischenFlaschen.Wir suchen nochmal… intensiver. Oberdem Tisch haben wir ein verstecktesHochbettübersehen.Wir schauenzöger-lich nach… auch leer… Wir beginnenden Kasten zu durchwühlen. Drehen dieBettennochmalsum…gehenhinausausdemZimmer und suchen aufToilette, imBad, in der Küche, im Wohnzimmer,

überall… Kein Kind… Nach weiterenzwanzig Minuten marschieren wir wie-der hinaus. Plötzlich ein Aufschrei…DieMutter beginnt laut zu rufen und nochmehr zu weinen… Der Vater kommt mitdem Kind um die Ecke… Meine Ver-zweiflung und Angst schlägt schlagartiginWutum.„Wirwarendahintenundha-ben uns die Feuerwehrautos angese-hen“, so derVater blauäugig.WennmichBernhard nicht zurückgehalten hätte…NachdemEinsatz rückenwir ein. Alles

ist lustig. Alles ist schön… Es ist ja nixpassiert… Heute, zwölf Jahre später binich selbstVater zweier Kinder. Und ohnedass ich esmir immerwieder absichtlichin Erinnerung rufe wache ich nachtsSchweiß gebadet auf. Ich muss aufste-hen und nach meinen Kindern sehen.Ich sehe im Traum den verrauchtenRaum… Ich vergleiche die wunderschö-nen Verstecke in dem brennenden Kin-derzimmer von damals mit den Verste-cken die ich meinem Sohn gebaut habe.Nicht jede Nacht, aber meistens, wennein paar Einsätze waren oder wir von ei-nem schweren Einsatz von anderen Feu-erwehren etwas lesen, kommt der glei-che Traum. Ich werde zu einem Woh-nungsbrand in meiner Wohnung alar-miert und suche das Zimmer meinerKinder ab… und finde nichts.

AlbträumeObwohl „nichts“ bei diesem Einsatz

passiert ist und obwohl man davon aus-gehenkann,dass zumZeitpunktdesEin-satzes oder darauf niemand offensicht-lich traumatisiert war, führt die Erinne-rung an diesen Einsatz, zu Alpträumen.Dieses Phänomen wird in der Fachspra-che „Anamnesis“ genannt. Wenn dasschon der Auslöser für so etwas seinkann, wie muss es dann den Menschengehen, die bei den Ereignissen in Pöch-larn (Autobusunglückmit acht jugendli-chen Toten 2000, Anm. d. A.), Wilhelms-burg oder gerade vor ein paar Monatenin St. Pölten mit an vorderster Front ge-arbeitet haben.Wiemuss es den Helfernin Gänserndorf gehen, die zwei lebloseKinder aus einembrennendenHausber-gen mussten. Ich bin froh, dass es dieFeuerwehr-Peers gibt. Ich habemit PaterStephan über meine Alpträume offensprechen können und er hat mir gehol-fen, den Einsatz und die Träume zu ver-arbeiten. Nur gemeinsam können wirtragische Ereignisse aufarbeiten. Ambesten mit speziell ausgebildeten Kräf-tenwieunserenFeuerwehr-Peers. Ich fürmeinen Teil, habe aus meinem Erlebtenetwas gelernt: SobaldKinder oderKame-raden oder deren Verwandte betroffensind, solltemanvorsorglich einenFeuer-wehr-Peer anfordern. Besser einmal zuoft, als einmal zu wenig…Lesen Sie mehr über Einsatzführungs-

verantwortung im nächsten Heft!

de voll zu tun das Gerät anzulegen. Beider Ankunft drang bereits dichterschwarzer Rauch aus allen ÖffnungenderWohnung im Erdgeschoß. Die hyste-rische Mutter empfing unseren Fahr-zeugkommandanten mit einem Ge-schrei und gequietschtem Gebrüll, dassich, obwohl der Trupp ausgerüstet mitdem Fahrzeugkommandanten abgeses-sen war, nichts verstand.Walter war un-ser Gruppenkommandant. Er hat eineRuhe ausgestrahlt, die ich mein Lebenlang nicht vergessen werde. „Brand imBereich des Kinderzimmers, das Kindwird vermisst. Es ist fünf Jahre alt.Nehmteinen Hochdruck vor, aber sucht zuerstdas Kind.Wenn ihr über den Brandherdstolpert, dann löscht einer so weit alsmöglich. Menschenrettung hat Vor-rang“,daswarendie letztenWortedie ichvon Walter hörte, bevor ich mit meinenzwei Kameraden hineingegangen bin.Nicht nur, dass das mein erster Einsatzunter Atemschutz war, es war auchmeinerster Einsatz nach dreijährigem Aktiv-stand, bei dem es um ein Kind ging.

Furchtbare RealitätIch habe schon viele Tote gehabt. Alle

aber schon in einem Alter, wo man sagt:„Okay, die haben ihr Leben gehabt…“.Wir sind hinein. Es wurde immerschwärzer und heißer. Ein normaler In-nenangriff, außer, dass die Worte vonWalter inmeinemKopfpochten:„…Kindwird vermisst…sechs Jahre alt…“ Wirsind imKinderzimmer.Tiefer, schwarzerRauchdringtunsentgegen.ZweiSpritzer

… kann zu Albträumen führen.Feuerwehr-Peers können helfen

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Der neue Wechsellader der FFKlosterneuburg ist ein wahrhaftgewaltiges Fahrzeug. Vier Achsen,32 Tonnen höchst zulässiges Ge-samtgewicht, ein 50 mt-Kran miteiner hydraulischen Reichweite von21 Metern und 480 PS Motorleis-tung sprechen eine eindeutige Spra-che. Mit diesem Einsatzgerät könnteman tatsächlich Berge versetzen.

Text und Fotos:

B. Schriebl, A. Nittner

Es bedarf zahlreicher Schritte, um vonder Fahrerkabine andas EndedesWLFA-K der Freiwilligen Feuerwehr Kloster-

neuburg zu gelangen. Ein vierMeter lan-ger VW Golf würde neben dem 4-Achserkaumauffallen.Mancheinerkönnte sichzu recht fragen, ob denn ein Feuerwehr-fahrzeugmit solchenAusmaßen imstäd-tischen Gebiet überhaupt einsetzbar ist.Denkt man zum Beispiel an die verwin-kelten Gassen im KlosterneuburgerStadtzentrum, so kommt man eindeutigzu dem Schluss, dass das Einsatzgebietein anderes sein muss.

Einsatz UmfahrungsstraßeSeit der Eröffnung der neuen Umfah-

rungsstraße – diese führt von Kloster-neuburg nach Kritzendorf – hat sich dasEinsatzbild „Verkehrsunfälle“ ein wenig

verändert. Da Tausende Lastwagen undPkw tagtäglich über die neu geschaffeneStraße rollen und schwere Verkehrsun-fälle nicht auszuschließen sind, stelltedas AbschnittsfeuerwehrkommandoKlosterneuburg gezielte Überlegungenan. Zum einen wurde ein Einsätzgerätbenötigt,mitdemmanFahrzeugbergun-gen rasch durchführen kann, um denVerkehrsfluss aufrecht zu halten. Zumanderen sollte ein leistungsstarker Kranselbst tonnenschwere Laster wieder aufdie Räder stellen oder ein schweresA-Boot aus der Donau hieven können.Eine ebenso wichtige Anforderung war,dass Einsatzmaterial, wie zum BeispielPölzholz, in großen Mengen transpor-

Kraft x Größe = WLFA-KEin Einsatzfahrzeug der SuperlativeTechnik:

Neben einem leistungsstarken Kran stehen mehrere Container zur Verfügung

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Bestens für nationale und internationale Einsätze gerüstet

Kran: Bei einer Ausladung von 21 Metern kann eine Last von 1,5 Tonnen gehoben werden

tiert werden kann. Zusätzlich soll dasneue Einsatzfahrzeug auch bei nationa-len und internationalen Katastrophen-hilfsdiensten eingesetztwerden können.Das Resultat wurde imMärz von der Fir-maWalser an die Feuerwehr Klosterneu-burg übergeben – einWLFA-K.

AntriebDer 4-Achser der Marke MAN TGA

35.480 ist mit einem 4-Gang Doppel-HSplittgetriebe und diversen Sperren aus-gerüstet. Dermoderne Dieselmotor leis-tet 480 PS undwuchtet einDrehmoment

von über 2000 Nm auf die Antriebswel-len. Bei Einhaltung des gesetzlich zuläs-sigen Gesamtgewichtes von 32 Tonnenbesteht noch immer eine Nutzlast vonneun Tonnen, weil das Eigengewicht le-diglich 23 Tonnen beträgt. Als Hakenge-rät wurde ein Gerät der Type PAL-LIFTT20A ausgewählt, welches sich am Bes-ten für dieses Fahrgestell in Kombinati-on mit dem Ladekran eignet. Es handeltsich dabei um einen Abrollkipper mitSchub-Knick-Funktion, sodass auch dieBahnverladung von Containernmöglichist.

LadekranBeim Ladekran fiel dieWahl auf einen

hydraulischen Kran der Firma Palfingermit der Bezeichnung PK 50002-EH. Die-ser Kranhebt bei einer Ausladung von 21Metern (acht hydraulische Ausschübe)noch immer eine Last von 1.480 kg. Da-durchsindFahrzeugbergungenmöglich,die bisher nur mit einem Mobilkran be-wältigt werden konnten. Da diese Kran-anlage über ein Endlosschwenkwerkverfügt, wurden in der Fahrzeugfrontzwei weitere Stützen eingebaut, um dievolle Hubleistung im gesamtenSchwenkbereich einsetzen zu können.Rotator sowie eine aufgebaute Seilwindemit einer Zugkraft von 3,5 Tonnen ver-vollständigen die Krananlage. GesteuertwirdübereinemitgelieferteFunkfernbe-dienung.Eine weitere tolle Errungenschaft ist

dasmitgelieferteMultifunktionsplateau.Hier ist esmöglichalleangebautenBord-wände abzubauen und auf dem Plateauzu verstauen. Weiters ist eine 24V Seil-winde eingebaut, um verunfallte Fahr-zeuge bergen zu können. Das hydrau-lisch verstellbare Hebekreuz ist ebensomontiert wie reichhaltiges Zubehör (An-schlagmittel, Unterlegshölzer usw.).Der FF Klosterneuburg stehen derzeit

folgende Container zu Verfügung: WLAWasserdienst,WLA Pölzholz,WLA Strom(150kVA) sowie ein Kranplateau mit ei-nemPalfinger PK 9001 fix aufgebaut (fürdas zweite Trägerfahrzeug).

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Kurz nachdem die neue AT-Generati-on den Tausenden Besuchern auf derInterschutz in Leipzig vorgestelltworden war, durfte Brandaus ein LFBmit AT-Aufbau in Leonding näher be-gutachten. Die Rosenbauer-Inge-nieure verwirklichten in der neuenGeneration über 90 Innovationenund beweisen damit sowohl auf demnationalen als auch auf dem interna-tionalen Markt höchste Kompetenz.

Text: Alexander Nittner

Fotos: Rosenbauer, A. Nittner

„Das Rosenbauer-Werk in Leonding be-schäftigt mittlerweile 1000 Mitarbeiter –weltweit sind es sogar über 2000“,schwärmt DI (FH) Werner Wolfschluck-ner, Vertriebsleiter bei Rosenbauer. Dasssich Rosenbauer zu einem internationa-len „Big-Player“ entwickelt hat, hat einelogische Ursache: Die Feuerwehrfahr-zeuge sind aufgrund ihrer Qualität undZuverlässigkeit weltweit sehr begehrt.Erst kürzlich hat das Königreich Saudi-Arabien 140 Großtanklöschfahrzeugevon Rosenbauer geordert. Apropos Zu-verlässigkeit: Jede Fahrzeugneuentwick-lung – dazu gehört natürlich auch der AT– muss einen 170-Stunden-Dauertestabsolvieren. Auf dem Programm stehenFahrten im unwegsamen Gelände, aufRüttelpisten oder durch Wasserlöcher.

Dabei wird das Material aufs Härtestebeansprucht. Ziel dieser Tortur soll sein,Konstruktionsmängel noch vor Anlaufder Produktion zu erkennen.

Die Farbemacht den UnterschiedWas ist am neuen AT nun so beson-

ders?Auf denerstenBlick stechender fu-turistisch gestaltete Aluminium-Aufbau,die robusten Kunststoffverkleidungen

sowie die Mannschaftstüre aus Glas insAuge. Öffnet man die Geräteräume fälltsofort auf, dass alle bedienbaren Ele-mente in oranger Farbe gestaltet wur-den.Wie ein roter Faden zieht sich dieseFarbe durch das LFB. Auch Haltegriffe,Dreipunkt-Sicherheitsgurte und dieSitzpolster im Mannschaftsraum tragendie grelle Färbung. Warum diese Farbegewählt wurde, ist schnell erklärt. Men-schenmit einer Rot-Grün-Sehschwäche,

Aluminium-Technologie: Über 90 Innovationen wurden in der neuen Generation verwirklicht

Made in AustriaDer neue AT von RosenbauerGeheimnis gelüftet:

�Typ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mercedes Benz Atego�Motorleistung: . . . . . . . . . 210 kW (285 PS)�Getriebe: . . . . . . . . . . . . . . . automatisiertes Schaltgetriebe mit 6 Gängen�Besatzung: . . . . . . . . . . . . 1 + 8�Ausstattung: . . . . . . . . . . . Seilwinde (Rotzler HZ051)

Hydraulisches RettungsgerätLöschanlage UHPS PTOmit 200 lWassertankund elektrischer Haspel mit 60 m SchlauchRosenbauer LCS 2.0 Steuerungssystem fürUmfeldbeleuchtung, Horn, Blitzer, UHPS, uvm.LichtmastNahumfeldbeleuchtung, uvm.

�Optional: . . . . . . . . . . . . . . . Ladebordwandmit 1000 kg HubkraftRückfahrkamera auf Frontdisplay umschaltbarElektr. LeiterabsenkvorrichtungRaupenmanipulator mit SaugstellenblockRollcontainersystem, uvm.

LFB (Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung)

Technische Daten

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umgangssprachlich auch Farbenblind-heit genannt, können Orange wahrneh-men. Bei Tageslicht eine feine Sache,doch wie sieht es bei Nacht aus? Interes-santerweisenichtviel anders.Die speziel-le LED-Geräteraumbeleuchtung schafftfast tageslichtähnlicheVerhältnisse.Im Zusammenspiel von Unterflur-

und Umfeldbeleuchtung – auch hiersetzt Rosenbauer auf die LED-Technik -wird das Einsatzgebiet optimal ausge-leuchtet.

EinsatzstellentasterÜber einHeer von elektronischenHel-

fern kann der Fahrer befehligen. Dazuzählt auch ein neu entwickelter Einsatz-

stellentaster, der auf der Mittelkonsolezwischen Fahrer- und Beifahrersitzmontiert ist. Bei Bedarf ist dort nicht nurdie Steuerung von Blaulicht, Lichtmast,Umfeldbeleuchtung, Generator, Stra-ßenwaschanlage, Verkehrsleiteinrich-tung oder Pumpe beherbergt, sondernauch eine Rückfahrkamera, diedem Fahrer stets ein perfektesBild und damit zusätzlicheSicherheit liefert. DieBedienung des Einsatz-stellentasters ist Rosen-bauer-typischbis ins kleins-te Detail perfekt durchdachtund erfolgt fast schon intuitiv.Einfacher geht’s wirklich nicht.

RaupenmanipulatorTief imGeräteraumdes LFB„parkt“ ei-

ne weitere Innovation von Rosenbauer.Der geländegängige Raupenmanipula-tor mit Saugstellenblock kann von nureiner Person entladen und gesteuert

werden. Über dieLadebord-wand mit1000 kgHubkraftwird das Ge-fährt abgesenktund zur Saug-

stelle gelenkt. Obnun der Boden

schlammig oder mitSchnee bedeckt ist, spielt

keine große Rolle. Der Raupenantriebgewährleistet stets optimale Traktion.Die Palfinger-Ladebordwandwie auch

der Raupenmanipulator sind als Zusatz-ausstattung bei Rosenbauer bestellbar.In den übersichtlichen Geräteräumen

finden neben Feuerlöscher und Besenein tragbarer Generator, ein Schlauch-magazin, ein Beladekarussell, ein hy-draulisches Rettungsgerät, eine Lösch-anlage mit 200 Liter Wassertank undelektrischer Schlauchhaspel und vieleweitere Einsatzgeräte Platz.

FazitDerneueATvonRosenbauermachtei-

nen rundum gelungenen Eindruck. Ein-fache und logische Bedienung, durch-dachte Geräteräume und solide Verar-beitung sind die wesentlichen Merkma-le der Neuentwicklung. Nächstes Jahrwerdendie erstenFahrzeugemit AT-Auf-bau ausgeliefert.

… und die Geräteraumbeleuchtung ...

… ergeben ein gelungenes Gesamtbild

… das praktische Schlauchmagazin ...Elemente in oranger Farbe, …

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„Der Pilot kommunizierte uns über denTower bzw. die Flugplatzbetriebsleitung,dass es Problemegebenwerde“, erinnertsich Frenner noch genau an das damali-ge Szenario. Um 13. 17 Uhr wurde Auf-stellungsalarm für den Airbus A 310 mit156 Passagieren und neun Besatzungs-mitgliedern gegeben. „Das heißt für uns,dass wir Aufstellung entlang der Pistenehmen. Die nächst höhere Alarmstufenennt sichCrashalarm, dann kommtderGroßalarm, bei dem auch die Freiwilli-gen Feuerwehren der Umgebung alar-miert werden“, erklärt Frenner.Der Aufstellungsalarm wurde von den

Einsatzkräften der BTF Flughafen Wienrelativ gelassen zur Kenntnis genom-men. 13Minutendanach jedochkamdieMeldung aus dem Flugzeug: „BeideTriebwerkeaus“ –Was sovielwieCrasha-larm für die Piste 34 (RB-FWR) bedeute-

Harte Landung, saubere Bergung:Weltpremiere für BTF Flughafen

Flugzeugcrash eines Hapag Lloyd Airbus jährt sich zum zehnten MalWien-Schwechat:

te, der um 13.31 Uhr ausgelöst wurde.Exakt eine Minute danach landete dieHapag Lloyd-Maschine rund 700 Metervor der Piste. Großalarmwurde gegeben.Das linke Fahrwerk des Airbuswurde beidemCrash weggerissen und dieMaschi-ne schlitterte in der Folge bis zum Roll-weg B12. „Da war ich schon RichtungUnfallsstelle unterwegs und rasch ka-menmir zwei Bussemit Passagieren ent-gegen“, schildert Frenner.

EvakuierungInnerhalb von 90 Sekunden(!) waren

alle Passagiere und Besatzungsmitglie-der evakuiert und wurden ins Notfallga-te gebracht, wo sie nicht nur mit Essenund Getränken versorgt, sondern auchpsychologisch betreut wurden. „Damitwar für mich klar, dass wir einen gewal-tigen technischen Einsatz zu bewältigenhaben würden“, sagt der KommandantderBTF. Er und seineMannenbrauchtenauchmit keinemBrand zu rechnen, weil„dieMaschine treibstoffmäßig ja trockenwar.“DieFeuerwehrmännersichertenalsodas Luftfahrzeug, bargen gemeinsammitder Polizei das Handgepäck und entlu-dendasgroßeGepäck.Danachhalfen siebei derEntladungderFracht.DieEnttan-kung der Maschine konnte entfallen…Rasch wurde der Großalarm beendet,

die auswärtigen Einsatzkräfte konntenwieder abrücken.Beim Flugzeugwrack begann nun die

Flugunfall-Kommissionmit ihrer Arbeit.

Der 12. Juli 2000 hat sich mitSicherheit ins Gedächtnis von zu-mindest 167 Menschen eingemeißelt.Es war jener Tag, als die deutschenUrlauber auf dem Heimflug ausGriechenland am Flughafen Wiennotlanden mussten. Wie durch einWunder wurde damals niemandverletzt. Für die BetriebsfeuerwehrFlughafen Wien war dieser Crasheinmal nicht mit Menschenrettungverbunden. Die Bergung desFlugzeuges, eines Airbus A 310,bedeutete allerdings eine riesigeHerausforderung. Brandaus sprachmit dem damaligen EinsatzleiterBR Ing. Gerhard Frenner und seinemStellvertreter Roland Pachtner.

Text: Angelika Zedka

Fotos: BTF Flughafen Wien, Zedka,Internet

Spritmangel: Der Airbus setzte 700 Meter vor der Piste auf

ABI Pachtner und BR Frenner (v.l.n.r.)

Was war geschehen? Nach dem Start inChania auf Kreta ließ sich das linke Fahr-werk nicht vollständig einfahren. EineTatsache, die den Spritverbrauch desAirbus nach Hannover erheblich erhöh-te. Ein Pilot erklärt die Situation so: „DerFMC (flight management computer) er-rechnet etwa bei Schlechtwetter oderauch bei Ausfall eines Triebwerkes dieverbleibende Spritmenge bei der Lan-dung. Die sollte so hoch sein, dass einAusweichflughafenerreichtwerdenkannund auch dort noch für 30Minuten Spritan Bord ist.“ Für das damalige Gebre-chen allerdings habe der Computer keinRechenmodell, dem er folgen könnte.Der erhöhteTreibstoffverbrauchdurch

ein ausgefahrenes Fahrwerkbein betrage– angenommen – drei Tonnen pro Stun-de, worauf der Computer den verblei-benden Sprit alle zwei Minuten um 100Kilogramm nach unten korrigiert. Peiltedie Luftfahrtgesellschaft ursprünglichan, dass der Airbus denHeimatflughafenHannover erreichen werde, so versuchtemanschließlichdieMaschinenachStutt-gart umzuleiten. Knapp später wurde ei-ne Landung in München erwogen undetwas später dann Wien, weil eben dortauch eineWerft für Airbus vorhanden ist.Unbestritten, dass die Crew seitens desLuftfahrtunternehmens unter großemDruckgestanden ist –manwollte,umdenfinanziellen Schaden so gering als mög-lich zu halten, das Flugzeug so nahe wiemöglich zumHeimatflughafenbringen…

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Um13.32Uhr also berührte der AirbusA 310 mit dem linken TragflächenendeWiener Boden. Danach setzte das linkeFahrwerk auf, das allerdings nach weni-gen Metern kollabierte. Es riss ab undknallte in den Flugzeugrumpf. Glückli-cherweise dort, wo kein Passagier Platzgenommen hatte. Auf dem rechtenHauptfahrwerk und dem linken Trieb-werk rutschte die Maschine weiter. DasBugfahrwerk setzte bei dem wilden Rittnur vonZeit zuZeit auf, ehedasLuftfahr-zeug zum Stillstand kam.Wie außergewöhnlichdie Leistungdes

Piloten war, darüber sind sich alle einig.Dass dieNotlandung letztlich eine logis-tische und technische Herausforderungfür die Betriebsfeuerwehr FlughafenWien bedeutenwürde, war sich BRFren-ner sofort im Klaren. „Wir mussten nurabwarten, bis die Flugunfall-Kommissi-on die Maschine zur Bergung freigege-ben hatte, dann konnten wir mit demeinzigartigen Bergemanöver beginnen.“„Es war eine Weltpremiere, das Flug-

zeug ohne weitere Beschädigungen zubergen,“ kennt Frenner bis heute keinvergleichbares Ereignis. Der 13. Juli waralso damit ausgefüllt, eine Bergetaktikauszuarbeiten und das dafür benötigteSchwergerät zu organisieren. Als danngegenAbenddieFreigabedurchdieFlug-unfall-Kommission erfolgte, entschied

Frenner, dass man am nächsten Morgenmit der Bergung beginnenwürde.„In derNacht wäre es zu beschwerlich und auchgefährlich für meine Leute geworden“,begründet er seine Entscheidung.

Bergungsaktion15 Stunden Flugzeugtechnik, Theorie,

Hausverstand, Diskussion, Ideen,Schwerarbeit und Präzision – alle dieseBereiche waren gefordert. Hapag LloydhatteumgehendzweiLufthansa-Techni-ker zur Unterstützung der Bergungsar-beiten geschickt Zusätzlich half einStrukturingenieur, der direkt aus demAirbus-Werk in Toulouse eingeflogenwurde, mit seinem Knowhow. „Wir ha-ben am Morgen einen Stunde lang dieausgearbeitete Bergetechnik diskutiertund besprochen und dann gingen wiransWerk“ erzählt Frenner.Nachdem das linke Fahrwerk weg ge-

brochen war, befand sich der Airbus ineiner Schräglage.DerFlieger lag links aufdem Triebwek auf, das rechte Fahrwerkwar in der Luft. Manmusste also danachtrachten, den Flieger in eine relativ gera-de Lage zu bekommen, um ihn dann dierund sechs Kilometer zum AUA-Vorfeldtransportieren zu können. „Wir setztenbei jener Stelle an, wo das Fahrwerk weggebrochenwar, montierten dort eine ArtWelle, damit der KrandasWrack vorsich-

Evakuierung in 90 Sekunden Das Fahrwerk hinterließ Spuren Sechs Kilometer in vier Stunden

tig anheben konnte. Unter dem Rumpfwurden Hebekissen angebracht und inMillimeterarbeit gelang es, den verun-fallten Flieger auf das rechte Fahrwerkabzusenken. Unter dem nicht mehr vor-handenen linken Fahrwerk wurde eben-falls mit Hebekissen gestützt. So lange,bis der Tieflader quasi das linke Fahr-werk ersetzen konnte. Um nicht weitereBeschädigungen zu riskieren, hatte manzwei riesige Metallplatten auf dem Tief-lader aufgelegt. Und damit die Sache be-weglichblieb,warkiloweiseVaselineauf-getragen worden.„Das klingt so einfach, war aber Präzi-

sionsarbeit erster Güte“, ist BR Frennerstolz, dass die Bergung so hervorragendgeklappt hatte. Die Sorge wegen eventu-eller Synchronisationsprobleme wäh-rendder ungewöhnlichen Fahrt, war un-begründet. Nach mehr als vier Stundenwar die Maschine der Hapag Lloyd nachsechs Transportkilometern sicher aufdem AUA-Vorfeld abgestellt.„EinederartigeBergungistnachwievor

weltweit einzigartig“, weiß Frenner, derdas Ereignis auch in der Arbeitsgemein-schaftdeutschsprachigerVerkehrsflughä-fen ausführlich beschrieben und disku-tiert hat. Die damals angewandte Berge-methode wurde vom FlugzeugherstellerAirbus übrigens auch in das betrieblicheBergehandbuch aufgenommen.

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Pumpen und Generatoren:Tipps für

So können Schäden vermieden werdenLeitfaden:

ZUM HERAUSNEH-

Brandaus: WissenBrandaus: Wissen Brandaus: WissenBrandaus: TopstoriesBrandaus: TopstoriesBrandaus: NewsBrandaus: NewsBrandaus: WissenBrandaus: Wissen

Improvisierter Hochwasserschutz

Veranstaltungen in der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Hochwasserschutzmodulemen und das Erkennen von Zeichen, dieProbleme erkennen lassen. Die Uner-lässlichkeit und die Aufgaben einerDammwache werden durchgegangenund ein Damm mit Sandsäcken ver-stärkt.

Voraussetzung:Objektschutz und Be-helfsstegebau (KHD10)

Hochwasserschutzsysteme(Dauer: 1 Tag)Die inNiederösterreich vorgehaltenen

mobilen Hochwasserschutzsystemewerden durch den KHD-Dienst des NÖLandesfeuerwehrverbandes in den Ein-satz gebracht. Speziell Feuerwehrmit-glieder, die im sechsten KHD-Zugmitar-beiten, lernen den Umgang und dieVor-teile der einzelnen Systeme kennen.Nach einer theoretischen Unterweisungwird ein Hochwasserschutzwall errich-tet, der mit Wasser beaufschlagt wird.Das richtige Herstellen der Einsatzbe-reitschaft gewährleistet die Verwendungbeim nächsten Einsatz.

Voraussetzung: Dammverteidigung(KHD20)

Bitte vor der Anmeldung zu den Modu-len dieModulinfobroschüre imDownlo-adbereich www.feuerwehrschule.at unddie NÖ LFV Dienstanweisung 5.1.1 Mo-dule und Ersatzausbildungen beachten!

Abdichten von Häusern wird geübt

Die Kursteilnehmer lernen mobile Hochwasserschutzsysteme kennen

Modell zeigt Dammversagen

Starkniederschläge in der letztenZeit und die damit verbundenenHochwässer erfordern speziellesKönnen der Feuerwehr-mitglieder.In den neu gestalteten Modulen„Objektschutz und Behelfsstege-bau“, Dammverteidigung“ und„Hochwasserschutzsysteme“werden die Teilnehmer perfektvorbereitet.

Text und Fotos:

NÖ Landes-Feuerwehrschule

Objektschutz und Behelfsste-gebau – KHD10 (Dauer: 1 Tag)Für alle eingeteilten Feuerwehrmit-

gliederwerden indiesemModul vorhan-dene Prognosesysteme, der Aufbau vonAlarmplänen und die Auswirkungen vonVerklausungen erklärt. Danach dichtendie Teilnehmer Fenster ab und sicherneinenÖltank.ObjektewerdenmittelsPa-letten und Sandsackwällen geschützt.Die anschließende BefüllungmitWasserzeigtdieWirksamkeitdergesetztenMaß-nahmen. Nach Abpumpen des „Hoch-wassers“ undErklärungmöglicher Schä-den, wird ein Behelfssteg zur Notversor-gung der Bevölkerung errichtet.

Voraussetzung: Grundlagen Wasser-dienst (WD10)

Dammverteidigung – KHD20(Dauer: 1 Tag)Was geht in einem vom Hochwasser

beaufschlagten Schutzdamm vor? Werist für eine Hochwasserschutzanlageverantwortlich?Wie kann diese verstärktwerden?Alle Feuerwehrmitglieder, die von

Hochwasserschutzanlagen betroffensind, lernen hier den Aufbau von Däm-

29Brandaus: Wissen

Brandaus 9 · 2010

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Brandaus: Wissen30 Brandaus: Wissen30

�Hohen Sand- und Schlammanteilvermeiden

�Laufräder verschleißen durch großenSandanteil (hohe Schleifwirkung)

Typische Schäden:�Kavitation der Pumpe (Zerstörungdes Leitapparates, mehr Ausgangs-als Eingangsleistung.

�Defekt der Entlüftungsvorrichtung(Ansaugpumpe) durch zuwenig Ge-gendruck, Abschaltung der Ansaug-pumpe bei ca. zwei bar Gegendruckoder im Lenzbereich durch manuelleAbschaltung

Wichtiger Hinweis:Tragkraftspritzen sind für denHochwasser-Einsatz grundsätzlichnicht geeignet

So können Schäden vermieden werdenLeitfaden:

Falsch

RichtigRichtig

Falsch

Falsch

Richtig

Pumpen undTipps

Die Unwetter und Überschwemmungender vergangenen Wochen sind längstwieder Geschichte. Wieder ein Malwurde Niederösterreichs Bürgerneindrucksvoll unter Beweis gestellt,wie schlagkräftig die FreiwilligenFeuerwehren des Landes sind.

Text: Patrick Pemmer

Fotos: Florian Schmidtbauer

Über 3000 Kameradinnen und Kamera-den haben tagelang gepumpt, geschau-felt und Sandsäcke aufgelegt. EinzigerWermutstropfen:Viele kaputte Pumpen.Aus diesemGrund habenwir für dieMa-schinisten einen kleinen Leitfaden überdie Behandlung der ihnen anvertrautenEinsatzgeräte erstellt.

TragkraftspritzeWas ist zu beachten:

�Löschwasserpumpe grundsätzlich nurzur Löschwasserförderung geeignet

Unterwasserpumpen

Was ist zu beachten:�Kontrolle der Pumpenabdichtung(Gleitringdichtung) laut Betriebsan-leitung

�Kontrolle der Stromzuleitung(Kabeldurchführung in das Pumpen-gehäuse beachten – Achtung Kurz-schlussgefahr!)

�Kontrolle des Schutzgitters(wird der Schlauch zu weich, kommtzuwenigWasser – Achtung Gefahrdurch Überhitzung)

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� �

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�Verlegung der Schlauchleitungkontrollieren (Kantenschutz, Knicke,Stützkrümmer einsetzen

�Absicherung von offenen Schächtenund Kanaldeckeln – AchtungAbsturzgefahr!

�UWP nicht auf unbebautem Unter-grund einsetzen (Gefahr des Festsau-gens)

�Absenken der UWP nicht auf Kabeloder Schlauch – Arbeitsleine einsetzen!

�Trockenlauf ist unbedingt zu vermeiden�Nach Einsatz: UWP spülen

Falsch

FalschFalsch

Richtig

Richtig Richtig

Richtig

Generatorenps für Maschinisten

Generatoren

Was ist zu beachten:�Nicht im Fahrzeug betreiben –Überhitzungsgefahr!In ausgeschwenktem Zustandkein Problem.

�Achtung auf Abgase bei Auspump-arbeiten in geschlossenen Räumen –AchtungVergiftungsgefahr!

�Lebensgefahr bei Einsatz von Fluternin Hochwassergebieten –Achtung Stromschlag!

�Steckverbindungen oderVerteiler-stecker trocken positionieren –Achtung Stromschlag!

�Die Betankung darf nur inabgekühltem und abgestelltemZustand erfolgen

�Fremdbetankungsgarniturverwenden – Dreiwegehahn

�Überflutete Straßen vor dem Einsatzzu Fuß erkunden undWassertiefeausloten

TreibstoffeWas ist zu beachten:

�Nicht länger als drei Monate lagern –Ausflockung!

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ZUM HERAUSNEHMEN!

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Can Padro / Barcelona / Spanien:Bei einem eindrucksvollen Brand-versuch wurde das neue LöschmittelFireAde2000 (Fire Fighting Agent)vorgestellt. Im Rahmen hochrangigerFeuerwehrfunktionäre aus demEU-Raum konnte man sich ein Bildüber die Lösch- und Kühlwirkung desneuen Additives machen. Wir warendabei …

Text und Fotos: Richard Berger

ClemensWidmayr – erwar selbst über 20JahreBerufsfeuerwehrmann inDeutsch-land–istallesanderealsnervös.„Wirhabeneinen solchen Versuch bereits einmalhier in CanPadro durchgeführt. Duwirstsehen, wir halten, was wir versprechen.“Gut, diesen Satz haben wir schon öftergehört. Aber worum geht es eigentlich?

VorgeschichteEinFeuerwehrkamerad –Ehrenbrand-

meister Jürgen Berger – aus dem SüdenNiederösterreichs erzählt mit Begeiste-rung, dass ein neues Löschmittel amMarkt kommen wird. FireAde2000 (FireFighting Agent) soll das Produkt heißenund neben hervorragenden Löscheigen-schaften auch über ein enormes Kühl-

vermögen verfügen. Nach skeptischenBlicken am Kaffetisch werden Datengenannt, die schier unglaublich klingen.Von Brandversuchen in Spanien im Mai2009 war die Rede. Von Löschzeiten, dieman sich als erfahrener Feuerwehrmannbeidemspeziell angesprochenenBrand-gut wie zum Beispiel Reifen oder 1000Litern Treibstoff einfach nicht vorstellenkann.Beim nächsten Treffen nimmt Berger

eine DVD mit. Ungläubig verfolgt manLöschvorführung und lauscht den Aus-führungendesamerikanischenEntwick-lers Ron Thames. Die Ergebnisse sindbeeindruckend. Aber einen Film kannman verfälschen. Nach kurzem hin undher wird eine Einladung zum nächstenBrandversuch ausgesprochen. „MachenSie sich selbst ein Bild! Kommen Sie zurVorführung in Spanien.“In Barcelona angekommen wird man

als Reporter für ein Feuerwehrfachma-gazin skeptisch begrüßt. Schließlich istman der einzige Österreicher auf derGästelisteundnichteinmaleinhochran-gigerFeuerwehrrepräsentant.Nacheinemdreistündigen Gespräch mit ClemensWidmayr steht fest: Wir wissen beide,dass jeweilsderandereeineAhnungvomFeuerlöschen hat.

Ein Brandversuch der ExtraklasseNeues Löschmittel zeigt WirkungSpanien:

Die Brandversuche —eigentlich LöschvorführungenAm nächsten Tag besteigt man einen

Bus und landet in einem Gewühl vonverschiedensten Sprachen. Man hörtDeutsch der nördlichen Nachbarn, spa-nisch, belgisch, englisch, schweizer-deutsch, ungarisch und rumänisch. Esist alles da, was Rang und Namen hat:Hans Ralf Leistner, BranddirektorDarm-stadt, oderThomas Barke, Kommandantder Flughafenfeuerwehr Hamburg undHans Hofer, Kommandant der Flugha-fenfeuerwehr Frankfurt unterhaltensich. Man setzt sich im Bus dazu, stelltsich vor und beginnt darüber zu speku-lieren, was man denn heute so alles se-hen wird.Am Übungsgelände Can Padro – eine

knappe dreiviertel Stunde außerhalbvon Barcelona – angekommen, ist manzunächst beeindruckt,welchenUmfang,ja welcheMöglichkeiten sich auf diesemGelände bieten.Hans Ralf Leistner und Thomas Barke

ziehen sich um. Siewerden heute Strahl-rohrführer sein. Clemens sagt, sie sollenes selber ausprobieren, „damit mansieht, dass da kein Trick dabei ist“.Zuerst wird mit dem neuen Schaum-

mittelLeichtschaumproduziert.Standard-

Neben hervorragenden Löscheigenschaften soll das Produkt über enormes Kühlvermögen verfügen

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einstellungen. Drei Prozent, einfacherVenturi-Z-Zumischer.„Nurumzuzeigen,dass wir damit nicht nur Schwerschaummachen können“, antwortet ClemensWidmayr auf den fragenden Blick.Dann merkt man, dass es gleich ans

Eingemachte geht. Zwei Paletten – Rei-henmit jeweils siebenPaletten-Stapel zuje 21 Paletten werden mit Benzin undDiesel ausgiebig „gegossen“. Dazwi-schen und daneben findet man Stroh-ballen. „Wir verwenden Standardequip-ment. Ein Hohlstrahlrohr je Paletten -Reihe, C45 Schläuche – weil das in Spa-nien so Standard ist – und den Einbau-vormischer der Pumpe des Tanklösch-fahrzeuges mit einem Prozent Zumi-schung“, erklärt Ron Thames demerwartungsvollen Publikum. Vor dem

Anzünden werden drei der dicht anei-nander gereihten Paletten-Stapel mitdem Wasser-FireAde2000-Gemisch guteingewässert. Auch ein Strohballen wirdmit dem Löschgemisch angesprüht.Nochmal eine Fuhre Benzin über dasGanze und dann… es war so heiß, dassman als Fotograf mindestens siebenMeter Abstand halten musste. Und dastrotz EN469 Schutzkleidung undFlammschutzhaube. Das Ganze wurdefür zirka fünfMinutenbrennengelassen,eheesdenBefehl„Vor“vonClemensgab.Zuerst wurde der vordere Bereich abge-löscht. Ziemlich schnell sogar. Denmitt-leren Teil ließ man weiterbrennen. Hierwurde das ersteMal richtig bewusst, wasdas Löschmitteladditiv kann. Nach nurknappen 30 Sekunden Löschangriff war

der vordere Bereich abgelöscht, zündeteaber nicht mehr durch. Der Rest warebenso schnell abgelöscht. Kleine Glut-nester gab es kaum. Die verbliebenenversuchte man wieder anzufachen. Daswar aber nicht mehr möglich.

Warum?FireAde2000 arbeitet auf einer beson-

derenmolekularen Basis: Einerseits bin-den sich die Moleküle des Löschmittelsan das Wassermolekül, auf der anderenSeite stößt das Fire Ade Molekül Wasserabundverbindet sichhierbesondersmitKohlenwasserstoffmolekülen.DasErgeb-nis ist, dass die Kühlwirkung massiverhöht wird, was zu einem höherenLöscherfolg führt, als alles andere, wasdieerfahrenenZuseher jegesehenhaben.

Die Paletten rechts wurdenmit FireAde 2000 benetzt

Das Fernthermometer bestätigtdie enorme Kühlwirkung

Keine Chance: Der Treibstofflässt sich nicht mehr entzünden

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Diesel und Benzin in VollbrandSpektakulärer war der nächste Brand-

versuch: 800LiterDiesel (achthundert inWorten), vermischt mit 200 Litern Ben-zin werden angezündet. Es dauert einwenig, bis der Diesel seine volle Kraftentfaltet. Man lässt das Ganze etwa vierMinuten vorbrennen. Die Rauchwolkemuss man kilometerweit gesehen ha-ben. Das zirka 200 Quadratmeter großeBeckenwirdmiteinemRohrangegriffen.Wieder: Hohlstrahlrohr mit einem Pro-zent Zumischung. Kein Schaumaufsatz.Die Einstellung am Rohr ist auf 265 Literpro Minute vorgenommen. Der Maschi-nist bläst das Wasser mit zehn Bar zumLöschrohr. Der Angriffstrupp beginntmit den Löscharbeiten und der Fotografzieht sofort nach. Es wird plötzlich kühl.Das Feuer ist in kürzester Zeit abge-löscht. Etwas mehr als eine Minute hatdas Spektakel gedauert. Der AmerikanerRonThames kommt heran gelaufen undberührt ohne Handschuhe kurz nachdem Ablöschen das Metallgestell, wel-ches kurz vorher noch einer Temperaturvon über 1000° Celsius ausgesetzt war.Das Fernthermometer beweist, dass die-ser Mann keine Asbest-Haut besitzt:31°C. Vor dem Beaufschlagen mit demWasser-FireAde2000-Gemisch wurdennochknappe400°Celsius gemessen.DasPublikumzeigtmurmelndesNickenundteilweise hörtman sogar einzelne Feuer-wehroffiziere applaudieren. Aber jeder„freut“ sich schon auf die nächste Stati-on. An der Oberfläche des Beckens hatsich ein leichter Schaumteppich gebil-det. Ähnlich wie bei AFFF Schaummittelhat sich auch ein Film gebildet. Ein Zu-schauer stochertmit Holz imBecken he-rum.Erwill denFilmzerstören,währendRon versuchtmit einer Fackel denTreib-stoff erneut zu entzünden. Man kenntdas von Löschervorführungen. Nachdem ersten Angriff kann man meistensdas gleiche Gemisch erneut entzünden,wenn man nur den Film zerstört. Abernichts passiert, obwohl die restlicheMenge Treibstoff noch für einen Brandausreichen würde.

Angstgegner ReifenbrandZirka 300 Reifen warten darauf ange-

zündet zu werden. Mit reichlich Dieselund Benzin als Brandbeschleunigerbringt man die Reifen schließlich dazu,von alleine zu brennen. Dreieinhalb Mi-nuten lässt man sich ab dem ZeitpunktZeit, wo alle Reifen in Brand stehen. Dievorderen Gitterboxen mit Reifen brann-ten zu diesem Zeitpunkt schon mehr alsdreiMinuten.DerAngriffwurdemit zweiHohlstrahlrohen vorgenommen. Zumi-schung von einem Prozent FireAde2000über den Standardpumpenvormischerdes zurVerfügung gestellten Fahrzeuges.Ralf ist besonders gespannt auf denLöscherfolg. Er war als Branddirektor

Darmstadt Einsatzleiter bei einem Rei-fenbrand. Tagelang – so erzählte er nocham Vorabend – haben sie mit den Glut-nestern unter den Reifen gekämpft. DerBefehl kommt. Hans Ralf Leistner undThomas Barke führen je ein Rohr an dieReifen und … staunen. In ihren Gesich-tern unter den durchsichtigen Hitze-schutzvisieren erkenntman einGrinsen.Die Löschwirkung stellte sich sofort ein.Wieder der bereits dreimal erwähnteeklatanteKühleffekt.Wieder keineRück-zündungen.„So schnell hab ich nochnieeinen Reifen ausgemacht“, sagt HansRalf Leistner. Thomas Barke ist ebenfallsbegeistert:„EinfachKlasse…“Beide sindzwar nach den viereinhalb MinutenLöschdauer etwas außerAtem, abermansieht beiden an, dass hier nichtmehr vielÜberzeugungsarbeit zu leisten ist.Gleich nach dem Löschangriff strömendie Zuschauer zu den Gitterboxen undberühren zuerst zögerlich, dannmit vol-lem Griff die Gitterboxen und die Stahl-geflechte der abgebrannten Reifen. Hierwerden rund 30° Celsius gemessen. Vor-her herrschten zirka 900°.

Kesselwaggon am GeleiskörperObwohl schon jeder der Anwesenden

überzeugt ist, gibt es noch drei weitereStationen. Bei der nächsten Station gießt

manwieder Unmengen vonTreibstoff inein Becken mitWasser und Steinen. Sol-che Steinewerden imGeleisbau verwen-det, diese werden an den Bahntrassenaufgeschüttet. „Dies simuliert am Ge-leiskörper ausgetretenen Treibstoff auseinem Kesselwaggon. Wir haben dasnochnieversucht“, soClemens.DieStei-ne werden so heiß, dass eine Rückzün-dung befürchtet wird. Wieder nach kur-zer Zeit ist alles abgelöscht und die mitFernthermometer vor dem Angriff mit450° Celsius gemessenen Steine werdenvon den begeisterten Zuschauern in diebloßen Hände genommen. Die Steinesind zwar immer noch warm, aber mit45°Celsius viel zu kühl für eineRückzün-dung des teilweise aufgesogenen Treib-stoffes. Abgesehen davon hat FireA-de2000 die Kohlenwasserstoffverbin-dungen bereits neutralisiert. Mit einerFackel versuchtman die Reste desTreib-stoffes in Flammen zu setzen. Wiedervergebens.Die beiden angezündeten Autos der

nächsten Station waren sehr schnell ab-gelöscht.Man ließ diese vierMinuten imVollbrand vorbrennen.DenLöschangriffbeim ersten Auto hat man gar nicht mit-bekommen, so schnell war der Angriffvorbei. Beim zweiten Auto haben dannalle aufgepasst.Nachgestoppten vier Se-

Nähere Informationen zu dem Löschmittel FireAde2000 (Fire Fighting Agent) findet man

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Brandaus 9 · 2010

kunden war das Primärfeuer aus. Nachinsgesamt 16 Sekunden waren auch dieNachlöscharbeiten vorbei. Karosserie-teile, die nicht mit FireAde2000 benetztwurden, wiesen immer noch eine Tem-peratur von 120° bis 170° Celsius auf. DieTeile der Karosserie, welche mit FireA-de2000 angesprüht wurden, hatten „er-höhte Temperatur“: 37° Celsius.

Spezialfeuer:Bengalische FackelnZur Krönung wurden bengalische Fa-

ckeln entzündet. Diese – häufig in Fuß-ballstadien, obwohl verboten, verwen-deten – Fackeln konnte man bis datonicht löschen. Mit einem speziell für Py-rotechnik-Brände entwickelten Feuerlö-scher wurden die Fackelnmit nur einemeinzigen „pscht“ aus dem Löscher ge-löscht. Dieser Löscher soll besonders fürPolizeitruppen in Stadien ab Februar inden Umlauf kommen. Er ist mit einemsechsprozentigen FireAde2000 –Wasser-gemisch gefüllt. Mit einer besondersdünnen Löschlanze führt man dasLöschmittel direkt in die Fackel.Zum Abschluss kontrollierte man den

zu Anfang mit Leichtschaum geflutetenSchiffsraum. Der Schaumteppich warnach viereinhalb Stunden immer nochstabil und flockig.

ZusammenfassungIm Löschwesen werden Additive be-

reits länger als Netzmittel eingesetzt.Bisher beschränkte man sich auf klassi-sche Klasse A Brände. Reifen und Pkwwurden bis dato mit Schaumrohren ge-löscht. Bengalische Fackeln gar nicht.Mit FireAde2000 hat man ein Mittel, fürfast alle Fälle. Außerdem ist keine auf-wendige zusätzlicheZumischeinheit nö-tig. Man verwendet es mit einemVentu-ri-Zumischer. Auch mit dem Pumpen-vormischer ergeben sich keine Proble-me. Auch Leicht-, Mittel- und Schwer-schaumsindnatürlichmöglich.Abermiteinem einfachen Hohlstrahlrohr und ei-nem Zumischer hat man ein Löschgerätfür vielseitige Einsätze, welches heutzu-tage jeder kennt und keiner scheut. AdeSchaumschnellangriffsvorrichtung.„Pfirt Gott“ Schwerschaumrohr. Mit nureinem Prozent Zumischrate und einemWasserverbrauch von 265 Liter pro Mi-nute sind alle oben erwähnten Brändegelöscht worden. In Rekordzeit. Durchdie niedrige Zumischrate verringert sichnaturgemäß auch der Löschmittelein-satz. Obwohl kaum merklich teurer alsherkömmliches AFFF-Schaummittel istman durch den gesamtheitlich gesehe-nen geringeren Löschmitteleinsatz imEndeffekt billiger in der Anschaffung.

Und haltbar ist das Schaummittel FireA-de2000 (Fire Fighting Agent) 15 Jahrelang, wobei nach dieser Zeit eine Beur-teilung des Löschmittels erforderlich istund eine Verlängerung möglich wäre.Auch wenn es gefroren war oder es sei-nen Siedepunkt erreichte ist es nach Er-reichen der empfohlenen Lagerungs-temperatur von 1° Celsius bis 59° Celsiuswieder normal einsetzbar. Laut Herstel-lerangabe ist es auchmit anderenLösch-mitteln vermischbar. Manmuss hier nurbedenken, dass die Wirkung dann auchdementsprechend geringer ausfällt. Üb-rigens: FireAde2000 gibt es auch in eineralkoholbeständigen Formel.Brandkommissär Bruckmüller, Vorsit-

zender des Sachgebietes 3.7 „Sonder-löschmittel“ im ÖBFV im Brandaus- Ge-spräch: „Wir haben uns bei der Sitzungdes Sachgebietes 3.7 in Wels das Lösch-mittel FireAde2000 sowohl theoretisch,als auch praktisch imZuge von Löschde-monstrationen angesehen. Den prakti-schen Versuchen nach, hält das Lösch-mittel, was es in der Theorie verspricht!“

Bezugsquelle:FürÖsterreich sind dieVertriebskanäle

noch nicht ganz auf Schiene. Im Ge-sprächmit der Firma Rosenbauer wurdeallerdings Interesse bekundet.

unter www.fireservices.at, wo man sich auch als registrierter User ein Video der Brandversuche zusenden lassen kann.

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Brandaus: Wissen36

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Die Ausbildungsvorschrift des ÖBFV„Die Löschgruppe“ besagt: DerMelder ist zuständig für die Befehls-und Nachrichtenübermittlung, stehtdem Gruppenkommandanten fürbesondere Aufgaben zur Verfügung,führt schriftliche Aufzeichnungenüber den Einsatz der Gruppe. Jedoch,Hand aufs Herz: Bei wie vielen Ein-sätzen wird die Position des Melderswirklich besetzt? Seit der Verbrei-tung des Feuerwehrfunks wurdenseine Aufgaben lange Zeit vernach-lässigt, seine Wichtigkeit für denEinsatz unterschätzt. Die Erfahrungbei größeren Einsätzen zeigt aber:Es ist höchste Zeit, umzudenken.

Text: Matthias Fischer, Karin Wittmann

Fotos: Karin Wittmann

Ein Vormittag unter der Woche, irgend-wo in Niederösterreich. In einemWohn-haus ist ein Brand ausgebrochen, derDisponent der BezirksalarmzentralealarmiertmehrereFeuerwehren,diebin-nen kürzester Zeit am Ort des Gesche-hens eintreffen. Bei den vielen Feuer-wehren herrscht zu dieser Zeit Not amMann – alle Kräfte versuchen, im Rah-men ihrer Möglichkeiten schnellstmög-lich und effizient zu helfen. Die Trupps,

Maschinisten und Kommandanten derverschiedenen Einheiten rüsten sichaus. Eine Position bleibt jedoch für ge-wöhnlich unbesetzt oder übernimmtAufgaben, die an ihrer eigentlichen Be-stimmung vorbeigehen: die desMelders.Es müssen Schläuche verlegt, eine

Wasserversorgung hergestellt, viele Sa-chen gleichzeitig erledigt werden, jedehelfende Hand ist gefragt, kaum jemandfindet Zeit, umherzulaufen und Nach-richten zu übermitteln oder detaillierteAufzeichnungenzu führen.Natürlichgiltes, jenachSchadenslagediezurVerfügungstehendenKräfte einzusetzen, ganznachdem ureigensten Motto der Feuerwehr:„Retten – Sichern – Löschen – Bergen“.Doch gerade in solch einemFall gewinntderMeldermehrundmehranBedeutung.

Teil der Gruppe –und doch nicht anerkanntDie Funktion des Melders ist die am

wenigsten an- und erkannte der gesam-tenGruppe imEinsatz. Erst abGruppen-stärke taucht bei Einsätzen die Funktiondes Melders auf und wird, wenn über-haupt, nur stiefmütterlich eingesetzt.Man denke an seine Rolle bei den Feuer-wehrleistungsbewerben als„Satellit“ desGruppenkommandanten. Hier ist dieFunktion des Melders – je nach Motiva-

Auge und Ohr für den EinsatzleiterDie neue Wichtigkeit einer unterschätzten PositionEinsatz:

tion derGruppe – die beliebteste, weil ansie die wenigsten Aufgaben geknüpftsind, oder die unpopulärste, weil derMelder so gut wie nichts aktiv zum Er-gebnis beitragen kann. Bei Einsätzensieht der Fall wiederum anders aus.

Der Assistentdes EinsatzleitersDas Wohnhaus steht in Brand, Perso-

nensollenausdemverunfalltenPKWge-rettet werden, oder das Austreten desSchadstoffs aus dem Tankwagen sollschnellstmöglich gestoppt werden. Egal,wie sich die Sachlage im Einsatzfall ge-staltet, für den Einsatzleiter heißt dies,viele Faktoren gleichzeitig berücksichti-gen zumüssen, sämtliche Risiken einzu-kalkulieren, rasch Entscheidungen zutreffen. Fürweniger routinierte bedeutetdies eine große Herausforderung, wennnicht sogar manchmal Überforderung.Der Einsatzleiter bräuchte, so wie jeder„Manager“, einen Assistenten. Genauhier kommt der Melder ins Spiel. Einer,der selbstständig mitdenkt, selbst aufunvorhergesehene Umstände achtet,Beobachtungen macht und diese, wieTruppführer undGruppenkommandan-ten auch, dem Vorgesetzten mitteilt,oder für spätere Entscheidungen rele-vante Notizen machen.

Der Melder: Gerade in der heutigen Zeit kann man nicht mehr auf ihn verzichten

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fänger an. Dies könnte sich der Einsatz-leiter zunutze machen, indem er denMelder in ständigem Kontakt mit Grup-penkommandanten und Truppführernhält. So bekommt man vielleicht sogarInformationen, die amFunk verloren ge-gangen wären.

UnterschiedÜbung und RealitätGrundsätzlich gilt für den Melder: Er

steht zur besonderen Verfügung bereitundübernimmtvomGruppenkomman-dantbefohleneAufgaben.Nun liegt esanden Gruppenkommandanten, dies auchzu nutzen und denMelder sinnvoll, ziel-führend undunterstützend einzusetzen.Schließlich sollte sich jeder Einsatzleiterwie auch Gruppenkommandant be-wusst sein, dass er die beste Kenntnisüber die Fähigkeiten seiner MannschafthatundauchdenFreiraumunddieMög-lichkeit, jeden Einzelnen am effizientes-ten einzusetzen.Jeder ernstfallerprobte Einsatzleiter

kennt den Unterschied zwischen Übungund Realität. Bei Übungen kennt manzumeist die örtlichen Gegebenheiten,weiß welche Feuerwehren mit welchenFahrzeugen kommen werden, bewältigtden Übungsablauf im angesetzten Zeit-rahmen mit den schon zuvor bestimm-ten Personen in der Einsatzleitung.

UnterstützungVöllig unterschiedlich verlaufen Ein-

sätze. Ein Feuerwehrmitglied wird vonder Arbeit weggerufen oder aus demSchlaf gerissen, kommt am Einsatzortan, und wird davon in Kenntnis gesetzt,dass schon mehrere Feuerwehren alar-miert wurden, die in Kürze eintreffenwerden und koordiniert werden wollen.Dannwäreesberuhigendzuwissen,Per-sonenmitGespür fürdenÜberblick, ein-gesetzt als „Melder“, zur Seite zu haben.

Bereits ab dem Zeitpunkt der Erkun-dung könnte sich der Melder an der Sei-te des Gruppenkommandanten oderEinsatzleiters aufhalten und gegebenen-falls den Funkverkehr übernehmen undraschBefehleweitergeben,währendsichder Verantwortungs- und Entschei-dungsträger bereits wieder der langenListe anDingen zuwendet, die es imEin-satz für ihn zu beachten und zu tun gilt.Wenn der Melder außerdem beispiels-weise mit der Erstbetreuung von Opfernbeginnt, kann er bis zum Eintreffen deseigentlichenTrupps beimOpfer bleiben,eventuell sogar die Position des Trupp-manns oder -führers übernehmen.Gera-de in der heutigen Zeit, in der viele Feu-erwehren mit der ausrückbaren Mann-schaftsstärke zu kämpfen haben, ist einübergreifendes Arbeiten unvermeidbar.

Mobile Unterstützungfür die EinsatzleitungNicht nur dem Einsatzleiter kann der

Melder eine große Hilfe und wertvolleUnterstützung sein. Örtlich gebundeneEinsatzleitungen könnten ihn zurück-greifen, um einen wesentlich besserenGesamtüberblick bei größeren Scha-denslagen zu erhalten. Der Melder, zu-sätzlich zu Meldertasche mit einem Fo-toapparat ausgestattet, erkundet lau-fend das Geschehen am Einsatzort undübermittelt Lage, Situation, StandortedereingesetztenEinheitenundInforma-tionen über deren Fahrzeuge und ver-wendete Ausrüstung an die Einsatzlei-tung. So lassen sich Skizzen, das Einsatz-protokoll, das Einsatztagebuch, kurz ge-sagt die gesamte Einsatzdokumentationzeitnah und viel detailgetreuer führen.

Mehr hören,Meldungen übermittelnWie die Ausbildungsrichtlinie des

ÖBFV bereits zu vermitteln versucht, isteine seiner Hauptaufgaben die sehr glo-

bal formulierte „Befehls- und Nachrich-tenübermittlung“ – und diese sollte derMelder auch weiterhin wahrnehmen.Die Verwendung von Funkgeräten hatdieArbeit imFeuerwehrwesensicherlichvereinfacht,Meldungen können in Echt-zeit auch über größere Distanzen undohne Sinnverlust weitergegeben wer-den. Die Ausbildung am Funkgerät lehrtuns schon von Jugendbeinen an, nebender richtigen Verwendung der Technikvor allem eins: einen verantwortungsbe-wussten und professionellen Umgangmit dem Feuerwehrfunk.Funksprüche sollen kurz und präg-

nant sein und die wichtigsten Informa-tionen enthalten. Leider geht bei dieser„Selbstzensur“ der eigenen Botschaftviel mitteilenswertes verloren. Im direk-ten Gespräch können mehr Informatio-nen mitgeteilt werden, man hört mehrheraus,undauchunterschwellige,unbe-wusste Botschaften kommen dank Mi-mik, Gestik und Stimmlage beim Emp-

Dank Melder ist die Einsatzleistung immer bestens informiert

Komplexe Einsatzszenarien fordern Einsatzleiter und Melder

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Brandaus 9 · 2010

Der Reifen wurde explosionsartig weggeschleudert

Schwerer Unfall auf A1

Der Lenker eines Sattelkraft-fahrzeuges war auf der A21mit seinem Schwerfahrzeugunterwegs, als er plötzlicheinen lauten Knall wahr-nahm. Als der Fahrer denSattelzug zum Stillstandbrachte, sah er starken Rauchim Bereich der Hinterachsenaufsteigen. Mit einem Feuer-löscher versuchte er denBrand zu löschen, was ihmaber nicht gelang.Einer der brennenden An-hängerreifen wurde durchdie massive Brandeinwir-kung explosionsartig seitlichweggeschleudert.Kurz danach trafen diealarmierten FeuerwehrenHeiligenkreuz und AllandamEinsatzort ein. Der hintere

Teil des Auflegers standbereits inVollbrand.Mit Hilfe einer C-Löschlei-tung wurde zuerst der bren-nende Lkw-Reifen auf derzweiten Fahrspur abgelöschtund anschließendmit derBrandbekämpfung desAnhängers begonnen. DasTanklöschfahrzeug der FFAlland stellte unterdessendie Löschwasserversorgungsicher und baute zusätzlicheine zweite Löschleitung auf.Durch den Einsatz einesMittelschaumrohres wurdedie Brandbekämpfung amAnhänger, besonders an denschwer zugänglichen Stellen,unterstützt. Rasch war derBrand unter Kontrolle ge-bracht.

Bezirk Baden-

Brand nach Reifenschaden

Brandaus: NewsBrandaus: News

Foto:StefanSchneider

Bezirk Korneuburg

Lehrling tödlich verunglückt

Foto:FFGroßweikersdorf

Zu einem schwerenVerkehrsunfall mit einer ein-geklemmten Person wurdedie FF-Niederrussbach geru-fen. Der Fahrer eines Klein-transporters kam aus nochungeklärter Ursache von derFahrbahn ab und pralltefrontal gegen einen Baum.Das Fahrzeug wurde durchdieWucht des Aufpralls aufein angrenzendes Feld ge-schleudert und blieb aufdem Dach liegen. Der Fahrerkonnte sich selbst aus demvöllig zerstörten Fahrzeugbefreien. Der Beifahrerhingegen, ein 15jährigerLehrling, war eingeklemmtundmusste aus demWrack

gerettet werden.Das Rote Kreuz führte sofortErste-Hilfe-Maßnahmendurch. Der angeforderteNotarzthubschrauber brachteanschließend den Jugendli-chen ins nächste Unfallkran-kenhaus. Trotz der Bemü-hungen von Ärzten undHelfern ist er aber an seinenVerletzungen verstorben.Der Fahrer wurde mit leich-terenVerletzungen vomRoten Kreuz ins nächst-gelegene Spital eingeliefert.Gemeinsammit derFF Großweikersdorf konntenach der Menschenrettungdas Fahrzeug geborgenwerden.

Zu einer Menschenrettungmit mehreren eingeklemm-ten Personen wurden dieFeuerwehren Amstettenund Oed auf dieWestauto-bahn Fahrtrichtung Salzburgalarmiert.Aus bisher unbekannterUrsache kollidierten zweiPkw, worauf sich eines derFahrzeuge überschlug unddie darin befindlichen Insas-sen eingeklemmt wurden.Die Feuerwehren und dasRote Kreuz führten dieErstversorgung durch undretteten die Personen ausdem völlig zerstörten Auto.Aufgrund der schwerenVerletzungenmusste einePerson mit dem Rettungs-hubschrauber ins Kranken-haus geflogen werden.

Bezirk Amstetten

Menschenrettungnach Unfall

VERKAUFFF Stadt Wels

TLF RLF-A 3000

TanklöschfahrzeugRLF-A 3000 – 260,

Steyr 15 S 23/L37/4x4,Allison Automatik-5-Gang-getriebe, Allradantrieb,

geländegängig,Baujahr 1990,

km-Stand: 29.323,Pumpenlaufzeit: 285 Stun-den (per: 23. 6. 2010),Heckeinbaupumpe:Rosenbauer NH 30,ohne Ausrüstung

Das Fahrzeug ist in fahrbe-reitem Zustand undgemäß §57a KFG 1967überprüft. Die Pumpe

wurde von einer Fachfirmagewartet und überprüft.

AnfragenFF der StadtWels,

Hamerlingstraße 3-5,A-4600Wels,

Tel.: 0043 7242 42230-0,Fax. 2550, KDT BD Ing.Franz Humer, MSc,

Kl. 2270 oderWerkstätten-leiter OLMGerhard Fellner,

Kl. 2660, E-Mail: [email protected]

Der Klein-Lkw lag völlig zerstört neben der Straße

Foto:B

FKAmstetten

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Brandaus 9 · 2010

In den frühenMorgenstun-den wurden die FF Amstet-ten, Oed und Haag zu einemLkw-Brand auf dieWestauto-bahn A1 zwischen Haag undOed, FahrtrichtungWien ge-rufen.Aus unbekannter Ursachefing das Zugfahrzeug einesAutotransporters Feuer. Bin-nen weniger Minuten gingenzahlreiche Notrufe bei derBereichsalarmzentrale der

Bezirk Amstetten

Autotransporter in Vollbrand

Die Zugmaschine sowie drei Neuwagen brannten aus

FF Amstetten ein, welcheumgehend die zuständigenFeuerwehren alarmierte.Beim Eintreffen am Einsatz-ort stand das Zugfahrzeugbereits inVollbrand und dasFeuer hatte auf drei weitereFahrzeuge, welche am An-hänger geladen waren, über-gegriffen. Durch den Einsatzvon Löschschaum konntedas Feuer rasch unter Kon-trolle gebracht werden.

Foto:DraxlerHannes,BFKDOAmstetten

Bezirk Horn

Ballon landete in Baumkrone

?

EOV Gerhard GravoglDie Feuerwehr war seinLeben. All-zu frühwurde derEhrenober-verwalterder Freiwil-ligen Feu-erwehrTürnitz, Gerhard Gravogl(63) durch eine schwereKrankheit aus dem Lebengerissen.Gerhard Gravogl kam1970 zur Freiwilligen Feu-erwehr Türnitz und warnicht weniger als 28 JahreimVerwaltungsdienst tä-tig. Gravogl wurde auchmehrfach ausgezeichnetund zwar 1987 mit demVerdienstzeichen NÖ LFV3. Klasse in Bronze, 1995mit dem Ehrenzeichen für25jährige verdienstvolleTätigkeit auf dem Gebiete

Wir trauern um

des Feuerwehr- und Ret-tungswesens und 2010,knapp vor seinemTodmitdem Ehrenzeichen für40jährige verdienstvolleTätigkeit auf dem Gebietedes Feuerwehr- und Ret-tungswesens.Wie geachtet und beliebtder Verstorbene gewesenist, davon legte der Trau-erzug – angeführt von derFreiwilligen FeuerwehrTürnitz – beeindrucken-des Zeugnis ab.

LM Helmut KauslDie FFWeissenkirchentrauert um ihren Kamera-den LMHelmut Kauslsen., der am 19. Juli 2010,an den Folgen eines tragi-schen Unfalles, im 68. Le-bensjahr verstorben ist.Helmut Kausl, Bagger-meister a. D., trat im Jahr1959 der FFWeissenkir-

chen bei. Er absolvierteneben dem Grundlehr-gang auch den techni-schen Lehrgang,Wasser-dienstlehrgänge sowieden Schiffsführerlehr-gang. Er war Träger desVerdienstzeichens 3. Klas-se in Bronze des NÖ Lan-desfeuerwehrverbandesund errang das Feuer-wehrleis-tungs- undWasser-dienstleis-tungsabzei-chen in Sil-ber. InzahlreichenStunden unterstützte erseine Kameraden bei Ein-sätzen, Übungen und Be-werben.Lieber Helmut, wir wer-den dich nie vergessen!Gott zur Ehr, dem nächs-ten zurWehr!

LM Roland HobingerRoland Hobinger ist am30.09.2002 der Freiwilli-gen Feuerwehr Altweitrabeigetre-ten. Er hatstets mitgroßem In-teresse anzahlreichenFortbil-dungskur-sen teilgenommen undwurde Anfang 2010 zumGruppenkommandantenernannt. Unter anderemwar er in seiner Feuer-wehr für die Öffentlich-keitsarbeit zuständig. Ro-land war eine tragendeSäule in seinerWehr. Seinplötzlicher Unfalltod er-füllt seine Familie, Feuer-wehr und Gemeinde mittiefer Trauer. Ehre seinemAndenken und zum Ab-schied ein „GutWehr“.

Foto:FF

Foto:FF

Foto:FF

Beim Anflug auf einenLandeplatz in der Nähe vonZettlitz krachte ein Heißluft-ballon in einer Höhe vonca. 20 Metern in eine Föhre.Beide Personen, die sich imKorb befanden, bliebenglücklicherweise unverletzt.Die Landeswarnzentralealarmierte die FeuerwehrenZettlitz, Zissersdorf, Drosen-dorf, Raabs an der Thayaund Horn zum Einsatz.Die Teleskopmastbühne derFeuerwehr Raabs an der

Thaya fuhr rücklings ineinen Feldweg undwurdefür dieMenschenrettungrasch in Stellung gebracht.Mit viel Gefühl wurde derKorb des Steigers zu denPersonen in 20 Meter Höhegesteuert.Wenig späterkonnten die Menschensicher aus ihrer misslichenLage gerettet werden.Die Bergung des Ballons

gestaltete sich aberschwieriger alserwartet, da erimmer wiederin den Ästender Bäumehängen blieb.

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Brandaus: News FOTO-GALERIE40

Brandaus 9 · 2010

In Hohenberg kollidierte ein Personenzug mit einem Pkw.15 Feuerwehrmitglieder der FF Hohenberg rückten zumEinsatzort aus und bargen das schwer beschädigte Fahrzeug.Am ÖBB-Triebwagen entstand erheblicher Sachschaden.

Nach einem Überholmanöver auf der LH58 bei Nonndorfgeriet ein Pkw ins Schleudern und überschlug sich mehr-mals. Die Feuerwehren Gars/Kamp, Nonndorf und Zittern-berg konnten den Lenker nurmehr tot bergen.

Drei Verletzte forderte dieser Verkehrsunfall zwischenHollabrunn und Aspersdorf. Eine im Wrack eingeklemmtePerson musste von den Feuerwehren Hollabrunn und Wul-lersdorf mittels hydraulischem Rettungssatz befreit werden.

Trotz des raschen Eingreifens der Feuerwehren Petronellund Rohrau und des RK Hainburg kam für den Lenkerdieses Autos jede Hilfe zu spät. Warum der Pkw von derStraße abkam und gegen einen Baum raste ist unklar.

Als die FeuerwehrenLangenlebarn und TullnStadt am Einsatzort eintra-fen, stand die Strohtristebereits in Vollbrand.Mittels Wasserwerferund mehrerer Strahlrohrekonnte der Brand rasch unterKontrolle gebracht werden.

Foto:G.Liegle

Foto:StadtfeuerwehrTulln

Foto:zVg

Foto::B.Grünsteidl

Zu einem Brandeinsatz wurde die FF Baden-Leesdorf alar-miert. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand ein Altpapier-container in Vollbrand. Durch den raschen Einsatz wurdeein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude verhindert.

Neun Feuerwehren wurden zu einem Scheunenbrand inJaidhof alarmiert. Die eingeschlossenen Kühe konntennoch in letzter Minute gerettet werden. Die Scheunebrannte bis auf die Grundmauern nieder.

Foto:www.ff-baden-leesdorf.at

Foto:FFLaxenburg

Foto:H.Schneider

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41Brandaus: News

Brandaus 9 · 2010

FOTO-GALERIE

14 Feuerwehren löschten stundenlang eine in Vollbrandstehende Lagerhalle in Himberg. Eine gefährliche Aufgabe,denn in der Halle waren unter anderem Gasflaschen gela-gert, die während der Löscharbeiten explodierten.

Acht St. Pöltner Feuerwehren wurden zu einem Brand imOrtsteil Wagram gerufen. Ein Wohnhaus, ein Lager und einNebengebäude standen in Vollbrand. Die eingesetztenAtemschutztrupps brachten das Feuer rasch unter Kontrolle.

Zu einem Verkehrsunfall auf der A22 wurde die FF Korneu-burg alarmiert. Ein Klein-Lkw kollidierte mit einem Pkw undkippte dabei um. Nach Absicherung der Unfallstelle, konn-ten die Verletzten versorgt werden.

Foto:Stamberg

Die nasse Fahrbahn wurde dem Lenker des Sattelzuges zumVerhängnis. Die FF Tulln musste zuerst den Auflieger sichernund dann die Zugmaschine zurück auf die Straße heben.

Foto:StadtfeuerwehrTulln

Foto:DavidHanny

Ein schwerer Verkehrsunfall mit Menschenrettung fordertedie FF Breitenfurt und Laab. Die verletzte Lenkerin war imFahrzeug eingeschlossen. Vorsichtig wurde die Fahrertüreentfernt und die Frau aus dem Auto befreit.

Foto:MartinHofbauer

Auch bei diesem Verkehrsunfall kam ein hydraulischerRettungssatz zum Einsatz. Die Feuerwehren Purgstall undFeichsen befreiten die verletzte Lenkerin aus dem Wrackund übergaben sie an den Notarzt.

Foto:LukasHürner

Foto:FFKorneuburg

Eine vollgefressene Äskulap-Natter blieb unter einemHolzverbau stecken und musste von einem Mitglied derFF Kritzendorf befreit werden. Die Schlange wurde darauf-hin in einem angrenzenden Waldstück freigelassen.

Foto:FFKritzendorf

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Brandaus: News42

Brandaus 9 · 2010

Die Polizeisondereinheit Cobrakommt bereits seit mehrerenJahren nach Gr. Siegharts insWaldviertel um ihre jährlicheTaktikausbildung zu absolvieren.Bei der Abschlussübung sollte abernicht nur die Cobra ihr Könnenbeweisen dürfen. In Zusammenarbeitmit der Feuerwehr wurden zweiSzenarien geschaffen, die so nochnie geübt wurden.

Text und Fotos: Leander Hanko

Als erstes Szenario wurde eine Geisel-nahme mit angedrohter Brandstiftungangenommen. Ein offenbar verwirrterMannhielt einePerson ineinemBauern-haus fest und drohte das Haus anzuzün-den. Die von Nachbarn verständigtePolizei hatte bereits das Gebäude um-stellt und verständigte aufgrundder LageweitereSpezialkräfte vonFeuerwehrundPolizei.

KurzschlusshandlungNach einer kurzen Erklärung und Ein-

führung in die Umstände, rüsteten sichbeide Einheiten aus und bereiteten so-wohl den Zugriff auf den Täter, als auchdie mögliche Brandbekämpfung vor.Während die Spezialkräfte der Cobra ihreschusssicherenWesten anzogen und ih-reWaffen und Zugriffsleitern vorbereite-ten, wurde von der Feuerwehr alles füreinen Innenangriffmit Atemschutzgerä-

ten und HD-Rohr hergerichtet. Wäh-renddessen kam es beim Täter zu einerKurzschlussreaktion und er zündete dasInventar des Hauses an.Jetztmusste es schnell gehen.„Soforti-

ger Zugriff“ war das Schlagwort. Haupt-ziel war es die Sicherheit am Tatort her-zustellen. Allerdings musste der Tätererst überwältigt werden, um das Opferzu retten. Die Brandbekämpfung spielteangesichtsderDramatikeineeherunter-geordnete Rolle.Während die Männer der Cobra bin-

nen Sekunden in das Haus eindrangen,den Täter überwältigten und somit dieSicherheit gewährleisteten, konnte jetztauch die Feuerwehr anrücken. Gleich-zeitig mit dem Innenangriff wurde dasangekettete Opfer mit dem Bolzen-schneider befreit.

Keine leichte AufgabeBeim zweiten Übungsszenario ver-

schanzte sich ein bewaffneter Täter ineinem mehrstöckigen Wohnhaus. DerZugang über das Stiegenhaus war nichtmöglich.Kurzerhandentschloss sichdiePolizei,

die Unterstützung der Feuerwehr in An-spruch zunehmen. So wurde eine Tele-skopmastbühne angefordert und untergrößterVorsicht inStellunggebracht.DieHerausforderungwar die Bedienung desKorbes. Einerseits war kein Mitglied derCobra in der Lagedie Steuerung zuüber-nehmen, andererseits durfte sich kein

Feuerwehrmitglied im Korb aufhaltenund sich in Gefahr begeben.Der Korb wurde dann mit einer

schusssicheren Matte ausgestattet undunter Zuhilfenahme eines EinweisersdirektunterhalbdesFenstersvomunterenBedienstandgesteuert.Zentimetergenauerreichten die Einsatzkräfte der Cobradas Fenster und konnten erneut denTäter innerhalbkurzerZeitüberwältigen.Bei den jeweiligen Schlussbespre-

chungenwaren beide Einheiten von dengegenseitigen Leistungen mehr als be-eindruckt. Das Gewicht der persönli-chen Schutzausrüstungen war annä-hernd gleich. Überraschung gab es beimInnenangriff. Die Einheiten der Cobraabsolvierten diesen ohne Atemschutz-geräte und so mancher wurde von demgeringen Zeitrahmen, der bleibt, umseine Arbeit erledigen zu können, über-rascht. Hier konnte mit der Taktik „amBoden vorzugehen“ sicher ein wesentli-cher Lerneffekt erzielt werden.

Zusammenarbeit einmal anders: Polizei und Feuerwehr befreien Opfer TMB ermöglicht schnellen Zugriff

Kurze Besprechung bevor es ernst wird

Sondereinheit der Polizeiübt mit Feuerwehr den Ernstfall

Geiselnahme mit angedrohter BrandstiftungGroß Siegharts:

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43Brandaus: News

Brandaus 9 · 2010

Atemschutzgeräteträger im Einsatz

Der Austritt einer Säure am Geländeder Firma NÖM AG (Molkerei) in derStadt Baden löste einen Großeinsatzder Feuerwehr aus. Kurz vor 11 Uhrwurde die örtlich zuständige FFBaden-Weikersdorf, sowie aufgrunddes Meldebildes gleichzeitig derSchadstoffzug der FF Möllersdorfüber die BAZ Baden alarmiert.

Text: A. Zedka, S. Schneider,M. Dolkowski

Foto: FF Baden-Weikersdorf

Ein Industriegebinde mit einem Fas-sungsvermögen von rund 1000 Litern,gefüllt mit 30-50prozentiger Salpeter-säure, wurde aus unbekannter Ursachebeschädigt, wodurch rund 700 Liter desSchadstoffes austraten und sich größ-tenteils in einer Lagerhalle ausbreiteten.

SicherheitsvorkehrungenSalpetersäure wirkt ätzend auf der

Haut, in den Augen und bei Einatmenauch in der Lunge. Das heißt, dass schondas Einatmen der Dämpfe gesundheitli-cheFolgennach sich ziehenkann.Dahermussten die am Unfallort eingesetztenFeuerwehreinsatzkräfte umluftunab-hängigen Atemschutz und chemikalien-beständige Schutzanzüge tragen.Zunächst wurde der gesamte Betrieb

evakuiert. Acht Personen mussten vonmehreren Rettungswägen des RotenKreuzes in die Krankenhäuser Badenund Wr. Neustadt eingeliefert werden.Angrenzende Büroräume am Firmenge-lände wurden durchsucht, um sicherzu-stellen dass sich keine ungeschützte Per-sonmehr in demeventuell kontaminier-ten Bereich befand.

Nur mit Schutzanzügen konnte der kontaminierte Bereich betreten werden

700 Liter Salpetersäure ausgetretenSchadstoffeinsatz:

Acht Verletzte bei Säureunfallrät an, umdie vomUnglück nicht betrof-fenen Teile des Betriebes freizumessen.Dadurch konnte sichergestellt werden,dass in diesen Bereichen keine giftigenmehr Dämpfe vorhandenwaren und dieRäumlichkeitennachderFreigabedurchdas Arbeitsinspektorat wieder betretenwerden konnten. Schließlich wurde eineneutralisierende Substanz aufgebrachtundderBodengewaschen.Anschließendkonnte das Lager wieder ohne spezielleSchutzmaßnahmen betreten werden.Während des Einsatzes wurden 190

Atemluftflaschen von den Atemschutz-geräteträgern geleert und wieder gefüllt.Daraus ergibt sich einLuftverbrauch vonrund 170.000 Liter. Getränke für die Ein-satzkräfte wurden vom angrenzendenAGM bereitgestellt. Das Rote Kreuz Be-zirk Baden / Katastrophendienst bautevorbeugend eine Sammelstelle für einegrößere Anzahl vonVerletzten auf. Nachüberaus anstrengenden 12 Stundenkonnte der Einsatz nachMitternacht fürdie Feuerwehren beendet werden. 105Feuerwehrleute aus acht Feuerwehrenstanden im Einsatz.

Da sich rasch herausstellte, dass imkontaminiertenBereichnur unter Atem-schutz und auchmit gasdichten Schutz-anzügen gearbeitet werden muss, wur-den vom Feuerwehreinsatzleiter Brand-rat Martin Geiger weitere Kräfte der FFBaden-Stadt und Baden-Leesdorf nach-gefordert.Mit dem Aufbringen von rund 1000 kg

Chemiebindemittel konnten die Feuer-wehreinsatzkräfte ein weiteres Ausbrei-ten der Säure verhindern. Aufgrund deshohen Bedarfs an Schutzanzugsträgernmussten zusätzlich die Schadstoffgrup-peder FFHirtenbergundausdemNach-barbezirk Mödling die FF Wr.Neudorfnachalarmiertwerden, umdieKräfte vorOrt zu unterstützen bzw. abzulösen. ImFreienkonntemitdemEinsatzvonsoge-nannten Hydroschildern und Strahlroh-ren durch Aufbringen von Wasser dieAusbreitung der ätzenden Dämpfe ein-gedämmt werden. Aber auch der Regenwährend des Einsatzes sorgte für eineEntspannung der Lage vor Ort.

Straßensperre notwendigKurzzeitig musste die angrenzende

B212 Vöslauerstraße von der Polizei ge-sperrt werden. Bereits kontaminiertesMaterial aus dem Lager wurde mitKunststoffplanen abgedeckt und insFreie verbracht. Eine Entsorgungsfirmastellte einen Container zurVerfügung, indemdiesesMaterial vorläufig sicher ver-wahrt werden konnte. Das aufgebrachteBindemittel musste in doppelte Säckegeschaufeltwerden,die sowiedasLager-material ebenso einer speziellen Entsor-gung zugeführt wurden.Von der BerufsfeuerwehrWien forder-

temanschließlichein speziellesMessge-

Anzumerken sei noch, es war ein ganznormalerWochen- bzw. Arbeitstag auchfür die Feuerwehrleute. Viele von Ihnenverließen ihrenArbeitsplatzundstandenüber Stunden freiwillig und unentgelt-lich zum Schutze der Bevölkerung imDauereinsatz. Gerade bei solchen Ein-sätzen werden die freiwilligen Feuer-wehreinsatzkräfte besonders gefordert.Das Arbeiten in einem Schutzanzug er-fordert speziell ausgebildete Mitglieder,welche nicht nur über ein hohes Fach-wissen verfügen, sondern auch einehohephysische Belastbarkeit beim Arbeitenim Gefahrenbereich aufweisen müssen.Dass nur wenige Tage davor ein ähnli-

ches Szenario im gleichen Betrieb imRahmeneiner Schadstoffübung in Szenegesetzt worden war, brachte im Ernstfallganz sicher einenVorteil.

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Brandaus: News44

Brandaus 9 · 2010

Kleine, schmale Bäche werden zureißenden Flüssen. Dörfer, Häuserund Straßen stehen teilweise biszu einem Meter unter Wasser.Die Unwetterkapriolen nehmen keinEnde. Die Freiwilligen Feuerwehrenstehen tagelang im Dauereinsatz undkönnen eine Katastrophe verhindern.

Text: A. Nittner, L. Hanko

Fotos: St. Kreuzer, NLK Reinberger

In weiten Teilen Niederösterreichs rich-teten die heftigen Unwetter im Augustenorme Schäden an. In Obritz, entlangder Pulkau, wurden komplette Siedlun-gen, Gewerbebetriebe und Landwirt-schaftenOpferderÜberflutungen.Bis zueinem Meter stand dort das Wasser inden Häusern. Um rasch Hilfe leisten zukönnen, wurde der Katastrophenhilfs-dienstdesNÖLFVangefordert.ZumEin-satz gelangten Sondergerätschaften, wieleistungsstarke Schmutzwasserpumpenund Notstromaggregate, die bei denFreiwilligen Feuerwehren des BezirkesKrems stationiert sind. Mehrere Millio-nen LiterWasser konnten so pro Stundeabgepumpt und Schlimmeres verhin-dert werden.

Land unter —Unwetterchaos in NÖ

Sintflutartiger Regen und Hochwässer in NÖKeine Ende in Sicht:

Hier mussten zwei Großpumpanlagenaus Horn und Laa an der Thaya, sowiedrei Sonderpumpen aus Drosendorf,Gars amKampund Pfaffenschlag einge-setzt werden. Unterstützung erhieltendie eingesetzten Feuerwehren durch ei-nen Pumpenzug des Katastrophenhilfs-dienstes aus dem Bezirk Waidhofen ander Thaya. Tausende Sandsäcke sowieein 200 Meter langer mobiler Hochwas-serschutz wurden entlang des Kampsaufgebaut, um noch größere Überflu-tungen zu verhindern. Landeshaupt-mann Dr. Erwin Pröll und Landesbrand-direktor Josef Buchta überzeugten sichpersönlich von der Situation und ver-sprachen optimale und rasche Unter-stützung. Insgesamt waren im BezirkHorn 75 Feuerwehren und fast 1000Mit-glieder im Einsatz.

Einsatzstatistik 2010826 freiwillige Feuerwehren mit 9071

Einsatzkräften rückten zwischen Jännerund August bei acht Unwetter-, Sturm-und Hochwasserereignissen zu insge-samt 2245 Einsätzen aus. Bei diesen Er-eignissen sind zwei Menschen ertrun-ken. Eine Frau in Stickelberg, eine zwei-te in Edlitz. Ein Feuerwehrmann wurdedurchStromschlag schwerverletzt.Nachersten Berechnungen dürften etwa 450Objekte überflutet worden sein.

Vor Ort: LH Dr. Erwin Pröll sagte rasche Unterstützung zu

Zahlreiche Sondergerätschaften des KHD kamen zum Einsatz

Bezirk HornStarkregen und völlig durchnässte Bö-

den sorgten im Bezirk Horn für großflä-chige Überflutungen. Äußerst kritischwar die Hochwasser-Situation in Mold.

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45Brandaus: News

Brandaus 9 · 2010

LBD Buchta zeigte sich von der Eigeninitiative sehr beeindruckt

In Obritz wurden mehrere Millionen Liter Wasser pro Stunde abgepumpt

Sandsäcke und Schläuchesoweit das Auge reichtUm Häuser und Siedlungen zu schüt-

zen, wurden von den Feuerwehren200.000 Sandsäcke aufgelegt. Um einenBruch der Dammsohle in Mold zu ver-hindern, wurden zur Verstärkung derBegleitstraße 100 Kubikmeter Schotterangeschüttet.Bei den großflächigen Überschwem-

mungen imWaldviertel (Obritz, Zellern-dorf), standen im August elf Großpum-pen (SPA 900, SPA 200) im Einsatz. Vierdieser Aggregate fördern pro Stunde 900KubikmeterWasser.Vergleich:Damitkannein herkömmliches Schwimmbeckenmit 30 Kubikmeter Inhalt in 3,3 Minutengefüllt werden. Die sieben restlichenPumpen kommen auf eine stündlicheFörderleistung von 200 Kubikmeter.

Eigeninitiative war hilfreich„Jetzt reicht’s mir!“, dachte sich Karl

Gundinger aus Mold, als er bereits zumzweiten Mal in diesem Jahr mit den Auf-räumungsarbeiten nach einem Hoch-wasser beschäftigt war. Sein BauernhofwurdeheuererneutdurchdieWassermas-sennach einemStarkregen inMitleiden-schaft gezogen. Die Jahre zuvor gab esfastnieHochwasser,dennochentschlosssich Gundinger im Juni einenmodernenHochwasserschutzbeiderToreinfahrt zuinstallieren. Knapp 2.200 Euro investier-te er in die Aluminiumpanele. Und dieseInvestition sollte sich lohnen…Als er in der Nacht durch Sirenen auf-

geweckt wurde und nach draußen blick-te wurde ihm sofort klar, dass er jetzt sei-nen neue Hochwasserschutz aufbauenmusste. Wenige Stunden später standdasWasser knietief vor seinemTor.Nur minimale Feuchtigkeit bannte

sich durch die Ritzen der doch nochnicht so ganz dichten Aluminiumwand.Mit Sandsäcken verstärkt hielt sie aberdennoch Stand und konnte so größerenSchaden am Anwesen verhindern.

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Brandaus 9 · 2010

Brandaus: DialogBrandaus: Dialog

zulangsamgewesen und hätte eine Pau-se gemacht. Das stimmte zwar nicht,aber ich konnte mich nicht wehren.“Mit einer Nylonschnur band er dem

Buben die Hände hinten an die Beineund ließ ihn bis zum Abend in der pral-len Sonne liegen. Als man Salif fand undvon seinen Fesseln befreite, war einGroßteil seiner Hände bereits abgestor-ben. FalscheBehandlung inder Sanitäts-station tat ein Übriges. „Als man mir amnächstenTagdieVerbändeabnahm,gingalles mit runter, die Knochen lagen frei“,schildert Salif in bewunderswert gespiel-ter Emotionslosigkeit, was ihm wider-fahren war.Sein Glück: Univ.-Prof. Dr. Jürgen Hol-

le aus Wien, der zumindest einmal proJahr als NGO in Afrika Kranke behandeltund operiert, wurde auf den hinkendenBuben aufmerksam, der „einen dickenVerbandamBeinhatte von einerWunde,die nicht zuheilen wollte.“ Er sah auch

seine Hände und operierte die rechteHand noch in Ouagadougou. „Das warnur der Anfang. Denn Salif hatte so vieleVerletzungen, dass es mit einer Operati-on bei weitem nicht getan war“, organi-sierte Prof. Holle ein Spitalsbett inWienund nahm den jungen Afrikaner mit.DieVerletzungen von Salif stellten sich

als dermaßen schwer und langwierig zubehandeln heraus, dass Prof. Holle aufdie Suche nach Pflegeeltern für den jun-gen Mann ging. Und in der Familie Gu-denus inWaidhofen /Thaya fündig wur-de. „Er ist ja dort voll integriert“, freutsich der Chirurg und setzt nach: „Er istaber auch ein besonders freundlicherund lieber Mensch.“

„Ich war niein einer Schule …“Im September 2004 war Salif nach

Österreich gekommen, seit 8. April 2005lebt er bei der Familie Gudenus imWald-viertel. „Ich war nie in einer Schule, ichkonnteweder schreiben noch lesen, ein-zig meine Muttersprache – Mossi – undFranzösisch, die Landessprache vonBurkina Faso konnte ich sprechen“ erin-nert sich Salif anZeiten,wo„aller Anfangschwer war“. Seine Mama Gudenus hatgute Kontakte. Sie kennt eine Mittel-schulprofessorin, die sich um den da-mals 17jährigen Burschen annahm, ihndas Schreiben, Lesen und vor allem diedeutsche Sprache lehrte.Salif spricht heute beinahe akzentfrei

deutsch. Einzig beim „r“ hört man einwenigAnlehnungansFranzösische.Dia-lekt?„Sprechenkann ich ihnnicht so gut,aberverstehen tu ichalles“, sagter.„MeineSchulkameraden sprechen nicht immerhochdeutsch, auch mit mir nicht, alsomusste ichauchdenDialekt lernen.“Wiesonst könnte er bei seiner Lieblingsfrei-zeitbeschäftigung, dem Fußballspielen,bestehen. Trotz seiner Behinderungspielt er für sein Leben gerne mit demrundenLeder. BälleundKugelnhabenesihm überhaupt angetan: Billard undWuzzeln stehen gleich dahinter in derHobby-Rangliste.Salif absolvierte in Windeseile den

Hauptschulabschluss und besucht der-zeit die Handelsschule inHorn. Er ist ein

Junger Afrikaner stellt in der FF Waidhofen/Thaya seinen MannIntegration:

„Eigentlich habe ichdrei Familien …“

Salif fühlt sich bei der FF wohl. Er schätzt die Gemeinschaft bei der FreiwilligenFeuerwehr und will in erster Linie seinen Mitmenschen helfen

Salfo Nikiema ist sein richtiger Name.Aber alle seine Freunde nennen ihnSalif. „Das ist mein Spitzname“, er-klärt der junge Afrikaner aus BurkinaFaso, der seit nunmehr vier JahrenMitglied der Freiwilligen FeuerwehrWaidhofen/Thaya ist. Ein unfassba-res Schicksal hat den 22jährigennach Österreich verschlagen.Als Bub hat ihn ein bestialischerLandwirt beinahe zu Tode gequält …

Text und Fotos: Angelika Zedka

Beide Hände von Salif sind schwer be-einträchtigt, er muss einen orthopädi-schen Schuh tragen und demnächstauchnoch anderHüfte operiert werden.„Ichmussteauf einemFeldarbeiten“, er-zählt er.„IchdurfteauchkeinePausema-chen. Als zu Mittag der Mann nach-schaute, wie weit ich mit meiner Arbeitgekommen war, behauptete er, ich wäre

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Brandaus 9 · 2010

Seit 2007 ist Salif bei der FreiwilligenFeuerwehr in Waidhofen/Thaya und –klar – voll integriert. Die Kurse „Leinenund Knoten“, „Truppführer“, „Funk“und „Atemschutzgeräteträger“ hat er inWindeseile mit Erfolg absolviert. SeineFunktion als „Füllberechtigter Atemluft-füllstelle“ übt er seit März 2008 aus. DieFeuerwehrleistungsabzeichen in Bronzeund Silber errang er bereits im Sommer2007.

Helfen macht SpaßGezählt hat er nicht, wie oft er bereits

zu Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehrausgerückt ist. Ein Verkehrsunfall, beidemderLenkernichtmehrzurettenwar,ist ihm allerdings nachhaltig im Ge-dächtnishaftengeblieben.„Daswar sehrtraurig und hat mich belastet.“Warum er überhaupt bei der Feuer-

wehr ist? „Mir gefällt die gute Gemein-schaft hier und außerdemhoffe ich, dassich vielleicht einen Bruchteil dessenzurückgeben kann, was mir an Gutemwiderfahren ist“, gesteht er. „Natürlichmöchte ichauchSpaßhaben,aber iners-ter Linie zählt für mich, dass ich helfenkann.“Wenn man Salif fragt, was er ein Mal

beruflichmachenmöchte, so gibt er sichnoch bescheiden bedeckt und versucht,das auch zu erklären.„Ich lebe eigentlichin zweiWelten. Jetzt habe ich noch zweiJahre Handelsschule vor mir. Was dannkommt, kann ichmir noch nicht so rich-tig vorstellen. Aber wenn ich irgendet-was tun kann, um für die Menschen inmeiner Heimat etwas ins Positive zu be-

wegen, dann möchte ich das tun“,schwebt ihm doch Großes vor.Vorerst heißt es aber Schule fertig ma-

chen und sich bestmögliche Ausbildunganeignen. Und zu allererst die Koffer pa-cken.Dennunmittelbar nach demBran-daus-Gespräch geht’s nach Afrika zur„Erstfamilie“.ObermanchmalHeimwehhat? „Nein eigentlich nicht, aber natür-lich freue ich mich drauf, meine ElternundGeschwisterwiederzusehen.“GutenFlug und gesunde Heimkehr!

ausgezeichneter Schüler und fest ent-schlossen, seinenWeg zu gehen. Mit ge-legentlichen Anflügen von rassistischenBemerkungen, denen er doch manch-mal ausgesetzt ist, geht er gelassen um.„Da sag ich gar nichts und gehe. Ich den-ke mir, das bringt nichts“, versucht erKonfrontationen dieser Art zu vermei-den. Und schwächt sofort ab: „Ich glau-be, dass nicht alles böse gemeint ist,manche Menschen sagen eben Dumm-heiten, weil sie es nicht besser wissen.“

Familie FeuerwehrIn der Familie Gudenus hat Salif ein

zweites Elternhaus mit insgesamt sechsGeschwistern gefunden. Zu Hause inBurkina Faso hat er acht Geschwister. Je-des Jahr fliegt er in den Sommerferien zuseinen leiblichen Eltern nach Ouaga-dougou, der Hauptstadt von Burkina Fa-so. Und in der Freiwilligen Feuerwehrfander eindrittesZuhause.„Ichwurde inÖsterreich getauft. Mein Taufpate istFeuerwehrkommandant Karl Oberbau-er“, strahlt er seinen Paten an. „Ich habeselbst zwei Kinder in seinem Alter, dieverstehen sichwunderbar.MeineGattin,die Krankenschwester ist, hatte damalsbei Salif dieWundversorgung übernom-men. So ist einewunderbareVerbindungentstanden“, beschreibt Karl Oberbauersein „drittes Kind“ als überaus verlässli-chen und pflichtbewussten Feuerwehr-mann. „Es gibt keinen Bewerb, bei demer nicht dabei ist, es gibt keinen Einsatz,zu dem er nicht angeradelt kommt, esgibt keine Übung, an der er nicht aktivteilnimmt“, lobt er den Eifer von Salif.

Salif mit seinem Taufpaten Kommandant Karl Oberbauer, der ihn als überausverlässlichen und eifrigen Kameraden schätzt

Sichtlich erfreut zeigte sich Salifneben LBD KR Josef Buchta

FM Salfo Nikiema in Ausgangsuniform.Das Matador-Feuerwehrauto erhieltdie FF Waifhofen/Thaya als Dank vomUnternehmer. Bei den Einsätzen warSalif immer live dabei

Foto:zVg

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Brandaus: News48 Brandaus: Jugend

Die FeuerwehrjugendBaden-Stadt besuchteEnde Juli die italienischeHauptstadt Rom.

Am Besuchsprogrammstanden nicht nur die wich-tigsten Kirchen der Stadt(Lateran, Petersdom, Phan-toen, Maria di Cosmedian),sondern auch die antikenTeile Roms (Kolosseum,Palatin, Forum Romanum,Trajanssäule, und der ZirkusMaximus). Die SpanischeTreppe, die Engelsburg, derTrevibrunnen und derVierströmebrunnen wurden

Bildungsreise nach RomAuf den Spuren der Römer

Das alte Rom begeisterte die Reisegruppe

ebenso besucht, wie derBadestrand „Lido di Ostia“und die Einkaufsmeile„Via Condotti“. Die in Romgesammelten Kunstwerkekamen dabei nicht zu kurz:Neben derVilla Borghesebesuchte ein Teil der Reise-gruppe dieVilla d’Este wel-che sich etwas außerhalbvon Rom befindet.Von diesem Programm

beeindruckt und auch einwenig müde kam die Reise-gruppe wieder nach Hause,nicht ohne demVersprechenRomwieder einen Besuchabzustatten ...

Foto:FFBaden-Stadt

Action DaysFür den Feuerwehrnach-wuchs der FF Natschbachhieß es Ende Augustwieder zu einem „ActionDay“ in das Feuerwehr-haus einzurücken.

Das Programmwar sehrumfangreich: Nach einerBesichtigung und Erläute-rung des neuen TLF-A 4000der FF Loipersbach wurdedas Fahrzeug und die Aus-rüstung ausgiebig getestet.Dabei durfte eine Demons-tration desWasserwerfersund eine anschließendekurze Rundfahrt nicht fehlen.Wieder ins FF-Haus inNatschbach zurückgekehrt,wurde dasVerhalten bei

Auch das Arbeiten mit dem Greifzug wurde geübt

Foto:FFNatschbach

technischen Einsätzenund die Handhabung desGreifzuges erläutert undgeübt. Für Überraschungbei denMitgliedern derFeuerwehrjugend sorgteein nächtlicher Einsatz-alarm. Die Jugendgruppemussten einen Traktor, derauf der Heimfahrt in einenGraben gerutscht war, ber-gen. Der Sonntag standganz im Zeichen desThemas Löschangriff.Am Programm stand daskorrekteVerlegen vonVersorgungs- und Löschlei-tungen, zusätzlich wurdeden Kindern Eindrücke voneinem Atemschutzeinsatzvermittelt.

Die Gänserndorfer Feuer-wehrjugendgruppe, ge-nannt „Die Wildgänse“,waren zu Gast auf einemFreundschaftszeltlager im544 Kilometer entferntenLauf an der Pegnitz imLandkreis NürnbergerLand, Deutschland.

Sechs Jugendfeuerwehr-männer machten sich mitihren Betreuern auf zumsechstägigen Patenschafts-treffen. Spiel, Spaß, Erfah-rungsaustausch, aber auchAusbildung standen amTa-gesprogramm. Die Gänsern-dorfer Jugendlichen hattendie Möglichkeit das Leis-tungsabzeichen „Jugend-

flamme Stufe 2“ zu absolvie-ren. Hierbei mussten Feuer-wehrgeräte benannt und de-ren richtiger Einsatz erklärtwerden, auch praktischeÜbungen wie das Absicherneiner Unfallstelle und derAufbau einesWasserwerferswaren gefordert. Jugendfüh-rer Löschmeister ReinhardKorinek ist stolz auf seineJungs, alle sechs haben diePrüfung mit Auszeichnungabgelegt.Höhepunkt war der Besuchder Betriebsfeuerwehr desUS LuftwaffenstützpunktesKatterbach. Hier wurde denJungs ein Einblick in eineechte amerikanische Feuer-wache gewährt.

„Wildgänse“ zu Gast in DeutschlandSpiel, Spaß und Ausbildung standen am Programm

Foto:M

arioKrammel

Texte:M

arkusTrobits,MarioKrammel,FFNatschbach

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49Brandaus: NewsBrandaus: Jugend

Brandaus 9 · 2010

Einsatzreicher

KlosterneuburgTag für die FJ

„Verkehrsunfall

mit Menschenrettung“

lautete die Alarmierung

Um für die Überstellung in denAktivdienst bestens gerüstet zusein, veranstaltete die Feuerwehr-jugendgruppe Klosterneuburg einen24-Stunden-Einsatztag.

Mit dabei waren auch die BurschenundMädchen der FJ Holzheim ausDeutschland. Neben zahlreichenBrand- sowie technischen Einsätzenwurde auch einVerkehrsunfall mitMenschenrettung sehr realitätsnahnachgestellt.In gewohnter Manier bewältigtendie Jugendlichen die gestellten Auf-gaben mit Bravour und freuen sichschon darauf, endlich 15 zu sein unddamit in den Aktivdienst überstelltzu werden.Die Ausbilder zollten demNach-wuchs großes Lob und garantiertenihren Schützlingen eine erfolgreicheZukunft bei der Feuerwehr.

Foto:F

F

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Er ist noch keine 13 Jahre altund ein echter Feuerwehrfreak.Manuel Parzer aus Höbenbach imBezirk Krems muss das Geschehenzu Hause seit Monaten aus derFerne verfolgen: Er hat Krebs undwird im St. Anna Kinderspital inWien einer anstrengenden und Kräfteraubenden Therapie unterzogen.

Text und Fotos: Angelika Zedka

Etwas mehr als drei Monate ist es jetzther, dass Manuel über Bauchschmerzengeklagt hatte. Die erste Vermutung, eskönne sich um eine Blinddarmentzün-dung handeln, stellte sich als falsch he-raus. ImLandesklinikumSt. Pölteneröff-netemanMutter Sabineund ihremSohnnacheiner speziellenBlutuntersuchung,dass Manuel sofort ins St. Anna Kinder-spital nachWien überstellt werdenmüs-se. Die Schreckdiagnose: KrebsUniv. Doz. Dr. Michael Dworzak nahmsich desHauptschülers an.„Manuel hat-te ein Lymphom im Darmbereich, alsoeine Form von Lymphdrüsenkrebs“, er-klärt er gegenüber Brandaus. Im AKHwurde das befalleneDarmstück operativentfernt und unmittelbar danach starte-te man im St. Anna Kinderspital mit derChemotherapie.

Hoher Besuch imSt. Anna SpitalIn der letzten Ferienwoche erhieltMa-nuel, der ein eifriges Mitglied der Feuer-wehrjugend inHöbenbach ist, hochran-gigen Besuch: Seine KameradinnenTinaund Lisa sowie Schwester Nina kamengemeinsam mit Feuerwehrkomman-dant Gottfried Thornhammer, dessenStellvertreter Franz Scheibenpflug, demOnkel von Manuel, Verwalter JosefBrunnthallerund JugendführerLMGott-fried Thornhammer, um dem Patientenein wenig die Zeit zu verkürzen.„Manuel, wie geht’s Dir denn?“ – „Mirgeht’s eh guat, i geh am Dienstag heim“,beantwortet er fastungeduldigdie vielenAnfragenseinerFreunde.DerbehandelndeArzt bestätigt: „Wir sind sehr hoffnungs-froh.Manuel hat alleTherapien durchge-macht und ist quasi erscheinungsfrei.“Ergänzend fügt der Dozent hinzu, dassheute acht von zehn Kindern diese Artvon Lymphknotenkrebs überstehen.

Sorgen der ElternWährendManuel sichmitAppetitüberdas „Mac“-Menü, das ihm seine Mädels

ausderFeuerwehrjugendorganisiert ha-ben, hermacht, kommt auch einMal sei-ne Mutter Sabine zuWort: „Es ist für unsalle eine schwierige Situation“, sagt sieund schwankt zwischen Sorge und Er-leichterung. Abwechselnd mit ManuelsGroßmutterwohnt sie – sooft siehaltUr-laub nehmen kann – bei ihrem Sohn imSpital. Das und die oftmaligen Fahrtenkosten Geld. Der Vater Manuels ist erstseit kurzer Zeit wieder im Job, er war ar-

Appell: Helfen wir Manuel!

beitslos. Der Hausbau verschlingt vielGeld. „Und jetzt brauchen wir noch ei-nen Hauslehrer für Manuel,“ schildertsie, dass Manuel auch zu Hause nur be-schränkt unter Menschen darf. Jede In-fektion würde Gefahr bedeuten. KeinSchulbeginn also für Manuel, büffeln zuHause ist angesagt. Und das geht nichtohneHilfe. Eine Hilfe, die zwar zu einemgewissen Prozentsatz von der Öffentli-chen Hand mitfinanziert wird, derengrößeren Teil jedoch die Familie selbstberappenmuss.

Freude über SpendenManuels Onkel Josef Scheibenpflug,seines Zeichens Feuerwehrkomman-dantstellvertreter inHöbenbach, hat da-her fürManuelundseineFamiliemit sei-nen Kameraden eine Haussammlung inHöbenbach und Eggendorf initiiert, derSportverein hat ebenfalls seines dazubeigetragen, dass die Familie vor ärgerenfinanziellen Nöten bewahrt wird. „Ichfinde gar keineWorte, ichbin tief berührt

12jähriger aus Höbenbach ist totaler Feuerwehrfreak und hat KrebsHilferuf:

Das Kommando der FF Höbenbach und Manuels Arzt Dr. Dworzak

Brandaus: News50 Brandaus: Jugend

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und verdrückt den letzten Bissen seinesNuggets-Körbchens. Sein Onkel sprichtihm Mut zu: „Manuel, wirst sehen, baldkannst wieder Fußball spielen mit unsallen.“JosefScheibenpflug istebensowieseineSchwester hoffnungsfroh: „Jetzt schautdie Sache schon wirklich gut aus, aberwährend der ersten Wochen, da war fürunsalleeineWeltzusammengebrochen.“

Mutig durch die harte ZeitZwei Stunden sind schnell vergangen.„TschüssManuel, wir sehen uns zuHau-se“, verabschieden sich die Mädels vonder Feuerwehrjugend locker. „Pfiati,mach’s guat und werde ganz gesund“,wünscht das Feuerwehrkommando.Feuchte Augen haben sie alle…Manuel zieht sich zurück in sein Kran-kenzimmer. Erweiß ja genau, dass er sei-nenBesuchernvondort ausnocheinmalauf die Straße nachwinken kann. „SeineFeuerwehr“ entlässt er mit einem „Bisbald daheim!“

über so viel Hilfsbereitschaft,“ freut sichMutter Sabine.Wer übrigens einen Beitrag leistenmöchte, der kann dies auf dasSpendenkonto: 31.865.413, Bankleit-zahl: 32397, Raika Krems, BankstellePaudorf tun. Brandaus sagt jetzt schonDanke im Namen vonManuelDer ist voller Zukunftspläne. SeineBerufswünsche sind sehr konkret: „Ent-weder Mechaniker oder Koch.“ Sagt’s

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Pamela Hniliczka stellt die Feuerwehrjugendarbeit in den Bezirken vorSerie:

Bezirk HornWie viele Mitglieder derFeuerwehrjugend gibt es im Bezirk?Per 25. 8. 2010 sind 80 Jugendfeuer-wehrmitglieder in den Standes-büchern geführt, davon 24 Mädchenund 56 Knaben. In den letzten Jahrenist die Mitgliederzahl konstant geblie-ben.

Gibt es bezirksweite Veranstaltungen?Wenn ja welche?Von Seiten des Bezirksfeuerwehrkom-mandos werden derWissenstest, derFeuerwehrjugendbezirksleistungsbe-werb und die Fertigkeitsabzeichen ab-gehalten. Insgesamt drei Jugendfüh-rerbesprechungen im Jahr sorgen fürdie durchgehende Kommunikationzwischen den Jugendführern und demBezirksfeuerwehrkommando.Darüber hinaus wird vom BSB-FJ imHerbst eine bezirksweite Veranstaltung

organisiert.Wie beispiels-weise eine Er-lebniswande-rung mit Abschlussstationim Kletterpark, „Spiel undSport“ (Basketballbewerb, Volleyball-bewerb und Spielestationen), usw.DieVorbereitungen und Durchführ-ungen werden gemeinsammitallen Jugendgruppen durchgeführt.Mehrere interne Tätigkeiten rundendas Jahresprogramm in den Jugend-gruppen ab.

Was sind die größten Erfolge eurerJugendgruppen im Bezirk?Die Bewerbstätigkeiten im Bezirkhaben erst vor einigen Jahren begon-nen. Dadurch gibt es keine überdurch-schnittlichen Ergebnisse bei diversenBewerben.

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Schau mal vorbei: www.feuerwehrjugend-noe.at

Bezirksfeuerwehrverband Krems a. D.umfasst insgesamt 126 Feuerwehren.

Wie viele Mitglieder derFeuerwehrjugend gibt es im Bezirk?Per 31.12.2009 sind im Bezirk 307 Feu-erwehrjugendmitglieder gemeldet, da-von 227 Burschen und 80 Mädchen.

Gibt es bezirksweite Veranstaltungen?Wenn ja welche?Durch das Bezirksfeuerwehrkomman-do werden dieWissenstestabnahmesowie der Bezirksfeuerwehrjugendleis-tungsbewerb organisiert. Früher wur-den zusätzlich ein Schwimmbewerbund die Abnahme von Fertigkeitsab-zeichen auch bezirksweise abgehalten.Durch das BFKDO werden mindestenszwei Besprechungen jährlich mit denFeuerwehrjugendführern abgehalten,wobei aktuelle Themen besprochenund Termine vereinbart werden.Durch die Feuerwehrjugendgruppenwerden auch auf EigeninitiativeVeran-

staltungen wieFußballbe-werbe, Lagerund dergleichenveranstaltet.

Was sind die größtenErfolge eurer Jugendgruppenim Bezirk?Im Jahr 2008 hatte sich die Feuerwehr-jugendgruppe Langenlois für dieTeilnahme am„Junior Fire Cup 2009“qualifiziert. Bei den diesjährigen Lan-desleistungsbewerben in Langenloishat sich die FeuerwehrjugendgruppeEtsdorf – Engabrunn für die Teilnahmebeim Bundesbewerb qualifiziert.

Im Bezirk Krems a. D. wurde bereitsin den Jahren 1973 in Gföhl, (340Teilnehmer – 1. Landestreffen), 1975Mautern, (505 Teilnehmer) und indiesem Jahr in Langenlois mit 4642Teilnehmern das Landestreffen derNÖ Feuerwehrjugend durchgeführt.

Bezirk Krems/Donau

Brandaus 9 · 2010

BSB-Feuerwehrjugend HornHubert Steininger

BSB-Feuerwehrjugend KremsKarl Huber

Wie viele Jugendgruppen gibt esim Bezirk, wie viele Feuerwehrengibt es gesamt?Im Bezirk Horn gibt es derzeit achtJugendgruppen, gesamt gibt es im Be-zirk Horn 105 Freiwillige Feuerwehren.Wobei drei Jugendgruppen jeweils alleFeuerwehren der Gemeinde abdecken.

Wie viele Jugendgruppen gibt esim Bezirk, wie viele Feuerwehrengibt es gesamt?Im Bezirksfeuerwehrverband Krems a.D. bestehen bei 28 Feuerwehren Feu-erwehrjugendgruppen. Aufgrund derSonderstellung der FF Krems a. D., weildort auch in sechs Feuerwachen Feu-erwehrjugendgruppen betreut werden,ergibt sich eine Gesamtgruppenanzahlvon 34 Feuerwehrjugendgruppen. Der

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Brandaus 9 · 2010

Brandaus: AlbumBrandaus: Album

Feierlich wurde das neue Tauchdienstfahrzeug geweiht

Tauchdienst

Fahrzeugweihe inWeissenkirchenIm Rahmen des Feuer-wehrfestes wurde dieFahrzeugweihe des neuenEinsatzfahrzeuges derTauchdienstgruppe Nordgefeiert. Hohe Persönlich-keiten der Politik, desFeuerwehrwesen und diePartnerfeuerwehr folgtender Einladung der Taucher.

Nach der Festmesse, zele-briert von Herrn PrälatenSchrittwieser, begrüßte HBIHeinrich Mang die zahlrei-chen Ehren- und Festgäste.In Ihrer Festansprache hobBezirkshauptmannstellver-treterinMag. Daniela Obleserhervor, dass die Einsatzauf-gaben immer anspruchsvol-ler werden und somit geeig-nete Fahrzeuge notwendigsind. BFKDT LFRWalterHarrauer erläuterte dieEntstehung des Tauchdiens-tes in NÖ: „Als Folge desverheerendenMarch-Hoch-

wassers 1962, gründeteneinige Feuerwehrmännerim Jahr 1963, unter der Feder-führung des FuB-KDT SeppKast und späteren Landes-feuerwehrkommandanten,diesen Sonderdienst.“Als Zeichen der Dankbarkeitund Erinnerung, wurde FrauRuth Koppensteiner gebetendie Patenschaft für das neueFahrzeug zu übernehmen.Ihr Mann – ein langjähriger

Taucher – fiel einem tragi-schenTauchunfall zumOpfer.Nach der feierlichen Seg-nung wurden alle Festgästezum Frühschoppen geladen.Viel Gemeinsames verbindetdie FFWeissenkirchen mitder TauchdienstgruppeNord. Nicht nur die Statio-nierung inWeissenkirchen,auch vieleWeissenkirchnergehören der Sonderdienst-gruppe an.

Foto:FFWeissenkirchen

Kottinghörmanns

HochzeitFM Janine Brantner vonder FF Schrems-Kotting-hörmanns trat mit ihremThomas vor den Traualtar.

Bevor es aber so weit war,kommandierte die Brautnoch die Bewerbsgruppe„Brantner“ zu einem Lösch-angriff. Nach der kirchlichenTrauung standen die Feuer-wehrmitglieder mit gefülltenSchläuchen zum Spalier.BR Erhard Koppensteinergratulierte im Namen derFF Kottinghörmanns sehrherzlich.

Foto:FFKottinghörm

anns

Wien

Blood Award 2010

ÖBFV-Präsident Buchta freute sich über die Auszeichnung

Foto:zVg

Der Präsident des ÖBFVKR Josef Buchta wurdemit dem Blood Award 2010des Österreichischen RotenKreuzes ausgezeichnet.

„Ein wichtiger Partner fürdie Blutversorgung sind dieÖsterreichischen Feuerweh-ren. Egal ob als Blutspender,als Organisatoren von Aktio-

nen oder als Unterstützer,der Räumlichkeiten undMaterialien zurVerfügungstellt – die Feuerwehren sindneben dem ÖsterreichischenBundesheer ein wichtigerPfeiler in der Blutversorgungdes Landes, so Fredy Mayer,Präsident des Roten Kreuzes,vor der Übergabe der Aus-zeichnung an Buchta.

St. Pölten

Ein „Eiserner“ unter uns

Toller Erfolg für Daniel

Foto:zVg

Daniel Eigner absolvierteden diesjährigen Iron Man70.3 unter seiner Zielzeit.Nur die Härtesten erreich-ten das Ziel.

Dass OFMDaniel Eigner vonder Freiwilligen FeuerwehrSt. Pölten-Unterradlbergsich jetzt auch zu ihnenzählen darf, hat er nun ein-deutig bewiesen.Wie Bran-daus in Ausgabe 5/2010, abSeite 47 berichtete, bereitetesich der Feuerwehrmannmonatelang auf den IronMan 70.3 vor, der heuer inSt. Pölten über die Bühneging. Die harte Arbeit unddas anspruchsvolle Traininghaben sich bezahlt gemacht:Der 29jährige unterbot seinselbst gesetztes Ziel vonsechs Stunden klar. In fünfStunden, zehnMinutenund 21 Sekunden legte er die1,9 km imWasser, 90 km aufdem Rad und 21,1 km lau-fend zurück. Daniel Eignerkonnte damit den 191. Platzseiner Altersklasse belegen.

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Brandaus 9 · 2010

Foto:StefanGratzl

Sasendorf

Hochzeit

Jugendführerin ClaudiaSpeiser und Zugtruppkom-mandant Ronald Eigner ga-ben sich in der FilialkircheSasendorf das Ja-Wort.

Kameraden der FF Hafner-bachMarkt und der BTFÖBB St. Pölten gratuliertenherzlich. Als kleine Überra-schung musste das frischvermählte Paar gemeinsammitHochzeitsgästen unterKommando der Braut eineSaugleitung kuppeln.

Ein Riesenfest wurde derGainfarner Dampfspritzeanlässlich ihres 100.Geburtstages bereitet.Im Rahmen der 140-Jahr-Feier der FF Gainfarn tratenmit „Katharina“ insge-samt sechs hochbetagteDampfspritzen in Aktion.

Ein Riesenfest wurde derGainfarner Dampfspritze an-lässlich ihres 100. Geburtsta-ges bereitet. Im Rahmen der140-Jahr-Feier der FF Gain-farn traten mit „Katharina“insgesamt sechs hochbetag-te Dampfspritzen in Aktion.Unter der Regie von EHBIHans Setznagel ging bei derVolksschule ein Löschangriffüber die Bühne, der die zahl-reichen Ehren- und Festgästetief beeindruckte.

Gainfarn

Die Dampfspritze „Kathi“ wurde 100

Foto:StefanSchneider

100. Geburtstag der Gainfarner Dampfspritze „Kathi“.Der Hornist ist nur wenige Jahre jünger, nämlich 97.Ein großartiges Fest bei Kaiserwetter

Jubiläum

100 Jahre FF Großotten –Innovative Feuerwehr

Da das alte Feuerwehrdepotmittlerweile aus allen Näh-ten platzte und absolutnicht mehr zeitgemäß war,entschlossen sich Vertre-ter der Gemeinde und derFeuerwehr zum innovati-ven Neubau eines Feuer-wehrhauses in Großotten.

In einer Bauzeit von nur 16Monaten gelang es rechtzeitigzum 100-jährigen Bestands-jubiläum das neu errichtete

Passiv-Feuerwehrhaus zueröffnen. Das Haus bietetauf rund 300 QuadratmeternPlatz für drei Stellplätze,Sanitäranlagen, Lagerräumeund für einen Kommando-raum. Im Obergeschoßbefindet sich ein Feststadl,in dem Feuerwehrfeste ab-gehalten werden können.Das außergewöhnliche andiesem neuen Feuerwehr-haus ist die Errichtung inkonsequenter Passivhaus-bauweise. Somit ist es mög-lich, die laufenden Betriebs-kosten für dieses Gebäudeäußerst gering zu halten.Anlässlich des 100-jährigenJubiläums der FF Großottenkamen zahlreiche Ehrengästezu den Feierlichkeiten. Unterihnen auch Landesbrand-direktor Josef Buchta, Präsi-dent des ÖBFV, der ebenfallsdie neue Innovation im Feu-erwehrwesen lobte.

Viel Lob von LBD Buchta

Foto:zVg

Amstetten

Rescue DaysZum ersten Mal fandenin Österreich die RescueDays statt. Die Premiereging auf dem Schrottplatzin Amstetten über dieBühne.

Über 80 Feuerwehrmännerund -frauen aus dem BezirkAmstetten wurden erstmaligvon Spezialisten der FirmaWeberHydraulik ausDeutsch-land undÖsterreich zwei Tagelang auf Spezialsituationenausgebildet. Trainiert wur-

den verschiedene Einsatz-szenarien nachVerkehrsun-fällen. Bei einer Stationwurde ein Pkw aus 12 MeterHöhe auf eine Betonmittel-leitschiene geworfen. Diesernachgestellte Unfall simu-lierte einen Aufprall von nur50km/h. „Da das Auto totalverformt war, stellte die Ret-tung der verletzten Insasseneine große Herausforderungdar“, so ein Kursteilnehmer.Bis jetzt gab es diese Ausbil-dung nur in Deutschland.

Die Spezialausbildung wird nun auch in Österreich angeboten

Foto:PhilippGutlederer

Ein großartiges Fest, dasmonatelangeVorbereitungs-arbeit erforderte und von den

Feuerwehrmitgliedern undihren vielen Helfern profes-sionell durchgeführt wurde.

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Der grobe Überblick über diehistorischen Zeitenläufe erstrecktsich diesmal auf die Jahrezwischen etwa 1650 und 1755.Der Augsburger Religionsfriedevon 1555 wird bestätigt, dieGleichberechtigung aller Konfessio-nen postuliert. Dennoch herrschtin Europa ein dünnhäutiger Friede,der vom Papst nicht anerkannt wird.

Text: Günter Annerl

Fotos: A.Wagner, W. Hochauer, wikipedia

1660 etabliert sich in Englandwieder einKönig –Karl II. Stuart. In Frankreich star-tet der prünksüchtige und eitle KönigLudwigXIV. nachdemTode vonKardinalMazarin seine unumschränkte Allein-herrschaft.Drei Jahre später wird in Regensburg

der „immerwährende Reichstag“, poli-tisch ziemlich impotent, als Zwischenla-ger fürGesandtederFürstenundReichs-städtegegründetundbis1806seinwenignutzvolles Dasein zelebrieren. Die er-starktenTürkenzwingendenkomponie-renden Kaiser Leopold, sich mit diesemProblem auseinander zu setzen, dafürfreut er sichnachdemAussterbenderTi-roler Linie der Habsburger 1665, dieseskernige Land zu bekommen.

Ein Jahr darauf plagt ihn die Magna-tenverschwörung in Ungarn und dieausuferndeTürkenexpansion, denendieKoalitionstruppen zwar Niederlagen zu-fügen, sie aber nicht aufhalten können.Als Lichtblickdarf er heiratenundam12.Dezember wird die spanische InfantinMargarita Maria Teresa, Tochter KönigPhilipps IV. seine Angetraute, die ihn je-doch antisemitisch beeinflusst. DieWie-nerJudenwerdenvertrieben, lediglich derJudenrichterMarcus Schlesinger darf obseinerVerdienste bleiben.Demehemali-genJudenviertelunddem„UnterenWird“wird der Name „Leopoldstadt“ gegeben.

Die Pest in WienVon Jänner bis Dezember 1679 fordert

die Pest inWien 49.486 Tote. Im Friedenvon Nimwegen wurde nach diversenKriegszügen mit wenig Fortune im We-sentlichen die Grundzüge des Westfäli-schenFriedenswiederholtundFrankreichzur vorherrschendenMacht in Europa.Ludwig XIV. stakst mittlerweile mit

seinen verzierten Pantoffeln durchs Ver-sailler Schloss, schüttelt seine gepudertePerücke und blickt begierig auf die Rän-der seines deutschen Nachbarn. Ihmschwebt die „Reunion“ vor: DieWieder-vereinigung aller Gebiete, die irgend-wannmit Frankreich verbunden waren.

1683wird inWiennochmalsmusiziert,dieSchäferkomödie„DerthörichteSchäf-fer“mit derMusik von unserem LeopoldI. wird uraufgeführt, aber dann mussman sich doch mit den Türken vorWienbeschäftigen.DerKapuzinerpaterMarcod’Aviano ist für die geistige Aufrüstungzuständig, Ernst Rüdiger Graf Starhem-berg für die militärische Verteidigungund die Kriegskasse, die – wie meist –leer war. Der Kaiser verlässt mit seinerhochschwangeren Frau Wien in einemkilometerlangen Tross Richtung Linz.

TürkenbelagerungWien ist von rund 200.000 Türken, die

sich in 25.000 Zelten für eine längereBelagerung einrichten, halbkreisförmigvon der Donau bei Erdberg, bis zurDonau bei der Roßau eingeschlossen.Täglich kommt es zu Beschießungen,Anstürmungen und Scharmützeln zwi-schen den Angreifern und den rund15.000 Verteidigern. Bürgermeister An-dreas von Liebenberg und der WienerNeustädter Bischof Leopold Graf Kolo-nitsch bewähren sich als Organisatorenund Betreuer der Verwundeten.Am 4. September erfolgt der türkische

Hauptsturm, dem mühevoll und verlus-treich widerstanden wird, aber am 12.September stürmt das Entsatzheer vomKahlenberg in drei Heersäulen mit75.000 Mann herunter und vertreibt dieKämpen von Kara Mustafa. Großer Sieg,reiche Beute, jedoch keine Verfolgungdes fliehenden Gegners. Hoch auch derBlutzoll unsererseits: 6000 Männer,11.000 Frauen, 14.000 Mädchen und50.000 Kinder wurden von den TürkenausNiederösterreichundder Steiermarkals Sklaven verschleppt. ZweiTage späterist der „Türkenpoldl“ wieder in Wien,drei Tage später ist manwegen eines Eti-kettfehlers der Polen verstimmt – alsoder Alltag hat wieder Einzug gehalten.Am 14. Dezember, der große Irrtum

des Sonnenkönigs. Dem kleinen PrinzEugen von Savoyen will er nicht einmaleine Kompanie mit rund vierzig Mannanvertrauen, prinzliche Gnaden ist zurecht verärgert, tritt inHabsburgsDiens-te und erhält sofort ein Dragonerregi-mentmit 800 Reitern. Er wird Österreichnicht nur militärisch erfreuen, auch sei-ne bleibenden Spuren in der Architekturprägen dieWiener Stadt.

1650 bis 1755Historisches Teil 2:

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54 Brandaus: Album

Ein komprimierter Blick durchdie Zaunlücken der Geschichte

Diese Karte zeigt Wien und Umgebung während der Türkenbelagerung

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Brandaus 9 · 2010

Brandaus: Album 55

„Österreich über alles, wann es nurwill“ – das grundlegendeWerk des öster-reichischen Merkantilismus (Wirt-schaftspolitik des Absolutismus) vonPhilippWilhelm vonHoneck ist zugleichdie erste nationalökonomische Darstel-lung von Österreich. Ende Februar 1684huldigendie ungarischenMagnatendenKaiser, die Ungarn erhalten ein eigenesHeerundam5.MärzwirdderVertragder„Heiligen Liga“ unterzeichnet. DieserMachtkonzentration ordnet sich auchGraf Tököly mit seinen Kuruzen unter,denman erst ein Jahr zuvorwährend derBelagerungWiens als unsicheren Kanto-nisten aus Pressburg vertreiben musste.

Prinz Eugen als„Türkenschreck“ImAugust 1687werdenbeiMohacsdie

Türken ordentlich geschlagen, nebenden beiden Heerführern verdienen sichEugen von Savoyenund LudwigWilhelmMarkgraf von Baden (der Türkenlouis)ihre Meriten. Im selben Jahr bekommtWien in der Dorotheergasse seine ersteStraßenbeleuchtung.Zehn Jahre später – am 11. September

1697 schlägt Prinz Eugen bei Zenta wie-derum kräftig die Türken, kann aber we-gen logistischer Probleme keine Verfol-gungundendgültigeZerschlagungerrei-chen. Ein Jahr später scheint mit demKarlowitzer Frieden die TürkengefahreinfüralleMalegebannt.Alsowendetmansich nachWesten, um gegen Frankreichins Feld zu ziehen, denn der spanischeErbfolgekrieg macht’s unvermeidlich.Prinz Eugen siegt in vielen Scharmüt-

zeln und Schlachten, derweilen der Ba-rockbaumeister Jakob Prandtauer 1702mit dem Bau des Stiftes Melk beginnt.Diemilitärischen Fortschritte im Erbfol-gekrieg – Eugen sei Dank –machen auchdie Kleinen mutig, denen Frankreichauch schon zu mächtig wird und wo dieErinnerung an dasWüten der Franzosen

in der Pfalz noch zu frisch ist. Es entstehtdie „Große Allianz“1703 erscheint am 8. August in Wien

die Nummer 1 des „Wienerischen Diari-ums“zunächst„posttäglich“ (=Mittwochund Samstag), unter Kaiser Joseph IIdreimalwöchentlich, seit denFranzosen-kriegen täglich. Daraus wird 1780 die„WienerZeitung“,dieältesteTageszeitungderWelt. Zwei Jahre darauf vermeldet dasBlatt am 5. Mai den Tod von Leopold I.,dessen Sohn Joseph I. ihmnachfolgt, dersich bald wieder mit den regsamen Un-garn plagenmuss, während Prinz Eugensich heftig mit den Franzosen schlägt.1711 stirbt Joseph I. an den Blattern,

Nachkommen sind zwei Töchter, daherfällt die Erbfolge an sei-nen Bruder, der als KarlIII. König von Spanien istund damit einer der Kern-punkte für den noch im-mer dahin köchelndenErbfolgekrieg, dessenAlli-anz langsambrüchigwird.Am 22. Juni zerbricht

der ungarische Aufstand,Rakoczi flieht nach Polen,er traut den habsburgi-schenZusicherungennicht.

Die PummerinentstehtJohann Achammer

gießt am 21. Juli 1711austürkischen Kanonen diePummerin für den Ste-phansdom in Wien. Mit22.511 kg ist sie die größteGlocke Österreichs. Am12. Oktober wird Karl III.zumKaiser Karl IV. gekürtund ist auf demWeg vom sonnigen Spa-nien ins winterliche Wien, wo er am 21.Jänner des folgenden Jahres eintrifft undvon Kaiserinmutter Eleonore die Regie-rungsgeschäfte übernimmt.

Anfang 1713 schleppt eine schwange-re Schwäbin aus Ungarn kommend er-neut die Pest nach Wien ein. Die sollteaberdas letzteAuftretenderSeuche sein.Am 11. April wird mit diversen ver-schachtelten Friedensverträgen der Erb-folgekrieg beendet und acht Tage spätererlässt Karl IV. die „Pragmatische Sankti-on“, mit der er seine Töchter vor jenenseines verstorbenen Bruders als erbbe-rechtigt erklärt. Die Unteilbarkeit derhabsburgischenLänderwird festgehaltenund 1723 zum Grundgesetzt erhoben.1716 pfeifen die Türken auf den Karlo-

witzer Frieden und erklären Karl IV. denKrieg. Prinz Eugen schlägt sie bei Peter-wardein undbelagert im Jahr darauf Bel-grad. Am 5. Juli besiegt er bei Semlin dieTürken und am 22. August 1717 eroberter StadtundFestungBelgrad.DieTürkenbitten um Frieden, Frankreich will diesverhindern, denn ein im Osten bedroh-tes Habsburgerreich ist für sie allemalbequemer, als das nun erstarkende. DerFriede von Passarowitz am 21. Juli bringtwieder Gebietszuwächse und vor allemscheinbarendgültigeRuhevordenkries-glüsternen Türken.

Prandtauer wirkt1720 beginnt der umtriebige Baumeis-

ter Jakob Prandtauer den St. PöltnerDom zu barockisieren. 30 Jahre späterwerden die Arbeiten beendet sein. 1725verzichtet Karl IV. auf Spanien, PhilippV.auf die Niederlande. DieHerren verzich-ten auf Länder, die schon selbstständigsind, bzw. jeder reale Machtanspruchzerstoben ist. Aber man kann auch auf

diese Art seine Tage füllen.Es scheint beliebt zu wer-den, Beistands- und Waf-fenverpflichtungen mitwechselnden Partnerneinzugehen. Eine inhaltli-che Inflation in einer rela-tiv friedvollen Epoche istdie harmlose Konsequenz.Unruhe in diese Be-

schaulichkeit bringt derpolnische Thronfolge-krieg, wo wieder ein Er-starken Österreichs be-fürchtetwirdunddieFran-zosen ihrenWunschkandi-daten bei der Wahl durch-bringen: ein StanislausLeszczynski wird für weni-ge Tage König, dann vonden Russen vertrieben.Österreich wird in Italiengeschlagen, imWestensie-gen die Franzosen, eskommt zu einem Vorfrie-

den mit den Franzosen in Wien, derKurzzeitkönig von Frankreichs Gnaden,darf sich weiter als König von Polen be-zeichnen, realer Herrscher wird Fried-rich August III., Kurfürst von Sachsen.

1702 beginnt Baumeister Jakob Prandtauer mit dem Bau des Stifts Melk

Die Pummerin anno 1711

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56 Brandaus: Album

Brandaus 9 · 2010

Die große Ärader Maria TheresiaAm 12. Februar 1736 heiratet Maria

Theresia ihren Franz Stephan von Loth-ringenundam21.April stirbtPrinzEugen,dem die Habsburger viel zu verdankenhaben. Er selbst sprach den loyalen Satz:„Kaiser Leopold I. war meinVater, JosephI. mein Bruder und Karl IV. mein Herr.“

Die Türken wollen es noch einmal wis-sen und belagern ohne Erfolg Belgradund im Friedensvertrag vom 18. Septem-ber vermurkst der österreichische Unter-händler Graf Neippberg die gewonne-nen Gebiete nur zum Nachteil der Be-wohner – der Balkan würde sich wahr-scheinlich anders entwickelt und demWesten zugeneigt haben..

Am 20. Oktober stirbt Karl IV. MariaTheresia übernimmt die Regierungsge-schäfte. Ihr Gatte, an Staatsgeschäftenuninteressiert, jedoch merkantil sehr be-gabt, ist ein Mehrer des Familienbesitzesund frönt nebstbei der Freimaurerei, dievon seiner Gattin misstrauisch beäugtwird, wiewohl auch ihre Berater aus die-sem humanistischem Klientel kommen.

In Preußen sitzt König Friedrich II.Aufgewachsen in der despotischen At-mosphäre seinesVaters ist er musikalischgeprägt, Freimaurer, ohne sich derenIdeale zu sehr zu Eigen zu machen, kos-mopolitisch (er korrespondiert mit Vol-taire) und bestrebt, Preußen einen Platzan der Sonne zu ermöglichen. Also legt erdie Flöte aus der Hand, glättet die Faltenseines einfachen Anzuges und fällt ohneKriegserklärung in Schlesien ein. In demGlauben wohl ein leichtes Spiel mit derRegentin in Österreich zu haben. In vierKriegszügen zwischen 1740 und 1763kann er den Großteil Schlesiens erobern,lernt auch die Zähigkeit Maria Theresiaszu respektieren („sie ist der einzige Mannam Hof von Schönbrunn“) und bringtsein Königreich an fünfte Stelle in derRangfolge der europäischen Großmächte.

Viele ReformenDie rührige Maria Theresia, langsam

zu Üppigkeit neigend, wacht offenenAuges über ihren Staat, initiiert nachhal-tige Reformen, wie die Schulpflicht, Ab-schaffung der Folter, Reform des Justiz-wesens und muss sich gegen eine Viel-zahl von Feinden, die gerne das Habs-burgerreich zerstückeln wollen, wehren.Am 11. Juni 1742 wird mit dem Vorfrie-den von Breslau der erste SchlesischeKrieg beendet, aber zwei Jahre später, alser das Erstarken der Österreicher, unter-stützt von England, den Niederlandenund Russland erkennt, bricht FriedrichII. den zweiten Krieg vom Zaun, der mitdem Frieden von Dresden am 25. De-zember 1745 beendet wird.

Am 13. September 1745 wird in Frank-furt ihr Gemahl zum römischen KaiserFranz I. gewählt und vom streitbarenFriedrich anerkannt. Maria Theresiaselbst ist Erzherzogin von Österreich,Königin von Ungarn und Böhmen undnennt sich„römische Kaiserin“. Ihre Krö-nung lehnte sie aus Kostengründen ab.

Im gleichen Jahr wird Madame Pom-padour Mätresse des FranzosenkönigsLudwig XV. und beeinflusst stark dessenPolitik. Außereuropäisch hat England ingleichzeitigen See- und Kolonialkriegendie Oberhand über Frankreich erkämpft.

Klare Verhältnisse1748 wurde am 18. Oktober in Aachen

der österreichische Erbfolgekrieg been-det, weil Russland ein Heer an den Rheinentsandte und damit klare Verhältnisseschuf. Gebietsverluste, vor allem derGroßteil Schlesiens, schmerzen. Jene derkleinen oberitalienischen FürstentümerParma, Piacenza und Guastalla sind ver-kraftbar und politisch auch nicht so be-deutungsvoll. Vergrämt über den Frie-densschluss zogen sich die SeemächteEngland und Niederlande von Öster-reich zurück. Russland als starker Konti-nentalpartner der Habsburger war ihnenzu unheimlich.

1745 beruft Maria Theresia den Nie-derländer Gerard van Swieten nachWien. Er wird ihr Leibarzt und versuchtihre Maßlosigkeit beim Essen zu brem-sen. Genützt hat es nichts. Am 8. Jännerwird wieder eine Allianz gegen Preußengeschmiedet, der sich Russland aller-dings verweigert. Am 22. April folgt derFriedensschluss mit den Bayern.

Sowirklichfriedlichwirdesjedochnicht,denn eine sächsisch-österreichische Ar-mee dringt nach Schlesien ein und wirdam 5. Juni bei Hohenfriedberg von denPreussen gründlich besiegt. Die nächsteNiederlage folgt gegen das zahlenmäßigkleinere preussische Heer bei Soor am30. September. Der Umstand, die gesam-te preußische Bagage mit der Kriegskas-sa von 85.000 Talern erbeutet zu haben,ist jedoch nur ein schwacher Trost.

Maria-Theresien-Talerals Zahlungsmittel1746 schließt Österreich ein Bündnis

mit Russland für den Fall eines preußi-schen Angriffes.

1751 wird der Maria Theresien-Talerals Zahlungsmittel eingeführt und derSchönbrunner Zoo gegründet. 1752 wirddie„Zahlenlotterie“ eingerichtet und dasalleinige Recht der Ausübung dem Italie-ner Conte Ottavio di Cataldi übertragen(1756 wird ihm das Privileg entzogen, dasLotto verstaatlicht und das Amt in „Lot-togefällsdirektion“ umbenannt.)

Am 14. Dezember wird die Militäraka-demie inWiener Neustadt gegründet, diesomit die älteste der Welt ist. Ihr Leiterwird Feldzeugmeister Leopold JosephGraf Daun.

Im April 1753 wird Wenzel Anton FürstKaunitz-Rietberg als Staatskanzler mitder Leitung der auswärtigen Angelegen-heiten betraut. Er installiert die Haus-,Hof- und Staatskanzlei.

1754 ergibt die erste Volkszählung6.134.558 Untertanen. Maria Theresiaerrichtet die „Orientalische Akademie“inWien, welche ab 1898 als Konsularaka-demie die Kaderschmiede des diploma-tischen Nachwuchses ist.

1755 – das letzte Jahr unserer tourd´horizont durch die Jahrhunderte ist inÖsterreich ruhig, dafür geraten sich Eng-land und Frankreich in Nordamerika indie Wolle. Es geht – wie immer – umMachtansprüche und Besitz. Das kolo-niale Denken manifestiert sich in seinerprimitiven Form, die Kontrahenten wer-den sich in den kommenden zwei Jahr-hunderten davon noch blutige Nasenholen.

Am 29. Juni findet der Lindauer Arzt Ja-kob Hermann Obereit im Schloß Hohe-nems in Vorarlberg eine Handschrift desNibelungenliedes. Dessen Inhalt wirdspäter als gedanklicher Unterbau miss-braucht werden und von RichardWagnerin musikalischer Form nationales Den-ken beeinflussen.

Regentin Maria Theresia

Barockbaumeister Jakob Prandtauer

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Page 57: 9/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

57Brandaus: Album

Brandaus 9 · 2010

NiederösterreichischesLandesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108

Tel.: 0 22 72 / 90 05-13 170Fax: 0 22 72 / 90 05-13 [email protected]://www.noelfv.at

Telefonvermittlung . . . . . . . . . . . 13 170

KR Buchta JosefLandesfeuerwehr-kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650

Blutsch ArminLFKDTSTV . . . .0676/861 20 701

Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756

Bartke AnitaChefsekretärin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 656

Blaim MartinaSekretariat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 445

Kontakt www.brandaus.at

Kerschbaumer DominikFahrzeugförderungen,Mindestausrüstung,Atemschutz,Schadstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 177

Ing. Litschauer EwaldNachrichtendienst. . . . . . . . . . . 16 659

Marx JuliaLeistungsbewerbe,FMD, SVE,Feuerwehrkuraten. . . . . . . . . . . . . . 13 173

Nittner AlexanderBrandaus . . . . . . .0676/861 13 206

Paul BrigitteBuchhaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 436

Pfaffinger MichaelFunkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 673

Resperger FranzPressesprecher,Öffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . .0676/53 42 335

Ing. Brix AlbertVorbeugenderBrandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 171

Eismayer GerdaSonderdienste,Zivildienst, FDISKFirst-Level-Support . . . . . . . . . 13 168

Funkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . 17 337

Hagn ManfredHaustechnik. . . 0676/861 16 757

Hollauf SiegfriedGeräteförderungen,Feuerwehrgeschichte,Wasserdienst,Wasserdienst-leistungsbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . 16 663

Ing. Hübl ChristianAusbildung,Feuerwehrjugend . . . . . . . . . . . . . . . 13 166

Ing. Jestl KurtFeuerwehrtechnik,Ausschreibungen. . . . . . . . . . . . . . . . 13 172

Schönbäck JohannBuchhaltung,Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 164

Sonnberger GerhardBüroleitung, PräsidialeAngelegenheiten. . . . . . . . . . . . . . . . 13 150

Ing. Steiner JosefNachrichtendienst,Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 169

Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren, Vorb.Brandschutz, KHD. . . . . . . . . . . . . 13 212

Wagner GerdaAuszeichnungen,Feuerwehrführerscheine,Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466

Zedka AngelikaÖffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . .0676/861 10 122

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Das Brandaus-Archiv ist kein Ersatz für ein Abonnement des Magazines Brandaus, welchesmaßgeblich undmonatlich aktuell informiert. Vielmehr dientes als kostenfreies Zusatz-Service des NÖ LFV, das seit Anfang 2009 für alle Feuerwehrmitglieder und interessierte Leser unbegrenzt aufgebaut wird.

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009

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Porträt:Renate ZechmeisterLandesfeuerwehrärztin 16

Auszeichnung:Höchste Ehre fürBundespräsidenten 6

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009

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Porträt:OBI Gerlinde WeissBTF-Kommandantin 24

Topstory:Schiffshavarie aufder Donau 20

HochwasserHochwasserVorsorge für den Ernstfall

Porträt:Harald KnablNÖN-Chefredakteur 20

Topstory:Feuerwehrhäuser:Planen und Bauen 12

Feuerwehr im SchneeFeuerwehr im SchneeTausende Stunden für die Sicherheit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009

Porträt:Klaus Schierhackl,ASFINAG, 18

Topstory:Digitale Alarmierungin NÖ, 10

NÖ Feuerwehrzieht RekordbilanzNÖ Feuerwehrzieht Rekordbilanz70.636 Einsätze — so viele wie noch nie70.636 Einsätze — so viele wie noch nie

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010

Topstory:Pressekonferenz: Pröllgibt Standortgarantie, 5

A21: Die Tragödie ...A 21: Die Tragödie ...Sechs Tote, 30 zum Teil SchwerverletzteSechs Tote, 30 zum Teil Schwerverletzte

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2010

Porträt:LandtagspräsidentHans Penz, 8

Topstory:Ehrung nach Unglückauf A21, 8

Tunnelbrand S1Tunnelbrand S1Sicherheitskonzept hat sich bewährtSicherheitskonzept hat sich bewährt

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren4 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren4 · 2010

Porträt:Franz Wohlfahrt,Novomatic-General, 14

P.b.b.

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ostamt1140Wien·08Z037934M

·www.noelfv.at

Porträt:Raiffeisen-GeneralErwin Hameseder, 16

Topstory:DigitalfunkOffizieller Start, 5

Feuer am BisambergFeuer am BisambergLöschhilfe aus der LuftLöschhilfe aus der Luft

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren5 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren5 · 2010

brandaus.at

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Brandaus: Album58

Brandaus 9 · 2010

Impressum

Wichtig!Bitte senden Sie Leserbriefe, Anfragen,Beiträge und Fotos ausschließlich an

[email protected]

Medieninhaber, Herausgeber:NÖ LandesfeuerwehrverbandLangenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV:Franz Resperger

Redaktion:Alexander NittnerAngelika Zedka

Redaktionsteam:

Günter AnnerlRichard BergerBianca BleiHannes DraxlerChristoph GruberPhilipp GutledererLeander HankoPamela HniliczkaMario KrammelKarl LindnerHannes MedwenitschMax MörzingerGerda PokornyManfred SammerAlfred ScheuringerStefan SchneiderFlorian SicheritzNorbert StanglWolfgang ThürrJörg TomanMarkus TrobitsKarin Wittmann

Beratung und Blattkonzeption:Dr. Martin Zimper

Verlag:Österreichischer AgrarverlagDruck- und Verlags GmbH Nfg. KGTel. 0043 (0) 1/981 77-0, Fax Dw 111E-Mail: [email protected]

Anzeigenkontakt, Marketing:Gerda Pokorny — DW 109

Layout:Gerda Pokorny — DW 109

Druck:Druckerei Ferdinand Berger & SöhneWiener Straße 80, 3580 Horn

Erscheinungsweise:Monatlich

Abo-Verwaltung:

M. Anzenberger, Tel. 0 22 72 / 90 05 - 167 56,Fax DW 131 35, [email protected]

Jahresabo:

€ 25,– / Ausland € 34,–Das Abonnement ist nach Erhalt des 11. Heftesbinnen zwei Wochen schriftlich kündbar.

Für unverlangt eingesandte Beiträge wirdkeine Haftung übernommen. Der Nachdruckvon Artikeln ist nur nach Absprache mit derRedaktion mit Quellenangabe zulässig.

Titelbild:Alexander Nittner

Hier beantwortetLFK Landes-branddirektorJosef Buchta IhreFragen zumFeuerwehrwesen.

E-Mail: [email protected]

Dialog

Fragen an den Landes-feuerwehrkommandanten

Frage: In den vergangenenTagen sind immer wieder Gerüchteaufgetaucht, dass die Mindestaus-rüstungsverordnung geändertwerden soll. Stimmt das?

Antwort: Fest steht, dass sich dasAnforderungsprofil für die Feuerwehrenin den letzten Jahren massiv veränderthat. Es ist kein Geheimnis, dass wir imEinsatzalltag zu über 80 Prozent mittechnischen Einsätzen konfrontiertsind. Vor allem die extremen Unwetter-einsätze der vergangenenWochen undMonate und Jahre zeigen ganz deutlich,dass wir auf diese Entwicklung geräte-und fahrzeugtechnisch reagierenmüssen. Das Feuerwehrwesen hat sichseit Einführung der Mindestausrüs-tungsverordnung im Jahre 1943 funda-mental geändert. Es geht um diebedarfsgerechte Zuteilung vonMitteln.Womacht es Sinn, das eine oder andereGerät zu stationieren.Wir müssen dieseInitiative ergreifen, bevor sie uns vonanderen entrissen wird. Noch haben

wir die Entwicklung unserer Zukunftselbst in der Hand. Über die näherenDetails wird sich in den nächstenWochen eine eigene Arbeitsgruppeim NÖ Landesfeuerwehrverbandbeschäftigen. Mehr Details hoffen wirbereits in der Oktoberausgabe vonBrandaus präsentieren zu können.

Kommt eine neue Mindest-ausrüstungsverordnung?

Leserbriefe

Zeltfest. Seit Jahren bieten wir unserenGästen ein Hol- und Bringservice an.Vielleicht sollten die verantwortlichenTaxiunternehmer nachdenken, was dieFreiwilligen Feuer-wehren sind undmachen. Nur zurInformation: DieFeuerwehren sindkeine Unterneh-men, die sich derGewinnmaximie-rung verschrie-ben haben.Jeder Cent denwir bei unserenVeranstaltungeneinnehmen,kommt der Bevölkerung – dazu zählteich auch Taxilenker – zu gute.

E. Kozel

Brandaus 7-8/2010

Betreff: Sommerausgabe

Zuerst einmal mussich ein Lob zur ge-lungenen Sommer-ausgabe ausspre-chen. Besonders guthat mir der Nachbe-richt der Inter-schutz-Messe 2010und das Special zurGasexplosion ge-fallen. Auch dieVorstellung des Moduls BD80WBK(Landes-Feuerwehrschule) war sehr in-teressant. Brandaus bietet einen buntenMix aus Fachbeiträgen und Einsätzbe-richten. Nur weiter so.

G. Markowitz

Brandaus 7-8/2010

Betreff: Heimtransporte sindgesetzeswidrig

Es ist unfassbar, was sich mancheUnternehmer erlauben. Feuerwehrenwerden angezeigt, weil sie kostenloseHeimtransporte anbieten!? Auch meineFeuerwehr veranstaltet jedes Jahr ein

Schreiben Sie uns!

Leserbriefe schicken Sie bitte anfolgende Anschrift:

NÖ Landesfeuerwehrkommando

3430 Tulln, Langenlebarner Straße 108

Fax: 0 22 72 / 90 05 - 13 135

E-Mail: [email protected]

P.b.b.Verlagsp

ostamt1140Wien·08Z037934M

·www.noelfv.at

Topstory:GesetzwidrigesTaxiservice, 7

Vollgas in PoysdorfVollgas in Poysdorf15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an

15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010

BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010

Porträt:BranddirektorDI Dr. Hillinger, 24

Brandaus: Topstories8

Brandaus 7/8 · 2010

terschied, ob der durch dieTätigkeit beabsichtigte Er-trag oder sonstige wirtschaft-licheVorteil im Zusammen-hang mit einer in den An-wendungsbereich des Bun-desgesetzes fallenden Tätig-keit oder im Zusammenhangmit einer nicht diesem Bun-desgesetz unterliegendenTätigkeit erzielt werden soll.“Das Ministerium ist der

Meinung, „dass im gegen-ständlichen Fall das Anbie- Dieses Angebot verstößt gegen das Gewerberecht

Grenzenlos: Das NÖ LFKDO übergibt Digitalfunkgerät an OÖ

Als zuständiger Bezirksfeu-erwehrkommandant sprichtLandesbranddirektor-Stell-vertreter Armin Blutsch voneinem historischen Ereignis:„Wir freuen uns, dass unsereNachbarn dem neuen Funk-system so aufgeschlossensind und damit erste Erfah-rungen sammeln möchten.Bei Einsätzen im Grenzge-biet können nun oberöster-reichische und niederöster-reichische Feuerwehren pro-blemlos mit dem Digital-funkgerät kommunizieren.Damit schaffen wir einegrenzenlose Zusammenar-beit.“

TestphaseIn den kommendenWo-

chen undMonaten wird dasBezirksfeuerwehrkommandoSteyr-Land das Funkgerät beigemeinsamen Übungen undEinsätzen verwenden umsich mit der Technik vertrautzu machen. Diese gesam-melten Erfahrungen sindvon großemWert und sollendie Basis für eine möglicheUmstellung vom Analog-zumDigitalfunk in Ober-österreich bilden. Ein laufen-der Erfahrungsaustausch mitOBR Josef Steiner sowie mitden benachbarten Feuer-wehren soll die „grenzenloseZusammenarbeit“ verstär-ken und zu einem positivenGesamtergebnis führen.

ten eines kostenlosen Heim-transportes der Gäste offen-sichtlich vor allem als eineMaßnahme zur Steigerungder Gästefrequenz bei derVeranstaltung zu sehen ist.Jedenfalls hat sie dieseWirkung. Die Steigerungder Gästefrequenz trägt dazubei, dass sich der aus derVerabreichung von Speisenund der Ausschank vonGetränken zu lukrierendeGewinn erhöht.

Das Digitalfunkgerät soll die Kommunikation im Grenzgebiet verbessern

Ende Juni fand im BezirkAmstetten ein außerge-wöhnliches Ereignis statt.LBDSTV Armin Blutschübergab an den Bezirks-feuerwehrkommandantendes Bezirkes Steyr-Landein Digitalfunkgerät zumTesten. Dieses soll speziellim Grenzgebiet die Kom-munikation zwischen denNÖ und OÖ Feuerwehrenerleichtern.

Text: A. Nittner, J. Steiner

Fotos: A. Nittner

„Bei einemWaldbrand-seminar in Frankreich hatmir LBD Josef Buchta seinepositiven Eindrücke zumneuen Digitalfunksystemgeschildert. Damit auch icherste Erfahrungen sammelnkann, hat er mir sofort einTestgerät angeboten“,erzählt Oberbrandrat MaxPresenhuber, Bezirksfeuer-wehrkommandant Steyr-Land, wie es zu dieser Über-gabe kam.Schauplatz war die FF

Wachtberg im Bezirk Amstet-ten, nahe der oberösterrei-

chischen Grenze.Wie großdas Interesse an der neuenKommunikationstechnik ist,zeigte die Anwesenheit vonzahlreichenVertretern desBezirkes Steyr-Land, desAbschnittsfeuerwehrkom-mandos Haag, der örtlichenFeuerwehr und des Bürger-meisters. Nach einer Einschu-lung auf die Handhabungund Funktionsweise desNetzes und der Geräte durchOBR Ing Josef Steiner vomNÖ Landesfeuerwehrkom-mando wurde das Gerätübergeben.

Erster Schrittin Richtung Digitalfunk

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7Brandaus: Topstories

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FF-Feste: Beschwerden von Taxiunternehmen

Nachdem sich dieBeschwerden überHeimtransporte vonFeuerwehrfesten mitfeuerwehreigenenFahrzeugen häufen,möchten wir daraufhinweisen, dass der-artige Fahrten gegendas Gewerberechtverstoßen.

Text: Franz Resperger

Fotos: A. Nittner

Selbst wenn für den Heim-transport mittels MTF keinCent verlangt wird, vertrittder Gesetzgeber die Ansicht,dass diese Fahrten sehr wohleine Gewinnabsicht darstel-len. Deshalb, da der Gastdurch das Angebot eines ge-fahrlosen Heimtransportesam Fest mehr konsumierenkönne. Und dies sei, wie imAnhang nachzulesen ist, ei-ner Gewinnabsicht gleichzu-stellen. Insofern ist von der-artigen Heimtransportendurch Feuerwehrfahrzeugeabzusehen.Das Bundesministerium

fürWirtschaft, Jugend undFamilie hat mit Erlass vom27. Mai 2010 mitgeteilt, dass„bei dem Anbieten eineskostenlosen Heimtranspor-tes der Gäste eines Feuer-wehrfestes vomVorliegeneiner Gewinnerzielungs-absicht auszugehen ist,und dass diesbezüglichdie Bundespolizei und dieOrgane des öffentlichenSicherheitsdienstes überErsuchen der Gewerbebe-hörde an derVollziehungmitzuwirken haben.“Zuletzt wurde ein Fall ei-

ner Feuerwehr aus dem Be-zirkWien Umgebung be-kannt, die mit einer Anzeige-drohung eines Taxiunterneh-

mens konfrontiert wurde.Die Feuerwehr bot bereitsseit Jahren vor allem ange-heiterten Besuchern das be-sondere Service eines Heim-transportes an. Obwohlnachweislich die Feuerwehrdafür keinen Cent kassierte,sieht das Transportunter-nehmen den Tatbestand desunlauterenWettbewerbesgegeben. Nachdem derFeuerwehrkommandantversprochen hat, auf diesesvon den Gästen höchstgeschätzten Services imnächsten Jahr zu verzichten,sah der Taxibetreiber voneiner Anzeige ab.

Recht auf TaxlerseiteDass er vor Gericht damit

durchgekommen wäre, be-weist ein Schreiben des Bun-desministeriums fürWirt-schaft, Familie und Jugend.Zitat: „Gemäß § 1 Abs. 2 Ge-wO 1994 wird eine Tätigkeitdann gewerbsmäßig ausge-übt, wenn sie selbstständig,regelmäßig und in der Ab-sicht betrieben wird, einenErtrag oder sonstigen wirt-schaftlichenVorteil zu erzie-len. Gleichgültig, für welcheZwecke dieser bestimmt ist.Hiebei macht es keinen Un-

Heimtransport in Eigenregieverstößt gegen Gewerberecht

Heimtransportesindgesetzwidrig

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Page 59: 9/2010 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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Brandaus 9 · 2010

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USB-Stick: Wissens-Träger

Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seinerUmsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.

Text und Foto: Wolfgang Fink

Die Ausbildung, welche anhand desHandbuchs für die Grundausbildung inden Feuerwehren durchgeführt werdensoll, stellt das Fundament des Gesamt-ausbildungssystems dar, auf welches inweiterer Folge bei unzähligen weiterenAusbildungenaufgebautwird.Darum istdieses Handbuch auch ein systemati-scherLeitfaden fürdenAusbilder. Esent-hält die grundlegenden Kenntnisse undFertigkeiten welche für eine erfolgreicheundmöglichst unfallfreie Durchführung

unserer Einsätze erforderlich ist.

Seitens der Verantwortlichen desÖBFV wurde dieses, mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbildungsmittel, nunauch elektronisch und für jedes Feuer-wehrmitglied frei zugänglich, zur Verfü-gung gestellt.

Einen Link zur Online Version desHandbuchs für die Grundausbildungfindetman auf derHomepage desÖster-reichischen Bundesfeuerwehrverban-des (www.bundesfeuerwehrverband.atoder unter www.noelfv.at → „Fachbe-reichAusbildung“→ Infobox„weitere In-

Handbuch für Grundausbildungonline und auf USB-Stick

formationen“) bzw. ist der USB-Stick(1GB) mit der „Offline“-Version desHandbuches für die Grundausbildungim NÖ Landesfeuerwehrkommando beiGerda Wagner (Tel.: 02272/9005 DW13154,E-Mail: [email protected])um€10,00 / Stk. erhältlich.

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Brandaus 7/8 · 2007

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