A 6/2016 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule ... · *Weihnachtsangebote gültig vom...

52
LERNEN UND LEHREN Neue Wege gehen: Junge Akademie mit Tandem für die Forschung _39 BEHANDELN UND PFLEGEN Weltpremiere: Roboterbasierte Angiografien in der MHH _27 NAMEN UND NACHRICHTEN Einblicke: 2.000 Gäste kommen zum Tag der offenen Tür _12/13 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover Heft 6/2016 Stimmt es? Erstaunliches aus der MHH

Transcript of A 6/2016 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule ... · *Weihnachtsangebote gültig vom...

A

LERNEN UND LEHRENNeue Wege gehen: Junge Akademie mit Tandem für die Forschung _39

BEHANDELN UND PFLEGENWeltpremiere: Roboterbasierte Angiografien in der MHH _27

NAMEN UND NACHRICHTENEinblicke: 2.000 Gäste kommen zum Tag der offenen Tür _12/13

infoDas Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover

Hef

t 6/

2016

Stimmt es?Erstaunliches aus der MHH

*Weihnachtsangebote gültig vom 14.11. bis 30.12.2016: Fix Kupon Korb Anleihe mit 20 Aktiengesellschaften – 6 Jahre Laufzeit und 2,80 % Zinsen pro Jahr. SparBrief – 1 Jahr Laufzeit und 0,15 % Zinsen pro Jahr. Weiterewichtige Hinweise zur Anleihe, wie Daten, Fakten, Chancen und Risiken erhalten Sie unter angegebenem Link. Hierbei handelt es sich umWerbung gemäß § 31 Abs. 2 WpHG. Stand: 04.11.2016 – ohne unser Obligo.

Degussa Bank AGBank-Shop bei Medizinische Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 1, Haupteingang, Geb. K6, EG30625 Hannover

Ansprechpartner: Dennis KrethTelefon: 0511 / 532 - 9716Fax: 0511 / 532 - 9719E-Mail: [email protected]

Nähere Informationen erhalten Sie im Internet oder in Ihrem Bank-Shop vor Ort:

lp.degussa-bank.de/weihnachtsangebot

Unsere zwei attraktivenWeihnachtsangebote*

Greifen Sienach denWorksiteSternen.

0,15%SparBrief

2,80%Aktien-anleihe

ohne Ausgabeaufschlag

www.brandes-diesing.de Viel besser.

Wir sind zertifiziert

nach dem QM-System.

Lymphkompetenz-Centrum

Wir sorgen für schöne und gesunde Beine.

Auf unsere Strümpfe werden

Sie stehen!

Ab

b.

äh

nlich

/P

ro

du

ktb

eis

pie

le

Angenehmes Tragegefühl, ästhetische

Anmutung und funktionelle Wirksamkeit

Wirksame Eleganz für SIE und IHN:

In verschiedenen Varianten und vielen

attraktiven Farbtönen und Mustern erhältlich

Kompressionsarmstrumpf-Versorgung nach

Maß für Lymphödem-Patienten

Vitalcentrum Zentrale

Tel.: 0511 - 70 15 00

Königstr. 44 | 30175 Hannover

Kompressionsstrümpfe

in allen Kompressionsklassen I Qualitäten I

Farben I mit Spitzen- oder Noppenhaftrand I

mit oder ohne Fußspitze für SIE und IHN

Reisekompressionsstrümpfe

zur Steigerung Ihres Wohlbefindens auf und

nach Reisen mit dem Auto, Flugzeug,

Bus oder Bahn

Stützstrümpfe

für gesunde Beine durch eine angenehme

Unterstützung für den Alltag

Die MHH ist eine Stadt in der Stadt, ein Mikrokosmos. Mikro? So klein sind wir dann auch nicht mit den

10.000 Menschen, die hier arbeiten, den mehreren Hunderttausend Patienten, die hier jedes Jahr behandelt werden, den Tausenden von Studierenden sowie Schüle-rinnen und Schülern, die wir ausbilden. Fragen gehören für uns zum täglichen Geschäft – genauso, wie die Antworten darauf zu geben. Doch manchmal beschäf-tigen uns nicht die großen Fragen – die der Medizin, der Forschung –, sondern eher die kleinen, ungewöhnlicheren.

Zum Beispiel klingelte neulich abends mein dienstliches Mobiltelefon. Am ande-ren Ende hörte man Kneipengeräusche, dann meldete sich ein Mann. „Wir sitzen hier gerade am Stammtisch zusammen und haben gewettet, aus wie vielen Nationen die Menschen kommen, die in der MHH ar-beiten.“ Wollen Sie es auch wissen? Dann

schauen Sie doch mal in unser Titelthema „Stimmt es?“.

Viele Fragen konnten wir auch beim Tag der offenen Tür Anfang November be-antworten. Wie es war? Schauen Sie doch mal auf die Seiten 12 und 13. Oder Sie in-formieren sich über den Einsatz neuester dreidimensionaler Technik in den Operati-onssälen der Frauenklinik (Seite 26). In der Rubrik „Behandeln und pflegen“ stellen wir Ihnen zudem ein modulares Trainingskon-zept vor, mit dem die Kinderonkologie gute Erfahrungen macht (Seite 28).

Wollen Sie eher einen Blick in unsere Labore riskieren? Bitte schön! Von Seite 30 bis 37 stellen wir Ihnen Erkenntnisse vor, die unsere Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler gewonnen haben – von Arbei-ten rund um die Leber über Reparaturen mit Nanopartikeln bis hin zu einem neuen Naturgesetz. Und in der Rubrik „Lernen und lehren“ dreht sich wieder alles um junge Menschen, die bei uns ausgebildet werden.

Viel Spaß beim Lesen und ein gesundes neues Jahr wünscht Ihnen Stefan Zorn

6/2016 EDITORIAL 3

Fragen? Antworten!

*Weihnachtsangebote gültig vom 14.11. bis 30.12.2016: Fix Kupon Korb Anleihe mit 20 Aktiengesellschaften – 6 Jahre Laufzeit und 2,80 % Zinsen pro Jahr. SparBrief – 1 Jahr Laufzeit und 0,15 % Zinsen pro Jahr. Weiterewichtige Hinweise zur Anleihe, wie Daten, Fakten, Chancen und Risiken erhalten Sie unter angegebenem Link. Hierbei handelt es sich umWerbung gemäß § 31 Abs. 2 WpHG. Stand: 04.11.2016 – ohne unser Obligo.

Degussa Bank AGBank-Shop bei Medizinische Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 1, Haupteingang, Geb. K6, EG30625 Hannover

Ansprechpartner: Dennis KrethTelefon: 0511 / 532 - 9716Fax: 0511 / 532 - 9719E-Mail: [email protected]

Nähere Informationen erhalten Sie im Internet oder in Ihrem Bank-Shop vor Ort:

lp.degussa-bank.de/weihnachtsangebot

Unsere zwei attraktivenWeihnachtsangebote*

Greifen Sienach denWorksiteSternen.

0,15%SparBrief

2,80%Aktien-anleihe

ohne Ausgabeaufschlag

Fanden Antworten auf spannende Fragen: Tina Gerstenkorn, Bettina Bandel und Bettina Dunker (v. l.).

INHALT info4

STIMMT ES? _6 Stellt die MHH wirklich eigene Medikamente her? _6 Arbeiten in der MHH echte Langstreckenläufer? _7 Kann man Medizin auch ohne Abitur studieren? _8 Kommen MHH-Beschäftigte tatsächlich aus aller Welt? _9 Hilft Knochenkunde, Mordfälle aufzuklären?

NAMEN UND NACHRICHTEN_10 Grußwort des Präsidiums zum Jahreswechsel: 2017 – die MHH im Strukturwandel_12 Tag der offenen Tür: Spannende Einblicke in den Hochschulalltag_14 400 Kinder lernen Wiederbelebung_15 Muslimischer Gebetsraum: Ein Ort für Freude, Trauer und Dialog

_16 Audit „Internationalisierung der Hochschulen“_16 Neuer Wandkalender_17 MHH-Pflegeschule: Ausgezeichneter Einsatz_17 Patiententag der MHH-Urologie_18 Freunde fördern Forscher_20 Mediatoren vermitteln_21 Suchtberater hilft_22 Kongressvorschau _23 Personalien/Gremien_24 Dienstjubiläen/Gedenken/ Stipendien_25 Ehrungen und Auszeichnungen

BEHANDELN UND PFLEGEN_26 Frauenklinik eröffnet neue Hightech-OP-Säle_27 Weltpremiere: Roboterbasierte Angiografien in der MHH_28 SICKO sorgt für Sicherheit

FORSCHEN UND WISSEN_30 Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH_30 Mit Crowdfunding gegen Flugangst_31 Millionen für MHH-Spitzenforscher

_32 Hepatitis-C-Therapie: Sicher und schnell_33 Zehn Jahre Deutsche Leberstiftung_34 Wie Gift in die Zelle dringt_34 Reparatur mit Nanopartikeln_35 Wie die Lunge wächst_36 Forschung sucht Mediziner_37 Neue Erklärung für die Vielfalt des Lebens

LERNEN UND LEHREN_38 GESA-Promotionsstipendiaten: Dem Alter auf der Spur

Hightech-OP-Säle: Verbesserte Technik bei minimalinvasiven Operationen _26

Promotionsfeier: Dokto randen erhalten Urkunden _43Blutkrebs: Forscher erhält 1,5 Millionen Euro von EU _31KinderUni: Alle können Leben retten _14

Karin Kaiser hat für das Titelbild die MHH- Auszubildende Nicole Kinder fotografiert.

Neu: PET-Heißlabor und Zyklotron _50

6/2016 INHALT 5

Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule

Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter

Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung

der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck

honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste

Ausgabe ist am 8. Januar 2017.

Chefredaktion

Stefan Zorn (stz)

Redaktion

Bettina Bandel (bb)

Claudia Barth (cb)

Simone Corpus (sc)

Bettina Dunker (dr)

Tina Gerstenkorn (tg)

Ursula Lappe (la)

Camilla Mosel (cm)

Fotoredaktion Karin Kaiser

Layout und Realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG

August-Madsack-Straße 1

30559 Hannover

Telefon (0511) 518-3001

www.madsack-agentur.de

Anzeigen

Günter Evert

Verlagsgesellschaft Madsack

GmbH & Co. KG

30148 Hannover

Kontakt Anzeigenverkauf:

Telefon (0511) 518-2153 oder -2114

Auflage: 14.700 Stück

Druck

Silber Druck oHG

Am Waldstrauch 1

34266 Niestetal

Telefon (0561) 52 00 70

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Online-Ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter

www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

Werner Krüper (6), Hannelore Ryland/Digitale

Medien (8),aus Abteilungen oder privat (16, 25,

27, 34, 35, 40, 42, 47), Bugow/Stanze (17),

Andreas Tecklenburg (44), Christoph

Heckmann (48), Wolfgang Beisert (49)

Anschrift der Redaktion

Medizinische Hochschule Hannover

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover

Telefon (0511) 532-6772

Fax (0511) 532-3852

[email protected]

ISSN 1619-201X

IMPRESSUM

_39 Junge Akademie: Tandem für die Forschung_40 IsiEMHH: Einstieg leicht gemacht_40 Gemeinsam Willkommens- kultur stärken!_41 „Welcome to MHH“_42 „Tage der Lehre“ an der MHH_42 Gesund beginnt im Mund_43 Promotionsfeier

GÄSTE UND FESTE_44 Runder Ruhm: Ehrenring für Professor Manns

_45 Geburtstagsfest der Clinic-Clowns_46 Gäste aus der Republik Moldau: Die MHH hat Vorbildfunktion_47 Bunte Steine verkauft und das Geld gespendet_48 96-Kapitän besucht krebskranke Kinder_48 Gemeinsames kostenloses Konzert_49 Zwei 96-Profis auf einen Streich_49 Große Bühne für Kleine Herzen_50 Nuklearmedizin: Neues PET-Heißlabor und Zyklotron

Hightech-OP-Säle: Verbesserte Technik bei minimalinvasiven Operationen _26

Promotionsfeier: Dokto randen erhalten Urkunden _43

STIMMT ES? info6

Stimmt es? Fünf ungewöhnliche Fragen zur MHHDass in der MHH schwer kranke Menschen behandelt werden oder dass der Campus 50 Fußballfelder groß ist, weiß fast jeder. Auch dass hier besonders viel geforscht wird. Aber hätten Sie auch die fünf Fragen beantworten können, die wir im Titelthema stellen?

Etwa 34.000 Zytostatika stellen die Be-schäftigten der MHH-Apotheke pro

Jahr selbst her. Zum Vergleich: Diese Menge ist größer als die Zahl der Men-schen, die im Stadtbezirk Hannover-Mitte wohnen, der aus vier Stadtteilen besteht. Die Arzneimittel für die Chemotherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen fertigt das Apothekenteam individuell für jede Patientin und jeden Patienten an. Art und Dosierung des Medikamentes werden dabei genau auf die Krankheit, die Größe des Menschen, sein Gewicht und sein Blut-bild abgestimmt.

Die Arzneimittel für die jährlich rund 2.600 Krebspatienten werden genau dann produziert, wenn sie gebraucht werden.

„Bei der Herstellung müssen wir darauf achten, das Zytostatikum nicht mit Mikro-organismen zu belasten, um die meist im-mungeschwächten Patienten nicht der Ge-fahr einer Infektion auszusetzen. Deshalb arbeiten wir in sogenannten Reinräumen. Da es sich um giftige, hochwirksame Arz-neimittel handelt, müssen wir auch auf uns aufpassen. Dies ist der Grund, warum wir Schutzkleidung tragen“, erklärt die Leiterin der Apotheke, Dr. Heike Alz.

Besonders aufpassen muss die MHH auch auf die kleinsten Patientinnen und Patienten. Deshalb gehört es zu den vielfäl-tigen Aufgaben des Teams der Apotheke – es besteht aus 60 Beschäftigten, von denen 17 Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sind –, für die jüngsten Patienten passgenau die Arzneimittel individuell für die gesamte Bandbreite an vorkommenden Erkrankun-gen herzustellen. „Hier geht es vor allem um die Dosierung: Arzneimittel, die es sonst nicht für Kinder gibt wie beispielsweise Mit-tel gegen Bluthochdruck, stimmen wir auf das Alter und das Gewicht der Mädchen und Jungen ab und verpacken sie in Hülsen. So stellen wir jährlich 13.000 Kapseln selbst her“, erklärt Dr. Gesine Picksack.

Mit einer weiteren überraschend hohen Zahl kann sich die Apotheke sehen lassen: Rund 1.000-Mal am Tag greifen die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter ins Regal, um ein Medikament für eine stationäre Pa-tientin oder einen stationären Patienten zu entnehmen. Im Jahr kommen so 480.000 Zugriffe zusammen. Und diese Zahl kann sich schon fast mit der Einwohnerzahl von ganz Hannover messen. bb

Arbeiten in der MHH echte Langstreckenläufer?

Stellt die Hochschule wirklich eigene Medikamente her?

Zeki Ugur zieht einen Speisewagen aus dem Fahrstuhl.

Konzentriert, diszipliniert, zuverlässig: In Rein-räumen der Apotheke stellt die pharmazeutisch-technische Assistentin Sarah Felkeneyer ein Zy-tostatikum her.

Ja, das ist richtig. Pro Tag legen unsere Krankentransporteure manchmal so-

gar bis zu 20 Kilometer zu Fuß zurück. „Dabei bewegt dieses Team täglich rund 1.000 Patientinnen und Patienten in Betten und Rollstühlen sowie 300 lee-re Betten – wobei ein leeres Bett bereits 200 Kilogramm wiegt“, berichtet Ans-gar Kruth. Er leitet den Bereich Trans-portwesen und Materialwirtschaft – die Abteilung, die für die Beförderung von Patienten, aber unter anderem auch für die von Waren zuständig ist.

Zu den Waren gehören auch die Speisen und Getränke. Speisewagen, die gefüllt 400 und leer immerhin noch 300 Kilogramm auf die Waage bringen, werden ebenfalls von seinem Team auf die Stationen gebracht und dort wieder

6/2016 ERSTAUNLICHES AUS DER MHH 7

abgeholt. „Über längere Strecken fahren wir diese Wagen dann mit einer E-Lok“, sagt Zeki Ugur. Der Mitarbeiter bringt und holt seit mehr als acht Jahren Waren innerhalb der MHH. Manche seiner Kolle-gen verrichten diesen Dienst sogar schon 25 Jahre lang.

Insgesamt holt und bringt das Team täglich rund 1.000 Wagen mit Ware – beispielsweise Medikamente und Ver-bandmaterial aus der Apotheke, aber auch Textilien, Büromaterial, Sterilgut, medizinische Geräte, Chemikalien oder Möbel. Hinzu kommen 250 Packstücke, die als Expressware ausgeliefert werden, dazu gehören unter anderem Implantate. Darüber hinaus werden an jedem Tag rund 600 Laborproben, Blutprodukte so-wie Organe für Transplantationen beför-

dert – teilweise mithilfe von Rollern oder Fahrrädern.

Die Mitarbeiter lagern die Materialien auch und stellen Teilmengen zusammen, räumen die Ware beispielsweise auf den Stationen und für die OP-Säle in die Schränke. Es handelt sich dabei auch um Wäsche für Patienten und Pflege-personal, wie zum Beispiel Bettwäsche, Badetücher oder Patientenhemden.

Nicht zu vergessen die Post: Rund 18.000 Postsendungen werden täglich innerhalb der MHH zugestellt. Und dann müssen auch noch rund 13.000 Kilo-gramm Abfall pro Tag entsorgt werden. Auch Autos werden bewegt: Der Zen-trale Fahrdienst des Transportwesens übernimmt Fahrdienste für das Präsidium sowie Kurierfahrten. bb

Arbeiten in der MHH echte Langstreckenläufer?

Kann man Medizin auch ohne Abitur studieren?

Das Niedersächsische Hochschulgesetz (NHG) listet die Möglichkeiten genau

auf: Die berufliche Ausbildung und nach-folgende Tätigkeit in bestimmten medizin-nahen Berufen ermöglicht ein Medizin- oder Zahnmedizinstudium. Aus jedem anderen Beruf mit je zweijähriger Aus-bildung plus Berufstätigkeit oder mit ins-gesamt fünfjähriger Berufstätigkeit ist der Erwerb der fachbezogenen Hochschulzu-gangsberechtigung durch die Immatu-renprüfung möglich (HZbPrüfVO).

Gut ein Dutzend Quereinsteiger legen diese Zulassungs-prüfung jedes Jahr an der MHH ab, um sich damit ebenso wie Abiturienten bei der Stiftung für Hochschulzulassung um einen Studienplatz in Human- oder Zahnmedizin zu bewer-ben. Die Immaturenprüfung besteht aus zwei Stufen, einem allgemeinen Teil, der bei einem Träger der Erwachsenenbildung abgelegt wird, und einem besonderen Teil an der MHH. Michael Fabian (31) entschied sich für diesen Weg. Er ging nach der zwölf-ten Klasse mit der Fachhochschulreife vom Gymnasium ab, entdeckte als Zivildienst-leistender sein Interesse am Fach Medizin, machte eine zweijährige Ausbildung als Rettungsassistent in Hannover und arbei-tete drei Jahre in dem Beruf. Mittlerweile studiert er im sechsten Studienjahr an der MHH Humanmedizin und hat gerade sein Praktisches Jahr in der MHH-Klinik für All-gemein-, Viszeral- und Transplantations-chirurgie begonnen.

Dass dieser Weg nicht immer so erfolg-reich ist, weiß Privatdozent Dr. Martin Ha-dam, MHH-Beauftragter für die Immaturen-prüfung: „Viele Bewerber haben falsche Vorstellungen von den Anforderungen. Da-her empfehlen wir den Interessenten vorab eine unabhängige Prüfung ihrer Qualifika-tion. Hierzu bietet sich der Test für medizi-nische Studiengänge (TMS) an, der einmal jährlich bundesweit durchgeführt wird.“ Damit sollen Enttäuschungen im Verfahren und im Medizinstudium vermieden werden. Weitere Informationen im Internet unter www.studieren-in-niedersachsen.de/ohne-abitur.htm und www.tms-info.org. dr

Michael Fabian

STIMMT ES? info8

Die MHH ist wirklich international. In der Hochschule arbeiten Menschen aus

aller Welt. Sie kommen aus Ländern von A wie Afghanistan bis W wie Weißrussland. Im Jahr 2015 waren 732 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem ausländischen Pass auf dem Campus beschäftigt. Sie kommen aus insgesamt 99 Nationen. Am häufigsten vertreten sind Menschen aus der Türkei sowie aus Polen, Grie-chenland und Spanien. Aber es gibt auch Nationen, die nur einmal reprä-sentiert sind. Das sind zum Beispiel Dänemark, Estland, Kolumbien, Marokko, Neusee-land und Namibia. Die einzige Vertreterin dieses Landes in der Hoch-schule ist Laizer Bäumle. Sie arbeitet als Sprachassistentin in der Betriebskinder-tagesstätte Campuskinder.

Wenn Laizer Bäumle ein Buch in die Hand nimmt, ist sie sofort von Kindern umringt. Die Kleinen lieben die Lese-stunden mit der Sprachassistentin – auch, wenn sie nur englisch vorliest und spricht. Die englische Sprache gehört für die Mäd-chen und Jungen zum Kindergarten wie das Singen, das Spielen oder das Hände-waschen vor dem Mittagessen. „Wir ver-mitteln ihnen die Sprache auf spielerische

Art und Weise“, erklärt Laizer Bäumle. „Mit Schulunterricht hat das nichts zu tun.“ Als Native Speaker begleitet sie den Kita-Alltag, nimmt an allen Angeboten teil und bietet den Kindern darüber hinaus auch eigene Aktivitäten wie beispielsweise englisches Bilderbuchkino.

Die 36-Jährige lebt seit dreieinhalb Jahren in Deutschland. Mit Deutschland in

Berührung kam sie aber schon vor 15 Jahren. Damals lernte sie in Namibia

ihren späteren deutschen Mann kennen. Der Geowissenschaftler arbeitete zu der Zeit für ein deutsches Unternehmen an einem Projekt in Namibia. Die beiden heirateten und gründeten eine Familie – die Kinder, ein Sohn und eine Tochter, sind heute zehn

und acht Jahre alt. Laizer Bäumle ist in ihrer Heimat mit zwei Sprachen aufgewachsen, mit ihrer Stammessprache Oshiwambo und mit der offiziellen Amtssprache Eng-lisch. In Englisch hat sie später auch ihren Bachelor of Communication absolviert. Von dieser Ausbildung konnte sie in Deutsch-land profitieren: „Ich habe zuerst Nachhilfe in Englisch gegeben“, berichtet sie. „Dabei habe ich dann auch festgestellt, dass mir die

Arbeit mit Kindern sehr viel Spaß macht.“ Als

eine Sprachassisten-tin bei den Cam-puskindern ge-

sucht wurde, be-warb sie sich und hatte Glück. Der Anfang in Deutschland war nicht einfach. „In Namibia

herrscht mehr Gelassen-heit. Hier ist das Leben sehr hektisch, alles muss schnell gehen“, stellt Laizer Bäumle

fest. Inzwischen aber hat sie in Hannover Fuß

gefasst. „Ich fühle mich wohl und mein Job macht mir Spaß. Ich denke, ich habe meinen Weg gefunden.“ Das gilt auch für ihre Kinder. Dennoch bleibt die starke Ver-bundenheit zu Namibia. Alle zwei Jahre fliegt die ganze Familie dorthin. Im nächs-ten Sommer ist es wieder so weit. tg

Ganz Ohr: Wenn Laizer Bäumle vorliest, hat sie immer viele junge Zuhörer.

Kommen MHH-Beschäftigte tatsächlich aus aller Welt?

Jeder blaue Punkt markiert ein Herkunftsland.

6/2016 ERSTAUNLICHES AUS DER MHH 9

Bauarbeiter stoßen auf Skelett“ oder „Mysteriöser Knochenfund in der Alt-

stadt“ – solche Schlagzeilen tauchen immer wieder in Zeitungen auf. Wessen Überreste könnten das sein? Steckt dahinter eventuell ein Verbrechen? Unverhoffte Knochenfun-de sind rätselhaft und regen die Fantasie an. Oft sind sie ein Fall für die Rechtsmedizin. „Häufig sind die Knochen nicht mensch-lichen Ursprungs, sondern von einem Tier“, erklärt Professor Dr. Knut Albrecht vom In-stitut für Rechtsmedizin, der oft zu Fund-orten gerufen wird und die Knochen oder Knochenreste untersuchen und beurteilen muss. Der Fachbegriff für diese Tätigkeit heißt „Forensische Osteologie“ und wird am besten mit „Gerichtliche Knochenkun-de“ übersetzt.

Ob es sich um menschliche Knochen handelt, kann relativ schnell geklärt wer-den. „Wichtige Hinweise ergeben sich ins-besondere aus der äußeren Form“, sagt Professor Albrecht. „Sichere Aussagen er-möglichen zudem die inneren Strukturen. Sie unterscheiden sich bei tierischen und menschlichen Knochen deutlich.“ Wurden menschliche Überreste gefunden, stellen sich weitere spannende Fragen, beispiels-weise nach der Liegezeit, der Todesursache und der Identität. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Alter der Knochen zu-mindest einzugrenzen“, erläutert Professor Albrecht. „Befinden sich noch Weichteile an den Knochen, lässt sich manchmal sogar noch eine feingewebliche Untersuchung durchführen. Weiterhin schauen wir uns an, wie stark die Knochen ausgetrocknet sind, ob sie zerbrechlich sind oder Risse aufweisen.“ Darüber hinaus liefern der Geruch, die Fettdurchtränkung, der Stick-stoffgehalt und eventuelle Fettwachsreste in der Markhöhle des Knochens Anhalts-punkte für deren Alter. Aufschlussreich ist auch die UV-Fluoreszenz, die am Quer-schnitt des Knochens nach einer Liegezeit von mehreren Jahrzehnten meist nicht mehr erkennbar ist.

„Wenn es darum geht, die Liegezeit ein-zuschätzen, dürfen wir uns nicht nur auf die Knochen allein konzentrieren. Die Be-gleitfunde sind genauso wichtig“, erklärt Professor Albrecht. Dabei erinnert er sich an einen spektakulären Fall. „Im Jahr 2002 wurde ich auf die Baustelle einer hanno-verschen Grundschule gerufen. Dort waren Handwerker unter dem Dach auf eine Art Paket mit Knochen gestoßen“, berichtet Albrecht. Es war ein nahezu vollständiges Skelett eines wahrscheinlich neugeborenen Kindes.

Außer den Knochen lieferte der Fundort viele Hinweise auf die mögliche Liegezeit. So war das kleine Skelett in einen blau-weiß gemusterten Wickelrock aus Wolle gewickelt und steckte in einer Papiertrage-tasche mit dem Aufdruck „Sternheim und Emanuel“. Der Rechtsmediziner begann zu recherchieren und zu kombinieren. Dabei bezog er unter anderem das Stadt-bauamt, einen Typografen und ein Tex-tilmuseum mit ein. Viele Puzzleteile erga-ben schließlich ein Gesamtbild: Die Schule wurde 1908 eröffnet und überstand den Krieg unbeschadet. Die Papiertragetasche konnte Professor Albrecht einem Ende des 19. Jahrhunderts von jüdischen Kauf-leuten gegründeten Kaufhaus für Teppi-che, Möbel und Stoffe zuordnen, das es bis Ende der 30er-Jahre in der Hannover-schen Innenstadt gab. Dazu passte auch die typografische Einordnung des Auf-drucks, denn der Schrifttyp wurde in den 20er- und 30er-Jahren häufig verwendet. „Alles in allem müsste der Leichnam nach

1915 und vor 1950 unter dem Schuldach abgelegt worden sein. Vieles spricht für die 30er-Jahre“, sagt der Rechtsmediziner.

Über die Todesursache – in manchen Fäl-len lassen Verletzungsspuren an den Kno-chen darauf schließen – konnte bei dem Kind keine Aussage mehr getroffen wer-den. Auch die Identität konnte nicht mehr geklärt werden. „Selbst wenn es möglich gewesen wäre, mittels DNA-Analyse ein In-dividualprofil des Kindes zu erstellen, hätte es mutmaßlich keine Vergleichsmöglichkeit gegeben“, erklärt Professor Albrecht. Doch die Tatsache, dass die Knochen mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 50 Jahre an ihrem Fundort gelegen haben, ist foren-sisch gesehen durchaus wichtig: Selbst bei einem Mord, der nach dem deutschen Strafgesetzbuch nicht verjährt, wird es 50 Jahre nach der Tat kaum noch gelingen, den Täter oder die Täterin einer Strafe zu-zuführen, da es praktisch unmöglich sein würde, ein Tötungsdelikt oder dessen Vor-satz nachzuweisen. tg

Hilft Knochenkunde, Mordfälle aufzuklären?

Spurensuche: Auch wenn die Knochen schon sehr alt sind, kann Professor Albrecht anhand von Unter-suchungen zu den Ermittlungen beitragen.

NAMEN UND NACHRICHTEN info10

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

die MHH blickt auf ein Jahr zurück, das hinsichtlich der Wirtschaftszahlen zufrie-denstellend verlief und auch wichtige Fort-schritte in der Gestaltung der wertvollen Arbeit in Forschung, Lehre und Kranken-versorgung erbrachte. Für 2017 gilt es, das Erreichte zu nutzen und den Mut für den notwendigen Strukturwandel konsequent zu fördern.

Neubau der MHH-Kliniken voranbringen

Die erzielte Stabilisierung der wirt-schaftlichen Lage ist ein wichtiges Gut: Sicherung der Arbeitsplätze und neue Perspektiven für die strukturelle und in-haltliche Weiterentwicklung sind eng da-mit verknüpft. Ohne diese Basis sind die wirklich großen Fragen der Standortent-wicklung nicht zu lösen, nicht zuletzt das Megathema der aufgrund fortschreitender baulicher Mängel der Klinikgebäude not-wendigen Ersatzneubauten für die Kinder-klinik und den zentralen Bettentrakt. Es geht also um den Neubau des Großteils unserer Stationen mit über 1.000 Betten, der zugehörigen Ambulanzbereiche und Funktionstrakte.

Im Oktober 2016 konnten wir die gro-ße Nachricht aus den Medien entnehmen: Nachdem der Landesrechnungshof zuvor bereits den Sanierungsstau in der Univer-sitätsmedizin deutlich kritisiert hatte, setz-te die Landesregierung ein klares Zeichen hinsichtlich des Willens, an den beiden großen Standorten der Universitätsmedizin in Hannover (MHH) und Göttingen (UMG) die Einrichtungen der Krankenversorgung zeitgemäß neu zu errichten. Pro Stand-ort resultiert ein Finanzierungsbedarf von etwa einer Milliarde Euro. Zum Vergleich: Die gesamten Betriebserträge der MHH lagen 2015 bei einem neuen Rekord-wert von 889 Millionen Euro, die dadurch erzielte Wertschöpfung wird auf das Ein-einhalbfache geschätzt. Wir haben nun die einmalige Chance, der MHH nicht nur ein neues Gesicht zu geben, sondern damit

auch eine Arbeitswelt zu gestalten, die den Patientinnen und Patienten, Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch besser gerecht wird: gesunder Geist in gesundem Baukörper, das ist der Schlüssel für unseren langfristigen Erfolg.

Wie geht es weiter? Parallel werden die finanziellen und baulichen Rahmenbedin-gungen erarbeitet. Die beiden Standorte UMG und MHH sind hierfür in einen in-tensiven Abstimmungsprozess mit den zuständigen Ministerien eingetreten. Wir sind höchst gespannt auf den Projekt-fortschritt – und dürfen dabei die tägliche Basisarbeit nicht aus den Augen verlieren. 2017 wird aufgrund der Steigerung vieler externer Kostenfaktoren ein Jahr, das er-neut optimalen Einsatz in allen Bereichen erfordert, um erfolgreich zu verlaufen und so das Vertrauen in die Zukunft unserer Einrichtung zu untermauern.

Werte weiterentwickeln

Die inneren Werte der MHH sind ebenso wichtig wie die Leistungsdaten. Prägnant formuliert finden Sie sich bereits in unserem Gründungsmotto: Unitas, Libertas, Caritas. Dies bedeutet heute: Einheit der Lehrenden und Lernenden auf einem kompakten und stetig wachsenden Campus, Einheit der guten Wissenschaften und der guten Praxis der Medizin, Einheit der Nationen und Kul-turen, Freiheit durch Übernahme von Ver-antwortung in interaktiven Hierarchien und interdisziplinären Netzwerken; und schließ-lich Fürsorge für Patientinnen, Patienten, Studierende, Aus- und Weiterzubildende als Leitmotiv über allem. Es resultiert einer der wichtigsten Schätze unserer MHH: die Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter. Bringe zwei oder mehr gute Köpfe zusammen, und schon entsteht ein neues spannendes Projekt. Ein Projekt wird aber nur dann ein echter Erfolg, wenn auch die Projektmitarbeiter dabei gute Perspektiven erhalten. So geht es letztlich immer zu-gleich um die Sache und die Menschen.

Wenn sich dabei mehrere zugleich or-ganisieren, manifestiert sich die Stärke der inneren Werte der MHH in erfolgreichen

Programmen. Gute Nachrichten gab es im abgelaufenen Jahr gleich mehrere in dieser Hinsicht, wichtige Schritte der MHH auf dem Weg der kontinuierlichen Ver-besserung in Forschung und Krankenver-sorgung.

Aufbau und Ausbau interdisziplinärer Zentren und Netzwerke

Erfolgreich zertifiziert wurden das Aller-giezentrum (CAC) und das Onkologische Zentrum (OZ); das OZ ist vom Start weg das größte seiner Art in Niedersachsen, mit erheblichem Wachstumspotenzial durch die gelungene Vernetzung der hohen Experti-se der MHH in der Krebsmedizin. Aber es geht noch weiter: Das Ende 2015 virtuell gegründete Zentrum für individualisierte In-fektionsmedizin (CIIM) befindet sich im Sta-dium der Antragstellung auf Ausbauinves-tition durch die Helmholtz-Gemeinschaft; geplant ist ein Standort zwischen der MHH und dem TWINCORE, dem gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsfor-schung betriebenen Institut für translatio-nale Infektionsforschung. Das Niedersächsi-sche Zentrum für Implantatforschung und -entwicklung (NIFE), gemeinsam geführt mit der Leibniz Universität und der Tier-ärztlichen Hochschule, erlebte im Mai 2016 seine Einweihung im Beisein der Bundes-forschungsministerin Dr. Wanka. Eine neue Klinische Forschergruppe (KFO311) wird seit dem Sommer von der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) gefördert, um innovative Lösungsansätze für Patientinnen und Patienten mit terminalem Organver-sagen zu finden. Die Transplantationsberei-che der MHH erhielten erneut gute Zeug-nisse der zuständigen Prüfkommissionen. Besonders stolz sind wir auch auf die erste Förderung aus dem wichtigen Innovations-fonds der Krankenkassen: mehrere Millio-nen Euro zur Optimierung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit trans-plantierten Nieren. Dieses Projekt ist ein Pa-radigma für eine strukturierte Vernetzung mit regionalen und überregionalen Ver-sorgern, zum Wohle der Betroffenen. Die Kooperation mit externen Leistungsträgern

2017 – die MHH im Strukturwandel Grußwort des Präsidiums zum Jahreswechsel

NAMEN UND NACHRICHTEN 116/2016

des Gesundheitssystems geht auch in vielen weiteren Bereichen gut voran. Exemplarisch nennen wir das Teleneurologie-Netzwerk zur Sicherstellung der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten auch in Nachbar-regionen und unsere Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen (KVN), durch die Hausärzte in unserer Zen-tralen Notaufnahme mitarbeiten.

Warten auf die Gesundheitspolitik

Diese Neuerungen dürfen aber über eines nicht hinwegtäuschen: Unverändert sind wichtige Leistungen der Universitäts-medizin nicht ausreichend finanziert. Der Wille des Gesetzgebers zur Verbesserung der Lage der Universitätsmedizin, mani-festiert in zwei wichtigen Gesetzgebungen (Versorgungsstärkungsgesetz und Kran-kenhausstrukturgesetz), wurde unterdes-sen leider seitens der Selbstverwaltung des Gesundheitssystems nicht umgesetzt. Wir sind gespannt auf den Ausgang des Schlichtungsverfahrens und gegebenen-falls weitere Schritte des Gesetzgebers, die dringend benötigt werden, damit unsere Leistungen nicht durch chronische Unter-finanzierung permanent infrage gestellt werden. Noch gilt leider: Das Gesund-heitssystem unseres Landes vernachlässigt

ausgerechnet diejenigen Einrichtungen, die maßgeblich für Innovation und Ausbil-dung zuständig sind. Die großen Chancen der Universitätsmedizin sind in der aktuel-len Lage nicht wirklich darstellbar. Die Zeit fehlt für den akademischen Auftrag in der Medizin, die Ressourcen für Innovationen gehen in der Aufrechterhaltung des Stan-dardbetriebs unter. Das muss sich dringend ändern.

Förderung des Nachwuchses

Die MHH tut daher auch unter schwie-rigen Rahmenbedingungen alles, um ihren teuersten Schatz zu fördern: den eigenen Nachwuchs. Das im Frühjahr 2016 ver-abschiedete Strukturkonzept MHH2020 definiert daher die exzellente Lehre als Basisaufgabe unserer Universität, und wir danken hier ausdrücklich allen, die sich hierfür engagieren. Gleiches gilt für die Bedeutung der Weiterbildung und die Förderung der Karrieren – in allen Berufs-gruppen und Stufen. Erfolgreich verliefen die neuen Programme „Junge Akademie“ zur Förderung ärztlich-wissenschaftlicher Karrieren und die „TRAINAcademy“ zur Weiterbildung in der Kunst der Translation – der Übertragung wissenschaftlicher Er-kenntnis in Produkte und Anwendungen.

In den vielfältigen Forschungsnetzwerken und Abteilungen der MHH gibt es zudem viele wichtige weitere Maßnahmen, die den Reigen dieser Fördermaßnahmen komplettieren.

Mit der strukturellen Entwicklung un-seres Campus, den interdisziplinären Netz-werken und den Karrierefördermaßnah-men sind wir bestens aufgestellt für die Exzellenzstrategie der DFG, für die wir im April 2017 drei Konzepte einreichen wer-den. Wir drücken die Daumen für alle un-sere Akteure und danken bereits jetzt für jeden Einsatz in diesem wichtigen Wett-bewerb. Ebenso freuen wir uns über die vielen Aktivitäten in weiteren Forschungs-projekten, die zur Förderung durch Dritte beantragt werden.

Wir bedanken uns bei Ihnen, liebe Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, für Ihre wertvolle Arbeit in 2016 und hoffen auch weiterhin auf Ihre volle Unterstützung.

Zunächst aber wünschen wir Ihnen ein be-sinnliches Weihnachtsfest, ein fröhliches Jahresende und ein gutes und gesundes neues Jahr.

Das Präsidium der MHH

Professor Dr. Christopher BaumDr. Andreas Tecklenburg

Andrea Aulkemeyer

Dr. Andreas Tecklenburg, Professor Dr. Christopher Baum und Andrea Aulkemeyer (von links).

NAMEN UND NACHRICHTEN info12

Medizin zum Anfassen, Auspro-bieren und Mitmachen präsen-tierten Kliniker, Forscher und

Lehrende beim Tag der offenen Tür am 5. November in der MHH, dem Beitrag der Hochschule zum diesjährigen „November der Wissenschaft“. Die MHH-Pflege nutz-te die Gelegenheit, um einen spannenden Einblick in ihre vielfältigen Aufgaben zu geben: Beispielsweise demonstrierte Mirko Fahlbusch, Therapeut der Station 74, anhand einer Schweinelunge, wie die künstliche Beatmung beim Menschen funktioniert. Der 31-jährige Daniel traute sich, die beatmete Lunge in die Hand zu nehmen: „Sie ist groß, wiegt aber fast nichts und fühlt sich sehr lebendig an“, sagte er. Mithilfe eines Spezialbettes zeigten die Pflegekräfte, wie ein Mensch ohne eigene Muskelkraft von der Waa-gerechten in die Senkrechte aufgestellt werden kann. Und um die Allerkleinsten ging es bei der Pflege von Frühgeborenen

im Inkubator. Auch von diesem Inkubator, in den er hineinfassen durfte, war Daniel sehr begeistert.

Vom Tatort ins Labor führten die Rechtsmediziner die wissenshungrigen

Besucher und räumten dabei mit so manchem (Fernseh-)Vorurteil auf. Die Experten der Klinik für Rehabilitations-medizin zeigten unter anderem, wie man mit einem motorischen Training auf dem

Spannende Einblicke in den Hochschulalltag2.000 Gäste beim Tag der offenen Tür: Mediziner, Wissenschaftler und Pflegende stellten am 5. November ihre Arbeit vor

Vater und Tochter: Die zwölfjährige Paula hielt eine Schweinelunge in der Hand, und Mirko Fahlbusch erklärte ihr, wie die das Organ funktioniert.

Medizin begreifen: Die Besucher konnten sich an 35 Ständen informieren, mithilfe von Experten ihr Wissen vertiefen und vieles ausprobieren.

NAMEN UND NACHRICHTEN 136/2016

„Wackelbrett“ Gleichgewichtsstörungen beheben kann, und am Stand des In-stituts für Humangenetik konnten sich Interessierte ihren Stammbaum selbst le-gen. Die Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie stellte ihre Expertise bei der Versorgung von problematischen Wunden ebenso vor wie ihr Know-how in Sachen Brust-rekonstruktion und Brustimplantate. Sehr gut besucht waren wieder die Stände der Ausbildungsberufe der Hochschule, von der Pflege bis zu den Industriemechani-kern. Ebenso gab es Informationen zum Bundesfreiwilligendienst und zum Freiwil-ligen Wissenschaftlichen Jahr in der MHH.

Führungen ausgebucht

Die Führungen kamen bei den Gästen ebenfalls gut an. Die Plätze für die sechs thematisch unterschiedlichen Touren waren komplett ausgebucht. Eine davon

führte die Gäste in einen Operationssaal der Klinik für Neurochirurgie. Assistenzarzt Dr. Philipp Ertl erklärte der Besuchergruppe die Abläufe rund um eine Operation zum Beispiel an der Wirbelsäule oder auch am Kopf. „Wichtig ist bei uns die Teamarbeit“, betonte Ertl. „Alle gemeinsam, Chirurgen und OP-Pflegekräfte, Anästhesisten und Anästhesie-Pflegekräfte, kümmern sich während des Eingriffs um die Patienten.“ In der Klinik für Neurochirurgie werden pro Jahr rund 2.500 Operationen durch-geführt. Dass die Patienten bei manchen Eingriffen wie beispielsweise der tiefen Hirnstimulation bei vollem Bewusstsein sind, überraschte die Besucher. Einige inte-ressierten sich besonders für die Tätigkeit des Chirurgen und stellten Dr. Ertl Fragen zu seiner Ausbildung und seiner Tätigkeit im OP. Für die Physiotherapeutin Rieke war es aus beruflichen Gründen nicht der erste Rundgang durch einen Operationssaal. „Hier mal etwas persönlich von einem As-

sistenzarzt zu erfahren, finde ich aber sehr interessant“, stellte sie fest.

Die Mitarbeiter des Instituts für Di-agnostische und Interventionelle Radio-logie erwarteten die Besucher vor Ort an drei Großgeräten und erklärten deren Funktion: Computertomograf, Magnet-resonanztomograf und Angiografiegerät. Gleichzeitig bekam man am Infostand des Instituts einen Einblick in die neuesten Techniken. „Die Welt unter dem stärksten Vergrößerungsglas“ erwartete Interessier-te bei einer Führung zum Elektronenmikro-skop in der Anatomie. Um die Entwicklung innovativer zell- und gentherapeutischer Ansätze bei Erkrankungen des Blutes ging es bei einer Tour in die Labore der Expe-rimentellen Hämatologie. Wie Medizin-studierende ihre praktischen Fähigkeiten trainieren, zeigte das Lehr- und Trainings-zentrum Skills Lab. Und auch der Ret-tungshubschrauber Christoph 4 ließ sich wieder in sein „Innenleben“ schauen. mc

Im Zentrum des Nervensystems: Dr. Philipp Ertl erklärte den Besuchern im Laufe der Führung, wie die Arbeit in einem Operationssaal der Klinik für Neurochirurgie funktioniert.

Das menschliche Herz fasziniert: Viele Gäste nutzten die Gelegenheit und fragten die zahlreichen engagierten MHH-Experten nach dem, was sie schon immer mal wissen wollten.

Ganz schön wackelig: Am Stand der Rehabilitati-onsmedizin hatten auch die Kinder Spaß.

Nicht einfach: Das Wackelbrett der Rehabilitati-onsmedizin war eine Herausforderung.

NAMEN UND NACHRICHTEN info14

Wie kann ich als Kind Leben ret-ten? Das haben 400 Mädchen und Jungen erfahren, die am 25.

Oktober zur ersten Vorlesung der Kinder-UniHannover (KUH) des Wintersemesters 2016/2017 in den Hörsaal F gekommen waren. Beim Start der hochschulübergrei-fenden Veranstaltungsreihe für Acht- bis Zwölfjährige zeigte Dr. Michael Sasse, wie Kinder reanimieren und damit im Notfall Leben retten können.

„Würde jedes Schulkind Reanimation lernen, dann könnten rund 10.000 Leben pro Jahr zusätzlich in Deutschland gerettet werden“, sagte der Oberarzt der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedi-zin. Er bewies, dass Kinder Wiederbelebung in kurzer Zeit lernen können, brachte ihnen

unter anderem bei, wie sie Bewusstlosig-keit feststellen, Beatmen und Herzdruck-massage machen können – bis der Notarzt eintrifft.

„Mir hat es sehr gut gefallen, ich habe zum Beispiel gelernt, dass man bei der Mund-zu-Mund-Beatmung dem Kranken die Nase zu-halten muss“, sagte die zehnjährige Sophie. Sie würde das im Ernstfall auch machen. „Ich wollte schon immer mal Erste Hilfe lernen, hatte schon viel davon gehört, konnte es aber noch nie selbst ausprobieren“, berichtete die zwölf-jährige Isabelle. Sie ist ein echter KUH-Fan und besucht schon seit fünf Jahren die Vorlesungen. Auch mehr als die Hälfte der

anderen Gäste im Hörsaal waren während vergangener Semester schon bei Kinder-UniHannover-Vorlesungen gewesen.

Der Veranstaltung in der MHH folgen Vorlesungen in der Leibniz Universität Han-nover und in der Hochschule Hannover. Am

24. Januar 2017 können die Kinder in der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover erfahren, warum die Kuh so gerne Gras frisst. Und am 21. Februar 2017

lernen alle Mädchen und Jungen, wie die Vorfahren des Klaviers klingen. Die Vor-lesungen beginnen jeweils um 17.15 Uhr. Sie sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es unter www.kinderuni-hannover.de. bb

400 Kinder lernen WiederbelebungAuftakt der KinderUniHannover (KUH): Dr. Michael Sasse und sein Team trainieren Lebensretter

Dr. Michael Sasse mit Anna, Philipp und einer Übungspuppe. Im Hintergrund sind noch mehr KUH-Stu-dierende zu sehen.

NAMEN UND NACHRICHTEN 156/2016Visualisierung

undAu

sstattun

goh

neGew

ähr

Mehr Infos unter www.kleefeldbuchholz.de. Ihr Ansprechpartner freut sich auf Ihre Anfrage:Herr Querfeld, Telefon 0511/53002-60, [email protected] Kleefeld-Buchholz eG, Berckhusenstraße 16, 30625 Hannover

Große Fensterflächen, Balkone oder Terrassen in allen Wohnungen und eine zentrale Lage – In Laatzenentsteht bis Ende 2017dasGutenbergquartier. In den zwei linkenWohnhäusern bietet dieWohnungsgenossen-schaft Kleefeld-Buchholz eG 46 barrierefrei per Aufzug erreichbare Wohnungen zu fairen Mietkonditionen an.

2–4 Zimmer-Wohnungen Top-Ausstattung Energieeffizient

Willkommen im

Gutenberg-Quartier

46 Mietwohnungen, davon4 barrierefrei und rollstuhlgerechtEtagenwohnungen mit 2–3 Zimmernzwei 4 Zimmer-Wohnungenvier PenthauswohnungenWohnungsgrößen ca. 60–90 m2

zwei Wohnungen zu je ca. 138 m2

Balkonhochwertiger Designbodenbelag aus VinylFußbodenheizungFliesenböden in den Bädernelektrische Außenrolläden in allen RäumenBadezimmer mit hochwertiger SanitärausstattungHaustürsprechanlage mit Videofunktion

KFW-Energieeffizienzhaus 70 (EnEV2014)Blockheizkraftwerk mit Gas-Brennwertkesselund Kraft-Wärme-KopplungVerwendung hocheffizienter Wärmedämmstoffedreifach verglaste Fenster

Roter Teppich, mit Kalligrafien ver-zierte Wände und warmes Licht: Am

28. Oktober eröffnete die Islamische Ge-meinschaft der MHH (MHH IG) den neuen muslimischen Gebetsraum in der Laden-passage. Unter anderem waren MHH- Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg und Bezirksbürgermeister Henning Hofmann Gäste. „Dies ist der bisher bedeutendste Tag in der Geschichte der IG. Wir haben nun einen neuen Raum für den Umgang mit Trauer und Leid, aber auch mit Freude und Hoffnung, für das Gebet und den Dia-log“, sagt IG-Sprecherin Sümeyye Cöktü. Gleichzeitig startete die muslimische Seel-sorge an der MHH, die Tasnim El Naggar,

Hatun Karakas und Manal Gallab leiten. „Ich freue mich, dass Patientinnen und Pa-tienten muslimischen Glaubens nun einen Anlaufpunkt haben und Unterstützung bekommen“, sagte Dr. Tecklenburg.

Es gab schon einen muslimischen Ge-betsraum in der MHH, der neue Raum ist jedoch größer und liegt zentraler. Er befin-det sich in der Nähe des Andachtsraums sowie der Räume des evangelischen und des katholischen Klinikpfarramtes. Für den Umbau hatte die IG 25.000 Euro Spenden gesammelt, die darüber hinaus notwendi-

gen Mittel stammen aus dem Budget der MHH.

Die Eröffnung fand im Rahmen der welt-weiten Spendensammlung für Waisenpro-jekte „Charity Week“ statt, innerhalb derer sich auch MHH-Studierende engagiert ha-ben. Die MHH IG ist ein vor elf Jahren ge-gründeter gemeinnütziger Verein, der aus MHH-Beschäftigten aller Berufsgruppen, Studentinnen und Studenten sowie Alum-nis besteht. Kontakt ist über die Mail-Adres-se [email protected] möglich. bb

Ein Ort für Freude, Trauer und DialogNeuer muslimischer Gebetsraum in der Ladenpassage

Eröffnen den Gebetsraum (von links): Solaiman Raha, Fahmi Bamukhaiar, Hatun Karakas und Bushra Malik aus der Islamischen Gemeinschaft der MHH mit Dr. Andreas Tecklenburg und Bezirksbürgermeister Henning Hofmann.

Die Internationalisierung der MHH soll auf allen Ebenen gestärkt und ausgebaut werden. Diesem Ziel

ist die Hochschule am 5. Oktober einen Schritt nähergekommen. Die Hochschul-rektorenkonferenz (HRK) verlieh ihr das Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme am Audit „Internationalisierung der Hochschulen“. Dr. Beate Schwinzer, Ko-ordinatorin der Projektgruppe „Interna-tionalisierung der MHH“, und Angela Steinhusen vom Akademischen Auslands-amt nahmen das Zertifikat in Berlin stellvertretend für den MHH-Präsidenten Professor Dr. Christopher Baum und den Senatsbeauftragten für Internationales, Professor Dr. Hermann Haller, entgegen.

Dr. Beate Schwinzer und Angela Steinhusen gehören zum International Office der MHH. Außer der MHH wurden weitere 13 Universitäten und neun Fachhochschulen, die den Audit-prozess durchlaufen hatten, ausgezeich-

net. Das Audit unterstützt die Teilnehmer bei der Entwick-lung einer institutionellen In-ternationalisierungsstrategie sowie bei der Herausarbeitung ihres internationalen Profils.

An der MHH wird seit vie-len Jahren eine international

ausgerichtete Forschung gelebt. Zukünf-tig sollen auch in den Bereichen Studium und Lehre, Krankenversorgung sowie Verwaltung gezielte Maßnahmen dafür

sorgen, die bereits bestehenden interna-tionalen Aktivitäten besser zu vernetzen und die MHH auf breiter Front interna-tionaler zu machen. Eine Grundlage für weitere Anstrengungen auf dem Gebiet bildet der Empfehlungsbericht der HRK. Dieser war nach vielen intensiven Gesprä-chen mit Studierenden, Wissenschaftlern, Abteilungsleitern und Programmkoor-dinatoren während eines dreitägigen Be-suchs einer HRK-Abordnung an der MHH erstellt worden. tg

Offen für die WeltMHH erhält Audit „Internationalisierung der Hochschulen“

NAMEN UND NACHRICHTEN info16

Setzen sich für mehr Internationalisierung ein: HRK-Präsident Professor Dr. Horst Hippler, Angela Steinhusen, Dr. Beate Schwinzer und Peter Hassen-bach, Referatsleiter im Bundesministeri-um für Bildung und Forschung (von links).

Neuer Wandkalender zeigt Impressionen aus der MHHNach dem Erfolg der Jahre 2015 und

2016 nahm sich die Gesellschaft der Freun-de der MHH e.V. (GdF) vor, auch für 2017 einen Kalender zu gestalten und anzubie-ten. Dr. Oliver Pramann, stellvertretender Vorsitzender der GdF, stellte diesen neuen MHH-Wandkalender während der Jahres-versammlung der Freundesgesellschaft vor.

Für das neue Kalenderprojekt konnten die Freunde den Künstler Rudolf Düspohl aus Goslar gewinnen. Er malte markante Orte in der Hochschule. Entstanden sind mehr als zwölf Ölgemälde, die die Monate

im Kalender schmücken. Zu kaufen gibt es den praktischen und schönen Wandkalen-der für 19,99 Euro in der VIP Lounge der MHH und bei der Buchhandlung Lehmanns.

Mit dem Erlös möchte die Freundesge-sellschaft Einrichtungen und Projekte an der Hochschule fördern. Zu diesem guten Zweck werden die Originale außerdem am 21. Juni 2017 bei einer Kunstauktion der GdF in der Hochschule versteigert.

Weitere Informationen dazu gibt es bei der Gesellschaft der Freunde unter Telefon (0511) 532 9398. dr

NAMEN UND NACHRICHTEN 17

Fachklinikfür

RehabilitationKardiologie- Herz-, Kreislauf- u. Gefäßerkrankungen- Zustand nach Herztransplantation undHerzunterstützungssysteme

Pneumologie- Zustand vor u. nachLungentransplantation- Lungenhochdruck (PAH)- Bronchialkrebs

Nephrologie- Zustand nach Nierentransplantation

Internationale RehabilitationVor- u. Nachsorgeprogramme- Herzwoche, Gefäßwoche, Lungenwoche- Wunschgewicht

Das Angebot- Qualifizierte fachärztlichemedizinische Diagnostik u. Therapie- Individuelle Physio- und Sporttherapie- nach Belastung angepasste Einzel-und Gruppentherapie- med. Trainingsprogramm mit Fahrrad-ergometer- u Muskelaufbautraining- physikalische Therapie- psychologische und seelsorgerischeBetreuung- professionelle Pflege- Schwimmbad- spezielles Schulungsprogramm- Einzelzimmer ggf. Aufnahme vonAngehörigen im DZ- Angehörigenseminar

Tel. Zentrale: (05162) 44-0Tel. Aufnahme: (05162) 44-606

oder 44-607Fax: (05162) 44-400

Klinik FallingbostelKolkweg 1

29683 Bad Fallingbostelinfo@klinik-fallingbostel.dewww.klinik-fallingbostel.de

Gerne senden wir IhnenInformationsmaterial zu!

6/2016

Schülerinnen und Schüler der MHH-Pfle-geschule haben gemeinsam mit der

Crew des Fährmannsfestes bei der Verlei-hung des Inklusionspreises des Sozialver-bandes Niedersachsen (SoVD) den ersten Platz gemacht. Der Preis ist mit 3.000 Euro

dotiert. „Wir freuen uns sehr und sind stolz auf unsere Schüler, die das Lotsen-projekt seit 2013 übernehmen und aktiv Menschen mit Behinderung auf dem Fest begleiten und unterstützen“, würdigte die Schulleiterin Kerstin Bugow das En-gagement der beteiligten Klassen und der Projektleiterin Henrikje Stanze.

Die angehenden Gesundheits-, Kran-ken- und Kinderkrankenpflegekräfte bieten an allen drei Tagen des hannover-schen Festivals Gästen, die im Rollstuhl sitzen oder sehbehindert sind, Hilfe zur Orientierung auf dem Festival-Gelände an. Das Projekt ist im dritten Ausbildungsjahr Teil der Unterrichtseinheit „Menschen mit Handicaps pflegen“. Jeder Schüler über-nimmt fünf Stunden Lotsendienst.

„Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei außerhalb des Krankenhauses ler-nen, welche Barrieren Menschen mit Be-hinderung zu überwinden haben und in welchen Fällen sie Hilfe benötigen. Dabei lernen sie von den Menschen mit Behin-derung selbst, wie sie sich die Hilfe vor-stellen“, erklärt Henrikje Stanze das Be-sondere an diesem Projekt. Initiatoren sind der Veranstalter „Linden outdoor“ und die Hannoverschen Werkstätten. Mit im Netz-werk sind zahlreiche lokale Organisationen und Selbsthilfegruppen dr

Ausgezeichneter EinsatzTeam der MHH-Pflegeschule erhält SoVD-Inklusionspreis

Prostatakrebs ist mit 67.000 Neuer-krankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Was viele nicht wissen: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Der schnelle Weg zur sicheren Diagnos-tik ist deshalb auch ein Aspekt eines Patiententages der MHH-Klinik für Uro-logie und Urologische Onkologie zum Thema „Prostatakarzinom“.

Am Mittwoch, den 18. Januar 2017, informieren Experten, nicht nur aus der Urologie, sondern auch aus der Strahlentherapie, der Nuklearmedizin und der Radiologie die Gäste über die neuesten Entwicklungen rund um die Erkrankung.

Auf dem Programm stehen Vorträge über neue und teilweise auch gerade erst etablierte Untersuchungs- und The-rapiemethoden sowie spezielle Behand-lungsmethoden beim metastasierten Prostatakarzinom. Nach den Vorträgen beantworten die Fachleute in einer of-fenen Runde die Fragen der Gäste. Die Veranstaltung für Patienten, Angehörige und andere Interessierte findet von 17.30 bis 20 Uhr im Hörsaal R, Gebäude J6, Ebene H0, MHH, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover, statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Dieser Patiententag ist der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe, weitere Patiententage zu verschiedenen urologischen Themen sind geplant. tg

Patiententag der MHH-Urologie

Die Freude über den ersten Platz beim SoVD-Inklusionspreis ist groß beim Lotsenteam der MHH-Pflegeschule.

NAMEN UND NACHRICHTEN info18

Hohe Auszeichnungen: Die Gesell-schaft der Freunde der MHH e.V. (GdF) hat während ihrer Jahresver-

sammlung gleich drei Preise verliehen – den Mukoviszidose-Preis, den Hans-Heinrich Niemann-Gedächtnispreis und, ganz neu, Dr. Werner Gehring-Preise. Außerdem vergaben die Freunde der MHH vier For-schungsunterstützungen in Höhe von ins-gesamt 35.000 Euro, gestiftet von Ernst-August Schrader und der Elke und Dr. Rolf Ecklebe-Stiftung. Zusätzlich erhielten zwei junge Wissenschaftler ein Junior Professio-nal Management Programm (JPM) und eine Studentin im Hebammenstudiengang ein Stipendium von der GdF.

MHH-Forschungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner überreichte die Preise gemeinsam mit der Vorsitzenden der GdF, Dr. Cornelia Goesmann. Ihr war es vorab eine besondere Ehre, die ehemaligen lang-jährigen GdF-Vorstandsmitglieder Professor Dr. Hartmut Küppers, Werner Albrecht und Manfred Seidel für ihre Verdienste zu Ehren-mitgliedern zu ernennen. Im Anschluss an die Jahresversammlung traten zum ersten Mal Chor und Orchester der MHH gemein-sam auf, um sich mit einem winterlichen Konzert bei den Freunden der MHH für ihre jahrelange Unterstützung zu bedanken.

Die Gesellschaft hat mehr als 600 Mit-glieder, verwaltet verschiedene Stiftungen und unterstützt Forschungsprojekte jedes Jahr mit insgesamt 600.000 bis 1,2 Millio-nen Euro. Die Preise im Einzelnen:

Der Mukoviszidose-Preis, gestiftet von der Mylan Healthcare GmbH, in Höhe von 5.000 Euro geht an Dr. Patricia Morán Lo-sada, Katarzyna Pienkowska und Dr. Lutz Wiehlmann aus der MHH-Klinik für Pä-diatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie. Sie erhielten diesen Preis für ihre Arbeit „Das mikrobielle Metagenom

der Mukoviszidoselunge“. Die Forscher-gruppe befasste sich mit den chronischen Atemwegsinfektionen, die bei den meisten Mukoviszidose-Patienten über den Verlauf und die Prognose dieser angeborenen Er-krankung bestimmen. In der prämierten Ar-beit wurde zum ersten Mal das mikrobielle Metagenom der erkrankten Atemwege quantitativ aufgeklärt.

Der Hans-Heinrich Niemann-Gedächtnis-preis, gestiftet von Professorin Dr. Teruko Tamura-Niemann, in Höhe von 2.500 Euro, geht an Dr. Nikolas Hundt vom MHH-In-stitut für Biophysikalische Chemie. Mit dem Preis werden hervorragende Disser-tationen auf dem Gebiet der Biochemie, Molekularbiologie und Zellbiologie aus-gezeichnet. Dr. Hundt beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit dem komplexen Zusammenspiel Aktin-bindender Proteine, um zu erforschen, warum sich Zellen ver-ändern, zum Beispiel in eine aggressiv migrierende Tumorzelle. In seiner Arbeit konnte er mithilfe einer optischen Pinzette, mit der sich mikroskopisch kleine Teilchen festhalten und manipulieren lassen, die Interaktion einzelner Myosinmoleküle mit Aktinfilamenten visualisieren. Dabei ist es ihm gelungen, zwei Prinzipien der Regula-tion des Aktinzytoskeletts aufzuzeigen: Art und Stärke der Interaktion mit Bindepart-nern können sowohl durch Oberflächen- als auch durch Strukturveränderungen des Aktinfilaments moduliert werden.

Zum ersten Mal hat die Dr. Werner Gehring-Stiftung vier Preise in Höhe von jeweils 2.500 Euro gestiftet. Damit würdigt die Stiftung herausragende wissenschaftli-che Arbeiten in der Versorgungsforschung. Dr. Urs Mücke, MHH-Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, erhält den Preis für seine Arbeit „Entwicklung und Untersuchung der Einsatzfähigkeit fragebo-genbasierter Data Mining Verfahren in der

Diagnostik ausgesuchter Immundefekte im Kindesalter“. „Immundefekte im Kindes-alter werden zu spät erkannt. Mithilfe des neu entwickelten fragebogenbasierten Werkzeugs sollen für einen angeborenen Immundefekt verdächtige Beobachtungen frühzeitig und ohne aufwendige Labor-diagnostik identifiziert werden. Patienten sollen so früher einem Experten vorgestellt und eine notwendige Therapie eingeleitet werden“, erklärte der Preisträger dazu.

Dr. Judith Bedke, MHH-Institut für Epi-demiologie, Sozialmedizin und Gesund-heitssystemforschung, bekommt den Preis für ihre Doktorarbeit „Die Patientenuniver-sität der MHH – Eine Evaluation der Ver-anstaltungsreihen ,Gesundheitsbildung für Jedermann‘ aus den Jahren 2007 bis 2009 – Unterschiede in der Bewertung des An-gebotes vor dem Hintergrund der sozio-demographischen Charakteristika und des Gesundheitszustandes mit Fokussierung auf die Krankheitslast der Teilnehmenden“. Die Veranstaltungen wurden im Durch-

Freunde fördern ForscherDie Gesellschaft der Freunde der MHH verleiht während ihrer Jahresversammlung Preise an junge Wissenschaftler

NAMEN UND NACHRICHTEN 196/2016

schnitt mit der Gesamtnote 1,7 bewertet. „Frauen, Ältere und Teilnehmende mit besserer subjektiver Gesundheit bewerten dabei positiver als Männer, Jüngere und Teilnehmende mit schlechterer subjektiver Gesundheit“, fasst Dr. Bedke ihr Ergebnis zusammen.

Dr. Friederike Laidig, MHH-Institut für Klinische Pharmakologie, hat sich den Preis mit ihrer Arbeit zum Thema: „Evaluation einer Maßnahme zur Erhöhung der Arznei-mitteltherapiesicherheit bei ambulanten Patienten“ verdient. Das Ziel war die re-trospektive Evaluation einer Maßnahme, in deren Rahmen Medikationsanalysen von Polymedikationen bei 400 multimor-biden ambulant behandelten Patienten durchgeführt wurden. Die identifizierten potenziellen Verordnungsfehler wurden kategorisiert, die Zuverlässigkeit der Daten eingestuft, der Schweregrad berechnet und ein Risikoindex ermittelt.

Katharina Klindtworth, MHH-Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Ge-

sundheitssystemforschung, erhält den Preis für ihre Arbeit zum Thema „Versorgungs-situation und Bedürfnisse am Lebensende: Perspektiven von älteren Patienten und Patientinnen mit schwerer Herzinsuffizienz und ihren Angehörigen“. Bei ihrer Studie stellte sie fest, dass die Erkrankung von den Patienten nicht als lebenslimitierend erlebt wird. Begrenztes Wissen über Be-handlungsoptionen, besonders in Notfall-situationen und am Lebensende, führten bei den von ihr interviewten Patienten oft zu unerwünschten Krankenhausein-weisungen und Behandlungen. Für eine patientenzentrierte Versorgung älterer chronisch kranker Menschen empfiehlt die Doktorandin daher eine vom behan-delnden Arzt initiierte vorausschauende Versorgungsplanung unter konsequenter Berücksichtigung der Angehörigen.

Die Elke und Dr. Rolf Ecklebe-Stiftung unterstützt zwei Forschungsprojekte an der MHH. Dr. Dietmar Schreiner, MHH-In-stitut für Neuroanatomie und Zellbiologie und Stipendiat der Hochschulinternen Leis-tungsförderung (HiLF), erhält 5.000 Euro von der Stiftung für ein Forschungsprojekt, das zusätzlich mit HiLF-Mitteln der MHH in Höhe von 10.000 Euro aufgestockt wird. Damit unterstützen Freundesgesellschaft und MHH gemeinsam sein Forschungs-vorhaben „Molekulare Mechanismen der Neurodegeneration“: Trotz intensiver Forschung sind die molekularen Ursachen der Parkinson’schen Krankheit noch immer nicht eindeutig geklärt. Im vorgesehenen Projekt sollen durch die modernen me-thodologischen Ansätze die molekularen Veränderungen auf der RNA- und Protein-ebene in verschiedenen Stadien der dege-nerativen Prozesse untersucht werden. Mo-delle der Parkinson‘schen Krankheit sollen dabei miteinander verglichen werden, um die zentralen zellulären Mechanismen, die

zur Degeneration der Dopamin-gesteuer-ten Neuronen führen, zu identifizieren.

Eine Forschungsunterstützung in Höhe von 10.000 Euro erhält Dr. Mirco Muschler, MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychia-trie und Psychotherapie, von der Elke und Dr. Rolf Ecklebe-Stiftung für sein Forschungs-projekt „Untersuchung epigenetischer Me-chanismen als Beitrag zur Entstehung der Alzheimer-Krankheit durch Störung des Vi-tamin- und Homozystein-Stoffwechsels im Zellkulturmodell“. Bisher ist wenig darüber bekannt, wie spezifische Gene in der Krank-heitsentstehung der sporadischen und sehr viel häufigeren Form der Alzheimer-Krank-heit (fehl)reguliert sein könnten. Das Projekt zielt auf die Untersuchung eines möglichen epigenetischen Beitrags zur Bildung von Tau- und Beta-Amyloid-Ablagerungen, den beiden neuropathologischen Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit.

Eine Forschungsunterstützung, gestiftet von Ernst-August Schrader in Höhe von jeweils 10.000 Euro, erhalten das MHH-In-stitut für Sportmedizin und die MHH-Klinik für Unfallchirurgie. Stellvertretend nahmen Professor Dr. Uwe Tegtbur und Privatdozent Dr. Christian Walter Müller die Preise ent-gegen.

Ein Stipendium im Hebammen-Studien-gang, gestiftet von der Gesellschaft der Freunde der MHH (GdF), bekommt in die-sem Wintersemester die MHH-Studentin Dr. Claudia Limmer. Im zurückliegenden Sommersemester hatte die GdF die MHH-Studentin Neeltje Schubert mit diesem Sti-pendium gefördert. Es wird jeweils für ein Semester verliehen.

Ein Junior Professional Management (JPM) Programm erhalten Dr. Sonja Wer-witzke, PhD, MHH-Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stamm-zelltransplantation, gefördert über das HiLF-Programm der MHH, und PD Dr. Christian Walter Müller, MHH-Klinik für Unfallchirurgie, gefördert von der Gesell-schaft der Freunde. Mit dem berufs-begleitenden Trainingsprogramm sollen exzellente Nachwuchswissenschaftler der MHH im fortgeschrittenen Stadium geför-dert werden. dr

Dr. Cornelia Goesmann (großes Bild) kann viele Gewinner (oben von links) vorstellen: Dr. Patricia Morán Losada, Dr. Lutz Wiehlmann und Katarzyna Pienkowska; Dr. Nikolas Hundt; Dr. Friederike Laidig, Dr. Urs Mücke (mit Dr. Werner Gehring); Dr. Dietmar Schreiner, Dr. Mirco Muschler; Neeltje Schubert und Dr. Claudia Limmer sowie PD Dr. Christian W. Müller und Professor Dr. Uwe Tegtbur.

NAMEN UND NACHRICHTEN info20

Ständige Konflikte mit Kolleginnen, Kollegen oder Vorgesetzten sorgen für schlechte Stimmung, kosten sinn-

los Kraft und wirken sich negativ auf die Arbeit aus. Manchmal spitzt sich die Situa-tion so zu, dass eine weitere Zusammen-arbeit unmöglich erscheint. Spätestens dann, am besten aber schon viel früher, sollten die Streithähne versuchen, das Problem zu lösen. Eine Möglichkeit ist die Mediation. An der MHH gibt es drei ausge-bildete Mediatoren, die sich jetzt zu einer Arbeitsgruppe (AG) zusammengeschlos-sen haben. Sie begleiten die Konfliktpar-teien bei den „Friedensgesprächen“.

Eine Mediation ist ein freiwilliges Ver-fahren zur konstruktiven Beendigung oder Vermeidung eines Konflikts. Der Mediator oder die Mediatorin übernimmt dabei die Rolle des Vermittlers. „Im Gegensatz zum klassischen Schlichter machen wir aber keine Lösungsvorschläge, sondern lassen die Konfliktparteien die Lösung selbst er-arbeiten. Wir unterstützen sie nur auf dem Weg dahin “, betont Frank Burgey von der Betrieblichen Sozialberatung der MHH. Bei der Mediation gilt folgender Grundsatz: Der Mediator ist verantwortlich für den Prozess, die Parteien sind verantwortlich für den Inhalt.

Frank Burgey ist ausgebildeter Me-diator und seit 2010 als solcher tätig. Die beiden anderen sind Frank Jaeschke vom Personalrat und Marion Wenig aus dem Beschwerdemanagement. Auch sie haben eine Ausbildung in Mediation absolviert

und mehrjährige Erfahrungen mit dieser Art der Konfliktlösung. Als AG haben die drei nun die Möglichkeit, gemeinsam auch größeren Gruppen bei der Konfliktlösung zur Seite zu stehen oder, wenn gewünscht, mit Marion Wenig ausdrücklich eine Frau die Rolle übernehmen zu lassen.

Verschwiegen und allparteilich

Für eine Mediation sollten die Streitpar-teien bestimmte Voraussetzungen mitbrin-gen. „Beide müssen freiwillig teilnehmen und ergebnisoffen in den Prozess gehen, also verhandlungsbereit sein“, erklärt Ma-rion Wenig. Der Mediator oder die Media-torin garantiert Verschwiegenheit und All-parteilichkeit. Das heißt, er oder sie steht auf der Seite jedes Beteiligten und gleicht vorhandenes Machtgefälle aus. Dazu kann gehören, die Partei zu unterstützen, die eventuell nicht so redegewandt ist. Für einen Mediationsprozess sind immer meh-rere Treffen notwendig.

Zunächst informiert der Mediator die Parteien (auch Medianten genannt) über den Ablauf des Verfahrens. Dann beschrei-ben beide Seiten den Konflikt aus ihrer Sicht. Die Streitpunkte und Themenfelder werden gesammelt und nach Wichtig-keit sortiert. Anschließend beleuchten die Beteiligten die Hintergründe des Konflikts, loten die Interessen aus und ermitteln ihre jeweiligen Bedürfnisse. Erst danach wer-den Lösungsoptionen gesammelt und von den Medianten bewertet und verhandelt.

„Das Verfahren schafft eine Entschleu-nigung, die es den Parteien ermöglicht, auch auf die Position des jeweils anderen zu schauen. Das empfinden die Beteiligten im Nachhinein immer als sehr angenehm“, erklärt Frank Jaeschke. Am Ende des Pro-zesses steht eine schriftliche Vereinbarung, die beide Parteien gemeinsam formulieren und unterschreiben. „Diese Vereinbarung hat eine große Symbolik. Sie ist wie ein Handschlag-Vertrag, der nicht so schnell gebrochen wird“, berichtet Frank Jaeschke aus seiner Erfahrung.

„Es ist erstaunlich, wie aus Missver-ständnissen und kleinen Meinungsver-schiedenheiten ausgewachsene Konflikte entstehen können“, stellt Frank Burgey fest. Manchmal kommen die Streitparteien auch schon nach ein oder zwei Treffen zu einer Lösung. Es gibt zwei klassische Kon-stellationen bei Konflikten: ein Vorgesetz-ter und ein Mitarbeiter, die sich zerstritten haben, oder Kollegen, die miteinander im Clinch liegen.

Keine Schuldfrage

„Wir stellen nicht die Frage nach der Schuld, sondern wollen durch den gegen-seitigen Austausch zu einer zukunfts-fähigen Lösung kommen“, betont Marion Wenig. Am Ende sollen beide als Gewinner aus dem Verfahren gehen. Eine Mediation kann auch erfolgen, um einem personal- oder arbeitsrechtlichen Schritt vorzubeu-gen. „Sie ist eine gute Möglichkeit, den Konflikt zu lösen, bevor es zu einer Ab-mahnung oder einer Kündigung kommt“, sagt Frank Jaeschke. Sogar das Arbeitsge-richt habe schon Konflikte zurückgespielt und eine Mediation empfohlen, um ein juristisches Verfahren zu vermeiden. Für Frank Jaeschke sind Mediationen auch eine Art Gesundheitsschutz. „Konflikte machen auf Dauer krank.“

Frank Burgey, Frank Jaeschke und Mari-on Wenig moderieren bisher jeweils bis zu zehn Mediationen pro Jahr – mit zuneh-mender Tendenz. Die drei freuen sich da-rüber, dass ihr Angebot so gut ankommt. Und neue Mediatoren-Kollegen in ihrer Arbeitsgruppe würden sie ebenfalls sehr begrüßen. Wer sich für ein Mediations-verfahren interessiert, kann sich an den Betriebliche Sozialberatung, Telefonische Durchwahl -5415, [email protected], wenden tg

Wenn zwei sich streiten …… können die MHH-Mediatoren helfen

Die Mediatoren: Frank Burgey, Marion Wenig und Frank Jaeschke (von links).

NAMEN UND NACHRICHTEN 216/2016

Was auch immer Sie im Leben vorhaben,wir von der HUK-COBURG sorgen für denpassenden Versicherungsschutz.

Bei unseren Lösungen sind nicht nur Haus,Auto oder Altersvorsorge sicher, sondern auchdie besten Konditionen zum günstigen Preis.

Erfahren Sie mehr über unsere ausgezeichnetenLeistungen und unseren Service und lassen Siesich individuell beraten. Wir sind gerne für Sie da.

Sie machen das Besteaus Ihrem Leben.Wir aus Ihrem Schutz.

KundendienstbüroAndreas DeneckeVersicherungsfachmann BWVTel. 0511 89765585Fax 0511 [email protected]/vm/andreas.deneckeHildesheimer Str. 38530519 HannoverMo.–Fr. 9.00–13.00 UhrMo., Di. u. Do. 14.30–17.30 Uhrsowie nach Vereinbarung

KundendienstbüroMarc UhlendorfVersicherungsfachwirtTel. 0511 830966Fax 0511 [email protected]/vm/marc.uhlendorfScheidestr. 1130625 HannoverMo.–Fr. 8.30–12.30 UhrMo., Mi., Do. 15.00–18.00 Uhrsowie nach Vereinbarung

Heute wird heimlicher getrunken”, sagt Horst Gerke. Während früher hier und da ein Schlückchen am Ar-

beitsplatz toleriert worden sei, seien die Re-gelungen heutzutage glücklicherweise sehr viel strikter. Die Probleme mit dem Alkohol sind dadurch aber nicht weniger geworden. „Die Alkoholsucht ist nach wie vor ein Ta-buthema“, stellt Gerke fest. Er ist ausgebil-deter betrieblicher Suchtberater und steht seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Pflegereich bei Bedarf als Ansprechpartner zur Verfügung. „Natürlich sind Beschäftigte in der Pflege nicht suchtgefährdeter als Be-schäftigte in anderen Berufen – aber eben auch nicht weniger“, erklärt Gerke.

Horst Gerke arbeitet als Fachkranken-pfleger auf der Intensivstation 81. Als Suchtberater möchte er ein erster Anlauf-

punkt für Menschen sein, die von sich selbst oder anderen den Eindruck haben, dass der Alkohol, die Tabletten oder die Com-puterspiele ihr Leben aus der Bahn gelenkt haben. „Betriebliche Suchtkrankenhilfe sollte niederschwellig und vertraulich sein“, sagt Horst Gerke. Daher können die Hilfe-suchenden auch anonym den Kontakt zu ihm suchen. Von den Gesprächen landet kein Wort in der Personalakte, disziplina-rische Konsequenzen braucht niemand zu fürchten. Und auch Vorgesetzte werden nicht einbezogen.

„Ich stelle keine Diagnose, und ich therapiere auch nicht“, betont der

48-Jährige. „Ich möchte für diejenigen als kompetenter Gesprächspartner da sein, die den ersten schweren Schritt tun und sich öffnen wollen.“ Dass die Betroffenen sich selbst auf den Weg machen und aus Eigeninitiative heraus etwas an ihrer Situation ändern wollen, ist eine wichtige Voraussetzung für die Kehrtwende. Der betriebliche Suchtberater steht Hilfe- und Ratsuchenden für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung und versucht anschließend gemeinsam mit ihnen zu überlegen, was die nächsten Schritte sein könnten. Kann eine Beratungsstelle weiterhelfen? Soll der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe hergestellt werden? Sind vielleicht therapeutische Maßnah-men nötig? Hilfe zur Selbsthilfe ist das Ziel von Horst Gerke, der auf Wunsch

auch während einer Therapie weiter als unterstützender Gesprächspartner zur Verfügung steht. Seine Arbeit als Sucht-berater solle darüber hinaus auch einen präventiven Charakter haben, sagt Ger-ke. „Schon wenn jemand ahnt, dass ein Suchtmittel für ihn immer wichtiger wird, ist das ein guter Zeitpunkt, sich professio-nelle Unterstützung zu holen.“ tg

Horst Gerke ist erreichbar unter der internen Telefonnummer 17-1817 oder per Mail, [email protected]. Persönliche Gespräche mit ihm können auch in neu-tralen Räumen stattfinden.

Der wichtige erste Schritt Suchtberater Horst Gerke bietet Kollegen seine Hilfe an

Gesprächspartner bei Suchtfragen: Horst Gerke.

infoNAMEN UND NACHRICHTEN22

VORSCHAU AUF KONGRESSE, SYMPOSIEN UND TAGUNGEN DER MHH

Januar 2017

27. Januar: Symposiumn INTEGRATIVE MEDIZIN IN DER KLINIK:

MEDIZIN UND GESUNDHEITSPFLEGE MIT SCHWERPUNKT NATURHEILKUNDE

Veranstalter: MHH-Klinik für Strahlentherapie und Spezielle OnkologieAuskunft: PD Dr. Dr. Diana SteinmannTelefon: (0511) 532-2574 (Sekretariat)Uhrzeit: 9.15 UhrOrt: MHH, Hörsaal C, Gebäude J2, Ebene H0

Februar 2017

27. Februar: Symposiumn SYMPOSIUM KLINSTRUCMED

Veranstalter: Professor Dr. Heiner Wedemeyer , Vorsitzender der Programmkommission KlinStrucMedAuskunft: Inga BuddeTelefon: (0511) 532-6812E-Mail: [email protected]: 14.30 Uhr Ort: MHH, Hörsaal G, Gebäude J1, Ebene H0

März 2017

3. März: Tag des Hörensn INTERNATIONAL EAR CARE DAY

Veranstalter: Deutsches HörZentum HannoverAuskunft: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]: ab 15 UhrOrt: Deutsches HörZentum Hannover, Karl-Wiechert Allee 3, 30625 Hannover

April 2017

4.–7. April: Otology Updaten 20. INTERNATIONALER OPERATIONSKURS FÜR

MITTELOHR- UND SCHÄDELBASISCHIRURGIE INKLUSIVE MITTELOHR- UND INNENOHR-IMPLANTATE MIT PRAKTISCHEN ÜBUNGEN

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, OhrenheilkundeAuskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]: MHH, Anatomie und HNO-OP

Mai 2017

24. Mai: Tag der offenen Türn TAG DER OFFENEN TÜR IM DHZ

Veranstalter: Deutsches HörZentum HannoverAuskunft/Anmeldung:Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]: ab 14 UhrOrt: Deutsches HörZentum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover

Juni 2017

23./24. Juni: Symposiumn 14. HEPNET SYMPOSIUM

Veranstalter: Deutsche LeberstiftungAuskunft: Deutsche LeberstiftungTelefon: (0511) 532-6819Anmeldung: [email protected]/symposium/ 14.-hepnet-symposiumUhrzeit: 13 UhrOrt: Hörsaal D, Gebäude J2, Ebene H0

September 2017

1./2. September: Kongressn 19. HANNOVERSCHER CI-KONGRESS

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, OhrenheilkundeAuskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]: CRC Hannover, Feodor-Lynen-Straße 15, 30625 Hannover

13.–16. September: Kongressn INTERNATIONALER KONGRESS ZU

INNER EAR BIOLOGY (IEB) 2017Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, OhrenheilkundeAuskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]

November 2017

6.–8. November: Kongressn ICBT 2017

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, und Professor Peter Wriggers, IKM der Leibniz Uni-versität HannoverAuskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]: Courtyard Hotel Hannover, Arthur-Menge-Ufer 3, 30169 Hannover

11. November: Kasuistisches Forum Niedersächsischer Pathologen

n PATHOLOGIEVeranstalter: Professor Dr. Hans-Heinrich Kreipe, MHH-Institut für PathologieAuskunft/Anmeldung: Dr. Bisharah SoudahTelefon: (0511) 532-4512Fax: (0511) 532-5799E-Mail: [email protected]: 9.30 UhrOrt: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0

Kontakt:Claudia BarthTelefon (0511) [email protected]

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen unter www.mh- hannover.de/terminvorschau.html

NAMEN UND NACHRICHTEN 236/2016

Mit 16 Niederlassungen auch in Ihrer Nähe. Wir freuen uns auf Sie!

BUST Hauptniederlassung Hannover: Seelhorststraße 9, 30175 Hannover

Tel: 0511 28070-0, Fax: 0511 28070-87, E-Mail: [email protected] www.BUST.de

ihr spezialist für

fachbezogene

steuerberatung

seit über 80 jahren

Unser

Service für

Sie:

Ein kostenlose

r

Information

s-

Termin

PERSONALIENERNENNUNGENzum Außerplanmäßigen Professor:

n Privatdozentin Dr. med. Martina Becker-Schiebe, Städtisches Klinikum Braunschweig, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie,n Privatdozent Dr. med. Frank Lehner, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Trans-plantationschirurgie,n Privatdozent Dr. med. Jan Dieter Schmitto, Klinik für Herz-, Thorax-, Trans-plantations- und Gefäßchirurgie,n Privatdozent Dr. med. Mathias Well-mann, Orthopädie der MHH (Annastift).

HABILITATIONENDie Venia Legendi erhielten:

n Dr. med. Jutta Bleidorn, Institut für Allgemeinmedizin, für das Fach All-gemeinmedizin,n Dr. rer. nat. Roman Fedorov, Institut für Biophysikalische Chemie, für das Fach Biophysikalische Chemie.

Erweiterung der Venia Legendi:n Privatdozent Dr. med. Mathias Wellmann, Orthopädie der MHH (Annastift), von „Experimentelle Ortho-pädie“ auf „Orthopädie“

UMHABILITATIONENEs wurden umhabilitiert:

n Professor Dr. med. Jakub Wiskirchen, Franziskus Hospital Bielefeld, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen an die MHH

PROMOTIONENVon August 2016 bis September 2016 wurden promoviert

n zum Dr. med.:Jelka Ahrens, Oliver Beetz, Britta Bock,

Robin Lucas Darius Bollin, Janina Kristin Döppner, Valentin Fortmeier, Jette Fricke, Elena Geiger, Carolin Grunenberg, Elisabeth Grunwald, Friederike Hagebölling, Johannes Hartung, Stefanie Herms, Kristina Hesse, Victoria Malin Hoffmeister, Jan Hoppe, Moritz Jaeger, Simon Clemens Jürgens, Alexander Kaltenborn, Meike Katrin Karow, Alexandra Nina Kleimann, Svenja Langenberg, Yongjian Liu, Stefanie Manske, Melodi Motamedi Lashteneshai, Urs Mücke, Karl Wolfgang Ottmann, Stefanie Isabell Paquet, Ahmed Redwan, Gesa Carolin Riedel, Marc Riemer, Steven Ristau, Juan Vicente Salinas Manrique, Klaudia Wichmann, Manuel André Winter

n zum Dr. med. dent.:Johannes-Philipp Hoffmann, Thassia Mavropoulos, Boris Wieselmann, Katharina Lydia Wuttke

n zum Dr. PH:Claudia Santos-Hövener

n zum Dr. rer. biol. hum.:Rozan Attili/Abedalkhader

n zum Dr. rer. nat.:Johannes Cramer, Claudia Davenport, Vladimir Gonçalves Magalhães, Kezhi Huang, Sripriya Murthy, Jennifer Paijo, Guangqi Song, Bastian Welz

Kontakt:Susanne MaibomTelefon (0511) [email protected]

IN GREMIEN GEWÄHLT

n Dr. med. Urs-Vito Albrecht, Peter L. Rei-chertz Institut für Medizinische Informatik, Universität Braunschweig und MHH, wur-de im Oktober 2016 in den Vorstands-arbeitskreis „Digitale Gesundheit” der Ärztekammer Niedersachsen berufen.n Professor Professor h.c. Dr. med. Tho-mas Lenarz, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Deutsches HörZen-trum Hannover, wurde zum Kurator des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) ernannt. Dies ist ein persönliches Ehrenamt. Das Kuratorium, dem Vertreter der Wissen-schaft, der Wirtschaft und der fördern-den staatlichen Stellen angehören, berät die Institutsleitung und den Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft.n Dr. med. Gerald Neitzke, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin, wurde als Schriftführer in den Vorstand der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) e.V. gewählt.n Professorin Dr. med. dent. Meike Stiesch, Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Bio-medizinische Werkstoffkunde, wurde im September 2016 zur Präsidentin der Deut-schen Gesellschaft für Prothetische Zahn-medizin und Biomaterialien (DGPro) ge-wählt. Damit ist die Wissenschaftlerin seit Bestehen der DGPro die erste Präsidentin.n Professor Dr. med. Thomas Werfel, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Vene-rologie, Abteilung Immundermatologie und experimentelle Allergologie, wurde im September 2016 in Berlin zum Prä-sidenten der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) gewählt.

NAMEN UND NACHRICHTEN info24

DIENSTJUBILÄEN

GEDENKEN STIPENDIEN

40-JÄHRIGES JUBILÄUM:am 1. Oktober 2016

n Birgit Scholand, Gesundheits- und Krankenpflegerin, derzeit freigestelltes Mit-glied des Personalrats,

am 15. Oktober 2016n Birgit Müller, Mitarbeiterin in der Abteilung Infrastrukturelles Gebäudema-nagement,

am 1. November 2016n Irmgard Kiegeland, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 58,

am 29. November 2016n Rüdiger Mechsner, technischer An-gestellter, derzeit freigestelltes Mitglied des Personalrats,

am 1. Dezember 2016n Volker Greife, Mitarbeiter im Institut für Klinische Chemie,n Robert Servas, Sachbearbeiter in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,

am 2. Dezember 2016n Professor Dr. med. Michael Peter Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie.

25-JÄHRIGES JUBILÄUM:am 9. August 2016

n Thomas Figiel, Presse- und Öffentlichkeits-arbeit in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,

am 26. September 2016n Hiltrud Dürbusch, Gesundheits- und Krankenpflegehelferin auf der Station 25,

am 1. Oktober 2016n Anke Wucherpfennig, Gesundheits- und

Krankenpflegerin im OP-Bereich der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,

am 15. Oktober 2016n Claudia Diekmann, Medizinisch-Tech-nische Assistentin in der Klinik für Nuklear-medizin,

am 19. Oktober 2016n Beate Schultz, Sachbearbeiterin in der Finanzabteilung,

am 21. Oktober 2016n Sigrid Schnalke, Teamassistentin im Institut für Allgemeinmedizin,

am 26. Oktober 2016n Ingo Jerome, Mitarbeiter im Kranken-pflegedienst,

am 1. November 2016n Professorin Dr. Christine Falk, Universitäts-professorin für das Fach Transplantations-immunologie im IFB-TX,n Maria Gieseler, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 16,n Christina Kapahnke, Verwaltungsange-stellte in der Abteilung Administrative Patientenaufnahme,n Bernhard Leppelt, Verwaltungsangestellter in der Abteilung Patientenabrechnung, n Juliane Ohm, Gesundheits- und Kranken-pflegerin im Sonderwachenbüro,n Petra Oppelt, Dokumentationsassistentin in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantati-ons- und Gefäßchirurgie,n Inga Schmidt, ehemals Mitarbeiterin in der Klinik für Rehabilitationsmedizin, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit,n Martina Zenke, Medizinisch-Technische Assistentin im Institut für Klinische Chemie,

am 4. November 2016n Eckhard Baier, Projektleitung für die Implementierung von IT-Lösungen, Zentrum für Informationsmanagement,

am 15. November 2016n Angelika Grassi, Sachbearbeiterin in der Abteilung Administrative Patientenaufnahme,n Olaf Hoffmann, Betriebstechniker im Geschäftsbereich Technisches Gebäudema-nagement,n Ina Langner, Medizinisch-Technische As-sistentin im Institut für Transfusionsmedizin,n Dr. Sabine Lohrmann, Ärztin in der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin,n Erik Mahnke, technischer Angestellter in den Zentralen Forschungswerkstätten,n Ursula Mikrut, ehemals Mitarbeiterin im Funktionsbereich Aufbereitung, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit,

am 26. November 2016n Karin Kaiser, Fotografin in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

am 27. November 2016n Jürgen Berkelmann, Mitarbeiter in der Poststelle,n Manuela Germeshausen, wissenschaftli-che Mitarbeiterin in der Klinik für Pädia-trische Hämatologie und Onkologie,

am 2. Dezember 2016n Carsten Jank, Pflegehelfer im Transport-dienst,

am 3. Dezember 2016n Astrid Elsner, Arzthelferin in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie.

Im Zeitraum November 2015 bis Oktober 2016 verstarbenim November 2015

n Professor Dr. med. dent. Till Jung, Gründer des Zentrums Zahn-, Mund- und Kieferheil-kunde,

im Dezember 2015n Friedrich Danne, ehemals Abteilungsleiter der Abteilung Veranstaltungsmanagement,n Professorin Dr. rer. nat. Kerstin Reimers-Fadhlaoui, Leiterin des Labors für Re-generationsbiologie der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungs-chirurgie,n Anna Skotarczak, Mitarbeiterin im Sach-gebiet Reinigung,

im März 2016n Gabriele Figur, Mitarbeiterin in der Klinik für Kardiologie und Angiologie,n Christian Plota, ehemals Sachbearbeiter in der Abteilung Einkauf,n Dr. med. Claudia Rüffer-Hesse, ehemals Oberärztin in der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie,

im April 2016n Professor Dr. med. Dr. h. c. Hermann Dietz, ehemals Direktor der Klinik für Neurochirurgie,n Dr. med. Hartmut Weißbrodt, Oberarzt im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,

im Juli 2016n Bettina Hanke, ehemals Mitarbeiterin in der Wäscherei,n Professor Dr. rer. nat. Günter Reuter, wissenschaftlicher Leiter des Labors für Experimentelle Otologie der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,

im August 2016n Dr. rer. biol. hum. Ludger Kirsch, Leiter der Abteilung Investitionsplanung,

im Oktober 2016n Professor Dr. med. Hans Dieter Tröger, ehemals Direktor des Instituts für Rechts-medizin.

Die MHH trauert um die Verstorbenen. Sie wird ihr Andenken in Ehren bewahren.

n Dr. rer. nat. Lisa Pahl, Institut für Hu-mangenetik, errang im Oktober 2016 in Leipzig ein Forschungsstipendium der Deutschen José Carreras Leukämie-Stif-tung in Höhe von 41.400 Euro für ihre Arbeit „Prädisponierende Keimbahn-mutationen bei akuter lymphatischer Leukämie“.n Privatdozentin Dr. med. Felicitas Thol, Klinik für Hämatologie, Hämostaseo-logie, Onkologie und Stammzelltrans-plantation, wurde im November 2016 in Mailand (Italien) von der Europäi-schen Hämatologischen Gesellschaft für Training in klinischer Forschung mit dem EHA CRTH Award geehrt. Diese europäische Auszeichnung beinhaltet ein Stipendium für ein neunmonatiges Training und Mentoring in klinischen Studien.

Kontakt:Ursula Lappe [email protected]

NAMEN UND NACHRICHTEN 256/2016

An der Liebfrauenkirche 131535 Neustadt

Großer Hillen 630559 Hannover-Kirchrode

Rudolf-Diesel-Ring 3031535 Neustadt

Karlsruher Str. 830880 Laatzen

Tel. 0 50 32 / 30 30 - 0 · www.rats-apotheke-neustadt.de

Tel. 0 50 32 / 30 30 - 60 · www.apotheke-im-famila.de

Tel. 05 11 / 52 20 - 80www.apotheke-grosser-hillen.de

Tel. 0511 / 390 889 - 0 · www.apo-im-ratio.de

Nähehilftheilen

. . . immer in Ihrer Nähe . . .

EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN

n Privatdozentin Dr. med. Jutta Bleidorn, Institut für Allgemeinmedizin, errang im

September gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Göt-tingen den Deutschen Forschungspreis für All-gemeinmedizin der Dr. Lothar-Beyer-Stiftung in Höhe von 9.000 Euro für

das Projekt „ICUTI – Immediate vs. condi-tional use of antibiotics in uncomplicated urinary tract infection“.

n Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner, PhD, Klinik für Kardiologie und Angiologie,

wurde im August in Rom, Italien, von der Europäi-schen Gemeinschaft für Kardiologie (ESC) mit der silbernen Medaille aus-gezeichnet für ihren Vor-trag „Renaissance of sig-nalling modules: The role

of STAT3 in the cardiac pathophysiology“.

n Juwita Hübner, Doktorandin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onko-

logie, errang im Oktober in Leipzig einen Dokto-randen-Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO) in Höhe von 2.500 Euro. Gewürdigt

wurde die Arbeit „Generation of gene-tically engineered precursor T cells from human umbilical cord blood using an op-timized alpharetroviral vector platform“.

n Privatdozentin Dr. med. Ulrike Junius-Walker (Bild) und Diplom-Pädagogin Tanja

Schleef, MPH, erhielten im September in Frankfurt/Main von der Deutschen Gesellschaft für Allge-meinmedizin und Famili-enmedizin (DEGAM) den mit 1.000 Euro dotierten Posterpreis für das Projekt

„Sicheres Medikamentenmanagement im Pflegeheim: Tandemvisite im Praxistest“.

n Dr. rer. nat. Verena Kopfnagel, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venero-

logie, Abteilung Immun-dermatologie und expe-rimentelle Allergologie, wurde im September in München von der Euro-pean Society for Derma-tological Research (ESDR) mit einem Posterpreis in

Höhe von 500 Euro ausgezeichnet für ihre Präsentation „RNbase 7 promotes TLR9 mediated sensing of self-DNA by human keratinocytes and activates an antiviral im-mune response“.

n Professor Professor h.c. Dr. med. Thomas Lenarz, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren-

heilkunde und Deutsches HörZentrum Hannover, wurde im Mai von der Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie mit dem Förderpreis der Professor Dr. Ludwig-

Haymann Stiftung in Höhe von 2.500 Euro gewürdigt in Anerkennung seiner heraus-ragenden und weltweit anerkannten For-schungstätigkeiten zu Ursachen, Diagnos-tik und Therapie von Hörstörungen.

n Privatdozent Dr. med. Christian W. Müller, Klinik für Unfallchirurgie, wurde

im Oktober in Berlin von der Deutschen Gesell-schaft für Unfallchirurgie (DGU) mit dem Hans-Liniger-Preis in Höhe von 10.000 Euro geehrt für seine Arbeit „Osteosyn-these 4.0“.

n Dr. med. dent. Bernd Oppermann, ehe-mals Institut für Geschichte, Ethik und

Philosophie der Medizin, wurde im November in Frankfurt/Main von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde mit dem ersten Dental Ethics Preis in Höhe von 1.500 Euro

ausgezeichnet für seine Dissertation „In-formed Consent: Eine Analyse in Bezug auf die Zahnheilkunde“.

n Dr. rer. nat. Lennart Rösner, Klinik für Der-matologie, Allergologie und Venerologie,

Abteilung Immunderma-tologie und experimen-telle Allergologie, hat im September in Berlin den mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchsförderpreis der Deutschen Gesell-schaft für Allergologie

und klinische Immunologie (DGAKI) erhal-ten für seine Arbeit „α-NAC-specific auto-reactive CD8+ T cells in atopic dermatitis are of an effector-memory type and secete IL-4 and IFN-γ“.

n Dr. med. vet. Katrin Schaper-Gerhardt, Klinik für Dermatologie, Allergologie und

Venerologie, wurde im September in Berlin von der Deutschen Gesell-schaft für Allergologie und klinische Immuno-logie (DGAKI) mit dem Junior Member Poster-preis in Höhe von 750

Euro geehrt für ihre Arbeit „Stimulation des Histamin-4-Rezeptors steigert die poly I:C induzierte TSLP Sekretion in ,Kerationozy-ten‘“.

n Nikolai Sikora, Hauttumorzentrum (HTZH), Klinik für Dermatologie, Allergologie und

Venerologie, wurde im September in Dresden von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onko-logie (ADO) mit einem Posterpreis in Höhe von 500 Euro geehrt für seine Präsentation „Risikofak-

toren für das Auftreten von Hauttumoren nach Lungentransplantation“.

Kontakt:Ursula Lappe Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

BEHANDELN UND PFLEGEN info26

Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe hat zwei Operations-säle mit neuer technischer Ausstat-

tung für minimalinvasive Operationen er-öffnet. In den beiden OP-Sälen stehen jetzt innovative Komplettausstattungen mit moderner Kamera-, Monitor- und Robo-tertechnik zur Verfügung. „Die MHH-Frau-enklinik spielt seit mehr als zehn Jahren in der Region Hannover eine führende Rolle bei der minimalinvasiven Chirurgie gynä-kologischer Erkrankungen. Mit den beiden Hightech-Operationssälen können wir das anspruchsvolle Niveau bei der Behand-lung unserer Patientinnen noch weiter er-höhen“, betont Dr. Andreas Tecklenburg, MHH-Vizepräsident und zuständig für den Bereich Krankenversorgung.

Bei minimalinvasiven Operationen, also Eingriffen mit nur wenigen kleinen Schnitten in den Körper des Patienten, ist oft auch von „endoskopischen“ Eingriffen die Rede. Bei einer Endoskopie benutzt der Chirurg ein spezielles Instrument, das Endoskop. Die neu ausgestatteten OP-Säle verfügen über 3D-Endoskopie-Systeme. „Die 3D-Visualisierung erlaubt einen Blick in die Tiefe. Dadurch sind die Gewebe-strukturen viel besser erkennbar und Ope-rationen noch präziser durchzuführen“, erklärt Professor Dr. Peter Hillemanns, Di-rektor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Während des Eingriffs beobachtet der Chirurg das Operationsgebiet auf einem Monitor. Zu Aufnahmen in hoher Qualität trägt auch ein Roboter-Arm bei, der die Kamera hält – jegliches Zittern ist aus-geschlossen. Der Operateur steuert den Roboter-Arm per Joystick. Darüber hinaus sorgt eine fluoreszenzdiagnostische Aus-stattung für Verbesserungen vor allem in der onkologischen Chirurgie. „Die Fluores-zenzdiagnostik ist beispielsweise sehr hilf-reich bei der Entfernung von sogenannten Wächterlymphknoten“, erläutert Professor Dr. Hermann Hertel, leitender Oberarzt der Klinik. Ein Wächterlymphknoten liegt in der Nähe eines Krebstumors und ist der erste, der normalerweise von wandernden Tumorzellen befallen wird. Für die Opera-

teure ist er im kleinen Becken oft nicht ein-fach zu finden. „Jetzt haben wir die Mög-lichkeit, diesen Lymphknoten während der Operation mit dem fluoreszierenden Farb-stoff Indocyaningrün (ICG) anzufärben und sichtbar zu machen. So können wir ihn schneller identifizieren und sicher ent-fernen“, erläutert Professor Hertel.

Vom OP in den Hörsaal

Alle Bilder und Videosequenzen können aus dem Operationssaal direkt ins Kranken-haus-Informationssystem eingespeist wer-den. Auch Übertragungen in einen Hörsaal oder in einen Seminarraum sind möglich, zu Lehrzwecken können sogar Livestreams digital eingespielt werden. „Dadurch führt die neue Technik im OP auch zu Fortschrit-ten in der Lehre und Weiterbildung“, be-tont Professor Hillemanns.

Vorteile hat die Erneuerung der OP-Säle auch für die Pflegekräfte des OP-Teams ge-bracht. „Da das 3D-System fest installiert ist, müssen wir keinen fahrbaren Geräte-turm mehr in den OP-Saal schieben und haben mehr Platz“, sagt Anke Wucher-pfennig, OP-Schwester und zuständig für den gynäkologischen Bereich. In der MHH-Frauenklinik werden pro Woche bis zu 40 minimalinvasive Eingriffe vorgenommen. Insgesamt liegt die Anzahl der minimal-invasiven und offenen Operationen bei mehr als 3.600 pro Jahr. Neben den beiden neu ausgestatteten OP-Sälen verfügt die Klinik noch über einen dritten OP, in dem vor allem offene Operationen im Becken-bereich und brustchirurgische Eingriffe durchgeführt werden. tg

Frauenklinik eröffnet neue Hightech-OP-Säle 3D-Bilder und Fluoreszenz-Markierungen verbessern die Technik bei minimalinvasiven Operationen

Durchtrennten die symbolische rote Schleife: die leitenden OP-Schwestern Hildegard Sterzenbach und Anke Wucherpfennig, Professor Hillemanns, Dr. Tecklenburg und Professor Hertel (von links).

Mit neuer Technik: Professor Hertel (links) und sein Team bei einer Operation in einem der neuen OP-Säle.

BEHANDELN UND PFLEGEN 276/2016

Das MHH-Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie hat eine neue, hochmoderne Angiogra-

fie-Anlage in Betrieb genommen. Das Ge-rät „ARTIS pheno“ hat die Firma Siemens Healthineers erst kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt – jetzt ist es der MHH weltweit zum ersten Mal in einem Krankenhaus in-stalliert worden. Unter einer Angiografie versteht man die radiologische Darstellung von Gefäßen, vor allem von Blutgefäßen. Die neue Anlage zeichnet sich durch gerin-ge Strahlendosen, kürzere Eingriffszeiten und präzisere Darstellungen aus. Dank der neuen Anlage können Therapien noch besser maßgeschneidert und schonender erfolgen. „Biomedizintechnik ist seit vielen Jahren einer der drei Forschungsschwer-punkte der MHH. Hier passt sich die neue Anlage gut ein, denn die Wissenschaftler der Radiologie beschäftigen sich intensiv mit Navigation bei minimalinvasiver Thera-pie“, sagt MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, zuständig für das Ressort Krankenversorgung.

Das Radiologische Institut der MHH ist spezialisiert auf minimalinvasive bildgestütz-te Therapien. Beispiele dafür sind die geziel-te Bestrahlung von Tumoren in der Leber (selektive interne Strahlentherapie, SIRT), die Durchflutung der krebskranken Leber mit Chemotherapeutika (Chemosaturation) und die Beseitigung von Blutgerinnseln in der Lungenarterie mithilfe eines Ballon-katheters (pulmonale Ballonangioplastie, CTEPH). Die Wissenschaftler des Instituts sind deutschlandweit in Forschungsprojekte eingebunden und forcieren die Entwicklung neuer Technologien. An der innovativen Angiografie-Anlage arbeiten die MHH-Forscher mit den Ingenieuren von Siemens Healthineers zusammen – bereits vor der

allgemeinen Markteinführung im nächsten Jahr. Mit dieser Kooperation sichert sich die Hochschule den frühen Zugang zu neuen Technologien. Siemens wiederum profitiert von der ausgewiesenen Expertise und dem umfassenden Untersuchungsspektrum des Supramaximalversorgers MHH. „Unser ge-meinsames Ziel ist es, aus den Erfahrungen in Hannover zu lernen und die Bildgebung in der Therapie im Sinne der Patienten noch weiter zu verbessern“, betont Dr. Heinrich Kolem, CEO der Geschäftseinheit für An-giografie und Interventionelle Systeme der Siemens Healthineers.

Das neue System wurde gezielt ent-wickelt, um komplexere minimalinvasive Behandlungen des gesamten Körpers zu ermöglichen. Es unterstützt mit seiner Ro-botertechnik die Bedürfnisse jedes einzel-nen Patienten. „Dreidimensionale Gefäß-

bilder lassen sich mit dem ‚ARTIS pheno‘ in bisher unerreichter Geschwindigkeit und hoher Detailtreue erzeugen“, erläutert Pro-fessor Dr. Frank Wacker, Direktor des Insti-tuts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. „Damit erkennen wir beispiels-weise bei Lebertumoren die kleinsten Ge-fäße, können diese sicher aufsuchen und darüber den Tumor gezielt behandeln.“

Die dreidimensionalen Gefäßbilder des Patienten sind so etwas wie Kartenmaterial für den Arzt, der damit im Körper navigiert, vergleichbar mit dem Navigationssystem ei-nes Autos. Da im „ARTIS pheno“ die neues-te Detektortechnologie zum ersten Mal im großen Format von 30 mal 40 Zentimeter zum Einsatz kommt, sind Computertomo-grafie-ähnliche Bilder aller Körperregionen mit sehr kurzen Aufnahmezeiten und ohne Verwacklungen möglich. Der Arzt kann bei jedem Patienten individuell entscheiden, in welchen Gefäßast er abbiegen muss, um die Behandlung durchzuführen. Professor Dr. Bernhard Meyer, leitender Oberarzt und Bereichsleiter der Interventionellen Radio-logie, nutzt diese individuelle Navigation täglich, um noch präziser und nebenwir-kungsärmer zu behandeln. „In den papier-dünnen Lungenschlagadern hilft uns die neue Navigationstechnik, lebensgefährliche Gefäßverletzungen zu vermeiden“, erklärt Professor Meyer. tg

Weltpremiere: Roboterbasierte Angiografien in der MHH „ARTIS pheno“ sorgt für individuelle und schonende Therapien sowie kürzere Eingriffszeiten

Solche Aufnahmen sind mit dem neuen Gerät möglich: eine 3D-Darstellung der Lungengefäße eines Patienten mit Lungenhochdruck.

Nahmen die neue Angiografie-Anlage offiziell in Betrieb: Dr. Heinrich Kolem,

Professor Frank Wacker und Dr. Andreas

Tecklenburg (von links).

BEHANDELN UND PFLEGEN info28

Wer Ärztinnen, Ärzten und Pfle-gekräften bei der Arbeit zu-sieht, hat den Eindruck von

hoher Professionalität – und zum Glück stimmt dieser Eindruck auch. Dennoch birgt die Arbeit in einem Krankenhaus auch für erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Fehlerquellen. „Viele da-von können umgangen werden, wenn Mediziner und Pflegende entsprechend geschult sind“, sagt Privatdozent Dr. Lo-renz Grigull, Oberarzt der Klinik für Pä-diatrische Hämatologie und Onkologie. Er und seine Kolleginnen und Kollegen arbeiten unter besonderen Bedingungen. Die Betreuung von krebskranken Kindern und ihren Familien ist sehr anspruchsvoll und oft auch sehr belastend. Um im Ar-beitsalltag mehr Sicherheit für Mitarbeiter und Patienten zu schaffen, erarbeitete Dr. Grigull gemeinsam mit den Ärzten Petra

Tiroke und Dr. Urs Mücke sowie mit der Kinderkrankenschwester Birte Sänger das modulare Trainingsprogramm SICKO. Die Abkürzung steht für „Sicherheit in der Kinderonkologie“.

„In der Notfallmedizin sind Trainings-programme und Simulationstrainings gut etabliert, aber für unseren Arbeitsbereich gab es so etwas bisher noch nicht“, erklärt Dr. Grigull. Mit seiner Idee eines speziellen Programms für die pädiatrische Onkologie

stieß er sofort auf Zustimmung bei dem Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V., der das Projekt bisher finanziell allein trägt. Das Training besteht aus drei ein-tägigen Workshops und bereitet die Teil-nehmer auf Fertigkeiten, Eingriffe und Situationen vor, die in der pädiatrischen Onkologie immer wieder vorkommen.

Die richtigen Griffe üben

Im ersten Modul geht es um onkologi-sche Grundlagen. Hier steht beispielswei-se die richtige Vorgehensweise bei einer Lumbalpunktion, also der Entnahme von Nervenwasser aus dem Rückenmarkska-nal, auf dem Programm. Alle Teilnehmer – Ärzte und Pflegekräfte – üben das Gan-ze an einem Modell, sowohl in der Rolle des Durchführenden als auch in der Rolle des Assistierenden. Für die Knochenmark-

punktion, bei der Blutzellen direkt aus dem Knochenmark gewonnen werden, gab es zunächst kein Modell. „Da haben wir erst mit Tierknochen experimentiert und dann gemeinsam mit Kollegen der Tierärztlichen Hochschule ein Modell aus Kunststoff entwickelt“, erinnert sich Dr. Grigull. Dem Kinderonkologen kommt es darauf an, dass die Teilnehmer die Eingrif-fe nicht nur selbst beherrschen, sondern nach dem Workshop auch in der Lage

sind, sie anderen zu vermitteln. Am Ende eines jeden Moduls stehen ein Abschluss-test, eine Evaluation und ein persönliches Feedback.

Im zweiten Modul geht es um das Komplikationsmanagement. Was mache ich, wenn bei der Chemotherapie lebens-bedrohliche Nebenwirkungen, beispiels-weise heftige allergische Reaktionen, auf-treten? Wie gehe ich vor, wenn der Patient einen akuten Krampfanfall infolge eines Blutgerinnsels im Gehirn bekommt? „In solchen Situationen bekommt jeder erst mal einen Schreck. Dann ist es wichtig zu wissen, was man in welcher Reihenfolge machen muss, wie man das Ganze gegen-über den Betroffenen kommuniziert und wie man das Team anweist“, erläutert Dr. Grigull. „Und bei alledem sollte man auch noch professionelle Ruhe ausstrahlen.“ Bei dem Training werden sogar Schau-spielpatienten, die kritische Situationen simulieren, eingesetzt.

Mit Teamarbeit zum Ziel

„Onkologie ist Teamwork“ lautet der Titel des dritten Moduls. Hier lernen die Teilnehmer, worauf es bei der Zusammen-arbeit mit den Kollegen ankommt und wie Hand in Hand eine gute Patientenver-sorgung erreicht werden kann. Außerdem geht es um die Gesprächsführung mit den Patienten und deren Eltern. „Wie man beispielsweise schlechte Nachrichten überbringt, lernt man in der Ausbildung normalerweise nicht. Und doch stehen wir leider so häufig vor dieser Herausforde-rung“, erklärt Dr. Grigull.

Bisher haben rund 100 Pflegekräfte und Ärzte das dreitägige Trainingspro-gramm SICKO durchlaufen. Teilnehmen können nicht nur MHH-Beschäftigte. Es waren auch schon Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderkrankenhauses Auf der Bult sowie aus Krankenhäusern in Minden und Wolfsburg dabei. „Wir ha-ben eine Weiterempfehlungsrate von 100 Prozent“, freut sich Dr. Grigull. Wegen des großen Erfolgs würden der Kinder-onkologe und sein Team das Projekt gerne deutschlandweit ausweiten. Zunächst sind für das Jahr 2017 aber vier weitere Trainings mit jeweils drei Modulen an der MHH geplant. Weitere Informationen über SICKO erteilt Dr. Lorenz Grigull, [email protected]. tg

SICKO sorgt für SicherheitDie Kinderonkologie macht gute Erfahrungen mit einem modularem Trainingskonzept

So funktioniert eine Lumbalpunktion: Dr. Grigull (Zweiter von links) mit der Studierenden Lea Berndt, Dr. Urs Mücke, Birte Sänger, Petra Tiroke und der Studierenden Henrike Wittenbecher (von links).

Besondere Situationen erfordern besonders sichere Kommunikation.Santa‘s Empfehlung: stashcat®

Der abhörsichere Messenger für Unternehmen und Behörden,die Ihre Daten nicht zu Weihnachten verschenken wollen.

Jetzt Testzuganganfordern!

©heinekingmedia GmbH | +49 (0) 511 - 67 51 90 |[email protected]

FORSCHEN UND WISSEN info30

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin, bewilligte…n Professor Dr. med. Thomas Lenarz und Professor Dr. med. Andreas Büchner, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, und zwei weiteren Wissenschaftlern 466.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Ver-bundprojekt „Cmy-CI“. Dabei handelt es sich um die Entwicklung einer innovativen Software als modellbasiertes Expertensystem, um anhand präoperativer ohnehin erho-bener diagnostischer Daten bei hochgradiger Schwer-hörigkeit oder Taubheit dem Arzt oder Audiologen ver-schiedene prognostizierte Behandlungsoptionen zur patientenspezifisch opti-mierten Indikationsstellung von Cochlea-Implantaten zu bieten. Dies ist ein Koope-rationsprojekt mit der Hör-Sys GmbH und der MED-EL Deutschland GmbH.

Die Boehringer Ingelheim Stiftung, Mainz, bewilligte …n Professorin Dr. rer. nat. Melanie M. Brinkmann, Nachwuchsgruppenleiterin „Virale Immunmodulation“ am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Braun-schweig, einen mit 80.000 Euro dotierten Exploration Grant für das Projekt „Pre-vention of Cytomegalovirus replication by CRISPR/Cas9 genome engineering“.n Professorin Dr. med. Frauke von Versen-Höynck, MSc, einen Exploration Grant in Höhe von 74.120 Euro für das Projekt „Exploring the microRNA profile of endo-thelial progenitor cells after preeclampsia – determining opportunities for improving cardiovascular health“.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …n Professor Dr. rer. nat. Jan Faix, Institut für Biophysikalische Chemie, 218.550 Euro für drei Jahre. Unterstützt wird das Projekt „Die Funktion kortikaler Formine bei der Zellmigration und Zytokinese“.n Professor Dr. med. dent. Werner Geurtsen, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie

und Präventive Zahnheilkunde, 454.151 Euro für drei Jahre. Unterstützt wird das Projekt „Einfluss oraler, nichtmetallischer Biomaterialien auf das zelluläre Redoxsys-tem und das odontogene und angiogene Differenzierungspotenzial dentaler Pulpa-stammzellen (DPSCs). Untersuchungen zur Schlüsselrolle der Wnt-ß-Catenin Signal-transduktion“.n Professor Dr. rer. nat. Herbert Hildebrandt, Institut für Zelluläre Chemie, 259.950 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Cellular regulation, mechanisms of action and functions of newly identified polysialic acid-modified proteins in microglia“.n Dr. rer. nat. Matthias Lochner, Institut für Infektionsimmunologie, TWINCORE, 183.840 Euro für drei Jahre. Unterstützt

wird im Rahmen des DFG-Schwerpunkt-programms 1937 „Innate Lymphoid Cells“ das Projekt „Identifizierung und funktionelle Charakterisierung von epi-genetischen Signaturgenen in angebore-nen lymphoiden Zellpopulationen“. Dies ist ein Kooperationsprojekt mit Dr. Stefan Flöß, Helmholtz Zentrum für Infektions-forschung (HZI), Braunschweig.

n Dr. rer. nat. Gerrit Paasche, Profes-sor Dr. med. Thomas Lenarz sowie Dr. Robert Schuon, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, 230.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird im Rahmen des Forschungsprogramms „Response 2020“ das Projekt „Bild-gebende Analyse & Stenting der Tuba Auditiva“ im Bereich „Stentbasierte Therapieaspekte für Patienten mit chronischer Mittelohrentzündung“.n Dr.-Ing. Thomas S. Rau, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, 415.159 Euro für drei Jahre. Geför-dert wird das Projekt „Funktionali-sierung von Implantaten durch Form-

gedächtniswerkstoffe bei temperatur- und kraftsensiblen Anwendungen“.n Professor Dr. Dr. med. Thomas Thum, In-stitut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien, 422.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Forschungsvor-haben „CARDINAL – Kardiomyozyten-stämmige vesikuläre nichtkodierende RNAs und post-ischämisches kardiales Remodeling“. Dies ist ein Kooperations-projekt mit zwei französischen Forscher-gruppen.

Die Deutsche Krebshilfe e.V., Bonn, bewil-ligte…n PD Dr. med. Florian Imkamp und Pro-fessor Dr. med. Markus A. Kuczyk, Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, 669.693 Euro für zwei Jahre zur Fortfüh-rung der Studie PROBASE. In der Studie prüfen Wissenschaftler, wie das sogenann-te PSA-Screening zur Früherkennung des Prostatakarzinoms optimiert und den indi-viduellen Risiken der Patienten angepasst werden kann.

Kontakt: Ursula LappePresse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH

Dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie ist es gelungen, 52.000 Euro Forschungsmit-tel über einen Crowdfunding-Aufruf einzuwerben für ein Projekt zum The-ma Flugangst. Wie Dr. Dina Wittfoth mitteilte, wird das Projekt „PEP und

Aviophobie: Prozess- und Embodiment-fokussierte Psychologie bei Flugangst“ demnächst starten. Die Förderstiftung MHHplus hat das Institut bei der Ver-waltung der Spenden unterstützt. Die Crowdfunding-Aktion war der erste Aufruf dieser Art an der MHH. red

Mit Crowdfunding gegen Flugangst

FORSCHEN UND WISSEN 316/2016

Forscher erhält 1,5 Millionen Euro von der Europäischen Union

Hohe Auszeichnung: Privatdozent Dr. Jan-Henning Klusmann hat vom Europäischen Forschungsrat (Euro-

pean Research Council, ERC) die sehr be-gehrte EU-Wissenschaftsförderung „ERC Starting Grant“ erhalten. Die Zuwendung für sein Vorhaben „iAML-lncTARGET“ umfasst rund 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre. Der Wissenschaftler der Klinik für Pä-diatrische Hämatologie und Onkologie er-forscht Blutkrebs bei Säuglingen, mit dem in Europa jährlich rund 100 Babys auf die Welt kommen. „Mein Ziel ist es, dass lang-fristig Medikamente gegen diese und wei-tere Leukämieformen entwickelt werden können“, sagt er.

Bei Embryonen im Mutterleib wird das Blut zunächst im Dottersack, dann in der Leber und erst kurz vor der Geburt im Kno-chenmark gebildet. PD Dr. Klusmann geht davon aus, dass die Säuglings-Leukämie noch in den unreifen Blutzellen der Leber entsteht. Um diese Hypothese zu überprü-fen, betrachtet er vor allem bestimmte Ri-bonukleinsäuren, sogenannte lange nicht-kodierende Ribonukleinsäuren (lncRNAs), und ihr Zusammenspiel mit Onkogenen – das sind Gene, die dazu führen, dass Krebs entsteht. „Ich nehme an, dass lncRNAs zusammen mit dem Onkogen bestimmte Stammzellen des ungeborenen Babys zu Krebszellen entarten lassen können. Wenn man diese lncRNAs verändern könnte, dann würde man der Leukämie den Nährboden entziehen“, sagt der Wissenschaftler.

Der Forscher will nun die lncRNAs iden-tifizieren, die bei der Leukämieentstehung wichtig sind, ihr Zusammenspiel mit dem Onkogen verstehen und dieses Wissen auf andere Leukämieformen übertragen. Dazu erforscht er auch das Wachstum und die Entwicklung der Patientenzellen in Mausmodellen. Dabei nutzt er die weltweit größte Sammlung an Säuglings-Leukämie-zellen. Die Proben wurden an der MHH für wissenschaftliche Studien zur Optimierung von Therapien mit Einverständnis der Eltern der Patienten von den Ärzten eingefroren.

Leukämien sind Erkrankungen des blut-bildenden Systems. Krebszellen verdrängen dabei die anderen Blutzellen. Säuglings-Leukämie unterscheidet sich in Bezug auf die Veränderungen im Chromosomensatz von den anderen Formen kindlicher Leu-

kämie wie etwa der „akuten lymphatischen Leukämie“ (ALL) und der „akuten myelo-ischen Leukämie“ (AML).

Bei der Beantragung der ERC-Förderung wurde Professor Klusmann durch das Re-

ferat für EU-Forschungsförderung unter-stützt. Hier beraten Dr. Katrin Dinkla-Ritter und Dr. Simone Heß MHH-Wissenschaftle-rinnen und -Wissenschaftler zu allen Fragen rund um die EU-Forschungsförderung. bb

Millionen für MHH-Spitzenforscher

Privatdozent Dr. Jan-Henning Klusmann: Er entnimmt tiefgefrorene Krebszellen.

Drei weitere MHH-Teams starteten im Jahr 2016 ihre dreijährigen Arbeiten an folgenden euro-päischen Netzwerken und Verbundprojekten:INSTINCT: Das Team von Professor Dr. Ulrich Martin aus der Klinik für Herz-, Thorax-, Trans-plantations- und Gefäßchirurgie koordiniert das europäische Netzwerk INSTINCT und erhält dafür rund 300.000 Euro vom Bundesminis-terium für Bildung und Forschung (BMBF). In diesem Vorhaben suchen Forscher nach neuen Wirkstoffen gegen Mukoviszidose.SalHostTrop: Das Team von Professor Dr. Guntram Graßl vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene betei-ligt sich am europäischen Netzwerk SalHost-Trop und erhält dafür vom BMBF rund 200.000 Euro. Die Forscher untersuchen die Wechsel-wirkungen zwischen typhoiden, menschen-spe-zifischen Salmonella-Typen und nicht-typhoiden

Salmonellen mit dem Wirt, um herauszufinden, welche Gene für die Wirtsspezifität verantwort-lich sind und zur Ausprägung eines bestimmten Krankheitsbildes beitragen und wie letztend-lich die Infektionen besser bekämpft werden können. Typhoide Salmonellen sind Salmonel-len, die Typhus verursachen.VIBHear: Das Team von Professor Dr. Andreas Büchner aus der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde bekommt rund 270.000 Euro von der EU und vom Land Niedersachsen für seine Beteiligung an VIBHear. Ziel dieses Ver-bundprojektes mit Oldenburg ist es, Vorausset-zungen dafür zu schaffen, dass Forschungser-gebnisse vermehrt in technologische Lösungen für Hörsysteme umgesetzt werden. Zudem sollen traditionell getrennte Technologien von Hörgeräten und Cochlea-Implantaten zusammengeführt werden. bb

n Drei Projekte starten

FORSCHEN UND WISSEN info32

Gegen die virusbedingte Leberent-zündung Hepatitis C wurden in den vergangenen Jahren neue

Medikamente entwickelt und eingesetzt, und so konnten mit der Therapie der chro-nischen Hepatitis C bereits viele Erfahrun-gen gesammelt werden. Jetzt gelang es Wissenschaftlern erstmals, auch die akute Form der Hepatitis C mit diesen neuen Arz-neimitteln zu heilen – sogar schneller als die chronische Form, für die acht bis zwölf Wochen Behandlung notwendig sind. Die Studie führten sie im HepNet Study-House der Deutschen Leberstiftung zusammen mit der MHH durch. Das „Hannover Clini-cal Trial Center“, das Institut für Klinische

Pharmakologie und das Institut für Biome-trie haben die Studie ermöglicht. Die Zeit-schrift „The Lancet Infectious Diseases“ hat die Ergebnisse publiziert.

Weltweit erste Studie

Hepatitis C-Viren werden durch Blut übertragen. Sie dringen in die Leberzel-len ein, vermehren sich sehr schnell und schädigen das Organ. Das Immunsystem wehrt sich, indem es befallene Leberzel-len zerstört. Doch das schränkt die Leber-funktion immer weiter ein. Oft setzt sich das Virus im Körper fest und kann ohne eine medikamentöse Therapie nicht be-

siegt werden, die Erkrankung wird dann „chronisch“; Krebs oder eine Zirrhose können folgen. Die ersten sechs Monate nach der Infektion spricht man von einer akuten HCV-Infektion. Sie wird nur selten erkannt, weil sie meist keine Symptome verursacht. Deshalb sind Studien über sie selten und aufwendig.

Die Medikamente, die es seit 2014 zur Behandlung der chronischen Hepatitis C gibt, greifen direkt in die Vermehrung des Virus’ ein. Sie können ohne das bisher immer notwendige Interferon eingesetzt werden, das viele Nebenwirkungen hat. In der Studie haben Wissenschaftler nun geprüft, ob eines der bei chronischer Hepatitis C sehr gut wirkenden Medika-mente auch bei akuter Hepatitis C mit sehr hohen Leberwerten sicher eingesetzt werden kann und ob eine kürzere Be-handlungsdauer ausreicht. Es war die weltweit erste Studie zur Interferon-freien Behandlung einer akuten HCV-Infektion, aus der die kompletten Daten vorliegen. 20 Patienten aus zehn deutschen Zen-tren nahmen teil. Sie hatten eine akute Hepatitis C aufgrund einer Infektion mit dem Hepatitis C-Virus des Genotyps 1 und keine weiteren Infektionskrankheiten wie Hepatitis B oder HIV. Mit einer sechs-wöchigen Behandlung mit den Wirkstof-fen Ledipasvir und Sofosbuvir konnten sie – ohne nennenswerte Nebenwirkungen – geheilt werden.

Je früher, desto besser

„Die neuen Medikamente können auch bei Patienten mit einer akuten Hepatitis C sicher eingesetzt werden“, erläutert Dr. Katja Deterding, Erstautorin der Publika-tion. „Die Erkenntnis, dass eine deutlich kürzere Therapiedauer bei einer sehr neu erworbenen Hepatitis C-Virusinfektion ausreicht, ist nicht nur wissenschaftlich und für die klinische Praxis interessant, sondern könnte auch zu Kostenerspar-nissen führen“, sagt Professor Dr. Heiner Wedemeyer, einer der korrespondieren-den Autoren. Durch eine frühe Aushei-lung der Erkrankung könne außerdem die Ansteckung weiterer Personen verhindert werden. Die Studie förderten die Gilead Sciences GmbH und das Deutsche Zen-trum für Infektionsforschung (DZIF) mit ihrer „Thematischen Translationalen For-schungseinheit“ Hepatitis. mc

Sicher und schnellForscher zeigen: In nur sechs Wochen kann akute Hepatitis C geheilt werden

Dr. Katja Deterding mit Studienleiter Professor Dr. Michael P. Manns (links) und Professor Dr. Heiner Wedemeyer.

Viren können eine Leberentzündung verursa-chen: Eine Infektion mit Hepatitis B-Viren ha-ben in Deutschland etwa 200.000 bis 500.000 Personen, die Ansteckung erfolgt über Körper-flüssigkeiten. Es gibt eine effektive Impfung, die Erkrankung ist gut kontrollier- aber nicht heilbar. Hepatitis C haben in Deutschland ebenfalls etwa 200.000 bis 500.000 Men-schen. Die Erkrankung verläuft sehr progressiv, das Virus wird über Blut übertragen und ist der häufigste Grund für eine Lebertransplantation. Eine Impfung gibt es nicht, aber sehr wirk-same Medikamente. Mit Hepatitis D-Viren sind in Deutschland 15.000 bis 30.000 Menschen

infiziert. Die Infektion kommt nur zusammen mit Hepatitis B vor. Chronische Hepatitis D ist die schlimmste Virushepatitisform, es gibt noch keine effektive Therapie. In Deutschland werden jedes Jahr bis zu 300.000 Menschen mit dem Hepatitis E-Virus infiziert. Sie verläuft meist ohne Symptome, kann aber vor allem für Schwangere, schwer Immungeschwächte und chronisch Leberkranke gefährlich sein. Mögli-che Infektionswege sind der Verzehr von un-zureichend gegartem oder Kontakt mit rohem Fleisch von Schwein und Wild, Bluttransfusion, verunreinigtes Wasser oder mit Fäkalien ge-düngte Feldfrüchte. bb

n Hepatitis

FORSCHEN UND WISSEN 336/2016

Die Deutsche Leberstif-tung, die ihre Geschäfts-stelle an der MHH hat,

konnte am 1. Dezember ihren zehnten Geburtstag feiern. Ihr Ziel ist die bessere Versorgung von Leberkranken. Um das zu erreichen, informiert und berät die Stiftung Ärzte, Apo-theker, Wissenschaftler und Betroffene, sie fördert, ini-tiiert und koordiniert wissen-schaftliche Projekte, vergibt Stipendien und Preise. Im vom Deutschen Zentrum für Infekti-onsforschung (DZIF) unterstützten „HepNet Study-House“ führt sie klinische Studien und Register durch, sie bietet Fortbildun-gen an, betreibt Öffentlichkeitsarbeit und richtet internationale Symposien aus. Mit Erfolg: Beispielsweise können heutzutage die meisten Patienten mit einer Hepatitis C geheilt werden.

Lebererkrankungen sind weit verbreitet, aber wenig bekannt. Experten schätzen, dass in Deutschland mindestens fünf Millio-nen Menschen daran leiden – viele davon, ohne es zu merken. Die Symptome sind eher unspezifisch, Müdigkeit gehört bei-spielsweise dazu. Die Folgen einer Leber-entzündung können eine Zirrhose und Leberkrebs sein. „Die Gründe für eine Lebererkrankung sind vielfältig. In Deutsch-land wird sie inzwischen meist durch eine

Fettleber verursacht. Weitere Ursachen können Viren und auch Alkohol sein“, sagt der Medizinische Geschäftsführer der Stiftung, Professor Dr. Mar-kus Cornberg. „Wichtig ist, dass Ärzte und Patienten mehr auf die Leber als möglicherwei-se erkranktes Organ achten, vermehrt Leberwerte mes-sen und erhöhte Leberwerte ernster nehmen“, rät der Vor-standsvorsitzende der Stiftung, Professor Dr. Michael P. Manns, Direktor der Klinik für Gastro-

enterologie, Hepatologie und Endokrino-logie. Er hat das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab 2002 geförderte Großforschungsprojekt „Kom-petenznetz Hepatitis“ gegründet, welches nach Ende der Förderung durch das BMBF

als Projekt der Deutschen Leberstiftung fortgeführt wird.

Die Deutsche Leberstiftung hat die Ar-beiten des Kompetenznetzes erweitert: So ging es früher ausschließlich um die durch Viren ausgelöste Hepatitis und jetzt um alle Lebererkrankungen. „Ich freue mich über die gemeinsam erzielten Erfolge. Auch zu-künftig werden wir uns für die bessere Ver-sorgung von Menschen mit Lebererkran-kungen einsetzen“, sagt Bianka Wiebner, Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Leberstiftung. bb

Mehr Informationen stehen im Internet unter www.deutsche-leberstiftung.de. Betroffene, Angehörige, Ärzte und Apotheker können sich per E-Mail an die Stiftung wenden, [email protected], oder mon-tags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer (01805) 450060 anrufen.

Müdigkeit ist der Schmerz der LeberDie Deutsche Leberstiftung kann auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken

Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle der Deutschen Leberstiftung (v. l.): Susanne Quint, Nina Schmidt, Bianka Wiebner, Christine Zapf, Dr. Svenja Hardtke.

Das Leber-BuchDeutsche Leberstiftung (Hrsg., mit Texten vonProf. Dr. med. Henryk Dancygier, Prof. Dr. med. Heiner Wedemeyer, Prof. Dr. med. Markus Cornberg, Prof. Dr. med. Stefan Zeuzem, Prof. Dr. med. Michael P. Manns, Alexander Hoffmann, Bianka Wiebner):„Wie halte ich meine Leber gesund? Neue Therapien und Stand der Forschung. Die Leber von A bis Z“humboldt/Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2016ISBN 978-3-89993-899-9

Professor Dr. Markus Cornberg ist der Medizinische Geschäfts-führer der Deutschen Leberstiftung.

FORSCHEN UND WISSEN info34

Blutgefäße sind mit einer schützenden Zellschicht, dem Endothel, ausgeklei-

det. Im Laufe des Lebens nutzt sich diese Schicht ab, die Gefäßwände verdicken und verkalken. Diese Veränderungen sind häufig Ursache für Erkrankungen wie Herz-infarkt oder Schlaganfall. Forscher haben eine neue Therapie zur Heilung derart ge-schädigter Gefäße entwickelt: Das Team um Professor Dr. Dr. Thomas Thum, Dr. Jan Fiedler und Dr. Dorothee Hartmann vom Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien brachten bestimmte Ribonukleinsäureketten (MicroRNA-126) über winzige abbaubare Partikel in geschä-digte Gefäße ein: Die Zellen geschädigter Gefäßinnenwände erneuerten sich darauf-hin deutlich schneller, das Gefäß konnte wieder repariert werden. Dies bewiesen die

Wissenschaftler anhand von Versuchen im Mausmodell sowie an menschlichen Gewe-beproben.

„Verletzungen der Gefäßinnenwand entstehen unter anderem auch beim Einset-zen von Stents, die eigentlich verengte Ge-fäße weiten sollen“, erklärt Professor Thum. „Unsere neue Therapie könnte helfen, dass sich um die Stents herum die Schutzschicht schneller ausbildet und so Nebenwirkungen wie Thrombenbildung verhindern.“

Der Clou der Therapie sind winzige Li-pid-Nanopartikel, die die Wissenschaftler als Transportmittel nutzen. Sie können ein-fach ins Blut injiziert werden, lösen sich in den Gefäßen auf und geben die mikroRNAs frei. „Dort regulieren die mikroRNAs Signal-wege, die für die Instandhaltung der Gefäß-innenwand wichtig sind“, sagt Dr. Fiedler.

MicroRNAs sind kurze Ribonukleinsäu-reketten. Sie wirken zumeist auf ein ganzes Netzwerk von Genen und steuern darüber die Entwicklung und Funktion von Zellen. Das Institut für Molekulare und Translatio-nale Therapiestrategien ist an der MHH in das Integrierte Forschungs- und Behand-lungszentrum Transplantation (IFB-Tx) und in den Exzellenzcluster REBIRTH eingebun-den. cm

Das Bakterium Clostridium difficile kann mit seinem Gift hartnäckigen Durch-

fall sowie lebensbedrohliche Darment-zündungen verursachen – vor allem bei älteren oder schwer kranken Patienten sowie Menschen, deren Darmflora durch wiederholte Antibiotikagaben aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Nun hat ein Team von der Harvard Me-dical School in Boston, USA, herausgefun-den und im Journal „Nature“ veröffent-licht, wie das Gift aus dem Darminneren in die Körperzellen eindringen kann. Pro-fessor Dr. Ralf Gerhard und Helma Tatge aus dem Institut für Toxikologie konnten zu dieser Publikation beigetragen: „Wir haben einen Teil der Gifte geliefert und das System, mit dem das Gift und maß-geschneiderte Varianten hergestellt wer-den können, vor mehr als zehn Jahren im Rahmen eines Projektes der Hochschulin-ternen Leistungsförderung (HiLF) für diese Zwecke adaptiert. Seitdem nutzen es alle

führenden Arbeitsgruppen auf dem Ge-biet der C. difficile-Toxine weltweit“, sagt Professor Gerhard. Auch ein von ihnen herbeigeführter Paradigmenwechsel, der zur generellen Anerkennung einer neuen funktionellen Rezeptorbinderegion inner-halb des Toxinmoleküls geführt hat, war Ausgangspunkt für die erfolgreiche Suche nach dem jetzt identifizierten Rezeptor.

Die Forscher fanden heraus, dass das Gift vor allem auf Mitglieder der Rezep-torfamilie Frizzled (FZD)-Proteine wirkt, die Teil eines bekannten biologischen

Signalwegs (Wnt) sind. Transgene Mäuse ohne funktionierenden Wnt-Rezeptor rea-gierten deutlich schwächer auf die Gifte. Damit haben die Wissenschaftler einen krankheitsrelevanten Rezeptor identifi-ziert, der auch beim Menschen eine Rolle spielen dürfte. Ob sich dieser allerdings als neuer Ansatzpunkt für Medikamente eignet, ist eine andere Frage. Denn der Wnt-Signalweg spielt bei vielen biologi-schen Funktionen eine Rolle, weshalb eine Blockade schwere Nebenwirkungen aus-lösen könnte. bb

Wie Gift in die Zelle dringtForscher entdecken neuen Rezeptor für das Toxin des Bakteriums Clostridium difficile

Helma Tatge und Professor Dr. Ralf Gerhard zeigen die Anlage, in der Proteine angereichert und ge-reinigt werden.

Gefäße der Halsschlagader einer Maus: Die dun-kelblauen Areale kennzeichnen geschädigte Be-reiche. Nach Nanopartikeltherapie mit miR-126 kommt es zu einer Rückbildung des Schadens.

Reparatur mit NanopartikelnMikroRNAs fördern Heilung von Gefäßinnenwänden

FORSCHEN UND WISSEN 356/2016

Die Lunge dient dem Gasaustausch zwischen Blut und Luft. Damit die-ser effizient verläuft, führt ein stark

verästeltes Leitungssystem, der Bronchial-baum, die Luft zu einer Vielzahl kleiner Bläschen, den Alveolen, in denen ein großflächiger und enger Kontakt mit dem Blutgefäßsystem erfolgt. Der Bronchial-baum und seine Alveolen entwickeln sich während der Embryonalentwicklung aus einer einfachen Vorstülpung des Vorder-darms – einem Teil des Endoderms. Dabei wächst eine Knospe mit einem einschich-tigen dichten Zellverband, einem Epithel, in das lockere Bindegewebe (Mesenchym) seiner Umgebung ein und verzweigt sich durch regelmäßige Spaltung der Knos-penspitze in eine baumartige Struktur.

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass dieses Auswachsen einen ständigen Austausch von Signalen zwischen Epithel und Mesenchym voraussetzt. MHH-For-scher haben nun einen wichtigen mole-kularen Schalter entdeckt, der die signal-vermittelte Kommunikation zwischen Epithel und Mesenchym an den Knospen während des Auswachsens des Bronchial-systems in der Embryonalentwicklung steuert.

Das Team um Professor Dr. Andreas Kispert und Dr. Timo Lüdtke vom Institut für Molekularbiologie entdeckte, dass die beiden nahe verwandten Transkriptions-faktoren Tbx2 und Tbx3 von Signalen aus dem Epithel der Lungenknospe in dem die Knospe umgebenden Mesenchym an-geschaltet werden. Dort stellen sie das Auswachsen der Lunge und die Veräste-lung des Bronchialbaums während der Embryonalentwicklung sicher. Wie das funktioniert, entschlüsselten sie anhand von Versuchen im Mausmodell sowie in Kultursystemen mit embryonalen Lungen-anlagen der Maus. Den genauen Mecha-nismus beschreiben sie in der renommier-ten Fachzeitschrift „Developmental Cell“.

Entschlüsselter Signalweg

„Unsere Ergebnisse könnten lang-fristig bei Lungenerkrankungen wie der idiopathischen Fibrose helfen“, erklärt Professor Kispert. „Bei der Erkrankung werden diese embryonalen Signalwege und Tbx2 wieder angeschaltet, und es entstehen vermehrt Bindegewebszellen in

der Lunge, die den Patienten die Atmung erschweren.“ Und Dr. Lüdtke ergänzt: „Auch beim Lungenkrebs ist seit Kur-zem bekannt, dass Tbx2 wieder aktiviert werden kann und dann die Aggressivität des Tumors verstärkt. Das Wissen um die Wirkung dieses embryonalen Schlüssel-faktors kann helfen, den Krebs besser zu verstehen und zu behandeln.“ Die For-schungsarbeiten förderten die Deutsche

Forschungsgemeinschaft und der Exzel-lenzcluster REBIRTH.

Tbx2 und Tbx3 sind Transkriptionsfak-toren, die während der Entwicklung der Lunge die Aktivität zweier wichtiger Sig-nalwege koordinieren. Die Transkriptions-faktoren vermitteln in der embryonalen Lungenanlage die Kommunikation zwi-schen dem Sonic Hedgehog-Signalweg im epithelialen Teil der Lungenknospen und dem Wnt-Signalweg im umgebenden Me-senchym, indem sie lokal das Ablesen von bestimmten Genen verhindern. Darunter sind Faktoren, die den Wnt-Signalweg hemmen und die Gene für p21/27, die die Zellvermehrung pausieren lassen. Beide Mechanismen stellen das intensive Lun-genwachstum im Embryo sicher. Mäuse, in denen die Transkriptionsfaktoren nicht oder nur reduziert vorkommen, bilden in der Folge nur sehr kleine Lungen aus. cm

Wie die Lunge wächstForscher entdecken, wie Verästelungen des luftleitenden Systems in der Embryonalentwicklung entstehen

Dr. Timo Lüdtke, Erstautor der Studie (links), und Professor Dr. Andreas Kispert am Inkubator mit einer Kulturplatte für embryonale Organanlagen (mikroskopische Aufnahme links).

FORSCHEN UND WISSEN info36

Eine alternde Gesellschaft, neue Infek-tionserkrankungen, multiresistente Keime – die aktuellen Probleme in

der Gesundheitsversorgung in Deutsch-land können nur durch medizinischen Fort-schritt gelöst werden. Dieser gelingt nicht ohne klinische Forschung, die gut ausge-bildete und von Wissenschaft begeisterte Ärztinnen und Ärzte braucht. Begeisterung für die Wissenschaft lässt sich nur aufrecht-erhalten, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Dies ist jedoch in der deutschen Hochschulmedizin nicht die Regel. Wie dringend Lösungsansätze benötigt werden und wie diese aussehen können – das ver-deutlichte das Symposium „Clinician Scien-tists – Karriereförderung und -strukturen“ der Integrierten Forschungs- und Behand-lungszentren (IFB) Ende Oktober am Clini-cal Research Center Hannover mit Gästen aus Politik und Wissenschaft.

Die einhellige Forderung lautete: Um den medizinischen Nachwuchs für For-schung zu begeistern, müssten deutsche Universitätskliniken dringend Karrierewege ebnen und diesen Berufsweg attraktiver machen. Damit liegen die IFB ganz auf der Linie des Wissenschaftsrates: Der Vorsit-zende des Bereiches Medizin, Professor Dr. Hans-Jochen Heinze, stellte die aktuellen Empfehlungen für die Bundesregierung zu den Perspektiven der Universitätsmedizin in Deutschland auf dem Symposium zur

Diskussion. „Die klinische Forschung ist das wissenschaftliche Fundament, um das Gesundheitssystem kontinuierlich weiter-zuentwickeln.“

Diese Einschätzung teilen die IFB, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt 400 Millionen Euro fördert. Dabei stellten die Vertreter

der acht Modellzentren mit jeweils unter-schiedlichen medizinischen Schwerpunk-ten vor, wie sie ihre klinischen Forscherin-nen und Forscher konkret motivieren und unterstützen – und damit ein attraktives Umfeld für klinische Spitzenforschung schaffen. Zu den Angeboten gehören Mentoring-Programme mit individueller Karriereberatung, Weiterbildungsange-bote durch spezielle Kurse und Seminare, finanzielle Förderung bei der Teilnahme an Kongressen, Hilfe bei der Freistellung aus dem Klinikalltag für „Forschungsauszei-ten“ innerhalb oder nach der Promotion, Unterstützung bei Drittmittelanträgen so-wie die Finanzierung eigener Forschungs-projekte.

Und die guten Ideen aus den IFB wir-ken sich auch auf den jeweiligen Standort aus. Das Integrierte Forschungs- und Be-handlungszentrum Transplantation (IFB-Tx) habe bereits einiges an der Hochschule verändert, betonte MHH-Präsident Profes-sor Dr. Christopher Baum: „Wir haben an der MHH inzwischen eine starke Kultur der Karriereförderung, die eindeutig initiiert wurde vom IFB-Tx.“ inf

Forschung sucht MedizinerFörderung junger klinischer Wissenschaftler: Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren zeigen Konzepte

Staatssekretär Dr. Georg Schütte (rechts) lobte die IFBs und sprach unter anderem auch mit MHH-Prä-sident Professor Dr. Christopher Baum (Mitte) und Professor Dr. Hermann Haller, Sprecher des IFB-Tx.

Staatssekretär Dr. Georg Schütte (links) informierte sich auf dem IFB-Symposium über Förderpro-gramme für wissenschaftlichen Nachwuchs in der klinischen Forschung.

FORSCHEN UND WISSEN 376/2016

Professor Dr. Burkhard Tümmler hat mit seinem Team ein neues Naturgesetz entdeckt: Muta-tionen, die für die Evolution der Proteine (Ei-

weiße) und somit für die Evolution im Allgemeinen notwendig sind, unterliegen einer Regel. Zudem hat der Wissenschaftler der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie die-se Regel auch genau beschreiben und im Journal „FEBS Letters” veröffentlichen können. Erstautorin ist Patricia Morán Losada, PhD.

Proteine sind für das Leben unentbehrlich: Sie verleihen den Zellen Form und Stabilität, ermög-lichen ihre Bewegungen und den Stoffwechsel. Muskeln, Herz, Gehirn, Haut und Haare bestehen überwiegend aus Proteinen. Schon sehr lange weiß man, dass die allmähliche Veränderung der Protei-ne von Generation zu Generation – ihre Evolution – über natürliche Selektion in der Umwelt verläuft: Bakterien, Tiere und Menschen sind aufgrund von Veränderungen des Erbgutes, vor allem sogenann-ter Punktmutationen, unterschiedlich. Je besser ihre Anpassung an die natürliche Umgebung ist, desto häufiger können sie ihre Gene in die nächste Generation weitergeben.

Nun haben die Forscher entdeckt, dass diese Mutationen nach einer Regel stattfinden – einer Art Selbstregulierung in der Zelle. Diese Regel konnten sie auch genau beschreiben. „Mutationen sind notwendig, damit sich etwas verändert, aber sie dürfen nicht überhandnehmen. Der optimale Kompromiss ist, dass sie stattfinden, aber nicht zu häufig geschehen. Dann sind sie auch kontrollier-bar“, sagt Professor Tümmler.

Um die Regel verstehen zu können, sei vorab erklärt, dass Proteine aus Ketten von Aminosäuren

bestehen, von denen es 20 verschiedene gibt. Aus speziellen Genabschnitten von drei bestimmten aufeinander folgenden Basen („Codons“) geht jeweils eine bestimmte Aminosäure hervor. Bei der häufigsten Art der Mutationen, einer Punktmutati-on, ist eine dieser drei Basen im genetischen Code verändert, was zur Folge haben kann, dass eine andere Aminosäure entsteht.

Das Naturgesetz lautet, dass Mutationen be-vorzugt an denselben Codonpositionen zugelassen werden: Wenn die erste Base eines Codons aus-getauscht ist, es also eine Mutation an der ersten Codonposition gibt, dann besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch die benachbarte Mu-tation an der ersten Position des Codons auftritt. Und wenn eine Mutation an einer zweiten Codon-position auftritt, dann tritt die nächste Mutation sehr häufig auch an zweiter Codonposition auf. Eine Mutation an der dritten Codonposition hat meist zur Folge, dass die nächste Mutation eben-falls an der nächsten dritten Codonposition auftritt.

Diese bisher unbekannte Auswahlregel der Drei-Basen-Periodizität konnten die Forscher durch den paarweisen Vergleich der Gesamtheit aller Gene von Dutzenden von Stämmen zweier Bakterien-arten erkennen. So erhielten sie für jede Art Millio-nen von Einzeldaten. Zahlreiche komplett sequen-zierte Genome von einer Art zu erhalten ist erst seit wenigen Jahren möglich. Die Auswahlregel wurde im Rahmen von Forschungsarbeiten zu chro-nischen bakteriellen Infektionen entdeckt, die in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereich 900 „Chro-nische Infektionen: Mikrobielle Persistenz und ihre Kontrolle“ durchgeführt werden. bb

Neue Erklärung für die Vielfalt des LebensNaturgesetz entdeckt: Evolution unterliegt auch Regeln im Erbgut

Professor Dr. Burkhard Tümmler mit den Anfangs-buchstaben der Basen Guanin, Thymin, Adenin und Cytosin, die Bestandteile des Erbgutes sind.

LERNEN UND LEHREN info38

Barmenia Krankenversicherung a. G.Florian HeroldKaufmann für Versicherungen und FinanzenSchmiedestr. 430159 HannoverTelefon: 0511 3579335Fax: 0511 3579346, Mobil: 0176 72952680E-Mail: [email protected]

Die private Barmenia-Krankheitskosten-Vollversicherung für Ärzte bietet einen spezi-ell für den Berufsstand konzipierten Versicherungsschutz für die gesamte Arztfamilie!Und günstige Barmenia-Ergänzungstarife, z.B. für Zahnprophylaxe, -erhalt und-ersatz,für gesetzlich krankenversichertes Krankenhauspersonal.

AZ209

Sie waren die ersten und befinden sich nach drei Jahren Forschung auf der Zielgeraden. Kurz vor Abschluss ihrer

Doktorarbeit haben 15 engagierte Nach-wuchswissenschaftlerinnen und -wissen-schaftler des Promotionsprogrammes „Gesundheitsbezogene Versorgung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter: Konzepte, Bedürfnisse der Nutzer und Responsiveness des Gesundheitssystems aus Public Health Perspektive – kurz GESA“ auf ihre For-schungszeit an der MHH zurückgeblickt. Dabei zogen sie in ihrer Abschlusspräsenta-tion ein durchweg positives Fazit: „Es war großartig, ein Stipendium zu bekommen. Es war eine tolle Gelegenheit, an der ei-genen Sache zu arbeiten und gemeinsam zu forschen.“

Bei der Eröffnungsveranstaltung des neuen Public Health-Studiengangs stellten sie ihre Forschungsfragen und den aktuel-len Stand ihrer wissenschaftlichen Unter-suchungen 100 Gästen vor. Nachdem die beiden Leiterinnen Professorin Dr. Marie-Luise Dierks und Professorin Dr. Ulla Walter vom Institut für Epidemiologie, Sozialmedi-zin und Gesundheitssystemforschung das Konzept des GESA-Promotionsprogramms

vorgestellt hatten, beschrieben die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer in einem etwas anderen Rückblick ihre persönlichen Herausforderungen. Dabei fassten sie unter anderem den Aufwand, den sie betrieben haben, in Zahlen zusammen: 78.381 ge-fahrene Kilometer zu Feldstudien, Kon-gressen und Fortbildungen, 605 Minuten Redezeit bei Vorträgen, 7.240 Minuten für Interviews, 11.160 Minuten für die reine Beobachtung sowie 17.052 verschickte Fra-gebögen und 168.759 gelesene Seiten.

Ministerin lobt Durchhaltevermögen

Bei GESA handelt es sich um ein koope-ratives Promotionsprogramm der MHH gemeinsam mit der Universität Osnabrück, der Jade Hochschule in Oldenburg sowie dem Helmholtz Zentrum für Infektionsfor-schung in Braunschweig, das vom Nieder-sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wurde. „Sie haben sich in Ihren Promotionsvorhaben mit der Aufarbeitung und Weiterentwicklung vor-liegender theoretischer Konzepte und empirischer Grundlagen sowie der Analyse

der Responsiveness der Anbieter gesund-heitsbezogener Versorgung befasst. Aber auch die Bedürfnisse und Ziele der Nutzer sowie die Entwicklung von Handlungs-konzepten für ein selbstbestimmtes Leben im Alter werden durch Ihre Promotionen in den Blickpunkt gerückt“, würdigte die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajicć in einem schriftli-chen Grußwort das Durchhaltevermögen, die Leistungsbereitschaft und den Ehrgeiz der Absolventen.

Die Herausforderungen einer guten pflegerischen Versorgung in den Gesell-schaften des langen Lebens belegte Gast-dozentin Professorin Dr. Adelheid Kuhlmey von der Charité Universitätsmedizin Berlin in ihrem Vortrag eindrucksvoll mit Zahlen: „67 Prozent der Frauen und 47 Prozent der Männer waren 2009 vor ihrem Versterben pflegebedürftig. Demnach sind fast jeder zweite Mann und zwei Drittel der Frauen pflegebedürftig.“ Während der Veranstal-tung wurden außerdem die Urkunden an 21 Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Public Health ver-liehen und die neuen Studierenden des 27. Jahrgangs begrüßt. dr

Dem Alter auf der SpurGESA-Promotionsstipendiaten blicken auf dreijähriges Programm zurück

Die GESA-Promovenden blickten zufrieden auf ihr dreijähriges Promotionsprogramm zurück.

LERNEN UND LEHREN 396/2016

Die MHH hat vor zwei Jahren das Programm „Die junge Akademie“ ins Leben gerufen, um jungen Ärz-

tinnen und Ärzten an der MHH den Ein-stieg in die Forschung zu erleichtern. Das dreijährige Programm ermöglicht es den angehenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, neben ihrer Arbeit in der Klinik ihre Karriere in der Forschung weiter zu verfolgen. Dazu können sie sich bis zu sechs Monate von ihrer Arbeit in der Klinik freistellen lassen. Da das oft Mehrarbeit für Kolleginnen und Kollegen in der Klinik oder Überstunden für die Teilnehmer des Programms bedeutet, gehen Ärztinnen und Ärzte jetzt einen neuen Weg in der Jungen Akademie: Sie teilen sich einen Arbeitsplatz in der Klinik und starten als Tandem ins wissen-schaftliche Nachwuchsprogramm. MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum ist überzeugt von diesem neuen Modell und wirbt dafür: „Die Tandemlösung ist hervorragend geeignet, den doppelten Auftrag in der Krankenversorgung und Wissenschaft unter einen Hut zu bekom-men und damit beiden Bereichen die not-wendige Zeit widmen zu können.“

So gehen Dr. Alexandra Jablonka (32) und Dr. Gerrit Ahrenstorf (39) aus der MHH-Klinik für Immunologie und Rheu-matologie diesen neuen Weg in der Jun-gen Akademie. Seit Anfang 2016 teilen sie sich eine Stelle in der HIV-Ambulanz und gehen abwechselnd für einen Monat ins Labor, um an Forschungsprojekten zu arbeiten. Die Übergabe läuft fließend, sie tauschen sich regelmäßig über ihre Pa-tienten aus und können ihre gemeinsam in der Praxis erhobenen Daten teilweise in ihre Forschungsvorhaben einfließen lassen.

Dr. Ahrenstorf forscht an einer neue Lokaltherapie von Rheumaerkrankungen, bei der den Betroffenen Antikörper direkt ins betroffene Gelenk injiziert werden. Im aktuellen Projekt werden Impfantworten bei immunsupprimierten Patienten unter-sucht. „Normalerweise bleibt uns Ärzten wegen der zunehmenden Arbeitsbelas-tung in der Klinik nur noch wenig Zeit für die eigene Forschung. Das Tandem-Modell entlastet uns hier und bietet uns

die Möglichkeit, häufiger und zu festen Zeiten ins Labor zu gehen“, erklärt Dr. Ahrenstorf. „Das ist für uns der beste Weg, beides miteinander zu vereinbaren und dabei die Arbeit in der Klinik nicht zu vernachlässigen.“

Eine Win-win-Situation

„Auch für die Klinik ist dieses Modell besser, da immer einer von uns beiden als Ansprechpartner da ist und wir uns gegen-seitig vertreten. Selbst die Teilnahme an Kongressen stimmen wir ab“, bringt Dr. Jablonka die Vorteile auf den Punkt. Sie sammelt Daten von frisch infizierten HIV-

Patienten, die helfen sollen, die Heilungs-chancen zu verbessern, und ist an einem Screening beteiligt, bei dem Patienten in der HIV-Ambulanz auf das Vorliegen von Lungenerkrankungen untersucht werden. Außerdem engagiert sich die Ärztin in der Flüchtlingsmedizin.

Auch eine gemeinsame wissenschaft-liche Arbeit hat das erfahrene MHH-Tan-dem schon vorzuweisen. Dazu haben Dr. Jablonka und Dr. Ahrenstorf eine Norovi-

rus-Epidemie bei Flüchtlingen gemeinsam untersucht und konnten zeigen, dass es trotz der schwierigen hygienischen Bedin-gungen keinen größeren Ausbruch von Noroviren in deutschen Flüchtlingslagern gab. Ihre Ergebnisse haben sie bereits zur Publikation eingereicht.

Ihr Klinikchef Professor Dr. Reinhold E. Schmidt ist ebenfalls froh über die Tan-dem-Lösung: „Die Entsendung von wis-senschaftlichen Mitarbeitern in die Junge Akademie ist bei der personellen Enge in der klinischen Versorgung schwierig, ganz besonders für kleine Kliniken, da durch die Teilnahme Lücken entstehen. Das Fehlen der erfahrenen Ärzte lässt sich

aber nicht durch die übrigen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter kompensieren. Das Tandem-Modell bietet sich hier be-sonders an, da sich zwei erfahrene Kol-legen gegenseitig in derselben Position vertreten können.“ Für ihn verspricht das Modell auch personelle Entlastung: „Die durch die wissenschaftliche Tätigkeit der beiden Mitarbeiter frei werdende Stelle kann mit einem Nachwuchsassistenten in der Klinik besetzt werden.“ dr

Tandem für die ForschungJunge Akademie: Um mehr Zeit im Labor zu verbringen, teilen sich junge Forscher einen Arbeitsplatz in der Klinik

Tandem in der Jungen Akademie: Um im Labor forschen zu können, teilen sich Dr. Gerrit Ahrenstorf und Dr. Alexandra Jablonka die Arbeit in der HIV-Ambulanz.

LERNEN UND LEHREN info40

Inspektion

enzu

Festpreisen!

Wirinform

ierenSiege

rn.

Unser Service füralle Fabrikate

Ölwechsel

Bremsen-Service

Wartungsdienst

TÜV/AU

Motor-Test

SB-Waschanlage

Klimaanlagen-Service

Klare Sicht. Klare Sache.

Service-Hotline Tel.: 530 660Berckhusenstraße 149 · 30625 Hannoverwww.autohausbuchmann.de Vertragspartner

Mit einer Einführungswoche zur Orientierung begrüßt die Pro-jektgruppe IsiEMHH (Integration,

sprachlicher und interkultureller Einstieg in das Medizinstudium Hannover) interna-tionale Studierende aus aller Welt zum Studienstart an der MHH. Die neu ankom-menden fremdsprachigen Studierenden lernten auch dieses Mal die Hochschule, ihre Professoren, Tutoren und Lotsen ken-nen und bekamen eine sprachliche Ein-führung sowie wichtige Informationen zum Studium. Professor Dr. Christoph Guten-brunner, Leiter und Schirmherr des IsiEMHH- Programms, begrüßte die 23 internationa-len Studierenden, drei deutsche Studien-anfänger sowie ihre jeweiligen Lotsen und betonte in seiner Ansprache, wie wichtig die Internationalität und der interkulturelle Austausch für die MHH sind.

Mohammed Ibrahim ist einer der Tutoren des Programms und freut sich auf die neu-

en Studierenden: „Die interkulturelle Diver-sität, die die Studierenden mit an die MHH bringen, ist ein großer Zugewinn für die Gemeinschaft. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, aus welchem Kontext manche dieser Kommilitonen kommen. Vertrieben von Krieg und Unfreiheit, müssen wir die enorme Leistung betrachten, mit der diese Studierenden wieder einen Neuanfang star-ten. Wir wollen alles tun, um ihnen dabei zu helfen.“

Die IsiEMHH-Woche ist der erste Schritt einer einjährigen Betreuung der Studieren-den, die die Chancengleichheit im Studium verbessern soll. Die Herausforderungen für internationale Studierende sind sprach-liche Hürden, Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt sowie finanzielle und so-ziale Hürden. Bei der Überwindung dieser Hürden möchten die Lotsen und studenti-schen Sozialberater des Programms unter-stützen. Lotsen sind Mentoren aus höheren

Semestern, die jeweils einen internationa-len Studienanfänger während des ersten Studienjahres begleiten. Sie wurden dafür dieses Jahr gezielt geschult. „Nur wer sich gut mit den Herausforderungen auskennt, die internationale Studierende erleben, kann auch die richtigen Fragen stellen und gute Lösungsstrategien anbieten“, erklärt Kira Weyer, die das Programm seit Jahren organisiert und betreut.

„Aus vielen Lotsenschaften entstehen Freundschaften für das gesamte Studium“, weiß sie aus eigener Erfahrung. Beim inter-kulturellen Frühstück lernten sich Lotsen und Studierende zum ersten Mal kennen. Weitere Programmpunkte waren eine Füh-rung durch die Hochschule, eine Bücher-vorstellung, Erklärungen zu Prüfungen und Fächern, Fach- und Sprachtutorien, Vorstel-lung der Online-Systeme sowie praktische Workshops im Skills Lab, die die Vorfreude auf das Studium stärken sollten. dr

Einstieg leicht gemachtIsiEMHH heißt fremdsprachige Studienanfänger willkommen

Mit einer Einführungswoche begrüßte die Projektgruppe IsiEMHH die fremdsprachigen Studienanfänger.

Gemeinsam Willkommenskultur stärken!Mit einem umfangreichen Handlungs-

programm wollen die fünf hannoverschen Hochschulen, das Studentenwerk Han-nover, die Agentur für Arbeit, die Gesell-schaft für Bauen und Wohnen mbH und die Landeshauptstadt Hannover die Willkom-menskultur für internationale Studierende stärken. Im Mittelpunkt stehen die Themen

Wohnen, Studienfinanzierung, Integration und Antidiskriminierung, berufliche Per-spektiven sowie der Hochschulzugang von Geflüchteten. Achtzehn Monate lang sind in Arbeitsgruppen Projekte für eine verbes-serte Willkommenskultur entwickelt wor-den. Moderiert und evaluiert wurde dieser Prozess von der Bertelsmann-Stiftung, die

Anfang 2015 die Landeshauptstadt zur Pilotregion ausgewählt hatte. Viele Projekte befinden sich bereits in der Umsetzung, zum Beispiel eine Wohnraumkampagne oder ein Animationsfilm, der Vorurteile bei der Beschäftigung von internationalen Stu-dierenden abbauen soll. Diesen Film gibt es unter www.wissen.hannover.de. dr

LERNEN UND LEHREN 416/2016

Zum ersten Mal hat die MHH Ende Oktober ihre internationalen Stu-dienanfängerinnen und -anfänger

mit einer gesonderten Willkommensver-anstaltung begrüßt. Im Wohnzimmer der Studierenden begrüßten die Studieren-dengruppe IsiEMHH, die Studiengangslei-tungen, das Studentenwerk Hannover, das Akademische Auslandsamt der MHH und das Präsidium der Hochschule gemeinsam 30 neue ausländische MHH-Studierende mit einem Sektempfang.

„Wir möchten die internationalen Studierenden an der MHH willkommen heißen und den interkulturellen Dialog der Hochschule fördern“, erläuterten Cornelia Ziegler, Hochschulkoordinatorin des IsiEMHH-Projektes, und Mohammed Ibrahim, studentischer Leiter, gemeinsam das Ziel der studentisch organisierten Ver-anstaltung. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Angela Steinhusen, die neu zu ihr ins Aka-demische Auslandsamt gekommen ist, be-treut Cornelia Ziegler die fremdsprachigen Studierenden an der MHH. Zu Beginn der Veranstaltung, die sowohl von orienta-lischen wie von deutschen Musikbeiträgen

bereichert wurde, berichtete Hassan Asli, wie es ihm als ausländischem Studien-anfänger an der MHH ergangen ist. „Vor zwei Jahren stand ich hier, war aufgeregt, motiviert und froh, einen Platz bekommen zu haben. Es war nicht einfach, die fremde Sprache zu lernen und sich im Studium zu-rechtzufinden. Sehr geholfen hat mir da-bei das IsiEMHH-Programm der MHH. Heute fühle ich mich hier wie zu Hause“, erzählt der Medizinstudent.

MHH-Präsident Professor Dr. Christo-pher Baum begrüßte die internationalen Studienanfänger im Namen aller Mit-arbeiter und Studierenden: „Unsere Hoch-schule steht für die Vielfalt der Kulturen. Sie ist ein enormer Wert für uns als welt-offene Hochschule. Deshalb ist diese Ini-tiative ein besonderes Ereignis und heute ein besonderer Tag für uns.“ Er ermutigte die Anwesenden zur offenen Kommuni-kation zwischen den Kulturen und stand ihnen anschließend zum persönlichen Ge-spräch zur Verfügung. Diesen Austausch der Kulturen an der MHH wünscht sich auch Professor Dr. Hermann Haller als MHH-Senatsbeauftragter für internationa-

le Angelegenheiten: „Wir möchten, dass Internationalität an unserer Hochschule gelebt wird.“

Auch Professor Dr. Christoph Guten-brunner, Schirmherr des IsiEMHH-Pro-gramms, begrüßte die internationalen Studienanfänger und ermutigte die An-kommenden: „Aus meiner eigenen beruf-lichen Erfahrung weiß ich, wie viel man von Menschen aus anderen Ländern ler-nen kann. Der Umgang mit Patienten ist in ihren Ländern anders als bei uns. Lassen sie uns voneinander lernen und gemein-sam unseren Horizont erweitern.“

Anschließend wurden die 13 interna-tionalen Studienanfänger der Human-medizin, drei Zahnmedizin-Studierende und drei Public-Health Studierende sowie elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Erasmus-Austauschprogrammes von ihren Studiengangsleiterinnen und Studien-gangsleitern persönlich mit einer Rose begrüßt. Außerdem hatten die Initiatoren der Veranstaltung eine Verlosung organi-siert und konnten neben einem Fahrrad als Hauptpreis verschiedene Büchergut-scheine überreichen. dr

„Welcome to MHH“Hochschule wünscht internationalen Studierenden mit Sektempfang einen guten Start

Willkommen an der MHH! 30 internationale Studienanfänger wurden von der Hochschule jetzt persönlich begrüßt.

LERNEN UND LEHREN info42

Gute Lehre lebt vom Engage-ment und der Fantasie der

Lehrenden – auch an der MHH. Um den Austausch unter den Leh-renden zu verbessern, ihnen inno-vative Unterrichtskonzepte vorzu-stellen und den Nachwuchs für die Lehre zu begeistern, lädt das Netz-werk Lehre Anfang 2017 zu den ersten „Tagen der Lehre“ ein. Am Dienstag und Mittwoch, 14. und 15. Februar 2017, sind alle Lehren-den und interessierten Kolleginnen und Kollegen eingeladen, von 15 bis 18 Uhr im Gebäude I6 dieses neue Forum zu nutzen.

Dazu hat eine Gruppe des Netz-werks Lehre, bestehend aus Dr. Sabine Schneidewind, Dr. Marian-ne Behrends, Angelika Kursch und Dr. Roland Kabuss, ein vielseitiges Programm vorbereitet. Es wur-den bewusst zwei Nachmittage gewählt, um möglichst vielen die Gelegenheit zu geben, daran teil-zunehmen. An beiden Tagen sollen innovative Lernkonzepte, Rahmen-bedingungen und Infrastrukturen der Lehre an der MHH in den vier Themenblöcken „Alles rund um die Lehre“, „Praktischer Unterricht“, „E-Learning in der Lehre“ und „Prüfungen und Prüfungsformate“ vorgestellt und diskutiert werden. Dazu werden Kurzworkshops und interaktive Infostände angeboten. „Wir möchten diese Veranstaltung jetzt fest an der MHH installieren, und zwar von Lehrenden für Leh-rende“, beschreibt Privatdozent Dr. Lorenz Grigull das Ziel.

Das Programm sowie weitere Informationen zur Anmeldung gibt es unter www.mh-hannover.de/TagederLehre.html. Das Organisati-onsteam ist auch direkt per E-Mail unter [email protected] erreichbar. dr

Unter dem treffenden Motto „Ge-sund beginnt im Mund – Fakten gegen Mythen“ präsentierten

Zahnmedizin-Studierende der MHH aus dem siebten und neunten Semester zum Tag der Zahngesundheit Ende September Informationen rund um das Thema Mund-hygiene. In einem Pavillon mitten in der Innenstadt von Hannover beantwortete ein Team um Professor Dr. Hüsamettin Günay, MHH-Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheil-kunde, im zahnmedizinischen Gewand die Fragen der Passanten: Wie putze ich meine Zähne richtig? Welche Zahnbürste ist die beste für mich? Wie kann ich mei-ne Zahnzwischenräume am effektivsten reinigen?

Mit verschiedenen Arten von Hand-zahnbürsten und elektrischen Zahnbürs-ten zeigten die MHH-Studierenden an Modellen die richtige Zahnputztechnik und räumten mit falschen Mythen zu diesem Thema auf. Mit dabei waren auch „Herr Kroko“ und „Herr Pingu“, zwei lebensgroße Maskottchen, die be-sonders den Kindern ein Lächeln ins Ge-sicht zauberten. Die Kleinen wurden dazu animiert, mit übergroßen Zahnbürsten zu zeigen, wie man seine Zähne richtig

putzt. Manch ein Kind trug sogar ein Zahnputzlied vor, im Gegenzug dazu gab es ein Foto mit Krokodil oder Pinguin als Andenken sowie Kinderzahnbürsten und Kinderzahnpasta oder auch ein zucker-freies Kaugummi.

Außerdem informierten die angehen-den Zahnärztinnen und Zahnärzte mit einem Poster über ihren Studiengang an der MHH und warben Patientinnen und Patienten für ihre Behandlungskurse im klinischen Abschnitt des Studiums. Auch bei persönlichen Schwierigkeiten mit der Mundhygiene und Zahnschmerzen konn-ten die Zahnmediziner aus der MHH mit Rat und Tat weiterhelfen. Dazu gab es Flyer zur Prävention von Karies und Paro-dontitis sowie anderen Erkrankungen im Bereich der Zähne mit simplen Tipps und Tricks für einen gesunden Mund.

Die Verlosung von drei elektrischen Zahnbürsten bildete den Abschluss dieses erfolgreichen Tages. „Unser oberstes Ziel war es, den Menschen ihre Mundhygiene bewusster zu machen und sie mit mehr Wissen über diesen kleinen, aber wichti-gen Bereich des Körpers zu versorgen“, erklärt MHH-Studentin Sandy Nassif das Ziel dieser jährlichen Aktion. Das ist den Studierenden perfekt gelungen. dr

Gesund beginnt im MundMHH-Studierende informieren zum Tag der Zahngesundheit

Zum Tag der Zahngesundheit informierten die angehenden Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Innen-stand zum Thema Mundhygiene.

„Tage der Lehre“ an der MHHNetzwerk Lehre lädt zum ersten informativen Austausch ein

LERNEN UND LEHREN 436/2016

Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Promoti-on und hoffe, dass Sie gern auf Ihre Zeit in der MHH zurückblicken.“ Diese Worte

richtete Forschungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner am 11. November zu Beginn der Promotionsfeier an die 118 Doktorandinnen und Doktoranden, denen sie anschließend ihre Promotionsurkunden überreichte. Darunter waren 48 Medizine-rinnen und 41 Mediziner, acht Zahn-medizinerinnen und zwei Zahnmediziner, fünf Doktorinnen und sieben Doktoren der Naturwissenschaften, fünf Humanbio-loginnen sowie zwei Doktorandinnen der Bevölkerungsmedizin. 14 haben „mit Aus-zeichnung“ abgeschlossen. „Eine Promo-tion bringt sowohl die Wissenschaft und die Lehre als auch die eigene Persönlich-keit voran“, betonte Professorin Dr. Hilfi-ker-Kleiner. „Die MHH spielt im bundes-weiten Vergleich in Wissenschaft, Lehre und Krankenversorgung ganz vorne mit. Entsprechend stolz können Sie auf Ihre Promotionsurkunde sein.“

Zwei der Doktoranden erhielten die mit je 2.500 Euro dotierten Promotions-preise als herausragende Auszeichnung. Diese überreichte Professorin Hilfiker-Kleiner gemeinsam mit der Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde der MHH e.V., Dr. Cornelia Goesmann. Dr. Jennifer Paijo, MHH/TWINCORE, Experimentelle Infektiologie, wurde geehrt, die Laudatio hielt Privatdozent Dr. Frank Peßler vom TWINCORE. Dr. Simon Becker bekam ebenfalls einen Preis sowie lobende Wor-te von Professor Dr. Matthias Ochs, dem Leiter des Instituts für Funktionelle und Angewandte Anatomie.

Preis für Immunforschung

Dr. Jennifer Paijo untersuchte, wie be-stimmte Immunzellen das menschliche Zy-tomegalievirus abwehren. Das Virus kann bei Immungeschwächten schwere Er-krankungen hervorrufen und ist der häu-figste Grund für infektionsbedingte Miss-bildungen bei Neugeborenen. Bisher gibt es gegen dieses Virus noch keine effektive Impfung. Um Ansätze zum Schutz vor die-sem Virus entwickeln zu können, müssen die Wechselwirkungen des Virus mit dem Immunsystem besser verstanden werden.

Deswegen hat Dr. Paijo untersucht, wie bestimmte Immunzellen das Virus erken-nen und so für die Produktion des Boten-stoffs Typ-I-Interferon sorgen. Er vermittelt anderen Körperzellen, dass sie sich gegen das Virus wappnen müssen. Die 30-jäh-rige Wissenschaftlerin hat erkannt, dass die beiden DNA-Sensoren cGAS und TLR9 diesen Prozess in Makrophagen und den-dritischen Zellen verantworten.

Arbeit zur Transplantation

Dr. Simon Becker verglich in seiner Doktorarbeit zwei unterschiedliche Flüs-sigkeiten, die verwendet werden, um die Qualität von Spenderlungen nach der Organentnahme und vor einer Transplan-tation untersuchen zu können. Bei den so-genannten Perfusionslösungen handelt es

sich um eine zellfreie Flüssigkeit und eine zweite, die rote Blutkörperchen enthält. Während die Lungen mit diesen Lösungen körperwarm durchspült werden, können Ärzte die Organe untersuchen, bewerten und deren Funktion vor der Transplantati-on verbessern. Die Ergebnisse der Arbeit des 29-Jährigen zeigen, dass sich beide Flüssigkeiten gleichermaßen für diesen Zweck eignen.

Die Promotionsfeier wurde musikalisch umrahmt: Zu Beginn und zum Abschluss spielte das Barockensemble des MHH-Symphonieorchesters. Und die Aufmerk-samkeit des Publikums richtete sich für ein paar Augenblicke auf die Mitarbeiterin Susanne Maibom, die die MHH nun ver-lässt und für ihre langjährige Tätigkeit im Promotionsbüro einen üppigen Blumen-strauß erhielt. bb

Für Wissenschaft, Lehre und Persönlichkeit118 Doktoranden erhalten ihre Promotionsurkunde – und zwei Mediziner einen Preis

Professorin Hilfiker-Kleiner überreicht die Promotionsurkunden.

Glücklich: Die Promotions-preisträger Dr. Simon Becker und Dr. Jennifer Paijo.

GÄSTE UND FESTE info44

Dipl. Oec.

Volker KirsteinSteuerberater

Ilka ErbenSteuerberaterin

Markus DagefördeSteuerberater

H O H E N U F E RK A N Z L E I A M

Telefon (0511) 98996-0Telefax (0511) 98996-66

E-Mail: [email protected]: www.kahu.de

Kanzlei Am Hohen UferKirstein, Erben, DagefördePartnerschaft,Steuerberater

Am Hohen Ufer 3A30159 HannoverIhre Spezialisten für den Heilberufebereich

Henry Ford

»Zusammenkommen ist ein Beginn,Zusammenbleiben ein Fortschritt,Zusammenarbeiten ein Erfolg.«

Professor Dr. Michael P. Manns konnte am 8. No-vember den Ehrenring

Garbsen entgegennehmen. Im Rahmen einer Festveranstaltung im Ratssaal des Rathauses, an der 170 Gäste teilnahmen, würdigten ihn die Stadt und der Freundeskreis Garbsen, da sein Wirken zur Heilung von Mil-lionen Erkrankten beigetragen und bedeutende Impulse für die Forschung und Klinik gegeben habe. „Der Aufstieg der MHH zu einem der führenden Stand-orte der Universitätsmedizin ist eng verbunden mit dem Wirken von Professor Manns. Es handelt sich dabei eindeutig um das Er-gebnis enormer Schaffens- und Willenskraft“, sagte Professor Dr. Thomas Lenarz. Der Direk-tor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde war einer der vielen Laudatoren, er gratulierte Professor Manns im Namen der MHH.

Seit 25 Jahren leitet Professor Manns die Klinik für Gastro-enterologie, Hepatologie, und später auch Endokrinologie. Der 65-Jährige hat einen Sonderfor-schungsbereich übernommen und einen weiteren gegründet, zahlreiche weitere Forschungs-verbünde initiiert, geleitet und mitgestal-tet. Seit 2015 ist er darüber hinaus Kli-nischer Direktor des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), Braun-schweig, sowie Gründungsdirektor des

Centre for Individualised Infection Medi-cine (CIIM), Hannover. Professor Manns gehört zu den meistzitierten Forschern weltweit, und seine wissenschaftlichen Ergebnisse auf dem Gebiet der Leber und

ihrer Erkrankungen, insbeson-dere Arbeiten zur Hepatitis, gelten als bedeutsame Meilen-steine. Zusammen mit seinem Team und Forscherkollegen aus dem In- und Ausland hat er we-sentlich dazu beigetragen, dass die Hepatitis-C-Krankheit heil-bar geworden ist. „Nun gehört es unter anderem zu unseren Zielen, Leberkrebs zu besiegen und Lebertransplantationen zu verhindern. Zudem rücken an-dere Hepatitisinfektionen in den Vordergrund wie die Hepatitis D und Hepatitis E sowie seltenere Erkrankungen wie genetische und autoimmune Krankhei-ten der Leber“, sagt Professor Manns, dessen Alltag als Arzt zudem vom gesamten Spektrum der Leber-, Magen- und Darm-krankheiten geprägt ist.

Den Ehrenring verleiht der Freundeskreis seit 2004, Pro-fessor Manns erhielt den 13. Ring. In der MHH gibt es bereits zwei weitere Wissenschaftler, die mit dieser Auszeichnung gerühmt worden sind: Professor Dr. Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäß-chirurgie, konnte den Ring im Jahr 2007 entgegennehmen,

und Professor Lenarz wurde dieser runde Ruhm im Jahr 2012 zuteil. Als Gast hatte Professor Manns bereits an mehreren Ver-leihungen des Ehrenrings in der Vergan-genheit teilgenommen. bb

Runder RuhmSpezialist für Leber, Magen und Darm: Professor Manns erhielt für seine Verdienste den Ehrenring der Stadt Garbsen

Fühlt sich durch die Auszeichnung geehrt: Professor Manns bedankt sich im Rathaus der Stadt Garbsen für den Ehrenring.

GÄSTE UND FESTE 456/2016

Capisco PulsCapisco Puls der perfekte Stuhl für Labor und Praxis ,jetzt auch in der limitierten White Edition

Keine andere Farbe steht so sehr fürKlarheit und schlichte Eleganz wie Weiß.In Kombination mit skandinavischemDesign, das ebenso pur und dabeierfrischend ist, integriert sich der weißeHÅG Capisco Puls perfekt in die moderneArbeitswelt.

Nur solange der Vorrat reicht!

375,63 €(447,- inkl. Mwst.)

436,14 €(519,- inkl. Mwst.)

BSJ Büro-Systeme Jäkel GmbHLilienthalstraße 1, 30916 IsernhagenTel. 0511/ 616803-0, www.bsj-gmbh.de

Öffnungszeiten:Mo – Do: 8 – 16.30 Uhr,Fr: 8 – 15.00 Uhr,Sa: 10 – 13.30 Uhroder nach Vereinbarung

Mit einer Polonäse, Luftballon-Blumen und einer riesigen Torte hat der

Verein Clinic-Clowns Hannover e.V. am 10. November in der Ladenpassage sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. In der MHH begann Niedersachsens Clinic-Clownerie mit der Clownin Colli Bum, die auch zur Feier kam. Heute bringen 15 Rotnasen re-gelmäßig Lachen und Lebensfreude in die MHH und weitere Krankenhäuser.

Jeden Donnerstag besuchen sie in der MHH Kinder, deren Angehörige und das Team der Kinderklinik. Darüber hinaus ge-hen sie regelmäßig ins Kinderkrankenhaus auf der Bult sowie in acht weitere Kliniken in Celle, Hameln, Hildesheim, Neustadt am Rübenberge, Uelzen und Wolfsburg. „Wir laden kranke Mädchen und Jungen zu Spiel und Spaß ein und lenken sie von Sorgen, Schmerzen und Ängsten ab. So bringen wir 3.200 Stunden pro Jahr neue Atmosphäre in die Kliniken“, erzählte Jens Ibendorf, Vorstandsmitglied des Ver-eins, besser bekannt als Clown Bert. Die Frauen und Männer tun dies mit offenen Herzen, Augen und Ohren für die Kinder

und ihre außergewöhnliche Situation so-wie mit professionellem Anspruch an ihr Können.

Zur Geburtstagsfeier kamen rund 150 Gäste – unter ihnen der Schirmherr, Musikproduzent Mousse T. Die Clowns sangen, knoteten Tiere aus Luftballons und verzauberten Seifenblasen in Mur-meln. „Es gibt Situationen, in denen die Medizin allein nicht mehr helfen kann – wohl aber beispielsweise die Clowns. Humor kann in der Tat helfen zu heilen. Der Verein Clinic-Clowns Hannover hat es geschafft, ein Humornetzwerk in Nie-dersachsen zu schaffen“, sagte MHH-Prä-sident Professor Dr. Christopher Baum in seinem Grußwort.

„Die Clowns da zu haben ist immer schön – nicht nur für kleinere Kinder.

Sie muntern einen auf, wenn es lang-weilig ist oder wenn man schlecht drauf ist“, erinnerte sich die 17-jährige Christin aus Seelze, die aufgrund einer Krebs-erkrankung jahrelang zur Behandlung in der MHH war. „Wenn ein Clown in unser Zimmer gekommen ist, haben mein Sohn und ich vergessen, dass wir im Kranken-haus sind“, ergänzte die Mutter eines Patienten.

„Es sind Begegnungen von Herz zu Herz, man braucht keine Sprache, um sich zu verstehen“, weiß Clown Siba. Quatsch machen oder manchmal auch quatschen – bei den Clowns ist alles drin. Ihre Arbeit wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Mehr Informationen gibt es unter www.clinic-clowns-hannover.de oder per Mail unter [email protected]. bb

Lachen ist und macht gesundGeburtstagsfest in der Ladenpassage: Der Verein Clinic-Clowns Hannover e.V. feiert sein 15-jähriges Bestehen

Die Clinic-Clowns schneiden ihre Geburtstagstorte mit MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum und Musikproduzent Mousse T. an.

GÄSTE UND FESTE info46

– Prozessvertretung und Beratung von Ärztenund Kliniken, insbesondere in Arzthaftungsfällen

– Medizinrecht

– Arbeitsrecht

– Gesellschaftsrecht

– Bau- und Architektenrecht

– Insolvenzrecht

HOHENZOLLERNSTRASSE 51

30161 HANNOVER

TELEFON 0511 / 66 20 05

TELEFAX 0511 / 66 20 00

Rechtsanwälte

DR. LUTZ SONNEMANNFachanwalt für Arbeitsrecht

DR. RONALD HARTJEFachanwalt für Medizinrecht

Fachanwalt für Bau- u. Architektenrecht

E-Mail: [email protected] · Internet: www.dr-sonnemann-dr-hartje.de

DR. SONNEMANN | DR. HARTJERECHTSANWÄLTE – PARTNERSCHAFT mbB

Ein kleines interdisziplinäres Team der Medizinischen Hochschule Hannover hat am 8. November zwölf Gästen aus

der Republik Moldau die MHH vorgestellt. „Die Besucherinnen und Besucher sind in ihrer Heimat in die Umstrukturierung des Gesundheitssystems eingebunden und in-formierten sich deswegen im Rahmen eines mehrtägigen Aufenthalts unter anderem über die Arbeit an der Medizinischen Hoch-schule“, sagte Dr. Alexandra Jablonka aus der Klinik für Immunologie und Rheumato-logie, die den Aufenthalt vorbereitet hatte.

Zunächst begrüßte MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, zuständig für das Ressort Krankenversorgung, die Gäste und stellte ihnen die MHH mit ihren Schwer-punkten und Kooperationen vor. Professor Dr. Franz-Christoph Bange, Leiter des Be-reichs Krankenhaushygiene, erläuterte an-schließend die Arbeit seines Teams und hob die Wichtigkeit der Händedesinfektion hervor. Dann berichtete Dr. Andreas Flem-ming, Leiter der Stabsstelle Interdisziplinäre Notfall- und Katastrophenmedizin, über die Vernetzung des Rettungsdienstes mit den Kliniken in der Region Hannover am Beispiel des Herzinfarktes.

Zum Abschluss ihres Besuchs konnten sich die Gäste aus der Republik Moldau die Zentrale Notaufnahme der MHH ansehen. Bei allem war Privatdozent Dr. Serghei Cebotari besonders hilfreich: Da die Mut-tersprache des leitenden Oberarztes der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie Rumänisch ist, er aus der Republik Moldau stammt und sich in

vielen Bereichen der MHH gut auskennt, konnte er viele Fragen auch ohne die Hilfe der Dolmetscherin beantworten. Die Gäs-te zeigten sich beeindruckt von der MHH. Vermittler und Gastgeber des Besuches war die Deutsche Gesellschaft für Interna-tionale Zusammenarbeit (GIZ).

Nach dem Besuch haben die mol-dauischen Kollegen lange weiterdiskutiert, wie man Hygiene-Maßnahmen als Stan-dards in ihren Krankenhäusern verankern kann. Auch die Idee eines krankenhaus-übergreifenden Systems der Herzinfarkt-versorgung hatte sie stark inspiriert. „Die Tatsache, dass die Informationen von Experten und Praktikern eines deutschen Krankenhauses der Maximalversorgung kamen, gaben der Diskussion das weg-weisende Gütesiegel. Die Nachwirkung des Besuches wird noch lange anhalten, die Patientensicherheit in Moldau erhöhen und so manches Leben retten“, berichtet Martin Kade von der GIZ. bb

Die MHH hat VorbildfunktionGäste aus der Republik Moldau informieren sich auf dem Campus über Hygiene und Notfallmedizin

In der Notaufnahme: PD Dr. Serghei Cebotari erklärt den Gästen aus der Republik Moldau die Arbeit in der MHH.

Viele MHH-Mitarbeiter kümmerten sich

um die Gäste aus der

Republik Moldau.

GÄSTE UND FESTE 476/2016

Anders & Rodewyk Das Systemhaus für Computertechnologien GmbHBrüsseler Straße 1 | 30539 Hannover

› AR Managed ServicesUm besser auf Ihre Bedürfnisse eingehen zu können, haben wir unsere AR Managed Services mit viel Energie, Know-How und neuen Ideen überarbeitet. Die Möglichkeiten im AR Managed Services Portfolio sind vielfältig. Die größte Flexibilität erhalten Sie durch die unterschiedlichen Lösungsbausteine. Diese lassen sich unter-einander beliebig kombinieren.

Die Lösungsbausteine: › Hosted Exchange › Managed Backup NetApp › Hosted VM › Managed Backup Veeam › Hosted Server › Managed Monitoring › Hosted Cloudspace › Managed Network › Housing

Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!Wir bauen Ihre Lösung - maßgeschneidert!

Anders & Rodewyk Das Systemhaus für Computertechnologien GmbHBrüsseler Straße 1 | 30539 Hannover

www.ar-cloud.de | Telefon: +49 511 968 41 0 | E-Mail: [email protected]

Eine tolle Idee hatten Svea, Katja, Thore und Julia (von links): Die Kinder aus Sehnde suchten schön geformte Steine, bemal-ten und verkauften sie. Für die kleinen Kunstwerke fanden sie in der Nachbarschaft schnell Abnehmer. Auch die bunten Gir-landen, die sie gebastelt hatten, waren ruck, zuck! verkauft. So

kamen insgesamt 36,10 Euro zusammen, die die vier an den Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. spendeten. Die Vereinsvorsitzende Bärbel Dütemeyer sagt: „Herzlichen Dank! Es ist besonders eindrucksvoll, wenn Kinder Kindern helfen möchten, denen es gerade nicht so gut geht!“ tg

Bunte Steine verkauft und das Geld gespendet

infoGÄSTE UND FESTE48

Die letzten Wochen des Jahres gelten als besinn-liche Zeit. Oft ist es aber gerade vor dem Jahres-wechsel besonders hektisch. Daher wünschen wir Ihnen, dass Sie zwischen Adventsfeiern, Weih-nachtseinkäufen und Feiertagsvorbereitungen ei-nige Momente fi nden, in denen Sie tatsächlich in-nehalten können.

Auch wir versuchen, uns Zeit für eine Rückschau zu nehmen. Wir freuen uns über 40 Projekte, die wir 2016 an der Medizinischen Hochschule Hannover unterstützen konnten. Und wir danken allen Men-schen, die dies mit ihren Spenden ermöglicht haben.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünscht in diesem Sinne Ihre Förderstiftung MHH plus

SPENDENKONTOFörderstiftung MHH plus

IBAN DE95 2505 0180 0900 4444 44

www.mhh-plus.de

FROHEWEIHNACHTEN

FROHEWEIHNACHTEN

96-Kapitän besucht krebskranke Kinder 30. Super-Cup: Fußballteams spenden 3.000 Euro

Für Freizeit-Fußballteams in der Region Hannover ist der Su-per-Cup jedes Jahr ein sportliches Highlight: In diesem Som-

mer fand er zum 30. Mal statt. Und wie seit vielen Jahren schon legten sich die Fußballer dabei nicht nur für die eigene Mann-schaft ins Zeug, sondern auch für den guten Zweck. Als Erlös aus dem Turnier übergaben die Organisatoren Klaus Rokitta, Heinz Mittag und Pedro Ibanez dem Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. 3.000 Euro. Gabriele Kowollik vom Ver-einsvorstand freute sich sehr darüber.

Für die Scheckübergabe auf der Station 64a hatten sich die drei Herren prominente Unterstützung geholt. Manuel Schmie-debach, Mittelfeldspieler und Kapitän von Hannover 96, war mitgekommen. Ein Fußballstar auf der Station – das war für die krebskranken Kinder eine willkommene Abwechslung vom oft schwierigen Krankenhausalltag.

Der Super-Cup fand auf dem Gelände des RSV Seelze statt. Dort gingen am 24. Juli in vier Spielgruppen jeweils fünf Mann-schaften an den Start. Im Finale standen sich „Los Relindos“ und die „Langenhagen Kicker 07“ gegenüber. „Los Relindos“ holten sich schließlich den Titel. Die Schirmherrschaft für das Turnier hatte 96-Präsident Martin Kind übernommen. tg

Einsatz für krebskranke Kinder: Klaus Rokitta, Patient Behnan, Manuel Schmiedebach, Gabriele Kowollik, Heinz Mittag und Pedro Ibanez (v. links).

Gemeinsames kostenloses Konzert

Der Chor und das Symphonieorchester der MHH treten am 11. Januar 2017 um 20 Uhr gemeinsam im Hörsaal F auf. Sie spielen die Teile vier bis sechs des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. Der Eintritt ist kostenlos. Weitere In-formationen erhalten Sie unter www.mhh-orchester.de, www.mhh-chor.de oder www.mh-hannover.de/kulturbeauftragter.html. Für Rückfragen steht der Kulturbeauftragte der MHH zur Verfügung: Professor Dr. Roland Seifert, Telefon (0511) 532-2805, [email protected]. Den Chor leitet Eva Filler, das Symphonieorchester dirigiert Volker Worlitzsch. bb

Mit unter den Siegern: der Verein Kleine Herzen.

GÄSTE UND FESTE 496/2016

Bis zum Schluss wurde geheim ge-halten, für welche Initiativen sich die Jury entschieden hatte. 81 Start-

ups, Firmen und Institute hatten sich be-worben, größtenteils aus dem Landkreis Göttingen. Denn der wollte darstellen, wie viel Erfindergeist speziell in der Region Südniedersachsen steckt. Eigentlich also kaum eine Chance für den Verein Kleine Herzen Hannover, der sich für beispielhaf-te Standards bei der Betreuung von herz-kranken Kindern und ihren Angehörigen in der MHH einsetzt. Der 2. Vorsitzende, Jörns Thorsting, war trotzdem nach Göt-

tingen gefahren. „Für unser neues Projekt ,Kriseninterventionshelfer im Kranken-haus’ brauchen wir jede Form von Öffent-lichkeit. Schließlich ist es unser Ziel, diese besondere psychologische Unterstützung in den nächsten Jahren bundesweit ein-zuführen.“ Und: Es hat sich gelohnt!

Der mit 3.000 Euro dotierte Sonderpreis „Bildung und Soziales“ der Sparkasse Göt-tingen ging an den Verein Kleine Herzen.

Kaum auf der Bühne, bekam Jörns Thorsting das Mikro in die Hand gedrückt und nutzte seine Chance: Vor den feierlich gestimmten Gästen berichtete er über

die seelische Not, der Patientenfamilien ebenso wie Ärzte und Pflegekräfte der Kinderintensivstation oft ausgesetzt sind. Die Kleinen Herzen übernahmen deshalb das Prinzip der Krisenintervention, das seit Jahren bei schweren Unfällen und Natur-katastrophen zum Tragen kommt, und brachten es ins Krankenhaus. Schon jetzt haben sich 43 Kliniken in Norddeutschland dieser von der MHH ausgehenden Initiati-ve der Kleinen Herzen angeschlossen. Ein Netzwerk entsteht, das den Patientenfami-lien auch am Heimatort helfen soll. Einfach preiswürdig! red

Große Bühne für Kleine HerzenElternverein erhält Sonderpreis in Göttingen

Strahlende Kinderaugen in der Kids-Arena der Kinderklinik: Die Hannover- 96-Fußballprofis Marvin Bakalorz und Florian Hübner besuchten Mitte Oktober die jungen Patienten. Mehr als 30 Kinder kamen in die Spieloase. Die Fußballer schrieben Autogramme, beantworteten die vielen Fragen der Kids und sorgten damit für ein wenig Abwechslung und Spaß im sonst so tristen Krankenhausall-tag. „Es ist beeindruckend, die Kraft und Stärke der kleinen Patienten zu sehen“, meinte der 25-jährige Verteidiger Florian Hübner (Bild, mit schwarzem Schal), und sein Teamkollege Mittelfeldspieler Mar-vin Bakalorz (27) stimmte dem zu.

Die Kids-Arena in der Kinderklinik der MHH ist eine Fußballarena im Zimmerfor-mat. Hier können die jungen Patienten Tischfußball spielen und die Spiele von Hannover 96 auf einem großen Flachbild-schirm verfolgen und mitfiebern. So rückt

ihre Krankheit für ein paar Momente in den Hintergrund. Die Einrichtung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Hannover 96 und der MHH-Kinderklinik. Dazu gehören zur großen Freude der Kinder auch regel-mäßige Besuche der 96-Fußballprofis. inf

Zwei 96-Profis auf einen Streich

GÄSTE UND FESTE info50

Die Baustelle kennt jeder. Gleich ne-ben dem Haupteingang entstehen am Gebäude K7 ein neues PET-

Heißlabor und ein Zyklotron. Im September wurde der Grundstein gelegt. Professor Dr. Tobias Ross, Leiter der Radiopharma-zeutischen Chemie der Klinik für Nuklear-medizin, legte selbst Hand an und mauerte die Kartusche ein. Klinikdirektor Professor Dr. Frank Bengel hatte zuvor darauf hinge-wiesen, wie wichtig der Ersatz des 40 Jahre alten Zyklotrons ist. Auch Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg sieht in dem Neubau einen wichtigen Schritt vorwärts. Beide Baumaßnahmen werden zusammen 8,5 Millionen Euro kosten. Mit der Fertigstel-lung wird im Herbst 2017 gerechnet.

Das Zyklotron nutzt ein Magnetfeld, um Protonen zu beschleunigen. Die so er-zeugten kurzlebigen Radionuklide sind für Diagnosen mithilfe der PET (Positronen-Emissions-Tomografie) nötig. Da die Nu-klide innerhalb von Minuten bis Stunden zerfallen, müssen sie in Anwendungsnähe erzeugt werden.

In der Nuklearmedizin gibt es für das Handling mit radioaktiven Stoffen genaue Richtlinien, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Zusätzlich gelten die Be-stimmungen des Arzneimittelgesetzes. Daher dürfen die im Zyklotron erzeugten Stoffe nur in einem speziellen Labor ge-

handhabt werden, das auch den Ansprü-chen der GMP (Good Manufacturing Prac-tice, auf Deutsch: Gute Herstellungspraxis) gerecht werden muss. Das PET-Heißlabor ist für die Herstellung von Radiopharma-ka speziell konzipiert und garantiert somit Sicherheit. stz

Der Grundstein ist gelegtNuklearmedizin bekommt neues PET-Heißlabor und Zyklotron

Der Grundstein wird gelegt: Gerd Aper, Antje Knuth-Flechtner (beide SBH), Professor Tobias Ross, Dr. Andreas Tecklenburg und Professor Frank Bengel (von links).

gestiftet von

Einladung

Verleihung des Johann-Georg- Zimmermann-Preises 2016 /2017

6. Februar 2017, 15.30 Uhr, Hörsaal M, Klinisches Lehrgebäude J1mit anschließendem Imbiss | Eintritt frei

Den Forschungspreis erhält PD Dr. med. Rebekka K. Schneider-Kramann Universitätsklinikum RWTH Aachen

Die Medaille erhältProf. Dr. Dr. h.c. Axel UllrichMax-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried

Der Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis und die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille gehören zu den höchsten Auszeichnungen für Ver-dienste in der Krebsforschung in Deutschland. Die Auszeichnung wird seit 1972 von der Deutschen Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft) gestiftet und seit 2013 von der Förderstiftung MHH plus verliehen. // www.mhh-plus.de

Orthopädietechnikim Annastift Hannover

www.john-bamberg.de

Schwimmen, Sport und ArbeitDie technischen Möglichkeiten im Bereich der Versorgung beinampu-tierter Menschen haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert.

Neben der Technik spielt bei den Beinprothesen das Versorgungskonzept und die nachhaltige Betreuung eine wichtige Rolle.

Als Spezialisten für Menschen mit Handicap arbeiten wir in einem interdisziplinären Team mit dem Ziel bestmöglicher Rehabilitation und Versorgung mit Prothesen nach der Amputation.

Physiotherapie für Prothesenträger Physiotherapie und Hilfsmittel aus einer Hand

Die Hilfsmittelversorgungen sind in den letzten Jahren immer anspruchsvoller geworden. Um das Hilfsmittel optimal in den Alltag zu integrieren, ist es für den Patienten häufig sinnvoll, physiotherapeu-tisch begleitet zu werden. Bei Prothesenträgern stellen wir sicher, dass sie mit der neuen Hilfsmittelsituation vertraut gemacht werden und der Übergang in den Alltag gelingen kann.

Maßanfertigung ohne Kompromisse Wir versorgen schwerstbehinderte Patienten u.a. mit Rollstühlen, Sitzschalen in Sonderanfertigung, Reha-Kinderwagen, Schrägliege-brettern und Handbikes.

Ob Leichtgewicht-, Aktiv-, Sport- oder Elektrorollstuhl, mit oder ohne Sondersteuerung oder einer individuellen Sitzeinheit: vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter ist es für den Betroffenen wichtig, dass der Rollstuhl exakt zu seinem Fahrer passt.

Lebensqualität und Mobilität mit Orthesen Bei unseren modernen Orthesen handelt es sich um technisch hochentwickelte Hilfsmittel für den täglichen Gebrauch, die Ihnen ein normales Alltagsleben ermöglichen sollen.

Unser Ziel ist es, Ihnen neben einer unabhängigen Lebensweise auch ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten. Deshalb legen wir bei Orthesenversorgungen den Fokus auf Ihre individuelle Betreuung.

Mit dem Einsatz von hochwertigen Materialien können wir bei der Versorgung höchste Präzision und den bestmöglichen Komfort erzielen.

gestiftet von

Einladung

Verleihung des Johann-Georg- Zimmermann-Preises 2016 /2017

6. Februar 2017, 15.30 Uhr, Hörsaal M, Klinisches Lehrgebäude J1mit anschließendem Imbiss | Eintritt frei

Den Forschungspreis erhält PD Dr. med. Rebekka K. Schneider-Kramann Universitätsklinikum RWTH Aachen

Die Medaille erhältProf. Dr. Dr. h.c. Axel UllrichMax-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried

Der Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis und die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille gehören zu den höchsten Auszeichnungen für Ver-dienste in der Krebsforschung in Deutschland. Die Auszeichnung wird seit 1972 von der Deutschen Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft) gestiftet und seit 2013 von der Förderstiftung MHH plus verliehen. // www.mhh-plus.de

AIM – Arbeitsgemeinschaft Interdisziplinäre Medizin Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung

(0511) 220 666-0

Mo.–Do.: 9–16 Uhr

Psychosomatische GrundversorgungLeitung: Privatdozent Dr. Dipl.-Psych. Burkhard Jäger, MHH;

Dr. Juliana v. Hodenberg, Herne

Ausbildungsziele: Praxistaugliches Wissen für den Umgangmit Psychosomatischen Krankheitsbildern (Auswahl): Schmerzstörungen –somatoforme (‚funktionelle‘) Erkrankungen – Störungen bei der Krankheitsbewäl-tigung (z.B. beim Tinnitus) – Essstörungen und Adipositas – Stressfolgestörungen(z.B. Posttraumastörungen) – Angsterkrankungen und depressive Erkrankungen

Anerkennung: FA-Weiterbildung Allgemeinmedizin undFA-Weiterbildung Gynäkologie

KV-Zulassung FÜR ALLE KLINISCHEN FACHBEREICHE (EBM 35100 + 35110)

Akkreditierung durch die Landesärztekammer Niedersachsen,80 Fortbildungspunkte

www.aim-psychosomatik.de

Beginn 2017

01. April

PalliativmedizinLeitung: Prof. Dr. med. habil. Christoph Reuter, MHH

Ausbildungsziele (Auswahl):Medikamentöse und Nicht-medikamentöse Symptomkontrolle –Entscheidungsfindung zur Therapiebegrenzung –Kommunikation mit Patienten und Angehörigen

Anerkennung: Zusatzqualifikation „Palliativmedizin“

Akkreditierung durch die Landesärztekammer Niedersachsen,160 Fortbildungspunkte

www.aim-palliativmedizin.de

Beginn 2017

20. Mai

Leitung: Prof. Dr. med. habil. Matthias Karst, MHH;Dr. med. Andreas Kopf, Charité Berlin

Ausbildungsziele: Kompetenz zur Linderung von Leiden durch neuropathische,akute posttraumatische / postoperative und Tumorschmerzen,Vorbeugen einer Schmerzchronifizierung durch Prävention / medikamentöse undnicht-medikamentöse Behandlung chronischer Schmerzpatienten

Anerkennung: Im Rahmen der Zusatzqualifikation „Spezielle Schmerztherapie“

Akkreditierung durch die Landesärztekammer Niedersachsen,80 Fortbildungspunkte

www.aim-schmerztherapie.de

Spezielle SchmerztherapieBeginn 2017

25. August

Curriculum 160 UEan 8 Wochenenden (8x20UE)

Curriculum 80 UE an 4 Wochenenden(4x20UE) inkl. Balint-Gruppen

Curriculum 80 UE an 2 Wochenenden(2x30 UE + 20 UE e-Learning)