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1 A B C D E F G H I J Geschlecht Alter Laenge Christ? Konfession Jemals Xst? in bezug auf Gott? in bezug auf J.C.? in bezug auf Kirche? sonst? m 40- 2J 6M Ja ka - Zazen ist für mich Möglichkeit und Ansporn, in der Zen-Praxis auf ganz konkrete Weise nach Gott zu suchen, - Zazen ermöglicht (und verlangt von) mir, Gott auf „transrationale“ Weise zu suchen, d.h. es hat mir den Blick geöffnet für den dritten Weg neben den beiden Möglichkeiten, „mit dem Verstand (ratio) glauben“ und „gegen den Verstand zu glauben“, nämlich den Weg: „jenseits des Verstandes“. Zazen schafft Raum für Glauben, wo der Verstand mit seinem „Latein“ am Ende ist. - Ich empfinde Zazen auch als Anfrage an meine dualistische Gottesbeziehung und glaube, dass Zazen die Kraft hat, selbst errichtete Jesus – für mich ein Mensch mit einer ungeheueren Nähe zu Gott - ein tief erleuchteter Mensch. Das christliche Verständnis „Jesus - wahrer Mensch und wahrer Gott“ - scheint mir für einen Menschen mit Wesenserfahrung keinerlei Widerspruch in sich zu bergen (im Sinne von „in“ der Welt, aber nicht „ von“ der „Welt“ zu sein). Im Lichte des Zen betrachtet habe ich den Eindruck, dass Jesus’ Gebot der Nächstenliebe aus seiner tiefen Einheitserfahrung herrü hrt. Für mich ist damit die Frage verbunden, ob echte Nächstenliebe vielleicht nicht viel mehr Frucht der Einheitserfahrung und von daher echtes eigenes Bedürfnis als eine von „außen“ Die Kirche sollte sich offen und mutig dem interreligiösen Dialog stellen. - Fü r mich persönlich habe ich den Eindruck, dass Zen mich unabhängiger von der „Amtskirche“ macht. (a) Zazen könnte helfen, dass sich Glaubenssätze und Doktrinen nicht verselbstständigen, sondern der Beziehung „Mensch-Gott“ zu dienen haben. (b) Zazen könnte auch dazu beitragen, die christliche Mystik stä rker in den Blick zu nehmen und ihre Bedeutung für den christlichen Glauben neu zu bewerten. (c) Zazen könnte auch den Weg weisen, dass das „Herz aller Religionen eins ist“ (Dalai Lama). 2 Schranken zu durchbrechen. gestellte Forderung, die zu erfülllen ist, eine „Leistung“, die zu erbringen ist. m 50- 3J Nein, but the influence of Christianity * Nein I do not relate God to a religion, but to a belief system about a higher self, some(thing) above my individual conscience. It is a name for the connection to my own spiritual world, but it can even not named as the jewish tradition sees that point. I like the idea of not giving a name to what is not possible to describe, it is more about a special relationship than a representation of a idealized human. The question has no real meaning for me. I consider him as a master of his time with considerable influence on the European mentality. He can not be ignored as a source of inspiration, but the catholic church has - in my view - diverted his message into a political use (power, money, properties,...). I do not make links with zazen where I feel really free to think on the masters heritage. a place of power that uses spirituality to influence its followers. * on Europeans cannot be ignored (I was influenced more by Catholicism than Protestantism in my case, I lived in Belgium during my youth). 3

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    Geschlecht

    Alter

    LaengeC

    hrist?K

    onfessionJem

    als Xst?

    in bezug auf Gott? in bezug auf J.C.? in bezug auf Kirche? sonst?

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    Ja ka

    - Zazen ist für mich Möglichkeit undAnsporn, in der Zen-Praxis auf ganzkonkrete Weise nach Gott zu suchen,- Zazen ermöglicht (und verlangt von)mir, Gott auf „transrationale“ Weisezu suchen, d.h. es hat mir den Blickgeöffnet für den dritten Weg nebenden beiden Möglichkeiten, „mit demVerstand (ratio) glauben“ und „gegenden Verstand zu glauben“, nämlichden Weg: „jenseits des Verstandes“.Zazen schafft Raum für Glauben, woder Verstand mit seinem „Latein“ amEnde ist. - Ich empfinde Zazen auchals Anfrage an meine dualistischeGottesbeziehung und glaube, dassZazen die Kraft hat, selbst errichtete

    Jesus – für mich ein Mensch mit einerungeheueren Nähe zu Gott - ein tieferleuchteter Mensch. Das christlicheVerständnis „Jesus - wahrer Menschund wahrer Gott“ - scheint mir für einenMenschen mit Wesenserfahrungkeinerlei Widerspruch in sich zu bergen(im Sinne von „in“ der Welt, aber nicht „von“ der „Welt“ zu sein). Im Lichte desZen betrachtet habe ich den Eindruck,dass Jesus’ Gebot der Nächstenliebe ausseiner tiefen Einheitserfahrung herrührt. Für mich ist damit die Frageverbunden, ob echte Nächstenliebevielleicht nicht viel mehr Frucht derEinheitserfahrung und von daher echteseigenes Bedürfnis als eine von „außen“

    Die Kirche sollte sich offen und mutigdem interreligiösen Dialog stellen. - Für mich persönlich habe ich denEindruck, dass Zen mich unabhängigervon der „Amtskirche“ macht.

    (a) Zazen könnte helfen, dass sichGlaubenssätze und Doktrinen nichtverselbstständigen, sondern derBeziehung „Mensch-Gott“ zu dienenhaben. (b) Zazen könnte auch dazubeitragen, die christliche Mystik stärker in den Blick zu nehmen und ihreBedeutung für den christlichenGlauben neu zu bewerten. (c) Zazenkönnte auch den Weg weisen, dassdas „Herz aller Religionen eins ist“(Dalai Lama).

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    ,Schranken zu durchbrechen.

    g „gestellte Forderung, die zu erfülllen ist,eine „Leistung“, die zu erbringen ist.

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    Nein, but the influence of Christianity *

    Nein

    I do not relate God to a religion, butto a belief system about a higher self,some(thing) above my individualconscience. It is a name for theconnection to my own spiritual world,but it can even not named as thejewish tradition sees that point. I likethe idea of not giving a name to whatis not possible to describe, it is moreabout a special relationship than arepresentation of a idealized human.

    The question has no real meaning forme. I consider him as a master of histime with considerable influence on theEuropean mentality. He can not beignored as a source of inspiration, butthe catholic church has - in my view -diverted his message into a political use(power, money, properties,...). I do notmake links with zazen where I feel reallyfree to think on the masters heritage.

    a place of power that uses spirituality toinfluence its followers.

    * on Europeans cannot be ignored (I was influenced more by Catholicism than Protestantism in my case, I lived in Belgium during my youth).

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    Ja ka

    - klare Allgegenwärtigkeit. - Hier undJetzt ohne zu urteilen. - Befreit vonden Angst eines „christlich-strafenden“ Gottes.

    Verwirklichung (der) Inkarnation desSeinsgrundes in der Person Jesu auf höherem Niveau unter Berücksichtigungdes damaligen Weltverständnisses. -Christus als einer von vielen spirituellenMeistern mit vielen zeitlos gültigeneinzigartigen Anregungen sowiemanchen zeitbedingtenvorwissenschaftlichen Fehleinschätzungen. - Vielfach ideologischmissbrauchte, mythische verklärteSymbollfigur.

    Soziokulturelle Organisation zurTradierung bewährter Inhalte undMethoden zur Selbstverwirklichung,sowie deren Anpassung an denwissenschaftlichen Fortschritt und dieintellektuelle Auffassungsfähigkeit derMassengesellschaft. - Trostspender fürdie „Vielen“.

    Macht die Konfessionen offner,toleranten, ökumenischer. - Befreitvon Fundamentalismen jeder Art. -Relativiert das Christentum als einevon vielen Möglichkeiten zurSelbstverwirklichung.

    kann

    Ja, ka (originally catholi

    Zazen and my teacher taught me thatGod is not the punishing and cruelGod-father, who is watching me inorder to reflect my guilty and my darksides. I grew up with this deep feelingof guilt as well as the powerfulorganization of the catholicinstitution. Zazen became the door tothe inner liberty, which I am still

    Already as a little girl I hated the storyof Jesus Christ. I didn’t understandneither the logic of his death, nor thefact, that he died for our sins. I thoughtthat I didn’t ask him to do that and whyshould I feel guilty now two thousandsyears later? The interpretation ofW.J.helped me very much to understandwhat really was the sense of his death

    The Zazen-‘sangha’, to which I belownow, is my spiritual institution. Thecatholic church and the pope as the headof the institution represents for me ahuge and powerful organization withstrong hierarchical, male dominatedstructure, which is based on a cruelideology. Community for me shouldhave an open minded and flexible

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    f 40-10J

    n nicht beantworten

    ic, but I left from the church form

    ally).

    the inner liberty, which I am stillpracticing. God became a face of auniversal process, a fluent activitywithin the universe.

    what really was the sense of his deathand the death of other people fullyenlightened.

    have an open minded and flexibleinstitutional face with a high degree ofintegrity.

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    f 70-24JJa ka

    "Gott" ist vom Aussen ins Innengerutscht. Alles was ist, ist Gott,nichts ist allein, alles ist all -ein.

    Jesus ist ebenso Mensch wie wir alle, nurhat er seine wahre Natur erkannt,entwickelt und gelebt.

    Kirche ist Institution, die das GeschenkJesu, seine Lehre, veraendert hat. Sieverbreitet Angst vor Gott, droht mitStrafen und hat den tieferen Sinn derLehre Jesu "eingeschlossen" in einenVerhaltenskodex, der nicht zu demfuehrt was Jesus mit Gott, Vater oderAbba bezeichnet hat.

    Die Zen-Praxis unter der Obhut vonPater W. oder auch J.R. hat mich,nach zuerst vielen lange Jahreanhaltenden "Spirit"-Erfahrungennun in mein Mensch-Sein gefuehrt.Das Christentum spielt hierbei eineuntergeordnete Rolle. Es ist beidiesem Aufarbeitungsprozess, demLoslassen der alten Vorstellungennur noch in einer ganz freien, offenenund nicht mehr einengenden Weisevorhanden und bedeutungsvoll. Dassoll nicht heissen, dass ich Jesus, denChristos, ablehne. Doch er hat seineueberdurchschnittliche Hoheitverloren und ist Bruder geworden.Antworten auf Fragen kommen voninnen, und nicht durch die Lehrenund die Vorschriften der Kirche.

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    m 40-15JJa ka

    (Vorab sei mir eine Symbolik erlaubt, die ich hier erwähnen möchte, auch wenn sie nur einen Teil der Wahrheitaufzeigt: In meinem Garten steht eine japanische Blütenkirsche, deren Stämme aussehen, als wären es dreieinzelne Bäume, trete ich aber näher heran und betrachtediese Pflanze, so erkenne ich die eine Wurzel, aus deralles erwächst, gedeiht und erblüht.). a. In Bezug aufGott: In Bezug auf Gott stelle ich bei mir einen neuenZugang fest, der von den einschränkenden Bildern derKindheit mehr und mehr befreit wird und so eine neue,offen Identifikation mit und Erfahrung in Gott ermöglicht(dies gilt auch für die Punkte b) u. c) ). Auch wenn dieAufteilung Ihrer Frage einen Bezug zur Trinität erahnen lässt, möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass meinGottesverständnis in der Erfahrung des Zazendahingehend verändert wurde, dass es nur einen Gottgibt, den einen, der in verschiedenen Kulturenverschieden Namen bekommen hat, letztendlich aberderselbe ist, dessen erfahrbaren Ausprägungen aber in,vordergründig, verschiedenen Ebenen in Erscheinungtreten. Diese beiden Antwortteile können auch alsErfahrung dessen gesehen werden, was in der Bibel als „Du sollst Dir kein Bildnis machen“ bezeichnet wird, undwomit, u.a., eine Warnung vor Eingrenzung derwunderbaren, alleinen Wirklichkeit durch z. B.Begriffsbildung aufgezeigt wird.

    In Bezug auf Jesus Christus habe icheine Erweiterung aus dem reinGeschichtlichen, hin zum HIER-UND-JETZT erfahren. Das überlieferteGeschehen mit und um Jesus Christusim Neuen Testament erhielt für mich imLaufe der Jahre einen neuen Bezug zurGegenwart, und neue Lebendigkeit. (DieBilder der Bibel werden übertragbar insheutige Leben, seine Zusammenhängeund seine Dynamik). Seine Botschaftzeigte mir, dass sich das Leben, über dasmenschliche Streben nachExistenzerhalt, - Absicherung undKonsumdenken hinaus, in der mitfühlenden (liebenden) Hinwendung zumMitmenschen neu erschließt und dortbesonders die Bereiche zum Lebenerweckt, die Menschen in ihremMenschsein ausmachen.

    Die Kirche ist eine Gemeinschaft – ineiner Gemeinschaft geht es umGemeinsamkeiten und somit um dasWie des Miteinanders. In diesem Sinnegilt für mich: Es ist, wie es ist, - dabeisind wir im Was (es ist) begrenzt, aberim Wie finden wir unsere wunderbarenMöglichkeiten.Eine Identifikation mit der Kirchewurde mir so neu möglich, da besondersdie „Steine des Anstoßes“ die Dynamikdes Lebens erwecken und uns Schlüsselsind zur besseren Möglichkeit – auchwenn ich nicht 100% mit allemGeschehen in der katholischen Kirche übereinstimme. Zazen, als traditionellaus dem Zen stammende Art der Übungkann ich als ein, der eingrenzendeAusdruck sei mir gestattet, „Werkzeug“sehen, welches dem Menschen aufseinem Weg zu seiner besseren Möglichkeit hilft. So, wie es keinen

    All diese Antworten können nichterschöpfend das wiedergeben, was ichauf dem Weg des Zazen, derZenKontemplation, erfahren habe.Dies ist sicher auch der Grund,weshalb ich mit der Beantwortung länger gewartet habe. Neben meinemDank, den ich der japanischen Nationund ihren Übenden auf dem Zenweg für das Geschenk des Zazenaussprechen möchte, gilt dieserbesonders für die Öffnung derSchulen für übende Christen. Ich wünsche Ihnen für Ihre Umfrage vielErfolg und danke Ihnen bereits heutefür die Bereicherung der Menschheit,durch Ihren Einsatz.

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    glichkeit hilft. So, wie es keinenbuddhistischen, protestantischen oderkatholischen Hammer gibt, sondernvielmehr ein jeder diesen zu nutzenvermag, ist Zazen für mich eineBereicherung auf dem Weg zumvertieften Glauben, egal welcher „Kirche“.

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    f 40-10J

    kann nicht beantworten

    „Anwesend-sein in dem, was ist!“ Das istmein Zazen und mein Weg des Glaubens.Mein Dasein steht wieder im Mittelpunktmeines Bemühens und Begreifens alsMensch. Zazen bewirkt ein Vertiefenmeines Erlebens, weg von bloßgedanklichen Vorstellungen und übernommenen , eingrenzendenGlaubensinhalten, was Gott sei. Das Unwägbare steht im Mittelpunkt, oder andersausgedrückt, das was einfach geschieht. Esentsteht eine ungewohnt große Weite inmir, wie Wellen, die mich durchbewegen inmeinem tiefsten Sein. Sie führen michweiter als ich denken, fühlen oder wissenkann. Zazen ist mir wie ein Geschenkgeworden. Zazen, das bin ich inuniverseller Weite und Gottes Schöpfungwird da, wo ich bin. Meine persönlichenUnzulänglichkeiten empfinde ich nichtmehr so oft als Hindernis , eher oft wieeinen Anlaß zu lernen und in Kontakt mitmeinem Leben zu sein für immer neuesErleben, was Leben sein kann.

    Ich habe an den personalen Jesus oderJesus Christus nie als Erlöser glauben können. Aber andere Menschen tun das.Wenn ich sitze und mich loslasse undvertiefe so gut ich kann, dann meine ichzu verstehen, das wir Menschen unsanvertrauen in Gott oder Jesus, oder dasEine oder das Unnennbare, weil wirnichts anderes tun können. Deshalb binich immer gespannt mit Christen zusprechen, die sitzen. Erleben wir dochdas Gleiche! Über Jesus oder Christushabe ich lange nicht nachgedacht.

    Seit meinem Kirchenaustritt vor 15Jahren hege ich noch persönlichen Groll,den ich bei jeder Auseinandersetzung imAlltag über trennende Schwierigkeitenauch nähre. Beim Zazen geschieht etwasvöllig anderes. Die Offenheit für dasDasein geht ihre Wege mit mir. Ich spüre meine Ressentiments und wie sie sichverlieren in dieser offenen Weite, wieweggewischt. Und ich fühle, daß ich dassein darf, aber auch dass ich nichtbleiben kann wie eben noch, dass ichjetzt zu verlernen habe was Groll ist,kurz gesagt loslassen muss. Diese Weitedie da in mein Herz will, liebt einfachalles was da ist und bewegt es.

    Vielen Dank für Ihre Fragen! In denFragen und deutenden Antworten die jasehr subjektiv sind liegt aber meinerMeinung nach nicht der Einfluss vonZazen auf das Christentum. Wir habenhier charismatische Richtungen ebensowie dogmatische Antworten und Fragenauf die wir Antworten glauben haben zu müssen. Wir haben sogar einen unfehlbarenPapst, was auch sehr mißverstandenwerden kann. Dieser Einfluss von Zazenliegt allein in der Aufmerksamkeit imjetzigen Augenblick, als wäre es einvergessenes Element auf dieser Seite desErdballs, egal ob ich einen christlichenErfahrungshintergrund habe oder nicht.Dort liegt auch das Verbindende. UnsereLehrerin U. weist uns viele, viele Male aufdiese Aufmerksamkeit hin und sie müsstees nicht tun wenn wir es nicht so sehrbrauchten, diese „andere“ Richtungeinschlagen zu können und zu „begreifen“wer wir im Tiefsten und Wahrsten sind.

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    m 50-18JJa ev

    1) Befreiung von der Dogmatik,Befreiung von der SCHULD-Thematik, Befreiung von vielenReden, Befreiung von der Enge derTheologie; 2) Zeitweilig schwereKriesen über den eigenen Standort,woran ich „glauben“ kann.

    Was mir immer „fremd“ , wird mir durchG. M. etwas verständlicher.

    als „Sangha“ sicher wichtig, wegen derDogmatik und Mystikferne nicht mehrwichtig.

    Alle evangelischen Pfarrer müsstenZazen machen! und weniger „Bußetun“.

    m 50-11JJa ka

    1.      Gott ist „erfahrbar“ und nichtnur „Glaubenssache“ ; 2. Gott istnicht außerhalb der Welt oder außerhalb von uns, sondern wir und dieWelt sind sein Ausdruck.

    Jesus war ein Mensch wie wir, derallerdings in ständiger Verbindung mitder Einheit lebte.

    1.      Die Kirche ist eine Institution, dieden Glauben und das Christentum „verwaltet“; 2. Nach wie vor stehenDogmen und Lehren der Kirche imVordergrund und nicht die Erfahrungender Kirchenmitglieder.

    Zazen bringt den Glauben an dasChristentum zurück, weil man diechristliche Lehre in einem neuenLicht sieht. Dadurch, dass sich dieKirche zwischen Mensch und Gottschiebt, entsteht leider eine „Gottesfinsternis“. Durch das Zazen isteine direkte Verbindung bzw. --bessergesagt -- eine Erfahrung möglich.

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    m 40-8J

    Nein

    Ja, ev

    A deeper more intuitive appreciationof my essential nature and therebythe filling of the god vacuum notoutside but inside, not individual butwhole.

    Good man, great spiritual light, sadlymore abused and misused by many afterhis death than before.

    Sadness that the church places suchlittle emphasis on what is essential andexciting about spiritual practice. I feelsure that many people who go to churchfollow a path to the same directions oftravel, but the strictness andconservatism and its role in societymake it an untrustworthy guide andtravelling companion.

    It seems to me that Zazen couldenable many people to come to apersonal appreciation of the spirit,filling a void in the current practice.It makes you realise that on one levelyou can indeed become Jesus.

    m 40-3J Ja ka

    Abschied von Dualität, ALL-EINSohne Trennung, ES wurde geboren,statt ICH wurde geboren, kein Gegenüber: Objekt und Subjekt.

    Jesus wollte keine AMTS-KIRCHE gründen.

    RELIGIO im Sinne von Ursprung,Wurzeln, ist unabhängig von einerKonfession.

    m 60-16JJa ev

    Allmählicher Wandel des Gottesbildes(von „personal zu transpersonal“)

    Jesus erscheint mir als die „menschlicheSeite Gottes“. (Im übrigen übe ich auchneben Zazen das „Jesus-Gebet“)

    Ich bin schon vor längerer Zeitausgetreten u. nähere mich seit einigenJahren wieder an, wobei sich meinbeschränktes Kirchenleben aber überwiegend im katholischen Raumabspielt (meine Frau und die 3erwachsenen Kinder sind katholisch).Durch häufige Athos-Besuche (daher

    Ich kann nur sehen, dass die offizielleKirche offenbar große Berührungsängste hat (siehe das Drama um PaterW.J.), einen Einfluss von Zazen aufdas Christentum kann ich aber nichterkennen.

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    Durch häufige Athos-Besuche (daherdas Jesus-Gebet) aber auch Nähe zurOrthodoxie.

    m 40-11J 11M

    Ja ev

    Als Dipl. Physiker (Scientist ofPhysics) glaube ich an einen nichtpersonifizierten Gott, welcher nichtdurch Bilder wiedergebbar ist. Ichkann mich noch erinnern, als imKindergottesdienst die Frage gestelltwurde (damals war ca. 9 Jahre alt) wie wir als Kinder Gott malen würden, gab ich als Antwort: "Ich gebeein leeres Blatt ab!" Durch dieMeditation ist dieses Bild noch weitergeklärt worden.

    Ich habe Jesus Christus schon immer alseinen Menschen betrachtet und seinVorbild bewundert. Durch die Meditationist diese Ansicht des menschseins Christigestärkt worden.

    Also ein fleißiger Kirchgänger bin icheigentlich nicht. Aber ich kannbehaupten, dass die Zeremonien einesGottesdienstes durch die Meditationmehr Bedeutung für mich erlangten.

    f 40-30JJa ka

    Als Jugendliche suchte ich einen Weg,um Gott zu erfahren, und wurde mit15 Jahren in die Zen-Meditationeingeführt. Durch die Übung desZazen haben sich meine Suche undSehnsucht nach Gott intensiviert. Fürmich ist Zazen eine große Hilfe, Gottnäher zu kommen.

    Zazen hat meine Beziehung zu JesusChristus vertieft, es lässt meinenGlauben, mein Vertrauen und meineLiebe zu Christus wachsen. JesusChristus ist mein Meister, er führt michauf dem Zen-Weg zu einer immer größeren Übereinstimmung mit ihm.

    Die Koan-Methode des Zen hat mireinen neuen Zugang zur Heiligen Schrifteröffnet. Viele Textstellen in denEvangelien und bei Paulus sindchristliche Koans, die zu spirituellerTiefenerfahrung führen können.

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    A B C D E F G H I J

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    28J 4MN

    ein

    Ja, ev

    Als Kind wurde ich evangelischgetauft, trat aber im Alter von 25 ausder Kirche aus. Gott hat in meinerKindheit keine große, aber immerhineine kindliche Rolle gespielt. Späterlehnte ich Gott ganz ab. Durch Zazenkann ich heute verstehen, dass dasWort 'Gott' eine Metapher ist füretwas, das über den Verstandhinausgeht, aber doch immer präsentist.

    Dasselbe wie Gott. Kein Bezug,, was das innere Erfahrungbetrifft.

    Einige Texte aus der Bibel erkenneich heute als tiefe Einsichten, dieaber leider nicht so transportiertwerden.

    f 50-14JJa ev

    Änderung der Gottesvorstellung u.Wahrnehmung an sich, hin zum „Gottals Zustand“, eher noch als etwasnicht in Worte zu Fassendes,ausschließlich Erlebbares, das sichVeränderndes, Erneuerndes,eigentlich als überhaupt nicht zu Erklärendes.

    Jesus ist Mensch, Christus als Zustandin mir.

    Sie ist immer und überhall, wobeiRituale wichtig sind als Erneuerung.Meine ganze Wahrnehmung des Lebenshat mich geändert. Eine Befreiung, diemich nicht mehr fragen lässt. Obwohlmein Verstand vieles nicht versteht,aber das darf er. Das Gebet, mit derSicherheit einer Antwort, ich bliebbisher niemals ohne.

    Gott, Christus, Heiliger Geist – ich fühle diese Dreiteilung nicht. Für michgibt es eigentlich nur eine ArtZustand, in dem ich manchmal sehrdeutlich bin, manchmal weniger.

    Auflösung aller Vorstellung von Gott Auflösung einer Kultfigur trinitarischen Suche nach Kirche als Sangha Aufwertung des Leibes bei meiner

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    m 60-24JJa ev

    Auflösung aller Vorstellung von „Gott“, wachsende Gewissheit einerwunderbaren Wirklichkeit, die ichselber jetzt bin.

    Auflösung einer Kultfigur, trinitarischenPerson, statt dessen ein erleuchteterMensch und Lehrer.

    Suche nach Kirche als Sangha Aufwertung des Leibes bei meinerspirituellen Übung, Ermutigung,eigene Erfahrung zu machen, Erlösung meiner Spiritualität von der“Zukunfts“-Verhaftung.

    m 50-15J 3M

    Ja ka

    Außerhalb von mir ist nichts. Außerhalb von mir ist nichts Die Leere äußert sich als Form – dieForm als Leere.

    Zazen ist religionsüberschreitend,weil religionsimmanent. Solangechristliche Mystik nicht formalgelehrt wird, ist Zazen unverzichtbar.

    m 60-15JJa ka

    Betrifft: a. b. c. d. Glauben und Lebentreten in engere Beziehung. Die überlieferten Glaubensinhalteerscheinen in neuem Licht, das ihrVerständnis vertieft. Das religiöseLeben erfährt Bereicherung durchden Weg der Erfahrung ; es verliertviel von seiner bisherigenAbstraktheit und wird von einseitigerMoralisierung befreit.

    Es ist ermutigend, dass auch inunseren Kirchen die Zen-Kontemplation schon vielfachenEingang gefunden hat. Es ist auchein wichtiger Beitrag zur christlichenÖkumene, dass sich Christenverschiedener Konfessionen inchristlicher Zen-Kontemplationzusammenfinden.

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    m 60-4J 7M

    Ja ka

    Bin bewusster und sehr viel offenermit meinem Glauben umgegangen;habe Zugang zu den Mystikerngefunden. Habe die Welt viel offenerund wertvoller aufgenommen. Binmit meinem Lebenstil immerbescheidener geworden. Wenn miretwas nicht gefällt oder zu lästig wirdmache ich eine Zenübung darausdann fällt es mir leicht diese Arbeit zumachen und darauf positiv zureagieren. Schaue kein Fernsehenmehr und höre nur noch wenigRundfunk. Bin seit JahrenVegetarier und gehe noch achtsamermit Nahrungsmitteln um. Sehe undsuche Gott in allen Menschen ebensoin mir . Versuche in Gottes Sinn nichtsündig zu werden indem ich Gott injedem Menschen annehme und achte.Bin bewusst dass ich Gottgewollt binund die Freiheit habe mich für ihn

    Viele Hinweise in der Bibel weisen aufZenübungen Christus hin(viele Wundersind durch Zen besser nachvollziehbar.)und vieles wird klarer und verständlicher durch das Bewußtsein und dasLeben durch Meditation. Zum Beispiel,Jesus im Tempel wie er die Händleraustreibt. So ist im Herzentempelhandeln mit Gott und feilschen um seineGunst und seine Hilfe. (wenn du mirhilft bete ich zu Dir und achte dich Gott).Im Zengeist wertfreies annehmen seinerGegenwart und Vertrauen auf seinenHilfe sein Wirken ohne Aufrechnung underkaufen seiner Gunst und Liebe.

    Bleibe und bin katholischer Christ undgehe da auch unbeirrbar auf meinemWeg weiter. Seit der Meditation geheich auf Andersgläubige zu, verstehe siein ihrem Glauben, nehme sie an undgehe häufig in ihre Gottesdienste imBewusstsein der Verständigung und derVersöhnung. Anerkenne dieGlaubenskraft meiner Mitchristen undbin oft fasziniert von der Spiritualitätund meditativen Kraft einfacherMenschen die noch nie Meditationsübungen gemacht haben. Bin Überzeugtvon der Meditativen Kraft desRosenkranzgebets. Achte sehr dieGlaubenskraft und geistige Kraft vonPabst B. und denke daß er  im Sinne derGlaubensverständigung wirkt undhandelt.

    Sehr gut ist Zazen in Holzinshausund bin sehr angetan von Rico Markder sehr gute Unterweisungen gibtdie Wertfrei Zazen vermitteln ohneBindung an eine Religion. Bei PeterLengfeld achtete ich sehr dass er beiseinen Ausführungen überBuddhismus immer noch speziellkurz auf christliche Mystikeingegangen ist nachdem ich imGespräch klargestelt hatte, dass ichgläubiger Christ und nicht Buddhistbin. Zazen hat mein Lebengrundlegend verändert auch in Bezugauf meine ärztliche Tätigkeit, indemich Menschen besser annehmeverstehe und ihnen auch spirituelleBegleitung und Hilfe anbiete. Bin alsHospizarbeiter und Trauerbebegleitertätig. Durch Zazen habe ichVertrauen in mein Leben es wirdsinngefüllter bewußter und ich habe

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    und die Freiheit habe mich für ihnmich zu entscheiden.

    sinngefüllter bewußter und ich habedie Angst vor dem Tod verloren. Inder Hoffnung ihnen gedient zu habenwünsche ich eine gute Adventszeitund eine vorbereitete und erwarteteteAnkunft von Christus in ihremHerzen und dessen Kraft in derVerarbeitung ihrer Beiträge.

  • A B C D E F G H I J

    m 40-10J

    Nein

    Ja, ev

    Bis jetzt noch keinen. Ich sehe die Person anders als früher.Eher als Erleuchteter?

    Ich bin vor einem Jahr ausgetreten. Ich sehe durch meinen Lehrer dieVerbindungspunkte, allerdings inBezug auf die Kontemplation. Dasdurch die Kirche oft verbreiteteChristentum bleibt mir weiterhinfremd.

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    m 30-1J 9M

    Nein

    Nein

    Da bin ich genauso skeptisch wiezuvor. Nach wissenschaftlichenGesichtspunkten bestehen keineAnzeichen für seine Existenz. Undfalls er existiert, nicht in der Art, wieder Gott Abrahams, der denMenschen Gebote in eine Steintafeleinmeißelt, oder direkt in das Lebender Menschen eingreift. Als Konzeptzur Verdeutlichung mancher Dinge istdie Annahme eine “Gottes“ als „übergeordnetes Prinzip“ aber sinnvollund nützlich.

    Vielleicht war er ein erleuchteterMensch. Als solcher sind viele seiner überlieferten Äußerungen sicherinteressant. Andererseits wird seineRolle übertrieben, da er m.E. nicht mehrund nicht weniger Sohn Gottes ist alsalle anderen.

    Kirche im Sinne der evangelischen/katholischen Amtskirche steht einerWeiterentwicklung des Individuumseher entgegen, als sie zu fördern, da siefertiger Konzepte liefert, die so wie siesind zu akzeptieren sind, auch wenn dieeigene Erkenntnis dem entgegensteht.Die Chance, den Menschen Möglichkeiten zu spiritueller Entfaltung zugeben, ist viel zu wenig vorhanden, weildies meiner Meinung nach automatischdazu führen würde, dass dieGlaubensgrundsätze der Kirche vonnoch mehr Christen in Frage gestelltwerden.

    Eine sinnvolle Alternative fürMenschen, die mit dem tradiertenVerständnis von Christentum undKirche nichts anfangen können, abertrotzdem spirituell auf der Suchesind.   Der Versuch, zazen in diebestehenden Strukturen desChristentums zu integrieren, kannaber m.E. nicht gelingen, da sichfestgeschriebene Glaubensgrundsätzeund eigene Erfahrung zunehmendwidersprechen, je länger man sitzt.Oder aber, dass sich beidesaneinander angleicht wodurch das „Christentum“ auch nicht mehrwichtig ist.

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    m 50-16JJa ka

    dahingehend, dass ich nun für michdas höchste Gebot: „Du sollst denHerrn deinen Gott lieben aus ganzemHerzen“ und: „Du sollst deinen Nächsten lieben...“ als mein Koan täglicherfasse. Und: (kein Unterschied):“Nichts ist profan, alles ist durch dieGegenwart Gottes geheiligt.“ (Hl.Birgitta von Schweden)

    In meinem täglichen Leben und inmeiner inneren Ansprache bin ich mitJesus Christus in Schwierigkeiten. Aberwenn ich im Neuen Testament lese oderTexte höre, bin ich unmittelbarangesprochen, dort spricht/manifestiertsich der Vater im Sohn.

    Ich bin nach meinem Kirchenaustritt1972 nun wieder eingetreten. Es gibt dakeine Wahl mehr für mich. Die Feier derEucharestie jeden Sonntag ist zu einerzentralen Wichtigkeit geworden, alsauthentisches Wesensgeschehen wieZazen.

    Zazen kontinuierlich und ehrlich undtreu geübt und in seinem religiösenWesens- und Wurzelgehalt somitpraktiziert, kann ein Weg derWiederbelebung des Lebensflussesvon den Wurzeln her bedeuten alsauch - wie ich es bei mir erfahrenhabe – des christlichen Glaubens.Aber es gibt verschiedene Bäume.

    ? 60-15JJa ka

    Das Bemühen, Gott zu verstehen! Das Bemühen, Jesus und das neueTestament zu verstehen.

    Nichts Ich bin ein „Routine-Christ“. Ich setzemich nicht ständig mit meinemGlauben auseinander. Insofern ist derEinfluß von Zazen begrenzt.

    m 50-15JJa ka

    Das Bild eines personalen Gottes istmir abhanden gekommen.

    Bruder auf dem Weg geworden, der inseiner Zeit und seiner Kultur die Einheitgesucht und erfahren hat.

    Kein wirklicher Bezug mehr zu Kircheund ihrer Liturgie und Lehre.

    m 40-9J Ja ka

    Das Bild eines personales Gottes istverloren gegangen.

    Jesus ist für mich nicht mehr der Erlöserdurch seinen Tod am Kreuz, sondern derErlöser, indem er uns das wahreM h i i t

    Zazen belebt den esoterischen Weg desChristentums, der verloren gegangenist.

    27

    28

    Menschsein zeigt.

    f 60-30J

    kann nicht beantworten

    kann nicht beantworten

    Das Finden einer Antwort auf diezentrale Lebensfrage nach Gott.Nicht das von der Christlichen Kirchegelehrte Bild eines richtenden undstrafenden Gottes außerhalb unsererselbst, sondern die Erkenntnis Gottesals in uns verborgene Gestalt. Verständnis für die Mystischen Wegeanderer Religionen und dieErkenntnis daraus, daß diesemystischen Wege immer in DASEINE führen - Gott und Mensch nichtvoneinander getrennt sind.

    Ein neues und tiefes Verständnis derWorte Jesu in den verschiedenenEvangelien.

    Meine Distanz zur Institution „Kirche“ist trotz meiner langjährigenmeditativen Arbeit geblieben, lediglichmein Verständnis für die wirklichspirituellen Inhalte des christlichenGlaubens hat sich gewandelt. Glaubeist in ein Wissen übergegangen, daskeiner Vermittlung durch die Kirchebedarf.

    Ich glaube, dass die ChristlicheKirche durch die Menschen, die Zenpraktizieren, eine Erneuerung inihrem tiefsten Grund erfahren kann,wenn sie es versteht, dieses auchzuzulassen.

  • A B C D E F G H I J

    f 40-5J

    kann nicht beantworten (Ja? so halb)

    ka

    Das traditionell vermittelte Bild vomlieben Gott als einen grossen alten,weisen Mann, der alles sieht, das hatsich am meisten gewandelt.

    Jesus wurde erst im Laufe derGeschichte das, was er heute erscheint.Geschichtliche Tatsachen undWunschdenken der Amtskirche lassenheute ein Jesusbild erscheinen, das mitdem echten Jesu vielleicht gar nichtmehr viel gemeinsam hat. DerMachtanspruch der Amtskirche, über dieMenschen herrschen zu wollen, hat sichsicher sehr negativ auf das Verhältnisder Menschen zur Religion ausgewirkt.

    Das Wegkommen vom gegenständlichen Denken ist für mich dasWichtigste. Zazen führt auch in ein Körperbewusstsein, die Kircheverhindert Körperbewusstsein. Zazenbefreit vom permanent schlechtenGewissen, das man als „guterKatholik“ wohl immer haben sollte.Zazen erleichtert, die Kirchebeschwert. Kirche und Christentumhaben heute wohl nicht mehr vielmiteinander zu tun. Das Christentumwird völlig von der Amtskirche überlagert. Aber ein echter Christ sein,sozusagen das Ideal eines Christen zusein, das wäre eine tolle Sache. DasGrößte und Wichtigste desChristseins ist für mich, dass mitJesus Mitleid und Barmherzigkeit indie Seelen eingezogen ist. Und das istfür mich der wichtigste Beitrag- weiler die Sicht auf das Du eröffnet, die,

    29

    er die Sicht auf das Du eröffnet, die,wenn sie gereinigt ist, heilendeWirkung haben kann.

    f 40-24J 5M

    Ja ka

    Das Unbegreifbare an „Gott“ istgeblieben. Doch die Einstellung hatsich gewandelt. Da ist mehrVertrauen in ein namenloses Gesetzdes Lebens, sodass ich mich mehr überlassen kann in Hingabe an dasTagwerk und mit zunehmenderinnerer Freiheit sagen kann: „DeinWille geschehe“!

    Als junges Mädchen habe ich nie so rechtverstanden, warum die katholischeKirche das Leid, die Schuld, die Bußeund die Erbsünde so in den Vordergrundstellt. Erst durch die Darlegungen desZen und den bisherigen Übungswegkonnte ich besser verstehen, was unterErbsünde zu verstehen ist. Bereits mit12 J. lernte ich in der Physik/Chemie,dass es nur leeren Raum gebe u. Materieauch als Welle naturwissenschaftlichnachgewiesen werden kann. Neben derdarin verborgenen Faszination dieserumwerfenden Erkenntnis, brachte dieseine Menge Verwirrung; aktiv beganndann meine Suche mit demMedizinstudium und traf bald auf Zen.Durch Zazen erschloss sich mir „JesusChristus“ ganz neu und verstehe ihnheute analog zur Gestalt einesBodhisattwas.

    Mit dem Erwachsenwerden, demZeitgeschehen und der Übungsvertiefung demaskierte sich dieInstitution „Kirche“ immer mehr zueinem rechthaberischen, selbst abersehr engen teilweise rigiden und verängstigten gesellschaftlichen Instrument.Der Prozess, das Christsein mit derkirchlichen Gemeinschaft zuvereinbaren, dauert an.   Einespirituelle Weggemeinschaft in Form derdurch Zazen gewachsenen Sanghaerlebe ich als nährend, stützend aberauch als Herausforderung, die die Übernahme von Verantwortung mit sichbringt.  So ist es hoffentlich an derZeit, dass sich die Kirche erst durchintegrierende weltoffene Persönlichkeiten, wie es wohl derzeit amehesten die Jugend auf denWeltkirchentagen ausdrückt, wandelnkann im Sinne einer zeitgemäßen Rede

    d G t lt

    Zazen unter einem spirituellenLehrer/Meister hat tiefgreifendenEinfluss auf die Perönlichkeitsentfaltung und damit dasVollständigwerden, was mir alsPsychoanalytikerin und Ärztin natürlich sehr am Herzen liegt.Lebensfeindliche Selbstbilder könnenangenommen werden und sichverwandeln in ein wirklichesMenschsein und damit auchChristsein.

    30 und Gestaltung.

  • 31

    A B C D E F G H I J

    f 60-20JJa ka

    Das weiss ich nicht – Zazen ist einTeil meines Lebens geworden:Gott als universelle Energie ist in mirauferstanden und sie scheint mir überall im Alltag entgegen.

    Die Heilkraft, die durch Jesus verkörpertwird, gibt mir Orientierung in meinemHandeln.

    Mein Verständnis für dieEucharestiefeier hat sich verändert. Ichkann heute diese Feier überall erlebenund brauche dazu keinen speziellen Ort.Meine innere Haltung wird zumGottesdienst.

    f 40-5J (sporadisch)

    Jasonstige

    Das Wesentliche erfasse ich besser,ich spüre die Präsenz Gottes und auchdie heilende Wirkung dieser Präsenz.

    Jetzt wird’s schwierig, das kann ich nichtso leicht trennen.

    Weiß ich nicht genau. Eher wenig. Das Wesentliche wieder erfahrbarmachen, die mystische Seite desChristseins, das ermöglicht sicherauch Zazen.  Was ich mich immerwieder frage, ist: (a) ob es demwestlichen Menschen entspricht, sichauf den Atem zu konzentrieren oderob es für ihn mehr ein Gegenstandsein sollte, den er sich vorstellt; (b) obes für den westlichen Menschennotwendig/ sinnvoll ist, sich einemMeister anzuvertrauen für den Wegdes Zen oder ob nicht. MeineFragen sind entstanden aus der Berührung mit der Anthroposophie in der

    32

    33

    34

    hrung mit der Anthroposophie, in derja auch der Übungsweg einewesentliche Rolle spielt.

    m 50-30JJa ev

    Das Zazen hat mich positivbeeinflusst, da ich hierdurch wiederzum Glauben an Gott gekommen bin.

    Auch hier hat mich Zazen positiv bestärkt.

    In der „evangelischen Kirche“ ist Zazen -leider - nicht gut angesehen. Daher übeich Zazen zwar zusammen mit Christen,also bei Frau G.M. (ehem. evangelischePastorin), aber nicht innerhalb derKirchengemeinde.

    Es wäre sehr begrüßenswert, wenn inDeutschland (und anderswo) nochviel mehr Menschen Zazenpraktizieren würden und diesvielleicht sogar in der Schule regelmäßig angeboten werden könnte. DasChristentum würde ebenfalls ganzallgemein davon profitieren können.Alles Gute und viel Erfolg für IhreUnternehmung.

    m 60-16J 8M

    Ja ka

    Das Zazen hat mich tiefer in die Schöpfung Gottes geführt. Ich wurde zueinem tieferen Gebet angeregt.

    Das von Jesus geforderte, sich Gott zu überlassen, wurde mir durch den Begriffdes Loslassens im ZEN verständlicher.Es wurde zu einem „sich von Gott“ führen lassen.

    Ich fühle mich freier in Bezug auf meineKirche. Ich glaube jetzt, dass auchandere Religionen Wahrheitenenthalten.

  • A B C D E F G H I J

    f 50-20J 3M

    kann nicht beantworten (G

    egenfrage: Was ist das M

    erkmal ei

    ev

    Dass das Ich , das hadert, weil einGott draussen nicht existiert und esmit sich und seiner Lebensgeschichteund –bewältigung allein ist, gar nichtwirklich existiert. Dass alles, was ichbin, „sein“ ist. Grosse Erleichterung.

    Es ist nach wie vor eine kritische Liebe.So wenig, wie wir uns die Elternwillentlich ausgesucht haben und dochnachhaltig durch die Begegnung mitihnen geprägt wurden, so wenig habenwir uns den kulturellen und religiösenHintergrund willentlich gewählt undwurden doch durch und durch davonbeeinflusst.

    Das Leiden daran, was „Kirche“ unsdurch das Unterschlagen derKontemplation vorenthalten und wiesehr sie sich dadurch entleert hat, istunendlich. Es hat mir ganz existentielloft und oft die Stimme verschlagen. EinHauptgrund, dass ich nicht mehr alsPfarrerin angestellt bin. MeinHerz schlug schon vor Jahren, noch vorder Begegnung mit Kontemplation undZazen mit den Menschen, die mirsagten: „Wissen Sie, am Sonntagmorgengehe ich lieber in den Wald. Irgendwieist mir Gott da näher und klärt sichmein Geist besser, wenn die Vögelpfeifen und der Wind durch die Äste fährt.“

    35

    36

    eines Christen? W

    enn es

    f 60-30JJa ka

    Dass die Frage nach Gott nichtverstummt ist. Dass es keine endgültige Antwort gibt. Durch dieMeditation wird sie immer wieder neugestellt.

    siehe links. Muss mich über die menschlichen Schwächen der „Amts-Kirche“ nicht ärgernoder gar aus der „Kirche“ austreten.

    Weiss ich nicht. Kann nur denEinfluss auf mich bemerken. Bindankbar u. genieße die Stille. Bingerne für die Menschen, die zu mirkommen, da. (z.B. Yoga-Unterricht).Lerne immer wieder zu vertrauen.

    m 60-8J

    Ja (mit E

    inschränkungeka

    Dass Gott weder katholisch noch nurchristlich ist, dass die meistenDogmen der kath. Kirche undeventuell. auch der evang. Kirchenicht akzeptabel sind.Dass Jesus so etwas wie einBodhisattva ist. Dennoch wirkt meinechristliche Prägung nach wie vorstark in mir, was mir hin und wieder

    Ich bewundere den historischen Jesusnach wie vor, aber in Bezug auf denGlauben hinsichtlich der „Dreifaltigkeit“habe ich Schwierigkeiten.

    Ich gehe kaum noch in die Kirche, dafüraber regelmäßig zu Zazen-Übungen imDojo oder zu Hause. GelegentlicheTeilnahme an Sesshins.

    37

    en) innere Schwierigkeiten bereitet.

  • 38

    A B C D E F G H I J

    m 40-12J 9M

    Ja ka

    Den Begriff Gott benutze ich nur nochselten für diese Dimension, die wir imAbendland Gott nennen. Früher warGott für mich ein personales Gegenüber, von dem ich mich getrennt fühlte.Ihm gegenüber fühlte ich mich unwürdig und schuldig. Durch Zazen hatsich mein Glaube gewandelt. Heuteglaube ich, dass ich ein Teil dieserDimension bin, die wir Gott nennen,oder anders: dass es keinen Gott gibtaußerhalb meiner selbst. Ich fühlemich seither viel freier und empfindeviel mehr Würde, Zufriedenheit undFriede. Auch spüre ich eine viel stärkere Nähe zu Gott.

    Früher konnte ich zwischen Jesus undChristus nicht differenzieren, zumal diebeiden Namen in der Kirche oft imZusammenhang gebraucht werden wieVorname und Nachname. Also „Sohn Gottes“war Jesus Christus für mich unnahbar undunerreichbar. Ich fühlte mich ihm gegenüberschuldig, weil er „für uns“ am Kreuz gestorbenist. Heute ist Jesus für mich viel mehrMensch. Er ist einer der vielen großen Weisen,die die Menschheit hervorgebracht hat, dervor zweitausend Jahren gelebt und vielbewegt hat. Auf diese Weise ist er mir viel näher. Heute sehe ich in Jesus einMusterbeispiel für eine vollendete Form derGattung Mensch.

    Ich fühle beim Thema Kirche vieleVerletzungen, die vielleicht noch nichtgeheilt sind. Ich verdanke der Kircheviel: Zum Beispiel meine ersten undsehr wichtigen religiösen Erfahrungenals Kind. Ohne sie hätte ich spätervielleicht nicht zum Zen gefunden. Aufder anderen Seite bin ich von derInstitution Kirche enttäuscht und fühlemich von ihr bevormundet. Durch Zazenfühle ich mich freier von ihr, weiß ichdoch, dass mein seelenheil nicht von derKirche als Institution abhängt. DieKirche ist für mich nicht mehr das, wofür sie sich gerne hält: Für den einzigenVermittler zwischen Gott und mir.

    Ich bin unendlich dankbar, dass esdiesen Weg gibt, allen gegenüber dievor mir auf diesem Weg gegangen,ihn entwickelt und geformt. Ich hoffe,dass Zen einen Beitrag leisten kannund wird für das gegenseitige Verständnis der Religionen. Ich hoffe, dassdie Menschheit mit Hilfe von Zen undanderen transpersonalen Wegenerkennen wird, dass es eine einendeWirklichkeit gibt, die viel wichtigerist, als die trennende Wirklichkeit imBereich der phänomenalen Welt.

    f 70-3J 10

    Jaohne K

    i

    Der „persönliche“ Gott verwandeltesich für mich mehr und mehr in einunpersönliches Geistwesen, das ichauch in mir selbst suchen muss.

    Mein Verhältnis zu CHRISTUS istintensiv geblieben, obwohl ich seineRolle als Erlöser, die ihm von der Kirchezugeschrieben wird, für mich nicht mehrwichtig finde.

    Schon vor 20 Jahren bin ich aus derevang. Kirche ausgetreten. Jetzt aberbin ich wieder oft in Kirchen, weil ichdie ökumenische Entwicklung mit fördern will.

    Den Weg inneren Übens kann manauch als Christ beschreiten: ZurLiebe, Mitgefühl, die auch Jesuslehrt, kommt das Element „Achtsamkeit“ dazu, und auch diese

    39

    40

    41

    - 0Ma Kirche

    wurde schon von deutschenMystikern sowie von den Starezender kathol.-orthodoxen Kirchegelehrt.

    f 50-8J 6M

    Ja ka

    Der Anstoß, Gott nicht mehr als „Jemand“ an einem bestimmten Ort („Himmel“) zu sehen. Die Beschäftigung mit Zen brachte mich in dieRichtung: „Suche Gott in Dir“ – wobeiich nicht weiß, was „Gott“ ist. DieseAufforderung wirkt in mir; ich stellemir nicht vor, zu welchem Ziel siegelangt, ich übe.

    Jesus ist mir menschlich näher gerückt,entkleidet von so viel „Glaubensgut“. Erist der Gott-Erfahrene, der mir durchsein Leben (und Sterben) ein Beispielgibt, alles aus der „Nähe zum Vater“heraus zu tun.

    Kirche, so wie sie sich als Amtskirche,als Institution heute darstellt, befremdetmich mehr und mehr. Ich vermisse denGeist der „Sangha“, der gemeinsamenStille und gegenseitigen Stärkung. HatJesus sie wohl so gemeint, wie sie heuteist?

    Die Anstöße, die ich von Zazen fürmein spirituelles Leben, das imChristentum wurzelt, bekomme, sindmir im Moment hauptsächlichVerunsicherung. Sie sind noch imKopf und brauchen Verifizierungdurch Erfahrung, also durch Üben.

    f 50-21JJa ev

    Der Begriff Gott bezieht sich für michauf die letzte Wirklichkeit, auf dieUnendlichkeit des Lebens und der Schöpfung.

    Jesus Christus ist für mich Mensch undGott – Gott gewordener Mensch.

    Ich war lange nicht Mitglied der Kirche,bin aber vor drei Jahren wiedereingetreten. Die dualistische Spracheder Kirche ist für mich nach wie voranstrengend. Da ich aber meine eigenenErfahrungen habe, kann ich damitleben.

    Zazen öffnet die Schleusen zu Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, zu einemMitgefühl für die leidende Kreatur.Das ist eine christliche Qualität.

    f 50-15JJa ev

    Der Begriff Gott wird entpersonifiziertund nur als reine Energie empfunden.Reine Liebe, reines Mitgefühl.

    Erst durch Zazen begreife ich JesusChristus als das personifizierte Göttliche. Das Menschliche in seiner höchstmöglichen Form.

    Ich habe mich von der Kirchedistanziert. Sie ermöglicht mir keinauthentisches Erleben. Sie wird sichwandeln, wenn genügend Menschen

    Zazen hat mich überhaupt erst zum „Gläubigen“, zum Christen gemacht,indem ich eine lebendige Vorstellungerhalte, was das Göttliche – was ich

    42

    chstmöglichen Form. wandeln, wenn genügend Menschengewandelt sind.

    erhalte, was das Göttliche was ichbin. Vorher habe ich überhaupt nichtverstanden.

  • 43

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    A B C D E F G H I J

    m 50-20J

    Nein

    Ja, ka

    Der Begriff hat sich gewissermaßengeöffnet.

    Die Beziehung hat „konkretisiert“. Erschien und erscheint mir als diebessere Alternative. Irgendwie kann ichder Kirche noch immer nicht ihre Verblödungsversuche verzeihen.

    Sicher eine große Bereicherung.

    f 60-6J 6M

    Ja ev

    Der Glaube an Gott ist intensivergeworden, hat sich vertieft. DerGlaube an Gott im Himmel hat sichauf überall auf Erden gewandelt.

    Zu Jesus Christus gab es kaumVerbindung und das verunsicherte michin der Vergangenheit oft sehr. Das istaber heute der Überzeugung gewichen,dass er den in der Bibel geschildertenLebensweg Geburt und Tod - nichtgelebt hat. Ich sehe ihn weniger alsGottes Sohn, denn als Erleuchteten wieBuddha.

    Die Predigten sind keine lebensnaheBegleitung und werden immer fremder.Ich bin überzeugt, dass ich auf dem Zen-Weg meinen Lebensweg lernte zu gehen.Meine Sicht auf die Schöpfung und dasLeben ist befreit von allen Dogmen derKirche. Trotzdem ist sie mir nochwichtig für Taufe, Ausbildung derJugendlichen zur Konfirmation,Hochzeit und Beerdigung.

    Wenn mit "Christentum" die Kircheals Institution gemeint ist, dann istdie Akzeptanz der Kirche zum Zen-Weg die große Chance, dass dieserWeg Einfluß auf das Christentumnimmt. Er wird in Deutschlandvermehrt von Priestern und(evangelischen) Pfarrern gelehrt undgeführt. So kann er Einfluss nehmenauf die Predigten, in der Ausbildungvon Kindern und Jugendlichen,ebenso im Religionsunterricht an denSchulen.

    Der Kern des christlichen Glaubensist für mich die Idee der Inkarnation -die Mensch und Fleischwerdung

    Vorausschickend ein Jesus Christus istvon meinem religiösen Hintergrundeinfach näher als ein Shakyamuni

    Da ist eine Institution mit ihrenVertretern, Organisation undMitgliedern. Ich habe gelernt ihre sog.

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    f 30-10JJa ka

    gGottes und zwar in jedem Menschen.Um dies verwirklichen zu können,bedarf es eine Öffnung zu dem hin,was wir Gott oder Urgrund nennen können. Zen bietet hier für einemethodische Hilfestellung unterfachlicher Begleitung.

    yBuddha. Ich verstehe zweierlei darunter:Einmal den „Ewigen Logos“ wie es imJohannesevangelium heißt, daskosmische Leben allen Lebens. So ist er für mich auch der Weg, die Wahrheit unddas Leben, nicht als konkurrierendesPrinzip neben anderen Religionensondern als wort- und bildloses Sein „dahinter“. Unser Koan Mu verhilft unsdazu, dass diese Erkenntnis nicht nurblasse Theorie bleibt, sondernexistentielle Erkenntnis wird. Alshistorische und möglicherweise auch „nur“ mythische Figur. GelebtesMenschsein in absoluterVollkommenheit die sich in ihrer ganzenSchönheit in der Begrenztheit undBedingtheit des Lebens widerspiegelt.

    g g gSchattenseiten, Motive und Hintergründe und auch die ganze Not die sichdahinter verbirgt besser anzuspürenund vielleicht auch zu verstehen. Echtemystische Erfahrung und einkonsequentes Leben danach lässt sichin den oberen Rängen der Hierarchienur spärlich finden. Wichtiger sind fürmich Menschen, die eine geistigeAusrichtung mit mir teilen, als einoffizielles Glaubensbekenntnis.

  • 46

    A B C D E F G H I J

    m 60-17J

    Ja /kann nicht beantworten

    ev

    Der personale Gott war mir immerfremd, der Gott als Vater/Mutter oderals Herr gleichermassen. Ich hatte alsJugendlicher einmal formuliert,“ich fühle mich vielen Christen tiefverbunden, aber ich Glaube nicht anGott“.     Die Erfahrung desZazen erlaubt mir, zu ahnen, was mitGott gemeint sein kann, als etwasdem ich keinen Namen geben will,weil Begriffe ihm nicht gerechtwerden. Meine Verbundenheit mitallen Menschen, deren spirituellesSuchen im Alltag spürbar ist (gleichwelcher Konfession und religiösemSelbstverständnis) ist für michgleichwohl noch immer wesentlicherals das Sprechen von Gott, der damitso leicht zu einem „anderen“ wird.

    Christus war für mich immer ein eindrücklicher Mensch, der Anstoss zu vielenGeschichten und Berichten gegeben hat.Ein Mensch, der viel bewegt undangestossen hat, vielleicht gerade weil erdie Grenzen des Versteh- undDenkbaren durchschritten hat. Was wirvon Christus wissen – wie treu dieGeschichten berichten, was sievermeiden und vergessen lassen – das istwohl so stark von Mythisierungen undInteressen geprägt, wie die Geschichtenum Shakiamuni. Das Christentummacht es aber schwer für mich, Christusauch anders zu verstehen, so wie ichBuddha anders verstehen kann.

    Kirche ist eine Organisation unserermateriellen Welt. Sie ist Ausdruckunseres Bemühens Gemeinschaft zuleben und Erfahrung und Erkennen mitanderen zu teilen, die danach suchenund fragen. Sie leidet naturgemässunter allen Widersprüchen einer dualenWelt, sie ist gut und böse, sie ist demütig und machtgierig, sie istlebensspendend und destruktiv, sie istvoll Wahrheit und Erkennen und bloss Täuschung und Illusion, wie wirMenschen, die Kirche gestalten. Ichdenke, das gilt für alle Kirchen. Zazen führte mich dazu dies selbstverständlicher, versöhnter und radikaler zusehen.

    Als Sohn eines überzeugten „Ungläubigen“ und einer evangelischenChristin bin ich Mitglied der Kircheund ihr doch auch fern. Diechristliche Kirche ist für mich ein Ort,wo ich Menschen treffe, mit denen ichmich solidarisch fühle in dieser Welt,die ich unterstütze in ihrerZuwendung zu anderen Menschen.Gleichwohl bleiben „Christentum“, „Kirche“ Konstrukte, die mir in vielemfremd sind. Zazen hilft mir in seinerNüchternheit, Bedeutungs-losigkeitund Radikalität einen Weg zu suchenund Begriffe sein zu lassen, was siesind.

    Der veräußerlichte, personifizierteGottesbegriff ist mir zu einerE f h d i h d

    Ich sehe Jesus heute als tief erleuchtetenMenschen mit einer Botschaft an dieM h i Z it it

    Die Kirche ist für mich eine politischeund auf Machterhalt ausgerichteteI tit ti d St ll t t fü i h

    Ich kann nur für mich selbstsprechen: Die Erfahrungen des Zazenh b i i l I h lt d

    47

    f 40-10J

    kann nicht beantworten

    Ja, ka

    Erfahrung der innewohnendenGottesnatur/ Buddhanatur/Wesensnatur von allem Existierendengeworden. „Gott“ in seinem ursprünglichen Sinne gibt es nicht mehr,gleichzeitig hat der Gottesbegriff fürmich mehr „Realität“ als je zuvor. Ichkann mich wie alles andereExistierende als eine Manifestationvon „Gott“ verstehen.

    Menschen- seiner Zeit weit voraus.Seine Botschaft ist die allesverwandelnde Kraft von Liebe, Mitgefühl und Hingabe. Ein christlicherGautama sozusagen.

    Institution, deren Stellvertreter für michwenig glaubwürdig sind. Ich würde mirwünschen, daß die Kirche bzw. ihreStellvertreter bestrebt wären, allenMenschen die Erfahrung von „Gottesnatur/Buddhanatur/ Wesensnatur“ nahezubringen, wie sie vonchristlichen Mystikern seit vielenJahrhunderten beschrieben wird. Ichfinde es kriminell, daß diese Erfahrungeher verhindert wird.

    haben mir viele Inhalte undAussagen des Christentums erfahrbarund damit verstehbar gemacht, dieich früher einfach nur ablehnenkonnte in ihrer sinnentleertenUnverständlichkeit. Wenn ich heuteeine katholische Messe höre, versteheich plötzlich Rituale und Sätzeaufgrund meines Zazen, für die mir früher jede Grundlage fehlte. Insofernerlebe ich mich heute christlicher undreligiöser als vor meinem Üben desZazen. Ich glaube, dass dies vielenchristlich geprägten Menschen sogeht. Insofern öffnet Zazen christlichgeprägten Menschen, die sich imChristentum nicht beantwortet fühlen, Türen zu einer tieferen „religio“.

  • A B C D E F G H I J

    f 40-18J 2M

    Nein

    Ja, ev (This is a difficult question, since I have a strong backg

    Despite the fact that I receivedconfirmation at the age of 13 and sangin the choirs of the cathedral of Lundsince an early age, I never reallyunderstood what the Bible had to dowith us human beings – it was all toolofty, too old, stories that didn’tconcern me, and if it did, mostly builton sentiments of guilt. In any case, Isurely didn’t feel embraced by anydivine grace. It was only after years ofserious crisis in my mid-twenties, thatI began to search in the direction ofmystical religion, first through writerssuch as Master Eckehart and MartinBuber, as well as thinkers such asGregory Bateson, that I experienced abreakthrough (through the shell ofthe ego) and was opened to a moreuniversal sense of love. And it wasonly after I began practising zazen, atthe age of 27, that I could find

    To me, Christ is essentially an awakenedbeing, maybe not entirely equal to, butsimilar to a Buddha – Whereas Jesus isthe historical person, just as Gautama ofthe Shakya family was.

    I am not very positive about this notion, sinceit implies institutions, which easily becomemachines for all sorts of bonnos like greed ofmoney, power etc. Nevertheless, I am thepresident of the small Swedish Soto-ZenAssociation which is connected to theAssociation Zen Internationale, and thereby(or rather, through the teachers active withinthe AZI) to the Soto-Shu in Japan. Thisconnection is valuable to the individual as aprovider of a sense of belonging to a tradition,of a home. To us zenbuddhists, in Sweden, itis important to be able to say: this is wherewe come from. Nevertheless, it is my beliefthat a truly awakened being can (althoughnot necessarily should) go beyond thesenotions of dependency. It all falls away.Speaking about the buildings, rather than theinstitution, I am positive, since they are oftenmasterpieces in architecture, capable ofproviding a space imbued with a sense of aworld beyond, of tranquillity, listening,holiness… But they can also come across astoo richly decorated machines of money andworldly glory, empty of inner meaning, where

    I am at present engaged in a seminaron Master Eckehart, together withthe Dominican brother B.D., the rev.P.B. of the Church of Sweden (andSanbo-Kyo-dan school); Mr K.P. fromthe zen sangha of Rev P.Kapleau.,and a few more people. It is verystimulating to talk and shareexperiences in this kind of inter-religious forum. Br. D. and rev. B. areboth zen teachers since many years.In Lund, where I live, there are at themoment 4 zen groups; one Catholic,one Protestant, one Kapleau., oneDeshimaru/ Soto-zen.

    48

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    ground in a Protestant cultu

    the age of 27, that I could findmeaning in the Bible.

    worldly glory, empty of inner meaning, wheredeeper religious practice is lacking. (Iexperienced the same thing in some temples Ivisited in Japan).

    f 60-12 Ja ev Deutlicher zu „Sehen“ (Gottesnähe) . mehr Wärme für meine Mitmenschen. geblieben.

    m 40-15JJa ev

    Die Beantwortung der Fragen in ihrerDifferenzierung zwischen Gott, Jesususw. erscheint mir schwierig, da mirder Einfluss des Zazen bei allen gleicherscheint. Trotzdem will ich esversuchen und mich dabei kurzfassen.  Gott: Früher eher einbildhaftes Verständnis mit einer spürbaren Distanz zwischen mir undGott. Jetzt Intimität und Nähe ohnebildhafte Konturen.

    Früher herrschte die historischeDimension vor mit zunehmendenZweifeln an dem historischenWahrheitsgehalt. Das Zazen eröffnet mireine zunehmende Erkenntnis durch dasHerz davon, was mit der biblischen Überlieferung eigentlich gemeint ist.

    Früher erzeugte das Bild der Kirche ofteine starke Abneigung. So weit, dass ichmich als von der Kirche fernstehendbetrachtete.  Heute kann ich dieKirche mit all ihren Schwächen und Stärken sehen und sie mit Zustimmung undWohlwollen begleiten, auch wenn ichmanches kritisiere. Ich bin seit fünfJahren ehrenamtlich für dieevangelische Kirche tätig.

    Für mich ist das Zazen wichtig undunverzichtbar für das Christentum,da es die bisher sehr unterentwickeltebzw. oft nicht vorhandene Qualitätder meditativen Präsenz in zuverlässiger und zugänglicher Art wiedernahe bringt. Mit Zazen könnte dasChristentum wieder kraftvoll aufzwei Beinen gehen, statt weiterunbeholfen aber zu selbstbewusst aufeinem Bein herumspringen.

  • 51

    A B C D E F G H I J

    m 40-12J

    kann nicht

    Ja, ka

    Die Idee eines Seins hinter dermessbaren Wirklichkeit hat Raumgewonnen.

    Ein Respekt für ihre mystischen Adernhat sich entwickelt. Z.B. ein film wie „Die große Stille“ wäre mir vermutlichvor Jahren wenig verständlich gewesen(bzw. das Leben der darin gezeigtenKarthäuser-Mönche), nun aber konnteich eine Botschaft darin sehen.

    f 70-25J 7M

    Ja ev

    Die niederdrückende Vorstellung: „ichbegrenzter Mensch kann Gott nie näherkommen,“ verschwand. Ich erfuhr,einen Gott, den ich beschreiben könnte, gibt es nicht. Ich lebe INSEINER begrenzten Wirklichkeit. Ichdarf beten. ZEN-Übung ist Hingabean dieses SEIN.

    Der Versuch des Verstandes, dieWirklichkeit zu leugnen, verstummt. –Stammelnd bezeichnet: „Christus istalles Sein“ „Anfang und Ende“. DieseWirklichkeit ist da IN der Feier derZEN-Eucharestie. Er lebt – Er will INuns, IN mir leben. Geheimnis desGlaubens.

    Ermutigt durch die Rezitation der vierGelöbnisse im Geiste V. Pallottis: „invollkommenem Misstrauen auf michselbst und in vollkommenem Vertrauenauf die Gnade Gottes.....kann ichzugeben: Mein Leiden an der Amts-Kirche ist Leiden an, durch mich selbst.– Ich werde immer dankbarer dafür, INder Kirche, im Leib Christi sein zu dürfen. (Geschrieben in ökumenischemVertrauen)

    Dankbarkeit für meine Unterweisungin der ZEN-Kontemplation undEhrfurcht vor der Bibel waren meinAntrieb diese Fragen gründlich undnach bestem Gewissen zubeantworten. Aber was ichgeschrieben habe „stimmt nicht“ kannnicht eindeutig mit Wörtern ausgedrückt werden. Deshalb zeichne ich mitNamen und Adresse, vielleicht müsste ich auf Nachfrage zugeben,meine Wörter sind viel zu groß fürmein Verständnis. Innerlichhabe ich beim Ausfüllen des

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    habe ich beim Ausfüllen desFragebogens die Wahrheit gespürt: „Es ist jenseits von Wort und Klang,Worte haben nichts damit zu tun „DAIO KOKUSHI und : 1.Petr.3,15 „Seid allezeit bereit zurVerantwortung jedermann...“ meintnicht nur Antwort mit Worten,sondern mit dem ganzen Leben.

    m 50-12JJa ka

    Die Präsens Gottes in den Dingen undBegegnungen des Alltags ist mirdurch Zazenüben bewusst geworden.Ich habe erkannt, dass ich von Gott soangenommen werde, wie ich bin. Mirist klar geworden, dass jeder Tagmeines Lebens ein Geschenk Gottesist, für das ich dankbar bin.

    Keine Unterscheidung von Gott (=Gott –Vater) Jesus Christus und HeiligerGeist.

    Ein gesteigertes inneres Bedürfnis amSonntag in die Kirche zu gehen. DieAussagen der Amtskirche werden mehrnach der „inneren Stimme“ bewertet.

    f 50-5J Ja ka

    Die Sichtweise hat sich verändert:Auflösung des katholischenGottesbildes vom personalenGottesbild hin zum allumfassendenBewusstsein.

    Die katholische Sichtweise hat ihrenAbsolutheitsanspruch verloren. DieGeschichte Jesu wird anders gedeutetund erhält eine neuen Sinn undBedeutung.

    Ich war nie ein überzeugter Kirchgänger. Wichtig war für mich allenfallsdie Bibel. Es hat mich aber nie in dieKirche gezogen. Sie sagt mir wenig.Suche nach Bedeutung, Sinn undErfahrung von Spiritualität finde ich imZazen.

    Durch das Üben von Zazen wird mirdie biblische Geschichte klarer; dieWerte des Christentums werdendurch das Zazen wiederbelebt,erhalten aber durch die erneuteAuseinandersetzung einen anderenSinn, die mit dem katholischen Bildnicht mehr übereinstimmen.54 nicht mehr übereinstimmen.

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    A B C D E F G H I J

    f 60-17J 6M

    Ja ka

    Die tägliche Übung des Zazen führtmich in mystische Tiefen, die meinvorhandenes Gottesbild auflösen.Welch eine Befreiung, welche Gnade.Staunend und dankend erahne ich inmir und außer mir die ewig wirkendeLiebe des Seienden.

    Zazen führt mich in eine ungeahnteChristusnähe in mir. Ein Liebessog, ganzgeheim, ganz zart zieht mich in neueTiefen, es geschieht alles in Liebe.

    Lebe in der Kirche, fühle mich Buddhasehr nahe, und ich hoffe und bete, dassdie Christenheit die Segnungen desZazen erkennt.

    Zazen führt zum Katholischsein.

    m 40-16J 6M

    kann nicht beantworten (Ja?

    ka

    Die Übung des Zazen bringt michbewusst in die Gegenwart; dieGegenwärtigkeit ist immer und die Übung sensibilisiert mich dies zurealisieren. Zazen kann mich übermich selbst (als Mensch) hinausführen in die Allgegenwärtigkeit undUnendlichkeit Gottes, in denUrgrund, der ich bin.

    Ich verstehe Jesus als einenWegbereiter. Er ging diesen Weg alsMensch vor mir; ich kann von ihm lernenund ich will von ihm lernen. Zazen ermöglicht es mir, den spirituellen Jesus zuentdecken.

    Zazen ließ mich erkennen, dass unsereKirche auf Dogmen beruht. Sie atmetnicht den heiligen Geist von Gegenwärtigkeit. Sie ist starr und erstarrtzusehends in ihrer Geschichte. Und dochbemühen auch sie – die Menschen, diedie Kirche ausmachen – sich, in Liebe zuleben, der Kraft des Herzen Raum zugeben.

    Zazen belebt das Christentum neu.Leider ist im Mittelalter derspirituelle Weg, die christlichen Übungen, sozusagen das Zazen derChristen, verfolgt und ausgemerztworden. Zazen belebt uns neu. Hierfür bin ich sehr dankbar.

    Die Vorstellung eines persoenlichenGottes ist verschwunden. Ichverstehe Gott nur mehr als den

    Jesus Christus ist fuer mich nurmehr einMensch, der in sehr viel naeher an derUrwirklichkeit, die wie Abendlaender

    Die Kirche hat ihre Macht missbrauchtund haengt an einem veraltetendogmatischen Gottesbild fest. Im

    Im Moment ist es leider so, dassdurch das Erwachsen des Islam sichdas Christentum leider nicht mehr

    57

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    m 40-19JJa ka

    Urgrund aus dem alles kommt.,

    Gott nennen, war. Er kam in Konfliktmit der Institution Kirche und wurdedeswegen hingerichtet. Wenn er sagt, ersei Sohn Gottes, drueckt er nichts weiteraus, als die Erfahrung, die Menschen,die sehr weit in ihrer innerenEntwicklung gekommen sind, auchausdruecken.

    gGottesdienst finden wir den Ausdruckvon Ritualen, die sehr tief sind, undauch von der derzeitigen Kirche nichtverdunkelt werden koennen. Aber dadie Kirche sich nicht anpasst, scheint sieim Moment dem Untergang geweiht zusein.

    mit dem Buddhismus und anderenfernoestlichen Wegen, sondern mitdem anderen Extrem, einem ziemlichdogmatischen Lehrgebaeudeauseinandersetzt und damit sichwieder von einer Hinwendung zumZen distanziert.

    f 40-10J 8M

    Ja ev

    Distanz vom persönlichen Gottesbild(=Gott als Person). Das Göttliche imAlltag erfahren. Unsere Wertmaßstäbe von Gut und Böse sind menschlicheKategorien, nicht göttliche.

    Jesus war ein Weiser, ein spirituellerMensch, der die Menschen auf ihrenwahren Ursprung, ihr wahres Selbst –was sie zu tiefst sind – hingewiesen hat.

    Als Institution ist (sie) mir nicht sowichtig, aber auch nicht unwichtig.Kirche haftet an überkommenenAussagen, die ihren Ursprung inalttestamentlichen Vorstellungen hatbzw. übernommenen Machtansprüchen.

    f 50-30JJa ka

    Durch das „Entpersonalisierte“Gottesbild wurde Gott für mich größer, allgegenwärtiger und vor allemdiesseitiger; gehalten-sein, umgeben-sein, SEIN als göttlichesDurchwirktsein, war lebbarer fürmich, fassbarer im Alltag, sichtbarerin der Welt, DIESSEITIG, Hier und

    Gott – ihn – Menschen, die Erlösung undAuferstehung in mir selber und auch dasMysterium des Leidens als zum Lebengehörend, annehmbar, Verschmelzungvon Gott und Mensch, von Leiden undErlöst-sein, EINHEIT erfahren,erfahrbar!

    Nachsicht mit der menschlichenFehlbarkeit, Mitgefühl, das Leid desMenschen mit Ordnung und Moral bewältigbar und tragbar zu machen, Würdigung der Rituale auch der Schatz derKräfte, die darin aktiviert und geformtwerden, in meiner Kindheit ein großerMythologischer Schatz, der auch hingefü

    bringt Leben in eine alte Form voninnen.

    59 JETZT. hrt hat zum Zen.

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    A B C D E F G H I J

    f 40-12-13J

    kann nicht beantworten

    Durch Zazen habe ich meine Religiosität gefunden, meine Verwurzelung,Gott ist alles umfassend geworden.Vorher gab es den personifiziertenGott, später gar keinen, durch denZen ist alles zu Göttlichem geworden.

    „Jesus ist nicht mehr der Einzige“,sondern „gleichwertig“ mit anderenMystikern.Sein Leben verstehe ich seit Zazenanders als zuvor.

    Zazen hat mich für Kirchen „verdorben“.Da ich schon lange vor Zazen aus derKirche ausgetreten bin, gibt es jetzt erstrecht keinen Beweggrund, mich einerGemeinschaft anzuschließen.

    Die biblischen Geschichten habeneinen ganz anderen, tieferen Sinn fürmich bekommen. Eigentlich habe icherst einen tieferen Zugang zumChristentum durch Zazen gefunden.

    Durch Zen (und) Schweigen habe ichTuchfühlung zu dem bekommen, zuder Kraft, die mein tiefstes Leben,mein Leben als Ganzes ausmacht: dieLiebe. Die Liebe ist in allem und wirktalles. Diese Liebe ist nach meinemVerständnis Gott. Ich durfte dieErfahrung dieser Liebe machen. Zenhilft mir darin zu bleiben, soweit esmir möglich ist. Und auch wenn ichie icht ah eh e ich eiß e i t

    Jesus war voll in dieser Liebe, kam ausihr und ist in ihr und sagt mir: „Du auch.“ Durch sein Leben weiß ich: auch ichbin Liebe, komme aus ihr und bin undbleibe in ihr, wie jeder Mensch. Da ichimmer wieder „hinausfalle“ gibt Zen mirdie Möglichkeit wieder hineinzukommen,mein wesentliches Leben zu leben.

    Im Zen wird mir immer bewußter undhole ich es immer wieder in mein Bewußtsein, dass ich, ob ich es will oder nicht,mit jedem Menschen, mit dem ganzenUniversum verbunden bin in Gott =>Liebe => mein tiefstes Sein. Deshalb binich katholisch = catholicos =>allumfassend (nicht einnehmend). Undtrotz allem Ärger mit der Institution;Kirche ist mir mehr. Deshalb verlasseich ie icht = ka ich ga icht!

    Nach meiner Erfahrung ist es wichtigund hilfreich mit dem Zen Körperwahrnehmungen zu schulen.(Atempädagogig / Entonie / Yogausw.). Mir hat Zen bewußt gemacht,dass es eine ähnliche Tradition in derKirche gab – nur vergessen wurde,vielleicht weil in einer hierarchischenMachtstruktur diese tiefsteErfahrung eine bestimmte Form vonMacht o St kt a flö t b

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    f 40-

    Ja ka

    sie nicht wahr-nehme, ich weiß, es istso.

    ich sie nicht = kann ich gar nicht! Macht, von Struktur, auflöst bzw.ohn-mächtig macht. Mir fällt geradeein: „ Stets wohne im großenErbarmen und lasse die Segnungendes Zazen allen Lebewesen zuteilwerden.“ Ich war noch nie in Japan,kenne Zazen in christl. Tradition,aber obige Aussage ist von einemZenmeister aus Japan, also muss imwesentlichen auch hier die Liebegemeint sein. Diese Liebe /Barmherzigkeit geht leider immerwieder in Regeln und Strukturenverloren. Ich hoffe, in der Kirchewerden immer mehr Menschen die Möglichkeit, die Zazen bietet, nutzenund erfahren. Durch Zen kann ichdas „Eigene“ verstehen, annehmenlernen und verwirklichen.

    m 50-7J Ja ka

    Durch Zen ist der Glaube an Gott voneiner intelektuellen Abstraktion zueiner ganzheitlichen Erfahrunggeworden, die in/mit Zen ständigvergegenwärtigt und vertieft werdenwill.

    Jesus Christus als die menschgewordeneLiebe Gottes als Teilaspekt – Hauptzielder Schöpfung. Fassbar und Aufgabezugleich; für mich mein Leitlicht. Ineiner deutlich höheren Dimensionerfassbar gemacht im Zen.

    Traurigkeit darüber, dass die „Kirche“des Christentums verkopft wurde.Durch Zen wurde der Glaube desChristentums deutlich erfahrbarer. Ichwünsche der Kirche mehr Offenheit undIntegrationsvermögen für Zen.

    Wie in 10.d. schon gesagt; Zazen undChristentum ergänzen sich ideal aufdem Weg der Glaubens-Erfahrung.Langfristig erhoffe ich mir einewachsende Offenheit von derKirchenbasis und –Führung.

  • 63

    A B C D E F G H I J

    m 60-5J 6M

    Ja ka

    Durch Zen ist mir bewusst geworden,dass mein bisheriges Gottesbild (wiedas vieler Christen) allzuanthropomorph ist: Gott im Grundeals ein überhöhter Mensch, als Personganz im Sinne einer menschlichenPerson. Durch Zen habe ich dieBedeutung der theologia negativawieder entdeckt. Der auf Gottangewandte Personenbegriff ist heutefür mich nur noch ein wertvollesHilfsmittel auf der Suche nach demtiefsten Grund. Ein Hilfsmittelfreilich, das in seiner Nützlichkeitbegrenzt ist, weil es sich eben nur umein Bild der Wahrheit und nicht umdie Wahrheit selbst handelt, einHilfsmittel also, das den Zugang zurWahrheit teilweise eben auchversperrt.

    Die Lehren von der Trinität, von derGottessohnschaft Jesu, von derAuferstehung und Erlösung durch seinBlut sind für mich heute deutlich in denHintergrund getreten. Im Vordergrundsteht heute für mich Jesus als einMensch, der – ähnlich wie Buddha – einetiefe Einheitserfahrung gemacht hat undder dadurch für mich ein Vorbild undeine Aufforderung ist, so zu leben, dassdas unaussprechliche Geheimnis auch inmir wiedergeboren werden kann, so dasseine selbstlose Liebe zu allen Lebewesendaraus entstehen kann.

    Die Kirche als Gemeinschaft derSuchenden ist für mich von allergrößterBedeutung. Die Kirche als ein hierarischstrukturierter Machtapparat ist mirjedoch suspekt. Die Treue zur Kirche istfür mich wie die Treue zu ambivalenterlebten Eltern: Ich verdanke ihnen außerordentlich viel, fühle mich mit ihnensehr verbunden, erlebe manches anihnen aber auch als unerträglich.

    Zen hat für meinen Eindruck zu einerWiederentdeckung und Aufwertungder christlichen Mystik geführt. Inmir selbst findet ein Dialog zwischenZen und christlicher Mystik statt, einDialog, der auf lange Sicht gesehen möglicherweise für beide Seiten eineBereicherung darstellen könnte undaus dem unter Umständen etwasNeues entstehen könnte.

    Ein großes Misstrauen gegenüberTheologen, wenn sie von „Gott“

    Ein Mensch mit all seinen Möglichkeitenwie jeder andere auch. Buddha ist sein

    Es wird mir immer unerträglicher zusehen, dass Frauen in der katholischen

    Durch Zazen sehe ich: das Christentum isteine Religion, wie jede andere auch. Daher

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    f 50-26J

    Nein

    Ja, ka

    Theologen, wenn sie von „Gottsprechen – sie wissen oft viel zugenau, wovon sie reden.  DieserBegriff ist viel zu eng! Das EINE istso gänzlich unvorstellbar.

    wie jeder andere auch. Buddha ist seinBruder. Beide haben Entscheidendesverwirklicht . Es gibt keinen „einzigen“ „Sohn“ Gottes: Jeder und jede ist „Kind“ „Gottes“.

    sehen, dass Frauen in der katholischenKirche zum Priesteramt u. als Bischöfinnen nicht zugelassen sind. Ich habeeine kompetente Lehrerin und sehe also,dass Frauen spirituelle Funktionen hochkompetent erfüllen können ! –Misstrauen (wachsend) gegenüber derHierarchie und dem Machtapparat. Oftkeine spirituelle Kompetenz undErfahrung, daher langweilige Predigten.

    g , jliegt mir am Austausch mit anderenReligionen. Wir tun das am Friedenstag (6.August) schweigend in Hannover in derRuine der Aegidienkirche. ImSCHWEIGEN finden wir uns zusammen –da gibt es nur den MENSCHEN, derJETZT dasitzt, so WIE ER oder SIE IST –jenseits der Grenzen der Religion. ObMoslem, Christ, Ba’hai, Buddhist - jederbemüht sich!  - In der Übung wird eineAnforderung gestellt – ich kann selberetwas erkennen und kann es selberumsetzen – es wied kein blinderDogmenglaube erwartet:   Ich schätzeam Zazen die regelmäßige tägliche Übung– sie wirkt über die Jahre. Eine StundeGottesdienst am Sonntag reicht nicht aus,um ein tragfähiges Fundament zuschaffen, was auch in KrisensituationenBestand hat. Ich sehe im Zazen eine guteMöglichkeit für Menschen, eine spirituelleÜbung zu praktizieren – jenseits einer(engen) Religion – dass ich im Laufe derZeit den Wert der eigenen Tradition finde– ist auch gut.

  • 65

    A B C D E F G H I J

    m 7520JJa ka

    Ein stetes Sehnen und Ringen und einWissen, dass er nicht geteilt ist vonmir und dennoch die Freiheit lässt,ihn als Du anzusprechen. Einunvorstellbares Kraftpotential, dasich nicht fähig bin zu auszuschöpfen,es sei denn ich lasse ganz los, ich gebedie letzte Vorliebe auf.

    „Ich und der Vater sind eins.“ Jesus zeigtmir, dass auch ich als Gottessohnangenommen bin. Jesus ging den Wegdes Verzichts in die Ichlosigkeit hineinwie auch Buddha auf alles verzichtete.Jesus zeigt, dass die innere Wandlungjedem möglich ist, wenn er das Letzte, andem er sich hält, loslässt.

    Ich war der Kirche sehr nahe, entferntemich auf Jahrzehnte und jetzt bin ichmit ihr auf Distanz versöhnt. Ich fühlemich frei als Katholik am kirchlichenLeben teilzunehmen, wo es die Situationerfordert. Ich habe dank Zazen aufgehört die Kirche zu kritisieren oder garanzugreifen. Ich bin in religiösen Fragenoffen geworden und sehe in jederReligion Ansätze zur Wahrheit. Ich binaber auf Distanz zu Organisationen undInstitutionen, die die Wahrheit für sichpachten.

    Ich praktiziere mit der Sanbo KyodanLinie, in der Zazen möglich ist , ohneden Glauben oder die Religiöse Zugehörigkeit zu einer Religion undKonfession aufzugeben. Ich bin auchglücklich, dass wir in unserer Linienicht gezwungen sind, eine Robe zutragen und mit wenig Ritualenauskommen. So kann ich im gleichenKleid Zazen üben oder in die Kirchegehen. Ich kann mit der gleichenGesinnung Buddha verehren oderJesus Christus. Sie sind Brüder.

    Ein völlig neues Gottesverständnis, Überwindung meines Kinder-gottesbildes“. Gott ist mit demVerstand nicht zu fassen, von dahersind alle Bilder, Gottesbeweise, alletheologischen Modelle nurHilfskonstruktionen, die dasW li h i h f I h f hl

    Jesus hat diesen Urgrund in äußersttiefer Weise erfahren, er hat wohl vielZazen gemacht, auch wenn das in derBibel als „fasten und beten“ bezeichnetwird. Er repräsentiert diesen Urgrundals Christusbewusstsein. Ich setze dasmit tiefer Erleuchtung und Buddhanaturl i h S i A b i

    Die Amts-Kirche ist ein Machtapparat,der Religion instrumentalisiert umMacht zu erhalten und auszuüben.Durch die einseitige Theologisierung desReligion hat die Kirche ihre pastoraleKompetenz verloren. Diese wurde vonder Psychotherapie übernommen. Die

    i i ll K i d i h

    Zen hat über die Priester undOrdensleute, die nach dem 2.vatikanischen Konzil nach Japangegangen sind und heute in der 1.und 2 Generation als Lehrer wirkenmassiven Einfluss auf die InstitutionKirche, „der die Felle wegschwimmen“ Z h h id d di

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    m 50-20JJa ?

    Wesentliche nicht erfassen. Ich fühlemich von „Gott“ ergriffen. Für Gottkann ich jeden anderen Begriff setzen, Allah, Urgrund, letzteWirklichkeit,... Gott ist das Prinzip,das alles durchdringt. Gott ist ohneEigenschaften, weder gut noch böse,ohne jedes Attribut. „er ist“.

    gleich. Seine Aussagen über seineErfahrung könnten von einem Zen-Meister sein: z.B der Vater und ich sindeins, oder: ehe Abraham ward bin ich.

    spirituelle Kompetenz wird immer mehrvon der New-Age-Bewegung adaptiert.Die Kirche des Jesus-Christus brauchtdie Institution nicht, zumindest nicht inder bestehenden Weise. Dharma undSangha, eine Gemeinschaft, die auseinem spirituellen Suchen und Übenheraus entsteht, entspricht der vonJesus benannten Kirche.

    “. Zen hat entscheidend dieKontemplation im Christentumwiederbelebt. Die mir bekanntenKontemplationslehrer (ca. 30Personen) haben zum großen Teil ihreErfahrungen bei Zenlehrern gemacht,aber meist nicht den spirituellenTiefgang erreicht, den ich vonZenmeistern und -lehrern kenne(ca.20 Personen) Bezeichnend ist Br.D.S. (OSB), der als christlicher Mönchvon seinen Freunden gerne „Zenediktiner“ genannt wird. DiePraxis des Zazen , vor allem meineersten Sesshins haben mir ein tiefesVerständnis meiner eigenenchristlichen Religion vermittelt. Ichhabe plötzlich so vieles verstanden,die zeitlose Symbolhaftigkeit desbiblischen Geschehens, dieGleichnisse vom Reich Gottes, die „Bergpredigt“, das NT wurde einekonkrete Anleitung für mein Leben.

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    A B C D E F G H I J

    f 50-30JJa ev

    Eine Klärung der vagenVorstellungen von der Tatsache „Gott“, wobei ich immer mehr anfangenkonnte mit Begriffen wie „die großeKraft“ oder „ der Geist, aus dem wiralle sind“. Darüber hinaus hatte ichnie ein konkretes Gottesbild. Zazenhat mich allem näher gebracht undmir ein Grundverständnis dafür eröffnet, in welcher Beziehung allesmiteinander steht.

    Meine frühe Berührung mit derchristlichen Kirche hat die empfundeneIsolation eines Ich nicht aufheben können, und sie gab mir keinen Hinweis,wie auf eine „innere Stimme“ vertrautwerden kann. Erst durch die Übung desZazen erfuhr ich einerseits mehrSicherheit und Integration, Zutrauenund Mut in mein Menschsein, undandererseits machten mir Auflösungsprozesse und die Erfahrung derLeere keine Ängste mehr.

    f 50-20J u. M

    ehrN

    ein

    Ja, ka

    Eine Name wie einer der vielenFinger, die auf das Absolutehinweisen.

    Die Worte Christi als Weisheiten, die icherst durch Zazen neu und reicherverstehen kann.

    Ort der Gemeinschaft, zum Teil zudogmatisch, aber ein Ort reicherTradition und Kultur, zudem ein Ortvon Architektur, Bildender Kunst undherrlicher Musiktradition!!!!!!!!

    Zu Anfang meiner Zenpraxis erhoffteich mir eine Alternative zu den „beengenden Ideologien“ desChristentums, - das erste, was ichdurch Zen bemerkte, war, dass sichdieses Problem in Luft oder eher inNichts auflöste.

    k

    (

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    f 70-21J

    kann nicht ev ev

    Er ist nicht gegenständlich, SeinePerson. Er hat die Welt nicht „geschaffen“ im christlichen Sinn.

    Ich sehe Christus als eine Art Meister,nicht verschieden von uns Menschen.Kein besonderer „Sohn Gottes“.

    Ich bin noch Mitglied der evengelisch-lutherischen Kirche – aber nur auf demPapier. Ich besuche kaum Gottesdienste;wenn dann aus besonderem Anlass:Taufe, Konfirmation von Verwandten.

    Ich versuche esoterisch (durchMeditation), die Welt zu verstehen.Die esoterische Lehre der Kirche(Predigt, Bibel) hat mir nichtgeholfen.

    f 60-18J

    Ja /kann nicht beantworten

    ev

    Es gibt nur eine Wahrheit. Kann unsauf unterschiedliche Weise in denReligionen insbesondere denmystischen Wegen begegnen:Menschen bemühen sich um das Eine,das uns unbedingt angeht in Lebenund Tod.

    In „Jesus“ Christus verkörpert,inkarniert sich das Eine auf besondereWeise. Ich kann ohne Schwierigkeitensagen, Jesus war ein Bodhisattwa.Durch Zazen ist mir das Geheimnis derInkarnation als auch das der Eucharistiebzw. des Abendmahls erfahrbargeworden.

    Kirche als den Ort, Gott zu suchen, vonihm zu hören, Christentum zu leben,konnte ich nicht finden. Heute ist sie fürmich eine achtbare politische undsoziale Größe, die weithin den Bezug zurinneren Quelle verloren hat. Sie ist fürmich wie ein liebes Familienmitglied, zudem man voll Trauer den Bezugverloren hat. Ich wünschte, es gäbemehr Einfluss von Zazen in Kirche undChristentum. Durch Zazen bin ich aberoffen(er) geworden für die Menschen inder Kirche.

  • A B C D E F G H I J

    f 30-4J

    Nein

    Ja, ev

    Es hat mein Gottesbild von alten Zwängen befreit. Ich habe aufgrundmeiner sehr konservativen,christlichen Erziehung ein sehr engesund zwiegespaltenes Gottesbildentwickelt. Einerseits war er derLiebende, andererseits der alleskontrollierende Gott, der michbestraft, wenn ich auf dem falschenWeg wandele. Ein Gott, der alles siehtund in gut und böse aufteilt:Bewertung, Moral. Ich mache etwasfalsch, wenn ich an Gott zweifle undbin verloren, wenn ich nicht an ihnglaube. Ich muss andere Menschen zudiesem "gütigen" Gott führen, denn erist das einzige Heil für den Rest derWelt. Ich trage die Verantwortung,dass die Welt gerettet werden kann.In meiner Adoleszenz (ab20 Jahren)habe ich mich radikal von Gottverabschiedet. Ich kam sehr gut ohne

    Jesus Christus ist für mich als Menschgreifbarer geworden. Er ist für mich einWeiser unter anderen Weisen. Ich fühlemich ihm näher, weil ich begreife, dassGott sich auch in mir ausdrückt.

    Ich stehe der Kirche inzwischen offenergegenüber als noch vor 5 Jahren. Ichsehe, dass dies eine menschlicheInstitution ist, mit Stärken und Schwächen und dass es vor Allem dieMenschen sind, die die jeweilige Kircheprägen. Kirche, sowohl die katholischeals auch die evangelische kann für michein Ort sein, an dem ich Zazenpraktizieren kann, wie jeder andere Ortauch.

    Ich bin sehr dankbar für dieBereicherung durch Zazen. Bevor ichan den Kontemplationskursenteilnahm, habe ich überlegt, michdem Buddhismus anzuschließen, weilmich die Meditationspraxis von jeherfasziniert hat. Heute bin ich froh, inmeiner Religion geblieben zu sein,auch wenn ich mich nicht als Christinbezeichne, ist doch das Christentummeine spirituelle Heimat. Ich bindankbar dafür, dass über Zazen eineBefreiung stattgefunden hat, denndie Suche nach Spiritualität warimmer eine große Sehnsucht in mir,nur hat mich die Enge des gelebtenGlaubens für eine Zeit aus demChristentum heraus getrieben.Letztendlich hat mir Zazen einenlebendigeren und tieferen Zugang zumeinen eigenen spirituellen Wurzelnermöglicht.

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    verabschiedet. Ich kam sehr gut ohneeinen Gott aus,

    ermöglicht.

    f 50-2J

    Nein

    Ja, ev

    Es hat mein Gottesverständnisvertieft.

    Ich sehe ihn nicht mehr ausschließlichals historische Figur.

    Kurzfristig habe ich darübernachgedacht, der Kirche wiederbeizutreten. Ich habe den Gedankenallerdings vorerst wieder verworfen.

    m 50-13J 3M

    Ja ka

    Es hat mir geholfen, das Gebet nichtnur aktiv, als Gesprochenes, zuverstehen, sondern als Hören, mich öffnen und achtsam sein für die „Ansprache“ Gottes an mich. – Dabeihabe ich die Gnade der Dankbarkeitgeschenkt bekommen; die Gnade derÖffnung für die Gegenwart Gottes.

    Der Lithurgie der Gottesdienste, der ichlange ferngestanden habe, kann ichmich öffnen. – Manchmal habe ich dasGefühl, man kann das Wehen des hl.Geistes spüren.

    Vertiefung und Verwesentlichung.Das Geheimnis des Glaubens: “Durchden Tod wird Leben!“ „Wenn dasWeizenkorn nicht stirbt“...“, „Werdeselbst zu Brot und Wein...“ – wird mirgegenwärtig.

  • 74

    A B C D E F G H I J

    f 50-12JJa ka

    Es hilft mir, bei der Sucheweiterzugehen. Vertiefte meineSehnsucht, auch mich trotz allemgetragen zu fühlen.

    Dass er Mensch wurde berührt michzutiefst. Je älter ich werde, destowichtiger ist mir dieses Faktum, auchsein „SCHEITERN“ das dennoch keinScheitern ist.

    Ich bin noch Kirchenmitglied, finde dasauch richtig für mich, praktiziere jedochnicht in dem Maße, wie es wohl vonKirchenmitgliedern erwartet wird.Meine Bindung an die Kirche erkläre ichdurch die Begegnung mit Menschen, diemir gut waren, mich geprägt haben, diegeistig, intelektuell und spirituellwegweisend für mich sind und waren. –(Begegnung auch durch Bücher,Literatur, Seminare).

    siehe links.

    m 30-15JJa ka

    Es ist erfahrbar: Gott = Jahwe = „ichbin da“

    Leiden, Sterben, Auferstehung undLeben nach dem Tod wird erfahrbar alsetwas, in dem jeder Mensch Jesusnachfolgen kann.

    Kirche war und ist für mich „dieGemeinschaft der Gläubigen“. MeinVerständnis von Religion hat sich verändert und lässt sich beschreiben mitdem Bild eines Berges. Der Gipfel ist dieeine Wahrheit. Verschiedene Religionenweisen verschiedene Wege zum Gipfel,sind Wege und Mittel, um später vomGipfel zu erzählen, zu feiern und damitzu leben.

    Manche der Einflüsse von Zazenhaben sich bei mir vermischt mitEinflüssen von christlicher Mystikauf mein Christsein.

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    f 40-2J Ja ev

    es ist in mires darf seines lässt mich vertrauen

    “Guter Mensch“, der an der Weltscheitert, und sein Leben opfert, einVorbild, aber es gab vermutlich auchandere gute Menschen: Mohammed z. B.Dass er der Erlöser sei, kann ichangesichts der Geschichte desChristentums nicht sehen.

    Eine Institution mit lauter Tradition, dieTeil des Sozialstaates geworden ist, undtrotz allem von ihr auch für die Armengesorgt hat? [wird] .

    Mir hilft er gelassen zu werden,dankbar und auch genügsam zu sein.

    f 50-12JJa ev

    Es macht mich toleranter gegenüberanderen (z.B. mein Mann ist nichtMitglied einer Kirche). Ich versteheunter „Gott“ keine „Person“, nichtsvon mir Entferntes, sondern das „Leben“ selbst, oder „den Atem desLebens“. So wie Jesus gesagt hat „ichbin der Weg, die Wahrheit und dasLeben“

    Jesus ist mir Vorbild auf dem Weg. Zur Kirche habe ich ein distanziertesVerhältnis, obwohl ich früher imGottesdienst Orgel spielte. Ich singeimmernoch im Chor in der Kirche. Dabeibrauche ich nicht zu denken. „Gottesdienst“ ist für mich etwas Äußerliches, was unseren Lebensalltag schmücken kann.

    Zazen schafft mir Abstand zu alltäglichen Problemen und hilft mir dendesolaten Zustand unserer Erde zuertragen.

    m 50-5J

    Nein

    Ja, ka

    Es stellt sich für mich nicht die Fragenach Gott.

    Verständnis für Leiden Ein Benediktiner Kloster in BadWimpfen bietet mir zur Zeit dieGelegenheit zum Sitzen.

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    A B C D E F G H I J

    m 40-14JJa ka

    Früher war „Gott“ mehr eingedachter, vorgestellter Gott, der mirim Außen gegenüberstand. Heuteidentifiziere ich die Gottesidee mit derinneren Stille und dem lebendigenSein.

    Früher habe ich Christus als Gottangebetet. Heute: Jesus ist nicht der „einzige Sohn Gottes“ wie die Kirchebehauptet. Er war einer, der für das göttliche Sein völlig transparent war (wieandere auch). Er stellt am Kreuz hängend den Archetyp des Menschen dar.Er ist als göttliches Sein gegenwärtig.

    Die Teilnahme an der Liturgie hat jetztmehr meditativen Charakter, ich bin stärker präsent. Mit dem Glauben derKirche (z.B. Christus als Erlöser, der füruns gestorben ist) kann ich mich wenigidentifizieren. An die Präsenz des „Göttlichen“ in der Eucharistie glaube ichschon.

    Durch die Deutung derHeilsgeschichte als inneren Vorgang(„Tod und Auferstehung“, „Geburt desGöttlichen im Menschen“) habenchristliche Bilder und Aussagen einenneuen Sinn für mich bekommen.

    f 50-16J 4M

    Ja ka

    Fühle mich angenommen, nicht mehrauf mich allein gestellt, fühle dieKraft, Energie, die mich begleitet, führt, liebt, letztendes die ich bin.

    Mein Denken geht nicht wie früher soins Personale, mehr in Richtung fließender Energie, nicht personal bezogen,so ist Jesus mehr erlebbare Liebe fürmich.

    Eine weitere Einstellung, tolorantereSichtweise der Inner-KirchlichenStruktur -

    Erkenne, dass Angst lähmt und imChristentum viel Angst verbreitet wurde,je mehr Christen diese Angst verlieren,sprich, ihren Egoismus verlieren, daskleine „ich“ sterben lassen, umso „freier“kann Christsein gelebt werden, umso mehrkann Liebe, Energie positiv fließen.

    Für mich ist Gott nun nicht mehr einWesen das mir gegenüber ist.Irgendwo war der Glaube an einen „alten weißbärtigen Mann aus meiner

    Jesus Christus ist für mich Gottes Sohn,in dem Sinne, dass er uns vorgelebt hatwie wir uns als Söhne Gottes erfahren können. Er ist mir Hilfe auf meinem

    Ich bin Pfarrgemeinderatsvorsitzender und inder Kirche aktiv mitwirkend. Seit ich Zazen übe vermisse ich in der Kirche dieKontemplation. Es wird aus meiner Sicht zuviel der Schwerpunkt auf Aktionen gelegt

    Es weitet meine Sicht.

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    m 40-6J Ja ka

    gKindheit“ immer noch in mir, auchwenn es mir nicht so bewusst war.Nun ist es so, dass ich Gott im Grundnicht mehr beschreiben kann. Aufjeden Fall spüre ich es mehr in mirund in allem. Die Dualität hat aufgehört: Gott ist kein „Gegenüber“ mehr.

    spirituellen Weg. Allerdings kann ichviele Aussagen der Kirche bzgl. JesusChristus nicht mehr so nachvollziehenwie ich es früher konnte. Ich hinterfragesie mehr und hab dabei auf vieles nochkeine Antwort gefunden. Auf jeden Fallist Jesus der Ursprung meinesspirituellen Weges.

    viel der Schwerpunkt auf Aktionen gelegt.Den Menschen wird zu wenig ein innerer Weggelehrt. Dadurch sind dieGlaubenswahrheiten für die Menschen nurschwer innerlich zu erfahren. Die drei Säulenauf denen die Kirche ruht: Liturgie, Verkündigung des Glaubens (deuten des Lebens auseiner Transzendenzerfahrung), Caritas,werden dadurch zu sehr institutionalisiertund verlieren ihren inneren Wert.

    m 70-6J 10M

    kann nicht

    Ja, ev

    God’ is a term I can no longer use inany personal sense. I experience Godas omnipresent, having alwaysexisted. Like ‘mu’.

    Jes