a) die Verbreitung der Behauptung, dass...
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a) die Verbreitung der Behauptung, dass die
kommerzielle Nutzung der Grander-Technologie bzw des
Grander-Wassers an gewerblichen Betrug grenze, sowie
sinngemä gleichlautende Behauptungen zu unterlassen
und
b) diese Behauptung gegenübe den Lesern der
,,Neuen Luzerner Zeitung" binnen drei Monaten als
unrichtig zu widerrufen.
2. Das Mehrbegehren, die beklagte Partei sei
schuldig,
a) die Verbreitung der Behauptung, dass
- es sich bei der Grander-Technologie bzw dem
Grander-Wasser um einen aus dem Esoterik-Milieu
stammenden, parawissenschaftlichen Unfug handelt,
- deren kommerzielle Nutzung zumindest zur gesund- heitlichen Gefährdun leichtgläubige Menschen fiihre
und
- die Firma Grander den Autor eines kritischen
Artikels oder den Verein fü Konsumenteninformation in
einen langwierigen Prozess verwickelt habe, dies außer
dem zu einer Zeit, in der eine wissenschaftliche
Beweisftihrung unmaglich gewesen sei,
- sowie sinngemä gleichlautender Behauptungen zu
unterlassen;
b) diese Behauptungen gegenübe den Lesern der
Neuen Luzerner Zeitung als unrichtig zu widerrufen;
C) die klagende Partei zu ermachtigen, den dem
Unterlassungs- und Widerrufsbegehren stattgebenden Teil
d e s Urte i ls b innen 6 Monaten nach d e s s e n R e c h t s k r a f t
a u f Kos ten d e r b e k l a g t e n P a r t e i m i t Fe t td ruckŸbe r
s c h r i f t , Fettdruckumrahmung s o w i e f e t t und g e s p e r r t
g e s c h r i e b e n e n P r o z e s s p a r t e i e n i n N o r m a l l e t t e r n i m
r e d a k t i o n e l l e n T e i l e i n e r Samstag-Ausgabe d e s , ,Kurier"
v e r à ¶ f f e n t l i c h e zu l a s s e n , w i r d abgewiesen .
3 . Die k l agende P a r t e i ist s c h u l d i g , d e r b e k l a g t e n
P a r t e i b i n n e n 1 4 Tagen d i e m i t ? 7.620 ,73 ( h i e r i n
e n t h a l t e n 20 % st ? 809 ,15 und B a r a u s l a g e n ? 2 . 7 6 5 , 8 5 )
bes t immten P r o z e s s k o s t e n zu e r s e t z e n . "
D i e k l agende P a r t e i i s t s c h u l d i g , d e r b e k l a g t e n
P a r t e i b i n n e n 1 4 Tagen d i e m i t ? 1 . 0 5 4 , 7 1 ( h i e r i n
e n t h a l t e n 20% USt ? 153 ,17 und B a r a u s l a g e n ? 1 3 5 , 6 8 )
bes t immten Kosten d e s B e r u f u n g s v e r f a h r e n s zu e r s e t z e n .
Der Wert d e s Entscheidungsgegenstandes à ¼ b e r s t e i g
? 20.000 , - - .
D i e o r d e n t l i c h e R e v i s i o n i s t n i c h t z u l à ¤ s s i g
E n t s c h e i d u n g s g r à ¼ n d e
Die K l a g e r i n v e r t r e i b t P r o d u k t e und G e r à ¤ t e d i e
au f B a s i s d e s P r i n z i p s d e r , ,Wasserbelebung" nach Johann
Grander h e r g e s t e l l t werden. G e s t à ¼ t z au f  1330 ABGB
b e g e h r t s i e , den B e k l a g t e n s c h u l d i g zu e rkennen ,
1. d i e V e r b r e i t u n g d e r Behauptung zu u n t e r l a s s e n ,
d a s s
- es s i c h b e i d e r Grande r -Techno log ie bzw be im
Grander-Wasser um e i n e n a u s dem E s o t e r i k - M i l i e u
stammenden, p a r a w i s s e n s c h a f t l i c h e n Unfug h a n d e l t ,
- d e r e n kommerz i e l l e Nutzung a n g e w e r b l i c h e n
Betrug grenze, zumindest aber zur gesundheitlichen
Gefährdun leichtgläubige Menschen führ und
- die Firma Grander den Autor eines kritischen
Artikels oder den Verein fü Konsumenteninformation in
einen langwierigen Prozess verwickelt habe, dies außer
dem zu einer Zeit, in der eine wissenschaftliche
Beweisführun unmöglic gewesen sei,
- sowie sinngemä gleichlautender Behauptungen;
2. die oben unter 1. wiedergegebenen Behauptungen
gegenübe den Lesern der Zeitung Neue Luzerner Zeitung
als unrichtig zu widerrufen,
Kostenersatz und die Veröffentlichun des dem
Unterlassungs- und Widerrufsbegehren stattgebenden
Urteils in einer Samstag-Ausgabe des Kurier.
Sie brachte im Wesentlichen vor, der Beklagte habe
die inkriminierten Behauptungen im Rahmen eines
Artikels in der Neuen Luzerner Zeitung vom 28.06.2003,
der auch in anderen Schweizer Zeitungen veröffentlich
worden sei, sowie im Rahmen eines Internet-Kommentars
zumindest sinngernaà aufgestellt. Es handle sich um
Ÿble ehrenbeleidigende Nachrede. Die Behauptungen
seien unwahr und die dem Grander-Wasser zugeschriebenen
Wirkungen wurden tatsächlic eintreten. Dies sei dem
Beklagten auch bekannt. Als Vertreiber der Grander-Pro-
dukte sei die Klägeri von den Vorwürfe mit betroffen.
Der Beklagte bestritt die Aktivlegitimation der
Klägerin weil sich seine Kritik nicht gegen diese,
sondern allein gegen die dem Grander-Wasser
zugeschriebenen und bislang wissenschaftlich nicht
verifizierten Eigenschaften wende. Der Zeitungsartikel
stamme nicht vom Beklagten, er habe lediglich einem
Journalisten ein kurzes Telefoninterview gegeben und
den Artikel weder gegengelesen noch autorisiert. Die
Schweizer Zeitungen seien in Osterreich nicht im
gewöhnliche Verkauf erhältlic und würde nicht einmal
in der Nationalbibliothek aufliegen, sodass die Reich-
weite in Osterreich unter der Maßgeblichkeitsschwell
liege und somit das Begehren auf Urteilsveröffentli
chung in einer asterreichischen Zeitung zu weit gehe.
Im Ubrigen handle es sich um ŸberprŸfba Tatsachen bzw
wissenschaftliche Thesen, teils um zulässig Werturtei-
le. Er habe zumindest begründet wissenschaftliche
Anhaltspunkte um die von ihm verbreiteten Tatsachen fiir
wahr zu halten. Es sei bislang wissenschaftlich nicht
belegt, dass die im Zusammenhang mit Grander-Wasser
angepriesenen Erfolge tatsächlic eintreten. Grander-
Wasser habe vielmehr dieselben physikalischen Eigen-
schaften wie normales- Wasser. Der Beklagte habe
lediglich von seinem Recht auf freie Meinungsaußerun
Gebrauch gemacht. Durch die Behauptung, Grander-Wasser
bzw den Produkten käme wissenschaftlich nachweisbare
bzw nachgewiesene Wirkungen zu, durch Grander-Wasser
könnte Krankheiten geheilt werden und durch die
Berufung auf eine ,,Grander-Technologie" würde die
Konsumenten getauscht, was angesichts der Preise fü
einen Liter Grander-Wasser einen betrugsnahen
Tatbestand verwirkliche. Zum Teil unterstelle ihm die
Klage auch Aussagen, die er niemals getatigt habe. Die
Behauptung, einen langwierigen Prozess angestrengt zu
haben, beziehe sich nicht auf die Klagerin; eine solche
Aunerung sei auch keine Ehrenbeleidigung.
Mit dem angefochtenen Urteil gab das Erstgericht
dem Klagebegehren hinsichtlich der Unterlassung der
Verbreitung der Behauptung, dass die kommerzielle
Nutzung der Grander-Technologie bzw des Grander-Wassers
an gewerblichen Betrug grenze, zumindest aber zur
gesundheitlichen Gefahrdung leichtglaubiqer Menschen
führe sowie sinngemafi gleichlautender Behauptungen und
dem Widerrufsbegehren (eingeschränk auf den Betrugs-
vorwurf) statt und wies das Mehrbegehren einschließlic
des Ver6ffentlichungsbegehrens ab.
Dabei ging es von den auf den Seiten 8 bis 17 der
Urteilsausfertigung wiedergegebenen Feststellungen aus.
Danach sind Mitglieder der Familie Grander Gesell-
schafter und/oder Geschäftsführ der IPF Irnplosions
Photonenfeld Forschung .und Vertrieb GmbH, der Wasser-
therapiezentrum - Grander - GmbH und der INNUTEC
Innovative Umwelttechnologie GmbH. Grander-Wasser ist
ein Produkt des Johann Grander, der nach eigenen
Angaben die Anweisungen zur Entwicklung des Grander-
Wassers von Gott bekommen hat. Vor 30 Jahren sei ihm
Jesus Christus erschienen. Die Wasserbelebunqsgerate
enthielten Naturwasser. Dabei werde eine Verbindung
zwischen dem Wasser im Gerä und dem durch die
Leitungen flienenden Wasser hergestellt, ohne dass eine
Berührun stattfinde. Es erfolge eine ,,Informations-
Ãœbertragung von Wasser zu Wasser. Auch ein Glas
Grander-Wasser verandere normales Wasser in einem
daneben stehenden Glas so, dass es die Eigenschaften
von Grander-Wasser bekomme. Bei der Grander-"Wassserbe-
lebung" werde eine technische Methode angewendet.
Die Klagerin ist autorisierte Vertriebsfirma fü
die von der Firma IPF hergestellten Produkte und
Gerate, die auf Basis des Prinzips der ffWasserbelebung"
nach Johann Grander hergestellt werden. Im Zusammenhang
mit dem Vertrieb dieser Gerät verwendet die Klägeri
in Firmenprospekten den Begriff der ,,Grander-Technolo-
gie". Die Gerät werden sowohl in privaten Haushalten,
als auch in Unternehmen in die Wasserleitung eingebaut.
Der Vertrieb durch die Klägeri erfolgt ausschließlic
übe selbständig Handelsvertreter, wobei in Osterreich
etwa 60 damit befasst sind.
Im Rahmen eines am 28 .06 .2003 in der Neuen Luzer-
ner Zeitung veröffentlichte Artikels unter dem Titel
.Belebtes-Grander-Wasser: Heilmittel oder Humbug?"
wurde der Beklagte wie folgt zitiert:
,,Ich kann Ihnen versichern, dass es sich hiebei um
einen aus dem Esoterik-Milieu stammenden parawissen-
schaftlichen Unfuq handelt, dessen kommerzielle Nutzung
an gewerblichen Betrug grenzt". Dieser Artikel erschien
auch in den Zeitschriften Neue Berner Zeitung, Neue
Schwyzer Zeitung, Neue Oberwaldner Zeitung, Neue
Nidwalder Z e i t u n g und Neue Zuger Z e i t u n g . D i e AuBerung
d e s B e k l a g t e n e n t s t a m m t e inem dama l s i m I n t e r n e t
a b r u f b a r e n L e s e r b r i e f des B e k l a g t e n a n den K u r i e r a u s
dem J a h r 1 9 9 9 . I m J u n i 2003 f à ¼ h r t d e r B e k l a g t e m i t
Hans G r a b e r von d e r Neuen L u z e r n e r Z e i t u n g e i n T e l e f o n -
g e s p r à ¤ c zum Thema Grander-Wasser . Ob d e r B e k l a g t e
davon a u s g i n g , d a s I n t e r v i e w , d a s e r weder g e g e n g e l e s e n
noch a u t o r i s i e r t h a t und i n dem er a u c h d a s Z i t a t a u s
dem L e s e r b r i e f n i c h t w i e d e r h o l t h a t t e , werde a u c h i n
w e i t e r e n Schwe ize r Z e i t u n g e n e r s c h e i n e n und ob d i e s e
Z e i t u n g e n i n à – s t e r r e i c i m f r e i e n Verkauf e r h à ¤ l t l i c
s i n d , k o n n t e n i c h t f e s t g e s t e l l t werden . Diese Z e i t u n g e n
l i e g e n n i c h t i n d e r O s t e r r e i c h i s c h e n N a t i o n a l b i b l i o t h e k
a u f .
Am 21 .07 .2003 v e r f a s s t e d e r B e k l a g t e e i n e n I n t e r -
netkornmentar u n t e r dem T i t e l ,,Wunder o d e r Wucher? D i e
ganze Wahrhe i t à ¼ b e d a s Grander-Wasser . E i n B e i t r a g zum
Konsumentenschutz von E r i c h Eder", d e r a u s z u g s w e i s e w i e
f o l g t l a u t e t :
4. Wissen Studien
werden gernan Anwenderberichten gel inder t oder ga r geheilt". (Kurier, 17.10.1999). Durch die geschickt gewählt Formulierung "gemä Anwenderberichten" dürft eine rechtliche Vorgangsweise gegen derartige Behauptungen schwierig sein. Es bleibt der moralische Vorwurf, dass Menschen, die an gefährliche Erkrankungen wie etwa Borreliose oder Krebs leiden, möglicherweis leichtgläubi auf dr ingend notwendige medizinische Behandlung verzichten und auf die Wi rkung des "Wunderwassers" vertrauen. Derartige Falle sind belegt, etwa in einem Online-Forum fü Neurodermitis (siehe Links).
schaftlic he Trotz der von "esoterischen" Anbietern meist vermittelten Ablehnung der Naturwissenschaften werden auf der Website der Fa. Grander zwei wissenschaftliche Arbeiten zitiert:
eine Broschür von D1 Dr. Horst Felsch eine Diplomarbeit von Klaus Faißne (2000) an der TU Graz (Studium irregulare der Sozial und Wirtschaftswissenschaften)
Die Broschür von Dr. Felsch wurde nicht eingesehen, da Herr Horst Felsch im osterreichischen Gebrauchsmuster AT 141 U1 (bzw. in der EP 0712807, Familienmitglied) gemeinsam mit Herrn Grander als Erfinder genannt ist. Er ist daher nicht als "unabhängige technischer Gutachter" zu bewerten, als der er oft präsentier wird, da Eigeninteressen vertreten werden - oder zumindest eine Interessenkollision vorherrscht.
Die Diplomarbeit von Herrn Fainner wurde hingegen - soweit beurteilbar - ernsthaft durchgeführ und methodisch sauber dokumentiert. I m wesentlichen wurden von ihm zwei Aspekte untersucht:
physikalische Auswirkungen der 'Wasserbelebung" Zufriedenheitsberichte von Anwendern
Als (einziges) physikalisch messbares Ergebnis fand Fail3ner signifikante Unterschiede i n der Oberflächenspannung Die Oberflächenspannun von belebtem Wasser war bei allen Messungen geringer als die von unbelebtem Wasser und zwar in einem Ausrna von zehn bis siebzehn Prozent, Ein Ergebnis, das jeden Naturwissenschafter verblüffte auch wenn eine niedrige Oberflächenspannun
.seilt; von 14
ist, in bezug auf eine größe Zahl von Menschen gewerbsmäai ausübt ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten oder mi t Geldstrafe bis zu 180 Tagessätze zu bestrafen. [Anm. : Der Verkauf angeblich gesun dheitsfürdernde Substanzen ohne Wirkung ist von diesem Gesetz offenbar nicht betroffen. J
Was ist (gewerbsmäßige Betrug?
5 146 StGB. Betrug Wer mit dem Vorsatz, durch das Verhalten des Getäuschte sich oder einen Dritten unrechtmäß z u bereichern, jemanden durch Tauschung Ÿbe Tatsachen zu einer Handlung Duldung oder Unterlassung verleitet, die diesen oder einen anderen am Vermöge schädigt ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mi t Geldstrafe bis zu 360 Tagessätze zu bestrafen. [Anm.; Die Frage ist, ob Vorsatz und Täuschun im vorliegenden Fall vom Gericht anerkannt würde . I
5 147 (1) StGB. Schwerer Betrug Wer einen Betrug begeht, indem er zur Täuschun 1. eine falsche oder verfälscht Urkunde, falsche oder verfälscht Daten, ein anderes solches Beweismittel oder ein unrichtiges Meßgerà benützt [...I ist mi t Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen, (2) Ebenso ist zu bestrafen, wer einen Betrug mit einem 2000 Euro Übersteigende Schaden begeht. (3) Wer durch die Tat einen 40 000 Euro Übersteigende Schaden herbeiführt ist mi t Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen. [An m . : Aus wissenschaftlich er Sicht sind die Angaben der Diplomarbeit von Klaus Faißne hinsichtlich der Oberflächenspannun nunmehr "falsche Daten", vor Gericht wär dies aber vermutlich nicht ausreichend. ]
5 148 StGB. Gewerbsmäßig Betrug Wer einen Betrug gewerbsmäf3i begeht, ist mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fün Jahren, wer jedoch einen schweren Betrug in der Absicht begeht, sich durch dessen wiederkehrende Begehung eine for t laufende Einnahme zu verschaffen, ist mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen.
Wie kommt man zum "Ehrenzeichen fü Wissenschaft und Kunst"? Kann es aberkannt werden?
lohann Grander bekam am 21.9.2001 das
Seite 9 von 14
Österreichisch Ehrenkreuz fü Wissenschaft und Kunst verliehen. Was sind die rechtlichen Grundlagen einer derartigen Ordensverleihung?
BGBI.Nr. 96/1955 5 1. (2) Das Österreichisch Ehrenzeichen fü Wissenschaft und Kunst wird an Personen des In - und Auslandes verliehen, die sich durch besonders hochstehende schöpferisch Leistungen auf dem Gebiete der Wissenschaft oder der Kunst allgemeine Anerkennung und einen hervorragenden Namen erworben haben. (3) Gema 5 3 Abs. 1 des Bundesgesetzes vom 25. Mai 1955, BGBI, Nr. 96, übe die Schaffung eines Österreichische Ehrenzeichens fü Wissenschaft und Kunst und eines Österreichische Ehrenkreuzes fü Wissenschaft und Kunst ver leiht der Bundespräsiden das Ehrenzeichen und das Ehrenkreuz auf Vorschlag der Bundesregierung. Den Antrag auf Erstattung des Vorschlages stellt der Bundesminister fü Unterricht. [Anm. : Es gibt bei Ordensverleihungen, im Gegensatz zu wissenschaftlichen Preisen, offensichtlich keine Fachjury. Möglicherweis hat hier Granders "enge Freundschaft" (Kronberger) zum EU-Abgeordneten Hans Kronberger (FPO) und dessen Beziehungen zur damaligen blau- sch Warzen Bundesregierung eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Kronberger wird in den Medien regelmäß als "Ex-ORF- Mann ' I
präsentiert der nach "anfanglicher große Skepsis" inzwischen vom Grander- Wasser Überzeug ist. Tatsächlic ist das Grander- Wasser nicht das einzige "unerklärlich Phänomen" das von Kronberger systematisch geförder wird: Seit einiger Zeit bewirbt er in Zeitungen völli unkritisch die wundersamen "AquapoI1'- Trocknungsgeräte Als "Skeptiker" kann man Kronberger daher wohl nicht bezeichnen. }
5 8a. Werden späte Tatsachen bekannt, d ie e iner Verleihung entgegengestanden waren, oder setzt der oder die Beliehene nachträglic ein Verhalten, das einer Verleihung entgegenstünde so i s t das Ehrenzeichen bzw. das Ehrenkreuz fü Wissenschaft und Kunst abzuerkennen, [Anm, : Hier wär der Wortlaut der Begründun interessant, der mir nicht vorliegt, und ob er mit den nun vorliegenden Daten widerlegbar ist.]
Vom Tatbestand der "Kreditschadigung" und dem nicht erforderlichen Wahrheitsbeweis
Vor einigen Jahren wurde der Autor eines r kritischen Artikels Übe das Granderwasser in der Zeitschrift "Konsument" 9/93 des VKI (Verein fü Konsumenteninformation) von der Fa. Grander
wegen Kreditschadigung geklagt (wohlgemerkt der Autor persönlich nicht der VKI, der den Prozess schon aus finanziellen Gründe besser durchgestanden hatte). Nach einem langwierigen Prozess, in dem eine wissenschaftliche Beweisführun (mangels vorhandener Studien, das hat sich mittlerweile geändert siehe oben) nicht möglic war, gab es einen Vergleich Der J besagte Artikel wird heute anfragenden % Konsumenten vom VKI nicht zur Verfügun 1 gestellt (Widerruf in Konsument 10/99), . -^
L l
3 1330 ABGB. (1) Wenn jemandem durch Ehrenbeleidigung ein wirklicher Schade oder Entgang des Gewinnes verursacht worden ist, so ist er berechtigt, den Ersatz zu fordern. (2) Dies gilt auch, wenn jemand Tatsachen verbreitet, die den Kredit, den Erwerb oder das Fortkommen eines anderen gefährde und deren Unwahrheit e r kannte und kennen rnußte I n diesem Falle kann auch der Widerruf und die Veröffentlichun desselben verlangt werden. Fü eine nicht öffentlic vorgebrachte Mitteilung, deren Unwahrheit der Mitteilende nicht kennt, haftet er nicht, wenn er oder der Empfänge der Mitteilung an ihr ein berechtigtes Interesse hatte.
3 152 StGB. Kreditschädigun (1) Wer unricht ige Tatsachen behauptet und dadurch den Kredit, den Erwerb oder das berufliche Fortkommen eines anderen schädig oder gefährdet ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätze zu bestrafen. Die Freiheits- und die Geldstrafe könne auch nebeneinander verhäng werden, (2) Der Täte ist nur auf Verlangen des Verletzten zu verfolgen,
Geht diese Website ein rechtliches Risiko ein?
Genau genommen nicht. Hier präsentiert Daten wurden sorgfälti Überprü und mit den jeweiligen Oroginalquellen belegt. Eine Behauptung "unrichtiger Tatsachen" liegt hier nicht vor. Es handelt sich bei dieser Website darubere hinaus um eine (populär- wissenschaftliche Publikation im Rahmen der universitären wissenschaftlichen Forschung und Lehre, deren Freiheit durch den Artikel 17 der Österreichische Bundesverfassung geschütz ist. Verfassungsgesetze haben Vorrang vor allen anderen Gesetzen.
Der G e s c h à ¤ f t s f à ¼ h r d e r K l à ¤ g e r i kennt d i e
D a r s t e l l u n g e n d e s Johann Grande r z u r E n t s t e h u n ~ und
F u n k t i o n s w e i s e von Grander-Wasser. Fü i h n l i e g t d i e
, IGrander-Technologie\ \ i n d e r E r f i n d u n g o d e r Entdeckung
d e r t t In fo rmat ionsüber t ragung d u r c h Wasser von Johann
Grande r , i iber d e r e n n à ¤ h e r e F u n k t i o n i e r e n Johann
Grande r n i c h t s Weiteres a f f e n t l i c h bekannt g i b t und
a u c h d e r G e s c h à ¤ f t s f à ¼ h r d e r K l à ¤ g e r i n i c h t s weiß Er
is t von den Wirkungen d e s Grander-Wassers u b e r z e u ~ t . S e i n e r Meinung nach r e i c h t es a l l e r d i n g s n i c h t a u s , e i n
Glas o d e r e i n e F l a s c h e m i t Grander-Wasser zwecks
t t I n f o r m a t i o n s ~ b e r t r a g u n g " neben e i n e W a s s e r l e i t u n g zu
s t e l l e n , weil es d a b e i au f d i e verwendete Wassermenge
und d i e ttDimension\' d e r Z u s a m e n s e t z u n g d e s verwendeten
Grander-Wassers ankomme. En t sche idungen dar i iber t r i f f t
Johann Grander . I n einem Grander-Gerat um rund â 1 , 0 0 0 1 -- i s t
n i c h t d a s g l e i c h e Wasser e n t h a l t e n , wie i n e l n e r
F l a s c h e Grander-Wasser . Ein Kunde h a t d i e P lög l i chke i I
e i n Wasse rbe lebungsge rä nach Grander i n n e r h a l b von
d r e i Nonaten, b e i g r à ¶ à Ÿ e r I n d u s t r i e p r o j e k t e n b innen 6
b i s 12 Nonaten, ohne Angabe von Gründe b e i v o l l e r
K a u f p r e i s e r s t a t t u n g zurückzugeben D i e Anzahl d e r
Reklamat ionen l i e g t u n t e r e inem P r o z e n t .
Auf d e r I n t e r n e t s e i t e www.grander.com, d e r e n
Domaininhaber Johann Grander i s t , w i r d d a s V e r f a h r e n
d e r Grander-lrWasserbelebung\\ a l s l rTechnologie d e r
I n f o r m a t i o n s à ¼ b e r t r a g u n ( U b e r t r a g u n g von N a t u r i n -
und g e r i n g e r e n Schmerzen, sowie ge r inge rem Z a h n f l e i s c h -
b l u t e n b e i Zahnbehandlungen.
Es konn te n i c h t f e s t g e s t e l l t werden, ob d i e s e
p o s i t i v e n Veränderunge d u r c h d i e Grander -Gera te
b e w i r k t werden, ob d i e dem Grander-Wasser z u g e s c h r i e b e -
nen Wirkungen a u f e i n e n U n t e r s c h i e d zwischen Grander -
Wasser und normalem Wasser zur t ickzuführe s i n d und o b
Grander-Wasser K r a n k h e i t e n h e i l t . D i e Wirkung von
Grander-Wasser i m H i n b l i c k a u f d i e Veränderun d e r
chemischen , p h y s i k a l i s c h e n und m i k r o b i o l o g i s c h e n Eigen-
s c h a f t e n , d e r Ober f lachenspannung und d e r m e d i z i n i s c h e n
E i g e n s c h a f t e n kann w i s s e n s c h a f t l i c h j e d e n f a l l s d e r z e i t
n i c h t nachgewiesen werden.
Der B e k l a g t e e r k l a r t d i e p o s i t i v e n Anwenderbe-
r i c h t e m i t dem P lacebo-Ef fek t , wonach Glaube Berge
v e r s e t z e n kann. Es se i zu vermuten , d a s s v i e l e zuvor
kaum L e i t u n g s w a s s e r g e t r u n k e n h à ¤ t t e und nun m i t dem
Grander-Wasser p o s i t i v e E r fah rungen machen würden d a
m i n d e s t e n s zwei L i t e r Wasser p r o Tag d e r G e s u n d h e i t
j e d e n f a l l s z u t r à ¤ g l i c s e i e n . D i e m e i s t e n würde a u c h zu
v i e l Wasch- und S p Å ¸ l m i t t e verwenden und b e i d e r Anwen-
dung von Grander-Wasser s e h e n , d a s s a u c h w e n i g e r
gentige, was a u c h b e i ,,unbelebtem" Wasser f u n k t i o n i e r e n
würde
E i n e vom V K I 1993 b e i d e r L e b e n s m i t t e l v e r s u c h s a n -
s t a l t e i n g e r e i c h t e Probe Wasser m i t d e r Beze ichnung
,,UVO" e r g a b b e i d e r Untersuchung d e u t l i c h Ÿbe d e n
j e w e i l i g e n R i c h t w e r t e n d e s O s t e r r e i c h i s c h e n
Lebensmittelbuches liegende Werte. In einem Artikel der
Zeitschrift Konsument 9/93 wurde im Rahmen einer kriti-
schen Auseinandersetzung mit der ftWasserbelebung" nach
Grander berichtet, ,,in Flaschen abgefüllte Grander-
Wasser (Kostenpunkt 180 Schilling pro Liter), empfohlen
zur tägliche Einnahme," habe eine sehr starke Verun-
reinigung, nämlic 15.500 Keime in einem Milliliter
Flüssigkei im Gegensatz zu maximal 100 Keimen pro
Milliliter einwandfreiem Trinkwasser enthalten. Bereits
dama 1 s kosteten ,Belebungsgerä e" zwischen
ATS 14.000,-- und ATS 20.000,-- und wurden von der
AK-Konsumentenberatung als Placebo-Ef fe kt und
#?Verkauf sschmäh eingestuft.
Die Bundesanstalt fü Wassergüt kam 1993 bei
ihren Untersuchungen mittels Daphnientests bezuglich
der Wirkungsweise des von UVO zur Verfügun gestellten
Gerät ,tWasserbelebung 380" zum Ergebnis, eine entgif-
tende Wirkung des Geräte könn nicht nachgewiesen
werden.
1998 klagte die Klägeri den VKI gestutzt auf
 1330 ABGB wegen der Behauptung, bei der vom VKI
veranlassten Untersuchung des Grander-Wassers habe sich
herausgestellt, dass dieses stark mikrobiell belastet
sei, nicht den Hygienebestimmungen des Österreichische
Lebensmittelbuches fü Trinkwasser entspreche und
,todsicher" Störunge im Magen-Darmtrakt hervorrufen
würde Der Autor dieses Artikels wurde nicht mit
belangt. Nach zwei halbstundigen Verhandlungsterminen
weit überwiegen positiven Erfahrungen der Anwender
bestätigt wird auf einige österreichisch Untersuchun-
gen verwiesen; eine saubere Absicherung der Ergebnisse
(Reproduzierbarkeit) durch analoge Untersuchungen
anderer Institutionen fehle jedoch derzeit. Zwei
Wissenschafter des Potsdamer Max-Planck-Instituts kamen
im Juli 2003 zum Ergebnis, dass die von Faißne festge-
stellte Oberflächenveränderu des Wassers auf die
Verunreinigung durch den im Experiment verwendeten
Kunststoffschlauch und nicht auf die Wirkung des
Grander-Effekts zurŸckzuführ sei.
Mit einstweiliger Verfügun vom 02.10.2003 verbot
das Landgericht Münche I (einer nicht feststellbaren
beklagten Partei), im geschaftlichen Verkehr, fü das
Grander-Wasser und die ,,Grander-Technologie" mit dort
nähe bezeichneten Aussagen übe Heilwirkungen zu
werben.
Anlässlic der Studie des Max-Planck-Insitutes
rief etwa im November 2003 ein Redakteur der
Zeitschrift Konsument den Forschungsleiter von IPF an
und konfrontierte ihn mit dem Ergebnis der Studie. Der
Forschungsleiter räumt ein, dass ein Fehler passiert
sein könne Eine Stellungnahme der TU Graz zur Studie
des Max-Planck-Institutes steht noch aus. Die Firma IPF
empfahl der Klagerin aus Anlass der Potsdamer Studie zu
dem Ergebnis der Diplomarbeit Faißne keinerlei Angaben
in der offentlichkeit zu machen, bis der Widerspruch
zwischen den beiden wissenschaftlichen Arbeiten geklär
wäre Dem e n t s p r a c h d i e K l à ¤ g e r i n
Der m i t dem Verkauf von Grander-Wasserbelebungsge-
r a t e n b e f a s s t e Anton R i e d e r w a r b a l l e r d i n g s i n e i n e m
Anbot f à ¼ e i n e Grander-"Wasserbelebungsanlage\' noch i m
Dezember 2 0 0 3 m i t d e r A u s s a g e , d i e Auswi rkungen d e r
, ,Grander -Technolg ie" k à ¶ n n t e v o r allem Ÿbe d i e Mikro-
b i o l o g i e a n h a n d g e n o r m t e r V e r f a h r e n gemessen und s i c h t -
b a r gemach t werden . I m A p r i l 2004 t e i l t e P a u l F a l k e n -
b e r g , d e r fiir die K l a g e r i n G r a n d e r - G e r à ¤ t ve rmi t t e l t ,
M i c h a e l a H o l z l e i t n e r p e r E-Mail m i t , d a s s , , s i e" a u s
w i s s e n s c h a f t l i c h e r S i c h t wŸss ten d a s s d i e O b e r f l à ¤ c h e n
s p a n n u n g n a c h w e i s l i c h g e s e n k t würde w i e es i n d e r
D i p l o m a r b e i t f e s t g e s t e l l t worden s e i . F a i à Ÿ n e h a b e d a s
Wasser Ÿbe P l a s t i k s c h l à ¤ u c h f l i e à Ÿ e l a s s e n , womit d a s
M a x - P l a n c k - I n s t i t u t d i e s e Messung a l s u n g à ¼ l t i h a b e
e r k l à ¤ r e l a s s e n , w e i l Weichmacher i n P l a s t i k s c h l à ¤ u c h e
e i n e n E i n f l u s s a u f d ie O b e r f l à ¤ c h e n s p a n n u n h a b e n
k à ¶ n n t e n was ,,wir" a l s F o r m f e h l e r d e s S t u d e n t e n a k z e p -
t i e r t e n . E i g e n e Labormessungen würde j e d o c h d i e
Beobach tungen v i e l e r Anwender à ¼ b e E i n s p a r u n g e n b e i d e r
Chemie b e s t à ¤ t i g e n Der G e s c h à ¤ f t s f à ¼ h r der K l a g e r i n
h a t t e vom I n h a l t d i e s e s S c h r e i b e n s k e i n e K e n n t n i s .
Am 07 .O8.2005 wurde d e r z u m i n d e s t d r e i J a h r e a l t e
F i l m ,,Top S e c r e t Wasse r - Auf d e r S p u r e i n e s u n e r k l à ¤ r
l i c h e n Phanomens" i m S c h w e i z e r F e r n s e h e n a u s g e s t r a h l t .
Der T e x t s tammt von M a n f r e d C h r i s t . Der S p r e c h e r
e r k l à ¤ r i n d i e s e m F i lm, d a s s es s c h o n B e w e i s e f à ¼ d i e
Wirkungsweise des G r a n d e r - W a s s e r s g e b e , d i e von e i n e m
h 6 c h s t s e r i à ¶ s e I n s t i t u t , d e r t e c h n i s c h e n U n i v e r s i t à ¤
Graz stammten, wonach s i c h d i e Ober f lZchenspannung um
b i s zu 1 7 % r e d u z i e r e . Der G e s c h à ¤ f t s f à ¼ h r d e r K l a g e r i n
h a t t e k e i n e K e n n t n i s davon, d a s s d e r Text nach I n f r a g e -
s t e l l u n g d e r D i p l o m a r b e i t von F a i à Ÿ n e n i c h t g e à ¤ n d e r
worden war. Der Fi lm wurde n i c h t i m A u f t r a g d e r Kl2ge-
r i n h e r g e s t e l l t . S i e h a t a n d i e sem Film n i c h t n à ¤ h e
f e s t s t e l l b a r e Rech te , e r t e i l t e jedoch k e i n e Weisung,
d e n Fi lm n i c h t weiter a u s z u s t r a h l e n .
Der B e k l a g t e f à ¼ h r t s e l b s t e i n e k l e i n e , n i c h t
r e p r à ¤ s e n t a t i v ãDoppe lb l ind -S tud ie \ z u r Frage , ob
Grander-Wasser w e i c h e r und b e s s e r schmecke a l s n o r m a l e s
Wasser, d u r c h . Danach empfand e i n G r o b t e i l der
Versuchspersonen k e i n e n U n t e r s c h i e d , d e r Rest g l e i c h -
t e i l i g Grander- o d e r n o r m a l e s Wasser a l s b e s s e r . E i g e n e
weitere Nachforschungen nahm er n i c h t v o r . DarŸbe
h i n a u s i n f o r m i e r t e s i c h d e r B e k l a g t e zum Thema Grander -
Wasser d u r c h L i t e r a t u r , Werbebroschiiren und Z e i t u n g s a r -
t i k e l , wobei ihm auch d i e S t u d i e d e s Max-P lanck- Ins t i -
t u t e s bekann t wurde.
I n d e r Ausgabe d e s K u r i e r vom 07 .09 .2005 wurde
u n t e r d e r U b e r s c h r i f t , / S t r e i t um Wunderwasser u f e r t
aus" Ã ¼ b e G e r i c h t s v e r f a h r e n zum Thema Grander-Wasser ,
u n t e r anderem Ÿbe d e n g e g e n s t a n d l i c h e n P r o z e s s w i e
f o l g t b e r i c h t e t : ,,Das Z a u b e r k a s t l i s t vollkommen
wirkungs los" , m e i n t er ( g e m e i n t : E r i c h Ede r ) i m K u r i e r -
Gespräch Denn noch n i e s e i d a f à ¼ e i n w i s s e n s c h a f t l i -
c h e r Beweis e r b r a c h t worden. Morgen, Donne r s t ag , muss
Eder seine Aussage, die kommerzielle Nutzung Granders
grenze an Betrug, vor Gericht rechtfertigen."
Davon ausgehend bejahte das Erstgericht in recht-
licher Hinsicht die Aktivlegitimation der Klägerin Die
Anspruchsberechtigung nach  1330 Abs l und 2 ABGB
komme demjenigen zu, in dessen rechtlich geschützt
Sphare durch eine Außerun eingedrungen wurde. Dabei
seien auch juristische Personen hinsichtlich ihres
wirtschaftlichen Rufes geschützt Die Klägeri sei
durch die Außerunge des Beklagten auch betroffen, da
sie als Vertriebsfirma eine im Leserbrief angesprochene
kommerzielle Nutzerin und im Internet-Artikel des
Beklagten namentlich genannt sei. Die Aussage, bei der
,,Grander-Technologie" bzw beim Grander-Wasser handle es
sich um einen aus dem Esoterik-Milieu stammenden
parawissenschaftlichen Unfug sei jedoch keine Ehrenbe-
leidigung bzw falsche Tatsache iSd  1330 Abs 1 bzw
Abs 2 ABGB. Der Begriff ,,Esoterik" sei unter anderem
eine Sammelbezeichnung fŸ okkulte Lehren. Unter Okkul-
tismus seien Praktiken zu verstehen, die in der heuti-
gen wissenschaftlichen Systematik nicht einzugliedernde
Tatsachen der Natur oder des menschlichen Geistes
betreffen. Diese okkulten Erscheinungen versuche man
teilweise mit wissenschaftlichen Methoden zu erforschen
(Parapsychologie). Da das von der Klägeri behauptete
Phänome des Grander-Wassers bzw die ,,Grander-Technolo-
gie" durch die heute zur Verfügun stehenden techni-
schen Mitteln wissenschaftlich nicht nachweisbar und
daher in die heutige wissenschaftliche Systematik nicht
einzugliedern sei, sei die Behauptung, dass diese
Technologie aus dem Esoterik-Milieu stamme, aus heuti-
ger Sicht keine falsche Tatsache im Sinne des 5 1330
Abs 2 ABGB. Die Behauptung, etwas sei parawissenschaft-
licher Unfug (Unsinn) sei keine Tatsachenbehauptung,
sondern ein Werturteil, welches sich - anders als
Tatsachenbehauptungen - als rein subjektive Aussagen
der objektiven UberprŸfbarkei entziehe. Die
Behauptung, die kommerzielle Nutzung der ,,Grander-Tech-
nologie" bzw des Grander-Wassers grenze an Betrug,
führ aber zumindest zur gesundheitlichen Gefährdun
leichtgläubige Menschen habe der Beklagte in dieser
Form nicht aufgestellt, er habe aber zumindest sinnge-
mä einen solchen Vorwurf erhoben. Die Personenwürd
des Betroffenen sei auch dann verletzt, wenn dieser in
die Näh krimineller Machenschaften gestellt werde.
Auch bloß Verdgchtigungen gälte als Tatsachenmittei-
lungen. Dass der inkriminierte Vorwurf in Vermutungs-
form geäuher werde, -könn an der grundsätzliche
Haftung des Täter nichts ändern Die Formulierung, die
kommerzielle Nutzung des Grander-Wassers grenze an
gewerblichen Betrug, stelle die Klägeri in die Näh
krimineller Machenschaften und sei daher eine Ehrenbe-
leidigung. Die Formulierungen im Internet-Kommentar des
Beklagten seien dem Betrugsvorwurf im Leserbrief
sinnähnlich Es werde darin auch sinngemai3 der Vorwurf
einer Gesundheitsgefährdun durch die Klagerin erhoben.
D e r B e k l a g t e habe d e r K l z g e r i n jedoch k e i n e n V o r s a t z
e i n e s m6gl ichen B e t r u g e s nachweisen können w e i l d e r
G e s c h à ¤ f t s f i i h r e d e r K l à ¤ g e r i k e i n e K e n n t n i s davon
g e h a b t habe , d a s s d e r Tex t d e s nach I n - F r a g e - S t e l l u n g
der D i p l o m a r b e i t von Klaus F a i h n e r am 07 .00 .2005 ausge -
s t r a h l t e n Fi lms n i c h t ge i i nde r t wurde. Es s e i a u c h o f f e n
g e b l i e b e n , i n w e l c h e r Weise d i e K l à ¤ g e r i a u f d e n T e x t
d e s F i l m s o d e r d e s s e n A u s s t r a h l u n g h à ¤ t t E i n f l u s s
nehmen können Auch von d e r E-Mail d e s P a u l F a l k e n b e r g
von A p r i l 2004 habe der G e s c h a f t s f à ¼ h r e d e r K l g g e r i n
k e i n e Kenn tn i s g e h a b t . Es l a s s e s i c h auch s o n s t k e i n e
i n h a l t l i c h e Zurechnung a n d i e K l 3 g e r i n a u s dem Sachve r -
h a l t a b l e i t e n . Dass d i e Konsumenten i n U n k e n n t n i s d e r
Umständ h i n t e r dem B e g r i f f , ,Grander-Technologie ' ' s e l e n
und a n d e r n f a l l s k e i n e Grander -Produkte e i n s e t z e n
wurden, beg ründ e b e n f a l l s k e i n e d e r K l i i ge r in
z u z u s c h r e i b e n d e n Be t rugshand lungen o d e r b e t r u g s à ¤ h n l i c h
Handlungen, w e i l d i e s e e i n e v o r s a t z l i c h e Täuschun à ¼ b e
d l e Umständ h i n t e r dem B e g r i f f , ,Grander-Technologie ' '
mi t te l s Handlung, Duldung o d e r U n t e r l a s s u n g d u r c h i h r e
H a n d l u n g s b e v o l l m à ¤ c h t i g t e v o r a u s s e t z t e n o d e r i h r s o n s t
zuzu rechnen waren . I m Ubrigen habe der B e k l a g t e den
Beweis e i n e r s o l c h e n Täuschung welche i m H i n b l i c k a u f
d i e z i t i e r t e Medien- und I n t e r n e t b e r i c h t e r s t a t t u n g zum
Wesen d e r Grander -Technologie auch z w e i f e l h a f t e r s c h e i -
ne , und d e r e n K a u s a l i t à ¤ n i c h t a n g e t r e t e n . Der Umstand,
d a s s e t w a s t e u e r v e r k a u f t werde, was a u c h um w e n i g e r
Geld d i e g l e i c h e Wirkung e r z i e l e n könne r à ¼ c k e i n e
solche kommerzielle Tatigkeit weder in abstracto, noch
in concreto in Betrugsnähe Die Behauptungl die Klage-
rin selbst kündig ihre Produkte mit wissenschaftlich
nachweisbaren Wirkungen und der Behauptungl mit
Grander-Wasser k6nnten Krankheiten behandelt werden,
an, sei nicht erwiesen. Es sei dem Beklagten daher im
Ergebnis nicht gelungen, die Richtigkeit seines
Betrugsvorwurfes darzulegen. Eine Ehrenbeleidigung, die
- wie hier - eine Tatsachenbehauptung enthaltel erfulle
in der Regel auch den Tatbestand des  1330 Abs 2 Satz
2 oder 3 ABGB. Der Angriff auf die absoluten Rechte der
Ehre und des Rufes einer Person sei fü sich noch nicht
rechtswidrigl doch bilde schon der Eingriff in absolute
Rechte ein Indiz fur die Rechtswidrigkeit. Dies könn
jedoch nur aufgrund einer umfassenden Interessenabwä
gung beurteilt werden. Den Interessen am gefährdete
Gut mussten auch stets die Interessen des Handelnden
und die der Allgemeinheit gegenübe gestellt werden. Es
komme auch auf die Art des eingeschränkte Rechts, die
Schwere des Eingriffs; die Verhältnismäßigk zum
verfolgten Rechtl den Grad der Schutzwtirciigkeit dieses
Interesses aber auch auf den Zweck der Meinungs8ußerun
an. Diese Kriterien seien bei der Abgrenzung zwischen
ehrenbeleidigender Rufschädigun einerseits und zuläs
siger Kritik und Werturteil andererseits maßgeblich
Die wissenschaftlichen Anhaltspunkte, um die vom
Beklagten im Interesse der Allgemeinheit verbreiteten
Tatsachen, nämlic seine D.oppelb1ind-Versuche und die
Studie des Max-Planck-Institutes reichten fü den
erhobenen Vorwurf nicht aus. Auch das Recht der freien
Meinungsaufierung gebe noch nicht das Recht, in die Ehre
oder in den wirtschaftlichen Ruf eines anderen einzu-
greifen. Das Recht auf freie Meinungsäußeru finde in
der Interessenabwägun gegenober der ehrenbeleidigenden
Rufschädiqun seine Grenze in einer unwahren Tatsachen-
behauptunq. Eine solche werde nicht unter Berufung auf
das Grundrecht der Meinungsfreiheit gestattet. Mangels
Erbringung des Wahrheitsbeweises durch den Beklagten
sei von der Unwahrheit der hier geprüfte Außerunge
auszugehen. Ein berechtigtes Interesse an den Gffentli-
chen Mitteilungen sei jedenfalls hinsichtlich der
Klägeri zu verneinen. Dem Unterlassungsbegehren sei
daher in diesem Punkt stattzugeben. Hingegen seien die
Kommentare des Beklagten zur langwierigen Prozessfüh
rung gegen den Autor eines kritischen Artikels zwar
unwahr, aber weder ehrenbeleidigend, noch kreditschädi
gend. Betreffend eine Prozessführun gegen den VKX habe
die Klägeri eine gleichlautende Außerun nicht einmal
behauptet.
Zum fü das Widerrufsbegehren erforderlichen
Verschulden führt das Erstgericht aus, dass das
Beweisverfahren gute Grunde, den Betrugs- und Gefähr
dungsvorwurf fiir wahr (und nicht bloà fü m6qlich) zu
halten, nicht ergeben habe. Besonders fundierte Quellen
oder Kenntnisse des Beklagten hatten sich nicht ermit-
teln lassen. Die Klagerin begehre den Widerruf
a u s s c h l i e à Ÿ l ~ c gegenübe den L e s e r n d e r Neuen L u z e r n e r
Z e i t u n g , welchen gegenübe d e r Vorwurf d e r G e s u n d h e i t s -
g e f à ¤ h r d u n d u r c h d i e K l a g e r i n n i c h t e r h o b e n worden seil
w e s h a l b i n d iesem T e i l b e r e i c h j e d e n f a l l s m i t e i n e r
Abweisung vorzugehen gewesen se i , wahrend d i e Veröf
f e n t l i c h u n g d e s W i d e r r u f s t e n o r s i m K u r i e r a n g e s t r e b t
we rde . D i e Behauptungen d e s B e k l a g t e n s e i e n e inem
unbes t immten P e r s o n e n k r e i s ( K u r i e r I Neue L u z e r n e r
Z e i t u n g und I n t e r n e t ) z u r K e n n t n i s g e l a n g t . D i e Kläge
r i n habe d a h e r a n s i c h Anspruch a u f e i n e n à ¶ f f e n t l i c h e
W i d e r r u f ( V e r e f f e n t l i c h u n g d e s W i d e r r u f s ) . Werde j edoch
d i e V e r à ¶ f f e n t l i c h u n d e s W i d e r r u f s a n g e s t r e b t , habe d e r
K l a g e r i n s e inem A n t r a g anzugeben , m i t w e l c h e r P u b l i k a -
t i o n d i e damals a n g e s p r o c h e n e à – f f e n t l i c h k e i vom Wider-
r u f angemessen i n K e n n t n i s zu s e t z e n wäre M i t e i n e r
V e r à ¶ f f e n t l i c h u n i m K u r i e r wurden d i e Leser d e r Neuen
L u z e r n e r Z e i t u n g , denen gegenübe d e r Wide r ru f e r f o l g e n
s o l l e I n i c h t angemessen a u f g e k l à ¤ r t E i n a u f P u b l i k a t i o n
i m K u r i e r g e r i c h t e t e r à ¶ f f e n t l i c h e Wide r ru f wär d a h e r
s c h o n d e s h a l b abzuwe i sen . E i n e Kennt l ichmachung d e r
V e r u r t e i l u n g zum Wider ruf s e i da r t i be r h i n a u s o h n e d i e s
n i c h t g e b o t e n . E s s e i d e r K l a g e r i n s o m i t a l l e i n e d e r
W i d e r r u f d e r i n d e r Neuen L u z e r n e r Z e i t u n g p u b l i z i e r t e n
Aufierungl s o w e i t s i e zu u n t e r l a s s e n i s t , gegenübe dem
L e s e r k r e i s d e r Neuen L u z e r n e r Z e i t u n g z u z u s p r e c h e n .
5 1330 ABGB gewähr k e i n e n Anspruch a u f Urteils-
v e r à ¶ f f e n t l i c h ~ n g w e s h a l b d i e s e r A n s p r u c h s t e i l j eden -
f a l l s abzuwe i sen se i .
Gegen den klagsstattgebenden Teil des anqefochte-
nen Urteils wendet sich die Berufung des Beklagten
wegen unvollständige Tatsachenfeststellunq und unrich-
tiger rechtlicher Beurteilung mit dem Antrag auf
Abänderun des angefochtenen Urteils im Sinne einer
gänzliche Klagsabweisung, hilfsweise mit einem Aufhe-
bunqsantrag.
Gegen den klagsabweisenden Teil des angefochtenen
Urteils wendet sich die Berufung der Klägeri wegen
unrichtiger rechtlicher Beurteilung und unvollständige
Sachverhaltsfeststellung sowie im Kostenpunkt mit dem
Antrag auf Abänderun des angefochtenen Urteils im
Sinne einer gänzliche Klagsstattgebung, hilfsweise mit
einem Aufhebungsantrag.
Beide Parteien beantragen, jeweils der Berufung
des Gegners keine Folqe zu geben.
Zur Berufunq des Beklaqten, die teilweise berech-
tiqt ist:
Unter dem Berufungsqrund der ,,unvollständiqe
Tatsachenfeststellung infolge unrichtiger rechtlicher
Beurteilung" begehrt der Beklagte erganzend
- die Feststellung auch der Punkte 1. und 2. des
von ihm verfassten Internet-Kommentars Beil ./AI
- weitere Feststellungen zu Werbeaussaqen der
Website www.qrander.com, des Grander-Journals I11 und
der llWasserbelebung nach Johann Grander", worin behaup-
tet werdeI die Auswirkungen der ,lGrander-Technologie'\
seien anhand genormter wissenschaftlicher Untersu-
chungsmethoden übe die Mikrobiologie nachweisbar, und
von einer ,,Original Grander Technologie" gesprochen
werde. Wesentlich sei auch,
- dass die Installationskosten fü das Grander-Ge-
rä nicht rückerstatte würden
- Johann Grander behaupte, dass sich das in den
Grander-Apparat hineinfliehende Wasser von dem Wasser,
das herauskomme, darin unterscheide, dass es besser
sei, das verändert Wasser bewirke, dass es den Leuten
besser gehe,
- dem Beklagten bekannt gewesen sei, dass die
Grander-Leute damit geworben hatten, dass den Grander-
Produkten eine wissenschaftlich nachweisbare Wirkung
inne wohne, sowie
- die Feststellung des Jahresumsatzes der Klagerin
im Jahr 1993 mit ATS 40 Mio, Tendenz steigend.
Die erganzend begehrten Feststellungen sind nicht
entscheidungswesentlich, wie im Folgenden noch darzule-
gen sein wird.
Im Rahmen seiner Rechtsrüg bekampft der Beklagte
die Aktivlegitimation der Klagerin, weil mit der
kommerziellen Nutzung von Grander-Wasser eine anonymes
Kollektiv befasst sei und er in seinen Rußerunge
keinen Bezug zur Klägeri hergestellt habe.
Diese Argumentation Ÿberzeug nicht.
Beeinträchtig im Sinne des  1330 Abs 1 und/oder
2 ABGB ist, wer von der Ehrenbeleidigung/der
R u f s c h a d i g u n g a l s P e r s o n b e t r o f f e n i s t . Der B e t r o f f e n e
muss n i c h t n a m e n t l i c h g e n a n n t s e i n . E s g e n à ¼ g t d a s s
s i c h a u s dem Zusammenhang d e r Außerunge e r g i b t , wer
g e m e i n t i s t . E n t s c h e i d e n d i s t d i e I d e n t i f i z i e r b a r k e i t
d e s E i n z e l n e n . Es qenŸg t d a s s d e r e i n z e l n e B e t r o f f e n e
f Å ¸ e i n e n k l e i n e r e n P e r s o n e n k r e i s e r k e n n b a r i s t . B e i
der B e l e i d i g u n g e i n e s anonymen K o l l e k t i v s i s t d e s s e n
Å ¸ b e r s c h a u b a r k e i von B e d e u t u n g , w e i l d i e p e r s à ¶ n l i c h
B e t r o f f e n h e i t des E i n z e l n e n von d e r Z a h l d e r A n g e h à ¶ r i
g e n d e s K o l l e k t i v s a b h à ¤ n g ( v g l h i e z u R e i s c h a u e r i n
Rummel3 Â 1 3 3 0 ABGB Rz 2 3 e m w N ) . Der i n k r i m i n i e r t e
Vorwurf w e n d e t s i c h h i e r g e g e n j e n e , d i e m i t d e r
k o m m e r z i e l l e n Nutzung der , ,Grander -Technolog ie" bzw des
G r a n d e r - W a s s e r s b e f a s s t s i n d , wobe i e r k e n n b a r n i c h t d i e
Anwender ( a u c h wenn es s i c h d a b e i um k o m m e r z i e l l e
Unternehmungen h a n d e l n mag) g e m e i n t s i n d . Die K l à ¤ g e r i
i s t a l s a u t o r i s i e r t e V e r t r i e b s f i r m a f Å ¸ G r a n d e r - P r o -
d u k t e und Gerät von d e r i n k r i m i n i e r t e n A u à Ÿ e r u n
b e t r o f f e n . I h r kommt i m Rahmen d e s V e r t r i e b s s y s t e m s
e i n e z e n t r a l e R o l l e zu und s i e i s t a l s B e t r o f f e n e
j e d e n f a l l s f Å ¸ i h r e n g e s a m t e n K u n d e n k r e i s e r k e n n b a r .
I h r e A k t i v l e g i t i m a t i o n is t d a h e r zu b e j a h e n .
E n t g e g e n d e r A u f f a s s u n g der B e r u f u n g k o n n t e d e r
B e k l a g t e j e d o c h d e n W a h r h e i t s b e w e i s h i n s i c h t l i c h d e s
B e t r u g s v o r w u r f e s n i c h t e r b r i n g e n . S e l b s t u n t e r E i n b e -
Z iehung d e r u n t e r www.grander.com a b r u f b a r e n Homepage
( B e i l . / 1 0 ) m i t d e r A u s s a g e ,,Die Auswi rkungen d e r
G r a n d e r B - T e c h n o l o g i e s i n d anhand g e n o r m t e r
w i s s e n s c h a f t l i c h e r Untersuchungsrnethoden Ÿbe d i e
M i k r o b i o l o g i e nachweisbar" i s t d i e R i c h t i g k e i t d e s
T a t s a c h e n k e r n s d e r Behauptung noch n i c h t e r w i e s e n .
N i c h t j e d e o b j e k t i v u n r i c h t i g e und z u r I r r e f Å ¸ h r u n
g e e i g n e t e Werbeaussage b e g r à ¼ n d e b e r e i t s e i n e n B e t r u g s -
v e r d a c h t , w e i l der T a t b e s t a n d d e s B e t r u g e s i m S i n n e d e s
 146 StGB j e d e n f a l l s B e r e i c h e r u n g s v o r s a t z u m f a s s t .
Dies i s t a u c h dem Bek lag ten d u r c h a u s bewuss t ( B e i l . /A
Punkt 7 . , ,Rech t l i che Aspekte . . . Anm: d i e F r a g e i s t , o b
V o r s a t z und Täuschun i m v o r l i e g e n d e n F a l l vom G e r i c h t
a n e r k a n n t würden . " ) E s mag zwar f à ¼ den K a u f e n t s c h l u s s
der Kunden d u r c h a u s m i t e n t s c h e i d e n d s e i n , wenn von d e r
w i s s e n s c h a f t l i c h e n Nachwe i sba rke i t d e r a n g e p r i e s e n e n
Auswirkungen d i e Rede i s t , l a s s t a b e r noch n i c h t a u f
v o r s à ¤ t z l i c h e Handeln i m S i n n e d e s S t r a f t a t b e s t a n d e s
s c h l i e o e n , zurnal den Kunden e i n zumindes t d r e i m o n a t i g e s
Rückgaberech ohne Angabe von GrŸnde e i n g e r a u m t w i r d .
Dass d e n Kunden d i e I n s t a l l a t i o n s k o s t e n n i c h t e r s e t z t
werden, i s t k e i n I n d i z fŸ B e r e i c h e r u n g s v o r s a t z , w e i l
n i c h t e r s i c h t l i c h i s t , ' i n w i e w e i t d i e K l a g e r i n o d e r d i e
,,Firma Grander" a n den I n s t a l l a t i o n s k o s t e n v e r d i e n e n
würde
Auch d i e Verwendung d e s B e g r i f f s d e r , ,Grander-
Techno log ie" t r à ¤ g den Be t rugsvorwur f n i c h t . Der
B e k l a g t e g e h t h i e r nämlic von e inem Ÿberau e i n g e -
s c h r à ¤ n k t e T e c h n o l o g i e b e g r i f f a u s . T e c h n o l o g i e i s t 1t
Duden, Fremdwörterbuch ,,l. (ohne P l u r a l ) W i s s e n s c h a f t
von d e r Umwandlung von R o h s t o f f e n i n F e r t i g p r o d u k t e
( V e r f a h r e n s k u n d e ) . 2 . Methodik und Ver fah ren i n e inem
bes t immten F o r s c h u n g s g e b i e t (zB Raumfahr t ) . 3 . Gesamt-
h e i t d e r zu Gewinnung und B e a r b e i t u n g o d e r Verformung
von S t o f f e n n à ¶ t i g e P r o z e s s e . 4 . = Technik ." I m S i n n e
d e r u n t e r 3 . ~ e n a n n t e n Bedeutung, nämlic d e r G e s a m t -
h e i t d e r zur Gewinnung und B e a r b e i t u n g o d e r Verformung
von S t o f f e n n à ¶ t i g e P r o z e s s e vermag d i e Verwendung d e s
B e g r i f f e s d e r , ,Grander-Technologie" n i c h t zu e i n e r
( v o r s à ¤ t z l i c h e n Täuschun d e r Kunden zu f à ¼ h r e n
A l s b e r e c h t i g t erweist s i c h d i e Berufung d e s
K l à ¤ g e r jedoch h i n s i c h t l i c h d e r V e r b r e i t u n g d e r Behaup-
t u n g , d a s s d i e kommerz ie l le Nutzung d e r , ,Grander-Tech-
n o l o g i e " bzw d e s Grander-Wassers zumindest z u r gesund-
h e i t l i c h e n Gefährdun l e i c h t g l à ¤ u b i g e Menschen f à ¼ h r e
sowie sinngemä g l e i c h l a u t e n d e r Behauptungen.
Wie d a s E r s t g e r i c h t z u n à ¤ c h s z u t r e f f e n d f e s t g e -
s t e l l t und e r k a n n t h a t , h a t d e r B e k l a g t e e i n e Behaup-
t u n g i n d i e s e r Form n i e m a l s v e r b r e i t e t , Die
e n t s c h e i d e n d e Passage s e i n e s In t e rne tkommenta r s ( i m
A n s c h l u s s an d i e D a r s t e l l u n g von Anwenderbe r i ch t en ,
wonach e i n e Re ihe von K r a n k h e i t e n d u r c h d i e Verwendung
von Grander-Wasser g e l i n d e r t o d e r g a r g e h e i l t würden
l a u t e t : ,,Durch d i e g e s c h i c k t gewähl t Fo rmul i e rung
,,gemä Anwenderber ich ten" dŸr t e e i n e r e c h t l i c h e
Vorgangsweise gegen d e r a r t i g e Behauptungen s c h w i e r i g
s e i n . E s b l e i b t d e r m o r a l i s c h e Vorwurf, d a s s Menschen,
d i e a n g e f à ¤ h r l i c h e Erkrankungen w i e e twa B o r r e l i o s e
o d e r Krebs l e i d e n , m à ¶ q l i c h e r w e i s l e i c h t g l à ¤ u b i a u f
d r i n g e n d notwendige m e d i z i n i s c h e Behandlung v e r z i c h t e n
und a u f d i e Wirkung des llWunderwassers" v e r t r a u e n .
D e r a r t i g e F Ã ¤ l l s i n d b e l e g t , e twa i n e inem Online-Forum
fŸ N e u r o d e r m i t i s ( s i e h e L i n k s ) . " D i e s o l c h e r a r t
t a t s à ¤ c h l i c v e r b r e i t e t e Behauptung u n t e r s c h e i d e t s i c h
doch maßgeb l i c von d e r Fo rmul i e rung l a u t
Klagebegehren , w e i l d e r B e k l a g t e h i e r i n Abgrenzung zum
a n d e r n o r t s e r h o b e n e n Bet rugsvorwurf s e h r d e u t l i c h n u r
von e inem , ,mora l i s chen Vorwurf" s p r i c h t , d e r s a c h l i c h
b e g r à ¼ n d e ist und dem n i c h t s B e l e i d i g e n d e s a n h a f t e t .
I n w i e w e i t d i e à ¼ b r i g e vom Bek lag ten a l s f e h l e n d
g e r à ¼ g t e F e s t s t e l l u n g e n zu e i n e r ande ren r e c h t l i c h e n
B e u r t e i l u n g f i i h ren kann ten , is t n i c h t e r s i c h t l i c h .
Der Berufung d e s Bek lag ten war d a h e r tei lweise
Folge zu geben.
Zur Berufung d e r K l a g e r i n , d i e n u r i m Kos t enpunk t
im E r g e b n i s t e i lweise b e r e c h t i q t i s t :
U n t e r Bezugnahme a u f d i e Wikipedia entnommenen
D e f i n i t i o n e n von E s o t e T i k und Okku l t i smus m e i n t d i e
K l a g e r i n zusammengefass t , d a s ( d e r z e i t i g e ) F e h l e n
w i s s e n s c h a f t l i c h e r E r k l s r b a r k e i t r e i c h e f à ¼ e i n e Zuord-
nung d e r , ,Grander-Technologie" zum , l E s o t e r i k - M i l i e u "
n i c h t a u s .
E s o t e r i k i s t u n t e r anderem e i n e Sammelbezeichnung
f u r o k k u l t e P r a k t i k e n , Lehren und Welt anschauungsge -
m e i n s c h a f t e n ( v g l Brockhaus ~ n z y k l o p à ¤ d i e ~ ~ . I n w i e f e r n
e i n e w i s s e n s c h a f t l i c h n i c h t nachwe i sba re T e c h n o l o g i e
und Wirkungsweise demnach nicht unter den sehr weiten
Sammelbegriff der Esoterik fallen würde vermag die
Klägeri trotz ihrer umfangreichen Ausführunge nicht
schlŸssi darzutun. Nach dem allgemeinen Sprachgebrauch
ist es durchaus legitim, mit der ,,~chulweisheit" (vgl
Shakespeare "Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf
Erden, als Eure Schulweisheit sich traumt, Horatio." -
1. Akt, 5. Szene, Hamlet [Original eng1 "There are more
things in heaven and earth, Horatio, than are dreamt of
in your philosophy."]) nicht erklärbar Phänomen dem
,,Esoterik-Milieu" zuzuordnen. Wenn man die Außerunge
des Johann Grander übe den Ursprung seiner Erfindung
mit berücksichtigt ist die Einordnung von Grander-Was-
ser als esoterisches Phänome durchaus nicht
unzutreffend.
Den Begriff der Esoterik an sich zu verwenden ist
- offenbar im Gegensatz zur Auffassung der Klägeri -
auch ,,außerhal esoterischer Kreise", worauf die Klage-
rin in ihrer Berufung abstellt, keine potentiell herab-
setzende Beschimpfung. Mit der von der Klägeri hier
angewendeten Logik musste man beispielsweise auch die
Titulierung ,,Opernnarr" als ehrverletzend
qualifizieren, weil Menschen, die an der Kunstgattung
Oper keinen Gefallen finden, einen Opernfreund fü mehr
oder weniger verruckt halten.
Ebenso wenig ist die Behauptung, es handle sich um
,,parawissenschaftlichen Unfug" tatbestandsmähi im
Sinne des  1330 Abs 1 und/oder Abs 2 ABGB. Auch wenn
sich ,,Unfugw im verwendeten Zusammenhang nicht auf
Esoterik an sich, sondern auf die ,,Grander-Technologie"
bzw das Grander-Wasser bezieht, bleibt die Bezeichnung
,,Unfug" ein Werturteil, dem allerdings der ehrverlet-
zende Charakter im gegebenen Zusammenhang fehlt, weil
mit dem Adjektiv l,parawissenschaftlich" nichts anderes
zum Ausdruck kommt, als die ablehnende Haltung des
Beklagten gegenübe einem parawissenschaftlichem, also
einem nicht wissenschaftlich erklärbare (vgl Brockhaus
~nzyklopädie~ /,Para . . . Präfi mit den Bedeutungen . . . nahestehend, ähnlic zB Parapodien, paramilitärisch"
Phänomen
Was die Behauptung, die Firma Grander habe den
Autor eines kritischen Artikels oder den Verein fü
Konsumenteninformation in einen langwierigen Prozess
verwickelt, dies außerde zu einer Zeit, in der eine
wissenschaftlich Beweisführun unmöglic gewesen sei,
anlangt, erübrig sich eine Prüfung inwieweit dieser
Behauptung ein ehrverletzender oder kreditschädigende
Gehalt inne wohnt, weil im Zusammenhang mit dieser
Behauptung die Aktivlegitimation der Klägeri tatsäch
lich zu verneinen ist. Der (unrichtige) Vorwurf richtet
sich ausschließlic gegen die ,,Firma Grander" und nicht
gegen die Klägerin Inwieweit sie von dieser Behauptung
betroffen sein könnte ist nicht ersichtlich. Dass sie
in jenem Internetkommentar (Beil ./A) in einem ganz
anderen Zusammenhang mit erwähn wurde (Beil . /A, Seite 3), vermag bei einem Durchschnittsleser auch bei der
fü den Erklarenden ungdnstigsten Auslegung nicht den
Eindruck zu erwecken, die Klägeri habe den Autor
und/oder den VKI belangt.
Im Hinblick auf die Abweisung des Unterlassungsbe-
gehrens betreffend die Behauptung, dass die kommer-
zielle Nutzung der Grander-Technologie bzw des Grander-
Wassers zumindest zur gesundheitlichen Gefahrdung
leichtglzubiger Menschen fŸhre besteht auch kein
Anspruch auf Widerruf einer solchen Behauptung gegen-
übe den Lesern der Neuen Luzerner Zeitung, sodass auf
die BerufungsausfŸhrunge zur Abweisung dieses Teils
des Widerrufsbegehrens nicht weiter einzuqehen ist.
Einen Anspruch auf U r t e i l s v e r i 3 f f e n t l i c h u n g - nicht
zu verwechseln mit dem Anspruch auf Veröffentlichun
des Widerrufs nach  1330 Abs 2 ABGB - sieht 5 1330,
anders als  25 UWG, nicht vor (WB1 1988, 99; SZ 69/28
= MR 1996, 102 = JUS 1996/2142; MR 1997, 25). Die
Klägeri selbst hat hier deutlich differenziert und
einerseits den Widerruf der klagsgegenständliche
Behauptungen gegenübe -den Lesern der Neuen Luzerner
Zeitung und daneben die Urteilsveröffentlichun in
einer Samstag-Ausgabe des Kurier begehrt. Eine ,,Umdeu-
tung" ihres Begehrens, wie sie die Klagerin nunmehr in
ihrer Berufung anstrebt, würd in diesem Fall klar
gegen  405 ZPO verstoßen
Irrelevant bzw nicht nachvollziehbar sind die von
der Klägeri abschliehend begehrten ergänzende
Sachverhaltsfeststellungen.
Was die Zuordnung zum flEsoterik-Milieu" anlangt,
ist nicht ersichtlich, welche Fakten dem entgegen
stünden Die Klägeri meint, die ,,Grander-Technologie"
habe nichts mit typisch esoterischer Argumentation bzw
typisch esoterischem Verhalten, wie ,,transzedenten
Kräften oder ,,okkulten Ritualen" zu tun. Dem wider-
spricht aber die Aussage des ,#Erfinders" der ,,Grander-
Technologie", Johann Grander (ON 34, insb 6) der die
Entstehung von Grander-Wasser auf seine guten Verbin-
dungen zu Gott zurückführ Antwort auf seine Fragen
,,von oben" bekommt und von sich selbst behauptet, ein
anderer Mensch zu sein, seit ihm vor 30 Jahren Jesus
Christus erschienen sei.
Unerheblich ist, ob sich irgend ein Konsument
durch die ,lGrander-Technologie" geschädig fühlt weil
der Betrugsvorwurf, wie dargelegt, schon aus anderen
Gründe zu unterlassen ist.
Die Schlussfolgerungen der Klägeri betreffend die
Motive des Beklagten, ihm gehe es weder um
Wissenschaft, noch um die Wahrung von Konsumenteninte-
ressen, sondern einzig und allein um das politische
Ziel, die eigenen Vorstellungen von Rationalismus in
der Gesellschaft mit den absolut unzul3ssigen Mitteln
der Diffamierung unter anderem durch ehrenbeleidigende
Verwendung von Begriffen wie Esoterik oder Unfug und
darauf gestützt ausdrücklich Betrugsunterstellungen
durchzusetzen, ist dem erkennenden Senat schlichtweg
nicht nachvollziehbar.
Mit ihrer Anfechtung der Kostenentscheidung wendet
sich die Klägeri gegen die Ermittlung der Obsiegens-
quote unter Aufteilung des mit â 10.620,-- bewerteten
Unterlassungsbegehrens, sodass auf jeden der drei
UnterlassungsansprŸch ein Teil von ? 3.540, -- entfallt. Die Klggerin meint, sie habe ein einheitli-
ches Unterlassungsbegehren gestellt, welches wegen
seines Sinn- und Satzzusammenhanges nicht aufgespalten
werden könne Dies gelte insbesondere fü den 1. und 2.
Unterpunkt. Sie sei daher mit dem Unterlassungsanspruch
zum gr6ßte Teil durchgedrungen, weshalb ihr dafŸ auch
voller Kostenersatz zustehe.
Dieser Argumentation kann nicht gefolgt werden,
weil sie zur Konsequenz hätte dass in diesem Fall das
Klagebegehren zur Ggnze hätt abgewiesen werden müssen
Bei einem nicht in Geld bestehenden Begehren ist die
pauschal vorgenommene Gesamtbewertung jedoch beizube-
halten und der Wert auf jeden Punkt des Gesamtbegehrens
gleichmäß zu verteilen. Wenn sich das Verhältni der
erfolgreichen und der- abgewiesenen Begehren nicht
eindeutig rechnerisch bestimmen lässt ist die Erfolgs-
quote nach freiem Ermessen zu schätze (1 Ob 578/84;
9 ObA 140/Olf; 9 Ob 241/02k; RS0035831). Diese Schät
zung orientiert sich an der wirtschaftlichen Bedeutung
der Ansprüch (5 Ob 117/98m; 9 ObA 127/03x). Wird einem
Teilbegehren (Unterpunkt) nur teilweise stattgegeben,
ist sein Teilwert mangels anderer Anhaltspunkte
wiederum je zur Hälft auf Erfolg und Misserfolg zu