a magazine issue #2

40
magazine #02 2013 kostenlos

description

Second issue of the witty and fun "a magazine" from Graz, Austria.

Transcript of a magazine issue #2

Page 1: a magazine issue #2

magazine #02 2013kostenlos

Page 2: a magazine issue #2

07:01

Page 3: a magazine issue #2

life. day. magazine.

Zitat der Ausgabe

Wahre KreativitÄt entsteht immer aus dem Mangel. Wolfgang Joop, Deutscher Modedesigner

07:12

Wolfgang JoopWolfgang Joop, Deutscher Modedesigner

immer. jeden.

wir grüßen.

Page 4: a magazine issue #2

TeamLucas KundigraberBildveredelunglucaskundigraber.com

Fotochief

Moritz DietrichChauffeur, Model, ETCFB.com/moritz.dietrich.1

immer zur stelle

Max SommerTitelfotoFB.com/max.sommer.90

Standbildpro

maria wildlektoratfb.com/maria.wild.52

GramatieckmaryNatalia PaginowskaRezept M.a.r.c.u.s.fb.com/natalia.paginowska

ChefkÖchinImpressumHerausgeber und Chefredaktion

Andreas „Pornohipster“ LeitnerMarkus „Der Knauss“ Knauß

Christoph „The Machine“ Berger-Schauer

Freie MitarbeitSarah Koller, Sue Kraft, Boris Böttger

druck Offsetdruck Dorrong OG, Graz

Typografie Maximilian Huber

wearecellardoor.com

Uhr-Illustration Dave Weiss

facebook.com/fblah

Locations ttielfoto, Umschlagseiten FH Joanneum, Graz

Fur den Inhalt Verantwortlich die Herausgeber

Fotos & Texte (soweit nicht gekennzeichnet) a magazine

meinung Die Meinung der Autoren muss

nicht den Ansichten derHerausgeber entsprechen.

07:19

wie geht's weiter?

die nÄchste a magazine ausgabe erscheint im Juli 2013. Don't Worry. the news is important. it will find you.

Page 5: a magazine issue #2

07:25

1

2

3

45

67

8

9

10

11 1213

14

15

16

1718

19

20

21

22

2324

18:22

07:3008:13

09:32

10:0611:07

16:0017:11

13:00

22:30 00:43

Triple AultraGscheite Worte unserer Chefredakteure

(im Volksmund auch Editorial genannt)

Mahlzeit!

ViechAbviechen bei der Album-Releaseparty

LAYARAugmented REality - RealitÄTSexpansion

AbendlektÜreWIFI - Gedanken vor, bei und nach dem Einschlafen

direct line to the u.s.a.

250 Watt. Immer.tRainingsausfahrt mit Christoph STrasserSTART!

Vice vs. A magtwitter-wort-battle

Austreten

Die FRage nach dem LebenHelmut KronjÄger

14:19maschek.Tagesablauf

15:08

viechEinstimmung fÜr den abend

Feat. SpraydosenkÜnstler Benjamin HÖfler

Der AuslÄnder

Selbstversuch Stadtmusikanten

Rezept M.A.R.C.U.S.

DERive

Page 6: a magazine issue #2

SCHLADMINGHOCHWURZENMountain Gokart

7KILOMETER

ABFAHRTSSPASS

SCHI LENZTalstation Hochwurzen, Schladming-Rohrmoos

Telefon: 0664 / 1323050 oder 03687 / 61478E-Mail: [email protected]

www.mountain-gokart.at Gratis Auffahrt für Sommercard-Inhaber

sowie Ermäßigung beim Gokart-Verleih

SCHILenzINFOS & RESERVIERUNGEN

Anzeige

Page 7: a magazine issue #2

07:30

das sanduhr-A gibt auskunft über deinen lesefort-schritt und kann bei fadesse als unterhaltsames

daumenkino dienen.

das istaber neu! irgend so ein digital-zeugs. wird um 8:13 Uhr erklärt.

sorry an alle gewohnheitstiere. wir

konnten uns keine seitenzahlen leisten.

die tageszeit muss reichen.

wir lesen prinzipiell

mit

stoppuhr. kann wer

langsamer?

– again. Nach der ersten Aus-gabe hältst du nun Issue #02 in der Hand. Dieses Mal versuchten wir das Geheimnis hinter der „Ins-pirativität“ zu ergrün-den. Dazu sprachen wir mit Menschen, die uns inspirieren, unterhielten uns mit dem einen oder anderen kreativen Kopf und versuch-ten nebenbei auch, aus unseren Erfah-rungen der ersten Ausgabe zu lernen. Natürlich legten wir wieder selbst Hand an und arrangierten einen märchenhaf-ten Selbstversuch, der so manches (aus-gewachsene) Kin-derherz höher schla-gen lässt.

Inspirativ wie wir sind, haben wir diese Ausgabe gleich technologisch aufgewertet. Layar heißt unsere neueste Errungen-schaft und lässt das Magazin in einem ganz ande-

ren Licht erscheinen. Was genau layar eigentlich ist, erfährst du auf den nächsten Seiten – aber soweit wir wissen, hat es so viel Augmented Reality auf

einem Fleck - zumindest in Österreich - noch nie gegeben.In diesem Sinne – viel Spaß beim Lesen!

We did it

0:03:02 std

NOCHAMAL: trotz der schier unglaublichen

aufl age soll es leute geben, die mit demwesen des a magazine noch nicht vertraut

sind. darum die erklärung - NOCHAMAL.

manchmal täuscht bei fotos der erste eindruck. hier nicht. drei halbstarke gangster vor ihrem selbstgebauten papierfl ieger.

High Five und Bussal (an die Damen) - deine a magazine Gangster!

TR IP LE

Page 8: a magazine issue #2

IHR VORTEIL – UNSERE QUALITÄT

Noch mehr Qualität für Sie: Die erste8-Farben-Bogenoffsetmaschine in Graz

8053 Graz | Kärntner StraSSe 96www.dorrong.at

ZAnzeige

Page 9: a magazine issue #2

0:04:14 std

ück' dein Smartphone!

Z4 Schritte, die dich und dein Smartphone fi t genug für eine höhere Ebe-ne der Realitätswahrnehmung machen. Manche nennen es auch ganz un-sexy Augmented Reality. Egal. Wenn du alles richtig machst, tritt zur

Belohnung unser a magazine-Girl aus dem Schatten.

12

3herunterladen

zielen & scannen

freuen

suchen

Lade dir die layar Ap-plikation herunter. Gibt es kostenlos auf get.layar.com und wird dir in Kombination mit diesem Magazin viel Freude bereiten.

Jetzt die Seite (ja, die mit dem layar Logo) anvisieren, scannen und möglichst ruhig halten. Dauert nur ei-nen kurzen Moment.

Voilà! Jetzt hast du mehr Inhalt, als ei-gentlich in dieses Magazin passt. Wir wissen, du bist über-rascht, aber sei nicht überfordert und nimm dir Zeit. Ge-nieße die haptische Perfektion im har-monischen Einklang mit digitaler Raffi -nesse. Jetzt aber viel Spaß beim Anpeilen der Seitenmitte.

Scan

4view this page with

Suche und fi nde Seiten mit dem layar Logo. In die-sem Magazin. Es sollten ein paar zu fi nden sein.

08:13

Page 10: a magazine issue #2

SucheStartseiteStartseite Verbinden@ Verbinden@ EntdeckenEntdecken AccountAccount

Details

18 Apra magazine @aredaktionkurz und schmerzlos: was ist @ViceAustria? :) #vicevsamag

Details

18 Apra magazine @aredaktion@ViceAustria und zeitgenössischer denn je. euer schreibstil ist unverkennbar - gewollt oder zufall? #vicevsamag

Details

18 Apra magazine @aredaktion@ViceAustria haha, na dann! ;) andere frage: ein kollege neben mir will wissen, wo ihr all die ideen für eure stories hernehmt? #vicevsamag

Details

18 Apra magazine @aredaktion@ViceAustria okay. und wie bringt ihr euren themenmix -derlaut mir aus seriöse stories neben unseriösen sachen besteht- unter einen hut?

Details

18 Apra magazine @aredaktion@ViceAustria easy. ihr habt auch eine printausgabe u experten sagen immer "print ist tot" - was glaubst ihr?#vicevsamag

Details

18 Apra magazine @aredaktion@ViceAustria @ViceAustria hahahahhahahaha "es stirbt immer etwas" - punkt für dich! :D aber warum ist euer magazin kostenlos? #vicevsamag

Details

18 Apra magazine @aredaktion@ViceAustria dann sag ich danke fürs gespräch - warlustig! u wir hören uns hoffetnlich mal wieder #vicevsamag

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion VICE war vor bald 20 Jahren ein kleinesPunkmagazin in Montreal - damals hieß es noch VOICE (ofMontreal) #vicevsamag

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion und heute ist es ein weltweit agierendesmedienunternehmen mit vielen 100 mitarbeitern und vielviel mehr lesern.

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion weder noch. wir schreiben so, wie wir auchreden. es geht darum, authentisch zu sein. es nervt nichtsmehr, wenn man einen text

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion wo in jeder zeile durchkommt, dass der autor am liebsten auf seinen doktortitel wichst und man jedes zweite wort googlen muss.

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion und genauso schlimm ist es, wenn texte so bemüht cool rüberkommen wollen, ständig fuck vorkommt und so... ist beides nicht VICE.

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion schau dich um, wir leben in der spannendsten zeit ever (wobei das vermutlich immer jeder sagt, haha). #vicevsamag

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion seriös/unseriös ist keine kategorie, in der wir denken. wir machen geschichten, die uns (ich, du, unsere generation) interessien

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion irgendwas stirbt immer gerade. Vinyl,Fernsehen, Kino, das Buch ...

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion ok, ok, ich glaub, wir sollten aufhören, bevor ich auch anfange, mir auf uns einen runterzuholen, haha.

Details

18 AprViceAustria @ViceAustria@aredaktion damit es sich jeder einfach mitnehmen kann!

Wir alle führen täglich Gespräche auf den verschiedensten Wegen. Mail, Facebook und Twitter sind längst Teil unserer alltäglichen Kommunikation. Das ist auch der Ansporn zu dieser Serie: Wir schränken uns nicht ein, benutzen Kanäle, die wir gerade für

passend halten. Mit ViceAustria haben wir zum Einstand einen richtig geilen Gesprächspartner gefunden. Sympathisch und aufrichtig werden unsere Fragen beantwortet und einmal mehr bewiesen, dass VICE nicht umsonst einer unserer kreativen Inputs ist.

Page 11: a magazine issue #2

Ein Selbstversuch der redaktion.

0:01:03 std 10:06

Die GrazerStadtmusikanten

Das Märchen von den dreimusizierenden Studenten

Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, in einer Stadt - nicht sehr groß, aber bei weitem auch nicht klein - da waren drei Stu-

denten. Aber es waren keine gewöhnlichen Studenten, die in Hörsälen saßen und den Professoren lauschten, um irgendwann ein-mal Bachelor und Master, ja vielleicht sogar Doktor, zu werden. Diese Studenten wollten

etwas ganz Besonderes machen. Sie wollten die Menschen in ihrer Stadt zum Lachen bringen. Denn damals gab es viele Proble-me. Die Luft war voller Staub, die Börsen leer und der Humpen Bier sehr teuer. Da dachten die drei Studenten sich: „Lasst uns auf der Straße Musik machen, sodass die Leu-te ihre liebe Freude mit uns haben!“ Und sofort machten sie sich ans Werk.

Page 12: a magazine issue #2

10:12 0:01:54 std

Zuerst versuchten sie sich im Singen, aber ihr müsst wissen, in den Künsten des Radfahrens und des Fußballspielens waren diese Studenten zwar bewandert, über eine vorzügliche Singstimme ver-fügte jedoch keiner von ihnen. Trotzdem wagten sie sich in ein Lokal, dessen Name nicht genannt werden darf, und versuchten sich im Karaoke-Sin-gen – sie scheiterten kläglichst. Es war also klar: Mit ihrem Gesang konnten sie die Menschen in ihrer Stadt niemals zum Lachen bringen.

Also versuchten sie sich an Musikinstrumenten. Da sie aber Studenten waren - und Studenten hat-ten auch damals schon nicht viel Geld - reichte es nur für eine hölzerne Blockfl öte, ein Tamburin, eine Rassel und eine Maultrommel. Aber auch da-mit waren sie nicht sehr geschickt. Und die drei Studenten dachten traurig: „Wir können nicht singen

und auch nicht musizieren. Wir werden den Menschen hier nie Freude bereiten können...“

Enttäuscht packten sie ihre Instrumente ein und gingen in einen nahen Park, wo sie sich in ihrem Elend gar schrecklich betrinken wollten. Auf dem Weg dahin trafen sie auf einen bellenden Hund, der sich über den Klang seiner Stimme so zu freu-en schien, dass er gar nicht mehr aufhören wollte. „Selbst dieser Köter macht bessere Musik als wir“, seufz-te der größte der Studenten. „Er bellt und bellt, weil es ihm egal ist, was die Leute von ihm denken. Wir aber sind viel zu stolz, um uns auslachen zu lassen!“ Da kam dem kleinsten der Studenten, der immer der Ver-nünftigste unter ihnen war, eine Idee. „Wir sollten uns als Tiere verkleiden!“, sagte er, „So kann uns nie-

Die Luft war voller Staub, die Börsen leer und der Humpen Bier sehr teuer.

Page 13: a magazine issue #2

10:220:05:59 std

mand erkennen und alle werden unbehelligt lachen kön-nen!“ Der Vorschlag gefi el den anderen beiden und so eilten sie durch die Häuser, um sich passende Kostüme zu suchen. Der lange Student, der den Hund so beneidet hatte, wollte sich auch als ein solcher verkleiden, aber alles, was er als Verklei-dung fand, war ein böser Wolf. Der Kleine wollte eine Katze sein, aber er fand nur den Pelz eines Leoparden und den Kopf eines Tigers. Der drit-te Student, der von allen der Kräftigste war, warf sich in die Kluft eines Esels, denn dieses Kostüm gefi el ihm am besten.

So verkleidet machten sie sich auf den Weg zur größten Brücke der Stadt, um den Menschen nun endlich Musik und Freude zu bringen! Zuerst sa-ßen die vier – der kleine Student hatte sein altes Stoffhuhn mitgebracht – am Straßenrand, doch niemand würdigte sie eines Blickes. Also stellten sie sich auf und begannen ihre Musik über die Brücke zu jagen – doch auch jetzt noch fi elen sie den eilig schaufensterbummelnden Menschen kaum auf. So stellten sie sich aufeinander, zuun-terst der kräftige Esel mit Tamburin und Rassel, darauf der gar nicht böse Wolf mit seiner Block-fl öte, und der maultrommelnde Tiger-Leopard mit seinem Stoffhuhn obenauf! So waren sie groß genug, dass alle sie sehen konnten. Und den Leu-

ten gefi el, was sie sahen und zum ersten Mal seit langem konnten sie herzhaft lachen. Sie lachten aber wohl eher nur über das Aussehen der drei jungen Männer, denn was sie an Liedern vorzu-führen wussten, war dem Stande der Straßenmu-siker bei weitem nicht angemessen. So zumindest blieb das Körbchen vor den Musikanten leer.

Das aber war ihr großes Glück, denn so bewahrte sie das Schicksal vor einem schrecklichen Zwist. Denn die drei Studenten, die doch sonst immer einer Meinung waren, waren in Streit darüber geraten, was mit dem erstraßenmusizierten Geld geschehen solle. Behalten wollten sie es nicht, doch sollten sie einem Straßenzeitungsverkäufer ein Mittagessen bringen? Oder doch das damals vielgerühmte Tschisi-Eis frei an alle Kinder vertei-len? So sehr sie auch diskutierten und stritten, eine Einigung schien nicht in Sicht. So aber packten sie ihre Instrumente und Kostüme und setzten sich wieder in die Hörsäle, um vielleicht doch ir-gendwann einmal Bachelors oder Master, wenn nicht sogar Doktoren zu werden und blieben gute Freunde. Und da sie nicht gestorben sind, studie-ren sie noch heute.

Die selbstversuchs-

serie der redaktion

.

Um den tristen Redaktionsalltag aufzulockern und unseren Augen Entspannung vom angestrengten MacBook-An-starren zu bieten, wagen wir uns für jede Ausgabe einmal vor die Tür. Wir überwinden unseren inneren Schweine-hund und tun, was wir bisher nur träumten. Geben Trä-nen, Blut und Schweiß für eine Story der Extraklasse!

Page 14: a magazine issue #2

Bungysprünge von 60 bis 192 Meterfollow us on facebook.com/europabruecke

Wirmachen

Mut!

JUMP!Anzeige

Page 15: a magazine issue #2

Ich kann mich noch sehr gut an die erste Begegnung mit Helmut L. Kronjäger erinnern. Ein großer, mus-kulöser Typ mit weißem Bart und John-Lennon-Brille wirft die Frage in die Runde, was denn einen guten Fußballtrainer ausmache. Wir sitzen in Reih und Glied im Nachwuchs-betreuerlehrgang vom Steirischen Fußballverband und versuchen mit Wortfetzen a la „Fachwissen“, Kom-petenz“ oder „Charakterstärke“ zu beeindrucken. Ich entscheide mich für den Perfektionismus und werfe ein sie-gessicheres „Ein Trainer muss perfekt sein“ in die Runde. Mit einem „es gibt keinen perfekten Trainer – niemand ist perfekt“ weist mich Kronjäger schroff zurück und schreibt ein Wort an das Flipchart, welches mir all die Jahre tief verankert im Gedächtnis blieb und ich bis heute noch mit ihm verbinde: MENSCHLICH. „Ein

Trainer muss menschlich sein“

DieFrage nach dem

Leben

11:070:02:01 std

Page 16: a magazine issue #2

11:14 0:03:34 std

Heute treffe ich Helmut wieder. Keine 50 Meter von seinem Haus ent-fernt liegt das Cafe Großauer, wo wir bei perfektem Wetter im Freien sit-zen können. Die Sonne strahlt uns ins Gesicht und ich wundere mich über diese gemütliche Ruhe, die in diesem Wohngebiet herrscht. Petz – wie Kronjäger liebevoll genannt wird – ist viel dünner als früher, abgemagert. Auch sein weißes Haar hat er abgelegt und gegen eine Glatze mit Sommersprossen getauscht. Was er jedoch nicht verloren hat ist seine Herzlichkeit. Fröhlich begrüßt er uns, reißt einen Schmäh nach dem anderen und erzählt von der gemeinsamen Vergangenheit. Mit dabei ist auch einer seiner besten Freunde – Günther Redolfi - der ein wachsames Auge auf ihn hat. Zusammen rennt der Schmäh noch besser – auch wenn Petz Kronjäger Krebs hat.

Taktische Anweisung: volle Offensive

Mit seiner Krankheit geht Kronjäger sehr offen um. Kurz nach der Diagnose entschied er sich, seinen Kampf gegen den Krebs auch öff-tenlich auszutragen. Auf seiner Homepage coach-the-coach.at veröffent-lichte er aktuelle Bilder, unzählige Texte und auch seine persönliche Motivation. Auf die Frage, wie er mit seinem Krebs umgeht, schrieb er folgendes:

Hinter seiner Entscheidung steckt jedoch keineswegs die Gier nach Aufmerksamkeit, sondern ein sehr kluger Schachzug: „Ich hab mir da-mit einfach ein offi zielles Ziel gesetzt, wo ich gesagt habe, da muss ich durch. Und durch dieses Ziel bin ich auch überprüfbar und kann nicht aufgeben. Es gab oft genug Momente, wo ich gedacht habe, warum tu ich mir die Schmerzen an, warum lass ich nicht einfach aus. Dann ist der ganze Scheiß vorbei. Aber dadurch, dass ich die Leute daran teilnehmen ließ, hat es mir geholfen, durchzuhalten – obwohl es meine Frau absolut nicht versteht.“ Neben der Unterstützung von Fa-milie und Freunde war es vor allem die Beteiligung von ehemaligen Spielern, die Petz Kronjäger unheimlich motivierten. Angefangen von seinem „Schladminger Indianer“ Daniel Royer, über Johnny Ertl, Ekrem Dag und vielen anderen nationalen, wie internationalen Spielern. Hier erkennt man die Früchte der anfangs angesprochene menschliche Komponente im Fußball.

Der Kronjäger-Schmäh

Der unerschütterliche Optimismus spielt bei Petz Kronjäger eine gro-ße Rolle. Augenzwinkernd gesteht er sich selbst den Krebs ein, da die-ser ja gerne bei ihm ist. Und er versteht es ja, dass sich der Krebs gegen die Eliminierung aus seinem System wehrt, „ich bin ja ein wunderbarer Mensch!“ Petz kommuniziert sehr viel mit dem Krebs, vor allem wenn er Schmerzen hat. „Dann sag ich zum Krebs: 'Alter, willst nicht Urlaub neh-

"ich gehe offensiv mit meiner Krankheit um.ich habe euch an meinen schönen Tagen

teilhaben lassen, warum nicht auch an den schlechten?"

Page 17: a magazine issue #2

11:370:04:12 std

men, ich brauch dich jetzt nicht!'“ Es hilft ihm, wenn er das ausspricht, was er sich denkt, da viele sich mit seiner Erkrankung schwer tun. Doch hier kommt der besondere Kronjäger-Schmäh zum Einsatz und er erzählt von der ersten Begegnung mit seinem Vater, nachdem ihm die Haare und Zähne ausgefallen sind und dieser meinte: „Wow, bist du schiach geworden!“ Viele würden an solch einem Satz zerbrechen, doch für Petz ist genau das der Kronjäger-Schmäh und „damit lebt es sich gut.“

Seine positive Einstellung zum Leben hat er auch in Bezug auf den Krebs nicht verloren. Für ihn persönlich hat alles etwas Positives, „du kommst nur Monate oder Jahre später drauf.“ Er spricht von diversen Schei-dungen und Trennungen, die ihm zu dem machten, der er heute ist. Auch der Tod seiner Mutter, die ebenfalls an Krebs starb. Damals war Petz gerade einmal 15 ½ Jahre und musste, da sein Vater in Ausland war und für beide das Heim nicht infrage kam, alleine klarkommen. Er wurde durch eine Prüfung vorzeitig für völljährig erklärt, „von einem Menschen, wo ich mich heute noch frage, wie der ins Amt gekommen ist, so deppert wie der war.“ Seit diesem Zeitpunkt war der junge „Kronjägerbua“ für sich selbst verantwortlich und diese Tatsache hinterließ tiefe Eindrücke im Erwachsenwerden. „Und auch der frühe Tod meiner Mutter– so brutal das jetzt auch klingt – hatte etwas Positives, aber wesentlich mehr negative Aspekte. Weil die Mutter halt unheimlich fehlt und die Beziehung ganz gach unterbrochen wurde. Ich bin damals zu Sturm gekommen und darüber hätte sie sich sicher sehr gefreut...“

Vor allem das Bild seiner Mutter, wie sie wegen Schmerzen des Krebes mit den Händen in den Rücken gestützt ging, brachte ihn auf die Idee, dass er selbst krank sein könnte. Denn auch er ging ähnlich, als er Schmerzen hatte. Sein Hausarzt meinte immer nur, die Musklen wären beleidigt vom Golf oder Fußball, doch für Petz war das ein Alarmsig-nal. Ein sehr deutliches.

König Henry L.

Seit seiner Krebsbehandlung hat Petz auch einen neuen Trainings-kumpanen. Sein Name ist Henry L. und ist ein junger Mops mit glor-reicher Zukunft. Vor allem als die Krankheit voll da war und die ex-tremen Schmerzen der Chemo unerträglich schienen, dachte er, dass es „klass“ wäre, wenn beim Heimkommen ein Hund auf ihn warten würde. Und da für seine Frau nur eine Rasse von Hund infrage kam, wurde es schließlich ein kleiner, neugieriger Mops, der nun sein Herr-chen auf Trab hält. Auch Günther meint, dass der Hund wirklich sehr wichtig für Kronjäger wäre und selbst weiß er über die positiven

"Ein Ereignis ist nie nur negativ. Es gibt immer auch positiveAspekte, man sieht sie nur viel später. Auch ich glaubte immer, ich wäre der Unverwundbare, der Unverletzbare - aber dann siehst

du dein Leben ganz anders und sind gewisse Sachen einfach nicht mehr selbstverständlich. Ich hätte schon oft die Gelegen-

heit g'habt zu sterben, aber der Kollege einen STock tiefer hat gesagt, er braucht mich noch nicht."

Page 18: a magazine issue #2

0:04:01 std11:52

Aspekte seines vierbeinigen Freundes bestens Bescheid, denn „sonst wäre ich nie im Leben spazieren gegangen – aber mit dem Hund muss ich ja gehen!“ Und ein Ziel haben sich die beiden schon ge-setzt – nämlich das 50 Meter Mops-rennen, welches im Juni in München stattfi ndet.

Schattenseiten

Auch wenn vieles positiv erscheint, im Alltag gibt es auch genü-gend dunkle Zeiten. Die Schmerzen sind ständi-ge Wegbegleiter und manchmal sind sie so schlimm, dass Petz nicht einmal ein Glas Wasser zu sich nehmen kann. Größte Schwierigkeit ist jedoch die Feinmotorik. M a n c h m a l fallen ihm Sa-chen aus der Hand, zum Bei-spiel die Tasse Kaffee oder der dazugehörige Löf-fel. Das Problem ist aber nicht die Schwei-nerei, die dabei entsteht, sondern die Unfähigkeit. „Ich bin berufsunfähig und das tut weh. Diese Unfähigkeit ist ein Problem für mich, dass geb' ich zu.“

It´s all about football

Halbzeit – Szenenwechsel. Nicht weit weg vom Cafe Großauer liegt der Fußballplatz der Austria Graz. Gedankenversunken schweift Kron-jägers Blick über den riesigen Platz und es scheint, als würde vor seinem geistigen Auge gerade die glorreiche

Vergangenheit zu neuem Leben er-wachen. Es ist der Ort, an dem der junge Kronjäger die Kunst des Fuß-ballspielens erlernte. Hier fi ng alles an – eine große Liebesbeziehung, wie er es poetisch ausdrückt. Wir sitzen auf der V.I.P-Holzbank des Vereins und sprechen über Fußball. Von seinen Anfängen im Tor kommen wir über seine aktive Karriere zum Trainer Kronjäger. Viele lustige Anekdoten,

d e n - n o c h

auch traurige Momente, wo man sich fragt, wo die Menschlichkeit im Fußball geblieben ist. Und auf die Dummheiten einiger großen Namen will ich gar nicht erst eingehen. Al-lerdings spüre ich auch die Intensität dahinter. Auch wenn Petz sagt, dass Fußball für ihn gerade nicht inter-essant ist, so erkenne ich doch noch eine gewisse Faszination. Und das

nach so vielen Jahren im Fußballge-schäft.

Viele seiner Anekdoten werden auch in seinem Buch „Helmut L. Kronjäger - Das L. steht für Leben“ erzählt. Zusam-men mit einigen Journalistenfreun-den arbeitet er sein Leben in dieser Biografi e auf und „so manche Geschichte wird nicht jedem gefallen.“ Ehrlich will er von seinen Erlebnissen berichten, um so einen Einblick in seine Welt zu ge-ben. Außerdem will er mit dem Buch

Menschen Mut machen, die in einer ähnlichen Situation

sind wie er selbst: „Die jetzige Situation ist zwar

schlecht, aber ich kann´s immer verbessern!“ Und „wenn es dieser Kronjäger-Nasen-bär geschafft hat, warum sollte ich es nicht schaf-fen?“ Er will seine Message verbreiten und wenn sich nur ein Einziger

sagt, dass er deswegen durch-

beißt, „dann bin ich schon glücklich.“

The End

Zufriedenheit defi niert Petz, „dass du einfach in der Mitte bist - frei von

Wünschen und Begehrlichkeiten. Es sollte dir einfach gut gehen.“ Er selbst ist zu-frieden, ihm geht es trotz dem Krebs gut. Und als vom Arzt Krebs diag-nostiziert wurde – da hatte er keinen Wunsch mehr. Nichts, was er noch unbedingt erleben oder sehen hätte müssen. „Ich war glücklich, weil ich eine leiwande Familie habe, die mir alles bedeu-tet, positive Erfahrungen mit Freunden ma-chen konnte und alle Visionen meiner Kind-heit erfüllte. Ich war rundum zufrieden.“

Page 19: a magazine issue #2

Österreichs beliebtestes Bier, verfeinert mit hochwertigem Fruchtsaft.

Die Stiegl-R adler. Braukunst auf höchster Stufe.

www.facebook.com/stieglbrauerei

sb13014_Radler_Streit_195x270ssp_ICv2.indd 1 12.04.13 11:39

Anzeige

Page 20: a magazine issue #2

13:00 0:01:58 std

Jetzt wird der Spinat zubereitet: Tiefgekühlten Spi-nat in zwei bis drei Löffeln Wasser bei geringer Hitze auftauen und ein wenig dünsten lassen. Fri-schen muss man nur kurz in einem zugedeckten Topf mit ein wenig Wasser andünsten. 3

Jetzt nur noch das Fleisch und den Spinat in die Pfanne werfen, kurz mitbraten und dann auf riesigen Tel-lern anrichten. Oder aber – um rustikales Flair zu wahren – direkt aus der Pfanne essen!5

Nun die Zwiebelspalten und Champignons gemeinsam mit dem Knoblauch in die Pfanne mit dem Bratenrückstand geben und anrösten bis das Gemüse eine goldige Farbe hat. Je nach Geschmack (und Gesundheitsbewusstsein) ein Stück Butter dazu werfen und mit Salz, Pfeffer und zwei Lorbeerblättern abschmecken.4

M A R C U S.. . . . . Medaillons Auf Rustikalen Champignons Und Spinat

Schnelle Küche muss nicht immer unge-

sund sein. Wer keine Zeit für langatmiges

Dünsten und zeitrau-bendes Garen hat, aber

dennoch gesund und nahrhaft essen will, der tut mit M.A.R.C.U.S.

nicht nur sich selbst, sondern auch seinem

Körper einen Gefallen!

mahlze

it!

Die Champignons waschen und halbieren, kleinere Exemplare können gern auch ganz gelassen werden. Die Zwiebel schälen und in feine Spalten schneiden. Den Knoblauch ebenfalls schälen und halbieren. Nun das Schweinefi let in sechs gleichmäßige Stücke schneiden und mit Salz und Pfeffer beidseitig würzen.1

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Me-daillons bei hoher Temperatur auf beiden Seiten richtig scharf anbraten (Achtung! Nur einmal wenden, sonst sind sie nicht mehr so saftig!). Danach aus der Pfanne nehmen und in Alufolie gewickelt zur Seite legen.2

Page 21: a magazine issue #2

13:310:00:25 std

Zutaten

125Gramm ChampignonsZwei

Knoblauchzehen

EineZwiebel

350Gramm Schweinefi let

ZweiEsslöffel Butter

150Gramm tiefgekühlten oder frischen Blattspinat

SalzPfefferZwei Lorbeerblätter

ZweiEsslöffel neutrales Öl

Page 22: a magazine issue #2

Annenstraße 25, 8020 Graz ∫ Haltestelle Roseggerhaus ∫ www.vdb.co.at

Anzeige

LiebeR FeinschmeckerIn,

hast du schon mal darüber nachgedacht, was Ras el Hanout eigentlich ist? Oder willst du einfach den Unterschied zwischen chinesischem Zitronen-pfeffer und wildem Urwaldpfeffer aus Madagas-kar ausprobieren?

Vielleicht bist du aber auch auf der Suche nach steirischen Spezialitäten, die nicht nur aus Kern-öl bestehen. Feurig-scharfe Pfefferonimarmelade oder das Sugo vom Wollschwein zum Beispiel.

Auf jeden Fall wirst du bei uns fündig!

Volksgarten

Hier kannst du dir deine lorbeeren

abholen...

...FÜr M.A.R.C.U.S.und viele

weitere gerichte.

Page 23: a magazine issue #2

a a a a a a lauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauflauf

Wenn ihr am Tag nach einem Auftritt gemeinsam im Hotel frühstückt, synchronisiert ihr dann auch mal die anderen Gäste, nur so zum Spaß?Nur dann, wenn wir direkt von der Bar zum Frühstück kommen! Eigentlich vermeiden wir es tun-lichst, dass wir alle gemeinsam beim Frühstück sitzen, aber es ist schon mal vorgekommen, dass man jemanden entdeckt, der ganz besonders dazu einlädt!

lauflauflauflauflauflaufKönnt ihr eigentlich noch genüsslich Mittagessen ohne dabei an Josef Pröll zu denken?

Ja, als der Josef Pröll gerade modern war, gab es nur den Ess-Witz, mehr Profi l hat er ja nicht! Aber ich denke beim Essen eigentlich nur an Erwin Pröll, den großen Landesvater, dem ich all das hier verdanke! Er ist immer Teil unseres Tischgebetes.

laufMan sieht euch oft schmunzelnd auf der Bühne. Lacht ihr über eure eigenen Witze, oder reißt euch hin und wieder ein Lachwütiger aus der 2. Reihe mit?Wir lachen meistens über Fehler der anderen! Am lustigsten ist es, wenn man merkt, der andere verhaspelt sich gleich! Man freut sich dann richtig darauf zu sehen, wie er aus diesem Schlamassel wieder rauskommt!

14:19

a a

Storyfoto © katsey.org - 111111 - Ein phänomenaler Fernsehtag

Das a magazine wirft alteingesessene Magazinstrukturen über den Haufen. Leichte Orientierung schafft ein tageschronologischer Ablauf. Selbst un-sere Geschichten werden damit assoziiert. In unserer neuen tagesablauf-Ausgabe stellen sich maschek. unseren Sonnenstands-inspirierten Fragen.Alle schlagfertigenAntworten aufwww.a-mag.at

tagesablauf

0:02:12 std

lauflauflauf

Wie sieht der Vormittag aus? Der Fernseher muss ja euer bester Freund sein!Wir schauen tagsüber kaum fern, wir programmieren nur über das Smartphone den Videorecorder.

lauflauflauflaufWen nehmt ihr am liebsten auf die Schaufel?

Eine richtige Antwort ist jetzt natürlich schwer, weil die eine Lieblingsfi gur gestorben, und die andere zurückgetreten ist: Hugo Chavez und der Papst Benedikt, da kommt nichts besse-res mehr nach! Aber wir werden den Benedikt iX-Vau-Ii mit einigen Kunstgriffen trotzdem noch vorkommen lassen.

Ist es schon vorgekommen, dass ihr Montagabend zusammensitzt und euch denkt: "Verdammt, morgen ist 'Willkommen Österreich', da sollten wir eigentlich auch was machen!"?Das ist schon ganz oft passiert! Aber es kommt eh immer irgendein Material daher und sonstmachen wir halt was, wo einfach nur gefurzt wird.

Page 24: a magazine issue #2

Das erste Mal habe ich dich nur kurz im Vorbeigehen

gesehen und mir nichts weiter dabei gedacht. Doch dann hat mir eine Freundin von dir erzählt. Das machte mich neugierig. Am nächsten Tag habe ich dich lange von der Straße aus beobachtet, war aber zu schüchtern um zu dir zu gehen. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen, setzte einen Fuß vor den anderen und sagte verlegen Hallo. Ich war total nervös, doch du hast alles gemacht, damit ich mich wohl fühle. Im Grunde war es Liebe auf den ersten Blick. Dein cremiges Stainzer Joghurt, die frischen Früchte, die exklusiven

Saucen, ich war wunschlos glücklich. Trotzdem hast du mich weiter verwöhnt, hast mir mit frisch zubereiteten Waffeln den Kopf verdreht. Später saß ich bei dir in der Lounge, schlürfte an meinem Cappuccino, genoss die herrliche Aussicht und dachte dabei schon an unsere nächste Verabredung. Vielleicht einen fruchtigen Shake? Oder einen Bio-Tee? Auf jeden Fall einen Cupcake, serviert mit einem freundlichen Lächeln von deinen Mitarbeitern. Danke Yogurtlove. Du lässt mein Herz höher schlagen, von Montag bis Sonntag, das ganze Jahr hindurch in der Sporgasse/Ecke Hofgasse. Küsschen

Entdecke auch Du eine neue Liebe mit Yogurtlove!

Eine neue Liebe

*Fett- und Laktosegehalt ist sortenabhängig

Anzeige

Page 25: a magazine issue #2

Perry Piper recently completed a two-year Asso-ciates degree and works with his parents in their fa-

mily publishing business, the Columbia River Rea-der. Perry has a passion for technology and loves to travel.

15:080:03:12 std

Der AusländerEnglish Edition

Everyone can achieve inspiravity, a merging of ins-piration and creativity, just look somewhere between yourself and the world.

For all those who have seen the fi lm, Garden State, creativity is like contorting your face into that of a goblin, arching your hands and fi ngers and screa-ming in a Viking battle cry fi t for old gods!

What Sam (the lead female in the fi lm) was getting at, is that there's not much we as humans can con-sciously do to be truly creative or original without fl ipping out in a never-before-done way. With that said, no one is omniscient of worldly endeavors and there are always small pockets of the market where innovation can be achieved.

Recently, I learned a great way to fi nd my creative fl are using "opposite thinking." Basically, just imagine your task at hand and make a list of 5-10 things that would cause you to not only completely fail, but even offend your audience! If you are trying to start a photography business, you might imagine yourself as an irritable ex-paparazzi who only delivers the

single best photo to the client. From there, you can reverse those sales items to end up with attractive marketing points that paint you as a patient, calm photographer who sells prints and online packages making client access as easy as possible.

Whenever I'm hitting a wall getting inspired, I often hit up Jason Silva, a 20s-something television per-sonality that delivers "intellectual espresso," or short, 2-5 min videos about human imagination, unity and technology. Or I might load up an unvisited place on Google Maps, zoom in and stare in awe at how many homes — how many people there are, even in a tiny town! Just thinking of the Earth alone, the-re are limitless amounts of people you could get to know and potentially affect their lives.

For me, I become highly motivated for a project when I think of this bigger, human picture and how we all relate in society - how all jobs feed off each other to make our towns and world a better place. If I can use technology to enhance that, like getting a message across in an exciting new way, then that's even more fun!

Perry PiperLongview, WAUnited States of America

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor

Guest Au

thor in t

his issue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

in this i

ssue

Page 26: a magazine issue #2

250 Watt. Immer.

CHRISTOPH STRASSER.31. Rennradfahrer. Aufgewachsen in Kraubath, lebt heu-te in Graz. Spielte Fußball und begann mit 18 Jahren mit dem Mountainbiken. Österreichischer Rekordhalter im 24-Stunden-Radfahren (950km). Ultra-Radmarathon-Weltmeister (2007, 2010). Jüngster RAAM-Sieger (2011). 2012: Sieg Race Around Slovenia, 2. Platz RAAM in 8 Tage, 8 Stunden. Lebt vom Radfahren, Vorträgen und sporadischen Radkurier-Einsätzen.

Extremradsportler Christoph Strasser ist nicht vom Rad zu kriegen. Deshalb schloss ich mich einer seiner Trainingsrunden an. Und ich nahm mir vor, alle wichtigen Fragen zu stellen, sofern mir genug Luft blieb: Braucht man bei mehreren zehntausend Radkilometern im Jahr noch ein Auto? Was macht exzessiver Schlaf-

entzug mit mir? Und wie beschäftigt man sich 500 Stunden am Heimtrainer?

16:00 0:01:13 std

RACE ACROSS AMERICA (RAAM).Radrennen quer durch Nordmerika. Non-Stop. Von der Ost- zur Westküste. 4.800km, 30.000 Höhenmeter. Rocky Mountains, Wüste, Ap-palachen. Zeitlimit:

12 Tage, 5 Stunden.Rekord: 8 Tage und 3 Stunden.

Page 27: a magazine issue #2

Getarnt durch meine Jeans, aber immer noch das Ge-fühl einer Pampers. Mei-ne Lycra-Radhose mit Sitzpolster trage ich heu-te schon den ganzen Tag.

Supermarkt, FH, Mensa. Fürs Umziehen bleibt nach Vorlesungsende keine Zeit. Ja, ich bin ner-vös. Und das aus gutem Grund: Eine Radaus-fahrt mit Christoph Strasser – Extremradsport-ler und jüngster Sieger des härtesten Radrennens der Welt – ist vereinbart und schickt meinen Nervositätslevel auf Höhentrainingslager. Ich will pünktlich sein, denn jemanden, der beinahe den ganzen Tag für sein Training benötigt, will man nicht warten lassen.

Eisiger Wind, frostige Temperaturen und nur vereinzelt Sonnenstrahlen. Schon April und

noch immer Winter. Christoph Strasser bremst auf einem Schotterparkplatz vor Gratwein ab. Gut gelaunt und geduldig wartet er in seiner Wiesbauer-Dress bis die Kameras montiert sind und ich fertig adjustiert bin. Stolz zeigt er uns sein neues Fahrrad. Strahlendes Weiß mit roten Applikationen. Sieht schon im Stand schnell aus. Drei Stunden war er heute damit unterwegs. Jetzt will er bei unserer Ausfahrt endgültig feststellen, ob die Sitzposition passt.

Und wie sie passt. Eggenfeld, Unterfriesach, Peg-gau, Badl. Gut, dass es hier keine 30er Tempo-Li-mits gibt. Wir fl iegen durch die Landschaft. Ge-plaudert wird trotzdem genug. Man merkt, dass wir ein gemeinsames Thema haben: Radfahren. Und das lenkt ganz herrlich von der Kurbelei ab. Meine anfängliche Nervosität, von der ich ihm erzähle, schwindet schnell. Christoph konnte sie ohnehin wenig verstehen: „Du fährst ja eh auch öfter!“ Das würde ich generell auch behaupten. In Relation zu jemandem, der 30 Stunden pro Woche am Rad verbringt, bin ich mit derartigen Behauptungen allerdings vorsichtig.

Während wir durch die Landschaft gleiten, plau-dern wir über taktische Spielereien beim Race Across America, warum amerikanische Autofah-rer nicht mit Radfahrern umgehen können (weil es in den U.S.A. so wenige davon gibt) und was ihm noch zum Streckenrekord beim längsten

0:01:56 std 16:15

Page 28: a magazine issue #2

16:30 0:03:21 std

Radrennen fehlt: „Rückenwind!“, antwor-tet er mit ehrlichem Lachen. Christoph ist unkompliziert, nicht nur ein ange-nehmer Rad- sondern auch Gesprächs-partner. Keine Frage, die er mir nicht zu beantworten versucht.

Radrennen im Ultra-Ausdauerbereich werden vom ganz großen Medienrum-mel à la Tour de France verschont. Mich interessiert, ob er trotzdem manchmal auf der Straße erkannt wird. „Meist beim Radfahren. Zivil, ohne Helm und Trikot, eher weniger. Aber das ist mir dann auch unan-genehm.“ Bei der nächsten Ortsdurch-fahrt überholt uns gleich wild hupend ein Auto: Es ist jemand aus Christophs Team, der sich nach dem neuen Rad erkundigt. „Normalerweise ist bei mei-nen Trainingsfahrten nicht so ein Rummel“, meint Christoph entschuldigend als es weitergeht.

Zwischenstopp mitdem Non-Stop-Fahrer

Bevor die Straße zum Rechberg an-steigt, überrede ich den, der sonst

nie eine Pause macht, zu einem Zwi-schenstopp. Wie es sich für Radfahrer gehört, suchen wir uns für das Kurzin-terview eine Bushütte als Unterschlupf und lassen im Gespräch den Radsport außen vor – so gut das bei einem haupt-berufl ichen Radfahrer eben geht. Voll-zeit trifft den Umfang seines Jobs ziemlich gut. Während des Frühstücks läuft der sponsoren- und

fanbedingte E-Mail-Austausch an und verebbt oft in den vier bis acht Stunden Training nicht. Es folgt Entspannen, Abendessen und zum Tagesausklang Zeit mit Kumpels oder der Freundin verbringen. Selbst bei Haushaltspfl ich-ten wie Abwaschen und Staubsaugen gibt es keine Sonderregelungen: Die bleiben nicht einmal dem Profi -Sportler erspart.

Mehrere zehntausend Kilometer im Jahr drückt Christoph Strasser mit dem Rad in den Asphalt. Braucht man da überhaupt ein Auto? „Klar, hab' ich eins. Wenn ich bei meinem Hauptsponsor zu Be-such bin, bringe ich immer einen Rucksack voll Würstel mit nach Hause. Das wär’ mit dem Rad unpraktisch.“

Wir schwingen uns wieder aufs Rad. Tempo-Bolzen im Rechberg-Anstieg? Nicht mit Christoph Strasser. Ich hege den Verdacht, dass er das Tempo aus purem Mitleid zu meiner nicht vorhan-denen Fitness kommod gestaltet. Er wiegelt ab. Erstens müsse er niemandem etwas beweisen und zweitens versuche er immer eine konstante L e i s - tung zu

treten. Zum Beispiel 250 Watt. Immer. Eine neue Welt des Radfahrens eröff-net sich mir. Anstiege ohne die latente Angst fahren, dass es die Oberschen-kel zerreißt. Beim Bergauffahren noch Puste für eine anständige Konversation haben. Mir wird diese Ausfahrt immer sympathischer.

Ewig am Stand

Im Winter verbringt Christoph den Großteil seiner Trainingszeit am

Heimtrainer in seiner Wohnung. 500 Stunden volle Bewegung am Stand. Übersetzt für einen Normalsterbli-chen: eine Ewigkeit. Da müsste doch genügend Zeit bleiben um YouTube auswendig zu lernen. Im Gegenteil. Er schafft es oft nicht einmal, den Film-empfehlungen seiner Freunde nachzu-kommen. Denn Ablenkung fi ndet er auch ohne TV-Programm genug: tele-fonieren, E-Mails schreiben, Bilder sor-tieren, Homepage basteln und Vorträge zusammenstellen. Das alles erledigt er, während er für Stunden kräftiger in die Pedale tritt, als es die meisten für fünf Minuten aushalten würden. Da können die lasch kurbelnden Moderatoren wäh-rend der Bewegungswoche im ORF-Sport noch einiges von ihm lernen.

Oben am Rechberg wähne ich mich in Sicherheit. Anstieg geschafft, jetzt wird

gemütlich hinunter gerollt. Die zu-vor hoch gelobte Strasser’sche

Radphilosophie hat hier aber meiner

"Rückenwind!"Fehlt Christoph Strasser nochzum RAAM-Streckenrekord.

Page 29: a magazine issue #2

0:06:02 std 16:45

Meinung nach eine Macke: 250 Watt. Immer. Ehe ich mich versehe, entglei-tet mir sein Windschatten. Ich schaffe es gerade in den luftwiderstandsbe-reinigten Raum zurück, bevor mir die Gänge ausgehen. Bergab lässt er nichts anbrennen, legt sich mit einer Freude in die Kurven, dass unser Betreuerauto eindeutig das Nachsehen hat. Im an-

schließenden Flachstück hält Christoph unsere Konversation aufrecht, während ich damit beschäftigt bin, auf gleicher Höhe zu bleiben.

Der österreichische Rekordhalter über die 24-Stunden-Distanz pfl ügt durch den Wind, wie eine einsame Dampfl ok. Einsam ist er aber maximal bei seinen Trainingsausfahrten. Während viele Radfahrer sich als übermenschliche Einzelsportler sehen und ihre Betreuer maximal als notwendige Erfüllungsge-hilfen, gibt sich Christoph bescheiden. Er ist Teil seines Teams und so stark wie eben jenes. „Am besten geht's, wenn der Schmäh rennt.“ Da wird dann schon ein-mal inmitten des Nordamerikanischen Kontinents lauthals zu Wolfgang Am-bros, Josef Hader und EAV gesungen.

"Kennst du richtigenSchlafentzug?"

Naja, ich bin schon leicht gereizt vor dem ersten Kaffee und oft fällt es mir schwer, in früh angesetzten Vorlesun-gen die Augen offen zu halten. Aber wenn mich ein RAAM-Finisher fragt, der nach 40 Stunden zum ersten Mal vom Rad steigt, gibt es nur eine richtige Antwort: Nein, noch nie erlebt! „Das ist schon ein richtig grausliges Gefühl und erstaun-lich, was es mit dem Körper macht.“ Chris-toph erzählt von winkenden Zusehern und knienden Fotografen, die sich im Endeffekt als Postkästen herausstellten. Wenn der Schlafmangel ganz arg wird, wie beim RAAM 2011, dann erkennt der benebelte Radfahrer nicht einmal mehr seine eigenen Betreuer. Sechs Tage lang wurde Christoph von seinem Physiotherapeuten betreut, ehe er sich dachte „der kommt mir aber bekannt vor“ und sich kurzerhand bei ihm vorstellte: „Hallo, Christoph Strasser mein Name...“ Die Crew ist mit psychischen Ausset-zern ihres Schützlings vertraut und nahm’s gelassen.

„Schlafentzug kann man eigentlich gar nicht trainieren. Es gibt ein paar Kniffe, die hel-fen, wie den eigenen Körper kennenzulernen.

Es ist reine Kopfsache und wenn’s drauf an-kommt, weiß ich, dass es geht.“ Acht Tage mit jeweils nur ein bis zwei Stunden Schlaf. Ich will es nicht Bettfl ucht nen-nen, unterstelle ihm aber ein gewisses Talent. „Nein, ich bin keiner, der speziell wenig Schlaf braucht. Ich schlaf auch vor dem Fernseher oder im Kino ein.“ Dafür trinkt er nie Kaffee und wäre auch als Energy-Drink-Werbeträger ungeeignet. Den Koffein-Kick hebt er sich lieber für Rennen auf.

Keine Schwächen?

Wir biegen auf die B67 und ernten gleich ein nettes Hupkonzert. Nicht, weil wir etwas Unrechtes getan hätten, sondern weil „die Autofahrer wieder ner-vös werden“, wie es Christoph nett aus-drückt. Dieser Mann lässt sich durch wenig aus der Ruhe bringen, ist ziel-strebig und hat dennoch ständig Spaß an seinem Sport. „Gibt’s bei dir auch Schwächen?“, scheint mir die einzig na-heliegende Frage zu sein. Mit einem breiten Grinsen dreht er sich zu mir: „Reicht es, wenn ich bejahe oder soll ich alle aufzählen?“ Mit Schokohasen und Weih-nachtskeksen startet er die Mängelliste. Ich winke ab, will keine Kinkerlitzchen hören, sondern richtige Laster. Naja, im Herbst trinke er schon gerne ein oder mehrere Bier im Parkhouse. Schließlich sei er neun Monate im Jahr Sportler und nur drei Monate jemand, der auch gern Blödsinn macht. „Na, wenn dem so ist“, stachle ich an, „dann starten wir gleich einen Ortstafelsprint.“ Christoph Strasser lässt sich nicht zweimal bitten...

"Ein richtiggrausliges Gefühl."

Schlafentzug.Auch für einen Ausdauerprofi .

Page 30: a magazine issue #2

Anzeige

Die Radlerei ist spezialisiert auf den Verkauf restaurierter Fahrräder der 50er bis 80er Jahre - vom italienischen Renn-rad zum steirischen Damenrad, vom Klapprad zum Waffenrad bekommt man hier besondere Raritäten. Aber wir machen auch das eigene geliebte Radl wieder fit für die Straße.

Der Laden spiegelt den Charme der 1960er wider und Stamm-kunden sowie Neukunden fühlen sich in der Radlerei wohl und trinken auch mal gerne einen Werkstattkaffee mit dem Rad-Aficionado und Radlerei Chef David Bernkopf.

Während der Vintage-Fan in der Radlerei an Rädern schraubt, diskutiert er auch mit RadliebhaberInnen und tüftelt an Lösungen für Spezialwünsche seiner Kunden. Ganz beson-ders weckt man seine Begeisterungen mit alten Radkostbar-keiten und potenziellen Traumradln, die er mit besonderer Liebe zum Detail wieder aufbaut.

Kontakt:Kopernikusgasse 27, 8010 Graz ∫ [email protected]

Page 31: a magazine issue #2

VIECHEine Rezension in Stichworten

17:110:31:01 std

Page 32: a magazine issue #2

18:22

Dérive - Die Kunst des intuitiven Spazier-gangs. Die Kunst etwas zu fi nden, wonach man gar nicht gesucht hat. Die Umgebung auf sich wirken lassen, sich von seinen Gefühlen leiten lassen. Keine Route, kein Ziel. Kein Reisen um irgendwo anzukom-men, der Weg ist das Ziel! Das Hier und Jetzt erleben - genau das macht den Reiz des Dérive aus. Schon Laotse sagte:

"Reisen ist besonders schön, wenn man nicht weiß, wohin es geht!"

Benjamin Höfl er alias SizeT-wo ist einer der talentiertesten Graffi tikünstler in Graz. 2010 gründete er mit dem slowe-nischen Writer TEOSON die Read Us Crew (RUC) mit

dem Ziel, die Welt etwas bun-ter und schöner zu gestalten. Seit Ende 2011 besucht er das Abendkolleg für Grafi k- und Kommunikationsdesign auf der Ortweinschule – mehr von ihm fi ndest du unterwww.sizetwo.at

Benjamin HÖflerBenjamin HÖflerBenjamin HÖflerBenjamin HÖflerBenjamin HÖflerBenjamin HÖfler

DefinitionDefinitionDefinitionDefinitionDefinitionDefinition

0:01:34 std

DeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDeriveDerive

,,,,,,

Page 33: a magazine issue #2

18:560:03:30 std

Es ist einer der ersten schönen Tage in Graz. Endlich kann man die dicke Winterjacke ge-gen das luftige T-Shirt tauschen. Die Anzahl der Fahrradfahrer ist in den letzten Stunden rasant gestiegen und erstmals warten wieder Tische vor den Restaurants und Bars auf ihre Gäste. Mit den ersten Sonnenstrahlen erblüht auch die Flora und das trostlose Wintergrau der Stadt färbt sich zu einem hellen Frühlings-grün.

Der Frühling scheint Graz neues Leben ein-zuhauchen. Die Leute tummeln sich wieder im Freien und auch die Stimmung scheint mit den steigenden Temperaturen mitzuhal-ten. Perfekte Bedingungen also, um sich mit Benjamin Höfl er alias SizeTwo auf den Weg zu seinem persönlichen Hotspot in Graz zu ma-chen. Und schon am Eingang lässt sich leicht erahnen, warum sich Benjamin hier so gerne aufhält. Farben in den verschiedensten Vari-ationen. Kunst wohin das Auge reicht. Ein Ort der Ideen, der Umsetzung, der Weiterent-wicklung – ein Ort namens Josef-Huber-Park.

SizeTwo ist Graffi tikünstler. Mit der Sprühdo-se malt er genauer als so mancher mit dem Bleistift und auch in Bezug auf Kreativität scheint sein Repertoire beinahe grenzenlos. Auf einer vollgesprayten Bank sitzend er-zählt Benjamin über seine große Leidenschaft

– über die positiven, wie auch die negativen Seiten. Nach seinem Verständnis geht es vor allem darum, seinen eigenen Style zu fi nden und sich ständig weiterzuentwickeln. Und der Spaß darf natürlich nicht fehlen, ansonsten geht gar nichts.

Selbst sieht er sich als Teil einer Community, der man auch etwas zurückgeben sollte. Love, Peace and Unity – ein Lebensgrundsatz für SizeTwo. Je länger er über sein Metier redet, desto mehr erkennt man die Faszination und Hingabe dahinter. Wenn er über vergangene Aktionen und Werke spricht, leuchten die Au-gen hinter Benjamins Brille. Junge Erinnerun-gen, die für ihn die Welt bedeuten. Manch-mal zeigt er uns einige Arbeiten auf seinem Handy und auch so manch schlechte Nachah-mung seines Stils ist mit dabei.

Die Nacht hat langsam Graz überfl utet und wir schlendern gemütlich zum Scrawl, dem einzigen Graffi tishop in Graz. Gleich dane-ben liegt Benjamins Atelier, wo er tagtäglich an seiner Kunst arbeitet. Er zeigt uns noch seinen Arbeitsplatz – ein Keller mit einem ab-gedichteten Raum, wo er der Kreativität frei-en Lauf lassen kann. Und was uns an einen Raum für Obduktionen erinnert, scheint für SizeTwo ein kleines Stück Paradies zu sein...

Page 34: a magazine issue #2

www.a-mag.at

Page 35: a magazine issue #2

22:30Storyfotos © A38 | Gerfried Guggi0:00:23 std

VIECHEine Album-Releaseparty

Page 36: a magazine issue #2

22:47 0:01:45 std

abVIECHern

Viech springt und hüpft, schüttelt Haare,

Hände und Beine

VIECH – Der Name ist Programm. Und auch wieder nicht. Schwer zu

sagen. Aber so ist das mit VIECH. Der unverwechselbare Sound geht einem einfach ins Ohr und bleibt da auch hängen. Das geht so weit, dass ich in der Spielzeugabteilung eines renommierten Grazer Kauf-hauses die Melodie von „Steuer-mann“ auf einem Mini-Xylophon nachzuspielen versuche. Erfolg-reich übrigens. Als begeisterter VIECH-Fan fi e-bere ich natürlich dem Release des neuen Albums entgegen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe Fieber, Hals- und Kopf-schmerzen und noch einige andere Gebrechen, die eher in ein Bett als in The Bang Bang Club gehören, aber – optimistisch wie ich bin – denke ich mir: Kein Problem, das nicht mit Alkohol gelöst werden könnte.

Vorerst funktioniert mein Plan auch, und als Paul und Andi – die beiden VIECHer – mit Verspä-tung auf die Bühne kommen, um mit dem bunten Sammelsurium an Instrumenten einen einzigar-tigen Sound durch den Keller zu jagen, bin ich schon wieder sehr gut drauf. Ich habe einen Barho-cker ergattert und verliere mich, Wodka-Bull nippend, regelmäßig in den teils gegrölten und zum Schluss sogar gegrunzten Lyrics. Aber auf der Bühne geht die rich-

Page 37: a magazine issue #2

22:590:01:15 std

tige Party ab. VIECH springt und hüpft, schüt-telt Haare, Hände und Beine und werkt auf einer Ziehharmonika und unterschiedlichsten Schlag-, Zupf- und Blasinstrumenten ab – die beiden kit-zeln das Letzte aus der Technik heraus. Meist mit verzerrten Gesichtern und geschlossenen Augen. Und das, ohne über eines der tausend Kabel zu stolpern, die sich quer über die Stage ziehen. Man merkt, die beiden sind Musiker mit Leib und Seele und auf der Bühne zu Hause.

Ihre humoristische Ader, die ich schon aus ihren Texten kenne, beweisen die Zwei dann auch spä-ter, als ich mir eine CD abholen will, natürlich mit Autogramm. „Aber was lustiges!“, sage ich, als Paul den Stift zückt. „Journalismus ist tot“, schreibt er mit einem hämischen Grinsen. Ein paar Stunden und eine gefühlte Flasche Wodka später, bin ich einer der letzten, der nach Hause geht und mich über-kommt das schleichende Gefühl, dass ich morgen wirklich so gut wie tot sein werde.

Page 38: a magazine issue #2

0:03:22 std00:43

ABENDLEKTÜRE

D ie Zeiger des kleinen altmodi-schen Weckers stehen im rechten Winkel. Es ist drei Uhr nachts. Mit fl uoreszierender Gleichgül-

tigkeit leuchten sie zu mir herüber. Verächtlich und grün. Durch die dünnen Leinenvorhänge strahlt sachte das Licht einer Straßenlaterne, die den Zenit ihrer Leuchtkraft schon vor langem überschritten hat. Gelblich orange Strahlen stottert sie auf meine Stereoanlage. Die blinkt grell und blau zurück - Standby. Ich angle mir die Fernbedienung, drücke, und nach kurzem weißen Blinken am Umschalter mattet die An-zeige der Stereoanlage zu einem soften Rotton ab.

Ich versuche es mit Schäfchenzählen, aber meine Gedanken kreisen weiter, ich kann

mich nicht konzentrieren. Stattdessen hüpfen die Schafe jetzt grün, rot und gelb leuchtend über einen blau blinkenden Zaun. Da taucht irgendwo in meinem Unterbewussten eine Frage auf, deren Antwort ich schon seit Volks-schulzeiten zu wissen glaube - sie will mir nur partout nicht einfallen. Wenn man alle Farben zusammen mischt, was kommt dabei heraus? Weiß? Schwarz? Ein Regenbogen?

Auf der Suche nach einer passenden Ant-wort wühle ich durch mein verdrängtes

Schulwissen, an Schlaf ist nicht mehr zu den-ken. Ich muss es einfach wissen! Im blau-weiß gestreiften Flanell-Pyjama stolpere ich über die getigerte Katze in das Nebenzimmer, und kra-me aus einem Schrank die alten Wasserfarben hervor. Pinsel liegen noch dabei, Wasser fi n-de ich in der Gießkanne neben der verdorrten Zimmerpalme. Kurz überlege ich, mangels bes-ser geeigneter Untergrundmaterialien die Katze mit den Wasserfarben zu bemalen. Sie scheint mein Vorhaben jedoch zu erahnen und verlässt fauchend das Zimmer durch das offenstehende Dachfenster.

Ich kann nicht mehr warten, die Neugier zer-frisst mich! Zitternd tauche ich den Pinsel ins

Wasser und stecke ihn in alle Farbtöpfe - gelb, rot, grün, blau… Die Spannung steigt. Mehr Wasser, jetzt noch Violett und Orange, das alte vertrocknete Deckweiß! Ich rühre wie ein Wahnsinniger im Farbkasten herum und ziehe eine Farbspur über das Fischgrätenparkett. Im Mondlicht glitzert sie hell. Aber ist sie weiß? Ich sehe genauer hin. Im Schatten meines mächti-gen Haupthaares scheint es schon eher schwarz zu sein. Zur genaueren Evaluierung meines Ex-perimentes ziehe ich den Lichtschalter hinzu. Und im langsam kräftiger werdenden Lichtpe-gel der EU-konformen Energiesparlampe sehe ich meine Antwort: Braun. Braun wie *****

issen

st

iktionale

nkompetenz

12

3

8

9

45

6 13 1711 14 1837

19 22 23

12

10

15

16

7

20 24

21 25

26

29

30

27

31

28

32 33 36

34

35

Page 39: a magazine issue #2

01:12

Page 40: a magazine issue #2

Life DayLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLife DayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayDayLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLifeLife

Unterschrieben wird, was wichtig ist.

Dein a magazine ist die Nummer

/alife.aday.amagazine /aredaktion

3:12 / 3:12

Replay