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ABB ANTRIEBSTECHNIK Anleitung zur Auswahl von Frequenz- umrichtern für den Einsatz in Gebäuden Checkliste für Planer der Gebäudetechnik

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— ABB ANTRIEBSTECHNIK

Anleitung zur Auswahl von Frequenz-umrichtern für den Einsatz in GebäudenCheckliste für Planer der Gebäudetechnik

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2 AU S WA H L VO N F R EQ U E N ZU M R I CHTE R N FÜ R D EN EI NS AT Z I N G EB ÄU D EN

Demzufolge verpassen Endnutzer erhebliche Kosten- und Zeiteinsparungen durch: • Verbesserte Energieeffizienz, welche die

Energiekosten senkt.• Schnellere Installation und Inbetriebnahme• Geringeren Wartungsaufwand• Bessere Anpassungsfähigkeit und Flexibilität

beim Einsatz von Antrieben in Gebäuden• Bessere Konnektivität durch Automatisie-

rungsnetze

Bei der Spezifizierung von Antrieben mit Drehzahlregelung sollten Berater unbedingt ihre Spezifikationsanforderungen überprüfen und sicherstellen, dass die ausgewählten Antriebe – und die Lieferanten, von denen sie bezogen werden, – mindestens die in dieser Checkliste angegebenen Merkmale erfüllen.

—Antriebsmerkmale für eine effektive GebäudeautomationModerne Antriebe mit Drehzahlregelung bieten enorme Vorteile beim Einsatz in Gebäuden, seien es Gewerbe-, Wohn- oder Industrie-gebäude. Allerdings werden diese Vorteile vielfach noch nicht erkannt.

Merkmal Beschreibung Vorteil Haken

Erfüllt EN 61000-3-12;Produktnorm für Oberschwingungen

EN 61000-3-12 ist eine europäische Norm, welche die Belastung eines Produkts durch Oberschwingungsströme begrenzt. Verpflichtend für Geräte, die an ein 400 V Netz angeschlossen sind.

Die Swinging-Choke-Technologie erfüllt die EN 61000-3-12. Dadurch erfüllt das Produkt die Vorgaben zur Oberschwin-gungsdämpfung, und unnötige Audits vor Ort zur Fest-stellung des Oberschwingungsgehalts werden vermieden.

Ein Lieferant drehzahlgeregelter Antriebe sollte in der Lage sein, bei der Oberschwingungsprüfung vor Ort Unterstützung zu leisten und Lösungen mit äußerst geringem Oberschwingungsgehalt zur Behebung poten-tieller Probleme anzubieten.

Swinging Choke Reduziert die Oberschwingungen des Antriebs. Die Drossel verändert ihre Impedanz bei Änderung der Motorlast und optimiert so die Oberschwingungen bei allen Lasten. Her-kömmliche Drosseln haben eine feste Impedanz und können sich so nicht anpassen. Patentiert von ABB.

Bei einem Antrieb zur Anpassung der Motordrehzahl für einem minimalen Energieverbrauch ermöglicht die Swinging Choke die optimale Oberschwingungsdämp-fung auch bei Teillast. Bei Standard-DC-Drosseln nehmen die Oberschwingungen eines Antriebs deutlicher zu, wenn die Motordrehzahl reduziert wird.

ACH580-31 in der Aus führung als Ultra-Low Harmonic Drive

Die integrierte Aktive Einspeiseeinheit garantiert ein ober-schwingungsfreies Netz.

Der Ultra-Low Harmonic Drive stellt eine saubere Span-nungsversorgung sicher und ermöglicht den Betrieb des Motors mit voller Spannung selbst in Situationen mit reduzierter Spannung.

EMV-Konformität gemäß IEC / EN 61800-3 (2004) und A1 (2012) (Konformitäts-erklärung des Herstellers verfügbar)

IEC / EN 61800-3 (2004) und A1 (2012) sind eine spezi fische EMV-Norm für Antriebs- und Motorsysteme (Leistungs-antrieb) und erfordern den Anschluss des Motors an einen Antrieb mit Drehzahlregelung, um die Konfor mität sicherzu-stellen.

In Europa hat sie Vorrang vor anderen Fachgrundnormen z. B. EN 55011, die keinen Motoranschluss erfordern. Die An-wendung der EN 55011 auf einen Leistungsantrieb ist eine Fehlanwendung dieser Norm.

Standardmäßig in den Antrieb eingebaute EMV-Filter sparen Platz im Schaltschrank und vermeiden Zusatz-kosten für die Verdrahtung, Erdung und Montage. C2- Konformität bis zu 150 m. Hinweis: längere Kabel sind bei Installation eines Sinusfilters möglich. (Hinweis: C1 ist nicht zutreffend, denn der Antrieb erfordert eine fachge-rechte Kabelmontage und den Einbau des Antriebs in ein hochfrequenzdichtes Gehäuse, damit die Grenzwerte für abgestrahlte C1-Emissionen eingehalten werden. Deshalb wird die volle C1-Konformität für HLK-Anwen dungen nicht empfohlen.)

Leistungsschalter Schützen die Einspeisung des Antriebs durch die Installa-tion von Standard-Leistungsschutzschaltern (MCB) oder isoliertstoffgekapselten Leistungsschaltern (MCCB). Der Lieferant muss die Leistungsschalter umfassend geprüft haben und eine freigegebene Liste der geprüften Geräte vorlegen können.

Frühere Antriebsgenerationen wurden häufig durch größere und teurere Halbleitersicherungen geschützt, deren Anwendung schwierig war. MCBs oder MCCBs lassen sich einfach installieren und verwenden.

Einhaltung der Vorgaben zu sinus-förmigen Schwin-gungen während des Betriebs

Der Frequenzumrichter hält folgenden Schwingstärke-stufen stand: Vibration (IEC 60068-2)• max. 1 mm (0,04 in), 5 bis 13,2 Hz• max. 7 m/s2 (23 ft/s2), 13,2 bis 100 Hz sinusförmig

Der Frequenzumrichter hält bei der direkten Montage im Klimagerät den Bedingungen stand. Es ist sinnvoll, den Frequenzumrichter in das Klimagerät einzubauen (und den Bausatz für die dezentrale Tastatur zu verwenden), denn es ist kein zusätzliches Gehäuse erforderlich.

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Merkmal Beschreibung Vorteil Haken

Toleranz gegenüber Netzein brüchen (Hersteller-erklärung vorhanden)

Nachgewiesene Toleranz gegenüber Netzausfällen gemäß Semi F47.Der Frequenzumrichter ist mit einer geeigneten DC- Zwischenkreiskapazität ausgestattet und kann für einen verlängerten Durchlauf bei Netzausfall auf Energierückge-winnung programmiert werden.

Weniger Fehlauslösungen durch eine Unterbrechung der Einspeisung und durch Transienten. Kritische Einrich-tungen können bei Netzeinbrüchen betriebsfähig ge-halten werden, die Energierückgewinnung von der Last kann die Dauer des Durchlaufs bei Netzausfall verlängern.

Flanschmontage für den Einbau in Schränke und auf Kanälen

Es muss möglich sein, den Frequenzumrichter in einen Schrank einzubauen oder auf einem Kanal zu montieren, um den Kühlbedarf im Schrank zu reduzieren. Bei Flansch-montage muss das Äußere des Frequenzumrichters den Anforderungen von IP55 UL Typ 12 entsprechen.

Der Kühlbedarf wird reduziert und Kosten für die Kühl-anlage gespart, indem die Verlustleistung des Frequenz-umrichters an die kühlere Umgebung abgegeben wird unter Aufrechterhaltung der Schutzart.

50 °C Umge-bungstemperatur (Hersteller-erklärung vorhanden)

Der Frequenzumrichter kann so bis zu einer Umgebungs-temperatur von 50 °C laufen und liefert immer noch den typischen IEC-Motorstrom.

Sicherstellen, dass höhere Ströme bei niedrigeren Temperaturen bereitgestellt werden können.

Der Frequenzumrichter hat immer genug Strom, um den Motor der Anwendung anzutreiben. Der Frequenzumrichter hat bei Anstieg der Umgebungstemperatur über die typi-schen Elektroraumbedingungen keinen niedrigeren Strom, so werden Probleme bei der Inbetriebnahme oder dem Betrieb vermieden. Wenn die genauen Umgebungs-bedingungen bekannt sind, ist eine optimalere, kosten-güns tigere Auswahl möglich. Bei Bedarf kann der Frequenz umrichter automatisch die Schaltfrequenz und den Ausgangsstrom begrenzen.

Standardmäßig Leiterplatten mit Schutzlack

Alle Leiterplatten sind zum Schutz mit einer Spezial-lackierung versehen.

Verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Umweltein-flüsse. Der gesamte Antrieb erfüllt die Kontaminations-stufen gemäß IEC 60721-3-3 Klasse 3C2 / 3S2.

Trennung /  Sicherheit

Der Frequenzumrichter kann mit einer Trennvorrichtung am Eingang versehen werden, um die Spannungsversorgung des Frequenzumrichters abzuschalten und ihn in der Posi-tion "Aus" verriegeln zu können.

Die Trennung des Motors ist ohne externe Einrichtungen und ohne die umständliche verriegelte Trennung im Motor-kabel möglich. Durch die interne Trennung des Frequenz-umrichters entfällt auch die Notwendigkeit eines EMV- konformen Gehäuses für den Motortrennschalter.

Standardmäßig in den Frequenz-umrichter einge-baute BACnet- Schnittstelle

BACnet ist ein offenes Protokoll für die serielle Kommunika-tion und entwickelt sich aufgrund der "offenen" Architektur schnell zum Standard im HLK-Bereich. BACnet bindet das System nicht an die Hardware eines be-stimmten Herstellers.

Die Kommunikation kann über RS485 oder Ethernet erfolgen und lässt unterschiedliche Kommunikations-medien zu.

BACnet über RS485 (BACnet MS / TP) und über Ethernet (BACnet / IP) werden unterstützt. Die einfache Integration in das Gebäudemanagementsystem und die Gebäude- Controller ermöglichen die Übertragung großer Mengen an Daten oder Steuersignalen bei minimalem Verkabe-lungsaufwand (verglichen mit herkömmlichen E/A). BACnet ermöglicht den uneingeschränkten Zugriff auf die Parameterdaten einschließlich aller Informationen über Energieeinsparungen und andere Betriebsparameter.

Zusätzliche serielle Kommunikation

Standardmäßig integrierte HLK-Protokolle: BACnet MS / TP, ModBus RTU, N2 Metasys. Ein zusätzlicher Feldbusadapter ermöglicht den Anschluss von: LonWorks, Profibus-DP, DeviceNet, ModBus / TCP, ControlNet, Ethernet / IP, EtherCAT.

Durch die zahlreichen Protokolle lässt sich der Frequenz-um richter leicht an Gebäudemanagementsysteme an-schließen. Hinweis: ABB beschränkt sich nicht auf ein ein-zelnes Protokoll, sondern unterstützt alle für eine maxi - male Flexibilität. Wenn zu Beginn eines Projekts das Proto-koll nicht bekannt ist, wählt ABB das am besten geeignete.

Override-Modus für den Notfall (Kommandoüber-nahme durch die Feuerwehr) (Betrieb bis zur Zerstörung) (Entrauchungs-modus)

Der Frequenzumrichter ist so programmiert, dass er die meisten Abschaltbefehle und Warnungen ignoriert, die ihn normalerweise stoppen würden, wenn die Anwendung ge-stört ist. Die Override-Funktion ist aus Sicherheitsgründen passwortgeschützt und kann darauf programmiert werden, mit einer festgelegten Drehzahl zu laufen, einen konstanten Druck oder einen anderen Sollwert zu halten wie z. B. einen Analogeingang. Der "Trigger”-Eingang kann so program-miert werden, dass er von verschiedenen Quellen kommen kann, sodass ihn die Feuerwehr bei Bedarf auslösen kann.

Das Merkmal ermöglicht es der Feuerwehr, Frequenz-umrichter für den Rauchabzug einzusetzen. Der Eingang wird über eine Sondertaste ausgelöst, und die Frequenz-umrichter betreiben die HLK-Motoren in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung, um den Rauch aus dem Gebäude ab-zuziehen und so die Sicht und die Sicherheit während der Brandbekämpfung zu verbessern. Der Frequenzumrichter ignoriert Funktionen, die ihn normalerweise stoppen würden, sodass der Dauerbetrieb Vorrang hat.

Schutzarten Die Schutzarten (IP) legen den Schutz vor eindringendem Staub und Wasser fest; sie definieren nicht die Möglichkeit, den Frequenzumrichter im Freien zu montieren.

IP21 / NEMA1 und IP55 / NEMA12 sind standardmäßig vor-handen, ermöglichen die flexible Montage im Schaltraum oder im Lüfterabteil des Klimageräts, ohne dass eine zu-sätzliche Rückwand zur Kühlung erforderlich ist.

Montage im Freien Die Montage im Freien erfordert eine Kontrolle des Auf-heizens und der UV-Auswirkungen der direkten Sonnenein-strahlung sowie der Auswirkungen von Temperaturschwan-kungen über das gesamte Jahr, die zu Kondens wasserbil-dung führen. Diese Auswirkungen verursachen einen vorzei-tigen Ausfall des Frequenzumrichters. Eine hohe Schutzart ist keine Garantie für eine erfolgreiche Nutzung im Freien.

Die Montage im Freien erfordert eine Kontrolle der Aus-wirkungen der Sonneneinstrahlung, der UV-Strahlen so-wie der Kondenswasserbildung. Der Frequenzumrichter erfordert kein geschlossenes Gehäuse für die Montage im Freien, solange er im Schatten montiert wird. Dadurch werden Kosten gespart, denn es wird kein kompletter Elektroschrank für die Aufdachmontage benötigt.

Echtzeituhr /  automa tisierte Gebäude steuerung

Der Frequenzumrichter muss eine Echtzeituhr mit Uhrzeit und Datum enthalten. Die Uhr kann zusammen mit der umfangreichen Timer- Funktionalität zur Automatisierung der Lüfter- oder Pumpen-regelung in Abhängigkeit der Tageszeit ver wendet werden.

Die Echtzeituhr ist batteriegepuffert.

Die Timer können zur Drehzahländerung oder dem auto ma-tischen Starten und Stoppen des Motors verwendet werden und arbeiten so wie ein einfaches Gebäudemanagement-system.

Der Frequenzumrichter muss im Einzelbetrieb ohne Ein-gaben vom Gebäudemanagementsystem arbeiten können. So können vorprogrammierte und "geboostete" Zeiten verwendet werden. Für die gesicherte Funktion der Echtzeituhr sind keine zusätzlichen Hardware-Optionen erforderlich.

Durch eine Abstimmung der Betriebszeit des Antriebs auf den Nutzungsgrad und die Öffnungszeiten des Gebäudes oder der Einrichtung kann Energie gespart werden. Die Echtzeituhr versieht Ereignisse, Störungen und Warnungen mit einem Zeitstempel und vereinfacht so die Diagnose.

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Merkmal Beschreibung Vorteil Haken

Bedienpanel des Frequenz- umrichters(Tastatur)

Das Bedienpanel verfügt über folgende Merkmale:• mehrsprachiges alphanumerisches Display für eine ein-

fache Programmierung des Frequenzumrichters • verschiedene Assistenten und eine integrierte Hilfe-

funktion zur Anleitung des Nutzers • Echtzeituhr zur Störungsprotokollierung und Steuerung

des Antriebs z. B. Start/Stopp• Kopieren von Parametern zur Sicherung oder zum Laden

in einen anderen Frequenzumrichter• großes grafisches Display und Softkeys für eine einfache

Navigation• IP55 und die Möglichkeit einer dezentralen Montage des

Bedienpanels entfernt vom Frequenzumrichter, außen auf einem Klimagerät oder einem Schrank.

• ohne Werkzeug abnehmbar• die Anzeige lässt sich auf einfache Weise anpassen, um

benutzerspezifische Werte anzuzeigen• der Frequenzumrichter führt 1 Stunde nach der letzten

Änderung der Konfiguration eine automatische Sicherung in das Bedienpanel durch.

Benutzerfreundlichkeit bedeutet, dass sich die Einstellzeit verkürzt und die Installation korrekt ist, sodass die Kosten für die gesamte Montage sinken.

Parameter können zwischen den Frequenzumrichtern kopiert werden, um so die Inbetriebnahmedauer bei ei-nem großen System zu verkürzen.

Kontextsensitive Hilfe durch Drücken der “?”-Taste, so-dass der Benutzer nicht im Handbuch nachschlagen muss.

Verschiedene Optionen für die dezentrale Montage, so-dass das Bedienpanel an einem beliebigen Ort montiert werden kann.

Der Benutzer kann verschiedene Startansichten erstellen, um schnell zahlreiche Signale auf dem Bedienpanel anzu-zeigen. Dies ist nützlich bei der Diagnose und der Über-prüfung der Betriebsbedingungen.

Verhindert, dass der Benutzer nach einer Änderung der Konfiguration vergisst, die Änderungen zu speichern. Bei Austausch eines gestörten Geräts können die in dem Bedienpanel gespeicherten Einstellungen leicht auf das neue Gerät übertragen werden.

Smarte Betriebsarten

Das HLK-Bedienpanel muss über verschiedene Betriebsar-ten für die Konfiguration, den Betrieb und die Diagnose des Frequenzumrichters verfügen:• Startansicht – zeigt Statusinformationen und die

ordnungsgemäße Funktion des Frequenzumrichters an• Grundeinstellungen – ermöglichen eine schnelle und ein-

fache Bearbeitung der Einstellungen• Diagnose – der Ort, an dem Sie potentielle Störungen

beheben können• Parametermodus – Bearbeitung einzelner Parameterwerte• Assistenten – führen durch die Inbetriebnahme und Konfi-

guration• Geänderte Parameter – Anzeige der geänderten Para-

meter• Sicherung der Frequenzumrichter-Parameter – Austausch

von Parametern zwischen dem Frequenzumrichter und dem Bedienpanel

• Zeit und Datum – Einstellen der Zeit und des Datums für den Frequenzumrichter

• E/A-Einstellungen – Überprüfen und Bearbeiten der E/A-Einstellungen

Diese Betriebsarten lassen sich auf einfache Weise mit den Navigationstasten auswählen.

Manche Optionen bieten eine zusätzliche Hilfe bei der Diagnose wie z. B. das Menü Geänderte Parameter, das nur die geänderten Parameter anzeigt und so das Auf-finden von Programmierfehlern erleichtert.

Andere Betriebsarten zeigen den Status der E/A an und erleichtern so die Feststellung, ob die E/A-Steuersignale vorhanden sind.

Back-up (Sicherung) stellt sicher, dass immer eine Liste der Parameter „wie in Betrieb genommen“ vorhanden ist, auf die im Falle von Bearbeitungsfehlern zurückgegriffen werden kann.

Der Modus Forcierte E/A ermöglicht die Überprüfung der E/A-Konfiguration ohne echte Signale. Ähnlich wie die E/A des Frequenzumrichters kann auch der Ausgang für jeden Status forciert werden, um das Verhalten der externen Einrichtungen zu testen.

Inbetriebnahme- Assistent

Stellt sicher, dass das Bedienpanel über einen Assistenten verfügt, der den Nutzer durch die Grundeinstellung des Frequenzumrichters führt. Es müssen nur die Motor- und Regelungsdaten eingegeben werden. Hilfebildschirme soll-ten diesen Assistenten ergänzen, damit die einzugebenden Daten gefunden werden können.

Schnelle und einfache Einstellung des Frequenzumrichters, die die Zeit verkürzt, um den Antrieb betriebsbereit zu machen. Da durch die Inbetriebnahme geführt wird, ist das Risiko, wichtige Schritte zu vergessen, reduziert. Der Assistent hilft dem wenig erfahrenen Nutzer, den Frequenzumrichter ordnungsgemäß und effektiv in Betrieb zu nehmen.

Intelligenter Diagnoseassistent

Bei Auftreten einer Störung meldet der Frequenzumrichter das Problem, dann öffnet sich das Diagnosemenü, in dem der Benutzer zur Ursache des Problems geführt wird und Gründe für die Störung vorgeschlagen sowie Anregungen zur Behebung gegeben werden.

Der Frequenzumrichter enthält eine Liste der Signale, die zur Lokalisierung eines Problems verwendet werden kann und die auch den E/A-Status sowie Werte der Leistungs-stufe enthält.

Störungen werden schnell und zeitsparend behoben. Die meisten antriebsbezogenen Störungen stammen von der angetriebenen Anwendung, deshalb führt das Diagnose- Tool den Anwender schnell zu dem wahrscheinlichsten Grund. Die Störungen werden zeitgestempelt, so dass die Tages-zeit und der Zusammenhang mit Anlagenstörungen ermit-telt werden können, was wiederum zu einer effektiveren Ermittlung der eigentlichen Ursache beiträgt.

Der Assistent unterstützt den weniger erfahrenen An-wender bei der Störungsdiagnose.

Vermeiden mechanischer Resonanzen

Mechanische Resonanzen können durch Programmierung "nicht zulässiger" Lüfter- oder Pumpendrehzahlen vermieden werden. Diese Drehzahlen gelten spezifisch für die Mechanik des Systems, müssen also entsprechend der Eigenresonanz-frequenzen des Systems eingestellt werden. Dann verhindert der Frequenzumrichter, dass der Motor mit diesen Drehzah-len läuft und verhindert so das Entstehen von Resonanzen.

Resonanzen können die Mechanik einer Anlage beschädi-gen. Das Vermeiden solcher Resonanzen verhindert teure mechanische Schäden.

Resonanzen können auch laute Geräusche verursachen, welche sich im Gebäude oder auf dem Gelände auf-haltenden Personen beeinträchtigen.

Herausfiltern von Geräuschen

Frequenzumrichter können bewirken, dass Motoren hörbare Geräusche erzeugen. Der einstellbare Schaltfrequenzbe-reich stellt sicher, dass das Motorgeräusch möglichst ge-ring ist, ermöglicht aber trotzdem, dass bei Bedarf der volle Strom zur Verfügung steht.

Die sich in einem Gebäude aufhaltenden Personen klagen manchmal über Geräusche von frequenzumrichterge-regelten Systemen. Dieser Modus reduziert das Motor-geräusch auf einen für die Bewohner angenehmeren Ton.

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Merkmal Beschreibung Vorteil Haken

Energie-verbrauchs- optimierung und Effizienz

Automatische Regelung der Motormagnetisierung über den gesamten Drehzahlbereich, um an allen Punkten den Ener-gieverbrauch zu minimieren.

Die Optimierung des Energieverbrauchs kann den Energie-verbrauch um 10 bis 15 Prozent reduzieren (die größten Ein-sparungen werden bei Teillast erzielt).

Es ist entscheidend, dass die Motoren so geregelt werden, dass sie so wenig wie möglich Energie verbrauchen. Des-halb muss der Frequenzumrichter Laständerungen auto-matisch erkennen und den Motor auf das niedrigstmög-liche Niveau regeln, um Energie zu sparen. Die Energie-einsparungen können über den Anlagenfeldbus an eine Zentralstelle zur Protokollierung übertragen werden.

Energie-effizienzzähler

Dieser Zähler erfasst die Energieeinsparungen verglichen mit dem direkten Netzanschluss und zeigt die Einsparungen in kWh, MWh, CO₂-Emissionen und finanziell an.

Mit diesen Energiezählern können Endnutzer den Energie-verbrauch überwachen und die Einsparungen ermitteln.

Lastanalyse Statistik-Tool zur Analyse und Auswertung des Frequenz-umrichterverhaltens sowie der Analyse der Energieeffizienz und des Betriebs des Prozesses.

Liefert Informationen über den Wartungsbedarf der Anlage und kann zur Darstellung und Kontrolle der Energieeffizienz der Anlage verwendet werden.

Hiermit können Anwender Phasen einer unerwartet hohen (oder niedrigen) Last erkennen und Hinweise für eine Optimierung des Systems erhalten.

PC-basiertes Tool zur Inbetrieb-nahme, Über-wachung und Parameter-bearbeitung

Ermöglicht den Zugriff auf die Parametereinstellungen so-wie die Steuerung und Einstellung des Frequenzumrichters über einen Laptop. Außerdem ist das PC-Tool Drive Compo-ser für alle in jeder Hinsicht exzellenten Frequenzumrichter geeignet, sodass keine spezielle Hardware erforderlich ist.

Moderne Frequenzumrichter benötigen ein PC-Tool für die Einstellung und Speicherung der Parameter.

Durch die Möglichkeit der Bearbeitung und Einstellung von Parametern bei gleichzeitiger Live-Überwachung der Signale im Überwachungsfenster ist der kostenlose Drive Composer entry eine ideale Hilfe bei der Inbetriebnahme. Die off-line vorhandenen Parameterdateien können also generiert (und gespeichert) werden, sodass die Konfigu-ration vor dem Eintreffen auf der Baustelle vorgenommen werden kann.

Es können Sicherungen vorgenommen und Listen mit den Parametereinstellungen für die Kundendokumentationen erstellt werden.

Mobiltelefon-Apps zur Unterstützung der Inbetrieb-nahme, Über-wachung und Parameter-bearbeitung

Die Drivetune App ermöglicht Wartungstechnikern und Monteuren die einfache Verbindung mit einem Frequenz-umrichter über eine drahtlose Bluetooth-Verbindung.

Durch die benutzerfreundliche Smartphone-Schnittstelle kann der Monteur die Inbetriebnahme schneller und effi-zienter durchführen und die Antriebsleistung einstellen.

E/A-Möglichkeiten Alle E/A können für maximale Flexibilität programmiert werden.

Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten, da alle E/A-Punkte programmierbar sind; sie können mit internen Funktionen und Überwachungsparametern verbunden werden, sodass die E/A sowohl Meldungen als auch Steuerbefehle übermitteln können.

Die E/A können entweder festverdrahtet oder über das Netzwerk der seriellen Kommunikation zugänglich sein, so können ungenutzte E/A des Frequenzumrichters als de-zentrale E/A am Feldbus verwendet werden.

Auf eine lange Lebensdauer ausgelegt

Die Hauptkomponenten sollten auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sein und auch in ungünstigen Umgebungen so-wie bei hohen Temperaturen funktionsfähig sein.

So sollten Lüfter für eine Mindestlebensdauer von sechs Jahren bei einer Umgebungstemperatur von 40 °C ausge-legt sein. Die Lebensdauer steigt bei 30 °C auf neun Jahre.

Frequenzumrichter sind hochwertige Produkte. Es wird mit großer Sorgfalt sichergestellt, dass die Komponenten und Einrichtungen nach höchsten Standards ausgelegt und gefertigt werden.

Jeder Frequenz-umrichter wird zu-sammen mit einem echten Motor bei Volllast getestet

Jeder Frequenzumrichter wird in der Produktion zusammen mit einem echten Motor bei Volllast und erhöhter Tempera-tur einer Prüfung mit einer Dauer von mindestens 45 Minu-ten unterzogen.

Die Prüfung von Frequenzumrichtern mit festen Induk-tionsspulen belastet die Leistungsbrücke des Frequenz-umrichters nicht ordnungsgemäß und latente Störungen können übersehen werden. Der einzige echte Test für einen Frequenzumrichter besteht darin, ihn mit einem voll funktionsfähigen Motor zu prüfen.

Die auf dem Prüfstand verwendeten Motoren sind Rücken an Rücken an einen Generator angebaut, sodass die vom Frequenzumrichter bezogene Energie in das Fabriknetz zurückgespeist wird und so die Versuchsabteilung auch anstrebt, energieeffizient zu sein.

Erweiterte Gewährleistung

Achten Sie auf eine Gewährleistung des Herstellers von mindestens 24 Monaten mit der Möglichkeit auf eine Erweiterung bis zu 60 Monate.

Frequenzumrichter verfügen über eine erweiterte Gewährleistung, um dem Kunden Sicherheit im Hinblick auf die Produktqualität und Zuverlässigkeit zu geben. Die weltweite Präsenz sichert unabhängig vom Standort einen kontinuierlichen Support.

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Service-Checkliste Bei der Spezifizierung drehzahlgeregelter Antriebe geht es um mehr als nur das Produkt. Dem Service- und Support-Umfang, den der Hersteller bietet, muss gleichermaßen Beachtung geschenkt werden. Hier finden Sie eine weitere Checkliste mit wichtigen Aspekten, die bei der Auswahl des Antriebsherstellers oder -lieferanten zu beachten sind:

—Der richtige Antrieb und die richtige Beratung für Ihre Anwendung

Service und Support Überlegung

Erfahrung mit HLK-Anwendungen und Marktexpertise

Ihr Lieferant muss über die notwendige Erfahrung und unterstützende Dokumentation verfügen, um die technischen Herausforderungen Ihres Projekts bewältigen zu können. Bei umfangreichen Projekten gehören auch die Dimensionierung, EMV und Oberschwingungen dazu.

Untersuchungen zu Oberschwingungen Sicherstellen, dass umfangreiche Kenntnisse über Oberschwingungen vorhanden sind, um eine passende Beratung zu den Techniken der Oberschwingungsdämpfung bieten zu können. Das Unter-nehmen muss eine Beratung anbieten und Empfehlungen zu adäquaten Maßnahmen anbieten können, um die Gefahr künftiger Probleme, die durch Oberschwingungen verursacht werden, zu reduzieren.

Achten Sie auf Services wie eine theoretische Oberschwingungsanalyse sowie Oberschwingungs-messungen vor Ort.

Schulung und Produkt-Support Ein guter Lieferant bietet für seine Antriebe zertifizierte Schulungen an zusammen mit einer umfang-reichen Unterstützung, die sicherstellt, dass die Kunden den optimalen Nutzen aus den Produkten ziehen.

Es sollten individuell nach den Anforderungen des Kunden zusammengestellte Kurse angeboten werden.

Energieanalyse und eine kostenlose Energieberatung

Verfügt Ihr Partner über ein etabliertes Partnernetzwerk? Können sie eine kostenlose Energiebe-ratung vor Ort anbieten, die auf eine Erhöhung der Energieeinsparungen und der Kapitalrendite bei Lüfter- und Pumpenanwendungen abzielt?

Ist dasselbe Netzwerk in der Lage, die neuen Antriebe zu installieren und die Energieeinsparungen im Voher/Nachher-Vergleich nachzuweisen? Sind leihweise Antriebe zur Überprüfung der Energieein-sparungen erhältlich?

Technische Unterstützung und Vertriebssupport

Es sollte ein Team von Ingenieuren für den technischen Support vorhanden sein, um Ihnen bei allen Fragen zu helfen. Wenn bei der Inbetriebnahme und der Einstellung Hilfe benötigt wird, werden diese Ingenieure Sie durch die einzelnen Schritte führen.

Ihr Lieferant muss in der Lage sein, Sie in allen Aspekten des Verkaufsprozesses zu unterstützen und Ihnen die Spezifikation von Optionen, Einzelheiten zur Lieferung sowie Informationen zum Kauf und der Lieferung der Antriebe zur Verfügung zu stellen.

Weltweites Netz Ein Lieferant muss Unterstützung bei den Produkten und der Anwendung, der Inbetriebnahme, Wartung, Reparatur und dem Austausch bieten, indem unabhängig vom Montageort der Antriebe eine Präsenz in der Nähe sichergestellt ist.

Schnelle Lieferung Antriebe sind kurzfristig ab den weltweit vorhandenen lokalen Lagern von ABB sowie den Lagern der lokalen Partner erhältlich.

Komplettes Produktangebot Ihr Antriebslieferant muss Ihnen auch bei dazugehörigen Einrichtungen wie Motorstartern, Durch-flussmessern, Druckfühlern, Power Quality Filtern, Schützen, Relais, Feldbuslösungen und Schaltan-lagen helfen können.

Bedienpanel und Anlagendesign Wenn Ihre Antriebe Teil eines größeren Leitsystems sind, möchten Sie möglicherweise, dass Ihr Antriebslieferant Ihnen bei der Konstruktion des Gesamtsystems hilft.

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