ABB-Technologien, die die Welt ver¤nderten

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ABB-Technologien: Höhepunkte seit 1883

1954Asea liefert das erste Hoch-spannungs-Gleichstromüber-tragungssystem (HGÜ) der Welt,das mittels eines 100 km langemUnterwasserkabels eine zuverläs-sige Stromversorgung ermöglicht.

2004ABB bringt das weltweiterste voll integrierteindustrielle Automations-system 800xA auf den Markt.

1944BBC entwickelt die erste Hoch-geschwindigkeitslokomotive mitDirektantrieb. Dadurch werdensowohl Effizienz und Zuverlässig-keit als auch die Nutzung desInnenraums verbessert.*

1990Entwicklung des Azipod-Antriebs, der die Manövrier-fähigkeit und Energieeffizienzvon Kreuzfahrtschiffen überFähren bis hin zu Eisbrechernverbessert.

2009ABB nimmt eine gasisolierteUltrahochspannungs-Schaltanlage mit 1100 kVin Betrieb und stellt damitneue Effizienzrekorde bei derLangstreckenübertragung auf.

1963BBC führt die erste Daten-übertragung unter Verwendungeiner Trägerfrequenz durch underschliesst so neue Möglichkeitenbei der Übertragung von Sprache,Steuerdaten und Schutzsignalenfür die Stromnetzführung.

1974Asea bringt den weltweitersten handelsüblichen,vollelektrischen Industrie-roboter auf den Markt, dervon einem Mikroprozessorgesteuert wird.

1971BBC baut den weltweitleistungsfähigsten Transfor-mator mit 1300 MVA.

1991ABB entwickelt den weltweitersten Thyristorschalter fürdie steuerbare Serienkompen-sation und gilt seither alsSpitzenreiter in dieser Techno-logie.

1969BBC entwickelt den erstengetriebelosen Zementmühlen-antrieb der Welt und erhöhtdamit Sicherheit, Zuverlässigkeitund Effizienz.

1984Asea und BBC liefernGeneratoren, Umspannwerkeund Übertragungssystemefür das weltweit grössteWasserkraftwerk in Itaipu,Brasilien.

1889Jonas Wenström erfindetdas Dreiphasensystemfür Generatoren, Motorenund Transformatoren.

2005ABB führt HVDC Light einund ermöglicht den Transportvon Festlandstrom zuOffshore-Bohrinseln.**

2004ABB liefert das erste hersteller-neutrale Automatisierungs-system für Unterstationen,das demneuen internationalen Standardfür Kontrolle und Schutz vonStationsausstattung entspricht.

2009ABB liefert den erstenvollautomatischen Greifer-Schiffsentlader für denerste unbemannten Massengut-Terminal.

2008ABB nimmt die weltweitlängste und leistungsfähigsteHVDC-Unterwasserleitungin Betrieb.

1897Der erste Hochspannungs-Ölschalter. Damit wurdedie Grundlage für dieKompetenz von ABB imBereich Schaltanlagen undUnterstationen gelegt.

1891Charles Brown (l.) undWalter Boveri (r.) gründenBBC, das als erstesUnternehmen Hochspan-nungs-Wechselstromüberträgt.

1893Asea baut Schwedenserstes Drehstromsystemund ebnet damit den Wegfür die heute weltweitvorherrschende Übertra-gungstechnologie.

Bildnachweis:*BLS AG

**Øyvind Hagen/Statoil

1899Die erste elektrische Normal-spurlokomotive in Europa wirddurch zwei Motoren aus demHause BBC angetrieben und mar-kiert den Beginn einer neuen Äraauf dem Gebiet des Bahnstroms.

Norway

580km

Netherlands

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Vollautomatisches Energiesystem zum Betrieb von Zuckerzentrifugen, 1943

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Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) 4

Drehzahlgeregelte Antriebe 9

Industrieroboter 12

Unterstationen 16

Erweiterte Automatisierung 20

Energieeffiziente Schiffsantriebe 25

Flexible Wechselstrom-Übertragungssysteme (FACTS) 29

Netzmanagement 33

Kransysteme 37

Transformatoren 42

ABB-Technologien,die die Welt verändertenABB hat eine lange Geschichte mit einem reichenErbe an technischen Erfindungen. ABB und ihre Vorgän-gerinnen Asea und BBC waren nicht nur Pioniere inder Energie- und Automationstechnik, sondern habendie Technologie- und Marktführerschaft oft bis in dieGegenwart verteidigt.

Diese Broschüre stellt einige der Technologien vor, dieunsere Welt von heute mitgestaltet haben.

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Hochspannungs-Gleichstrom-übertragung (HGÜ)Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war es technischnicht möglich, grosse Elektrizitätsmengen verlustarmüber weite Entfernungen zu transportieren.

Das Problem lag im Wechsel zwischen Wechselstrom(AC) und Gleichstrom (DC). Wechselstrom ist die Strom-art, die von Generatoren erzeugt und üblicherweisezur Nutzung von elektrischen Geräten verwendet wird.Gleichstrom wird dagegen für die effiziente Hoch-spannungsübertragung eingesetzt. Mechanische Schalt-geräte zum Umwandeln von AC in DC stellten sichals untauglich heraus, und die einzige Alternative, Queck-silberdampfventile, konnte nicht auf den gefordertenSpannungsebenen arbeiten.

Nach der Weiterentwicklung der Umwandlungstechnolo-gie durch das Vorgängerunternehmen Asea konnteABB Anfang der 50er Jahre die erste kommerzielle HGÜ-Stromleitung der Welt errichten. Sie verband das schwe-dische Festland mit der Insel Gotland und verschaffte denInselbewohnern Zugang zu einer zuverlässigen und preis-werten Stromversorgung. Die lokale Wirtschaft blühte auf.

Seit der Installation dieses 100 Kilometer langen, meistunter Wasser verlaufenden Kabels hat ABB die HGÜ-Technik kontinuierlich weiterentwickelt und zum Beispieldie anfälligen Quecksilberdampfventile in den 70er Jahrendurch Thyristor-Halbleiterventile ersetzt. Bis heutehat ABB die Technologieführerschaft im HGÜ-Bereichbehauptet und in 70 Projekten Übertragungskapazitätenvon rund 60 000 Megawatt (MW) installiert. Zudemist ABB führend bei der Produktion von Hochspannungs-kabeln.

Die HGÜ-Technologie von ABB hat die Energieübertra-gung rund um den Globus revolutioniert. Einige dergrössten Metropolen der Welt, darunter Los Angeles, SãoPaulo, Schanghai und Delhi, wenden HGÜ-Technik an,

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Kabelverlegung für die neuseeländische Interisland-Verbindung durch

die Cookstrasse, 1985. Die Verbindung liefert Wasserkraft von der

Südinsel zu den Verbrauchszentren im Norden.

Das Gotland-Kabel wird 1950 an Land gezogen. Es verbindet die Insel

mit dem Stromnetz auf Schwedens Festland und unterstützt so die

Entwicklung der Wirtschaft auf der Insel.

Die 580 km lange Stromverbindung zwischen Norwegen und den Nieder-

landen wurde 2008 eingeweiht. Indem Wasserkraft aus Norwegen

Wärmekraft aus den Niederlanden ergänzt, trägt die Verbindung dazu

bei, fast 1,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr zu vermeiden.

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Ein Techniker von ABB testet HGÜ-Light-Ventile im Rahmen des Pro-

jekts zur Anbindung des Windparks Borkum 2 ans deutsche Stromnetz,

2009. Der Park befindet sich 125 km vor der deutschen Küste.

Ein Techniker von Asea in der Gotland-Ventilhalle, Teil des weltweit

ersten kommerziellen HGÜ-Übertragungssystems, das 1954 betriebs-

bereit war.

Udo Lamm, Pionier der HGÜ-Technologie, im Gotland-Kontrollraum

Mitte der 1950er Jahre. Lamms Arbeit etablierte eine Technologieführer-

schaft, die ABB seither aufrechterhält.

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um grosse Elektrizitätsmengen effizient über Tausendevon Kilometern zu übertragen.

Stromhandel und saubere EnergieNationale und regionale Stromversorger setzen HGÜ ein,um ihre Netze zu verbinden und Stromhandel zu betrei-ben. Offshore-Windparks nutzen die Technik zur Ein-speisung des Stroms in das Festlandnetz – sicher, zuver-lässig und ohne Störung der sensiblen Meeresumwelt.Bohrinseln auf hoher See wie die Erdgasplattform Troll Avon StatoilHydro in der Nordsee werden via HGÜ mitsauberem und kostengünstigem Wasserkraftstrom vomnorwegischen Festland versorgt, anstatt Strom auf derPlattform selbst mit Gasturbinen oder Dieselgeneratorenzu produzieren.

Der Stromhandel zwischen benachbarten Ländern trägtzur Gesamtzuverlässigkeit der einzelnen Systeme beiund erlaubt die zunehmende Nutzung von erneuerbarenEnergien. Die Teile des Netzes, in denen Windkraft oderSolarenergie dominieren, können durch andere Sektorenmit eher konstanten Energiequellen wie Wasserkraftund fossil betriebenen Kraftwerken unterstützt werden.

Über die 580 Kilometer lange HGÜ-Leitung NorNed kön-nen die Niederländer tagsüber, wenn die Nachfragegross ist, sauberen Strom aus norwegischen Wasser-kraftwerken importieren und nachts bei geringem Bedarfüberschüssige Kapazitäten ihrer fossilen Kraftwerkeexportieren. So können Wärmekraftwerke bei optimaler,konstanter Leistung laufen und Verbrauchsspitzenmit importierter Wasserkraft abfangen. In Kombinationsparen diese Massnahmen jedes Jahr Kohlendioxid-emissionen von schätzungsweise 1,7 Millionen Tonnen ein.

Rekorde und bahnbrechende EntwicklungenZu den herausragenden ABB-Projekten mit HGÜ-Tech-nologie zählen die längste und leistungsstärkste HGÜ-Stromleitung der Welt (die Stromleitung von Xiangjiabanach Schanghai wird zurzeit in China gebaut wird undüber eine Entfernung von 2000 Kilometern 6400 MWStrom transportieren) und die weltweit längste unter-

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irdische Hochspannungsleitung (das 180 Kilometer langeHGÜ-Light-Murraylink-Projekt in Australien).

Klassische HGÜ und HGÜ LightSeit der Einführung in den 50er Jahren hat ABB dieHGÜ-Technik für spezielle Anwendungen angepasst:

Die klassische HGÜ kommt vor allem für die Übertra-gung grosser Strommengen über weite Entfernungenüber Land oder unter Wasser sowie zur Verbindung vonNetzen zum Einsatz, wenn konventionelle Drehstrom-verfahren nicht angewendet werden können.

Die neuste Entwicklung in der klassischen HGÜ-Techno-logie von ABB ist die Ultra-Hochspannungsgleichstrom-übertragung für Spannungen von bis zu 800 Kilovolt(kV). Die Stromübertragung bei solch hohen Spannun-gen stellt den grössten Entwicklungssprung bei derÜbertragungskapazität und -effizienz seit über 20 Jahrendar. Auf dieser Technik basiert auch die Stromleitungvon Xiangjiaba nach Schanghai in China. Diese «Strom-autobahn» kann genügend Elektrizität für bis zu 31 Mil-lionen Menschen transportieren.

Die 1997 eingeführte HGÜ-Light-Technologie ermöglichtdie Langstreckenübertragung mittels umweltfreundlicherErd- und Seekabel oder Freileitungen. Die Technologiekommt zum Einsatz, um Netze zu verbinden, Strom überweite Strecken via Kabel zu transportieren und Offshore-Anlagen wie Windparks und Ölplattformen ans Strom-netz auf dem Festland anzubinden.

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Drehzahlgeregelte AntriebeDie Industrie verbraucht etwa 40 Prozent Strom, und zweiDrittel davon werden in Prozessen verbraucht, die vonelektrischen Motoren angetrieben werden. Antriebe, diedie Drehzahl eines Motors steuern, können den Energie-verbrauch bei vielen Anwendungen um bis zu 50 Prozentreduzieren. Trotzdem sind noch weniger als 10 Prozentaller Motoren mit solchen Antrieben ausgerüstet.

Die Arbeitstiere der modernen IndustrieDie grosse Mehrzahl der Elektromotoren betreibt Lüfter,Pumpen und Kompressoren. Die meisten von ihnenlaufen ständig bei voller Drehzahl, ungeachtet der tat-sächlich benötigten Leistung. Wenn der Prozess-ablauf angepasst werden muss, geschieht das meistüber Drosselung. Das ist jedoch so, als würde mandie Geschwindigkeit eines Autos senken, indem man dieBremse betätigt, während man gleichzeitig weiterVollgas gibt. Das nutzt die Motoren übermässig ab undverschwendet sehr viel Energie, wodurch auch ingrossem Umfang unnötige Treibhausgasemissionenverursacht werden.

Hier schaffen die drehzahlgeregelten Antriebe von ABBAbhilfe.

Steigerung von Effizienz und LeistungDie drehzahlgeregelten Antriebe von ABB kamen 1969auf den Markt und steuern wichtige Variablen desMotors. Sie passen Drehzahl und Drehmoment pass-genau an die Anforderungen der jeweiligen Anwendungan. Das Ergebnis ist sowohl eine dramatische Sen-kung des Stromverbrauchs – rund 50 Prozent in vielenAnwendungen – als auch eine stark verbesserteProzesssteuerung.

Durch die Entwicklungen in der Halbleiter- und Steue-rungstechnologie in den letzten 40 Jahren konntedie Zahl der Komponenten eines Antriebs kontinuierlichreduziert werden. Dadurch hat sich die Zuverlässig-keit der Geräte stark verbessert und ihre Grösse erheb-lich reduziert. Dank der direkten Drehmomentregelung

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(DTC), die ABB 1995 patentierte, erreichten Antriebe inpuncto Geschwindigkeit und Drehmomentregelung neueLeistungsebenen.

Besonders deutlich wird der Beitrag von ABB-Antriebenzur Energieeinsparung in Modellen mit Energieeffizienz-rechner. Diese in die Antriebe integrierten Gerätemessen kontinuierlich die Motorleistung und berechnen,wie viel Energie mit dem Antrieb eingespart wird.

ABB ist weltweit führender Anbieter von Niederspan-nungsantrieben und Hochleistungs-Mittelspannungsan-trieben. Das Produktspektrum erstreckt sich von 100-Watt- bis 100-Megawatt-Geräten.

Weit reichende AnwendungenABB-Antriebe verbessern die Energieeffizienz in denmeisten Industrien und Anwendungen. Diese reichen vonWohn- und Bürogebäuden über vollelektrische Antriebs-systeme für Gasverflüssigungsanlagen bis zu riesigengetriebelosen Mühlenantrieben, die in Bergwerken undAufbereitungsanlagen Erze und Minerale mahlen.

Antriebe sind ein wichtiger Bestandteil des grossenEnergie- und Automationstechnikangebots von ABB.Dabei geht es immer um das gleiche Ziel: die elektrischeEnergie effektiv zu nutzen und die Produktivität in ener-gieintensiven Industrien wie z. B. in der Papier- und Zell-stoffindustrie oder im Öl- und Gassektor zu steigern.

Bemerkenswerte Ergebnisse2008 sparten installierte Niederspannungsantriebe vonABB schätzungsweise 170 Terawattstunden elektrischenStrom ein. Das reicht aus, um 42 Millionen europäischeHaushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen und denweltweiten Kohlendioxidausstoss um rund 140 MillionenJahrestonnen zu reduzieren. Das entspricht der Jahres-emission von über 35 Millionen PKW auf Europas Strassen.

Wir stehen stehen vor der Herausforderung, die Umwelt-belastung zu senken und gleichzeitig den wachsendenStrombedarf zu decken. Hier werden Antriebe von ABBauf Jahre hinaus einen wertvollen Beitrag leisten.

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Mitte der 1960er Jahre, vor der Einführung der modernen drehzahlgere-

gelten Antriebe, lieferte ASEA Antriebe und Kontrollsysteme für die

Druckerpressen von Schwedens grössten Tageszeitungen.

ABB-Antriebssysteme kombinieren herausragende Effizienz mit

kompaktem Design – das sind wichtige Eigenschaften bei grossen

Maschinen wie diesem Bagger.

Ein neues Ventilationssystem, das mit ABB-Motoren und -Antrieben

betrieben und gesteuert wird, hat die Energiekosten eines schwedi-

schen Spitals 2005 um 400 000 US-Dollar verringert.

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Der IndustrieroboterABB entwickelte Ende der 1960er Jahre und Anfang der1970er Jahre den weltweit ersten industriellen Lackier-roboter und brachte den ersten vollständig durch Mikro-prozessoren gesteuerten Roboter auf den Markt.

Mittlerweile hat ABB über 175 000 Roboter an Kundenin aller Welt verkauft und präsentiert sich weiterhin alsMarkt- und Technologieführer für Robotertechnik.

Industrieroboter haben die Fertigungsprozesse revolutio-niert und die industrielle Produktivität enorm gesteigert.Da sie den Ausstoss und die Fertigungsqualität beträcht-lich erhöhen und gleichzeitig Stillstandszeiten undBetriebskosten reduzieren, sind sie in der Industriepro-duktion unverzichtbar geworden.

ABB-Roboter spielen in unserem täglichen Leben einebedeutende Rolle. Es vergeht kaum ein Moment, in demwir nicht ein Produkt benutzen, das von einem solchenRoboter produziert oder gehandhabt worden ist.

So greifen, verpacken und palettieren ABB-Roboter dieLebensmittel und Getränke für Unternehmen wie Nestlé,Unilever und Cadbury. Sie glätten, lackieren und ver-packen Möbel und Bodenbeläge für zwei Giganten derBranche, IKEA und Tarkett, und sie schweissen, polierenund lackieren Laptops, iPods, Mobiltelefone und Spiel-konsolen für weltweit führende Marken und Herstellerwie Apple, Dell, Hewlett-Packard, Nokia und vieleandere.

ABB-Roboter fertigen die Solarkollektoren auf unserenDächern, das Glasgeschirr auf unseren Tischen, dieBaumaterialien für unsere Häuser und die Herde, Spül-maschinen und Spülen in unseren Küchen.

Auch Tabletten und andere Medikamente werdenvon ABB-Robotern für Unternehmen wie AstraZeneca,GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson und Schering-Plough aufgenommen, verpackt und palettiert. Unsere

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Björn Weichbrodt im Jahr 1973 bei der Programmierung eines frühen

Prototyps des vollelektrischen Roboters von ABB.

1974 wurde Magnusson AB der erste externe Roboter-Kunde von Asea.

Die Firma setzte den Roboter ein, um rostfreie Stahlröhren für die Nah-

rungsmittelindustrie zu polieren.

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Im Jahr 2009 vereint der FlexPainter IRB 5500 hohe Lackiergeschwindig-

keit mit Ressourceneffizienz.

Der IRB 2600 mit einer Lastkapazität von bis zu 20 kg und einer beson-

ders grossen Reichweite kommt 2010 auf den Markt. Er hat den kleins-

ten Platzbedarf in seiner Klasse.

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Roboter kommen sogar in Krankenhäusern in derPhysiotherapie zum Einsatz.

Vor allem aber fertigen ABB-Roboter Autos, Busse undLastkraftwagen. Die meisten Automobilhersteller undihre Zulieferer wenden in einigen oder allen ihrer Ferti-gungsprozesse Roboterlösungen von ABB an – bei derMontage von Antriebssträngen, im Karosseriebau oderbeim Lackieren des Endprodukts.

ABB-Roboter steigern nicht nur die Produktivität,sondern sie können auch die Energieeffizienz erheblichverbessern und damit den Ausstoss von Treibhaus-gasen reduzieren. So hat der Lackierroboter FlexPainterIRB 5500 den Energieverbrauch von Autolackierereienrund um den Globus um 50 Prozent gesenkt.

Etwa die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs einerAutofabrik wird durch Lackierereien verursacht. Es über-rascht daher wenig, dass der FlexPainter die Automobil-industrie im Sturm erobert hat: Nur 18 Monate nachseiner Einführung im Jahr 2006 hatte er in der Automo-bilindustrie bereits einen Marktanteil von 30 Prozent.

Revolution am ArbeitsplatzABB-Roboter übernehmen monotone und gefährlicheArbeiten wie das Heben und Tragen von schwerenGegenständen und verbessern so die Arbeitsbedingun-gen in der Produktion.

ABB betreibt Roboterfabriken in Asien, Europa undNordamerika und bietet auch Komplettpakete z. B. inForm von modularen Fertigungszellen an.

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UnterstationenAls weltweit führender Anbieter von Unterstationen hatABB die Zuverlässigkeit und Effizienz von Stromübertra-gungs- und Verteilsystemen beträchtlich gesteigert.Unterstationen von ABB findet man in Wüsten undGebirgsregionen, auf Offshore-Bohrinseln und in beleb-ten Stadtzentren. Sie sind zentrale Komponenten einesVersorgungsnetzes. Unterstationen verfügen über Über-wachungs-, Schutz- und Steuerungsausrüstung zurÜbertragung und Verteilung von Elektrizität und ermögli-chen eine effiziente, zuverlässige Stromversorgung.

Die Stationen speisen Strom aus Kraftwerken ins Netzein und verbinden Übertragungs- und Verteilnetze. Dafürsind sie mit Transformatoren und Schaltanlagen ausge-stattet. Während Transformatoren die Spannung erhöhenbzw. reduzieren, machen Schaltanlagen (Schalter, dieStromflüsse erlauben oder unterbrechen) es möglich,Teile eines Netzes für Wartungsarbeiten abzutrennen.

ABB baut seit über 100 Jahren Unterstationen und hatweltweit Zehntausende dieser Anlagen installiert, darunterüber 10 000 Hochspannungsstationen.

Im Laufe der Jahrzehnte haben Innovationen von ABBzentrale Merkmale wie Grösse und Leistung massge-blich verbessert. Die Notwendigkeit, wachsende Städtemit grossen Elektrizitätsmengen zu versorgen, ohnedabei allzu viel Fläche in Anspruch zu nehmen, hat dieEntwicklung von leistungsstarken Stationen voran-getrieben.

Aufbauend auf den umfassenden Erfahrungen mit luft-isolierten Schaltanlagen (AIS) lieferte ABB 1965 die welt-weit erste Unterstation mit gasisolierter Schaltanlage(GIS). Dank der kompakten GIS-Technologie konnte derFlächenbedarf von Unterstationen gegenüber herkömm-lichen Installationen um bis zu 70 Prozent reduziertwerden. Das macht es möglich, die Stationen in engenInnenstädten und auf Öl- und Gasplattformen, inBürogebäuden und sogar unterirdisch zu errichten.

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Ölgefüllter Leistungsschalter, gebaut von BBC, 1927. Anfangs ein Schlüssel-

element von luftisolierten Schaltanlagen, wurden diese Schalter später

zugunsten von gasisolierten Schaltern aufgegeben, weil diese kompakter

und zuverlässiger waren und weniger Wartung benötigten.

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Zu den bahnbrechenden Installationen von ABB zählendie Unterstationen, die für die grössten Wasserkraftwer-ke der Welt errichtet wurden – im brasilianischen Itaipuund am Dreischluchtendamm in China. Für die leistungs-stärkste Drehstromverbindung der Welt, die zurzeit inChina gebaut wird, lieferte ABB unlängst eine Schalt-anlage für Spannungen von über 1 Million Volt (1100 kV).Ein derart gewaltiger Schalter könnte den gesamtenStrom eines Landes von der Grösse der Schweiz(7,7 Millionen Einwohner) ein- und abschalten.

Auch bei der Entwicklung und Einführung des erstenweltweiten Standards für die Steuerung und den Schutzvon Stationsausrüstung, der eine Echtzeit-Kommunika-tion zwischen den unterschiedlichen Stationsgerätenermöglicht, hat ABB eine führende Rolle gespielt. Dieneue Norm hat die Leistung von Unterstationen beträcht-lich gesteigert. Zudem hat sie es ermöglicht, Tausendevon Kupferkabeln, die bislang in einer einzigen Stationbenötigt wurden, durch einige wenige Glasfaserkabel zuersetzen.

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2009 nahm ABB gasisolierte Schaltanlagen für Ultrahochspannung

(1100 kV) in Betrieb und erhöhte mit dieser rekordbrechenden Installation

die Effizienz der Stromübertragung über grosse Distanzen deutlich.

Eine der weltweit ersten GIS-Installationen in Sempersteig, Schweiz.

Lieferung 1966, Inbetriebnahme 1967.

Die 440-kV-Unterstation mit luftisolierter Schaltanlage (AIS) wurde 2007

in der Nähe von São Paulo in Brasilien in Betrieb genommen.

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Erweiterte AutomatisierungIm Herzen der Prozessindustrie, wo vor allem Chemi-kalien, Öl und Gas produziert werden, befinden sichKontrollsysteme, die sorgfältig Arbeitsschritte automa-tisieren und steuern.

Diese Systeme sind Netzwerke von miteinander verbun-denen Sensoren, Steuerelementen, Reglern und Com-putern, die in der Fabrik verteilt sind und dabei helfen,die Anlagen so sicher und kosteneffizient wie möglich zubetreiben, den Abfall zu minimieren und konstante Pro-duktqualität zu garantieren.

ABB entwickelte Anfang der 1980er Jahre in Pionierarbeiteines der weltweit ersten verteilten Steuerungssysteme.Noch heute präsentiert sich ABB in diesem Bereich alsWeltmarktführer und als das Unternehmen mit dem welt-weit grössten installierten Bestand an Prozessautomations-systemen.

In den letzten 30 Jahren haben ABB-Innovationen dieindustrielle Produktion entscheidend gesteigert, indem sietraditionelle automatisierte Kontrollsysteme so erweiterten,dass alle Bestandteile der Fabrikautomation in einer einzi-gen Bedienungsplattform einfach zugänglich wurden.

Als ABB im Jahr 2004 das Extended AutomationSystem 800xA auf den Markt brachte, gewann die Platt-form rasch breite Akzeptanz. Das System eröffnete imHinblick auf die Reichweite verteilter Steuerungssystemeneue Dimensionen und erhielt dafür zahlreiche Aus-zeichnungen.

Daten waren fortan nicht länger in separaten, inkompati-blen Systemen «gefangen», sondern konnten mit demSystem 800xA systemweit erfasst, verwaltet und perMausklick neu genutzt werden. Das System 800xA botzum ersten Mal eine einheitliche Umgebung und eineeinheitliche Plattform für sämtliche Abläufe eines Werks– vom Engineering über die Prozessoptimierung bis hinzum Asset Management.

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Seit 2005 hat ABB die Bedieneffektivität und das Design der Leitwarte

mit dem System 800xA Extended Operator Workplace revolutioniert –

hier verwendet im Tjeldbergodden Gasterminal in Norwegen.

Ein typischer Kontrollraum aus den späten 1950er Jahren. Dieses

Kontrollsystem wurde von Taylor Automation produziert, die 1990 ein

Teil von ABB wurden.

Aseas Farbbildschirm Tesselator, der 1983 lanciert wurde, zeigte

Anwendern ein klares Bild der automatisierten Prozesse.

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Ausserdem kann das System 800xA nicht nur die Auto-mations- und Informationssysteme einer einzelnenAnlage integrieren, sondern Fabriken an verschiedenenStandorten und in verschiedenen Ländern zu einerintegrierten Einheit zusammenführen.

In den letzten fünf Jahren hat ABB das System 800xAzu einer Automationsplattform mit umfassenden Funk-tionen und einzigartiger Integrierbarkeit ausgebaut, diedie besonderen Bedürfnisse der jeweiligen Industrieberücksichtigt.

Für die Öl- und Gasindustrie zum Beispiel, wo Sicherheithöchste Priorität geniesst, hat ABB das System 800xA HI(High Integrity) entwickelt. Dieses System integriert zweizuvor unabhängige Automationsplattformen – Sicherheitund Prozesssteuerung – zu einem einzigen (funktionaljedoch getrennten) System.

Für die Pharmaindustrie hat ABB eine umfassende undskalierbare prozessanalytische Technologielösungerarbeitet, die sicherstellt, dass bei der Herstellung vonPharmaprodukten ein konsistentes Qualitäts- undSicherheitsniveau gewahrt wird.

Für energieintensive Branchen wie die Papier- und Zell-stoffindustrie, Zementindustrie, Bergbau- und Energieer-zeugungsindustrie nutzt ABB den neuen internationalenStandard IEC 61850 für die Stationsautomation undWerkselektrifizierung, um Prozesssteuerungs-, Elektrifi-zierungs- und Informationsmanagementsysteme in einereinzigen Plattform zusammenzuführen.

Heute sind rund um den Globus über 5000 Systeme800xA in Betrieb, wobei etliche von ihnen in einigen dergrössten und komplexesten Produktionsstätten derWelt zum Einsatz kommen.

Die grösste Aluminiumoxid-Raffinerie der WeltEin System 800xA steuert die sieben Produktionslinienund das Materialflusssystem in der Aluminiumoxid-Raffi-nerie Alunorte von Vale in Brasilien. Die Anlage ist mit

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Die Collahuasi-Kupfermine im Norden von Chile verwendet mehrere von ABB-

Energie- und Automationsprodukte, inkl. des grössten getrieblosen Mühle-

antriebs (im Bild) und des Systems 800xA, um den Betrieb zu optimieren.

Die Gasaufbereitungsanlage Ormen Lange in Norwegen ist mit ABBs

System 800xA ausgerüstet. Die Anlage liefert 20 Prozent von Gross-

britanniens Gasbedarf über die längste Unterwasser-Pipeline der Welt.

Das System 800xA steuert Parabolspiegel in Europas grösster thermi-

scher Solaranlage Andasol in Südspanien. Die Bewegung der Sonne

über den Himmel zu verfolgen, garantiert maximale Produktivität.

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einer Produktionskapazität von 6,3 Millionen TonnenAluminiumoxid im Jahr die grösste Raffinerie dieser Artder Welt.

Die Raffinerie ist über eine 244 km lange Pipeline – dieweltweit erste ihrer Art – mit der Bauxitmine Parago-minas verbunden. Diese Pipeline transportiert jährlich14,4 Millionen Tonnen Bauxit, das zu Aluminiumoxidverarbeitet wird.

Das System 800xA steuert die Mine und die Pipeline.Dadurch wird die gesamte Kette Alunorte-Pipeline-Para-gominas zu einem der grössten Automationsprojekteim Upstream-Bereich, die je durchgeführt wurden.

Chinesisches Wunder in der Papier- und ZellstoffindustrieDas Zellstoffwerk Hunan Juntai gilt als eine von Chinasmodernsten, höchstautomatisierten Anlagen und eineder grössten Einzelinvestitionen in der chinesischenPapier- und Zellstoffindustrie.

Ein System 800xA steuert den Fertigungsprozess desgesamten Werks und umfasst Qualitätskontrollsysteme,hoch entwickelte Prozesssteuerungstechnik, Instru-mentierung und intelligente Motor-Control-Center. DieFabrik produziert bis zu 400 000 Tonnen hochwertigenZellstoff im Jahr.

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Energieeffiziente SchiffsantriebeDas Azipod®-Antriebssystem von ABB hat die Betriebs-leistung von Schiffen stark verbessert und ihren Energie-verbrauch und den Ausstoss von Treibhausgasen um25 Prozent gesenkt.

Als ABB den Azipod 1990 in Kooperation mit dem Werft-unternehmen Kvaerner Masa-Yards in Finnland (heuteSTX Europe) einführte, brach eine neue Ära in derSchiffstechnik an.

Der Azipod (Azimuthing electric podded drive) beruht aufmehreren bahnbrechenden Innovationen von ABB imBereich der Wechselstrommotoren, drehzahlgeregeltenAntriebe, Leistungshalbleiter und Propelleranlagen.Die Azipod-Einheit ist ein elektrisch betriebener Propel-ler und wird in einer 360 Grad frei drehbaren Gondelangebracht, wodurch eine bisher ungekannte Manövrier-barkeit erreicht wird.

Der Elektromotor in der Gondel wird durch leistungs-starke drehzahlgeregelte Antriebe an Bord des Schiffesgesteuert. ABB-Generatoren erzeugen die Elektrizitätfür das Antriebssystem und für das gesamte Schiff.

Die typischen Vorteile des Azipodsystems – der niedrigeTreibstoffverbrauch, die höhere Geschwindigkeit beigeringerem Energieeinsatz, die hervorragenden Manöv-riereigenschaften, die reduzierte Lautstärke und dergeringe Platzbedarf – ermöglichen bei Hochseeschiffenüblicherweise eine Senkung des Stromverbrauchsum 5 bis 15 Prozent. Es wurden jedoch auch schon Ein-sparungen von 25 Prozent erzielt.

Bis heute wurden mehr als 80 Schiffe mit Azipod-Antriebenausgerüstet, die insgesamt über fünf Millionen Betriebs-stunden in einigen besonders anspruchsvollen Schiffs-typen absolviert haben – in Eisbrechern, Luxuskreuzern,Forschungsschiffen, Offshore-Versorgungsschiffen,Bohrinsel-Schiffen, Fähren und Megayachten.

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Die «Fesco Sakhalin», Eisbrecher und Versorgungsschiff, nutzt zwei

6,5-MW-Azipod-Einheiten, die 2006 geliefert wurden. ABB ist die welt-

weit führende Anbieterin von Energie- und Antriebssystemen für die

Marineindustrie.

Das im Liniendienst fahrende Schiff «Seili» wurde 1990 mit dem ersten

Azipod-Prototyp mit einer Leistung von 1,5 MW ausgerüstet. Azipod-

Einheiten wurden inzwischen in 81 Schiffen installiert und haben mehr

als 5 Millionen Stunden Betriebsdauer absolviert.

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Gegenüber der konventionellen Alternative mit Welle undRuder senkt das Azipodsystem nicht nur den Treibstoff-verbrauch, sondern braucht auch weniger Platz an Bord.Die verbesserten Manövriereigenschaften zeigen sichbesonders bei schwierigen Platz- und Seeverhältnissen.Durch die Unterdrückung von Lärm und Vibrationenerhöht sich zudem der Reisekomfort für Passagiere,insbesondere auf Luxuslinern.

Wichtige Azipod-Anwendungen:

Die grössten Kreuzfahrtschiffe der WeltDie «Oasis of the Seas» der Reederei Royal Caribbean,zurzeit das grösste Kreuzfahrtschiff der Welt, fasst mehr als7500 Passagiere und Besatzungsmitglieder und ist daserste Schiff dieser Art, das mit drei Azipod-Einheiten ausge-rüstet wurde. Die dritte Einheit gewährleistet die zusätzlicheLeistung, die ein solcher Gigaliner benötigt.

Treibstoffeinsparung von 25 Prozent für chinesischeEisenbahnfähreDie Bohai-Eisenbahnfähre verbindet die chinesischenStädte Dalian und Yantai über den Golf von Bohai undüber eine Entfernung von 185 Kilometern. Die Fährewurde 2007 in Betrieb genommen. ABB lieferte Azipodsund Energiesysteme für drei neue Fähren, die jeweils50 Güterwaggons sowie Lastwagen, Autos und 400Passagiere befördern können. Laut Bohai Train Ferryverbrauchen die Fähren 25 Prozent weniger Energie alskonventionelle Ro-Ro-Schiffe.

Grosse Einsparungen für japanische SchnellfährenDie beiden grössten und schnellsten RoPax-Fähren(Ro-Ro-Schiffe mit Passagierkabinen) in Japan waren dieersten Schiffe der Welt, die mit einem Azipod-Antriebs-system mit gegenläufig rotierenden Propellern von ABBausgerüstet wurden. Nach dem Stapellauf im Jahr 2004haben die Fähren zum Beispiel den Treibstoffverbrauchgegenüber den Vorgängerschiffen um 20 Prozent gesenkt.Ausserdem sind die Fähren der Reederei Shin NihonkaiFerry schneller als ihre Vorgänger und können im Verhält-nis zu ihrer Grösse 15 Prozent mehr Fracht befördern.

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Die «Oasis of the Seas», die 2009 vom Stapel lief, ist zurzeit das grösste

Kreuzfahrtschiff der Welt und das erste Schiff dieser Art, das mit drei

Azipod-Einheiten ausgerüstet wurde.

Eine Azipod-Einheit im Trockendock, 2009. Die Gondel enthält einen

elektrischen Motor, der den Propeller antreibt, was an Bord Platz für

zusätzliche Fracht oder mehr Kabinen schafft.

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Flexible Wechselstrom-Übertragungssysteme (FACTS)FACTS ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Technolo-gien, die die Kapazität von bestehenden Wechselstrom-übertragungsleitungen um bis zu 50 Prozent erhöhenund gleichzeitig die Stabilität und Zuverlässigkeit desNetzes verbessern.

ABB hat die FACTS-Technologie in den 1950er Jahren inPionierarbeit entwickelt und treibt seither ihre Weiter-entwicklung voran. Als weltweit führender Anbieter die-ser Technik hat ABB rund um den Globus etwa 750FACTS-Systeme installiert.

FACTS-Installationen haben geringen Platzbedarf undbelasten die Umwelt daher minimal. Im Vergleich zum alter-nativen Neubau von Übertragungsstrecken ermöglichensie einen wesentlich schnelleren und kostengünstigerenAusbau der Netzkapazität. Es kann 15 Jahre und längerdauern, Wegerechte auszuhandeln und ein neues Stromlei-tungsprojekt abzuschliessen. Mit einer FACTS-Lösung kanndasselbe Vorhaben in nur 15 Monaten abgewickelt werden.

Wesentliche Aufgabe der FACTS-Familie ist die Erhöhungvon Übertragungskapazitäten und die Verbesserung derNetzsteuerung in bestehenden Stromnetzen. Darüber hin-aus wird die Technologie dazu genutzt, die Effizienz derStromübertragung über grosse Entfernungen zu steigern,Übertragungsengpässe zu vermeiden und unregelmässigeEnergiequellen wie die Windkraft sicher ins Netz zu integrieren.

FACTS-Innovationen von ABB finden verbreitet Anwen-dung in energieintensiven Industrieprozessen wie derStahlproduktion und dem Bergbau und können die Pro-duktivität sichtbar steigern. Sie verbessern die Stromqua-lität und wirken möglichen Störeffekten entgegen, diez. B. grosse Schmelzöfen im Stromnetz bewirken können.

Dynamische Energiespeicherung ist das neuste Mitgliedder FACTS-Familie. Es kombiniert Blindleistungskompen-

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SVC-Installation in einem Stahlwerk in Italien, 2002. Indem sie die

Stromqualität in solchen Werken verbessert, kann SVC-Technologie die

Produktivität sichtbar erhöhen. Der stabilisierende Effekt der Technolo-

gie reduziert zudem Störungen im lokalen Stromnetz, die entstehen,

wenn grosse Anlagen abgeschaltet werden.

Die erste Serienhalbleiter-Installation in einem grossen Kraftwerk wurde

1950 an eine 220-kV-Unterstation des Swedish State Power Board

geliefert. Asea lieferte Schutz- und Kontrollausrüstung sowie mehr als

die Hälf te der in der Installation verwendeten Halbleiter.

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sation (SVC) und die neuste Batteriespeichertechnologie.Die Kombination dieser zwei Technologien schafft eineMöglichkeit, Energie zu speichern, während Nachfrageund Preise niedrig sind, und stabilisiert so auch das Netz.

Der grösste statische Blindleistungskompensator(SVC) der WeltEine ABB-SVC-Lösung hat die Zuverlässigkeit einer kriti-schen Übertragungsleitung in den Vereinigten Staatenerhöht und die Übertragungskapazität der Leitung gestei-gert. ABB lieferte 2007 den weltweit grössten statischenBlindleistungskompensator (500 kV) für die in Marylandgelegene Unterstation Black Oak von Allegheny Power.

Übertragungskapazität um 30 Prozent erhöhtEine Serienkompensationslösung von ABB für die SaudiElectricity Company (SEC) hat die Leistung einer wichti-gen Übertragungsleitung um rund 30 Prozent verbessert.Die erhöhte Kapazität verhindert Energieengpässe in dersaudi-arabischen Hauptstadt Riad und hat zu beträchtli-chen Kosteneinsparungen geführt, da der Bau einerneuen Stromtrasse überflüssig wurde.

Abgabe überschüssiger Energie in IndienThyristor-gesteuerte Serienkondensatoren (TCSC) stabi-lisieren eine der wichtigsten WechselstromleitungenIndiens zwischen Raipur und Rourkela und ermöglichendie zuverlässige Stromübertragung vom östlichen Strom-netz Indiens (wo Überschüsse bestehen) in den Westenund Süden (wo ein Mangel herrscht). Zudem hat dieInstallation – die grösste ihrer Art in Indien – die Übertra-gungskapazität beträchtlich gesteigert.

Produktivität von Stahlwerk erhöhtABB hat für Stahlwerke rund um den Globus mehr als260 SVC- und SVC-Light-Lösungen bereitgestellt. Eineder bekanntesten Anlagen ist das Tornio-Werk desOutokumpu-Konzerns in Finnland. Dort sorgen ABB-Lösungen für eine stabile Spannung in dem gigantischenSchmelzwerk, das eine Produktionskapazität von rundeiner Million Jahrestonnen hat.

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FACTS-Installationen in Raipur in Indien, die die effiziente Stromübertra-

gung vom Osten in den Westen und Süden des Landes ermöglichen.

FACTS-Installation zur Deckung des wachsenden Strombedarfs in

Norwegen. FACTS-Technologien können die Sicherheit, Kapazität und

Flexibilität von Übertragungssystemen erhöhen.

Eine SVC-Light-Installation in Finnland, 2005, stabilisiert die Spannung

und wirkt Stromschwankungen entgegen.

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Netzmanagement undKommunikationssysteme fürEnergieversorgerDie ABB-Netzmanagement- und Kommunikationslösun-gen für Energieversorger überwachen, steuern, betreibenund schützen rund um den Globus die Energiesysteme,ohne die unser Leben ein anderes wäre.

Sie geben Stromversorgungsgesellschaften und un-abhängigen Systembetreibern die Möglichkeit, ihre Über-tragungsnetze, Verteilnetze, Kraftwerke und den Energie-handel in Echtzeit zu verwalten.

ABB-Systeme können Daten von Hunderttausenden vonDatenpunkten netzübergreifend und über grosse Regio-nen erheben, übertragen, speichern und analysieren.

Sie erlauben die rasche und sichere Übermittlung vonDaten, Sprach- und Videoinformationen. Und sie sind vonzentraler Bedeutung für die intelligenten Stromnetze derZukunft.

ABB hat bei der Entwicklung von Fernkontrollsyste-men, die in den 1920er Jahren begann, Pionierarbeitgeleistet und die Entwicklung des ersten SCADA-Systems (Supervisory Control and Data Acquisition)und Netzmanagementsystems in den 1970er Jahrenvorangetrieben.

Seither entwickelt ABB das Energiemanagement weiter,in den 1980er Jahren in Form von Plattformen für dieEnergieerzeugung, -übertragung und -verteilung, in den1990er Jahren mittels Energiehandelssystemen undzuletzt mit aktuellen Smart-Grid-Lösungen.

Bis heute hat ABB mit über 400 Netzmanagement- undEnergiehandelssystemen weltweit die meisten Systemedieser Art installiert. Im Bereich Datenkommunikationwird weltweit rund jede vierte Hochspannungs-Untersta-tion von ABB-Installationen geschützt.

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Ein Ausschnitt des ersten computergesteuerten Netzmanagementsys-

tems, das 1969 an Stora Kopparberg Berslag AB in Schweden geliefert

wurde. 1989 wurde das System durch eine neuere Version derselben

Technologie ersetzt.

Eine von ABBs ersten Kommunikationsinstallationen, ca. 1944.

Die Ausrüstung erlaubte es Netzbetreibern, Signale über ihre Strom-

leitungen zu übermitteln.

Ingenieure integrieren Glasfaserkabel in existierende Überlandleitungen

für das Schweizer Elektrizitätswerk EKZ, 2006. ABB-Kommunikations-

ausrüstung wird weltweit genutzt, um Gespräche, Daten und Schutz-

signale via Hochspannungsleitungen zu übertragen.

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Folgende Projekte zählen zu den Hunderten von bahn-brechenden Lösungen, die ABB rund um den Erdballbereitgestellt hat:

Integration von Übertragungs- und Verteilnetzen ineiner PlattformKarnataka ist der indische Bundesstaat mit demraschesten Wachstum, und seine Hauptstadt Bangaloregilt als internationale Drehscheibe für die weltweiteIT- und Biotechnologiebranche. 2009 stellte ABB eineLösung bereit, die die Stromübertragungs- und -ver-teilsysteme sowie die Abrechnungssysteme des Bundes-staates in einer einheitlichen elektronischen Plattformzusammenführt. Die Lösung überwacht das Stromnetzdes gesamten Bundesstaates, liefert präzise Echtzeit-informationen über Stromflüsse und Umsätze und erlaubtden Betreibern die rasche Feststellung und Behebungvon Fehlern.

Management eines der grössten Energiemärkte der WeltABB hat viele Energiehandelssysteme bereitgestellt,beispielsweise in Kalifornien, Ontario, China, Singapur,Korea, Australien oder auf den Philippinen, um nureinige zu nennen. Das System für New York ist seit 2005in Betrieb und zählt zu den weltweit grössten seinerArt. Mit ihm kann der Netzbetreiber New York Indepen-dent System ein hochkomplexes, stark beanspruchtesEnergiesystem effektiv verwalten. Es gilt als internationa-ler Massstab für die gesamte Branche. Elektrizität imWert von rund 12 Milliarden US-Dollar wird dort jährlichgehandelt.

Bahn frei für die intelligenten Netze der ZukunftEin effektives Netzmanagement ist Voraussetzung für dieSmart Grids der Zukunft. Diese Netze müssen klassi-sche und dezentrale Energieerzeugung integrieren undsie müssen es Verbrauchern erlauben, Strom zu produ-zieren und Überschüsse abzugeben. ABB hat in derEntwicklung von Smart Grids schon lange eine Vorreiter-rolle inne und beteiligt sich zurzeit rund um den Globusan vielen Projekten, mit denen bestehende Stromnetzezu intelligenteren Netzen ausgebaut werden sollen.

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Der Kontrollraum von KPTCL in Bangalore, von 2007 bis 2009, von ABB

geliefert. Das System erlaubt die Überwachung und Kontrolle des gesam-

ten Stromverteilnetzes des Bundesstaates Karnataka, das 16 Millionen

Menschen versorgt.

1933 wurde die Stromverteilung für die schwedische Hauptstadt Stockholm

von diesem Raum aus überwacht, der mit Überwachungs- und Kontrollsys-

temen von Asea ausgerüstet war. Rund eine halbe Million Menschen waren

damals an das Netz angeschlossen.

Der Energiekontrollraum der Stadt Malmö (heute Teil von E.ON), um 1950.

Das Aussehen von Kontrollräumen veränderte sich zwischen den 20er

und den frühen 70er Jahren wenig. Dann jedoch kamen die Computer,

und die grossen Schalttafeln wurden durch Bildschirme ersetzt.

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KransystemeHunderte Millionen Container und Milliarden TonnenSchüttgut passieren jedes Jahr die Häfen der Welt.Ein grosser Teil dieser Fracht wird von automatisiertenKränen geladen, gelöscht und gestapelt, die mit Auto-mationstechnik und elektrischen Systemen von ABBausgerüstet sind.

ABB ist seit 1897 im Krangeschäft tätig und präsentiertsich heute als weltweit führender Anbieter von elektri-schen Systemen und Automationslösungen für Schütt-gut- und Containerkräne.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat ABB der Handha-bung von Fracht und Containern durch die Automatisie-rung von Kränen und Terminals ein neues Gesicht verlie-hen. Waren können heute viel schneller, sicherer undenergieeffizienter bewegt werden, um die Liegezeitenvon Schiffen kurz und die Umschlagskosten niedrig zuhalten.

In einem typischen modernen Hafenterminal werden dieContainer von einem Ship-to-Shore-Kran (STS) auf denKai geladen und von Fahrzeugen zu einem grossenStapelbereich transportiert. Dort werden sie von auto-matisierten Schienenportalkränen in der gefordertenAnordnung gestapelt und stehen für die Verladung aufLKWs oder Bahnwaggons bereit.

Tausende von Containern werden so Tag für Tag ineinem solchen Terminal befördert. Jede Bewegung mussmit grosser Präzision und ohne Behinderung andererContainer, Kräne oder Fahrzeuge rasch und zum richti-gen Bestimmungsort hin ausgeführt werden.

ABB-Kransysteme vollziehen diese Schritte mit Hilfeeiner Kombination von patentierten Technologien. Mitderen Hilfe findet der Kran den kürzesten und sicherstenWeg zum Zielcontainer, nähert sich ihm schnell und lädtihn millimetergenau in die richtige Position.

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Ship-to-Shore-Kräne sind halbautomatisch. Aus Sicher-heitsgründen ist jeder Kran mit einem Kranführerbesetzt. Die automatischen Schienenportalkräne sinddagegen vollautomatisiert. Hier überwacht ein Mitar-beiter sechs bis acht Kräne von einer zentralen Leitwarteaus. Das senkt den Personalaufwand erheblich undermöglicht eine massive Produktivitätssteigerung proBediener.

ABB entwickelt das Konzept der vollautomatisiertenKransysteme und Terminals kontinuierlich weiter. 2008stellte ABB den weltweit ersten automatisierten Schütt-gut-Terminal in Luojing (Schanghai) in China fertig. 2009führte ABB das weltweit erste vollautomatisierte Doppel-hebesystem ein. Mit diesem System ausgerüstete Ship-to-Shore-Kräne können zwei LKWs gleichzeitig be- oderentladen und ihre Produktivität damit nahezuverdoppeln.

Hier einige Beispiele für Installationen, mit denen ABB inden letzten 10 Jahren Massstäbe gesetzt hat:

Die modernsten Terminals der Welt:

DeutschlandHamburg Container Terminal Altenwerder (CTA): Einintegriertes Kransteuerungssystem mit 52 vollautomati-sierten Schienenportalkränen für das Containerlager,in dem an einem Platz bis zu 5 Container gestapelt undinsgesamt 30 000 Container untergebracht werdenkönnen.

NiederlandeEuromax, Rotterdam: Ein integriertes Kransteuerungs-system mit 16 Doppeltrolley-Ship-to-Shore-Kränen, 58automatisierten Schienenportalkränen und zwei Eisen-bahnkränen für Phase 1 des Euromax-Terminals (2005).

SpanienTotal Terminal International Algeciras für Hanjin Shipping:32 automatisierte Schienenportalkräne und acht Ship-to-Shore-Kräne (2008).

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Ein elektrischer Kran (Einzelanfertigung) von BBC von Anfang 1900.

Die «Norse Viking» war mit sechs, elektrohydraulischen, programmier-

baren 8-Tonnen-Deck-Kränen ausgerüstet (späte 1970er Jahre).

Ein magnetischer Brückenkran in Fagersta Bruks AB, Schweden. Der

Kran hat eine Spannweite von 30 m und eine Lastkapazität von bis zu

12 Tonnen (1950er Jahre).

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ABB modernisierte Schanghais Hafen Luojing, Chinas grössten Fracht-

hafen, 2009 mit automatisierten Kränen. ABBs elektrische Kransysteme

sind drei- bis viermal energieeffizienter als ihre dieselgetriebenen

Pendants.

Doppelwinden-, Ship-to-shore-Kräne und automatisierte Brückenkräne

auf Schienen am Busan New Port in Südkorea, 2009 von ABB installiert.

Eine Angestellte im zentralen Kontrollraum des Busan New Port, Süd-

korea, 2009. 42 Kräne werden aus diesem Raum gesteuert.

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JapanWan Hai Lines Ohi Terminal in Tokio: 8 automatisierteSchienenportalkräne (2001, 2006).

TaiwanEvergreen Marine Terminal, Kaohsiung: 6 automatisierteSchienenportalkräne (2005); Taipei Port Container Ter-minal: 40 automatisierte Schienenportalkräne (2006 und2008); Yang Ming Lines, Kaoming: 22 automatisierteSchienenportalkräne (2009).

SüdkoreaBusan New Port: 73 automatisierte Schienenportalkräneund 19 Ship-to-Shore-Kräne einschliesslich Doppelspiel-kränen, die zwei Container und zwei LKWs gleichzeitigbedienen. So wird die Produktivität gegenüber herkömm-lichen Systemen verdoppelt (2007).

ChinaDer weltweit erste automatisierte Schüttgut-Terminal inLuojing, Schanghai, unter anderem mit einem vollautoma-tisierten Zweischalengreifer, der jeweils bis zu 50 TonnenMaterial entladen kann. Alle Einheiten werden von einerzentralen Leitwarte aus bedient (2009).

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TransformatorenEin Transformator ist ein Schlüsselelement im Stromnetz.Er wird verwendet, um die Spannung je nach Not-wendigkeit anzupassen. Ein Aufspanntransformatorerhöht die Spannung, ein Abspanntransformator ver-ringert sie, je nachdem wie es in unterschiedlichenAbschnitten des Netzes nötig ist. Die Spannung des imKraftwerk erzeugten Stroms wird für die Übertragungzunächst auf ein geeignetes Niveau erhöht (zwischen100 und 800 Kilovolt [kV]) und dann für die Verteilung anHaushalte wieder reduziert (auf 110-230 Volt [V]).

Überall dort, wo Elektrizität erzeugt, transportiert undverbraucht wird, sind Leistungs- und Verteiltransforma-toren von ABB im Einsatz – in Kraftwerken und Untersta-tionen, Wolkenkratzern und auf Schiffen und Ölplattfor-men, in Lokomotiven, Windparks oder in Wasser- undAbwasseraufbereitungsanlagen.

ABB entwickelte als eines der ersten Unternehmen einenkommerziellen Transformator und integrierte ihn 1893in die weltweit erste Drei-Phasen-Wechselstromübertra-gungsleitung, eine weitere Innovation. Ziel war dieVerbindung eines Wasserkraftwerks mit einer grossenEisenerzmine in Schweden.

Seit fast 120 Jahren steigert ABB die Transformatorleis-tung durch die Entwicklung neuer Technologien undMaterialien, die im Hinblick auf Effizienz, Zuverlässigkeitund Nachhaltigkeit neue Dimensionen erreichen.

ABB hat nicht nur neue Rekorde bei der Nennleistungvon Transformatoren für die Wechselstrom- und Gleich-stromübertragung aufgestellt, sondern auch zahlreicheInnovationen entwickelt. Dazu zählen die ersten 800-kV-Gleichstromdurchführungen der Welt (für ein Hochspan-nungs-Gleichstromübertragungssystem in China), dereffizienteste Unterwassertransformator, der in der Tief-see eine zuverlässige Energieversorgung für Öl- undGasfelder gewährleistet, und ultraleise Transformatorenfür lärmempfindliche Umgebungen.

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Der erste 800-kV-UHGÜ-Transformator, den ABB 2008 für die Strom-

verbindung zwischen Xiangjiaba und Schanghai in China lieferte.

1942 lieferte Asea den damals weltweit grössten Transformator

(120 MVA, 22 kV) an die Värtan-Unterstation in Stockholm.

Die Transformatorenfabrik von Asea in Ludvika, Schweden, 1923.

Der Betrieb begann in Ludvika 1900 unter dem Namen Elektriska AB

Magnet, woraus 1916 Asea wurde.

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Durch die Entwicklung neuer Hochleistungsmaterialienund die Nutzung feuerfester Isolierflüssigkeiten hat ABBdie Effizienz, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit vonTransformatoren beträchtlich verbessert.

Die neue, umweltfreundliche Transformatorenprodukt-linie erreicht Energieeinsparungen von 40 bis 50 Prozentdank ihres amorphen Kerns und biologisch abbaubarenÖls, das am Ende eines Transformatorenlebens wieder-verwendet werden kann und so die Kosten verringertund die Umwelt schont.

ABB ist der weltweit grösste Hersteller und Service-anbieter. Selbst bei älteren Transformatoren, die seitJahrzehnten in Betrieb sind, kann ABB die Leistung undEnergieeffizienz signifikant verbessern und die Lebens-dauer um weitere Jahrzehnte verlängern.

Zu den bemerkenswerten Installationen gehören diefolgenden:

Die leistungsstärksten Transformatoren der WeltABB hat in Sachen Transformatorleistung immer wiederneue Weltrekorde aufgestellt. So entstanden in den1950er und 1960er Jahren die weltweit ersten Transfor-matoren für die 400-kV- bzw. 800-kV-Wechselstrom-übertragung. Zuletzt lieferte ABB auch die leistungs-stärksten Transformatoren für die Ultrahochspannungs-Gleichstromübertragung (UHGÜ). Diese kommen in der800-kV-Übertragungsleitung in China zum Einsatz, dieXiangjiaba über eine Entfernung von 2000 Kilometern mitSchanghai verbindet.

Zuverlässige Stromversorgung für das höchsteGebäude der WeltSeit der Burj Khalifa im Januar 2010 in Dubai fertigge-stellt wurde, ist er mit 164 Stockwerken und einerGesamthöhe von 828 Metern das höchste Bauwerk derWelt. Zur Gewährleistung einer sicheren Stromversor-gung ist der Burj Khalifa mit 78 Trockentransformatorenvon ABB ausgestattet, die für ihre Robustheit und Zuver-lässigkeit bekannt sind. Die nahe gelegene Dubai Foun-

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Der Burj Khalifa in Dubai, das höchste Gebäude der Welt, ist mit ABB-

Transformatoren ausgerüstet.

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tain, die von 6600 Lampen beleuchtet wird, schiesstWasser 150 Meter hoch in die Luft und ist ebenfalls mitABB-Transformatoren ausgerüstet. Die Dubai Fountain istdie grösste Wasserfontäne der Welt.

Umweltfreundliche TraktionstransformatorenABB hat von Siemens den Auftrag erhalten, umwelt-freundliche Traktionstransformatoren für 38 Desiro-Pend-lerzüge für das öffentliche Transportnetz von Glasgow zuliefern. Die Transformatoren verwenden eine biologischabbaubare Kühlflüssigkeit und minimieren den Energie-verbrauch während des Betriebs.

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ABB-Technologien: Höhepunkte seit 1883

1954Asea liefert das erste Hoch-spannungs-Gleichstromüber-tragungssystem (HGÜ) der Welt,das mittels eines 100 km langemUnterwasserkabels eine zuverläs-sige Stromversorgung ermöglicht.

2004ABB bringt das weltweiterste voll integrierteindustrielle Automations-system 800xA auf den Markt.

1944BBC entwickelt die erste Hoch-geschwindigkeitslokomotive mitDirektantrieb. Dadurch werdensowohl Effizienz und Zuverlässig-keit als auch die Nutzung desInnenraums verbessert.*

1990Entwicklung des Azipod-Antriebs, der die Manövrier-fähigkeit und Energieeffizienzvon Kreuzfahrtschiffen überFähren bis hin zu Eisbrechernverbessert.

2009ABB nimmt eine gasisolierteUltrahochspannungs-Schaltanlage mit 1100 kVin Betrieb und stellt damitneue Effizienzrekorde bei derLangstreckenübertragung auf.

1963BBC führt die erste Daten-übertragung unter Verwendungeiner Trägerfrequenz durch underschliesst so neue Möglichkeitenbei der Übertragung von Sprache,Steuerdaten und Schutzsignalenfür die Stromnetzführung.

1974Asea bringt den weltweitersten handelsüblichen,vollelektrischen Industrie-roboter auf den Markt, dervon einem Mikroprozessorgesteuert wird.

1971BBC baut den weltweitleistungsfähigsten Transfor-mator mit 1300 MVA.

1991ABB entwickelt den weltweitersten Thyristorschalter fürdie steuerbare Serienkompen-sation und gilt seither alsSpitzenreiter in dieser Techno-logie.

1969BBC entwickelt den erstengetriebelosen Zementmühlen-antrieb der Welt und erhöhtdamit Sicherheit, Zuverlässigkeitund Effizienz.

1984Asea und BBC liefernGeneratoren, Umspannwerkeund Übertragungssystemefür das weltweit grössteWasserkraftwerk in Itaipu,Brasilien.

1889Jonas Wenström erfindetdas Dreiphasensystemfür Generatoren, Motorenund Transformatoren.

2005ABB führt HVDC Light einund ermöglicht den Transportvon Festlandstrom zuOffshore-Bohrinseln.**

2004ABB liefert das erste hersteller-neutrale Automatisierungs-system für Unterstationen,das demneuen internationalen Standardfür Kontrolle und Schutz vonStationsausstattung entspricht.

2009ABB liefert den erstenvollautomatischen Greifer-Schiffsentlader für denerste unbemannten Massengut-Terminal.

2008ABB nimmt die weltweitlängste und leistungsfähigsteHVDC-Unterwasserleitungin Betrieb.

1897Der erste Hochspannungs-Ölschalter. Damit wurdedie Grundlage für dieKompetenz von ABB imBereich Schaltanlagen undUnterstationen gelegt.

1891Charles Brown (l.) undWalter Boveri (r.) gründenBBC, das als erstesUnternehmen Hochspan-nungs-Wechselstromüberträgt.

1893Asea baut Schwedenserstes Drehstromsystemund ebnet damit den Wegfür die heute weltweitvorherrschende Übertra-gungstechnologie.

Bildnachweis:*BLS AG

**Øyvind Hagen/Statoil

1899Die erste elektrische Normal-spurlokomotive in Europa wirddurch zwei Motoren aus demHause BBC angetrieben und mar-kiert den Beginn einer neuen Äraauf dem Gebiet des Bahnstroms.

Norway

580km

Netherlands

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Vollautomatisches Energiesystem zum Betrieb von Zuckerzentrifugen, 1943

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