Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

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Der zertifizierte Abfallentsorger der Stadt Abfallwirtschaftsbetrieb München ® Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003 Geschäftsbericht 2003

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Der zertifizierte Abfallentsorger der Stadt

Abfallwirtschaftsbetrieb München

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Abfallwirtschaftsbetrieb München

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2003

Geschäftsbericht 2003

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Mg = Megagramm = Gewichtstonnen

*= inkl. Erfassung über Duales SystemDeutschland

EinwohnerzahlMünchen 30.06.20031.227.296

** kg/E·a = Kilogrammpro Einwohner pro Jahr

Abfall- und Wertstoffmengen

Stadt München

2002 2003 2003

Abfälle und Wertstoffe aus Münchner Haushalten **

Restmüll entsorgt 309.170 Mg 300.069 Mg 244 kg/E·aSperrmüll entsorgt 1.597 Mg 1.723 Mg 1,4 kg/E·aProblemabfälle entsorgt 713 Mg 708 Mg 0,6 kg/E·a

Zwischensumme 311.480 Mg 302.500 Mg 246 kg/E·a

Altpapier* verwertet 100.625 Mg 92.424 Mg 75 kg/E·aBiomüll verwertet 37.002 Mg 34.512 Mg 28 kg/E·aAltglas* verwertet 28.215 Mg 26.406 Mg 22 kg/E·aSperrmüll verwertet 36.919 Mg 39.796 Mg 32 kg/E·aGartenabfälle verwertet 15.100 Mg 13.997 Mg 11 kg/E·aKunststoffe* verwertet 5.556 Mg 5.118 Mg 4,2 kg/E·aAltkleider verwertet 1.346 Mg 1.064 Mg 0,9 kg/E·aAltmetall* verwertet 930 Mg 581 Mg 0,5 kg/E·aKork verwertet 12 Mg 8 Mg 0,01 kg/E·a

Zwischensumme 225.705 Mg 213.907 Mg 174 kg/E·a

Gesamtsumme 537.185 Mg 516.407 Mg 421 kg/E·a

Abfälle und Wertstoffe aus Münchner Gewerbebetrieben

thermische Behandlung 38.413 Mg 32.376 Mgenergetische Verwertung (incl. Altholz) 95.891 Mg 62.067 MgAbfälle zur Deponierung (Asbest, Baumüll, Schlämme) 5.211 Mg 5.255 Mg

Summe 139.515 Mg 99.698 Mg

Anlieferung an den Entsorgungsanlagen

Müllheizkraftwerk München Nord

Restmüll Stadt München(incl. Sperrmüll zur Verbrennung) 310.767 Mg 301.099 MgSperrmüll Stadt München zur energetischen Verwertung 16.133 Mg 17.012 MgGewerbeabfälle zur Beseitigung 38.413 Mg 32.376 MgGewerbeabfälle zur energetischen Verwertung 95.891 Mg 62.067 MgAnlieferungen von außerhalb Münchens

Landkreis (inkl. 1.831 Mg) 44.589 Mg 43.949 Mg(zur energetischen Verwertung)AWG Donau-Wald 82.007 Mg 82.094 MgLandkreis Freising 23.243 Mg 23.000 MgLandkreis Starnberg 16.875 Mg 16.614 MgÖsterreich 838 Mg 707 Mg

Summe Anlieferung Müllheizkraftwerk

München Nord 628.756 Mg 578.918 Mg

Entsorgungspark Freimann

asbesthaltiges Material 3.106 Mg 3.599 MgBaumüll 2.054 Mg 1.591 MgSchlämme 42 Mg 0 Mgkontaminiertes Erdreich 9 Mg 65 MgFremdmüll incl. Landkreis München 176 Mg 187 Mg

Summe 5.387 Mg 5.442 Mg

Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

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1 Head

1.1 Head

0 Mg1998 1999 2000 2001 2002

100.000 Mg

200.000 Mg

300.000 Mg

400.000 Mg

500.000 Mg

600.000 Mg

700.000 Mg

2003

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100.000 Mg

200.000 Mg

300.000 Mg

400.000 Mg

500.000 Mg

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1998 1999 2000 2001 2002 2003

Abfallwirtschaft im Schaubild

andere Landkreiseenergetische VerwertungGewerbeabfälleHaushaltsabfälle

beseitigtverwertet

Abfallbehandlung – Heizkraftwerk

Haushaltsabfälle

Münchner Hausmüllgebühren 2003*

Behälterart wöchentliche 14-tägliche Leerung Leerung

120-Liter-Restmülltonne 301,43 € 150,71 €

240-Liter-Restmülltonne 602,86 € 301,43 €

770-Liter-Restmülltonne 1.933,87 € 966,94 €

1.100-Liter-Restmülltonne 2.763,10 € 1.381,55 €

*) Müllgebühren seit 1. Januar 2001 unverändert. Die Leerung der Papier-und Biotonnen sowie die Wertstoffhofbenutzung sind in der Restmüllgebührenthalten.

Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

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5Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Inhalt

Vorwort der Werkleitung ................................................................................................ 7

Foreword .......................................................................................................................... 8

AWM – ein Münchner Qualitäts- und Markenzeichen ................................................ 11

Einführung der Gewerbepflichttonne .......................................................................... 15

Unternehmenskommunikation .................................................................................... 16

Der Betrieb ...................................................................................................................... 19

Das Münchner Drei-Tonnen-System ................................................................................ 19Logistik.............................................................................................................................. 19Fahrzeugtechnik................................................................................................................ 19Wertstoffhöfe .................................................................................................................. 20Zentrale Werkstätten ........................................................................................................ 21Entsorgungsanlagen ........................................................................................................ 21

Infrastruktur – architektonische Highlights ................................................................ 22

Kunst im AWM................................................................................................................ 23

Abfallvermeidung und Wiederverwendung ................................................................ 25

Guter Service – faire Preise .......................................................................................... 27

Personal .......................................................................................................................... 28

Jahresabschluss 2003 .................................................................................................... 29

Bilanz zum 31.12.2003 .................................................................................................... 30

Anhang des Jahresabschlusses 2003 .......................................................................... 33

Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2003 .................................................................... 42

Bestätigungsvermerk .................................................................................................... 46

Abfall- und Wertstoffmengen 2003 (Umschlag-Ausklappseite)

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Abfallwirtschaftsbetrieb MünchenGeschäftsbericht 2003

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Vorwort der Werkleitung

Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Sehr geehrte Kunden und Geschäfts-

partner, liebe Münchnerinnen und

Münchner,

seit zwei Jahren arbeitet der Abfallwirt-schaftsbetrieb München AWM in derRechtsform als städtischer Eigenbetrieb.AWM steht für zuverlässigen und ökolo-gisch hochwertigen Entsorgungsservice fürdie Münchner Haushalte und Gewerbebe-triebe bei niedrigem Gebührenniveau. ImGeschäftsjahr 2003 ist es dem Betrieb trotzweiter rückläufiger Müllmengen gelungen,das Gebührendefizit aus dem Vorjahr deut-lich zu verringern. Hingegen blieben dieMüllgebühren im Jahr 2003 unverändert.Damit setzt sich die langfristige Gebühren-stabilität in München bereits im zehntenJahr fort: Die Hausmüllgebühren liegenheute lediglich 3,8 Prozent über demNiveau von 1994.

Zu unseren Kunden gehören Hausverwal-tungen, Privathaushalte, Gewerbebetriebeund öffentliche Einrichtungen. Der AWMsorgt im Münchner Stadtgebiet für die Lee-rung von 380.000 Restmüll- und Wert-stofftonnen. Zusätzlich bietet der AWM aufzwölf Wertstoffhöfen eine gebührenfreieAbgabe von Sperrmüll, Wertstoffen undProblemabfällen. Die Verwertungsquote fürden Hausmüll konnte in den vergangenenJahren kontinuierlich gesteigert werden undliegt jetzt bei 60 Prozent.

Der Betrieb arbeitet mit einem modernenFuhrpark und unterhält umweltverträglicheEntsorgungsanlagen. Der gesamte Restmüllwird im Heizkraftwerk München Nord inUnterföhring umweltschonend entsorgt unddabei zur Strom- und Fernwärmeerzeugunggenutzt.

Seit der Einführung der gesetzlich vorge-schriebenen Gewerbe-Restmülltonne imJahr 2003 bietet der AWM zusätzlich fürdas Münchner Gewerbe eine umfangreicheAngebotspalette.

Der AWM leert nicht nur pünktlich dieAbfall- und Wertstofftonnen, sondern trägtauch Verantwortung für die langfristige Ent-sorgungssicherheit der LandeshauptstadtMünchen. Wir machen uns dafür stark,dass die Errungenschaften der letzten 15Jahre beim Aufbau einer ökologischenAbfallwirtschaft in München auch in Zu-kunft erhalten bleiben und setzen uns ge-gen Bestrebungen zur Liberalisierung undPrivatisierung der Abfallwirtschaft zur Wehr.Wir wollen die Abfallwirtschaft als Teil derkommunalen Selbstverwaltung erhalten.Denn Abfall ist keine Ware wie jede andere,sondern ein Risikogut, das einen verantwor-tungsvollen Umgang erfordert.

Unter dem Motto „Modernisierung stattPrivatisierung“ hat der AWM im Jahr 2003ein umfangreiches Innovationsprogrammaufgelegt. Es umfasst weitere Verbesserun-gen im Kundenservice, die Einführung neu-er Marketing- und Vertriebstrukturen, denEinsatz innovativer Umwelttechnologiensowie Optimierungsmaßnahmen in denoperativen Bereichen. Insbesondere inve-stieren wir auch in die Personalentwicklung,denn unser wichtigstes Kapital sind gutausgebildete und motivierte Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter.

Im Geschäftsbericht des AWM informierenwir Sie über unsere Aktivitäten im Jahr2003 und stellen unsere Leistungen undZielsetzungen vor.

1. Werkleiterin Gabriele FriderichKommunalreferentin der Landeshauptstadt München

2. Werkleiter Helmut SchmidtLeitender Baudirektor

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Foreword

Dear customers and business partners,

dear citizens of Munich,

for two years now, the Munich wastemanagement corporation AWM has beenrun in the form of an owner-operated muni-cipal undertaking. The abbreviation AWMhas since developed into a new Munichbrand or hallmark of quality symbolising areliable and high-grade ecological disposalservice for Munich households and indu-strial enterprises geared to a stable level ofcharges. Despite a further decline in thevolume of overall waste during the 2003financial year, the corporation succeeded inbringing about a substantial reduction ofthe deficit in income derived from waste-disposal rates compared to the previousyear, with charges remaining unchanged in2003. This reflects continued long-term sta-bility applied to Munich waste-disposalrates for the tenth year running: chargesfor the disposal of household waste reveala modest 3.8 per cent rise over and againstthe level recorded in 1994.

Our clients include property managemententerprises, private households, industrialundertakings and public institutions. Withinthe Munich urban area AWM providesemptying facilities for 380,000 bins contai-ning residual and recycling waste. In additi-on, AWM runs twelve reusable-wastedepots free of charge for the disposal of

bulky refuse, recyc-ling scrap and toxicwaste. The recyclingquota applied todomestic waste hasundergone continualgrowth over the pastnumber of years,having meanwhileattained 60 per cent.

AWM maintains a modern fleet of vehiclesin addition to disposal plants compatiblewith environmental requirements. The ent-ire volume of residual waste is fed to thecombined heating and power station, anenvironmentally safe disposal facility situa-ted in Unterföhring in the north end ofMunich, where it is utilised for the produc-tion of electricity and long-distance heatingsupplies.

Since the introduction of industrial residual-waste bins became stipulated by law in2003, AWM has developed an extensiverange of additional services for industrialenterprises operating in the Munich area.

Apart from emptying residual and recyc-ling-waste bins, AWM is responsible forensuring that the provincial capital ofMunich is permanently kept clean of accu-mulating refuse. We do everything in ourpower to warrant continued maintenanceof the achievements we have accomplis-hed over the past fifteen years in theMunich sector of ecological waste mana-gement, and strictly oppose all attempts toliberalise and privatise waste manage-ment. Our aim is to preserve waste mana-gement as an integral part of local govern-ment policy. After all, refuse is not just anysort of merchandise, but rather hazardousmaterial, the handling of which involves adue sense of responsibility.

Under the motto „Modernisation insteadof Privatisation“, AWM launched a com-prehensive innovation project in 2003including further improvements to custo-mer service, the introduction of new mar-keting and sales structures, the applicationof innovative environmental technologiesand optimisation methods to operativesegments. Human resources developmentis accorded a high-ranking status in ourinvestment policy, since well-trained andmotivated personnel constitutes our mostimportant source of capital.

The AWM Annual Report provides informa-tion on our activities during 2003 whilealso giving an account of our achieve-ments and objectives.

Gabriele Friderich, 1. Works Director

Helmut Schmidt, 2. Works Director

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Die Diskussion in Deutschland und auf

EU-Ebene zur Liberalisierung der Abfall-

gesetzgebung und die Privatisierung

der kommunalen Entsorgungsaufgaben

reißt nicht ab. Ginge es nach den Befür-

wortern, so wäre Abfall eine Ware wie

jede andere und allein der Preis würde

die Leistung bestimmen.

Die gravierenden Nachteile werden in Ber-lin und Brüssel jedoch kaum diskutiert. Esist zu befürchten, dass dem freien Wettbe-werb um jede Mülltonne viele ökologischeErrungenschaften der letzten Jahrzehntegeopfert werden. In dieser Diskussionbezieht der AWM zusammen mit demMünchner Oberbürgermeister ChristianUde eine klare Position: Verantwortungs-volle und ökologisch nachhaltige Abfallent-sorgung kann nur von öffentlich rechtli-chen Unternehmen gewährleistet werden.Sie sind seit Jahrzehnten die Garanten fürdiesen wichtigen Bereich der Stadthygie-ne. Das Beispiel München zeigt: die städti-sche Abfallwirtschaft leistet seit ihrerGründung im Jahr 1891 dauerhaft hervor-ragende Arbeit zum Wohle aller Bürgerin-nen und Bürger. Nicht schneller Gewinn,sondern vorausschauendes und verantwor-tungsvolles Handeln muss die Maxime lau-ten. Hierfür steht der AWM ein.

Vorrangiges Ziel der Münchner Abfallpolitikist es deshalb, die Abfallentsorgung derMünchner Haushalte sowie die Restmüll-entsorgung der Gewerbebetriebe weiter-hin in städtischer Hand zu behalten. MitNachdruck vertritt die Stadt München ihrePosition auf bundes- und EU-Ebene in allenGremien, die sich für den Erhalt der öffent-lichen Abfallwirtschaft einsetzen.

AWM – ein Münchner Qualitäts- und Markenzeichen

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Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

AWM – ein Münchner Qualitäts- und Markenzeichen

Zeitgleich mit der Umwandlung in

einen Eigenbetrieb hat der AWM ein

umfangreiches Innovationsprogramm

gestartet, das im 2003 fortgesetzt wur-

de. So hat die Werkleitung weitere

Schritte unternommen, die unterneh-

merische Ausrichtung zu stärken, den

Kundenservice auszubauen und die

Wirtschaftlichkeit weiter zu forcieren.

Einführung einer Branchensoftware

Mit dem Ziel, die Arbeitsprozesse nocheffizienter zur gestalten, startete der AWMim Jahr 2003 mit der Implementierungeiner abfallwirtschaftsspezifischen Bran-chensoftware. Durch die integrierte Daten-haltung lassen sich künftig Qualität undAktualität der Daten verbessern undSchnittstellen minimieren. Zugleich ermög-licht die neue Software eine dezentraleInformationsverfügbarkeit bei zentralerInformationsvorhaltung.

Das System wird modular und flexibel auf-gebaut und kann neuen Anforderungenangepasst werden. Die Projektarbeit zurEinführung der Branchensoftware umfasstfolgende Bereiche:

– die Erstellung eines eigenen Gebühren-bescheides (bislang beim städtischenKassen- und Steueramt)

– die Kundendatenpflege– die Integration des Wiegedatensystems– die Tourenplanung im Mülleinsammel-

und Containerdienst– die Sperrmüllabholung

Die Einführung der Branchenlösung erfolgtstufenweise in Teilprojekten und wird bisEnde 2006 abgeschlossen sein.

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13Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Vorsprung durch Benchmarking-

Analysen

Mit der Analyse bundesweiter Benchmar-king-Studien erschließt der AWM weitereEinsparungspotentiale. Benchmarking-Studi-en vergleichen Leistungs- und Kostendatenaus den Bereichen Logistik, Mülleinsamm-lung, Entsorgung und Verwaltung nach ein-heitlichen Mustern. Aus dem Kennzahlen-vergleich, der die Prozesse und ihre Einfluss-faktoren erfasst, kann der AWM dieKosteneffizienz der Organisationsstrukturenund Entsorgungsleistungen bewerten undLeistungsreserven sowie wirtschaftlicheEinsparungspotentiale aufzeigen.

Personalentwicklung

Moderne Instrumente der Personalentwick-lung sind Voraussetzung für gut geschulteMitarbeiterinnen und Mitarbeiter und tragenzur Verbesserung von Motivation undArbeitszufriedenheit bei. Erstmalig hat derAWM im Jahr 2003 den sogenanntenFührungsdialog angewendet, der den Vor-gesetzten eine konstruktive Einschätzungihres Führungsverhaltens durch die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht unddamit das gegenseitige Verständnis fördert.Gleichzeitig wurden die bewährten Mitar-beitergespräche zwischen Führungskraftund Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter betriebs-weit fortgesetzt.

Mehr als 450 Mitar-beiterinnen und Mit-arbeitern der AWMhaben Veranstaltun-gen des umfangrei-che Fortbildungspro-gramms mit internenund externen Kursenbesucht. Neben EDV-Schulungen und tech-

nischen Lehrgängen wurden im Jahr 2003vermehrt Veranstaltungen zur Personalent-wicklung und zur Teambildung durchgeführt.

Ausbau des Qualitätsmanagements

Mit der Zertifizierung zum Entsorgungsfach-betrieb durch den TÜV Süddeutschland und der Einführung von Unternehmensleit-linien wurde bereits 1998 die Basis für einbetriebliches Qualitätsmanagement ge-schaffen. Im Jahr 2003 hat der AWM einumfassendes betriebliches Optimierungs-programm gestartet und bereits ein wichti-ges Teilprojekt – ein Konzept zur Verringe-rung der Fehlzeiten – realisiert. Rund 100Führungskräfte nahmen an mehrtägigenSeminaren zum Thema „Führung, Motivati-on und Zusammenarbeit“ teil und wurdendabei auch für das Projekt „Reduzierungder krankheitsbedingten Fehlzeiten“geschult. Dem schließt sich nun eine Opti-mierung der Betriebsorganisation an, die bis 2005 abgeschlossen sein wird.

Interne Kommunikation

Die interne Kommunikation hat im AWMeinen besonderen Stellenwert. Ein Team imBüro der Werkleitung informiert dieBeschäftigten laufend über Neuerungen,insbesondere zu den Veränderungsprozes-sen im AWM. Die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter werden in die Kommunikation aktiveingebunden, etwa bei den regelmäßigstattfindenden Veranstaltungen „Werkleitervor Ort“. Dort informiert die Werkleitungauf den Betriebshöfen über aktuelle Projek-te und steht der Belegschaft Rede und Ant-wort. Zur internen Kommunikation trägtauch die Mitarbeiterzeitung des AWM bei,die vierteljährlich erscheint.

Konsequente Zielverfolgung

Die strategischen und operativen Zielsetzun-gen des AWM formuliert die Werkleitungtransparent und für alle Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter nachvollziehbar. Für dasJahr 2003 wurde eine systematische Ziel-hierarchie entwickelt und auf die Abteilungs-ebenen übertragen. Oberste Priorität haben:

– Gebührenstabilität– Höhere Wirtschaftlichkeit durch Prozess-

optimierung und Produktivitätssteigerung– Optimierung der Kundenorientierung,

Entwicklung eines Marketingkonzeptesund Aufbau eines Vertriebssystems

– Förderung der Wertekultur und der Teambildung.

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Einführung der Gewerbepflichttonne

Der Münchner Stadtrat hat am 22. Mai

2003 die Umsetzung der Gewerbeabfall-

verordnung für die Münchner Gewerbe-

betrieb beschlossen. Der Abfallwirt-

schaftsbetrieb München erhielt damit

den Auftrag, die Gewerbebetriebe an

die kommunale Restmüll-Entsorgung

anzuschließen. Ab September 2003

begann der AWM schrittweise bei den

Betrieben die neuen Restmüllbehälter

aufzustellen und mit städtischen Müll-

fahrzeugen zu leeren.

Die Verordnung über „die Entsorgung vongewerblichen Siedlungsabfällen“, kurzGewAbfV, ist vom Bundesgesetzgeber zurSicherstellung einer umweltverträglichenVerwertung und Beseitigung von gewerbli-chen Siedlungsabfällen erlassen worden.

Die Verordnung schreibt hohe Anforderun-gen für die Getrennthaltung und die Vor-behandlung von Abfällen vor. Damit sollunter anderem die Scheinverwertung vonAbfällen verhindert werden. Im § 7 wirddie Verpflichtung für Gewerbebetrieb fest-gelegt, die Abfallbehälter des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers – in Mün-chen also des AWM – in angemessenemUmfang zu nutzen.

Die neue Münchner Gewerbeabfallsatzungbasiert auf einem wissenschaftlichen Gut-achten des renommierten Instituts fürAbfall, Abwasser und Infrastruktur-Mana-gement (INFA). In einer freiwilligen Umfra-ge bei Münchner Gewerbebetrieben wur-de eine praxisnahe Festlegung von Min-dest-Behälter-Volumina für die unterschied-lichen Gewerbebranchen ermittelt. Vorteil-haft für das Münchner Gewerbe ist, dassdie von den Gutachtern vorgeschlagenenBehältervolumen zum größten Teil unterden Vorgaben der kommunalen Spitzenver-bände liegen.

Die Münchner Satzung sieht zudem Aus-nahmeregelungen für Betriebe mit nach-weisbar weniger Restmüll vor. Außerdemkönnen Unternehmen eine reduzierteRestmüllgebühr beantragen, wenn sie kei-ne Wertstoffentsorgung durch den AWMin Anspruch nehmen. In der Regel müssendie Betriebe keine höheren Restmüll-Ent-sorgungskosten aufbringen, als sie bislangbereits für eine ordnungsgemäße Beseiti-gung bezahlt haben. Für die Stadt Müncheninsgesamt bringt die Neuregelung mehrGebührengerechtigkeit und eine verbesserePlanungs- und Investitionssicherheit.

Die Einführung der Gewerbepflichttonnewurde vom AWM mit umfangreicher Pres-se- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Ineiner Informationsveranstaltung am 8. Juli2003 informierte der AWM rund 80 nam-hafte Unternehmen, darunter BMW, Sie-mens, MAN, Wacker, die Stadtwerke Mün-chen sowie die Allianz und die bayerischenStaatsbehörden zu den rechtlichen Grund-lagen der Umstellung von der privaten aufdie städtische Restmüllabfuhr. Bei denKonzernen gab es keine Vorbehalte gegendie neue Münchner Gewerbemüllsatzung.Die Einführung der städtischen Gewerbe-restmülltonnen soll flächendeckend bisEnde 2004 erfolgt sein.

Info-Veranstaltung am 8. Juli 2003

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16 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Unternehmenskommunikation

Für schnelle, umfassende Informationen

und für individuelle Kundenberatung

sorgt die Unternehmenskommunikation

des AWM. Im Geschäftsjahr 2003 wur-

den die Beratungs-, Informations- und

Serviceangebote weiter ausgebaut.

AWM-Infocenter

Im Infocenter gibt ein kompetentes Teamtelefonisch Auskunft zu allen Servicelei-stungen des AWM und bietet umfassendeBeratungen an. Bis zu acht Fachleute sind unter der zentralen Telefonnummer233-96200 zu erreichen. Rund 56.000Anrufer haben 2003 den Beratungsservicedes AWM-Infocenters in Anspruch genom-men. Das bedeutet eine Steigerung um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auchdie Kommunikation per E-Mail [email protected] ist zunehmendgefragt, zum Beispiel der Formularservicezur Tonnenan- und -abmeldung.

Die AWM-Homepage awm.muenchen.deist seit 2003 noch attraktiver. Mehr als39.000 Besucher haben die Internetseitenaufgerufen. Das ist ein Plus von 50 Pro-zent gegenüber 2002.

Aktionen – Führungen

Unternehmenskommunikation bedeutetfür den AWM auch im Stadtleben mitzu-wirken, über die wichtigen Aufgaben desUnternehmen zu informieren und zum Mit-machen bei der Mülltrennung zu motivie-ren. Das Beratungsteam des AWM veran-staltete 2003 zahlreiche Aktionen für Kin-der und Jugendliche und war bei Stadtteil-festen und Aktionswochen mit Infostän-den präsent. Besonders interessierten Bür-gerinnen und Bürgern bot der AWM Kursean der Volkshochschule und Führungendurch den Betrieb an. Auch zahlreichedeutsche und internationale Delegationenwaren zu Gast beim AWM.

Beratung für Hausverwaltungen

Hausverwaltungen und Gewebebetriebegehören zu den wichtigsten Kunden desAWM. Sie werden vom AWM durch eige-ne Beratungsteams betreut. Die Fachleutekennen die Probleme vor Ort und habenindividuelle Lösungen parat. RegelmäßigeKundenbefragungen bringen für die Bera-tungsarbeit wertvolle Erkenntnisse.

Kundenzeitung

Zweimal im Jahr erscheint das AWM-Kun-denmagazin. Die Zeitschrift wird kostenlosan Hausverwaltungen, Hausmeister, Abfall-beauftragte und Stadtpolitiker verteilt.

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19Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

1.321 Arbeiter, Angestellte und Beamte

des Abfallwirtschaftsbetriebs München

sind im Dienste der Entsorgung für die

Landeshauptstadt tätig. Mit seinen

orangefarbenen Müllfahrzeugen ist der

AWM in München überall präsent.

Die 139 Einsammelteams leeren 383.000Abfall- und Wertstofftonnen bei MünchnerPrivathaushalten und Gewerbebetrieben.Zusätzlich bieten zwölf moderne Wert-stoffhöfe – verteilt über das gesamteStadtgebiet - optimale Anliefermöglichkei-ten für Sperrmüll und Wertstoffe. Auch dieVerwaltung und die Werkstätten des AWMliefern wichtige Beiträge, damit die Ein-sammlung, Entsorgung und Verwertungder Abfälle reibungslos funktioniert. Zurmodernen Infrastruktur des Betriebsgehören außerdem funktionale Gebäudesowie umweltfreundliche Entsorgungsanla-gen wie der Entsorgungspark Freimannund das Heizkraftwerk München Nord inUnterföhring.

Das Münchner Drei-Tonnen-System

Seit 1999 bietet der AWM seinen Kundenein flächendeckendes Drei-Tonnen-System:die graue Mülltonne dient zur Sammlungvon Restmüll zur Beseitigung, in der blau-en Papiertonne werden Papier, Pappe, Kar-tonagen erfasst und die braune Bioabfälleschluckt pflanzliche Abfälle aus Küche undGarten („Biotonne vor dem Teller“).

Zur Tonnenleerung sind im gesamten Stadt-gebiet 440 Mülllader und Kraftfahrer Tag für

Tag im Einsatz. DieAnzahl der turnus-mäßigen Behälter-leerungen beläuftsich dabei auf über13 Millionen proJahr, das sind50.000 Leerungenpro Arbeitstag. DerAWM leistet einensogenannten Full-

service, bei dem die Müllmänner die Ton-nen vom Grundstück abholen, leeren undwieder zurückbringen. Pro Woche erfasstder AWM durchschnittlich 88.000 Kubik-meter Restmüll, Papier- und Bioabfälle.

Logistik

Im Jahr 2003 bekamen 25 der insgesamt139 Einsammelbezirke neue Gebietszu-schnitte. Diese logistische Optimierungs-maßnahme betraf die Münchner Innen-stadt, das Lehel, die Isar- und die Ludwigs-vorstadt sowie im Südosten die StadtteileAu, Giesing, Harlaching, Menterschwaigeund im Osten Neu- und Waldtrudering. ImBereich der Isarvorstadt wurde die Lee-rung der Papiertonnen vom 14-täglichenauf einen wöchentlichen Rhythmus umge-stellt.Das AWM-Behältermanagement hat imJahr 2003 rund 11.500 Großbehälter undKleintonnen ausgeliefert. 7.600 Behälterkamen als Rücklauf in den Tonnenbestanddes AWM. Wegen Defekten mussten rund9.500 Behälter ausgetauscht werden,während 3.000 Großbehälter vom AWMdirekt vor Ort repariert werden konnten.

Fahrzeugtechnik

Der Fuhrpark des AWM befindet sich fahr-zeug- und umwelttechnisch auf sehrhohem Niveau. Mit den modernen Fahr-zeugen ist eine optimierte Abfallsammlungmit großer Flexibilität wirtschaftlichgewährleistet. Alle Mülleinsammelfahrzeu-ge sind für die Papier-, Restmüll- undBiomülleinsammlung universell einsetzbar.Vollautomatische Hub-Kipp-Vorrichtungender Mülleinsammelfahrzeuge ermöglichenein besonders wirtschaftliches Leeren derTonnen und gewährleisten zudem einsicheres und gesundheitsschonendesArbeiten. Die Dieselmotoren nach derEuro-3-Norm sind besonders schadstoff-arm und leise. Sie zeichnen sich durchgeringen Treibstoffverbrauch aus. Bei derBeschaffung von Fahrzeug-Aufbauten legtder AWM Wert auf Umweltfreundlichkeitund bevorzugt zum Beispiel Ausführungenmit dem blauen Umweltengel (entspre-chend der Norm RAL-ZU-59a).

Der Betrieb

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20 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Der Betrieb

Zum besserenSchutz fürFußgänger undRadfahrer wurde2003 an 29 neu-en Mülleinsam-melfahrzeugenerstmals einezusätzlicheKamera am

rechten Außenspiegel positioniert. Damitkann der Kraftfahrer beim Rechtsabbiegenden Bereich des „toten Winkels“ im Moni-tor komplett einsehen.

Die Sicherheitsausstattungen der Fahrzeu-ge und der Aufbauten entsprechen derMaschinenrichtlinie und der einschlägigenDIN-Norm sowie den allgemeinen sicher-heitstechnischen und arbeitsmedizinischenRegeln. Der Einsatz von ausgereifter undzuverlässiger Fahrzeugtechnik garantiertzudem eine lange Lebensdauer mit mög-lichst geringen Betriebskosten.

Wertstoffhöfe

Der AWM bietet den Münchnerinnen undMünchnern auf den zwölf WertstoffhöfenEntsorgungsmöglichkeiten für Sperrmüll,Problemabfälle und 30 verschiedene Wert-stoffsorten. Die Wertstoffhöfe sind in denletzten Jahren zu einem bedeutendenabfallwirtschaftlichen Faktor geworden.Mehr als 1,2 Millionen Anlieferer haben imJahr 2003 rund 80.000 Mg Abfälle undWertstoffe abgegeben. Zusätzlich wurdenauf den Wertstoffhöfen bei den Problem-stoff-Annahmestellen 487 Mg schadstoff-haltige Abfälle, 154 Mg Autobatterien, 227Mg Dispersionsfarben sowie 9,3 Mg Alt-medikamente und 50.000 Leuchtstoff-röhren erfasst. Als Extraservice bietet derAWM den Bürgerinnen und Bürgern auchdie Abgabe beim Giftmobil an, das an 52Standplätzen pro Monat eine Stunde bereitsteht. Viele Kunden bedienen sich auchdes Sperrmüllabholdienstes. Der AWMholt den Sperrmüll gegen eine geringeGebühr auf Bestellung direkt am Haus ab.2003 wurden 4.330 Abholungsaufträgeerledigt und dabei ca. 2.400 Mg Sperrmülleingesammelt. Außerdem hat der AWMrund 160 Mg Christbäume ohne zusätzli-che Gebühr entsorgt.

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21Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Zentrale Werkstätten

Die Werkstätten in der Zentrale des AWMam Georg-Brauchle-Ring leisten Reparatur-und Instandhaltungsarbeiten nicht nur fürdie rund 250 betriebseigenen Fahrzeuge,sondern darüber hinaus für weitere 2.250Fahrzeuge des Münchner Baureferats. ImJahr 2003 wurden rund 9.500 Arbeitsauf-träge erledigt, 9,2 Prozent mehr als im Vor-jahr. Dies geht in erster Linie auf zusätzli-che Akquisitionen bei städtischen Dienst-stellen zurück. Mit einem gegenüber 2002geringfügig gesunkenen Personalstand lei-steten die AWM-Werkstätten rund 60.000Produktivstunden. Das bedeutet ein umfünf Prozent besseres Gesamtergebnis.

Anfang 2003 startete in den Werkstättendas SAP-Modul PM in den Produktivbe-trieb, das künftig weitere Verbesserungenfür die Arbeitsprozesse und für dasKostenmanagement bringen wird.

Auch im Werkstattbereich stellt der AWMhöchste Anforderungen in Bezug auf denUmweltschutz. Vom TÜV Süddeutschlandwurden die AWM-Werkstätten im Jahr2003 erneut als umweltbewusster Fachbe-trieb zertifiziert.

Entsorgungsanlagen

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Münchenbetreibt Entsorgungsanlagen auf hohemumwelttechnischen Niveau. Der gesamteHausmüll kann bereits seit 1993 komplettim Heizkraftwerk München Nord in Unter-föhring umweltschonend entsorgt unddabei zur Strom- und Fernwärmeerzeu-gung genutzt werden. Mit moderner Feuerungstechnik und dem Einsatz auf-wändiger Filteranlagen liegen die Schad-stoffemissionen in München weit unterden gesetzlich vorgeschriebenen Werten.Aufgrund der hohen Energienutzung istdas Kraftwerk als Anlage zur energeti-schen Verwertung anerkannt.

Im Jahr 2003 sind im Heizkraftwerk Mün-chen Nord 578.917 Mg Abfall thermischbehandelt oder energetisch verwertet wor-den. Das sind acht Prozent weniger als imJahr 2002. Sowohl die Hausmüllmenge alsauch die Gewerbeabfälle und die Abfällezur energetischen Verwertung waren rück-läufig. An den Waagen am Kraftwerk Nordhat der AWM 2003 rund 103.000 Wiege-vorgänge erfasst.

Auf der Deponie Nord-West im Entsor-gungspark Freimann wird bereits seit zehnJahren kein Restmüll mehr abgelagert.Lediglich mineralische Abfälle kommen ingeringem Umfang dort hin. Dieser Stand-ort wird zunehmend für neue abfallwirt-schaftliche Aufgaben genutzt, zum Beispielzur Umladung von Bioabfällen und zur Zwi-schenlagerung verunreinigter Böden.Außerdem können die Münchnerinnen undMünchner dort Wertstoffe und Sperrmüllin großen Mengen abgeben.

Im Jahr 2003 ging im EntsorgungsparkFreimann im Rahmen eines Forschungs-und Entwicklungsvorhabens eine Pilotanla-ge zur Trockenvergärung von biologischenAbfällen in Betrieb. In dem Verfahren wer-den energiereiches Biogas und hochwerti-ger Kompost gewonnen. Die Menge derdort verarbeiteten Bioabfälle aus Münch-ner Haushalten betrug 3.644 Mg. Ab 2005wird eine jährlich Leistung von 6.500 Mgerreicht. Das gewonnene Biogas wird ineinem betriebseigenen Blockheizkraftwerkzu Strom und Wärmeerzeugung einge-setzt. Die Leistung des Generators liegtzwischen 120 KW und 140 KW. Damitkönnen etwa 150 Haushalte ganzjährig mitStrom versorgt werden.

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22 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Infrastruktur – architektonische Highlights

Das hohe Leistungsniveau des AWM

wird nicht zuletzt durch eine technisch

anspruchsvolle und architektonisch

innovative Infrastruktur ermöglicht.

Darüber hinaus hat der AWM mit seinen

Neubauten deutliche städtebauliche

Akzente gesetzt.

Seit 1999 wird der Altbestand der dreiBetriebshöfe aus den 50er und 60er Jah-ren schrittweise durch moderne, funktiona-le Gebäude ersetzt. Den Anfang machte1999 die neue Abfallwirtschaftszentraleam Georg-Brauchle-Ring, geplant vomArchitekturbüro Professor Ackermann.Hier, in attraktiver Lage nahe dem Olym-piastadion, laufen seither alle Fäden desBetriebs und der Verwaltung zusammen.Die Zentrale umfasst ein neungeschossi-ges Verwaltungsgebäude, die Kfz-Werk-stätten sowie den Carport, unter dessenspektakulärer Zeltdachkonstruktion sichauch die Sozialräume für die Müllwerkerbefinden.

Seit Juni 2002 besitzt der AWM mit demneuen Betriebshof Ost an der TruderingerStraße 10 ein weiteres architektonischesHighlight, geplant vom ArchitekturbüroSattler Allmann Wappner. Das Bauwerkbesticht durch seine kühne, kompakteBauweise mit klarer Linienführung. Hierhaben 250 Müllmännern und Kraftfahrernihre Basisstation für die Entsorgung desMünchner Ostens.

Die älteste bestehende Einrichtung derMünchner Abfallwirtschaft, der BetriebshofSüd in München-Untergiesing wird dem-nächst durch Umbaumaßnahmen grundle-gend erneuert.

Zur Infrastruktur des AWM gehören auchdie zwölf modernen Wertstoffhöfen, dieein flächendeckendes Entsorgungsangebotfür recyclingfähige Abfälle und Problem-stoffe bereithalten.

Mit seiner modernen Infrastruktur und mitseinen funktional wie ästhetisch sehransprechend Gebäuden und Anlagenwiderlegt der AbfallwirtschaftsbetriebMünchen das Vorurteil, die Abfallentsor-

gung sollte sich am besten verstecken. Der AWM ist denGegenbeweis angetreten undpräsentiert sich selbstbewusstmit hochmodernen Betriebsein-richtungen, die zudem städte-baulich vorbildlich integriertsind.

Betriebshof Ost

Betriebshof Süd

Page 23: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Kunst im AWM

Der AWM beherrscht nicht nur die

Kunst, alle Münchner Mülltonnen

pünktlich zu leeren, sondern pflegt fast

schon traditionell auch ein intensives

Verhältnis zur Bildenden Kunst. Mit

Ausstellungen und Kunstprojekten för-

dert der AWM neue Sichtweisen, regt

zur Kreativität an und schafft zusätzli-

che Möglichkeiten zur Kommunikation

mit der Münchner Bevölkerung.

Kunst im Foyer

Im Foyer der Zentrale am Georg-Brauchle-Ring veranstaltet der AWM seit 2000regelmäßig Kunstausstellungen. Die Veran-staltungsreihe hat seither in München einebeachtliche Resonanz erfahren.

Unter dem Titel „Ansichten inStahl“ zeigte der Bildhauer KlausBehr monumentale Stahlskulptu-ren. Die Kunstwerke thematisier-ten das Spannungsfeld zwischenÖkonomie und Ökologie, Menschund Technik und entfalteten indem lichtdurchflutete Foyer einebesonders dynamische und vitaleWirkung.

„Götter, Menschen und andere Tiere“ der Malerin ChristianeZöbeley verwandelten das Foyerfür sechs Wochen in eine Galeriegriechischer und germanischerGottheiten sowie menschlicherund animalischer Gestalten ausMythologie und Natur. Auf groß-formatigen Acrylbildern, skulptur-haft und in klarenFarben offenbar-ten sie demBetrachter ihreSeins- und See-lenzustände undzeugten vomSelbstbewusst-

sein, den Eitelkeiten, Freu-den und der Trauer göttli-cher und irdischer Lebens-formen.

„Woher Kollege - Wohin Kollege“

Mit dem Motto „Woher Kollege – wohinKollege“ brachte das Künstlerduo „Emp-fangshalle“ alias Corbinian Böhm undMichael Gruber im Jahr 2003 ein Kunst-am-Bau-Projekt für den Neubau desBetriebshofes Ost zum Abschluss. Daskünstlerische Anliegen des Projektes wares, die Münchner Müllmänner aus ihrerAnonymität herauszuholen und Kunst alsMedium zu nutzen zum Austausch zwi-schen den Kulturen.

Dazu hatten sich in den vergangenen zweiJahren 28 Münchner Müllmänner miteinem Müllauto auf Reisen begeben, jederin seinen Heimatort. Die dort entstandenindividuellen „Erinnerungsfotos“ zierenseit März 2003 als überdimensionale Plaka-te 28 Müllfahrzeuge des AWM. Viele Pas-santen bleiben auf der Straße stehen,staunen und wollen wissen, was es mitden Bildern auf sich hat. In dem darausentstehenden Dialog erfüllt sich daseigentliche Ziel des Kunstprojekts „WoherKollege – Wohin Kollege“.

23

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24 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

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25Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Abfallvermeidung und Wiederverwendung

Unter dem Motto „Wiederverwenden

statt Wegwerfen“ leistet der AWM viele

Beiträge für die Abfallvermeidung und

zur Ressourcenschonung. Insbesondere

der Sperrmüll enthält viele Gegenstän-

de, die noch brauchbar sind.

Dazu gehören Möbel, Computer, Fahrräder,aber auch Kleinteile wie Geschirr, Bücherund Spielsachen. Über die 12 MünchnerWertstoffhöfen und die Sperrmüllabfuhrkonnte der AWM im Jahr 2003 rund 1.000 Mg wiederverwendbare Gegenstän-de separat von anderen Abfällen und Wert-stoffen erfassen. Die Vermarktung erfolgtüber zwei Wege: Alle intakten Gegenständekommen direkt in das städtische Gebraucht-warenkaufhaus zum öffentlichen Verkauf.Defekte Gegenstände werden von Münch-ner Sozialprojekte abgeholt in eigenenWerkstätten repariert.

Die Halle 2 – das Gebrauchtwaren-

kaufhaus: 23 Prozent mehr Umsätze

in 2003

Seit 2001 betreibt der AWM dasGebrauchtwarenkaufhaus – die Halle 2 – inder Sachsenstraße 25 in Untergiesing. DasAngebot an Secondhand-Ware dort ist rie-sengroß und die Preise extrem günstig.Außer Möbel, Elektrogeräte, Kleider,Bücher und Spielsachen gibt es dort echteSchnäppchen wie etwa Kultmöbel undLampen aus den 60er und 70er Jahren. ImSortiment sind außerdem Sportartikel,Haushaltsgeräte und Geschirr.

Das Gebrauchtwarenkaufhaus konnte denWarendurchsatz um 17 Prozent, den finan-ziellen Umsatz um 23 Prozent und dieBesucherzahl um 26 Prozent gegenüberdem Vorjahr steigern. Über das Angebotder Halle 2 informiert der Abfallwirtschafts-betrieb im Internet unter awm.muen-chen.de.

Kooperation mit Münchner

Sozialprojekten

Zur Aufbereitung der reparierbaren Gegen-stände und Geräte aus dem MünchnerSperrmüll unterhält der AWM eine Koope-ration mit zwölf Münchner Sozialbetrieben.In den deren Reparatur- und Recycling-werkstätten arbeiten Menschen mit Behin-derungen und Langzeitarbeitslose. Sie set-zen Möbel, Fernseher, HiFi-Anlagen undandere Geräte wieder in Stand und verkau-fen sie anschließend als Secondhandware.Gestartet hat der AWM das Programm zurFörderung der Sozialprojekte und zur Wie-derverwendung gebrauchter Gegenständeim Jahr 1998 zunächst als einjähriges Pilot-projekt. 2001 wurde daraus eine dauerhaf-te Einrichtung, die auch in der Bevölkerungeine sehr hohe Akzeptanz erfährt.

Ratgeber für Secondhand und

Reparatur

Die Idee, Gebrauchsgegenständen einzweites Leben zu geben, greift auch derMünchner Secondhand-Führer des AWMauf. Er informiert über Trödelläden,Flohmärkte, Sammlerbörsen, Versteigerun-gen, Antiquariate, Fundgruben undGebrauchtwarenhäuser.

Zum Thema Reparierbarkeit gibt der AWMden Münchner Reparaturführer heraus.Das Büchlein enthält rund 500 Reparatu-radressen im Großraum München. BeideBroschüren sind bei den Münchnerinnenund Münchner sehr beliebt und werdenimmer wieder in aktualisierten Neuaufla-gen gedruckt.

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26 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Page 27: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

Guter Service – faire Preise

Der AWM steht für zuverlässige und

umweltverträgliche Entsorgung und

Verwertung der Abfälle. Die Münchner

Müllgebühren sind ein Beleg dafür, dass

guter Service und ökologische Abfal-

lentsorgung nicht teuer sein müssen.

In der Rangliste der Müllgebühren deut-scher Großstädte rangiert München imunteren Drittel. Dank einer umsichtigenBetriebsführung kann sich die Stadt übereine langfristigen Stabilität der Müllge-bühren freuen. Die Münchnerinnen undMünchner zahlen heute lediglich 3,8 Pro-zent mehr als vor 10 Jahren.

*) aktuelle Müllgebühren seit 1.1.2001**) Die Leerung der Papier- und Biotonnen

sowie die Wertstoffhofbenutzung sind inder Restmüllgebühr enthalten.

27Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Münchner Hausmüllgebühren 2003*)

Behältergröße wöchentliche**) 14-tägliche**)Leerung Leerung €

120-Liter-Restmülltonne 301,43 € 150,71 €

240-Liter-Restmülltonne 602,86 € 301,43 €

770-Liter-Restmülltonne 1.933,87 € 966,94 €

1.100-Liter-Restmülltonne 2.763,10 € 1.381,55 €

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28 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Personal

2003 2002

Personal

Mülllader 599 626Kraftfahrer 256 264Wertstoffhofarbeiter 101 98Werkstattarbeiter 67 72Handwerker 38 41Angestellte 200 200Beamte 60 54

Summe 1.321 1.355

davon ausländische Mitarbeiter 343 346

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Jahresabschluss 2002

Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

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30 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Bilanz zum 31.12.2003

Aktivseite

Euro ges. 31.12.2003 31.12.2002

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögens-Gegenstände

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 837.891,37 1.125.447,15

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte undBauten einschliesslich der Bautenauf fremden Grundstücken 184.177.922,38 190.123.755,81

2. Technische Anlagen und Maschinen 49.296.001,03 75.874.554,18

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- 27.759.919,73 27.406.449,00 ausstattung

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.395.368,07 4.821.873,72

263.629.211,21 298.226.632,71

III. FinanzanlagenWertpapiere des Anlagevermögens 13.643.964,76 13.441.259,05

278.111.067,34 312.793.338,91

B. Umlaufvermögen

I. VorräteRoh-, Hilfs-, Betriebsstoffe und Ersatzteile 725.889,00 642.857,53

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.280.740,53 5.776.788,78

mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 7.280.740,53

2. Forderungen gegen die Landeshauptstadt München 19.625.605,47 23.402.224,41 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 19.625.605,47

3. Sonstige Forderungen/Vermögens-Gegenstände – 9.123,41

mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 0,00 26.906.346,00 29.188.136,60

III. Schecks, Kassenbestand, Bundesbank- undPostgiro-Guthaben, Guthaben bei Kreditinstituten 4.489,12 727,80

27.636.724,12 29.831.721,93

C. Rechnungsabgrenzungsposten 814.039,72 631.571,07

D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 15.926.864,41 28.675.182,66

Bilanzsumme 322.488.695,59 371.931.814,57

Page 31: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

31Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Bilanz zum 31.12.2002

Passivseite

Euro ges. 31.12.2003 31.12.2002

A. Eigenkapital

I. Stammkapital 0,00 0,00

B. Sonderposten für Investitionszuwendungen 6.822.881,90 14.790.617,68

davon abschreibungs- und zinsmindernd: 4.801.708,53 davon nur zinsmindernd: 2.021.173,37

C. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen undähnliche Verpflichtungen 1.072.254,00 893.492,00

2. Steuerrückstellungen 0,00 0,00 3. Sonstige Rückstellungen 18.783.009,85 17.605.829,81

19.855.263,85 18.499.321,81

D. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 287.386.980,53 305.512.896,49 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 13.278.897,33mit einer Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahren: 174.576.302,10mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren: 99.531.781,10

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.368.776,69 18.070.456,87 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 8.368.776,69

3. Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt - 15.056.402,71 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 0,00

4. Sonstige Verbindlichkeiten 52.703,97 2.119,01 mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 52.703,97

295.808.461,19 338.641.872,08

E. Rechnungsabgrenzungsposten 2.088,65 0,00

Bilanzsumme 322.488.695,59 371.931.814,57

Page 32: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

32 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Gewinn- und Verlustrechnung

für das Wirtschaftsjahr 2003

Euro ges. 31.12.2003 31.12.2002

1. Umsatzerlöse -206.001.316,85 -213.875.599,73

2. Erhöhung (+) oder Verminderung (-) desBestands an unfertigen Leistungen 0,00 0,00

3. andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,00

4. Sonstige betriebliche Erträge -12.112.827,07 -11.466.353,57 davon Auflösung von zins- und abschreibungsminderndenZuwendungen in Höhe von 7.833.351,98 undAuflösung von nur zinsmindernden Zuwendungen in Höhe von 171.881,27

-218.114.143,92 -225.341.953,30

5. Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

und für bezogene Waren 4.217.084,71 4.925.002,41 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 65.344.354,03 91.011.509,13

69.561.438,74 95.936.511,54

6. Personalaufwanda) Löhne und Gehälter 45.519.085,47 47.264.135,21b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und für Unterstützung 19.599.846,11 23.034.778,52davon für Altersversorgung: 9.778.585,85

65.118.931,58 70.298.913,73

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen- 41.534.604,89 41.525.911,36stände des Anlagevermögens und Sachanlagen

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 11.925.125,25 9.600.448,11

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge -250.321,97 -99.798,48

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 16.390.233,11 14.680.484,57

11. Außerordentliche Erträge -260.976,73 -339.037,54

12. Außerordentliche Aufwendungen 1.079.444,91 53.034,14

818.468,18 -286.003,40

13. Sonstige Steuern 267.345,89 267.058,09

14. Jahresgewinn (-) / Jahresverlust -12.748.318,25 6.581.572,22

Nachrichtlich

Verwendung des Jahresgewinns 2003:Reduktion des nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrages in Höhe von -12.748.318,25 €.

Page 33: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

33Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Anhang des Jahresabschlusses 2003

Allgemeine Erläuterungen

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München

(nachfolgend AWM genannt) ist ein

Eigenbetrieb der Landeshauptstadt

München.

Für den Betrieb gelten die Gemeindeord-nung, die Eigenbetriebsverordnung Bayernund die Betriebssatzung.

Die vorliegende Bilanz zum 31.12.2003wurde nach den Vorschriften des HGB und der Eigenbetriebsverordnung Bayernerstellt.

Page 34: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

34 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aktivseite

Immaterielle Vermögensgegenstände

Die erworbenen immateriellen Vermögens-gegenstände sind zu den fortgeführtenAnschaffungskosten angesetzt.Die planmäßigen Abschreibungen erfolgengrundsätzlich linear, pro rata temporis.

Sachanlagen

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs-und Herstellungskosten, gekürzt um Skontiund Boni, angesetzt.Fremdkapitalzinsen (Bauzeitzinsen) wur-den, soweit im kameralen System gebuchtund im Rahmen der Altdatenübernahmezum 31.12.2001 bei den Anlagen in Bauerfasst, aktiviert. Ab dem Wirtschaftsjahr2002 wurde von einer Erfassung derFremdkapitalzinsen abgesehen.

Die Nutzungsdauer wird nach den „Richtli-nien zur Kostenrechnung“ (RKR) der Lan-deshauptstadt München bzw. nach denEmpfehlungen der KGSt. festgelegt.Die planmäßigen Abschreibungen erfolgengrundsätzlich linear und pro rata temporis.

Geringwertige Wirtschaftsgüter derenAnschaffungs- und Herstellungskosten410,-- € netto nicht übersteigen werdenim Jahr des Zugangs vollständig abge-schrieben. Wirtschaftsgüter, deren An-schaffungskosten nicht mehr als 60,-- €betragen, werden nicht gesondert erfasst,sondern sind in den entsprechenden Auf-wandspositionen enthalten. Im Rahmendes Jahresabschlusses werden die Auf-wandspositionsgesamtsummen alsZugang in das Anlagevermögen gebuchtund sofort wieder abgeschrieben, so dasssie im Anlagevermögen summarisch er-fasst sind.

Finanzanlagen

Es handelt sich hierbei zentral von derStadtkämmerei der LandeshauptstadtMünchen festverzinslich angelegte Wert-papiere aus den Rückstellungsbeträgen fürdie Deponie Großlappen Nord-West.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Die Bewertung von Roh-, Hilfs- undBetriebsstoffen erfolgt zu durchschnittli-chen Einstandspreisen.

Forderungen

Forderungen wurden mit dem Nennwertangesetzt. Für das Ausfallrisiko wurdenEinzelwertberichtigungen gebildet.

Page 35: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

35Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Passivseite

Stammkapital

Das Stammkapital ist durch die Betriebs-satzung vom 11.11.2001 festgelegt.

Am 04.10.2001 wurde durch die Vollver-sammlung des Stadtrats beschlossen:Die Betriebssatzung § 1 Abs. 6 erhält fol-gende Fassung: „(6) Der AWM wird ohneStammkapital geführt.“

Die Regierung von Oberbayern erteilte dieGenehmigung, den AWM ohne Stammka-pital zu führen.

Sonderposten für

Investitionszuwendungen

Diese Position enthält die Zuwendungen,die an den AWM bezahlt wurden.

Die Zuwendungen werden entsprechendden Abschreibungen über die Nutzungs-dauer der begünstigten Vermögensgegen-stände erfolgswirksam aufgelöst.

Rückstellungen für Pensionen

Für die Pensionsrückstellungen liegt einversicherungsmathematisches Gutachtender Firma Bode Grabner Beye AG & Co.KG vor. Von dem Wahlrecht, gemäß Art.28 Abs. 1 Satz 1 EGHGB auf die Passivie-rung von vor dem 1. Januar 1987 gewähr-te Zusagen (Altzusagen) zu verzichten,wird Gebrauch gemacht. Das Gutachtenenthält alle Zusagen, die nach dem31.12.1986 gegeben wurden. Die Pen-sionsrückstellungen sind mit dem Teilwertunter Beachtung des § 6a EStG bewertet.

Die nicht passivierten Pensionsverpflich-tungen in Höhe von 78.923.059,-- € wur-den ebenfalls durch ein versicherungsma-thematisches Gutachten der Firma BodeGrabner Beye AG & Co. KG ermittelt.

Sonstige Rückstellungen

Im wesentlichen handelt es sich hier umRückstellungen für Altersteilzeit, ausste-hende Rechnungen und Abrechnungsver-pflichtungen, Gleitzeit- und Überstunden-guthaben, Urlaubsrückstände, Rückstellun-gen für die Deponiefolgeaufwendungensowie ab 2003 verpflichtend zu bildendeRückstellungen für die Archivierungsko-sten. Bei der Bemessung wurden alleerkennbaren Verpflichtungen berücksich-tigt und nach kaufmännischen Grundsät-zen bewertet.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rück-zahlungsbetrag bewertet.

Page 36: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

Posten des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten

Bezeichnung AHK GJ-Beg Zugang Abgang Umbuchung aktuelle AHK

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Konzessionen und Rechte 1.730.510,86 34.767,32 -23.534,46 23.839,00 1.765.582,72

1.730.510,86 34.767,32 -23.534,46 23.839,00 1.765.582,72

II. Sachanlagen

1. Bebaute Grundstücke mit eig. Bauten 44.099.971,93 0,00 0,00 0,00 44.099.971,93

2. Betr-/Vwgeb auf eigenem Grund 85.860.510,57 296.769,06 -2.607.214,44 208.313,90 83.758.379,09

3. Betr-/Vwgeb fremden Grund 85.524.614,14 0,00 0,00 0,00 85.524.614,14

4. Andere Bauten 46.157.119,57 182.966,00 0,00 149.272,82 46.489.358,39

5. Grundstücks-Einrichtung 9.480.366,62 520.961,93 -261.058,48 2.153.305,27 11.893.575,34

6. Technische Anlagen 334.704.667,69 98.166,41 -266.904,19 1.781,33 334.537.711,24

7. Fuhrpark 44.084.918,89 1.949.431,77 -6.499.950,30 2.208.017,91 41.742.418,27

8. Maschinen/Geräte f. spez. Geschäftszwecke 30.943.527,27 2.168.627,99 -2.714.321,46 0,00 30.397.833,80

9. Sonst. Betriebs-und Geschäftsausstattung 8.956.561,68 117.458,28 -235.628,97 0,00 8.838.390,99

10. Geringwertige Wirtschaftsgüter 0,00 46.444,15 0,00 0,00 46.444,15

691.542.769,22 5.415.592,91 -12.608.612,30 4.744.530,23 689.094.280,06

III. Anlagen im Bau 4.821.873,72 2.318.024,58 0,00 -4.744.530,23 2.395.368,07

696.364.642,94 7.733.617,49 -12.608.612,30 0,00 691.489.648,13

IV. Finanzanlagen 13.441.259,05 202.705,71 0,00 0,00 13.643.964,76

709.805.901,99 7.936.323,20 -12.608.612,30 0,00 705.133.612,89

36 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Erläuterungen zur Bilanz

Aktivseite

Anlagevermögen –

Anlagennachweis ohne ZuwendungenAngaben in €

Page 37: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

37Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Abschreibungen Restbuchwerte

AfA GJ-Beg AfA des Jahres AfA Abgang AfA kumulierte AfA Buchwert lfd. Buchwert

Anfangsstand Umbuchung Endstand GJ-Beg Jahresende

-605.063,71 -344.576,65 21.949,01 0,00 -927.691,35 1.125.447,15 837.891,37

-605.063,71 -344.576,65 21.949,01 0,00 -927.691,35 1.125.447,15 837.891,37

-3.063.124,07 -6.707,75 0,00 0,00 -3.069.831,82 41.036.847,86 41.030.140,11

-14.148.240,00 -2.166.260,27 1.769.677,65 0,00 -14.544.822,62 71.712.270,57 69.213.556,47

-34.686.283,16 -3.531.560,06 0,00 0,00 -38.217.843,22 50.838.330,98 47.306.770,92

-25.562.823,32 -1.703.416,45 0,00 0,00 -27.266.239,77 20.594.296,25 19.223.118,62

-3.538.356,47 -1.021.212,17 70.329,56 0,00 -4.489.239,08 5.942.010,15 7.404.336,26

-258.830.113,51 -26.656.981,32 245.384,62 0,00 -285.241.710,21 75.874.554,18 49.296.001,03

-32.184.609,97 -3.059.712,50 6.496.614,48 0,00 -28.747.707,99 11.900.308,92 12.994.710,28

-20.605.997,67 -1.927.249,66 2.702.868,74 0,00 -19.830.378,59 10.337.529,60 10.567.455,21

-3.787.951,20 -1.070.483,91 217.798,36 0,00 -4.640.636,75 5.168.610,48 4.197.754,24

0,00 -46.444,15 0,00 0,00 -46.444,15 0,00 0,00

-397.012.563,08 -41.534.604,89 11.524.622,42 0,00 -427.022.545,55 294.530.206,14 262.071.734,51

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.821.873,72 2.395.368,07

-397.012.563,08 -41.534.604,89 11.524.622,42 0,00 -427.022.545,55 299.352.079,86 264.467.102,58

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 13.441.259,05 13.643.964,76

-397.012.563,08 -41.534.604,89 11.524.622,42 0,00 -427.022.545,55 312.793.338,91 278.111.067,34

Page 38: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

Umlaufvermögen –

Forderungen aus Lieferungen- und Leistungen

Die wesentlichen offenen Forderungenbestanden zum einen gegenüber Anliefer-firmen des AWM in Höhe von ca.5.994.269,-- € und zum anderen gegenü-ber interne Dienststellen der Landeshaupt-stadt München. Insbesondere gegenüberDienststellen des Baureferats Münchenbestand ein Gesamtforderungswert inHöhe von ca. 1.108.736,-- €.

38 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Erläuterungen zur Bilanz

Aktivseite

Passivseite

Nicht durch Eigenkapital gedeckter

Fehlbetrag

Der Jahresgewinn 2003 in Höhe von12.748.318,25 € wird von dem bis zum31.12.2002 aufgelaufenen nicht durchEigenkapital gedeckten Fehlbetrag inAbzug gebracht. Des weiteren wird durchÜberschüsse in 2004 spätestens im darananschließenden Gebührenkalkulationszeit-raum der nicht durch Eigenkapital gedeck-te Fehlbetrag ausgeglichen werden.

Rückstellungen – Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im wesentlichen folgende Positionen:

Verbindlichkeiten über 5 Jahre

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 99.531.781,10

Euro

Sonstige Rückstellungen

Altersteilzeit 1.171.186,00Ausstehende Rechnungen 286.776,50Abrechnungsverpflichtungen 1.059.067,67Urlaubsrückstände 1.768.853,69Gleitzeitguthaben 15.913,40Überstundenguthaben 166.998,54Interne Abschlusskosten 51.400,00Jahresabschlussprüfungskosten 45.000,00Umlageverpflichtung KFZ-Haftplichtvers. 67.621,00Archivierungskosten 13.159,00Deponieschadensvorsorge 8.592.550,69Deponieunterhaltsfolgekosten 5.405.483,36

Gesamtbetrag: 18.783.009,85

Page 39: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

39Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendun-gen sind die im Jahr 2003 gebuchten peri-odenfremden Rechnungen (ca. 3.9 Mio €)des Jahres 2002, insbesondere fürInstandhaltungen der Deponieanlage (1.3Million €) sowie für die Schlussabrech-nung der Betriebsführungskosten (Jahr2002) der Müllverbrennung (ca. 1.2 Mio €)enthalten. Des weiteren umfasst diesePosition die an die Kämmerei der Landes-hauptstadt München abzuführende Vermö-genszinsen des II. Halbjahres 2002 inHöhe von in etwa 1.4 Mio €.

Außerordentliche Erträge und

Aufwendungen

Infolge von Anlagenabgängen wurden zumeinen außerordentliche Erlöse (über Rest-buchwert) in Höhe von ca. 261.000,– €

erzielt und zum anderen außerordentlicheAufwendungen in Höhe von ca.1.079.444,– € (Erlöse unter Restbuchwertbzw. keine Resterlöse aus Anlagenabgang)erfasst.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich entsprechend den Tätigkeitsbereichen wie folgt:

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhal-ten im wesentlichen die im Jahr 2003 pe-riodenfremd gebuchten Rückerstattungenvon Umsatzsteuern (Jahre 1998 bis 2001) inHöhe von ca. 1.004.373,– € sowie perioden-fremd fakturierte externe Leistungen derAWM-Werkstatt in Höhe von 924.169,38 €.Des weiteren umfasst die Position „Sonsti-ge betriebliche Erträge“ periodenfremdeErträge aufgrund der Nachzahlung einerEnergiegutschrift (betrifft 2001) in Höhe von 1.101.352,68 € der Stadtwerke Mün-chen an den AWM sowie periodenfremdgebuchte Erträge (Leistung 2001) in Höhevon 421.484,64 € infolge nachträglich geän-derter Vertragsdaten mit dem AWM-Kun-den Landkreis Freising. Die Kostenerstat-tung des AWM-Verwaltungsaufwands fürdie Aufstellung von Depotcontainer für Glasund Papier in Höhe von 103.425,09 € wur-de ebenfalls periodenfremd gebucht, da derLeistungszeitraum in 2001 lag. Ein zusätzli-cher wesentlicher Posten der sonstigenbetrieblichen Erträge stellt der „BilanzielleErtrag aus der Auflösung von Zuwendun-gen“ in Höhe von 7.833.351,98 € (zins- undabschreibungsmindernd) und 171.881,27 €

(nur zinsmindernd) dar.

Euro

Umsatzerlösart

Hausmüllgebühren 144.527.477,97Gebühren für Sonderabfuhren 693.212,60Benutzungsgebühren für Müllsäcke 87.680,00Benutzungsgebühren 19.625.193,14Erlöse aus kontaminierten Materialien 623.627,76Gebühren für Gewerbemüllabfuhr 5.498.740,98Gebühren für Containerdienst 4.617.312,83Gebühren für energetische Verwertung 12.644.151,86Verwaltungskostenerstattung vonprivaten Unternehmen 3.347.288,49Erlöse aus Altstoffen und Energien 4.144.083,90Erlöse aus Energie Müllverbrennung 6.315.398,40Erlöse aus Werkstattleistungen 2.667.843,78Erlöse aus Wertstoffhöfe 1.209.305,14

Summe Umsatzerlöse 206.001.316,85

Page 40: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

Sonstige Angaben

Durchschnittliche Zahl der Arbeit-

nehmer in 2003

Angaben zur Zusatzversorgung

Die Arbeiter und Arbeiterinnen und Ange-stellten des AWM haben einen tarifvertrag-lichen Anspruch auf eine Zusatzversor-gung. Sie werden bei der Einstellung bzw.beim Abschluss eines unbefristetenDienstvertrages zur Zusatzversorgungskas-se der bayerischen Gemeinden angemel-det, soweit sie das 17. Lebensjahr vollen-det haben und bis zur Vollendung des 65.Lebensjahres die Wartezeit (60 Pflichtmo-natsbeiträge) erfüllen können. In 2003waren 200 Angestellte und 1.072 Arbeiterund Arbeterinnen versichert.

Der AWM ist bei der Bayerischen Versor-gungskammer (Zusatzversorgungskasseder bayerischen Gemeinden) Mitglied.

Die Höhe des Umlagesatzes für 2003 lagbei 4,75 %, der derzeitige Satz liegt bei4,75 %. Der Zusatzbetrag belief sich imJahr 2003 auf 2 %, wobei der Zusatzbe-trag jährlich ab dem Jahr 2004 bis zumJahr 2007 um 0,5% steigen wird.

Die Summe der umlagepflichtigen Gehäl-ter betrug insgesamt 40.355.371,38 €.Dabei ergibt sich eine Teilsumme für dieAngestellten in Höhe von 6.448.541,56 €

und für die Arbeiter in Höhe von33.906.829,82 €.

40 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

gesamt weiblich männlich

Beamte 60 17 43

Angestellte 200 71 129

Arbeiter 1.072 4 1.068

Page 41: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

41Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Werkleitung

1. Werkleiter Gabriele Friderich Kommunalreferentinberufsmäßige Stadträtin

2. Werkleiter Helmut Schmidt Leitender Baudirektor

Werkausschuss Kommunalausschuss

Mitglieder

Dr. Gertraud Burkert Bürgermeisterin Vorsitzende

Dr. Josef Assal Stadtrat Arzt

Ulrike Boesser Stadträtin Dipl.-Geographin,,Dipl.-Ing. (FH)

Eva Caim Stadträtin k. A.

Stefanie Jahn Stadträtin Chemotechnikerin

Constanze Lindner-Schädlich Stadträtin Chemotechnikerin

Ingo Mittermaier Stadtrat Arzt

Gabriele Neff Stadträtin Verwaltungsfachwirtin

Sedef Özakin Stadträtin Interkult. Familienbetreuerin

Helmut Pfundstein Stadtrat Stadtdirektor

Hans Podiuk Stadtrat Dipl.Verw.Wirt (FH)

Christl Purucker-Seunig Stadträtin Bürokauffrau

Josef Schmid Stadtrat Rechtsanwalt und Dipl.Kfm.

Mechthild v. Walter Stadträtin Oberstudienrätin a. D.

Hans Wolfswinkler Stadtrat Rechtsanwalt

München, den 17.05.2004

1. Werkleiter 2. WerkleiterGabriele Friderich Helmut Schmidt

Page 42: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

42 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2003

Rechtsform und Gegenstand des

Unternehmens

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München(nachfolgend AWM genannt) ist ein Eigen-betrieb der Landeshauptstadt München(Art. 88 GO).

Durch Beschluss der Vollversammlung desStadtrats der Landeshauptstadt Münchenvom 04.10.2001 wurde die Betriebssat-zung des AWM wie folgt konstituiert:

§ 1 Abs. 1: „(1) Der Abfallwirtschaftsbe-trieb der Landeshauptstadt München wirdals organisatorisch, verwaltungsmäßig undfinanzwirtschaftlich gesondertes wirt-schaftliches Unternehmen ohne eigeneRechtspersönlichkeit (Eigenbetrieb gemäßArt. 99 GO) geführt.“„

Gegenstand des Unternehmens AWM sindder Vollzug des Kreislaufwirtschafts- undAbfallgesetzes, des Bayerischen Abfallge-setzes, des Münchner Abfallortsrechts,insbesondere das Einsammeln, Befördernund Entsorgen von Abfällen und der wirt-schaftliche Betrieb der Abfallentsorgungs-anlagen sowie der Wertstoffhöfe.

Marktstellung

Der AWM entsorgt im Rahmen seinerhoheitlichen Entsorgungsaufgaben und alsBetrieb gewerblicher Art Restmüll, Sperr-müll und Wertstoffe aus der Landeshaupt-stadt München. Ferner entsorgt der AWMauf der Grundlage von längerfristigenZweckvereinbarungen Restmüll aus denLandkreisen München, Starnberg und Frei-sing. Gegenüber dem ZweckverbandDonau-Wald bestehen längerfristige Ent-sorgungsverpflichtungen. Darüber hinausübernimmt der AWM Abfälle zur energeti-schen und stofflichen Verwertung.

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse beliefen sich insgesamtfür das Jahr 2003 auf 206.001.316,85 €

(Vorjahr: 213.875.599,73 €), wobei derHauptumsatzträger die öffentlich-rechtlicheRestmüllentsorgung im Jahr 2003 in Höhevon 144.527.477,97 € gegenüber demVorjahr 2002 (145.766.083,24 €) aufgrundkassentechnischer Bereinigungseffekteder Landeshauptstadt München etwasniedriger lag. Ebenso ist zum einen einweiterer Rückgang der Umsatzerlöse bei

der energetischen Verwertung infolgerückläufiger Anliefermengen zu verzeich-nen und zum anderen gingen die Umsätzebei den Erlösen aus Altstoffen und Energiesowie bei den Erlösen aus Verwaltungsko-stenerstattungen von privaten Unterneh-men erheblich zurück.

Aufgrund der Umsetzung des hoheitlichenAnschlusszwangs für Gewerberestmüllinnerhalb der Stadt München sind seitdem zweiten Halbjahr 2003 Umsatzzu-wächse zu verzeichnen. Diese Umsatzzu-wächse werden jedoch durch denUmschichtungseffekt von der bisher nichthoheitlichen gewerblichen Restmüllentsor-gung zur hoheitlichen kompensiert. Daaber der AWM im Jahr 2004 mit Nach-druck den Anschluss- und Benutzungs-zwang in der hoheitlichen gewerblichenRestmüllentsorgung durchsetzen wird,kann mit steigenden Erlösen aus diesemGeschäftsfeld gerechnet werden.

Ertragslage

Die Gewinn- und Verlustrechnung 2003schließt mit einem Jahresgewinn in Höhevon 12.748.318,25 € ab. Er reduziert denPosten „nicht durch Eigenkapital gedeck-ter Fehlbetrag“ auf der Aktivseite derBilanz. Der Jahresgewinn 2003 entstandstrukturell einerseits aufgrund neuer Ver-wertungsverträge bei der Altpapierverwer-tung (Zuzahlung entfiel ab 2003). Anderer-seits ergaben sich aufgrund geringerer Ver-brennungsmengen niedrigere Verbren-nungskosten bei den Stadtwerken Mün-chen. Des weiteren wurden infolge derEigenbetriebsgründung die Versorgungsbe-züge neu berechnet. Hier wurde voneinem pauschalen Umlageverfahren zueiner exakten Personalzuordnungsberech-nung übergegangen, so dass sich die Per-sonalkosten hierdurch nachhaltig reduzier-ten. Zudem ergaben sich positiveKosteneffekte im Rahmen von Umschul-dungsmaßnahmen bei den Vermögenskre-diten sowie dem Nichteintreten von Son-derkosteneffekten.

Nicht durch Eigenkapital gedeckter

Fehlbetrag

Der in der Schlussbilanz zum 31.12.2003bilanzierte nicht durch Eigenkapital gedeck-te Fehlbetrag in der Gesamthöhe von15.926.864,41 € resultiert zum einen ausdem in der Eröffnungsbilanz eingestellten

Page 43: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

43Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Entwicklung der Rückstellungen

Angaben in €

Im Bau befindliche Anlagen

Zum Jahresende bilanziert sich ein Anlagen im Bau Wert in Höhe von2.395.368,07 €.

Bericht über den Stand der

Anlagen im Bau

Als laufendes Projekt ist derzeit die Gene-ralsanierung des Betriebshofs Süd aufzu-führen. Diese wurde im Jahr 2003 fortge-führt und wird voraussichtlich 2005 abge-schlossen sein.Des weiteren werden im Rahmen derErneuerung des Fuhrparks Sammelfahrzeu-ge ausgetauscht, wobei hierzu ein längererMontagezeitraum benötigt wird, da dieSammelfahrzeuge im wesentlichen aus 3Komponenten von verschiedenen Herstel-lern bei den Firmen vor Ort montiert wer-den müssen.

Betrag in Höhe von 22.093.610,44 €

(Übernahme der kameralen Verlustausglei-che der Jahre 2000 in Höhe von13.613.292,57 € und 2001 in Höhe von7.411.971,87 €; Bildung von Rückstellun-gen in Höhe von 1.068.346,-- €). Zum anderen erhöhte sich dieser Betraginfolge des Jahresverlustes 2002 in Höhe

von 6.581.572,22 € zum 31.12.2002.Reduziert wurde der nicht durch Eigenkapi-tal gedeckte Fehlbetrag durch den Jahres-gewinn 2003 in Höhe von 12.748.318,25€. Im Geschäftsjahr 2004 des Gebühren-kalkulationszeitrahmens 2001 bis 2004wird der Fehlbetrag aller Wahrscheinlich-keit nach nahezu ausgeglichen werden.

Rückstellungen für Stand Verwen– Auflösung Zuführung Stand

31.12.2002 dung 31.12.2003

Pensionen 893.492,00 – – 178.762,00 1.072.254,00 Altersteilzeit 769.171,00 – – 402.015,00 1.171.186,00 Ausstehende Rechnungen 199.882,00 189.920,52 9.961,48 286.776,50 286.776,50Abrechnungsverpflichtungen SWM 1.059.067,67 – – – 1.059.067,67Urlaubsrückstände 1.622.769,97 1.622.769,97 – 1.768.853,69 1.768.853,69Gleitzeitguthaben 137.013,92 137.013,92 – 154.913,40 154.913,40Überstundenguthaben 172.045,20 172.045,20 – 166.998,54 166.998,54Interne Abschlusskosten 50.000,00 50.000,00 – 51.400,00 51.400,00Jahresabschlussprüfung 62.000,00 53.191,36 8.808,64 45.000,00 45.000,00Rechts- und Prozesskosten 25.000,00 25.000,00 – – –Umlageverpflichtung Kfz-Haftpflicht 67.621,00 – – – 67.621,00 Archivierungsaufwendungen – – – 13.159,00 13.159,00 Deponie Schadensvorsorge 8.285.775,69 – – 306.775,00 8.592.550,69 Deponie Unterhaltsfolgelasten 5.155.483,36 – – 250.000,00 5.405.483,36

Page 44: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

44 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2003

Personalangaben

Ausblick

Zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähig-keit des AWM werden zur Zeit die Perso-nal-, Kosten- und Leistungsstrukturen ins-besondere durch die Projekte: „Betriebli-ches Optimierungsprogramm (B.O.P)“,„Vertriebsimplementierung für den AWM“(VIP) und „Wettbewerb im AWM durchBranchensoftware Einführung“ (W@BE)umfassend optimiert.

Des weiteren wird der formal ab 01.01.2003bestehenden Anschluss- und Benutzungs-zwangs im Bereich der Gewerberestmül-lentsorgung zügig umgesetzt. Über diekommunalen Verbände VKU/VKS wirdzudem versucht, mittels Lobbyarbeit denLiberalisierungstendenzen auf dem Gebietder Abfallentsorgung massiv entgegen zutreten um somit den kommunalen An-schluss- und Benutzungszwang für Abfällezur Beseitigung aufrecht zu erhalten.

Euro

Personalaufwand

Löhne 36.351.913,85 Bezüge und Gehälter 9.167.171,62Soziale Abgaben 9.628.061,26Altersversorgung und Unterstützung 9.971.784,85

Summe Personalaufwand 65.118.931,58

Mitarbeiter

Entwicklung des Personalstandes

Stand am 31.12.2002 1.354

Personalzugang 22Personalabgang 44

Stand am 31.12.2003 1.332

Page 45: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

45Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Risiken zukünftiger Entwicklung

Für den AWM als kommunalen Eigenbe-trieb mit derzeitigem Anschluss- undBenutzungszwang und der Finanzierungdurch kostendeckende Gebühren nachKAG können wirtschaftliche Risiken weit-gehend ausgeschlossen werden. Zudemwurde die hoheitliche Marktposition durchdie Einführung des Anschluss- und Benut-zungszwangs (01.01.2003) im gewerbli-chen Restmüllentsorgungsbereichs weitergestärkt.Auf EU-Ebene hat jedoch die massive Ver-bands- und Lobbyarbeit der privaten Ent-sorger dazu geführt, dass auf politischerEbene die Liberalisierung der bisherhoheitlich organisierten Restmüllentsor-gung zu Gunsten einer vollkommen priva-ten Abfallentsorgung favorisiert wird. DerAWM richtet sich aufgrund dieser gegebe-nen Tendenzen mit umfangreichen Struktu-rierungsprogrammen, wie unter obenbeschrieben, auf die Zukunft ein.Technische Risiken sind grundsätzlich alsgering einzustufen, da der AWM alle tech-nischen Anlagen durch laufende Überwa-chungen, Untersuchungen und umfangrei-che Instandhaltungsarbeiten sowie tech-

nisch relevante Investitionen ständig aufdem neuesten Stand der Technik hält. Außerdem wird im Rahmen der jährlichZertifizierung der AWM-Technikanlagendurch den TÜV der technische Standsichergestellt.

Die Werkleitung legt hiermit den nach denVorschriften des Handelsrechts und derEigenbetriebsverordnung erstellten Lage-bericht vor und unterzeichnet diesen gem.§ 25 (1) Eigenbetriebsverordnung.

München, den 17.05.2004

Gabriele Friderich1. Werkleiter

Helmut Schmidt2. Werkleiter

Page 46: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

46 Abfallwirtschaftsbetrieb München – Geschäftsbericht 2003

Bestätigungsvermerk

Bestätigungsvermerk des

Abschlussprüfers

„Die Buchführung und der Jahresabschlußfür das Jahr 2003 entsprechen nach unse-rer pflichtgemäßen Prüfung den Rechts-vorschriften und der Betriebssatzung. DerJahresabschluß vermittelt unter Beachtungder Grundsätze ordnungsgemäßer Buch-führung ein den tatsächlichen Verhältnis-sen entsprechendes Bild der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage. Der Lageberichtsteht im Einklang mit dem Jahresabschluß;die Risiken der künftigen Entwicklung sindzutreffend dargestellt. Die wirtschaftlichenVerhältnisse wurden geprüft; sie gebenkeinen Anlaß zu Beanstandungen.“

München, 02.07.2004Bayerischer Kommunaler Prüfungsverband

Richard FrechWirtschaftsprüfer

Page 47: Abfallwirtschaftsbetrieb München Geschäftsbericht 2003

Herausgeber:Abfallwirtschaftsbetrieb MünchenGeorg-Brauchle-Ring 2980992 München

Redaktion: Arnulf GrundlerGestaltung: egerer-designteam.deFotos: Bernhard Lang und AWMDruck: Color Offset GmbHStand: Juli 2004

www.awm.muenchen.de

Abfallwirtschaftsbetrieb München

®

Der zertifizierte Abfallentsorger der Stadt