Abitur Kurier

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www.nordkurier.de/abi2011 SONNABEND/SONNTAG, 9./10. JULI 2011 Ein Super-Durchschnitt auf dem Abi-Zeug- nis und Erfolge beim Schwimmen, Radeln, Laufen — Triathletin Marie-Luise Klietz hat die perfekte Welle erwischt. Sie will ihrem (Hoch- leistungs-)Sport treu bleiben. Beruflich muss sie sich entscheiden: Medizin studieren — oder doch lieber Pilotin werden? Gespannt auf neue Wege Abitur in der Tasche, Kurs auf Veränderung: Abiturienten wie Paul David, Tom Stange und Vivien Heuser (rechtes Foto, von links) aus Neubrandenburg starten in die Sommerferien und freuen sich auf die neuen Wege, die vor ihnen liegen. Anton Brunies (2. von rechts) bleibt noch ein bisschen auf dem bisherigen Pfad, er wird ein Schul- jahr dranhängen, um seinen Durchschnitt zu verbessern. Sein Ziel hat er fest im Visier — Lehrer werden. In Pasewalk machen sich die Abiturienten Matti Fehrmann, Monika Wojcicka, Franziska Hiller und Steffi Manske (oben, von links) ebenfalls auf den Weg in einen neuen Lebensabschnitt. Ihr selbstgewähltes Abitur-Motto: „AB In die Zukunft“. Fotos: Udo Zander Mit der Erfolgswelle unterwegs

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Page 1: Abitur Kurier

www.nordkurier.de/abi2011

SONNABEND/SONNTAG, 9./10. JULI 2011

Ein Super-Durchschnitt auf dem Abi-Zeug-nis und Erfolge beim Schwimmen, Radeln, Laufen — Triathletin Marie-Luise Klietz hat die perfekte Welle erwischt. Sie will ihrem (Hoch-leistungs-)Sport treu bleiben. Beruflich muss sie sich entscheiden: Medizin studieren — oder doch lieber Pilotin werden?

Gespannt auf neue WegeAbitur in der Tasche, Kurs auf Veränderung: Abiturienten wie Paul David, Tom Stange und Vivien Heuser (rechtes Foto, von links) aus Neubrandenburg starten in die Sommerferien und freuen sich auf die neuen Wege, die vor ihnen liegen. Anton Brunies (2. von rechts) bleibt noch ein bisschen auf dem bisherigen Pfad, er wird ein Schul-jahr dranhängen, um seinen Durchschnitt zu verbessern. Sein Ziel hat er fest im Visier — Lehrer werden. In Pasewalk machen sich die Abiturienten Matti Fehrmann, Monika Wojcicka, Franziska Hiller und Steffi Manske (oben, von links) ebenfalls auf den Weg in einenneuen Lebensabschnitt. Ihr selbstgewähltes Abitur-Motto: „AB In dieZukunft“. Fotos: Udo Zander

Mit der Erfolgswelle unterwegs

Page 2: Abitur Kurier

Michelle Bärwald, Martin Blankenfeldt, Robert Bliesener, Eva Bröker, Marthe Cebula, Julian Heinrich, Tina Holzbach,Hauke Lars Honig, Philipp Jäcks, Nora Köpcke, Tom Krüger, Julie Lünse, Ole Müller, Paul Rettschlag, Jenni Scherle,Martin Schmidt, Renè Schröder, Anna Swolinsky, Anna-Sophie Thieke, Manfred Timm, Richard Ulm, Tom Ulrich,Nora Westphal, Nicole Wulf

Lehrerin: Monika Dethloff12v1Richard-Wossidlo-Gymnasium Waren

Richard-Wossidlo-Gymnasium Waren

Lisa Bauer, Sandro Behrns, Maria-Teresa Branig, Martina Franz, Sarah Gottschalk, Anne Grawer, Janine Jürgens,Andreas Kehr, Erik Laars, Heinrich Linke, Maximilian Marbach, Jaleh Mohammad, Anabelle-Sophie Reißner,Hendrikje Rother, Max Runge, Laura-Theresia Schubert, Saskia Maria Schulze, Lisa Schwartz, Anna Staffeld,Johanna Steindorf-Sabath, Valentina-Maria Vögel, Malena Wiechers, Lena Wildermann

WAREN RICHARD-WOSSIDLO-GYMNASIUM

Demmin

Goethe-Gymnasium - Musikgymnasium ................................................................................................ Seite 4

Malchow

Fleesenseeschule ........................................................................................................................................... Seite 14

Röbel

Joliot-Curie-Gymnasium .............................................................................................................................. Seite 6

Waren

Richard-Wossidlo-Gymnasium ................................................................................................................... Seite 2

Berufliche Schule des Landkreises Müritz ......................................................................................... Seite 10

Torgelow am See

Schloss Torgelow - Privates Internatsgymnasium ........................................................................ Seite 16

Malchin

Fritz-Greve-Gymnasium .............................................................................................................................. Seite 14

Berufliche Schule Malchin ........................................................................................................................... Seite 14

Teterow

Europaschule Gymnasium Teterow ......................................................................................................... Seite 5

Stavenhagen

Reuterstädter Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe ......................................................... Seite 16

Gützkow

Schlossgymnasium .......................................................................................................................................... Seite 8

MÜNCHEN (DPA). Viele Schülermöchten in den Ferien ihr Taschen-geld aufbessern. „Für Jugendlichegelten aber strenge Regularien“,sagte Gertraud Wurm von derAgentur für Arbeit in München.„Kinder, die noch nicht 15 sind,dürfen zwei Stunden am Tag leich-tere Arbeiten verrichten.“ Jugendli-che zwischen 15 und 18 Jahren dür-fen bis zum 18. Geburtstag nichtmehr als 8,5 Stunden täglich undnicht länger als 40 Stunden proWo-che arbeiten.Für den Nebenjob brauchen sie

die Zustimmung der Eltern. Da dasAngebot an Nebenjobs allerdingsin den meisten Regionen begrenztist, sollten sich die Schüler mitihren Bewerbungen beeilen: Wer

kann, kümmert sich besser recht-zeitig, so Wurm. Die Berufsberate-rin rät, im Regionalblatt auf Anzei-gen zu achten, bei der Jobbörse derAgentur für Arbeit unter Helfer-jobs zu schauen oder vielleicht di-rekt bei Firmen nachzufragen.Eltern sollten ihre Kinder auf je-

den Fall ermutigen, in den Ferienzu jobben. „So bekommen die Ju-gendlichen einen Einblick in ande-re Arbeitswelten“, erklärt Wurm.„Ein Nebeneffekt ist oft, dass dieKinder wieder gerne zur Schule ge-hen.“ Wer im Sommer drei Wo-chen in einem Geschäft geholfenoder am Band in der Fabrik gestan-den habe, wisse hinterher viel-leicht, welche Vorstellungen er vonseinem Berufsleben habe.

Wichtige Wegweiserzum Wunsch-Studienplatz

Lehrerin: Edda Förster 12v2

IMPRESSUM

VerlegerKurierverlags GmbH & Co. KGFriedrich-Engels-Ring 2917033 NeubrandenburgGeschäftsführungLutz Schumacher (Vorsitz) 0395 4575-100Tilo Schelsky 0395 4575-200

RedaktionChefredakteur Michael Seidel 0395 4575-400Verantwortlich für den InhaltMarina Spreemann 0395 4575-232Friedrich-Engels-Ring 2917033 Neubrandenburg

Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte und behält sich das Recht der auszugsweisen Wiedergabe von Zuschriften vor. Veröffentlichungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Verantwortliche für den AnzeigenteilCarsten Kottwitz 0395 4575-361Claudia Schneider 0395 4575-202

DruckNordost-Druck GmbH & Co. KGLothar Prehn 0395 4575-605Flurstraße 217034 Neubrandenburg

Die Verlagsbeilage erscheint am 9.07.2011in der Gesamtaufl age des Nordkurier.

Das einzige Kriterium der Pädagogik ist die Freiheit,die einzige Methode ist die Erfahrung.

Leo Tolstoi

Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere.Lass mich tun und ich verstehe.

Konfuzius

Ich gebe Ratschläge immer weiter. Es ist das einzige, was man damit anfangen kann.

Oscar Wilde

Es ist für Lehrende anstrengend, dafür zu sorgen, dass sich die Lernenden anstrengen.

Hubert Markl, Max-Planck-Gesellschaft

Der Unterricht tötet unsere Fähigkeit, uns zu wundern.Nur ein Genie kann davon unverdorben bleiben.

Albert Einstein

Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel...und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen.

Walt Disney

Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.

Dieter Hildebrandt

Bildung besteht hauptsächlich aus dem, was wir verlernt haben.

Mark Twain

Eine Fähigkeit, die nicht täglich zunimmt, geht täglich ein Stück zurück.

Chinesisches Sprichwort

Ferienjob am Band stattFaulenzen im Freibad

BONN (DAPD/DPA). Kaum ist näm-lich die letzte Klausur geschafft,müssen sich viele Abiturienten be-reits auf die nächste Prüfung vorbe-reiten. Denn einige Hochschulenmachen die Zulassung für be-stimmte Studiengänge vom Be-stehen eines Eingangstests abhän-gig. Für welche Fachrichtungen diebesonderen Regeln gelten und wel-che alternativen Bewerbungsver-fahren bestehen, erläutert dieBroschüre „Wege zum Studium“,die die Hochschulrektorenkonfe-

renz (HRK) herausgegeben hat unddie im Internet abrufbar ist.Bewerbungen für Studiengänge

mit einer örtlichen Zulassungsbe-schränkung (hochschulinternerNumerus Clausus oder Eingangs-test) müssen direkt an die Hoch-schule geschickt werden. Die Fris-ten für die Bewerbung werden imHRK-Hochschulkompass und meis-tens auch auf den Internetseitender jeweiligen Hochschulen be-kannt gegeben.Für Studiengänge ohne Zulas-

sungsbeschränkung, für die keineBewerbung, aber eine Anmeldungerforderlich ist, müssen die not-wendigen Unterlagen direkt undfristgerecht bei der Hochschule ab-gegeben werden. Wer Medizin,Pharmazie, Tiermedizin oder Zahn-medizin studieren will, muss sichbis zum 15. Juli bei der Stiftung fürHochschulzulassung bewerben.@!www.hrk.de/de/download/dateien/

Wege_zum_Studium_2011-2012.pdf

@!www.hochschulkompass.de

@!www.hochschulstart.de

Abitur KurierSeite 2 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

BildnachweisFotos der Abiturklassen:Fotostudio Michael SchuhKatharina Lübcke

Franziska GerhardStephan RadtkeEsther StoschEckhard Kruse

Bildbearbeitung:Fundusgalerie

Aus dem Inhalt

Schlaue Sätze übers Lernen

Page 3: Abitur Kurier

Abi2012

Veni, vidi, abiAbi2012 und noch lange nicht erwachsen

Der nächste Abi-Jahrgang kommt bestimmt. Und für die meisten gehört ein Motto einfach dazu.

Hier ein paar Anregungen:

Abi2012

Mit der Lizenz zum

Studium

Ideen für das Motto der Zukunft

Abi2012

Helden wir wir

Abi2012

Hinterher ist man immer

klüger

Abi2012 Alles begann mit einer Schultüte — danke für den StoffAbi2012

wir haben fertig

Abi2012

Yes, we can

Michel Becker aus Medow spielt mit Leib und Seele Schlagzeug. Er setzt fürseine Zukunft aber eher auf Sicherheit als auf Musik. FOTO: PAULINA JASMER

VON MARINA SPREEMANN

PASEWALK. Eine zerfließende Uhrmit einem Zeiger, der auf den Be-trachter deutet, und dem Schrift-zug „Ab In die Zukunft 2011“ ist ander Heckscheibe etlicher Autos inder Umgebung von Pasewalk zu se-hen. Am Steuer sitzt dann – höchst-wahrscheinlich – einer der gut40 Abiturienten des PasewalkerOskar-Picht-Gymnasiums.Über das Motto ihrer letzten

Schulwochen haben die jungenLeute lange nachgedacht. „Uns istzuerst nichts Passendes eingefal-len. Manches gab es bereits an derSchule, anderes war irgendwieniveaulos. Aber dannhatte Matti die zünden-de Idee“, erinnert sichFranziska Hiller. „Wirsind schon stolz, dasswir nicht einfach ir-gendwas aus dem Inter-net genommen haben.Auch das Logo hat je-mand von uns selbstentwickelt.“Für Matti

Fehr-

mann, der die Idee einbrachte,steht das Motto vor allem für Verän-derung. „Jeder von uns geht ja jetztwoanders hin und sammelt neueErfahrungen.“ Gleichzeitig sehe erdarin aber auch einen Hinweis aufBeständigkeit. „Man versucht jaschon, etwas von der Jugend zu be-halten und bei seinen Basics zubleiben“, erklärt er.Die Weichen für das „Leben

nach der Schule“ haben alle bereitsgestellt, auch wenn noch nicht je-der so ganz genau weiß, wo die Rei-se in die Zukunft hingehen soll.Franziska Hiller zum Beispiel willerst einmal ein Jahr Auszeit neh-men. „Ich arbeite eine Zeitlang beieiner Filmfirma in Berlin. Da hatteich schon mal ein Praktikum ge-macht. Das ist sehr vielseitig, ichdurfte Drehbücher lesen, Drehortemit auswählen und beim Dreh da-bei sein. Danach gehe ich einenMo-nat nach Frankreich und einennach Italien. Ich bin einfach nochnicht sicher, was ich will, sozusa-gen in der Selbstfindungsphase,mal sehen, wohin es mich treibt.“Auf jeden Fall werde sie sich an

der Musikhochschule bewerben.„Operngesang ist mein Hobby, aber

ich weiß nicht, ob ichgut genug bin fürdie Bühne.Wenn ich es al-lerdings nichtversuche, är-

gere ich mich vielleicht später überdie vertane Chance“, sagt die dun-kelhaarige junge Frau, die spätergern in Sachsen oder Thüringen le-ben würde, weil ihre Familie vondort stammt.Auch mit dem Lehrerjob habe

sie schon geliebäugelt. „Das isteigentlich ein toller Beruf. Da hatman großen Anteil an der Entwick-lung anderer Menschen. Wir habenso viel Zeit mit unseren Lehrernverbracht, vielleicht mehr als mitden Eltern. Das istsehr prägend“, erläu-tert sie ihre Überlegun-gen.Bei Matti läuft sie

damit offene Türenein. Er will Lehramt inRostock studieren, das steht fürihn fest. Am liebsten wäre ihm dieFächerkombination Chemie undSport. Mit-Abiturientin Steffi Mans-ke hat ebenfalls „über viele Jahredas Lehramt angestrebt“, wie siesagt. „Jetzt bin ich mir nicht mehrso sicher, ob ich dem Stress wirk-lich gewachsen bin.“Deshalb wolle sie nach ein paar

Wochen jobben bei einer Handels-kette ein Soziales Jahr absolvieren.Dann musssie sichentschei-den: Leh-rer-Stu-

dium oder doch lieber eine Bank-lehre? Klar ist für sie, dass sie auchspäter in Norddeutschland bleibenmöchte.Monika Wojcicka, die vor drei

Jahren mit ihrer Familie aus dempolnischen Stettin nach Pasewalkgezogen ist, will auf jeden FallChemie studieren. „Das macht mireinfach Spaß“, ist sie sich sicher.Ob sie dann später in einem Labor,bei einer Firma oder doch als Che-mielehrerin an einer Schule arbei-

ten will, weiß sie da-gegen nicht so genau.Eines ist sicher, auf

alle vier PasewalkerAbiturienten wartetein neuer Lebensab-schnitt. Sie freuen sich

auf die erste eigene Wohnung, aufmehr Selbstständigkeit, natürlichauf das erste selbst verdiente Geld.Für Matti ist es besonders span-nend, dass er viele neue Leute ken-nen lernen wird. „Das ist für micheinfach wichtig.“Andererseits werde er die Leute

aus der Schulzeit vermissen. „Eini-ge kenne ich seit der 1. Klasse, fastmein halbes Leben lang also“, sagter. Ihm werde aber wohl auch dergeregelte Ablauf fehlen. „Als Schü-

ler wird einem ja doch eineMenge Verantwortung ab-genommen.“ Trotz des Ab-schieds freuen sich alleauf das Neue. Also: Ab Indie Zukunft.

VON PAULINA JASMER

MEDOW. Da musste Michel Beckeraus Medow vor gut zehn Jahrenerstmal Flöte spielen lernen. Daswar eine Voraussetzung, bevor erüberhaupt an seine eigentliche Lei-denschaft „Schlagzeug“ denkenkonnte. „Meine Eltern wollten tes-ten, wie ernst es mirmit der Musik ist“,sagt der 18-Jährige.Und sie entschiedensich für ihren Test aus-gerechnet für die Flö-te, eher ein Gegenpolzum Schlagzeug. Aber: Michel hielttapfer durch, ganze zwei Jahrelang. Dann winkte das Schlagzeug-Spiel, und – es war nicht anders zuerwarten: „Heute weiß ich nichtsmehr mit der Flöte anzufangen“,gesteht der Medower. Er spielt inBands in Greifswald und inSchwedt, er tritt regelmäßig mitanderen Gruppen auf und lässt esauch bei so mancher Familienfeierordentlich krachen.Da sollte der Berufswunsch klar

auf der Hand liegen, zumal Mi-chels Mama ihm wohl den Rhyth-mus mit in die Wiege gelegt hat.„Ich hatte es auch wirklich erwo-

gen, Musiker zu werden und damitmein Geld zu verdienen“, sagt Mi-chel. „Es ist mir letztlich aber dochzu riskant. Es gibt eben viele guteMusiker, da hat man es schwer“, er-klärt er. Und Musik machen zumüssen, damit er auf Zwang seineBrötchen verdient, das will Michelauf keinen Fall. Musikalische Genehin oder her, denn Michels Vaterist Ingenieur und: „Technik interes-siert mich auch brennend“, erzähltMichel von seiner zweiten Leiden-schaft, die nicht so risikoreich ist.Mathe und Physik hätten ihn

schon immer interessiert und derBeruf des Ingenieurs sei eben dochsicherer als die vage Hoffnung, von

der Musik leben zukönnen. „Dann bleibtdie Musik eben meingeliebtes Hobby“, soMichel Becker. Dasklingt recht abgeklärt,doch auf die Frage,

was denn nun beruflich wirklichansteht, sagt Michel: „Erst einmalein Jahr Bundesfreiwilligendienst.“Und dann? „Weiß ich noch nichtgenau“, meint Michel. Er denktnoch einmal über beide Möglich-keiten nach. So richtig, so mit gan-zem Herzen und Verstand hat ersich noch zu keiner Entscheidungdurchgerungen.Für den Medower steht aller-

dings fest: „Ich will auf alle Fälleeine Musik-Aufnahmeprüfung fürdie Uni machen, mal schauen, was

passiert.“

„Test, wieernst es mit

der Musik ist."

Abiturienten starten in Pasewalk:„Ab In die Zukunft“

Franziska Hiller und Tim Wittkopp zeigen das Pasewalker Abi-Motto. Foto unten: Die Pasewalker Gymnasiasten Monika Wojcicka, Matti Fehrmann,Anja Löffelholz (links, von vorn nach hinten), Alexander Holtz, Steffi Manske und Maximilian Podein (rechts, von vorn nach hinten). FOTO: UDO ZANDER

Abitur Kurier Seite 3Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

DILEMMA Michel Beckerist Musiker durch unddurch. Er hadert mitseinem Berufswunsch:Musiker oder Ingenieur?

PLÄNE Opernsänger, Leh-rer, Chemiker: Franziska,Matti, Monika und dieanderen haben viel vor.Sie nehmen ein bisschenwehmütig Abschied undfreuen sich auf Neues.

„Mal sehen,wohin es mich

treibt.“

Leidenschaftfür Musik soll nichtin Zwang ausarten

in unseren Studiengängen:Agrarwirtschaft, BioprodukttechnologieLebensmitteltechnologie, Geodäsie und

Messtechnik, Geoinformatik, Landschaftsarchitektur, Naturschutz und

Landnutzungsplanung

...ist bei uns reserviert

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Page 4: Abitur Kurier

Peter Maaß startet mit sportlichemSchwung ins Studium. FOTO: DAJANA RICHTER

VON DAJANA RICHTER

BERKHOLZ. Peter Maaß ist athle-tisch gebaut. Es ist auf den erstenBlick zu erkennen, dass man einenbegeisterten Sportler vor sich hat.Das macht sich auch beim Abiturdes 20-Jährigen aus dem Dorf Berk-holz bei Boitzenburg bemerkbar.Bei der Sportprüfung erzielt er imGeräteturnen 15 Punkte – bessergeht es nicht. „Ich habe am Reckkeine Abzüge und damit 10,0Punkte bekommen.“ Das habees am Templiner Gymnasiumbisher noch nicht gegeben,sagt man an der Schule.Doch Peter hat nicht nur

Muckis. Auch in seinen ande-ren Prüfungsfächern Eng-lisch, Mathematik und Geo-grafie beweist er viel Gripsund besteht mit Bravour.„Ich war von den Ergebnis-sen selbst wirklich positivüberrascht. Besonders inder Matheprüfung hätteich niemals mit 15 Punk-ten ge-

rechnet.“ Sein Abi-Durch-schnitt liegt am Ende bei glanzvol-len 1,1.Sind drei der Prüfungsfächer

eher eine Pflicht, gilt das Turnenfür ihn als Kür. „Sport mache icheigentlich schon immer gern“,erinnert er sich. „Solange es nichtsmit Bällen zu tun hat. Denn da binich leider echt unbegabt. Das heißtnicht, dass mir zum Beispiel Fuß-ball keinen Spaß macht, aber ichhabe einfach kein Ballgefühl“, er-klärt er.Alternativen zum Ballsport sind

aber ziemlich schnell gefunden.„Seit der zehnten Klasse bin ich amGymnasium in der Geräteturnen-AG“, sagt Peter. Davor habe erschon vieles ausprobiert. „Früherhabe ich zum Beispiel gerungen.“Zu diesem Sport sei er über seinenVater gekommen. „Er war darin zuDDR-Zeiten mal ganz erfolgreichund ist bei den Junioren sogarVize-Europameister geworden“, er-zählt der Abiturient nicht ohneStolz.„Doch aus dem Ringen ist bei

mir mit der Zeit Judo geworden,und irgendwann bin ich beimGeräteturnen angekommen“,erklärt er. Parallel dazu beginnt erins Fitnessstudio zu gehen. „DieseKombination passt für mich gut,

denn der Muskelaufbau ist beimTurnen sehr wichtig.“ Trotzdemsei das alles nur ein Hobby, und ersei nie zu Wettkämpfen gefahren.„Ich glaube, für Wettkämpfe habeich auch viel zu spät damit ange-fangen“, schätzt er ein.Sein Paradegerät beim Turnen

ist das Reck. „Damachen die vielfäl-tigen Übungen einfach am meis-ten Spaß“, schwärmt er. So verwun-dert es nicht,dass diesesGerät Teilseiner Kürbei der Abi-Prüfungist. „Wirkonntenim Vor-

feld drei Disziplinen festlegen. Ichhabe mich für Barren, Reck undSprung entschieden.“ In der AGhat er sich ganz gezielt vorbereitet.In den letzten Wochen vor der Prü-fung hat er sogar bis zu vier Mal wö-chentlich die Turnhalle aufge-sucht.Nun, mit dem Abitur in der

Tasche, möchte er studieren. Dochnicht etwa Sport. Nein, seine Wahlfällt auf die Zahnmedizin. „Sportwollen so viele machen, und dasind die beruflichen Möglichkeitennach dem Studium häufigbegrenzt“, ist sich der Abiturientsicher.Erst vor einem halben Jahr hat

er diesen Entschluss gefasst. Auchhierbei spielt seine Familie eineRolle. „Meine Tante und meinHalbbruder haben auch diesenBeruf“, erklärt er und lacht:„Außerdem sucht meine Tanteja auch mal einen Nachfolgerfür ihrePraxis, so bietet sich dasan.“Bewerben möchte ersich nun in Berlin an derCharité. An der Universi-tätsklinik gebe es aber je-des Jahr sehr viele Bewer-ber auf nur wenige Plät-ze. „Im vergangenenJahr lag der NumerusClausus bei 1,1. Ich binalso noch ganz optimis-tisch. Ansonsten würdeich auch bis zu einem

Jahr warten, das wäre es mirwert“ sagt der Uckermärker. Al-ternativen wären für ihn die Uni-versitäten in Greifswald,Rostock oder Dresden. „Ich möch-te auf jeden Fall im Osten bleiben,denn momentan gibt es für micheinfach keinen Grund, von hierwegzugehen. Ich habe hier alles,was ich brauche.“Dass er nach dem Studium in

die Uckermark zurückkehrt, kanner sich derzeit jedoch nicht vorstel-len. „Der Ort muss schon etwasnäher an einer größeren Stadtliegen“, sagt Peter. Sollte es mit derPraxis seiner Tante klappen, würdeer nach Birkenwerder bei Berlinziehen. Von dort stammt er auchursprünglich. Erst als Achtklässlerzog er mit der Familie in dasuckermärkische Dörfchen Berk-holz.Dem Sport will der 20-Jährige

trotz Medizinstudium auf jedenFall treu bleiben. So kann er sichauch in Zukunft vorstellen,weitere neue Sportarten auszu-probieren. Gerade im Bereich desExtremsports wie beispielsweiseFallschirmspringen, würde dasEnergiebündel gern noch einigeserleben. „Ich bin bei allem dabei,was den Adrenalinspiegel steigenlässt“, sagt der Abiturient und lä-chelt.

Goethe-Gymnasium Demmin

Vom Reck direktins StudiumZUKUNFT Ein begeister-ter Athlet mit Traum-Durchschnitt beim Abiist er auf jeden Fall.Doch nun den Sport zumBeruf machen? PeterMaaß hat andere Pläne.

Goethe-Gymnasium Demmin

Goethe-Gymnasium Demmin

DEMMIN GOETHE-GYMNASIUM – MUSIKGYMNASIUM

Lehrerin: Frau KuttkeLehrerin: Frau Schiemann

Lehrerin: Frau Behrendt

12b

Lennard Sebastian Andresen, Nils Bickert, Marcus Blücher, Andy Brokopf, Natalie Ellwitz, Ida-Marie Fernow, Peter Ganz,Luisa Hefter, Annika Hoth, Maika Jahn, Stephanie Koch, Mirco Kraenz, Philipp Lockstädt, Cornelia Mau, Christina Mau,Oliver Rakowski, Nils Schultz, Lisa Strandt, Georg Stäcker, Thilo Stöwesand, Christoph Zahn

12a

Thor Birkholz, Christoph Daus, Tino Daus, Julia Deutscher, Nancy Dobbert, Judith Eschenburg, Alexander Gaer,Alexandra Haßler, Luisa Kell, Kathrin Kurtz, Paul Pehlgrim, Philipp Schmuhl, David Sengebusch, Christoph Stuth,Anja Timm, Felix Voß, Henry Warnke, Lisann Wassermann, Fiene Weißhoff, Lisa Wendt, Franziska Zywietz

12c

Tilman Albrecht, Susanne Arndt, Pauline Blücher, Samir Bouadjadja, Laura Buhrmester, Philipp Eisermann, Max Griesch,Kirsten Hasenbein, Jolanda Höppner, Nico Johannsen, Carl Gerhard Korthase, Sophie Leinweber, Laura Marie Löber,Nicole Lübke, Philip Lüthke, Alexander Rösner, Marie Lisa Staak, Linda Streich

Abitur KurierSeite 4 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

Das clevere KontozumWeitersagen:

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Page 5: Abitur Kurier

Europaschule Gymnasium Teterow

VON BIRGIT LANGKABEL

NEUSTRELITZ.Der junge Mann fälltauf. Und Spitznamen werden ganzschnell vergeben, auch am Caroli-num Neustrelitz. Als „Jesus“ wardort der 19-jährige Jonas Herr-mann bekannt. Und das war nichtimmer nett gemeint.Er selbst, sehr

schlank mit langemblondem Haar undeiner mitreißendenAusstrahlung, sieht esheute gelassen und lä-chelt dazu. „So ist daseben, meine Freundehaben mich aber nieso genannt“, sagt er.Dann erzählt er, was er nach der

Schulzeit vorhat. „Ich will Theolo-gie studieren, möchte eventuellPastor werden, aber auf jeden Fallin der Jugendarbeit der Evangeli-schen Kirche aktiv sein.“ Jonaswird zunächst in Schwerin einsechsmonatiges Praktikum beimAmt für die Arbeit mit Kindernund Jugendlichen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Meck-

lenburgs absolvieren. Ab März2012 will er mit dem Freiwilligen-dienst „weltwärts“ für ein Jahr inIndien sein, um sich danach wahr-scheinlich in Rostock der Theolo-gie zu widmen.Der ernsthafte junge Mann hat

im Kirchenkreis Stargard den Kreis-jugendkonvent aufgebaut und istaktiv im Landesjugendkonvent,der Jugendselbstvertretung derLandeskirche. Es gehe im Kirchen-kreis Stargard mit seinen 33 Kirch-gemeinden um die Vernetzung derevangelischen Jugendgruppen, esgehe um Angebote, um Veranstal-tungen. Acht Jugendliche treffensich dazu regelmäßig, meist in Neu-strelitz. Er halte „den Haufen zu-sammen“, bestätigt Jonas Herr-mann lachend und meint beschei-

den: „Dieses Organisie-ren macht mir richtigSpaß.“Der Neustrelitzer

Pastor Reinhard Schollsagt es deutlich: „Es istbewundernswert: Jo-nas hat das Miteinan-der der Jugendlichenwieder lebendig ge-

macht. Innerhalb weniger Monatehat er in liebevoller, aber beharrli-cher Einzelarbeit Pastoren, Jugend-gruppen und Behörden kontak-tiert und Leute gesucht, die mitzie-hen.“Dabei scheint Jonas neben all

dem Organisatorischen ein genau-es Gespür dafür zu haben, was jun-ge Christen bewegt. Er war bei derKonfirmation der 14- und 15-Jähri-

gen vor wenigen Wochen in derStadtkirche von Neustrelitz dabei.„Ich habe erst mit 16 Jahren ver-

standen, was dieses kirchliche Er-wachsensein bedeutet“, erinnert ersich und setzt hinzu: „Man kannder gleichen Religion angehören,muss aber längst nicht den glei-chen Glauben haben.“Sechsmal schon war der Neu-

strelitzer im französischen Tai-zé bei ökumenischen Jugend-treffen dabei. Die freien Diskus-sionen über Glaube undReligion mit Menschen ausvielen Ländern haben ihninspiriert, die Bibel faszi-niert ihn: „Ich will die-ses Buch verstehen“,sagt er ruhig, aber be-stimmt.Der Neustrelitzer,

der jetzt einen 1,5er-Abi-Durchschnitt nachHause trägt, möchte,

dass sich die Kirche in Mecklen-burg-Vorpommern als Träger vonJugendarbeit noch stärker eta-bliert.Jonas Herrmann hat sich eine Mei-

nung dazu gebildet:„Die Kirche solltemehr auf ihre Zu-kunft achten, da-bei nicht so tradi-tionell, sondernpragmatischerdenken“, findeter und willdazu auchseineneigenenBeitragleis-ten.

Europaschule Gymnasium Teterow

Lehrer: Herr Borkenhagen

VON MARINA SPREEMANN

NEUBRANDENBURG. Ihr Lieblings-fach in der Schule? Für die 18-jähri-ge Thy Linh Vu Thi ist es nichtleicht, sich zu entscheiden. „Kunstmag ich schon sehr gern, da habeich überlegt, ob ich das beruflichmachen und vielleicht Design stu-dierenwill. Aber der Markt ist ziem-lich überlaufen“, sagt die Neubran-denburgerin ganz vernünftig, de-ren Eltern vor zwei Jahrzehntenaus Vietnam kamen. Ma-the gefällt ihr genausogut, „das ist logisch undman kann damit viel an-fangen“, sagt sie. AberSprachen – das findetdie junge Frau auchnicht schlecht.Sich jetzt fürs Stu-

dium auf eine Richtungfestzulegen, fällt ThyLinh Vu Thi nicht weni-ger schwer. „Irgendwiehabe ich Angst, mich falsch zu ent-scheiden und was Spannendes zuverpassen. Am liebsten würde ichstudieren, studieren und immerweiter studieren.“Ein andere Option als ein Stu-

dium gab es für die 18-Jährige undihre Eltern, die einen Textilhandelbetreiben, noch nie. „Ich war auchschon in der Grundschule sehr gut.Damals waren meine Eltern dasehr streng und wollten mir alleMöglichkeiten bieten“, berichtetsie. Bildung spiele in ihrer Familie– zu der noch Thy Linhs 4 und 15Jahre alte Brüder gehören – eine

große Rolle. „Zuerst habe ich fürmeine Eltern gelernt, aber dann ha-be ich eigenen Ehrgeiz entwickelt.Ich bin fleißig und habe immer vielgearbeitet, alle Hausaufgaben ge-macht und so.“ Allerdings müssesie auch verstehen, was sie lerne.Ausgleich zur Schule fand Thy

Linh immer beim Klavierspielenund beim Tanzen. „Ich tanze HipHop beim Sportclub in Neubran-denburg, nach Choreografien, aberauch Freestyle. Wir sind so 15 Leu-

te. Beim Tanzen kannich gut entspannen.“Dass sie ihre Geburts-

stadt nach dem Sommerverlässt, steht inzwi-schen fest. Nach vielNachdenken über eineStudienrichtung, dem„Schwanken“ zwischenArchitektur, Lehramt,Medizin, Design, Mathe-matik hat sich die jungeFrau entschieden. „Ich

will International Management stu-dieren und mich dann auf Touris-mus und Hotellerie spezialisieren.Sprachen, Kultur, Kommunika-tion, ich denke, das liegt mir.“Die Entscheidung sei gefallen,

„nachdem ich aufgehört habe, alleLeute zu befragen. Ich habe so vieleMeinungen eingeholt, dass ichganz vergessen hatte, auf michselbst zu hören“, sagt sie. Jetztwünscht sie sich, einen Studien-platz zu bekommen, erfolgreich zustudieren, nach dem Bachelor eineZeit ins Ausland zu gehen unddann den Master zu machen.

NEUBRANDENBURG (NK). Um 1750in Preußen – und die Abiturientenhätten sich die ganze Mühe sparenkönnen. Eine extra Prüfung fürden Besuch der Uni war nicht not-wendig. Erst um 1788 waren inPreußen das Abiturreglement erlas-sen. Es geht zurück auf einenMann namens Carl Ludwig Bauer,der am Lyceum in Hirschfeld 1776ein besonderes Examen eingeführthatte. Am Joachimsthal'schen Gym-

nasium in Berlin gab es ähnlichePläne. Wilhelm von Humboldt undJohann Wilhelm Süvern versuch-ten dann, eine verbindliche, ein-heitliche Reifeprüfung einzufüh-ren, die in Latein, Griechisch,Deutsch, Mathematik, den histori-schen Fächern und Naturlehre ab-gelegt werden sollte. Allerdingskonnten Studienwillige das zu-nächst durch Eignungstests anpreußischen Universitäten umge-

hen. Dem schob im Juni 1834 derpreußische König Friedrich Wil-helm III. einen Riegel vor. JederSchüler der eine Uni besuchen woll-te, musste von da an eine speziellePrüfung bestehen.So schreiben Historiker auch die

Verwendung des Wortes Abitur fürden Nachweis der Hochschulbefähi-gung Preußen zu. Abitur wird abge-leitet von abire = davongehen,abiturire = abgehen werden.

12b

Der Neustrelitzer Abiturient Jonas Herrmann will Theologie studieren. FOTO: BIRGIT LANGKABEL

TETEROW EUROPASCHULE GYMNASIUM TETEROW

FOT

O:M

AR

INA

SP

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Netz für junge Christen

Thy Linh Vu Thi

Viele offene Wegein die Zukunft

Besonderes Examen vor der Uni

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ZIELSTREBIG Jonas Herr-mann aus Neustrelitzweiß genau, was er will.Dass er den Kreisjugend-konvent im KirchenkreisStargard aufgebaut hat,wird hoch geschätzt.

Abitur Kurier Seite 5Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

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Page 6: Abitur Kurier

VON BERND HAMANN

NEUBRANDENBURG. Wasser undWellen haben es Marie-Luise Klietzschon immer angetan. „Im Urlaubim vergangenen Jahr in Kalifor-nien bin ich erstmalsin der starken Bran-dung mit einem Brettgesurft. Das hat gleichsuper geklappt“, versi-chert die 19-Jährige,die 2005 in Saalfeldvom Schwimmen zum Triathlonund drei Jahre später an den Tollen-sesee zu SCN-Erfolgstrainer FrankHeimerdinger wechselte. Auch

jetzt konnte die Thüringerin wie-der erfolgreich auf der Welle rei-ten: Die Deutsche Vize-Meisterinder Juniorinnen 2010 und Junioren-WM-Teilnehmerin auf der Sprint-distanz (750 Meter Schwimmen/20 Kilometer Radfahren/5 Kilome-ter Laufen) hat am Sportgymna-siumNeubrandenburgmit fast nurEinsen das beste Abitur gemacht.„Lernen ist mir nie schwer gefal-

len. Im Gegenteil: Es ist für michsehr interessant, stets etwas Neueszu erfahren“, betont die hübscheBlondine mit der Triathlon-Modell-figur. Um aber auch beim kräfte-zehrenden Ausdauer-Dreikampfauf der Erfolgswelle schwimmen

zu können, reichen An-lagen und Talent nichtaus: Hartes Trainingist ebenso notwendig.Bis zu dreimal am Tagschwimmt, radelt undläuft Marie-Luise

Klietz deswegen.Der Trainingsschwerpunkt liegt

dabei auf dem Wochenende. „Dahabe ich einfach mehr Zeit“, erläu-

tert die Triathletin. An die vielenpersönlichen Entbehrungen, die da-mit natürlich verbunden sind, hatsie sich mittlerweile gewöhnt.„Sonnabend Abend zur Disko mitFreunden gehen, ist eben nichtdrin“, sagt sie wie selbstverständ-lich. „Da bin ich dann fürs Trainingnicht fit.“Um auszuloten, wie weit es im

Triathlon bei ihr gehen kann, wirdMarie-Luise Klietz in den nächstenzwei Jahren auch weiterhin Triath-lon leistungssportlich betreiben.„Für alles was ich bisher erreichthabe, bin ich natürlich FrankHeimerdinger und Lang-Triathlon-Ex-Weltmeisterin Ines Estedt sehrdankbar“, sagt sie. Die sind alsCoach und Tippgeber nicht nurme-thodisch auf dem neuesten Stand,wir haben uns auch menschlichsehr gut verstanden.“ Auf jedenFall werdenMutter, Schwester Lina-Sophie und vor allem Vater Torstenvom heimischen Saalfeld aus, auchalles ganz genau verfolgen. „Wennsie können“, bestätigt die Athletindes SC Neubrandenburg mit Zweit-

startrecht für die 1. Bundesliga-Mannschaft von Stadtwerke Wit-ten (Nordrhein-Westfalen), „sindsie bei jedem Wettkampf von mirdabei.“

Dabei ist das Familienoberhauptein exakter Kenner der Szene. „ImGegensatz zu mir, hat er selbstschon den Ironman Europe in Rothabsolviert“, zollt die Tochter dem

Papa großen Respekt. „Auf derOlympischen Distanz würde er al-lerdings keine Chance mehr gegenmich haben“, ist sich Marie-LuiseKlietz sicher und lächelt ver-schmitzt dabei.Dennoch ist für die Ausdauer-

sportlerin der Reiz, selbst einmalden „langen Kanten“mit 3,8 Kilome-ter Schwimmen, 180 Kilometer Rad-fahren und dem abschließendenMarathon (42,195 Kilometer) erfolg-reich zu meistern, sehr groß.„Wenn, dann muss es aber schonder legendäre Ironman auf Hawaiisein“, legt sie ihr klares Ziel fest.Dannwird nach demWettkampf be-stimmt auch Zeit sein, in der impo-santen Brandung des PazifischenOzeans die Füße wieder einmal aufsSurfbrett zu stellen. Schließlich ver-sucht Marie-Luise Klietz bei ihremHobby wie auch beim Berufs-wunsch stets auf der Welle nachoben zu sein. „Denn“, sagt sie undblickt dabei hoffnungsvoll gen Him-mel, „ich möchte später einmal Me-dizin studieren. Vielleicht aber, wer-de ich auch Pilotin...“

„Sonnabendzur Disko istnicht drin.“

ERFOLG Triathlon-AsMarie-Luise Klietz hatam NeubrandenburgerSportgymnasium dasbeste Abitur hingelegt.Dem Leistungssport willsie treubleiben.

VON ESTHER STOSCH

MALCHIN.Der Geruch ist unvergess-lich – eine Mischung aus Basen,Säuren, der Klassenraum ist eintypisches Chemielabor. LukasSchulig fühlt sich hier wie zu Hau-se. Sicher greift er in denSchrank mit den Chemikalien,sagt „das passt zusammen“ undträgt die Flüssigkeiten zumTisch. Mit sicheren Händenschüttet er die Flüssigkeiten zu-sammen.„Wenn ich alleine Freistun-

den hatte, habe ich meine Zeithier verbracht“, sagt der 19-jähri-ge. Wieso das so ist, weiß erzwar nicht, aber seine Leiden-schaft sind die Naturwissen-schaften. Mathe, Physik, Chemie– die Fächer bereiteten dem Ab-iturienten des Fritz-Greve-Gym-nasiums in Malchin keineSchwierigkeiten.Für einen Wissenschafts-

Freak hält er sich nicht, aber seinTalent hat Lukas Schulig bereitsunter Beweis gestellt. Dieses Jahr

wurde der junge Wissen-schaftler bereits Dritterbeim LandeswettbewerbJugend forscht. SeinWettbewerbsbeitrag galteinem Nischen-Zweig:der Kryptologie. Dabeigeht es um einemathe-matischeFor-mel,

die Daten verschlüsselnkann. In-einander verschränkt lie-gen seine Hände ruhigauf derTischplatte,während ererklärt, wieer den Ablaufausprobierthat: „Beider Verschlüsselunggibt es viele Proble-me. Beispielswei-se diejenigen,die im Bankwe-sen benutztwerden, sindheute nichtmehr sicher.Durch dieMehrfachver-schlüsselunggeht es nocheine Weile.“Seine Ver-

schlüsselungbezeichnet erals „einfach,aber sicher.“Jetzt fehlt nurnoch ein Pro-gramm, mit dem

diese Formel auch in der Praxis an-gewandt werden kann.Lukas Schulig erzählt mit ruhi-

ger Stimme, warum er kein Patentangemeldet hat: „Ichhatte es mir überlegt,aber selbst für dasSchutzrecht zahlt man2000 Euro.“ Außerdemgibt es viele kostenloseund gute Programme,

so dass dies für einen Schüler zuteuer ist. Insgesamt ein Jahr hat eran dem Verschlüsselungsablauf ge-arbeitet. Nun hat er sich wieder füreinen Preis beworben: den Ludwig-Bölkow-Nachwuchs-Technologie-preis, dotiert mit 2500 Euro. Aberder Informatik und der Mathema-tik gilt nicht seine Hauptleiden-schaft.Der Darguner will Pharmazeut

werden. Seit einem Praktikumarbeitet der Brünette in einer Apo-theke. „Ich kann mir auch vorstel-len, in der Forschung oder der In-dustrie zu arbeiten“, sagt er lä-chelnd. Bevor er jedoch zum Dok-torhut greifen kann, bleibt ihm einfreier Sommer, bei dem er sich mitFreunden treffen, radfahren, Bad-minton spielen und einfach nurSpaß haben will.

Carolin Auzinger, Michaela Bednarzik, Ronald Bednarzik, Anna-Helene Behnke, Anna Brust, Isabel Christ, Henrike Dilling, Josephine Ferber, Laura Gromodka, Patrick Henke, Henrik Höftmann, Karoline Kassner, Nathalie Käther, Johannes Klan, Julia Kohn,Anna Köhn, Huy Do Mai, Felix Marten, Jakob Marquardt, Felix Mauerhoff, Denise Preuß, Anne-Marie Rehm, Anne-Kathrin Renz, Stefanie Urbschat, Daniel Schniete, Jan Schramm, Nico Schult, Lisa Schultz, Ben Steiger, Linda Steinemann, David Tränkel, Tom Wolff

FORSCHERDRANG SeineLeidenschaft gehört denNaturwissenschaften: Lu-kas Schulig hat ein Händ-chen für Chemikalien.

Joliot-Curie-Gymnasium Röbel

Im Chemielabor seines Gymnasiums bereitet sich Lukas Schulig auf seinen Berufswunsch vor: Er will Pharma-zeut werden. Lösungsmittel oder Salben, durch seine Arbeit in einer Apotheke kann er bereits einiges herstellen.Vielleicht entdeckt er später auch mal ein Heilmittel. FOTO: ESTHER STOSCH

Unterwegs auf der Welle nach oben

In der Schule wie beim Leistungssport sehr erfolgreich: Triathletin Marie-Luise Klietz MONTAGE: BERND HAMANN

RÖBEL JOLIOT-CURIE-GYMNASIUM

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Abitur KurierSeite 6 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

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Page 7: Abitur Kurier

VON BIRGIT LANGKABEL

SCHWARZENSEE. „Ich brauch’ jetztbisschen meine Freiheit“, sprichtsich Karl-Barnim Reincke seinenWunsch von der Seele. Der große,blonde Abiturient vomOskar-Picht-Gymnasium in Pasewalk möchteerstmal einfach nur entspanntdurchatmen, hatte er doch eineaufregende Zeit.Neben Klausuren und Prüfun-

gen standen für ihn der Landes-und dann der Bundeswettbewerb„Jugend musiziert“ auf dem Plan.Gemeinsam mit seinen drei Brü-dern hat der 18-Jährige im Fami-

lien-Streichquartettmusiziert: Karl-Barnim spielt Bratsche.Doch nicht nur das. Der junge

Mann scheint mit künstlerisch-kreativen Talenten gesegnet zusein. Er malt, zeichnet, er sprayt, erschreibt, er rappt, spielt Schlag-zeug, kann gut tanzen... Er ist über-zeugt: „Kunst werde ich immerma-chen, die Richtung kommt von sel-ber.“So ist denn für ihn noch nicht

ganz klar, wie es jetzt nach demAbi weitergehen soll. „Ich könntestudieren oder ich könnte ein Jahrans Konservatorium nach Ungarngehen. Ich könnte aber auch mit,Work And Travel‘ durch Neusee-land touren.“ Konservatorium hie-ße für ihn, der fließend ungarischspricht, sich in musikalischen Fä-chern und im Bratschenspiel wei-ter zu verbessern.Doch Karl-Barnim schränkt ein:

„Ich werde danach aber wahr-scheinlich nicht Musik studieren,dazu bin ich vielleicht nicht gut ge-nug, habe auch nicht die Ausdau-er.“

In welchen Hörsaal dann? „Na-turwissenschaften interessierenmich eigentlich, Jura wäre eben-falls möglich.“ Doch der impulsive,junge Mann ist hin- und hergeris-sen. „So ein Lernfach, für das mansich richtig anstrengen muss, wäregut, damit ich was habe in meinemLeben“, meint er.Seine Eltern in

Schwarzensee beiStrasburg lassen ihmZeit und geben ihmdie Freiheit, selbst zuentscheiden. „Ichfreue mich, wenn Bar-nim wie alle meineKinder ausgeglichenund fröhlich ist. Geldist nicht das Ausschlaggebende“,sagt seine Mutter Andrea Reincke,die aus Ungarn stammt.Karl-Barnims großer Bruder, der

19-jährige Louis-Ferdinand, spieltVioline und hat sich bereits in die-sem Jahr am ungarischen Konserva-torium in Vác bei Budapest auf einMusikstudium vorbereitet.Zuhause in Schwarzensee fin-

den sich noch drei jüngere Ge-schwister von Karl-Barnim oft zumgemeinsamen Musizieren zusam-men: Seine 15-jährige SchwesterLaura spielt Querflöte, seine klei-nen Brüder Ivan-Bogdan und Otto-Leonidas schwingen die Bögen vonGeige und Cello. „Ich könnte mirnatürlich auch vorstellen, mit mei-

nen Brüdern imStreichquartett beruf-lich Musik zu ma-chen“, sagt der jungeMann.Zufrieden und fröh-

lich zieht Karl-Barnimjetzt erstmal in dieWelt – den Bratschen-kasten unterm Arm.

Bis Ende August will er über Barce-lona, Südfrankreich und Italiennach Ungarn, dann eventuell wie-der zurück nach Frankreich. Er willtrampen und mit Straßenmusikein wenig Geld verdienen. Undwenn er wieder nach Schwarzen-see zurück kommt, hat er sich viel-leicht für die nächste Etappe ent-schieden.

„Kunst werdeich immer ma-chen, die Rich-

tung kommtvon selber.“

Karl-Barnim Reincke und seine Bratsche FOTO: UDO ZANDER

TRAMPEN „Auf der Straßenach Süden mit derSonne als Ziel“, heißt einalter Schlager. Karl-Barnim Reincke machtdas wahr und nimmtseine Bratsche mit.

BERLIN (DPA). Bildung ist inDeutschland Ländersache. DasSchulsystem orientiert sich dabeian den festgelegten Rastern Primar-stufe (Grundschule), Sekundarstu-fe I (bis 10. Klasse) und Sekundar-stufe II (bis 13. Klasse). Innerhalbdieser Grenzen gibt es aber verwir-rend viele Schultypen. Nicht allewerden in allen Bundesländern an-geboten. Bundesweit geht derTrend im Moment zur Zusammen-legung von Haupt- und Realschu-len und zur Verkürzung der Gym-nasialzeit auf acht Jahre („Turbo-Abitur“).DUALES SYSTEM: Ausbildungs-form in der Sekundarstufe II anzwei Lernorten, einmal an Berufs-schulen, Berufsakademien undFachhochschulen, zum anderen inBetrieben.ERSATZSCHULE: Schulen in freierTrägerschaft, die in Organisations-form und Unterrichtsinhalten öf-fentlichen Schulen entsprechen.Schulgeld ist möglich.GANZTAGSSCHULE: Hier gibt esüber den Unterricht am Vormittaghinaus an mindestens drei Tagenin derWoche ein ganztägiges Ange-bot.GEMEINSCHAFTSSCHULE: Sie ver-zichtet auf eine Trennung der Schü-ler nach der Grundschulzeit und er-möglicht längeres gemeinsamesLernen in gewohnten Klassen, oftnoch als Schulversuch.GESAMTSCHULE: Eine weiterfüh-rende Schule mit mehreren Bil-dungsgängen, die zu unterschiedli-chen Abschlüssen führen (Haupt-schulabschluss, Mittlerer Schulab-schluss, Berechtigung zum Über-gang in die Gymnasiale Oberstufe).Im kooperativen Schultyp wird derUnterricht in Jahrgangsklassen er-teilt, die auf die unterschiedlichenAbschlüsse bezogen sind. Im inte-grierten Typ wird in den Kernfä-chern ein leistungsdifferenzierter

Unterricht in Kursen erteilt. Ge-samtschulen können auch Gymna-siale Oberstufen haben.GRUNDSCHULE: GemeinsamePflichtschule für alle Kinder, diedas 6. Lebensjahr vollendet haben.Sie umfasst vier Jahrgangsstufenmit Ausnahme von Berlin undBrandenburg. Dort lernen die Kin-der über 6 Jahrgangsstufen in derGrundschule.GYMNASIUM: Schulart für die Jahr-gangsstufen 5 bis 13 oder 5 bis 12,Ziel ist das Abitur. Zurzeit stellenfast alle Länder vom neunjährigenauf das achtjährige Gymnasiumum (G8).HAUPTSCHULE: Eine weiterführen-de Schule, in der Regel für die Jahr-gangsstufen 5 bis 9. Ziel ist derHauptschulabschluss.REALSCHULE: Einer weiterführen-de Schulart, in der Regel für dieJahrgangsstufen 5 bis 10. Ziel istder Mittlere Schulabschluss.HAUPT- UND REALSCHULE: EinigeBundesländer haben die beidenSchulformen zusammengelegt. DieBezeichnungen sind sehr unter-schiedlich: Erweiterte Realschule(Saarland), Integrierte Haupt- undRealschule (Hamburg), Mittelschu-le (Sachsen), Oberschule (Branden-burg), Realschule plus (Rheinland-Pfalz), Regelschule (Thüringen), Re-gionale Schule (Mecklenburg-Vor-pommern), Regionalschule (Schles-wig-Holstein), Sekundarschule (Ber-lin, Bremen, Sachsen-Anhalt), Ver-bundene Haupt- und Realschule(Hessen), ZusammengefassteHaupt- und Realschule (Niedersach-sen)INTEGRATIVE SCHULE: Hier wer-den behinderte und nichtbehinder-te Kinder gemeinsam unterrichtet.ZWEITER BILDUNGSWEG: AnAbendrealschulen und Abendgym-nasien haben Berufstätige die Mög-lichkeit, Schulabschlüsse nachzu-holen.

Mit Bratsche auf demSprung nach Südeuropa

Schul-ABC – Vielfaltund Verwirrung

Abitur Kurier Seite 7Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

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Page 8: Abitur Kurier

„Is egal“ mit festen Plänen

WOLGAST. In der 8. Klasse hatte Paul eine zündende Idee. Musik wollte er machen, am besten nichtallein. Deshalb tat er sich 2006 mit Dennis zusammen. Der Junge aus der Parallelklasse fi ng gerade an, klassische Gitarre zu lernen. Wäh-rend er noch „mit seinem Instru-ment klarkommen musste“, stieg „Ewert“ ein, der mit Vornamen Fe-lix heißt. Sein Tasten-Talent brach-te er ein, spielte also erstmal Key-board. Doch bald griff er zum Bass, den der 18-Jährige bis heute spielt. Drei Mann probten nun in Pauls Keller. Fehlte noch ein Sänger, und es wundert nicht, dass sie auch den im selben Jahrgang fanden: Wil-helm kam im Winter 2007 dazu.Wie nun nennen? Gegrübelt hatten sie schon seit Beginn, doch ohne Er-folg. Eines Tages, so erzählt die Band-chronik, ging es schnell. Wilhelm sagte „ist doch egal“ – schon war der Bandname gefunden. Seither nennen sich die vier Jungs „Is egal“.Doch gleichgültig sind die vier nicht. Ihre Setliste ist ausgeklügelt, das Wichtigste beim Auftritt klar: Immer auf das Publikum achten. Eigene Songs schreiben sie auch, vor allem „Ewert“, der Szenen aus seinem Alltag textlich verarbeitet. Doch die Wolgaster Musiker wissen, dass sich Coversongs „eher rentie-

Aus Liebe zum Tier und zur Kunst

FRIEDLAND. „Ich zeichne schon, solange ich einen Stift in der Hand halten kann, und besonders gern male ich Tiere“, sagt Anne-Marie Treczka, Absolventin der neuen Friedländer Gesamtschule. An-fangs waren es Hunde und Pferde, mit denen sie auf dem Bauernhof ihrer Großeltern groß geworden ist. Heute sind es Meeressäuger – Wale, Delfi ne und Orkas – die sie beeindrucken und faszinieren. Für den Naturschutz habe sie sich schon länger stark gemacht, er-zählt Anne-Marie. „Doch als ich im vergangenen Jahr den Doku-mentarfi lm ,Die Bucht‘ sah, wurde mein Verhältnis zum Tierschutz neu geprägt.“ Der Film zeigt mit schockierenden Bildern, wie jähr-lich tausende Delfi ne in der ja-panischen Bucht von Taiji abge-schlachtet werden. Die toten Tiere

und das mit Blut getränkte Wasser gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Und so war es nicht verwun-derlich, dass sich die Abiturientin in ihrer Abschlussarbeit im Fach

„Kunst & Gestaltung“ diesem The-ma zuwandte. Für „Kunst“ als Hauptfach hatte sich Anne-Marie am Ende der 10. Klasse entschieden. Nicht nur,

weil sie gerne zeichnet, sondern auch wegen ih-rer Lehrerin und weil sie schon mit16 Jahren ein Kunst-studium in die engere Wahl zog. Besonders habe ihr die große Vielfalt des Unterrichts ge-fallen. „Wir haben gemalt, fotografi ert und modelliert, haben Ausstellun-gen besucht und mussten unsereArbeiten vor Mit-schülern präsen-tieren“, zählt die 18-Jährige rückbli-ckend auf. In der 11. Klasse reifte dann der Ge-danke, Kunst auf Lehramt zu studie-ren. Auslöser war eine Exkursion

ins Pergamonmuseum mit Sechst-klässlern ihrer Schule. „Wir muss-ten eine Führung vorbereiten und sie dann mit den jüngeren Schü-lern durchführen“, berichtet Anne-

Marie. „Das war ein Kraftakt, aber es hat Spaß gemacht.“ Auch als Schülersprecherin habe sie viel ge-lernt, besonders vor Leuten frei zu reden. Im vergangenen Jahr nutzte die Cölpinerin den Tag der offenen Tür an der Uni in Leipzig, um sich zu informieren. Dabei habe sie sich prompt in diese Stadt verliebt. Und als sie ein paar Monate später Freunde besuchte, die bereits in der sächsischen Stadt studieren, wäre sie am liebsten gleich geblie-ben. Für ein Kunststudium ist ein Eig-nungstest und eine Präsentations-mappe mit 25 Arbeiten aus den letzten drei Jahren notwendig. „Manchmal hatte ich mich im Kunstkurs gefragt, wofür die ganze Arbeit, denn neben den vier Unter-richtsstunden pro Woche habe ich noch viel zu Hause machen müs-sen“, gibt Anne-Marie ehrlich zu. „Doch für die Mappe war es von großem Nutzen, denn ich hatte so viele Arbeiten, dass ich auswählen konnte.“ Die Eignungsprüfung hat sie leider nicht geschafft. Nur zwei Punkte fehlten. Aber Anne-Marie gibt nicht auf. „Im nächsten Jahr probiere ich es auf alle Fälle noch einmal.“

LEIDENSCHAFT Anne-Marie Treczka möchte ihr Hobby zum Beruf machen. Sie will gern Kunst studieren.

ROCK Egal ist diesen vier Jungs nichts. Besonders die Musik nicht – die lieben die Wolgaster.

GÜTZKOW SCHLOSSGYMNASIUM

GEGLÜCKT Stephanie Schalau hat für sich ein neues Lebens-Kapi-tel aufgeschlagen. Sie wird Musical-Sängerin.

VON ULRIKE DIMITZ

KUNST Das Verhältnis zur Natur und groteske Menschen-Bilder sind anspruchsvolle Themen für Abschlussarbeiten.

VON UTE ZIEMANN

Abitur Kurier Seite 9Seite 8 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

Anne-Marie Treczka vor zwei ihrer Bilder, links: Das Abschlachten von Delfinen in der japa-nischen Bucht von Taiji, rechts: vier brutal erschlagene Robben. FOTO: UTE ZIEMANN

„Is egal“ sind Gitarrist Dennis Wolf, Bassist Felix Ewert, Schlagzeuger Paul Kruse sowie Gitarrist und Sänger Wilhelm Szigat (unten, von links). FOTO: ULRIKE DIMITZ

Stephanie Schalau FOTOS: JANINE RABE

ren“. In der Schule haben sie sich kennengelernt, als Abiturienten geben sie in der Schule nun auch ihr letztes Konzert. Zumindest für Dennis, Wilhelm und Felix sind die Tage am Wolgaster Gymnasium gezählt. Bandkollege Paul braucht noch ein Jahr für sein Fachabi.Auch nach der Schule haben die vier Jungs feste Pläne. Weg von Wolgast oder hier bleiben, diese

Frage haben sich auch die 18-Jäh-rigen gestellt. Felix und Dennis planen das Jahr danach, mit einer Stelle über den Bundesfreiwilligen-dienst zu verbringen. Dann will Fe-lix am liebsten zum Zoll. Paul will vielleicht Sozialpädagoge werden. Dennis und Wilhelm könnten der-weil zu den Abiturienten gehören, die wegen des Studiums der Heimat den Rücken kehren. Dennis will

zum Lehramtsstudium nach Berlin und Wilhelm, so hofft er, schon in diesem Herbst in die Medizin-Vor-lesungen nach Greifswald. Und was wird dann aus der Band? „Es wäre schön, wenn wir zusam-men bleiben könnten“, sagt Den-nis und fügt hinzu, „und wenn nicht, machen wir vielleicht später weiter, wenn wir alle wieder hier sind“.

Schlossgymnasium Gützkow Lehrerin: Frau Szigat 12a

Schlossgymnasium Gützkow Lehrerin: Frau Unger 12b

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Ron Dettmann, Markus Eckhardt, Carl- Ferdinand Fischer, Diana Grothmann, Bonny Heidrich, Ludwig Höfs, Josephin Klaeske, Max Kühl, Thomas Ohl, Florian Seilert, Isabelle Szymczak, Constance Ulrich, Jennifer Völker, Helen Ziemer

Felix Berg, Donatha Czichy, Richard Eichelkraut, Matthias Ernst, Ariana Feltig, Anna-Maria Fischer, Franziska Götz, Paul Kempin, Stephanie Otto, Alexander Pfeil, Jonny Scheel, Kevin Skobel, Elisa Voß, Steve Wege, Franziska Weige

Marie Gerth, Felix Guse, Robert Hanke, Tobias Heß, Maria Köhn, Sandra Lange, Maria Lemke, Rico Peth, Laura Pogrzeba, Kim-Bianca Radicke, Franziska Schubert, Mandy-Ann Stoica, Johannes Voigt, Sabrina Zahn

Persönliche Botschaften „verpackt“

PASEWALK. Geht es um das Wort Figur oder Figürlichkeit, dann fi n-det man dafür in ausgewählten Nachschlagewerken Erklärungen wie: aus dem Latei-nischen für Gestalt, Erscheinung, Gebil-de, Beschaffenheit. Für die Teilnehmer des Kunstkurses der diesjährigen Abi-Klasse am Pasewalker Oskar-Picht-Gymna-sium bekam es eine besondere Bedeutung. Das Thema für die Abschlussarbeit hatte Kunstlehrerin Angelika Hundt „Figurenwald“ genannt. „Ich war ge-spannt, wie die Mäd-chen und Jungen per-sönliche Botschaften

und eigene Verletzlichkeiten darin verpacken.“ Und ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Unter den 15Arbeiten fanden sich Malereien, ein Marionetten-Karussell und Plastiken. In der Zeit des Entste-hens der Werke lag die Reaktor- Katastrophe von Fukushima. Auch sie ließ die jungen Leute nicht kalt.Kim-Aljoscha Bressems Bild zum Beispiel ist beredtes Zeugnis da-für. „Der Mensch, anfangs noch untrennbar verbunden mit dem

unten rechts dargestellten Wald, verlässt diesen. Noch sind Wur-zeln, Äste zu sehen“, erläutert er. Dann der Aufbruch: Der Mensch versucht, sich von der Natur zu lösen, sich ihrer zu bemächtigen. Düstere Farben verschwimmen wie in einem Nebel. Im oberen Teil des Bildes dann Hoffnung durch das Weiß der Spitze der Berge und den aufgehellten Himmel.

„Für mich war die Erkenntnis wich-tig: Es gibt keine Macht des Men-schen über das Leben und auch nicht über die Natur!“, sagt Kim-Aljoscha Bressem. Das Entstehen des Bildes sei ein längerer Prozess gewesen. Skizzen und Farbstudien seien dem vorausgegangen. Der 18-Jährige will nach dem Abitur für ein Jahr nach Neuseeland gehen und sich dort inspirieren lassen.Franziska Hiller hat viele Talente.

Auch Malen und Ge-stalten mag sie. Ihr kam der Gedanke, eine Figurengruppe zu gestalten. Der Aus-spruch des Schrift-stellers Cesare Pavese: „Über Personen zu urteilen, heißt grotes-ke Bilder von ihnen zu zeichnen“, ließ die Skulptur deutlicher vor ihren Augen er-scheinen. Es entstand ein Kunstwerk, das seine ganze Aussa-gekraft erhält, wennes durch Licht ange-strahlt wird. Dann zeigt sich ein „Menschen-wald“.

VON RITA NITSCH

Kim-Aljoscha mit seiner Bildinterpretation. FOTOS: RITA NITSCHFranziska mit ihrer Plastik.

Eine Träumerin auf den Brettern, die die Welt bedeuten

UECKERMÜNDE. Eine Träume-rin war Stephanie Schalau schon immer. Doch statt ihren Wün-schen nur nachzuhängen, packt sie diese auch an. „Es hat mit Träumen angefangen, und dann habe ich gemerkt, dass ich es schaffen kann. Also habe ich ge-kämpft – und gewonnen“, sagt die18-Jährige mit einem fröhlichen Lachen. Ab 15. August beginnt die bisherige Schülerin der 12b des Ue-ckermünder Greifen-Gymnasiums eine dreijährige Ausbildung zur Musical-Sängerin an der Stage Mu-sical School in Hamburg. Die Musik gehört für das hübsche Mädchen mit den langen blonden Haaren schon immer dazu. „Als ich klein war, habe ich immer die Lieder von Rolf Zuckowski auf der Schaukel gesungen“, erinnert sich Stephanie. Mit fünf Jahren fi ng sie an, Geige zu spielen. Seit vier Jah-ren lernt sie Klavier und nimmt Gesangsunterricht.Die Faszination Musical begann für Stephanie mit einem der be-rühmtesten Werke überhaupt – dem „Phantom der Oper“. Bei einer Veranstaltung hatte die Schülerin Ausschnitte aus Andrew Lloyd Webbers bekanntestem Stück gespielt. Weil ihr die Musik gefi el, sah sie sich den Kinofi lm an. Gleich mehrmals, wie sie lachend zugibt. Schließlich überredete die 18-Jäh-rige ihre Eltern, das Phantom inEssen auf der Bühne zu erleben. „Da hat mich die Magie des Musi-cals gepackt“, erinnert sich Stepha-nie. Wenige Monate später erlag sie diesem Zauber endgültig, bei einer Vorstellung von „Die Schöne und das Biest“ – einem Geburtstagsge-schenk ihrer Schwester. Besonders die Charakterstärke der Heldin Bel-le hatte es ihr angetan.Danach folgten weitere Musicals wie „Elisabeth“, „Tanz der Vampire“ und vor allem „Tarzan“. Mit dem Herrn der Affen und seiner Jane ist

Stephanie mittlerweile schon fünf Mal durch den Dschungel gereist – langweilig werde das aber nie. „Sobald sich der Vorhang hebt, ist es wie eine andere Welt, die einen verzaubert“, sagt sie und ihre blau-en Augen strahlen. Und bei jedem Schlussapplaus sei da der Wunsch, auf der Bühne zu stehen und Teil dieser Welt zu sein. Also überredete Stephanie ihre Eltern, dass sie an einem Schnup-per-Workshop an der StageMusical School teilnehmen konn-te – bezahlt vom eigenen Ta-schengeld. Für sechs Tage tauch-te die Schülerin 2008 in die Welt hinter der Bühne ein. „Da-nach war ich mir sicher: Das ist mein Traum“, erinnert sie sich. Zwei Jahre später nutzte Stepha-nie einen weiteren Workshop als Aufnahmeprüfung für die Musical-Schule. Wenige Tage danach erhielt sie die Zusage für ein halbjähriges Vorbe-reitungsseminar – mit der Aussicht, die Ausbildung zu beginnen, falls sie gut genug wäre. Begeistert sagte Stepha-nie zu. In diesem Frühjahr besuchte sie einen dritten Workshop. Nun ging der Traum in Erfüllung: Sie be-stand die Aufnahme direkt ins erste Ausbildungsjahr.An den 31. Mai kann sie sich noch genau erinnern. „In der Schule habe ich meine Abitur-Ergebnisse erfahren, und zu Hause wartete der Vertrag von der Stage School“, sagt die 18-Jährige.Dass die Musical-Schule kein Zuckerschlecken wird, ist Stephanie klar. „Das Tanzen wird die größte Herausforde-rung, weil ich ja bisher weder Ballett, noch Jazz- oder Steptanz hatte.“ Außerdem sei die Konkurrenz im Musical-Geschäft groß. Auch fi nan-ziell ist die Ausbildung kein Kin-derspiel. Rund 24 000 Euro muss Stephanie für die drei Jahre an der Privatschule bezahlen – fi nanziert über einen Studienkredit. Ein Ri-siko, das sie in Kauf nimmt. „Aber das muss man auch, wenn man die Chance dazu bekommt“, meint sie.

Der große Traum des musikalischen Mäd-chens: eine Hauptrol-le, wie Belle oder Jane. Doch trotz solcher Wünsche bleibt die 18-Jährige bescheiden. „Ich muss nicht berühmt werden. Ich kann auch

im Ensemble

hinten rechts stehen. Hauptsache, ich bin auf der Büh-ne“, sagt sie überzeugt. Einen Plan B hat Stephanie den-noch, sollte dieser Wunsch trotz aller Mühen nicht wahr werden. „Dann studiere ich Theaterwis-senschaften und gehe hinter die Bühne. Aber ganz aus dem Theater kriegt mich keiner mehr weg!“

VON JANINE RABE

Page 9: Abitur Kurier

Berufliche Schule des Landkreises Müritz FGT 81 Berufliche Schule des Landkreises Müritz

TETEROW. Lehrer ist schonlange kein Traumberuf mehr.Was Philipp Spies, Abiturientdes Teterower Gymnasiums,

bewegt diesen Beruf zu er-greifen, fragte

Esther Stosch.

Was hat dich bewo-gen, Lehrer zu wer-den?Ich habe mich in

der siebten, achtenKlasse dafür entschie-den. Es ist sehr interes-sant, mit Kindern undJugendlichen zu arbei-ten. Außerdem steheich gerne vor Leuten

und halte Vorträge. Mündliche Leis-tungskontrollen waren mir immerdie liebsten.

Was gefällt dir an dem Beruf?Die kreative Arbeit mit verschie-

denen Methoden. Seit etwa einemJahr gebe ich zwei Schülern Nach-hilfe in Englisch, und dies hatmich in meiner Entscheidung be-stärkt. Sicherlich gibt es Probleme,aber nachMonaten siehtman Erfol-ge und fiebert bei manchen Eng-lischarbeiten richtig mit.

Weißt du schon, welche Fächerdu unterrichten möchtest?Englisch auf jeden Fall, dann ste-

hen noch Geschichte, Religion

oder Latein zur Wahl. Wahrschein-lich werde ich eine Drei-Fächer-Kombination wählen. Das bedeutetmehr Abwechslung, aber natürlichauch bessere Berufschancen.

Was halten deine Freunde da-von, dass du Lehrer werdenmöchtest?Von Freunden wurde mir oft ge-

sagt: Bist du bescheuert? WerdeArzt, Rechtsanwalt oder Politikerim Bundestag, da kannst du was be-wirken und hast mehr Geld. In die-ser Frage werde ich mich nicht be-einflussen lassen. Mir geht es nichtums Geld, ich will einen Beruf aus-üben, bei dem ich mit Herz dahin-ter stehe.

Hast du schon einmal außerhalbdes Unterrichts vor einer Klas-se gestanden?

Während eines Schülerprakti-kums hatte ich auch eine eigeneLehrveranstaltung in einer Grund-schule. Vorher war ich sehr aufge-regt, meine Hände haben gezittert,aber sobald ich vor den Schülernstand, war die Aufregung nichtmehr groß.

Grundschule, Realschule, Gym-nasium – wohin zieht es dich?Wieder ans Gymnasium. Gerne

möchte ich in der Oberstufe leh-ren, da hier eine größere Wissens-basis ist.

Weißt du denn schon, wo du stu-dieren möchtest?Meine Freundin wohnt in Wup-

pertal – wir würden gerne zusam-men studieren. Dazu wollen wiruns in der Mitte treffen. Leipzigoder Göttingen stehen zur Debatte.

Hast du Vorbilder?Ich habe nie einer bestimmten

Person nachgeeifert. Aber es gibtVerhaltensmuster, wie die gutenLehrer ihren Schülern gegenüber-treten: Jemand der nicht schreienmuss, aber Respekt hat, wenn er inden Raum kommt, eine gewisse Au-torität hat, aber nicht unfreund-lich ist. Mein Lieblings- und Reli-gionslehrer Friedrich Lange ist je-mand, der diese Punkte verbindet.

Du spielst in einer Band, bistmusikalisch, warum nicht Musikals Beruf?Meine Leidenschaft ist die Kom-

bination aus Klavier und Singen,seit zehn Jahren. Ich will das nichtzum Beruf machen, aber ich willdabei bleiben, da ich mit Musikvon Stress und anderen Problemenrunterkommen kann.

Tutorin: Frau Koths Tutorin: Frau Ulrich FGW 81

Nach der Schule ist vor der Schule

WAREN BERUFLICHE SCHULE DES LANDKREISES MÜRITZ

Philipp Spies ist leidenschaftlicher Musiker. Der angehendeLehrer setzt sich gern ans Klavier, um auszuspannen.

FOTO: ESTHER STOSCH

Paul Behrens, Alexander Carstensen, Arlett Mammel, Ronny Müller, Silvia Radtke, Susann Ramin, Hannes Richter,Susanne Voigt, Stefanie Werner, Steffi Writschan

Abitur KurierSeite 10 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

Marco Böhme, Daniel Borchardt, Roman Breimann, Laura Fausten, Lisa Freude, Dominique Gabriel,Martin Hamann, Hans Herrmann, Sarah Jacob, Julia Krohn, Anna Kühl, Saskia Lautschke, Peter Martens,Matthias Nowak, Isabell Schenk, Richard Sengebusch, Rick Ulbricht, Felix Uster

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Page 10: Abitur Kurier

VON ANNE DIETRICH

MALCHOW. An ihren ersten Schul-tag in Deutschland erinnert sichNatali Horn noch ganz genau.Zehn Jahre liegt er mittlerweile zu-rück, ihr halbes Leben. Ohne einWort Deutsch zu können, saß siedamals in ihrer Klasse, als ihre Leh-rerin eine Mitteilung an die Tafelschrieb. „Ich war gerade dabei, sieabzuschreiben, da wischte sie dieTafel schon wieder ab“, sagt NataliHorn. Sie erinnert sich, dass Panikin ihr aufstieg, die Angst, etwassehr Wichtiges verpasst zu haben.Natali lief der Lehrerin über denFlur hinterher, fragte sie auf Rus-sisch immer wieder, was sie ge-schrieben hatte. „Aber sie verstandmich nicht und verstand natürlichauch meine Panik nicht.“ Lächelndschüttelt Natali den Kopf. Heuteweiß sie, dass die Zeilen an der Ta-fel unwichtig waren. Was dortstand, kann sie nicht mehr sagen,das Gefühl aber hat sie nochim Bauch: „Es war schreck-lich.“Verständigungsproble-

me sind für die 20-jährigegebürtige Kasachin heutekein Thema mehr. Natalispricht akzentfrei Deutsch.Beim Abitur an der Mal-chower Fleesenseeschule ge-hört sie zu den Besten ihresJahrgangs – und zu den Aktivs-ten: Gemeinsam mit einerFreundin leitet sie in ihrer Frei-zeit die Schülerzeitung, sie singtim Chor und gibt Nachhilfe inMathematik. Natali segelt, spieltTischtennis und Gitarre.Die Kombination aus guten

Leistungen in der Schule und zahl-reichen Interessen außerhalb fielauf. Vor vier Jahren empfahl Nata-lis Klassenlehrerin ihr, sich für einStipendium bei der START-Stiftungzu bewerben. Engagierte Schülermit Migrationshintergrund sollendort gefördert, ihre Chance auf

einen höheren Bildungsabschlussvergrößert werden. Natali wurdeeine von ihnen. Jetzt ist ihre Zeitals Stipendiatin fast um.Dass an diesem Ergebnis und

der Entscheidung für ein Studiumdie Stiftung konkreten Anteil hat,verneint die Malchowerin jedoch.Gelernt habe sie allein für sich.„Weil ich körperlich nicht arbeitenkann, war für mich immer klar,dass ich studieren will“, sagt NataliHorn bestimmt und steckt sicheine blonde Haarsträhne hinterdas Ohr. „Immer“, das heißt seit et-was weniger als zehn Jahren.Denn einige Monate nach ihrer

Ankunft in der Inselstadt wurdebei Natali ein Tumor entdeckt,der auf das Rückenmark drückte.Für die Chemotherapie musstesie lange Zeit ins Krankenhaus.Ein ganzes Schuljahr verpasstesie so. Bei der Entlassung saß Na-tali im Rollstuhl. Die Diagnoseder Ärzte lautete, sie werdenie wieder gehen können.Das war falsch, sagt Nata-li froh.Zwar ist die 20-Jäh-

rige bei weiterenWe-gen nach wie vorauf ihre Krückenoder den Roll-stuhl angewie-sen, kürzere

Distanzen kann sie aber ohne Hilfs-mittel bewältigen. Sie hofft, dassdiese kleinen Strecken nach undnach größer werden.Es ist dieser Bereich – der Wille,

der Glaube an sich selbst –, in demdie Abiturientin die eigentlichenAuswirkungen ihres Stipendiumssieht. „Ich habe Menschen kennengelernt, die entgegen anderer Mei-nungen et- was geschafft ha-

ben“,sagt

sie und erzählt ein Beispiel: Ein Pro-fessor, den sie bei einem Seminarkennen gelernt habe, sollte nachder Grundschule keine Empfeh-lung fürs Gymnasium bekommen.Weil er ein Einwandererkind war.Doch er ließ sich nicht beirren,schaffte den Übergang auf die wei-terführende Schule, das Abitur, einStudium, eine Promotion. „Undjetzt ist er Professor“, Natali betontdas letzte Wort. „Das hat mirunglaublich viel Mut gegeben“,sagt sie.Als Migrantin sieht Natali Horn

sich nicht, auch nicht als Deutscheoder als Kasachin. Sie sei einfachein Mensch, der sich in beiden Län-dern wohl fühle, so die Malchowe-rin. Nach ihrem Abitur will Nataliim etwa 400 Kilometer entferntenHildesheim Rechtspflege studie-ren und sich dort noch einmal fürein Stipendium bewerben.Auch wenn sie sich noch nichtfür eine Stiftung entschiedenhat, fest steht: Auf ein Netz-werk aus Gleichgesinntenmöchte sie auch in Zu-kunft nicht mehr ver-zichten.

VON PAULINA JASMER

ALTENTREPTOW. Er tanzt schon einbisschen aus der Reihe. Er hat näm-lich nach dem Abitur noch immernicht die Nase voll vom Bildungs-tempel namens Schule. Er, das istNico Schwark (18) aus Wildberg.Und ihn zieht es nach den Prüfun-gen und dem Abiball erst mal nichtin die Ferne, sondern er bleibt sei-ner Familie noch ein Jahr treu. Da-bei liegt er aber nicht auf der fau-len Haut. Nico hat seine sozialeund ökologische Ader entdeckt.Auch wenn vielleicht ein Wirt-

schaftsstudium lockt oder ihm derSprung in die großePolitik gelingt, sobleibt er erst einmalauf dem Boden der Tat-sachen. Er beginnt abSeptember sein Frei-williges ÖkologischesJahr (FÖJ) an seiner „Heimatschu-le“, an der Kooperativen Gesamt-schule Altentreptow (KGS). Nochein Jahr länger wird er durch diealtbekannten Flure wandeln. Nochein Jahr länger wird er dieselbenLehrer um sich haben. Ein Alb-traum? „Das ist gar kein Problem“,sagt er. Natürlich würden nicht al-le Freunde seine Euphorie für dieSchule teilen, „manche haltenmich für verrückt“. Aber Nico gehtseinenWeg.Und er möchte eben gern sei-

nem Schulsozialarbeiter, MathiasThieme, unter die Arme greifen. Invergangenen schweren Zeiten hatNico in Mathias Thieme eine echteVertrauensperson gefunden, unddieses Gefühl möchte er nun auchanderen Schülern geben. Dochwird nicht nur Erlebnispädagogikzu seinem Aufgabenfeld gehören,sondern natürlich auch die Ökolo-gie. So wird sich Nico um die Fried-höfe der Kirchengemeinde Klatzowoder um die Pfadfinder kümmern.Leider wird er allerdings von demTaschengeld aus dem FÖJ-Fond kei-ne großen Sprünge machen kön-nen. „Das reicht nicht, um selbst-ständig eine Existenz aufbauen zukönnen“, schränkt er ein. Das seischade, aber kein Grund die FÖJ-Chance sausen zu lassen.Vor allem möchte Nico mit Vor-

urteilen über das FÖJ aufräumen.„Ich werde nun nicht in selbstge-machten Latschen losmarschierenund den Planeten retten“, sagt er.

Das sei ein Ammen-märchen. Es ist Arbeitfür Schüler und mitSchülern.Außerdem will der

18-Jährige noch eingroßes Vorhaben an-

schieben: Wenn die Kreisgebietsre-form wirklich umgesetzt wird undsich alles um die Struktur des Groß-kreises dreht, dann will Nico fürden neuen Kreistag kandidieren.Als Junger Liberaler. „Politik, Sozia-les und Umwelt lassen sich dochwunderbar vereinbaren“, sagt er.Einen Vorteil der freiwilligen Tä-

tigkeit an der Schule kann er schonjetzt nennen: Sein bester FreundTobias fängt in Neubrandenburgeine Lehre an. Da haben es die Kum-pels nicht weit zueinander.

Mit ihrem Fleiß erarbeitete Natali Horn sich ein Stipendium der START-Stiftung. Das half ihr auch in anderen Le-bensbereichen. FOTO: ANNE DIETRICH

Nico Schwark und Mathias Thieme, Schulsozialarbeiter an der Kooperati-ven Gesamtschule Altentreptow, schmieden Pläne. FOTO: PAULINA JASMER

ABSCHLUSS Natali Hornaus Malchow ist eine vonsieben Schülern in Meck-lenburg-Vorpommern,die derzeit von derSTART-Stiftung beimAbi unterstützt wurden.

„Nicht der Retterdes Planeten“ENGAGEMENT Nochlänger in die Schule? -Für Nico Schwark ausWildberg kein Problem,jedoch nicht als Schüler.

BERLIN (DPA/KK). Der Abi-Ball sollder glamouröse Abschluss derSchulzeit werden – das muss recht-zeitig vorbereitet werden. „DerAbi-turjahrgang 2012 sollte jetzt mitder Planung beginnen“, riet Betti-na Schrenk von der EventagenturSchrenk + Schrenk in Berlin. Dabeisei es nicht einmal nötig, die Orga-nisation einer externen Agentur an-zuvertrauen. „Wenn man es selbstorganisiert, wird es auf jeden Fallpersönlicher.“In Berlin und Brandenburg ende-

te die Schulzeit für rund 1000 Schü-ler mit einer Enttäu-schung: Rund 30 Schu-len hatten die Firma„Easy Abi“ mit der Or-ganisation des Abi-Balls beauftragt. DieFirma soll das Geld da-für kassiert, die Bälleaber nie organisiert ha-ben. Nun ist die Justizmit dem Fall beschäftigt.Der nächste Jahrgang sollte sich

also gut überlegen, ob er die Orga-nisation in fremde Hände legt. MitTipps der Profis bekommen auchAnfänger ein rauschendes Fest hin:12 Monate vorher – Besonderswichtig ist es, frühmit demOrgani-sieren anzufangen. „In der Abi-Zeitsind nachher alle wahnsinnig ge-stresst“, sagt Schrenk. Ein Jahr zu-vor sollte deshalb feststehen, werdie Sache federführend in dieHand nimmt. „Es braucht ein Kern-komitee von zwei bis vier Leuten.“Zu diesem Zeitpunkt sollte mit

der Suche nach der Location begon-nen werden. Es müsse ausgerech-

net werden, wie viele Abiturientenwie viele Gäste mitbringen. Am bes-ten eigneten sich eine Aula oderTurnhalle. Außerdem muss die Fi-nanzplanung gemacht werden.„Man nehme eine Excel-Tabelleund plane die Kosten für Location,Technik, Bühne, Deko, Cateringund Kleinkram wie Einladungenund Einlasskarten“, erklärt die Ex-pertin. Beim Rechnen darf nichtvergessen werden, dass Stühle undTische geliehen werden müssen.6 Monate vorher: Zu diesem Zeit-punkt sollten die Schüler alle Ange-

bote eingeholt und be-stätigt haben. Damitgenug Geld für Anzah-lungen da ist, sollteder Kartenvorverkaufbeginnen.3 Monate vorher: DerAbi-Ball soll cool undlustig sein. Die Drama-turgie des Abends will

deshalb genau geplant werden.1 Monat vorher: Es sollte nun klarsein, was auf der Bühne passiert.Wenn noch nicht alle Karten fürden Ball verkauft sind, sollten Not-maßnahmen ergriffen und dieWer-betrommel gerührt werden.1Woche vorher: Jetzt sollte das Per-sonal eingeteilt sein, sagt Schrenk.Es müsse feststehen, wer sich umwelche Station kümmert. Wer be-treut das Catering, wer die Bühneund wer den Abbau?1 Tag vorher: Eine Stunde am Tagdes Balls sollten die Organisatorenfür sich einplanen, sagt Schrenk.Dieser Zeitpuffer ist für das Stylingund für Notfälle gedacht.

Abi-Ball 2012: Startfür die Planungen

„Politik, Sozia-les und Umweltvereinbaren.“

Abitur Kurier Seite 11Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

Viel Mut bekommen

„Wenn mandas Fest selbst

organisiert,wird es

persönlicher.“

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Page 11: Abitur Kurier

VON RAINER SINOWZIK

NEUBRANDENBURG. Seit dem 1. Julidiesen Jahres gibt es den Bundes-freiwilligendienst, kurz: BFD. Er er-setzt den Zivildienst. Hintergrunddafür ist die Aufhebung der Wehr-pflicht, denn damit einher gehtauch der Wegfall des Zivildienstes.Ein ersatzloser Wegfall der bisheri-gen 90 000 Zivildienststellen wür-de, so die Bundesfamilienministe-rin, zu einer sozialen Katastrophe

führen. Doch die Bewerbungen fürviele der ca. 35 000 geplanten neu-en Stellen bleiben (noch) aus.Einer, der frewillig sozial aktiv

war, ein Freiwilliges Soziales Jahrabsolviert hat, ist Sven Westphal,ein Abiturient des Jahrgangs 2010von der IntegriertenGesamtschule „Vier To-re“ in Neubranden-burg. Im Gesprächschildert er seine Moti-vation und Erfahrun-gen mit dem sozialenEngagement und er-klärt, warum der Bun-desfreiwilligendienstauch künftig so wich-tig ist.„Nein“, sagt Sven

Westphal, ein freundlicher Bur-sche aus dem NeubrandenburgerUmland, „geplant war das so nicht.Es hat sich einfach ergeben, dassich das Freiwillige Soziale Jahr ge-

wählt habe.“ Anfangs habe er nurden Autoführerschein machen wol-len. Doch dazu brauchte er denNachweis über einen bestandenenUnfallhilfekurs. Die Schule bot zu-fällig einen kostenlosen Schulsani-tätskurs an. Den habe er absolviert.

Eine Freundin habeihn auf die Möglich-keit eines Rettungs-schwimmerkurses auf-merksam gemacht.Einmal motiviert, ha-be er auch diesen ab-solviert. Dabei sei ermit dem Arbeiter-Sa-mariter-Bund in Berüh-rung gekommen undhätte begonnen, sichehrenamtlich zu enga-

gieren. „Irgendwie hat mir die Ver-bindung von Medizin und Hilfe fürandere Menschen schon immer ge-fallen“, erzählt Sven Westphal.Über einen Beruf habe er aber

nicht konkret nachgedacht. „In der10. Klasse habe ich ein Praktikumin der ,Apotheke am Wall' absol-viert. Da ist mir eigentlich klar ge-worden, wie anspruchsvoll ein me-dizinischer Beruf sein kann. Irgend-wie ist da auch der Gedanke gebo-ren, mich für so eine Entwicklungzu interessieren. Dann hat michdie Bundeswehr ausgemustert,und ich habe mich für ein Freiwilli-ges Soziales Jahr direkt bei der Dia-konie gemeldet. Die habenmich andas Dietrich-Bonhoeffer-KlinikumNeubrandenburg weitervermittelt.Und hier wiederum arbeite ich seitdem 1. September 2010 in der Be-thesda Klinik. Das ist eine Fachkli-nik für geriatrische Rehabilitation,die sich hauptsächlich mit den Be-dürfnissen älterer Menschen nachakuten Erkrankungen beschäftigt.Zum Beispiel die Reha nach Hüft-operationen.“Ob man sich in der Schule zum

Thema Zivildienst und SozialesJahr unterhalten habe? „Eher we-nig“, überlegt Sven Westphal. „Ausheutiger Sicht denke ich schon,dass es wichtig wäre, in der Schuleviel deutlicher auf die Notwendig-keit ökologischer und sozialerDienste aufmerksam zu machen.Und auf die medizinischen Beru-fe.“ Er selber habe bereits in derSchule beschlossen, einen medizi-nischenWeg einzuschlagen. „Medi-zinstudium? Da ist der Numerusclausus noch immer sehr eng, undich kenne meine Grenzen. Ret-tungssanitäter war eine Option.Die gibt es aber auch in größererAnzahl. Ich habemich für eine Aus-bildung zum Gesundheits- undKrankenpfleger entschieden. Da-mit habe ich dann einen gefragtenBeruf, von dem ich leben kann.Und falls ich doch studieren möch-te, habe ich ja mein Abitur.“Ja, der Klinikdienst habe ihn rei-

fen lassen, schätzt Sven Westphalein. „Zum einen die Integration inden Stationsbetrieb, so mit Pünkt-lichkeit, Schichtdienst und derÜbernahme zahlreicher Pflichten.Immerhin betreut das medizini-sche Team meiner Station im

Schnitt 25 Patienten. Ein andererAspekt sind der reine Stationsbe-trieb, die Dienstorganisation unddie medizinische Abläufe“, be-schreibt der junge Mann miteinem Schmunzeln. „Krankenhaus-alltag eben.“ Noch wichtiger abersei die soziale Kompo-nente. „Auch wenn die,Freiwilligen' mehreine verbindendeFunktion haben undmehr Handreichun-gen leisten, als medizi-nische Hilfe – für mei-ne, im Wesentlichenviel älteren, Patienten,bin ich auch Bezugs-person. Ich erledigeviele Wege für sie odermit ihnen gemeinsam und leistepraktische Hilfe. Das verbindet.“Ob es ihn Überwindung gekostethabe, sich mit kranken Menschenzu beschäftigen? „Nein!“, betontder junge Mann. „Aber ich habeeins gelernt. Wie wichtig es ist,dem Patienten seine menschlicheWürde zu lassen. Zum Beispiel beiden Waschungen. Die Grenze zwi-schen Notwendigkeit und Selbst-ständigkeit sind fließend. Ich achtesehr darauf, den Patienten ihreSelbstständigkeit zu lassen!“ Hilfesei da notwendig, wo sie auch ange-bracht sei.Es müsse ja nicht in jedem Fall

ein medizinischer Dienst sein. Be-

hindertenwerkstätten, Kinderein-richtungen, Altenpflegeheime –Möglichkeiten zu helfen gäbe esdoch viele. „Das Personal im Klini-kum ist jedenfalls sehr freundlichzu uns, weil die Anforderungen andie Stationen ohne freiwillige Hel-

fer viel höher wären.“Bedauerlich sei, dassdie Helfer so wenigme-dizinische Verantwor-tung hätten. Blutzu-ckermessungen unddergleichen könneman lernen. Die Statio-nen würden nochmehr entlastet.Sven Westphal wird

nun drei Jahre langden Beruf des Gesund-

heits- und Krankenpflegers inSchwerin erlernen. Daher könne erseinen frewilligen Dienst nicht ver-längern. Seine berufliche Entwick-lung sieht er in Mecklenburg-Vor-pommern. „Irgendwas mit Chirur-gie, das interessiert mich beson-ders“, lächelt er freundlich.Sozialdienst als Notwendigkeit?

„Ja, unbedingt!“, betont er. „Der istnotwendig. Für das Verständnis für-einander. Für den sozialen Um-gang miteinander. Für die Entlas-tung des Personals in denmedizini-schen und Pflegeeinrichtungen.Und manchmal eben auch für dieBerufsfindung oder Berufsvorberei-tung.“

NEUBRANDENBURG. Ole Reinsdorfhat sein zehntes Schuljahr am Al-bert-Einstein-GymnasiumNeubran-denburg hinter sich. Zusätzlichkann er auch den Nachweis überdas abgeschlossene Modul „Physi-kalische Grundlagen“ desBachelor-Studienganges Geodäsieund Messtechnik an der Neubran-denburger Hochschule mit der No-te „Gut“ vorzeigen. Nun will er ineiner weiteren Prüfung beweisen,dass er in den Lehrveranstaltungenim˘ Fach Geophysik des Master-Stu-diengangs Geoinformatik und Geo-däsie alles verstanden hat.Zur ersten Klausur in Physik

meint Ole: „Es ging.“ ProfessorWer-ner Melle ist beeindruckt von Ole.„Das, was er bisher bei uns geleis-tet hat, geht weit über das Niveaueines Schülers dieser Klassenstufehinaus. Das packt so mancher Stu-dent nicht.“Im Vergleich zur Schule, meint

Ole, müsse er hier mehr mitschrei-ben und auf die Feinheiten im Vor-trag des Dozenten achten. DieAnwendungen in der Praxishaben ihm gefallen. „Ich fin-de die Idee des Juniorstu-diums gut, vor allem dieBetreuung an der Hoch-schule“, sagt er. Ole hatnoch lange nicht genugvon der Physik und

deren Anwendung. Gitte Zeipelt,Koordinatorin Hochschule-Schulenan der Hochschule, hat ihm dankeiner Spende der Telekom-Stiftungein dickes Bücherpaket im Wertvon 180 Euro zum Physik-Selbststu-dium übergeben. Ole weiß, dass ersich die bisherigen Studienleistun-gen für sein zukünftiges Studiumanrechnen lassen kann.Er empfiehlt es leistungsstarken

Mitschülern auf jeden Fall, die eige-nen Stärken in einem Juniorstu-dium auszutesten. „Es muss natür-lich mit der Schule vereinbar sein,aber in meinem Gymnasium ist dieAbstimmung kein Problem“, meintOle.Gitte Zeipelt wirbt derzeit in

9. Klassen der Region für dieses An-gebot. „Die Hochschule Neubran-denburg fördert mit dem Juniorstu-dium besonders begabte Schüler.Wenn sie nach dem Urteil der Leh-rer besondere Begabungen aufwei-sen, können sie während der Schul-zeit schon als Juniorstudierende ander Hochschule Neubranden-burg eingeschrieben wer-den. Damit erhalten siedas Recht, an regulärenLehrveranstaltungenteilzunehmen und ein-zelne Studienmodulezu absolvieren“, er-klärt sie.

GREIFSWALD (NK). Zum Winterse-mester startet die Universitätsme-dizin Greifswald mit einem neuenAusbildungsprojekt. Abiturientenmit einem medizinischen Berufs-wunsch können ein bezahltes Über-brückungsjahr (ÜfA) in den Univer-sitätsfachkliniken absolvieren,teilt die Universität mit.Das sei kein Ersatz für den Zivil-

dienst, sagte Pflegevorstand PeterHingst. „Vielmehr verstehen wir

unser Konzept als Imageoffensivefür medizinische Berufe im pflege-rischen und therapeutischen Be-reich. Damit wollen wir auch demzunehmenden Fachkräftemangelentgegenwirken.“Darüber hinaus

könnten Abiturienteneinen Einblick in diewissenschaftlicheArbeit gewinnen undvielleicht ihr Interessefür ein Medizinstu-dium geweckt werden,ergänzte der Studien-dekan, Professor Claus-Dieter Heidecke.Absolventen mit Hochschulreife

können im Überbrückungsjahr,das sich künftig unter dem Dachdes geplanten Bundesfreiwilligen-

dienstes einordnen soll, ihren Stu-dien- oder Berufsausbildungs-wunsch wahlweise neun oderzwölf Monate in der klinischen Pra-xis prüfen, hieß es aus der Universi-tätsklinik.

Der Einsatz erfolgeauf einer Station odereiner Intensivstation.Das Überbrückungs-jahr beginnt im Sep-tember 2011 und star-tet mit einem Schu-lungsprogramm inGreifswald. „Währendder Tätigkeit an der

Universitätsmedizin steht den jun-gen Frauen und Männern zudem jenach persönlicher Interessenlageausreichend Zeit für Hospitationenin spannenden Tätigkeitsfeldern

der Krankenversorgung, For-schung und Lehre zur Verfügung“,wird in einer Mitteilung infor-miert. Die Teilnehmer erhaltennach Angaben der Hochschule einemonatliche Vergütung von etwa600 Euro.Etwa 30 bis 50 Plätze, vorrangig

für Bewerber aus Mecklenburg-Vor-pommern, werden im ersten Über-brückungsjahr vergeben. Das Über-brückungsjahr gilt gleichzeitig alsanerkanntes Pflegepraktikum. Zu-sätzlich zu dieser Sonderform aus-schließlich für Abiturienten gibt esin der Universitätsmedizin nachwie vor das Freiwillige Soziale Jahr(FSJ) und künftig auch den Bundes-freiwilligendienst.

@!www.medizin.uni-greifswald.de

Zentrale Dienste - Pflegevorstand

Junge Zivildienstleistende in der Universitätsmedizin wird es nicht mehr geben. Neue Konzepte und das Überbrückungsjahr für Abiturienten knüpfen dar-an an. FOTO: ARCHIV

Juniorstudent und Zehntklässler Ole Reinsdorf wird sich intensiv mit denneuen Physik-Fachbüchern beschäftigen. FOTO: HOCHSCHULE/CHRISTINE MANTHE

Als Schülerbei Vorlesungen

ANGEBOT Die Greifswal-der Universitätsmedizinbietet Abiturienten an,Einblicke in den Arbeits-alltag zu gewinnen.

Aus dem Engagement wird ein Beruf

Sven Westphal hat ein freiwilliges Jahr absolviert. FOTO: RAINER SINOWZIK

„Damitwollen wir dem

Fachkräfte-mangel ent-

gegenwirken.“

Überbrückungsjahr in der Klinik möglich

„Irgendwie hatmir die Verbin-dung von Medi-

zin und Hilfefür andere

schon immergefallen.“

NACHWUCHSSORGE Freiwil-lige wie Sven Westphalwerden in sozialen Ein-richtungen gebraucht.Der Neubrandenburgerhat „nebenbei“ seinBerufsziel gefunden.

Abitur KurierSeite 12 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

Sozialdienstals Notwendig-keit? „Unbe-dingt. Der ist

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Page 12: Abitur Kurier

VON ANNIKA KIEHN

NEUBRANDENBURG. Wie ein poten-tieller Landwirt sieht JohannMünch nicht aus. Leger trägt er dieWeste über dem Hemd, ein moder-ner Seitenscheitel ziert den Kopf,am rechten Ohr blitzt ein Ohrring– noch fällt es schwer, sich vorzu-stellen, wie er einen Kuhstall aus-mistet. Doch genau das hat Johannvor. Denn wenn er jetzt seine Fach-hochschulreife hat, will er an derFachhochschule in Neubranden-burg Agrarwirtschaft studie-ren.Dafür hat er ein Jahr

lang gebüffelt undseine Fachhoch-schulreife nach-gemacht. „InEnglisch binich super, aberMathe hautecht rein“,sagt er. In ge-rade mal 34Wochen Schu-le, abzüglichder Ferien undFeiertage steige-re sich das Pen-sum von Grund-kurs 11. Klassebis 12. KlasseLeistungskurs.In Rech-

nungswesen,VWL und BWLhingegen konn-te der 21-Jährigemit Vorwissenaus seiner Kauf-mannslehre auf-

trumpfen. „Ich hatte damals keineLust mehr, nach der 10. Klasse wei-ter die Schulbank zu drücken. Vonder Vorstellung, zu studieren, warich nicht besonders überzeugt“,sagt Johann.Lieber wollte er etwas Luft in

der Arbeitswelt schnuppern. Dannmacht er eine kurze Pause, bevorer weiterspricht:„Na ja. Ein biss-chen faul binich viel-leichtauch.“Den-

noch ister über-zeugt,

alles richtig gemacht zu haben. „Esist gar nicht so verkehrt, vor demStudium eine Ausbildung zu absol-vieren“, sagtJohann. Die Erfahrungen aus derPraxis würden es ihm sehr erleich-tern, die Theorie für die Fachhoch-schulreife und später auch im Stu-dium zu verstehen. „Ich wollte ersteinmal lernen, wieman sich im täg-lichen Arbeitsleben behauptet.“Dass er nun doch wieder dieSchulbankdrückt, daransei ein wenigseine Familieschuld: „Dasind alle Akade-miker – das hatmeinen An-spruch an michselbst noch er-höht“, sagt erund erzählt vondem erfolgreichenWerdegang seines großen Bru-ders Paul – sein Idol in Sachenschulische Laufbahn. „Er hat seinAbi mit einer Eins vorm Komma ge-macht und in Hamburg/Har-burg Maschinenbau studiert.“Die Möglichkeit, irgend-wann selbst noch studierenzu können, war für Johannschließlich die Motivation,seine Fachhochschulreifezu machen. „Man weiß janie, plötzlich haben wirwieder eine Wirtschafts-krise und dann hätteich die Optionmich wei-terzubilden, anstattmichmitmies bezahl-ten Minijobs überWasser zu halten.“Das Beste aber sei-en die Ferien:„Anders als inder Berufs-schulemussmannicht

arbeiten, sondern man hat wirk-lich frei“, sagt er und grinst. VonReue, nicht gleich nach der 10. Klas-se durchgezogen zu haben, keineSpur. „Ich bin doch noch so jung“,sagt er und erzählt von seinen30-jährigen Klassenkameraden, diedie Schule noch mit der Familie inEinklang bringen müssten.Mit seinen 21 Jahren kann Jo-

hann bereits eine abgeschlosseneLehre und Fachhochschulreife mit

Schwerpunkt Wirt-schaft vorweisen –trotz leichter Beden-ken freue er sich aufseine Zukunft in derLandwirtschaft. Wei-terbildung auf Umwe-gen ist also nicht unbe-dingt die schlechtereAlternative? „Im Prin-zip habe ich doch ‘neAbkürzung genom-men“, sagt er und rech-

net zurück. „Das normale Abiturdauert zwölf Jahre. Ich habe zehnJahre bis zum Realschulabschlussgebraucht, die Lehre, dann ein Jahrund nun bin ich quasi auf dem glei-chen Stand plus Beruf“ – aller Ma-theschwäche zum Trotz, die Rech-nung scheint aufgegangen.

Hochschule auf Umwegen:Beinahe eine Abkürzung

VON MARINA SPREEMANN

FRIEDLAND. Prüfungsstress in Fami-lie: Rick Drägestein, 22 Jahre alt,und sein drei Jahre jüngerer Bru-der Dennis haben das Abitur ge-macht – sozusagen im Doppelpack.Beide Friedländer besuchen dasFachgymnasium. „Das hatte schonein paar Vorteile“, sagt Rick.„Wennmal einer was nicht verstan-den hatte, kann man das bespre-chen und sich zusammen auf diePrüfungen vorbereiten.“ Und nunhaben es beide geschafft und konn-ten auch zusammen feiern.Rick, der Ältere, hatte nach dem

Realschulabschluss zunächst eine

Ausbildung als Zimmermann absol-viert, „weil ich schon als Kind im-mer was Handwerkliches machenwollte“. Er war dafür nach Baden-Württemberg gezogen. Übrigensauch in Familie: „Meine Tante hatdort ihr Studium angefangen, dasind wir zusammen runtergegan-gen.“ Die Arbeit in der Baubranchesei dann sehr anstrengend gewe-sen, vor allem körperlich. „Mir wur-de klar, dass ich das nicht meinganzes Leben lang machen wollte.“Deshalb beschloss Rick, sich weiterzu qualifizieren, vielleicht Bauinge-nieur zu werden. „Hätte ich früherin der Schule mehr Lust gehabtzum Lernen, hätte ich gleich dasAbitur machen können. Aber da-mals war ich nicht somotiviert“, er-innert er sich. Dass er das schafft,daran gab es bei Rick keine Zweifel.„Es lief auch wirklich gut“, sagt er.Seine Zukunftspläne hat er wäh-

rend der Zeit am Fachgymnasiumder Beruflichen Schule Wirtschaftund Verwaltung in Neubranden-

burg noch einmal geändert. „Ichwill Wirtschaftsinformatik studie-ren, an der Fachhochschule in Stral-sund. Das liegt mir und das kannich gut, wie ich an der Schule fest-gestellt habe, die ja auf Wirtschaftausgelegt ist“, sagt er. In Stralsundhat er sich an einem Infotag schonmal umgesehen. „Dorthat es mir zugesagt.“Gerade auch, weil dasMeer so nahe ist. DieNähe zum Wasser istfür Rick ein Grund,warum er auch in Zu-kunft im Nordostenbleiben möchte.In zehn Jahren

noch hier zu leben, kann er sichgut vorstellen. Nach erfolgreichemStudium – Bachelor und Master –wünscht sich Rick einen Job alsWirtschaftsinformatiker. „Gern ineiner mittleren Führungsebene. ImTeam zu arbeiten, zusammen Pro-gramme zu entwickeln, das würdeich gern machen.“ Eine Familie,

am liebsten auch Kinder, hätte erdannmit Anfang 30 ebenfalls gern.Und ein neues Hobby.Das Gitarrespielen in einer

Metal-Bandmusste Rick gerade auf-geben, wegen gesundheitlicher Pro-bleme mit der Hand. „Musik möch-te ich schon gern wieder machen,

habe aber noch keinerichtige Idee“, sagt er.In den vergangenenWochen habe ihm daserst mal kaum gefehlt.„Ich hatte ja mit denPrüfungen eine Mengezu tun und habe fürsAbitur gelernt.“Den Sommer wird

Rick zunächst für einen kurzenTrip nach London nutzen. Dannwill er die gemeinsame Wohnungmit seinem Bruder einrichten. Diebeiden ziehen von Friedland nachGreifswald, Dennis wird dort stu-dieren und Rick jeden Tag nachStralsund fahren. Dann heißt es:Studium im Familien-Doppelpack.

NEUBRANDENBURG (NK).Das Erinne-rungs-Gruppenfoto vom Abiball istnatürlich Pflicht. An den meistenSchulen der Region ist es auchschon längst Tradition geworden,dass sich alle Klassen an dem feier-lichen Abend zu einem Bild fürden Abiturkurier zusammenfin-den. Schließlich sind die bestande-nen Prüfungen Anlass zu Freudeund Stolz – und das kann sich se-hen lassen.Die meisten Fotos der Beilage

sind auch im Internet zu bewun-dern. Allerdings werden die Fotosder Abiturklassen und die Namender Abiturienten sowohl in der Zei-tung als auch im Internet nur veröf-fentlicht, wenn die Schulen aus-drücklich zustimmen. Die meistenSchulen der Region nutzen dieseGelegenheit jedoch gern, um ihrenAbiturjahrgang 2011 auf diesemWege auch der Öffentlichkeit vor-zustellen.

@!www.nordkurier.de/abi2011

In der einjährigen Fachober-schule erhält der Schülerwöchentlich durchschnittlich35 Stunden allgemein bilden-den und berufsbezogenenUnterricht. Eintreten könnenBewerber, wenn sie die Mittle-re Reife oder den Realschulab-schluss, eine zweijährige abge-schlossene Berufsausbildungoder eine dreijährige Berufs-tätigkeit nachweisen. Das zu-sätzliche „Schuljahr“ wird mitden Prüfungen für die Fach-hochschulreife abgeschlos-sen. @www.bildung-mv.de

WEITERBILDUNG JohannMünch hat seine Fach-hochschulreife gemachtund ist überzeugt: Bes-ser spät als nie. Dochmanchmal ist spät auchbesser als gleich.

FACHGYMNASIUM RickDrägestein ist zunächstZimmermann geworden.Jetzt will er Wirtschafts-informatik studieren.

MIESBACH (DPA). Thomas Volkschaut genau zu. Mehrmals zeigtihm Manfred Edenhofer, wie maneinen Gehbehinderten mit demStuhl in einen Krankenwagen rollt.Dann probiert es der 18-Jährigeselbst. Nach einigen Versuchenklappt es mühelos.Der Abiturient hat seine erste Be-

währungsprobe als „Bufdi“ bestan-

den. So heißen die Angehörigendes neuen Bundesfreiwilligendiens-tes (BFD), der an die Stelle des Zivil-dienstes getreten ist. Mit der Aus-setzung der Wehrpflicht kam zum30. Juni dieses Jahres auch das En-de für den Zivildienst. „Bufdi“ statt„Zivi“ heißt es nun.Der Landesgeschäftsführer beim

Bayerischen Roten Kreuz (BRK),Leonhard Stärk, würde sich freuen,wenn mehr junge Menschen wieThomas Volk sich als „Bufdis“ mel-den würden. Der Bundesfreiwilli-gendienst wurde nach seiner Auf-fassung viel zu überhastet einge-führt. Daher laufe er nur schlep-pend an. „Das ist für uns eine kras-se Zäsur“, erläutert Stärk. Zusätz-

lich zu den bayernweit erst 12abgeschlossenen Verträgen mitdem BRK hätten sich an die 50 In-teressenten sich zusätzlich gemel-det.Für den Miesbacher Volk war

seit Jahren klar, dass er nach derSchule einen sozialen Dienst leis-ten wolle. „Ich kenne Nachbarn,die Zivis waren“, erläutert er, „undeigentlich ist der Bufdi nichts ande-res als der Zivi. Es hat sich nur derName geändert.“ Was genau aufihn zukommt, wusste er zunächstnicht. „Ich war zu sehr mit demAbitur beschäftigt, als dass ichmich darum hätte kümmern kön-nen.“ Doch er hofft auf eine ab-wechslungsreiche Tätigkeit, „und

dass ich viel dazulerne für meineAusbildung und das Berufsleben“.Das Berufsziel steht längst fest.

Der Blondschopf will Wirtschafts-ingenieur werden. In seiner Frei-zeit spielt er Volleyball oder zupftdie Gitarre. „Auch das Fotografie-ren macht mir Spaß“, sagt er. Ebenerst ist er von einem Europatrip imAuto mit drei Freunden zurückge-kommen. Bisher leisteten bis zu1800 junge Männer Zivildienst beider bayerischen Hilfsorganisation.Stärk wäre aber schon froh, wenner bis Jahresende 400 Menschen fürden BFD gewinnen könnte. Er warfder Bundesregierung vor, Zweck-optimismus beim Ersatz für denZivildienst zu verbreiten.

Der erste Ehrenamtliche im Bundesfreiwilligendienst Tilo Schüssler, an sei-ner künftigen Arbeitsstätte, dem Sport-Gesundheitspark Berlin FOTO: DAPD

Seine Fachhochschulreife hat er in der Tasche. Den neuen Herausforderungen im Studiumstellt sich Johann Münch mit einem Lächeln. FOTO: ANNIKA KIEHN

Erste Bewährungsproben für den „Bufdi“

Ein Jahr zurQualifikation

Im Doppelpack mit dem Bruder

PREMIERE Thomas Volkaus Miesbach ist einFreiwilliger. Er hofft aufeine abwechslungsrei-che Tätigkeit.

Abitur Kurier Seite 13Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

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Page 13: Abitur Kurier

Berufliche Schule Malchin Fleesenseeschule Malchow

Fritz-Greve-Gymnasium MalchinFritz-Greve-Gymnasium Malchin

FG 81

NEUBRANDENBURG (CM). FabienSchultz, Student an der Neubran-denburger Hochschule, verbringtdas sechste Semester seines Stu-diums in der Fachrichtung Biopro-dukttechnologie im HamburgerHautforschungszentrum eines gro-ßen Unternehmens der Kosmetik-

branche, der Beiersdorf AG. DasZentrum ist nach Angaben desUnternehmens eines der größtenund modernsten Forschungszen-tren in Deutschland und weltweitvon Bedeutung. Hierist der Student in derForschungs- und Ent-wicklungsabteilung,speziell in der Produkt-entwicklung tätig.Der junge Mann ist

also live dabei, wenn zum Beispielneue Cremes für die besonderenWünsche der verschiedenen Ver-brauchergruppen entwickelt, Wirk-

stoffe und Rezepturen auf ihre ge-sundheitliche Unbedenklichkeitund ihre Hautverträglichkeit ge-prüft werden. Er testet, berechnetund beobachtet Proben, er kontrol-

liert Versuchsreihenund bewertet Produkt-prototypen, um spe-ziell für Männer neueHautpflegeprodukteauf den Markt zu brin-gen. „Ich sehe das Prak-

tikum als Riesenchance. Ich bekom-me Einblicke in Unternehmens-strukturen und professionelle wis-senschaftliche Arbeitsweisen.“Vor allem habe er erkannt, wie

wichtig Marketing und die Markt-beobachtungen sind, um im Wett-bewerb ganz oben zu stehen undvor allem zukunftsorientiert zuentwickeln. Bioprodukttechnolo-gie sei dabei nicht wegzudenken,denn in den nächsten Jahren solleimmer mehr auf der Basis natürli-cher und nachwachsender Rohstof-fe hergestellt werden. „Immermehr Produktinhaltsstoffe, die ur-sprünglich petrochemisch aus Erd-öl gewonnen wurden, werden heu-te durch Inhaltsstoffe auf der Basisbiogener Rohstoffe ausgetauscht.Generell ist deutlich zu erkennen,dass die Produkte in Zukunft inRichtung ,green‘ entwickelt wer-den sollen, das heißt, Nachhaltig-keit spielt eine große Rolle.“Durch seine Projektarbeit im

fünften Semester bei ProfessorMark Rüsch gen. Klaas hat er sichbereits mit dem Thema Kosmetik-beziehungweise Lebensmittelzu-satzstoffe auseinandergesetzt.„Hier habe ich an der Entwicklungeines Verfahrens gearbeitet, beidem mit verschiedenen immobili-sierten, also mit in verschiedenen

Hilfsstoffen fixierten, Enzymenfettlösliches Vitamin C hergestelltwerden kann. Dieses Vitamin Ckann unter anderem auf natürli-cher Basis die Haltbarkeit von Pro-dukten der Kosmetik- oder Pharma-industrie, aber auch der Lebensmit-telindustrie verbessern“, erklärt er.„Ich kann mir vorstellen, dass

ich später in die Kosmetikbranchegehe. Durch diese Forschungs-arbeit während des Studiums undim Praktikum habe ich meinenTraum erfüllt, wissenschaftlich zuarbeiten. Ich möchte auch nachdem Studium ein paar Jahre in derForschung bleiben.“Für seine weiteren Zukunftsplä-

ne wird die Hansestadt Hamburgweiter eine Rolle spielen, aberauch das Ausland, das stehe für ihnfest. Zu Hause ist der Student inBrunsbüttel. Über seinen Studien-gang Bioprodukttechnologie, dieStudienbedingungen und über dieStadt Neubrandenburg, „die so tollam Tollensesee gelegen ist“, hat erauch schon auf einigen Messen fürSchüler am Stand der HochschuleNeubrandenburg berichtet. „Ichmag gern auf Leute zugehen undsie für ein Studium hier begeistern.Denn an der Hochschule sind 1-a-Bedingungen“, sagt er.Er habe engen Kontakt zu sei-

nen Mitstudenten wie auch zu den

Professoren und den wissenschaftli-chen Mitarbeitern. Bei Interesseund mit etwas Fleiß habe man inNeubrandenburg frühzeitig dieMöglichkeit, in Projekten mitzu-arbeiten. Forschungsarbeit seidank der modernen Ausstattungund der guten Betreuung früh imStudium möglich. „Schon in mei-nem vierten Semester habe ich mitder Professorin Christine Witt-mann und einer Doktorin aus Chi-na an einem Verfahren zum Nach-weis von Fischallergenen mitge-arbeitet. Meine guten Englisch-kenntnisse waren dafür sehr vonVorteil. Wie auch im derzeitigenPraktikum“, erzählt der Student.

MALCHIN BERUFLICHE SCHULE MALCHIN MALCHOW FLEESENSEESCHULE

Franziska Bergel, Johannes Bilke, Kevin Dummer, Laura Fandrich, Erik Felgner, Claudia Fink, Lisa Gerasch, Chris Rocco Helmis,Laura Hoffmann, Toni Klett, Nicole Kluwe, Jenny Knoll, Viktoria Milberger, Ricarda Rissmann, Mathias Worm

Lehrer: Herr Tüngethal G12a

Student Fabien Schultz im Labor FOTO: HOCHSCHULE

Lehrer/in: Frau Neumann/Herr Boetzer

Als Student im Forschungszentrum

MALCHIN FRITZ-GREVE-GYMNASIUM

Max Bünger, Sebastian Buß, Jan Hellmann, Robert Lange, Tom Rönneburg, Karl-Erik Schmitz, David Schönrock,Michael Schultz, Hannes Werner, Inga Ahrens, Melanie Blaschke, Evelyn Cimander, Michelle Crott, Alexandra Gundlach,Marie-Luise Heinig, Natali Horn, Denise Naue, Carolin Perlitz, Vivian Rauch, Sina Rosenthal, Ulrike Schöbel,Man-Thi Tran, Ulrike Tuchardt, Marie-Christin Voß

Lehrer: Matthias Lippke 12b

Bianka Bargmann, Christer Baurichter, Claudia Brandt, Michelle Brückmann, Jennifer Dreher, Laura Jean Emberger,Paul Klopitzke, Mareike Knaak, Wiebke Krüger, Cynthia Moll, Henning Müller, Elisabet Scholle, Stefanie Schönrock,Clemens Soldwisch, Georg von Kuzenko

Abitur KurierSeite 14 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

Lehrer: Jürgen Grothkopp 12a

Sarah Berner, Christin Brandt, Silke Breuel, Jan Gütschow, Fabienne Jahrmärker, Linda Kotzauer, Swantje Kuhr,Nico Libnow, Annemarie Meyer, Swantje Nötzel, Hannes Reinholdt, Lukas Schulig, Anne-Katrin Voß,Maika Weber, Frances Zickerick

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Page 14: Abitur Kurier

NEUSTRELITZ. „Ich bin Mecklenbur-ger durch und durch“, sagt FritzSchnepf über sich selbst. Dersympathische 28-Jährige ist inMalchin geboren und aufgewach-sen. Nach dem Abitur leistete erseinen Zivildienst in der katholi-schen Jugendbildungsstätte inTeterow und studierte an derErnst-Moritz-Arndt-UniversitätGreifswald Deutsch/Kunst undGestaltung. Seit dem 1. April vori-gen Jahres ist er Referendar amNeustrelitzer „Carolinum“. Gerlin-de Bauszus kam mit dem jungenLehrer ins Gespräch.

Hatten Sie nach dem Abiturnoch andere Pläne, oder ist Leh-rer Ihr Traumberuf?Es ist mein Traumberuf, das

kann man schon so sagen. Insbe-sondere in Bezug auf die Fachrich-tungen. Ich habe immer schongern gezeichnet, gemalt, Texte ge-schrieben – mich also sehr frühzei-tig künstlerisch betätigt. Gegen En-de der Schulzeit stellte sich dannauch relativ schnell der Wunschein, mit Kindern und Jugendlichenarbeiten zu wollen.

Was hat diesen Beruf außerdemfür Sie so attraktiv gemacht?Es klingt vielleicht paradox,

aber reizvoll am Lehrerberuf ist fürmich vor allem, dass ich mich nieso recht auf Dinge verlassen kann.Es bleibt immer spannend, weilstets neue, unvorhergesehene Din-ge passieren. Monotonie stellt sichda keine ein. Genau das lernt manschnell zu schätzen.Ein weiterer Aspekt ist, Freude

erzeugen zu können. Wenn manspürt, dass diese oder jene Idee beiden Schülern ankommt, dann sinddas Momente, in denen man sichsagt: Ja, das ist der richtige Job.Schüler begeistern zu können, isteine tolle Sache.

Wie kam es, dass Ihre Wahl aufdas Gymnasium Carolinum inNeustrelitz fiel?Während des Studiums habe ich

gemeinsam mit anderen Studen-ten an einem Projekt zum Thema„Ganztagsschulen in Mecklenburg-Vorpommern“ gearbeitet. Eine derausgewählten Schulen war das Ca-rolinum. Ich bin hergefahren undwar begeistert, in welcher Weisedas Ganztagsschulkonzept hier um-gesetzt wird. Nach dem Studiumwollte ich unbedingt im Land blei-ben. Als aus Schwerin eine Zusagezum Referendariat in Neustrelitzkam, habe ich mich riesig gefreut.

Wie gestaltet sich die Arbeitmit den Schülern?Da kann man nur Positives ver-

melden. Ich bin gern in den ver-schiedenen Klassenstufen, weil ich

spüre, dass ich es mit Schülern zutun habe, die sehr freundlich, of-fen und bereit sind, neue Dinge zuentdecken und zu verstehen.

Welche Vor- und vielleichtauch Nachteile sehen Sie inder Generationsnähe zuIhren Schülern?Bislang sehe ich nur Vortei-

le. Ich denke, dass wir uns invielen Dingen, gerade wasden Umgang mit Medienoder die Popkultur betrifft,relativ nah sind. Da merktman schon die Generationsnä-he, die viel Potenzial mit sichbringt. Wobei dies natürlich keinausschließliches Privileg jüngererLehrer ist.

Ist es für einen jünge-ren Lehrer schwie-riger von sei-nen nur wenigjüngeren Schü-lern alsRespektsper-son wahrge-nommen zuwerden?Auch wenn

man als Leh-rer noch sehrjung ist,unterliegtein re-spektvol-ler

Um-gangmiteinan-der keinemAus-schlussverfah-ren. Die Schülermerken relativschnell, dass esbei allen Gemein-samkeiten einengewissen Punktgibt, an dem dasLehrer-Schüler-Verhältnis ein-setzt. Das musskeine Kluft be-deuten. Wir ge-hen offen mit-einander um, sind imDialog, jeder sagt seineMeinung. Aber bestimm-te Grenzen werden nichtüberschritten.

Entspricht das, was Sieim ersten Jahr erlebt

haben, denn Ihren Erwartun-gen?Der Unterschied zwischen Theo-

rie und Praxis ist schon fühlbar. Sowar mir zum Bei-spiel klar, dasssich meineLehrertätig-keit nichtnur aufdenUnter-richt be-schränkt. Über-raschthat michdann aberdoch, wie

viel

darüber hinaus – also quasi umden Unterricht herum – für einenLehrer zu tun ist. In diesem Aus-maß war mir das vorher nicht be-wusst. So kommt in Sachen Schul-organisation einiges zusammen.Andererseits ist es auch eine inter-essante Komponente und für micheine Art Überraschung, die ichdurchaus positiv bewerte.

Biographisch gesehen sind Sieaber eher der bodenständigeTyp und weniger auf Überra-schungen aus …Das ist richtig. Nähe ist etwas,

das ich in jeder Phase meines bishe-rigen Lebens erlebt und schätzengelernt habe. Ob während derSchulzeit oder später beim Stu-dium – das hatte immer alles einen

privaten, fast familiärenCharakter. Schon wäh-rend des Zivildienstesempfand ich es als et-was Wunderbares,keine Anonymitätzu spüren. Wäh-rend des Stu-diums war esähnlich. JederProfessor kann-

te sei-

neStuden-ten, nann-te sie beimNamen,wusste, werman ist und

woher man kommt. Dashat mich geprägt. DiesesMiteinander in einer klei-nen, feinen Uni, wo mandas Gefühl hat, dem Pro-fessormorgens beim Bä-cker zu begegnen, hatBeziehungen entste-hen lassen, die ich mirin einer Großstadt sonicht vorstellen könn-te. Das habe ich als et-was Positives mitge-nommen. Die Uni-Kontakte bestehennach wie vor.

Wie groß ist dieWahrscheinl ich-

keit, dass Sie in 30Jahren vielleicht doch

in Australien landen?Eher gering. Ich würde

schon gern hierblieben.Natürlich bin ich auch vielunterwegs, reise sehr gern.Aber es ist eben auch im-mer wieder ein schönes Ge-fühl, hierher zurückzukom-men. Hier habe ich die Ru-he, um mich auf meineArbeit konzentrieren odermich auch mal zurückziehenzu können.

„Die Schüler begeisternzu können, ist toll“

VON MARINA SPREEMANN

LÖCKNITZ. Die Prüfungen fürs Abisind geschafft. Immer noch wer-den Fotos vom letzten Schultag der12. Klasse, den Feiern unter demMotto „Stars, Sternchen, Mafia undBauarbeiter“ oder natürlich vomAbiball getauscht. Alles eben ganznormal in Löcknitz. „Wie in ande-ren Gymnasien auch“, meint Schul-leiter Gerhard Scherer. Na gut, einBall, gefeiert hundert Tage vor derersten schriftlichen Prüfung undunbedingt mit roten Strumpfbän-dern als Glücksbringerfür alle Abiturientin-nen, ist nicht ganz soalltäglich, sondern einpolnischer Brauch.Und dass mal ebenzwei Außenministerzur Zeugnisausgabevorbeikommen, wieim Juli 2008 der dama-lige Minister Frank-Walter Steinmeierund sein polnischerAmtskollege Radek Sikorski, istauch eher etwas Besonderes.Am Deutsch-Polnischen Gymna-

sium in Löcknitz lernen seit demSchuljahr 1995/96 deutsche undpolnische Schüler gemeinsam. „Da-mals kamen erstmals 28 Schüleraus unserer Partnerschule in Policetäglich zum gemeinsamen Unter-richt zu uns. Sie haben sich mit55 deutschen Neuntklässler aufdas Abitur vorbereitet“, berichtetScherer, der das 1991 gegründeteGymnasium leitet. Im Juli 1999 er-hielten 66 Abiturienten des erstendeutsch-polnischen Jahrgangesihre Zeugnisse. Heute kommen

von den 350 jungen Leuten an derSchule etwa 100 täglich über dieGrenze zum Unterricht. 15 bis20 junge Polen leben inzwischenmit ihren Familien in Löcknitz undbesuchen ebenfalls das Deutsch-Pol-nische Gymnasium. „Tendenz stei-gend, weil viele polnische Familienhier kleine Kinder haben, die nochin die Kita oder die Grundschule ge-hen“, betont der Schulleiter.Idee und Konzept für das

Deutsch-Polnische Gymnasium sei-en durch die langjährigen Kontak-te, zunächst vor allem bei Kulturund Sport, entstanden. Früher seidie Schule durch die gegenseitigeNeugier aufeinander für die jungeLeute interessant gewesen, schätztScherer ein. „Das hat sich verän-dert, weil das Zusammenleben nor-mal ist. In den 11. und 12. Klassensind überhaupt keine Unterschie-de mehr zu spüren“, sagt er. „Wir

wollen nichts Besonde-res sein, wir sind ein-fach eine Schule in derGrenzregion.“Hauptgrund junger

Leute, sich für dieSchule zu entschei-den, sei „die gezielteVorbereitung auf einStudium irgendwo inEuropa“. Für deutscheSchüler sei außerdemein Argument, durch

das Kennenlernen der polnischenSprache und des polnischen All-tags, ihre Chancen auf demArbeits-markt zu verbessern. Leider wür-den viele Absolventen wegen Stu-dium und Job die Region verlassen,aber einige treffe er gelegentlich,weil sie hier geblieben seien. AufAnhieb fällt ihm ein junges Paarein: Die Frau, die aus Polenstammt, arbeitet in einem Amt inPasewalk. Ihr Ehemann, ein ehema-liger deutscher Gymnasiast, seiheute Arzt in der Stadt, erzähltScherer. „Kennengelernt habensich die beiden hier bei uns.“ Eineganz nomale Sache eben.

„Ganz normalim Grenzland“

Fritz Schnepf ist Referendar am Gymnasium Carolinum in Neustrelitz.„Ich bin seit über einem Jahr hier in der Stadt“, sagt Fritz Schnepf.„Das ist noch nicht so lange, aber doch lange genug, um vieles entdecktund gesehen zu haben.“ FOTO: GERLINDE BAUSZUS

In der Löcknitzer Schule wird wie in der Partnerschule in Police gebaut, wieSchulleiter Gerhard Scherer zeigt. FOTO: UDO ZANDER

ENTWICKLUNG Seit mehrals 15 Jahren lernen inLöcknitz deutsche undpolnische Schüler ge-meinsam fürs Abitur.

WIEN/ST. PÖLTEN (PM). Kurz nachdemMathe-Abi hat ein Lehrer in Ös-terreich die ausgefüllten Prüfungs-Bögen der Abiturienten auf derStraße verloren. Die zwölf Prüflin-ge in St. Pölten, der Landeshaupt-stadt von Niederösterreich, muss-ten dann noch einmal zur Prüfungantreten müssen – sie haben dieNerven behalten, wie österreichi-sche Zeitungen berichtet haben.Sie mussten also über neuen Prü-fungsaufgaben noch einmal schwit-zen.Ob die Prüfer Milde walten lie-

ßen und wie schwierig die Fragenund Gleichungen in der zweitenRunde waren, ist unterdessennicht bekannt worden. Alle Prüflin-ge hätten aber auf jeden Fall diezweite Mathe-Matura bestanden,hieß es.

Der Lehrer hatte die Bögen nachder Prüfung Anfang Juni im Ge-päckkoffer seines Mopeds verstaut.Der Deckel sprang „wegen einestechnischen Gebrechens“ auf, wieder Schulleiter den Medien darauf-hin zu erklären versuchte. Als derLehrer das Unglück bemerkte, wa-ren die Blätter bereits weit ver-streut. Zwar versuchte er gemein-sam mit Kollegen, die Arbeitennoch aufzusammeln, einige blie-ben aber unauffindbar. Zudem wa-ren die Dokumente zum Teil un-leserlich. Die Schulbehörde hat des-halb beschlossen, die Klasse neuzur Prüfung antreten zu lassen.Merke: Vorsicht bei Lehrern, die

auf dem Moped durch die Gegendfahren! Besonders an Prüfungsta-gen. Und das gilt sicher nicht nurin Österreich.

Abitur Kurier Seite 15Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011

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Nissan Micra 1.2 I-Way 5-tür.65 PS, EZ 03/10, 19 Tkm, Jahreswagen, Klima.,NAVI, Alu-Felgen, BC, elektr. FH, Freispr.-anl. 9.490,– €

Nissan Almera 1.5 Comfort 5-tür. E10 geeignet90 PS, EZ 03/01, 115 Tkm, 1. Hand, Klima., NSW,elektr. FH, ABS, Radio, Mittelarmlehne 3.890,– €

Opel Corsa D 1.2 Edition 3-tür.80 PS, EZ 01/09, 25 Tkm, 1. Hand, Klima,6 Airbags, elektr. FH, Radio CD, ZV mit FB 8.990,– €

Skoda Fabia 1.4 16V Sport 5-tür.75 PS, EZ 12/05, 77 Tkm, 1. Hand, Klima.,Sitzheizung, Alu-Felgen, Bordcomputer 6.490,– €

Nissan Micra 1.2 Acenta neues Modell80 PS, EZ 03/11, 50 km, Tageszulassung, Klimaautomatik,NAVI, ESP, Freispr.-anl., Tempomat, BC 10.990,– €

Page 15: Abitur Kurier

Platz im Hörsaal gesichert

Reuterstädter Gesamtschule Stavenhagen

Auslandserfahrung, Fremd-sprachenkenntnisse, Wissenüber andere Länder, aber auchSensibilität im Umgang mit an-deren Kulturen und Mentalitä-ten werden zunehmend wichti-ger für junge Menschen. Beson-ders in der Zeit nach dem Endeder Schulausbildung und demEinstieg in einen neuen Ausbil-dungsabschnitt bieten sich vie-le Möglichkeiten, in einemPraktikum oder beim JobbenErfahrungen im Ausland zusammeln oder die Kompeten-zen in Fremdsprachen zu er-weitern, meinen die Expertender Neubrandenburger Arbeits-agentur.

Freiwilligendienst, Workcamp,Praktikum, Au Pair, Sprach-kurs oder Aushilfsjobs – wasist passend? Einen umfassen-den Überblick über die zahlrei-chen Möglichkeiten gebe dasInternetprotal @www.rausvon-zuhaus.de, erklären die Fach-leute.Auch die Zentrale Auslands-und Fachvermittlung (ZAV)

der Arbeitsagentur unterstüt-ze bei der Job- und Praktika-Suche. Sie setze dabei denSchwerpunkt auf Angebote,die für junge Leute interessantsind. Und in den Berufsinforma-tionszentren BiZ der Agentu-ren werden ebenfalls zahlrei-che Informationen zu Aufent-halten im Ausland angeboten,heißt es.

Internatsgymnasium Schloss Torgelow12

VON FRANZISKA GERHARDT

WAREN. Rick Ulbricht kann eskaum erwarten. „Ich hatte schonlänger denWunsch, ins Ausland zugehen“, erzählt der 19-Jährige.„Das kam durch Freunde und Be-kannte. Und jetzt ist es endlichbald soweit.“Vorher musste der junge Mann

allerdings noch die letzten Abitur-Prüfungen an der Berufsschule desLandkreises Müritz hinter sich brin-gen. „Das ist einWirtschaftsgymna-sium. Ich habe dort als Leistungs-kurse BWL, VWL und Deutsch be-legt“, erzählt Rick. „Bei der Noten-

verlesung zu den schriftlichen Prü-fungen war ich zum ersten Malrichtig aufgeregt“, erzählt derSchüler. „Aber ich habe meine eige-nen Erwartungen übertroffen.“Zunächst hatte Rick den Plan,

nach Neuseeland oder Australienzu gehen. Aber das war ihm danndoch etwas zu weit weg. „Außer-dem möchte ich gern das korrekteBritish English lernen“ sagt er.„Das ist einfach das schönste Eng-lisch.“ Hans Hermann, ein guterFreund von ihm, geht ebenfallsnach London.Dort wollen die beiden Abitu-

rienten in einem Hotel arbeiten.Rick hat schon ein bisschen Erfah-rung in der Gastronomie: Sein Va-ter hat eine kleine Pension in Sach-sen. „Das sind zwar nur sieben Zim-mer, aber daher kenne ich schondie Grundlagen“, erzählt Rick.Auch ein einwöchiges Praktikumhat er bereits absolviert, in einemgrößeren Hotel ebenfalls in Sach-sen. Zurzeit arbeitet er im Kletter-wald Müritz.Nach dem Auslandsaufenthalt

hat Rick vor, Geschichte und Poli-tikwissenschaft zu studieren. Vorallem für Geschichte interessiert ersich sehr. „Das war mein Lieblings-fach in der Schule, da musste icheigentlich nie viel lernen. Wennich etwas Historisches lese, schaueich sowie gleich nach, umwas es ge-nau geht“, sagt der 19-Jährige. Umdie mündliche Geschichtsprüfungmachte sich Rick deshalb keine Sor-gen, obwohl sein Themengebietweit gefächert ist. „Es wurde ange-kündigt, dass von der Französi-schen Revolution bis zum Mauer-fall alles drin sei.“ Locker 200 Jahrealso – aber Rick blieb cool, obwohlsein Spezialgebiet die Antike ist.Mit seinen Freunden war er

noch drei Tage Zelten auf dem Hur-ricane Festival. „Die letzte Gelegen-heit, Zeit miteinander zu verbrin-gen, bevor wir nach dem Abi in alleRichtungen verstreut werden“,sagt Rick.Sein Englisch schätzt er als eher

mittelmäßig ein. „Ich hatte dieSprache zwar ab der 3. Klasse, aberdas Schulenglisch bringt einen janicht viel weiter“, meint er. Er gibtsich aber Mühe, Englisch auch aufanderen Kanälen als nur in derSchule zu lernen. „Ich schaue Fil-me gerne im englischen Original,das hilft schon viel“, sagt der Abitu-rient. Nach neun Monaten Englandwird er da sicher keinerlei Proble-me mehr haben.Jetzt muss nur noch seine Bewer-

bung bei der Agentur klappen, dieden London-Aufenthalt organi-siert. Die Arbeit in London wirdeine richtig feste Stelle sein. Rickwar schon einmal eine Woche inLondon, bei einer Gastfamilie.Wenn er erstmal in England ist,möchte er gerne ein paar Ausflügemachen, zum Beispiel nach Brigh-ton, ein Auto mieten und in denNorden fahren. Er kann es kaum er-warten, dass die große Freiheitnach der Schule endlich anfängt.

STAVENHAGEN REUTERSTÄDTER GESAMTSCHULEMIT GYMNASIALER OBERSTUFE

Lehrer: Michael Schnee

Felix Christofzik, Felix Hag, Christopher Röhl, Linda Baß, Dennis Sandvoß, Peter Schröder, Isabelle Baumann,Johanna Cabrera Delgado, Jacqueline Falk, Annemarie Fink, Dorothee Fritz, Isabel Fröhlich, Janine Groth,Josefine Groth, Beatrice Knittel, Carolin Kramer, Samantha Lenz, Nele Pretzel, Sophia Stutz, Jessica Teusch

Ab nach London zumArbeiten und Englischlernen

TORGELOW SCHLOSS TORGELOW PRIVATESINTERNATSGYMNASIUM

Rick Ulbricht aus Klink geht nach dem Abitur für neun Monate nach Londonzum Arbeiten und Englischlernen. FOTO: FRANZISKA GERHARDT

Tipps fürs Jobben im Ausland

OLDENBURG. Abiturientin Franziska Pöhling ineinemHörsaal der Universität in Oldenburg. Die 17-Jährige gehört zu den ersten Abiturienten, die inNiedersachsen die Schule nach 12 Jahren abschlie-

ßen. Wegen des doppelten Abiturjahrgangs in eini-gen westdeutschen Bundesländern werden weit mehrStudenten an den Hochschulen ihr Studium begin-nen, als es Absolventen gibt. FOTO: DAPD

AUSLANDSAUFENTHALT

Rick Ulbricht aus Klinkfreut sich, dass die Abi-Prüfungen hinter ihmliegen. Im Herbst gehtder 19-Jährige eine Zeit-lang nach England.

@[email protected]@[email protected]@[email protected]

Constantin von Arnim, Laura Berg, Hannah Bergsträszer, Julia Beßle, Patrick Bläsing, Lukas Büdenbender, Clara Fischer-Grell,Felix Henry Gaulke, David Gerhardt, Jan-Christian Gerlach, Alexander von Gierke, Phila Hädler, Bent Heimbach, Sabrina Hirt,Laura Hoffmann, Nikolaus Holtwick, Clara Elena Kampf, Juliane Knabe, Hans Jakob Knoblauch, Maria Kopp,Laura-Maria Lagenstein, Maria Lamprecht, Maximilian Lielje, Annika Pohl, Jonathan Roscher, Tim Schmitt, Iris Schmitz,Jakob Scholz, Carole Schweich, Dorothea Seitz, Constanze Sommerfeld, Alexander Welskopp, Matthias Widmann, Melanie Woggan

Abitur KurierSeite 16 Sonnabend/Sonntag, 9./10.Juli 2011