abla portugal

2 Inhalt

3 Vorwort von Telma Fernandes Teixeira

4 Kindergarten

6 Soziale Hilfe

7 Patenschaften

8 Straßenteam “Begegnungen, die Antwort geben”

9 Soziale Wiedereingliederung

10 Regenbogenplatz

11 Lehrplanbereichernde Aktivitäten

12 Häuslicher Pflegedienst

13 Soziale Werkstatt

14 Null Schulden

15 Psychologische Betreuung

16 Gästehaus

17 Humanitäre Hilfe

18 For & Net-Bildung und Internet

Associação de Beneficência Luso-AlemãGemeinnütziges Werk und

Nichtregierungsorganisation

Praceta Infante Dom Henrique, Nr. 80Quinta do Junqueiro2775-584 CarcavelosTelefon: 21 454 9000Fax: 21 454 9001E-mail: abla.portugal@mail.telepac.ptwww.abla.org

Spendenkonto:

Caixa Geral de DepósitosSWIFT: CGDIPTPLIBAN: PT50003505840002877743134NIB: 003505840002877743134

Redaktion: Karla McMurray

Autoren:

Vorstandsorgane für 2009, 2010, 2011

Vorsitzender der Mitgliederversammlung

Constanze Manso

Erster SekretärWerner Glinka

Zweiter Sekretär

Dulce Glinka

VorstandsvorsitzendeTelma Fernandes Teixeira

Erster SekretärAndy Schwager

KassenführerClaudia Black

Aufsichtsratsvorsitzende

Sandra Lucena

Erster Sekretär des Aufsichtsrats

Willi Glinka

Zweiter Sekretär des Aufsichtsrats

Christopher Trent

Carla Simões, Dulce Glinka, Elsa

Correia, Karla McMurray, Maria João

Correia, Miriam Mateus, Pedro Mateus,

Priscila Pighin, Sofia Cruz, Telma

Fernandes,

Impressum

Heute möchte ich über ein Thema

sprechen, das, wie es scheint, nichts zu

tun hat mit sozialen Maßnahmen

sondern vielmehr mit der

Landwirtschaft. Säen und Ernten ist

eine Kunst. Jeder Landwirt kennt den

richtigen Zeitpunkt für das Säen und

wartet geduldig auf die Erntezeit. 1988 hatten wir ein

Gartenbauunternehmen damit

beauftragt, unseren Garten zu

gestalten, der unsere Einrichtung

verschönern sollte.Außer Blumen und Rasen hatten wir

uns auch für eine Reihe von

Obstbäumen entschieden. Bananen,

Mispeln, Feigen und Avocados werden

zu ihrer Zeit reif und sind dann eine

Köstlichkeit für alle.Aber erst 2009 wurde der erste Apfel

geerntet die Zeit des Wartens hatte 21

Jahre betragen!Bei unseren sozialen Maßnahmen

haben wir in das Leben von vielen

Kindern und Jugendlichen, alten

Menschen und Drogenabhängigen

gesät, haben in Familien investiert und

sind sogar bis nach Afrika gegangen.Zeit, Liebe, Verständnis, Nähe,

finanzielle Hilfe, Lebensmittel, Wäsche,

Begleichung von Schulden sind kleine,

in das Leben der Menschen gesäte

Saatkörner. Bei einigen wachsen

kräftige Sprossen, sie ordnen ihr Leben

neu, integrieren sich in die

Gesellschaft. Bei anderen dauert es

länger, wie bei unserem Apfelbaum, bis

die Saat ihre Früchte trägt.Gutes tun in einer Krise ist wie eine

dürre Pflanze gießen. Ein Lichtstrahl

glänzt in den Blicken der Menschen. Mit der Hilfe einer geschlossenen und

motivierten Mannschaft war es im

Jahr 2009 mit wenigen Ausnahmen

möglich, unsere Ziele als Einrichtung

der sozialen Solidarität zu erreichen.

Ich lade Sie nun ein, die detaillierten

Berichte aller unserer Abteilungen zu

lesen.

Mit herzlichen Grüßen

Telma Fernandes Teixeira

3

Vorwort

Themenparks, Gärten, Schwimmbäder und, vor allem, viel Strand.Festlichkeiten sind immer Höhepunkte im Leben unserer Einrichtung. Schon im Februar haben wir das 25–jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert, eine Veranstaltung, an der ausnahmslos alle Kinder beteiligt waren. Am Tag vor der Feier hatten die Kinder einen unterhaltsamen Nachmittag mit allem, worauf sie Anspruch hatten, u.a. der lustige Clown “Palhaço Sorriso”, Musik, Späße und Leckereien. Einer der Höhepunkte der Feier war die Mitwirkung der 83 Kinder des Vorschulkindergartens an dem Lied “Uma Pequena Luz” unter der Leitung von Maestro Carlos Ançã. Dies war für alle ein bewegender Augenblick.Die Versetzungsfeier stand unter dem Thema “Ich bin etwas besonderes, weil ich bin”: Diese Geschichte wurde von ca. 25 Kindern des Vorschulkindergartens und 8 Kindern des CAF in ein Theaterstück umgesetzt. Das Thema wurde so stark gefühlt und erlebt, dass es uns zu einer Revision des Erziehungsprogramms der Einrichtung für die kommenden drei Jahre angeregt hat. “Ich bin etwas besonderes, weil…” – ich bin – einmalig, verschieden von anderen, wichtig, ich bin fähig, geliebt/akzeptiert– Ich habe eine Familie

– eine einmalige, wichtige, verschiedene von anderen, die fähig ist, die liebt/akzeptiert– Ich habe eine Schule

2009 war wieder ein Jahr voller besonderer Augenblicke, die dazu beigetragen haben, unsere 172 Schüler (im Alter von 3 Monaten bis 10 Jahren) glücklicher, gesünder und klüger zu machen. Diese Augenblicke werden an jedem Tag sehr intensiv und durchdringend als wichtige Erfahrungen erlebt, weil die von uns geplanten Tätigkeiten und Aufgaben auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes der Gruppe abgestimmt sind. Wir sind uns der Verantwortung bei der Erziehungsarbeit sehr bewusst, denn “Erziehen bedeutet Handwerker der Persönlichkeit sein, ein Dichter der Intelligenz, ein Sämann von Ideen.” (Cury, 2004)Neben den täglichen Aktivitäten, die zur Bereicherung ihrer allgemeinen Entwicklung beigetragen haben, konnten den Kindern wichtige Erfahrungen in kultureller Hinsicht, bei spielpädagogischen Ausflügen und Festlichkeiten vermittelt werden.Zur kulturellen Erziehung der Kinder des Vorschulkindergartens gehörten Theaterbesuche mit den Schauspielen “Eli, o elefante bebé” und “Fera Amansada”. Außerdem erhielten sie Gelegenheit zu einem Besuch des Stadtbibliothek. In der Zeitschrift für Erzieher “Coisas de criança” wurde ein Artikel über unsere 4–Jährigen bei Tätigkeiten der plastischen Gestaltung veröffentlicht.Die spielpädagogischen Ausflüge ermöglichten Augenblicke vielfältiger Entdeckungen und Erlebnisse der Umwelt wie Kino, Ozeanarium, Zoologischer Garten,

Kindergarten

haben die allmähliche Einführung des Qualitätsmodells bei den Erziehungsbereichen der Kinderkrippe, der Vorschulausbildung und des ATL eingeleitet. Die unseren Erziehern und Hilfskräften zuteil gewordene Ausbildung bei verschiedenen Einrichtungen war ein Gewinn: Mit zunehmender Erfahrung empfinden wir die Notwendigkeit, strenger und anspruchsvoller sein zu müssen und dadurch unsere Arbeit mit einem höheren Maß an Qualität zu leisten. Wir können zwar bestätigen, das technische Qualität unabdingbar ist, aber wir müssen auch hinzufügen, dass “Humanisieren des Wissens unabdingbar ist für die Revolution der Erziehung”. (Cury,2004) “Sie können sagen, dass:… es ermüdend ist, mit einem Kind zusammen zu sein.Und es gibt keinen Zweifel daran, dass sie Recht haben.Und dann fügen sie hinzu:warum sollen wir uns auf deren Niveau begeben,warum sollen wir uns erniedrigen, beugen,verbiegen, klein machen.Aber hier irrt ihr.Nicht das ist es, was besonders ermüdet,Viel ermüdender ist, dass wir gezwungen sind, uns zu erhebenauf die Höhe ihrer Empfindungen,uns zu strecken, uns zu verlängern, uns auf die Zehenspitzen zu stellen,um ihnen nicht wehzutun.” Janusz Korczak

– eine einmalige, wichtige, verschiedene von anderen, eine fähige, die liebt/akzeptiert– Ich kann den Unterschied machen…Das Thema “Ich bin etwas besonderes, weil …” richtet sich maßgeblich auf die Bewertung des “Sein” bei der Entwicklung des Gemeinsinns, indem Gefühle angeregt werden, eine produktive Brücke in den sozialen Beziehungen entsteht und das Bewusstsein gefördert wird.Unser Weihnachtsfest war eine wirklich große Veranstaltung, an der unsere 237 Schüler, 50 Beschäftigte von ABLA sowie ca. 900 Personen (Eltern, Verwandte und Freunde) teilgenommen haben. Die Überschrift des Festes lautete “Ein besonderer Besuch”; wir wollten hervorheben, dass JESUS der eigentliche Ursprung von Weihnachten ist. Die Kinder des Waisenhauses “Lar de Betânia” waren eingeladen, mit uns diesen bedeutenden Augenblick zu teilen, bei dem viele Kinder und ihre Angehörigen in der Praxis (mit Lebensmitteln und Spielzeug) die wirkliche Bedeutung von Weihnachten – Geben ist seliger als Nehmen! – demonstrieren konnten.Wir können versichern, dass es trotz der weltweiten Krise ein gesegnetes Jahr war. Wir konnten erleben, dass das Erziehungsministerium unseren Antrag auf Erweiterung unserer Vorschulausbildung um 4 neue Klassen (weitere 77 Plätze für die 273 Kinder auf der Warteliste) genehmigt hat. Wir

Kindergarten

ABLA gemeinsam mit dem städtischen Forum

gegen häusliche Gewalt von Cascais und

anderen Einrichtungen an betroffene Familien

Faltblätter zur Information und

Sensibilisierung “Leben ohne Furcht” verteilt

und damit ein Zeichen für den Internationalen

Tag für die Ausmerzung der Gewalt gegen

Frauen gesetzt.Aus dem Programm der Europäischen Union

für Lebensmittelhilfe für Bedürftige PCAAC /

2009 des Ministeriums für Arbeit und Soziale

Solidarität hat ABLA insgesamt 102 t

Lebensmittelprodukte erhalten, wovon 44 t

für die verschiedenen Programme der

Einrichtung verwendet und 58 t an bedürftige

Familien in unserem Landkreis verteilt

wurden.Im Dezember wurde eine Vereinbarung

zwischen ABLA und der Sozialversicherung

unterzeichnet, der zufolge zwei Teams von

Sozialtechnikern im Rahmen des Programms

(finanzielle) Hilfe für die soziale

Wiedereingliederung 250 Familien in der

Gemeinde S. Domingos de Rana vor Ort

betreuen werden. Dieses neue Programm

wird für die Abteilung Soziale Hilfe einen

Wertzuwachs mit sich bringen, weil wir in

Partnerschaft mit anderen arbeiten können

und deshalb unsere Mittel besser ausnutzen,

Doppelarbeit vermeiden und eine

wirkungsvollere Arbeit für die bedürftige

Bevölkerung leisten können.

Schon im Bericht des letzten Jahres hatten

wir erwähnt, dass um die von ABLA

angebotene Soziale Hilfe auch sehr von

Familien aus osteuropäischen Ländern – vor

allem Ukraine und Bulgarien – nachgesucht

wurde; dies hat sich im abgelaufenen Jahr

fortgesetzt. Allerdings hat seit März die Zahl

der portugiesischen Familien, die sich oft

wegen Problemen der Arbeitslosigkeit um

unsere Hilfe bemüht haben, deutlich

zugenommen. In vielen Fällen hatte mehr als

ein Familienangehöriger seinen Arbeitsplatz

verloren.Die Unterstützung durch die

Sozialversicherung erreicht die Betroffenen

nur mit Verspätung, wogegen die

Einrichtungen der sozialen Solidarität

schneller und wirkungsvoller in der Lage sind,

den Personen Hilfe zukommen zu lassen,

insbesondere für die Ernährung und bei der

Unterstützung in Geldangelegenheiten zur

Bezahlung der Rechnungen für Strom,

Wasser, Gas, Wohnungsmiete usw.Im Verlauf des Jahres hatten wir insgesamt

698 Betreuungsfälle; in 635 Fällen haben wir

Lebensmittelhilfe gewährt, in 156 Fällen

finanzielle Unterstützung geleistet und in 13

Fällen Medikamente zur Verfügung gestellt.Zur Unterstützung bei der Betreuung der

betroffenen Familien arbeitet bei uns seit

April eine Sozialhelferin als Teilzeitkraft.Im November haben zwei Fachkräfte von

Soziale Hilfe

Gesundheit, Wohnung, wirtschaftliche Verhältnisse und Ausbildung – hilfreich eingegriffen. Die Hilfe über das Programm Patenschaften hat es der Mutter ermöglicht, die Aufwendungen für Schulmaterial, Medikamente, Transporte etc. zu tragen. Obwohl sich auch andere Einrichtungen um die Familie gekümmert haben, war es am Ende immer bei ABLA, wo Mutter und Kinde beim Auftreten einer Notlage ihren “sicheren Hafen” gefunden haben.Beide leben jetzt im Süden des Landes, wo ihre schnelle Integration möglich war. Sie erhalten weiterhin Unterstützung über das Programm Patenschaften, und wir stehen nach wie vor in telefonischem und brieflichem Kontakt mit ihnen; in den Ferien sind sie bei uns zu Gast.Gegenwärtig haben wir 157 Kinder mit deutschen und 33 Kinder mit portugiesischen Patenfamilien. Bei allen sich bietenden Gelegenheiten waren wir darum bemüht, dieses Programm auf nationaler Ebene bekannt zu machen, und beobachten im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme der Bitten um eine Patenschaft.

Das Programm Patenschaften bedeutet ohne jeden Zweifel auch weiterhin einen großen sozialen und wirtschaftlichen Wertzuwachs für die von ABLA betreuten Familien.Zu Beginn des Jahres konnten wir mit großer Freude eine Mutter mit ihrem 8–jährigen Sohn, der schon seit seinem 3. Lebensjahr im Programm Patenschaften betreut wird, zu einem neuen Lebensanfang in die Stadt begleiten, wo sie geboren wurde und von wo sie vor ca. 7 Jahren weggezogen war.Wegen schwerer häuslicher Gewalttätigkeiten war das 3–jährige Kind auf Bitten der Kreisverwaltung von Cascais und der Sozialversicherung in den Kindergarten von ABLA aufgenommen worden. Die Trennung von den Eltern, die schlechten Wohnverhältnisse und die Arbeitslosigkeit der Mutter haben uns zu größter Sorgfalt und intensiver Begleitung dieser Familie veranlasst.Im Verlauf der Jahre wurde für Mutter und Kind eine sehr persönliche Betreuungsarbeit geleistet und in verschiedenen Bereichen – vor allem

Patenschaften

Gelegenheit verschafft, ausgewählte Jugendliche über Möglichkeiten der Unterstützung oder Wege zu sozialen Einrichtungen zu unterrichten, zu denen sie bisher keinen Zugang hatten, um ihnen damit eine allmähliche Ordnung und Planung des Lebens entsprechend ihren Bedürfnissen zu ermöglichen; dazu gehören auch die Unterstützung bei der Legalisierung des Aufenthalts im Land und für den Zugang zu Behandlungseinrichtungen.Im Kreis Cascais wurden in diesem Jahr die Behandlung von 13 Personen in Therapiegruppen veranlasst, wo die gesamten, vor einer stationären Behandlung erforderlichen Maßnahmen durchgeführt werden; dabei handelt es sich im Einzelnen um ärztliche Beratung, Beratung durch die Therapeuten der Behandlungseinrichtungen, Laboruntersuchungen, Durchleuchtungen etc. Derzeit befinden sich einige dieser Personen schon in der Schlussphase der Behandlung.Wir versuchen, mit unserem Eingreifen freundschaftliche Verbindungen zu Personen aufzubauen, die, wie wir alle, Schwächen und Stärken haben; Personen, die in ihrer Entwicklung die Richtung für ihr Leben verloren haben. Wir müssen nur zulassen, sie wertzuschätzen, und ihnen helfen, die Richtung im Leben wieder zu finden.

Ergebnisse des Jahres 2008 in Zahlen:Betreute Abhängige:150Getauschte Injektionsspritzen: 9.232Ausgehändigte Kondome: 22.419Ausgeteilte Mahlzeiten: 704

Im Jahr 2009 hat ABLA zusammen mit dem Institut für Drogen und Drogenabhängigkeit sowie den Kreisverwaltungen von Cascais und Oeiras das Projekt “Begegnungen und Lösungen II” zur Hilfe für Rauschmittelabhängige und Obdachlose fortgesetzt; dies geschieht nunmehr schon im 8. Jahr im Kreis Cascais und im 2. Jahr im Kreis Oeiras.Gleich zu Beginn des Jahres haben wir die Genehmigung unseres Antrags für die Arbeit während der Jahre 2009 und 2010 erhalten. Dies hat eine Umgestaltung des Teams und der Zielsetzung unserer Tätigkeit ermöglicht, die damit den geänderten Verhältnissen der von uns betreuten Personen angepasst wurden. Zu den Zielgruppen gehören unter Anderem Sexarbeiter, Konsumenten psychoaktiver Substanzen, Alkoholiker und gefährdete Jugendliche.Ähnlich wie im Vorjahr hat sich unser Eingreifen nicht nur auf die Bereiche der Risikoverminderung und Schadensbegrenzung beschränkt, sondern war auch auf die Prävention ausgerichtet. Hervorzuheben ist dabei die Organisation einer Veranstaltung zur Sensibilisierung für die Gefahren des Drogenkonsums in einem Stadtteil des Kreises Oeiras unter dem Motto “Du selbst triffst die Entscheidung”.An diesem Vorhaben haben sich jugendliche Bewohner des Stadtteils beteiligt, wo wir tätig wurden; mit musikalischen Beiträgen und der Verteilung von Informationsmaterial, T–Shirts, Kondomen etc. haben sie zu einer größeren Aufgeschlossenheit der Zielpersonen unserer Aktion beigetragen. Das hat unserem Team die

Straßenteam

Wieder Eingliedern bedeutet, einem erwachsenen Menschen zu einer neuen Möglichkeit in der Arbeitswelt zu verhelfen.Über die verschiedenen Programme der portugiesischen Arbeitsbehörde Institut für Arbeit und Berufsausbildung IEFP konnte ABLA im Jahr 2009 8 Personen wieder in die Arbeitswelt eingliedern. Im Rahmen des Programms Leben–Beschäftigung haben wir einer Person zu einem zeitlich unbegrenzten Vertrag verholfen, 2 Personen wechselten vom Praktikum zum Programm Hilfe für die Beschäftigung, einer blinden Person konnte im Rahmen des Programms Vertragsabschluss für Behinderte eine Anstellung vermittelt werden.Eine Praktikantin im Programm Leben–Beschäftigung hat das Praktikum im Juli beendet und ist in eine Anschlussmaßnahme übergewechselt, weil sie sich nicht an ihre Arbeitsstelle anpassen konnte.Zusätzlich haben wir die Möglichkeit eines Praktikums im Bereich Psychologie geschaffen. Die Wiedereingliederung in Arbeitsstellen erfolgte in verschiedenen Berufsbereichen, u.a. Küche, Instandsetzung, Gartenbau, Empfang, Kindergarten.

Soziale Wiedereingliederung

Ferienlager in den Einrichtungen von ABLA veranstaltet, das u.a. Ausflüge zur Sportanlage Jamor und zu “Cascais Natura” einschloss.In den Sommerferien wurden mit Unterstützung der Kreisverwaltung von Cascais neben dem 6–wöchigen Ferienlager mit ca. 90 Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen von ABLA zusätzlich 2 jeweils einwöchige Lager mit 25 Kindern und 26 Heranwachsenden durchgeführt. Zusätzlich zu den sportlichen Aktivitäten im Regenbogenplatz, dem Schwimmbad von ABLA und den Aufenthalten am Strand gehörten ein Gang durch den Badoca Park, ein Besuch des Marinemuseums sowie die besonders beliebten Besuche des Meerwasserschwimmbads zu den Höhepunkten der Aktivitäten im Ferienlager.An dritter Stelle ist von einer Gruppe Jugendlicher im Alter zwischen 15 und 19 Jahren zu berichten, deren besonderes Erlebnis eine Reise nach Deutschland zur Teilnahme an der Veranstaltung TeenStreet in Offenburg war. Um dies zu ermöglichen, musste mit einer Reihe von Initiativen das Geld für die Reise beschafft werden; dazu gehörten das “Afrikanische Galadinner” mit mehr als 100 Teilnehmern, 2 Kaffekonzerte und die Förderung des Wettbewerbs “Papa Kilómetros”. Damit sowie mit Unterstützung des Gemeinderats von Carcavelos konnte 25 Jugendlichen, Betreuern und freiwilligen Mitarbeitern die Teilnahme an der Reise ermöglicht werden.Zusätzlich wurden im Verlauf des Jahres die “NetzGruppen – Gruppen für die Reflexion” mit durchschnittlich 15 jugendlichen Teilnehmern veranstaltet, bei denen Themen aus dem Umfeld der Jugend behandelt wurden.Schließlich ist auch noch die deutliche Präsenz von Kindern und Jugendlichen am weltweiten Tag gegen die Armut zu unterstreichen, wobei verschiedene soziale Aufgaben durchzuführen waren und ein den Kindern gewidmeter Nachmittag veranstaltet wurde, der für alle Beteiligten ein sehr bewegendes Erlebnis war.

Während des Jahres 2009 haben sich die Aktivitäten der Freizeitstätte “Arco–Íris” – Regenbogen – in drei verschiedenen Bereichen vervielfacht. An erster Stelle ist das ATL zu nennen, das weiterhin in den Einrichtungen von ABLA betrieben wird und auf Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren ausgerichtet ist. Die betreute Gruppe umfasste im laufenden Schuljahr insgesamt 30 Jugendliche der 5. bis 8. Klasse, denen eine spezielle schulische Unterstützung zusammen mit vielfältigen spielpädagogischen Maßnahmen angeboten wurde. Neben den sportlichen Aktivitäten auf dem Spielplatz ist ein Reihe von Gruppenwettbewerben besonders hervorzuheben. Außerdem wurden einige Initiativen zur Förderung der plastischen und motorischen Ausdruckskraft ergriffen sowie Anreize für die Nutzung neuer Technologien – vor allem Gebrauch von Computern – vermittelt.An zweiter Stelle: Mit der Einweihung des der Kreisverwaltung von Cascais gehörenden Trainingsraums “Pólo Comunitário de Brejos–Zambujal” konnte die Zahl der in eine neue Gruppe integrierten Jugendlichen beträchtlich erhöht werden. Zu ihr gehören gegenwärtig ca. 40 Jugendliche vom 1. bis 10. Schuljahr, denen neben verschiedenen spielpädagogischen Maßnahmen auch schulische Unterstützung angeboten wird.Besonders wichtig war die Durchführung einer Reihe gemeinsamer Aktivitäten beider Gruppen: Während der Osterferien wurden ein KidsGames Lager (ein Konzept, bei dem christliche Werte über sportliche Komponenten vermittelt werden) sowie ein

Regenbogenplatz

Bereits im 4. aufeinander folgenden Jahr

bieten wir als Partner der Kreisverwaltung

von Cascais und der Gruppe der Santo

António Schulen in Parede das

Erweiterungsmodul für Schulen im 1.

Grundkurs und den Kurs zur

sozio–edukativen Anleitung in Kindergärten

an.

Den Kurs zur sozio–edukativen Anleitung

führen wir weiterhin in den gleichen 3

Kindergärten mit insgesamt 118 Kindern

durch. Die im Laufe des Jahres von den

Mitarbeitern entwickelte Arbeit hat immer

den kindlichen Anspruch auf das Spielen

über viele und verschiedene Anregungen

zum Ziel. Immer stärker bemerken wir auch

eine Anteilnahme der Familien, denn das

Ergebnis unserer Arbeit wird auch zu Hause

spürbar und bleibt den Eltern und

Erziehungsbeauftragten nicht verborgen.

Diese Räume entwickeln sich im Laufe der

Zeit zu beschützenden Plätzen, wo das

Lernen über spielerische Anteile wie

Gesellschaftspiele, Entwicklung von

Theaterstücken, plastische Gestaltung,

Kochen, Rollenspiele, Erzählungen etc.

einen hohen Wert erhält und wobei das

Interesse des Kindes immer im Vordergrund

steht.

In Bezug auf die Anreicherung der

Lehrpläne hat das Erziehungsministerium in

diesem Jahr mit einer Reihe von Änderungen

die Maßnahmen auf den Englischunterricht,

die Musikerziehung und den Sport

beschränkt. Wir halten diese Tätigkeiten für

wichtig, bedauern aber, dass damit andere

Aktivitäten wie Tanz, Philosophie für Kinder,

die Kids Games und die plastische Gestaltung

weggefallen sind, denn wir sind von der

Bedeutung vielgestaltiger Tätigkeiten neben

den eigentlichen Lehrplänen überzeugt.

Wie immer haben wir auch im vergangenen

Jahr viele Feste gefeiert, bei denen die 530

von uns betreuten Kinder ihren Gaben und

Talenten Ausdruck verleihen konnten.

Über eine positive Abstimmung entsteht

immer mehr ein gutes Verhältnis zwischen

der für die Erfüllung der Lehrpläne genutzten

Zeit und der Zeit für zusätzliche Aktivitäten,

womit dem Konzept der Ganztagsschule

noch deutlicher entsprochen wird.

Weil wir in der günstigen Lage sind, in

öffentlichen Kindergärten und Schulen zu

arbeiten, wollen wir immer mehr einen

Dienst von hoher Qualität anbieten und so

einen Beitrag für das Heranwachsen der

Kinder leisten und ihnen helfen, Bindungen

untereinander und zu ihren Familien zu

schaffen.

Lehrplanbereichernde Aktivitäten

ihren Familien in den verschiedenen multidisziplinären Bereichen Hilfe zu gewähren.In diesem Jahr konnten wir unser Team um eine weitere Hilfskraft für den Pflegedienst und eine Fachkraft für den Sozialdienst verstärken.Im Verlauf des Jahres wurden wir mehrfach mit der Unfähigkeit konfrontiert, auf alle uns gestellten Bitten zu reagieren. Dennoch waren wir immer bemüht, eine bestmögliche Lösung zu finden, indem wir die bedürftige Person und ihre Familie an andere zur Hilfe befähigte Einrichtungen vermittelt haben.Im November hat uns die Abteilung für soziale Entwicklung der Kreisverwaltung Cascais eine Vereinbarung zum Beitritt zu dem Verbund “Ambulanter Pflegedienst +” (SAD+) angeboten. Die Vereinbarung zielt darauf ab, innovativ und mit Qualität mit einem Dienst zu reagieren, in dem die privaten Einrichtungen der sozialen Solidarität des Kreises Cascais zusammengeschlossen sind. Ich denke, dass dies eine der großen Herausforderungen für unser Team des ambulanten Pflegedienstes im Jahr 2010 sein wird. Nach der Vorgabe in Artikel 72 unserer Verfassung ist es eine grundlegende Forderung an den demokratischen Sozialstaat, eine Antwort auf die Bedürfnisse der immer größer werdenden Zahl von Personen in einer abhängigen Lage zu finden.“Die Achtung vor und die Sorge für alte Menschen sind die beste Möglichkeit, die Qualität einer Gesellschaft zu messen.” Arnold Toynber.

“Der einzige wirkliche Maßstab für die Größe einer Zivilisation ist unser Sinn für moralische und soziale Verantwortung bei der Umwandlung von materiellem Reichtum in menschliche Werte und bei der Erlangung unserer größten Fähigkeiten in einer fürsorglichen Gemeinschaft.” (Kirk, cit. in Watson, 2002:59)Der ambulante Pflegedienst ist eine soziale Antwort, eine auf den Einzelfall abgestimmte, vorsorgliche, rehabilitierende und schmerzlindernde Hilfe, die in der Wohnung der bedürftigen Personen geleistet wird. Die Hilfeleistungen, technische Maßnahmen und der Einsatz von Fachkräften umfassen häusliche Arbeiten, persönliche Sorge um Geselligkeit, psychologische und soziale Unterstützung sowie Schaffung von Kontakten mit anderen Menschen in der Nachbarschaft.Im Jahr 2009 hat das Team des ambulanten Pflegedienstes Hilfsleistungen für 41 bedürftige Personen durch Unterstützung bei der persönlichen Hygiene, Versorgung mit Mahlzeiten und Reinigung der Wohnung erbracht; über das Projekt Soziale Werkstatt war es darüber hinaus möglich, bei kleinen Reparaturen in der Wohnung der betreuten Personen zu helfen. Im März wurde eine Vereinbarung mit der Sozialversicherung abgeschlossen; danach finden monatliche Treffen mit unseren Sozialpartnern – insbesondere im Gesundheitswesen (Langzeitbehandlung) – statt, bei denen wir gemeinsam den physischen, sozialen und psychologischen Zustand der von uns betreuten Personen bewerten, immer mit dem Ziel, ihnen und

Häuslicher Pflegedienst

Das Projekt «Soziale Werkstatt» wurde vom Rathaus Cascais gefördert und besteht durch die Partnerschaft verschiedender Solidarischer Institutionen im Kreis Cascais. Die Kreisverwaltung hat sich hierbei dazu verpflichtet, kleine Reparaturarbeiten in Haushalten älterer, bedürftiger Menschen zu finanzieren.

ABLA ist einer der durchführenden Partner dieses Projekts und beschäftigt zu diesem Zweck einen Service-Techniker.

Das Projekt begann im Januar 2009. Es wurden 16 Arbeiten durchgeführt, die von diesem sozialen Projekt erfasst wurden. Weitere 13 Arbeiten wurden in privater Kapazität von ABLA geleistet. Wir haben diese Unterscheidung aufgeführt, um zu zeigen, dass aufgrund der langen Wartezeit, verursacht durch die Bürokratie bei der Vergabe dieser Arbeiten von Seiten der Behörde und der Institutionen, es manchmal nicht möglich wäre, die Reparaturen in angemessener Zeit zu verrichten. Es gab sogar den Fall, dass ein Nutzer dieses Dienstes, während der langen Wartezeit verstarb.Allerdings gibt es auch Geschichten, die uns motivierten. So gab es Senioren, die sich über den endlich wieder funktionierenden Wasserhahn freuten. Einige Leute konnten ermutigt werden, die wegen ihrer Einsamkeit deprimiert waren und sich lange nach einem Gespräch gesehnt hatten.

Soziale Werkstatt

Im März 2009 haben ABLA und der Rat der Gemeinde Carcavelos in Zusammenarbeit mit der internationalen christlichen Bewegung Desafio Miquéias eine weitere, neue Maßnahme zur Unterstützung der Familien im Kreis Cascais in die Wege geleitet. Als Antwort auf das allgemeine Panorama der aktuellen Wirtschaftskrise wurde der Dienst “Dívida Zero” – Null Schulden – zur Unterstützung verschuldeter Familien im Kreis Cascais geschaffen. Dieser Dienst will den Familien helfen, ihre familiären Finanzen ausgewogen zu verwalten, Möglichkeiten für die Tilgung ihrer Schulden auszuhandeln, überflüssige Ausgaben zu vermeiden etc.. Die Unterstützung ist kostenlos und bedeutet für die betroffenen Familien keine formellen Verpflichtungen; die Betreuten können die Zusammenarbeit jederzeit wieder beenden.Grundlage für die Arbeitsmethode des Dienstes “Dívida Zero” sind zwei erfolgreiche Modelle: Das in Nord– und Lateinamerika erprobte Modell Crown sowie das in Großbritannien und Neuseeland erprobte Modell CAP. Der Erfolg der Maßnahmen beruht auf einer natürlichen Synergie, die einerseits zwischen der auf die Bedürfnisse jeder Familie abgestimmten spezialisierten Begleitung und andererseits den im Verlauf der Hilfsmaßnahme zunehmenden Kenntnissen, dem Vertrauen und der Selbstständigkeit der betreuten Familien

entsteht.Auf Empfehlung verschiedener Abteilungen von ABLA und unserer Partner wurden im Jahr 2009 18 Familien betreut. Eine Hilfsmaßnahme beginnt mit der Ermittlung der Lage der Familie durch ein persönliches Gespräch und der Auswertung von schriftlichen Unterlagen. In einem zweiten Schritt wird das Unterstützungsprogramm festgelegt; dazu gehören die Auflistung und Kontrolle der Schulden, eine umfassende Begleitung der Betroffenen (Einschaltung anderer Einrichtungen entsprechend den gegebenen Problemen, z.B. psychologische Betreuung, Gesundheitsdienste, soziale Maßnahmen), Konsolidierung der und Verhandlung über die Schulden mit Banken und anderen Finanzeinrichtungen, Ausschluss unwichtiger Ausgaben, sowie die Aufstellung eines verbesserten und auf die Verhältnisse der betreuten Familie abgestimmten Haushaltsplans. Anschließend werden die Einhaltung des Haushaltsplans begleitet und, soweit erforderlich, kleinere Anpassungen vorgenommen. Wegen der wachsenden Zahl der Bitten um Unterstützung wurde die Arbeitszeit des Dienstes auf 7 Stunden pro Woche erhöht. Zur Zeit ist unser Büro täglich von 14:00 bis 15:00 sowie Montag und Mittwoch von 18:00 bis 19:00 für die interessierten Personen nach vorheriger Anmeldung geöffnet.

Null Schulden

“Nichts ist so dauerhaft wie der Wechsel.”

Ludwig Borne

Der Wechsel ist ein fester Bestandteil des Lebens, und die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft unterscheiden sich von vorherigen. Mit der wachsenden Zahl der Ehescheidungen entstehen Vereinbarungen und Schwierigkeiten bei der Erziehung der Kinder. Bei der Frage der Schulpflicht stoßen wir auf das Problem des vorzeitigen Abbruchs der Schulausbildung, bei der Frage der Forderung nach Wettbewerbsfähigkeit im Arbeitsleben stellen wir eine geringe Bereitschaft der Eltern für die für die kindliche Entwicklung notwendigen Beschaffungen fest.

Angesichts der Vielzahl der Schwierigkeiten und Bedürfnisse die von unseren Fachkräften im Bereich Kindheit und Jugend beobachtet wurden, hat ABLA im Jahr 2009 den Psychologischen Dienst geschaffen, dessen spezialisierte Hilfe auf Kinder, Jugendliche und deren Eltern ausgerichtet ist. Es handelt sich dabei um eine Beratungsstelle, die der Vorschule und den Freizeitaktivitäten dienen soll.

Im Jahr 2009 wurden 17 Kinder und Heranwachsende im Alter zwischen 4 und 16 Jahren psychologisch untersucht und beraten. Die kostenlose und individuelle psychologische Begleitung erfolgt wöchentlich und in ständiger Abstimmung mit den Erziehern und ihren Gehilfen, in erster Linie jedoch mit der Familie der Betroffenen.

Darüber hinaus hat der psychologische Dienst Veranstaltungen im Bereich der Sexualerziehung und Familienplanung mit jeweils 6 Stunden durchgeführt, an denen 33 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 17 Jahren teilgenommen haben. Die Teilnehmer wurden in drei ihrer Altersstufe entsprechenden Gruppen aufgeteilt. Ziel dieser ausbilderischen Veranstaltungen war es, die Jugendlichen für die wichtigsten Aspekte der Sexualerziehung zu sensibilisieren und ihnen die wesentlichen, ihrer Altersstufe entsprechenden Informationen zur Verfügung zu stellen.

Abschließend wurde den Eltern der Kinder der Freizeitaktivitäten eine kurze Ausbildungsveranstaltung mit der Bezeichnung “Beziehungen versus Reibungen” – Konflikte zwischen Eltern und heranwachsenden Kindern – angeboten.

Psychologische Betreuung

Wir dürfen auch in diesem Jahr auf ein positives Geschäftsjahr im Gästebereich zurückblicken. In den ersten vier Monaten belegte das deutsche Altenheim von Estoril alle unsere Zimmer. Diese außergewöhnlich gute Belegung in der Nebensaison trug dazu bei, dass wir auch in diesem Jahr die 100.000€ Einnahmegrenze überschreiten konnten. In den verbleibenden sieben Monaten (Mai ausgeschlossen) hatten wir ein durchschnittliches monatliches Einkommen in Höhe von 7.860€.

Im Mai war unser Gästhaus wegen Bauarbeiten geschlossen. Alle Zimmer wurden neu gestrichen und mit Klimaanlagen und einer neuen Beleuchtung ausgestattet. In den Fluren wurden alle Wände gestrichen, die Decken niedriger gemacht und eine neue Beleuchtung installiert. Der neue Anstrich und die hellere Beleuchtung verleihen dem Gästhaus einen neuen Glanz.

Wenngleich wir von der Anzahl fast 300 Gäste weniger hatten als im vergangenen Jahr, so hatten wir dennoch eine ausgwogene Zimmerbelegung, besonders in der Hausptsaison. Die Tatsache, dass in den ersten vier Monaten das Haus von nur 16 konstanten Gästen belegt wurde und im

Mai der Gästebereich geschlossen war, trägt zu dieser geringeren Gästezahl bei. Weiterhin ist festzustellen, dass unsere Räumlichkeiten vermehrt von Konferenzteilnehmern genutzt werden, die Einzelzimmer bevorzugen. Besonders hervorheben möchte ich hierbei eine neue Klientin, die als deutsche Dipl. Kunstpädagogin und Dipl. Kunsttherapeutin sogenannte Malferien in unserem Haus veranstaltet. Die Meeresnähe, unsere große Terrasse und der Garten bieten sich für diesen Unterricht hervorragend an. Ein portugiesischer Unternehmensberater fand die Idee, eine soziale Arbeit durch einen Aufenthalt zu unterstützen sehr attraktiv und ist einer unserer treuesten Kunden geworden, der sehr erfolgreich andere Klienten für unser Gästhaus begeistern kann.

Das Gästehaus hat sich als Brücke erwiesen zwischen unseren Gästen und dem von uns geleisteten sozialen Dienst. Viele Kunden, die sich der sozialen Tätigkeit unserer Organisation nicht bewusst waren, zeigten sich interessiert und gaben den Mitarbeitern die Möglichkeit, ausführlich über unsere Hilfeleistung zu sprechen.

Gästehaus

17

Während des Jahres 2009 war Guinea Bissau, eines der ärmsten Länder des Planeten, das für unsere Hilfe ausgewählte Land.Die Unterstützung der Grund und Oberschulen und der soziale Dienst der Nichtregierungsorganisation (NRO) Central Social waren die tragenden Säulen unserer Arbeit.In diesem Sinne wurden im Laufe des ganzen Jahres 13 Schulen auf dem Festland und den Inseln, für welche die Central Social in Verbindung mit der Evangelischen Kirche in Bissau verantwortlich ist, mit 2.563 Schülern unterstützt.Wir haben Beiträge zur Bezahlung der Lehrer, zum Kauf eines neuen Kanus, zu den Kosten für die Anreise der Lehrer und Ausbildungsverantwortlichen zu den Inseln sowie zum Bau einer zweiten Schule in Amitite auf der Hühnerinsel (Ilha das Galinhas) geleistet.In Partnerschaft mit der deutschen NRO ORA International war es möglich, im Jahr 2009 alle Kinder der betreuten Schulen mit Milch und 2.567 Familien mit Seife zu versorgen.Neben dieser Arbeit hat ABLA weiterhin

das portugiesische Missionarsehepaar Orei e Isabel finanziell unterstützt. Unsere ehemaligen Kollegen leben seit April 2007 in Bissau, ihre Integration in die Gesellschaft von Guinea hat allmählich Fortschritte gemacht. 2009 haben sie ein Sozialprojekt in dem 80 km von Bissau entfernten Dorf Biambe in Angriff genommen. Auf einem ihnen überlassenen Grundstück haben sie mit dem Bau der Grundmauern für 4 Schulräume einer Grundschule begonnen, die allen Kindern des Dorfes und der benachbarten Siedlungen dienen soll.Das tägliche Leben in Guinea Bissau ist ein ständiger Kampf um das Überleben. Die Mängel im Erziehungswesen, im staatlichen Gesundheitsdienst und in der Infrastruktur lassen die Entwicklung des Landes in eine ungewisse Ferne rücken.Es gibt viel zu tun; ABLA hat sich dafür entschieden, der Schulausbildung den Vorrang zu geben, weil wir davon überzeugt sind, dass es die Kinder und Jugendlichen in Guinea mit Zugang zur Schulausbildung sein werden, die ihr eigenes Land entwickeln.

Humanitäre Hilfe

behandelten Lehrstoff so stark geweckt worden, dass sie um eine Fortsetzung und Vertiefung der Ausbildung gebeten haben. Aus diesem Grund haben wir zum Beispiel die Kurse Internet II neu in unser Angebot aufgenommen.Derzeit enthält unsere Datenbank die Namen von 663 Schülern, die Meisten mit Hauptschulabschluss (9. Schuljahr); das Durchschnittsalter beträgt 47 Jahre. Wahrscheinlich als Folge der Finanzkrise war 2009 die Nachfrage nach unseren Kursen zurückgegangen; dennoch hat eine Reihe von Arbeitslosen die Zeit zur Verbesserung der Kenntnisse in den Bereichen Englisch oder Informatik genutzt. Im Übrigen gibt es viele Schüler, die zunächst mit einem Kurs anfangen und danach von unserem gesamten Angebot Gebrauch machen.Eine unserer Lehrerinnen verfügt zusätzlich über die Zulassung der ALFALIT für die Durchführung von Lese und Schreibkursen (Alphabetisierung) für Erwachsene; daher haben wir im 2. Halbjahr mit Unterstützung der Kreisverwaltung von Cascais mit der Durchführung von 2 Lese und Schreibkursen im Ortsteil Brejos der Gemeinde S. Domingos de Rana begonnen. Die ca. 24 Kursteilnehmer stammen zumeist aus Afrika; die Teilname ist kostenlos.Mit den Alphabetisierungskursen kann einem Teil der benachteiligten Bevölkerung ohne Schulausbildung in kurzer Zeit ein Kenntnisstand vermittelt werden, der es den Menschen wenn gewünscht ermöglicht, das Studium unter Anderem im Rahmen des Programms RCCV (Anerkennung, Bewertung und Bestätigung von Fähigkeiten) der portugiesischen Arbeits und Berufsausbildungsbehörde IEFP fortzusetzen.Noch im Jahr 2009 haben 3 weitere Angehörige von ABLA an der Ausbildung für Ausbilder bei ALFALIT teilgenommen; sie sind damit befähigt, Kurse für Alphabetisierung, Vermittlung von Grundkenntnissen der Informatik, in Englisch oder für Hauswirtschaft durchzuführen.

Im Jahr 2009 konnten wir unter anderem in den Bereichen Informatik und Englisch ein sehr vielfältiges Ausbildungsprogramm anbieten. Im ersten Halbjahr standen dafür 3 Lehrkräfte (2 Informatiklehrer und eine Englischlehrerin) zur Verfügung; im zweiten Halbjahr musste einer der Informatiklehrer seine Lehrtätigkeit vorübergehend unterbrechen, weil er die eigenen Kenntnisse auffrischen und verbessern wollte. Somit konnten wir im Laufe des Jahres folgende Kurse anbieten: 3 Kurse Englisch für Anfänger, 3 Kurse Englisch Stufe I und II, 2 Kurse Windows Vista, 4 Kurse Internet I, 1 Kurs Internet II, 1 Kurs Digitalfotografie, 2 Kurse Powerpoint, 6 Kurse Word, 4 Kurse Excel und 9 Kurse Grundkenntnisse der Informationstechnologie.Die Dauer der einzelnen Kurse schwankt zwischen einem und drei Monaten; die Ausbildungszeit umfasst normalerweise 2 Stunden pro Woche von Montag bis Samstag vormittags oder nach dem Ende der Arbeitszeit. Im Sommer wurden einige Intensivkurse im Bereich der Informatik durchgeführt, um den Teilnehmern eine Vertiefung ihres Wissens während der Ferien zu ermöglichen. Im Allgemeinen beträgt die Klassenstärke 6 bis 12 Teilnehmer. Einige Schüler haben unsere Lehrkräfte um zusätzliche Privatstunden gebeten, um ihre Kenntnisse in einer persönlicheren Form noch weiter verbessern zu können.Bei einigen Ausbildungsklassen war das Interesse der Teilnehmer durch den

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