Abschlussbericht „denkmal aktiv“-Projekt der Realschule ... · Die Schüler unseres Verbundes...
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Abschlussbericht
„denkmal aktiv“-Projekt der Realschule Lemgo im Schuljahr 2017/18 (VII.1)
Mittelalterliche Struktur und Nutzung der Lemgoer Innenstadt
Ziele unserer Arbeit im Verbund: Die Schüler unseres Verbundes (Realschule Lemgo, Heinrich-Drake-Schule Lemgo und Gesamtschule Porta
Westfalica) sollen lernen, dass eine alte, „schöne“ Stadt nicht selbstverständlich ist und immer schon da war. Sie ist
stattdessen ein wandelbares Gebilde, das intensiven, immer fortlaufenden Planungen und daraus folgenden
Entscheidungen unterworfen ist. Dieses Gebilde kennen und Wert schätzen zu lernen, ist grundsätzlich oberstes
Ziel.
Didaktisches Ziel ist, dass die Schüler bei ihrer eigenen Arbeit in den Kleingruppen sowie im Austausch mit den
anderen Schülern unseres Verbundes zwei wesentliche Aspekte dieser Planungen kennen lernen:
1. Sie lernen, dass für den Erhalt eines jeden historischen Details gekämpft werden muss. Immer wieder
stellen sich die Alternativen: Erhalten und renovieren oder abreißen und neu bauen?
2. Sie lernen darüber hinaus: „Schöne“ alte Häuser sind noch nicht genug, um eine Stadt lebenswert zu
machen. Es muss auch ihre Umgebung gut geplant werden: Organisation des Verkehrs und der
öffentlichen Räume, angemessene Nutzung der Gebäude.
Organisatorisches Ziel unseres Projektes ist die Einrichtung und Eröffnung einer Ausstellung zum Thema des
Verbundes „Historische Stadtkerne als Neue Mitte“ im Rathaus der alten Hansestadt Lemgo im Sommer 2018.
Das Projekt der Realschule Lemgo:
Das Unterthema der Realschule Lemgo lautet „Mittelalterliche Struktur und Nutzung der Lemgoer Innenstadt“.
Als Vorübung spielen wir mit Legosteinen: An der Wegkreuzung am Flussübergang hat der Landesherr erlaubt, dass sich verschiedene Handwerkergruppen ansiedeln dürfen, um zu verkaufen (verschiedene Farben). Wo ist die beste Lage? Was, wenn die Kreuzung voll ist? Aus Verkaufsbuden werden mehrgeschossige schmale Gebäude, später entstehen parallel verlaufende Nebenstraßen. Alle zusammen finanzieren eine Kirche, ein Rathaus mit Ratskeller sowie eine Stadtmauer.
Zunächst müssen wir uns einarbeiten und sensibilisieren. Daher sind zwei Exkursionen geplant:
Die Schülergruppe der Realschule Lemgo wird gleich nach den Sommerferien 2017 einen unserer fachlichen
Partner aufsuchen, das Stadtarchiv Lemgo, um sich unter fachkundiger Anleitung dieses Partners Quellenmaterial
zu beschaffen und einige Fragen zu erörtern:
- Was ist eigentlich ein Stadtarchiv? Welchen Nutzen hat es?
- Welche alten Unterlagen können wir verwenden? (Zeitungsausschnitte, Bauakten, Fotos, Stadtpläne und
andere mehr)
- Wie findet der Archivar die passenden Dokumente?
- Warum können wir uns die Dokumente nicht ausleihen, sondern nur im Archiv ansehen und bei Bedarf evtl.
kopieren oder fotografieren?
Zu unserem Thema hat das Stadtarchiv sehr viel Material zu bieten, wir bekommen u. a. zu sehen:
- Eine Vielzahl an historischen Fotos von noch heute existierenden Straßen, Gebäuden und Plätzen: Wir
sehen Umbauarbeiten, Abrisse, aber auch frühere Verkehrsführung, alte Nutzungen u. a. - Den sogenannten „Deilmann-Plan“ zur Sanierung der Lemgoer Innenstadt aus den 60er Jahren, der die
denkmal- und ensemblegerechte Sanierung großer Innenstadtbereiche vorsah, moderne Nutzungen
zentraler historischer Gebäude vorschlug, aber auch flächendeckende Abrisse kleinstädtischer
Innenstadtquartiere, zu dem es nicht kam
- Einige Fachbücher zur Lemgoer Stadtgeschichte: Wir staunen darüber, dass es Literatur gibt, in der jedes
historisch bedeutende Lemgoer Gebäude z. T. auf vielen Seiten beschrieben wird.
Die Mitarbeiter des Stadtarchivs erläutern ihre Arbeit und erlauben uns, Fotos und Kopien der Dokumente
anzufertigen. Die Originale verbleiben im Archiv, damit sie weiteren Forschungen zugänglich sind. Einige Bücher
dürfen wir über einen längeren Zeitraum ausleihen.
Wir werden weiterhin im Herbst 2017 das Lemgoer Museum Hexenbürgermeisterhaus besuchen. An diesem
besonderen Gebäude kann man die Schüler zu Beginn unserer Arbeitsphase für Fragen des Denkmalschutzes
sensibilisieren. Hierzu wird es zusätzlich einen Gesprächstermin mit einem weiteren fachlichen Partner geben, dem
Beauftragten für Denkmalschutz im Bauamt der Stadt Lemgo:
- Was ist ein „Denkmal“, was ist erhaltenswert und warum? Wer trifft die Entscheidungen?
- Warum muss ein Denkmal „geschützt“ werden? (Um 1911 sollte die Renaissancefassade des Lemgoer
Hexenbürgermeisterhauses abgebrochen und durch eine moderne Fassade ersetzt werden; stattdessen
jedoch wurde sie renoviert.)
- Wie erhält man ein Denkmal, und nach welchen Leitbildern geschieht es? (Weil sich ein Leitbild der
Denkmalpflege geändert hat, wurde die Farbgebung der Renaissancefassade dieses Gebäudes vor
wenigen Jahren stark verändert.)
- Nach welchen Kriterien plant man eine harmonische, „schöne“ Nachbarschaft von Gebäuden? (Wie sind
die z. T. modernen Nachbargebäude des „Hexenbürgermeisterhauses“ gestaltet?)
Wir machen einen Stadtrundgang, um die uns vertraute Innenstadt neu sehen zu lernen:
- Einige Häuser sehen aus wie neu, obwohl sie Jahrhunderte alt sind – andere haben Bauschäden oder
verfallen. Wir stellen fest, dass regelmäßig saniert und erneuert werden muss und dass es normal ist, dass
alte Teile ausgetauscht werden. Was alt aussieht, ist oft neu, aber in alter Technik eingebaut worden.
- Besonders die Gebäude um den Marktplatz sind nach aufwändigen Renovierungen seit ca. 1960 ähnlich
genutzt wie schon im Mittelalter. Dies ist eine Besonderheit Lemgos, der sogenannte „Deilmann-Plan“
wurde hier umgesetzt: Stadtverwaltung und -regierung, Einkaufsläden, Apotheke, Gastronomie
funktionieren seit 800 Jahren.
- Das Museum „Hexenbürgermeisterhaus“ zeigt Hausforschung auf vorbildliche Weise: Wir sehen Reste von
Putzen, Malereien, Tapeten, Fußböden etc. aus verschiedenen Jahrhunderten dokumentiert. Die
Gebäudestruktur wurde oft verändert, dies kann man anhand von Rekonstruktionszeichnungen anschaulich
sehen. Wir lernen, dass Fachwerk nicht schwarz-weiß sein muss, sondern z. B. in der Renaissance hell
und bunt gestrichen war – wie es seit einigen Jahren auch in diesem Gebäude rekonstruiert ist. Also – auch
die Denkmalpflege ist ein Abbild des aktuellen Zeitgeistes.
Nachdem wir uns umfassend informiert und mit Quellenmaterial versorgt haben, sind wir in der Lage, mit unserer
Arbeit zu beginnen, nämlich der Analyse der „Mittelalterlichen Struktur und Nutzung der Lemgoer Innenstadt“:
Wir erforschen, dass die regelmäßige Struktur unserer Innenstadt nicht durch Zufall entstand, sondern nach den
Kriterien des mittelalterlichen Bauens geplant wurde. Einzelne Gruppen bearbeiten folgende Themen:
- Die mittelalterlichen Hauptstraßen liegen in Lemgo etwa parallel, quer dazu verlaufen schmale Gänge: wie
breit sind die Straßentypen, für welche Nutzer wurden sie gebaut? Wir analysieren Unterlagen, z. B.
Lagepläne und Fotos, die wir im Stadtarchiv gefunden haben.
- Erst wird in der Innenstadt entlang der Mittelstraße fotografiert und vermessen, dann entsteht ein Plakat,
das im Stadtplan die typischen Gänge (in rot) markiert zeigt.
- Die Gebäude- und Grundstückgrundrisse sind häufig trapezförmig ohne rechte Winkel angelegt: warum war
der exakte rechte Winkel im mittelalterlichen Bauen so unbedeutend – im Gegensatz zu heute?
Wozu rechtwinklig bauen, wenn doch jedes Bauteil mühsam von Hand zurechtgeschnitten oder behauen werden muss? Es bedeutet beim handwerklichen Arbeiten keine Mehrarbeit, wenn z. B. eine Schnittlinie leicht schräg statt rechtwinklig angezeichnet ist. Der rechte Winkel wurde erst im industriellen Bauen mit maschinell vorgefertigten Bauteilen wichtig. Mittelalter bedeutet: die Straßen verlaufen gebogen, die Grundstücke sind beliebig schief – siehe das Plakat links. Ganz sicher lag dieser Umstand nicht daran, dass die Bauleute nicht richtig messen konnten. Es galten lediglich andere ästhetische Maßstäbe als in anderen Epochen.
- Die unregelmäßigen Grundstücke ermöglichen leicht gebogene Straßenführungen: So können wichtige
Gebäude betont und Blickbezüge z. B. zu Kirchtürmen hergestellt werden. Wo finden sich solche
Situationen in der Lemgoer Innenstadt?
- Eine Schülergruppe sucht nach Stellen in der Stadt, von denen aus man die Türme der beiden großen
Lemgoer Kirchen sehen kann. Daraus entsteht ein Plakat mit einem Stadtplan, in dem die Sichtachsen (in
zwei Farben, die Kreise bezeichnen die Kirchtürme)) eingetragen werden. Es zeigt sich, dass die Lemgoer
Neustadt so geplant wurde, dass man sich gut an den Kirchtürmen orientieren konnte. Die
Straßenkrümmungen waren bewusst angelegt, und so ergaben sich typisch mittelalterliche Straßenbilder:
Kirchtürme hinter einer Straßenbiegung.
- Wie ist der Marktplatz organisiert mit Marktständen und Krämerbuden, aus denen Häuserzeilen wurden?
Wie wurde der Durchgangsverkehr geführt? Wie stehen Rathaus, Markt und zurückgesetzte Stadtkirche mit
eigenem Kirchhof zueinander?
- Eine Schülergruppe färbt eine Karte des Marktplatzes so ein, das die Erdgeschoss-Nutzungen der
Gebäude deutlich werden: Die besten Lagen rund um den Markt sind Verkaufs- und Gastronomieflächen
(rot), die Stadtverwaltung hat sich jedoch auch einen Teil gesichert (blau).
- Die Kirche liegt hinter dem Rathaus, von einem ruhigen Kirchhof umgeben. Vom Markt aus schaut man
über das Rathaus zu den Kirchtürmen – so ist jedem die Verbundenheit von Stadtrat und Kirche deutlich
sichtbar.
- Das Lemgoer Rathaus hat seit dem Mittelalter eine dicke Mauer im Keller- und Erdgeschoss zwischen
ehemaligen Marktbuden und Ratssälen (im Erdgeschoss). Im Keller zeigen sich noch deutlich der
Ratskeller (blau) und die kleinen Kellerräume der ehemaligen Marktbuden (rot), die später mit einer
gemeinsamen Fassade zum Marktplatz zusammengefasst wurden.
- Wie wurde Lemgo im Mittelalter befestigt und verteidigt? Welche Konsequenzen hatte das für
Straßenführung und Stadtplanung, insbesondere: Wie wurde die Stadt (zum Fluss hin) erweitert? Auch
hierzu dürften Unterlagen aus dem Stadtarchiv zu finden sein. Auch hierzu stellte eine Arbeitsgruppe
Material zusammen. Erstaunlich, wo überall Tore und Türme standen, und wie streng der Zugang zur Stadt
kontrolliert wurde.
- Wir suchen uns einige Hausgruppen in der Innenstadt aus und untersuchen sie nach den gelernten
Kriterien des Denkmalschutzes (z. B. die Umgebung des „Hexenbürgermeisterhauses“ und die Umgebung
des Stadtarchivs): Wie alt sind die einzelnen Gebäude? Standen auf den Grundstücken schon
Vorgängerbauten? Wie hat man neue Häuser zwischen die bestehenden gebaut, so dass die Gebäude
miteinander harmonieren?
Uns hat im Laufe unserer Nachforschungen und Arbeiten besonders fasziniert, dass unsere Stadt ein
historisches Bild abgibt, aber in großen Teilen gar nicht wirklich alt ist. Häuser, Straßenbeläge, Höfe u. a. sind
einfach weitergebaut worden – in Lemgo hat man sich beim Bauen seit über 500 Jahren an viele städtebauliche
Regeln gehalten, die nicht verändert wurden.
Wir haben schließlich ein Modell des Marktplatzes gebaut: Dargestellt sind (bei den prominenten Gebäuden) nur die Bauteile, die älter als 100 Jahre sind. Man sieht: Alle Gebäude wurden innen komplett erneuert, nur die Fassaden sind historisch. Marktplatzsüdseite (vorne) und –westseite (links) sind in großen Teilen seit ca. 1970 neu errichtet worden. Die neuen Gebäude sind so gebaut worden, dass sie sich in Maßstab und Form in das historische Bild einfügen.
- Wie ist die Struktur einiger ausgewählter vergleichbarer mittelalterlicher Städte in unserer Umgebung? Wir
vergleichen Lagepläne: Hauptverkehrswege – Platzmarkt/ Straßenmarkt – Lage des Rathauses – Lage der
Kirchen in der Stadt – Verteidigungsanlagen/ Burgen in der Stadt.
- Kurz sprechen wir über die Struktur unserer Innenstadt: Im Vergleich zu den Nachbarstädten, die unsere
Schüler kennen (z. B. Herford, Bielefeld, Detmold, Bad Salzuflen, Hameln), ist Lemgo ziemlich rechtwinklig
und planmäßig angelegt. Die Kirche hinter oder neben dem Rathaus ist typisch und findet sich in allen
Städten der Umgebung wieder.
Zusammenarbeit im Verbund und zeitliche Planung:
Regelmäßig sollen die betreuenden Fachlehrer ihr Fachwissen austauschen und sich auf den aktuellen Stand ihrer
Arbeit mit den Schülergruppen bringen. Hier sieht sich der Leiter des Schulverbundes in der Pflicht, den neu
eingestiegenen Kollegen der Heinrich-Drake-Schule an die Arbeitsweise von „denkmal aktiv“ heran zu führen. Er
wird weiterhin einerseits sein Fachwissen an die beteiligten Kollegen weiter geben, andererseits alle beteiligten
Kollegen zum regelmäßigen Dialog und zur Weitergabe ihrer ganz verschiedenen, vielfältigen Erfahrungen
auffordern (siehe: Vorerfahrungen der Kollegen – in den jeweiligen Bewerbungen der Partnerschulen).
Tür an Tür zu arbeiten (im Fall der beiden Lemgoer Verbundpartner), ermöglicht den allwöchentlichen Austausch
der Fachkollegen: Welche Erfahrungen und Motivationen bringen die Schüler mit, welche Fragestellungen können
gut bearbeitet werden, wie lange dauern die Arbeitsprozesse, was können die Schüler allein/ im Team/ nur mit
Unterstützung des Lehrers bearbeiten?
Der Kollege aus Porta Westfalica-Hausberge berichtet von ganz aktuellen Planungs- und Baufortschritten im
Zentrum von Hausberge und steht im unmittelbaren Dialog mit beteiligten Entscheidern. Davon profitieren ganz
sicher auch die Schüler seiner Arbeitsgemeinschaft. In Lemgo hingegen hat die Reaktivierung und Sanierung der
Innenstadt bereits vor mehreren Jahrzehnten stattgefunden – und steht in ihren Ergebnissen nicht zur Diskussion.
Darüber hinaus wird es für die Schüler anregend sein zu erfahren, an welchen Themen und Fragestellungen die
Gruppen der jeweils anderen Schulen arbeiten.
Entsprechend sind regelmäßige Austauschtreffen geplant: Ca. fünf Wochen nach den Sommerferien dürften sich
alle Gruppen gebildet, ihre Aufgaben erhalten und sich in kleinen Teams organisiert haben. Dann, noch vor den
Herbstferien, wird die Gruppe aus Hausberge nach Lemgo fahren und sich von den Lemgoer Schülern durch die
Innenstadt führen lassen. Alle Schüler stellen im Plenum die jeweiligen Themen ihrer Kleingruppen und die
geplante Arbeitsweise vor.
Ein weiteres Treffen dürfte kurz nach den Weihnachtsferien terminiert werden, wenn in den Arbeitsgruppen erste
präsentable Ergebnisse vorliegen. Dieses Treffen soll dann in Porta Westfalica-Hausberge stattfinden und durch
einen Rundgang durch das Ortszentrum sowie auf den nahe gelegenen Kamm des Wesergebirges ergänzt werden.
Ein Gruppentreffen fand erst im Februar 2018 in Porta Westfalica-Hausberge statt, als jede Schule präsentable
Arbeitsergebnisse vorzeigen konnte: Es gab Grußworte des Schulleiters der Gesamtschule Porta Westfalica, einen
Vortrag eines Stadtplaners zu aktuellen Bau- und Sanierungsprojekten und Kurzvorträge einiger Lemgoer
Schülergruppen. Dann brach man in den historischen Ortskern auf: Hier erläuterten die Schüler aus Porta
Westfalica historische Zusammenhänge und aktuelle Baustellen. Es folgte eine Stadtrallye, bei der unsere Lemgoer
Schüler spannende Fragen ihrer ortsansässigen Mitschüler bearbeiten mussten.
Die Schüler stellten fest: Jede Generation entwickelt ihre Stadt weiter, die Fragen und Probleme sind dabei ganz
unterschiedlich: Größe des Ortes, Verkehrsaufkommen und Anbindung, Einkaufsverhalten der Bevölkerung u. a.
Trotz (oder wegen) des Altersunterschiedes der Schülergruppen (die Lemgoer Schüler sind einige Jahre jünger)
ergaben sich interessante Kontakte an diesem anregenden, abwechslungsreichen Tag.
Kurzvorträge von Schülern der Realschule Lemgo im Bürgerhaus in Porta Westfalica-Hausberge…
… und Gruppenfoto mit Alt und Jung, einigen ersten Plakaten und Bus im Hintergrund.
Das Frühjahr 2018 steht dann im Zeichen der Vorbereitungen der gemeinsamen Ausstellung: Schon für das
Austauschtreffen sind Zwischenergebnisse zu präsentieren, und danach muss jede Gruppe ihre Arbeitsergebnisse
vorzeigbar zusammenfügen: Vor den Osterferien wird festgelegt, wie die gemeinsame Ausstellung organisiert wird
und wie groß die Fläche für jede einzelne Gruppen sein soll: Bereiche für Modelle, Präsentationswände,
Fotorahmen etc. werden eingeteilt, und jede Gruppe ist nun aufgefordert, ihren Teil der Ausstellung mit
anregendem und fachlich korrektem Material zu füllen.
Schließlich wird es im Mai 2018 zur Vorbereitung der Ausstellung, zum Aufbau und zur Eröffnung im Juni 2018
wieder gemeinsame Treffen geben. Alle Schüler werden beteiligt, nur beim Aufbau der Ausstellung reichen aus der
Erfahrung des Projektleiters kleinere Gruppen aus.
Die Ausstellungseröffnung mit lokaler Prominenz wird mit kurzen Beiträgen einiger Schüler aus allen Schulen
bereichert.
Diesmal ist die Ausstellung im Lemgoer Rathausfoyer platziert, und wie schon in den Vorjahren (im
Hexenbürgermeisterhaus Lemgo) werden wir von Seiten des Hausherrn in den praktischen und organisatorischen
Details optimal unterstützt.
Bei der Ausstellungseröffnung am 13.06.2018 sind u. a. Teile der Verwaltung und des Rates der Stadt Lemgo
anwesend. In kurzen Redebeiträgen des Bürgermeisters, der drei beteiligten Kollegen und einiger Schüler wird das
Publikum ins Thema unseres Verbundes und in die Idee von „denkmal aktiv“ eingeführt. Die Schülerband der
Realschule Lemgo spielt, es gibt kleine Snacks – und im Anschluss noch lebendigen Austausch an den
Stellwänden.
Das Lemgoer Rathausfoyer bietet einen angemessenen Rahmen für unsere kleine Ausstellung, Stellwände und Platz sind genug vorhanden, die Schüler stolz auf ihre Arbeit….
… die kommunale Presse berichtet (Lippische Landeszeitung vom 15.06.2018)
Die Schülerband der Realschule Lemgo ist eine perfekte Begleitung unserer AG bei der Ausstellungseröffnung.
Teil eines der Ausstellungsplakate.
Unsere Ausstellung war mehrere Wochen lang im Lemgoer Rathaus zu sehen. Nach den Sommerferien wanderte
sie nach Porta Westfalica-Hausberge, wo sie am 12.07.2018 in der Schalterhalle der Sparkasse eröffnet wurde.
Zwischen allen Treffen tauschen sich die Kollegen während des gesamten Schuljahres in regelmäßigen Abstanden,
in der Schulzeit mindestens alle drei Wochen, miteinander aus. Wir werden uns zum Fortgang unserer Arbeiten
informieren und konkrete didaktische Fragen zur Umsetzung der Arbeitsaufträge intensiv austauschen. Weiterhin
werden wir unser jeweiliges Fachwissen, das wir Kollegen in ganz unterschiedlichen Bereichen haben,
untereinander weiter geben und können so unsere verschiedenen Arbeitsaufträge professionalisieren.
Mit dieser Art der regelmäßigen, intensiven Zusammenarbeit hat der Projektleiter in den letzten beiden Verbünden
sehr gute Erfahrungen gesammelt und wird sich dafür einsetzen, dass die Kommunikation tatsächlich regelmäßig
stattfindet.
Ziel des Austausches der Kollegen ist, mit den gemeinsamen Erfahrungen aus der Arbeit mit den Schülergruppen
am Ende unserer Arbeitsphase im Sommer 2018 einen hohen Lernzuwachs bei den Schülern zu erreichen und
fachlich wertvolle Ergebnisse präsentieren zu können.
Fazit, Besonderheiten dieses Verbundes: Eine Ausstellung zur Struktur der Heimatstadt ist nach unserer Überzeugung besonders gut geeignet, Schülern (und Ausstellungsbesuchern) ihre vertraute Umgebung bewusst zu machen und ihren besonderen Wert zu vermitteln. In beiden Städten, Lemgo und Porta Westfalica-Hausberge, fühlen sich die betreuenden Kollegen in besonderer Weise mit ihrer Stadt verbunden: Der Kollege aus Porta Westfalica-Hausberge ist seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik aktiv und hat mit Schülergruppen zur Stadt- und Regionalgeschichte geforscht. Er ist dadurch in besonderer Weise in der Lage, aktuelle Entwicklungen und politische Rahmenbedingungen in der Stadtentwicklung zu vermitteln. Der federführende Kollege aus Lemgo würde im Rahmen dieses Verbundes die mittlerweile dritte Ausstellung mit Schülern in Lemgo ausrichten, die von Teilen des Lemgoer Rates und der Verwaltung verfolgt wird. So ergibt sich eine gewisse Kontinuität, die durch das Hinzukommen der Heinrich-Drake-Schule Lemgo bereichert wird. Auf Grund unserer verschiedenen Vorerfahrungen in den Bereichen Architektur, Städtebau und Denkmalpflege sehen wir uns als Kollegenteam in diesem Verbund in der Lage, Arbeitsergebnisse zu liefern, die fachlich belastbar sind und in unseren jeweiligen Heimatstädten eine gewisse öffentliche Beachtung finden könnten.
…noch auf einen Kaffee zum frisch sanierten Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica. Zu besprechen gab es immer reichlich.
Das Thema dieses Verbundes und der vorgesehenen Ausstellung dürfte insbesondere von Seiten der Verwaltung
der Alten Hansestadt Lemgo auf besonderes Interesse stoßen, denn sie ist in der „Arbeitsgemeinschaft historische
Stadt- und Ortskerne in NRW“ seit Jahren aktiv. Unsere beiden Lemgoer Schulen sind nach unserem
Kenntnisstand die einzigen, die dem Aufruf der Verwaltung in Lemgo gefolgt sind, sich an „denkmal aktiv“ unter
diesem Themenfeld zu beteiligen.
Wir gehen davon aus, dass die Verwaltung der Alten Hansestadt Lemgo unsere Bewerbung mit besonderem
Interesse verfolgt.
Verwendung der Fördermittel Die Fördersumme von 1.200 € („denkmal aktiv“) wurde in diesem Jahr nicht ganz ausgeschöpft, insbesondere, da die Fahrtkosten wegen der räumlichen Nähe der Verbundschulen gering waren.