Abschlussbericht für das Pilotprojekt 2004-2006 · Matthias Kraus: Abschlussbericht der...

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Innovation edunite Ein Projekt der ascaion AG Zürich in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium ………………………………………………………………………….. Abschlussbericht für das Pilotprojekt 2004-2006 und Zielvereinbarung Schulverbund 2006-08 Wiesbaden, im März 2006 vorgelegt von Christof Gans Projektleiter Pädagogische Verwaltungssoftware für das Hessische Kultusministerium erkennen planen handeln Teamwork Struktur Qualität

Transcript of Abschlussbericht für das Pilotprojekt 2004-2006 · Matthias Kraus: Abschlussbericht der...

Innovation edunite

Ein Projekt der ascaion AG Zürich

in Kooperation mit dem

Hessischen Kultusministerium

…………………………………………………………………………..

Abschlussbericht für das Pilotprojekt 2004-2006

und

Zielvereinbarung

Schulverbund 2006-08

Wiesbaden, im März 2006

vorgelegt von Christof Gans

Projektleiter Pädagogische Verwaltungssoftware für das Hessische Kultusministerium

erkennen planen handeln

Teamwork

Struktur

Qualität

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Inhaltsverzeichnis 1. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2004 - 2006 1

1.1. Überblick 1

1.2. Ergebnisse an den Schulen 2

1.3. Teilnehmerzahl (Kolleg/innen) an den Schulen 3

1.4. Vorrangig genutzte Funktionsbereiche 3

1.5. Feedback der Schulen für das Change Management der Software 3

1.6. Marktsituation Pädagogische Verwaltung 4

2. ZIELVEREINBARUNG 2006-2008 „SCHULVERBUND EDUNITE“ 5

2.1. Gründungsbeschluss „Schulverbund edunite Pädagogische Schulverwaltung“ 5

2.2. Satzung 6 2.2.1. Zweck 6 2.2.2. Relevanz für den Schulalltag 6 2.2.3. Engagement der Kollegien und Gesamtnutzen 6 2.2.4. Arbeitsfelder und Evaluation 6 2.2.5. Beantragung von Fördermitteln 7 2.2.6. Organisation des Schulverbunds 7

3. PROJEKTÜBERSICHT 8

3.1. Schulverbund edunite 8

3.2. Nutzen 8

3.3. Fortbildungsmaßnahmen und Netzwerk 8

3.4. Fördermaßnahmen 8

3.5. Ausstiegsmöglichkeit aus dem Projekt 9

3.6. Beirat 9

3.7. Projektdauer 9

3.8. Schulformen 9

4. ZIELE DES GESAMTPROJEKTS (BIS JULI 2008) 9

5. ZEITPLAN GESAMTPROJEKT (BIS JULI 2008): 10

6. ARBEITSBEREICHE UND ZIELSETZUNGEN DER SCHULEN 10

6.1. Empfohlene Kernbereiche 10

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iii

6.2. AB Zeugnisse 11

6.3. AB Klassen und Kurse 11

6.4. AB Umfragen 11

6.5. AB Fortbildung 11

6.6. AB Kommunikation 12

6.7. AB Lernziele / Curricula 12

6.8. AB Schüler- und Elternportal 12

6.9. AB Vergleichsarbeiten 12

6.10. AB Feedback – Change Management 13

7. AUSWERTUNG DER ERGEBNISSE 13

7.1. Auswertung der schulischen Arbeit 13

8. ANMERKUNGEN ZUM AUFWAND (FÜR SCHULEN) 14

8.1. Herstellerkosten (reelle Kosten) 14 8.1.1. Berechnungsmodus 14 8.1.2. Qualitätshosting 14 8.1.3. Lizenz, Weiterentwicklung, Archiv 15 8.1.4. Support 15

8.2. „Nicht-monetärer“ Aufwand 16 8.2.1. Vorbemerkung zum Aufwand für Koordinator/in und Kollegium 16 8.2.2. Entlastung Pädagogische/r Koordinator/in 16 8.2.3. Entlastung Administrator/in (zumeist in einer Hand mit dem Koordinator) 16 8.2.4. Zeitaufwand für das Kollegium wg. Schulung 17 8.2.5. Zeitaufwand Schulung der Koordinator/innen 17

9. ANHANG / DOKUMENTATION 17

9.1. Ulrich Iberer; Sven Wippermann; Gerd Schweizer: Zusammenfassung von Erfahrungen der Kooperation PH Ludwigsburg (Master-Aufbaustudiengang Bildungsmanagement) und Projekt edunite im Zuge der Seminarveranstaltung „medienbasiertes Wissensmanagement“ 17

9.1.1. Software, Ergonomie 18 9.1.2. Technische Möglichkeiten, Funktionalität 18 9.1.3. Bezug zum System, Rollenverständnis 19 9.1.4. Strategien zur Hinführung 19 9.1.5. Bedeutungszusammenhänge von Software, Organisation und pädagogischer Arbeit 19 9.1.6. Medienbasiertes Wissensmanagement in Bildungseinrichtungen 20

9.2. Matthias Kraus: Abschlussbericht der Ernst-Reuter-Schule II für das Schuljahr 2004/2005 21 9.2.1. Erkenntnisse über Vorteile durch edunite 21 9.2.2. Situation beim Zeugnis vor edunite 22 9.2.3. Entscheidung, das gesamte Kollegium beim Zeugnis mit in die Pflicht zu nehmen 22 9.2.4. Intensive Weiterentwicklung von edunite / Zeugnissen wg. der Anforderungen ERS 23 9.2.5. Partnerschaften bei Fortbildung 24 9.2.6. Ergebnis Zeugnisse 24 9.2.7. Fortbildung an der Ernst - Reuter - Schule II 25 9.2.8. Gesamtkonferenzen ERS II im November 2005 und März 2006 25

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9.3. Pressemitteilung des Bayerischen Philologenverbandes vom 26.04.2005 26 9.3.1. Präsentation der hessischen Schulsoftware „edunite“ vor Vertretern des bayerischen Landtags und des Kultusministeriums im SiemensForum 26 9.3.2. Noten und Fehlzeiten für Eltern jederzeit abrufbar 27 9.3.3. Vor der Vereinfachung steht Investitionsbedarf 27 9.3.4. Schulen brauchen Verwaltungsinformatiker zur Unterstützung 28

9.4. edunite als Projekt von Hessen Media auf der CeBIT 2005: 29

9.5. Gewinner des Microsoft Förderpreises .NET Solutions Award 2004 29

9.6. Deutscher Bildungssoftwarepreis 2005 „digita“ 31 9.6.1. Würdigung der Jury 31 9.6.2. Preisverleihung mit Frau Ministerin Schavan 31

9.7. Stellungnahme des Hessischen Datenschutzbeauftragten im Datenschutzbericht 2004 32 9.7.1. Allgemeines 32 9.7.2. Rechtliche Wertung 33 9.7.3. Technische Wertung 35 9.7.4. Ausblick 35

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1

1. Zusammenfassung der Ergebnisse 2004 - 2006

1.1. Überblick Das Pilotprojekt „Innovation edunite“ kann abschließend auf einen sehr erfolgreichen

Verlauf zurückblicken.

Was im Februar 2004 als zartes „Pionierpflänzlein“ seinen Anfang nahm, hat binnen der

vergangenen zwei Jahre einen beachtlichen Aufschwung genommen und Anklang bei

Schulpraktikern sowie bei nationalen und internationalen Fachexperten gefunden.

Den Schulkoordinatorinnen und –koordinatoren gelang es, edunite bei den Kolleginnen und

Kollegen bekannt zu machen und in einzelnen Funktionsbereichen im Schulalltag zu

implementieren. Es konnten erste wertvolle Erfahrung gewonnen werden, welche Prozesse

in Kollegien dabei ablaufen, insbesondere dann, wenn das Gesamtkollegium einbezogen

wird.

Die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen empfanden es als Bestätigung ihrer Arbeit,

dass bei zwei renommierten Software-Wettbewerben, bei denen ascaion AG mit edunite

antrat, jeweils erste Plätze belegt werden konnten: der Microsoft .NET Solutions Award

2004 sowie der Deutsche Bildungssoftwarepreis „digita“ im Jahr 2005.1

Nicht weniger bedeutsam ist die bundesweit erstmalige Begutachtung einer derartigen Schul

IT Lösung / eines Schul IT Projektes durch einen Datenschutzbeauftragten. Erfreulich, dass

der Hessische Datenschutzbeauftragte in seinem Jahresbericht 2004 2 edunite sehr gut

aufgestellt sieht. Noch in der Planungsphase des Projekts (2002) gab man auf breiter Front

„personenbezogenen Daten im Datenfernnetz“ aufgrund der aktuellen Verordnungslage und

wegen datenschutzrechtlicher Bedenken wenig Chancen - eine mittlerweile überlebte

Vorstellung. Hierzu hat die konsequente Beachtung der Aspekte Datenschutz und

Datensicherheit, die ascaion AG mit Priorität auf höchstem Niveau betrieben hat und

betreibt, auch über das Projekt hinaus einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Präsentationen und hochkarätig besetzte Diskussionen unter anderem im Siemens Forum

München, am Schweizer S2 Gymnasialkongress in Zürich, bei der Bertelsmann Stiftung

Gütersloh, bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer Berlin oder auf der CeBIT

Hannover gaben den hessischen Pädagogen und der Projektleitung die Möglichkeit, die

1 Jury Würdigungen siehe 9.5. und 9.6. 2 Dokumentation siehe 9.7.

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2

innovative Bedeutung und Praxisrelevanz des Projekts auch über den hessischen Tellerrand

hinaus zu überprüfen und neue Anregungen mit aufzunehmen3.

An der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg wurde edunite im Wintersemester 2004/05

im Rahmen des Master Aufbaustudiengangs „Bildungsmanagement“ thematisiert. Die

Arbeitsgruppe um Prof. Gerd Schweizer stellte Ihren Studierenden für dieses Thema eine

ganztägige Veranstaltung zur Verfügung.4

Mit den beiden großen Lehrerverbänden GEW und Philologenverband bestand über die

gesamte Zeit hinweg auf verschiedenen Ebenen eine sehr förderliche Zusammenarbeit.

Hervorgehoben sei die Veranstaltung, die der Bayerische Philologenverband im April 2005 zu

edunite durchführte und bei der zahlreiche Interessenten aus der Landespolitik und dem

Bildungswesen sowie Vertreter der Elternschaft fruchtbar miteinander diskutierten.

1.2. Ergebnisse an den Schulen Das Projekt „Innovation edunite“ wurde an insgesamt zehn Schulen verschiedener

Schulformen (Schwerpunkt Gesamtschulen und Gymnasien) von Februar 2004 bis zum

Februar 2006 durchgeführt. Alle teilnehmenden Schulen waren über den gesamten Zeitraum

hinweg aktiv am Projekt beteiligt, es gab während der Pilotphase keine Zu- und Abgänge

von Schulen.

Die generelle Einschätzung seitens der Schulen ist zum Abschluss des Projekts überwiegend

positiv. Am Beispiel des edunite Jahresberichts der Ernst-Reuter-Schule II kann dies im

Dokumentationsanhang exemplarisch nachvollzogen werden.5

Sieben dieser zehn Schulen (Ernst-Reuter-Schule II Frankfurt, Freiherr-vom-Stein-Schule

Frankfurt, Gesamtschule Gießen Ost, Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel, Liebigschule

Frankfurt, Stadtschule Schlüchtern und Wöhlerschule Frankfurt) möchten edunite in Zukunft

noch intensiver nutzen und haben dies mit einer gemeinsamen Zielvereinbarung der

Schulleiter6 sowie mit der Gründung eines Schulverbunds dokumentiert. Weiteren Schulen

steht ab sofort ein Eintritt in den Schulverbund offen.

Drei von zehn Schulen (Oberstufengymnasium Bruchköbel, Heinrich-von-Gagern-Gymnasium

Frankfurt, Carlo Mierendorff Schule Frankfurt) werden (vorerst) nicht weiter machen.

3 Dokumentation siehe Anhang 4 Ausführliche Rückmeldung seitens der PH Ludwigsburg siehe 9.1. 5 siehe 9.2. 6 siehe unten Abschnitt 2.

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3

Beim Oberstufengymnasium Bruchköbel liegt dies vor allem an der noch nicht vorhandenen

bidirektionalen Schnittstelle zur LUSD7 (Diese wird erst mit der neu aufgesetzten LUSD im

Herbst 2006 zur Verfügung gestellt werden). Da alle Oberstufenbeurteilungen aufgrund der

Abitur Verrechungen über die LUSD laufen (müssen), ist ohne bidirektionale Schnittstelle für

das Kollegium des Lichtenberg Oberstufengymnasiums ein Einsatz von edunite derzeit noch

nicht sinnvoll.

Am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium, das in der Anfangsphase wichtige Impulse setzte,

gelang es im weiteren Verlauf des Projekts leider nicht, die Kritik einzelner Kolleginnen zum

Beispiel im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit der Lösung in konstruktive Feedbacks zu

transformieren, so dass schließlich in einem gemeinsamen Gespräch mit der Projektleitung

beschlossen wurde, aus dem Projekt auszusteigen.

An der Carlo Mierendorff Gesamtschule waren von Beginn an nur sehr wenige Kolleg/innen

aktiv beteiligt. Mit dem Weggang des stellvertretenden Schulleiters und Initiators von

edunite an der Carlo Mierendorff Schule „schlief“ das Engagement ein, so dass an eine

Fortführung nicht zu denken war.

1.3. Teilnehmerzahl (Kolleg/innen) an den Schulen Das Kernziel für die kommende Projektphase 2006-2008, nämlich die aktive Teilnahme der

Gesamtkollegien konnte im Pilot bereits zum Teil (zum Beispiel Ernst Reuter Schule)

erreicht werden. Die meisten Schulen nutzten edunite derzeit noch in kleineren Teams, zum

Beispiel in Klassenkollegien. Allerdings wird zunehmend auf Gesamtkonferenzen besprochen

und entschieden, welche Bereiche peu à peu im Gesamtkollegium erprobt werden sollen

(z.B. schulinterne Evaluation durch edunite gestützte Umfragen, elektronische

Raumreservierung).

1.4. Vorrangig genutzte Funktionsbereiche Die Schulen nutzten im Pilotprojekt vor allem die Zeugniserstellung, ferner die sogenannte

„Klassenkonferenz“ (Vernetzung der Kursdaten im Klassenüberblick) sowie das persönliche

Lehrernotizbuch, wenn vorhanden auch mit dem Pocket PC.

1.5. Feedback der Schulen für das Change Management der Software Über den gesamten Projektzeitraum gingen beim ascaion Entwicklungsteam ca. 1.100

Feedbacks ein (bei ca. 600 beteiligten Lehrkräften ein beachtlicher Wert). Das waren

sowohl Fehlermeldungen als auch Kommentare zur Menüführung und Benutzerfreundlichkeit

7 das in Hessen flächig eingesetzte Schulverwaltungsprogramm

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4

sowie ganz neue Anregungen, Lob und Tadel. ascaion nutzte diese Feedbacks der

Lehrerschaft als wichtige Informationsquelle für die Weiterentwicklung der Lösung.

1.6. Marktsituation Pädagogische Verwaltung Die alleinige Vorreiterrolle weg vom Schulverwaltungssystem hin zum pädagogisch

relevanten Schulinformationssystem, die edunite in den Jahren 2004 / 2005 noch einnahm,

ist mittlerweile in einen Wettbewerb mit anderen Anbietern übergegangen.

So bietet beispielsweise Gruber & Petters seit einigen Monaten Web basierte

Anwendungsbereiche in der Pädagogischen Verwaltung an (webUntis), welche die

altbewährten Stärken von gpuntis (Stundenplan und Unterrichtsverteilung) auch auf der

Ebene der Lehrkräfte sinnvoll erschließen (zum Beispiel eine Online Raum- und

Ressourcenreservierung). Weitere Elemente, wie Absenzenverwaltung und Elektronisches

Klassenbuch sind in Vorbereitung.

Allerdings muss festgehalten werden, dass bei gp untis in der Sicherheitstechnologie im

Vergleich zu edunite bislang noch deutliche Abstriche gemacht werden.

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2. Zielvereinbarung 2006-2008 „Schulverbund edunite“

Die nachstehende Konzeption für den Schulverbund 2006-2008 wurde in enger

Zusammenarbeit der Koordinator/innen, der Schulleiter und der Projektleitung im Zeitraum

Oktober 2005 bis März 2006 erstellt.

Der hier hinterlegte Gestaltungswille für eine Fortführung und Intensivierung des Projekts

von 70 % der im Piloten beteiligten Schulen wird aus Sicht der Projektleitung als Beleg für

ein erfolgreich verlaufenes Pilotprojekt verstanden.

2.1. Gründungsbeschluss „Schulverbund edunite Pädagogische Schulverwaltung“

Die nachstehend aufgeführten hessischen Schulen haben sich heute, am 24.03.2006, als

Gründungsmitglieder zu einem Schulverbund „Projekt edunite Pädagogische Verwaltung

(PeP)“ zusammengeschlossen:

ERNST REUTER SCHULE II FRANKFURT Gesamtschule mit integriert geführten Lerngruppen

FREIHERR-VOM-STEIN-SCHULE FRANKFURT Gymnasium

GESAMTSCHULE GIEßEN-OST Integrierte Gesamtschule mit Oberstufe

HEINRICH-BÖLL-SCHULE BRUCHKÖBEL Integrierte Gesamtschule

LIEBIGSCHULE FRANKFURT Gymnasium — Europaschule

STADTSCHULE SCHLÜCHTERN Haupt- und Realschule

WÖHLERSCHULE FRANKFURT Gymnasium

Die genannten Schulen haben sich als Grundlage für diesen Schulverbund die nachstehende

Satzung gegeben.

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2.2. Satzung

2.2.1. Zweck Die im Schulverbund zusammengeschlossenen Schulen verbinden mit der Gründung die

Absicht, ihr Engagement in den Belangen der „Pädagogischen Schulverwaltung“ zu

vernetzen, die erzielten Ergebnisse zu kommunizieren und die in Aussicht gestellten

Fördermittel zu koordinieren.

Die Schulen erhoffen sich, dass in der Pädagogischen Verwaltung ein förderlicher Standard

etabliert wird, der mit ihrem Beitrag aus der Praxis heraus entwickelt, erprobt und gestaltet

wurde.

2.2.2. Relevanz für den Schulalltag Im Schulalltag der teilnehmenden Schulen wird das Pädagogische Schulverwaltungssystem

„edunite“ eingesetzt werden. Die Verbundschulen verstehen diese Softwarelösung als ein

Werkzeug im täglichen Gebrauch, welches das Kollegium, Schüler und Eltern sowie die

Schulleitung bei der Umsetzung der pädagogischen Ziele und bei der Schulentwicklung

unterstützt.

Die Anwendung eines modernen Schulinformations-Systems ermöglicht den Schulen darüber

hinaus eine Effizienzsteigerung bei der Nutzung bereits vorhandener IT Infrastruktur, die in

den letzten Jahren von den Schulträgern bereitgestellt wurde.

2.2.3. Engagement der Kollegien und Gesamtnutzen Eine Reihe der teilnehmenden Schulen hat bereits in den letzten beiden Jahren im

Modellversuch „Innovation edunite 2004/05“ erfolgreich mit „edunite“ gearbeitet. Diese

positive Arbeit soll im Interesse der Schulentwicklung weitergeführt und intensiviert

werden.

Dabei leisten die Schulen einen erheblichen Beitrag für das Schulwesen insgesamt.

Dieser Gesamtnutzen kann nur erzielt werden, weil sich die Kolleginnen und Kollegen mit

besonderem Engagement beteiligen.

2.2.4. Arbeitsfelder und Evaluation Die Arbeitsbereiche an den Schulen sowie Zeitplan, Ziele und Auswertungskriterien sind in

der Projektkonzeption detailliert dargelegt. Aus den dort genannten Arbeitsbereichen sucht

sich jede teilnehmende Schule selbst diejenigen Felder und Ziele aus, die für ihre eigene

Schulentwicklung und mit Blick auf ihre Personalsituation am sinnvollsten erscheinen.

Alle teilnehmenden Schulen erklären sich bereit, die Arbeit mit den im Projektkonzept

definierten Evaluationskriterien und –hilfen jährlich intern zu evaluieren und die Ergebnisse

für den Jahres- und Abschlussbericht des Projektleiters zur Verfügung zu stellen.

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2.2.5. Beantragung von Fördermitteln Den Schulen entstehen während des Projekts finanzielle Aufwendungen z.B. bei den

Herstellerkosten in den Bereichen Hosting und Support.

Mit der Gründung des Schulverbunds ist die Absicht verbunden, die in Aussicht gestellten

Fördergelder zu koordinieren.

Eine Förderung durch die öffentliche Hand ist notwendig, um die engagierte Arbeit der

Kollegien im Rahmen dieses Projekts abzusichern.

2.2.6. Organisation des Schulverbunds Oberstes Gremium des Verbunds ist die Versammlung der Schulleiter/innen oder deren

Beauftragter. Diese soll einmal jährlich einberufen werden. Aus dieser Versammlung geht

ein Beirat hervor, dem voraussichtlich insgesamt fünf Teilnehmer angehören: drei Vertreter

der Schulen, ein Vertreter der ascaion AG sowie der Projektleiter.

Der Eintritt von weiteren Schulen ist zu jeder Zeit möglich. Zugesagte Fördergelder für die

bereits teilnehmenden Schulen dürfen dadurch nicht berührt werden.

Ein Austritt einer Schule aus dem Schulverbund ist zu jedem Schuljahresende möglich.

Dieser Schulverbund hat Bestand vorerst bis zum 31.07.2008.

Frankfurt am Main, den 24. März 2006

ERNST REUTER SCHULE II FRANKFURT ...…………………………………

(K. Dörfel, Oberstudiendirektor)

FREIHERR-VOM-STEIN-SCHULE FRANKFURT ...…………………………………

(D. Sauerhoff, OStD)

GESAMTSCHULE GIEßEN-OST ...…………………………………

(H. Ohlig, OStD)

HEINRICH-BÖLL-SCHULE BRUCHKÖBEL ...…………………………………

(H. Becker, OStD)

LIEBIGSCHULE FRANKFURT ...…………………………………

(Dr. W. Kexel, OStD)

STADTSCHULE SCHLÜCHTERN ...…………………………………

(Hilmar Fleck, Direktor)

WÖHLERSCHULE FRANKFURT ...…………………………………

(N. Rehner, OStD)

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3. Projektübersicht

3.1. Schulverbund edunite

Interessierte hessische Schulen schließen sich zu einem „Schulverbund edunite“ zusammen.

Für den Schulverbund zeichnen die beteiligten Schulleiter/innen. Koordiniert wird der

Verbund vom Projektleiter Pädagogische Verwaltungssoftware HKM. Es ist vorgesehen, dass

weitere Schulen im Laufe des Projekts hinzutreten.

3.2. Nutzen

Die Schulen erhalten die auf „Erfindungshöhe“ befindliche IT Lösung „edunite“ für die

Pädagogische Verwaltung als „front end“ für Schulleitung, Kollegium, Schüler und Eltern. Zu

vorhandenen Schulverwaltungsprogrammen (z.B. die bestehende sowie die neue LUSD 2006)

stehen Schnittstellen bereit, die von den Schulen aus zu bedienen sind.

Online Zeugnis- und Klassenkonferenzen, Online Raumreservierungen, Online

Kurseinwahlen, Online Umfragen z.B. zur schulinternen Auswertung der Schulprogramme

und zahlreiche Statistiken und Formulare seien nur als kleiner Teil des Funktionsumfangs

genannt. Das System mit all seinen Funktionen ist jederzeit von jedem Internetanschluss

ausführbar. Datensicherheit und Datenschutz genießen dabei höchste Priorität.

3.3. Fortbildungsmaßnahmen und Netzwerk

Die Kollegien werden begleitet mit spezifischen Fortbildungsmaßnahmen. Dabei werden

Schulkoordinatoren von der Projektleitung als Multiplikatoren ausgebildet. Die

Schulkoordinatoren sind dadurch instand gesetzt, das ca. 4 stündige „Basistraining edunite“

mit dem (Gesamt)kollegium durchzuführen.

Jede Schule wird eingebunden in ein Netzwerk engagierter Schulen und Fachexperten. D ie

A rbe i t m i t „edun i te“ kann somi t zu e inem Grundbaus te in fü r da s

Fo r tb i l dungs - und Med ienkonzept jede r te i l nehmenden Schu le werden .

3.4. Fördermaßnahmen

Das HKM / die Schulträger erstatten den als Projektteilnehmer anerkannten Schulen die

Ausgaben für das Hosting und Support (2,00 € pro Schüler/Jahr) zurück.

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Weiteren Partnern (z.B. Vertretern der Wirtschaft) steht eine fördernde Beteiligung am

Projekt offen.

3.5. Ausstiegsmöglichkeit aus dem Projekt

Falls eine Schule aus dem Projekt aussteigen möchte, ist dies zu jedem Schuljahreswechsel

möglich.

3.6. Beirat

Der „Fördertopf“ wird verwaltet von einem 5-köpfigen Beirat bestehend aus drei

Schulpraktikern (Vertreter der Projektschulen) sowie einem Vertreter der ascaion AG sowie

dem Projektleiter. Diese drei Mitglieder aus dem Kreis der Projektschulen sollen möglichst

auf der Versammlung der Schulleiter/innen oder deren Beauftragter gewählt / benannt

werden.

Der Beirat, der mehrheitlich aus Schulpraktikern besteht, trägt dazu bei, dass das „Projekt

edunite Hessen“ eines der Schulpraktiker wird und bleibt!

3.7. Projektdauer

Die Fördermaßnahmen im Rahmen des Projekts erfolgen vorerst bis Juli 2008. Eine

Verlängerung wird bei Erfolg angestrebt.

3.8. Schulformen

Folgende Schulformen sind ab sofort eingebunden: Hauptschule, Realschule, Gesamtschule,

Gymnasium, Förderstufen. Für Berufsschulen wird die Lösung voraussichtlich zum

Schuljahreswechsel 06/07 bereitstehen.

4. Ziele des Gesamtprojekts (bis Juli 2008)

- Kernziel: Die beteiligten Schulen nutzen edunite bzw. einzelne Funktionen im

Gesamtkollegium

- Das Change Management (Weiterentwicklung der Software-Lösung) verläuft unter

maßgeblicher Mitgestaltung der Kolleg/innen

- Für den Start der „neuen“ LUSD Herbst 2006 steht mit edunite ein bereits getestetes

„front end“ (für Kollegium, Schüler, Eltern) zur Verfügung. Beispielsweise zur Einwahl

in die Kurse durch die Schüler/innen

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- Die Kolleg/innen leisten mit Feedback und Praxistest einen Beitrag bei der

Optimierung bereits implementierter Bereiche.

- Die Lösung wird von den Kolleg/innen und Schulleiter/innen als hilfreich und

förderlich erfahren und beurteilt.

- Die Fortbildungsmaßnahmen werden von den Kolleg/innen als bereichernd erfahren

und beurteilt.

- Die Eltern und Schüler erhalten ein ergänzendes Instrument zur Kommunikation mit

den Lehrer/innen und beurteilen dies mehrheitlich so.

- Das Projekt festigt seine im Piloten 2004/05 bereits erworbene bundesweite

Anerkennung und nimmt eine Führungsposition in den Belangen der Pädagogischen

Verwaltung ein.

5. Zeitplan Gesamtprojekt (bis Juli 2008): Wann? Was? Wer verantwortl.? 03/2006 Gründung Schulverbund edunite durch die

Gründungsschulen. Schulleitungen (SL), Projektleiter (PL)

03/2006 Genehmigung des Projektantrags HKM, SSÄ 03/2006 Offizieller Projektbeginn PL ab 04/2006 Hinzutreten weiterer Schulen SL, PL 06/2006 Neues Release „edunite 2.0“ ascaion 07/2006 Erste Auswertung der Projektergebnisse an

den einzelnen Schulen Schulkoordinator/innen, PL

12/2006 Zwischenbericht 2006 PL 07/2007 Schulinterne Evaluation 2006/07 Schulkoordinator/innen 12/2007 Zwischenbericht 2007 PL 07/2008 Schulinterne Evaluation 2007/08 Schulkoordinator/innen 08/2008 Abschlussbericht. Bei Erfolg Entscheid über

Fortführung PL, Beirat, HKM

6. Arbeitsbereiche und Zielsetzungen der Schulen

6.1. Empfohlene Kernbereiche Der Arbeitsplan im Projekt edunite verteilt sich auf derzeit neun Arbeitsbereiche, die insgesamt 17 Arbeitsfelder umfassen8. Als Kernbereiche empfiehlt die Projektleitung den Schulen sich insbesondere den Arbeitsfeldern AF 1 (Zeugniskonferenzen und -druck), AF 2 (Klassenkonferenzen), AF 5 (Evaluation) und AF 7 (Fortbildung) anzunehmen. Eine Schule wird nicht alle Arbeitsfelder von Beginn an in Angriff nehmen können, sondern sich in der Regel auf einige beschränken. 8 Dieser Arbeitsplan ist variabel. So können durch z.B. Weiterentwicklung der Software neue Bereiche hinzutreten (z.B. im Sommer 2006 die Online Reservierung für Räume, Materialien und Termine).

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Arbeitsbereiche (AB) und Arbeitsfelder

(AF)

Inhalte

Ziele

6.2. AB Zeugnisse

Arbeitsfeld 1 (AF 1): Zeugniskonferenzen und Zeugnisdruck

Zeugniskonferenz online! (Diese ersetzt

natürlich nicht die seit alters her bekannte Zeugnis-

Konferenz mit der persönlichen Anwesenheitspflicht

aller beteiligten Kolleg/innen.)

Verzicht auf Doppelführung in den herkömmlichen Zeugnislisten. Von der Noteneingabe bis zum Druck.

100 % der Klassen 5-10

6.3. AB Klassen und Kurse

AF 2: Klassenkonferenzen

schriftliche Leistungen verpflichtend für alle Kolleg/innen der Klasse regelmäßig eingeben. Mündl. Leistungen und Notizen nach Absprache. (In der Regel haben die meisten Schulen dafür derzeit verpflichtende Papierlisten)

50 – 100% der Klassen 5-10 1-3 Oberstufen-jahrgänge

AF 3: Klassenbuch

Mit edunite können Sie online die wesentlichen Eintragungen (Anwesenheit, Stundenthema, Aufgaben, bes. Vorkommnisse). Sie stehen dann sofort allen Kolleg/innen der Klasse zur Verfügung, die Aufgaben im Schülerportal auch Ihren Schüler/innen.

diverse Klassen

AF 4: edunite mobile

Lehrkräfte nutzen edunite im täglichen Einsatz vor Ort mit Hilfe von PDA´s.

diverse Lehrkräfte

6.4. AB Umfragen

AF 5: Evaluation des edunite Projekts

Ausfüllen einer von der Projektleitung vorgegebenen schulübergreifenden Umfrage zur Evaluation des edunite Projekts durch das Kollegium

Teilnahme des Gesamtkollegiums (mindestens 90 %)

AF 6: interne Umfragen

Erstellen, Ausfüllen und Auswerten eigener Umfragen an Lehrer, Schüler, Eltern (Umfang beliebig)

diverse Umfragen

6.5. AB Fortbildung

AF 7: Teilnahme am „edunite

Teilnahme der Kolleg/innen an einer schulinternen 4- stündigen Fortbildungsmaßnahme zu edunite, die in

Teilnahme von 50 – 100% der Kolleg/innen

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Basistraining“ der Regel von der / dem Schulkoordinator/in durchgeführt wird.

AF 8: Teilnahme am Koordinatoren-Training

Die Koordinatoren jeder Schule werden vom Projektleiter geschult. Die Koordinatoren erhalten eine intensive Einführung in edunite. Sie werden in die Lage versetzt, an der eigenen Schule Fortbildung für das Kollegium durchzuführen. Insgesamt 16 Std. im Jahr.

Teilnahme der Koordinator/innen

6.6. AB Kommunikation

AF 9: Nachrichtensystem regelmäßig nutzen

Das Nachrichtensystem von edunite wird idealerweise täglich vom ges. Kollegium genutzt

Gesamtkollegium

6.7. AB Lernziele / Curricula

AF 10: Lehrplan eingeben

Lehrplan(Fach/Jahrgang) eingeben und mit Dokumentationen und Infos (z.B. auch Internetlinks) anreichern

diverse Fachcurricula jahrgangsbezogen

AF 11: Lehrplan evaluieren

Am Schuljahrsende (oder auch während des Schuljahres) können die einzelnen Lehrkräfte der Fachschaften ihren Lehrplan bzw. den darauf abgestimmten Unterricht SELBST evaluieren und die Ergebnisse (z.B. der Fachschaft) zur Verfügung stellen.

6.8. AB Schüler- und Elternportal

AF 12: Schülerportal

Schüler/innen Ihrer Schule nutzen edunite aktiv. (Schülerportal)

mehr als 10 %

AF 13: Elternportal Eltern Ihrer Schule nutzen edunite aktiv. (Elternportal)

mehr als 10 %

6.9. AB Vergleichsarbeiten

AF 14: Schulinterne Vergleichsarbeiten

Vergleichs von Tests auf Jahrgangsebene und Fach. Noteneingabe und Auswertung über edunite.

diverse Vergleichs-arbeiten

AF 15: Schulübergreifender Test

Ein Test, der allen edunite Schulen zur Verfügung gestellt wird (mit Vorlauf Info und Materialien, Probelauf). Voraussichtlich in den Fächern Deutsch oder Mathematik in einer Jahrgangsstufe.

Teilnahme mit einer Klasse oder einem Jahrgang

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6.10. AB Feedback – Change Management

AF 16: Feedback Kollegium

Die Kolleg/innen geben erkennbares Feedback direkt über das edunite System. Diese Rückmeldungen helfen dabei, die Benutzerfreundlichkeit des Programms zu optimieren und Fehler zu erkennen. Die Schulkoordinatoren haben dabei eine hervorragende Bedeutung, oft auch als Fachleute bei der Konzeption (z.B. Thema „Kurseinwahlen“, geplante Implementierung 04/2006 wird durch Studienleiter, die gleichermaßen Koordinatoren für edunite sind, inhaltlich konzipiert und beraten)

Regelmäßiges feedback erkennbar. (Auswertung durch Projektleiter)

AF 17: Bericht Koordinator

Die / der Schulkoordinator/in verfasst auf der Basis des "Bonussystems" am Ende des Projektjahres einen Bericht, in dem die wesentlichen Aktivitäten, Ereignisse, Ergebnisse, Perspektiven der Arbeit mit edunite enthalten sind.

Bericht vorgelegt

7. Auswertung der Ergebnisse

7.1. Auswertung der schulischen Arbeit

Die beteiligten Schulen erklären sich im Projektantrag einverstanden, dass sie ihre Arbeit

mit edunite intern auswerten.

Die Ergebnisse der Schule werden der Schulverbundebene zur Verfügung gestellt. Für die

Interpretation auf dieser Ebene ist der Projektleiter zuständig.

Die Auswertung an den Schulen wird ausschließlich intern von der/dem Schulkoordinator/in

vorgenommen. Eine weitgehende Autonomie der Schule wird damit gewährleistet. Stichtag

für die Vorlage des Schulberichts beim Projektleiter ist jeweils der letzte Schultag des

Schuljahres. Als Grundlage ihres/seines Berichts legt die/der Schul-Koordinator/in die

ausgefüllte Excel Tabelle „Arbeitsbereiche – Ziele – Auswertung“ vor. (wird den Schulen als

Datei zur Verfügung gestellt)

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14

8. Anmerkungen zum Aufwand (für Schulen)

8.1. Herstellerkosten (reelle Kosten)

8.1.1. Berechnungsmodus

Der Hersteller berechnet die Kosten für eine Schule nicht pauschal, sondern nach der Anzahl

der Schüler (Bei „Teilzeitschülern“, z.B. an Berufsschulen, gelten besondere Konditionen.)

In der Regel wird eine Jahreslizenz erworben. Voraussichtlich betragen die Gesamtkosten

2,80 € pro Schüler/Jahr. Bei einer Schule mit 1.000 Schüler/innen entstehen für

Qualitätshosting, Lizenz und Support demnach insgesamt Kosten von 2.800 € pro Jahr.

Wenn sich „Pädagogische Verwaltung“ bzw. das Produkt in den kommenden Jahren so

etablieren kann, dass eine größere Zahl von Schulen es nutzt (bezogen auf Hessen ab ca.

100 Schulen), wird vom Hersteller eine spürbare Kostenreduktion erwartet (z.B. beim

Kostenfaktor Hosting).

8.1.2. Qualitätshosting

Voraussichtlich 1,20 € pro Schüler und Jahr.

Das System und die Schuldaten werden zentral außerhalb der Schule gespeichert. Dies auf

dem höchstmöglichen Sicherheitsniveau und mit Begleitung des Datenschutzbeauftragten.

(edunite wurde als erstes System seiner Art in Deutschland von einem

Datenschutzbeauftragten in dessen Jahresbericht Hessen 2004 ausführlich behandelt.)

Missbrauch Dritter, Verlust und Diebstahl können ausgeschlossen werden. Es gilt der

Grundsatz der Datenschutzverordnung, dass die Daten ausschließlich „der Schule gehören“.

Kein Dritter (z.B. HKM) kann und wird Einsicht nehmen. Geschähe dies aus unerfindlichen

Gründen dennoch, wäre es außerhalb der Legalität.

Für den Zugang zum System wird den Schulen 24h Service zugesagt. Nutzung jederzeit von

jedem Ort mit Internetanschluss. Sollte aus Wartungsgründen in einem Ausnahmefall eine

kurzzeitige „Abschaltung“ vorgenommen werden müssen, geschieht dies zu „unschädlichen“

Zeiten und mit Vorankündigung. Im gesamten Pilotschuljahr 04/05 gab es keinen einzigen

(bekannt gewordenen) Ausfall.

Das zentrale Qualitäts-Hosting ist unter dem Strich mit einer erheblichen Kostenreduktion

an den Schulen verbunden. Die Schulverantwortlichen müssen sich keine Gedanken um die

Systeminstallation machen, keine eigenen Server für die Datenhaltung bereitstellen, die

Anwender können selbst mit „altem Gerät“ gut arbeiten. Die Nutzer sollten sich darüber im

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15

Klaren sein, dass edunite sinnvoll nur mit einem DSL Anschluss betrieben werden kann. Alle

anderen Zugänge sind zu langsam und deshalb nicht praktikabel.

Die Kosten für das Hosting werden im Rahmen des Projekts vollständig und direkt an die

Schule zurückerstattet - aus öffentlichen Projektmitteln.

Das Hosting wird nicht direkt von ascaion ausgeführt, sondern derzeit vom Rechenzentrum

COLT in Frankfurt. Ein internationales Haus mit besten Referenzen.

8.1.3. Lizenz, Weiterentwicklung, Archiv

Voraussichtlich 0,80 € pro Schüler und Jahr

Die Lizenz zum Einsatz von edunite wird von der Schule bei ascaion auf Zeit erworben.

Die Lizenz umfasst verschiedene Nutzungsberechtigungen: so das Schulverwaltungs- und

Lehrerportal, ferner sind alle Lehrkräfte der Schulen berechtigt, die Offline Applikation

„edunite mobile“ für PDA´s für sich zu nutzen (elektronisches Lehrernotizbuch).

Die Schulen erhalten mit der Lizenz auch das Recht, das Schüler- und Elternportal

einzusetzen. Es wird den Schulen nahe gelegt im Laufe des Projekts auszuloten, ob das

Angebot „Elternportal“ sogar so attraktiv ist, dass die Schule dafür auch Gebühren oder

Spenden von den Eltern einnehmen kann (z.B. 10 € pro Eltern und Jahr). Dies kann bereits

ab ca. 10 % der Elternschaft die Lizenzkosten für die Schule nicht nur einspielen, sondern

den Schulen sogar ein beachtliches Plus per Saldo bescheren.

ascaion verpflichtet sich, die Lösung permanent auf technischer und funktionaler

„Erfindungshöhe“ zu halten. Neben dieser Weiterentwicklung (updates) ist auch das

„Archiv“ (Datenhaltung über mehrere Jahre) in diesem Kostenfaktor inbegriffen. Das Archiv

entspricht den gesetzlichen Vorgaben.

Der Hersteller ascaion AG stellt im Rahmen des Projekts Hessen als private public

partnership „PPP“ 100 % der Lizenzgelder dem "Bonus-Fördertopf" zur Verfügung, der den

Schulen und der Weiterentwicklung im Sinne der Schulen wieder vollständig zugute kommt.

8.1.4. Support

Voraussichtlich 0,80 € pro Schüler und Jahr

Ein direktes Nachrichtensystem zu ascaion gewährleistet den Schulen, dass sie im Falle

eines Problems nicht allein dastehen, sondern umgehende und fachgerechte Unterstützung

erhalten.

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8.2. „Nicht-monetärer“ Aufwand

8.2.1. Vorbemerkung zum Aufwand für Koordinator/in und Kollegium

Der Aufwand an den Schulen für die/den Koordinator/in (z.B. Organisation und

Durchführung der schulinternen Fortbildung) sowie der Zeitaufwand bei der Schulung des

Kollegiums sind Werte, die hier genannt werden, um eine Transparenz des Gesamtaufwands

herzustellen. Diese Punkte können nicht als reelle finanzielle Kostenfaktoren verstanden

werden. Sie spiegeln sozusagen den Wert des Engagements und Fortbildungswillens im

Kollegium wider. Die Teilnahme des Gesamtkollegiums wird zentrale Arbeitsabläufe im

Schulalltag wesentlich effizienter machen, so dass zum Abschluss des Projekts ein deutlich

positives Verhältnis von Aufwand und Nutzen erreicht werden wird. (Was zu erweisen ein

Hauptziel des Projekts ist.)

8.2.2. Entlastung Pädagogische/r Koordinator/in

Für eine Schule mit 1.000 Schülern sollten sie für "Koordination Projekt edunite" bei 1.000

Schülern/Schule ca. 1,0 Stunden pro Woche kalkulieren. Diese werden vor allem für die

Fortbildung / Qualifizierung des Kollegiums, die von der Koordinator/in durchgeführt wird,

benötigt.

Sie sind als Schulleitung natürlich nicht verpflichtet, diese Stunden auch tatsächlich zu

gewähren. Die Projektleitung wirbt aber entschieden darum, dass jede beteiligte Schule

prüfen möge, ob sie aus dem schuleigenen (kleinen) Deputatstopf für schulspezifische

Anliegen im Sinne einer erfolgreichen Projektarbeit hier zu einer eigenständigen Lösung

kommen kann.

Die Zielsetzung des Projekts ist, dass spätestens im Sommer 2008 die teilnehmenden

Schulen abschätzen können, ob unterm Strich der Aufwand der gegebenen

Entlastungsstunden vom Nutzen, den edunite bringt, (deutlich) übertroffen wird. Nur

dieser erwiesene und empfundene Mehrwert kann letztlich den Aufwand in notwendige

Entlastungsstunden rechtfertigen. Das Land wird für die Schulen im Rahmen dieses

Projekts in der Regel keine Entlastungsstunden zur Verfügung stellen, sondern möchte bei

den ersten Schritten bis hin zu einer nachhaltigen Nutzenerfahrung mit den anderen

dargestellten Förder-Mitteln begleiten. Schließlich ist edunite keine Lösung des Landes wie

die LUSD, sondern von Landesinteressen unabhängig.

8.2.3. Entlastung Administrator/in (zumeist in einer Hand mit dem Koordinator)

Für eine Schule mit 1.000 Schülern sollten Sie für "Administration System edunite" bei 1.000

Schülern/Schule eine weitere Entlastungsstunde kalkulieren. Dies kann auch vom Sekretariat

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aus erledigt werden. Wenn die LUSD gut gepflegt ist, reduziert sich entsprechend der

Aufwand in edunite.

8.2.4. Zeitaufwand für das Kollegium wg. Schulung

Der Zeitaufwand für das "edunite Basistraining Kollegium" beträgt voraussichtlich 4 Std. im

Jahr pro Kolleg/in. Idealerweise beteiligen sich alle Kolleginnen der Schule. Die

Fortbildungen werden akkreditiert.

8.2.5. Zeitaufwand Schulung der Koordinator/innen

Der Zeitaufwand für das "edunite Koordinatoren-Training" beträgt 16 Std. im Jahr pro

Kolleg/in. Sie wird vom Projektleiter Hessen durchgeführt. In der Regel werden ein oder

zwei Kolleg/innen der Schulen an der Schulung teilnehmen.

9. ANHANG / Dokumentation

9.1. Ulrich Iberer; Sven Wippermann; Gerd Schweizer: Zusammenfassung von Erfahrungen der Kooperation PH Ludwigsburg (Master-Aufbaustudiengang Bildungsmanagement) und Projekt edunite im Zuge der Seminarveranstaltung „medienbasiertes Wissensmanagement“

Im Rahmen des Moduls „Informations- und Kommunikationstechnologien als

Führungsinstrumente“ soll (angehenden) Führungskräften aus Schule, Erwachsenenbildung

und betrieblicher Bildungsarbeit ein Einblick in moderne Technologien gegeben werden

hinsichtlich Aufbau, Funktionsweise und Zusammenhänge zu anderen Domänen. Am

11.12.2004 wurden dazu insgesamt 8 Unterrichtsstunden (4 Doppelstunden á 90 Minuten)

aufgebracht, in denen sowohl theoretisch- systematische als auch anwendungsbezogen-

praktische Themen vorgestellt und erarbeitet wurden.

Die Studierenden hatten im Vorfeld über das Internet-Lernportal die Möglichkeit, sich über

einen eigens eingerichteten Account erste Eindrücke in das Software-System „edunite“ zu

verschaffen und ausgewählte Funktionalitäten anzutesten. Verpflichtende Aufgabe für alle

Teilnehmenden war es, mittels virtueller Gruppenarbeit theoretische Überlegungen zu

Wissensmanagement (individuelles Wissensmanagement, organisationales

Wissensmanagement, Strategien, etc.) vorzubereiten.

Zu Beginn der Präsenzveranstaltung wurden diese Ergebnisse von den jeweiligen

Kleingruppen in Form von Präsentationen, Vorträgen, Diskussionen, Lernzirkel-Stationen

vorgetragen und vertieft. In der folgenden Einheit stellte Gastreferent Christof Gans das

Projekt Edunite als ein Beispiel vor, wie derzeit in mehreren Bildungsinstitutionen

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18

medienbasiertes Wissensmanagement konkret umgesetzt wird. Im Plenum wurden

Zusammenhänge des Projektes diskutiert sowie das weitere Vorgehen für den gemeinsamen

Seminartag abgestimmt. Nach einem Raumwechsel in einen Informatiklehrsaal führte Herr

Gans die Teilnehmenden nochmals in die wichtigsten Funktionalitäten der Software ein,

konzentrierte sich dabei aber letztlich auf die zuvor abgestimmten Hauptinteressen der

Teilnehmenden. Unter Hilfestellung des Dozententeams (Gans, Wippermann, Iberer)

erkundeten die Studierenden (meist) in Partnerarbeit die Möglichkeiten des Systems

Umfragen zu erstellen und auszuwerten sowie Lehrgangs-(Unterrichts-)Curricula in

Kooperation im Kollegium zu erstellen. Eine abschließende Feedbackrunde, in der alle

Beteiligten ihre Erfahrungen und Eindrücke im Umgang mit der Software einbrachten,

schloss die Thematik ab.

Erfahrungen, Eindrücke inhaltlicher Art

9.1.1. Software, Ergonomie - Grundsätzlich hatte keiner der Studierenden Probleme im Umgang mit der Software,

auch Nicht-Schul-Erfahrene Teilnehmer konnten sich in das System rasch eindenken,

entscheidende Navigations- und Interaktionssymbole erkennen. Mehrere Personen

lobten ausdrücklich Aufbau und Erscheinungsbild von „edunite“.

- Für viele Studierenden war jedoch ein nicht unerheblicher zeitlicher Aufwand

notwendig, um sich in die abstrakten Strukturen und Zusammenhänge von einander

abhängigen Prozeduren, Menüs und Funktionen einzufinden. Nicht immer klappte

dabei das „Denken in mehreren Dimensionen“, d. h. die Orientierung (Navigation)

von Anwendern orientierte sich weniger an programmlogischen Abläufen als vielmehr

an Objekten und Ergebnissen, die die jeweiligen Aktionsschritte mit sich brachten.

- Für eine rasche Handhabe der Software ist es von Vorteil, wenn die Anwender über

einen gewissen Schatz an Medienerfahrung mitbringen (Umgang mit Pop-Up-

Blockern, Wissen um klassische Interaktionssymbole, usw.)

9.1.2. Technische Möglichkeiten, Funktionalität Nahezu alle Studierenden können auf Erfahrungen mit mediengestützten

Wissensmanagementsystemen zurückgreifen. Das Agieren in edunite stand daher oft unter

dem Anspruch, diese Software in Relation zu anderen, bereits bekannten und bewährten

Softwaresystemen abzugleichen. Oft gestellte Fragen waren: Was ist der besondere

Mehrwert dieses Systems gegenüber anderen? Inwieweit ist dieses System kompatibel mit

fremden Systemen? Inwieweit werden Anforderungen übergeordneter Stellen berücksichtigt?

Inwieweit ist es möglich, einzelne ausgewählte Funktionalitäten von edunite für eine

Bildungseinrichtung zur Verfügung zu stellen?

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9.1.3. Bezug zum System, Rollenverständnis Praxis und Rolle der Studierenden in ihren jeweiligen Einrichtungen drängen diese dazu, in

vielfältigen Domänen aktuelles (Überblicks-)Wissen zu erarbeiten, entscheidungsrelevante

Informationen zu filtern und abzuwägen, welche Kompetenzen für welche

(Software)Anwendungen benötigt werden. Für Führungskräfte ist weniger entscheidend wie

eine Software funktioniert, sondern vielmehr unter welchen Bedingungen und mit welchen

Vorgaben ausgewählte Tätigkeiten mit der Software an bestimmte Personengruppen

delegiert werden können.

9.1.4. Strategien zur Hinführung Die Studierenden selbst waren bei der Hinführung an das neue, unbekannte

Softwaresystem zunächst ergebnisoffen. Allerdings wünschten sich viele Personen

(nicht zuletzt geprägt durch ihre Rolle als Führungskraft) eine Vorgehensweise die in

der zur Verfügung stehenden Zeit letztlich zu anwendungsbezogenen Ergebnissen

gelangt. Hilfreich wäre daher folgendes zweischrittiges Vorgehen:

- Zunächst kleinschrittige, zielgerichtete Hinführung an wesentliche Funktionalitäten:

hoher Anteil an Erklären, Vormachen, Beobachten durch die Lehrkraft.

- Angebot an unterschiedlichen Szenarien, die aus Beispielzusammenhängen

entnommen wurden und den Studierenden einen offenen Raum bieten, mittels

selbstorganisierten und eigenständigen Erkundens den individuellen Lernerfolg zu

ermöglichen. Rolle der Lehrkraft: Begleiter, Moderator, Anregungen für alternative

Prozeduren Gebender.

9.1.5. Bedeutungszusammenhänge von Software, Organisation und pädagogischer Arbeit - Für Führungskräfte ist es entscheidend, dass organisationsweite Softwarelösungen

die Mitglieder der Organisation von verwalterischen Routinevorgängen entlasten und

dadurch mehr Zeitressourcen für die eigentliche pädagogische Arbeit frei werden.

- Inwieweit eine Software wie „edunite“ letztlich dazu beitragen kann, wird wiederum

von pädagogischen, (sozial-) psychologischen und gruppendynamischen

Umfeldfaktoren beeinflusst. Im Zuge seiner täglichen Arbeit, im Austausch zwischen

Lernenden, Kollegen, Vorgesetzten sieht der Anwender ein medienbasiertes

Wissensmanagementsystem auch in Konkurrenz: In welchen Momenten sind personale

Informationsweitergabe und Kommunikation besser bzw. unumgänglich? Welche

formal-gesetzlichen Datenschutzaspekte und welche psychologischen

Reaktionsmechanismen, Empfindungen von Betroffenen und Beteiligten werden

berührt, wenn personenbezogene Informationen digital verarbeitet werden? Wo kann

das System persönliche Handlungsräume erweitert, wo werden sie eingeschränkt?

(z. B. durch formale Vorgaben, Ablaufschemata, usw., vorgegebene

Datenbankstrukturen oder Softwarelogiken)? Inwieweit ist die Verlagerung von

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personalem Handeln auf mechanisches Abarbeiten mit grundlegenden ethischen

Prinzipien menschlichen Miteinanders und organisationsspezifischen Wertvorstellen

vereinbar?

9.1.6. Medienbasiertes Wissensmanagement in Bildungseinrichtungen Wissensmanagement in Bildungseinrichtungen (generell) bedeutet nicht nur die organisierte

und strukturierte Verarbeitung von Prozessdaten, sondern beinhaltet bildungsspezifische

Aspekte: Unterrichtsinhalte (Wissensressourcen, Curricula, didaktische Analyse von Content,

usw.), Methodik (Lernziele, Aktionsformen, Unterrichtsabläufe, Materialien) und das Wissen

um den Umgang mit Menschen (Erfahrungen, persönliche Einblicke, Austausch über

schwierige Lehr-Lernsituationen, usw.). Ein medienbasiertes Wissensmanagementsystem wie

edunite könnte solches Wissen ggf. mittels kommunikativen und kooperativen Elementen

umsetzen (Diskussionsforen, Dokumentenablagesysteme, usw.). Für die Führungskräfte in

den Bildungseinrichtungen ist es entscheidend, dass sie in einer ausgewiesener Zeit klare,

verwertbare Informationen für Entscheidungsmomente vorfinden.

Ausschnitt aus dem Aufsatz: „Informations- und Komunikationstechnologien als

Führungsinstrumente“, Studienmaterial Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Studiengang

Bildungsmanagement, Arbeitsgruppe Prof. Gerd Schweizer, Ludwigsburg 2005

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9.2. Matthias Kraus: Abschlussbericht der Ernst-Reuter-Schule II für das Schuljahr 2004/2005

Die Aussage von Bernd Wießner (Stufenleiter der ERS II) im Abschlussbericht 2003/2004

“Die Schulleitung würde einen Testlauf von edunite an der ERS II begrüßen“ fand seine

Umsetzung zum 2. Halbjahr 2005.

9.2.1. Erkenntnisse über Vorteile durch edunite Welche Vorteile /Erkenntnisse haben sich für das Kollegium der Ernst - Reuter - Schule II

aus der Nutzung der pädagogischen Software edunite ergeben:

1. Zeugniserstellung : Die Erfassung von Noten ist für den Klassenlehrer, Fachlehrer

denkbar einfach. Der Fachlehrer hat nur noch seinen Kurs und seine Schüler. Er trägt ( falls

nicht schon im Laufe des Jahres erfolgt) seine Fehlzeiten, das jeweilige Kursniveau des

Schülers, die Zeugnisnote und evtl. das Thema des Kurses ein.

2. Die Eintragungen erfolgen online von jedem internetfähigen System.

3. Die Noteneingabe berücksichtigt alle Kursniveaus ( vom Lernhilfeschüler bis zum

Gymnasialschüler)

4. Die Schulverwaltung hat sich verpflichtet die Kurs – und Klassenverwaltung so zeitnah zu

gestalten, dass die Kolleginnen und Kollegen ohne große Probleme mit der pädagogischen

Software edunite arbeiten können.

5. Durch die Zeugniserstellung hat die Mehrheit des Kollegiums erkannt, dass die

pädagogische Software edunite eine sinnvolle und zukunftsträchtige Alternative zu

bestehenden Möglichkeiten der schulischen Kommunikation und Verwaltung ist.

6. Fitte Kolleginnen und Kollegen werden als Multiplikatoren gewonnen, um unerfahrenen

Kolleginnen und Kollegen zur Seite zu stehen.

7. Damit dieses Werkzeug als Teil des schulischen „Tages“ in seiner Gänze genutzt wird ,

bedarf es noch einer intensiven Überzeugungsarbeit der Kolleginnen und Kollegen.

8. Damit dies gelingt, bemühen sich die Verantwortlichen das gesamte Kollegium noch mehr

mit die Entwicklung ein zu beziehen.

Die Ernst – Reuter – Schule II ist seit dem Jahre 2004 an dem Projekt „edunite“ beteiligt. Die

Beteiligung wurde durch Vertreter der Schulleitung angestrebt, Die Mehrheit des Kollegiums

wurde bei diesem ersten Schritt nicht umfassend beteiligt bzw. informiert.

Bei der Mehrheit des Kollegiums bestand aber seit Jahren der Wunsch, dass an der Ernst -

Reuter - Schule II ein Schulverwaltungssystem installiert wird, dass eine einfache

Verwaltung ermöglicht.

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Die Einführung von edunite würde von den Kolleginnen und Kollegen nur dann angenommen

werden, wenn die Nutzung dieser Software

a) so einfach wie möglich zu handeln ist

b) eine merkliche Entlastung für die Kollegin, den Kollegen spürbar ist.

c) eine doppelte „Buchführung“ entfällt.

Dass die pädagogische Software edunite diese Bedingungen erfüllen kann, wurde von den

Verantwortlichen gegenüber dem Kollegium aktiv vertreten. Trotzdem gelang es erst nach

Erstellung der Zeugnisse, die Mehrheit davon zu überzeugen.

Zum 2. Halbjahr des Schuljahres 04/05 war es dann soweit : Die Zeugnisse wurden mit der

pädagogischen Software edunite erstellt .

9.2.2. Situation beim Zeugnis vor edunite Wie sah nun die Zeugniserstellung in der Praxis vor Nutzung der pädagogischen Software

aus ?

An der Ernst - Reuter - Schule II ( einer integrierten Gesamtschule mit integrativ geführten

Klassen, achtzügig pro Jahrgang ; mit derzeit 1133 Schülerinnen und Schüler, davon 95

Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf ; 122 Lehrerinnen und Lehrer) wurde für jede

Klasse eine DIN A4 Mappe angelegt.

In diese Mappe wurde für jeden Schüler eine Zeugnisliste und pro Schuljahr eine Liste für

die Noten zum Arbeits– und Sozialverhalten eingeheftet.

In die Zeugnisliste trug nun jede Kollegin, jeder Kollege ihre/ seine Noten ein.

Bei Klassengrößen von 28 Schülerinnen und Schüler wird diese Mappe mit zunehmender

Schullaufbahn immer dicker.

Besonders erschwerend war die Noteneintragungen in den Jahrgängen 9 und 10. Man

musste sich durch alle Blätter hindurcharbeiten, bis man jeweils die richtige Schülerin / den

richtigen Schüler vor sich hatte, um dann seine Noten eintragen zu können. Dieses

Erschwernis traf besonders die Fachlehrerinnen / Fachlehrer. Sie haben in ihren Kursen

immer nur wenige Schülerinnen /Schüler aus den einzelnen Klassen des Jahrganges . Als

Fachlehrerin / Fachlehrer musste man sich durch den gesamten Jahrgang „durchwühlen“.

Dies war nicht nur sehr zeitraubend, sondern auch teilten sich viele Lehrerinnen und Lehrer

im Lehrerzimmer gleichzeitig die Listen .

9.2.3. Entscheidung, das gesamte Kollegium beim Zeugnis mit in die Pflicht zu nehmen Auf einer Gesamtkonferenz im Juni 2005 stand die Frage an, werden die Zeugnisse zum

Schuljahresende 2005 nun digital erstellt werden oder nicht ?

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Da es zwischen der Mehrheit des Kollegiums und der damals noch kollegialen Schulleitung zu

keiner Verständigung kam , wurde von Seiten der Schulleitung folgende Regelung

veröffentlicht :

Alle Zeugnisnoten werden mit dem System edunite erfasst. Jeder Klassenlehrer/ jede

Klassenlehrerin könne aber nach Abschluss der Zeugniskonferenz selbst entscheiden, ob er

/ sie die Zeugnisse druckt oder mit der Hand schreiben will.

Mit dieser Regelung wurden nun das Kollegium der Ernst - Reuter - Schule II „ins kalte

Wasser „ geworfen.

9.2.4. Intensive Weiterentwicklung von edunite / Zeugnissen wg. der Anforderungen ERS Nicht nur das Kollegium, auch ich als einer der verantwortlichen Systemadministratoren ,

der selbst immer propagiert hat dieses System zu nutzen, standen nun vor einer massiven

Herausforderung.

An der Ernst - Reuter - Schule II steht das Kurssystem im Mittelpunkt. Die

Fachleistungskurse ( z.B. Mathe , Englisch , Deutsch usw.) werden auf E und G Niveau

unterrichtet. Das Fach Deutsch wird an unserer Schule binnen differenziert unterricht.

Daneben gibt es die Wahlpflichtkurse( z. B : Informatik ; Holz ; Sport usw.) .Diese Kurse

werden von den Schülerinnen und Schüler gewählt.

Damit das System edunite diesen Anforderungen , besonders der Binnendifferenzierung ,

gerecht wurde, gab es zwischen mir dem Systemadministrator der Ernst - Reuter - Schule II

und den Entwicklern von ascaion einen intensiven Austausch. Dieser Austausch (Telefon,

Email) war in der entscheidenden Phase der Noteneingabe im Minutentakt. Heraus kam ein

Notenerfassungssystem, das in dieser ersten Stufe der zur Verfügung gestellten Software

den Anforderungen der Ernst - Reuter - Schule II gerecht wurde.

1. Der Noteneingabe (Kursniveau, Arbeitsverhaltensnote, Sozialverhaltensnote und

Fehlzeiten) für den Fachlehrer/ der Fachlehrerin wurde durch einen verbesserten

Assistenten kinderleicht.

2. Die Klassenlehrerinnen / Klassenlehrer in Jahrgang 5 , 6 und 7 hatten eine

übersichtliche Darstellung der Klassenkonferenz im Browser.

Ab Jahrgang 8 war es schon sehr viel schwieriger eine Übersichtlichkeit der

Klassenkonferenz zu erreichen, da in einer Klasse im Jahrgang 10 bis zu 30 Kurse

ausgewiesen werden müssen. Diese Verbesserungen werden erst mit der Zeugniserstellung

im Januar 2006 zur Verfügung stehen. Die Klassenkonferenzen wurde von Seiten der Schule

auf DINA 3 Größe kopiert und als Zeugniskonferenzunterlage verwendet. Trotz dieser

Veränderung gegenüber der traditionellen Schülermappe wurden die Zeugniskonferenzen in

den einzelnen Jahrgängen erfolgreich gemeistert. Dabei wurden zwei Varianten ausprobiert.

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Im Jahrgang 9 und 10 wurde ausschließlich mit den erstellten DIN A3 Blätter gearbeitet.

Notenänderungen wurden in der Liste vorgenommen. Anschließend haben die

Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer die Noten in edunite aktualisiert. Die

Zeugniskonferenzen im Jahrgang 8 fanden in einem Computerraum statt. Dort wurde sofort

online die Notenänderung vorgenommen. Beide Vorgehensweisen waren

gewöhnungsbedürftig. Trotz allem ist die Mehrheit mit dem System gut zurecht gekommen.

Nachdem nun alle Noten in edunite erfasst waren, wurde die Forderung immer lauter,

warum man die Zeugnisse nun nochmals mit der Hand geschrieben werden müssen. Nach

und nach meldete sich eine Klassenlehrerin , ein Klassenlehrer nach der anderen bei mir

mit dem Wunsch, dass die Zeugnisse nun doch gedruckt werden sollen. Dies wurde dann

auch realisiert.

9.2.5. Partnerschaften bei Fortbildung Der Erfolg der digitalen Zeugniserstellung an der Ernst - Reuter - Schule II beruhte auf

drei Säulen :

1. Es wurden parallel Fortbildungen durch die Systemadministratoren angeboten.

2. Es gelang Partnerschaften zu bilden. Kolleginnen und Kollegen, die das System sehr

schnell durchschauten, setzten sich mit anderen gemeinsam an die Rechner und trugen die

Noten ein.

3. Die Entwickler von ascaion reagierten sehr schnell auf Änderungsvorschläge durch das

Kollegium der Ernst - Reuter - Schule II .

9.2.6. Ergebnis Zeugnisse Gegenüber den vergangenen Jahren , waren die Mehrheit der Zeugnisse eine Woche vor

Ausgabetermin fertig , so dass sie den Stufenleitungen zur Unterschrift vorgelegt werden

konnten. Die Mehrheit der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer ging entspannter in die

letzte Schulwoche. An dieser Stelle möchte ich aber nicht verhehlen, dass uns noch einige

Fehler bei der Zeugniserstellung unterliefen..

Zum Beispiel :

1. wurden Zeugnisnoten aus Kursen vergessen, die nur im ersten Halbjahr unterrichtet

wurden.

2. fehlten einige Eintragungen von Kursniveaus und Kursinhalte

3. waren manche Schülernamen „ falsch geschrieben „.

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9.2.7. Fortbildung an der Ernst - Reuter - Schule II Seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 laufen regelmäßig donnerstags Fortbildungsangebote

für die Kolleginnen und Kollegen. Die Fortbildungsangebote werden auf zwei

Leistungsebenen angeboten :

* für Kolleginnen und Kollegen, die gute Kenntnisse im Umgang mit Computern und Nutzung

von Software haben und für Kolleginnen und Kollegen, die den Pocket Pc nutzen

* für absolute Anfänger

Während für die ersten beiden Gruppen in der Regel zwei Termine ausreichend sind bzw.

waren, hat sich für die Gruppe der Anfänger /Anfängerinnen ein erhöhter

Fortbildungsbedarf herausgestellt. Auf Wunsch der Teilnehmerinnen fanden bisher schon 3

Sitzungen statt, weitere Stunden sind noch geplant. Die Kolleginnen erhoffen sich dadurch ,

dass das Werkzeug Computer und die damit verbundene Nutzung der pädagogischen

Software edunite sich ihnen immer mehr erschließt.

Durch ihre derzeitige Unerfahrenheit trauen sie sich noch nicht selbständig zu, online zu

arbeiten. Ihnen „muss“ man einen „Vertrauten“ an die Seite geben. Um dies zu erreichen,

habe ich schon einige Kolleginnen und Kollegen angesprochen, die sich dazu auch bereit

erklärt haben. Durch diesen Weg , der schon bei der Zeugniserstellung 2005 gegangen

wurde, hoffe ich auf eine verbesserte Grundlage im Umgang mit dem pädagogischen

Werkzeug edunite.

9.2.8. Gesamtkonferenzen ERS II im November 2005 und März 2006 Auf der Gesamtkonferenz vom 30.11.2005 hat sich deutlich gezeigt, dass die Vorteile von

edunite bei der Zeugniserstellung unbestreitbar sind, aber eine Nutzung dieses

pädagogischen Werkzeuges im Alltag bei vielen Kolleginnen und Kollegen noch nicht

erkannt wird. Die Mehrheit des Kollegiums unterstützte die Aussage, dass eine gemeinsame

verbindliche Verwaltungsstruktur für die Ernst - Reuter - Schule II notwendig sei, aber durch

die Nutzung von edunite sei man „gezwungen“ einheitlich zu arbeiten. Dieser Punkt trug zu

einer heftigen Kontroverse im Kollegium bei, da ich als verantwortlicher Antragsteller an

einer „Verpflichtung“ bei der Nutzung von edunite festhalte.

Folgende Kritikpunkte wurde geäußert :

- Die Nutzung von edunite als Verwaltungssystem ist ein Eingriff in die Pädagogik der

Schule bzw. des einzelnen Lehrers/der einzelnen Lehrerin. Es bedarf hier einer

grundlegenden pädagogischen Entscheidung

- Jede Kollegin/ jeder Kollege soll selbst für sich entscheiden dürfen, ob er mit dem

pädagogischen Verwaltungswerkzeug arbeiten will.

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Die Antragspunkte wurden auf den 15.12.2005 zur Entscheidung vertagt.

Die Gesamtkonferenz der ERS II hat im März 06 beschlossen, dass die Schule sich am

Schulverbund beteiligt die Zeugniserstellung vollständig mit edunite durchgeführt werden

soll.

Das Nutzen der pädagogischen Verwaltungssoftware im Schulalltag bleibt jeder Kollegin,

jedem Kollegen frei überlassen.

9.3. Pressemitteilung des Bayerischen Philologenverbandes vom 26.04.2005

Der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes Max Schmidt hat sich anlässlich der

heutigen Präsentation der Schulsoftware „edunite“ zu den Chancen der neuen Generation

von Schulverwaltungsprogrammen geäußert: „Moderne Schulverwaltungsprogramme können

Schule transparenter machen und die Kommunikation zwischen Schule, Eltern und

Lehrkräften fördern. Durch schnellere und intensivere Kontakte zwischen allen Beteiligten

können sie individuelle Verbesserungen für den einzelnen Schüler anbahnen. Überdies

können sie zu mancher Arbeitserleichterung für Lehrkräfte und Schulleitungen führen.

Pädagogische Allheilmittel sind sie aber nicht: Auch die ausgeklügeltste Software wird das

persönliche Gespräch von Mensch zu Mensch und die Beratung im direkten Kontakt zwischen

Schülern, Eltern und Lehrern nicht ersetzen, aber sie wird sie sinnvoll ergänzen können.“

9.3.1. Präsentation der hessischen Schulsoftware „edunite“ vor Vertretern des bayerischen Landtags und des Kultusministeriums im SiemensForum

In der vom Bayerischen Philologenverband organisierten Veranstaltung im Münchner

SiemensForum stellt am Nachmittag der Projektleiter Pädagogische Verwaltungssoftware in

Hessen, Herr Christof Gans, Abgeordneten des bayerischen Landtages, hochrangigen

Vertretern des bayerischen Kultusministeriums, des Staatsinstituts für Schulqualität und

Bildungsforschung, Schulleitern, Lehrern und Mitarbeitern der Siemens AG das in Hessen in

der Erprobungsphase befindliche Schulverwaltungsprogramm „edunite“ vor. Dieses

Programm wurde als Teil der E-Government-Bestrebungen vom hessischen Kultusministerium

initiiert und gefördert und ist seit gut einem Jahr an zehn Schulen im Einsatz. Begleitet wird

das Projekt vom Hessischen Datenschutzbeauftragten.

Erstmals werden alle Strukturen (Land, Region, Schule, Lehrer, Schüler, Eltern) in ein

webbasiertes Gesamtsystem integriert. „Mit „edunite“ werden Lehrer in die

Schulkommunikation und in die pädagogische Verwaltung eingebunden, indem sie mit

zeitgemäßer Technologie auf den Datenpool der Schule zugreifen können,“ führte

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Projektleiter Gans aus. bpv-Vorsitzender Schmidt sieht in der Möglichkeit, Online-Klassen-

und Zeugniskonferenzen zu schalten, ein interessantes Mittel, schulische Präsenzpflichten

sinnvoll zu füllen und die wachsende Zahl von Teilzeitlehrkräften von entbehrlichen

Anwesenheitspflichten zu befreien: „Gerade auch für Frauen in Teilzeit könnten sich damit

neue Möglichkeiten zu einer noch besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie auftun“.

9.3.2. Noten und Fehlzeiten für Eltern jederzeit abrufbar Diese neue Generation von Schulkommunikations- und Schulverwaltungssoftware hat das

Ziel, einerseits den administrativen Aufwand von Schulleitungen und Lehrkräften – etwa bei

der Zeugniserstellung - zu vereinfachen und andererseits die Kommunikation zwischen

Eltern, Schülern und Lehrern, aber auch innerhalb der Kollegien zu intensivieren und zu

beschleunigen. „Ein Werkzeug für Teamwork“ wie Gans bemerkte. Die Datenverarbeitung

erfolgt zentral auf einem außerhalb der Einzelschule gelegenen Hostrechner. Über ihn

können alle am Schulleben Beteiligten, also Schüler, Lehrkräfte und Eltern, Informationen

zur Verfügung stellen und abrufen. Wie in den USA teilweise schon seit Jahren üblich,

können sich Eltern so beispielsweise jederzeit einen aktuellen Überblick über das Notenbild

ihrer Kinder verschaffen oder über Fehlzeiten informieren und mit den Lehrkräften in

Kontakt treten. Die Datensicherheit wird dabei durch die verschlüsselte Ablage in den

Datenbanken gewährleistet. Die nachträgliche „Notenaufbesserung“ durch findige Schüler

soll damit ausgeschlossen sein. Zu den Vorteilen von „edunite“ zählt das hessische

Kultusministerium die vergleichsweise geringen Kosten des neuen

Schulverwaltungsprogramms, die nach derzeitigem Entwicklungsstand für eine Schule mit

1000 Schülern auf rund 2.000.- € pro Jahr geschätzt werden.

9.3.3. Vor der Vereinfachung steht Investitionsbedarf Der bpv-Vorsitzende Schmidt erklärte dazu: „Zweifellos können leistungsfähige

Schulverwaltungsprogramme nicht nur interessante Perspektiven in administrativer,

sondern auch in pädagogischer Hinsicht eröffnen. Gerade vor dem Hintergrund einer –

unlängst wieder einmal - beklagten Ferne zwischen Elternhaus und Schule ergeben sich hier

durchaus neue Ansätze zu einem größeren Miteinander.“ Die Tatsache, dass „edunite“ nur

geringe Anforderungen an die Hardwareumgebung der Schulen stelle, darf nach Schmidt

jedoch nicht dazu führen, die Investitionsbereitschaft bei den Neuen Medien zu

vernachlässigen: „Wir müssen auch in Personal investieren, um die Möglichkeiten dieser

leistungsfähigen Programme voll ausschöpfen zu können.“ In vielen Schulen sei die den

Lehrern zur Verfügung stehende Computerausstattung unzureichend oder veraltet, die als

Systembetreuer eingesetzten Pädagogen hoffnungslos überlastet. „Generell müssen

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dringend Mittel in die Hardware und in Fortbildung investiert werden. Zusätzlich muss man

sich über die laufende Pflege der Anlagen Gedanken machen.“ Schüler mit der

Netzwerkpflege in diesem sensiblen Bereich einzusetzen, sei aufgrund der

Manipulationsmöglichkeiten ausgeschlossen.

9.3.4. Schulen brauchen Verwaltungsinformatiker zur Unterstützung Dagegen regte Schmidt an: „Bayern bildet in Hof sehr qualifizierte

Verwaltungsinformatiker aus. Sie wären als Unterstützung hoch willkommen und würden in

den Schulen ein ideales Betätigungsfeld finden“, regte Schmidt an. „Jede Schule ist auch

eine Verwaltungseinheit mit bis zu 1.800 Personen. Dass an den bayerischen Schulen mit

ihren mehr als 100.000 Lehrkräften und fast 1,9 Millionen Schülern immer noch allein

Lehrkräfte umfangreiche und hochspezialisierte Wartungsarbeiten quasi als Hobby

durchführen müssen, ist auf Dauer ein unhaltbarer Zustand. Wie andere bayerische

Behörden bräuchten auch die Schulen zusätzlich eigene Computerspezialisten zur

Wartung der Hard- und Software. Dies ist auch notwendig, damit die Bestrebungen der

bayerischen Staatsregierung auf Einführung des eGovernment im Schulbereich nicht ins

Leere laufen."

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9.4. edunite als Projekt von Hessen Media auf der CeBIT 2005:

9.5. Gewinner des Microsoft Förderpreises .NET Solutions Award 2004 Quelle: Microsoft

Microsoft hat im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung

am 20. Oktober 2004 auf der Systems die Preisträger seines

Förderpreises Microsoft .Net Solutions Award 2004

ausgezeichnet. In zwölf Kategorien prämiert der Award

Microsoft Lösungspartner und Systemintegratoren, die

innovative Unternehmenslösungen und -projekte auf Basis von

.NET entwickelt und implementiert haben.

Preisträger der insgesamt mit 300.000 Euro dotierten zwölf Einzel-Awards sind in diesem

Jahr die CAS GmbH, die sd&m AG, die InQu Informatics GmbH, die ascaion AG, die Siemens

AG, die Spider LCM System GmbH, die Condat AG, die unlimited IT GmbH, die SMA

Regelsysteme GmbH, die SOHARD AG in Kooperation mit der Carl Zeiss AG, die secunet

Security Networks AG in Kooperation mit der PSINet Germany GmbH sowie die ITA

Systemhaus GmbH. Den .NET Solutions Award 2004 lobt Microsoft gemeinsam mit seinen

Partnern Intel GmbH und Vodafone D2 GmbH aus. 140 Microsoft Lösungsanbieter haben

Bewerbungen für den Preis eingereicht.

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"Innovative Lösungsanbieter leisten einen wesentlichen Beitrag für die nachhaltige

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft", so Robert Helgerth, Direktor Mittelstand

& Partner der Microsoft Deutschland GmbH. "Ihnen geben wir mit dem Award und der

Preisverleihung eine Plattform, um ihre Ideen und Lösungen ins öffentliche Bewusstsein zu

rücken."

Eigene Awards für Großkunden- und Mittelstands-Lösungen

Zwei wichtige Preisvergabe-Kriterien waren für die Jurymitglieder der Technischen

Universität München, der Gesellschaft für Strategie und Ergebnisse sowie der Unternehmen

Intel GmbH, Vodafone D2 GmbH und Microsoft Deutschland GmbH die Innovationskraft der

eingereichten Projekte sowie ihr Beitrag zu beschleunigten und produktiveren

Geschäftsprozessen. "Die Anzahl an wirklich innovativen und zukunftsweisenden Lösungen

war so groß, dass uns die Auswahl der Preisträger sehr schwer fiel und sie in manchen

Kategorien ganz knapp ausgefallen ist", berichtet Jurymitglied Jens Geiger, Marketing

Manager für Softwarehersteller (ISV) des Geschäftsbereichs Mittelstand & Partner bei

Microsoft. "Letztlich haben wir uns für die Lösungen und Projekte entschieden, die sowohl

auf technischer als auch auf Geschäfts-Ebene überzeugt haben."

Erstmals unterschied der Microsoft .NET Solutions Award in diesem Jahr zwischen Lösungen

für große und mittelständische Unternehmen. "Der Förderpreis spiegelt mit dieser Neuerung

unsere konsequente Orientierung am unterschiedlichen Bedarf der einzelnen

Kundengruppen wieder. Projekte und Lösungen für Großunternehmen mit denjenigen für

mittelständische Firmen gemeinsam zu bewerten, hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen",

so Robert Helgerth, Direktor Mittelstand & Partner, der die Preisträger kürte. "Darüber

hinaus unterstreichen wir mit der Anlehnung der einzelnen Kategorien an aktuelle IT-

Themen und IT-Anschaffungspläne der Unternehmen die Praxisausrichtung des

Wettbewerbs."

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9.6. Deutscher Bildungssoftwarepreis 2005 „digita“

9.6.1. Würdigung der Jury edunite ist ein beispielgebendes Werkzeug für die moderne Schulentwicklung. Mit dieser

webgestützten Plattform wird die Kommunikation aller Beteiligten unterstützt und

angeregt. Lehrende können ihren aufwändigen Alltag besser strukturieren und

rekonstruieren: Sie erhalten Sachinformationen zu Stundenthemen, Schülerinnen und

Schülern und zu anderen schulrelevanten Sachverhalten. Schülerdaten können im Unterricht

sozusagen ,just in time' eingepflegt und Eltern oder Kollegen übermittelt werden. Alle am

Lernprozess beteiligten Personen sind integriert und können auf dieselben Informationen

zugreifen. Eine zeitnahe und transparente Kommunikation ist so bei voller Wahrung der

Datensicherheit möglich. Besonders hervorzuheben ist die Integration der Eltern, die sich

über den Schulalltag, den Stundenplan und die besonderen Aufgaben sowie die Leistungen

ihres Kindes informieren können. Insgesamt ist es hilfreich, dass alle Nutzergruppen auf der

Basis einheitlicher Daten kommunizieren können. Dieses Werkzeug bietet gegenüber

anderen administrativen Mitteln (Ordner, Hefter, Klassenbuch, Notenbuch) erhebliche

Vorteile.

9.6.2. Preisverleihung mit Frau Ministerin Schavan

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9.7. Stellungnahme des Hessischen Datenschutzbeauftragten im Datenschutzbericht 2004

Das Pilotprojekt EDUNITE des Hessischen Kultusministeriums habe ich

datenschutzrechtlich begleitet.

9.7.1. Allgemeines

EDUNITE ist ein E-Government-Projekt, das von dem HKM initiiert und gefördert

wird. Hierbei handelt es sich um eine neue Generation von Schulkommunikations-

und Schulverwaltungssoftware. Auf der einen Seite soll es den Pädagogen ihre

administrativen Aufgaben erleichtern und auf der anderen Seite die Kommunikation

zwischen Lehrern, Schülern und Eltern fördern. Die Datenverarbeitung erfolgt

zentral auf einem Hostrechner. Auf dieser über das Internet erreichbaren Plattform

können alle am Schulleben Beteiligten, also Schüler, Eltern und Lehrkräfte,

Informationen speichern, die dem schulischen Interesse der verschiedenen

Beteiligten dienen und dauerhaft zur Verfügung stehen. Damit soll allen Beteiligten

schulisch umfassend angelegtes Wissen zur Verfügung gestellt werden, die

Klassenverwaltung der Lehrkräfte optimiert und die schnelle Kommunikation per E-

Mail unterstützt werden.

In weiteren Ausbaustufen soll es später möglich sein, übergeordnete

Verwaltungseinheiten (Schulamt, Ministerium) einzubinden.

Schon frühzeitig wurde ich in das Projekt einbezogen, um datenschutzrechtliche

Belange sowohl in rechtlicher wie auch in technischer Sicht von Anfang an zu

berücksichtigen.

Insgesamt unterstützt das Programm zurzeit die automatisierte Erfassung von

– nicht personenbezogenen Daten

– unterrichtsbezogenen Sachdaten

– personenbezogenen Daten von Schülern, Lehrern und Eltern aus dem

Schulverwaltungsbereich.

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Weiterhin ist eine direkte elektronische Kommunikation zwischen Lehrkräften

untereinander und zwischen Schule und Eltern möglich.

Für die datenschutzrechtliche Wertung wurden zwei Fragenkomplexe untersucht:

a. dürfen personenbezogene Daten überhaupt von den jeweiligen Daten

verarbeitenden Personen oder Stellen verarbeitet werden?

(s. Ziff. 2 Rechtliche Wertung)

b. Wenn ja: Ist die Datensicherheit gewährleistet?

(s. Ziff. 3 Technische Wertung)

9.7.2. Rechtliche Wertung

Soweit es um personenbezogene Daten geht, ist von dem rechtlichen Grundsatz auszugehen,

dass deren Erhebung, Speicherung und weitere Datenverwendung einer rechtlichen

Befugnisnorm bedürfen.

Folgende Phasen der Datenverarbeitung kommen bei EDUNITE in Betracht:

– Erstmalige Datenspeicherung

Die rechtliche Befugnis, schulbezogene Verwaltungsdaten der von der

Schulverwaltung betroffenen Personen, also Eltern, Lehrkräfte und Schüler, zu

erheben und zu speichern, ergibt sich generell aus den einzelnen, für den konkreten

Fall anzuwendenden Vorschriften des Schulgesetzes, der "Verordnung über die

Verarbeitung personenbezogener Daten in Schulen" vom 30. November 1993 und

ergänzend dem HDSG.

Da EDUNITE zunächst nur eine technische Plattform darstellt, muss der Benutzer, der

personenbezogene Daten erstmals speichert, in jedem Einzelfall prüfen, ob die

einschlägige Vorschrift erfüllt ist. Soweit keine besondere Rechtsvorschrift gilt, ist

generell zu prüfen, ob die Datenspeicherung für die schulische Aufgabenerfüllung

erforderlich ist.

Soweit EDUNITE bestimmte Datenarten der Eltern und Schüler vorstrukturiert, halten

diese sich im Rahmen der o. g. Vorschriften. Insbesondere die in § 1 der o. g.

Verordnung katalogartig aufgezählten Daten gelten auf Grund ihrer Bedeutung

generell als für die Schulverwaltung erforderlich. Sie werden entweder über die

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Schnittstelle zum Standardschulprogramm LUSD eingespeist oder von dem Benutzer

von EDUNITE direkt erhoben und eingegeben.

– Weitere Verwendung von Daten innerhalb der Schule

Auch die weitere Datenverwendung im Wege lesenden oder schreibenden Zugriffs

durch den EDUNITE-Benutzer innerhalb der Schule, vor allem Lehrkräfte und

Schulverwaltungsangestellte ist datenschutzrechtlich nur zulässig, wenn und soweit

dies für die jeweilige konkrete Aufgabenerfüllung erforderlich ist. Die

Zugriffsberechtigung zu den einzelnen Datenbereichen muss also der Art der

dienstlichen Aufgabenerfüllung zugeordnet sein.

Die in EDUNITE festgelegten und den einzelnen Benutzergruppen zugeordneten

Zugriffsrechte entsprechen diesen Aufgabenbereichen. So können Lehrkräfte nur auf

die Daten der von ihnen betreuten Schüler zugreifen; die ausschließlich für andere

Lehrkräfte relevanten Daten stehen technisch nur diesen zur Verfügung.

Dreh- und Angelpunkt solcher Verwaltungsprogramme ist also das vorweg

festzulegende Berechtigungskonzept, das den Änderungen von schulischen Aufgaben

auch permanent angepasst werden muss.

– Verarbeitung der Daten außerhalb der Schule

EDUNITE ermöglicht den Zugriff der Schüler auf sie betreffende Daten der

Schulverwaltung über das Internet. Insoweit unterstützt das Programm die

behördlichen Auskunftspflichten, etwa nach § 18 Abs. 3 HDSG.

– Um eine Übermittlung der Daten an Dritte handelt es sich, wenn z. B. die Eltern die

in EDUNITE gespeicherten Schuldaten ihrer Kinder einsehen können, wie etwa die

Schulnoten oder Fehlzeiten. Hierbei handelt es sich um eine Datenübermittlung an

eine Stelle außerhalb des öffentlichen Bereichs, deren Zulässigkeit nach § 16 HDSG

zu beurteilen ist. Die Eltern haben bis zur Volljährigkeit des Kindes das

Personensorgerecht, wozu die schulischen Belange gehören.

Das begründet das erforderliche berechtigte Interesse an der Datenübermittlung. Nach einer

ersten Durchsicht der Datenfelder, der Struktur der Zugriffsberechtigungen auf der

Grundlage der allgemeinen Aufgabenverteilung und Auswertungsmöglichkeiten konnte –

vorbehaltlich einer systematischen Einzelprüfung aller Details – festgestellt werden, dass

keine datenschutzrechtlich unzulässigen Verarbeitungen mit EDUNITE unterstützt werden.

Der einzelne Benutzer von EDUNITE trägt jedoch die Verantwortung, die Nutzung rechtlich

im Einzelfall begründen zu können.

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9.7.3. Technische Wertung

Es wurde untersucht, ob die Datensicherheit im Sinne der Anlage 5 der oben genannten

Verordnung in Verbindung mit § 10 HDSG gegeben ist.

Die nachstehende Beurteilung erfolgte auf Grund des vorgelegten Exposés für Pilotschulen,

des Sicherheitskonzeptes und einer Präsentation in der Freiherr-vom-Stein-Schule in

Frankfurt. Die anhand der vorgeschlagenen Sicherheitsmaßnahmen erkennbare angedachte

technische Lösung ist positiv zu bewerten. Sie entspricht in den untersuchten Punkten der

IT-Sicherheit (Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit) dem Stand der Technik und

schließt einige der seit Jahren bemängelten Schwachstellen in der üblichen

Schulverwaltungs-Software. Hervorzuheben ist die verschlüsselte Übertragung der Daten

vom Nutzer zum Server ebenso wie deren schulspezifisch verschlüsselte Ablage in einer

Datenbank. Ohne Beanstandung in der derzeitigen Realisierung blieb das Rollen- und

Berechtigungskonzept.

9.7.4. Ausblick

Wenn eine datenschutzrechtliche Umsetzung der konzeptionellen Möglichkeiten von

EDUNITE in den einzelnen Schulen und die Berücksichtigung von Datenschutzgesichtspunkten

bei der Konzeption der weiteren Ausbaustufen sichergestellt ist, kann das Projekt und

dessen Weiterführung unter datenschutzrechtlichen Aspekten befürwortet werden. Ich

werde das Pilotprojekt EDUNITE weiterhin beratend begleiten.