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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015 A1 Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG Inhalt Freie Vorträge Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (1) A1 . . . . . . . . . . . . Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (2) A3 . . . . . . . . . . . . Arzneimitteltherapie bei Adipositas A5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bariatrische Chirurgie (1) A5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bariatrische Chirurgie (2) A7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DDG-Symposium A9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epidemiologie – Risikofaktoren – Risikomarker A10 . . . . . . . . . . Ernährungsmedizin A12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Adipozyten (1): Biologie des weißen Fettgewebes A14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Adipozyten (2): Biologie des braunen Fettgewebes A16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Genetische und epigenetische Ursachen A17 . . . . . Grundlagen: Geschmackswahrnehmung/ Belohnungssystem A19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Neuronale Regulation des Körpergewichts A19 . . . Interventionen und konservierte Therapie (1) A20 . . . . . . . . . . . Interventionen und konservierte Therapie (2) A24 . . . . . . . . . . . Grundlagen: Rolle des Mikrobioms auf das Körpergewicht A26 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychologie (1) A27 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychologie (2) A28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Postersitzungen Grundlagen Adipozyten: Biologie des weißen und braunen Fettgewebes A30 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adipositas bei Kindern und Jugendlichen A34 . . . . . . . . . . . . . . . Bariatrische Chirurgie A38 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epidemiologie – Risikofaktoren – Risikomarker A41 . . . . . . . . . . Ernährungsmedizin A43 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Genetische und epigenetische Ursachen der Adipositas A45 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interventionen und konservierte Therapie A47 . . . . . . . . . . . . . . Präventionen A51 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychologie A55 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stoffwechsel A56 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Autoren A59 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freie Vorträge: Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (1) FV01 Soziodemografisch stratifizierte Analyse des Aktivitäts- und Mediennutzungsverhaltens von juvenilen Adipositastherapieteilnehmern H. Wulff, P. Wagner Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland Hintergrund: Um der Herausforderung Adipositas zu begeg- nen, sind im Jugendalter effektive Therapiekonzepte notwendig, die Änderungen des Lebensstils fokussieren. Dabei ist die sozio- ökonomisch bedingte Mediennutzung von Bedeutung, die mit dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie der Genese von Übergewicht assoziiert sein kann. Zur Therapieoptimie- rung gilt es, diese Einflussgrößen zu analysieren, um Interventi- onsziele, -inhalte und -methoden zu adjustieren und Potenziale der Mediennutzung für die Therapie zu erschließen. Die For- schungsfrage ist: Welches Mediennutzungs- und Bewegungs- verhalten zeigen adipöse 11–17-Jährige in Abhängigkeit sozio- ökonomischer Faktoren? Methode: Die nationale Multicenter-Studie erfolgte 2012/13 mit 564 Therapieteilnehmern im Alter von 13,4 ± 1,6 Jahren. Mittels standardisierter Erhebungsinstrumente wurden Varia- blen der Aktivität, Mediennutzung und Sozioökonomie erfasst. Ergebnisse: Die Befragten sind 3,3 ± 1,8 Tage pro Woche eine Stunde körperlich aktiv, 8,5 % täglich, insbesondere 11–13-Jäh- rige. Allen Befragten sind TV und PC zugänglich. Jungen zeigen erhöhte Chancen [OR 3,16] auf Spielekonsolenbesitz. TV, PC und Handy werden täglich zwei, Konsolen eine Stunde genutzt. Mädchen nutzen das Smartphone und 11–13-Jährige die Kon- sole umfangreich. Es zeigt sich ein Zusammenhang (r= -,191; Abstracts Abstracts zur 31. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft vom 15.–17. Oktober 2015 in Berlin For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Downloaded from www.adipositas-journal.de on 2016-11-24 | IP: 178.24.28.221

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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015

A1Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

Inhalt

Freie VorträgeAdipositas bei Kindern und Jugendlichen (1) A1. . . . . . . . . . . . Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (2) A3. . . . . . . . . . . . Arzneimitteltherapie bei Adipositas A5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bariatrische Chirurgie (1) A5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bariatrische Chirurgie (2) A7. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DDG-Symposium A9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epidemiologie – Risikofaktoren – Risikomarker A10. . . . . . . . . . Ernährungsmedizin A12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Adipozyten (1): Biologie des weißen Fettgewebes A14. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Adipozyten (2): Biologie des braunen Fettgewebes A16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Genetische und epigenetische Ursachen A17. . . . . Grundlagen: Geschmackswahrnehmung/Belohnungssystem A19. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Neuronale Regulation des Körpergewichts A19. . . Interventionen und konservierte Therapie (1) A20. . . . . . . . . . . Interventionen und konservierte Therapie (2) A24. . . . . . . . . . .

Grundlagen: Rolle des Mikrobioms auf das Körpergewicht A26. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychologie (1) A27. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychologie (2) A28. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

PostersitzungenGrundlagen Adipozyten: Biologie des weißen und braunen Fettgewebes A30. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adipositas bei Kindern und Jugendlichen A34. . . . . . . . . . . . . . . Bariatrische Chirurgie A38. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epidemiologie – Risikofaktoren – Risikomarker A41. . . . . . . . . . Ernährungsmedizin A43. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen: Genetische und epigenetische Ursachen der Adipositas A45. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interventionen und konservierte Therapie A47. . . . . . . . . . . . . . Präventionen A51. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychologie A55. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stoffwechsel A56. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Autoren A59. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Freie Vorträge: Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (1)

FV01 Soziodemografisch stratifizierte Analyse des Aktivitäts- und Mediennutzungsverhaltens von juvenilen Adipositastherapieteilnehmern

H. Wulff, P. WagnerUniversität Leipzig, Leipzig, Deutschland

Hintergrund: Um der Herausforderung Adipositas zu begeg-nen, sind im Jugendalter effektive Therapiekonzepte notwendig, die Änderungen des Lebensstils fokussieren. Dabei ist die sozio-ökonomisch bedingte Mediennutzung von Bedeutung, die mit dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie der Genese von Übergewicht assoziiert sein kann. Zur Therapieoptimie-

rung gilt es, diese Einflussgrößen zu analysieren, um Interventi-onsziele, -inhalte und -methoden zu adjustieren und Potenziale der Mediennutzung für die Therapie zu erschließen. Die For-schungsfrage ist: Welches Mediennutzungs- und Bewegungs-verhalten zeigen adipöse 11–17-Jährige in Abhängigkeit sozio-ökonomischer Faktoren?Methode: Die nationale Multicenter-Studie erfolgte 2012/13 mit 564 Therapieteilnehmern im Alter von 13,4 ± 1,6 Jahren. Mittels standardisierter Erhebungsinstrumente wurden Varia-blen der Aktivität, Mediennutzung und Sozioökonomie erfasst.Ergebnisse: Die Befragten sind 3,3 ± 1,8 Tage pro Woche eine Stunde körperlich aktiv, 8,5 % täglich, insbesondere 11–13-Jäh-rige. Allen Befragten sind TV und PC zugänglich. Jungen zeigen erhöhte Chancen [OR 3,16] auf Spielekonsolenbesitz. TV, PC und Handy werden täglich zwei, Konsolen eine Stunde genutzt. Mädchen nutzen das Smartphone und 11–13-Jährige die Kon-sole umfangreich. Es zeigt sich ein Zusammenhang (r= -,191;

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Abstracts zur 31. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft vom 15.–17. Oktober 2015 in Berlin

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Adipositas 3/2015 © Schattauer 2015

A2 Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

p<0,001) zwischen Mediennutzung und körperlicher Aktivität, der innerhalb der soziökonomischen Gruppen variiert.Diskussion: Im Vergleich zu Empfehlungen und Referenzen zeigt die Stichprobe ein reduziertes Aktivitäts- und ein erhöhtes Mediennutzungsverhalten, welches innerhalb der Gruppen va-riiert. Differenzierte Interventionsansätze erscheinen sinnvoll. Künftig sollten Studien klären, inwieweit die Mediennutzung trotz Risiken die Chance bietet, Schulungs- und Nachsorgemaß-nahmen methodisch zu unterstützen.

FV02 Machbarkeitsanalyse eines strukturierten Adipositas-Nachsorgeprogramms

R. Stachow1, N. Hagedorn2, P. Hampel2, U. Tiedjen3, I. Gellhaus4, M. Pankatz3

1Fachklinik Sylt, Westerland, Deutschland, 2Europa Universität Flens-burg, Flensburg, Deutschland, 3Rehaforschung Nord, Sylt, Deutschland, 4Konsensusgruppe Adipositasschulung, Paderborn, Deutschland

Hintergrund: Das von der Konsensusgruppe Adipositasschu-lung (KgAS) entwickelte strukturierte Nachsorgeprogramm für adipöse Kinder und Jugendliche nach einer ambulanten Schu-lung oder stationären Reha sieht im Einzelsetting 4 Elternschu-lungs- und 16 Patienten-/Familienmodule vor, die von ambu-lant tätigen Adipositastrainern erbracht werden können. Mit Methoden der Motivierenden Gesprächsführung (MI) soll die Implementierung und Aufrechterhaltung antiadipogener Le-bensstile im Alltag gefördert werden.Methode: Die Machbarkeit sollte an adipösen Jugendlichen nach einer stat. Rehabilitation erprobt werden. Es wurde ein re-gionales Nachsorgenetzwerk mit Anbietern ambulanter Adipo-sitasschulungen (Förderkids durch Dick und Dünn, Junior Mar-velesse, Active Kids, Ernährungszentrale Hamburg und ZABS) gebildet und deren Fachkräfte im Programm sowie MI geschult. Die Nachsorge wurde von einer Casemanagerin in der Rehakli-nik angebahnt, organisiert und supervidiert. Neben somati-schen und organisatorischen Aspekten wurden Daten zur Pa-tienten- und Therapeutenzufriedenheit für jedes Nachsorgemo-dul erhoben. Die Nachsorgedauer betrug ca. 6 Monate.Ergebnisse: 31 Jugendliche und deren Eltern wurden eingela-den, an dem Programm teilzunehmen. 25 Familien erklärten sich bereit. 7 brachen die Nachsorge ab. Alle 18 Teilnehmer (Al-ter: MW 12,6, 13 wbl.) und Familien, die das Programm ab-schlossen, empfanden es als hilfreich zur Umsetzung und Auf-rechterhaltung der zu Beginn formulierten Ziele und würden es weiter empfehlen. BMI-SDS-Veränderung: Rehaanfang; 2,60, Nachsorgeende: 2,30 (p=0,009). Alle Module waren aus Sicht der Therapeuten, Patienten und Eltern wichtig und förderten jeweils bei 65–100 % der Patienten/Familien deren Motivation zur Aufrechterhaltung der eingeschlagenen Verhaltensänderun-gen. Alle Therapeuten waren mit der Umsetzung aller Module zufrieden oder sehr zufrieden. In der abschließenden Reflexion mit den Therapeuten wurden Hinweise für eine Optimierung von 5 Modulen gegeben. Es wurden Flexibilisierungen hinsicht-lich der Modulabfolge und des Zeitumfangs der Module ge-

wünscht. Die Themenbereiche Ernährung, Bewegung, soziale Unterstützung und Ressourcen und Hemmnisse sollten in den ersten 2 Monaten der Nachsorge bearbeitet werden.Schlussfolgerung: Die Module des Adipositas-Nachsorgepro-gramms waren im Sinne des Curriculums umsetzbar, wiesen ei-ne hohe Zufriedenheit bei Patienten und deren Familien auf und förderten deren Motivation zur Beibehaltung der begonne-nen Verhaltensänderungen.

FV03 Ergebnisse einer telefonischen Nachsorge für Jugendliche mit Adipositas nach stationärer Rehabilitation

R. Stachow1, M. Pankatz2, J. Böder1, U. Tiedjen2, P. Hampel31Fachklinik Sylt, Westerland, Deutschland, 2Rehaforschung Nord, Sylt, Deutschland, 3Europa Universität Flensburg, Flensburg, Deutschland

Hintergrund: Zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der stationären Rehabilitation für Kinder u. Jugendliche mit Adipositas sollte ein aus der Rehaklinik umsetzbares Nachsorgekonzept entwickelt wer-den, das mit dem gesetzlichen Rahmen des SGB 6 kompatibel ist.Methode: Auf Basis der Motivierenden Gesprächsführung wur-de ein Konzept erstellt und in einer randomisierten, kontrollier-ten Studie evaluiert, in dem nach Rehaabschluss 5 Telefonate mit den ehemaligen Rehabilitanden und ein Elterntelefonat ge-führt wurden (Interventionsgruppe, IG). In der Rehaklinik be-reitete eine Casemanagerin die Nachsorge mit den Jugendlichen vor und führte diese dann über 6 Monate durch. Somatische und Daten zur Lebensqualität (DISABKIDS), zum Krankheits-management und zu Verhaltens- und emotionalen Auffälligkei-ten (SDQ) wurden vor Beginn, am Ende der Reha, am Ende und 6 Monate nach der Nachsorge erhoben und varianzanaly-tisch ausgewertet. Mit den Patienten der Kontrollgruppe wurde ein Gespräch zur Operationalisierung von Vorsätzen nach der Reha geführt und angeboten, mit der Casemanagerin zu telefo-nieren, falls sie Fragen zur Umsetzung ihrer Vorsätze gehabt hätten. Die Jugendlichen erhielten für die Rücksendung der Fra-gebögen eine Belohnung.Ergebnisse: Von ursprünglich 303 angefragten Patienten erklär-ten 224 ihre Teilnahmebereitschaft und erhielten das, die Nach-sorge vorbereitende, Gespräch. Mittlere Dauer der Telefonate: Jugendliche 9 min, Eltern 16 min. 73,7 % der Patienten der Inter-ventionsgruppe vollendeten die Nachsorge. 57,9 % bzw. 40,4 % der Interventionsgruppe und 53,6 % bzw. 35,2 % der Kontroll-gruppe beteiligten sich an der Befragung 6 bzw. 12 Monate nach der Reha. Die Varianzanalysen zeigten für den BMI-SDS 6 Mo-nate nach Rehaende und für die Lebensqualität, das Krankheits-management und den SDQ nach 12 Monaten signifikante (p<0,001) Verbesserungen gegenüber den Befunden am Anfang der Reha. Zwischen IG und KG gab es zu keinem Zeitpunkt Unterschiede.Schlussfolgerung: Die Organisation einer Nachsorge für Reha-patienten erfordert ein Casemanagement. Eine telefonbasierte Nachsorge für ehemals stationär rehabilitierte Jugendliche ist machbar, aber nicht effektiv. Nachsorgeprogramme sollten ein face-to-face-Setting realisieren.

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A3Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

FV04 Maßnahmenqualität in der Prävention von Übergewicht bei Kindern – Bestandsaufnahme eines Standardisierungsprozesses

M. Noweski, G. Bär, A. VossAlice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland

Fragestellung: In der gesundheitlichen Prävention vollzieht sich derzeit ein Standardisierungsprozess der Maßnahmenqua-lität durch Setzung neuer Qualitätsstandards. Der Vortrag bietet eine Übersicht über die beteiligten Organisationen und die neu-en Standards. Dabei liegt der Fokus auf dem Handlungsfeld der Prävention von Übergewicht bei Kindern.Methode: Die Daten werden im Rahmen einer durch den Bund geförderten Studie zwischen Juli und November 2015 erhoben. Die Datenerhebung erfolgt durch eine systematische Literatur-recherche in relevanten Datenbanken und Suchmaschinen (Medline, Springer Link, Thieme Connect, Google Scholar) so-wie eine Analyse der Dokumente der relevanten Organisationen.Ergebnisse: Die Bestandsaufnahme schriftlicher Quellen lässt einen fortschreitenden Standardisierungsprozess der Maßnah-menqualität erkennen. Obgleich verschiedene Organisationen und Fachdisziplinen beteiligt sind, bestehen inhaltliche Über-einstimmungen. Für die Studie sind sowohl Kongruenzen als auch Unterschiede und Lücken relevant.Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sollen Wege zur Entwicklung gemeinsamer Standards aufzeigen, die im Rahmen eines bun-desweiten Konsensprozesses etabliert werden können. Gleich-zeitig werden die Herausforderungen für den Disziplinen über-greifenden Dialog und die strukturellen Rahmenbedingungen markiert.

Freie Vorträge: Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (2)

FV05 ROHHADNET – ein seltenes Adipositas- Syndrom

C. Denzer1, G. Borck2, C.-J. Partsch3, M. Wabitsch1

1Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Sekt. Pädiatr. Endokrinolo-gie u. Diabetologie, Ulm, D, 2Univ.-Klinikum Ulm, Inst. für Humangene-tik, Deutschland, 3Endokrinologikum, Hamburg, Deutschland

Hintergrund: Das ROHHADNET-Syndrom (rapid-onset obe-sity with hypoventilation, hypothalamic, autonomic dysregula-tion, and neural tumor) ist eine seltene Erkrankung mit hoher Mortalität bedingt durch Atem- und Herz-Kreislaufstillstand. Die klinische Präsentation des ROHHADNET-Syndroms ähnelt monogenetischen Adipositas-Syndromen im Kleinkindesalter und ist im Verlauf u.a. durch verschiedene Störungen der hypo-thalamo-hypophysären Funktion gekennzeichnet.Methoden: Wir berichten über zwei männliche Patienten im Alter von 9 8/12 und 9 4/12 Jahren albanischer (Patient 1) bzw. syrischer (Patient 2) Herkunft, bei denen nach Vorstellung in

unserer endokrinologischen Ambulanz die Diagnose eines ROHHADNET-Syndroms gestellt wurde.Ergebnisse: Beide Patienten sind die Kinder nicht-konsangui-ner Eltern und die einzigen Betroffenen mit einer extremen Adipositas (aktueller BMI-SDS Patient 1: 3,14; Patient 2: 3,62) in ihren Familien. Beide Patienten zeigten eine extreme Zunah-me des Körpergewichtes seit dem zweiten Lebensjahr. Patient 1 wurde erstmals im Alter von 3 Jahren klinisch auffällig mit wie-derholter schwerer Hypernatriämie (max. Serum-Natrium 204 mmol/l) im Rahmen von infektiösen Gastroenteritiden sowie einer chronischen Hypernatriämie in der Folge (Serum-Na-trium zwischen 148 und 156 mmol/l). Das Vorliegen einer Hy-perprolaktinämie und der polysomnographische Nachweis ei-nes schweren Schlafapnoe-Syndroms mit kombinierten zentra-len und obstruktiven Apnoen führten zur Diagnosestellung. Im weiteren Verlauf ereignete sich eine Episode mit schwerer Hy-pothermie (minimale Körpertemperatur 35,1°C) im Rahmen einer Infektion, zudem entwickelten sich eine tertiäre Hypothy-reose und ein Wachstumshormonmangel. Bisher in bildgeben-den Untersuchungen kein Nachweis eines Tumors.

Patient 2 stellte sich mit akuter respiratorischer Insuffizienz im Rahmen einer Pneumonie vor. Aufgrund einer ausgeprägten CO2-Retention erfolgten Intubation und Beatmung. In der Fol-ge ebfs. Diagnose eines kombinierten Schlafapnoe-Syndroms sowie in der CT-Thorax Nachweis eines thorakal gelegenen, pa-ravertebralen Tumors, dessen Ätiologie histopathologisch bis-her nicht geklärt werden konnte. Gleichzeitig bestehen bei Pa-tient 2 eine Hyperprolaktinämie sowie der V.a. einen Wachs-tumshormonmangel. Beide Patienten erhielten eine dauerhafte nächtliche BIPAP- bzw. APAP-Therapie, im Fall von Patient 2 mit zusätzlicher O2-Gabe. Schlussfolgerung: Störungen der hypothalamisch-hypophysä-ren Funktion sollten bei allen Kindern mit frühmanifester ex-tremer Adipositas an das Vorliegen eines ROHHADNET-Syn-droms denken lassen. Aufgrund der wahrscheinlich hohen Mortalität sind die frühzeitige Diagnosestellung eines Schlafap-noe-Syndroms sowie die regelmäßige Durchführung bildgeben-der Untersuchungen zum Tumorausschluss entscheidend für das Überleben von betroffenen Patienten.

FV06 Bioinaktivität des Hormons Leptin als Ursache frühkindlicher, extremer Adipositas

M. Wabitsch1, J.- B. Funcke1, J. von Schnurbein1, F. Denzer1, G. Lahr2, C. Denzer1, A. Moss1, K.- M. Debatin2, P. Gierschik3, B. Möpps3, P. Fischer-Posovszky1

1Univ.-Klinikum Ulm, Sekt. Pädiatr. Endokrinologie u. Diabetologie, D, 2Univ.-Klinikum Ulm, Abt. Kinder- u. Jugendmedizin, Deutschland, 3Univ.-Klinikum Ulm, Inst. f. Pharmakologie u. Toxikologie, Deutschland

Hintergrund: Die kongenitale Leptindefizienz ist eine seltene, monogene Form der Adipositas, die durch eine ausgeprägte Hy-perphagie und extreme Gewichtszunahme in den ersten Le-bensmonaten gekennzeichnet ist. Üblicherweise liegen dieser Erkrankung Mutationen im Leptin-Gen (LEP) zugrunde, die zu

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Adipositas 3/2015 © Schattauer 2015

A4 Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

einem Produktions- oder Sekretionsdefekt des Hormons füh-ren. Erst kürzlich haben wir eine neue Form der Leptindefizienz beschrieben, bei der man hohe Leptinspiegel in der Zirkulation findet, das vorliegende Hormon jedoch aufgrund einer Mutati-on biologisch inaktiv ist.Methoden: Zirkulierendes Leptin wurde im Serum mittels ELI-SAs gemessen. Das Leptin-Gen wurde mittels Sequenzierung analysiert. Sowohl das Sekretionsverhalten als auch die biologi-sche Aktivität des mutierten Leptins wurden in vitro mit Hilfe von HEK293 Zellen untersucht.Ergebnisse: Wir beschreiben ein Geschwisterpaar, ein neunjäh-riges Mädchen sowie einen sechsjährigen Jungen mit frühkind-licher, ausgeprägter Adipositas und Hyperphagie. Bei beiden Kindern fand sich eine homozygot vorliegende Substitution an Position 309 des Leptin-Gens von Cytosin zu Adenin (c.309C>A), welche einen Aminosäureaustausch von Asparagin zu Lysin an Position 103 des Leptin-Proteins (p.N103K) zur Fol-ge hat. Nichtsdestotrotz wiesen beide Kinder hohe, ihrer Kör-perfettmasse angemessene Leptinspiegel in der Zirkulation (59,7 und 74,6 ng/ml) auf.

Bei Überexpression in HEK293-Zellen zeigte sich, dass das mutierte p.N103K-Leptin ähnlich wie wildtypisches Leptin in den Zellkulturüberstand sezerniert wurde. In HEK293-hLR-Zellen, die den humanen Leptinrezeptor überexprimieren, konnte das p.N103K-Leptin jedoch im Gegensatz zum wildtypi-schen Leptin keine Aktivierung der Stat3-Signalkaskade auslö-sen. Übereinstimmend damit konnte mCherry-Fluoreszenz-markiertes wildtypisches, nicht aber mutiertes p.N103K-Leptin an den Leptinrezeptor binden und internalisiert werden. Diese Untersuchen beweisen, dass das mutierte p.N103K Leptin zwar sezerniert wird, jedoch keine biologische Aktivität besitzt.

Eine Behandlung mit Metreleptin (tägliche Dosis von 0,03 mg/kg fettfreier Körpermasse) führte bei beiden Kindern rasch sowohl zu einer Normalisierung des Essverhaltens als auch einer Reduktion des Körpergewichts.Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Wir beschreiben zwei weitere Fälle frühkindlicher Adipositas aufgrund biologisch in-aktiven Leptins. Wir empfehlen bei hyperphagischen, extrem adipösen Kindern die Sequenzierung des Leptin-Gens, da für Betroffene eine effektive Hormonersatztherapie zur Verfügung steht. Die Bestimmung der Leptinkonzentration in der Zirkula-tion allein kann fehlleitend sein, da hohe Spiegel eine mangeln-de biologische Aktivität des Hormons nicht ausschließen.

FV07 Haben Alter und Ausgangswert des BMI-SDS Einfluss auf den BMI-SDS Verlauf bei übergewichtigen Kindern während und nach Teilnahme an einer statio-nären Lebensstilintervention (LOGIC-Projekt)?

S. Brandt1, M. Wabitsch1, M. Heitkamp2, B. Geilhof2, H. Langhof3, M. Halle2,4,5, M. Siegrist2

1Univ.-Klinik für Kinder- u. Jugendmedizin Ulm, Sekt. Pädiatrische En-dokrinologie und Diabetologie, Deutschland, 2Klinikum rechts der Isar, TU München, Lehrstuhl für Präventive und Rehabilitative Sportmedi-zin, Deutschland, 3Klinik Schönsicht, Rehabilitationsklinik, Berchtesga-den, Deutschland, 4DZHK (German Centre for Cardiovascular Re-search), partner site Munich Heart Alliance, Deutschland, 5Klinikum rechts der Isar, TUM, Else Kröner-Fresenius-Zentrum, Deutschland

Fragestellung: Alter und Ausgangs-BMI-SDS werden als Prä-diktoren für Erfolg einer Lebensstilintervention angenommen.Methoden: Das LOGIC-Projekt nahm übergewichtige und adi-pöse Kinder und Jugendliche (6–19 Jahre) auf, die an einem 4- bis 6-wöchigen stationären Lebensstilinterventionsprogramm in der Klinik Schönsicht (Berchtesgaden) teilgenommen haben (2006–2013). Anthropometrische Daten wurden zu Beginn (T0, n=1.009), am Ende der Intervention (T1, n=1.009) und 1 Jahr nach dem Beginn der Intervention (T2, n=551) gemessen. Feh-lende Daten zum Zeitpunkt T2 wurden ersetzt (Methode: Base-line observation carried forward method). Der BMI (kg/m2) und die BMI-SDS-Werte (Kromeyer-Hauschild et al. 2001) wurden berechnet. Es wurden Gruppenvergleiche in 3 Alters-gruppen (7–11; 12–14; ≥15 Jahre) und zwei BMI-SDS-Gruppen (niedrig vs. hoch; ≥75 internen Perzentil) durchgeführt. Ein li-near mixed effects model wurde berechnet.Ergebnisse: Kinder mit einem hohen BMI-SDS zu Beginn zeig-ten einen stärkeren Anstieg im BMI-SDS nach dem Ende der Intervention (T1-T2) als Kinder mit einem niedrigeren BMI-SDS zu Baseline (β=0,0193, p<0.0001). Die Reduktion des BMI-SDS unter Intervention (T0-T1) unterschied sich nicht signifi-kant zwischen den Altersgruppen (p>0,05). Teilnehmer ≥12 Jahre zeigten einen stärkeren Anstieg im BMI-SDS nach dem Ende der Intervention als Kinder im Alter zwischen 7 und 11 Jahren. Für Jungen zeigte sich, dass die Gruppe der 12– bis 14-jährigen einen stärkeren Anstieg im BMI-SDS nach dem En-de der Intervention aufwies als die Gruppe der jüngeren (7–11 Jahre, p>0,05) und der älteren Teilnehmer (≥15 Jahre, p>0,05). Bei den Mädchen war ein Alter ≥15 Jahren mit einem stärkeren Anstieg im BMI-SDS nach dem Ende der Intervention (T1-T2) assoziiert als ein Alter ≤14 Jahren (p>0,05).Schlussfolgerungen: Ältere Kinder und Kinder mit einem ho-hen BMI-SDS zu Baseline zeigten in der Phase nach dem Ende der Intervention einen stärkeren Anstieg im BMI-SDS als jün-gere Kinder und Kinder mit einem niedrigeren BMI-SDS zu Ba-seline. Die Ergebnisse zeigen, dass das Körpergewicht im Kin-des- und Jugendalter biologisch streng reguliert ist. Diese Regu-lationsmechanismen könnten speziell bei älteren Kindern sowie bei Kindern mit einem hohen BMI-SDS stärker ausgeprägt sei, als bei jüngeren Kindern

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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015

A5Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

Freie Vorträge: Arzneimitteltherapie bei Adipositas

FV08 Metabolic benefits of LCZ696: A randomized, double-blind, active-controlled, parallel-group study in obese hypertensive patients

J. Jordan, R. Stinkens, T. Jax, S. Engeli, E. Blaak, M. May, B. Have-kes, C. Schindler, D. Albrecht, P. Pal, T. Heise, G. Goossens, T. Lan-genickelMedizinische Hochschule Hannover, Institut für Klinische Pharmakolo-gie, Hannover, Deutschland

Introduction: LCZ696 simultaneously inhibits neprilysin, the-reby augmenting natriuretic peptide (NP) availability, and blocks the AT1-receptor. Since NPs promote lipid mobilization and oxidation and NP deficiency predisposes to type-2 diabetes, this study investigated the effects of LCZ696 on insulin sensiti-vity, lipid mobilization and oxidation.Methods: Ninety-eight (98) patients with mild-to-moderate hy-pertension and abdominal adiposity were randomized to LCZ696 400 mg or amlodipine (AML) 10 mg once daily for 8 weeks in a double-blind, double-dummy fashion. At baseline and week 8, hyperinsulinemic euglycemic glucose clamp, abdo-minal subcutaneous adipose tissue microdialysis, glycerol tracer kinetics and indirect calorimetry were performed.Results: LCZ696 and AML groups were matched for age, and baseline blood pressure and body mass index (LCZ696 32.6 ± 4.6 kg/m2, AML 33.3 ± 4.4 kg/m2). At week 8, the insulin sensitivity index trended towards improvement with LCZ696 (LCZ696 1.88 μg/kg*min/(mmol/L*pmol/L); AML 1.76 μg/kg*min/(mmol/L*pmol/L); p=ns), and glucose infusion rate/body weight was significantly larger with LCZ696 (LCZ696 4.49 mg/min*kg; AML 3.88; p=0.0156). Subcutaneous adipose tissue lipolysis increased with LCZ696, but decreased with AML (in-terstitial glycerol levels at week 8; LCZ696 80.53 µmol/L; amlo-dipine 63.99 µmol/L; p=0.003), while there were no relevant changes in ethanol ratio, and glucose and lactate levels. Whole-body lipolysis as measured by systemic glycerol concentrations and the rate of appearance of glycerol was not different between groups. Resting energy expenditure and respiratory quotient did not change with either treatment.Conclusion: Eight weeks of treatment with LCZ696 improved insulin sensitivity and abdominal lipid mobilization in patients with hypertension and abdominal adiposity, thereby supporting for the first time the relevance of sustained elevation of NPs to human glucose and lipid metabolism.

Freie Vorträge: Bariatrische Chirurgie (1)

FV09 Zusammenhang zwischen Ess- und Ernährungs-verhalten 4-Jahre nach Sleeve-Gastrektomie – Ergebnisse aus dem Kompetenznetz Adipositas

M. Teufel1, S. Ölschläger1, H. Sauer1, K. Weimer1, M. von Fei-litzsch2, K. Giel1, S. Zipfel1, I. Mack1

1Universitätsklinikum, Psychosomatische Medizin, Tübingen, Deutsch-land, 2Universitätsklinikum, Allgemeine Chirurgie, Tübingen, Deutsch-land

Hintergrund: Die Sleeve Gastrektomie (SG) findet als restrikti-ves Verfahren in der bariatrischen Chirurgie immer häufiger Anwendung. Ziel dieser Studie ist die Erfassung des Ess- und Ernährungsverhaltens nach 4 Jahren SG, da für den mittel- und langfristigen Verlauf hierzu kaum Daten vorliegen.Methoden: Von 169 am Zentrum operierten Patienten konnte zu 148 der Kontakt hergestellt werden und 82 nahmen an der Studie teil (55,4 %). 64 Teilnehmer wurden im Zentrum und 18 telefonisch/postalisch nachuntersucht. Die Ernährungserhe-bung erfolgte durch 2x 24h-recalls sowie einen Food Frequency Questionnaire und die Analyse mit der Multiple Source Metho-de. Die Erfassung der Esstörungssymptomatik erfolgte durch ein strukturiertes Experteninterview (EDE) sowie Fragebögen (SIAB, FEV).Ergebnisse: Der BMI vor SG betrug 48,7 ± 8,4 kg/m2 und nach 4 Jahren SG 37,1 ± 8,1 kg/m2. Das Excess Weight Loss (EWL) lag bei 51,3 ± 26,23 %. Das durchschnittliche Nahrungsvolumen be-trug 811 ± 311 g/d, die Energieaufnahme 1661 ± 449 kcal/d, die Energieaufnahme durch Fett 37,6 ± 7,6 %, durch Kohlenhydrate 47,0 ± 7,9 % und durch Protein 16,8 ± 3,5 %. Die Aufnahme zu-ckerhaltiger Getränke belief sich im Median auf 538 [323–1382] ml/d. Vor SG hatten 8 Patienten eine Binge Eating Störung, im Follow-up nur noch ein Patient. Dafür beschreiben 11 % Loss-of-control-Eating (LOCE) und 39 % Grazing. Die Energieauf-nahme und der BMI waren signifikant höher in Patienten mit LOCE (LOCE: BMI = 45,5 ± 12,2 kg/m2, Energieaufnahme = 1891 ± 303 kcal/d; Kein LOCE: BMI = 36,1 ± 7,4 kg/m2; Energie-aufnahme = 1618 ± 450 kcal/d) und Grazing (Grazing: BMI = 40,0 ± 8,4 kg/m2, Energieaufnahme = 1837 ± 401 kcal/d; Nicht Grazing: BMI = 35,5 ± 7,7 kg/m2, Energieaufnahme 1565 ± 480 kcal/d). Der EDE-Gesamtscore erklärte 36 % der Varianz des % EWL auf.Diskussion: Nach 4 Jahren SG ist die Energieaufnahme insge-samt noch niedrig, aber neuerlich ansteigend. Die % Energie-aufnahme durch Fett ist relativ hoch sowie auch das Volumen zuckerhaltiger Getränke. Das Vollbild einer Essstörung tritt nach 4 Jahren SG sehr selten auf, aber ein Teil der Patienten hat andere Essstörungssymptome die mit erhöhter Energieaufnah-me und einem erhöhten BMI einhergehen. Diese Daten zeigen, dass Patienten mit besonderem Risiko identifiziert werden müs-sen um eine gezielte Intervention anbieten zu können. Geför-dert von BMBF 01GI1322

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Adipositas 3/2015 © Schattauer 2015

A6 Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

FV10 Frankfurter Modifikation des Edmonton Obesity Staging Systems (FEOSS) zur Erfassung von Komorbidi-täten und zur Priorisierung von Behandlungsstrategien in einem interdisziplinären Adipositaszentrum

K. Rett1,2, I. Skudelny1, E. Fischer1,2, K. Krieger1,2, E. Weitz1,2, P. Staikov2,3

1Krankenhaus Sachsenhausen, Endokrinologie und Diabetologie, Frankfurt am Main, Deutschland, 2Krankenhaus Sachsenhausen, Deut-sches Adipositaszentrum, Frankfurt, Deutschland, 3Krankenhaus Sach-senhausen, Chirurgie, Frankfurt, Deutschland

Fragestellung: Der BMI ist ein ebenso einfacher wie populärer Parameter, misst aber isoliert weder das Ausmaß der Fettleibig-keit, noch das Mortalitätsrisiko. Letzteres kann mit einem ordi-nalen Klassifikationssystem wie dem Edmonton obesity staging system (EOSS), das Adipositas-assoziierte Komorbiditäten und den funktionellen Status erfasst, wesentlich besser abgeschätzt werden. Wir haben das EOSS System in einer lokalen Modifika-tion in unser interdisziplinäres Adipositaszentrum eingeführt, um diagnostische und therapeutische Abläufe zu standardisie-ren. Auf Komorbiditätsebene wurden die Adipositas-bezogenen chronischen Erkrankungen (Hypertonie, Typ-2-Diabetes, Schlaf-apnoe, degenerative Gelenkerkrankungen) unter dem Gesichts-punkt der Behandlungsbedürftigkeit um den Prädiabetes und die latente Hypothyreose erweitert. Auf der Ebene des Endor-ganschadens (KHK, CHF, CVD, signifikante Psychopathologie) kamen die diabetische Neuropathie und das Fußsyndrom dazu.Methoden: Bei 115 konsekutiven Patienten (69 % Frauen) wur-den Risikofaktoren, Symptome, chronische Erkrankungen, Psy-chopathologien, funktionelle Einschränkungen und/oder Über-gewichts-bezogene Beeinträchtigungen des Wohlbefindens standardisiert erfasst. Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 45,3 Jahre (Bereich 17–76), der mittlere BMI 45,5+1,0 kg/m2 (+SEM). Die Typ-2-Diabetes-Prävalenz lag bei 49 % (5 % davon bisher unbe-kannt). Von 43 oGTTs waren 4 diabetisch und 16 prädiabetisch (11 IFG, 8 IPH, 10 IGT). Die Komorbiditäten mit der höchsten Prävalenz waren Vitamin D-Mangel, Hypertonie, Schilddrüsen-unterfunktion und Gelenkverschleiß mit jeweils 91, 73, 62 und 55 %. 3 % wurden als FEOSS Stadium 1 (keine Indikation für ei-nen bariatrischen Eingriff) klassifiziert, 59 % als Stadium 2 (Adipositas-bezogene Begleiterkrankungen, leichte Einschrän-kungen im Alltag), 30 % als Stadium 3 (Endorganschaden) und 10 % als Stadium 4 (schwere Einschränkungen im Alltagsleben und Behinderungen).Schlussfolgerungen: Das Frankfurt Edmonton Obesity Staging System (FEOSS) baut auf den Kriterien Krankheitslast und Be-handlungsbedürftigkeit auf. In diesem Sinne betrachten wir Prädiabetes, latente Hypothyreose und Vitamin-D-Mangel ins-besondere vor bariatrischen Eingriffen als behandlungsbedürf-tig. Wir finden eine überraschend hohe Prävalenz an vorbe-kanntem und neu entdecktem Diabetes und Prädiabetes. Wäh-rend die meisten der Hypertoniepatienten medikamentös anti-hypertensiv behandelt waren, blieben die latente Hypothyreose und der Vitamin-D-Mangel häufig unerkannt und fast aus-

nahmslos un- bzw. nicht ausreichend behandelt. Der systemati-sche Einsatz eines ordinalen Klassifikationssystems wie FEOSS kann dazu beitragen, bislang unerkannte und unbehandelte Ko-morbiditiäten zu erkennen und die Strategie der Adipositasbe-handlung zu optimieren.

FV11 Bariatrische Chirurgie als Therapieoption für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2: Patientencha-rakteristika und Outcome – eine multizentrische, deskriptive Analyse von 277 862 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 aus dem DPV Register

K. Laubner1, E. Bollow2, N. Scheuing2, J. Brückel3, A. Serwas4, M. Altmeier5, R. Welp6, D. Krakow7, F. Groß8, J. Seufert1, R. W. Holl21Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Abteilung Endokrinologie und Diabetologie, Freiburg, Deutschland, 2Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, ZIBMT, Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Ulm, Deutschland, 3Oberschwabenklinik Wangen, Klinik für Innere Medizin, Wangen im Allgäu, Deutschland, 4Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup, Klinik für Innere Medizin, Münster, Deutschland, 5Klinikum Dortmund gGmbH, Diabeteszentrum am Klinikum Dortmund, Dortmund, Deutsch-land, 6Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH, Klinik für Innere Me-dizin I, Bottrop, Deutschland, 7Diabeteszentrum Forchheim, Forchheim, Deutschland, 8Diabetologische Schwerpunktpraxis, Murnau am Staffel-see, Deutschland

Hintergrund und Fragestellung: Bariatrische Operationen (OP) sind etablierte Verfahren zur Behandlung der Adipositas. Neben einer signifikanten und dauerhaften Abnahme des Kör-pergewichtes wird jedoch auch eine Verbesserung der Stoff-wechsellage bei Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) beobachtet. Die bariatrische Chirurgie stellt somit eine Therapieoption für adi-pöse Patienten mit komorbidem DM2 dar. Unklar ist jedoch, welche Parameter für die behandelnden Diabetologen in der realen Versorgungssituation, abseits klinischer Studien, aus-schlaggebend sind, Patienten mit DM2 und Adipositas einer ba-riatrischen OP zuzuführen.Methoden: 277 862 Patienten mit DM2 (Stand 3/2015) über 20 Jahre der multizentrischen, standardisierten DPV Datenbank wurden ausgewertet. Verglichen wurden Patienten mit DM2, die ein bariatrisches Verfahren erhielten zum Zeitpunkt der OP, eine kleine Subgruppe zusätzlich nach 24 Monaten, mit konser-vativ behandelten Patienten bzgl. anthropometrischer und de-mographischer Daten, Bedarf an antidiabetischer Therapie und kardiovaskulärer Risikoparameter. Die deskriptive Statistik wurde mit SAS 9.4. berechnet.Ergebnisse: 0,07 % (n=183) der 277 862 Patienten mit DM2 unter-zogen sich einer bariatrischen OP. Patienten, die eine bariatrische OP erhielten, waren häufiger weiblich (61,2 %), jünger [Median (Q1; Q3): 54,7 (47,4; 61,6) vs. 70,0 (60,4; 77,6) Jahre, p<0,005], hat-ten einen höheren BMI [41,9 (36,4; 47,7) vs. 29,7 (26,2; 34,0) kg/m2, p<0,005], eine längere Diabetesdauer [11,2 (7,2; 17,9) vs. 8,4 (2,9; 14,9) Jahre, p<0,005], häufiger eine Insulintherapie (59 % vs. 50 %) ohne Unterschied in der Insulindosis/kg/Tag [0,49 (0,31;

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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015

A7Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

0,84) vs. 0,52 (0,31; 0,78), n.s.] und einen minimal höheren HbA1c [7,2 (6,1; 8,7) vs. 7,1 (6,3; 8,4) %, n.s.]. Kein Unterschied wurde be-obachtet bzgl. des Blutdruckes und des Lipidstatus. Die häufigste Intervention war ein Schlauchmagen (n=63), gefolgt von einem Roux-en-Y Magenbypass (n=61), Magenband (n=39) und ande-ren Verfahren (z.B. Magenballon, Endobarrier, biliodigestive Di-version, Magenschrittmacher; n=20). 2-Jahres-Follow-Up Daten von 29 Patienten nach bariatrischer OP zeigten im Vergleich zu den Ausgangswerten eine signifikante Reduktion des BMI [45,2 (40,3; 51,7) vs. 38,0(31,8;44,2)kg/m2, p<0,005], des HbA1c [8,0 (7,3; 9,0) vs. 7,0 (5,7; 7,7) %, p<0,005], aber nicht in der Notwen-digkeit für eine Insulintherapie (62 % vs. 45 %, n.s.) jedoch in der Insulindosis (0,44 vs. 0,41 IE/kg/Tag, p<0,005).Zusammenfassung: Trotz positiver 2-Jahres-Daten ist in Deutschland und Österreich der Anteil an Patienten mit DM2 und Adipositas, die einer bariatrischen Intervention zugeführt werden sehr gering. Hauptselektionskriterien scheinen der BMI in Zusammenschau mit der Diabetesdauer und einer etablierten Insulintherapie zu sein. Bei der Empfehlung für oder gegen eine bariatrische OP sollten jedoch weitere diabetesspezifische Para-meter berücksichtigt werden.

Freie Vorträge: Bariatrische Chirurgie (2)

FV12 Physical activity, decision-making abilities and eating disturbances in pre- and postbariatric surgery patients

M. Bartsch1, S. Langenberg1, K. Gruner-Labitzke2, M. Schulze3, H. Köhler2, R. D. Crosby4, M. Marschollek3, M. de Zwaan1, A. Müller1

1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psy-chotherapie, Hannover, Deutschland, 2Herzogin Elisabeth Hospital, Braunschweig, Deutschland, 3Peter L. Reichertz Institut für Medizini-sche Informatik, TU Braunschweig, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland, 4Neuropsychiatric Research Institute and Department of Psychiatry and Behavioral Science, University of North Dakota School of Medicine and Health Sciences, Fargo, ND, USA

Objective: Physical activity (PA) has a beneficial influence on executive functions (EF), including decision-making abilities. Increased PA after bariatric surgery may strengthen patients’ ability to delay gratification and resist to alimental stimuli, hel-ping to establish a more appropriate eating behaviour. The ob-jective of this study was to compare a pre-surgery group (preSG) and a post-surgery group (postSG) with regard to daily PA, their decision-making abilities and eating disturbances and to inves-tigate the relationship between those variables in both groups. Methods: Participants were 71 bariatric surgery candidates (55 % women, body mass index (BMI, [kg/m2]) M=46.9 SD=6.0) and 73 postbariatric patients (57 % female, BMI M=32.0 SD=4.1, 89 % Roux-en-Y gastric bypass, postoperative month M=8.2 SD=3.5, EWL=69.9 % SD=14.4 range 40.5 to 106.5) who completed SenseWear Pro2 activity monitoring for seven days. Decision-making ability was assessed using the Iowa

Gambling Task, and eating disturbances using the Eating Disor-der Examination-Questionnaire. Results: No significant group differences were observed in PA and performance in decision-making. Patients in the preSG we-re more likely to suffer from eating disturbances. No significant association emerged between PA and eating disturbances. No interaction effect was found between PA and decision-making in predicting eating disturbances. Conclusions: While eating disturbances were more prevalent in the preSG, the findings suggested a lack of group differences in terms of PA and decision-making abilities. At least in the pre-sent samples, no neurocognitive link through decision-making abilities between PA and eating behaviour was found. Longitu-dinal studies are needed to explore the link between PA and EF concerning dose-response-relation and to enhance pre- and postsurgery care programs, as appropriate.

FV13 Die Rolle des Edmonton Obesity Staging System als Prädiktor für das postoperative Outcome und die 30-Tage-Mortalität nach metabolischer Chirurgie

S. Chiappetta, R. WeinerSana Klinikum Offenbach, Klinik für Adipositas- und Metabolische Chi-rurgie, Offenbach am Main, Deutschland

Fragestellung: Das Edmonton Obesity Staging System (EOSS) ist anerkannt als umfassendes Messinstrument der Adipositas-assoziierten Erkrankungen und gilt als Mortalitätsprädiktor bei adipösen Patienten. Das Ziel dieser Studie ist es, die Rolle des EOSS für das postoperative Outcome und die 30-Tage-Mortali-tät nach metabolischer Chirurgie herauszufinden.Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse aus prospektiv gesammelten Daten von Patienten, die einem Roux-Y-Magenbypass oder einer Schlauchmagenoperation im Exzel-lenzzentrum für Adipositaschirurgie des Sana Klinikums Of-fenbach unterzogen wurden. Ausgewertet wurden folgende Pa-tientendaten in Hinblick auf das EOSS: Geschlecht, Alter, BMI, Taillenumfang, Komorbiditäten, postoperative Komplikationen, Wiederaufnahmerate und 30 – Tages Mortalität.Ergebnisse: 217 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Der mittlere BMI betrug 46,06 kg/m2 in der Magenbypassgrup-pe (n=100) und 53,40 kg/m2 in der Schlauchmagengruppe (n=117). Der häufigste Score war 2 (69,12 % der Patienten), ge-folgt von EOSS 1 (17,51 %), EOSS 3 (6,45 %) und EOSS 0 (6,45 %). In den Scores 0 und 1 traten keine postoperative Kom-plikationen und keine stationäre Wiederaufnahme auf. Im EOSS 2 betrug die Komplikationsrate 14,66 % (Wiederaufnah-merate 2.67 %) und im EOSS 3 betrug die Komplikationsrate 28,57 % (Wiederaufnahmerate 6,67 %).Schlussfolgerungen: Die Auswertung der Daten bestätigt die Wichtigkeit des EOSS für die präoperative Risikoevaluation des Patienten in der metabolischen Chirurgie. Patienten mit einem Score ≥2 zeigen eine erhöhte Rate an postoperativen Komplika-tionen und sollten immer in einem high volume center operiert werden.

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Adipositas 3/2015 © Schattauer 2015

A8 Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

FV14 Gewichtsreduktion durch das ABC-Programm bei Patienten mit Indikation zur bariatrischen Chirurgie

C. Luley, B. IsermannInstitut für Klinische Chemie der Otto-von-Guericke-Universität, Mag-deburg, Deutschland

Fragestellung: Das telemedizinische Active Body Control Pro-gramm zur Gewichtsreduktion erzielte in mehreren Studien re-levante Abnehmerfolge. Untersucht werden sollte die Wirksam-keit des Programms bei Patienten, deren Adipositas so ausge-prägt ist, dass sie die Kriterien zur bariatrischen Chirurgie er-füllten.Methoden: Die Patienten tragen ganztägig einen Minicomputer am Gürtel, der ihre Bewegungsdaten misst und ihre tägliche Er-nährung abfragt. Die Daten werden wöchentlich an den ABC-Betreuer übertragen, der die Ergebnisse auswertet und den Pa-tienten in einem wöchentlichen Informationsbrief informiert und motiviert. Vorausging eine einmalige, 2-stündige Schulung zur Kalorienreduzierung, Vermeidung von insulinotropen Koh-lenhydraten und zu Fett-verbrennenden Bewegungsformen. Ausgewertet wurden die Gewichtsverläufe von 225 Patienten mit einem BMI >35 plus Risikofaktoren und 188 Patienten mit einem BMI >40. Alle wurden 6 Monate lang betreut, eine Sub-gruppe (n=117) 12 Monate lang.Ergebnisse: Der Ausgangs-BMI aller Patienten betrug 41,0 (35–73). Nach 6 respektive 12 Monaten hatten 43 % respektive 46 % der Patienten ihr Gewicht um mindestens 10 % reduziert. Eine Reduktion um mindestens 15 % und wurden nach 6 bzw. 12 Monaten von 18 % bzw. 25 % erreicht.Schlussfolgerungen: Die Leitlinien für die bariatrische Chirur-gie verlangen als Voraussetzung für eine Operation, dass eine vorhergehende konventionelle Gewichtsreduktion erfolglos blieb, indem die erzielte Reduktion des Körpergewichts kleiner als 10 % ausfiel. Dieses Abnehmziel wird durch die ABC-Be-treuung bei fast der Hälfte der Patienten mit bariatrischer Indi-kation erreicht. Das ABC-Programm ist daher geeignet als ini-tiale Therapie auch bei sehr adipösen Patienten.

FV15 Assessment zur Erstellung eines diätologischen Gutachtens für bariatrische PatientInnen

S. Wagner1, M. Bauer1, C. Lindorfer1, C. Satzinger1, A.- K. Winter1, B. Lötsch2, A. Kolm1, J. Möseneder1, G. Karner1

1Fachhochschule St. Pölten GmbH, Studiengang Diätologie, St. Pölten, Österreich, 2Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien, Österreich

Einleitung und Fragestellung: Aufgrund der steigenden Präva-lenz von bariatrisch-chirurgischen Eingriffen steigt auch die Anforderung an DiätologInnen zur präoperativen Erstellung ei-nes diätologischen Gutachtens. Zur Genehmigung der Kosten-übernahme eines bariatrischen Eingriffes durch die österrei-chischen Krankenkassen ist unter anderem ein diätologisches Gutachten erforderlich.

Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines Assessments, um basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen die Erstellung eines diätologisches Gutachtens zu unterstützen.Material und Methoden: Im Rahmen von Bachlorarbeiten wurde basierend auf dem PICO-Modell eine umfassende Litera-turrecherche zur Erarbeitung relevanter Faktoren für ein diäto-logisches Gutachten durchgeführt.Ergebnisse: In Bezug auf die Anforderungen eines diätologi-schen Gutachtens sollten folgende Patientendaten erhoben wer-den: Anthropometrische Daten, Gewichtsverlauf, Wunschge-wicht und Zielgewicht, geplante OP-Methode, bisherige Diät-versuche / Kuraufenthalte, Ernährungsanamnese und Erhebung präoperativer Nährstoffmängel / Laborparameter, Sozialstatus, Zahnstatus, Bewegung, Motivation zur Verhaltensänderung, Analyse Essverhalten, Komorbiditäten mit ernährungsthera-peutischer Relevanz, Bereitschaft zur lebenslangen Nährstoff-supplementation, eventuell geplante Schwangerschaft, Intole-ranzen / Allergien, etc. Basierend auf der Literaturrecherche wurden die relevanten Ernährungsaspekte in einen Fragebogen/Assessment integriert.Schlussfolgerungen: Dieses Assessment soll als Unterstützung zur Erstellung eines diätologischen Gutachtens dienen, und wird in einer weiteren Studie durch DiätologInnen evaluiert. Die Erstellung von diätologischen Gutachten soll mit Hilfe des Assessments vereinheitlicht werden, um die Qualität diätologi-scher Gutachten bei bariatrischen Patienten zu erhöhen.

FV16 Internationale & nationale Trends in der Adipositaschirurgie

O. MartiniJohnson & Johnson Medical GmbH, Health Economics & Market Access, Norderstedt, Deutschland

Die Entwicklung der Adipositaschirurgie vollzieht sich nicht nur hinsichtlich der Zahl der Operationen pro 100 000 Einwohner sehr unterschiedlich, sondern auch hinsichtlich des Verfahrensmi-xes. Der Vortrag beleuchtet anhand der Analyse der IFSO (Angri-sani L. et al. Bariatric Surgery Worldwide 2013; OBES SURG, DOI 10.1007/s11695–015–1657-z) die internationale Entwicklungen sowie anhand einer Zeitreihenanalyse der Routinedaten des Statis-tischen Bundesamtes die Entwicklung der Adipositaschirurgie und des Verfahrensmixes in den einzelnen Bundesländern.Schlussfolgerung: Die Analyse zeigt eine sehr heterogene Ent-wicklung in den einzelnen Ländern. Lag nach der Analyse von Angrisani L. et al. im Jahr 2013 die Fallzahl in Deutschland bei 8,8 Operationen pro 100 000 Einwohner, wurden beispielsweise in der Schweiz 42,4 und in Schweden 77,9 Operationen durch-geführt. Die Entwicklung der einzelnen Verfahren ist in den einzelnen Regionen der Welt sehr unterschiedlich, was eher auf Präferenzen der Operateure und Patienten und nicht auf eine unterschiedliche Evidenzlage zurückzuführen ist. Diese regio-nal heterogenen Unterschiede zeigen sich auch der Fallzahlen und Verfahren in den einzelnen Bundesländern Deutschlands.

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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015

A9Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

Freie Vorträge: DDG-Symposium

FV17 Schutz vor Typ-2-Diabetes durch Kalorienres-triktion und Intervall-Fasten – Die Rolle von Diacyl-glycerinen und Lipidtropfen-assoziierten Proteinen

C. Baumeier1,2, D. Kaiser1,2, J. Heeren3, L. Scheja3, C. John3, C. Weise4, M. Eravci4, M. Lagerpusch1,2, G. Schulze1,2, H.-G. Joost1,2, R. W. Schwenk1,2, A. Schürmann1,2

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Diabetologie, Potsdam, Deutschland, 2Deutsches Zentrum für Diabetes-forschung (DZD), Neuherberg, Deutschland, 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiolo-gie, Hamburg, Deutschland, 4Freie Universität Berlin, Institut für Che-mie und Biochemie, Berlin, Deutschland

Fragestellung: Typ-2-Diabetes (T2D) ist eine Stoffwechseler-krankung, welche aufgrund ihrer zunehmenden Verbreitung ei-ne immer stärkere gesellschaftliche Bedeutung einnimmt. Men-schen mit einem hohen T2D-Risiko können durch eine Verän-derung ihres Lebensstils (z.B. Reduktion der Kalorienaufnah-me) das Risiko dauerhaft senken. Ziel dieser Studie war es in ei-nem Diabetes-suszeptiblen Mausmodell, der New Zealand Obe-se (NZO)–Maus, die Mechanismen zu untersuchen, die zum Schutz vor T2D durch (1) Kalorienrestriktion und (2) Intervall-Fasten beitragen.Methoden: Männliche NZO-Mäuse wurden im Alter von 4 Wo-chen mit einer fettreichen Diät ad libitum gefüttert, oder einer 10 %igen kalorischen Restriktion bzw. einem Intervall-Fasten unterworfen, bei dem sie nur jeden zweiten Tag uneinge-schränkten Zugang zum Futter erhielten. Phänotypische Merk-male der Mäuse (Körpergewicht, Blutglukosespiegel, Glukose- und Insulintoleranz sowie Substratstoffwechsel) wurden wäh-rend der Diätintervention aufgezeichnet und die Diabetesprä-valenz am Ende der Studie bestimmt. Des Weiteren wurde die Zusammensetzung hepatischer Lipide mittels LC-MS/MS ge-messen und aus der Leber isolierte Lipidtropfen hinsichtlich ih-rer Proteinkomposition untersucht.Ergebnisse: Ad libitum-gefütterte Kontrolltiere wiesen nach 10 Wochen eine Diabetesprävalenz von 43 % auf, wohingegen bei-de Diätinterventionen die Tiere vollständig vor einer Hypergly-kämie schützten. Das Intervall-Fasten verbesserte zudem die In-sulinsensitivität, welche mit einer signifikanten Reduktion von Diacylglycerinen sowie einer verminderten PKCε-Aktivierung in der Leber assoziiert war. Proteomanalysen isolierter Lipid-tropfen aus der Leber ergaben starke Unterschiede in der Zu-sammensetzung Lipidtropfen-assoziierter Proteine nach Diätin-tervention. Des Weiteren deuteten Unterschiede im Substrat-stoffwechsel auf eine erhöhte metabolische Flexibilität der Inter-ventionsgruppen hin, was ebenfalls zum Schutz vor T2D beitra-gen könnte.Schlussfolgerungen: Interventionen wie Kalorienrestriktion und Intervall-Fasten erhöhen den Lipidstoffwechsel und führen zu Veränderungen in der hepatischen Lipidtropfen-Kompositi-on. Dies könnte zur Reduktion von lipotoxischen Diacylglyceri-

nen beitragen und somit die Insulinsensitivität verbessern und vor T2D schützen.Finanzierung: BMBF: DZD, 01GI0922; DFG: SFB, 958

FV18 Identifikation und funktionelle Validierung von vier neuen Diabetesgenen, die Einfluss auf die Beta-Zellproliferation nehmen

E. Mühlbauer, O. Kluth, D. Matzke, M. Jähnert, G. Schulze, H. Vogel, H.- G. Joost, A. SchürmannDeutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Dia-betologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Hintergrund/Fragestellung: Die New Zealand Obese (NZO)-Maus ist ein Modell für polygene Adipositas und Typ-2-Diabe-tes, welche bei Kohlenhydratgabe eine Hyperglykämie mit β-Zelluntergang entwickelt. Die ebenfalls adipöse B6.V-Lepob/

ob(B6-ob/ob)-Maus ist vor einem Diabetes durch Inselhyperplasie geschützt. Ziel war es, mit Hilfe von Transkriptomanalysen von NZO- und B6-ob/ob-Inseln Gene zu identifizieren, die zum Un-tergang der Inseln in NZO bzw. zum Schutz vor diesem in B6-ob/

ob beitragen. Durch Manipulation dieser Gene in primären In-selzellen sollte ihr Einfluss auf die Proliferation untersucht wer-den.Methoden: Durch eine 15-wöchige Kohlenhydratrestriktion mit anschließender 2-tägiger Kohlenhydratgabe an NZO- und B6-ob/ob-Mäusen wurden die Langerhans-Inseln glucolipotoxi-schen Bedingungen ausgesetzt, isoliert und für eine Transkrip-tomanalyse verwendet. Differenziell exprimierte Gene wurden Pathway-Analysen unterzogen, sowie Kandidatengene durch Projektion auf den Diabetes- und Adipositas-QTL Nob3 aus ei-ner NZO und B6-Rückkreuzung identifiziert. Durch Manipula-tion in primären Betazellen wurde der Einfluss von Kandida-tengenen auf die Proliferation untersucht.Ergebnisse: Genomweite Transkriptomanalysen durch RNAseq identifizierten eine Aktivierung von 22 Zellzyklus-assoziierten Genen in Inseln der B6-ob/ob-Maus. In NZO-Inseln waren hinge-gen Transkripte verändert, die auf eine Modulation der Zellad-häsion hinweisen. 7 differenziell exprimierte Gene finden sich auf dem Diabetes- und Adipositas-QTL Nob3 auf Chr.1. Davon waren sechs ausschließlich in B6-ob/ob-Inseln und eins aus-schließlich in NZO-Inseln exprimiert. Die adenovirale Überex-pression von Lefty1, Apoa2 und Pcp4l1 erhöhte die Proliferation, während diejenige von Ifi202b sie in primären Inselzellen ver-minderte.Schlussfolgerung: Der Vergleich differenziell exprimierter Ge-ne in Inseln zweier adipöser Mausmodelle mit verschiedener Diabetessuszeptibilität ermittelte ein Diabetesgen, das Ifi202b, sowie vier Diabetessuppressoren, das Lefty1, das Apoa2 und Pcp4l1 und hebt deren besondere Rolle für die Regulation der Betazellproliferation in der Pathogenese des Typ-2-Diabetes hervor.

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Adipositas 3/2015 © Schattauer 2015

A10 Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

FV19 Prävention der Progression von Prädiabetes zu Diabetes bei 109 hypogonadalen Männern unter Langzeitbehandlung mit Testosteron-Undecanoat- Injektionen (TU) bis zu 8 Jahre: Beobachtungsdaten aus zwei Registerstudien

F. Saad1,2, A. Haider3, K. S. Haider3, A. Yassin2,4,5, G. Doros6, A. Traish7

1Bayer Pharma AG, Global Medical Affairs Andrology, Berlin, Deutsch-land; 2Gulf Medical University, Research Department, Ajman, Vereinig-te Arabische Emirate;3Urologische Praxis, Bremerhaven, Deutschland, 4Institut für Urologie und Andrologie, Norderstedt, Deutschland, 5Dres-den International University, Dresden, Deutschland; 6Boston University School of Public Health, Department of Epidemiology and Statistics, Boston, USA, 7Boston University School of Medicine, Department of Urology, Boston, USA

Fragestellung: Bisher gibt es keine Informationen zur Testoster-ontherapie hypogonadaler Männer mit Prädiabetes. Es wird ge-schätzt, dass 50 % der Patienten mit Prädiabetes innerhalb von 10 Jahren einen Diabetes entwickeln.Methoden: Prädiabetes wurde als HbA1c-Ausgangswert von 5,7–6,4 % definiert. Von 622 hypogonadalen Männern (Gesamt-testosteron ≤12,1 nmol/l) in zwei prospektiven Registerstudien urologischer Praxen hatten 109 Patienten (17,5 %) einen Prä-diabetes. Alle Patienten erhielten zur Behandlung ihres Hypo-gonadismus TU-Injektionen in 3-monatlichen Intervallen bis zu 8 Jahre. Messungen wurden 2–4 mal pro Jahr durchgeführt und die durchschnittlichen Jahreswerte berechnet.Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 57,4 ± 9,0 Jahre. Der Aus-gangs-BMI war 30,6 ± 4,4 und fiel auf 27,0 ± 2,6 kg/m2 um –4,7 ± 0,2 kg/m2. Das mittlere Gewicht fiel von 96,2 ± 13,1 auf 84,1 ± 7,0 kg um −14,6 ± 0,7 kg. Der Gewichtsverlust betrug –14 ± 0,7 %. Der Bauchumfang reduzierte sich von 103,8 ± 6,9 auf 94,3 ± 4,5 cm um −9,6 ± 0,4 cm. Die Waist-to-Height-Ratio verbesserte sich von 0,58 ± 0,04 auf 0,53 ± 0,03. Alle anthropo-metrischen Parameter waren statistisch signifikant gegenüber dem Ausgangswert (p<0,0001) und verbesserten sich progressiv mit statistischer Signifikanz im Vergleich zum Vorjahr über 6 bis 7 Jahre.

Nüchternzucker fiel von 5,4 ± 0,7 auf 4,6 ± 0,7 mmol/l (p<0,0001) um –0,9 ± 0,1 mmol/l und erreichte nach 1 Jahr ein Plateau. Der HbA1c fiel von 5,9 ± 0,2 auf 5,4 ± 0,3 % (p<0,0001) um –0,6 ± 0,0 % mit statistischer Signifikanz zum Vorjahr wäh-rend der ersten 3 Jahre. Surrogatparameter für die Insulinresis-tenz: die Triglyzerid : HDL-Ratio verringerte sich von 5,62 ± 2,61 auf 2,6 ± 0,74 (p<0,0001), das Produkt aus Glucose und Trigly-zeriden (TyG Index), fiel von 4,04 ± 0,17 auf 3,81 ± 0,14.

Kein Patient mit Prädiabetes entwickelte einen T2DM. Bis auf 4 Patienten hatten alle Männer zum letzten Beobachtungs-zeitpunkt einen HbA1c <5,7 %. Lipide, Blutdruck, Lebertrans-aminasen und CRP verbesserten sich ebenfalls signifikant.

3 Patienten schieden aus der Studie aus, 2 wegen Umzugs und 1 aus unbekannten Gründen. In der gesamten Beobach-tungszeit fanden keine kardiovaskulären Ereignisse statt.

Schlussfolgerungen: Unter Langzeitbehandlung mit Testoste-ron traten bei hypogonadalen Prädiabetikern Gewichtsverlust und Verbesserung der glykämischen Kontrolle auf. Bei keinem Patienten fand eine Progression zum T2DM statt. Testosteron-therapie scheint die Progression von Prädiabetes zu T2DM bei hypogonadalen Männern effektiv zu verhindern.

Freie Vorträge: Epidemiologie – Risikofaktoren – Risikomarker

FV20 Zusammenhang zwischen dem BMI der Mutter vor der Schwangerschaft und dem BMI-Verlauf des Kindes im Kindesalter – Ergebnisse aus der Ulmer Kinderstudie

S. Brandt1, R. Stegherr2, D. Rothenbacher3, H. Brenner4, M. Wabitsch1

1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm, Sektion Pädia-trische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland, 2Universi-tät Ulm, Institut für Statistik, Ulm, Deutschland, 3Universität Ulm, Insti-tut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Deutschland, 4Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Heidelberg, Deutschland

Fragestellung: Unterscheidet sich der BMI-Verlauf von Kin-dern von prägravid übergewichtigen Müttern von dem von Kin-dern von prägravid normalgewichtigen Müttern? Welche ande-ren Einflussfaktoren auf den BMI-Verlauf gibt es?Methoden: Die Ulmer Geburtskohorte (UBCS) ist eine pro-spektive longitudinale Studie. N=1 088 Kinder wurden zu Base-line in die Studie eingeschlossen. Die Anzahl an Kindern mit vollständig vorhandenen Baseline Co-Variablen (Alter der Mut-ter zur Geburt, BMI der Mutter vor der Schwangerschaft, Still-intention, Parität, Migrationshintergrund, sozioökonomischer Status, Rauchen der Mutter vor der Schwangerschaft, Schwan-gerschaftsdauer) beträgt N=1 018. Der BMI der Kinder ist an 10 Zeitpunkten zwischen der Geburt und dem 6. Lebensjahr erho-ben worden (Elternfragebogen, U-Untersuchungen). Es liegen fehlende Werte für den BMI zu einzelnen Untersuchungszeit-punkten vor. Fehlende BMI-Werte wurden durch Multiple Im-putation (MI) ersetzt. Der BMI-Verlauf wurde mit einem stück-weise linear gemischten Modell modelliert. Als BMI cut-point wurde 9 Monate für Mädchen und 8 Monate für Jungen ge-wählt. Ergebnisse: Mädchen von prägravid übergewichtigen Müttern zeigten einen stärkeren Anstieg im BMI von der Geburt bis zum cut-point im Vergleich zu Kindern von prägravid normalge-wichtigen Müttern (β=4,03 vs. β=3,73, p=0,0039). Nach dem cut-point sank der BMI von Mädchen von prägravid überge-wichtiger Mütter geringer ab (cut-point bis 6 Jahre) als der BMI von Mädchen von prägravid normalgewichtigen Müttern (β=-0,318 vs. β=-0,04, p=0,0064). Für Jungen zeigten sich ver-gleichbare Zusammenhänge, die statistisch nicht signifikant wa-

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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015

A11Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

ren. Mädchen mit einem Migrationshintergrund hatten im Ver-gleich zu Mädchen ohne Migrationshintergrund einen höheren BMI im Kindesalter. Dieser Zusammenhang zeigte sich auch für Jungen. Zweit- und Drittgeborene hatten einen höheren BMI im Kindesalter im Vergleich zu Erstgeboren. Nur für Jungen zeigte sich ein negativer Zusammenhang zwischen dem Alter der Mutter zur Geburt des Kindes und dem BMI im Kindesalter.Schlussfolgerungen: Es wird angenommen, dass Kinder von prägravid übergewichtigen Müttern einem veränderten intra-uterinen Milieu ausgesetzt sind. Eine intrauterine Fehlprogram-mierung des Insulinstoffwechsel (Brandt et al. 2012), die einen stärkeren Anstieg des BMI im ersten Lebensjahr und höhere BMI Werte im weiteren Verlauf bei diesen Kindern im Vergleich zu Kindern von prägravid normalgewichtigen Müttern fördert, wird angenommen.

FV21 Kann die Beurteilung des gesundheitlichen Risikos bei Kindern und Jugendlichen mittels BMI durch Hinzunahme des Verhältnisses von Fett- zu fett-freier Masse verbessert werden? (TP1 im Verbund EPI Germany des Kompetenznetzes Adipositas)

M. Hübers, B. Kehden, M. J. Müller, S. Plachta-DanielzikHumanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Uni-versität zu Kiel, Kiel, Deutschland

Fragestellung: Der BMI ist der bevorzugte Parameter für die Charakterisierung des Ernährungszustandes. Der BMI unter-scheidet jedoch nicht zwischen Fettmasse (FM) und fettfreier Masse (FFM). Diese Körperkompartimente haben einen unter-schiedlichen Einfluss auf das gesundheitliche Risiko.

Ziel dieser Arbeit ist es, das gesundheitliche Risiko von Kin-dern und Jugendlichen mittels BMI im Vergleich zu BMI + Ver-hältnis von FM zu FFM (VFF) zu bestimmen. Das VFF wird seid kurzem bei Erwachsenen angewendet und soll nun als neu-er Parameter der Risikobeurteilung bei Kindern und Jugendli-chen eingeführt werden. Es wird geprüft, ob die Hinzunahme des VFF die Beurteilung verbessert.Methoden: Querschnittsdaten zu BMI, FM, FFM (durch bio-elektrische Impedanzanalyse) und Blutdruck (BD) wurden im Rahmen der Kieler Adipositas-Präventionsstudie (KOPS) von 10.552 9– bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen (5.168 Jun-gen und 5.384 Mädchen) im Zeitraum von 1996 bis 2010 erho-ben. Die Einteilung des Ernährungszustandes erfolgte nach Kromeyer-Hauschild et al.. Das VFF berechnet sich aus dem Quotienten von FM [kg] und FFM [kg]. Der systolische und di-astolische BD [mmHg] wurden als Parameter des gesundheitli-chen Risikos betrachtet. Durch eine schrittweise lineare Regres-sionsanalyse wurde der Zusammenhang zwischen den abhängi-gen Variablen (systolischer und diastolischer BD) und den un-abhängigen Variablen BMI und VFF bestimmt. Anhand des Ba-sismodells, basierend auf dem Alter der Kinder und Jugendli-chen (Modell 1), wurde die durch BMI (Modell 2) und BMI + VFF (Modell 3) zusätzlich erklärte Varianz (korrigiertes R2) er-fasst.

Ergebnisse: Die Prävalenz für Übergewicht betrug 13,7 %. Da-von waren 4,6 % adipös. Bei den Jungen werden 28,8 % (Systole) und 26,2 % (Diastole) der Varianz durch das Alter erklärt. Der BMI begründet zusätzlich 7,7 % (Systole) und 2,4 % (Diastole). Die Hinzunahme des VFF erhöht das R2 um 0,2 % bzw. 0,3 %. Bei den Mädchen wird mittels Basismodell 15,3 % (Systole) und 20,0 % (Diastole) der Varianz erklärt. Durch den BMI erhöht sich das R2 um 5,5 % (Systole) und 2,4 % (Diastole). Bei der Re-gressionsanalyse des systolischen BD erfüllt das VFF das Krite-rium zur Aufnahme in der Gleichung nicht. Hinsichtlich des di-astolischen BD erklärt die Hinzunahme des VFF zusätzlich 0,1 %.Schlussfolgerung: Bei Kindern und Jugendlichen ist der BMI für die Beurteilung des gesundheitlichen Risikos ausreichend. Die erklärte Varianz ist durch Hinzunahme des VFF nur mini-mal höher.

FV22 Sozialgruppenspezifische Determinanten von Übergewicht und ihre bevölkerungsweite Bedeutung bei Kindern und Jugendlichen (TP1 im Verbund EPI Germany des Kompetenznetzes Adipositas)

S. Plachta-Danielzik, B. Kehden, A. Hartmann, M. J. MüllerChristian-Albrechts-Universität, Institut für Humanernährung und Le-bensmittelkunde, Kiel, Deutschland

Fragestellung: Der sozio-ökonomische Status (SES) ist eine wichtige Determinante von Übergewicht, ein niedriger SES ist eine Barriere gegenüber Maßnahmen der Adipositasprävention. Die Determinanten von Übergewicht innerhalb der verschiede-nen SES-Gruppen sind bisher nicht bekannt.Methoden: Studienpopulation: 6137 Teilnehmer der Kieler Adi-positas-Präventionsstudie (KOPS) im Alter zwischen 5 und 17 Jahren (MW+SD: 10,4+3,4 Jahre). Größe und Gewicht wurden gemessen und Übergewicht eingeteilt nach Kromeyer-Hau-schild et al.. Der SES wurde über den höchsten Schulabschluss der Eltern definiert (niedrig: 19,2 %, mittel: 32,4 %, hoch: 48,4 %). Betrachtete Determinanten: familiäre (Gewichtsstatus der Eltern und Geschwister, ernährungsmitbedingte Erkran-kungen) und soziale Faktoren (alleinerziehende Elternteile, Rauchverhalten der Eltern, Nationalität) sowie das Geburtsge-wicht und Lebensstilvariablen (Medienzeit, körperliche Aktivi-tät). Zunächst wurde eine logistische Regression durchgeführt, um die unabhängigen, signifikanten Determinanten zu identifi-zieren. Anschließend wurde die Bedeutung der Determinanten für Präventionsmaßnahmen anhand von bevölkerungsbezoge-nen attributablen Risiken bestimmt. Die Analysen wurden um Alter, Geschlecht und Pubertätsstatus adjustiert.Ergebnisse: Die Prävalenz von Übergewicht zeigte einen inver-sen sozialen Gradienten: SES niedrig/mittel/hoch: 17,8 %/13,6 %/7,5 %. Während bei Kindern mit hohem und mittlerem SES Übergewicht (Odds Ratio (OR) 2,2 (95 % KI 1,6–3,1) und 2,5 (1,7–3,5)) und Adipositas (OR 3,3 (2,0–5,3) und 3,0 (1,8–4,8)) der Eltern und Geschwister (OR 3,5 (2,3–5,2) und 2,2 (1,5–3,3)), das Rauchen der Eltern (OR 1,9 (1,4–2,8)

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Adipositas 3/2015 © Schattauer 2015

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und 1,7 (1,2–2,3)) und ein hoher Medienkonsum (OR 1,5 (1,0–2,4) und 2,3 (1,6–3,4)) mit Übergewicht assoziiert waren, waren bei Kindern mit niedrigem SES nur Adipositas der Eltern (OR 2,6 (1,6–4,4)) und ein hohes Geburtsgewicht (OR 2,0 (1,3–3,0)) signifikante Determinanten. Bei mittlerem SES hat-ten zusätzlich alleinerzogene Kinder (OR 1,6 (1,1–2,2)) ein hö-heres Übergewichtsrisiko. Diese Determinanten erklärten 65,9 %, 76,4 % und 48,1 % des Übergewichts bei hohem, mittle-rem und niedrigem SES.Schlussfolgerung: Während Präventionsmaßnahmen bei Kin-dern aus dem hohen und mittleren SES die Medienzeit und das Rauchen in der Familie adressieren sollten, ist bei niedrigem SES eine Beratung in der Schwangerschaft eine geeignete Strategie.

FV23 Kompetenznetz Adipositas: What distinguishes weight loss maintainers of the German Weight Control Registry from the general population?

M. de Zwaan1, A. Müller1, A. Mayr2, S. Engeli3, S. Feller4, A. Hil-bert5

1Medizinische Hochschule Hannover, Psychosomatik und Psychothera-pie, Hannover, Deutschland, 2Universität Erlangen-Nürnberg, Informa-tik, Biometrie und Epidemiologie, Erlangen, Deutschland, 3Medizini-sche Hochschule Hannover, Klinische Pharmakologie, Hannover, Deutschland, 4Deutsches Institut für Ernährungsmedizin, Epidemiolo-gie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 5Universitätsmedizin Leipzig, IFB Adipositas, Medizinische Psychologie und Soziologie, Leipzig, Deutschland

Objective: Differences between successful long-term weight loss maintainers and the general population with regard to ea-ting and weighing habits, non-normative eating behaviors, ea-ting-related and general psychopathological parameters are un-known.Methods: Self-identified weight loss maintainers from the Ger-man Weight Control Registry (GWCR, n=494) were compared with a representative sample of the general German population (n=2 129). The samples did not differ in age. Using the same as-sessment instruments in both cohorts, a variety of eating-rela-ted and psychological variables were determined.Results: The GWCR participants reported more self-weighing and higher eating frequency but less hot meal consumption and more eating-out-of-home. Binge eating, compensatory beha-viors, and concerns about shape and weight were reported more often by successful weight loss maintainers. Scores of depression and worrying about health were slightly higher whereas severity of somatic symptoms was less pronounced in the GWCR parti-cipants.Conclusions: Overall, our data suggest that successful weight loss maintainers are characterized by more concerns about sha-pe and weight, greater binge eating frequency, and higher use of compensatory behaviors. The latter suggests that weight loss maintenance might not only be achieved by healthy strategies but also by non-normative behaviors which might increase the vulnerability for weight regain.

FV24 Temperamental factors in severe weight cycling

M. de Zwaan1, S. Engeli2, A. Müller1

1Medizinische Hochschule Hannover, Psychosomatik und Psychothera-pie, Hannover, Deutschland, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klini-sche Pharmakologie, Hannover, Deutschland

Objective: Weight cycling is a prevalent phenomenon in obese individuals. There is evidence that temperamental factors are associated with obesity and subgroups among the obese have been identified based on reactive and regulative aspects of tem-perament.Methods: We aimed at investigating the association between re-active and regulative aspects of temperament and severe weight cycling in overweight and obese individuals of a representative German population sample (n=923). Participants completed questionnaires assessing weight parameters including BMI and weight cycling, sensitivity to reward and to punishment (BIS/BAS scales), self-regulatory abilities (effortful control scale), de-pressive symptoms, and binge eating.Results: Severe weight cycling was more common in women, and was associated with higher reward sensitivity, higher cur-rent and maximum-ever BMI, higher weight suppression, more depressive symptoms, and a higher prevalence of binge eating. In contrast, sensitivity to punishment and effortful control were not associated with severe weight cycling. Also, the interaction between sensitivity to reward and effortful control did not pre-dict weight cycling.Discussion: Higher reward sensitivity might not only render in-dividuals vulnerable for weight regain but might also be associa-ted with a higher frequency of weight loss attempts due to the putative rewarding properties of the initial success in weight loss at the early stages of a diet. Temperamental factors should be considered in the treatment of obesity.

Freie Vorträge: Ernährungsmedizin

FV25 Vergleich der Ernährungssituation von kiribatischen und europäischen Seeleuten auf Containerschiffen

R. von Katzler1, B.-C. Zyriax2, B. Jagemann3, J. Westenhöfer4, H.-J. Jensen1, V. Harth1, M. Oldenburg1

1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentralinstitut für Arbeits-medizin und Maritime Medizin, Hamburg, Deutschland, 2Universitäts-klinikum Hamburg-Eppendorf, Präventive Medizin, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg, Deutsch-land, 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Innere Medizin, I. Med. Klinik: Hepatologie Gastroenterologie, Hamburg, Deutschland, 4Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Competence Center Gesundheit, Fakultät Life Sciences, Hamburg, Deutschland

Fragestellung: Gemäß Reederei-interner Beobachtungen be-steht unter der dort umfangreich vertretenden Besatzungsgrup-

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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015

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pe von der pazifischen Insel Kiribati eine offensichtliche Fehl -ernährung an Bord mit subjektiv erheblicher Gewichtszunahme in kurzer Zeit. Ziel dieser Studie war es, die Gewichtsentwick-lung der Kiribati im Verlauf zu erheben und die Ernährungssi-tuation kiribatischer und europäischer Seeleute miteinander zu vergleichen.Methoden: Im Zeitraum von April bis August 2014 wurden 94 Seemänner (48 Kiribati, 46 Europäer mit einem Durchschnitts-alter von 39 und 37 Jahren) auf vier, den Atlantik überqueren-den Containerschiffen im Rahmen einer maritimen Felderhe-bung untersucht (Teilnahmequote: 91 %). Es erfolgte eine Erfas-sung u.a. der anthropometrischen Daten durch medizinisches Personal unter standardisierten Bedingungen; von kiribatischen Seeleuten wurden zusätzlich Informationen ihrer letzten See-diensttauglichkeitsuntersuchung herangezogen. Außerdem wurde der tatsächliche Kalorienverbrauch (mittels Aktivitäts-monitor der Firma Bodymedia) und die individuelle Kalorien-aufnahme mit dem 24-Stunden-Recall während ihres Bordauf-enthaltes abgeschätzt.Ergebnisse: 92 % der Kiribati sowie 52 % der Europäer wiesen gemäß WHO-Kriterien ein Übergewicht auf. Mit einem durch-schnittlichen BMI von 30,3 und einem Taillenumfang von 97,5 cm kamen unter Kiribati im Vergleich zu den Europäern signifikant höhere Werte zur Darstellung. Kiribatische Seeleute hatten eine durchschnittliche Gewichtszunahme von 5,9 kg nach 12 Monaten. Der durchschnittliche Energieverbrauch an Bord unter kiribatischen und europäischen Seeleuten betrug 3.622 bzw. 3.354 kcal pro Tag (p= 0,033). Ausgehend von den DGE-Empfehlungen und unter Berücksichtigung von Messun-genauigkeiten nahmen kiribatische und europäische Seeleute täglich 352 bzw. 285 Kilokalorien zu viel zu sich.Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen die dringende Notwendigkeit von gesundheitsfördernden Inter-ventionen an Bord von Kauffahrteischiffen, insbesondere unter kiribatischen Seeleuten. Weiterführend sollte an Hand der Da-ten die Möglichkeit genutzt werden, unter Berücksichtigung der soziokulturellen Unterschiede der multinationalen Besatzungen Empfehlungen zu entwickeln, die zu einer Reduzierung des Er-nährungs-bedingten Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas und Diabetes an Bord von Kauffahrteischiffen bei-tragen.

FV26 Expressional differences between insulin sensitive and insulin resistance obese subjects and improvements over weight reduction

M. Schlöcker1, V. Leupelt1, N. Hübner2, P. Robinson3, J. Spranger1, K. Mai11Charité Berlin, Endokrinologie, Berlin, Deutschland, 2MDC, Berlin, Deutschland, 3Charité, Institut für Medizinische Genetik und Humange-netik, Berlin, Deutschland

Background: The individual response to standardized weight loss interventions is characterized by considerable variations in acute weight loss and long-term maintenance. Given the detri-

mental role of adipose tissue (AT) in storage and adipokine pro-duction, this tissue compartment might be crucial for short and long-term weight reduction. We aimed to investigate, whether metabolic improvements and adipose tissue response to weight loss differs between insulin resistant and sensitive subjects.Methods: A 3-month weight loss intervention was conducted in 143 obese subjects with different degrees of insulin resistance. A set of parameters assessing glucose and lipid metabolism, insu-lin sensitivity (ISIclamp) and body composition were analyzed before and after weight reduction. RNA deep sequencing was performed in AT samples obtained from these subjects at both time points. Sequencing data was analyzed concerning differen-tially expressed genes and pathways.Results: As shown before, we observed improvements of several metabolic and anthropometric parameters during weight loss. Further analysis showed that insulin resistance subjects showed a significant improvement of ISI over weight reduction. This was not visible in the sensitive subgroup. Accordingly high vari-ance in response to weight loss was observed in terms of gene expression. We analyzed the effect of gene expression changes on ISI. Investigating potential links between theses variations showed a distinctive expressional pattern between insulin sensi-tive and resistance subjects.

Pathway analysis revealed differences in insulin and adipocy-tokine signaling. In general, our data exhibited higher expressi-on levels of insulin receptor and insulin receptor substrates in insulin sensitive individuals, indicating a higher activity of insu-lin signaling in this cohort. Surprisingly partial equalization of expressional differences was seen after weight loss, implying convergence of transcriptomic levels between both groups.Conclusions: As expected, subjects with different degree of in-sulin resistance could be separated by expression of insulin sig-naling key genes in AT. However, the metabolic response to weight loss differs in both groups, which was accompanied by divergent changes of gene expression pattern. Our data implies a beneficial role of weight loss in insulin resistance subjects, which might be less important in insulin sensitive individuals.

FV27 Einfluss des Body-Mass-Index auf die Entwicklung der körperlichen Funktionalität bei Patienten während einer stationären geriatrischen Rehabilitation

J. Wojzischke1, J. Bauer1, M. Graef1,2, R. Diekmann1

1Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Geria-trie, Oldenburg, Deutschland, 2Rijksuniversiteit Groningen, Groningen, Deutschland

Fragestellung: Die bisherigen Erkenntnisse über den Einfluss des Body-Mass-Index (BMI) auf den geriatrischen Rehabilitati-onserfolg sind kontrovers. Daten aus stationären geriatrischen Rehabilitationen sind kaum verfügbar. Im vorliegenden Pilot-projekt soll die Prävalenz von Adipositas von Patienten in der Klinik für Geriatrie im Rehabilitationszentrum Oldenburg er-fasst werden und der Einfluss des BMI auf die Entwicklung der

Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

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körperlichen Funktionalität als Indikator für den Rehaerfolg untersucht werden.Methodik: Bei Aufnahme (+ 3 Tage) wurde der BMI (kg/m2) al-ler Reha-Patienten ermittelt. Als Funktionsparameter wurden der Short Physical Performance Battery (SPPB) (max. 12 Punkte (Pkt.)), der Timed Up & Go (TUG) (in Sek.), der Tinetti-Test (max. 28 Pkt.), der De Morton Mobility Index (DEMMI) (max. 100 Pkt.), die Frailty nach Fried (max. 5 Pkt.), die Handkraft (HK) (Dynamometer nach Jamar in kg) und die Aktivitäten des täglichen Lebens (Barthel-Index BI)(max. 100 Pkt.) bei Aufnah-me (+ 3 Tage) und bei Entlassung (- 3 Tage) (Rehadauer im Mit-tel 3 Wochen) erhoben und die Differenz der Messwerte (Ent-lassung – Aufnahme = Δ) errechnet. Der Test auf statistischen Unterschied erfolgte mit dem Kruskal-Wallis-Test. P-Werte ≤0.05 (*) gelten als signifikant, p-Werte ≤0.001 (**) als hochsig-nifikant.Ergebnisse: 54 Probanden nahmen teil, 75,9 % (n=41) weiblich, Alter 82 ( ± 6,2) Jahre, BMI 25,4 ( ± 4,5) kg/m2 (Mittel ± SD). 7,4 % (n=4) waren untergewichtig (BMI <20 kg/m2), 44,4 % (n=24) normalgewichtig (BMI 20–25 kg/m2), 33,3 % (n=18) übergewichtig (BMI ≥25–30 kg/m2) und 14,8 % (n=8) adipös (BMI >30 kg/m2). Die Funktionsmessungen ergaben folgende Ergebnisse bei Aufnahme/Entlassung (Mittelwert ± SD): SPPB 3,8/4,5 (2,3/2,1) Pkt., TUG 20,1/18,4 (6,8/12,4) Sek., Tinetti 19,2/22,1 (5,7/4,3) Pkt., DEMMI 53,8/57,4 (13,3/13,3) Pkt., Frailty 3,4/2,8 (0,9/0,8) Pkt., HK 14,8/14,6 (6,5/5,9) kg, BI 73,1/82,3 (11,8/9,2) Pkt. Probanden der BMI-Gruppen unter-schieden sich hinsichtlich der Funktionsparameter zum Auf-nahme- und Entlasszeitpunkt sowie hinsichtlich der Differenz der Funktionsparameter zwischen Aufnahme und Entlassung nicht signifikant.Schlussfolgerung: Ein relevanter Teil der Probanden weist Adi-positas auf. Es konnte in dieser Pilotstudie jedoch kein Einfluss der Gewichtskategorie auf den Rehaerfolg nachgewiesen wer-den. Diese Ergebnisse werden nun in einer größer angelegten Studie verifiziert und der Fokus hierbei auf die Ermittlung der Körperzusammensetzung gelegt.

Freie Vorträge: Grundlagen: Adipozyten (1): Biologie des weißen Fettgewebes

FV28 Bone marrow adipose tissue: Developmental origin & differentiation potential of bone marrow resident adipogenic progenitors

T. H. Ambrosi, C. Bocian, T. J. SchulzDeutsches Institut für Ernährungsforschung, Fettzell-Entwicklung Em-my Noether-/ERC-Gruppe (ADE), Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Background: The causes and physiological consequences of bo-ne marrow adipose tissue (BMAT) accumulation are unknown.

Aging, high fat diet, and metabolic diseases are associated with increased levels of BMAT. It is well established that osteogenic and adipogenic progenitors share a common developmental ori-gin. Age-related changes in bone homeostasis may bias these cell populations towards an adipogenic fate. This process could in turn negatively influence bone formation and regenerative processes (e.g. fracture healing, hematopoiesis). Aging and diet induced effects on the osteo-adipogenic progenitor cells, as well as their lineage origin, remain to be elucidated.Methods: Flow cytometry, cell culture and immunohistoche-mistry were employed to identify and localize adipogenic proge-nitors in bone and to trace their developmental origin. Analyses included aged mice and high fat diet-fed mice. Differential gene expression patterns of bi-potential progenitor cell populations of bone from young and adult mice were subjected to microar-ray analysis.Results: Using flow cytometry and transgenic mouse models, we identify distinct sub-populations of progenitor cells with eit-her bi-potent, osteo-adipogenic or with a purely adipogenic dif-ferentiation potential within the bone marrow. The osteo-adi-pogenic cell population can be traced to a mesenchymal, non-endothelial and non-hematopoietic developmental origin. His-tological labelling of these cells reveals an endosteal and sinusoi-dal location. Unilaterally committed, purely adipogenic proge-nitors reside exclusively within the perivascular niche. As ex-pected, the number of marrow adipocytes in old mice strongly increases. The frequency of the bi-potent, osteo-adipogenic pro-genitor cells, however, is diminished and their osteogenic po-tential is strongly reduced. Their adipogenic potential, on the other hand, is fully retained in aged mice. Interestingly, prolife-ration of bi-potent progenitors and committed adipogenic pro-genitor cells is transiently induced by high fat diet feeding du-ring the first 24 hours of the dietary intervention. Simultaneous-ly, a significant increase of marrow adipocyte number can be observed as early as three days after diet change. Microarray analysis further suggests that changes in extracellular matrix production play a role in the pro-adipogenic switch observed in aged bone marrow.Conclusion: Bone analysis reveals a high plasticity of the me-senchymal osteo-adipogenic stem cell population. Aging-rela-ted changes in the microenvironment and short-term high fat diet feeding favor adipogenesis over an osteogenic regeneration phenotype. This could have detrimental consequences on bone homeostasis and even metabolic health on a systemic level.

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FV29 Das Interferon activated gene Ifi202b steigert die Adipozytendifferenzierung und erhöht so die Masse an Fettgewebe

K. Schwerbel1, M. Stadion1, A. Graja2, T. J. Schulz2, A. Schürmann1

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Experimentelle Diabeto-logie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2Deutsches Institut für Ernäh-rungsforschung , Fettzell-Entwicklung Emmy Noether-/ERC-Gruppe, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Hintergrund: Adipositas, eine polygene metabolische Erkran-kung erhöht maßgeblich das Typ-2-Diabetes Risiko. Zur Unter-suchung der Pathomechanismen der Adipositas nutzen wir ver-schiedene Mausmodelle. Durch Kreuzung der adipösen New Zealand Obese- mit der schlanken B6-Maus wurde mittels posi-tioneller Klonierung eine Mikrodeletion im Interferon activated gene 202b (Ifi202b) in B6-Mäusen identifiziert [1]. Als Folge wird Ifi202b nicht in B6-Mäusen exprimiert, während NZO-Mäuse vor allem im Fettgewebe eine starke Ifi202b-Expression aufweisen. Ziel war es, die Rolle von Ifi202b auf die Fettzellfunk-tion zu untersuchen.Methoden: Von Ifi202b-transgenen und entsprechenden B6-Kontrolltieren wurden unter Fütterung einer Hochfettdiät (45 kcal % aus Fett) die Fettgewebsentwicklung untersucht. Sub-kutanes und gonadales weißes Fettgewebe der Tiere wurde für Expressions- und histologische Analysen verwendet. Ifi202b wurde in 3T3-L1-Fibroblasten mit Hilfe eines Adenovirus über-exprimiert und hier ebenso wie aus Vorläuferzellen des Fettge-webes die Differenzierung untersucht.Ergebnisse: Weibliche Ifi202b-transgene Tiere entwickelten auf-grund einer deutlichen Adipozytenhypertrophie ein höheres Körpergewicht (4,78g ± 0,97g) sowie signifikant mehr Körper-fett (3,46g ± 0,79g) als B6-Kontrolltiere. Dementsprechend war die Expression von Differenzierungs- und Adipogenesemarkern (Pparγ, Fasn, Lep) in Ifi202b-transgenen Tieren deutlich erhöht. Die Ifi202b-Überexpression in 3T3-L1-Fibroblasten vermittelte eine verbesserte Differenzierung zu Adipozyten, wie die gestei-gerte Expression von Pparγ, Cebpα und Plin1 sowie eine erhöhte Speicherung von Triglyceriden zeigte. Vorläuferzellen, die aus dem Fettgewebe von Ifi202b-transgenen Tieren isoliert wurden, zeigten ebenfalls ein erhöhtes Differenzierungspotential und ei-ne gesteigerte Triglycerid-Speicherung als Vorläuferzellen von B6-Kontrolltieren. Ifi202b-transgene Tiere wiesen erhöhte Kon-zentrationen an Adiponektin mRNA- und erhöhte p-AKT-Level auf.Schlussfolgerung: Ifi202b steigert die Differenzierung zu Adi-pozyten und die Fettspeicherung und scheint so zur Entwick-lung von Adipositas beizutragen.Funding: BMBF:DZD 01GI0922, KN-Adipositas: NEUROTAR-GET

FV30 The Role of the ARFRP1-mediated trans-Golgi Scaffold on Adipokine Secretory Profile

M. Rödiger1,2, D. Hesse-Wilting1,2, A. Jaschke1,2, H. Sell3,2, N. Wettschureck4, S. Offermanns4, A. Schürmann1,2

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Diabetologie,Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2German Center for Diabetes Research (DZD), Neuherberg, Deutschland, 3German Diabetes Center, Paul-Langerhans-Group for Integrative Physiology, Düsseldorf, Deutschland, 4Max-Planck-Institute for Heart and Lung Research, De-partment of Pharmacology, Bad Nauheim, Deutschland

Background/Aim: Circulating adiponectin, which has insulin sensitizing effects on liver and muscle, exists in three major forms, including low molecular weight (LMW) trimers, middle molecular weight (MMW) hexamers and high molecular weight (HMW) multimers. After synthesis and multimerization of the single 30 kDa polypeptide within the endoplasmic reticulum the adipokine proceeds through compartments of the Golgi ap-paratus prior to its vesicular secretion into the bloodstream. The monomeric GTPase ARFRP1 (ADP-ribosylation factor-related protein 1) controls a scaffolding machinery at the trans-Golgi that is supposed to target intracellular vesicles to their correct destination. We therefore aim to elucidate the role of ARFRP1 on adipocyte function with a particular focus on adipokine se-cretion.Methods: Adipocyte function was analyzed in inducible fat-specific Arfrp1 knockout mice (Arfrp1ad-ER-/-), in which Arfrp1 deletion was initiated at five weeks of age. Additionally, we de-termined adiponectin secretion in 3T3-L1 adipocytes, where Arfrp1 expression was suppressed specifically during differen-tiation.Results: Five weeks after initiating Arfrp1 deletion mice exhibi-ted an impaired expansion of white adipose tissue marked by significantly lower whole body fat content compared to control mice. Despite no indications for an ectopic fat accumulation Arfrp1ad-ER-/- mice revealed an increase in hepatic glucose pro-duction and elevated fasting blood glucose concentrations, indi-cating a disturbed organ crosstalk between fat and liver. Initially two weeks after Arfrp1 deletion, when adipose tissue mass was equal and adipocyte morphology was inconspicuous, circula-ting adiponectin was strikingly reduced in Arfrp1ad-ER-/- mice, while plasma levels of other adipokines, such as WISP1, DPPIV and leptin were not affected, suggesting that ARFRP1 may be specifically involved in adiponectin secretion. Accordingly, Arfrp1-depleted 3T3-L1 adipocytes revealed an impaired adipo-nectin multimerization and a markedly diminished secretion of the adipokine.Conclusion: The ARFRP1-mediated action at the trans-Golgi plays a particular role for maintaining plasma adiponectin levels presumably by affecting the process of multimerization.Funding: BMBF: DZD 01GI0922, DFG: SFB958

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Freie Vorträge: Grundlagen: Adipozyten (2): Biologie des braunen Fettgewebes

FV31 Proteome and lipidome profiling reveals possible biomarkers of brown adipose tissue aging

S. Gohlke1, L. Japtok2, B. Kleuser2, E. Krause3, T. J. Schulz1

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Fettzell-Entwick-lung Emmy Noether-/ERC-Gruppe, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2University of Potsdam, Nuthetal, Deutschland, 3Leibnitz Institute for Molecular Pharmacology, Berlin, Deutschland

Background: Adipose tissue is central to the regulation of ener-gy balance. While white adipose tissue (WAT) is responsible for triglyceride storage, brown adipose tissue (BAT) specializes in energy expenditure. Increased age is accompanied by a decline in brown adipose tissue mass and activity which in turn might exacerbate adiposity. Until now, little is known about the mole-cular regulation of brown adipocyte formation and metabolism during ageing. It has been proposed that age-related changes in circulating (endocrine) and locally produced signals (para-/au-tocrine) could negatively affect regeneration and function of brown adipose tissue, thereby leading to impaired metabolic he-alth.Methods: A correlative mass-spectrometric approach was cho-sen to determine age-related changes of individual proteins and lipid classes in murine interscapular brown adipose tissue to help develop potential biomarkers of reduced brown adipocyte function. The expression of individual metabolites was analyzed and subsequently characterized on the molecular level.Results: Pathway analysis of the proteomic study revealed age-related changes of lipid metabolism in aged brown adipose tis-sue as one of the most significantly enriched pathways. Specifi-cally, a marked down-regulation of enzymes involved in fatty acid transport and metabolism, such as CD36 and apolipopro-tein A1 were identified. However, subsequent analyses of the li-pidome using different approaches, showed no immediate changes in levels of individual fatty acids. Conversely, the amounts of prenol- and sphingolipids were significantly enhan-ced with age. Prenol lipids are synthesized by the mevalonate pathway and can give rise to important lipid mediators, for in-stance quinones and dolichols. Accordingly, further analysis by HPLC revealed a significant accumulation of dolichols in aged BAT, which have been described as biomarkers of aging in other tissues. Interestingly, further gene expression analysis showed that pathways of downstream dolichol metabolism were mar-kedly altered in aged BAT, altogether suggesting a potential functional relevance of this lipid class in BAT.Conclusions: Our findings taken together suggest that changes in several lipid metabolic pathways, such as fatty acid metabo-lism and prenol/ dolichol metabolism are involved in the senes-cence of brown adipose tissue. Further functional studies are re-

quired to decipher the molecular mechanisms and causality un-derlying these processes.

FV32 Age-related changes of extracellular matrix composition affect the metabolic homeostasis of brown adipose tissue

J. Steinbring, S. Gohlke, C. Bocian, A. Graja, A.-M. Lau, T. J. SchulzDeutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Fettzell-Entwicklung Emmy Noether-/ERC-Gruppe, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Background: The extracellular matrix (ECM) is an important component of the local microenvironment, which is also known as the stem cell niche. In adipose tissue, the ECM is a critical pa-rameter of cellular fate determination by regulating growth factor retention and by providing a structural scaffold for adipo-genesis. ECM-components are mainly produced by local fibro-adipogenic progenitors (FAPs) that are also thought to give rise to new adipocytes during homeostatic cell turnover. It is hypo-thesized that age-related changes of the ECM impair the ability of FAPs to undergo differentiation into fully functional brown adipocytes.Methods: Microarray analysis of FAPs and proteome analysis of whole and decellularized brown adipose tissue from young (6–8 weeks) and old (12–15 months) mice was conducted using a mass spectrometry-based approach. To further validate age-re-lated differences that may affect brown adipogenesis, an in vitro assay of matrix formation was established to study the specific effects of the composition of the extracellular matrix on brown adipogenesis.Results: Aging is accompanied by a decrease in the expression of highly abundant ECM components, such as collagens and in-tegrins, in brown and white adipose tissue as revealed by qPCR and microarray analysis. Additionally, aging affects a subset of serine proteases, the mast cell proteases, which have been linked to detrimental processes in adipose tissue. Moreover, composi-tional and structural differences in the surrounding ECM affect brown adipogenesis in vitro. While ECM derived from fibro-blast-like adipogenic progenitor cells supported or even increa-sed the expression of the brown adipogenic marker uncoupling protein (UCP)-1, ECM produced by mature adipocytes or du-ring the adipogenesis had an inhibitory effect on UCP1-mRNA levels.Conclusion: Taken together these findings suggest that age-re-lated changes in brown adipose tissue ECM, and specifically its processing enzymes and composition, may impair the brown adipogenic potential of tissue-resident progenitor cells. These processes could negatively affect energy balance, thereby exa-cerbating metabolic pathologies such as insulin resistance and obesity with increased age.

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FV33 Role of Fibroblast-growth-factor 21 (FGF21) as mitochondrial stress-induced myokine

V. Donner, M. Ost, A. Voigt, S. KlausDeutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Objective: FGF21 has been established as a reliable marker for mitochondrial stress and dysfunction in skeletal muscle (SM) in mice and in humans with a variety of metabolic effects. The HSA-UCP1-TG mouse model (TG) displays an ectopic expres-sion of uncoupling protein 1 (UCP1) in SM which leads to a mild and chronic stress condition causing the expression and secretion of FGF21 as a myokine. This is linked to a delayed de-velopment of diet induced obesity, improvements in glucose homeostasis, and increased longevity in TG mice.This project aimed to investigate the endocrine and paracrine role of FGF21 as a mitochondrial stress-induced myokine on energy metabolism. Methods: To this end, TG mice were cross-bred with FGF21-/-- mice and investigated under different dietary conditions and at different ages.Results: We could show that the reduced body weight, changes in body composition and improved insulin sensitivity of TG-mice is independent of FGF21 which is in contrast to recent pu-blications. On the other hand, the increased energy expenditure and the reduced body length and bone mass of TG-mice is part-ly dependent on FGF21. Moreover, autocrine FGF21-dependent effects on SM could not be detected. Strikingly, we could de-monstrate for the first time that the remodeling and browning of the subcutaneous white adipose tissue (sWAT) is highly de-pendent on endocrine FGF21 action. However, we could also show that FGF21 and the associated sWAT browning plays a negligible role in obesity resistance and protection from hepatic steatosis observed in TG mice.Conclusion: These data indicate that the action of FGF21 as a mitochondrial stress-induced myokine is only partially respon-sible for the metabolic adaptations observed under SM mito-chondrial stress. Additional studies are required to identify furt-her key recruited stress response processes.

Freie Vorträge: Grundlagen: Genetische und epigenetische Ursachen

FV34 Einfluss von Leptin auf den Sympathikotonus

J. von Schnurbein1, M. Weissenberger1, J. Manzoor2, S. Mahmood3, F. Denzer1, P. Fischer-Posovszky1, M. Wabitsch1

1Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland, 2The Children´s Hospital and the Institute of Child Health, Pediatric Endocrinology, La-hore, Pakistan, 3University of Health Sciences, Department of Human Genetics & Molecular Biology, Lahore, Pakistan

Fragestellung: Leptin ist ein von Adipozyten produziertes Protein, welches über spezifische Leptin-Rezeptoren hypothalamische POMC-Neuronen stimuliert. Diese produzieren αMSH, welches durch Stimulation von MC4-Rezeptoren ein Sättigungsgefühl be-wirkt. Patienten mit Leptin-Mangel zeigen dementsprechend eine extreme Hyperphagie und Adipositas, entwickeln aber erstaunli-cherweise keinen Hypertonus, sondern zeigen Hinweise auf einen erniedrigten Sympathikotonus im orthostatischen Blutdruck- und Cold Pressor Test. Bei Mäusen mit Leptin-Mangel kommt es unter Leptin-Substitution trotz Gewichtsverlusts zu einem Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz. Ziel dieser Arbeit ist es, die erste sys-tematische Untersuchung durchzuführen, ob eine Substitution mit Metreleptin auch beim Menschen zu einer Steigerung der Sympa-thikusaktivität führt.Methoden: Vier Patienten mit kongenitalem Leptin-Mangel und zwei Patienten mit bioinaktivem Leptin erhielten eine Sub-stitutionstherapie mit humanem rekombinanten Leptin (Metre-leptin, Aegerion, Pharmaceuticals, USA) in einer Dosis von 0,03 mg/kg fettfreie Masse. Die Veränderungen von Blutdruck und Puls über 24 Stunden und in Stimulationsversuchen wur-den dokumentiert. Nicht alle Untersuchungen konnten bei allen Patienten durchgeführt werden.Ergebnisse:• 24-Stunden-RR-Messung

Innerhalb von 2–4 Tagen nach Therapiebeginn kam es bei al-len Patienten (n=4) zu einer Steigerung der Maximalwerte von Herzfrequenz und Blutdruck (systolisch, diastolisch, MAD). Die Mittelwerte von Blutdruck und Herzfrequenz stiegen bei 3 von 4 Patienten an. Langzeitdaten (22 Monate nach Beginn der Behandlung) lagen von einer Patientin vor, hier zeigte sich ebenfalls eine Steigerung der Maximalwerte von Herzfrequenz und Blutdruck und eine Steigerung der mittleren Herzfrequenz aber nicht des Blutdrucks, bei einem gleichzeitigen Gewichts-verlust von 103.4 kg auf 80.1 kg.• Orthostase Test

Innerhalb von 2–4 Tagen nach Therapiebeginn kam es bei al-len Patienten (n=6) zu einer Steigerung der durchschnittlichen Herzfrequenz im Liegen und im Stehen. Der Herzfrequenz-An-stieg oder der Blutdruck-Abfall nach Aufstehen änderte sich nicht konsistent. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch 2–14 Mona-te nach Beginn der Behandlung (n=3).

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• Cold Pressor TestAuch in diesem Test kam es innerhalb von 2–4 Tagen zu ei-

nem Anstieg der Herzfrequenz in Ruhe bei 6 von 6 Patienten und bei 4 von 6 Patienten zu einem vermehrten Herzfrequenz-Anstieg nach Eintauchen in Eiswasser. Die Änderung der Blut-druck-Reaktion war inkonsistent. Auch hier zeigte sich ein ähn-liches Bild nach 2 Monaten (n=2).Schlussfolgerung: Dies ist die erste Untersuchung bei Men-schen die zeigt, dass auch bei Menschen mit Leptin-Mangel die Substitution mit Leptin innerhalb weniger Tage zu einer Steige-rung der Herzfrequenz als Hinweis für eine vermehrte Aktivie-rung des Sympathikotonus führt.

FV35 Role of VEGFA in regulation of fat distribution

J. Krüger1, M. Quandt1, B. Gutsmann1, D. Schleinitz1, T. Wohland1, J. Breitfeld1, N. Klöting1, M. Kern2, A. Tönjes2, M. Blüher1,2, M. Stumvoll1,2, P. Kovacs1

1IFB Adiposity Diseases, University of Leipzig, Leipzig, Deutschland, 2Department of Medicine, University of Leipzig, Leipzig, Deutschland

Background: Body fat distribution as one of the main pre-dictors of obesity associated complication is controlled by gene-tic factors. Polymorphisms in the vascular endothelial growth factor A (VEGFA) have been shown to be associated with waist to hip ratio (WHR) in recent genome-wide association studies. We tested the hypothesis that VEGFA is involved in the control of fat distribution and its expression correlates with obesity rela-ted traits.Material and Methods: We measured the mRNA levels of VEG-FA in paired human samples of visceral and subcutaneous adi-pose tissue from 570 individuals with detailed metabolic testing. VEGFA mRNA levels in PBMC and VEGFA serum levels were measured in a second independent cohort (Sorbs from Germa-ny; N=1000). Previously reported single nucleotide polymor-phisms (SNPs) rs1358980 and rs6905288 associated with WHR were genotyped in all subjects. We conducted correlation analy-ses as well as eQTL and genetic association studies to test the re-lationship between VEGFA mRNA, serum concentrations, me-tabolic traits and the SNPs.Results: The mRNA expression of VEGFA was significantly hig-her in visceral adipose tissue vs. subcutaneous adipose tissue (p<0.001). In addition the mRNA levels correlated with % body fat (p<0.05, adjusted for sex and age) and waist (adj. p<0.001). Also the mRNA expression in PBMC showed a significant cor-relation with % body fat and BMI (p<0.05, adjusted for sex and age). Rs1358980 was associated with waist and hip and both SNPs exhibited association with traits of the lipid metabolism (total and LDL cholesterol; adj. p<0.05). Finally, eQTLs were found for rs1358980 (adj. p<0.01) and rs6905288 (adj. p<0.05) in visceral adipose tissue.Conclusion: Our data support the involvement of VEGFA in re-gulation of fat distribution. The observed eQTLs suggest that SNP associations with WHR might be mediated by their effects on mRNA expression.

FV36 Epigenetic deregulation of hepatic Dpp4 expression associates with insulin resistance in diet-induced obese C57BL/6J mice

S. Saussenthaler1,2, C. Baumeier1,2, A. Kammel1,2, A. Schürmann1,2, R. Schwenk1,2

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Diabetologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg, Deutschland

Background/Aims: Recent data indicate that hepatic DPP4 ex-pression is elevated in patients suffering from non-alcoholic fat-ty liver disease (NAFLD) and insulin resistance. However, it is not known if this is a cause or consequence of the disease. Still, it points towards an important role of hepatic DPP4 in metabo-lic disease.

The aim of this study was to elucidate (i) the role of hepatic DPP4 in liver metabolism and (ii) to test if inter-individual dif-ferences in hepatic Dpp4 expression are mediated by epigenetic mechanisms.Study design: Dpp4 expression was investigated in livers of diet-induced obesity-prone and resistant C57BL/6J mice. Additio-nally, Dpp4 promoter methylation in livers of these animals was analyzed using direct bisulfite sequencing and pyrosequencing. Primary hepatocytes from C57BL/6J mice were transduced with adenoviruses coding the murine Dpp4. Afterwards, effects on hepatic glucose production as well as on insulin signaling were assessed.Results: Hepatic Dpp4 expression in mice prone to diet-induced obesity was significantly elevated compared to obesity-resistant mice. Furthermore, hepatic Dpp4 expression correlated to body weight, fasted plasma insulin levels and HOMA-IR. Analyzing DNA methylation profile of obesity-prone mice compared to obesity-resistant mice led to the identification of several diffe-rentially methylated CpG sites flanking the second exon of the Dpp4 gene. Higher DNA methylation of CpG positions 877, 1253 and 1255 relative to transcription start site significantly correlated with lower Dpp4 expression. Absolute methylation values of CpG1253 negatively correlated to absolute fat mass and plasma insulin levels, whereas CpG1255 showed most pro-nounced negative associations with body weight and plasma in-sulin levels. In vitro methylation of the Dpp4 promoter using HhaI and M.SssI methyltransferase, respectively, resulted in substantially reduced promotor activity. Dpp4 overexpression in primary hepatocytes resulted in a remarkable elevation of hepa-tic glucose production. Additionally, Dpp4 overexpression redu-ced insulin-dependent Akt phosphorylation.Conclusion: Our results indicate that elevated expression of Dpp4 in the liver affects glucose homeostasis and therefore might present an early risk factor for obesity and insulin resis-tance. Furthermore, our data indicate that individual diffe-rences in hepatic Dpp4 expression are associated to differences in promoter methylation, indicating an epigenetic contribution to disturbed hepatic Dpp4 expression.Funding: BMBF: DZD, grant 01GI0922

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Freie Vorträge: Grundlagen: Geschmackswahrnehmung/ Belohnungssystem

FV37 Der Einfluss metabolischer Veränderungen auf die Verarbeitung von Nahrungsreizen bei übergewichtigen Frauen nach erfolgreicher und nicht erfolgreicher Gewichtsabnahme (KN Adipositas)

J. Simon1,2, M. Skunde1, M. Hamze-Sinno1, A. Becker1, A. Wetzel1, H. Preissl3, M. Bendszus4, W. Herzog1, H.- C. Friederich1,2

1Universität Heidelberg, ZPM, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland, 2Universität Duisburg-Essen, LVR-Klinikum Essen, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psycho-therapie, Essen, Deutschland, 3Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland, 4Universität Heidelberg, Abteilung für Neuroradiologie, Heidelberg, Deutschland

Fragestellung: Ein besseres Verständnis der Mechanismen, die einer erfolgreichen Stabilisierung des Gewichts nach Gewichts-reduktion übergewichtiger Personen entgegenwirken, ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung alternativer medi-kamentöser und psychotherapeutischer Therapieansätze. Das Ziel dieser Studie war es, das mesolimbische Belohnungssystem unter metabolischen Veränderungen bei Personen mit und oh-ne erfolgreicher Aufrechterhaltung einer Gewichtsabnahme nä-her zu untersuchen.Methoden: 23 gesunde normalgewichtige Frauen sowie 35 übergewichtige Frauen mit erfolgreicher (N=18) sowie nicht-er-folgreicher (N=17) Aufrechterhaltung einer Gewichtsabnahme (kein Unterschied im Body-Mass-Index zwischen beiden Grup-pen) wurden jeweils im satten sowie im nüchtern Zustand (nach 24 stündiger Nahrungskarenz) im fMRT untersucht. An beiden Terminen wurde eine monetäre und nahrungsbezogene Belohnungsaufgabe durchgeführt, die jeweils zwischen „Beloh-nungserwartung“ sowie „Belohnungserhalt“ differenzieren. Mithilfe eines „region-of-interest“ Ansatzes wurde die neurale Aktivität im ventralen Striatum (VS) während der Erwartungs-phase, sowie im lateralen orbitofrontalen Cortex (lOFC) wäh-rend der Erhaltungsphase untersucht.Ergebnisse: Normalgewichtige Frauen zeigten im nüchternen vs. satten Zustand eine erhöhte Aktivierung im VS während der Erwartung einer nahrungsbezogenen Belohnung. Während der Erwartung einer monetären Belohnung war ein metabolischer Einfluss auf die Aktivität im VS nicht nachweisbar. In der Ge-samtgruppe der übergewichtigen Frauen zeigte sich kein meta-bolischer Effekt auf die Erwartung einer nahrungsbezogenen Belohnung. Ferner zeigten nur übergewichtige Frauen mit einer erfolgreichen Gewichtsabnahme einen Einfluss der Gewinnhö-he auf die Aktivierung im VS (Erwartung), und im lOFC (Erhalt einer nahrungsbezogenen Belohnung).Schlussfolgerung: Personen mit Übergewicht reagieren sowohl im hungrigen wie auch satten Zustand gleich stark auf nah-rungsbezogene Belohnung. Diese Befunde sprechen für eine ge-

störte homöostatische Regulation bei Patienten mit Überge-wicht. Weiterhin scheint die erfolglose Aufrechterhaltung einer Gewichtsabnahme mit einer fehlenden Differenzierung zwi-schen hoher- und niedriger nahrungsbezogener Belohnung ein-herzugehen.

Freie Vorträge: Grundlagen: Neuronale Regulation des Körpergewichts

FV38 Amino acid sensing and appetite: FGF21 as an endocrine signal of dietary protein restriction

T. Laeger1, T. Henagan1, D. Albarado1, L. Redman1, G. Bray1, R. Noland1, H. Münzberg1, T. Gettys1, M. Schwartz2, C. Morrison1

1Pennington Biomedical Research Center, Baton Rouge, USA, 2Universi-ty of Washington, Seattle, USA

Objective: Food intake is driven by the need for energy, but also by the demand for essential nutrients such as protein. Low pro-tein (LP) diets increase food intake while also increasing insulin sensitivity, lowering blood glucose, and increasing fatty acid (FA) oxidation. Because the liver is responsive to protein, we fo-cused on the liver derived fasting hormone fibroblast growth factor 21 (FGF21), which itself increases insulin sensitivity and FA oxidation similar to a LP diet. Because fasting restricts ener-gy intake as well as protein intake, the effects elicited by the LP diet could be mediated by FGF21 and we sought in the current work to determine if FGF21 plays a physiological role in the re-sponse to protein restriction.Methods: Male Sprague Dawley rats, C57BL6 mice, FGF21-, GCN2-, and PPARα-deficient mice on the B6 background were used. Control and LP diets were isocaloric by equally varying protein [18 % (control), 9 % (rat LP), and 4 % (mouse LP) of energy] and carbohydrate content while keeping fat constant. Male and female inpatient subjects were placed on a weight sta-bilization diet, and then randomized to 2 diets containing 5 % (LP) and 15 % (Control) protein for 28 days.Results: Circulating FGF21 was increased 10-fold in mice and rats eating LP diets, while liver FGF21 mRNA expression in-creased within 24-hrs of dietary exposure. In humans, circula-ting FGF21 levels increased 200 % relative to baseline following 28 days of LP diet. LP-induced increases in FGF21 were associa-ted with increased eIF2α phosphorylation in the liver, and both baseline and LP-induced FGF21 levels were reduced in mice de-ficient for PPARα or the eIF2α-kinase GCN2. In control mice protein restriction increased food intake and energy expenditu-re and decreased body weight, but protein restriction had no ef-fect on these endpoints in FGF21-deficient mice.Conclusion: Taken together, these data suggest that FGF21 is a signal of protein rather than energy restriction, and offer a novel explanation for the effect of dietary protein deficiency on beha-

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vior and metabolism. FGF21 therefore represents an endocrine signal of protein restriction which acts to coordinate metabo-lism and growth during periods of reduced protein intake. Supported by NIH (R01DK081563) and DFG (LA 3042/2–1).

Freie Vorträge: Interventionen und konservative Therapie (1)

FV39 Nachhaltiger Gewichtsverlust bei 411 hypogo-nadalen Männern mit Adipositas der Klassen I bis III unter Langzeitbehandlung mit Testosteron- Undecanoat-Injektionen (TU) bis zu 8 Jahre: Beobachtungsdaten aus zwei Registerstudien

F. Saad1,2, A. Haider3, A. Yassin2,4,5, G. Doros6, A. Traish7

1Bayer Pharma AG, Global Medical Affairs Andrology, Berlin, Deutsch-land, 2Gulf Medical University, Research Department, Ajman, Vereinig-te Arabische Emirate, 3Urologische Praxis, Bremerhaven, Deutschland, 4Institut für Urologie und Andrologie, Norderstedt, Deutschland, 5Inter-national University, Dresden, Deutschland, 6Boston University School of Public Health, Department of Epidemiology and Statistics, Boston, USA, 7Boston University School of Medicine, Department of Urology, Boston, USA

Fragestellung: Die Mehrzahl hypogonadaler Männer ist adipös. Wir untersuchten die Langzeiteffekte der Testosteronbehand-lung auf anthropometrische Parameter bei adipösen, hypogona-dalen Männern.Methoden: Von 622 hypogonadalen Männern (Gesamttestoste-ron ≤12,1 nmol/l) in zwei prospektiven Registerstudien in uro-logischen Praxen waren 411 Patienten (66,1 %) adipös. Sie wur-den nach Adipositas-Klassen I (BMI 30–34,9), II (BMI 35–39,9) und III (BMI ≥40 kg/m2) analysiert. Alle Patienten erhielten TU-Injektionen, mittlere Behandlungsdauer: 6, maximale Be-handlungsdauer: 8 Jahre. Messungen wurden 2–4 mal pro Jahr durchgeführt und die durchschnittlichen Jahreswerte berechnet.Ergebnisse: In der Gesamtgruppe (n=411, Alter: 59,5 ± 7,1 Jah-re) fiel das Gewicht von 110,8 ± 11,3 auf 89,2 ± 7,7 kg um –22,2 ± 0,4 kg bzw. –19,6 ± 0,3 %, der Bauchumfang von 110,6 ± 8,4 auf 98,3 ± 6,2 cm um –12,4 ± 0,2 cm, und der BMI von 35,4 ± 3,5 auf 28,8 ± 2,5 kg/m2 um –7,1 ± 0,1 kg/m2. • Klasse I (n=214, Alter: 58,6 ± 8,0 Jahre): Gewicht fiel von

102,6 ± 6,4 auf 84,1 ± 4,9 kg um –17,4 ± 0,5 kg bzw. –16,8 ± 0,4 %, Bauchumfang von 106,8 ± 7,4 auf 95,1 ± 5,3 cm um –10,6 ± 0,3 cm, BMI von 32,7 ± 1,4 auf 27,1 ± 1,6 kg/m2 um –5,5 ± 0,2 kg/m2.

• Klasse II (n=150, Alter: 60,4 ± 5,7 Jahre): Gewicht fiel von 116,8 ± 6,9 auf 91,3 ± 6,3 kg um –25,3 ± 0,5 kg bzw. –21,6 ± 0,4 %, Bauchumfang von 113,5 ± 7,5 auf 100,0 ± 5,4 um –13,9 ± 0,4 cm, BMI von 37,3 ± 1,5 auf 29,5 ± 1,7 um –8,2 ± 0,2 kg/m2.

• Klasse III (n=47, Alter: 60,5 ± 5,5 Jahre): Gewicht fiel von 129,0 ± 5,6 auf 98,9 ± 4,8 um –30,5 ± 0,7 kg bzw. –23,6 ± 0,5 %,

Bauchumfang von 118,5 ± 5,6 auf 103,8 ± 4,9 cm um –14,3 ± 0,4 cm, BMI von 41,9 ± 1,5 auf 32,5 ± 1,6 um –10,0 ± 0, 3 kg/m2.

3 Patienten der Adipositas-Klasse I nahmen geringgradig zu, aber keiner der Patienten in den Klassen II und III. Ein Patient schied umzugsbedingt aus der Studie aus. In der gesamten Be-obachtungszeit wurden keine kardiovaskulären Ereignisse be-richtet.

Limitierungen: die beobachteten Effekte waren unbeabsich-tigt und unerwartet. Im Rahmen der urologischen Behandlung erhielten die Patienten keine strukturierten Empfehlungen zur Veränderung von Lebensgewohnheiten. Daten zu Ernährung und physischer Aktivität wurden nicht erfasst. Begleitmedika-tionen wurden nicht detailliert monitoriert.Schlussfolgerungen: Testosterontherapie im Sinne der Norma-lisierung erniedrigter Werte scheint eine effektive Behandlung zur Erreichung eines nachhaltigen Gewichtsverlustes bei adipö-sen hypogonadalen Männern und damit einer Verbesserung des kardiometabolischen Risikos zu sein.

FV40 Additional analyses of the weight-lowering efficacy of liraglutide 3.0 mg in overweight and obese adults: the SCALE Obesity and Prediabetes randomized trial

F. Greenway1, C. le Roux2, D. Lau3, A. Astrup4, K. Fujioka5, A. Halpern6, M. Krempf7, R. Violante Ortiz8, J. Wilding9, X. Pi-Suny-er10, J. Kienhöfer11, A. Segner12

1Pennington Biomedical Research Center, Louisiana State University, Baton Rouge, USA, 2University College Dublin, Dublin, Irland, 3Univer-sity of Calgary, Calgary, Kanada, 4Department of Nutrition, Exercise and Sports, University of Copenhagen, Copenhagen, Denmark, 5Divisi-on of Endocrinology, Department of Nutrition and Metabolic Research, Scripps Clinic, La Jolla, USA, 6University of São Paulo Medical School, São Paulo, Brasilien, 7Université de Nantes, Nantes, Frankreich, 8Depar-tamento Endocrinología, Instituto Mexicano del Seguro Social, Made-ro, Mexico, 9University of Liverpool, Liverpool, UK, 10Columbia Universi-ty, New York, USA, 11Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Deutsch-land, 12Innere Medizin & Diabetologe, Sankt Ingbert, Deutschland

Background: Safety and efficacy of liraglutide 3.0 mg, adjunct to 500 kcal/day dietary deficit and exercise, for weight manage-ment, was investigated. Methods: Adults (BMI ≥27 kg/m2 with ≥1 comorbidity or ≥30 kg/m2) were randomized 2:1 to once-daily s.c. liraglutide 3.0 mg (n=2487) or placebo (n=1244). Data are observed means for the full analysis set (exposed individuals with ≥1 post-baseline as-sessment) with LOCF at week 56, unless stated otherwise. Sta-tistical analyses are estimated treatment differences (ETD; AN-COVA, continuous variables) or odds ratios (OR; logistic re-gression, categorical). Baseline BMI subgroups: ≤29.9, 30–34.9, 35–39.9, ≥40 kg/m2. Baseline characteristics: age 45.1 years, 78.5 % female, body weight (BW) 106.2 kg, BMI 38.3 kg/m2, 61.2 % with prediabetes.

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Results: 92 % on liraglutide lost BW vs 65 % on placebo). BW loss ≥5 % occurred in 63 % (liraglutide) vs. 27 % (placebo; OR 4.8, p<0.0001). BW loss >10 % and >15 % with liraglutide vs. placebo was seen in 33 % vs. 11 % (OR 4.3, p<0.0001) and 14 % vs. 3.5 % (OR 4.9, p<0.0001). Completers on liraglutide (n=1789, 72 %) lost 9.2 % (9.7 kg) of BW vs. 3.5 % (3.8 kg) on placebo (n=801, 64 %; ETD –5.7 %, p<0.0001). BW loss with li-raglutide was similar in those with/without prediabetes at scree-ning (-8.0 % vs. –7.9 %, p=0.59) and across baseline BMI sub-groups (p=0.054, %; p=0.54,kg).Conclusions: Liraglutide was well tolerated: safety profile was consistent with previous trials; gastrointestinal disorders were most common. Liraglutide 3.0 mg, induced significant weight loss compared with placebo, independent of prediabetes status and BMI. Clinicaltrials.gov ID: NCT01272219. Funding: Novo Nordisk.

FV41 Efficacy and safety of liraglutide 3.0 mg in adult overweight and obese weight loss responders without diabetes: Results of the randomised, double-blind, placebo-controlled 56-week SCALE Obesity and Prediabetes trial

P. O´Neil1, K. Fujioka2, R. Violante Ortiz3, A. Astrup4, J. Kienhöfer5, A. Hamann6

1Department of Surgery, Medical University of South Carolina, Charles-ton, USA, 2Division of Endocrinology, Department of Nutrition and Me-tabolic Research, Scripps Clinic, La Jolla, USA, 3Departamento Endocri-nología, Instituto Mexicano del Seguro Social, Madero, Mexico, 4De-partment of Nutrition, Exercise and Sports, University of Copenhagen, Copenhagen, Denmark, 5Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Deutschland, 6Diabetologie, Endokrinologie und Ernährungsmedizin, Hochtaunus-Kliniken gGmbH, Bad Homburg, Deutschland

Background: The randomized, double-blind, placebo-control-led trial SCALE Obesity and Prediabetes (NCT01272219) eva-luated the efficacy and safety of liraglutide 3.0 mg in weight ma-nagement.Method: Overweight/obese individuals (BMI ≥27 kg/m2 with ≥1 comorbidity or ≥30 kg/m2) without T2D (age 45 years, 79 % female, body weight 106 kg, BMI 38 kg/m2) were randomized 2:1 to liraglutide 3.0 mg (n=2487) or placebo (n=1244) plus diet and exercise. This analysis compared outcomes of responders (≥5 % weight loss [WL] from baseline at week 56) vs non-res-ponders (<5 % WL).Results: At week 56, significantly more liraglutide than placebo subjects were responders (63.2 % vs 27.1 %; p<0.0001). Weight change (responders vs non-responders) was –11.7 % vs –1.7 % with liraglutide and –10.0 % vs +0.1 % with placebo, respectively. Responders had greater improvements than non-responders across various efficacy outcomes (e.g. glycemic, cardiometabolic and HRQoL). Liraglutide was associated with a greater reducti-on in FPG vs placebo for both responders (-8.3 vs –2.8 mg/dl) and non-responders (-5.0 vs. +1.1 mg/dl), and also a greater re-duction in systolic blood pressure in both responders and non-

responders. Change in overall physical health scores (SF-36) for liraglutide and placebo were +4.3 vs +4.1 for responders and +2.1 vs +1.3 for non-responders, respectively.

AEs were largely equivalent in responders and non-respon-ders. Gastrointestinal AEs were the most common; these were higher with liraglutide than placebo but equivalent in respon-ders (liraglutide: 69.2 %; placebo: 44.4 %) vs non-responders (li-raglutide: 67.2 %; placebo: 39.6 %). Mean change in pulse rate was +2.5 vs –1.6 for responders and +2.9 vs +0.4 bpm for non-responders for liraglutide and placebo, respectively.

FV42 Liraglutide 3.0 mg reduces severity of obstructive sleep apnoea and body weight in obese individuals with moderate or severe disease: SCALE Sleep Apnoea trial

A. Blackmann1, G. Foster2, G. Zammit3, R. Rosenberg4, L. Arrone5, T. Wadden 6, E. Mignott7, J. Kienhöfer8, J. Aberle9

1Toronto Sleep Institute, MedSleep, Toronto, Kanada, 2School of Medi-cine, Temple University, Philadelphia, USA, 3Clinilabs Sleep Disorders Institute, New York, USA, 4NeuroTrials Research, Atlanta, USA, 5Weill Cornell Medical College, New York, USA, 6Perelman School of Medici-ne, University of Pennsylvania, Pennsylvania, USA, 7School of Medicine, Stanford University, Palo Alto, USA, 8Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Deutschland, 9Universitäres Adipositas Zentrum Hamburg Uni-versitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Aim: Obesity is strongly associated with obstructive sleep ap-noea (OSA) and weight loss has been shown to reduce disease severity. This randomised, double-blind, parallel-group trial compared the effects of liraglutide 3.0 mg to placebo, both as adjunct to diet (500 kcal/day deficit) and exercise, on OSA seve-rity and body weight (NCT01557166). The primary endpoint was change in apnoea-hypopnoea index (AHI, number of ap-noea/hypopnoea events per hour of sleep) after 32 weeks.Methods: Obese individuals without diabetes who had modera-te (AHI 15–29.9 events/h) or severe (≥30 events/h) OSA and were unwilling/unable to use continuous positive airway pressu-re therapy were randomised 1:1 to liraglutide 3.0 mg or placebo for 32 weeks. Of 359 randomised individuals, (mean baseline age 48.5 years, males 71.9 %, AHI 49.2 events/h, severe OSA 67.1 %, body weight 117.6 kg, BMI 39.1 kg/m2, HbA1c 5.7 %), 276 (76.9 %) completed the trial.Results: After 32 weeks, reduction in AHI was significantly greater with liraglutide 3.0 mg vs. placebo (−12.2 vs. −6.1 events/h, p=0.0150). Supporting the reduction in AHI, end-points related to oxygen saturation, polysomnographic measu-res of sleep quantity and efficiency, and quality of life also im-proved with liraglutide 3.0 mg, albeit statistically non-signifi-cantly vs. placebo. Liraglutide 3.0 mg produced significantly greater mean percentage weight loss compared to placebo (−5.7 vs. −1.6 %, p10 % weight loss targets after 32 weeks. Post-hoc analysis showed a relationship between weight loss and change in AHI. In addition, there were significantly greater reductions in neck circumference, HbA1c and systolic blood pressure (SBP)

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with liraglutide 3.0 mg versus placebo. After 32 weeks, heart rate increased by about 2 beats/min with liraglutide 3.0 mg compa-red to placebo. The safety profile of liraglutide 3.0 mg was gene-rally consistent with that previously seen with liraglutide in type 2 diabetes. Nausea and diarrhoea were the most common AEs with liraglutide 3.0 mg (27 % and 17 % of individuals, respecti-vely); most events were mild/moderate and transient.Conclusion: As an adjunct to diet and exercise, liraglutide 3.0 mg was generally well tolerated and produced significantly greater re-ductions than placebo in AHI, body weight, SBP and HbA1c in obese individuals with moderate/severe OSA. The Results also in-dicate that weight loss improves OSA-related parameters.

FV43 Liraglutide 3.0 mg for Weight Management in Obese/Overweight Adults with Type 2 Diabetes: Results from the SCALE™ Diabetes 56-Week Randomized, Double-blind, Placebo-controlled Trial

M. Davies1, B. Bode2, R. Kushner3, A. Lewin4, T. Vang Skjøth5, C. Bjørn Jensen5, R. DeFronzo6, J. Kienhöfer7, M. Blüher8

1Diabetes Research Centre, University of Leicester, Leicester, UK, 2At-lanta Diabetes Associates, Atlanta, USA, 3Northwestern University, Chi-cago, USA, 4National Research Institute, Los Angeles, USA, 5Novo Nordisk A/S, Søborg, Denmark, 6Texas Diabetes Institute, San Antonio, USA, 7Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Deutschland, 8Universitäts-klinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephro-logie, Leipzig, Deutschland

Aim: This study investigated the efficacy and safety of liragluti-de 3.0 mg, as adjunct to diet and exercise, for weight manage-ment in obese/overweight adults with T2D.Methods: 846 individuals (age 54.9 yr, M/F 50:50, BMI 37.1 kg/m2 [27.0–67.6], HbA1c 7.9 %, FPG 158.2 mg/dL, T2D durati-on 7.3 yr [0.2–36.5], 11.5 % on D/E, 57.3 % on metformin, and 31.2 % on combination OADs) were randomised (2:1:1) to lira-glutide 3.0 mg, 1.8 mg, or placebo plus diet (500 kcal/day defi-

cit) and exercise for 56 weeks. Clinicaltrials.gov ID: NCT01272232.Results: Liraglutide 3.0 mg and 1.8 mg were superior to placebo, and 3.0 mg was superior to 1.8 mg on mean and categorical weight loss at week 56 (▶ Table FV43-1). Liraglutide 3.0 mg also achieved superior glycemic control (change in HbA1c, propor-tion reaching HbA1c ≤6.5 %, and change in FPG) vs. liraglutide 1.8 mg and placebo (▶ Table FV43-1). The safety profile with li-raglutide 3.0 mg was similar to that of liraglutide 1.8 mg with no differences in safety/tolerability between the 2 doses, except that gastrointestinal disorders were more frequent with 3.0 mg (65 % of individuals) than 1.8 mg (56 %) and placebo (39 %).Conclusion: Liraglutide 3.0 mg, as adjunct to diet and exercise, was efficacious and well tolerated for weight management over 56 weeks in obese/overweight individuals with T2D.

FV44 Human Kallistatin Protects against High Fat Diet Induced Insulin Resistance in Mice

J. Reinke1,2, S. Brachs1, D. Willmes2, J. Tio1, J. Spranger1, J. McBri-de3, J.- X. Ma3, S. R. Bornstein4, A. L. Birkenfeld2,4

1Charité Berlin, Endokrinologie Diabetes und Ernährungsmedizin, Ber-lin, Deutschland, 2TU Dresden, Metabolische und Gefäßmedizin, Dres-den, Deutschland, 3University of Oklahoma, Biology and Physiology, Oklahoma, USA, 4King’s College London, Diabetes and Nutritional Sci-ence, London, UK

Objective: Kallistatin (KST), also known as SERPIN A4, is a cir-culating, broadly acting serine proteinase inhibitor with anti-in-flammatory and anti-oxidative properties. Moreover, recent stu-dies in humans observed a relationship between plasma KST le-vels and body fat as well as markers of glucose homeostasis. Whether or not KST has direct effects on human metabolic con-trol remained unclear.Methods: To address this question, transgenic mice overexpres-sing human KST systemically (hKST-TG) and littermate-con-

Tab. FV43-1 Effect of liraglutide on body weight and glycemic control

Change from baseline to week 56 (LOCF)

# BW change (%)1

# % losing ≥ 5% BW2

# % losing > 10% BW2

HbA1c change (%points)1

% of individuals reaching HbA1c ≤ 6.5% or <7%2

FPG change (mg/dL)1

#: Three co-primary endpoints tested in hierarchical order. 1ANCOVA model. 2logistic regression model BW: body weight; ETD: estimated treatment difference from ANCOVA model; EOR: estimated odds ratio from logistic regression model; LOCF: last ob-servation carried forward.

Liraglutide 3.0 (n=423)LS mean

-5.9

49.9

22.1

-1.32

56.7 /72.3

-34.1

Liraglutide 1.8 (n=211)LS mean

-4.6

35.0

13.3

-1.13

44.9 /69.6

-25.2

Placebo (n=212)LS mean

-2.0

12.7

3.8

-0.38

12.0 /22.9

-2.2

Liraglutide 3.0 mg – PlaceboETD or EOR(p-value)

-3.97 (<0.0001)

6.81 (<0.0001)

7.10 (<0.0001)

-0.93 (<0.0001)

9.61 (<0.0001) /8.79 (0.0001)

-31.9 (<0.0001)

Liraglutide 1.8 mg – PlaceboETD or EOR(p-value)

-2.62 (<0.0001)

3.69 (<0.0001)

3.84 (0.0008)

-0.74 (<0.0001)

5.98 (<0.0001) /7.71 (<0.0001)

-23.0 (<0.0001)

Liraglutide 3.0 mg – 1.8 mgETD or EOR(p-value)

-1.35 (0.0024)

1.84 (0.0008)

1.85 (0.0099)

-0.19 (0.0125)

1.61 (0.0142) /1.14 (0.5319)

-8.8 (0.0061)

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trol wildtype mice (WT) were studied under chow (ND) and high fat diet (HFD) conditions. Results: Human plasma KST levels were 7.2 ± 0.83 µg/ml on ND and 2.8 ± 0.5 µg/ml on HFD in the hKST-TG mice, respectively. As expected, plasma hKST was not detectable in the littermate-control group. Body weights were similar between hKST-TG and littermate-control mice up to an age of 24 weeks on both diets. Intraperitoneal glucose tolerance tests (IPGTT) yielded similar glucose and insulin excursion curves in ND animals. In the weight matched HFD cohort, an IPGTT revealed an improve-ment in glucose tolerance in hKST-TG mice. Additionally, the HOMA-IR was significantly lower in hKST-TG mice on HFD (2.2 ± 0.27, hKST-TG vs. 4.42 ± 0.87, WT, p<0.05), indicating im-proved insulin sensitivity in these mice. To better understand the tissue-specific contribution to the protective effect of hKST, hy-perinsulinemic-euglycemic clamp studies with tracer labelled glucose were performed. Glucose infusion rates were higher in hKST-TG mice (31.5 ± 3.7 mg/kg/min, hKST-TG vs. 18.1 ± 3.5 mg/kg/min, WT, p<0.05), validating the insulin sensitizing effect of hKST in HFD fed mice. Specifically, hKST overexpression protected against HFD induced hepatic (clamp hepatic glucose output: 7.7 ± 1.9 mg/kg/min, hKST-TG vs 12.1 ± 0.8 mg/kg/min, WT, p=0.05) and peripheral insulin resistance (Glucose uptake: 39.2 ± 3.1 mg/kg/min, hKST-TG vs 30.3 ± 2.8, WT, p=0.05).Conclusion: Together, these data show for the first time that hu-man KST protects against obesity associated insulin resistance in mice. Our data suggest that the circulating serpin KST might be a potential new therapeutic option for the treatment of insu-lin resistance and type 2 diabetes in obese individuals. Further studies are needed to determine the underlying molecular me-chanisms.

FV45 Gewichtsreduktion durch das telemedizinische ABC-Programm nach 24 Monaten

G. Stumm1, A. Blaik2, J. Lipowsky3, S. Hollweg1, C. Luley2

14sigma GmbH, Projektmanagement Medizin, Oberhaching, Deutsch-land, 2Uniklinikum , Klinische Chemie, Magdeburg, Deutschland 34sigma GmbH, Fachredaktion, Oberhaching, Deutschland

Fragestellung: Eine bereits publizierte Studie bei Personen mit metabolischem Syndrom ergab nach 12-monatiger Intervention mit dem telemedizinischen „Active Body Control (ABC) Pro-gramm“ eine Gewichtsreduktion von 11,7 kg (10,9 %; „intention to treat“-Auswertung). Diese Studie wurde nun für weitere 12 Monate fortgesetzt, um zwei Fragen zu beantworten: (1) Wie groß ist die Nachhaltigkeit der Gewichtsreduktion? (2) Ist eine Weiterführung der ABC-Intervention über 12 Monate hinaus sinnvoll?Methoden: Das ABC-Programm folgt einem multimodalen Ansatz und verbindet eine Kombinationsdiät (Kalorienrestrikti-on und Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischem Index) mit einer Bewegungskontrolle durch einen Aktivitätssensor. Bewe-gungs- und Ernährungsdaten werden per Internet vom ABC-Betreuer beurteilt und in einem wöchentlichen feed-back-Brief

an den Patienten rückgemeldet. Von den 49 Patienten, die die 12-Monatsbetreuung abgeschlossen hatten, wurden 26 für wei-tere 12 Monate betreut („ABC-Gruppe“), die übrigen 23 Patien-ten blieben ohne weitere Betreuung („Kontrollgruppe“).Ergebnisse: Am Studienende betrugen die Abbrecherquoten in der ABC-Gruppe 27 % und 48 % in der Kontrollgruppe. Die zur Auswertung eingesetzte „mixed model“-Statistik berücksichtigt die drop-out-Fälle in beiden Gruppen. Beide Gruppen nahmen zwischen dem 12. und dem 24. Monat wieder zu: 2,8 kg in der ABC-Gruppe und 4,4 kg in der Kontrollgruppe. Somit schrumpfte die Gewichtsreduktion der ABC-Gruppe von 11,4 % nach 12 Monaten auf 8,5 % nach 24 Monaten. In der Kontroll-gruppe ging die Gewichtsreduktion von 13,4 % (12 Monate) auf 9 % (24 Monate) zurück. Der Unterschied in der Gewichtszu-nahme (Kontrolle versus ABC) war statistisch nicht signifikant.Schlussfolgerungen: Im zweiten Jahr nach einer einjährigen In-tervention mit dem telemedizinischen ABC-Programm findet ein Wiederanstieg des Körpergewichtes statt, unabhängig da-von, ob die ABC-Betreuung fortgeführt wird oder nicht. Es blei-ben jedoch nach 24 Monaten noch 75 % der ursprünglich erziel-ten Gewichtsreduktion erhalten, was angesichts der bekannten Jojo-Problematik als günstig einzustufen ist. Der Nutzen einer über 12 Monate hinaus gehenden ABC-Betreuung wurde zwar angedeutet, war aber statistisch nicht zu sichern.

FV46 Therapie von Inkontinenz- und Senkungs- beschwerden bei adipösen Frauen mit dem ABC-Programm

A. Fischer1, C. Luley2

1Scivias-Krankenhaus St. Josef, Frauenklinik, Rüdesheim/Rhein, Deutschland, 2Universitätsklinik Magdeburg, Institut für Klin. Chemie und Pathobiochemie, Magdeburg, Deutschland

Fragestellung: Adipositas ist ein häufiger Begleiter bei Inkonti-nenz und Senkungsleiden in der Gynäkologie. Die Bekämpfung der Adipositas durch eigene Beratung bzw. Überweisung zur Diätberatung bleibt jedoch oft unbefriedigend. Vor diesem Hin-tergrund wurde in unserer Ambulanz das innovative, telemedi-zinisches „Active Body Control (ABC) Programm“ zur Ge-wichtsreduktion eingesetzt, um die urogynäkologischen Symp-tome zu bessern und um Wirksamkeit und Praktikabilität des Programmes zu testen.Methoden: Im ABC-Programm erhalten die Teilnehmer eine einmalige Schulung zu einer modernen Ernährung und zu den für die Fettverbrennung optimalen Bewegungsformen. Danach werden Sie unter Verwendung eines intelligenten Bewegungs-sensors per Telemonitoring und Telecoaching engmaschig be-treut. Mit diesem Programm wurden 15 adipösen Teilnehme-rinnen mit einem mittleren Body-Mass-Index von 40,8 kg/m2 6 Monate lang betreut. 8 Frauen wiesen eine ausgeprägte urogy-näkologische Symptomatik auf, 7 weitere adipöse, aber gynäko-logisch unauffällige Frauen wurden zur Erweiterung der Daten-basis hinzugenommen.

Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

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Ergebnisse: Alle Patientinnen beendeten das Programm nach Plan. Nach 6 Monaten wurde nicht nur das Körpergewicht um im Mittel 19,2 kg reduziert, sondern auch eine erhebliche Besse-rung der urogynäkologischen Symptomatik beobachtet. Alle Frauen mit einer Belastungsinkontinenz gaben verminderte Probleme an. Die Drangproblematik und die Nykturie verbes-serten sich ebenfalls relevant und waren bei 3 Frauen vollstän-dig verschwunden. Erwartungsgemäß änderte sich am Ausmaß des Senkungszustandes am wenigsten. Die subjektive Bewer-tung des ABC-Programms durch die Teilnehmerinnen ergab 8,3 von 10 möglichen Punkten. Punktabzüge resultierten zu et-wa gleichen Teilen aus individuellen Schwierigkeiten bei der Veränderung des Lebensstiles und technischen Einwänden bei der Benutzung der Hardware.Schlussfolgerungen: Die mit dem ABC-Programm erzielte Ge-wichtsreduktion stufen wir als außerordentlich befriedigend ein, sie übertrifft Gewichtsreduktionen herkömmlicher Bera-tungsprogramme deutlich. Sehr befriedigend war auch die be-gleitende Besserung der urogynäkologischen Beschwerden. Durch die Nutzung des Internets erfordert das Programm einen niedrigen Zeitaufwand für Patienten wie auch für den Betreuer. Insgesamt steht somit für die Bekämpfung der Adipositas ein neues und sehr wirksames Abnehmprogramm zur Verfügung.

FV47 Finanzierung des interdisziplinären Therapie -pfads für morbide Adipositas im internationalen Vergleich

O. MartiniJohnson & Johnson Medical GmbH, Health Economics & Market Access, Norderstedt, Deutschland

Die unzureichende Versorgung adipöser Menschen in Deutsch-land ist nicht fehlender Leitlinien und Versorgungskonzepte ge-schuldet, sondern auf eine unzureichenden und lückenhaften Finanzierung zurückzuführen.

Der Vortrag zeigt anhand eines langfristig angelegten, an der S3-Leitlinie angelehnten Therapiepfads die Finanzierungslü-cken in Deutschland auf. Der deutschen Finanzierungssituation wird die Finanzierung in anderen westeuropäischen Ländern gegenübergestellt und einem internationalen Vergleich unterzo-gen. Möglichkeiten einer modellhaften Finanzierung im Rah-men des Innovationsfonds und des neu gestalteten §140 ff SGB V werden aufgezeigt und diskutiert.

Freie Vorträge: Interventionen und konservative Therapie (2)

FV48 Persistent Weight Loss With A Non-invasive No-vel Medical Device In Obese Individuals

P. von Seck1, F. M. Sander2, L. Lanzendorff3, M. Zielonka4, C. Schmidt-Lucke1

1Praxis Dr. von Seck, Wiesbaden, Deutschland, 2Kieferorthopädische Praxis, Frankfurt, Deutschland, 3TU Berlin, Berlin, Deutschland, 4St. Hedwigs Krankenhaus, Regensburg, Deutschland, 5MEDIACC, Medizi-nisch-akademische Beratung, Berlin, Deutschland

Introduction: Obesity is a leading preventable cause of death and disability worldwide. Evidence-based weight loss programs do not prevent weight regain after an initial weight reduction. There is strong evidence that the amount of weight loss directly relates to a reduction of cardiovascular risk factors and other morbidities. Eating slowly significantly lowers meal energy inta-ke and hunger ratings. We, thus tested the hypothesis that changing eating behaviour with an intra-oral medical device (MD) will lead to constant weight reduction in long-term fol-low-up.Results: Six obese patients (male, age 56 ± 14, BMI 29 ± 2 kg/m2) with indication for therapeuty a previous unsuccessful attempts to lose weight were included in this study. All patients had been treated for obesity during the last 10 years in a single centre and tried to reduce weight with at least 3 evidence-based diets. De-spite these all these efforts, there was a weight gain of 10 ± 5 kg over this time period. Patients received a novel non-invasive in-tra-oral medical device to slow eating time and energy intake. Further advice included notto count calories, to avoid any other form of diet, to take their time for their meals and eat whatever they liked. This device was used only during meals for up to 8 weeks for a total of 88 [20 to 160] hours. Follow-up period was 20 [12 to 34] months. During this period, patients lost 12 [7 to 20] kg (p<0.001), corresponding to 13 % [7 to 20 %] (p<0.001) of their initial weight. Results from questionnaires (SF-36 and another concerning the MD) showed that patients felt better than one year before, enjoyed their meals, chose more natural food and found it very easy to reduce weight without being hun-gry. There were no complications with the MD. Of note, all pa-tients continued to lose weight after the intervention period (p<0.001) and none of them had weight regain.Conclusion: With this novel MD, obese patients with a history of previously frustrating attempts to lose weight achieved a sig-nificant, and more importantly, persisting weight loss lasting approximately two years. These results warrant the current (at date of publication) prospective randomised placebo-controlled trial to prove concept and mechanism of action.

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FV49 Systemischer und lokaler Energiestoffwechsel nach moderatem Training unter normobarer Hypoxie vs. Normoxie bei metabolischem Syndrom (Hypoximet-Studie)

L. Klug1, N. Rakova1, A. Mähler1, J. Steiniger1, K. Mai1,2, F. Luft1, M. Boschmann1

1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Experimental & Clinical Research Center (ECRC), Berlin, Deutschland, 2Charité – Universitätsmedizin Ber-lin, Medizinische Klinik m.S. Endokrinologie, Diabetes und Stoffwech-sel, Berlin, Deutschland

Fragestellung: Die verschiedenen kardiometabolischen Risiko-faktoren bei metabolischem Syndrom (MetS) führen auch zu Veränderungen im systemischen und lokalen Energiestoffwech-sel. Regelmäßige körperliche Aktivität führt zur Verbessrung verschiedener Parameter des Energiestoffwechsels. Wir prüften die Hypothese, dass längeres, moderates Ausdauertraining un-ter Hypoxie den Energiestoffwechsel von Adipösen mit MetS sowohl auf systemischer als auch auf Organ-Ebene (Fettgewebe und Muskel) in stärkerem Maße verbessert als unter Normoxie.Methoden: In einer randomisierten, einfach verblindeten Stu-die trainierten Patienten mit metabolischem Syndrom 3 x wö-chentlich für jeweils 1 Stunde über 6 Wochen bei moderater Be-lastung (60 % VO2max) in einer speziellen Höhenkammer unter Normoxie (n=11; FiO2 21 %) oder Hypoxie (n=12; FiO2 15 %, entspricht ca. 2200–2500 m über N.N.). Dabei untersuchten wir die Veränderungen der muskulären Insulinsensitivität mittels euglykämischem hyperinsulinämischen Clamp (n=21) und des basalen und postprandialen Energiestoffwechsels während ora-ler Glucosebelastung (oGTT) systemisch mittels indirekter Ka-lorimetrie (n=23) und lokal im s.c. Fettgewebe und Skelettmus-kel (Vastus lateralis) mittels Mikrodialysetechnik (Markermeta-bolite: Glukose, Lactat, Pyruvat und Glyzerol, n=23).Ergebnisse: Hypoxie-Training führte zu einer moderaten Ver-besserung der muskulären Insulinsensitivität (0.035 ± 0.008 vs. 0,044 ± 0,008 mg • kg−1 • min−1/(mU • L−1); p−1 • min−1/(mU • L−1); p=0,787). Passend zur vermehrten Glu-kose-Utilisation fanden wir auch einen stärkeren postprandia-len Anstieg im Energieumsatz während des oGTT nach Hypo-xie- (p=0,0003), nicht jedoch Normoxie-Training. Der post-prandiale Anstieg im respiratorischen Quotienten war nach Hy-poxie-Training unverändert, nach Normoxie-Training deutlich vermindert (p=0,0154). Basale und postprandiale Glukose- und Insulinwerte im Blut zeigten keine signifikanten Veränderungen in den Gruppen. In der Hypoxie-Gruppe war die Gewebedurch-blutung und Glukoseversorgung im Fettgewebe deutlich erhöht (p=0,0010 und p=0,0041).Schlussfolgerung: Ein moderates Ausdauertraining führt unter Hypoxie zu 1) verbesserter muskulärer Glukose-Utilisation so-wie 2) verbesserter Durchblutung und Stoffwechselaktivität im Fettgewebe. Bei Bestätigung in weiteren Studien könnte Trai-ning unter Hypoxie eine Strategie sein, welche die metabolische Effektivität von niedrigintensivem Training verbessert.

FV50 Adipositas bei Menschen mit Intelligenz- minderung – Prävention und Intervention in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof

N. Hödebeck-StuntebeckDiakonische Stiftung Wittekindshof, Fachdienst Psychologie, Bad Oeyn-hausen, Deutschland

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 bekamen die bis dahin zunehmenden Bestrebungen der Verselbstständigung und der Übernahme von Verantwortung durch Menschen mit Behinderungen – u.a. Menschen mit Intel-ligenzminderungen – eine deutliche Kontur. Aus den daraus er-wachsenen Chancen der Teilhabe und Inklusion entstand die Notwendigkeit, dem Personenkreis der Menschen mit Intelli-genzminderungen ein ausreichendes und individuelles Unter-stützungsangebot anzubieten, um damit den Anforderungen der zunehmenden Eigenverantwortung gerecht zu werden.

Vergleichbar der Gesamtbevölkerung stellt die Gewichtsent-wicklung (Übergewicht, Adipositas) dabei eine besondere He-rausforderung dar. In der Diakonischen Stiftung Wittekindshof wurde in diesem Kontext das Projekt „Adipositas und Intelli-genzminderung“ mit einer Laufzeit von 2012 bis 2016 entwi-ckelt.

Im Focus des Projektes steht die Hilfe zur Selbsthilfe der Menschen mit Intelligenzminderungen. Um diese Zielsetzung zu unterstützen, stehen dem Personenkreis dazu Adipositas-Selbsthilfegruppen zur Verfügung, die über Assistenzleistungen ausgerichtet sind auf die Kompetenzen und Unterstützungsbe-darfe der Zielgruppe. Darüber hinaus gibt es ein offenes Bera-tungsangebot, dass die Orientierungshilfe für die einzelne Per-son zum Thema Gesundheit und Gewichtsveränderung unter-stützen kann.

Orientiert an den Kompetenzen und Unterstützungsbedar-fen von Menschen mit Intelligenzminderungen ist es aber häu-fig notwendig, dass primäre Lebensumfeld (Elternhaus, Betreu-erteam, etc.) und das sekundäre und tertiäre Lebensumfeld (Schule, Arbeitsplatz, etc.)des Personenkreises zu unterstützen, um Sensibilität zu fördern, Wissen zu vermitteln und Hand-lungssicherheit zu gewährleisten. Um dieses zu erreichen, wer-den in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof Beratende Fachkräfte Adipositas in einer 150 Stunden umfassenden Wei-terbildung geschult und dienen als Multiplikatoren in den Le-bensfeldern der Menschen mit Intelligenzminderung (Wohnen, Arbeit, Freizeit).

In Situationen, in denen das Gewicht eine lebensbedrohliche Entwicklung genommen hat, ist im Rahmen des Projektes ein zeitlich begrenztes Wohnen in einem speziell auf Menschen mit Adipositas und Intelligenzminderung ausgerichtetem Wohnangebot möglich.

Inhalt des Vortrags ist es, die hier aufgeführten und weitere unterstützende Maßnahmen des Projektes, das mit dem Ge-sundheitspreis 2014 des Landes NRW ausgezeichnet wurde, darzustellen.

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Freie Vorträge: Grundlagen: Rolle des Mikrobioms auf das Körpergewicht

FV51 SIHUMI does not equal Sushi! Gnotobiotic SIHUMI mice to research gut bacteria in obesity and diabetes.

A. Woting, M. BlautDeutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Gastrointestinale Mikrobiologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Objectives: The proportional changes of the main bacterial phyla Firmicutes, Bacteroidetes, Actinobacteria and Proteob-acteria in obese and diabetic subjects link the gut microbiota to metabolic disease. The gut bacterium Clostridium ramosum (Fir-micutes) is positively associated with markers of the metabolic syndrome in humans indicating its possible role in promoting obesity and type 2 diabetes. In contrast, Bifidobacterium spp. (Actinobacteria) were proposed to mediate the beneficial effects of oligofructose in alleviation of diet-induced obesity. Hence, bi-fidobacteria might prevent symptoms of the metabolic syndro-me. Therefore we aimed to clarify the role of these bacteria in metabolic disease.Methods: We fed mice harboring a simplified human intestinal microbiota (SIHUMI) consisting of eight bacterial species (Anaerostipes caccae, Bacteroides thetaiotaomicron, Bifidobacteri-um longum, Blautia producta, Clostridium ramosum, Clostridium butyricum, Escherichia coli and Lactobacillus plantarum) a low fat diet (LFD), a high fat diet (HFD) or a HFD containing oligo-fructose (HFD+OFS). The use of SIHUMI mice containing only seven bacterial species without C. ramosum (SIHUMIw/oCra) or without B. longum (SIHUMIw/oBif), clarified the effect of both species on obesity development and related pathologies.Results: SIHUMI mice fed HFD became obese, whereas SIHU-MIw/oCra mice fed HFD gained significantly less body weight and body fat. The presence of C. ramosum in HFD-fed SIHUMI mice increased small intestinal gene expression of glucose trans-porter 2, fatty acid translocase and perilipin 2, suggesting that the obesogenic effect of C. ramosum facilitates lipid and glucose absorption in these mice.

SIHUMI and SIHUMIw/oBif mice fed HFD+OFS displayed reduced body weight gain, lower body fat mass and improved glucose tolerance in comparison to SIHUMI and SIHUMIw/oBif mice fed the unsupplemented HFD. This demonstrates that alleviation of HFD-induced obesity by oligofructose was not mediated by B. longum.Conclusions: The data obtained with the SIHUMI mouse mo-del emphasize a role of C. ramosum in obesity development and argue against a role of B. longum as a mediator of the beneficial effects of oligofructose in these mice. In summary, gnotobiotic animal approaches are useful to investigate the relationship bet-ween metabolic disease and gut bacteria and they permit the identification of pathogenic (e.g. adipogenic) or beneficial (e.g. anti-diabetic) bacterial factors.

FV52 Long-term effects of dietary fiber and short-chain fatty acids (SCFAs) on diet induced obesity and energy metabolism in C3H-mice

K. Weitkunat1, M. Blaut2, S. Schumann1, S. Klaus1

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Arbeitsgruppe Phy-siologie des Energiestoffwechsels (EST), Potsdam-Rehbrücke, Deutsch-land, 2Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie (GAMI), Potsdam-Rehbrücke, Deutsch-land

Objective: The intestinal microbiota is associated with the deve-lopment of obesity. End products of dietary fiber breakdown in the large intestine are SCFAs, mainly acetate (Ac) and propiona-te (Pr). From our previous short-term studies we hypothesize that the ratio of SCFAs (Ac:Pr) is important for the development of obesity, since a higher production of propionate in the cecum is accompanied with the down-regulation of lipogenesis. Our aim is now to evaluate the effects of dietary fiber and SCFAs on energy metabolism and obesity development in long-term fee-ding trials.Methods: C3H/HeOuJ-mice received semi-synthetic high fat diets (HFD) supplemented either with 10 % dietary fibers (non-fermentable cellulose, HFC; fermentable inulin, HFI) or 5 % SCFAs with different Ac:Pr ratios (high acetate (HAc; 2.5:1 Ac:Pr) or high propionate (HPr; 1:2.5 Ac:Pr)) for 22 weeks. Control mice received a HFD without acetate and propionate.Results: After 22 weeks, mice fed dietary fiber or SCFAs showed no differences in body weight gain or body composition. Howe-ver, a high intake of inulin or SCFAs was associated with a lower hepatic triglyceride concentration. According to short-term ex-periments, gene expression analysis in liver showed a reduced li-pogenesis and an altered long-chain fatty acid (LCFA) metabo-lism. Furthermore we observed changes in LCFA composition (liver and plasma phospholipids). An increased ω3:ω6 ratio and an enhanced production of odd-chain fatty acids were detecta-ble (HFI vs. HFC and HPr vs. HAc). After oral glucose adminis-tration (week 6 and 18), increase in plasma insulin concentrati-on was significantly lower after inulin or SCFA consumption, while blood glucose was unaffected.Conclusion: The present data show that inulin as well as Ac and Pr had similar short- and long-term effects on hepatic lipid me-tabolism in C3H-mice, with no effects on body weight. In long-term, not only lipid but also glucose metabolism was affected. HFD-induced insulin resistance was attenuated by inulin and to an even higher extent by propionate supplementation. Liver glu-cose metabolism is currently under investigation to better defi-ne the effects of SCFA in obesity development.

This project was supported by German Research Foundation (DFG).

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FV53 Die Behandlung mit Antibiotika schützt Mäuse vor der Entstehung einer akuten Western Style Diät-induzierten, nicht-alkoholbedingten Fettleber- erkrankung

A. Brandt, K. Nolte, C. Sellmann, C. J. Jin, A. J. Engstler, M. Landmann, I. BergheimInstitut für Ernährungswissenschaften – Friedrich-Schiller-Universität Jena, Modellsysteme molekularer Ernährungsforschung, Jena, Deutsch-land

Fragestellung: Die übergewichtsassoziierte, nicht-alkoholbeding-te Fettlebererkrankung (NAFLD) zählt inzwischen zu den häu-figsten Lebererkrankungen weltweit. Verschiedene Studien wei-sen darauf hin, dass neben genetischen Faktoren und einer gene-rellen Überernährung auch eine fett- und zuckerreiche Ernäh-rung, sowie Veränderungen der Darmmikrobiota und -barriere eine Rolle in der Entstehung der NAFLD spielen und, dass eine längerfristige Behandlung mit Antibiotika einen protektiven Ef-fekt auf die Entstehung bzw. das Voranschreiten der NAFLD ha-ben kann. Das Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es zu klären, ob auch eine kurzzeitige Aufnahme einer fett-, fruktose- und cholesterinreichen Western Style Diät (WSD) zur Verfettung der Leber führt, ob diese mit Veränderungen der Darmbarriere-funktion einhergeht und wenn ja, ob eine orale Behandlung mit Antibiotika vor diesen Veränderungen schützt.Methoden: Weibliche C57BL/6J Mäuse, mit und ohne oraler Vorbehandlung mit 92 mg/kg KG Polymyxin und 216 mg/kg KG Neomycin, erhielten für vier Tage isokalorisch eine flüssige WSD oder Standarddiät, wobei die Antibiotikagabe in den ent-sprechenden Gruppen fortgeführt wurde. Im Anschluss wurden Parameter der Leberschädigung und der Darmbarrierefunktion bestimmt. Ergebnisse: Schon die kurzzeitige Fütterung der WSD führte zu einer beginnenden Fettleber (Triglyceridgehalt der Leber ~+2,0-fach), die mit einer signifikant erhöhten Anzahl an neu-trophilen Granulozyten im Lebergewebe (~+1,8-fach) und einer signifikant niedrigeren Konzentration des Tight Junction Pro-teins Occludin im Duodenum (~-50 % reduziert) im Vergleich zu den Kontrollen einherging. Diese Veränderung fand sich we-der im Jejunum noch im Ileum. Der Verlust von Occludin war mit einer signifikant höheren mRNA-Expression an Matrix-Metalloprotease-13 (MMP-13) im Duodenum im Vergleich zu den Kontrollen assoziiert (~+2,2-fach). Im Gegensatz dazu wa-ren die mit Antibiotika behandelten, WSD-gefütterten Tiere so-wohl vor der Verfettung der Leber, als auch vor der erhöhten Anzahl an neutrophilen Granulozyten deutlich geschützt. Der protektive Effekt der Antibiotikagabe ging dabei mit einem Schutz vor dem Verlust an Occludin und vor der Induktion der MMP-13 mRNA Expression einher. Schlussfolgerung: Insgesamt weisen unsere Daten darauf hin, dass schon die kurzzeitige Aufnahme einer WSD zur Entste-hung einer beginnenden NAFLD bei Mäusen führt, vor der die orale Behandlung mit Antibiotika schützt. (Gefördert durch BMBF, FKZ:01KU1214A)

Freie Vorträge: Psychologie (1)

FV54 Untersuchung von gesundheitspsychologischen Prädiktoren für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion im Rahmen eines kommerziellen Online-Gewicht- sreduktionsprogramms

S. Dierks1, R. Aspalter2, R. Longin2

1Christian-Albrechts Universität zu Kiel, Institut für Ernährungswirt-schaft und Verbrauchslehre, Kiel, Deutschland, 2KiloCoach-TM, Wien, Österreich

Fragestellung: Die Adipositasentwicklung lässt vermuten, dass nicht alle Betroffenen von Gewichtsreduktionsmaßnahmen profitieren. Für die Klärung der Einflussvariablen zur Sicher-stellung eines Therapieerfolgs müssen die mit einem Abnahme-erfolg assoziierten Prädiktoren identifiziert werden. Daher un-tersucht die Studie den prädiktiven Wert gesundheitspsycholo-gischer Größen im Rahmen des deutschsprachigen Online-Ge-wichtsreduktionsprogramms KiloCoach™.Methoden: Für die Bestimmung von Prädiktoren für eine in sechs Monaten mindestens erreichte fünfprozentige Gewichts-abnahme wurde auf Basis von Längsschnittdaten eine binäre lo-gistische Regression berechnet. Es wurden nur Teilnehmer be-rücksichtigt, die eine Gewichtsreduktion in Höhe von 5 % an-strebten (n = 132, Ø Alter 47,4 ± 11,4 Jahre, 78 % Frauen, Ø BMI 28,5 ± 4,9 kg/m2). Die gesundheitspsychologischen Va-riablen stammen aus dem Transtheoretischem Modell der Ver-haltensänderung.Ergebnisse: Eine erfolgreiche Gewichtsabnahme erreichten 33,3 % der Teilnehmer. Personen, die nach sechs Monaten die Nachteile (p<0,05) und die gesundheitlichen Vorteile (p≤0,01) stärker wahrnehmen, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit für den Erfolg. Die Veränderung der wahrgenommenen Vorteile hinsichtlich der Anerkennung übt einen negativen Einfluss aus (p≤0,10). Bei Teilnehmern, bei denen die Wichtigkeit der Aner-kennung steigt, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit einer er-folgreichen Gewichtsabnahme. Die Veränderung der situativen Versuchung im Faktor sozialer Druck ist ebenfalls ein bedeutsa-mer Prädiktor (p≤0,05). Mit steigender empfundener Versu-chung in Situationen, in denen sich die Teilnehmer durch ihr Umfeld unter Druck gesetzt fühlen, etwas zu essen, sinkt die Wahrscheinlichkeit erfolgreich abzunehmen. Eine höhere Wahrscheinlichkeit das fünfprozentige Ziel zu erreichen, haben Teilnehmer, die während der sechs Monate die Strategie der zwischenmenschlichen Kontrolle häufiger anwenden (p≤0,05). Dahingegen wirkt sich eine gesteigerte Verwendung der Strate-gie Selbstverstärkung negativ auf den Behandlungserfolg aus (p≤0,10).Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse verhelfen zu einem besse-ren Verständnis des Behandlungserfolgs im Rahmen einer On-line-Gewichtsreduktionsmaßnahme. Insbesondere die für eine Gewichtsabnahme assoziierten gesundheitspsychologischen Va-riablen erweitern die Prädiktorforschung entscheidend. So las-

Berlin 2015: 31. Jahrestagung der DAG

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sen sich Anhaltspunkte ableiten, wie zukünftig Online-Pro-gramme konzipiert sein sollten, um auf die Teilnehmer bedürf-nisgerecht einzugehen.

FV55 The association of BMI and social distance towards obese individuals is mediated by sympathy and understanding

C. Luck-Sikorski1,2, M. Luppa1, M. Angermeyer3,4, G. Schomerus5, B. Link6, S. G. Riedel-Heller1

1Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health, Leipzig, Deutschland, 2IFB AdipositasErkrankungen, Leipzig, Deutschland, 3Cen-ter for Public Mental Health, Gösing am Wagram, Österreich,4Depart-ment of Public Health and Clinical and Molecular Medicine, University of Cagliari, Cagliari, Italien, 5Department of Psychiatry, Ernst Moritz Arndt University Greifswald, Greifswald, Deutschland, 6Department of Epidemiology, Mailman School of Public Health, Columbia University, New York City, USA

Background: The desire for social distance towards individuals with obesity as part of the stigmatization process has not been investigated. The aims of this study include: (a) determining the prevalence of social distance and its domains in a population-based sample; (b) reporting levels of emotional response; and (c) investigating the association of BMI, emotional response and social distance.Methods: The data were derived from a large population based telephone survey in Germany (total n=3,003, this sub-sample n=1,008). Emotional response to individuals with obesity was assessed for the emotions discomfort, pity, insecurity, amuse-ment, sympathy, help and incomprehension (5-point Likert sca-le). Social distance was measured on a 5-point Likert scale cove-ring different areas of social interaction. This served as the de-pendent variable for a linear regression model and mediation models that included BMI and emotional response.Results: Social distance was highest for job recommendation, introduction to a friend, someone with obesity marrying into the family and renting out a room. Means of emotional respon-ses were highest for pity (Mean =2.58), sympathy (Mean =2.87) and wanting to help (Mean =2.76). In regression analyses, in-comprehension (b=1.095, p<0.001) and sympathy (b=0.833, p<0.001) and the respondents’ own BMI (b=0.145, p<0.001) we-re significantly associated to the overall amount of social dis-tance. Mediation models revealed a significant mediation effect of BMI through sympathy (b=0.229, total effect through media-tion =10.3 %) and through incomprehension (b=0.057, total ef-fect through mediation = 27.5 %) on social distance.Conclusions: Social distance towards individuals with obesity is prevalent in the general public in Germany and it is associated with emotional responses. Altering the emotional responses may, therefore, be a starting point in anti-stigma interventions. Evoking sympathy and lowering incomprehension may result in lower overall social distance.

Freie Vorträge: Psychologie (2)

FV56 Eine Eyetracking-Studie zur Untersuchung visueller Aufmerksamkeitsprozesse bei Jugendlichen mit Binge-Eating-Störung

R. Schmidt1, S. Baldofski1, P. Lüthold2, R. Kittel1, A. Tetzlaff1, A. Hilbert1

1Universitätsmedizin Leipzig, IFB AdipositasErkrankungen, Leipzig, Deutschland, 2Universität Fribourg, Departement für Psychologie, Fri-bourg, Schweiz

Fragestellung: Neuropsychologische und Selbstbericht-Studien weisen darauf hin, dass Personen mit einer Binge-Eating-Stö-rung (BED) im Vergleich zu normalgewichtigen oder adipösen Personen ohne BED eine erhöhte Belohnungssensitivität sowie eine verminderte Impulskontrolle bei der Konfrontation mit Nahrungsreizen zeigen. Direktere Methoden zur Erfassung ko-gnitiver Prozesse konnten darüber hinaus einen Aufmerksam-keitsbias für Nahrungsmittel bei Erwachsenen mit BED belegen. Für Jugendliche mit BED liegen jedoch keine Studien vor, die die Aufmerksamkeitsverarbeitung mithilfe von direkten Verfah-ren untersucht haben.Methoden: Blickbewegungen und Verhaltensmaße von 25 Ju-gendlichen mit BED sowie einer individuell gematchten Kon-trollgruppe (KG) ohne BED wurden mithilfe des Eyetracking Paradigmas erfasst. Während einer passiven Blickaufgabe wur-den Richtung und Sakkadenlatenz der Erstfixation sowie Blick-dauer auf gematchte Bildpaare von Nahrungs- und neutralen Reizen gemessen. In einer anschließenden visuellen Suchaufga-be, in der ein Nahrungsreiz unter neutralen Reizen (oder umge-kehrt) detektiert werden sollte, wurden Reaktionszeiten, Fehler-raten sowie Sakkadenlatenz erhoben. Daneben schätzten die Probanden ihren Hunger zu mehreren Zeitpunkten ein.Ergebnisse: Während keine Unterschiede in der initialen Blick-richtung und der Sakkadenlatenz zwischen beiden Gruppen vorlagen, zeigte sich ein Interaktionseffekt in der Blickdauer. Ju-gendliche mit BED sahen länger auf Nahrungs- als auf neutrale Reize, während die KG bevorzugt auf neutrale als auf Nah-rungsreize blickte. Für die visuelle Suchaufgabe zeigte sich, dass Jugendliche mit BED Nahrungsreize schneller als neutrale Reize entdeckten, während die KG einen Detektionsvorteil für neutra-le Reize aufwies. Es ergaben sich in dieser Aufgabe keine Unter-schiede hinsichtlich Fehlerrate und Sakkadenlatenz. Während der selbstberichtete Hunger in der BED Gruppe im Verlauf der Experimente signifikant anstieg, blieb das Hungerrating in der KG relativ konstant.Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse geben Hinweise auf einen Aufmerksamkeitsbias für Nahrungsreize bei Jugendlichen mit BED. Dabei zeigt sich dieser Bias weniger in der initialen Orien-tierung auf Nahrungsreize, sondern eher in der langfristigen Zuwendung zu diesen Reizen, was eine erhöhte Belohnungssen-sitivität abbilden könnte. Zudem verdeutlichen die Ergebnisse,

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dass eine auf Nahrungsreize gerichtete Impulsivität bei BED be-reits im Jugendalter vorliegt.

FV57 Impulsivität bei der Binge-Eating-Störung – empirische Befunde und Interventionsansätze

K. Giel, K. Schag, E. Leehr, M. Teufel, S. ZipfelUniversitätsklinikum Tübingen, Psychosomatische Medizin und Psycho-therapie, Tübingen, Deutschland

Hintergrund: Die mehrdimensionale Persönlichkeitseigen-schaft Impulsivität wird konzeptualisiert aus den Dimensionen (a) gesteigerte Belohnungssensitivität, (b) reduzierte Inhibiti-onskontrolle und (c) negative Affektivität. Impulsivität ist eng mit der Kernpathologie der Binge-Eating-Störung (BED) asso-ziiert, die in regelmäßigen Essanfällen mit Kontrollverlust be-steht. Falls sich Impulsivität als Faktor der Entstehung und/oder Aufrechterhaltung bei der BED zeigen sollte, stellt sie einen wichtigen Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung von Thera-pieoptionen dar.Methoden: Wir haben zwei experimentelle Paradigmen entwi-ckelt, die Belohnungssensitivität und Inhibitionskontrolle adressieren. Das Konkurrenzparadigma präsentiert Paare beste-hend aus einem Nahrungs- und einem Kontrollreiz und erfasst primär Belohnungssensitivität. Im Antisakkadenparadigma er-scheint in der Gesichtsfeldperipherie einen Nahrungs- oder ei-nen Kontrollreiz. Es erfasst primär Inhibitionskontrolle, da die Aufgabe der Probanden darin besteht, so schnell wie möglich vom peripheren Reiz weg zu schauen (d.h. eine Antisakkade auszuführen). In einer Querschnittstudie haben wir Eye Tra-cking verwendet, um Blickbewegungen in diesen zwei Paradig-men zu erfassen. Wir haben die Performanz in beiden Paradig-men bei 76 Probanden mit BED, Adipositas und Normalge-wicht verglichen. In einer Folgestudie haben wir zusätzlich EEG abgeleitet, um frühe Aufmerksamkeitsprozesse zu erfassen. In einer Pilotstudie haben wir die Performanz in beiden Paradig-men vor und nach Essstörungstherapie bei BED Patientinnen verglichen.Ergebnisse: Verglichen mit den adipösen und normalgewichti-gen Probandinnen wiesen die BED Patientinnen den Nahrungs-reizen mehr Aufmerksamkeit zu, sie hatten größere Schwierig-keiten Antisakkaden auszuführen und ihre Aufmerksamkeit von Nahrungsreizen wegzurichten. Ergebnisse der EEG-Analy-se weisen darauf hin, dass BED-Patientinnen im Gegensatz zu den adipösen Probandinnen weniger stark Prozesse des frühen Konfliktmonitorings anstoßen. Patientinnen, die von einer Ess-störungsbehandlung profitieren konnte, verbesserten im Längs-schnitt ihre Performanz im Antisakkadenparadigma, d.h. sie zeigten eine gesteigerte Inhibitionskontrolle.Diskussion: Wir fanden Evidenz für eine gesteigerte Beloh-nungssensitivität gegenüber Nahrungsreizen sowie eine redu-zierte generelle und nahrungs-spezifische Inhibitionskontrolle bei BED Patientinnen. Unsere Befunde legen nahe, dass die BED einen Phänotypen innerhalb des Adipositasspektrums dar-stellt, der durch erhöhte Impulsivität gekennzeichnet ist und

von Interventionen profitieren könnte, die Impulsivität adres-sieren. Wir pilotieren derzeit in einem RCT ein Gruppenpro-gramm zur Steigerung der Inhibitionskontrolle bei BED und werden erste Erfahrungen vorstellen.

FV58 Vergleich zweier Messinstrumente zur Erfassung des Selbststigmas bei Übergewicht und Adipositas: WSSQ vs. WBIS

C. Hübner1, R. Schmidt1, A. Müller2, M. de Zwaan2, A. Hilbert1

1Universitätsmedizin Leipzig, Integriertes Forschungs- und Behand-lungszentrum AdipositasErkrankungen, Leipzig, Deutschland, 2Medizi-nische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychothe-rapie, Hannover, Deutschland

Fragestellung: Zur Erfassung des Selbststigmas bei Überge-wicht und Adipositas werden im internationalen Raum die Weight Bias Internalization Scale (WBIS) und der Weight Self-Stigma Questionnaire (WSSQ) angewendet. Während für die WBIS bereits eine reliable, validierte deutsche Version vorliegt, existiert für den WSSQ aufgrund einer bis dato fehlenden deut-schen Übersetzung nur eine Validierungsstudie für die Origi-nalversion. In der vorliegenden Arbeit soll daher ein Vergleich zwischen einer deutschen Version des WSSQ und der WBIS hinsichtlich der teststatistischen Eigenschaften und der Prädik-tion verschiedener psychosozialer Maße stattfinden.Methoden: Zunächst wurde eine deutsche Übersetzung des WSSQ angefertigt. Bei N=78 präbariatrischen, erwachsenen Pa-tienten (Body-Mass-Index (M) = 48,9 kg/m2) wurde das Selbst-stigma mittels WSSQ und WBIS erfasst. Darüber hinaus wur-den Angst, Depression, Selbstwert und Lebensqualität, Anzahl der Essanfälle sowie kognitive und affektive Körperbildkompo-nenten im Selbstbericht erhoben. Reliabilitäts-, Korrelations- und Regressionsanalysen wurden genutzt, um teststatistische Eigenschaften und Vorhersagewerte zu bestimmen.Ergebnisse: Die interne Konsistenz des WSSQ war akzeptabel, wenn auch geringer als die der WBIS. Bezugnehmend auf die konvergente Validität korrelierte der WSSQ signifikant mit der WBIS (großer Effekt). Ferner wiesen beide Fragebögen signifi-kante Korrelationen mit Körperbildkomponenten auf, während nur der WSSQ mit der Beschäftigung mit dem Übergewicht sig-nifikant korrelierte (kleine bis mittlere Effekte). Im Hinblick auf die diskriminante Validität fand sich erwartungskonform kein signifikanter Zusammenhang zwischen WSSQ und Angst, je-doch zwischen WBIS und Angst (mittlerer Effekt). Depression, Selbstwert und Lebensqualität wurden signifikant durch den WSSQ (mittlere Effekte) und die WBIS (große Effekte) vorher-gesagt, wobei die WBIS jeweils mehr Varianz aufklärte. Der WSSQ prädizierte jedoch im Gegensatz zur WBIS die Anzahl der Essanfälle (mittlerer Effekt).Schlussfolgerung. Erste Ergebnisse zeigen, dass die deutsche Version des WSSQ das Selbststigma bei Übergewicht und Adi-positas reliabel und valide erfasst. Die WBIS weist jedoch eine bessere Reliabilität und eine tendenziell größere Vorhersage-kraft für diverse psychosoziale Outcomes mit Ausnahme der

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Essstörungspsychopathologie auf. Es bedarf zukünftiger Studi-en zur Validierung der deutschen Version des WSSQ mithilfe von Repräsentativstichproben.

FV59 Ist die Symptom-Checklist (SCL-90) geeignet zur Erfassung psychischer Belastungen und Psycho- pathologie bei Patienten mit Adipositas?

M. Fischer, J. Arndt, N. Oberänder, A. WeimannKlinikum St. Georg gGmbH, Leipzig, Deutschland

Fragestellung: Psychische Symptomatik kann bei Patienten mit Adipositas einerseits Ausdruck der gehäuft auftretenden psy-chischen Störungen sein. Andererseits kann sie jedoch auch in-folge der vielen körperlichen Komorbiditäten auftreten. Es ist daher fraglich, ob ein konventionelles Fragebogenverfahren zur Erhebung von Psychopathologie bzw. psychischer Belastungen wie die Symptom Check-List 90 (SCL-90) in dieser Patienten-gruppe reliable und valide Ergebnisse liefert. Diese sind kritisch bei der Prüfung der psychischen Voraussetzungen für eine Adi-positastherapie und zum Nachweis von Lebensqualitätssteige-rungen in deren Verlauf.Methoden: Datengrundlage bildeten die SCL-90 Fragebögen von 218 Patienten die sich zur konservativen, multimodalen Therapie in unserem Adipositaszentrum vorstellten (Alter = 45 ± 13 Jahre, 62 % weiblich, BMI = 49 ± 7,5 kg/m2). Die originale Skaleneinteilung wurde mittels konfirmatorischer Faktorenana-lyse überprüft, die interne Reliabilität mittels Cronbach’s Alpha, die Validität durch Gruppenvergleiche zwischen Patienten mit und ohne psychische Störung, sowie zwischen eingeschlossenen versus nicht-eingeschlossenen Patienten. Zusätzlich wurden Korrelationen zum BMI berechnet.Ergebnisse: Bei 38 der 90 Items zeigten sich im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöhte Werte. Die originale, 9 Skalen um-fassende Struktur des SCL-90 konnte nicht repliziert werden. Vielmehr fand sich ein dominanter erster Faktor mit 30 % Vari-anzaufklärung („unspezifische psychische Belastung“), sowie 5 nachrangige Faktoren: „Unsicherheit“ (5 %), „Somatisierung“ (4 %), „Depressivität“ (3 %), „Ängstlichkeit“ (3 %) und „Psycho-tizismus“ (2,5 %). Drei der sechs Faktoren unterschieden in Hinblick auf das Vorliegen einer psychischen Störung, während sich das Kriterium Einschluss nur durch einen Faktor unter-scheiden ließ.Schlussfolgerungen: Adipöse beantworten die Fragen aus dem SCL-90 anders als die gesunde Normalbevölkerung, nämlich bezogen auf ihr Übergewicht. Beispielsweise wird die erhöhte „Furcht auf öffentlichen Plätzen oder Straßen“ nicht im Sinne einer Panikstörung bewertet, sondern mit Schamgefühlen in Folge des Übergewichts assoziiert. Von einer inhaltlichen Aus-wertung der Subskalen zum Screening spezifischer Psychopa-thologie ist daher abzuraten. Praktikabel und valide erscheint vor allem die Verwendung der SCL-90 Globalskala als Indikator für das Vorliegen einer klinisch relevanten psychischen Störung bei Adipositas.

Poster: Grundlagen Adipozyten: Biologie des weißen und braunen Fettgewebes

P001 Genes in loci associated with body fat distribu-tion show fat depot specific mRNA expression during adipogenesis

L. Müller1, J. Krüger1, D. Schleinitz1, B. Gutsmann1, N. Perwitz2, J. Klein2, P. Kovacs1

1Universität, IFB AdipositasErkrankungen, Leipzig, Deutschland, 2Uni-versität, Medizinische Klinik I, Lübeck, Deutschland

Background: Body fat distribution is a heritable trait, common-ly measured by waist to hip ratio (WHR). Independent of over-all adiposity, central obesity is associated with adverse metabolic outcomes, such as type 2 diabetes and coronary heart disease. Recent large scale genome-wide studies identified numerous ge-netic loci associated with WHR implicating adipogenesis as one of the major mechanisms affecting fat distribution. We therefo-re tested whether genes within these loci exhibit fat depot speci-fic expression profiles during adipogenesis.Method: Human primary preadipocytes from subcutaneous and visceral adipose tissue (AT) were differentiated to mature adipocytes. The mRNA expression was measured in the course of adipocyte differentiation with the Illumina HT12 expression chip. The most promising genes within WHR associated loci showing differential expression profiles and an up-/downregu-lation during differentiation were selected and validated in mu-rine preadipocyte cell lines from subcutaneous (inguinal) and intra-abdominal (epididymal) fat. The preadipocytes were diffe-rentiated to mature adipocytes and the mRNA expressions were measured at different time points (80 % confluence, day 0 = in-duction of differentiation, day 2, 4, and 6) by qRT-PCR.Results: Five (TFPI, HMGA1, COBLL1, KLF13, and ZNRF3) out of 77 previously reported genes within loci associated with WHR were differentially expressed between human subcutane-ous and visceral adipocytes. Whereas the mRNA expression of TFPI, COBLL1, and ZNRF3 was significantly higher in visceral compared to subcutaneous adipocytes, HMGA1 and KLF13 ex-hibited significantly higher mRNA levels in subcutaneous relati-ve to visceral AT. TFPI, HMGA1 and KLF13 mRNA expression profiles in the murine inguinal and epididymal cell lines were comparable with those observed in human adipocytes. The mRNA expression of TFPI was higher in the epididymal versus inguinal adipocytes, whereby expression of HMGA1 and KLF13 was higher in the inguinal cells. Moreover, while HMGA1 and KLF13 mRNA expression increased in course of adipogenesis, the mRNA expression of TFPI did not change during differen-tiation. However the mRNA expression profiles of COBLL1 and ZNRF3 in murine adipocytes were contrary to those seen in the human cells.Conclusions: Our data show fat depot specific mRNA expressi-on profiles of genes in WHR associated loci and suggest that

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their role in the regulation of fat distribution might be mediated by the effects on adipogenesis.

P002 Prenatal Bisphenol A (BPA) exposure favors body weight increase in early childhood – Results from epidemiologic and mechanistic analyses

B. Englich1, K. Junge1, D. Wissenbach1, R. Feltens1, S. Röder1, M. Borte2, M. von Bergen1, I. Lehmann1

1Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, Umweltimmunologie, Leipzig, Deutschland, 2Klinik für Kinder und Jugendmedizin am St. Ge-org Leipzig, Leipzig, Deutschland

Rationale: Childhood obesity is a growing health and economic problem. Evidence arises that excessive caloric intake and mis-sing physical activity aren’t the only factors contributing to ever rising obesity rates over the last decades. Endocrine disruptors like bisphenol A (BPA) are discussed in that context to alter adi-pocyte development and overall metabolism. While epidemio-logical studies give evidence for a body weight increasing BPA effect in children and adults, data on prenatal BPA exposure and childhood obesity are spare and inconsistent.Methods: Prenatal BPA exposure and child BMI development was assessed within the prospective LiNA mother-child study. Maternal urinary BPA concentration was quantified using a multianalyte LC-MS and child body height and weight was as-sessed during scheduled annual clinic visits. To study the poten-tial impact of BPA on adipocyte development, adipose derived mesenchymal stem cells were differentiated in vitro in the pre-sence or absence of 10µM and 50µM BPA. Adipocyte develop-ment was monitored using impedance spectrometry, real-time PCR analysis and triglyceride depot staining with oil red.Results: Maternal urine BPA concentrations were positively as-sociated with children’s BMI at 2 years of age. The in vitro analy-ses in human mesenchymal stem cells revealed that BPA expo-sure stimulates adipogenesis and contributes to triglyceride ac-cumulation. Furthermore, genes involved in adipocyte differen-tiation (eg PPARγ, SREBF1) were expressed at higher levels fol-lowing BPA exposure.Conclusions: Our study demonstrates that prenatal BPA expo-sure contributes to the development of early infant overweight and triggers adipocyte differentiation.

P003 Ex vivo bioenergetic profiling of human male and female adipocytes to uncover individual differences and clinical markers

M. Keuper1, L. Berti2, S. Sachs1, H. Staiger3, S. Hofmann1

1Helmholtz Zentrum München, Garching, Deutschland, 2Helmholtz Zentrum München, Neuherberg, Deutschland, 3Eberhard Karls Univer-sität Tübingen, Tübingen, Deutschland

Objective: Although the prevalence of obesity and its associated metabolic disorders are increasing in both sexes, the clinical manifestation differs between men and women highlighting the

need for individual treatment options. Mitochondrial dysfuncti-on in various tissues including the white adipose tissue has been accepted as cause for the obesity-associated comorbidities such as diabetes. We tested the hypothesis that there are sex-diffe-rences in the bioenergetic profile (oxidative phosphorylation vs. glycolysis) of white preadipocytes and adipocytes from obese patients.Method: We measured oxygen consumption rates in parallel to extracellular acidification rates of preadipocytes and ex vivo dif-ferentiated adipocytes from obese men (n=6) and women (n=6) using seahorse technology.Results: We found no difference in the capacity for adipogenic differentiation between male and female white adipocytes. Dis-secting cellular oxygen consumption and extracellular acidifica-tion rates into different functional modules revealed that the cells switch from glycolytic ATP production to mitochondrial ATP production during adipogenic differentiation, which was not different between the sexes. Combining molecular and functional data with clinical parameters, we found that the ratio of oxidative to glycolytic energy production of the white adipo-cytes is reflected in the ratio of the expression of UQCRC2 (mi-tochondrial complex III) to PFKP, one of the rate-limiting enzy-mes of glycolysis. Furthermore, the ratio mitochondrial:glycoly-tic activity of the fat cells associates inversely with the free fatty acid levels in the patients blood.Conclusion: Our data indicate that there is no cell-intrinsic dif-ference in the bioenergetic profile of male and female white adi-pocytes. Notably, the ratio of the gene expression of UQCRC2/PFKP in fat cells from obese patients may be a suitab-le marker for the metabolic phenotype of white adipocytes and may assist in monitoring the effects of life style interventions.

P004 Entwicklung eines Fusionsproteins zur gezielten Lokalisierung von Proteinen an intrazelluläre Lipidtropfen

S. Ernst1, A. Jaschke1, D. Hesse-Wilting1, O. Daumke2, A. Schür-mann1

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Diabetologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2Max-Delbrück-Cen-trum für Molekulare Medizin, Struktur und Membraninteraktion von G-Proteinen, Berlin, Deutschland

Fragestellung: Ausbildung, Größe und Anzahl von Lipidtrop-fen wird durch zahlreiche Proteine gesteuert. Einige dieser Pro-teine assoziieren mit dem Lipidtropfen und regulieren dort die Lipogenese und die Lipolyse, wobei die Lokalisierung am Lipid-tropfen nicht immer konstitutiv ist. Zur Prüfung der Funktion von Proteinen im Hinblick auf ihre Lokalisierung (Cytosol ver-sus Lipidtropfen) ist es erforderlich, sie so zu manipulieren, dass sie nach Synthese an den Lipidtropfen sortiert werden. Unsere früheren Arbeiten haben gezeigt, dass das C-terminale Ende des GTPase of immunity-associated proteins 2 (GIMAPC251–337) für eine Assoziation mit dem Lipidtropfen verantwortlich ist (Schwefel et al. 2010). Ziel war es, zu prüfen, ob die Fusion von

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PLIN2, PLIN3 und Rab6 mit GIMAPC251–337 zu einem gezielten Targeting an den Lipidtropfen führt.Methoden: In das Plasmid pmCherry, das das C-terminale En-de von GIMAP2 enthielt, wurde die cDNA von PLIN2, PLIN3 und Rab6 kloniert. Die murine subkutane Bindegewebszelllinie LTK¯ wurde mit diesen Fusionskonstrukten transfiziert, zur Fetttropfenbildung mit Ölsäure beladen und immuncytoche-misch untersucht. Mittels Laser-Scan-Inverted-Mikroskop wur-den die Fluoreszenzsignale analysiert.Ergebnisse: Mittels Sanger-Sequenzierung der Fusionskon-strukte konnte gezeigt werden, dass die Sequenzen der Proteine PLIN2, PLIN3 und Rab6 korrekt in das Konstrukt eingebaut wurden. Die mikroskopische Auswertung zeigte über die Auto-fluoreszenz von pmCherry sowie über eine Färbung mittels An-tikörpern, dass die Fusionsproteine pmCherry-C1-PLIN2-GI-MAPC251–337, pmCherry-C1-PLIN3-GIMAPC251–337 und pmCherry-C1-Rab6-GIMAPC251–337 am Lipidtropfen lokalisiert waren.Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt, dass das GI-MAPC251–337-Peptid die Kapazität besitzt Proteine konstitutiv an den Lipidtropfen zu dirigieren.

Funding: DFG: SFB 958

P005 Klk7 plays a role in insulin sensitivity and glucose metabolism

A. Kunath1,2, M. Kern1, M. Stumvoll1, M. Blüher1,3, N. Klöting3

1Department of Internal Medicine, Clinic for Endocrinology and Neph-rology, Leipzig, Deutschland, 2German Center for Diabetes Research (DZD), Leipzig, Deutschland, 3Integrated Research and Treatment Cen-ter (IFB) AdiposityDiseases, Leipzig, Deutschland

Background: Previous studies showed that beneficial effects on glucose metabolism of vaspin are at least in part mediated through inhibition of the protease Kallikrein 7 (Klk7). Based on these findings, we investigated the physiological relevance of the Klk7-vaspin system in mice with a targeted pancreatic beta cell disruption of Klk7 in vivo.Methods: We generated a beta cell Klk7 knockout mouse (pKlk7-/-) and systematically characterized the consequences of Klk7 deficiency on body weight, fat mass, serum concentrations of leptin, insulin and adiponectin, basal metabolism, spontane-ous activity and parameters of glucose and lipid metabolism un-der chow diet conditions.Results: Pancreatic Klk7 deficiency causes significant changes in body fat content, energy expenditure, spontaneous activity as well as adiponectin serum concentrations. Male pKlk7+/- mice display a significant improved insulin sensitivity compared with littermate controls at an age of 24 weeks (p<0.05). Both genders of pKlk7+/- mice showed an impaired glucose tolerance compa-red with controls (p<0.05). At an age of 30 weeks, male pKlk7+/- mice have significantly higher body fat (17.9 ± 4.7 %) than the controls (15 ± 5.5 %) (p<0.05). Moreover, male pKlk7+/- mice have significantly higher serum adiponectin concentration (72.2 ± 9.4µg/ml) in relation to controls

(62.8 ± 6.6µg/ml) (p<0.05). Male pKlk7+/- mice exhibit lower basal energy expenditure at day and night phase in relation to controls.Conclusion: Our data indicate that Klk7 plays a previously un-recognized role in insulin sensitivity as well as glucose metabo-lism. The mechanisms, how pancreatic Klk7 disruption affects these traits need to be explored in further studies.

Supported by: DZD e.V. funded by BMBF, SFB1052 (B1 to MB, B4 to NK), Federal Ministry of Education and Research (BMBF), Germany, FKZ: 01EO1001 (N. K.)

P006 The effect of insulin on clock gene expression – Measuring time in adipocytes

N. Tuvia, A. KramerCharité Universitätsmedizin, Chronobiologie, Berlin, Deutschland

Background and aims: Circadian clocks are endogenous self-sustaining oscillators that generate rhythmicity in expression of various output genes thereby regulating numerous physiological and metabolic processes. Clocks in peripheral tissues can be synchronized indirectly by light via the master pacemaker in the suprachiasmatic nucleus (SCN) of the hypothalamus. Feeding, however, was shown to be a direct synchronizer of the clock in peripheral tissues. Restriction of food intake to the inactive pha-se of mice rapidly uncouples the circadian oscillator in the liver from the one in the SCN. Moreover, food restriction paradigms in mice were shown to improve oscillations in peripheral tissues and metabolic parameters and had an impact on body weight. At present, little is known about the underlying mechanisms. We hypothesized that insulin as a postprandial hormone can entrain the clock in adipose tissue.Materials and methods: To test this hypothesis we treated epi-pidymal fat tissue of PER2::LUCIFERASE knockin reporter mi-ce with 100 nM insulin at different circadian times and recorded bioluminescence rhythms.Results: Our results show a substantial increase of PER2 protein expression 2–3 hours after insulin stimulation. Further, we ob-served a subsequent shift in the circadian rhythmicity of PER2, whose extent is dependent on the phase of insulin stimulation suggesting that insulin is a direct synchronizer of the clock and a modulator of the transcriptional feedback loop. We have also shown that PER2 mRNA expression is up-regulated upon insu-lin treatment in 3T3L1 adipocytes 2–3 hours after stimulation. This implies that insulin synchronizes the clock on both protein and mRNA level.Conclusion: In light of these results we aim to further characterize the effect of insulin on circadian rhythms and to elucidate the un-derlying mechanism. We plan to pharmacologically perturb known insulin signaling pathways such as the PI3K-Akt as well as the MAPK pathway in 3T3L1 adipocytes. In addition, we want to test whether cAMP response elements (CRE) in the PER2 promoter are important for the insulin-mediated induction of PER2 expression and which of the CRE elements recognizing transcription factors are involved in this activation. Moreover, we want to test whether

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perturbing the clock in adipocytes can affect intracellular metabolic processes. Since fat tissue and timing of food intake strongly contri-bute for the regulation of energy balance, understanding the under-lying mechanisms might contribute to develop strategies for the prevention of obesity.

P007 Tamoxifen affects glucose and lipid meta- bolism parameters, causes browning of subcutaneous adipose tissue and transient body composition changes inC57BL/6NTac mice

N. Hesselbarth, C. Petinelli, M. Gericke, C. Berger, A. Kunath, M. Stumvoll, M. Blüher, N. KlötingUniklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland

Background: Tamoxifen is a selective estrogen receptor (ER) modulator which is widely used to generate inducible conditio-nal transgenic mouse models. Activation of ER signaling plays an important role in the regulation of adipose tissue (AT) meta-bolism. We therefore tested the hypothesis that tamoxifen admi-nistration causes changes in AT biology in vivo. Methods: 12 weeks old male C57BL/6NTac mice were treated with either tamoxifen (n=18) or vehicle (n=18) for 5 consecuti-ve days. Tamoxifen treatment effects on body composition, energy homeostasis, parameters of AT biology, glucose and lipid metabolism were investigated up to an age of 18 weeks. Results: We found that tamoxifen treatment causes: I) signifi-cantly increased HbA1c, triglyceride and free fatty acid serum concentrations (p<0.01), II) browning of subcutaneous AT and increased UCP-1 expression, III) increased AT proliferation marker Ki67 mRNA expression, IV) changes in adipocyte size distribution, and V) transient body composition changes. Conclusion: Tamoxifen may induce changes in body compositi-on, whole body glucose and lipid metabolism and has signifi-cant effects on AT biology, which need to be considered when using Tamoxifen as a tool to induce conditional transgenic mouse models. Our data further suggest that tamoxifen-treated wildtype mice should be characterized in parallel to experimen-tal transgenic models to control for tamoxifen administration effects.

P008 The role of Notch-mediated intercellular communication in brown adipogenesis

A.-M. Lau1, A. Graja1, M. Köhler1, D. Hesse-Wilting2, W. Jonas2, A. Schürmann2, M. Gessler3, T. J. Schulz1

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Fettzell-Entwick-lung Emmy Noether-/ERC-Gruppe, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Diabetologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 3Würzburg University, Biocenter, Developmental Biochemistry, Würzburg, Deutschland

Background: Brown adipose tissue (BAT) regulates body tem-perature by uncoupling the mitochondrial proton gradient from ATP-production mediated by uncoupling protein 1 (UCP1).

Activation of BAT is associated with a beneficial metabolic pro-file, such as improved glucose homeostasis and represents a po-tential target to treat obesity. UCP1 expression and activity is controlled by the sympathetic nervous system releasing norepi-nephrine (NE) that triggers adrenergic signaling. Impaired BAT function in aging is thought to promote the emergence of meta-bolic complications. In mice, expression of UCP1 and β3-adre-nergic receptor (Adrb3) is decreased in aged adipose tissue. Un-til now, the mechanisms causing this age-related demise of BAT are not fully understood. Preliminary results suggest that direct cell-to-cell communication mediated by Notch signaling is one of the pathways affected by aging.Methods: To investigate the role of Notch-mediated cellular cross-talk in brown adipogenesis, gene expression of Notch sig-naling components was measured during differentiation of brown pre-adipocytes and in whole tissues using real-time qPCR. Loss-of-function experiments were conducted using the γ-secretase inhibitor DAPT to impair Notch signal transducti-on. The effects of DAPT on mitochondrial function were asses-sed by respirometry. Pilot studies were conducted to determine the effects of Notch inhibition on BAT and browning of white adipose tissue (WAT) in vivo.Results: Aging is accompanied by reduced expression of Notch components in WAT and, to some extent, in BAT. In general, the expression of distinct Notch genes was increased during differen-tiation of brown pre-adipocytes. Notch inhibition via DAPT expo-sure resulted in decreased proliferation, but showed no effects on the capacity to store intracellular lipids. Gene expression analysis revealed a marked down-regulation of UCP1 expression in DAPT treated cells under basal conditions and significantly attenuated UCP1 induction by β-adrenergic stimulation via NE treatment. It also decreased Adrb3 expression. Moreover, cells treated with DAPT displayed a significant reduction of uncoupled respiration. Similarly, inhibition of Notch in vivo decreased UCP1 expression in BAT and during browning of WAT.Conclusion: Interfering with Notch signaling resembles the ef-fects also observed with increased age. These findings suggest that direct cell-to-cell communication via Notch receptors is es-sential for brown adipocyte function.

P009 Age-related alterations of extracellular matrix-associated genes influence brown adipogenic capacity of adipose tissue-derived progenitor cells

A. Graja, C. Bocian, S. Gohlke, A.- M. Lau, J. Steinbring, T. J. SchulzDeutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Fettzell-Entwicklung Emmy Noether-/ERC-Gruppe, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Background: Aging is accompanied by increased incidences of obesity and diabetes mellitus and a concomitant decline in brown adipose tissue (BAT) mass and energy expenditure. It has been suggested that atrophy of this type of fat might be causally linked to the emergence of these metabolic complications. In addition to BAT, white adipose tissue is known to harbour a

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subset of the so-called beige adipocytes. Their function closely resembles that of classical brown adipocytes and their formati-on can be induced by cold-exposure. It has been suggested that signals deriving from the stem cell niche influence adipose tis-sue-resident progenitor cells. The aim of this study is to investi-gate these external signals as a well as the cell-autonomous ef-fects that may play a role in the age-related decline of active brown and beige adipocytes.Methods: Brown and white adipogenic progenitor cells (APCs) were collected from young (6 weeks) and old (15 months) ani-mals for functional and gene expression analysis using microar-rays. Moreover, gene expression analysis of brown and white adipose tissue was performed from young and aged mice trea-ted with the β3-adrenergic receptor agonist CL316,243 (CL). Initial functional analyses of candidate genes were conducted in cultured brown pre-adipocytes.Results: With age, a decline of UCP1 gene expression was observed in BAT and sWAT, indicating a loss of functional brown and beige adipocytes. Importantly, the functional impairment was also evi-dent during browning of sWAT by stimulation with a β3-adrener-gic receptor agonist. Aged APCs derived either from BAT or sWAT displayed a reduced ability to differentiate into mature UCP1-posi-tive adipocytes, while expression of general adipogenic markers and lipid accumulation remained unchanged. Gene expression analysis revealed a general decline of genes associated with the ex-tracellular matrix, such as integrins and collagens, in aged adipose tissues and in APCs. Moreover, adrenergic stimulation up-regula-ted expression of integrins α1 and – α5 in BAT, however, this effect was blunted with increased age.Conclusion: Altogether, these findings suggest that age-related alterations in the extracellular matrix influence intrinsic path-ways in APCs which may affect the brown adipogenic potential of APCs and lead to an impaired function of BAT with age. Of note, integrins, which relay external signals form the microenvi-ronment into the cell, appear to be affected by age.

Poster: Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

P010 Studiendesign und Auswertungskonzept einer IPD-Metaanalyse: Ist der Dosiseffekt von mütterli-chem Rauchen auf kindliches Übergewicht linear?

L. Albers1,2, C. Riedel1,2, O. Kuss3, R. von Kries1

1Institut für soziale Pädiatrie und Jugendmedizin, München, Deutsch-land, 2Kompetenznetz Adipositas , München, Deutschland, 3Institut für Biometrie und Epidemiologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Düssel-dorf, Deutschland

Fragestellung: Obwohl mehrere Metaanalysen einen Zusam-menhang von mütterlichem Rauchen und kindlichen Überge-wicht gezeigt haben ist der Kausalzusammenhang unklar, da es auch einen unabhängigen Effekt väterlichen Rauchens gibt. Ist

der Effekt von elterlichem Rauchen Ausdruck von residualem Confounding oder reflektiert der geringere Effekt väterlichen Rauchens eine geringere Exposition des Föten zu Nikotin? Dies wäre denkbar, wenn der Effekt mütterlichen Rauchens in der Schwangerschaft Dosis-abhängig wäre. Diese Frage soll in einer IPD(individual patient data)-Metaanalyse überprüft werden.Methoden: Eine Literaturrecherche mit den Suchbegriffen „child“, „obesity“, „maternal smoking in pregnancy“ und „dose“ sowie Sy-nonymen erfolgte in 12 Datenbanken. Die Autoren der Studien, die die Anzahl der Zigaretten während der Schwangerschaft und Ge-wicht und Größe des Kindes im Alter von mindestens 2 Jahren be-richteten, wurden eingeladen, an diesem Projekt teilzunehmen.Ergebnisse: Autoren von 16 der insgesamt 27 identifizierten Studien haben ihr Interesse an unserem Projekt bestätigt und sind bereit ihre Daten für unser Projekt bereit zu stellen – Daten von 14 Studien liegen vor. Die angeforderten Daten umfassen Charakteristika zu Patienten (ID, Alter, Geschlecht), Studientyp, Outcome-Messung zum letzten Follow-up-Termin (Gewicht, Größe, BMI), Charakteristika der erklärenden Variablen (An-zahl der Zigaretten während der Schwangerschaft; Trimester/ Monat des mütterlichen Rauchens während der Schwanger-schaft), Charakteristika von möglichen Confoundern (mütterli-ches Übergewicht/Adipositas, Bildungsstand, Klassifikation des Geburtsgewichts für Gestationsalter, Stillen, väterliches Rau-chen, Einkommen, Alleinerziehen, TV Konsum, körperliche Aktivität in einem Sport Club).

Die Qualitätsprüfung der Studien erfolgt entsprechend der “AHRQ quality assessment criteria” für Beobachtungsstudien. Nach Plausibilitätsprüfung der Daten und Reproduktion der Ergebnisse der einzelnen Studien wird der Gesamtdatensatz in generalisierten additiven Modellen analysiert.Schlussfolgerung: Eine Schwäche von konventionellen Metaanaly-sen ist die Unmöglichkeit der Berücksichtigung identischer Stör-faktoren der verschiedenen Studien. Durch die Bereitstellung der Originaldaten kann ein „Megadatensatz“ generiert werden, der ei-ne Analyse mit konventionellen epidemiologischen Techniken er-laubt. Dieses Beispiel belegt, dass solche IPD Metaanalysen zu wichtigen Fragen der Adipositas Forschung möglich sind.

P011 Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Schülern im Alter von 16 bis 19 Jahren in der Stadt Plovdiv. Risikofaktoren für die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas.

P. Konsoulova1, M. Orbetzova1, N. Kaleva2, K. K. Simitchiev3

1Universitätskrankenhaus „Hl.Georgi“ EAD Plovdiv, Endokrinologie und metabolische Krankheiten, Plovdiv, Deutschland, 2Universitäts-krankenhaus „Hl.Georgi“ EAD Plovdiv, Kinderklinik, Plovdiv, Bulgarien, 3Lehrstuhl für Analytische Chemie und Elektrochemie Universität „Pai-sii Hilendarski“, Plovdiv, Bulgarien

Hintergrund: Übergewicht und Adipositas stellen eines der größten sozialmedizinischen Probleme unserer Zeit dar. Von großer Bedeutung ist noch im Kindes- und Jugendalter norma-les Gewicht zu behalten.

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Ziel der Studie: Es müssen die Risikofaktoren zur Entwicklung von Übergewicht und Adipositas in einer repräsentativen Schulpopulation im Alter von 16 bis 19 Jahren bewertet werden.Material und Methoden: Es wurde eine kross-sektionale Studie in vier bulgarischen Gymnasien in der Stadt Plovdiv durchge-führt. Diese Studie umfasst eine randomisierte Stichprobe von 633 Schülern (290 Mädchen und 343 Jungen) im Alter von 16 bis 19 Jahren. Die Schüler wurden befragt, anthropometrisch und mittels Bioimpedanzanalysator “TANITA“ untersucht. Die Kategorien Übergewicht und Adipositas wurden mittels Body-Mass-Index gemäß den Kriterien der Weltgesundheitsorganisa-tion (WHO) definiert – BMI=25,0–29,9 kg/m2, resp. BMI≥30 kg/m2. Die Anketen beinhalten Fragen über den sozial-ökonomischen Status, Familien- und Gesundheitszustand und über die Ernährungs- und BewegungsgewohnheitenErgebnisse: Von der untersuchten Schulgruppe von 633 Perso-nen sind 535 (84,52 %) normalgewichtig, 66 (10,43 %) überge-wichtig und 32 (5,06 %) adipös. Die übergewichtigen Mädchen machen 6,17 % (n=15) aus und die adipösen Mädchen – 4,48 % (n=13). Bei dem männlichen Geschlecht kommt das Überge-wicht doppelt so oft vor – 14,87 % (n=51), Adipositas bei 5,54 % (n=19). Als Risikofaktoren erweisen sich vor allem die ungesun-den Essgewohnheiten, die ungenügende Bewegungsaktivität, sowie manche sozialökonomischen Charakteristika bei den bei-den beider Geschlechter.Schlussfolgerung: Die Verbreitung von Übergewicht und Adi-positas bei den Schülern im Alter von 16–19 Jahren der Stadt Plovdiv scheint sehr groß zu sein – insgesamt 15,49 % von de-nen die Jungen im Vergleich zu den Mädchen (20,41 % vs. 9,65 %) doppelt so viel betroffen sind. Von großer Bedeutung ist die Analyse der Risikofaktoren und die Möglichkeit diese zu be-einflussen, um eine Erhöhung der Gewichtszunahme und Auf-treten von Komplikationen und Komorbidität im Erwachsenen-alter zu verhindern.

P012 Untersuchung von Zusammenhängen abdomi- naler Adipositas mit klinischen Parametern, Lebens-stil und Lebensumwelt bei Grundschulkindern

E. Vorwieger, D. Kesztyüs, J. Steinacker und die URMEL-ICE- StudiengruppeUniversitätsklinikum Ulm, Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin, Ulm, Deutschland

Fragestellung: Identifizierung von Grundschulkindern mit ab-dominaler Adipositas und Untersuchung der damit assoziierten klinischen Faktoren sowie Determinanten des Lebensstils und der Lebensumwelt.Methoden: 753 Kinder mit vollständigen anthropometrischen und klinischen Daten aus der Baseline-Erhebung der URMEL-ICE-Studie (Ulm Research on Metabolism, Exercise and Life-style Intervention in Children), der Outcome-Evaluation eines schulbasierten Präventionsprogramms, wurden in die vorlie-gende Untersuchung eingeschlossen. Abdominale Adipositas wurde definiert als Waist-to-Height Ratio ≥0,5. Übergewicht

und Adipositas wurden anhand alters- und geschlechtsspezifi-scher BMI-Perzentile bestimmt. Geschultes Klinikpersonal führte nach standardisierten Methoden unter anderem anthropometrische Messungen sowie Blutdruck-messungen und Blutabnahmen zur Bestimmung von Blutparame-tern durch. Allgemeine Daten und Daten zu Lebensstil und Le-bensumwelt der Kinder und Eltern wurden anhand von Fragebö-gen erfasst. Das Signifikanzniveau für die statistische Untersu-chung bivariater Unterschiede wurde auf α=0,05 festgelegt.Ergebnisse: Von den 753 untersuchten Kindern (7,57 ± 0,42 Jahre) waren 132 (17,5 %) abdominal adipös. 50 % der betroffe-nen Kinder hatte einen Migrationshintergrund, bei den übrigen Kindern lag der Anteil bei 28,8 %. Abdominal adipöse Kinder waren nach BMI-Definition zu 22,9 % adipös, 61,1 % überge-wichtig und 16 % normalgewichtig. Das Vorliegen abdominaler Adipositas war signifikant häufiger mit Blutdruckwerten über der 90. alters- und geschlechtsspezifischen Perzentile sowie niedrigerem HDL und höherem LDL als in der Vergleichsgrup-pe assoziiert. Die betroffenen Kinder nutzten signifikant häufi-ger Bildschirmmedien und waren seltener in Sportvereinen ak-tiv. Die Mütter abdominal adipöser Kinder hatten häufiger wäh-rend der Schwangerschaft geraucht, die Eltern waren häufiger übergewichtig und adipös und hatten einen niedrigeren Bil-dungsstand.Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen signi-fikante Zusammenhänge von abdominaler Adipositas mit er-höhten Blutdruckwerten, höherem LDL und niedrigerem HDL, welches zusammengenommen ein höheres Risiko für die Ent-stehung nicht-übertragbarer Krankheiten birgt. Abdominale Adipositas tritt auch bei ansonsten normalgewichtigen Kindern auf. Die hohe Zahl der betroffenen Kinder zeigt den dringenden Bedarf geeigneter Präventionsmaßnahmen.

P013 10 Jahre Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen – immer dicker und immer kränker bei Therapiebeginn

B. Bohn1, S. Wiegand2, W. Kiess3, T. Reinehr4, R. Stachow5, J. Oepen6, H. Langhof7, T. Hermann8, K. Widhalm9, M. Wabitsch10, K. Stäublin11, I. Gellhaus12, H. Lichtenstern13, R. W. Holl11Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biome-trie, ZIBMT, Ulm, Deutschland, 2Charité, Berlin, Deutschland, 3Universi-tätsklinik für Kinder und Jugendliche, Leipzig, Deutschland, 4Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln / Universität Witten / Herdecke, Dat-teln, Deutschland, 5Fachklinik Sylt für Kinder und Jugendliche , Sylt, Deutschland, 6Viktoriastift Bad Kreuznach – Rehabilitations- und Vor-sorgeklinik für Kinder und Jugendliche, Bad Kreuznach, Deutschland, 7Klinik Schönsicht, Berchtesgaden, Deutschland, 8Fachklinik Prinzre-gent Luitpold, Scheidegg/Allgäu, Deutschland, 9Universität Wien, Wien, Österreich, 10Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland, 11JumboKids – Praxis für Ernährungstherapie, Herrenberg, Deutschland, 12Kinder-leicht – Praxis für Ernährung, Paderborn, Deutschland, 13Kinder- und Jugendarzt Praxis Dr. Lichtenstern, Pocking, Deutschland

Fragestellung: Die Inanspruchnahme verhaltensbasierter Adi-positastherapie ist von der Motivation und Akzeptanz der Fa-

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milien, von der Verfügbarkeit eines Therapieangebotes und von der Finanzierung der Therapiemaßnahmen abhängig. Alle diese Faktoren ändern sich über die Zeit. Ziel der Untersuchung war deshalb, die Charakteristika der Inanspruchnahmepopulation in Deutschland/Österreich anhand der standardisierten, pro-spektiven APV-Dokumentation über die letzten 10 Jahre zu be-schreiben.Methoden: Die APV-Initiative beruht auf einer elektronischen Krankenakte zur Dokumentation von Demographie, Anthropo-metrie, Komorbidität, Therapieintensität und Therapieergeb-nissen im Verlauf. Zweimal jährlich werden anonymisierte Ver-laufsdaten exportiert, validiert, und gemeinsam für Qualitäts-vergleiche (Benchmarking) und Therapieforschung ausgewer-tet. Diese Auswertung beruht auf 71 402 pädiatrischen Patienten (Alter bei Erstvorstellung <20 Jahre), welche zwischen 2005 und 2014 in einer spezialisierten Therapieeinheit mit einem kurati-ven Behandlungsziel vorgestellt wurden. Ambulante Therapie (n=28 186) und stationäre Reha-Maßnahmen (n=43 216) wur-den verglichen. 199 Zentren beteiligten sich an der Auswertung.Ergebnisse: In der Gesamtgruppe änderten sich Alter und Ge-schlecht über die letzten 10 Jahre nicht relevant. Der Anteil der Patienten mit dokumentiertem Migrationshintergrund stieg deutlich an (2005: 3.4 %, 2014: 22.0 %; p<0.0001). Das Ausmaß der Adipositas bei Erstvorstellung stieg signifikant an (BMI SDS nach KIGGS 2005: 1.96, 2014: 2.10; p<0.0001). Der Anteil ex-trem Adipöser (>99.5. Perzentile) bei Therapiebeginn nahm von 10.8 % auf 15.7 % zu. Auch die Rate kardiovaskulärer Risi-kofaktoren stieg signifikant an: Hypertonie nach KIGGS: von 42.6 % auf 50.9 %, Dyslipidämie von 24.9 % auf 33.5 % und ge-störter Kohlenhydratstoffwechsel von 5.8 % auf 7.6 % (alle p<0.0001). Sowohl die Zunahme von Adipositas als auch Ko-morbidität waren bei Reha-Patienten ausgeprägter als bei am-bulant behandelten Patienten. Reha-Patienten sind im Mittel 2 Jahre älter als ambulant behandelte Patienten – dieser Unter-schied blieb in den letzten 10 Jahren konstant.Schlussfolgerung: Das Ausmaß der Adipositas, aber auch die kardiovaskulären Risikofaktoren bei Therapiebeginn pädiatri-scher Patienten haben in den letzten 10 Jahren signifikant zuge-nommen. Dieser Effekt war bei Patienten in Reha-Maßnahmen ausgeprägter.

P014 Zusammenhang zwischen Gewichtsstatus, körperlicher Aktivität und subjektivem Wohlbefinden bei Kindern und Jugendlichen

A. Schneider1, K. Kromeyer-Hauschild2

1SRH Hochschule Heidelberg, Fak. für Sozial- und Rechtswissenschaf-ten, Heidelberg, Deutschland, 2Universitätsklinikum Jena, Institut für Humangenetik, Jena, Deutschland

Fragestellung: Aufgrund der steigenden Prävalenz von Überge-wicht im Kindes- und Jugendalter ist es wichtig, Faktoren zu identifizieren, welche die Lebensqualität von Kindern und Ju-gendlichen beeinflussen und in Zusammenhang mit Überge-wicht stehen. Die Einschätzung der sportlichen Fähigkeiten

scheint hier ebenso wichtig wie z.B. die soziale Anerkennung von gleichaltrigen Peers, da eine positive Einschätzung der eige-nen Fähigkeiten die Ausbildung des Selbstwertgefühls und des Körperbewusstseins fördert. Diese Zusammenhänge werden hier untersucht.Methode: Die Auswertung basiert auf Daten von 248 Jungen und 184 Mädchen (8–14 Jahre) der Freiburger Studie zum Kör-perbewusstsein (Schneider, 2012). In dieser Studie wurden die Kinder u. a. gemessen, gewogen und mit einem teilstandardi-siertem Fragebogen zu ihrem subjektiven Wohlbefinden, zum körperlichen Aktivitätsverhalten und zum sozialen Umfeld be-fragt. Korrelationsanalysen verdeutlichen den Zusammenhang dieser Parameter zum BMI-SDS. Mittels Logistischer Regressi-on wurde der Unterschied zwischen übergewichtigen und nicht übergewichtigen Kindern untersucht.Ergebnisse: Übergewichtige Kinder haben signifikant weniger Freunde und schätzen ihre körperlichen Fähigkeiten schlechter ein. Bei geschlechtsspezifischer Betrachtung zeigen sich diese Abhängigkeiten nur bei Jungen. Beide Geschlechter sind jedoch signifikant häufiger unzufrieden mit ihrem Aussehen, wenn ihr BMI-SDS höher ist. Eine positive Einschätzung des Aussehens ist bei Jungen und Mädchen mit einer positiven Einschätzung ihres körperlichen Wohlbefindens und ihrer körperlichen Fä-higkeiten verbunden. Jungen (nicht aber Mädchen), die mehr Zeit mit außerschulischer körperlicher Aktivität verbringen, schätzen ihre körperlichen Fähigkeiten besser ein und haben mehr Freunde. Der Umfang der körperlichen Aktivität steht bei beiden Geschlechtern in keinem Zusammenhang zum Ge-wichtsstatus. Allerdings betätigen sich Kinder, die häufiger Schulsport haben, in der Freizeit auch signifikant häufiger sportlich.Schlussfolgerungen: Die hier gezeigten Interaktionen zwischen Gewichtsstatus, körperlicher Aktivität und subjektivem Wohl-befinden sollten bei der Planung von Präventionsmaßnahmen Berücksichtigung finden. Die Probleme übergewichtiger Kin-der, wie ihre Unzufriedenheit mit dem Aussehen, ihre negative Einschätzung der körperlichen Fähigkeiten und ihr relativ klei-ner Freundeskreis, sollten in Programmen thematisiert werden. Obwohl in unseren Untersuchungen der Umfang der körperli-chen Aktivität keinen direkten Einfluss auf den Gewichtsstatus hat, wirkt sich eine höhere Aktivität (besonders bei Jungen) po-sitiv auf soziale Interaktionen und das körperliche Wohlbefin-den aus.

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© Schattauer 2015 Adipositas 3/2015

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P015 Kognitive Kontrolle in der Adipositasschulung – Fluch oder Segen?! Eine kurze Diskussion anhand der Ergebnisse der KgAS-Studie

J. Westenhöfer1, G. Torbahn2, I. Gellhaus3, B. Koch4, A. Eberding5, R. W. Holl6, K. Fink6, A. van Egmond-Fröhlich7

1HAW Hamburg, Department Gesundheitswissenschaften, Hamburg, Deutschland, 2AdieuPositas, Ambulante Therapie für Kinder und Ju-gendliche, München, Deutschland, 3KgAS, Konsensusgruppe Adiposi-tasschulung für Kinder und Jugendliche e. V., Paderborn, Deutschland, 4Zentrum für Adipositasschulung, Bremen-Stadt, Deutschland, 5Christli-ches Kinderhospital, AdiFit, Osnabrück, Deutschland, 6Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie, Ulm, Deutsch-land, 7Preyer’sches Kinderspital, SMZ-Süd, Wien, Deutschland

Fragestellung: Übungen und Instrumente, die u. a. die kogniti-ve Kontrolle des Essverhaltens (KK) aufbauen, sind Bestandteil in multimodalen Adipositasschulungen, wie der KgAS-Schu-lung. Flexible Kontrolle (FK) ist bei Erwachsenen ein günstiger Prädiktor der Gewichtsentwicklung und mit der günstigen Ge-wichtsveränderung korreliert; rigider Kontrolle (RK) werden ungünstige Effekte nachgesagt.Methoden: 297 PatientInnen und deren Eltern wurden an 14 Behandlungszentren zu Beginn (T0), am Ende (T1) und ein Jahr nach (T2) einer ambulanten, multimodalen Therapie nach dem KgAS-Programm anhand von Fragebögen zum Essverhal-ten (FEV-K mit Skala KK -Subskalen FK und RK sowie Störbar-keit des Essverhaltens (SE)) sowie zur Häufigkeit von Binges (BE) und zum Craving (Cr) befragt. Aus gemessenem Gewicht und Größe wurde der BMI-SDS nach AGA berechnet. Die Da-ten wurden mit SPSS 12 ausgewertet.Ergebnisse: Zwischen T0 und T1 stieg KK von 2,84 (0,14) auf 4,12 (0,15), FK von 2,08 (0,10) auf 3,12 (0,11) und RK von 0,75 (0,06) auf 1,02 (0,06) MW (SEM) jeweils signifikant mit p<0,001 (N=200).

Zwischen T0-T2 korrelierte der BMI-SDS invers mit der Ver-änderung der KK zwischen T0-T2 (r=-,176; p=0,034; N=146) und FK (r=-,191; p=0,021; N=146), nicht aber der RK (p=0,391). Während univariat weder KK (p=0,55) noch RK (b = ,094; p=0,25) zu T1 die Veränderung des BMI-SDS zwischen T1-T2 vorhersagten, erwies sich die FK einseitig als grenzwertig sign. Prädiktor (b = -,148; p=0,070). In multipler Regression wa-ren FK (b = -,240; p = 0,008) und RK (b = ,203; p = 0,040) entge-gengesetzt sign. Prädiktoren, wobei die Interaktion FK*RK nicht sign. war. Quadratische Terme von KK, FK und RK waren nicht sign. Die Veränderung von KK, FK und RK zwischen T0-T1 korreliert invers mit der Veränderung von SE, Cr und BE. Die KK, FK und RK zu T1 sagen die Veränderung der SE, Cr und BE zwischen T1-T2 nicht vorher (p jeweils >0,2).Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die Inhalte des KgAS-Programms die kognitive Kontrolle, v. a. in Form des fle-xiblen Essverhaltens, verbessern. Die flexible Kontrolle ist güns-tig für die Gewichtsabnahme zwischen T1-T2 und T0-T2. Da-bei lässt sich an unserem Datensatz kein Optimum zeigen. Bei Adjustierung für flexible Kontrolle ist rigide Kontrolle eher un-günstig. Die kognitive Kontrolle reduziert zudem Indikatoren

für ein gestörtes Essverhalten. Durch die vorliegenden Daten wurde die Steigerung der flexiblen Kontrolle des Essverhaltens als bedeutsames Ziel der Adipositasbehandlung bestätigt.

P016 Endotoxin und PAI-1-Plasmaspiegel sowie der Blutdruck sind bereits in der frühen Phase der Leberverfettung bei Kindern erhöht

A. Nier1, A. J. Engstler1, I. B. Maier2, Y. Özel1, I. Bergheim1

1FSU Jena-Institut für Ernährungswissenschaften, Modellsysteme mo-lekularer Ernährungsforschung, Jena, Deutschland, 2Universität Hohen-heim, Institut für Ernährungsmedizin, Stuttgart, Deutschland

Fragestellung: Übergewicht gilt bereits im Kindesalter als Risi-kofaktor für die nicht-alkoholbedingte Fettlebererkrankung (NAFLD). Hierbei scheinen ähnlich wie bei Erwachsenen ne-ben genetischen Faktoren und einer Überernährung auch Ver-änderungen der Darmbarrierefunktion von Bedeutung zu sein, die mit erhöhten Endotoxinspiegeln im Blut einhergehen. Aktu-elle Studien weisen außerdem darauf hin, dass Adipositas-asso-ziierte erhöhte Blutdruckwerte und ein proinflammatorischer Zustand ebenfalls mit dem Auftreten einer manifesten NAFLD in Zusammenhang stehen. Für die Akut-Phasen-Proteine Plas-minogen-Aktivator-Inhibitor-1 (PAI-1) und das c-reaktive Pro-tein (CRP) wurde bereits eine Assoziation mit späteren Phasen der NAFLD nachgewiesen. Ob jedoch ähnliche Veränderungen auch in der frühen Phase der NAFLD auftreten, ist bisher nicht geklärt. Vor diesem Hintergrund war es Ziel dieser Studie zu untersuchen, ob eine Grad 1 Fettleber bei Kindern mit erhöhten Endotoxin, CRP und PAI-1 Plasmaspiegeln sowie einem erhöh-ten Blutdruck assoziiert ist.Methoden: Insgesamt wurden von 20 Kindern mit einer durch Ultraschall diagnostizierten einfachen Fettleber (Grad 1) sowie von 29 normalgewichtigen Kontrollkindern ohne metabolische Auffälligkeiten (Alter: 5–8 Jahre), anthropometrische Daten er-hoben und die Lipid-, Glucose-, Insulin-, und Endotoxinkonzen-tration sowie proinflammatorische Marker im Nüchternblut be-stimmt. Zusätzlich wurde der Blutdruck der Kinder gemessen.Ergebnisse: Die Kinder mit beginnender NAFLD wiesen signi-fikant höhere Endotoxin (~+1,5-fach), CRP (~+2,5-fach) und PAI-1 Plasmaspiegel (~+3,3-fach) sowie signifikant höhere Werte im diastolischen Blutdruck (~+ 6 mm/Hg) im Vergleich zu den Kontrollen auf (pp=0,054) als bei den Kontrollen. Es fand sich weiterhin eine positive Assoziation zwischen den PAI-1 Plasmaspiegeln und dem diastolischen Blutdruck mit an-thropometrischen Parametern, Parametern des Blutzuckerspie-gels, den Leptin und Lipid sowie den CRP-Plasmaspiegeln, wo-hingegen die Endotoxin-Plasmaspiegel mit PAI-1, Leptin und TNF-α-Plasmaspiegeln sowie anthropometrischen Parametern positiv korrelierten.Schlussfolgerung: Unsere Daten weisen darauf hin, dass bereits bei Kindern unter 10 Jahren mit einfacher Steatose, die Blutplas-ma-Werte für bakterielles Endotoxin und PAI-1 sowie der dias-tolische Blutdruck erhöht sind. (Gefördert durch das BMBF, FKZ:01EA1305).

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P017 Prävalenz und phänotypische Charakterisierung von MC4R-Mutationen in einer großen deutschen Kohorte

H. Vollbach1, S. Brandt1, G. Lahr2, C. Denzer1, M. Wabitsch1

1Universitätsklinikum Ulm, Sektion pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland, 2Universitätklinikum Ulm, Kinderkli-nik, Molekulargenetisches Labor, Ulm, Deutschland

Hintergrund: Der Melanocortin-4-Rezeptor (MC4R) besitzt ei-ne Schlüsselfunktion in der Regulation des Körpergewichtes. Die hypothalamische Aktivierung des MC4R vermindert die Nahrungsaufnahme und steigert gleichzeitig den Energieum-satz. Mutationen im MC4R-Gen stellen die häufigste Ursache einer monogenen Adipositas dar. Über 150 verschiedene Muta-tionen sind derzeit bekannt. Ihre Prävalenz in Kohorten adipö-ser Patienten differiert zwischen 0,2 und 5,8 %, abhängig von der Ethnizität, dem Alter und dem Schweregrad der Adipositas im untersuchten Kollektiv. Der Einfluss von MC4R-Mutationen auf den klinischen Phänotyp wird diskutiert. Ein MC4R-Syn-drom mit frühem Beginn der Adipositas, gesteigerten Körper-höhenwachstum und Hyperinsulinämie wird postuliert.Ziel: In einer großen deutschen Kohorte adipöser pädiatrischer Patienten sollte die Prävalenz von MC4R-Mutationen bestimmt werden. Weiterhin sollte untersucht werden, ob spezifische phä-notypische Charakteristika eruierbar sind, wie sie zuvor be-schrieben wurden.Methode: Bei 899 Patienten erfolgte nach PCR-Amplifikation eine DNA-Sequenzierung des MC4R-Gens sowie dessen 5´- und 3´-UTR-Regionen. Im Case-Control-Setting erfolgte die statistische Auswertung anthropometrischer und metabolischer Parameter. Die Patienten wurden hierzu hinsichtlich Alter, Ge-schlecht und BMI SDS gepaart. Anschließend wurde die Kör-perhöhe im gesamten Kollektiv analysiert.Ergebnisse: Wir identifizierten 22 Träger mit heterozygoten Mutationen (2,45 %) in der codierenden Region des MC4R-Gens. Hiervon wiesen 14 Individuen (1,56 %) eine die Rezeptorfunktion beeinträchtigende Mutation auf. Es fanden sich drei bisher nicht beschriebene Mutationen, eine „nonsen-ce“-, eine „missence“-Mutation und eine Deletion. Sowohl im Case-Control-Setting als auch in der Analyse der gesamten Ko-horten zeigte sich in allen Altersklassen ein höherer Körperhö-hen-SDS bei Trägern einer Mutation im MC4R-Gen mit beein-trächtigter Rezeptorfunktion. In der Altersklasse der 11,0- bis 15,9-Jährigen erreichte der Unterschied statistische Signifikanz. Es wurden keine Unterschiede in der glykämischen Kontrolle zwischen Betroffenen und Kontrollen gefunden.Schlussfolgerung: Die Prävalenz von MC4R-Mutationen mit beeinträchtigter Rezeptorfunktion ist vergleichbar mit denen anderer pädiatrischer Kohorten. MC4R-defiziente Träger ten-dieren zu einer größeren Körperhöhe während sowie nach Ab-schluss der Körperhöhenentwicklung. Der Einfluss von MC4R-Mutationen auf einen spezifischen Phänotyp hinsicht-lich metabolischer Charakteristika bleibt fraglich.

P018 Therapie mit Dexamphetaminsulfat bei hypothalamischer Adipositas – eine klinische Fallserie – aktueller Stand

F. Denzer, C. Denzer, H. Vollbach, B. Lennerz, M. WabitschUniversitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland

Hintergrund: Auf Grund von Einzelfallbeschreibungen in der Literatur kann bei Patienten mit hypothalamischer Adipositas ein positiver Effekt einer Dextroamphetaminsulfat-Therapie im Sinne einer Antriebssteigerung und einer Gewichtsstabilisie-rung erwartet werden. Basierend auf diesen Beobachtungen bie-ten wir Patienten mit hypothalamischer Adipositas eine off-la-bel-Therapie mit Dextroamphetamin an.Methodik: Seit 2010 führen wir eine prospektive Beobachtungs-studie durch. Retrospektiv wurde die Entwicklung des BMI-SDS vor Beginn der Behandlung ermittelt. Der Antrieb wurde auf ei-ner Scala von 1–5 sowohl vor Beginn der Behandlung als auch im Verlauf bestimmt. Die Dextroamphetamin-Therapie wurde begonnen mit 5 mg/Tag in 1 ED und nach Wirkung gesteigert bis maximal 20mg/Tag in 2–3 ED.Ergebnisse: 9 Patienten (3 männlich), mittleres Alter 17,2 Jahre (13,0–23,8 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. Die häu-figste Diagnose war Kraniopharyngeom (6 Patienten), 1 Patien-tin mit Gangliogliom WHO °III, 1 Patientin mit neonataler Me-ningitis und eine Patientin mit Astrozytom. Der Zeitraum zwi-schen ZNS-Erkrankung und Beginn der Dextroamphetamin-Therapie betrug im Mittel 5,7 Jahre (4 Monate-17,4 Jahre). Bis zum Beginn der Therapie zeigten alle Patienten eine stetige Zu-nahme des BMI. Zwei Patienten wurden wegen offensichtlicher Non-Compliance von der Auswertung ausgeschlossen. Der ini-tiale BMI-SDS der restlichen 7 Patienten war 3,2 (1,9–4,4). Nach einer mittleren Behandlungsdauer von 1,8 Jahren verringerte sich der BMI-SDS um durchschnittlich 0,5 (0–1,36) und die mittlere Bewertung des Antriebs erhöhte sich von 1,3 auf 2,8. Es wurden keine signifikanten Nebenwirkungen berichtet.Schlussfolgerung: Dextroamphetaminsulfat führte in einer kleinen Fallserie von Patienten mit hypothalamischer Adiposi-tas zu einer anhaltenden Reduktion des BMI-SDS sowie zu ei-ner deutlichen Steigerung des Antriebs. Die Therapie wurde ne-benwirkungsfrei vertragen.

Poster: Bariatrische Chirurgie

P019 Bariatrische Chirurgie als Einflussfaktor auf den Verlauf einer Schwangerschaft, die Geburt und den Gesundheitszustand des Neugeborenen

S. BrandstetterFH Gesundheitsberufe OÖ, Linz, Österreich

Bis dato gibt es zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, die sich mit dem Einfluss der bariatrischen Chirurgie auf den Ver-

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lauf einer Schwangerschaft, die Geburt und den Gesundheitszu-stand des Neugeborenen beschäftigen. Im Zuge meiner Frage-stellung „Hat bariatrische Chirurgie Einfluss auf den Verlauf ei-ner Schwangerschaft, die Geburt und den Gesundheitszustand des Neugeborenen?“ wurden diverse Einflussfaktoren der bari-atrischen Chirurgie auf die Schwangerschaft, die Geburt und das Neugeborene erarbeitet. Anschließend konnten diese Aspekte durch eine Literaturrecherche in diversen medizini-schen Datenbanken und mit Hilfe wissenschaftlicher Studien belegt werden. Diese Arbeit basiert auf einem qualitativen For-schungsansatz, wodurch keine quantitative Erhebung durchge-führt wurde.Die aktuelle Studienlage ist großteils sehr dicht, jedoch nicht bei allen analysierten Faktoren einheitlich. Der Einfluss der bari-atrischen Chirurgie auf den Verlauf einer Schwangerschaft so-wie auf den Gesundheitszustand bei Neugeborenen konnte al-lerdings durch diverse Aspekte beschrieben und bewiesen wer-den. Bariatrik als Einflussfaktor auf eine gehäufte Entstehung von Nährstoffdefiziten bei Schwangeren ist nur ein Beispiel da-für. Weiters konnten einheitliche Resultate hinsichtlich einer veränderten Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, sowie veränderten schwangerschaftstypischen Problemen bei Frauen nach bariatrischen Operationen beschrieben werden. Ausschlaggebend ist auch die Zeitspanne zwischen dem opera-tiven Eingriff und dem Zeitpunkt der Befruchtung. Einheitliche Ergebnisse lieferten Studien, die Bariatrik als Einflussfaktor auf ein abnormes Geburtsgewicht und angeborene Fehlbildungen beim Neugeborenen analysierten. Kontrovers hingegen ist die Datenlage hinsichtlich eines veränderten Geburtsvorgangs nach bariatrischen Eingriffen.

In jedem Fall sollte vermehrt auf das Thema Kinderwunsch nach bariatrischer Chirurgie eingegangen werden und bereits in der ersten Aufklärungsphase gezielte Beratungen durch Diäto-loginnen und Diätologen stattfinden, um mögliche Komplika-tionen während der Schwangerschaft, sowie beim Neugebore-nen minimieren zu können.

P020 Dumping Syndrom – ein Problem nach Adipositas-chirurgischen Verfahren?

H. Raab, N. Malo, R. WeinerSana Klinikum Offenbach, Klinik für Adipositaschirurgie und Metaboli-sche Chirurgie, Adipositaszentrum, Offenbach, Deutschland

Fragestellung: Das Dumping Syndrom kann nach adiposita-schirurgischen Verfahren, insbesondere nach einem Magenby-pass (RNYGB) auftreten. Allerdings gibt es nur wenige Daten zur Prävalenz. In der vorliegenden Untersuchung soll überprüft werden, ob und wenn ja zu welchem postoperativen Zeitpunkt das Dumping Syndrom nach Magenbypass bzw. Schlauchma-gen auftritt.Methoden: 32 Patienten, die im Zeitraum von November 2014–Januar 2015 einen Magenbypass (16 Patienten) bzw. Schlauchmagen (16 Patienten) erhielten, füllten 6 Monate nach der Operation einen Fragebogen zur Dumpingsymptomatik

aus. Es handelt sich hierbei um das Sigstad Scoring System so-wie den Arts Score zur Unterscheidung nach Früh- und Spät-dumping. Die Diagnose Dumping Syndrom basiert auf einer Punktzahl >7 bei dem Sigstad Scoring System.Ergebnisse: Bei den 16 Patienten mit einem Schlauchmagen konnte 6 Monate postoperativ keine Dumping-Symptomatik mittels der Fragebögen festgestellt werden. Hingegen konnte bei zwei Patienten mit Magenbypass eine Punktzahl von >7 beim Sigstad Scoring System ermittelt werden und somit die Diagno-se Dumping Syndrom. Dies entspricht einer Prävalenz von 12,5 %.Schlussfolgerung: Das Dumping Syndrom ist bereits nach 6 Monaten postoperativ bei 12,5 % der Patienten zu beobachten. Interessant ist die Frage, ob sich die Prävalenz im Laufe der Zeit erhöht. Aus diesem Grunde werden die Patienten auch nach 9, 12, 18 und 24 Monaten die Fragebögen erneut ausfüllen, um so-mit genauere Informationen zum Auftreten des Dumping Syn-droms zu erhalten.

P021 Komplikationen nach Adipositaschirurgie – vermeidbar? Erfahrungen aus der ernährungs- medizinischen Praxis

K. WincklerSchwerpunktpraxis Ernährungsmedizin, Frankfurt, Deutschland

Fragestellung: Die zunehmende Zahl adipositas-chirurgischer Eingriffe in Deutschland kontrastiert mit der Mangelversor-gung im langfristigen postoperativen Verlauf. Komplikationen sind die Folge, die zudem oft erst spät erkannt werden. Adiposi-taschirurgie kann Leben retten aber auch gefährden, die chroni-sche Krankheit Adipositas kann – auch chirurgisch – nicht ge-heilt werden. Wie lässt sich die Situation verbessern.Methoden: Anhand von Fallbeispielen aus der eigenen, langjäh-rigen Nachsorgepraxis werden Risiken für Komplikationen auf-gezeigt, komplizierte Verläufe dargestellt und mit den wenigen vorhandenen, wissenschaftlichen Untersuchungen abgeglichen.Ergebnisse: Adipositaschirurgie verursacht chronische Folgeer-krankungen und Komplikationen. Die Gründe liegen in der Operation selber, in mangelnder Auswahl der Patienten, deren unzureichender Vorbereitung und Schulung und weiteren bis-her unbekannten Faktoren.

Späte Komplikationen werden oft spät erkannt, da keine an-gemessene und dauerhafte Nachsorge für alle Patienten angebo-ten wird. Ursachen sind dementsprechend auch die fehlende kassenärztliche Behandlungsebene mit qualifizierten Therapeu-ten. Nicht-repräsentative aber eklatante und katastrophale Be-handlungsverläufe aus der eigenen Praxis dokumentieren die Vielfalt der vorhandenen Defizite.

Der Versorgungsmangel trifft oftmals auf unrealistische Er-folgserwartungen der Betroffenen. Eine bedarfsgerechte Vorbe-reitung der Betroffenen mindert das Risiko. Das strukturierte Schulungsprogramm B.M.I.-Zirkel kann zumindest die Infor-mations- und Schulungsdefizite präoperativ reduzieren.

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Diskussion: Die Zukunft der Adipositaschirurgie in Deutsch-land wird auch von einer langfristigen multimodalen Betreuung der Patienten beeinflusst. Fehlt diese, dann steigt das Komplika-tionsrisiko. Risikopatienten müssten frühzeitig erkannt und be-handelt werden.

Eine Steigerung der Operationszahlen ohne angemessene Nachsorge auch außerhalb chirurgischer Zentren wird die Komplikationsraten erhöhen.

P022 Kompetenznetz Adipositas: Fragebogen zur ge-sundheitsbezogenen Lebensqualität bei Adipositas -chirurgie

J. Selle1, M. de Zwaan1, T. Meyer2

1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik, Hanno-ver, Deutschland, 2Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epi-demiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hanno-ver, Deutschland

Hintergrund: In Deutschland wurden 2012 über 6000 bariatri-sche Erst- und Re-Operationen an das seit 2005 bestehende Qualitätssicherungs-Register gemeldet. Die Effektivität der ba-riatrischen Chirurgie, im Sinne der Reduktion der mit Adiposi-tas assoziierten somatischen Komorbiditäten, sowie der Sen-kung der Mortalität durch eine erhebliche und anhaltende Ge-wichtsreduktion, ist unbestritten. Als bedeutendes Kriterium zur Erfolgsmessung medizinischer Interventionen gilt, neben der Verringerung von klinischen Symptomen und Mortalität, auch der Erhalt oder die Verbesserung der gesundheitsbezoge-nen Lebensqualität. In diesem multidimensionalen Konzept werden verschiedene krankheitsspezifische Lebensbereiche durch die Patienten selbst beurteilt, wodurch eine Ermittlung des subjektiven Erlebens des Gesundheitszustandes, sowie spe-zifischer sozialer und psychischer Aspekte der Patienten erlaubt

wird. Es gibt bisher nur zwei Instrumente zur Erfassung der ge-sundheitsbezogenen Lebensqualität bei Adipositaschirurgie. Beide zeigen allerdings inhaltliche und methodische Schwächen auf.

Ziel des Projekts war es daher, einen Fragebogen zur Erfas-sung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Patienten vor und nach einer bariatrischen Chirurgie zu entwickeln. Methode: Hierfür wurden nach Erstellung eines Interviewleitfa-dens insgesamt zehn problemzentrierte Einzelinterviews sowie zwei Fokusgruppen mit post-bariatrischen Patienten durchge-führt. Alle Interviews wurden mit einem Audio-Gerät aufge-zeichnet, wörtlich transkribiert und anschließend inhaltsanaly-tisch in Anlehnung an Mayring codiert. Somit war es möglich, aus den Originalaussagen der Patienten, patientennahe Items zu entwickeln, welche wiederholt im Team überarbeitet und redu-ziert wurden. Ein schließlich entstandener Itempool von 250 Items wurde an Experten (n=55), prä-bariatrische Patienten (n=50) sowie post-bariatrische Patienten (n=49) für ein Wich-tigkeitsrating sowie kritische Bemerkungen zurückgegeben.Ergebnisse: Nach Auswertung dieses Wichtigkeitsratings ist ein einfacher, aber differenzierter Fragebogen entstanden, welcher mittels patientennaher Items, die für diese Patientengruppe we-sentlichen Lebensbereiche abdeckt und erfasst, inwieweit sich das extreme Übergewicht sowie die chirurgische Adipositasbe-handlung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Pa-tienten auswirken. Dieser Fragebogen wird aktuell psychome-trisch validiert.

P023 B.M.I.-Zirkel – Strukturierte Schulung bariatrischer Patienten

K. Winckler1, B. Schilling-Maßmann2

1Schwerpunktpraxis Ernährungsmedizin, Frankfurt, Deutschland, 2Schwerpunktpraxis Ernährungsmedizin, Tecklenburg, Deutschland

Fragestellung: Der Erfolg der chirurgischen Adipositastherapie wird vom Informations- und Kenntnisstand sowie der Mitarbeit der Patienten entscheidend mit beeinflusst. Trotz rasch zuneh-mender Operationszahlen fehlt oftmals eine strukturierte Schu-lung der Patienten.Methode: Vom Bundesverband Deutscher Ernährungsmedizi-ner (BDEM e.V.) initiiert wurde ein interdisziplinäres Schu-lungsprogramm gemeinsam mit Experten aus Ernährungs- und Verhaltenstherapie sowie Adipositaschirurgie erarbeitet.Ergebnisse: Das bariatrische multimodale Informationspro-gramm B.M.I.-Zirkel besteht aus sieben Modulen, die alle rele-vanten Themenbereiche vor und nach OP sowie im Langzeit-verlauf abdecken. Die Themen und Inhalte der Module sowie deren Therapeuten zeigt ▶ Tabelle P023-1.

Die einzelnen Module sind in sich thematisch abgeschlossen, ein Einstieg in den Kurs ist dementsprechend jederzeit möglich. Für alle Module liegen vollständige Curricula vor, die Teilneh-mer erhalten ein ausführliches Patientenhandbuch.Diskussion: Mit dem B.M.I.-Zirkel kann die umfassende Vor-bereitung der Patienten auf den bariatrischen Eingriff erfolgen.

Tab. P023-1 Module des B.M.I-Zirkels

Einheit

1

2

3

4

5

6

7

Inhalte

Mutprobe – SelbstfürsorgeEssen und Emotion

Unterm MesserOperationsverfahren & Komplikationen

Von flüssig zu festKostformen rund um die OP

Wohin die Reise gehtInformationen aus ernährungsmedizi-nischer Sicht

Trainingslager EssverhaltenÄnderung der Ernährungsgewohnhei-ten durch Achtsamkeit

Wir sind nicht alleinpsychosoziale Folgen und Ängste

Lebenslang genießenLangfristiger postoperativer Lebensstil

verantwortlich

Verhaltenstrainer

Chirurg

Ernährungstrainer

Ernährungsmediziner/ Internist/Diabetologe

Ernährungs- und Ver-haltenstrainer

Verhaltenstrainer und Selbsthilfegruppe

Ernährungstrainer

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Eine gute Vorbereitung bildet die Basis für realistische Erwar-tungen an den Behandlungserfolg, die Fähigkeit zum Selbstma-nagement bei Komplikationen und vor allem die Anpassung der Lebens- und Ernährungsweise an die speziellen Anforderungen nach dem Eingriff. Das Programm steht interessierten Teams zum Erwerb zur Verfügung. Im Rahmen einer Anwendungsstu-die wird es ab Herbst 2015 an der Universitätsklinik Leipzig wissenschaftlich evaluiert.

Weitere Informationen sind bei der Geschäftsstelle des BDEM erhältlich: www.bdem.de

P024 The easy way out? Stigma and Knowledge as Determinants of Counseling and Referral Behavior in General Practitioners and Internists

F. Jung1, C. Luck-Sikorski1,2, H.- H. König3, S. G. Riedel-Heller1

1Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health, Leipzig, Deutschland, 2Universität Leipzig, IFB AdipositasErkrankungen, Leipzig, Deutschland, 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Soziologie, Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (IMSG), Hamburg, Deutschland

Background: Despite reported efficiency, weight loss surgery (WLS) still remains one of the least preferred options for health care professionals. Previous studies have shown an influence of practitioners’ characteristics, including knowledge, on counse-ling and referral behavior. Stigma towards patients with obesity and the surgery itself, however, has not been studied yet. There-fore, the aim of this study was to examine the effect of stigma and knowledge on counseling and referral behavior of WLS by general practitioners (GPs) and internists.Method: The sample consisted of 201 GPs and internists from different regions in Germany. The mailed questionnaire inclu-ded questions on the perceived effectiveness of WLS, the fre-quency of recommendations of WLS (counseling behavior), and the referral behavior. Stigma- as well as knowledge-related items were also assessed in this context. Linear and logistic regression models were conducted. A mediation analysis was carried out within post-hoc analysis.Results: Knowledge (b=0.258, p<0.001) and stigma (b=–0.129, p=0.013) were related to the frequency of recommendation of WLS. Recommendation mediated the effect of knowledge and stigma on actual referral behavior. Respondents, who were more likely to express negative attitudes, were less likely to recom-mend WLS or refer patients to WLS (b=–0.107, p<0.05). In terms of knowledge, respondents with more expertise on WLS were more likely to recommend and thus refer patients to WLS (b=0.026, p<0.05).Conclusion: This study showed that surgery-related stigma plays a role when it comes to defining treatment pathways for patients with obesity. The question remains how this might in-fluence the patients and their decision in terms of treatment se-lection. Interventions are required to make treatment decisions by physicians or patients independent of social pressure due to weight-stigma.

Poster: Epidemiologie – Risikofaktoren – Risikomarker

P025 Leptin inhibits the NK cell cytotoxicity against colon cancer cells

T. Berreis, H. Kielstein, F. Knöfel, I. BährMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Halle/Saale, Deutschland

Introduction: Natural killer (NK) cells are a major component of the antitumor immune response and are involved in controlling tu-mor progression and metastases. Previous studies showed altered NK cell functions in obese individuals. Obesity is associated with elevated plasma leptin concentrations and an increased colon can-cer risk, but underlying mechanisms remain unclear. The present study aimed to investigate the influence of the adipokine leptin on NK cell cytotoxicity against colon cancer cells.Methods: Cytotoxicity assay was performed using the human NK cell line NK-92 or MACS-separated primary NK cells as ef-fector cells. NK cells either remained un-stimulated or were sti-mulated with 10 ng/ml or 100 ng/ml recombinant human leptin for 4 h or 72 h. The human colon adenocarcinoma cell line DLD-1 served as target cell line. The cytotoxicity of NK cells was analyzed by BATDA europium release assay following the manufacturer’s instructions. Cytokine secretion of NK cells was measured by multiplex luminex immunoassay.Results: The cytotoxicity of NK cells against DLD-1 colon tu-mor cells was significantly reduced after 4 h and 72 h leptin in-cubation compared to unstimulated NK cells. This leptin-indu-ced decrease of tumor cell lysis appeared using both NK-92 cells as well as primary NK cells. In addition, the reduced NK cell cy-totoxicity by leptin is associated with characteristic changes in granzyme B, TNFα and IFNγ secretion.Conclusion: The cytotoxicity of NK cells against colon cancer cells was decreased by leptin incubation. Therefore, the leptin-mediated impairment of NK cell function against colon tumor cells may be one cause for the increased colon cancer risk in obese individuals.

P026 Der Body-Mass-Index (BMI) korreliert mit dem Überleben bei Patienten mit einem operablen distalen Ösophaguskarzinom

S. Dango1, C. Schlegel2, J. Kruppa3, M. Ghadimi1, A. Beham1

1Universitätsmedizin Göttingen, Allgemeinchirurgie, Göttingen, Deutschland, 2Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie, Göt-tingen, Deutschland, 3Universitätsmedizin Göttingen, Medizinische Statistik, Göttingen, Deutschland

Fragestellung: Ein erhöhter BMI geht mit einer erhöhten Inzi-denz an Tumoren wie Ovarial- oder Ösophaguskarzinom ein-her. Bis dato wird ein Einfluss auf das Überleben und die Prog-nose kontrovers diskutiert. Weiter haben neuere Studien ge-zeigt, dass Adipositas die Metastasierung begünstigt. Diesbe-

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züglich haben wir einen etwaigen Einfluss des BMI auf das Überleben untersucht.Methoden: Retrospektiv wurden Patienten operiert an der UMG (1994–2012) mit einem distalen Ösophaguskarzinom evaluiert, nach BMI (kg/m2) gemäß WHO in 4 Gruppen einge-teilt (Unter-, Normalgewicht, Prä-Adipositas, Adipositas) und hinsichtlich des Tumorstadiums, Überlebens, Co-Morbiditäten, Risikofaktoren und Komplikationen statistisch analysiert (Gruppen 1–4). Endpunkt waren das Gesamtüberleben/tumor-bedingtes Überleben.Ergebnisse: Es konnten 351 Patienten mit einem resezierten distalen Ösophaguskarzinom (pT1–4 pN0–3 cM0) eingeschlos-sen werden, ein komplettes Follow-up (≥60 Monate) lag bei 204 Patienten vor. Das mediane Follow-up betrug 41,5 Monaten. Die Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich des TNM-Sta-dium. Die univariate Analyse zeigte den BMI als unabhängigen Risikofaktor für das Gesamtüberleben (p=0,004), nicht aber für das tumor-bedingte Überleben. In der multivariaten Analyse fand sich ein signifikant besseres Überleben für adipöse Patien-ten (BMI>30) (0,31 [0,10,0,91], p=0,03) unabhängig von der Histologie, einer neoadjuvanten/adjuvanten Systemtherapie, Ko-Morbidität oder dem TNM-Stadium. Nach 2 Jahren betrug das Überleben in Gruppe 1 38 %, 2 45 %, 3 64 % und 4 71 %, nach 5 Jahren 25 %, 32 %, 35 % respektive 60 %. Ein postoperati-ver Gewichtsverlust von bis zu 10 kg in den ersten 6 Monaten zeigte keinen Einfluss auf das Überleben. Es fand sich ein er-höhtes Auftreten von Wundheilungsstörungen bei den adipösen Patienten (p=0,00), nicht jedoch für die postoperative Pneumo-nie, Chylothorax oder Anastomoseninsuffizienz.Schlussfolgerung: Adipositas per se erhöht die Mortalität, die hier vorgestellten Daten zeigen aber einen Überlebensvorteil für Patienten mit einem Ösophaguskarzinom und erhöhten BMI, unabhängig vom operationsbedingten Gewichtsverlust. Unsere Zahlen legen nahe, dass Adipositas nicht zwangsläufig die ange-nommene Tumorprogression begünstigt. Zusammenfassend stützen unsere Daten eine etwaige klinische Notwendigkeit, Pa-tienten zu stratifizieren, welche einerseits eine individualisierte Systemtherapie zur Vermeidung einer Metastasierung, anderer-seits keine Systemtherapie benötigen.

P027 Umgang mit fehlenden longitudinalen BMI- Daten in der Ulmer Geburtskohorte (UBCS) – Multiple Imputation und Joint Models

S. Brandt1, R. Stegherr2, D. Rothenbacher3, H. Brenner4, M. Wabitsch1

1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm, Sektion Pädia-trische Endokrinologie und Diabetologie, Ulm, Deutschland, 2Universi-tät Ulm, Institut für Statistik, Ulm, Deutschland, 3Universität Ulm, Insti-tut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Deutschland, 4Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Heidelberg, Deutschland

Hintergund: Der BMI-Verlauf im Kindesalter soll in Abhängig-keit vom Gewichtsstatus der Mutter vor der Schwangerschaft

(SS) in dem Datensatz der Ulmer Kinderstudie (UBCS) model-liert werden. Die UBCS ist eine prospektive longitudinale Studie (NBaseline=1,088). Der BMI der Kinder wurde an 10 Zeitpunk-ten erhoben (0–6 Jahre). Ein Problem für die Modellierung des BMI-Verlaufes ist das Vorhandensein von fehlenden BMI-Da-ten im Verlauf. Es gibt verschiedene Möglichkeiten fehlende Daten zu ersetzten. Häufig angewandt wird die Methode der Multiplen Imputation (MI). Fehlende Daten werden mittels ei-nes Imputationsmodells mehrfach ersetzt. Ein neuer und in der Literatur diskutierter Ansatz im Umgang mit fehlenden longitu-dinalen Daten ist die Verwendung eines Joint Models (JM).Fragestellung: Im Rahmen der Arbeit soll untersucht werden, ob sich die Ergebnisse der Modellierung des BMI-Verlaufes im Kindesalter unterscheiden, wenn ein linear gemischtes Model, das imputierte und beobachtete BMI-Daten nutzt oder ein JM im Umgang mit fehlenden longitudinalen BMI-Daten ange-wandt werden.Methoden: Zwei Methoden im Umgang mit fehlenden BMI-Daten wurden in dem Datensatz der UBCS angewandt: (1) MI fehlender BMI-Daten und (2) ein JM. (1) Für die MI wurde vor-ab ein Imputationsmodell definiert, das die Baseline-Covaria-ten: Alter der Mutter, BMI der Mutter vor der SS, Stillintention, Parität, Migrationshintergrund, SES, Rauchen der Mutter in der SS, Schwangerschaftsdauer und die beobachteten BMI-Daten des Kindes enthielt. Die Imputation fehlender BMI-Daten wur-de n=10 Mal wiederholt. Die imputierten und beobachten Da-ten wurden verwendet, um den BMI-Verlauf im Kindesalter mittels eines linear gemischten Models zu modellieren. (2) Das JM hingegen nutzt die Informationen des bisherigen BMI-Ver-laufes eines Teilnehmers und die Information der Zeit bis zum Dropout aus der Studie, um Annahmen über den BMI-Verlauf eines Teilnehmers zu machen, wenn dieser nicht aus der Studie ausgeschieden wäre. Die Modellierung des BMI-Verlaufes er-folgt auch hier über ein linear gemischtes Model.Ergebnisse: Die mittleren BMI-Verläufe waren in beiden Mo-dellen vergleichbar. Mädchen von prägravid übergewichtigen Müttern hatten einen um 0,28 kg/m2 (MI, p=0,019)/ 0,29 kg/m2 (JM, p=0,002) höheren BMI als Mädchen von normalgewichti-gen Müttern. Jungen von prägravid übergewichtigen Müttern hatten einen um 0,23 kg/m2 (MI, p=0,061) /0,12 kg/m2 (JM, p=0,238) höheren BMI als Jungen von normalgewichtigen Müt-tern.Schlussfolgerungen: Beide Methoden im Umgang mit fehlen-den longitudinalen Daten lieferten vergleichbare Ergebnisse.

P028 Caffeine intake is related to successful weight loss maintenance

M. de Zwaan1,2, D. Icken1

1Medizinische Hochschule Hannover, Psychosomatik und Psychothera-pie, Hannover, Deutschland, 2Universitätsmedizin Leipzig, IFB Adiposi-tas, Medizinische Psychologie und Soziologie, Leipzig, Deutschland

Objectives: There is evidence that coffee consumers have a lo-wer Body Mass Index (BMI) compared to individuals who do

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not consume coffee and that there is a negative association bet-ween coffee consumption and body weight gain in the long-term. The latter data let us to hypothesize that caffeine intake may also play a role for successful weight loss maintenance.Methods: We compared the daily consumption of coffee and caffeinated beverages between 494 weight loss maintainers and 2,129 individuals from the general population controlling for socio-demographic variables, BMI, and physical activity level.Results: Weight loss maintainers reported to consume signifi-cantly more cups of coffee and caffeinated beverages compared to the participants in the general population sample.Conclusions: Consumption of caffeinated beverages might sup-port weight loss maintenance. According to the literature caffei-ne but also other compounds of coffee have several important metabolic effects that might explain this result. Further studies should investigate possible mechanisms.

P029 Beziehung zwischen objektiv gemessener Schlafqualität und Fettmasse bei Studenten

J. Kahlhöfer, J. Karschin, N. Breusing, A. Bosy-WestphalUniversität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland

Fragestellung: Epidemiologische Studien zeigen einen Zusam-menhang zwischen Übergewicht und einer schlechten Schlaf-qualität aus Selbstangaben. Da die subjektive Schlafqualität je-doch stark durch Stress beeinflusst ist, reflektiert sie nicht zwin-gend die objektiv gemessene Schlafqualität. Objektive Metho-den zur Erhebung von Schlafqualität und Körperzusammenset-zung wurden bisher nur in wenigen Studien verwendet. Die Er-gebnisse dieser Studien sind in Hinblick auf die Beziehung zwi-schen Schlafqualität und Übergewicht widersprüchlich.Methoden: Bei 132 Studenten (Alter: 23,3 ± 3,7 Jahre, BMI: 23,1 ± 4,1kg/m2) wurde die Schlafqualität (prozentuale Schlafef-fizienz) mittels Aktigraphie (Actiwatch-2-Aktigraph) über ei-nen Zeitraum von mindestens einer Woche gemessen. Die un-tersuchten Tage wurden nach Werktagen und freien Tagen dif-ferenziert. Körperliche Aktivität (7–Accelerometrie), Makro-nährstoffaufnahme und die Aktivität des autonomen Nerven-systems (Herzratenvariabilität, HRV) wurden als potenzielle Determinanten der Beziehung zwischen Schlafqualität und Kör-perzusammensetzung untersucht.Ergebnisse: Die Schlafeffizienz betrug 87,0 % bei Frauen und 84,9 % bei Männern (p<0,05). Frauen hatten eine höhere Schlafeffizienz an freien Tagen, verglichen mit Werktagen (p<0,05). Eine geringere Schlafeffizienz war bei Frauen an Werktagen und bei Männern an freien Tagen mit einem höhe-ren Fettmasseindex assoziiert (Frauen: r=-0,35, p<0,01; Män-ner: r=-0,37, p<0,05). Eine schlechte Schlafqualität war assozi-iert mit geringerer körperlicher Aktivität (r=0,29, p<0,05) und verminderter HRV bei Frauen (r=0,60, p<0,05) sowie einer hö-heren Fettaufnahme bei Männern (r=-0,39, p<0,05).Schlussfolgerungen: Eine schlechte Schlafqualität ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern ein Risikofaktor für Überge-wicht. Mögliche Determinanten dieser Beziehung sind bei Frau-

en körperliche Aktivität und autonome Funktion sowie bei Männern die Makronährstoffaufnahme.

P030 Domain-specific investigation of self-reported and objectively measured sedentary behaviour and physical activity in children and adolescents

O. Sprengeler, N. Wirsik, A. Hebestreit, D. Herrmann, W. AhrensLeibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie BIPS GmbH, Epidemiologische Methoden und Ursachenforschung, Bremen, Deutschland

Background: Little is known about the extent different domains contribute to total sedentary (SED), light (LPA) and moderate-to-vigorous physical activity (MVPA). Besides, the agreement of self-reported and objectively measured physical activity (PA) is usually low and less studied for domain-specific questions.Methods: 298 children and adolescents aged 6–17 years in Ger-man schools completed a 7-day accelerometry, complemented by a PA recall-questionnaire.Results: About half of total objectively measured SED, LPA and MVPA (55 %, 53 % and 46 %, respectively) occurred during school time, while structured sports activities contributed 24 % to total MVPA. The agreement of self-reported and objectively measured PA was low for total LPA (r=0.09, 95 %-CI:-0.03–0.20), total MVPA (r=0.21, 95 %-CI:0.10–0.32) and almost all domains. In contrast, moderate agreement was found for total SED (r=0.44, 95 %-CI:0.34–0.53), LPA during transport (r= 0.59; 95 %-CI: 0.49–0.67) and MVPA during sports club activities (r= 0.54; 95 %-CI: 0.38–0.67).Conclusion: The school setting should be considered as the main contributor of SED, LPA and MVPA in young children. While total and domain-specific SED and PA were over-repor-ted, accelerometry should rather be used to assess duration and intensity of PA than domain-specific questions.

P031 entfällt

Poster: Ernährungsmedizin

P032 Untersuchungen der Funktionalität Natürlicher Killerzellen bei diät-induzierter Adipositas und Brust-krebs im postmenopausalen Mausmodell

L. Mattheis, J.- S. Jung, H. Kielstein, J. SpielmannMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Halle (Saale), Deutschland

Fragestellung: Adipositas ist eine komplexe Erkrankung, die mit einem erhöhten Krebsrisiko, u.a. für den postmenopausalen Brustkrebs einhergeht. Bisherige in-vitro Studien konnten zei-gen, dass Natürliche Killerzellen (NK) durch Adipositas in ihrer spezifischen Abwehr von Tumorzellen gestört sind. Ziel der vor-

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liegenden Studie war es deshalb, die NK-Zell-Funktionalität von übergewichtigen Mäusen in einem postmenopausalem Brust-krebsmodell zu untersuchen.Methoden: Weibliche Mäuse (BALB/c) erhielten entweder eine Standard- oder eine Hoch-Fett-Diät für bis zu 13 Wochen. An-schließend wurden die Mäuse ovarektomiert oder schein-ope-riert und erhielten eine orthotope Injektion mit einer syngeneti-schen 4T1-Luc2 Brustkrebszelllinie in das Fettgewebe der Brustdrüse. Nach drei Wochen wurden Proben von Blut, Gewe-be und Tumoren genommen und analysiert. Um die Anzahl und Aktivität der NK-Zellen zu charakterisieren, wurden ver-schiedene Untersuchungen wie FACS, Luminex, Immunhisto-chemie und real-time PCR durchgeführt.Ergebnisse: Eine signifikant Veränderung des Körpergewichts, des viszeralen Fettanteil und der Zytokinkonzentrationen im Blut der Diät-induziert übergewichtigen BALB/c-Mäuse konn-ten nachgewiesen werden. Wie erwartet, kam es bei den überge-wichtigen Tieren zudem zu einer verstärkten Tumorentwick-lung im Vergleich zu den normalgewichtigen Mäusen. Zusätz-lich waren Parameter bezüglich der NK-Zell-Funktionalität bei den übergewichtigen Tieren mit Brustkrebs verändert.Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit ist eine wichtige Grundlage für weitere Untersuchungen zu dem Risikofaktor Adipositas bei Tumorwachstum und Metastasierung bei Indivi-duen mit postmenopausalem Brustkrebs.

P033 Vitamin-D-Blutspiegel-Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Wiener Schulkindern: EDDY-Studie

S. Mehany, C. Pöppelmeyer, O. Helk, N. Barkhordarian, O. Prochazka, B. Wessner, K. WidhalmÖsterreichisches Akademisches Institut für Ernährungsmedizin, Wien, Österreich

Hintergrund: 25(OH)Vitamin D ist der beste Indikator für den Vitamin-D-Status eines Menschen. Vitamin-D-Mangel ist bei europäischen Jugendlichen weit verbreitet. Die Rolle von Vita-min D in der Mineralisierung der Knochen ist unbestritten. Auch in zahlreichen extraossären akuten und chronischen Er-krankungen wie zum Beispiel Autoimmunerkrankungen und Krebs scheint Vitamin-D-Mangel eine Rolle zu spielen.Methoden: Im Rahmen der EDDY-Studie – „Effect of sports and diet trainings to prevent obesity and secondary diseases and to influence young children’s lifestyle“ – wurde bei 138 Proban-den (47,8 % weiblich [F], sonst männlich [M]) im Alter von 11–13 an vier Wiener Schulen im September und Oktober 2013 25(OH)Vitamin D aus dem Serum mittels CLIA (Chemilumi-nescent Immunoassay) bestimmt. Zur Verwendung kam das Gerät Liaison XL der Firma DiaSorin. Zwei weitere Blutabnah-men wurden innerhalb eines Jahres nach der ersten durchge-führt.Ergebnisse und Diskussion: Es bestand zu allen drei Zeitpunk-ten ein signifikanter Unterschied in der mittleren 25(OH)Vita-

min-D-Serumkonzentration zwischen dem weiblichen und männlichen Geschlecht:

1. Zeitpunkt – F: 40,9 ± 20,2 nmol/l versus M: 49,9 ± 22,1 nmol/l, p = 0,022 <0,052. Zeitpunkt – F: 23,9 ± 15,1 nmol/l versus M: 30,4 ± 14,9 nmol/l, p = 0,004 <0,053. Zeitpunkt – F: 37,7 ± 17,0 nmol/l versus M: 47,0 ± 18,4 nmol/l, p = 0,012 <0,05

Alle Mittelwerte liegen nach der von uns verwendeten Klassifi-kation im Bereich eines Vitamin-D-Mangels.Schlussfolgerung: Mädchen in unserem Kollektiv neigten eher zu Vitamin-D-Mangel und schwerem Mangel als Buben. Vita-min D Mangel scheint generell äußerst verbreitet unter Wiener Jugendlichen zwischen 11 und 13 Jahren zu sein. Nur 9,4 % der Wiener Kinder wiesen „optimale“ 25(OH)Vitamin-D-Werte auf. Die vorliegenden Daten zeigen klar auf, dass dem Thema Vitamin-D-Versorgung bei Kindern große Bedeutung zugemes-sen werden muss.

P034 Einfluss des glykämischen Index von Getränke auf die Glukosehomöostaste und metabolische Flexibilität gesunder Männer

J. Kahlhöfer, J. Karschin, N. Breusing, H. Silberhorn-Bühler, A. Bosy-WestphalUniversität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland

Fragestellung: In Deutschland verzehren junge Männer täglich etwa drei Gläser zuckerhaltige Erfrischungsgetränke und neh-men alleine über diese Quelle ~60g schnell resorbierbare Koh-lenhydrate auf. Epidemiologische Studien konnten zeigen, dass der Verzehr von Erfrischungsgetränken die Entstehung von Diabetes begünstigt und das Risiko für Adipositas erhöht. Die-ses könnte durch den hohen glykämischen Index dieser Geträn-ke bedingt sein.Methoden: In einer kontrollierten cross-over Ernährungsinter-ventionsstudie verzehrten 13 gesunde Männer (Alter: 23,7 ± 2,2 Jahre, BMI: 23,6 ± 1,9kg/m2) entweder niedrig (Isomaltulose) oder hoch glykämisch (75 % Maltodextrin + 25 % Saccharose) gesüßte Getränke, welche 20 % des täglichen Energiebedarfs deckten. Makronährstoffaufnahme (55 % Kohlenhydrate, 30 % Fett, 15 % Protein) und Bewegungsverhalten wurden während der Studie kontrolliert. Das Glykämie-Tagesprofil wurde als Flä-che unter der interstitiellen Glukosekurve (7-Tage) und die In-sulinsekretion mittels C-Peptid-Ausscheidung im 24h-Urin er-fasst. Die Insulinsensitivität wurde nüchtern und nach oralem Glucosetoleranztest (OGTT) gemessen (HOMA-IR, Matsuda-ISI). Eine hohe metabolische Flexibilität (gute Anpassungsfä-higkeit der Makronährstoffoxidation an die -verfügbarkeit) ist gekennzeichnet durch eine hohe basale Fettoxidation (niedriger nüchtern respiratorischer Quotient) sowie einen starken An-stieg der Kohlenhydratoxidation (iAUC der RQ-Kurve) nach Glukosegabe (OGTT).

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Ergebnisse: Im Vergleich zu Getränken mit hohem GI hatten Getränke die mit niedrig glykämischer Isomaltulose gesüßt wurden, eine positive Wirkung auf die Glykämie (-8 %, p<0.05) und die Insulinsekretion (C-Peptid: –30 %, p<0.01; nüchtern In-sulin: –16 %, p<0.05) aber nicht auf die Insulinsensitivität. Trotz der beobachteten Effekte auf die Glukose- und Insulinantwort war kein Unterschied in der metabolischen Flexibilität nach-weisbar.Schlussfolgerungen: Der einwöchige Verzehr von Getränken mit hohem GI führte bei gesunden Männern zu messbaren Be-lastungen des Glukosestoffwechsels, die durch Getränke mit niedrig glykämischer Isomaltulose vermieden werden konnten. Die Bedeutung dieses Unterschieds für die Regulation des Kör-pergewichts ist unklar.

P035 Einfluss des glykämischen Index von Getränken auf inaktivitätsinduzierte Veränderungen der Insulinsensitvität und Parameter der arteriellen Gefäßsteifigkeit bei gesunden Männern

J. Karschin, J. Kahlhöfer, H. Silberhorn-Bühler, N. Breusing, A. Bosy-WestphalUniversität Hohenheim, Institut für Ernährungsmedizin, Stuttgart, Deutschland

Hintergrund: Epidemiologische Studien zeigen, dass Inaktivität und der Konsum zuckerhaltiger Getränke zur Entstehung von Diabetes Typ 2 beitragen und das Risiko kardiovaskulärer Er-krankungen erhöhen. Funktionelle Zucker mit niedrigem gly-kämischen Index (low-GI) könnten im Vergleich zu Zuckern mit hohem GI (high-GI) einen positiven Einfluss auf die IS und die Parameter der arteriellen Gefäßsteifigkeit haben.Methoden: In eine kontrollierte Ernährungsintervention (55 % CHO, 30 % Fett, 15 % Protein) über 2x2 Wochen im Cross-over Design, wurden 13 gesunde, sportlich aktive Männer einge-schlossen (Alter: 24 ± 2 j, BMI: 23,6 ± 2,0 kg/m2). Nach einer Woche mit gewohnter Aktivität (11.375 ± 3.124 Schritte/d) folg-te eine Woche mit reduzierter Aktivität (2.363 ± 900 Schritte/d) in der Getränke mit low-GI (Isomaltulose) oder high-GI (Saccharose-Maltodextrin) verzehrt wurden (20 % des Energie-bedarfs). Die Messung der IS (basal: HOMA-IR, postprandial: Matsuda-ISI) erfolgte zu Beginn sowie zum Ende der inaktiven Phase. Parameter der arteriellen Gefäßsteifigkeit wurden nüch-tern und 3h nach einem Mahlzeitentest erhoben (37g Isomaltu-lose vs. 9g Saccharose + 28g Maltodextrin): zentraler Blutdruck (cBP), Augmentationsindex (AIx) und Pulswellengeschwindig-keit (carotid-femoral, PWVcf).Ergebnisse: Eine Woche Inaktivität führte bei beiden GI Inter-ventionen zu einer Abnahme der IS (∆HOMA-IR: low-GI: 61 % vs. high-GI: 129 %; ∆Matsuda-ISI: low-GI: –30 % vs. high-GI: –52 %, alle p0,05). Nach Inaktivität konnte jedoch postprandial eine längere Reduktion des AIx nach Einnahme von Isomaltulo-se im Vergleich zu Saccharose+Maltodextrin beobachtet werden (Isomaltulose: Δ60min: –2,6 ± 3,3 % und Δ180min: –3,5 ± 2,7 %, beide p<0,05 vs. baseline; Saccharose+Maltodextrin: Δ60min:

–3,7 ± 3,2 %; Δ180min: –1,7 ± 3,6 %, nur Δ60min p<0,05 vs. ba-seline).Schlussfolgerung: Eine Woche Inaktivität führte bei jungen ge-sunden Männern bereits zu einer Verschlechterung der IS, wäh-rend die vaskuläre Funktion erhalten bleibt. Eine geringere In-aktivitäts-induzierte Verschlechterung der IS, sowie eine ver-besserte postprandiale Gefäßrelaxation durch den Verzehr von Isomaltulose im Vergleich zu Saccharose+Maltodextrin gesüß-ten Getränken weisen auf positive Effekte von low-GI Zuckern auf den Stoffwechsel und die Gefäßgesundheit hin.

Poster: Grundlagen: Genetische und epigenetische Ursachen der Adipositas

P036 Adipose tissue adiponectin expression and its relation to metabolic and endocrine parameters in women with gestational overweight/diabetes and their offspring

R. Ott, R. C. Rancourt, J. H. Stupin, K. Melchior, T. Ziska, A. PlagemannClinic of Obstetrics, Charité University Medicine Berlin, CVK, Division of ’Experimental Obstetrics’, Berlin, Deutschland

Objectives: Gestational overweight and diabetes (GDM) are ad-ditive risk factors for ‘diabesity’ in the offspring. Epigenomic ‘malprogramming’ of placental adiponectin (ADIPOQ) expres-sion has been proposed as a clue. Therefore, we aim to identify relationships between ADIPOQ expression in maternal adipose tissue and metabolic/endocrine parameters in women with overweight and/or GDM during pregnancy and their offspring.Methods: Paired subcutaneous (SAT) and visceral adipose tis-sue (VAT) samples were collected from women with GDM (n=29) and normal glucose tolerant women (NGT; n=35), ac-companied by anthropometric, metabolic and hormonal cha-racterization of mothers and newborns. Molecularly, gene ex-pression was measured in these samples and DNA methylation analysis is currently under investigation.

Findings: ADIPOQ gene expression was significantly decrea-sed in SAT (p<0.05) and VAT (p<0.001) in GDM vs. NGT. Across all subjects, ADIPOQ expression correlated negatively with maternal BMI at delivery (SAT: r=−0.36; VAT: r=−0.27; p<0.05 for both) and prepartum fasting glucose (SAT: r=−0.26; VAT: r=−0.28; p<0.05 for both). SAT ADIPOQ expression cor-related positively with maternal plasma adiponectin levels (r=0.53; p<0.0001) and was negative associated with cord-blood leptin levels (r=−0.32; p<0.01). VAT ADIPOQ expression corre-lated inversely with the area under the curve following oral glu-cose tolerance test (AUC-oGTT, r=−0.41; p<0.01). Maternal plasma adiponectin showed a negative relationship with mater-nal BMI at delivery, AUC-oGTT, prepartum fasting glucose and birth weight (r=−0.34; r=−0.28; r=−0.44; r=−0.28; all p<0.05). Cord-blood adiponectin, however, neither differed between

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groups nor showed a relation to (altered) birth weight, ponderal index, neonatal leptin and C-peptide (all n.s.).Conclusion: Adipose tissue adiponectin expression is altered in GDM/overweight during pregnancy, adversely affecting mater-no-fetal metabolism. In contrast, no associations were observed between fetal/cord-blood adiponectin and adverse anthropo-metric, hormonal and metabolic neonatal outcome. Data so far does not support ‘malprogramming’ of adiponectin in GDM offspring.

Funding: Supported by the German Research Foundation (DFG: PL241/6–1, GRK1208).

P037 Characterization of LTGNZO, a Novel Liver Fat Quantitative Trait Locus (QTL) in an NZOxB6 Backcross

A. Kamitz1, N. Hallahan1, R. Burkhardt2, M. Jähnert1, R. Kluge1, W. Jonas1, H.- G. Joost1, A. Schürmann1

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Diabetologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2University Hospital Leipzig, Department of Clinical Chemistry and Molecular Diagnostics, Leipzig, Deutschland

Background: The New Zealand Obese (NZO) mouse is a model of human obesity and type 2 diabetes and suitable for the identi-fication of disease genes by positional cloning. The aim was to identify novel disease genes and suppressors in a backcross po-pulation of the NZO with the diabetes resistant C57BL/6J (B6) mouse.Methods: Phenotypes of 600 mice of the backcross population on high-fat diet (45 kJ % fat) were intensively monitored (body weight and composition, blood glucose, insulin sensitivity). Lin-kage analysis was performed after genotyping for 140 polymor-phic SNPs to map distinct QTL. Recombinant congenic off-springs harbouring the heterozygous locus (NZO/B6) on the NZO genetic background have been characterized in the N4 ge-neration. Liver fat content was determined non-invasively by computed tomography at an early age (wk 7) and biochemically at the final time point (wk 12).Results: The strongest QTL (LOD 8.5; chr.18) was associated with liver weight, liver fat and blood glucose. Intensive statisti-cal modeling with R/qtl suggests that there are two independent loci; one NZO-derived locus is associated with increased liver weight and liver fat and a separate B6-derived locus associates with elevated blood glucose. The characterization of 40 recom-binant offsprings confirms the presence of two loci. The region associated with blood glucose spans the proximal region of chr.18 from 37.5–57 Mbp. Leiter et al. (1998) previously descri-bed a similar locus termed Nidd2 at 35 Mbp and therefore we named the locus identified in our cross Nidd2/B6. The distal lo-cus responsible for increased liver fat ranging from 59.2 to 68.9 Mbp was named LTGNZO.Outlook: Additional characterization of offsprings will help to narrow down the locus size thereby reducing the number of containing genes (Nidd2/B6: 259; LTGNZO: 126). Remaining ge-

nes will be analyzed by sequencing and transcriptomics in re-combinant congenic strains and will result in the identification of the causal genetic variances.

Funding: BMBF: DZD, 01GI0922; DFG: GK1208

P038 Epigenetic modulation of hepatic genes are associated with obesity in C57BL/6J mice

A. Kammel1,2, S. Saussenthaler1,2, M. Jähnert1,2, W. Jonas1,2, H.- G. Joost1,2, A. Schürmann1,2, R. Schwenk1,2

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Diabetologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg, Deutschland

Objectives: Obesity is one of the major risk factors for type 2 diabetes (T2D). Besides genetic susceptibility, nutrition and physical activity, epigenetic imprinting appears to play an im-portant role in body weight development of an individual. The aim of this study was to identify early epigenetic differences as-sociated with body weight development and later onset of diet-induced obesity (DIO) in inbred C57BL/6J mice.Methods: Male C57BL/6J mice received a high fat diet (HFD; 60 kcal % from fat) directly after weaning. Upon 3 weeks on diet, the animals were grouped into DIO-susceptible (responder) or DIO-resistant (non-responder) mice using previously established prediction criteria (body weight development after weaning). Tran-scriptome analyses of liver tissue were performed at week 6. For all differentially expressed genes a transcription factor binding site (TFBS) enrichment analyses in respect to CpG sites was performed using MatInspector (Genomatix). Enriched TFBSs of candidate ge-nes were screened for differentially methylated CpGs by direct bi-sulfite sequencing (BSP) and pyrosequencing.Results: At 6 weeks of age, 834 genes were differentially expres-sed in livers of responder and non-responder mice. The promo-ters of 80–90 % of the differentially expressed genes showed a putative binding site for transcription factors belonging to the families of ETS, SP/KLF and E2F transcription factors carrying CpG sites within their core sequence. The genes with the stron-gest differential expression, e.g., Jdp2 (Log2-FC=-0.61, p-va-lue=0.008), Igfbp2 (Log2-FC=-0.44, p-value=0.005) and Tiam2 (Log2-FC=1.06, p-value=0.0009) contain at least one TFBS of the three transcription factor families in their promoter region. Methylation analysis showed differences in DNA methylation at one Sp1 site of the promoter of Jdp2 (2.9 %; p-value=0.04) and Igfbp2 (4.1 %, p-value=0.01) and at one ETS site within the first intron of Tiam2 (7.7 %, p-value=0.01) which correspond to an altered mRNA expression.Conclusion and Outlook: In this study we identified hepatic expression differences that are linked to subsequent obesity sus-ceptibility. Differential methylation at CpG sites within the bin-ding sequence of transcription factors Sp1 and ETS indicate an epigenetic contribution to early gene expression differences. However, further mechanistic studies are needed to proof causal relationships.

Funding: BMBF: DZD, grant 01GI0922

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P039 In Silico Approach for QTL-based Mapping to identify miRNAs and their Targets in Pancreatic β-cells of Diabetes Mice

D. Dachs1, A. Kamitz1, O. Kluth1, M. Jähnert1, D. Walther2, A. Schürmann1

1German Institute of Human Nutrition (DIfE), Experimentelle Diabeto-logie, Potsdam Rehbrücke, Deutschland, 2Max Planck Institute of Mole-cular, Bioinformatics, Potsdam, Deutschland

Introduction: Insulin resistance and progressive β-cell failure due to apoptosis caused by chronic exposure to elevated levels of glucose and free fatty acids compose the main features of type 2 diabetes. Though the molecular nature of the disease is not fully understood yet, there is increasing evidence suggesting a crucial role of miRNAs in the regulation of insulin production, insulin exocytosis, and endocrine pancreas development. miR-NAs regulate gene expression by translational repression and degradation. They represent a substantial component of regula-tory control and have shown to be involved in the development of diseases. However, functional studies that link most of the identified miRNAs to the regulation of pancreatic β-cell dys-function in type 2 diabetes are lacking. The goal is to identify miRNAs that are relevant for β-cell function and exhibit dysre-gulation in type 2 diabetes by conducting an extensive in silico analysis.Methods: We compile a quantitative trait loci-based mapping of miRNAs and their associated target genes using the latest versi-ons of publicly available databases for validated and predicted miRNA targets. The underlying QTLs derived from a backcross model of New Zealand obese (NZO) mice with the lean and dia-betes resistant C57BL/6 mice (B6) are linked to β-cell related traits, such as blood glucose and total pancreatic insulin levels. We furthermore use RNAseq based expression profiles obtained from islets of NZO mice and obese B6-ob/ob mice to identify miRNA target genes that exhibit differential expression.Results: Out of 26434 transcripts, 1036 annotated genes exhibit a differential expression in islets of NZO and B6-ob/ob mice. Among these genes, 635 appear to be regulated by 60 mature miRNAs that are located in diabetes QTLs. The significance of the number of regulated differentially expressed genes is com-puted using a chi-squared test. The specific mode of action of regulation through miRNAs depends on the degree of comple-mentarity between miRNAs and their target gene sequences. Hence, we focus our study on regulating interactions of high complementarity and analyze opposing expression patterns of miRNAs and their differentially expressed target genes in β-cells.Outlook: miRNA-target interactions constitute a complex net-work of regulation patterns, and the analysis of such a network will lead to new valuable findings by identifying miRNAs that are strongly related to the pathogenesis of type 2 diabetes, parti-cularly the dysfunction of β-cells. The identified miRNAs will be validated by measuring their expression levels in NZO and B6-ob/ob mice and by sequencing of miRNA precursors.

Poster: Interventionen und konservative Therapie

P040 Coaching- und Pädagogikresearch meets Adipositastherapie – Welche Wirkfaktoren sind entscheidend für gute Ergebnisse?

S. MannhardtPraxis für Ernährungstherapie & Gesundheitsmanagement, Schliengen, Deutschland

Einführung & Fragestellung: Adipositastherapie soll effizient und effektiv sein und hat sowohl mit Verhaltens- und Lebens-stiländerung, als auch mit Lernen, Motivation und Selbstwirk-samkeit zu tun, um erfolgreich zu sein. Doch welche Wirkfakto-ren beeinflussen maßgeblich das Ergebnis von Adipositasthera-pie? Ist es der Zugewinn an Informationen und Wissen? Sind es ausgeklügelte Schulungsprogramme, oder dass sich ein multi-disziplinäres Team um die Betroffenen kümmert? Sind es die vermittelten Inhalte, die gewählten Interventionsmethoden oder die verwendeten Werkzeuge? Reicht es tatsächlich aus nach der Checkliste „Ernährungsberatung“ (S. 79 S3-LL) vorzu-gehen und die dort genannten „praktischen Empfehlungen zu geben“, damit der Patient diese auch umsetzt und langfristig bei-behält? Methode: In diesem Beitrag sollen zwei aktuelle große Studien aus der Pädagogik und aus der Coaching-Forschung vorgestellt werden, im Hinblick auf die Frage: Was ist entscheidend für gu-te Ergebnisse, dort wo Ziele erreicht werden sollen? Die welt-weit größte Bildungsstudie (Neuseeland) untersuchte Wirkfak-toren von Lernen im schulischen Kontext (Gruppe). Die welt-weit größte Coaching-Outcome-Study (UK) befasst sich mit Wirkfaktoren von Coaching-Prozessen (Individualansatz). Coaching ist dabei zu verstehen, als ein individueller, personen-zentrierter Beratungsprozess für Menschen mit dem Wunsch persönliche oder berufliche Ziele zu verwirklichen.Ergebnis & Schlussfolgerungen: Beide Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen, die detailliert in diesem Vortrag vorge-stellt werden. An dieser Stelle sei nur der stärkste Prädiktor für gute Resultate genannt: Die Beziehung zwischen Lehrer/Schüler und zwischen Coach/Coachee. Weitere Wirkfaktoren einer ef-fektiven Arbeitsallianz werden in diesem Vortrag ebenfalls be-leuchtet, um zu verdeutlichen, dass nicht Themen zentrierte Ansätze (Der Coach/Lehrer gibt Ziele vor) entscheidend sind für Erfolg, sondern Personen zentrierte Allianzen, die auf guten, starken Beziehungen fußen.

Anhand von Praxisbeispielen und Evaluationen aus der Adi-positasberatung soll aufgezeigt werden, dass die vorliegenden Ergebnisse auch auf die Adipositastherapie und alle Beteiligten übertragbar sind. Um Menschen mit Adipositas nicht nur effi-zient, sondern erfolgreich zu begleiten, könnte dieser Vortrag einen Beitrag für zukünftige Diskussionen über effektive Adipo-sitasbehandlung leisten.

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P041 entfällt

P042 Alternierendes Fasten und die Auswirkungen auf ausgewählte Körperparameter und psychologi-sche Determinanten bei übergewichtigen Erwachse-nen im Vergleich zur Kalorienrestriktion – Welche Empfehlung zur Gewichtsreduktion kann nach einem Kuraufenthalt gegeben werden?

B. Danreiter1, T. Schmutz1, E. Höld1, M. Stuflesser2, J. Möseneder1, G. Karner1, G. Galvan2, B. Paulweber3

1Fachhochschule St. Pölten GmbH, Studiengang Diätologie, St. Pölten, Österreich, 2Medizinisches Zentrum Bad Vigaun GmbH & Co. KG, Bad Vigaun, Österreich, 3Landeskrankenhaus Salzburg, Salzburg, Österreich

Hintergrund: Die Prävalenz von Übergewicht undAdipositas hat in den letzten Jahren stark zugenommen (Branca, Nikogosi-an & Lobstein, 2007) und liegt in Österreich bei Erwachsenen derzeit bei ca. 40 % (Elmadfa et al., 2012). Die am häufigsten verwendete Methode zur Gewichtsreduktion ist derzeit die Ka-lorienrestriktion (CR) (Barnosky, Hoddy, Terry, Untermann & Varady, 2014). In letzter Zeit wird jedoch auch alternierendes Fasten (ADF) als Therapie der Adipositas immer bekannter (Varady et al. 2013). Ziel dieser Bachelorarbeit war es zu unter-suchen, inwiefern sich ADF langfristig auswirkt bzw. ob es eine Alternative zur herkömmlichen CR darstellt.Methode: Dazu wurde gemeinsam mit dem Medizinischen Zentrum Bad Vigaun und dem Landeskrankenhaus Salzburg ei-ne Pilotstudie im Parallelgruppendesign über sechs Monate (November 2014 bis April 2015) durchgeführt. Zu drei Zeit-punkten wurden bei den 40–65-jährigen ProbandInnen (n=6) mit Body-Mass-Index >30 kg/m2 folgende Daten mittels Mes-sungen und Fragebögen erhoben: Laborparameter, Blutdruck, Gewicht, Bauchumfang, Körperzusammensetzung, Energie- und Nährstoffaufnahme, Essverhalten, Befindlichkeit und sub-jektiver Gesundheitszustand.Ergebnisse: Die Auswertung der genannten Parameter hat erge-ben, dass kaum signifikante Unterschiede zwischen den Ergeb-nissen der Interventionsgruppe (ADF) und der Kontrollgruppe (CR) zu verzeichnen sind.Schlussfolgerung: Aufgrund der hohen Drop-out-Rate und der daraus resultierenden geringen Stichprobe (n=3 je Gruppe) und den somit sehr eingeschränkten Auswertungsmöglichkeiten, bedeutet ein Fehlen von signifikanten Unterschieden jedoch nicht ohne weiteres, dass ADF als Alternative zur CR empfohlen werden kann. Weiterführende Studien mit einer größeren Stich-probe sind dazu noch notwendig und bereits in Planung.

P043 Selbsthilfegruppe Adipositas und Intelligenz-minderung

H. van Loh, N. Hödebeck-Stuntebeck, M. Stephan-OkeDiakonische Stiftung Wittekindshof, Fachdienst Psychologie, Bad Oeyn-hausen, Deutschland

Übergewicht und Adipositas stellen in der Gesamtbevölkerung einen erheblichen gesundheitsgefährdenden Faktor dar. Ein ers-te systematische Erhebung der BMI Werte in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, einer Einrichtung der Behindertenhilfe (Schwerpunkt Menschen mit Intelligenzminderung), erbrachte vergleichbare Werte. Der Beschluss der Einrichtungsleitung sich diesem Thema gezielt zuzuwenden, mündete in der Einrichtung des Projektes „Adipositas und Intelligenzminderung – Präventi-on und Intervention“ für den Zeitraum 2012 – 2016. Die grund-sätzliche Zielsetzung des Projektes liegt in dem Ausbau der in-dividuellen Kompetenzen der Hilfe zur Selbsthilfe (Handlungs-befähigung) der Menschen mit Intelligenzminderung und Adi-positas. Dem entsprechend bilden die Adipositas-Selbsthilfe-gruppen den Schwerpunkt des Projektes. Zur Unterstützung des primären und sekundären Umfeldes werden Beratende Fachkräfte Adipositas ausgebildet und ein Wohnangebot für Menschen mit Intelligenzminderung und massiver Adiposi-tas wird vorgehalten.

Die Adipositas-Selbsthilfegruppen verfolgen das Ziel, zu ei-nem höheren Maß an Wissen, Selbststeuerung, Selbstbewusst-sein und Selbstwert bei den TeilnehmerInnen zu gelangen. Be-hinderungsbedingt wird immer die Assistenz durch eine/n Psy-chologin/en und eine pädagogische Fachkraft sichergestellt. Ak-tuell sind bereits drei Gruppen an verschiedenen Standorten ak-tiv. Bis 2016 werden zwei weitere Gruppen entstehen.

Die Selbsthilfegruppentreffen finden wöchentlich statt und haben einen Umfang von 1,5 Stunden. Die Gruppen planen Themen im Rhythmus eines halben Jahres, wobei aktuelle The-men Vorrang haben. Inhaltliche Schwerpunkte bilden: Ernäh-rung – Bewegung – Selbststeuerung. Der wiederkehrende Ver-lauf der Sitzung mit den gruppenspezifischen Gesprächsregeln unterstützt die Sicherheit und Konstanz der Treffen. Die sehr praxisnahe und an den Kompetenzen der TeilnehmerInnen ori-entierte Assistenz gewährleistet Struktur, Verlässlichkeit und Wissenserwerb. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Transfer in den Lebensalltag der TeilnehmerInnen. Hierbei stellen die Beraten-den Fachkräfte Adipositas der Diakonischen Stiftung Witte-kindshof eine wichtige Unterstützungsmöglichkeit und Schnitt-stelle dar.

Massive Gewichtsreduktionen, eine deutliche Steigerung des Wissens über Nahrungsmittel und Essverhalten, wie auch die Steigerung der Selbststeuerungsfähigkeiten und des Selbstwer-tes führen zu einer sehr stabilen Motivation der TeilnehmerIn-nen an den Selbsthilfegruppen.

P044 Langfristige Veränderungen einer auf Leberentfettung abgestimmten Intervention

C. Becker1, H. Walle1, A. Buchheit2, M. Teutsch1

1Bodymed AG, Medizinische Wissenschaft, Kirkel, Deutschland, 2Body-med-Center Ommersheim, Ommersheim, Deutschland

Fragestellung: Als Folge von Überernährung und Bewegungs-mangel tritt neben Übergewicht und Adipositas zunehmend die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) in den Vor-

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dergrund. Geprüft werden Veränderungen von Körperzusam-mensetzung und Stoffwechselsituation, die mit einer 14-tägigen Intervention nach 1,5 Jahren erzielt werden.Methoden: Erfassung nach 1,5 Jahren von 84 Teilnehmern (TN, BMI 30,6 ± 6,0 kg/m2, 36,9 % Männer, 63,1 % Frauen) an einer 14-tägigen Intervention unter Einsatz einer auf Leberentfettung abgestimmten ergänzenden bilanzierten Diät. Erfasst wurden: Körpergewicht (KG), BMI, Fettmasse (FM), Körperwasser (KW), stoffwechselaktive Masse (SAM=fettfreie Masse minus KW), nach Infrarotspektroskopie (Futrex®), Taillenumfang (TU), mittlerer Blutzucker (BZ), HbA1c, Blutfette: Gesamt-, LDL-, HDL-Cholesterin, Triglyzeride (TG), Fatty Liver Index (FLI, nach Bedogni et al. 2006), GGT, AST, ALT, Lipase, Harn-säure (HS). Auswertung nach ITT-Analyse. Zusätzlich lagen Fragebögen zur Zufriedenheit mit Programm sowie erzielten Veränderungen von 74 TN vor.Ergebnisse: Mittlere Veränderungen nach 1,5 Jahren unter Be-zug der in 14 Tagen (Anthropometrie/Futrex®) bzw. 1 Monat (Stoffwechselparameter) erzielten Änderungen: über die 14 Ta-ge hinaus befanden sich KG (3,6 kg/4,1 %), BMI (1,3 kg/m2), FM (1,9 kg/6,2 %) unter (P≤0,001), SAM (%), KW (%) 0,2 Pro-zentpunkte (PP)/1,3 % (P>0,05) bzw. 0,5 PP/1,0 % (P≤0,05) über den Ausgangswerten. Bei TU, BZ, HbA1c erzielte Abnahmen wurden weiter gesteigert: 5,4 cm/5,4 %; 3,7 mg/dl/3,0 %; 0,2 PP/3,4 % (P≤0,001). Wiederzunahmen bestanden bei Blutfetten, FLI, GGT, AST, Lipase, HS. Gesamt-Cholesterin, TG waren niedriger, LDL-, HDL-Cholesterin höher als zu Beginn (P>0,05). Obwohl der FLI eingangs nur bei 55,4 % der TN er-höht war (>60), wurde er langfristig um 7 reduziert (von 59 auf 52), P≤0,001. GGT (P>0,05), ALT, Lipase (P≤0,05), HS (P≤0,001) waren niedriger, AST (P≤0,001) höher als zu Beginn. 20,3 % der befragten TN (n=15) hatten ihre Medikamentenzu-fuhr (v. a. Antihypertensiva, Antidiabetika) reduziert. 81,1 % (n=60) waren mit den erzielten Veränderungen, auch nach 1,5 Jahren, zufrieden oder sehr zufrieden, 93,2 % (n=69) sahen die Intervention als erfolgreich an.Schlussfolgerung: Die Mehrzahl der Erfassungsparameter zeig-te auch nach 1,5 Jahren Verbesserungen. Für langfristige Erfolge scheinen neben allgemeinen, ergänzende Maßnahmen zur KG-Reduktion sowie die wiederholte Anwendung der Intervention sinnvoll zu sein.

P045 Stoffwechselbilanz nach Duodenal jejunal bypass liner (DJBL) Implantation – Daten aus dem Bad Oeynhausen Register

M. Hauber, E. Gkouveri, M. Fischer, Y.- H. Lee-Barkey, G. Bokman, B. Stratmann, D. TschoepeHerz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, Deutschland

Fragestellung: Der DJBL ist ein endoskopisches Verfahren zur Gewichtsreduktion und geht mit einer Verbesserung der diabe-tischen Stoffwechsellage einher. Ziel der Untersuchung war eine systematische Erfassung der metabolischen Parameter unserer Kohorte.

Methoden: Auswertung von 28 Patienten (18m, 10w) mit DJBL Implantation. Das Durchschnittsalter betrug 50,1 ± 7,7 Jahre, die Diabetesdauer 9,5 ± 5,2 Jahre, der BMI 46,5 ± 8,5kg/m2 und der HbA1c 8,2 ± 1,3 %. Untersucht wurden die Verläufe für BMI, HbA1c, Transaminasen, Triglyzeride, HDL- und LDL-Choleste-rin sowie die Gewichtsentwicklung (Excess weight loss (EWL)). Als gewünschtes Ziel wurde eine EWL von ≥10 % definiert. Zu-sätzlich haben wir therapieassoziierte Komplikationen erfasst.Ergebnisse: Die durchschnittliche Therapiedauer betrug 9,9 ± 3,1 Monate, 18 Patienten erreichten das Therapieziel (EWL 20,3 ± 11,4 %; 1,8 ± 1,4 kg pro Monat); 3 Patienten wiesen eine Gewichtszunahme auf. Es zeigte sich insgesamt für die Kohorte eine signifikante Gewichtsreduktion (EWL 14,1 ± 12,7 %; 1,3 ± 1,4kg pro Monat). Für die metabolischen Parameter erga-ben sich folgende Änderungen (Implantation vs. Explantation):

HbA1c-Wert 8,2 ± 1,3 % vs. 7,4 ± 1,3 % (p<0,01); LDL-Choles-terin 114,1 ± 30,4mg/dl vs. 102,3 ± 32,5mg/dl (p<0,01); HDL-Cholesterin 41,8 ± 8,5mg/dl vs. 37,0 ± 8,3mg/dl (p<0,005); Tri-glyzeride 232,4 ± 133,9mg/dl vs. 164,2 ± 49,9mg/dl (p<0,01); ASAT 30,4 ± 16,6U/l vs. 25,5 ± 9,6U/l (p>0,05); ALAT 39,3 ± 20,9U/l vs. 27,7 ± 15,4U/l (p<0,01); γGT 56,9 ± 35,5U/l vs. 45,8 ± 67,5U/l (p>0,05).

Therapie-assoziierte Komplikationen traten bei 11 Patienten auf (10x Bauchschmerzen, 2x Migration, 1x Ulcus, 1 x Leber-abszess, 1 X Deviceokklusion) und hatten eine vorzeitige Entfer-nung des DJBL zur Folge; die durchschnittliche Behandlungs-dauer betrug hier 6,8 ± 2,9 Monate.Schlussfolgerungen: Unsere Auswertung zeigt, dass der DJBL eine signifikante Gewichtsreduktion bewirkt. 64,3 % der Patien-ten erreichten das Therapieziel. Bei 39,3 % musste der DJBL auf-grund von Komplikationen vorzeitig entfernt werden. Eine sig-nifikante Verbesserung der relevanten Stoffwechselparameter konnte erreicht werden, eine organspezifische Komplikation in Form eines Leberabszess trat auf. Indikatoren für ein gutes Out-come lassen sich in unserer Kohorte nicht definieren.

P046 Effekte kontinuierlicher Behandlung bis zu 11 Jahren mit Testosteron-Undecanoat-Injektionen (TU) bei 115 hypogonadalen Männern: Beobachtungs- daten aus einer Registerstudie

F. Saad1,2, A. Yassin2,3,4, G. Doros5, A. Traish6

1Bayer Pharma AG, Global Medical Affairs Andrology, Berlin, Deutsch-land, 2Gulf Medical University, Research Department, Ajman, Vereinig-te Arabische Emirate, 3Institut für Urologie und Andrologie, Norder-stedt, Deutschland, 4Dresden International University, Dresden, Deutschland, 5Boston University School of Public Health, Department of Epidemiology and Statistisc, Boston, USA, 6Boston University School of Medicine, Department of Urology, Boston, USA

Fragestellung: Die bisher längste publizierte Follow-up-Zeit für die Testosteronersatztherapie beträgt 8 Jahre. In der vorliegen-den Registerstudie konnte diese Zeit auf maximal 11 Jahre er-weitert werden.

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Methoden: In einer monozentrischen, kumulativen Registerstu-die wurden 262 Männer unter Behandlung mit TU durch 3-mo-natliche Injektionen prospektiv monitoriert. Bei 115 Männern wurde die Behandlung zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. 4 der 115 Patienten schieden aus, 2 wegen Umzugs, 2 aus unbe-kannten Gründen. Messungen wurden 2–4 mal pro Jahr durch-geführt, die durchschnittlichen Jahreswerte berechnet und Er-gebnisse nach 10 Jahren berichtet.Ergebnisse: Das mittlere Alter war 59,05 ± 9,36 Jahre (Min. 19; Max. 80). Gesamttestosteron stieg von 7,84 ± 2,34 nmol/l auf Na-dirwerte (gemessen vor der Folge-Injektion) zwischen 17 und 20 nmol/l, freies T von 150,31 ± 65,24 auf 400–500 pmol/l, und SHBG fiel von 40,12 ± 20,73 auf 33,11 ± 22,14 nmol/l (p<0,0001). Der Bauchumfang fiel von 106,47 ± 8,72 auf 92,33 ± 5,32 cm um –11,98 ± 5,03 %. Das Gewicht fiel von 97,3 ± 12,88 auf 84,65 ± 7,04 kg um 18,51 ± 6.46 %, der BMI von 30,81 ± 4,33 auf 27,06 ± 2,49 kg/m2. Die Verbesserungen waren statistisch signifikant zum Ausgangswert (p<0,0001) sowie zum Vorjahr während der ersten 7 (Bauchumfang) bzw. 8 Jahre (Gewicht). Der Nüchternzucker fiel von 6,19 ± 1,98 auf 4,28 ± 0,26 mmol/l (p<0,0001), der HbA1c fiel von 6,38 ± 1,06 auf 5,42 ± 0,35 % (p<0,0001) mit statistischer Signifikanz zum Vorjahr während der ersten 5 Jahre. Der systoli-sche Blutdruck fiel von 135,24 ± 12,77 auf 120 ± 2,56 mmHg, der diastolische von 82,71 ± 7,87 auf 74,33 ± 3,81 mmHg (p<0,0001). Der Pulsdruck fiel von 52,53 ± 12,1 auf 45,67 ± 3,3. Lipidprofil: Die Ratio Gesamtcholesterin: HDL fiel von 6,59 ± 2,82 auf 3,08 ± 0,33, das Non-HDL Cholesterin von 208,74 ± 52,35 auf 115,5 ± 11,31 mg/dl (p<0,0001). Lebertransaminasen: AST fiel von 28,33 ± 13,02 auf 20,67 ± 2,99 U/L, ALT von 34,62 ± 23,49 auf 28,28 ± 24,27 U/L. Das C-reaktive Protein (CRP) fiel von 1,39 ± 0,69 auf 0,62 ± 0,25 mg/dl. In der gesamten Beobachtungs-zeit fanden keine kardiovaskulären Ereignisse statt.Schlussfolgerungen: Die Langzeit-Testosteronersatztherapie beim hypogonadalen Mann bis zu 11 Jahren verbesserte anthro-pometrische und metabolische Parameter klinisch signifikant und nachhaltig. Die Wiederherstellung physiologischer Testos-teronwerte könnte damit zu einer Reduktion des kardiometabo-lischen Risikos beitragen.

P047 Kardiorespiratorische Fitness und Energieum-satz nach moderatem Training unter normobarer Hypoxie vs. Normoxie bei metabolischem Syndrom (Hypoximet-Studie)

A. Mähler, L. Klug, J. Steiniger, N. Rakova, K. Mai, M. Boschmann, F. LuftCharité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Fragestellung: Ein optimales Bewegungsprogramm wirkt den kardiometabolischen Risikofaktoren bei metabolischem Syn-drom entgegen. Nach einem moderaten Training unter Hypoxie wurde die maximale Fettoxidation bereits bei geringerer Belas-tung erzielt als unter Normoxie. Wir prüften die Hypothese, dass längeres, moderates Ausdauertraining die kardiorespirato-

rische Fitness und Effizienz der Energieverwertung unter Hy-poxie in stärkerem Maße verbessert als unter Normoxie.Methoden: In einer randomisierten, einfach verblindeten Studie trainierten Patienten mit metabolischem Syndrom 3 x wöchentlich für jeweils 1 Stunde über 6 Wochen bei moderater Belastung unter Normoxie (FiO2 21 %) oder Hypoxie (FiO2 15 %, entspricht ca. 2200–2500 m über N.N.). Vor und nach dem Training wurde kar-diorespiratorische Fitness mittels Spiroergometrie sowie Energie-umsatz und Substratoxidation mittels indirekter Kalorimetrie in ei-ner Respirations-kammer in Ruhe und während 60 min moderater Belastung (60 % VO2max, Fahrrad-ergometer) untersucht.Ergebnisse: 11 Männer mit metabolischem Syndrom trainier-ten unter Normoxie (58 ± 7 Jahre, BMI 34 ± 3 kg/m2, Taillenum-fang 117 ± 9 cm, HOMA-Index 5, ± 3,4, Triglyceride 238 ±186 mg/dl), 12 unter Hypoxie (5 ± 7 Jahre, BMI 35 ± 5 kg/m2, Tail-lenumfang 12 ± 11 cm, HOMA-Index 5,0 ± 3,3, Triglyceride 236 ± 191 mg/dl). Die Spiroergometrie zeigte keine Veränderun-gen für jeweils max. Belastung (W), Herzfrequenz sowie Sauer-stoffaufnahme nach dem Training in beiden Gruppen. In der Respirationskammer zeigten sich ebenfalls in beiden Gruppen keine Veränderungen im Ruhe-Nüchtern-Umsatz. Die Normo-xie-Gruppe benötigte nach dem Training weniger Energie zum Erbringen der geforderten Leistung (P<0,0001). Somit war der Wirkungsgrad unter Aktivität signifikant höher (23 ± 4 % vor vs. 28 ± 7 % nach Training, P = 0,004). Daneben zeigten sie eine er-höhte Kohlenhydrat- bzw. verminderte Fettoxidation (P = 0,02), insbesondere in den letzten 20 min unter Aktivität. In der Hy-poxie-Gruppe blieben Energieumsatz, Substratoxidation und Wirkungsgrad unter Aktivität unverändert.Schlussfolgerungen: 6-wöchiges, moderates Laufband-Trai-ning verbesserte die kardiorespiratorische Fitness von Männern mit metabolischem Syndrom weder nach Normoxie- noch nach Hypoxie-Training. Unter Normoxie verbesserten sich offen-sichtlich die Effizienz der Energieverwertung und die Kohlen-hydratoxidation, nicht aber unter Hypoxie-Training. Dies könnte auf den besseren Trainingszustand der Hypoxie-Gruppe bereits vor Beginn des Trainings zurückzuführen sein.

P048 Beratende Fachkraft Adipositas – Ausbildung und Arbeitsinhalte

N. Hödebeck-Stuntebeck, H. van Loh, M. Stephan-OkeDiakonische Stiftung Wittekindshof, Fachdienst Psychologie, Bad Oeyn-hausen, Deutschland

Übergewicht und Adipositas stellen in der Gesamtbevölkerung einen erheblichen gesundheitsgefährdenden Faktor dar. Ein erste systematische Erhebung der BMI Werte in der Diakonischen Stif-tung Wittekindshof, einer Einrichtung der Behindertenhilfe (Schwerpunkt Menschen mit Intelligenzminderung), erbrachte vergleichbare Werte. Der Beschluss der Einrichtungsleitung sich diesem Thema gezielt zuzuwenden, mündete in der Einrichtung des Projektes „Adipositas und Intelligenzminderung – Präventi-on und Intervention“ für den Zeitraum 2012–2016. Die grund-sätzliche Zielsetzung des Projektes liegt in dem Ausbau der indi-

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viduellen Kompetenzen der Hilfe zur Selbsthilfe (Handlungsbefä-higung) der Menschen mit Intelligenzminderung und Adipositas.

Die Beeinträchtigung der Zielgruppe in Teilbereichen macht es in vielen Fällen notwendig, dass neben der Unterstützung der Zielgruppe auch eine Unterstützung des primären (Familie, Be-treuerteam) und sekundären Umfeldes (Schule, Arbeitsbereich) erfolgt. Zur Umsetzung dieser Unterstützung werden in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof Beratende Fachkräfte Adipositas (BFA) ausgebildet. Sie dienen als Multiplikatoren des Wissens, der Sensibilisierung und der Zunahme der Hand-lungssicherheit im Umfeld. Die Weiterbildung umfasst neun Module mit insgesamt 150 Ausbildungsstunden.

1. Einführung in die Weiterbildung 2. Einführung in das Thema Adipositas3. Ernährungsmanagement4. Bewegung5. Psychologie des Essens 6. Selbststeuerung und Selbsterfahrung 7. Informationsvorträge (Pflegestandards, Adipositas-wohnangebot, Versorgung durch Großküchen) 8. Beratungskompetenzen 9. Konzeptvorstellung, Rollendefinition

Die Aufgabenbereiche der Beratenden Fachkräfte Adipositas sind:• Bedarfsermittlung durch jährliche BMI-Erhebung• Kontinuierliche Fortschreibung der geschäftsbereichsbezo-

genen Planung zum Thema Adipositas• Unterstützung individueller Lösungsansätze• Unterstützung bei Veranstaltungen zum Thema Adipositas• Erarbeitung von Vorschlägen für Fortbildungsveranstaltun-

gen• Aufbau einer „Bibliothek zum Thema Adipositas“• Erarbeitung und Durchführung von Bildungsangeboten• Beteiligung an der Gestaltung des Übergangs aus der Adipo-

sitaswohngruppe in das nachfolgende Lebensumfeld• Unterstützung des Transfers aus den Adipositas-Selbsthilfe-

gruppen in das Lebensumfeld• Regelmäßiger Austausch mit der Geschäftsbereichsleitung• Teilnahme am Fachtag Adipositas

Poster: Präventionen

P049 Adipositasprävention braucht politische Maßnahmen. Das Strategiepapier der Deutschen NCD- Allianz

K. SchallerDeutsches Krebsforschungszentrum, Krebsprävention, Heidelberg, Deutschland

Hintergrund: Adipositas entwickelt sich in Deutschland zu ei-nem wachsenden Problem. Sie ist eine Hauptursache für nicht-

übertragbare Krankheiten (NCDs). Maßnahmen, die auf eine Verhaltensänderung des Einzelnen abzielen, erwiesen sich als kaum effektiv. Wirksame politische Maßnahmen wurden bisher nicht umgesetzt. Erstmals haben sich nun 16 Fachgesellschaften und Forschungseinrichtungen, die alle in engem Bezug zu NCDs stehen, zur Deutschen NCD-Allianz zusammengeschlos-sen. Diese fordert in einem Strategiepapier die politisch Verant-wortlichen dazu auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Zunahme der des Übergewichts zu stoppen.Maßnahmen: Die Deutsche NCD-Allianz hat ein Vier-Punkte-Programm formuliert, das auch bildungsferne Schichten er-reicht, die besonders von den chronischen Krankheiten betrof-fen sind und die von den bisherigen Angeboten nicht erreicht werden. Dazu gehören:

1. Täglich mind. eine Stunde Bewegung/Sport in der SchuleNur rund die Hälfte der Kinder und Jugendlichen ist in

Deutschland ausreichend körperlich aktiv. Eine Stunde Schul-sport jeden Tag erreicht alle Kinder und trägt dazu bei, die Häu-figkeit von Übergewicht zu senken.

2. Gesundheitsfördernde Lebensmittelpreise (Zucker-/Fett-steuer)

In Deutschland sind vor allem ungesunde, stark verarbeitete Lebensmittel und Getränke billig – diese tragen zum Anstieg des Übergewichts in der Bevölkerung bei. Eine differenzierte Lebensmittelsteuer, die ungesunde Lebensmittel verteuert und gesunde Lebensmittel verbilligt, kann eine gesunde Ernährung unterstützen.

3. Verbindliche Qualitätsstandards für Kita- und Schulver-pflegung

In Deutschland ernähren sich die meisten Kinder und Ju-gendlichen ungesund. Die Schulverpflegung kann einen nach-haltigen Beitrag zum Gesundheitsverhalten leisten. Daher soll-ten die Schulen zur Umsetzung der bereits bestehenden Quali-tätsstandards für die Schulverpflegung, die bisher unzureichend umgesetzt werden, verpflichtet werden.

4. Verbot von Werbung, die sich an Kinder richtetEin Verbot für an Kinder gerichtete Werbung für fett-, zu-

cker- und salzreiche Lebensmittel und Getränke kann dazu bei-tragen, den Anteil übergewichtiger Kinder zu reduzieren.Schlussfolgerungen: Die vier genannten verhältnispräventiven Maßnahmen haben das Potenzial, dem zunehmenden Problem der Adipositas entgegenzuwirken. Diese werden auch von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen. Deutschland sollte schnellstmöglich die vier genannten Maßnahmen umsetzen.

P050 „Gemüse schmecken lernen“ – Kann die kindliche Gemüsepräferenz durch ein sensorisches Training erhöht werden?

K. KröllerHochschule für Gesundheit & Sport, Fakultät Gesundheit, Berlin, Deutschland

Fragestellung: Vergangene Bemühungen zur Förderung einer gesunden kindlichen Ernährung haben gezeigt, dass die Ver-

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Adipositas 3/2015 © Schattauer 2015

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mittlung von Wissen nur geringen und höchstens kurzfristigen Einfluss auf den Konsum und die Präferenz von insbesondere Gemüse hat. Die vorliegende Untersuchung geht deswegen der Frage nach, inwieweit es einer Intervention in Kindertagesstät-ten mit rein sensorischen, emotionalen und spielerischen An-sätzen rund um das Thema Gemüse gelingt, individuelle kindli-che Gemüsepräferenzen zu steigern.Methodik: Während der aktuell laufenden Untersuchung be-kommen ca. 200 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren an jeweils 3 von 5 Kitatagen regelmäßig Gemüse angeboten, wobei in der Experimentalgruppe zusätzlich 10 sensorisch-spielerische Ar-beitseinheiten zum Thema „Gemüse“ erfolgen. Überprüft wird die Wirksamkeit der Intervention mittels individueller Befra-gungen zur Präferenz (computergestützte Messungen) und dem Bekanntheitsgrad von Gemüse (Interview) sowie der durch die Eltern erhobenen aktuellen Verzehrhäufigkeit vor Beginn und nach Ablauf der Intervention. Ergebnisse: Neben einer Vorstellung des spielerisch-sensori-schen Trainings werden vor allem Präferenzunterschiede zwi-schen Kontroll- und Experimentalgruppe beschrieben. Zusätz-lich werden Zusammenhänge zwischen dem Verlauf der kindli-chen Gemüsepräferenz sowie dem individuellen Verzehr von Gemüse sowie Unterschiede zwischen Subgruppen unterschied-lichen Geschlechts, Alter und sozialem Hintergrund berichtet.Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen Schlussfolgerungen auf die Entwicklung frühzeitig wirksamer Strategien zur Förde-rung eines gesunden kindlichen Ernährungsverhaltens zu. Eine positive Wirkung des hier evaluierten Trainings sollte dazu ver-anlassen, die bisher meist wissensorientierten Ansätze zur För-derung der kindlichen Gesundheit mehr auf sensorische und emotionale Aspekte zu lenken, um so gezielt die Präferenz und nicht nur kurzfristig den Verzehr von Gemüse zu erhöhen.

P051 Bewegungsförderung in der Schwangerschaft als Instrument zur frühkindlichen Übergewichts- prävention – Ergebnisse des Pilotprojekts „9+12 Gemeinsam gesund in Schwangerschaft und erstem Lebensjahr“

C. Wäscher1, K. Aue1, U. Korsten-Reck2, T. Kauth3

1Plattform Ernährung und Bewegung e.V., Berlin, Deutschland, 2Univer-sität Freiburg, Freiburg, Deutschland, 3Gemeinschaftspraxis für Kinder-heilkunde und Jugendmedizin, Ludwigsburg, Deutschland

Fragestellung: Für die perinatale Übergewichtsprävention sind ausreichend Bewegung und ausgewogene Ernährung von gro-ßer Bedeutung. Das Projekt „9+12“ nutzte in der Pilotregion Ludwigsburg die Zeit der Schwangerschaft und des ersten Le-bensjahres des Kindes, um bei werdenden Müttern/jungen Fa-milien durch Gynäkologen, Hebammen und Pädiatern einen gesunden Lebensstil hinsichtlich des Bewegungs- und Ernäh-rungsverhaltens zu verankern. Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit körperliche Aktivität in der Schwangerschaft eine Rolle spielt und ob sich das Bewegungsverhalten von Projekt-teilnehmerinnen von der Vergleichsgruppe unterscheidet.

Methoden: Das Projekt wurde extern und intern evaluiert. Ne-ben den Ergebnissen der externen Evaluation zum Bewegungs-verhalten der Schwangeren, bei der eine Unterstichprobe mit ei-ner bundesweiten Vergleichsstichprobe verglichen wurde, stel-len wir Resultate logistischer Regressionsmodelle vor. Dabei wurde zu vier Zeitpunkten in der Schwangerschaft jeweils die Alltagsbewegung und sportliche Aktivität der Frauen unter Be-rücksichtigung von Schwangerschaftseinschränkungen, Ge-wichtszunahme, soziodemographischen Daten, des BMI und des Rauchverhaltens analysiert.Ergebnisse: Die Ergebnisse der externen Evaluation zeigen, dass die Maßnahmen des Pilotprojekts „9+12“ zur Bewegungs-förderung erfolgreich sind. So steigerten die Schwangeren der Testgruppe ihre Alltagsbewegung und sportliche Aktivitäten stärker als Frauen der Kontrollgruppe. Insbesondere Frauen mit erhöhtem Präventionsbedarf (Übergewicht/Adipositas/Frauen mit Migrationshintergrund) wurden zur erstmaligen Aufnahme sportlicher Aktivitäten motiviert. Die internen Auswertungen zeigen, dass sich mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen an fast allen Tagen im Alltag bewegen, aber nur wenige (<25 %) re-gelmäßig mind. 2x/Woche Sport treiben. Zu Beginn der Schwangerschaft wirken sich ein hoher Bildungsstand und ein Normalgewicht günstig auf die Alltagsbewegung aus. Hem-mend wirken gesundheitliche Einschränkungen, ein Migrati-onshintergrund und Übergewicht. Haben die Frauen bereits ein Kind, begünstigt dies die Bewegung im Alltag. Sport wird dage-gen durch weitere Kinder im Haushalt gehemmt. Ebenso trei-ben Frauen mit Migrationshintergrund zu Beginn der Schwan-gerschaft seltener Sport. Zum Ende der Schwangerschaft sind viele dieser Effekte nicht mehr nachweisbar, was möglicherwei-se mit den Beratungen der medizinischen Fachkräfte in Verbin-dung stehen könnte. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf.Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit der Beratungen zum Thema „körperliche Aktivität in der Schwan-gerschaft“ durch medizinische Akteure, um körperliche Aktivi-tät während der Schwangerschaft zu verbessern und einen Bei-trag zur perinatalen Übergewichtsprävention zu leisten. Beson-derer Bedarf besteht an weiterer Aufklärung für Frauen mit Mi-grationshintergrund und über erlaubte Sportarten im Schwan-gerschaftsverlauf.

P052 Frühkindliche Prävention – Gemeinsam vorsor-gen durch den Aufbau von Kooperationsstrukturen zwischen Gynäkologen, Hebammen und Pädiatern zur einheitlichen Beratung zu den Themen Ernährung und Bewegung – Ergebnisse des Modellprojekts „9+12 Gemeinsam gesund in Schwangerschaft und erstem Lebensjahr“

C. Wäscher, K. AuePlattform Ernährung und Bewegung e.V., Berlin, Deutschland

Fragestellung: Regelmäßige und ausreichende Bewegung und ausgewogene Ernährung leisten einen wichtigen Beitrag zur pe-

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rinatalen Übergewichtsprävention. Das Projekt „9+12 Gemein-sam gesund in Schwangerschaft und erstem Lebensjahr“ nutzte in der Pilotregion im Landkreis Ludwigsburg die Zeit von der Feststellung der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr des Kindes, um bei jungen Familien durch medizinische Fachakteu-re einen gesunden Lebensstil zu verankern und Veränderungen des Bewegungs- und Ernährungsverhaltens anzustoßen. Um den Projekterfolg zu bewerten, stellt sich die Frage, ob es „9+12“ gelang, die dafür notwendigen Kooperationsstrukturen zwi-schen Fachakteuren zu optimieren und zu einer verbesserten, konsistenteren Informationsvermittlung zu den Themen Ernäh-rung und Bewegung beizutragen. Grundlage dafür waren die Handlungsempfehlungen des aid „Gesund ins Leben – Netz-werk Junge Familie“.Methoden: Gynäkologen, Hebammen und Pädiater im Land-kreis Ludwigsburg wurden schriftlich befragt (t0: n=52; t1: n=31), um die Situation zu Projektbeginn und die Veränderun-gen der Kooperations- und Beratungssituation im Zeitverlauf zu analysieren.Ergebnisse: Teilnehmende Fachakteure stimmen mit den zen-tralen Projektzielen überein und unterstützen den Grundansatz einer umfassenden und widerspruchsfreien Aufklärung und Be-ratung zu Ernährungs- und Bewegungsthemen ab Beginn der Schwangerschaft – insbesondere zur frühkindlichen Überge-wichtsprävention. Auch hat das Projekt zu einem übergreifen-den Fachaustausch beigetragen, wenngleich die fachübergrei-fende Kooperation seitens der Gynäkologen als verbesserungs-würdig eingeschätzt wird. Hebammen und Pädiater sahen posi-tive Vernetzungseffekte eher für ihre eigene Fachgruppe oder bzw. im Falle der Hebammen eher in Richtung der Pädiater. Mit dem übereinstimmenden Eindruck einer insgesamt beförderten Vernetzung schätzten die Fachakteure die Beratungskonsistenz zum Projektende höher ein, was sich in der Erinnerung der „9+12“-Teilnehmerinnen an Kernbotschaften aus den Vorsor-geuntersuchungen sowie einem hohen Informationsstand und gestärktem gesundheitsförderlichen Verhaltens (Ernährung und Bewegung) bestätigt.Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unterstreichen die Rele-vanz einheitlicher und widerspruchsfreier Beratungen und fachübergreifender Kooperationsstrukturen zwischen Gynäko-logen, Hebammen und Pädiatern, um das Gesundheitsverhal-ten von Mutter und Kind zu fördern und so einen wichtigen Beitrag zur perinatalen Übergewichtsprävention zu leisten. Um diese Kooperationsstrukturen zukünftig zu stärken und „9+12“-Beratungsinhalte in den gesetzlichen Vorsorgeuntersu-chungen zu verankern, wird in der aktuellen Förderphase ge-meinsam mit dem „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Fami-lie“ und relevanten Stakeholdern ein Aktionsbündnis zur früh-kindlichen Prävention gegründet.

P053 Einflussfaktoren auf die longitudinale Entwicklung der Waist-to-heigt-ratio bei Grundschul-kindern: Chancen für die Prävention

M. Traub, D. Kesztyüs, J. SteinackerUniversitätsklinikum Ulm, Sport- und Rehabilitationsmedizin, Ulm, Deutschland

Fragestellung: Trotz der berichteten Stagnation von kindlichem Übergewicht nach BMI-Definition, ist eine Zunahme bei abdo-minaler Adipositas zu verzeichnen. Adipositas-asszoziierte Ge-sundheitsrisiken sind größtenteils mit einer erhöhten intraab-dominellen Fettmasse verbunden. Eine Waist-to-Height-Ratio (WHtR) ≥0,5 gilt bei Erwachsenen und Kindern als gesund-heitsbedenklich. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die longitu-dinale Entwicklung der WHtR bei Grundschulkindern zu un-tersuchen sowie modifizierbare Einflussfaktoren für die Präven-tion zu identifizieren.Methoden: Im Zuge der Baden-Württemberg Studie (Baseline und Follow-up) wurden 1733 Kinder (50,8 % Jungen) im Alter von 7,1 ± 0,6 im Abstand von einem Jahr untersucht. Anthropo-metrische Messungen von Größe, Gewicht und Bauchumfang wurden nach ISAK-Standards von geschultem Personal in den Schulen vor Ort durchgeführt. Angaben zur Gesundheits- und Lebenssituation der Kinder und deren Eltern wurden in Frage-bögen erhoben. Zur Bestimmung der Einflussfaktoren auf die Veränderungen der WHtR wurde eine schrittweise lineare Re-gressionsanalyse bei n=1212 Teilnehmern durchgeführt.Ergebnisse: Im finalen Regressionsmodell konnten ein geringes Haushaltseinkommen (25) sowie kein Frühstück vor der Schule als signifikante Einflussfaktoren einer Zunahme der WHtR identifiziert werden. Ältere Kinder waren stärker betroffen als jüngere.Schlussfolgerung: Ein vielversprechendes Ziel für die Präventi-on der Zunahme der WHtR ist die Gewährleistung eines regel-mäßigen Frühstücks für die Kinder. Auch das Gesundheitsver-halten der Eltern beeinflusst die Körperkomposition ihrer Kin-der. Daher sind Eltern in jegliche Maßnahmen der Prävention einzubeziehen. Der gezeigte Zusammenhang zwischen WHtR und einem geringen Familieneinkommen unterstreicht insbe-sondere die Notwendigkeit gezielter Präventionsmaßnahmen für Bevölkerungsgruppen mit niedrigerem sozioökonomischem Status.

P054 Prävention von Übergewicht an Schulen – welche Rolle spielt die Motivation der Schulleitung?

J. Dohse, D. Kiosz, M. J. MüllerInstitut für Humanernährung, Kiel, Deutschland

Hintergrund: Schule ist ein geeigneter Ort für Übergewichts- und Adipositas-Prävention(ÜG-Präv). Durch Dezentralisie-rung und Übertragung von pädagogischer Verantwortung von bisher regelnden Schulbehörden auf die Schulen, d.h Schullei-tungen (SL), sind neue Freiräume zur kreativen Nutzung ent-

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standen. Uns interessierte die Frage, wie sich Motivation von SL auf Maßnahmen zur ÜG-Präv im Schulalltag auswirkt. Methode: 97 Schulleitungen von 150 zufällig ausgewählten Schulen in Schleswig-Holstein beantworteten im Jahr 2012 ano-nym 22 Fragen zu Schulstruktur und durchgeführte bzw. ge-plante Maßnahmen zur ÜG-Präv. Ergebnisse: Die Motivation von SL wurde mit einem Score aus den Antworten von 5 Fragen als „motiviert/nicht motiviert“ be-stimmt: nur 24 % waren motiviert. Spekuliert man, dass die nicht antwortenden 35 % SL kein Interesse an der Fragestellung haben, dann wäre der Anteil der nicht motivierten SL größer. SL auf dem Lande sind weniger motiviert als SL in Städten.

ÜG wurde von 57 % als Problem und von 30 % als kein Pro-blem angesehen, 13 % waren unentschieden. 47 % waren der Meinung, dass ihr Lehrerkollegium ÜG als Problem ansieht, 29 % würden kein Problem sehen. 91 % der SL waren der Mei-nung, dass Schule zur ÜG-Präv beitragen kann, 4 % antworteten mit „nein“. Höchste Verantwortung für ÜG-Präv wurde den Fa-milien gefolgt von Kitas und Schule zugeschrieben.

62 % fühlen sich ausreichend informiert über ÜG-PrävPro-gramme. „Essen und Trinken in der Schule (DGE)“ sowie „aid macht Schule“ waren am bekanntesten (bei je 30 %SL). 74 % tei-len mit, dass an ihren Schulen ÜG-PrävProgramme durchge-führt werden. Dazu gehören gemeinsames gesundes Pausen-frühstück (29 %), Unterrichtseinheit zum Thema(25 %) und ge-sundes Frühstück (16 %). Kostenfreie Trinkwasserspender wer-den nicht genannt. Die von der Bundesregierung geförderten Programme „InForm“ und „REVIS“ waren 2012 nur wenig be-kannt. Mehr Unterstützung durch den Schulträger (finanziell, personell etc.) erwarten motivierte und nicht motivierte SL glei-chermaßen.Schlussbemerkung: Z. Zt. findet ein gravierender Umbruch der Verantwortung von SL (Bugdet-Hoheit etc.) statt. SL sollten bes-ser informiert und in Planung und Entwicklung von ÜG-Präv einbezogen werden. Dies gilt insbesondere für nicht (ausrei-chend) informierte SL.

P055 Day-time Dependent Effects of Fat-rich and Carbohydrate-rich Meals on Metabolic Parameters in Healthy Humans

K. Kessler1,2, O. Pivovarova1,2, S. Hornemann1,2, N. Rudovich1,2, A. Kramer3, A. F. H. Pfeiffer1

1Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Klinische Ernäh-rung, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland, 2Charité Universitätsmedizin Berlin, Dept. Endocrinology, Diabetes and Nutrition, Berlin, Deutsch-land, 3Charité Universitätsmedizin Berlin, Laboratory of Chronobiology, Berlin, Deutschland

Introduction: A recent animal study has shown a potential be-nefit of a fat-rich diet at the beginning of the active phase and a carbohydrate-rich diet at the end (versus the opposite order) on glucose tolerance, beta-oxidation and body weight. Whether the same beneficial effects are seen in humans is still unclear.

Objectives: We therefore aim to determine the effects of two different diurnal patterns of meal composition on markers of glucose and lipid metabolism in humans.Method/Design: In a cross-over study, 29 men (age 45.7 ± 14 ye-ars, BMI 27.1 ± 4 kg/m2) consumed isocaloric carbohydrate-rich meals in the morning and fat-rich meals in the evening (Diet A) or isocaloric fat-rich meals in the morning and carbo-hydrate-rich meals in the evening (Diet B) for four weeks each. At the end of each intervention period, two 850 kcal meal tole-rance tests, a carbohydrate-rich (MTT-HC) or a fat-rich (MTT-HF), were performed at 09.00 am and 03.40 pm, respectively, according to the participant´s previous intervention. Glucose, insulin, glucagon, routine lipid markers and adipokines (leptin and adiponectin) were determined in serum.Results: Both Diet A and Diet B decreased fasting blood gluco-se, insulin, glucagon, total cholesterol, leptin and adiponectin levels. As expected, MTT-HC induced a larger increase in glu-cose and insulin levels than MTT-HF. Postprandial glucose and insulin levels were higher and glucagon levels lower in the after-noon compared to the morning for both MTT-HC and MTT-HF. In the afternoon, postprandial peak of insulin secretion was delayed and insulin excursion pattern showed a second peak in-dependent of the meal composition. Postprandial NEFA levels were significantly higher in the afternoon compared to the mor-ning only for MTT-HC.Conclusions: Glucose tolerance decreases in the afternoon in-dependent of meal composition. Eating small portions in the evening might therefore be a beneficial strategy for preventing obesity and associated metabolic diseases.

P056 Das EDDY-Projekt: Prävention von Übergewicht und kardiovaskulären Risikofaktoren durch Sport- und Ernährungsintervention

C. Pöppelmeyer1, O. Helk1, N. Barkhordarian1, O. Prochazka1, S. Mehany1, B. Wessner2, K. Widhalm1

1Österreichisches Akademisches Institut für Ernährungsmedizin, Wien, Österreich, 2Universität, Zentrum für Sportwissenschaften und Univer-sitätssport, Wien, Österreich

Hintergrund: Hochrechnungen der World Health Organisation deuten auf einen drastischen Anstieg der Prävalenz von Über-gewicht und Adipositas bis 2030 hin, welche stark mit Erkran-kungen des kardiovaskulären Systems korrelieren. Daten der HELENA Studie beschreiben schon heute eine Prävalenz von bis zu 23 % übergewichtigen Heranwachsenden in Wien. Aus diesem Grund ist es nötig, Mittel und Wege zu finden um Über-gewicht zu bekämpfen und seiner Entstehung vorzubeugen.Methoden: Das EDDY Projekt ist eine Interventionsstudie mit einer Dauer von 2 Jahren. Die Kohorte setzt sich aus einer Inter-ventions- und einer Kontrollgruppe aus 143 SchülerInnen aus vier Wiener Schulen zusammen. Die Interventionsgruppe erhält über zwei Semester eine umfangreiche, altersgerechte Ernäh-rungsschulung sowie eine physiologische Schulung und Sport- und Bewegungsintervention. Vor und nach Intervention sowie

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bei Follow-up Messungen nach 6 und 12 Monaten werden die Probanden körperlich vermessen (BIA, Körpergröße und Kör-pergewicht) und Blutproben zur Bestimmung des metaboli-schen Status werden entnommen. Zusätzlich werden mit ent-sprechenden Fragebögen Ernährungswissen- und Gewohnhei-ten sowie psychologische Parameter erhoben.Ergebnisse und Diskussion: Vorläufige Ergebnisse verdeutli-chen eine Verbesserung des Ernährungswissens, sowie eine sig-nifikante Reduktion des Konsums von Fast Food und Süßwaren sowie eine Verbesserung der physiologischen Aktivität in der Interventionsgruppe.Schlussfolgerung: Eine Intervention basierend auf Ernährungs-schulungen und körperlicher Aktivität kann einen positiven Einfluss auf den Lebensstil von SchülerInnen im Alter von 10–14 Jahren haben. Die Einbindung von Lehrern und Eltern trägt dabei maßgeblich zum Interventionserfolg bei.

Poster: Psychologie

P057 Körperliche Aktivität und psychische Variablen vor und nach Adipositaschirurgie

K. Gruner-Labitzke1, M. Bartsch2, S. Langenberg2, M. Schulze3, H. Köhler1, A. Müller2

1Herzogin-Elisabeth-Hospital, Chirurgie, Braunschweig, Deutschland, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psy-chotherapie, Hannover, Deutschland, 3Medizinische Hochschule Han-nover, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, TU Braun-schweig, Hannover, Deutschland

Fragestellung: Ein vorwiegend sitzender Lebensstil trägt zu Adipositas bei. Fraglich ist, ob eine signifikante Gewichtsreduk-tion nach Adipositaschirurgie mit einer Zunahme der körperli-chen Aktivität (KA) verbunden ist und ob das Ausmaß KA mit psychischen Variablen korreliert.Ziel: Es sollte sowohl das Ausmaß KA als auch der Zusammen-hang mit Alter, Geschlecht, BMI, Anzahl somatischer Erkran-kungen, Temperament und depressiven Symptomen vor und nach Adipositaschirurgie überprüft werden.Methoden: Im Rahmen einer vergleichenden Querschnittstudie wurden 71 präbariatrische (55 % Frauen, BMI [kg/m2] M=46,9 SD=6,0) und 73 postbariatrische Patienten (57 % Frauen, BMI [kg/m2] M=32,0 SD=4,1; 89 % Roux-en-Y-Bypass, Untersu-chungszeitpunkt nach OP M=8,5 Monate SD= 3,5; EWL M=69,9 % SD=14,4 Range 40,5 – 106,5) untersucht. Die Mes-sung der KA erfolgte mittels Accelerometrie über 7 Tage (Sense-Wear Pro2). Das Ausmaß der KA wurde anhand der Schritte/Tag nach den Bewegungsgraden nach Tudor-Locke und Bassett (2004) in 5 Aktivitätsgruppen eingeteilt sowie anhand des akti-ven Energieverbrauchs pro Minute Tragezeit [kcal] beschrieben. Temperamentsvariablen und depressive Symptome wurden an-hand von Fragebögen erfasst.

Ergebnisse: Es zeigte sich kein Unterschied im Ausmaß der KA zwischen beiden Gruppen. Während in beiden Gruppen ein ne-gativer Zusammenhang zwischen BMI und KA und in der post-operativen Gruppe auch zwischen KA und Alter zu finden war, ergaben sich keine signifikanten Korrelationen zwischen KA und psychischen Variablen. Schlussfolgerungen: Sowohl prä- als auch postbariatrische Pa-tienten zeigen eine geringe KA, die nicht mit Depressivität oder Temperamentsvariablen assoziiert zu sein scheint. Entspre-chend sollten nicht nur vor, sondern auch nach Operation eng-maschige ernährungs- und sporttherapeutische Interventionen erfolgen, um den Gewichtsverlauf positiv zu beeinflussen.

P058 Untersuchung von Mediationseffekten bei einer Gewichtsreduktion im Rahmen eines kommer-ziellen Online-Gewichtsreduktionsprogramms

S. Dierks1, R. Aspalter2, R. Longin2

1Christian-Albrechts Universität zu Kiel, Institut für Ernährungswirt-schaft und Verbauchslehre, Kiel, Deutschland, 2KiloCoachTM, Wien, Ös-terreich

Fragestellung: Die Untersuchung von bislang unberücksichtig-ten mediierenden Einflussgrößen bei der Gewichtsveränderung verhilft zu einem besseren Verständnis des Behandlungserfolgs. Die Studie untersucht den mediierenden Wert gesundheitspsy-chologischer Größen und der Verhaltensaspekte des Essverhal-tens in Bezug auf eine Gewichtsveränderung nach sechs Mona-ten im Rahmen eines deutschsprachigen Online-Gewichtsre-duktionsprogramms.Methoden: Im Zuge einer Längsschnittbefragung wurden mit-tels validierter Messinstrumente die Veränderungen der Verhal-tensaspekte des Essverhaltens sowie der kognitiven Variablen des gesundheitspsychologischen Transtheoretischen Modells (Selbstwirksamkeit, situative Versuchung, wahrgenommene Vor- und Nachteile) bei Teilnehmern des Online-Gewichtsre-duktionsprogramms KiloCoach™ erhoben (n=165, Ø Alter 48,3 ± 11,6 Jahre, 73 % Frauen, Ø BMI 29,0 ± 5,7 kg/m2). Für die Untersuchung von mediierenden Effekten wurden Mediati-onsanalysen berechnet.Ergebnisse: In Bezug auf das Essverhalten wurde eine partielle Mediation festgestellt. Der direkte Zusammenhang zwischen dem Gewicht zu Befragungsbeginn und der Gewichtsverände-rung nach sechs Monaten ist signifikant (p≤0,01). Der Zusam-menhang zwischen Gewicht zu Befragungsbeginn und des nach sechs Monaten veränderten Essverhaltens ist marginal signifi-kant (p≤0,10). Der Zusammenhang zwischen der Veränderung des Essverhaltens und der Gewichtsveränderung ist signifikant, wenn das Gewicht zu Befragungsbeginn gleichzeitig in die Ana-lyse eingegeben wird (p≤0,01). Zudem wird ein signifikant indi-rekter Effekt über die Veränderung des Essverhaltens nachge-wiesen (p≤0,05). Dies bedeutet, dass das veränderte Essverhal-ten den Effekt des Gewichts zu Befragungsbeginn auf die Ge-wichtsveränderung partiell erklärt. Ein mediierender Zusam-menhang zwischen Gewicht und Gewichtsveränderung nach

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sechs Monaten durch die gesundheitspsychologischen Varia-blen konnte nicht nachgewiesen werden.Schlussfolgerungen: Die mediierende Wirkung der Verände-rung des Essverhaltens auf die Beziehung zwischen Gewicht und der Gewichtsveränderung verdeutlicht die Wichtigkeit der Verhaltensaspekte während einer Gewichtsreduktion. Verbes-serte Essgewohnheiten helfen bei einer gewünschten Gewichts-reduktion. Dementsprechend sollte das Online-Programm In-halte zur Verbesserung des Essverhaltens unbedingt auch wei-terhin berücksichtigen. Die daraus resultierenden Möglichkei-ten zur Weiterentwicklung können langfristig zur Steigerung der Effektivität des Online-Programms beitragen.

P059 Internalisierung des Gewichtsstigmas bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen: Validität des Weight Bias Internalization Scale for Children (WBIS-K)

A. Jendrzyca, P. WarschburgerUniversität Potsdam, Beratungspsychologie, Potsdam, Deutschland

Fragestellung: Übergewichtige Kinder und Jugendlichen wer-den häufig wegen ihres Gewichts gehänselt. Die Gewichtsstig-matisierung kann zu vielen psychosozialen Problemen führen. Allerdings nicht alle übergewichtige Kinder, die von anderen gehänselt wurden, zeigen psychische Auffälligkeiten. Der Zu-sammenhang zwischen Gewichtsstigmatisierung und psy-chischen Problemen kann über Internalisierung des Gewichts-stigmas mediiert werden. Internalisierung des Gewichtsstigmas wurde bis jetzt nur bei Erwachsenen und Jugendlichen er-forscht. Unsere Studie untersucht die Internalisierung des Ge-wichtsstigmas bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen anhand der modifizierten Weight Bias Internalization Scale.Methoden: Die Stichprobe besteht aus 73 übergewichtigen Kin-dern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 15 Jahren, die im Zeit-raum von September 2014 bis Juni 2015 in einer Klinik behandelt wurden. Die Probanden füllten neben der modifizierten Weight Bias Internalization Scale, Fragebogen zur Erfassung des Selbst-werts (KINDL, CHQ), gewichtsbezogener Hänseleien (POTS), Depressivität, psychisches Wohlbefinden (KINDL), emotionaler Probleme (SDQ) und Probleme mit Gleichaltrigen (SDQ) aus.Ergebnisse: Die modifizierte Weight Bias Internalization Scale für Kinder und Jugendliche (WBIS-K) umfasst 11 Items. Das erste Item wurde wegen schlechter Trennschärfe von der Skala ausgeschlossen. WBIS-K weist eine gute Reliabilität und Validi-tät auf. Die interne Konsistenz liegt bei .84. WBIS-K korreliert signifikant mit Depressivität (r=.374***), emotionalen Proble-men (r=.480***), Problemen mit Gleichaltrigen (r=.404***), Le-benszufriedenheit (r=.461***), Selbstwert (r=-.458***), und ge-wichtsbezogenen Hänseleien (.454***).Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Internalisierung des Gewichtsstigmas kann auch bei Kindern identifiziert werden. Übergewichtige Kinder und Jugendlichen, die Gewichtsstigmata internalisieren, zeigen vermehrte psycho-soziale Probleme. Zukünftige Studien sollten die Internalisie-

rung des Gewichtsstigmas als besonderer Risikofaktor stärker berücksichtigen.

Poster: Stoffwechsel

P060 Consequences of maternal nutrition on muscle energy metabolism of offspring – effects on obesity susceptibility?

J. Kasch, S. Schumann, I. Walter, S. KlausDeutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Physiologie des Energiestoffwechsels, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Background: Apart from direct inheritance and a shared envi-ronment, the maternal diet affects offspring health by develop-mental programming. An increased fuel supply to the fetus leads to permanent changes in offspring metabolism, which re-sults in leptin resistance, fatty liver disease as well as insulin re-sistance in liver and muscle. Besides metabolic changes, also skeletal muscle physiology is affected by maternal malnutrition. This project aimed to identify the metabolic consequences of maternal malnutrition on muscle metabolism and obesity sus-ceptibility of the offspring.Methods: C57BL/6J dams were fed a semisynthetic high-fat diet (HFD, 40 % kcal fat) or low-fat diet (LFD, 10 % kcal fat) during pregnancy and lactation. After weaning, male offspring of both groups (mLFD; mHFD) received LFD. At 7 wks of age, half of the mice were given access to a running wheel (+RW) as voluntary exercise training (VT). At an age of 15 wks, mLFD +/- RW and mHFD +/- RW mice received LFD or HFD until 25 wks of age.Results: mHFD offspring were more prone to HFD-induced body fat gain and VT was less efficient in body fat reduction (vs. mLFD offspring). Treadmill exercise tests showed that VT strongly improved training efficiency of mLFD offspring, while this effect was delayed in mHFD offspring (both on LFD). HFD-consumption dramatically reduced exercise capacity of mHFD offspring, while mLFD offspring were not affected. Fur-thermore, mHFD offspring on HFD + RW had significant hig-her plasma insulin levels (vs. mLFD offspring). VT thus impro-ved insulin sensitivity of mLFD, but not of mHFD offspring.Discussion: Our data indicate that maternal high-fat diet con-sumption impairs offspring training efficiency and prevents the insulin sensitizing effect of exercise.

P061 Rolle der Golgi-assoziierten GTPase ARFRP1 bei hoher Muskelbelastung

D. Hesse-Wilting, M. Rath, A. Schürmann Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Experimentelle Diabetolo-gie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Fragestellung: Die GTPase ARFRP1 reguliert Transportmecha-nismen am Golgiapparat und nimmt Einfluss auf die Speiche-

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Page 57: Abstracts zur 31. Jahrestagung der Deutschen Adipositas ... · ge ebfs. Diagnose eines kombinierten Schlafapnoe-Syndroms sowie in der CT-Thorax Nachweis eines thorakal gelegenen,

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rung von Lipiden (Hommel et al. 2010) und Sekretion von Lipo-proteinen (Jaschke et al. 2012; Hesse et al. 2014) und ist an der Regulation des Fettstoffwechsels beteiligt. Bei Ausdauerbelas-tung der Muskulatur wird Energie für die Muskelkontraktion vor allem durch Oxidation von Fettsäuren bereitgestellt. Mit Hilfe der muskelspezifischen Deletion von Arfrp1 (Arfrp1mus-/-), die unterschiedlichen Trainingsprotokollen unterzogen wurde, sollte geklärt werden, inwiefern die am Golgi koordinierten Sor-tierungsprozesse einen Einfluss auf die Muskelfunktion neh-men.Methoden: Bei Arfrp1mus-/--Mäusen und Kontrolltieren wurden unter Laufbandbelastung der respiratorische Quotient (RQ) er-mittelt sowie verschiedene Blutparameter gemessen. Die freiwil-lige Aktivität wurde mittels Laufrad bzw. Infrarotdetektion er-fasst.Ergebnisse: Arfrp1mus-/--Mäuse zeigten eine Beeinträchtigung der forcierten körperlichen Aktivität. Im Vergleich zu den Kon-trollgeschwistern (Arfrp1flox/flox) wiesen Arfrp1mus-/--Mäuse auf dem Laufband eine deutlich verringerte Fitness auf, was sich in einer verminderten maximalen Geschwindigkeit (14,7 ± 0,7 versus 28,1 ± 1,2 m/min) äußerte. Dies war begleitet von einer Verschiebung der Umschaltung von Fett- auf Glucoseoxidation; die Arfrp1mus-/--Mäuse steigerten den RQ innerhalb von 15 min von 0,75 (~20 % Glucoseoxidation) auf 1 (100 % Glucoseoxida-tion) während die Kontrolltiere dafür 28 min benötigten. Im Gegensatz dazu war die Ausdauerleistung nicht grundsätzlich beeinträchtigt, da sowohl Knockout- als auch Kontrolltiere bei niedrigeren Geschwindigkeiten (~9 m/min; 50–60 % VO2max) in der Lage waren, für über 60 min zu laufen und Distanzen von über 800 m zurückzulegen. Ebenso wiesen die Knockout- und Kontrolltiere keine Unterschiede in der freiwilligen Laufradak-tivität und in der Aktivität im Haltungskäfig auf. Erhöhte Blut-zuckerspiegel (10,2 ± 0,4 versus 8,9 ± 0,6 mmol/l) und erhöhte Glycogenmengen im Muskel (0,19 ± 0,05 versus 0,02 ± 0,0004 mg/mg) nach maximaler Belastung deuten zudem auf eine Be-einträchtigung der Glycogenmobilisierung der Arfrp1mus-/--Mäuse hin.Schlussfolgerung: ARFRP1 und seine nachgeschalteten Prozes-se sind für die adäquate Substratmobilisierung und -verwertung bei erhöhter Muskelleistung erforderlich.Funding: DFG: SFB 958; DZD01GI0922; DDG-Projektförde-rung

P062 Einfluss der GTPase ARFRP1 auf die Protein- zusammensetzung und Größe von Lipidtropfen in der Leber

A. Lorenz, D. Hesse-Wilting, M. Lagerpusch, A. SchürmannDeutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Experimentelle Dia-betologie, Potsdam-Rehbrücke, Deutschland

Fragestellung: Die Leber ist von zentraler Bedeutung für den Fettstoffwechsel und reguliert diesen durch gezielte Speiche-rungs- und Sekretionsvorgänge. Die genauen Prozesse nach Bil-dung kleiner Lipidtropfen (LD) am Endoplasmatischen Retiku-

lum sind dennoch erst in Teilen verstanden. Vorhergehende Stu-dien unserer Arbeitsgruppe zeigen, dass die kleine GTPase ADP-ribosylation factor-related protein 1 (ARFRP1) Sortierungspro-zesse von Proteinen an die Lipidtropfen und so die Lipidspeiche-rung im Fettgewebe und die Lipoproteinbildung im Darm und in der Leber reguliert. Ziel war es, die Rolle von ARFRP1 für die LD-Bildung in der Leber weiter zu untersuchen.Methoden: Lebern von über Nacht gefasteten 5-Wochen alten leberspezifischen Arfrp1-knockout-Mäusen (Arfrp1liv-/-) und Kontrolltieren (Arfrp1flox/flox) wurden mittels Western Blot Ana-lysen von LD-Fraktionen und immunzytochemischer Färbung hinsichtlich ihrer Lipidtropfengröße und der Proteinzusam-mensetzung am LD untersucht.Ergebnisse: Der hepatische Lipidgehalt bei Arfrp1liv-/--Mäusen war nach Fasten deutlich höher als bei Arfrp1flox/flox-Lebern. Mit Oil-Red-O gefärbte Leberschnitte wiesen bei Fehlen von ARFRP1 mehr und größere LD auf. Die Oberflächenproteine PLIN 2 und 3 waren in Arfrp1liv-/--Leberzellen vermehrt mit dem LD assoziiert im Vergleich zu Arfrp1flox/flox-Hepatozy-ten. Im Gegensatz dazu war die Menge von PLIN 5 an Arfrp1liv-/--LD vermindert. Die Menge von Cide-b, einem Pro-tein, das den Transfer von Triglyceriden vom LD auf pre-VLDL (very low density lipoprotein) mitbestimmt, war in Abwesenheit von ARFRP1 am LD geringer.Schlussfolgerung: Die GTPase ARFRP1 steuert die Sortierung von Proteinen zu den LD deren Größe und kann so in der Leber als molekularer Schalter dienen, der zur Speicherung oder Se-kretion von Lipiden führt.

P063 Der Circulus Vitiosus der Prostaglandin- und Cytokin-vermittelten hepatischen Insulinresistenz: Schlüsselrolle von Prostaglandin E2 (PGE2)

J. Henkel1, S. Lieske1,2, R. G. Camargo1, N. Schanze1, C. D. Coleman1, I. Sauer3, A. L. Birkenfeld2, G. P. Püschel11Universität Potsdam, Institut für Ernährungswissenschaft, Biochemie der Ernährung, Nuthetal, Deutschland, 2Charité, CCR, Abteilung für En-dokrinologie, Diabetes und Ernährung, Berlin, Deutschland, 3Charité, Campus Virchow Klinikum, Visceral- und Transplantations-Chirurgie, Berlin, Deutschland

Hintergrund & Fragestellung: Hepatische Insulinresistenz trägt zur Entwicklung von Hyperglykämie im Metabolischen Syndrom und bei Typ2 Diabetes bei. Neben der gestörten Fett-säureverwertung wird die Adipositas-begleitende unterschwelli-ge Entzündung als eine Ursache angesehen. Der Einfluss von freigesetzten Fettsäuren und pro-inflammatorischen Cytokinen auf die Insulinsignalkette ist bereits gut etabliert, jedoch werden im Rahmen der Entzündung auch Lipidmediatoren wie PGE2 aus residenten Makrophagen der Leber und infiltrierenden Im-munzellen freigesetzt. Die folgende Studie untersucht diese Zu-sammenhänge.Methoden: Mäuse wurden mit einer Standard- oder Western-Diät gefüttert. Makrophagen (h, m) wurden mit LPS oder PGE2 inkubiert, Hepatozyten (h, r) mit PGE2, Cytokinen oder Ma-

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krophagen-Überständen und anschließend mit Insulin stimu-liert. Die Expression ausgewählter Zielgene/proteine wurde durch RT-qPCR und Westernblot quantifiziert.Ergebnisse: In Lebern von Western-Diät-gefütterten Mäusen war die Expression der Enzyme der PGE2-Bildung, COX2 und mPGES1, etwa 4-fach induziert, was auf eine lokal erhöhte PGE2-Bildung in diesen Tieren hinweist. In Hepatozyten hemmte PGE2 synergistisch mit den Cytokinen OSM und IL-6 die Insulin-vermittelte Akt-Phosphorylierung und Induktion der Glucokinase, während es die hepatische Lipidakkumulation durch Hemmung der Lipidverwertung erhöhte. In Makropha-gen stimulierte PGE2 die Bildung von OSM und IL-6 sowie zu-

sammen mit diesen Cytokinen seine eigene Produktion durch Induktion von COX2 und mPGES1. In Hepatozyten, die mit Medium PGE2-behandelter Makrophagen inkubiert wurden, war die Insulin-abhängige Induktion der Glucokinase ge-hemmt, was durch einen COX2-Inhibitor oder OSM-nAntikör-per aufgehoben wurde.Schlussfolgerung: PGE2 kann die Insulinsignalkette in Hepato-zyten blockieren und in Makrophagen in autokrinen, vorwärts-verstärkenden Rückkopplungen seine eigene Synthese und die der Cytokine OSM und IL-6 erhöhen. Es spielt daher eine zen-trale Rolle im Teufelskreis der Entstehung hepatischer Insulin-resistenz.

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AutorenAberle J FV42 Ahrens W P030 Albarado D FV38 Albers L P010 Albrecht D FV08 Altmeier M FV11 Ambrosi T.H FV28 Angermeyer M FV55 Arndt J FV59 Arrone L FV42 Aspalter R FV54, P058 Astrup A FV40, FV41 Aue K P051, P052

Baldofski S FV56 Barkhordarian N P033, P056 Bartsch M FV12, P057 Bauer J FV27 Bauer M FV15 Baumeier C FV17, FV36 Becker A FV37 Becker C P044 Beham A P026 Bendszus M FV37 Berger C P007 Bergheim I FV53, P016 Berreis T P025 Berti L P003 Birkenfeld AL FV44, P063 Bjørn Jensen C FV43 Blaak E FV08 Blackmann A FV42 Blaik A FV45 Blaut M FV51, FV52 Blüher M FV35, FV43,

P005, P007 Bocian C FV28, FV32,

P009 Bode B FV43 Bohn B P013 Bokman G P045 Bollow E FV11 Borck G FV05 Borte M P002 Boschmann M FV49, P047 Bosy-Westphal A P029, P034, P035 Brachs S FV44 Brandstetter S P019 Brandt A FV53 Brandt S FV07, FV20,

P017, P027 Bray G FV38 Breitfeld J FV35 Brenner H FV20, P027 Breusing N P029, P034, P035 Brückel J FV11 Buchheit A P044 Burkhardt R P037 Bähr I P025 Bär G FV04 Böder J FV03

Camargo RG P063 Chiappetta S FV13 Coleman C.D P063 Crosby RD FV12

Dachs D P039 Dango S P026 Danreiter B P042 Daumke O P004 Davies M FV43 Debatin K-M FV06 DeFronzo R FV43 Denzer C FV05, FV06,

P017, P018 Denzer F FV06, FV34,

P018 de Zwaan M FV12, FV23,

FV24, FV58, P022, P028

Diekmann R FV27 Dierks S FV54, P058 Dohse J P054 Donner V FV33 Doros G FV19, FV39,

P046

Eberding A P015 Engeli S FV08, FV23,

FV24 Englich B P002 Engstler AJ FV53, P016 Eravci M FV17 Ernst S P004

Feller S FV23 Feltens R P002 Fink K P015 Fischer A FV46 Fischer E FV10 Fischer Man P045 Fischer Mar FV59 Fischer- FV06, FV34 Posovszky PFoster G FV42 Friederich H-C FV37 Fujioka K FV40, FV41 Funcke J.-B FV06

Galvan G P042 Geilhof B FV07 Gellhaus I FV02, P013,

P015 Gericke M P007 Gessler M P008 Gettys T FV38 Ghadimi M P026 Giel K FV09, FV57 Gierschik P FV06 Gkouveri E P045 Gohlke S FV31, FV32,

P009 Goossens G FV08 Graef M FV27 Graja A FV29, FV32,

P008, P009

Greenway F FV40 Groß F FV11 Gruner-Labitzke K FV12, P057 Gutsmann B FV35, P001

Hagedorn N FV02 Haider A FV19, FV39 Haider KS FV19 Hallahan N P037 Halle M FV07 Halpern A FV40 Hamann A FV41 Hampel P FV02, FV03 Hamze-Sinno M FV37 Harth V FV25 Hartmann A FV22 Hauber M P045 Havekes B FV08 Hebestreit A P030 Heeren J FV17 Heise T FV08 Heitkamp M FV07 Helk O P033, P056 Henagan T FV38 Henkel J P063 Hermann T P013 Herrmann D P030 Herzog W FV37 Hesse-Wilting D FV30, P004,

P008, P061, P062 Hesselbarth N P007 Hilbert A FV23, FV56,

FV58 Hofmann S P003 Holl RW FV11, P013,

P015 Hollweg S FV45 Hornemann S P055 Hödebeck- FV50, P043 Stuntebeck N P048Höld E P042 Hübers M FV21 Hübner C FV58 Hübner N FV26

Icken D P028 Isermann B FV14

Jagemann B FV25 Japtok L FV31 Jaschke A FV30, P004 Jax T FV08 Jendrzyca A P059 Jensen H-J FV25 Jin CJ FV53 John C FV17 Jonas W P008, P037, P038 Joost H-G FV17, FV18,

P037, P038 Jordan J FV08 Jung F P024 Jung J-S P032 Junge K P002 Jähnert M FV18, P037,

P038, P039

Kahlhöfer J P029, P034, P035 Kaiser D FV17 Kaleva N P011 Kamitz A P037, P039 Kammel A FV36, P038 Karner G FV15, P042 Karschin J P029, P034, P035 Kasch J P060 Kauth T P051 Kehden B FV21, FV22 Kern M FV35, P005 Kessler K P055 Kesztyüs D P012 Keuper M P003 Kielstein H P025, P032 Kienhöfer J FV40, FV41,

FV42 Kiess W P013 Kiosz D P054 Kittel R FV56 Klaus S FV33, FV52,

P060 Klein J P001 Kleuser B FV31 Klug L FV49, P047 Kluge R P037 Kluth O FV18, P039 Klöting N FV35, P005,

P007 Knöfel F P025 Koch B P015 Kolm A FV15 Konsoulova P P011 Korsten-Reck U P051 Kovacs P FV35, P001 Krakow D FV11 Kramer A P006, P055 Krause E FV31 Krempf M FV40 Krieger K FV10 Kromeyer- P014 Hauschild K Kruppa J P026 Kröller K P050 Krüger J FV35, P001 Kunath A P005, P007 Kushner R FV43 Kuss O P010 Köhler H FV12, P057 Köhler M P008 König H-H P024

Laeger T FV38 Lagerpusch M FV17, P062 Lahr G FV06, P017 Landmann M FV53 Langenberg S FV12, P057 Langenickel T FV08 Langhof H FV07, P013 Lanzendorff L FV48 Lau A-M P008, P009,

FV32 Lau D FV40 Laubner K FV11 Lee-Barkey Y-H P045 Leehr E FV57

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Lehmann I P002 Lennerz B P018 le Roux C FV40 Leupelt V FV26 Lewin A FV43 Lichtenstern H P013 Lieske S P063 Lindorfer C FV15 Link B FV55 Lipowsky J FV45 Longin R FV54, P058 Lorenz A P062 Luck-Sikorski C FV55, P024 Luft F FV49, P047 Luley C FV14, FV45,

FV46 Luppa M FV55 Lötsch B FV15 Lüthold P FV56

Ma J.-X FV44 Mack I FV09 Mahmood S FV34 Mai K FV26, FV49,

P047 Maier I.-B P016 Malo N P020 Mannhardt S P040 Manzoor J FV34 Marschollek M FV12 Martini O FV16, FV47 Mattheis L P032 Matzke D FV18 May M FV08 Mayr A FV23 McBride J FV44 Mehany S P033, P056 Melchior K P036 Meyer T P022 Mignott E FV42 Morrison C FV38 Moss A FV06 Mähler A FV49, P047 Möpps B FV06 Möseneder J FV15, P042 Mühlbauer E FV18 Müller A FV12, FV23,

FV24, FV58, P057

Müller L P001 Müller M.J FV21, FV22,

P054 Münzberg H FV38

Nier A P016Noland R FV38 Nolte K FV53 Noweski M FV04

Oberänder N FV59 Oepen J P013 Ölschläger S FV09 Özel Y P016 Offermanns S FV30 Oldenburg M FV25

Orbetzova M P011 Ost M FV33 Ott R P036 O´Neil P FV41

Pal P FV08 Pankatz M FV02, FV03 Partsch C-J FV05 Paulweber B P042 Perwitz N P001 Petinelli C P007 Pfeiffer AFH P055 Pi-Sunyer X FV40 Pivovarova O P055 Plachta- FV21, FV22 Danielzik S Plagemann A P036 Preissl H FV37 Prochazka O P033, P056 Pöppelmeyer C P033, P056 Püschel GP P063

Quandt M FV35

Raab H P020 Rakova N FV49, P047 Rancourt RC P036 Rath M P061 Redman L FV38 Reinehr T P013 Reinke J FV44 Rett K FV10 Riedel C P010 Riedel-Heller SG FV55, P024 Robinson P FV26 Rosenberg R FV42 Rothenbacher D FV20, P027 Rudovich N P055 Röder S P002 Rödiger M FV30

Saad F FV19, FV39, P046

Sachs S P003 Sander FM FV48 Satzinger C FV15 Sauer H FV09 Sauer I P063 Saussenthaler S FV36, P038 Schag K FV57 Schaller K P049 Schanze N P063 Scheja L FV17 Scheuing N FV11 Schilling- P023 Maßmann BSchindler C FV078Schlegel C P026 Schleinitz D FV35, P001 Schlöcker M FV26 Schmidt R FV56, FV58 Schmidt-Lucke C FV48 Schmutz T P042 Schneider A P014 Schomerus G FV55

Schulz TJ FV28, FV29, FV31, FV32, P008, P009

Schulze G FV17, FV18 Schulze M FV12, P057 Schumann S FV52, P060 Schwartz M FV38 Schwenk R FV17, FV36,

P038 Schwerbel K FV29 Schürmann A FV17, FV18,

FV29, FV30, FV36, P004, P008, P037, P038, P039, P061, P062

Segner A FV40 Sell H FV30 Selle J P022 Sellmann C FV53 Serwas A FV11 Seufert J FV11 Siegrist M FV07 Silberhorn- Bühler H P034, P035 Simitchiev KK P011 Simon J FV37 Skudelny I FV10 Skunde M FV37 Spielmann J P032 Spranger J FV26, FV44 Sprengeler O P030 Stachow R FV02, FV03,

P013 Stadion M FV29 Staiger H P003 Staikov P FV10 Stegherr R FV20, P027 Steinacker J P012, P053 Steinbring J FV32, P009 Steiniger J FV49, P047 Stephan-Oke M P043, P048 Stinkens R FV08 Stratmann B P045 Stuflesser M P042 Stumm G FV45 Stumvoll M FV35, P005,

P007 Stupin JH P036 Stäublin K P013

Tetzlaff A FV56 Teufel M FV09, FV57 Teutsch M P044 Tiedjen U FV02, FV03 Tio J FV44 Torbahn G P015 Traish A FV19, FV39,

P046 Traub M P053 Tschoepe D P045 Tuvia N P006 Tönjes A FV35

van Egmond- P015 Fröhlich AVang Skjøth T FV43 van Loh H P043, P048 Violante Ortiz R FV40, FV41 Vogel H FV18 Voigt A FV33 Vollbach H P017, P018 von Bergen M P002 von Feilitzsch M FV09 von Katzler R FV25 von Kries R P010 von Schnurbein J FV06, FV34 von Seck P FV48 Vorwieger E P012 Voss A FV04

Wabitsch M FV05, FV06, FV07, FV20, FV34, P013, P017, P018, P027

Wadden T FV42 Wagner P FV01 Wagner S FV15 Walle H P044 Walter I P060 Walther D P039 Warschburger P P059 Weimann A FV59 Weimer K FV09 Weiner R FV13, P020 Weise C FV17 Weissenberger M FV34 Weitkunat K FV52 Weitz E FV10 Welp R FV11 Wessner B P033, P056 Westenhöfer J FV25, P015 Wettschureck N FV30 Wetzel A FV37 Widhalm K P013, P033, P056 Wiegand S P013 Wilding J FV40 Willmes D FV44 Winckler K P021, P023 Winter A.-K FV15 Wirsik N P030 Wissenbach D P002 Wohland T FV35 Wojzischke J FV27 Woting A FV51 Wulff H FV01 Wäscher C P051, P052

Yassin A FV19, FV39, P046

Zammit G FV42 Zielonka M FV48 Zipfel S FV09, FV57 Ziska T P036 Zyriax B-C FV25

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