„Action Settings“

44
Action Settings“ Action Settings“ P205/01 Zusammenhänge zwischen Sach- Zusammenhänge zwischen Sach- ozialstrukturen im alltagsweltlichen Handeln ozialstrukturen im alltagsweltlichen Handeln Überlegungen zu ein Überlegungen zu ein unmöglichen“ Forschungsproj unmöglichen“ Forschungsproj ÖIR-WERKSTATTGESPRÄCH am 24. 02. 2003 ÖIR-WERKSTATTGESPRÄCH am 24. 02. 2003 Vorgestellt vo Vorgestellt vo Peter Weichhart und Gerfried Mandl Peter Weichhart und Gerfried Mandl Institut für Geographie und Regionalforschung Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wie der Universität Wie

description

„Action Settings“. Zusammenhänge zwischen Sach- und Sozialstrukturen im alltagsweltlichen Handeln – Überlegungen zu einem „unmöglichen“ Forschungsprojekt. Vorgestellt von Peter Weichhart und Gerfried Mandl, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien. - PowerPoint PPT Presentation

Transcript of „Action Settings“

Page 1: „Action Settings“

„„Action Settings“Action Settings“

P205/01

Zusammenhänge zwischen Sach- undZusammenhänge zwischen Sach- undSozialstrukturen im alltagsweltlichen Handeln – Sozialstrukturen im alltagsweltlichen Handeln –

Überlegungen zu einem Überlegungen zu einem „„unmöglichen“ Forschungsprojektunmöglichen“ Forschungsprojekt

ÖIR-WERKSTATTGESPRÄCH am 24. 02. 2003ÖIR-WERKSTATTGESPRÄCH am 24. 02. 2003

Vorgestellt vonVorgestellt vonPeter Weichhart und Gerfried Mandl,Peter Weichhart und Gerfried Mandl,

Institut für Geographie und Regionalforschung Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wiender Universität Wien

Page 2: „Action Settings“

GliederungGliederung

P205/02

• ProblemstellungProblemstellung

• „ „Behavior Settings“ – die Primärtheorie derBehavior Settings“ – die Primärtheorie der BARKER-SchuleBARKER-Schule• „ „Action-Settings – eine handlungstheoretischeAction-Settings – eine handlungstheoretische NeukonzeptionNeukonzeption

• Die „Anschlussfähigkeit“ des Setting-KonzeptsDie „Anschlussfähigkeit“ des Setting-Konzepts an neuere Sozialtheorienan neuere Sozialtheorien

• Grenzen des Ansatzes und kritische FragenGrenzen des Ansatzes und kritische Fragen

• Arbeitsprogramm und Leitfragen des ProjektsArbeitsprogramm und Leitfragen des Projekts

Page 3: „Action Settings“

Materielle und soziale WeltMaterielle und soziale Welt

P205/03

Geographie und Raumplanung beschäftigen Geographie und Raumplanung beschäftigen sich mit der Erklärung und Gestaltung physisch-sich mit der Erklärung und Gestaltung physisch-

materieller Standortgegebenheiten. materieller Standortgegebenheiten.

Beide Disziplinen gehen davon aus, dass von derBeide Disziplinen gehen davon aus, dass von dermateriellen Welt Wirkungen auf die soziale Weltmateriellen Welt Wirkungen auf die soziale Welt

ausgehen, die im Sinne einer kausalen Verur-ausgehen, die im Sinne einer kausalen Verur-sachung gedeutet werden können.sachung gedeutet werden können.

In beiden Disziplinen wird unterstellt, dass mit HilfeIn beiden Disziplinen wird unterstellt, dass mit Hilfeder Allokation von Standorten die soziale Praxis der Allokation von Standorten die soziale Praxis

beeinflusst werden kann.beeinflusst werden kann.

1. Problemstellung

Page 4: „Action Settings“

Materielle und soziale WeltMaterielle und soziale Welt

P205/041. Problemstellung

Eine theoretisch fundierteEine theoretisch fundierteBegründung für derartige Begründung für derartige Zusammenhänge, in derZusammenhänge, in der

die dahinter stehende Wir-die dahinter stehende Wir-kungsweise plausibel dar-kungsweise plausibel dar-gestellt ist, liegt nicht vor.gestellt ist, liegt nicht vor.

Page 5: „Action Settings“

P205/05

Welche Lösungsansätze bietet Welche Lösungsansätze bietet die Soziologie?die Soziologie?

In der gegenwärtigen Mainstream-Soziologie wirdIn der gegenwärtigen Mainstream-Soziologie wirddie Frage nach dem Zusammenhang zwischendie Frage nach dem Zusammenhang zwischen

Sach- und Sozialstrukturen Sach- und Sozialstrukturen nicht thematisiertnicht thematisiert..

Die disziplinäre Identität der Soziologie gründet aufDie disziplinäre Identität der Soziologie gründet aufdem DURKHEIM-WEBERschen Axiom:dem DURKHEIM-WEBERschen Axiom:

„„Soziales darf/kann nur durch Soziales erklärt Soziales darf/kann nur durch Soziales erklärt werden.“werden.“

Damit wurde die materielle Welt systematisch ausDamit wurde die materielle Welt systematisch ausdem Interessenspektrum der Soziologie eliminiert.dem Interessenspektrum der Soziologie eliminiert.

1. Problemstellung

Page 6: „Action Settings“

Die Folgen

P205/061. Problemstellung

• „ „Sachblindheit“ (und „Raumblindheit“) der Sozio-Sachblindheit“ (und „Raumblindheit“) der Sozio- logie;logie;

• Schwierigkeiten, ökologische Probleme und „Na-Schwierigkeiten, ökologische Probleme und „Na- tur“ zu thematisieren;tur“ zu thematisieren;

• Gesellschaft wird als System rekursiver symbo-Gesellschaft wird als System rekursiver symbo- lischer Kommunikation gedeutet; ihre materiellelischer Kommunikation gedeutet; ihre materielle Umwelt wird bestenfalls als externer StörfaktorUmwelt wird bestenfalls als externer Störfaktor wahrgenommen; wahrgenommen;

• die Körperlichkeit des Menschen wird weitge-die Körperlichkeit des Menschen wird weitge- hend ignoriert.hend ignoriert.

Page 7: „Action Settings“

Wahrnehmung des DefizitsWahrnehmung des Defizits

P205/071. Problemstellung

• Seit Beginn der 1970er Jahre wird die eigeneSeit Beginn der 1970er Jahre wird die eigene Ding- und Raumblindheit von prominenten So-Ding- und Raumblindheit von prominenten So- zialwissenschaftlern erkannt und als Defizit ge-zialwissenschaftlern erkannt und als Defizit ge- deutet. deutet.

• Soziologen wie A. GIDDENS werfen den aktu-Soziologen wie A. GIDDENS werfen den aktu- ellen Gesellschaftstheorien vor, den räumlichenellen Gesellschaftstheorien vor, den räumlichen (und damit den materiellen) Kontext mensch-(und damit den materiellen) Kontext mensch- lichen Handelns nicht zu berücksichtigen.lichen Handelns nicht zu berücksichtigen.

• Beginn der „Ökologisierung“ von Humanwissen-Beginn der „Ökologisierung“ von Humanwissen- schaften („transaktionstische Wende“). schaften („transaktionstische Wende“).

Page 8: „Action Settings“

Die „Ökologische Psychologie“ Die „Ökologische Psychologie“ der BARKER-Schuleder BARKER-Schule

P205/081. Problemstellung

1947 gründet der Psychologe R. G. BARKER die1947 gründet der Psychologe R. G. BARKER die„„Midwest Psychological Field Station“ in OskaloosaMidwest Psychological Field Station“ in Oskaloosa(Kansas); Projekt: „A Field Study of Children´s Be-(Kansas); Projekt: „A Field Study of Children´s Be-

havior“.havior“.

Entwicklung des Konzepts der Behavior Settings Entwicklung des Konzepts der Behavior Settings als „hybrides“ Realitätsmodell im Sinne einer als „hybrides“ Realitätsmodell im Sinne einer

„„systemaren Sozialgeschehens-Grundeinheit“ systemaren Sozialgeschehens-Grundeinheit“ (G. KAMINSKI).(G. KAMINSKI).

Verknüpfung der drei Welten K. POPPERs.Verknüpfung der drei Welten K. POPPERs.

Page 9: „Action Settings“

Die AusgangshypotheseDie Ausgangshypothese

P205/092. „Behavior Settings“

Beobachtung: Mit der Veränderung von Beobachtung: Mit der Veränderung von OrtenOrten oder oder SchauplätzenSchauplätzen kindlicher Aktivitäten sind substan- kindlicher Aktivitäten sind substan-

zielle Änderungen der Handlungsmuster verbunden.zielle Änderungen der Handlungsmuster verbunden.

Zwei Kinder an einem Schauplatz verhieltenZwei Kinder an einem Schauplatz verhieltensich ähnlicher als ein Kind an zwei verschie-sich ähnlicher als ein Kind an zwei verschie-denen Schauplätzen/Standorten.denen Schauplätzen/Standorten.

Schauplätze/Orte beeinflussen das TunSchauplätze/Orte beeinflussen das Tun

Page 10: „Action Settings“

Hybride PhänomeneHybride Phänomene

P205/102. „Behavior Settings“

„„We lack a science of things and occurences thatWe lack a science of things and occurences thathave both physical and behavioral attributes.have both physical and behavioral attributes.

Behavior settings are such phenomena; they con-Behavior settings are such phenomena; they con-sist of behavior-and-circumjacent-synomorphic-sist of behavior-and-circumjacent-synomorphic-

milieu entities“ (R. G. BARKER, 1968, S. 19/20).milieu entities“ (R. G. BARKER, 1968, S. 19/20).

Page 11: „Action Settings“

Ordnung im AlltagsgeschehenOrdnung im Alltagsgeschehen

P205/112. „Behavior Settings“

Ausgangspunkt: Die potenziell hohe VariabilitätAusgangspunkt: Die potenziell hohe Variabilitätund Kontingenz der Alltagswelt und des Alltagsge-und Kontingenz der Alltagswelt und des Alltagsge-

schehens werden in der Realität konkreter Lebens-schehens werden in der Realität konkreter Lebens-vollzüge erheblich eingeengt.vollzüge erheblich eingeengt.

Individuen geraten im Lebensvollzug immer wiederIndividuen geraten im Lebensvollzug immer wieder„„in den Bann bestimmter Kontextbedingungen“.in den Bann bestimmter Kontextbedingungen“.

Ein derartiger Kontext (bestehend aus raum-zeit-Ein derartiger Kontext (bestehend aus raum-zeit-lich fixierten sozialen Interaktionspartnern und spe-lich fixierten sozialen Interaktionspartnern und spe-zifischen Dingkonstellationen) scheint das Tun derzifischen Dingkonstellationen) scheint das Tun der

Individuen geradezu zu Individuen geradezu zu determinierendeterminieren..

Page 12: „Action Settings“

„„Konstante Verhaltensmuster“Konstante Verhaltensmuster“

P205/122. „Behavior Settings“

Das alltägliche Tun von Individuen kann nach „Ver-Das alltägliche Tun von Individuen kann nach „Ver-haltensepisoden“ gegliedert werden. Diese könnenhaltensepisoden“ gegliedert werden. Diese könnenwiederholt und bei verschiedenen Akteuren auftre-wiederholt und bei verschiedenen Akteuren auftre-

ten: ten: „standing patterns of behavior“.„standing patterns of behavior“.

Derartige konstante Verhaltensmuster sind an be-Derartige konstante Verhaltensmuster sind an be-stimmte Orte, Gegenstände, Zeiten und Inter-stimmte Orte, Gegenstände, Zeiten und Inter-

aktionspartner gebunden. Solche Verknüpfungenaktionspartner gebunden. Solche Verknüpfungenerweisen sich als überaus stabil. erweisen sich als überaus stabil.

(In Kaufhäusern werden keine Gottesdienste abgehalten,(In Kaufhäusern werden keine Gottesdienste abgehalten,in Kirchen werden keine Haushaltswaren verkauft...)in Kirchen werden keine Haushaltswaren verkauft...)

Page 13: „Action Settings“

Milieu und SynomorphieMilieu und Synomorphie

P205/132. „Behavior Settings“

Die Zeit-Ort-Konstellation, in die ein konstantesDie Zeit-Ort-Konstellation, in die ein konstantesVerhaltensmuster eingebettet ist, wird als Verhaltensmuster eingebettet ist, wird als „Milieu“„Milieu“

bezeichnet.bezeichnet.

Zwischen dem Verhaltensmuster und dem MilieuZwischen dem Verhaltensmuster und dem Milieubesteht in der Regel eine Art „Passung“ oder besteht in der Regel eine Art „Passung“ oder

struktureller Koppelung.struktureller Koppelung.

Die Gesamtkonstellation aus (interindividuell kon-Die Gesamtkonstellation aus (interindividuell kon-stantem) Verhaltensmuster und dazu passendemstantem) Verhaltensmuster und dazu passendem

Milieu wird als Milieu wird als „Behavior-Milieu-Synomorph“„Behavior-Milieu-Synomorph“ be- be-zeichnet.zeichnet.

Page 14: „Action Settings“

Behavior SettingsBehavior Settings

P205/142. „Behavior Settings“

Derartige „Synomorphe“ oder Kombinationen zu-Derartige „Synomorphe“ oder Kombinationen zu-sammengehöriger Synomorphe werden alssammengehöriger Synomorphe werden als

Behavior SettingsBehavior Settings bezeichnet. bezeichnet.

„„Synomorphie“ bedeutet, dass zwischen den ma-Synomorphie“ bedeutet, dass zwischen den ma-teriellen Gegebenheiten des Milieus und dem kon-teriellen Gegebenheiten des Milieus und dem kon-kreten Tun der Akteure strukturelle Entsprechung-kreten Tun der Akteure strukturelle Entsprechung-

gen bestehen.gen bestehen.

Milieuelemente dienen als Mittel zur DurchführungMilieuelemente dienen als Mittel zur Durchführungder Aktivitäten, die Sachausstattung des Settingsder Aktivitäten, die Sachausstattung des Settings

ermöglicht also die Umsetzung der Intentionen.ermöglicht also die Umsetzung der Intentionen.

Page 15: „Action Settings“

PenetrationszonenPenetrationszonen

P205/152. „Behavior Settings“

Akteure partizipieren mit unterschiedlichen Hand-Akteure partizipieren mit unterschiedlichen Hand-lungskapazitäten sowie unterschiedlichen Gradenlungskapazitäten sowie unterschiedlichen Graden

der Betroffenheit und Verantwortung an einemder Betroffenheit und Verantwortung an einemSetting.Setting.

BARKER unterscheidet nach dem Grad der Invol-BARKER unterscheidet nach dem Grad der Invol-viertheit sechs „Penetrationszonen“, die vom Sta-viertheit sechs „Penetrationszonen“, die vom Sta-

tus des bloßen Zusehers (Zone 1) bis zu „jointtus des bloßen Zusehers (Zone 1) bis zu „jointleaders“ (5) und „single leaders“ (6) reichen.leaders“ (5) und „single leaders“ (6) reichen.

Akteure der Zonen 5 und 6 haben Akteure der Zonen 5 und 6 haben Lenkungs- undLenkungs- undKoordinationskompetenzenKoordinationskompetenzen..

Page 16: „Action Settings“

Programme

P205/162. „Behavior Settings“

Das Geschehen in einem Setting wird durchDas Geschehen in einem Setting wird durchProgrammeProgramme gesteuert. gesteuert.

Programme beschreiben die Regeln, Abläufe,Programme beschreiben die Regeln, Abläufe,Rollenverteilungen, Verantwortlichkeiten undRollenverteilungen, Verantwortlichkeiten und

Interaktionsstrukturen in einem Setting.Interaktionsstrukturen in einem Setting.

Setting-Programme sind im Bewusstsein der be-Setting-Programme sind im Bewusstsein der be-teiligten Akteure präsent; sie können auch teiligten Akteure präsent; sie können auch

kodifiziert sein.kodifiziert sein.

(„Funktionales Äquivalent“ in der klassischen Pla-(„Funktionales Äquivalent“ in der klassischen Pla-nung und Sozialgeographie: Grunddaseinsfunktionen)nung und Sozialgeographie: Grunddaseinsfunktionen)

Page 17: „Action Settings“

Setting-GenotypenSetting-Genotypen

P205/172. „Behavior Settings“

Settings können auf Grund von Ähnlichkeiten zuSettings können auf Grund von Ähnlichkeiten zuGenotypen zusammengefasst werden.Genotypen zusammengefasst werden.

(Zwei Volksschulklassen mit unterschiedlichen(Zwei Volksschulklassen mit unterschiedlichenSchülern und Lehrern oder zwei GottesdiensteSchülern und Lehrern oder zwei Gottesdienste

der gleichen Religionsgemeinschaft.)der gleichen Religionsgemeinschaft.)

Sie haben jeweils das gleiche Programm und Sie haben jeweils das gleiche Programm und „„funktionieren“ problemlos weiter, wenn man diefunktionieren“ problemlos weiter, wenn man die

Akteure der Penetrationszonen 5 und 6 wechsel-Akteure der Penetrationszonen 5 und 6 wechsel-seitig austauscht.seitig austauscht.

Page 18: „Action Settings“

Grundsätzliche KritikGrundsätzliche Kritik

P205/182. „Behavior Settings“

Die Setting-Theorie BARKERs steht in der Tradi-Die Setting-Theorie BARKERs steht in der Tradi-tion des Behaviorismus und stellt eine im Kerntion des Behaviorismus und stellt eine im Kern

verhaltenswissenschaftliche Konzeption dar.verhaltenswissenschaftliche Konzeption dar.

Sie muss damit aus heutiger Sicht grundsätzlichSie muss damit aus heutiger Sicht grundsätzlichobsolet erscheinen.obsolet erscheinen.

Bei der Rezeption der Theorie wurden zahlreicheBei der Rezeption der Theorie wurden zahlreicheSchwächen, Defizite und Probleme methodischer,Schwächen, Defizite und Probleme methodischer,

konzeptioneller und messtechnischer Art aufge-konzeptioneller und messtechnischer Art aufge-zeigt.zeigt.

Page 19: „Action Settings“

Eine handlungstheoretische Mo-Eine handlungstheoretische Mo-dernisierung der Setting-Theorie...dernisierung der Setting-Theorie...

P205/193. „Action Settings“

...setzt voraus, dass die Argumentationsrichtung...setzt voraus, dass die Argumentationsrichtungder Primärtheorie gleichsam „umgedreht“ oder aufder Primärtheorie gleichsam „umgedreht“ oder auf

den Kopf gestellt wird:den Kopf gestellt wird:

Ausgangspunkt einer handlungstheoretischenAusgangspunkt einer handlungstheoretischenNeukonzeption sind nicht die Neukonzeption sind nicht die OrteOrte, sondern, sondern

die die SubjekteSubjekte, die im Vollzug bestimmter Hand-, die im Vollzug bestimmter Hand-lungen bestimmte Orte dazu instrumentalisie-lungen bestimmte Orte dazu instrumentalisie-ren, unter Verwendung der dort vorfindbarenren, unter Verwendung der dort vorfindbarenmateriellen Gegebenheiten und Interaktions-materiellen Gegebenheiten und Interaktions-

partner partner bestimmte Intentionen zu verwirklichenbestimmte Intentionen zu verwirklichen..

Page 20: „Action Settings“

Habitualisiertes und sozial Habitualisiertes und sozial oktroyiertes Handeln oktroyiertes Handeln

P205/203. „Action Settings“

Ein erheblicher Teil menschlichen Handelns ist alsEin erheblicher Teil menschlichen Handelns ist alshabitualisiertes Tun anzusehen (habitualisiertes Tun anzusehen (standing patternsstanding patterns

of actionof action).).

Dazu sind die meisten Aktivitäten zu rechnen, dieDazu sind die meisten Aktivitäten zu rechnen, dieein Individuum im alltäglichen Lebensvollzug undein Individuum im alltäglichen Lebensvollzug undin Ausübung seiner sozialen Rollen unternimmt.in Ausübung seiner sozialen Rollen unternimmt.

Diese Handlungen leiten sich aus den Rollenbil-Diese Handlungen leiten sich aus den Rollenbil-dern, Normen, Sitten, Gebräuchen und Konven-dern, Normen, Sitten, Gebräuchen und Konven-

tionen des Kultur- und Sozialsystems ab.tionen des Kultur- und Sozialsystems ab.

Normierung und Standardisierung des AlltagsNormierung und Standardisierung des Alltags

Page 21: „Action Settings“

Handeln verknüpft die „drei Handeln verknüpft die „drei Welten“ POPPERsWelten“ POPPERs

P205/213. „Action Settings“

Im Handeln verwirklichen Akteure nicht nur sub-Im Handeln verwirklichen Akteure nicht nur sub-jektive Sinnbezüge und Intentionen. Sie setzenjektive Sinnbezüge und Intentionen. Sie setzen

im Handeln auch die Fähigkeit um, (intendierte undim Handeln auch die Fähigkeit um, (intendierte undnicht-intendierte) Veränderungen in der sozialennicht-intendierte) Veränderungen in der sozialen

und physisch-materiellen Welt zu bewirken und physisch-materiellen Welt zu bewirken (A. GIDDENS, E. E. BOESCH).(A. GIDDENS, E. E. BOESCH).

Verschränkung subjektiver BewusstseinszuständeVerschränkung subjektiver Bewusstseinszuständemit den Intelligibilia der sozialen Welt und Gegen-mit den Intelligibilia der sozialen Welt und Gegen-

ständen der materiellen Welt.ständen der materiellen Welt.

Körperlichkeit als Voraussetzung für Handlungs-Körperlichkeit als Voraussetzung für Handlungs-vollzügevollzüge

Page 22: „Action Settings“

Sachstrukturen als Mittel und Sachstrukturen als Mittel und Medien von HandlungsvollzügenMedien von Handlungsvollzügen

P205/223. „Action Settings“

Bei sehr vielen Handlungen muss auf materielleBei sehr vielen Handlungen muss auf materielleDinge zurückgegriffen werden (Rohstoffe, Werk-Dinge zurückgegriffen werden (Rohstoffe, Werk-

zeuge, Ablagemöglichkeiten, Räumlichkeiten etc.)zeuge, Ablagemöglichkeiten, Räumlichkeiten etc.)

Handeln bedeutet in sehr vielen Fällen Interagie-Handeln bedeutet in sehr vielen Fällen Interagie-ren mit kopräsenten anderen Subjekten. Dieseren mit kopräsenten anderen Subjekten. Diese

Interaktion wird mit Hilfe materieller Dinge ermög-Interaktion wird mit Hilfe materieller Dinge ermög-licht, erleichtert oder gesteuert (Hörsaal, runde licht, erleichtert oder gesteuert (Hörsaal, runde

Tische, Besprechungszimmer etc.).Tische, Besprechungszimmer etc.).

Entwicklung standardisierter Konfigurationen mate-Entwicklung standardisierter Konfigurationen mate-rieller Gegebenheiten für spezifische Handlungen.rieller Gegebenheiten für spezifische Handlungen.

Page 23: „Action Settings“

Milieu und SynomorphieMilieu und Synomorphie

P205/233. „Action Settings“

Standardisierte (kulturspezifische) materielle Sach-Standardisierte (kulturspezifische) materielle Sach-konfigurationen (Gebäude, Räumlichkeiten, Einrich-konfigurationen (Gebäude, Räumlichkeiten, Einrich-tungsgegenstände etc.), die als Medien oder Instru-tungsgegenstände etc.), die als Medien oder Instru-

mente von Handlungsvollzügen dienen, werden inmente von Handlungsvollzügen dienen, werden inAnlehnung an BARKER als „Milieu“ bezeichnet.Anlehnung an BARKER als „Milieu“ bezeichnet.

Die „Passung“ (strukturelle Koppelung) zwischenDie „Passung“ (strukturelle Koppelung) zwischen Milieu und den Elementen des HandlungsvollzugsMilieu und den Elementen des Handlungsvollzugs

nennen wir analog zu BARKER „Synomorphie“.nennen wir analog zu BARKER „Synomorphie“.

Page 24: „Action Settings“

Die handlungstheoretisch WendeDie handlungstheoretisch Wende

P205/243. „Action Settings“

Synomorphie wird nun nicht als Attribut des MilieusSynomorphie wird nun nicht als Attribut des Milieusangesehen, sondern als Ergebnis von angesehen, sondern als Ergebnis von Kultivations-Kultivations-

und Kolonisierungsaktivitätenund Kolonisierungsaktivitäten interpretiert. Dabei interpretiert. Dabeiwerden materielle Gegebenheiten über Aneig-werden materielle Gegebenheiten über Aneig-

nungs- und Umgestaltungsprozesse (Einsatz vonnungs- und Umgestaltungsprozesse (Einsatz vonArbeit, Energie und Material) gezielt an die Erforder-Arbeit, Energie und Material) gezielt an die Erforder-dernisse spezifischer Handlungsvollzüge angepasst.dernisse spezifischer Handlungsvollzüge angepasst.

Nicht die Kontextbedingungen determinieren dasNicht die Kontextbedingungen determinieren dasTun, sondern sie wurden eigens zu dem Zweck ge-Tun, sondern sie wurden eigens zu dem Zweck ge-

schaffen, Handlungsvollzüge zu ermöglichen, zuschaffen, Handlungsvollzüge zu ermöglichen, zuunterstützen oder zu optimieren.unterstützen oder zu optimieren.

Page 25: „Action Settings“

„„Umkehr“ der KausalwirkungenUmkehr“ der Kausalwirkungen

P205/253. „Action Settings“

Die Funktionalität und die Wirkungsweise desDie Funktionalität und die Wirkungsweise desMilieus ist das Ergebnis von Kolonisierungsan-Milieus ist das Ergebnis von Kolonisierungsan-

strengungen, mit deren Hilfe die betreffenden Be-strengungen, mit deren Hilfe die betreffenden Be-reiche und Elemente der materiellen Welt an diereiche und Elemente der materiellen Welt an die

Erfordernisse der Sinnstrukturen der sozialenErfordernisse der Sinnstrukturen der sozialen Welt angepasst werden.Welt angepasst werden.

Um auch terminologisch zum Ausdruck zu bringen,Um auch terminologisch zum Ausdruck zu bringen,dass die wirksamen Kausalzusammenhänge nichtdass die wirksamen Kausalzusammenhänge nichtvon den Milieuelementen, sondern von den Akteu-von den Milieuelementen, sondern von den Akteu-

ren und ihrer Intentionalität ausgehen, wird die ren und ihrer Intentionalität ausgehen, wird die Bezeichnung „Action Setting“ eingeführt. Bezeichnung „Action Setting“ eingeführt.

Page 26: „Action Settings“

Action Settings

P205/263. „Action Settings“

AkteureAkteure ProgrammProgramm

„„Transaktionistischer“Transaktionistischer“(hybrider) Zusammenhang(hybrider) Zusammenhangzwischen materiellen, mentalen zwischen materiellen, mentalen und sozialen Phänomenen.und sozialen Phänomenen.

Synchronisation Synchronisation und Synchorisationund Synchorisation

der Akteure, Acteme, undder Akteure, Acteme, undMittel; „Synomorphie“.Mittel; „Synomorphie“.

MaterielleMaterielleStrukturen,Strukturen,

MilieuMilieu

Kolonisierung und KultivationKolonisierung und Kultivation

Standardisierte Handlungs-Standardisierte Handlungs-routinen, Rollenbilder,routinen, Rollenbilder,

Lebensstile etc.,Lebensstile etc.,Verknüpfung derVerknüpfung der

IntentionalitätIntentionalitätvon Einzelak-von Einzelak-

teuren.teuren.

Einbindung der Akteure undEinbindung der Akteure undihrer subjektiven In-ihrer subjektiven In-tentionalität in ge-tentionalität in ge-sellschaftliche sellschaftliche Zusammen-Zusammen-hänge.hänge.

DUALITÄT DER STRUKTURDUALITÄT DER STRUKTUR

Page 27: „Action Settings“

Settings als hybride Entitäten

P205/273. „Action Settings“

Die Elemente eines Settings können nur analytischDie Elemente eines Settings können nur analytischdifferenziert werden. Als ontologische Struktur differenziert werden. Als ontologische Struktur

existieren sie ausschließlich im aktuellen Hand-existieren sie ausschließlich im aktuellen Hand-lungsvollzug.lungsvollzug.

Deshalb haben Settings nicht nur räumliche, son-Deshalb haben Settings nicht nur räumliche, son-dern auch dern auch zeitlichezeitliche Grenzen. Grenzen.

Ein Kaufhaus, eine Schulklasse, ein Seminar, eineEin Kaufhaus, eine Schulklasse, ein Seminar, eineOrdination etc. existieren als Setting ausschließ-Ordination etc. existieren als Setting ausschließ-lich während der Dauer der Handlungsvollzüge.lich während der Dauer der Handlungsvollzüge.

Page 28: „Action Settings“

Das Milieu ist Das Milieu ist nichtnicht das Setting das Setting

P205/283. „Action Settings“

Man darf Settings also nicht mit den Milieus ver-Man darf Settings also nicht mit den Milieus ver-wechseln und „Setting“ nur mit dem physisch-wechseln und „Setting“ nur mit dem physisch-

materiellen Kontext gleichsetzen. materiellen Kontext gleichsetzen.

Nicht die Bühne, nicht die Schauspieler, Nicht die Bühne, nicht die Schauspieler, nicht das Stück, sondern die konkrete nicht das Stück, sondern die konkrete

Aufführung einer bestimmten InszenierungAufführung einer bestimmten Inszenierungkonstituiert das Setting.konstituiert das Setting.

Page 29: „Action Settings“

Der Ausgangspunkt unseres Der Ausgangspunkt unseres Projekts:Projekts:

P205/293. „Action Settings“

Mit Hilfe des Konzepts der Action-Mit Hilfe des Konzepts der Action-Settings lassen sich Probleme undSettings lassen sich Probleme und Forschungsfragen der Siedlungs-,Forschungsfragen der Siedlungs-,Stadt- und Sozialgeographie, aberStadt- und Sozialgeographie, aberauch der Siedlungssoziologie und auch der Siedlungssoziologie und der Raumplanung adäquater dar-der Raumplanung adäquater dar-

stellen, als dies bisher möglich ist.stellen, als dies bisher möglich ist.

Page 30: „Action Settings“

Action Settings im Kontext Action Settings im Kontext neuerer Sozialtheorienneuerer Sozialtheorien

P205/304. Anschlussfähigkeit

Barker hatte sich weder bei der Akteur-, noch bei Barker hatte sich weder bei der Akteur-, noch bei der Programm-Komponente mit den theoreti-der Programm-Komponente mit den theoreti-

schen Konzepten anderer Disziplinen beschäftigt.schen Konzepten anderer Disziplinen beschäftigt.

Damit wurde der gesellschaftliche Kontext weit-Damit wurde der gesellschaftliche Kontext weit-gehend ignoriert. Die Konstituierung der gehend ignoriert. Die Konstituierung der Pro-Pro-

grammegramme und deren Entwicklung oder Veränderung und deren Entwicklung oder Veränderungin der Zeit wurden nicht thematisiert.in der Zeit wurden nicht thematisiert.

Somit verbleibt der Ansatz der BARKER-SchuleSomit verbleibt der Ansatz der BARKER-Schuleauf der Mikro-Ebene und blendet übergeordneteauf der Mikro-Ebene und blendet übergeordnete

soziale Strukturen und Prozesse aus.soziale Strukturen und Prozesse aus.

Page 31: „Action Settings“

Schnittstellen und Schnittstellen und AnschlussmöglichkeitenAnschlussmöglichkeiten

P205/314. Anschlussfähigkeit

AkteureAkteure ProgrammProgramm

MaterielleMaterielleStrukturen,Strukturen,

MilieuMilieu

Symbolische Handlungs-Symbolische Handlungs-theorie (E. E. BOESCH),theorie (E. E. BOESCH),IdentitätstheorienIdentitätstheorien

Rollentheorie, Habitus-Rollentheorie, Habitus-theorien, Theorien der theorien, Theorien der

Lebensstile, Lebensstile, „„Rahmen-Rahmen-Analyse“, Analyse“, Struktura-Struktura-

tionstheorietionstheorie

Stadt- und Siedlungssoziologie, Architekturtheorie, Ergono-Stadt- und Siedlungssoziologie, Architekturtheorie, Ergono-mie, Stadt- und Siedlungsgeographie, Sozialgeographie, mie, Stadt- und Siedlungsgeographie, Sozialgeographie,

StrukturationstheorieStrukturationstheorie

Page 32: „Action Settings“

Die Strukturationstheorie als Die Strukturationstheorie als BeispielBeispiel

P205/324. Anschlussfähigkeit

Eine direkte Verknüpfung des AS-Konzepts mitEine direkte Verknüpfung des AS-Konzepts mitder Strukturationstheorie ist über den Schlüssel-der Strukturationstheorie ist über den Schlüssel-

begriff „locale“ möglich.begriff „locale“ möglich.

Locale: tätigkeitsspezifischer Raumausschnitt, derLocale: tätigkeitsspezifischer Raumausschnitt, derein bestimmtes Anordnungsmuster von materiellenein bestimmtes Anordnungsmuster von materiellen

Gegebenheiten und Interagierenden aufweist.Gegebenheiten und Interagierenden aufweist.

Unter der Bezeichnung „Schauplatz“ wird diesesUnter der Bezeichnung „Schauplatz“ wird diesesKonzept auch als Schlüsselbegriff der handlungs-Konzept auch als Schlüsselbegriff der handlungs-theoretischen Sozialgeographie von B. WERLENtheoretischen Sozialgeographie von B. WERLEN

übernommenübernommen

Page 33: „Action Settings“

Die Strukturationstheorie als Die Strukturationstheorie als BeispielBeispiel

P205/334. Anschlussfähigkeit

Ein zentrales Element der Strukturationstheorie istEin zentrales Element der Strukturationstheorie istdie Verschränkung von Mikro- und Makroperspek-die Verschränkung von Mikro- und Makroperspek-

tive bei der Darstellung der sozialen Welt („Dua-tive bei der Darstellung der sozialen Welt („Dua-lität der Struktur“).lität der Struktur“).

Durch die Möglichkeit einer Einbindung in struk-Durch die Möglichkeit einer Einbindung in struk-turationstheoretische Argumentationen kann dasturationstheoretische Argumentationen kann dasKonzept der Action Settings auf makrosoziologi-Konzept der Action Settings auf makrosoziologi-sche Diskurszusammenhänge bezogen werden.sche Diskurszusammenhänge bezogen werden.

Umgekehrt bietet das Setting-Konzept vielfältigeUmgekehrt bietet das Setting-Konzept vielfältigeOptionen einer empirischen OperationalisierungOptionen einer empirischen Operationalisierung

der Sozialgeographie von B. WERLEN.der Sozialgeographie von B. WERLEN.

Page 34: „Action Settings“

Theoretische Begründungen der Theoretische Begründungen der ProgrammeProgramme

P205/344. Anschlussfähigkeit

Die Programmkomponente von Settings wird beiDie Programmkomponente von Settings wird beiBARKER gleichsam als vorgegebene Sinnstruk-BARKER gleichsam als vorgegebene Sinnstruk-

tur angesehen, die nicht näher hinterfragt wird.tur angesehen, die nicht näher hinterfragt wird.

Für die Erklärung der Entstehung, Entwicklung undFür die Erklärung der Entstehung, Entwicklung undWirkungsweise von Programmen kann auf Wirkungsweise von Programmen kann auf

verschiedene Forschungstraditionen der Sozial-verschiedene Forschungstraditionen der Sozial-wissenschaften zurückgegriffen werden.wissenschaften zurückgegriffen werden.

Neben der Rollentheorie und den Lebensstil-Neben der Rollentheorie und den Lebensstil-Theorien sind hier vor allem die HabitustheorienTheorien sind hier vor allem die Habitustheorien

zu nennen.zu nennen.

Page 35: „Action Settings“

Habitus-KonzepteHabitus-Konzepte

P205/354. Anschlussfähigkeit

Habitus-Konzepte (P. BOURDIEU, N. ELIAS) wol-Habitus-Konzepte (P. BOURDIEU, N. ELIAS) wol-len erklären, wie Individuen gesellschaftlich vorge-len erklären, wie Individuen gesellschaftlich vorge-

gebene Handlungsroutinen, Normvorstellungen,gebene Handlungsroutinen, Normvorstellungen, etc. inkorporieren und damit, trotz der Entwick-etc. inkorporieren und damit, trotz der Entwick-lung einer eigenen Persönlichkeit, gesellschaft-lung einer eigenen Persönlichkeit, gesellschaft-

liche Strukturen reproduzieren. liche Strukturen reproduzieren.

HabitusHabitus: gesellschaftlich vermittelte Wahrneh-: gesellschaftlich vermittelte Wahrneh-mungs- und Bewertungsschemata, auf Grund de-mungs- und Bewertungsschemata, auf Grund de-rer Individuen Handlungsentscheidungen treffen.rer Individuen Handlungsentscheidungen treffen.

Page 36: „Action Settings“

Kopräsenz und EntankerungKopräsenz und Entankerung

P205/365. Grenzen und kritische Fragen

Die Setting-Theorie kann nur solche Handlungsab-Die Setting-Theorie kann nur solche Handlungsab-läufe modellieren, bei denen die körperliche Prä-läufe modellieren, bei denen die körperliche Prä-

senz der Akteure und die Kopräsenz von Inter-senz der Akteure und die Kopräsenz von Inter-aktionspartnern eine Rolle spielen.aktionspartnern eine Rolle spielen.

Für Handlungen, die im Kontext spätmoderner „Ent-Für Handlungen, die im Kontext spätmoderner „Ent-ankerungsmechanismen“ zu sehen sind, bietet dieankerungsmechanismen“ zu sehen sind, bietet dieSetting-Theorie keine oder nur begrenzte Analyse-Setting-Theorie keine oder nur begrenzte Analyse-

und Erklärungsmöglichkeiten.und Erklärungsmöglichkeiten.

Page 37: „Action Settings“

„„Gewalt-Settings“Gewalt-Settings“

P205/375. Grenzen und kritische Fragen

In vielen Fällen lassen Settings den Akteuren nurIn vielen Fällen lassen Settings den Akteuren nurwenig oder gar keine Spielräume, Handlungsab-wenig oder gar keine Spielräume, Handlungsab-läufe auf die konstitutive Leistung eigener Inten-läufe auf die konstitutive Leistung eigener Inten-

tionalität zu beziehen.tionalität zu beziehen.

Die „Definitionsmacht“ über das Setting und dieDie „Definitionsmacht“ über das Setting und dieWirkungsweise der Synomorphie liegt dann aus-Wirkungsweise der Synomorphie liegt dann aus-

schließlich im sozialen System oder bei beson-schließlich im sozialen System oder bei beson-ders mächtigen Einzelakteuren (Gefängnis, totali-ders mächtigen Einzelakteuren (Gefängnis, totali-

täre Institutionen, Absperrungen etc.)täre Institutionen, Absperrungen etc.)

Page 38: „Action Settings“

Maßstabsprobleme

P205/385. Grenzen und kritische Fragen

Das Setting-Konzept geht gleichsam von denDas Setting-Konzept geht gleichsam von denkleinsten ökologischen Einheiten des Zusammen-kleinsten ökologischen Einheiten des Zusammen-

hangs von Sach- und Sozialstrukturen aus undhangs von Sach- und Sozialstrukturen aus undoperiert auf der Mikro-Ebene menschlicher Hand-operiert auf der Mikro-Ebene menschlicher Hand-

lungsabläufe.lungsabläufe.

Wie lassen sich die Zusammenhänge dieser Mikro-Wie lassen sich die Zusammenhänge dieser Mikro-strukturen und ihre Kontextualisierung in größerenstrukturen und ihre Kontextualisierung in größeren

Siedlungen oder gar Regionen darstellen?Siedlungen oder gar Regionen darstellen?

Page 39: „Action Settings“

Bewusste FehldeutungenBewusste Fehldeutungen

P205/395. Grenzen und kritische Fragen

Settings können von den beteiligten Akteuren Settings können von den beteiligten Akteuren (oder einigen von ihnen) absichtsvoll fehlgedeutet(oder einigen von ihnen) absichtsvoll fehlgedeutet

und entgegen dem „eingebauten“ Sinn des Pro-und entgegen dem „eingebauten“ Sinn des Pro-gramms verwendet werden.gramms verwendet werden.

Können solche Fehldeutungen zweifelsfrei erkanntKönnen solche Fehldeutungen zweifelsfrei erkanntwerden, wie geht das soziale System damit um?werden, wie geht das soziale System damit um?

Page 40: „Action Settings“

Arbeitsprogramm IArbeitsprogramm I

P205/406. Arbeitsprogramm

Theoretisch-konzeptionelle FragestellungenTheoretisch-konzeptionelle Fragestellungen

• Detaillierte Ausarbeitung einer handlungs-Detaillierte Ausarbeitung einer handlungs- theoretisch modernisierten Theorie der theoretisch modernisierten Theorie der Action SettingsAction Settings

• Versuch einer Verknüpfung mit der Symbo-Versuch einer Verknüpfung mit der Symbo- lischen Handlungstheorie von E. E. BOESCH lischen Handlungstheorie von E. E. BOESCH

• Systematische Aufarbeitung der auf die Milieu-Systematische Aufarbeitung der auf die Milieu- komponente bezogenen Theoriebausteine auskomponente bezogenen Theoriebausteine aus Nachbardisziplinen (Architekturtheorie etc.)Nachbardisziplinen (Architekturtheorie etc.)

Page 41: „Action Settings“

P205/416. Arbeitsprogramm

Arbeitsprogramm IIArbeitsprogramm II

Theoretisch-konzeptionelle FragestellungenTheoretisch-konzeptionelle Fragestellungen

• Systematische Aufarbeitung von sozialwissen-Systematische Aufarbeitung von sozialwissen- schaftlichen Theorien, die eine Begründung schaftlichen Theorien, die eine Begründung der Programmkomponente ermöglichender Programmkomponente ermöglichen

• Genotypisierung von Action-SettingsGenotypisierung von Action-Settings

• Theoretische Begründung von Makro-SettingsTheoretische Begründung von Makro-Settings

Page 42: „Action Settings“

P205/426. Arbeitsprogramm

Arbeitsprogramm IIIArbeitsprogramm III

Empirische UmsetzungEmpirische Umsetzung

• Pilotprojekt „Stadtzentrum versus Einkaufs-Pilotprojekt „Stadtzentrum versus Einkaufs- zentren“zentren“

Analyse der Makrosettings ausgewählterAnalyse der Makrosettings ausgewählterCBD‘s im Vergleich zur Setting-Struktur vonCBD‘s im Vergleich zur Setting-Struktur vonEinkaufszentren in nicht-integrierter Lage.Einkaufszentren in nicht-integrierter Lage.

Vergleich der Setting-Struktur von Airport-Vergleich der Setting-Struktur von Airport-Center und EuroparkCenter und Europark

Page 43: „Action Settings“

P205/426. Arbeitsprogramm

Empirische UmsetzungEmpirische Umsetzung

Arbeitsprogramm IVArbeitsprogramm IV

• Genotypisierung von Action-Settings in Genotypisierung von Action-Settings in BallungsräumenBallungsräumen

• Clusterbildung von Action-SettingsClusterbildung von Action-Settings

• Entwicklung von Synomorphie-IndikatorenEntwicklung von Synomorphie-Indikatoren für Mikro- und Makro-Settingsfür Mikro- und Makro-Settings

Page 44: „Action Settings“

Ordnung und Variabilität im Alltagsgeschehen

P205/436. Arbeitsprogramm