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Additional Margin: Befindet sich eine Future- bzw. Optionspositionen (zwischenzeitlich) im Verlustbe- reich, wird diese als zusätzliche Sicherheitsleistung fällig. Sie dient primär der perma- nenten Gewährleistung der Zahlungsfähigkeit eines Investors für die Gegenseite des Geschäfts. Offene Positionen können auf Initiative der Terminbörse geschlossen wer- den, wenn seitens des Investors kein Additional Margin erbracht werden kann. Aktienindex: Eine bestimmte Anzahl von Einzelwerten in einem "Aktienkorb", welcher zur quan- titativen Repräsentierung separater Länder, Märkte oder Branchen dient, werden hier rechnerisch zusammengefasst. Der DAX 30 ist der bekannteste deutsche Aktienindex. Unter anderem sind der NASDAQ 100, S&P 500, FTSE 350, SMI sowie der CAC 40 wichtige internationale Indizes, deren Berechnungsmethode mitunter erheblich von- einander abweicht. Besonders auf die Trennung von Kursindizes und Performance Indizes ist in diesem Zusammenhang hinzuweisen. Amerikanische Option: Antonym: Europäische Option Das Recht, zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit einen Basiswert zu einem festge- legten Preis entweder zu erwerben oder ihn zu verkaufen, beinhaltetet dieses Ausstat- tungsmerkmal einer Option. Arbitrage: Risikoloses Ausnutzen von Marktunterschieden, das von vorwiegend institutionellen Marktteilnehmern zur Realisation von Gewinnen praktiziert wird. Während zeitliche Arbitrage darauf beruht, Bewertungsdifferenzen zwischen Kassa- und Terminmarkt ausfindig zu machen, zielt die örtliche Arbitrage darauf ab, zu einem Zeitpunkt vor- herrschende lokale Preisdifferenzen auszunutzen. 241

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Additional Margin:

Befindet sich eine Future- bzw. Optionspositionen (zwischenzeitlich) im Verlustbe­reich, wird diese als zusätzliche Sicherheitsleistung fällig. Sie dient primär der perma­nenten Gewährleistung der Zahlungsfähigkeit eines Investors für die Gegenseite des Geschäfts. Offene Positionen können auf Initiative der Terminbörse geschlossen wer­den, wenn seitens des Investors kein Additional Margin erbracht werden kann.

Aktienindex:

Eine bestimmte Anzahl von Einzelwerten in einem "Aktienkorb", welcher zur quan­titativen Repräsentierung separater Länder, Märkte oder Branchen dient, werden hier rechnerisch zusammengefasst. Der DAX 30 ist der bekannteste deutsche Aktienindex. Unter anderem sind der NASDAQ 100, S&P 500, FTSE 350, SMI sowie der CAC 40 wichtige internationale Indizes, deren Berechnungsmethode mitunter erheblich von­einander abweicht. Besonders auf die Trennung von Kursindizes und Performance Indizes ist in diesem Zusammenhang hinzuweisen.

Amerikanische Option:

Antonym: Europäische Option

Das Recht, zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit einen Basiswert zu einem festge­legten Preis entweder zu erwerben oder ihn zu verkaufen, beinhaltetet dieses Ausstat­tungsmerkmal einer Option.

Arbitrage:

Risikoloses Ausnutzen von Marktunterschieden, das von vorwiegend institutionellen Marktteilnehmern zur Realisation von Gewinnen praktiziert wird. Während zeitliche Arbitrage darauf beruht, Bewertungsdifferenzen zwischen Kassa- und Terminmarkt ausfindig zu machen, zielt die örtliche Arbitrage darauf ab, zu einem Zeitpunkt vor­herrschende lokale Preisdifferenzen auszunutzen.

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Glossar

Ask:

siehe: Brief

at-the-money:

Synonym: am Geld liegend

At-the-money befinden sich sowohl Kauf- als auch Verkaufsoptionen, wenn der Kurs des Basiswertes dem Basispreis der Option entspricht.

Barausgleich:

Synonym: Cash Settlement

Antonym: Physische Lieferung

Vorgenommener Ausgleich von Forderungen und Verbindlichkeiten der Marktteil­nehmer in Geld am Ende oder nach Glattstellung eines Termingeschäfts.

Basis:

Bezeichnet im Futurehandel die Differenz zwischen dem Kassakurs eines Wertes und dem entsprechenden Future-Preis.

Basispreis:

Synonym: Strike

Beziffert als Ausstattungsmerkmal einer Option den zwischen den Vertragspartner vereinbarten, an Terminbörsen standardisierten Ausübungspreis einer Option. Bei Put-Optionen quantifiziert der Basispreis den potenziellen Verkaufspreis, welcher bei Ausübung der Optionen vom Stillhalter garantiert ist. Bei Call-Optionen hingegen gibt der Basispreis den Preis an, der während oder am Ende der Laufzeit vom Optionsin­haber für den Erwerb des Basiswertes bezahlt werden muss.

Basiswert:

Synonym: Underlying

Der für das Geschäft zugrunde liegende Wert wird durch dieses Ausstattungsmerkmal eines derivativen Instruments benannt. Der Begriff Basiswert wird im Terminmarkt­kontext sowohl für die Benennung der Güter der Warenterminmärkte, an denen unter

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Glossar

anderem Sojabohnen, Weizen oder Schweinehälften auf Termin gehandelt werden, als auch für die Bestimmung von Handelsobjekten des Finanzterminmarkts, welche bei­spielsweise Aktien oder Indizes sein können, verwendet.

bärisch:

Antonym: bullisch

Wird von fallenden Kursentwicklungen ausgegangen, spricht man von bärisch einge­stellten Marktteilnehmern.

Bid:

siehe: Geld

Break-Even-Point:

Synonym: Gewinnschwelle

Der Break-Even-Point quantifiziert im Optionsgeschäft den Kassakurs des Basiswertes, an dem unter Berücksichtigung der eingenommenen Optionsprämie (im Falle einer Short Position oder eines Credit Spread) bzw. der geleisteten Optionsprämie (im Falle einer Long Position oder eines Debit Spread) eine insgesamt verlust- und gewinnfreie Ausübung aller im Geld liegenden Optionen der Position erfolgen kann.

Break-Even-Stop:

Im Fall, dass sich der Kurs bzw. die Position nach Eröffnung in die gewünschte Rich­tung entwickelt hat, wird die manuell oder automatisch erstellte Stopporder platziert. Die Platzierung des Break-Even-Stop zielt darauf ab, ein Engagement bei plötzlich auftretenden Umkehrungen der Marktsituation ohne Verlust beenden zu können und sollte sich demzufolge am Einstiegsniveau evtl. zuzüglich Transaktionskosten orientie­ren.

Brief:

Synonym: Ask

Verkaufskurs einer bestimmten Menge eines Wertpapiers, zu dem ein Marktteilneh­mer bereit ist zu verkaufen.

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Glossar

bullisch:

Antonym: bärisch

Wird von steigenden Kursentwicklungen ausgegangen, spricht man von bullisch ein­gestellten Marktteilnehmern.

Call-Option:

Gegen Zahlung einer Optionsprämie während oder am Ende der Laufzeit berechtigt eine Call-Option den Optionsinhaber einen bestimmten Basiswert zu einem bei Ver­tragsabschluss festgelegten Basispreis zu erwerben. Gegen Erhalt der Optionsprämie verpflichtet sich der Stillhalter einer Call-Option hingegen bei Ausübung den Basis­wert zu den fixierten Konditionen zu liefern.

Cash Settlement:

siehe: Barausgleich

Clearing House:

Überwachungs-, Abrechnungs- und Verwaltungsfunktionen wahrzunehmen gehört zur Hauptaufgabe dieser Institution.

Cost of Carry:

Synonym: Haltekosten bzw. Halteerträge

Die aus dem Besitz des Basisobjektes für die Dauer des Termingeschäfts resultierende Gegenüberstellung von Kosten und Erträgen, z.B. Dividendeneinnahmen und/oder Zinsaufwendungen für Kreditaufnahme). Der faire Wert eines Futures bzw. Forwards wird aus der Summe des Saldo dieser Gegenüberstellung und dem aktuellen Kurs des Basiswertes bestimmt.

Day Trader:

Der Anlagehorizont dieses Marktteilnehmers konzentriert sich auf den kurzfristigen Bereich. Am Ende eines Handelstages stellt die Mehrzahl der Day Trader in der Regel alle offenen Positionen glatt. Das Risiko unerwarteter Wertschwankungen, die sich aufgrund von Ereignissen nach Handelsschluss ergeben können, vermeiden sie damit.

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Glossar

Delta:

Zur detaillierten Analyse von Optionen sowie zum Vergleich mehrerer alternativer Optionen können die als Griechen bekannten Sensitivitätskennzahlen dienen. Wenn sich der dazugehörige Basiswert um eine Einheit ändert, gibt das Delta an, wie stark der Optionspreis zunimmt oder absinkt. Während das Delta für Put-Optionen immer negative Werte zwischen -1 und 0 aufweist, nimmt der Wertebereich des Delta für Call-Optionen grundsätzlich positive Werte zwischen 0 und 1an.

Europäische Option:

Antonym: Amerikanische Option

Das Recht, ausschließlich am Ende der Laufzeit einen Basiswert zu einem festgelegten Preis entweder zu erwerben oder ihn zu verkaufen, beinhaltetet dieses Ausstattungs­merkmal einer Option.

Fairer Wert:

Synonym: fair value

Der Begriff "fairer Wert" hat im Futurehandel aufgrund der unterschiedlichen Preis­bildung eine anderen Hintergrund als im Optionsgeschäft und bedarf demzufolge einer Unterscheidung:

Die Projektion eines, mit dem Future in die Zukunft fälligen erworbenen Wertes in die Gegenwart kann mehr oder minder fair sein. Die Einschätzung des Investors muss nicht mit der Rückdatierung des Marktes übereinstimmen. Individuelle Arbitrage­möglichkeiten ergeben sich bei Abweichungen vom fairen Wert.

Mit der impliziten Volatilität werden Optionen mit einer subjektiven Preiskomponente ausgestattet. Bezüglich der zukünftig vorherrschenden Schwankungsbreite vermag jeder Marktteilnehmer aufgrund seiner verfügbaren Vergangenheitsdaten und seiner Erfahrung nur eine vage Einschätzung vorzunehmen. Seinen persönlichen Preis für eine Option gibt er auf Grundlage dieser Einschätzung anschließend ab. In diesem Zusammenhang spricht man nur dann von einem fairen Wert einer Option, wenn diese Optionsprämien auf einer objektiven, marktgerechten impliziten Volatilität be­ruhen bzw. wenn die individuelle Einschätzung des Marktteilnehmers mit den am Markt vorherrschenden Optionsprämien übereinstimmt.

Forward:

Ein Forward beinhaltet, im Gegensatz zu einem standardisierten Future spezifisch zwischen den Vertragsparteien ausgehandelte Vertragsbestandteile. Der individuellen

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Glossar

Einigung obliegen somit unter anderem die Ausstattungsmerkmale Basiswert und Fälligkeit. Forwards gehören wie auch die Futures zur Kategorie der zweiseitig ver­pflichtenden Termingeschäfte und verpflichten mit Vertragsbeginn unbedingt zur Lieferung oder zur Abnahme eines bestimmten Gutes.

Future:

Der Future, im Gegensatz zu einem eigens ausgestalteten Forward, ist ein durch die Terminbörsen hoch standardisiertes Finanzinstrument. Sämtliche Vertragsbestandteile sind festgelegt und werden in Kombinationen untereinander in verschiedenen Aus­stattungsformen untergebracht. Die Börse gerät durch diese Vorgehensweise in die Rolle eines Vermittlers und kann folglich Transaktionsvolumina und Risiken unter­schiedlicher Größe sowie Fristen verschiedener Länge transformieren, so dass eine außerordentliche Fungibilität der Finanztitel und eine hohe Effizienz des Marktes gewährleistet ist. Futures gehören wie auch die Forwards zur Kategorie der unbeding­ten Termingeschäfte und verpflichten mit Vertragsbeginn unbedingt zum Kauf oder zum Verkauf eines bestimmten Gutes.

Gamma:

Zu der detaillierten Analyse von Optionen sowie zum Vergleich mehrerer alternativer Optionen können die als Griechen bekannten Sensitivitätskennzahlen dienen. Wenn sich der dazugehörige Basiswert um eine Einheit ändert, gibt das Gamma an, wie stark das Delta einer Option zunimmt oder absinkt. Während der Wertebereich des Gamma für Short Position immer negative Werte zwischen -1 und 0 aufweist, nimmt das Gamma für Long Positionen grundsätzlich positive Werte zwischen 0 und 1 an.

Geld:

Synonym: Bid

Kaufkurs einer bestimmten Menge eines Wertpapiers, zu dem ein Marktteilnehmer bereit ist zu kaufen.

Hedging:

Die Gesamtheit aller Absicherungsgeschäfte wird in diesem Überbegriff bezeichnet. Alle Hedgingarten besitzen die Gemeinsamkeit, dass ausgehend vom initiierenden Marktteilnehmer der Transfer eines veränderlichen Risikos hin zu einem Zweiten stattfindet. Der Protective Put auf Einzelwerte sowie die Versicherung über Indexopti-

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Glossar

onen oder Futures bilden unter anderem klassische Möglichkeiten von Absicherungs­geschäften am Terminmarkt, die zur Egalisierung von Kursrisiken dienen.

Historische Volatilität:

Die in einem bestimmten Zeithorizont in der Vergangenheit aufgetretene Schwan­kungsbreite des Kurses wird mit der Historischen Volatilität gemessen und kann so als Grundlage zur Bestimmung zukünftiger Volatilität dienen.

Implizite Volatilität:

Die von den Marktteilnehmern zukünftig erwartete Schwankungsbreite der Kurse wird durch die Implizite Volatilität quantifiziert. Als Komponente, die in Berechnung der Optionsprämie mit einfließt, kann sie umgekehrt mithilfe von Optionspreismodel­len aus den vorherrschenden oder geleisteten Optionsprämien ermittelt werden.

Inhaber:

Als Inhaber der Option wird nach Vertragsabschluss der Optionskäufer bezeichnet.

Initial Risk Stop:

Sofort nach Positionseröffnung wird die manuell oder automatisch erstellte Stoppor­der platziert. Sie bemisst den Maximalverlust, den der Investor im ungünstigsten Fall in Kauf nehmen würde. Der Initial Risk Stop ist Ausdruck konsequenten Money Ma­nagements. Er orientiert sich an der Liquidität sowie an der gegebenen Volatilität des Marktes, er richtet sich nach der persönlichen Risikoeinstellung des Marktteilnehmers sowie nach der angestrebten Haltedauer der Position.

Innerer Wert:

Aus der Differenz zwischen Kurs des Underlying und Basispreis der Option bestimmt sich der Innere Wert einer Option. Je nach Optionstyp differiert, welche Größe dabei als Minuend und welche als Subtrahend fungiert. Ein Innerer Wert der Option tritt immer nur dann auf und nimmt folglich nur dann positive Werte an, wenn die Aus­übung eines Optionstyps lohnend ist, d.h. der Kauf oder der Verkauf eines Underlying zum Basispreis im Vergleich zum aktuellen Kassakurs Vorteile erbringt.

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Glossar

in-the-money:

Synonym: im Geld liegend

Als im Geld befindend werden Optionen, die einen Inneren Wert besitzen bezeichnet. Wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes über dem Basispreis liegt, liegen Call­Optionen in-the-money. Wenn sich der aktuelle Kurs des Basiswertes unter dem Basis­preis befindet sind Put-Optionen im Geld. Weit im Geld liegende Optionen weisen immer Delta-Werte nahe 111 auf.

Kassamarkt:

Antonym: Terminmarkt

Fällt der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und der Zeitpunkt der physischen Liefe­rung des Handelsobjektes zusammen, ist dies ein Merkmal von Kassamärkten wie beispielsweise der Aktienmarkt. Auf Basis von Angebot und Nachfrage erfolgt die Preisbildung.

Kontraktgröße:

In den meisten Fällen bezieht sich ein Optionskontrakt auf eine Vielzahl an Optionen und nicht nur auf eine allein. So sind die meisten Eurex Optionskontrakte auf DAX­Werte auf 100 Optionen für 100 Aktien bezogen. Wie viele Optionen mit dem Kauf oder Verkauf eines Kontraktes verbunden sind, gibt demnach die Kontraktgröße an.

Leerverkauf:

Zuerst wird der Verkauf der Position initiiert und danach die Position zurückgekauft: Diese Umkehrung der typische Reihenfolge von Kauf und anschließendem Verkauf einer Position ist signifikant für den Wertpapierleerverkauf. In Deutschland ist für private Investoren der Leerverkauf von Aktien praktisch unmöglich.

Leverage-Effekt:

Synonym: Hebeleffekt oder Hebelwirkung

Mit begrenztem Eigenkapitaleinsatz die volle Bewegung eines Basiswertes nachzu­vollziehen, wird durch die spezielle Konstruktion von Optionen und Futures ermög­licht. Der Profit ist im Vergleich zum zugrunde liegenden Altemativgeschäft überpro­portional.

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Glossar

Long Call:

Eine der vier Grundpositionen im Optionsgeschäft wird durch den Long Call gebildet und steht als Kurzbezeichnung für den Erwerb einer Kaufoption.

Long Position:

Antonym: Short Position

Der Kauf eines Finanzinstrumentes wird mit dem Begriff Long Position bezeichnet.

Long Put:

Eine der vier Grundpositionen im Optionsgeschäft wird durch den Long Put gebildet und steht als Kurzbezeichnung für den Erwerb einer Verkaufsoption.

Margining:

Von allen Marktteilnehmern müssen Sicherheitsleistungen, die beim Handel mit Deri­vaten zum Zweck der Verlustabsicherung dienen, bereitgestellt werden. Diese Leis­tungen können in der Form von Bargeld oder Wertpapieren geschehen und werden in dem Überbegriff Margining zusammengefasst. Das Vorhandensein der Hebelwirkung bei Finanzterminmarktprodukten wie Futures oder Optionen ist ursächlich dem Mar­gining zu zuschreiben.

Market Maker:

Für die von ihnen betreuten Wertpapiere (Kassamarkt) bzw. Finanztitel (Terminmarkt) sind unabhängige professionelle Händler oder Händler diverser renommierter Handelshäuser verpflichtet, jederzeit ein Mindestmaß an Liquidität sicher zu stellen. Dies erfolgt durch das Stellen von Geld- und Briefkursen während der Haupthandels­zeit.

Money Management:

Als ein Aspekt des Risikomanagements beinhaltet Money Management, wieviel Kapi­tal in bestimmte Investments und/oder Positionen eingesetzt wird. Des Weiteren wird ebenfalls individuell festgelegt, wie die jeweilige Position strategisch geplant und organisiert wird.

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Glossar

Omega:

Zu der detaillierten Analyse von Optionen sowie zum Vergleich mehrerer alternativer Optionen können die als Griechen bekannten Sensitivitätskennzahlen dienen. Die theoretische Hebelwirkung einer Option wird durch das Omega quantifiziert.

Option:

Das Recht, aber nicht die Verpflichtung, einen bestimmten Basiswert zu einem festge­legten Kurs während oder am Ende der Laufzeit entweder zu kaufen (Call) oder zu veräußern (Put) erwirbt der Käufer mit einer Option, welche in die Kategorie der be­dingten Termingeschäfte einzuordnen ist.

Optionspreis:

Die Addition von Zeitwert und Innerem Wert ergibt den Optionspreis. Der Zeitwert wird hinlänglich als Risikokompensation für den Stillhalter einer Option verstanden. Die Höhe des Zeitwerts richtet sich nach den Preis bestimmenden Faktoren implizite Volatilität, Fälligkeit sowie Zinsniveau. Der Innere Wert tritt hingegen immer dann auf, wenn die Ausführung eines Optionstyps lohnend ist, d.h. der Kauf oder der Ver­kauf eines Underlying zum Basispreis im Vergleich zum aktuellen Kassakurs Vorteile erbringt.

Optionsrecht:

Das Recht des Optionsinhabers, eine festgelegte Menge eines Basiswertes zu einem bestimmten Strike entweder zu kaufen (CalI) oder zu verkaufen (Put) wird mit dem Begriff Optionsrecht kennzeichnet.

out-of-the-money:

Synonym: aus dem Geld liegend

Als "aus dem Geld liegend" werden Optionen ohne Inneren Wert bezeichnet. Out-of­the-money befinden sich Call-Optionen, wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes unter dem Basispreis liegt. Wenn sich der aktuelle Kurs des Basiswertes dagegen über dem Basispreis befindet, sind Put-Optionen aus dem Geld. Delta-Werte nahe 101 werden immer von weit aus dem Geld liegenden Optionen aufgewiesen.

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Glossar

Physische Lieferung:

Antonym: Barausgleich oder Cash Settlement

Vorgenommene tatsächliche Lieferung des Basiswertes bei Ausübung oder nach Ab­lauf der Laufzeit.

Premium Margin:

Vom Stillhalter einer Optionsposition im Optionsgeschäft zu hinterlegende Sicher­heitsleistung. Seine Berechnung erfolgt börsentäglich. Da bei sofortiger Glattstellung der Stillhalterposition potentielle Verluste auftreten können, dient der Premium Mar­gin zur Abdeckung derselben. Ein sogenannter Margin Call erfolgt seitens der Clea­ring Stelle, wenn weitere Einlagen im Sinne des Premium Margin erforderlich sind.

Put-Option:

Gegen Zahlung einer Optionsprämie während oder am Ende der Laufzeit berechtigt eine Put-Option den Optionsinhaber einen bestimmten Basiswert zu einem bei Ver­tragsabschluss festgelegten Basispreis zu erwerben. Gegen Erhalt der Optionsprämie verpflichtet sich der Stillhalter einer Call-Option hingegen bei Ausübung den Basis­wert zu den fixierten Konditionen abzunehmen.

Restlaufzeit:

Die Zeit, die bis zum Verfall einer Option verbleibt quantifiziert dieses Ausstattungs­merkmal einer Option. Das der Kurs des Basiswertes derart hohen Änderungen unter­liegt, dass eine Option ins Geld geraten kann, erscheint desto unwahrscheinlicher, je geringer die Restlaufzeit einer Option. Mit näher rückendem Verfallstag (Zeitwertver­lust) fällt die Prämie einer Option folglich ab.

Rho:

Zur detaillierten Analyse von Optionen sowie zum Vergleich mehrerer alternativer Optionen können die als Griechen bekannten Sensitivitätskennzahlen dienen. Die theoretische Hebelwirkung einer Option wird durch das Rho quantifiziert. Wenn sich das dazugehörige Zinsniveau um eine Einheit ändert, gibt das Rho an, wie stark der Optionspreis zunimmt oder absinkt. Während das Rho für Put-Optionen immer nega­tive Werte aufweist, nimmt der Wertebereich des Rho für Call-Optionen grundsätzlich positive Werte an.

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Glossar

Risikomanagement:

Unter anderem alle Maßnahmen, die zur Minimierung potentieller Risiken (z.B. Risi­kodiversifikation) sowie zur Erhaltung des eingesetzten Kapitals (z.B. Stoppmanage­ment im Rahmen des Money Managements) dienen, werden mit dem Begriff Risiko­management bezeichnet.

Settlement-Preis:

Am Ende des Handelstages zur Berechnung der Variation Margin herangezogener letzter festgestellter Preis einer Option oder eines Futures.

Short Call:

Eine der vier Grundpositionen im Optionsgeschäft wird durch den Short Call gebildet und steht als Kurzbezeichnung für die Veräußerung einer Kaufoption.

Short Position:

Antonym: Long Position

Der Verkauf eines Finanzinstrumentes wird mit dem Begriff Short Position bezeichnet.

Short Put:

Zu einer der vier Grundpositionen im Optionsgeschäft gehört der Short Put. Er steht als Kurzbezeichnung für die Veräußerung einer Kaufoption.

Spread:

Der Ausdruck Spread hat im Kontext des Finanzmarktes zwei unterschiedliche Bedeu­tungen:

Zum einen bezeichnet man mit ihm die Kombination zweier Finanzinstrumente. Wenn gleichzeitig sowohl der Kauf als auch der Verkauf eines identischen Basiswertes vor­genommen wird, entsteht genau dann der Spread. Die Unterscheidung beider Grund­positionen in lediglich einem Ausstattungsmerkmal (üblich Restlaufzeit bei Futures / Basispreis bei Optionen) ist jedoch logische Bedingung eines Spread.

Zum anderen bestimmt der Spread die Differenz zwischen den besten Geld- und Briefgeboten, die am Markt vorzufinden sind.

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Glossar

Stillhalt er:

Als Stillhalter der Option wird nach Vertragsabschluss der Optionsverkäufer bezeich­net.

Stoppmanagement:

Unter die Kategorie des Money Managements fällt der Begriff Stoppmanagement. Die sorgfältige Planung und die konsequente Platzierung von individuell festgelegten Kursmarken, die eine Positionsglattstellung nach sich ziehen, sobald sie erreicht wer­den (Stopps), gehören zum Umfang des Stoppmanagement.

Strike:

Siehe: Basispreis

Terminbörse:

Antonym: Kassamarkt

Fällt der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und der Zeitpunkt der physischen Liefe­rung des Handelsobjektes auseinander, ist dies ein Merkmal von Terminmärkten, die in Finanzterminbörsen (Eurex, LIFFE, CBOE) und Warenterminbörsen (CME, WTB Hannover) unterschieden werden. An Optionspreismodellen bzw. an Cost of Carry Berechnungen orientiert sich die Preisbildung.

Termingeschäft:

Liegt zwischen Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und der physischen Lieferung des Handelsobjektes eine bestimmte Zeitspanne, wird dieses Geschäft als Termingeschäft bezeichnet. Dieses kann auch zwischen zwei Vertragspartnern individuell ausgehan­delt werden, in der Regel wird es jedoch an Terminbörsen abgeschlossen.

Theta:

Zur detaillierten Analyse von Optionen sowie zum Vergleich mehrerer alternativer Optionen können die als Griechen bekannten Sensitivitätskennzahlen dienen. Wie stark sich der Optionspreis verringert, wenn die Restlaufzeit der Option um einen Tag abnimmt, wird mit dem Theta angegeben. Während das Theta für Long Positionen grundsätzlich negative Werte annimmt, weist der Wertebereich des Theta für Short Positionen immer positive Werte auf (gilt nur für Grundpositionen).

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Glossar

Totalverlust:

Wenn das in eine Position eingebrachte bzw. durch eine Position zu hinterlegende Anfangskapital vollständig verloren ist, spricht man von einem Totalverlust. Dieser ergibt sich im Optionshandel für den Optionskäufer am Laufzeitende, wenn eine Aus­übung nicht sinnvoll ist, d.h. sich die Option out-of-the-money befindet.

Trailing Stop:

Im Fall, dass sich die Position aus dem Verlustbereich über den Break-Even-Point hinweg in die Gewinnzone bewegt, wird die manuell oder automatisch erstellte Stopporder platziert. Um das Ziel des Trailing Stop, entstandene Buchgewinne zu sichern, zu erreichen, wird das Stoppniveau regelmäßig den neuen Marktgegebenhei­ten (wird meist nach Kursbewegungen praktiziert, jedoch auch bei Änderung der Volatilität durchführbar) angepasst. Diese Anpassung wird auch als "Nachziehen" bezeichnet.

Underlying:

siehe: Basiswert

Variation Margin:

Form des täglichen Gewinn- oder Verlustausgleiches, welcher auf Grundlage des am Ende des Handelstages ermittelten Settlement Preises berechnet wird.

Vega:

Zur detaillierten Analyse von Optionen sowie zum Vergleich mehrerer alternativer Optionen können die als Griechen bekannten Sensitivitätskennzahlen dienen. Wie stark sich der Optionspreis ändert, wenn sich die implizite Volatilität der Option um einen Prozentpunkt erhöht oder erniedrigt., wird mit dem Vega angegeben. Das Theta nimmt grundsätzlich für Call-Optionen als auch für Put-Optionen positive Werte an.

Verfallsternnin:

vgl.: Restlaufzeit

Der letzte Handelstag eines Termingeschäfts wird durch den Verfallstermin benannt.

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Glossar

Volatilität:

Die anband der Daten des zurückliegenden Jahres berechnete Standardabweichung der Tagesrenditen eines Wertpapiers ist ein gängiges Volatilitätsmaß. Die Schwan­kungsbreite der Kurse, d.h. das Ausmaß von vergangenen Kursänderungen, wird allgemein durch die Volatilität angegeben. Bezüglich der Richtung des zukünftigen Kursausschlags ist aus ihr jedoch keine Aussage abzuleiten.

Das wichtigste Element zur persönlichen Preisfindung stellt im Optionshandel die implizite Volatilität dar.

Zeitwert:

Die Differenz zwischen vereinnahmten Optionspreis und dem Inneren Wert bestimmt den Zeitwert einer Option. Ein beständiger Rückgang des Zeitwertes besteht mit ab­nehmender Restlaufzeit. Kurz vor Laufzeitende beschleunigt sich dieser Rückgang noch. Nur aus Zeitwert bestehen Optionen, die sich out-of-the-money oder at-the­money befinden.

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Änderungen vorbehalten. Stand: Januar 2005.

Jürgen Krumnow / Ludwig Gramlich/ Thomas A. Lange/ Thomas M. Dewner (Hrsg.) Ciabler Bank-Lexikon Bank - Börse - Finanzierung 13., vollst. überarb. u. erw. Aufl. 2002. XVIII, 1485 S. Geb. EUR 74,00 ISBN 3-409-46116-7

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