ADS Aufmerksamkeits- Defizit-Syndrom Referat.pdf · 13. Dezember 2004 Maike 1 ADS...
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13. Dezember 2004 Maike 1
ADS AufmerksamkeitsADS Aufmerksamkeits--DefizitDefizit--SyndromSyndrom
Meike Aurich, Isabel Bornkampf, Hanna Rempel, Elena Bastisch
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InhaltInhalt
•• Was ist ADS?Was ist ADS?•• Geschichte von ADSGeschichte von ADS•• Neurologische Grundlagen und Neurologische Grundlagen und
Medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung•• ADS bei KindernADS bei Kindern•• ADS bei ErwachsenenADS bei Erwachsenen
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Was ist ADS?Was ist ADS?
Symptome:Symptome:Hyperaktivität/ keine HyperaktivitätHyperaktivität/ keine HyperaktivitätKurze Aufmerksamkeitsspanne u. mangelhafte Kurze Aufmerksamkeitsspanne u. mangelhafte KonzentrationKonzentrationImpulsivitätImpulsivitätErregbarkeitErregbarkeitMangelhafte emotionale SteuerungMangelhafte emotionale SteuerungGestörtes SozialverhaltenGestörtes SozialverhaltenEventuelle Teilleistungsschwächen Eventuelle Teilleistungsschwächen z.B. Lesez.B. Lese--RechtschreibschwächeRechtschreibschwäche
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Geschichte von ADSGeschichte von ADS
1808 Dr. Haslam: „ ein moralisch krankes 1808 Dr. Haslam: „ ein moralisch krankes Kind...“Kind...“1844 Dr Hoffmann: „Struwwelpeter“1844 Dr Hoffmann: „Struwwelpeter“1881 1881 ScherpfScherpf: „Impulsives Irresein“: „Impulsives Irresein“1902 Dr. Still: „ Defekt der moralischen 1902 Dr. Still: „ Defekt der moralischen Kontrolle“Kontrolle“
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1937 1937 DrDr Charles Bradley: Behandlung mitCharles Bradley: Behandlung mitStimulantien Stimulantien
1956 Behandlung mit Ritalin1956 Behandlung mit Ritalin1960 Medikation gegen Hyperaktivität1960 Medikation gegen Hyperaktivität
frühe 60er Jahrefrühe 60er Jahre-- „Minimale„Minimalecerebrale Dysfunktion“(cerebrale Dysfunktion“(McDMcD))späte 60er Jahrespäte 60er Jahre-- „Hyperkinetik„HyperkinetikDisorderDisorder of Childhood“(HKS)of Childhood“(HKS)
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1970 Aufmerksamkeitsstörung als Grundlage des Störungsbildes
1980 APA(DSM III): ADHS und ADSsind verschiedene Diagnosen
1987 APA: ADHS ist eine medizinischeDiagnose die Verhaltensauffälligkeitennach sich zieht.
1998 Die „American Medical Associated“:ADHS ist eine der am bestenerforschten Störungen
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Neurobiologische Grundlagen
und medikamentöse Behandlung
von ADS/ADHS
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ADS/ADHS
Komplexes KrankheitsbildZusammenspiel von neurologischen und psychosozialen Faktoren
Veränderungen in der Neurochemie des Gehirnspräfrontaler CortexStriatum
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Präfrontaler Cortex
• an der Stirnseite des Gehirns
• empfängt die verarbeiteten sensorische Signale
• gibt den Mensch eine Übersicht über seine momentane Situation
• Verbindung zu limbischen Systemen (Emotionen)
• sorgt für angemessene motorische und emotionale Reaktion
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Striatum
• Teil des motorischen Systems
• steuert gröbere Bewegungsabläufe
• Sorgt für die Harmonie der Bewegungen und Korrektur der Körperhaltung
• steuert alle unwillkürlichen Bewegungen
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Störung liegt im Bereich der Neurotransmitter:
Dopamin Noradrenalin Serotonin
Sie werden zu den Katecholaminen gezählt.
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Dopamin: Antrieb und MotivationNoradrenalin: Aufmerksamkeit Serotonin: Impulsivität und Angemessenheit des Verhaltens
Diese Systeme sind auf komplexe Weise miteinander verknüpft
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Neurophysiologische Messungen
Bildgebende Verfahren zeigen Unterschiede im Gehirnzwischen Patienten mit ADS/ADHS und Kontrollpersonen
Insbesondere im Frontallappen und im Striatum
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Wodurch kommt die Störung genau zustande?
rascher und intensiver Abbau der Katecholaminesomit Störung der Informationsübertragung
Auswahl von wichtigen und unwichtigen Reizen ist verändert alles scheint gleich wichtig, da unwichtige Außenreize nicht genügend gehemmt werden
Folgen: Aufmerksamkeit- / KonzentrationsschwächeImpulsivität Hyperaktivität
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MedikamenteIn erster Linie Psychopharmaka zur Behandlung von ADS/ADHS Setzen an verschiedensten punkten des Katecholaminsystems an
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Meist werden Stimulanzien zur Behandlung eingesetzt, da sich diese als am zuverlässigsten wirkende Substanzen bewährt haben.
Wirkstoff: Methylphenidat (C14H19NO2)
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RitalinWirkstoff: Methylphenidat wirkt auf das Dopaminsystem
Menschen mit ADS/ADHS haben erhöhte Anzahl und Aktivität von Dopamin-Wiederaufnahme-Transportern
Störung der Informationsweitergabe
Methylphenidat blockiert Rücktransport-System vorübergehend (in Mittel 3-4 h)
Dopamin-Wiederaufnahmehemmer
Dadurch ist die Verfügbarkeit des Dopamins verbessert
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Ritalin gehört zu den Amphetaminen
Missbrauch von Ritalinkurzfristig: rauschartige BefindlichkeitenLangfristig: Psychosen oder Depressionen
Bei fachgerechten Therapie bisher kein Fall von Sucht Wirkung erst verzögert (ca. 20-30 min) Substanz sehr schnell verstoffwechselt und ausgeschieden nach ca. 6 h bereits keine Substanz mehr nachweisbar
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Nebenwirkungen
häufig Schlafstörungen und verstärkte Reizbarkeitkönnen meist durch Dosisreduktion kontrolliert werden
Appetitlosigkeit und Magenbeschwerdenklingen im Laufe der Therapie zumeist ab
Magenbeschwerden können durch Verabreichung von Ritalin mit Nahrungsmitteln gelindert werden.
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Erfolg der Wirkung•reduziert die Ablenkbarkeit•schwächt die Impulsivität ab•reduziert die Hyperaktivität•verbessert die Fähigkeit Aufgaben abzuschließen•Können besser an Gesprächen teilnehmen •Aggression wird gemildert•auch die Handschrift verbessert sich
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Problem:Menge an verschriebenen Ritalin steigt stetig stark an
•oft voreilig von Eltern auf ADS/ADHS geschlossen
•auch viele Ärzte verschreiben oft voreilig Ritalin
•In vielen Fällen Therapie auch ohne Medikamente möglich
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Atomoxetinerstmals ein Medikament das nicht zu den Psychostimulanzien gehört
in den USA seit dem 26. November 2002 unter anderem in Großbritannien seit dem 27. Mai 2004 zur Therapie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zugelassen
Zulassung von für Deutschland im ersten Halbjahr 2005 erwartet
13. Dezember 2004 Hanna 25
Neuartiges Wirkprinzip:
•selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
•beeinflusst im Gegensatz zu Methylphenidat nicht direkt das dopaminerge System
•moduliert die Interaktion zwischen dem noradrenergen und dopaminergen System
•normalisiert so die Dysfunktion des Aufmerksamkeitssystems
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Atomoxetin stellt dringend benötigte Alternative für Patienten dar,die Stimulanzien schlecht vertragen
Es unterscheidet sich auch das subjektive klinische Profil der beiden Wirkstoffe:
Wirkeintritt von Methylphenidat vergleichbar mit einem Schalterder umgelegt wirdWirkeintritt von Atomoxetin ist dagegen deutlich sanfter
dieser „Off-On-Wirkbeginn“ der Psychostimulanzien trägt erheblich zu den unerwünschten euphorisierenden Effekten bei, der bei anfälligen Menschen einen Missbrauch begünstigt.
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ADS beim Kind
13. Dezember 2004 Isabel 28
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
Die zwei ADS-Typen:
• ADS mit Hyperaktivität
• ADS ohne Hyperaktivität
13. Dezember 2004 Isabel 29
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
ADS mit Hyperaktivität:
• impulsiv• Lern- und Konzentrationsprobleme• ablenkbar• ungeduldig
• unaufmerksam
ähnliche Probleme im Alltag und mit anderen Menschen
ADS ohne Hyperaktivität:
• verträumt• vergesslich• ablenkbar
13. Dezember 2004 Isabel 30
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
Die Negativ-Erfahrungs-Spirale – ein Teufelskreis
vieleEnttäuschungen
Versagen
Entmutigung
Resignation
KleinesIch
13. Dezember 2004 Isabel 31
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
Die Positiv-Erfahrungs-Spirale: Raus aus dem Teufelskreis
Stärkenentdecken,Schwächenminimieren
Anerken-nung
Erfolg
guteMotivation
positivePersönlichkeits-entwicklung
Großes Ich
13. Dezember 2004 Isabel 32
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
Berühmte Persönlichkeiten:
• Albert Einstein
• Thomas Edison
• Wolfgang A. Mozart
13. Dezember 2004 Isabel 33
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
Begabung • intellektuell• künstlerisch• sozial
Kreativität• Phantasie•Flexibilität•Ideen
Motivation• Fleiß• Ausdauer• Ehrgeiz• emotionaleStabilität
Erfolg
13. Dezember 2004 Isabel 34
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
Begabung • intellektuell• künstlerisch• sozial
Kreativität• Phantasie•Flexibilität•Ideen
Erfolg
Motivation fürbest.Aufgaben
13. Dezember 2004 Isabel 35
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim Kind
Behandlung von ADS ohne Medikamente:
Multimodale Therapie
• Aufklärung der Eltern über ADS
• Elterntraining
• Aufklärung des Kindes selbst
• Verhaltenstraining für das Kind
• Aufklärung Dritter (Lehrer, Erzieher, Kinderarzt etc.)
13. Dezember 2004 Isabel 36
Aufmerksamkeits • Defizit • Syndrom beim KindErfolgschancen bei Behandlung ohne Medikamente:
• nur bei leichtem ADS-Syndrom
• Kinder mit ADS ohne Hyperaktivität sind meist leichter zubehandeln
• wird oft nur als begleitende Therapie angewandt
• Erfolgsaussichten sind geringer, als bei Behandlung mitMedikamenten
13. Dezember 2004 Elena 37
ADS bei Erwachsenen
13. Dezember 2004 Elena 38
Veränderte Symptomatik im Erwachsenalter
• Ein Kind mit ADS wird auch ein Erwachsener mit ADS bleiben
• Im Erwachsenenalter:•Veränderung des Störungsbildes•Betroffener kann je nach Lebensführung über viele Jahre beschwerdefrei leben
13. Dezember 2004 Elena 39
Symptome im Erwachsenenalter
• Leitsymptom: auffällige Leistungsschwäche Angst „nicht alle Ziel zu erreichen, die an sich gesteckt hat“
• ⇒vermindertes Selbstwertgefühl
⇒Kaskade von mögliche Ursachen dafür
13. Dezember 2004 Elena 40
Kognitive Auffälligkeiten
• Probleme mit der Zeitstruckturierung/Selbstorganisation
• Probleme Vorhaben überhaupt anzufangen• Übermäßige Probleme sich an
Anweisungen/Regeln zu halten• Desorganisation von Arbeitsabläufen• Übermäßige Unordnung• Häufiger Arbeitsplatzwechsel/Kündigung• Entweder: „Überkompensation“ oder „totaler
Rückzug“
13. Dezember 2004 Elena 41
Veränderte Daueraufmerksamkeitsspanne
• Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sind besonders vom Interesse abhängig
• Unvollständiges Erledigen oder Vergessen von Aufgabenteilen
• Fehlende Aufmerksamkeit/Tagträumerei bei geistiger Anstrengung
• Verständnisschwierigkeiten für den Kontext
13. Dezember 2004 Elena 42
Störungen des Arbeitsgedächtnisses
• Vergesslichkeit• Flüchtigkeitsfehler bei leichten Aufgaben• Erinnerungen nicht abrufbar („Ich weiß es, kann es aber
nicht sagen“)• Ablenkbarkeit
13. Dezember 2004 Elena 43
Hypersensitivität und Impulsivität
• Hypersensitivität für verschiedene Sinnesqualitäten• Stimmungsschwankungen (enviormental dependency)• Extremes Gefühlsleben• Überempfindlichkeit für emotionale Reaktionen
(Temperamentausbrüche, verbale Entgleisungen)• Unfallneigung durch Impulsivität• Impulskontrollstörungen
13. Dezember 2004 Elena 44
Suchtgefährdung bei ADS Patienten
• Exzessiver Konsum von stimulierenden Substanzen (Kaffee, Cola, Schokolade, Energiedrinks)
• dysfunktionale Selbstmedikation der ADS durch Cannabis oder Kokain
• Viele Raucher unter ADS Patienten
13. Dezember 2004 Elena 45
Therapiemöglichkeiten ohne Medikamente
• Vielschichtiges Krankheitsbild, deshalb mehrdimensionale Behandlung durch mehrere Therapieansätze
• Ziel: mit seinen Schwächen besser umzugehen, Stärken fördern
• Verhaltenstherapie (Coaching)
Methlyphenidat ist kein zugelassenes Medikament für Erwachsene mit ADS!
13. Dezember 2004 Elena 46
Fazit
• ADS/ADHS ist therapierbar, aber nicht heilbar.• Anzahl der hyperaktiven Personen wird durch
Reizüberflutung der Medien weiter ansteigen.