Ä6 oziales und demokratisches Engagement an der HBS ³ · Soziales Lernen als Unterrichtsfach,...

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1 „Soziales und demokratisches Engagement an der HBSHinweis zur Gender-Formulierung: Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form steht. Der Stellenwert und die Verankerung in unserem Schulprogramm: Die Heinrich-Bußmann-Schule legt Wert auf eine wirksame Förderung der sozialen und demokratischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler durch zahlreiche Projekte und Konzepte. Zur Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz übernehmen Teile der Schülerschaft Verantwortung im Rahmen von Klassendiensten, als Schüler-, Klassensprecher oder Klassensprecherin und als Streitschlichter, Schulsanitäter, in der Aufsicht oder im schuleigenen Kiosk. Das soziale Lernen wird durch Maßnahmen gefördert, die das friedliche Miteinander regeln und die Klassengemeinschaften stärken, z.B. durch Klassenregeln, Schulsozialarbeit und Soziales Lernen als Unterrichtsfach, einen Gewaltverzichtsvertrag, Jungenarbeit, Selbstbehauptungstraining für Mädchen oder auch Klassenratsstunden sowie Projekten zum Teil in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern. Projekte und Arbeitsgemeinschaften zum praktischen Lernen (Pflege der selbst angelegten und gestalteten Außenanlagen) und Kooperationen mit gesellschaftlichen Partnern Seniorenheim, Vereine, etc.) stärken die Schülerpersönlichkeiten zusätzlich. Diese Maßnahmen und Unterrichtsangebote bauen ab Klasse 5 kontinuierlich aufeinander auf und sind eingebunden in sozialpräventive Maßnahmen der Schule. Von besonderer Bedeutung sind Maßnahmen in der Klasse 5: o Dreitägiges Teamtraining in der Jugendbildungsstätte Wittbräucke und Welper o Kanufest: Kurz nach den Sommerferien findet in Kooperation mit dem Kanu-Club Lünen ein ganz besonderes Einschulungsritual für Eltern, Schüler und Kollegium statt. Beim Kanufest wird „Teambildungsprichwörtlich umgesetzt: „Wir sitzen alle in einem Boot.Nur mit Kommunikation und Zusammenarbeit lassen sich Ziele erreichen, denn sonst dreht sich das „gemeinsame Boot im Kreis“. o Regelmäßige Fahrten der 10. Klassen nach Berlin mit dem Besuch des Bundestages und den Gedenkstätten zur Teilung Deutschlands.

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„Soziales und demokratisches Engagement an der HBS“ Hinweis zur Gender-Formulierung: Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form steht. Der Stellenwert und die Verankerung in unserem Schulprogramm: Die Heinrich-Bußmann-Schule legt Wert auf eine wirksame Förderung der sozialen und demokratischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler durch zahlreiche Projekte und Konzepte. Zur Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz übernehmen Teile der Schülerschaft Verantwortung im Rahmen von Klassendiensten, als Schüler-, Klassensprecher oder Klassensprecherin und als Streitschlichter, Schulsanitäter, in der Aufsicht oder im schuleigenen Kiosk. Das soziale Lernen wird durch Maßnahmen gefördert, die das friedliche Miteinander regeln und die Klassengemeinschaften stärken, z.B. durch Klassenregeln, Schulsozialarbeit und Soziales Lernen als Unterrichtsfach, einen Gewaltverzichtsvertrag, Jungenarbeit, Selbstbehauptungstraining für Mädchen oder auch Klassenratsstunden sowie Projekten zum Teil in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern. Projekte und Arbeitsgemeinschaften zum praktischen Lernen (Pflege der selbst angelegten und gestalteten Außenanlagen) und Kooperationen mit gesellschaftlichen Partnern Seniorenheim, Vereine, etc.) stärken die Schülerpersönlichkeiten zusätzlich. Diese Maßnahmen und Unterrichtsangebote bauen ab Klasse 5 kontinuierlich aufeinander auf und sind eingebunden in sozialpräventive Maßnahmen der Schule. Von besonderer Bedeutung sind Maßnahmen in der Klasse 5:

o Dreitägiges Teamtraining in der Jugendbildungsstätte Wittbräucke und Welper

o Kanufest: Kurz nach den Sommerferien findet in Kooperation mit dem Kanu-Club Lünen ein ganz besonderes Einschulungsritual für Eltern, Schüler und Kollegium statt. Beim Kanufest wird „Teambildung“ sprichwörtlich umgesetzt: „Wir sitzen alle in einem Boot.“ Nur mit Kommunikation und Zusammenarbeit lassen sich Ziele erreichen, denn sonst dreht sich das „gemeinsame Boot im Kreis“.

o Regelmäßige Fahrten der 10. Klassen nach Berlin mit dem Besuch des Bundestages und den Gedenkstätten zur Teilung Deutschlands.

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Der „Kleine Bußmannpreis“ wir analog zum „Bußmannpreis der Stadt Lünen“ seit 2010 jährlich an Schüler, die sich, wie der Namensgeber unserer Schule Heinrich Bußmann, durch couragiertes, tolerantes und soziales Verhalten über ein ganzes Schuljahr ausgezeichnet haben, vergeben. Weitere Projekte zur Stärkung sozialer und demokratischer Kompetenzen, verankert und stets fortgeschrieben im Schulprogramm der HBS, sind:

o eine von der QA 2012 als vorbildlich beschriebene Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Gender-Mainstream-Erziehung wie beispielsweise Mädchen-/Jungenförderung, Deeskalationstraining, Selbstbehauptungstraining in Kooperation mit dem „Multikulturellem Forum in Lünen“, Teilnahme am Girls Day/Boys Day (z.B. Jungenpraktika beim Friseur in Lünen), Einbeziehen des Genderaspekts bei der Berufsorientierung (Mädchentag bei der Bundeswehr in der Eifel);

o die Verankerung der Schule im gesellschaftlichen Leben der Stadt über umfangreiche Kooperationen (z.B mit Lernpartner, Bauverein Lünen, Tiefbau Pamp, Steag AG Lünen, Pro Lünen, Gartenbau Giesebrecht, Dachdecker Janz, Bäckerei Wulf, Residenz Osterfeld (Altenwohnheim), Jugendkontaktbeamten )

o die Förderung der Anstrengungsbereitschaft durch eine individuelle Zuwendung (z.B. durch intensiven Kontakt zu den Erziehungsberechtigen ) und einen ausgesprochen wertschätzenden Umgangston der Lehrkräfte; Auch auf die Vermittlung weiterer Schlüsselkompetenzen legt die Heinrich-Bußmann-Schule besonderen Wert. "Soft-Skills" werden trainiert unter Anderem durch:

o Schüler helfen Schüler: türkische, russische und polnische Schülerinnen stehen als Paten für „Neuankömmlinge“ aus ihren jeweiligen Heimatländern bereit und helfen sowohl im Schulalltag, beim Dolmetschen als auch bei Hausaufgaben.

o einen hohen Anteil an kooperativen Arbeitsformen im Unterricht;

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o die Ausbildung von methodischen Kompetenzen durch Methodentage;

o Ausbildung von Medienscouts zur Sensibilisierung des richtigen Umgangs mit sozialen Netzwerken

Bei der erstmaligen Verleihung des Förderpreises für inklusive Schulentwicklung des Kreise Unna gewann die Heinrich-Bußmann-Schule den ersten Preis. Seit sieben Jahren sind auch Schüler mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten Mitglieder der Schulgemeinschaft, integrative Lerngruppen gibt es an der HBS im fünften Jahr. Die HBS arbeitet seit Mai 2012 mit der Jugendbildungsstätte Welper zusammen. Der Herausforderung inklusive Strukturen zu schaffen (Inklusion) begegnet die Heinrich-Bußmann-Schule durch die Teilnahme am Ruhrgebiets-weiten Projekt „Inkluvision“ der Aktion Mensch als einzige Schule im Kreis Unna. In diesem Projekt werden strukturell Hilfen für integrative Lerngruppen und Beratungsangebote für die Bildung inklusiver Strukturen gegeben.

Bei der Entwicklung einer inklusiven Schulkultur sind alle am Prozess Beteiligten „Gewinner“ dieser Kultur, gleichzeitig aber auch in den Entwicklungsprozess miteingebunden. Dies erfordert ein besonders hohes Maß an sozialen und demokratischen Kompetenzen, vom Kollegium, über die Schulsozialarbeiter, vom Sekretär bis zum Hausmeister, vom Schulleitungsteam bis zu den Eltern und natürlich den Schülern selbst – jeder ist an der Entwicklung beteiligt. So entstand eine positive, wahrnehmbare Schulatmosphäre an der Heinrich-Bußmann-Schule, die weiter gepflegt und auf die weiterhin bewusst geachtet wird. „Der Lebensraum Schule und das soziale Klima sind gekennzeichnet durch einen gepflegten, einladenden Eindruck außerhalb und innerhalb der Gebäude (Pflege des Gebäudes und des Schulgeländes durch Schüler), ein klares Regelwerk. Bei öffentlichen Auftritten und Veranstaltungen legen die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Bußmann-Schule großen Wert darauf, das schuleigene T-Shirt zu tragen. Ein hohes Maß der Identifikation der Eltern zeigt sich durch intensive Teilnahme an Schulprojekten (wir bauen unsere Schule selbst), Klassenfesten, Klassenfahrten Schulfesten und Fortbildungen.

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Soziales und demokratische Engagement klassen- und fächerübergreifend konzeptionell im Unterricht verankert: Die HBS versucht regelmäßig durch zahlreiche Projekte, Konzepte und Konzerte in der Öffentlichkeit die sozialen und demokratischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Themen, mit denen unsere Schüler innerhalb und auch außerhalb des Schulgebäudes immer wieder konfrontiert sind, werden im Unterricht aufgegriffen und wieder in den öffentlichen Raum getragen. So entstand im Geschichtsunterrichtes die Idee im Rahmen des Projektes „Stolpersteine“ (2014) ,die Politik und die Verantwortlichen der Stadt auf die vergessenen, jüdischen Mitbürger aufmerksam zu machen.

o (9/2012) Als einzige Hauptschule nahm die HBS mit einer integrativen Lerngruppe an einem überregionalen Jugendtheaterfestival teil. Die Aufführung von „The Gruffalo“ auch mit lernbehinderten Schülern in englischer Sprache fand in der Öffentlichkeit große Bewunderung und Zuspruch. Ein Beitrag der HBS zur breit geführten Diskussion über Inklusion in der Gesellschaft bei der Umsetzung der Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention.

o (09/2012) Teilnahme am Sponsorenlauf der Stadt Lünen für Flüchtlinge, initiiert von der Integrationsbeauftragten der Stadt Lünen Frau Dr. Aysun Aydemir

o (10/2012) Im Wahlpflichtfach „Jungenarbeit“ haben sich unsere Schüler unter dem Oberthema Zivilcourage in vielen Gesprächen auch mit behinderten Menschen beschäftigt. Der „Praxistest“ folgte. Als Rollstuhlfahrer konnten die Achtklässler die Lüner City einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel erfahren (siehe Zeitungsartikel vom 5. Juni 2012 im Anhang).

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o (10/2012) In Zusammenarbeit mit den Eltern stellen Schüler und Lehrer ein vielbeachtetes Schulfest unter dem Motto „Platz da – ich lebe, Helfende Hände“ zugunsten des Deutschen Kinderhospizvereins e.V. auf die Beine und sammelten auch mit Hilfe von Sponsoren den Reinerlös von 3.500,- Euro. Schon seit 10 Jahren engagiert sich die HBS mit kleinen und großen Aktionen für diese Einrichtung jeweils zum 10. Februar eines Jahres und trägt so deren Anliegen auch in die Unterrichtsinhalte besonders in den Fächern Deutsch und Ethik.

o (2012) Lutz van Dijk, der in Südafrika lebende Autor von „Themba“, war zum ersten Mal zu Besuch Heinrich-Bußmann-Schule. Mit den Schülern der 7. und 8. Klassen sprach er über dieses Buch, das im Deutschunterricht thematisiert und gelesen wurde, und sein Lebenswerk HOKISA, eine Stiftung für Kinder in Südafrika, die von AIDS betroffen sind. Anschließend besuchten die Schüler die Verfilmung des Buches Themba im Kino.

o (01/2013) Nachdem der Landtag beim aktuellen Besuch der Schüler der zehnten Klassen in Düsseldorf aufgelöst worden war, besuchte der Landtagsabgeordnete Rainer Schmeltzer die zehnten Klassen in der Schule. Sehr engagiert diskutierten die Schüler gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten über die Einflussmöglichkeiten von Jugendlichen in der Politik. (s. Anhang)

o (03/2013) Mitwirkung von Bußmann-Schülern an einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 80sten Jahrestages der Entmachtung des Parlaments und der Rede von Otto Wels

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o (11/2013) Mitgestaltung des feierlichen

Festaktes im Rathaus der Stadt Lünen zum Volkstrauertag in Gedenken an die Kriegsopfer

o (3/2013) Schüler der 10. Klassen beteiligten sich aktiv und öffentlich an der Diskussion über die Errichtung einer forensischen Klinik in Lünen und luden Ute Franz, die ärztliche Direktorin der forensischen Klinik in Dortmund-Aplerbeck, zu einem offenen Dialog in die Schule. Sie erläuterte, wie es in der Forensik beispielsweise gehandhabt wird, wenn Verwandte zu Besuch kommen oder warum gerade Straftäter in einer solchen Klinik gut aufgehoben sind. „Sind es nur Vergewaltiger? Was machen die Straftäter in ihrer Freizeit? Wie werden die Anwohner geschützt? Ist bei Ihnen schon mal jemand in der Haft gestorben?“ Immer wieder melden sich die Schüler interessiert zu Wort und stellen ihre Fragen. Im Nachgang zu dieser sensiblen und brisanten Veranstaltung mit Frau Dr. Ute Franz in der Schule erlebten die Schüler erstmalig kontroverse, politische Reaktionen hautnah: positives und auch sehr negatives Feed-Back im Localkompas Lünen.(s. Anhang)

o (6/2013) Im jahrgangsstufenübergreifenden Projekt „Schule gestern – Schule heute“ fanden gegenseitige Besuche von Schülergruppen in zwei benachbarten Seniorenheimen und Besuche von Seniorengruppen an der HBS statt. Begleitet von hoher gegenseitiger Wertschätzung und einem respektvollen Umgang miteinander berichteten die Senioren von ihrer Schulzeit und nahmen die Eindrücke unserer Schüler vom jetzigen Schuleben mit. Beeindruckend war auch die Mitarbeit der Senioren am Kunstprojekt der BuS-Klasse (Betrieb und Schule) zur Gestaltung der

schuleigenen Bushaltestelle.

o (seit 9/2014) Im klassenübergreifenden Wahlpflichtfach der Jahrgangsstufe 8 „Miteinander – Füreinander“ machen unsere Schüler Erfahrungen in der Arbeit mit alten Menschen in Altenheim „Osterfeldresidenz“ in Lünen. Die Schüler engagieren sich durch kleine Lesungen und üben in gemeinsamen Gesellschaftsspielen das soziale, generationenübergreifende Miteinander. (vgl. dazu auch Projekt 2).

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o (seit 2010) Die Steeldrum-Band der HBS

bereichert ganzjährig mit zahlreichen Auftritten, z.B. in einer nachbarlichen Wohnstätte der Arbeiterwohlfahrt. Auch hier sind Schüler mit Förderbedarf aktiv eingebunden. Auch an Wochenenden oder in Ferienzeiten engagieren sich Schüler. Lehrer und Eltern bei diversen Auftritten dieser Band (allein 25 im Jahr 2013) und unterstützen so Veranstaltungen sozialer oder caritativer Art innerhalb und außerhalb von Lünen.

o (9/2014) Alle Schüler der 8 Klassen

unterstützen mit ihrer Anwesenheit die öffentliche Veranstaltung „Lünen ist bunt“ auf dem Marktplatz der Lüner Integrationsbeauftragten Dr. Aysun Aydemir gegen Rassismus in Lünen.

o (jährlich seit 2010) Die Heinrich-Bußmann-Schule beteiligt sich regelmäßig mit Unterrichtsprojekten, Aufführungen und öffentlichen Erklärungen am Projekt „Stand up“ und „Fair Trade“ im weltweiten Kampf gegen die Armut der Liga (Lüner Initiative gegen globale Armut).

o (09.2012) Unterschriftenaktion „Lünen gegen Rechts“ mit MdL Rainer Schmeltzer (siehe Zeitungsartikel vom 28.09.2012, Anhang)

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o (04.2014) Teilnahme von Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen sowie einiger Eltern an der Veranstaltung „Verlegung von vier Stolpersteinen in Lünen“ auf Initiative und Einladung des Bundestagsabgeordneten Michael Thews. Sowohl bei dieser Veranstaltung als auch im Rahmen des Geschichtsunterrichts lernen Schüler und Schülerinnen die Lebenszusammenhänge des Namensgebers der Schule Heinrich Bußmann kennen und besuchen Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig. .

o (11.2014) Schüler als Beteiligte bei Juryentscheidungen in schulischen Wettbewerben (HBS sucht das Supertalent) und bei der Publikumsjury des international besetzten Kinofestes Lünen, welches in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum feierte.

o (Planung 2015) Aufgrund der vielfältigen Aktivitäten der HBS gegen Rassismus haben sich die Schüler, die Eltern und das Kollegium entschieden auch „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden. Als Initialprojekt soll die Frontfassade der Schule ein „Gesicht“ bekommen, das dem „gelebten Geist“ der Schule einen „bildlichen Ausdruck“ verleiht. Entstehen soll dieses Werk in Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern der HBS mit Lüner Künstlern. Schüler, Eltern und Kollegium haben ihre Bereitschaft zur Teilnahme an dieser Aktion mit ihren Unterschriften bereits bestätigt. Die Umsetzung erfolgte im Oktober 2015.

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o (Planung 2015) Kunst ist gewissermaßen so etwas wie eine Spezialität der Heinrich-Bußmann-Schule. Die Arbeiten der Schüler sind nicht nur in Lünen zu bewundern, auch in den Partnerstädten Zwolle, Salford und Panevèžys sowie in Spanien bestückten sie schon Ausstellungen. Anlässlich des 25 jährigen Jubiläums des Lüner Kinofestes erarbeitete und gestaltete die Heinrich-Bußmann-Schule mit vielen „kleinen Künstlerinnen und Künstlern der Schule“ eine Ausstellung im Bauverein Lünen. Dabei schuf eine Schülerin (selbst ein Flüchtlingskind) drei Werke, die sie im Rahmen des nächsten Schulfest zur Versteigerung frei gibt. Ihr Wunsch ist, dass der Erlös komplett für einen sozialen Zweck gespendet werden soll. (z.B. zur Unterstützung für Flüchtlingskinder, Kinderhospiz oder Ähnliches).

Weitere öffentliche Aktionen der HBS mit sozialem oder demokratischem Engagement sind in der Zusammenstellung von Artikeln der schuleigenen „HBS-News“ dokumentiert.

Die Lehrpersonen Die Weiterentwicklung sozialer und demokratischer Kompetenzen der Lehrkräfte wird stetig und besonders gefördert durch:

o einen vertrauensvollen und menschlichen Umgang miteinander.

o durch außerschulisches Engagement und Eigeninteresse der Kolleginnen und

Kollegen demokratische und sozialpolitische, aktuelle Themen in die Schule zu

tragen z.B. 25 Jahre – Fall der Mauer, 09. November, Forensik in Lünen, Fair

trade-Waren und Kinderarbeit/Kinderarmut, Kinderrechte zum 10.11.2014,…

o die Schaffung und Nutzung von Kommunikationsmöglichkeiten für Austausch sowie

Nutzung von Netzwerken (Caritas, Jugend-Kontaktbeamten JuKobs,

schulpsychologische Beratungsstelle Unna), Beratung und Fortbildung (anlassbezogen

usw.);

o das zielgerichtete Aussuchen von Fortbildungen zur Demokratieerziehung und

anderen schulspezifischen Handlungsfeldern.

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Konkrete Fortbildungsmaßnahmen zu diesen Themen waren in den letzten 3 Jahren u.a:

o (12/2011) Gewaltkriminalität bei Kindern und Jugendlichen – Ursachen und

wirkungsvolle Handlungsansätze

o (11/2011) Demokratie in der Schule –Schule in der Demokratie / 1. Demokratietag

NRW in Hamm

o (2-tägig 10/2011) Follow Up – Deeskalationstraining / Kampfesspiele

o (4/2011) Umgang mit schwierigen Menschen und Situationen

o (9/2012) Zwischen Hoffnung und Größenwahn - Überlebensstrategien für den

Umgang mit komplexen Herausforderungen - Vom resilienten Umgang mit Gewalt in

Familien

o (2-tägig, 9/2013) Radikalisierung von Jugendlichen - Umgang mit radikalen

Schülern und Jugendlichen in Schulen - interdisziplinäre Veranstaltung mit Polizei,

Jugendhilfe und Schule (u.a. Zunahme von salafistischen Tendenzen, rechte Szene...)

o (schulintern, 1/2014) Mobbing und Cybermobbing im Internet

o (3/2014) Fachtag Suizid und Suizidalität bei Schülerinnen und Schülern

o (4/2014) Coolnesstraining - Konfrontative Pädagogik

o (schulintern 8/2014) Konfrontative Pädagogik - SchiLF plus Elternvertretung:

Konfrontative Pädagogik im Schulalltag unter besonderer Berücksichtigung der

SchülerInnen im Förderschwerpunkt ES

o (6/2014) Kinder schauen nicht nur zu / Sei ein Vorbild – Konsumverhalten von

Drogen, Alkohol und Nikotin in Zusammenarbeit mit der Universität Bochum.

Beteiligt waren Eltern, Elternvertretung, Schüler, Kollegium.

o (9/2014) Gefahren im Internet- Aufklärungskampagne für Schülerinnen, Schüler und

deren Eltern in Zusammenarbeit mit der Firma 8com

o (03.12.14) Fortbildung: „Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“ in

Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum

o Austausch mit Pädagogen anderer beteiligter Schulen im Projekt „Inkluvision“ nach

der Methode der Intervision

Lehrpersonen und Eltern als Vorbilder und Unterstützer:

o Bau einer Skaterrampe mit Eltern, Schülern und Kollegen

o Ferienaktivitäten mit Eltern, Schülern und Kollegen (Gartengestaltung, Bau einer

Blockhütte…)

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o Verschiedene Projekte (z.B. Stolpersteinprojekt, Füreinander-Miteinander, politische

Fragerunden nach Interessen und Bedürfnissen der Schüler und Schülerinnen,

Workshops an Wochenenden mit Übernachtung, bei denen die Schule die

Infrastruktur zur Verfügung stellt)

o Begleitung der Stolpersteinaktionen von Lehrpersonen auch in der unterrichtsfreien

Zeit

o Außerhalb der Unterrichtszeit geben Lehrkräfte und der Schulsozialpädagoge

Elternseminare zu den Themen „Ernährung“, „Medien und soziale Netzwerke“,

„Zusammenarbeit von Eltern mit Schule“ und Grundfragen des entwicklungsgerechten

Umgangs mit den Kindern

o Lehrer besuchen den Landtag in Düsseldorf

o Lehrerausflug Bonn: „Haus der Geschichte“

o Lehrerveranstaltungen in der DASA Dortmund

o Lehrerveranstaltungen „Zeche Zollverein“ – Arbeit früher und heute

o Lehrerveranstaltung zum Strukturwandel des Ruhrgebietes in Duisburg als

Hilfestellung und Anregung zur Unterstützung der Berufsorientierung unserer Schüler

o Regelmäßiger Austausch der Sozialpädagogen mit den caritativen und sozialen

Einrichtungen auf kommunaler Ebene und im Kreis Unna

Unsere Patenschaften mit denen wir unseren Schülerinnen und Schülern soziales und demokratisches Engagement aufzeigen und umsetzen: Neben allen schon unter Punkt a bis e beschriebenen Kontakten und Patenschaften gibt es weitere Verbindungen und Aktionen:

o Ferienaktivitäten mit Azubis der Steag AG Lünen zum sozialen Lernen mit

gemeinsamen Kochen und Essen in der Schule

o Regelmäßige Besuche des Archives der Stadt Lünen

o Regelmäßige Besuche der Stadtbibliothek Lünen/ BISS-Projekt (Bildung in Schrift

und Sprache)

o Patenschaft mit der „Osterfeldresidenz“ auch im Rahmen des

Wahlpflichtunterrichtes

o Stadtführungen mit Stadtführern der Stadt Lünen

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Anerkennung und Würdigung von sozialem und demokratischem Engagement und Unterstützung des Engagements auch außerhalb von Schule:

o Analog zum "Heinrich-Bußmann-Preis der Stadt Lünen" (In Anlehnung an Heinrich Bußmann, dem Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten verleiht die SPD der Stadt Lünen seit 1996 alle zwei Jahre den Heinrich-Bußmann-Preis an verdiente Persönlichkeiten) vergibt die HBS den "Kleinen Bußmannpreis" jährlich an Schüler, die sich, wie der Namensgeber unserer Schule Heinrich Bußmann, durch couragiertes, tolerantes und soziales Verhalten über ein ganzes Schuljahr in und außerhalb von Schule ausgezeichnet haben. Dieser Preis ist mit bis zu 200 € dotiert.

o Freistellung von Schülerinnen und Schülern bei der Ausführung von ehrenamtlichen Aufgaben wie Schulsanitätseinsatz, Freiwillige Feuerwehr, für den ehrenamtlichen Einsatz in Vereinen oder zur Unterstützung bei Gesprächen in Fremdsprachen…

o Honorierung von sozialen Schüleraktivitäten, die sie in ihrer Freizeit leisten, durch besondere Ausflugsfahrten (Skatepark in Münster; Moviepark) oder gemeinsame Essen.

o Einzelunterstützung von Schülern mit besonderen Begabungen (Besuch der Kunsthochschule Münster, Besuch des Hochschultages an der Universität Dortmund)

Unsere sozialen Besonderheiten (wie z.B. Streitschlichter, Gewaltprävention, Aktion gegen Mobbing) und demokratischen Besonderheiten (wie z.B. Bemühen um Völkerverständigung und Maßnahmen gegen übersteigerten Nationalismus) in Ihrer Schule?

o Die im Schulprogramm implementierte Streitschlichtung beginnt mit der Ausbildung in der Jahrgangsstufe 8 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes. Ab Klasse 9 sind die Schüler selbstorganisiert als Streitschlichter tätig und greifen bei Konfliktsituationen ein. Dafür steht ihnen ein Streitschlichtungsraum in unmittelbarer Nähe des Schulhofs zur Verfügung.

o Enger Kontakt zu Herrn Dinderol Sekretär der DITIB-Selimiye Moschee in der Roonstraße (regelmäßige Besuche und Führungen der Schüler in der Moschee)

o Enger Kontakt zu Frau Dr. Aydemir, Integrationsbeauftragte der Stadt Lünen

o Teilnahme am Fest der Kulturen der Stadt Lünen

o Hohe Bereitschaft der Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund sich am Schulleben/Festen zu beteiligen

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o (2012) „Bildungswerkstatt Lernbar – Perspektiven für ihre Kinder“ – Einrichtung eines Müttercafès für türkische Mütter in dem bewusst türkischsprachige Referenten Themen wie neues Schulgesetz, Pubertät, Suchtvorbeugung oder Berufswahl behandelt werden . Das Projekt "LernBar" unterstützt die Integration von Eltern und Schülern durch Bausteine wie das türkische Mütter-Cafe und speziellen Förderunterricht.

o Maßnahmen zur Gewaltprävention sind ebenfalls im Schulprogramm implementiert: Deeskalationstraining ist als Unterrichtsfach durchgängig für alle Klassen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 verpflichtend. Jährlich stattfindende Teambildungsfahrten in den 5. Klassen sind ebenso Teil des Gewaltpräventionskonzeptes der Heinrich-Bußmann-Schule.

o Freizeitpädagogische Angebote werden organisiert von den Schulsozialarbeitern und engagierten Kollegen für Schüler der Klassen 5 – 10. Diese werden am Nachmittag und teilweise in den Sommerferien durchgeführt. Zu diesen Aktionen gehören u.A. Klettern im Hochseilgarten oder in Kletterhallen, Skater im Skaterspalace in Münster, Fußballturniere in der Soccerhall und im Sommer Besuche auf der Wasserskianlage in Hamm.

o Der Trainingsraum bietet eine sinnvolle pädagogische Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, die sich zunehmend den Regeln eines gewaltfreien, sozialen Miteinanders widersetzen ihr Verhalten zu reflektieren und mit Unterstützung Verhaltensalternativen zu erarbeiten.

Alle weiteren Maßnahmen zur Gewaltprävention und Demokratieerziehung sind systemisch in Unterricht, Projektwochen und außerschulischen Aktionen verankert und in den Punkten a bis g hinreichend beschrieben.