„Erfurter Erklärung zum Klimaschutz“ „Erfurt declaration ......wird vom Klimawandel betroffen...

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„Erfurter Erklärung zum Klimaschutz“ „Erfurt declaration on Climate Protection“ Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt

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„Erfurter Erklärung zum Klimaschutz“

„Erfurt declaration on Climate Protection“

Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt

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„Erfurter Erklärung zum Klimaschutz“

“Erfurt declaration on Climate Protection”

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Vorwort

Der Klimawandel ist das größte Um-weltproblem, dem die Menschheitheute gegenübersteht. Wie nah uns inThüringen der Klimawandel bereits ist,zeigen die schmelzenden Gletscher inden Alpen und extreme Wetterer-eignisse, wie der Sturm Lothar im Jahr1999 als erste warnende Vorboten. Esist die Aufgabe der Politik, die ihrmöglichen Vorkehrungen zu treffen, umdie Auswirkungen des Klimawandelszu begrenzen und unser Land auf dieeintretenden Klimaveränderungenrechtzeitig einzustellen.

Diese Generationenaufgabe kannnicht allein der Staat leisten. Vielmehrbrauchen wir Mitstreiter aus den tra-genden Gruppen unserer Gesellschaftund eine breite öffentliche Aufmerk-samkeit. Dem eingeleiteten Dialog-prozess wollen wir in Thüringen einePlattform bieten, die einen regelmäßi-gen Austausch von Meinungen undErfahrungen ermöglicht und uns alleregelmäßig Bilanz ziehen lässt.

Foreword

The climate change is the greatestenvironmental problem mankind isfacing today. Just how close the climatechange is to us in Thuringia becomesclear when thinking of the melting gla-ciers in the Alps and the extremeweather events such as the storm called‘Lothar’ in 1999 as the first harbingersof warning. It is the task of politics totake the precautions possible in orderto limit the impact of the climatechange and to prepare our FederalState for the climate changes aheadwell in time.

The state, however, is not able to fulfilthis generational task alone. Rather,we need supporters from the maingroups of our society and a broadpublic awareness. We want to offer aplatform for the process of dialogueinitiated, enabling a regular exchangeof opinions and experience andmaking us review the balance regularly.

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Unser 1. Thüringer Klimaforum am 18. April 2002 hat in diesem Sinne mitmehr als 300 Teilnehmern aus allenKreisen der Bevölkerung Thüringensaber auch anderen Ländern eine über-aus positive Resonanz gefunden.Repräsentanten aus Industrie undHandwerk, Land- und Forstwirtschaft,Kommunen und nichtstaatlichenOrganisationen haben dort ihren fes-ten Willen zum Ausdruck gebracht,sich an dieser Aufgabe aktiv undeigenverantwortlich zu beteiligen.

Ich danke ausdrücklich Herrn LotarSchmidt, Hauptgeschäftsführer desVerbandes der Wirtschaft Thüringens,Herrn Prof. Dr. Gerhard Breitschuh,Präsident der Thüringer Landesanstaltfür Landwirtschaft, Herrn Ralf Rauch,Oberbürgermeister der Stadt Geraund Herrn Thomas Seidel, Direktorder Evangelischen Akademie Thü-ringens für ihr Engagement bei derVorbereitung und Durchführung desKlimaforums. Ich bin mir sicher, dasssie den Prozess offensiv weitertragen.

Mir ist besonders wichtig, dass wir diejunge Generation einbeziehen. Siewird vom Klimawandel betroffen sein.Deshalb habe ich mich über die Teil-nahme zweier Schulklassen aus Heili-genstadt und Weimar am „1. ThüringerKlimaforum“ besonders gefreut. Diejungen Menschen wollen ihre Zukunftmitgestalten, das wurde ganz deut-lich. Wir wollen ihr dazu Gelegenheitgeben.

Mit der „Erfurter Erklärung zumKlimaschutz“ vom 28. Mai 2002 be-kundet die Landesregierung ihre

Our 1st Thuringian Climate Forumheld on 18th April 2002 was acceptedvery positively in this spirit with morethan 300 participants from all strata ofThuringian society as well as fromother federal states. Representativesfrom industry and crafts, agricultureand forestry, municipalities and non-governmental organisations expressedtheir firm will there to become involvedin this task actively and within theirown responsibility.

I would like to thank expressly LotarSchmidt, Senior Managing Director ofthe Association of the ThuringianEconomy, Prof Dr Gerhard Breitschuh,President of the Thuringian Office forAgriculture, Ralf Rauch, Lord Mayor ofGera and Thomas Seidel, Director ofthe Protestant Academy of Thuringiafor their commitment in the prepara-tion and staging of the Climate Forum.I am convinced that they will continueto pursue this process actively.

It is especially important for me thatwe include the young generation. Theywill be affected by the climate change.That is why I was particularly happyabout the participation of two schoolclasses from Heiligenstadt andWeimar in the 1st Thuringian ClimateForum. The young people want to co-design their future, that is what becamequite clear. We want to give them theopportunity to do so.

With the “Erfurt Declaration on ClimateProtection” dated 28th May 2002, theThuringian Government proclaims its

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Partnerschaft mit den beteiligtenGruppen aus Wirtschaft und Gesell-schaft und versichert ihre Unter-stützung.

Ich hoffe, dass viele Thüringer Bür-gerinnen und Bürger, aber auch bishernoch nicht beteiligte Unternehmen,Kommunen und Organisationen miteigenen Beiträgen für den Klima-schutz handeln. Denn auf das Handeln kommt es an.

partnership with the groups involvedboth from the economy and societyand assures them of its support.

I hope that many Thuringian citizensas well as hitherto not involved com-panies, municipalities and organisa-tions will make their own contributionstowards climate protection.As it is the action everything dependson.

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Dr. Volker SklenarThüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt

Thuringian Minister for Agriculture, Nature Protection and the Environment

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„Erfurter Erklärung zumKlimaschutz“

1. Das Klima wandelt sich, daran beste-hen heute kaum noch vernünftigeZweifel. Der Freistaat Thüringenwird nach den Erwartungen derWissenschaft bereits im Laufe derersten Hälfte dieses Jahrhundertsvon deutlichen Klimaveränderun-gen betroffen sein. Die Landesre-gierung bekennt sich in Verant-wortung gegenüber den künftigenGenerationen zum Klimaschutzals globale Herausforderung. Siestellt fest, dass die Industriestaa-ten wegen ihres überproportiona-len Anteils an den anthropogenenUrsachen des Klimawandels be-sonders gefordert sind, dieser glo-balen Aufgabe durch konkreteMaßnahmen auf lokaler und regio-naler Ebene zu begegnen. Deshalbwird Thüringen in nationaler undinternationaler Solidarität seinenBeitrag zum Klimaschutz leisten.Dies bedarf der Akzeptanz undUnterstützung durch die gesamteGesellschaft.

2. Die Landesregierung weist dazuauf die fraktionsübergreifendeZustimmung des Thüringer Land-tags und des 1. Thüringer Klima-forums zu ihrer strategischenKlimaschutzkonzeption hin undstellt fest, dass Thüringen auf die-ser Grundlage wirksame Beiträgezum Klimaschutz erreichen kann.Ausgehend von den nach derWende in Thüringen bereits er-reichten beachtlichen Emissions-

“Erfurt declaration on ClimateProtection”

1. The climate is changing, there ismore or less no reasonable doubtabout that today anymore. Accord-ing to expectations voiced byscience, the Free State of Thuringiawill be affected by unmistakableclimate changes already during thefirst half of this century. With aview to its responsibility for futuregenerations, the Thuringian Govern-ment commits itself to climateprotection as a global challenge.The Government states that theindustrial countries are calledupon particularly, due to their overproportional share in the anthro-pogenic causes of climate change,to meet this global task by concretemeasures at local and regionallevels. That is why Thuringia willmake its contribution towards cli-mate protection both in nationalas well as international solidarity.This requires the acceptance andsupport by the entire society.

2. The Thuringian Government pointsout the agreement across the fac-tions of the Thuringian Parliament(Landtag) and by the 1st Thurin-gian Climate Forum with its strate-gic climate protection concept andstates that Thuringia will be able toachieve effective contributions toclimate protection on this basis.Starting from the considerablereduction in emissions of climate-relevant gasses already achieved

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verminderungen klimarelevanterGase müssen alle Potenziale zurSenkung von Treibhausgasemis-sionen erschlossen werden.

3. Die Landesregierung teilt die Auf-fassung des 1. Thüringer Klimafo-rums, dass Klimaschutz nichtallein durch den Staat und mitdem klassischen ordnungsrechtli-chen Instrumentarium erreichtwerden kann, sondern mehr-heitlich als Aufgabe aller begriffen,akzeptiert und in praktisches Han-deln umgesetzt werden muss. Sie begrüßt ausdrücklich die be-reits eingeleiteten Aktivitäten zumKlimaschutz im Lande. Sie siehtdarin die von lokaler fachlicherKompetenz und haupt- wie ehren-amtlichem Engagement getrageneChance, im gemeinsamen Dialogzu einem verantwortungsvollenUmgang mit dem Klimasystemder Erde und ihrer Ressourcen zugelangen. Sie legt dabei Wert aufdie Erhaltung individueller undlokaler Gestaltungsspielräume imBewusstsein, dass diese ihreRealisierung im wirtschaftlichen,kommunalen und persönlichenHandeln erfahren.

4. Sie hält eine gemeinsame zukunfts-weisende Klimaschutzpolitik vorallem in Partnerschaft mit den tra-genden gesellschaftlichen Kräftenin Gesellschaft, Kommunen, Wirt-schaft, Wissenschaft, Kirchen undVerbänden des Landes für erfolg-versprechend. Betrachtet werdensollten vor allem die Handlungs-felder der kommunalen und staat-

after the fall of the wall, all potentialsfor a lowering of the greenhouseemissions have to be tapped.

3. The Thuringian Governmentshares the position of the 1stThuringian Climate Forum that cli-mate protection cannot only beachieved by the state and with thehelp of the classic administrativerules alone, but rather that this hasto be understood, accepted andtranslated into practical action bythe majority.The Government welcomes ex-pressly the already initiated activi-ties for climate protection inThuringia. This is the chance borneby local professional expertise aswell as the full-time and voluntarycommitment to arrive at a jointdialogue on a responsible treat-ment of the climate system of theearth and its resources. Emphasisis places on maintaining individualand local scopes of action, fullyaware that these experience theirfulfilment in economic, municipaland personal action.

4. The Thuringian Government regardsas promising a shared, future-ori-ented climate protection policy,above all, in a partnership with theleading social forces in society,municipalities, the economy, scien-ces, churches and associations ofthe Federal State. Attention shouldbe attached, above all, to the fieldsof action open to the municipal

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lichen Einrichtungen, der Industrieund des Handwerks, der Land- undForstwirtschaft sowie der nicht-staatlichen Organisationen und derjungen Generationen. Als Grund-lage sollen die wahrscheinlichenKlimafolgenszenarien für Thürin-gen erarbeitet und bewertet wer-den.

5. Die am 1. Thüringer Klimaforum teil-nehmenden Vertreter der Kommu-nen, Industrie und Gewerbe, Land-und Forstwirtschaft sowie dernichtstaatlichen Organisationenund Schulen verbindet die gemein-same Sorge um die Klimaentwick-lung und gemeinsame Verant-wortung für den Klimaschutz. Siehaben sich in ihren Sektionen ent-schlossen, praktische und nach-haltig wirksame Initiativen in denHandlungsfeldern des Klimaschutz-konzeptes einzuleiten. Die Landes-regierung begrüßt diese Selbst-verpflichtungen.

6. Sie ruft im Lande dazu auf, sichden eingeleiteten, vernetzten Pro-zessen anzuschließen, aus denenschließlich praktische Schritte undkonkrete Maßnahmen zum Klima-schutz vor allem auf freiwilligerBasis hervorgehen. Sie sichert denHandlungspartnern ihre Unter-stützung zu, die ihre eingegange-nen Selbstverpflichtungen undAktivitäten eigenständig, unabhän-gig und in eigener Handlungs-verantwortung entfalten wollen.Hierfür bietet sie ihren Hand-lungspartnern die Fortsetzung des

and state institutions, industry,crafts, agriculture and forestry aswell as the non-governmentalorganisations and the young gen-erations. The probable climatescenarios for Thuringia are to bedeveloped and assessed as a basisfor this work.

5. The representatives of the munici-palities, industry and trade, agri-culture and forestry as well as non-governmental organisations andschools participating in the 1stThuringian Climate Forum are unit-ed in their concern for the climatedevelopment and their shared re-sponsibility for climate protection.They have decided within their sec-tions to introduce practical initia-tives with a sustained effect in thefields of action identified by the cli-mate protection concept. TheThuringian Government welcomesthese self-obligations.

6. The Government calls on the Thu-ringians to join the processesintroduced and networked fromwhich practical steps and concretemeasures for climate protectionwill emerge voluntarily, above all.The Government assures all thoseacting partners of its support whowant to fulfil the obligations theyhave entered into and pursue theiractivities independently andaccepting the own responsibilityfor their activities. It is in this spiritthat the Government offers thecontinuation of the Thuringian

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Thüringer Klimaforums als ge-meinsame öffentliche Plattformfür die eingeleiteten gruppenspezi-fischen Prozesse für Klimaschutzund Vorsorge für den Klimawandelan. Der Dialog soll auf die Er-füllung und Fortschreibung derZielvereinbarungen in Thüringenkonzentriert werden. Eine ersteZwischenbilanz des bis dahinErreichten soll auf dem 2. Thü-ringer Klimaforum im Jahr 2003gezogen werden.

7. Die Landesregierung unterstreichtdie Feststellung der kommunalenTeilnehmer des 1. Klimaforums,dass die Kommunen Verantwor-tung für wichtige Bereiche deröffentlichen Infrastruktur tragen.Sie nimmt zur Kenntnis, dass zuderen Schutz vor bzw. als Vor-bereitung auf Klimaveränderungenverstärkt Vorsorgemaßnahmen fürerforderlich gehalten werden. Inder Tat kommt allen Kommunenwegen ihrer unmittelbaren Nähezu den Bürgerinnen und Bürgernbesondere Bedeutung als Multi-plikator des Klimaschutzgedan-kens zu.

8. Technologische Innovationen, dieauf Einsparung oder Substitutioninsbesondere fossiler Energieträgerund Rohstoffe gerichtet sind,haben Schlüsselfunktion für denKlimaschutz. Die Landesregierungist mit den Vertretern von Indus-trie und Gewerbe der Auffassung,dass Thüringen über günstigeVoraussetzungen für Technologie-forschung und -entwicklung ver-

Climate Forum as a shared publicplatform for the group-specificprocesses introduced for climateprotection and preparations forthe climate change. The dialogueshall be focused on the fulfilmentand continuation of the targetagreements in Thuringia. A firstinterim balance of the achieve-ments shall be drawn at the 2ndThuringian Climate Forum in theyear 2003.

7. The Thuringian Government reiter-ates the statement of the munici-pal participants in the 1st Thu-ringian Climate Forum that themunicipalities bear responsibilityfor important areas of the publicinfrastructure. The Governmentacknowledges that precautionarymeasures are deemed necessaryfor the protection of such areasand as a preparation for climatechanges. Indeed, all municipalitiestake on a particular importance asmultipliers of the climate protec-tion idea, due to their closeness tothe citizens.

8. Technological innovations direc-ted, in particular, at saving or sub-stituting fossil energy carriers andraw materials have a key functionin climate protection. The Thu-ringian Government agrees withthe representatives of industry andtrade that the Federal State fea-tures favourable prerequisites fortechnology research and develop-ment. Furthermore, climate pro-

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fügt, Klimaschutz und Vorsorge fürKlimafolgen beachtliche Chancenfür die innovative Thüringer Wirt-schaft bieten und beachtliche Be-schäftigungspotenziale erschließenkönnen.

9. Das 1. Thüringer Klimaforum weistauf die existenzielle Abhängigkeitder Land- und Forstwirtschaft vongünstigen klimatischen Verhältnis-sen in unserer Region hin. Die Lan-desregierung teilt die Einschätzung,dass die land- und forstwirt-schaftliche Forschung sich recht-zeitig mit Klimaveränderungenauseinandersetzen muss, um dieNahrungsmittelerzeugung langfris-tig abzusichern. Sie begrüßt dieOrientierung des Klimaforums aufdie Erzeugung erneuerbarer Ener-gieträger und nachwachsenderRohstoffe, nicht zuletzt im Interesseder langfristigen Erwerbssicherung,soweit hierzu freie Potenziale, dienicht für die Deckung des Nah-rungsmittelbedarfs erforderlichsind, genutzt werden.

10. Klimaschutz und Vorbereitung aufdie unvermeidbaren Klimafolgenbedingen einen auf Dauer angeleg-ten, pluralistischen Prozess, dersich selbst trägt und aktualisiert,der aber auch offen ist für neueErkenntnisse und Entwicklungen,für Meinungsvielfalt und neueTeilnehmer. Nichtstaatliche Orga-nisationen tragen zur Dynamik desauf Dauer angelegten Prozessesbei und wirken als Multiplikatoren.Sie können aufgrund ihrer breitgefächerten Aktivitäten und ihrer

tection and provisions for climaticconsequences offer considerableopportunities for the innovativeThuringian economy and mayopen up considerable employmentpotential.

9. The 1st Thuringian Climate Forumpoints out the existential depend-ence of agriculture and forestry on favourable climatic conditionsin our region. The ThuringianGovernment shares the assess-ment that agricultural and forest-ry research have to deal with cli-mate changes early enough to beable to ensure food production inthe long-term. The Governmentwelcomes the orientation of theClimate Forum towards the gener-ation of renewable and re-growa-ble raw materials, not least in theinterest of securing long-termemployment, in so far as freepotential is used that is not requiredfor meeting the food require-ments.

10. Climate protection and prepara-tion for the unavoidable climaticconsequences require a permanent,pluralist process that sustains it-self and is updated continuously,but which is also open for newfindings and developments, for amultitude of opinions and newparticipants. Non-governmentalorganisations contribute to thedynamics of this permanent pro-cess and act as multipliers. Due totheir broad variety of activities andtheir public presence, they are able

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öffentlichen Präsenz breite Bevöl-kerungskreise für Klimaschutz er-reichen. Als Bildungsträger kommtihnen besondere Bedeutung zu.Die Landesregierung begrüßt sieals Partner und Mitgestalter, aberauch als konstruktiv kritischeInstanz zu Politik und Wirtschaft.

11. Klimaschutz ist ein Generationen-thema. Vorrangiges Ziel ist dieVerringerung der klimaschädigen-den Emissionen auf ein nachhalti-ges Niveau. Dieser Beitrag kannnur erreicht werden, wenn es ge-lingt, die junge Generation mög-lichst schon im Kindesalter zugewinnen, Klimaschutz zu ihremAnliegen zu machen. Die Landes-regierung wird deshalb Klima-schutz und Klimafolgen alsGenerationen- und Querschnitts-thema stärker in die Bildungs- undAusbildungspläne der Schulenaber auch in die Lehreraus- und -fortbildung integrieren. Sie fordertalle Ausbildungs- und Bildungs-träger im Lande auf, in ihrem Be-reich entsprechende Maßnahmenzu ergreifen. Forschung und Lehre,industrielle und handwerklicheEntwicklung können vor allem beitechnischen Disziplinen zum Kli-maschutz beitragen. Ein Schwer-punkt sollte dabei die technologi-sche Nutzbarmachung regenerati-ver Energien bilden und damiteinen breiten Ansatz zur Verbes-serung der Energieeffizienz liefern.

12. Klimaschutz muss stärkeren Ein-gang in das öffentliche Bewusst-

to reach broad strata of the popu-lation on the issue of climate pro-tection. They bear special impor-tance as educational institutions.The Thuringian Government wel-comes them as partners and co-designers, but also as construc-tively critical bodies towards poli-tics and the economy.

11. Climate protection is a genera-tional issue. The primary goal isthe reduction of the climaticallyadverse emissions in order toreach a sustainable level. This con-tribution may only be made if it ispossible to win over the young gen-eration already in their childhood,making climate protection theirconcern. This is the reason whythe Government of Thuringia willintegrate climate protection andclimatic consequences more andmore as a generational and cross-sectional subject into the curriculaof schools as well as teacher train-ing and further training. TheGovernment calls on all trainingand educational institutions ofThuringia to take respective meas-ures in their areas. Research andteaching, the development inindustry and crafts are all able tocontribute to climate protection, inparticular, in the technical disci-plines. The technological utilisationof regenerative energies shouldform a focus and thus deliver abroad approach to the improve-ment of energy efficiency.

12. Climate protection has to find astronger reflection in the public

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sein und das Verhalten der Bürgerfinden. Die Landesregierung wirdden landesweiten Dialog zum Kli-maschutz durch Einrichtung einergeeigneten öffentlichen Medien-und Kommunikationsplattform imInternet unterstützen und dieEmissionsbilanz für Thüringen imSinne der Erfolgskontrolle zu ge-eigneten Zeitpunkten aktualisierenlassen. Sie ruft alle Bürgerinnenund Bürger auf, sich in ihrem per-sönlichen Lebensumfeld für dieBelange des Klimaschutzes zuengagieren.

Ansprechpartner in Thüringen

Für Fragen zum Klimaschutz und zurnachhaltigen Entwicklung steht Ihnenim Thüringer Ministerium für Land-wirtschaft, Naturschutz und Umweltzur Verfügung:

Herr Thomas KochLeiter des Referates 25Nachhaltigkeit, Agenda 21, Klima-folgenBeethovenplatz 399096 ErfurtTel: (03 61) 37 99 180Fax: (03 61) 37 99 950E-Mail: [email protected]

consciousness and the behaviourof the citizens. The Governmentwill support the dialogue through-out Thuringia on climate protec-tion by setting up suitable publicmedia and communication plat-forms on the Internet and will havethe emission balance of theFederal State updated at suitablepoints of time in the sense of areview of success. The Govern-ment calls on all citizens to com-mit themselves to the issues of cli-mate protection in their very ownpersonal environment.

Contact in Thuringia

On issues of climate protection/sustain-able development, please turn to thefollowing person at the ThuringianMinistry for Agriculture, Nature Pro-tection and the Environment:

Thomas KochHead of Department 25Sustainability, Agenda 21, ClimaticConsequencesBeethovenplatz 3D-99096 ErfurtPhone:+49(0)3 61/37 99 180Fax: +49(0)3 61/37 99 950E-mail: [email protected]

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Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des ThüringerMinisteriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt herausgegeben. Siedarf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern währendeines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies giltfür Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbe-sondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen derParteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischerInformationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe anDritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einerbevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet wer-den, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischerGruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen geltenunabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl dieseDruckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedochgestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu ver-wenden.

Impressum

Herausgeber: Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,Naturschutz und Umwelt (TMLNU)– Europa, Öffentlichkeitsarbeit –Beethovenplatz 399096 ErfurtTelefon: (03 61) 3 79 99 21/9 22Telefax: (03 61) 3 79 99 50http://www.thueringen.de/[email protected]

Druck: Druckhaus Gera GmbHKeplerstraße 23–2507549 Gera

August 2002

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